Pen & Paper - Spielsysteme > Pathfinder/3.x/D20
Einkünfte von NPC
Marask:
Hallo zusammen,
mich würde mal interessieren, wie viel verdient bei Pathfinder
a) ein durchschnittlicher Handwerker pro Tag/Woche/Monat bzw.
b) ein durchschnittlicher Bauer pro Tag/Woche/Monat?
Dies ist für mich besonders beim Konvertieren von (Kauf)Abenteuern auf andere Systeme eine
wichtige Information!
Gibt es hierzu in irgendeinem Pathfinder-Produkt eine Aussage hierzu?
VG
Maras
Feuersänger:
Da bei PF ganz 3E-typisch für alle die gleichen Regeln gelten, verdienen auch NSC-Handwerker und -Bauern streng genommen ihren Lebensunterhalt entsprechend der Craft- und Profession-Skills. Für beide Skills gibt es eine "Earn a living" Funktion.
Craft gilt dabei für alles, wo man etwas aus Rohmaterialien herstellt, also sozusagen sekundärer Sektor.
http://www.d20pfsrd.com/skills/craft
You can practice your trade and make a decent living, earning half your check result in gold pieces per week of dedicated work.
Profession für so ziemlich alles andere, also sozusagen primärer und tertiärer Sektor.
http://www.d20pfsrd.com/skills/profession
You can earn half your Profession check result in gold pieces per week of dedicated work.
Wenn wir nun annehmen, dass der durchschnittliche Handwerker bzw Bauer, Müller etc ein Level 1 Commoner oder Expert mit einem +0 Attributsmod ist und 1 Rank in seinem Skill (plus Class Skill Bonus +3), der für seinen Lebensunterhalt einfach immer Take 10 in Anspruch nimmt, haben wir also ein konstantes Ergebnis von 14, macht also ein Einkommen von 7GP = 70SP pro Woche.
Was also eine ganze Größenordnung besser ist als das lausige 1SP, das ein ungelernter Tagelöhner so pro Tag verdienen kann.
Das ist aber die absolute Baseline. NSCs dürfen auch mehr als 1 Stufe haben, und sie können Feats wählen, z.B. Skill Focus. Bereits ein Level 3 Charakter mit _etwas_ mehr Int (12) und Skill Focus kann schon mit Take 10 einen Craft DC20 knacken. Damit kann er seinen Verdienst pro Woche auf etwa 26GP verbessern, wenn er statt "Make a Living" z.B. Plattenrüstungen herstellt oder Masterwork-Waffen oder sonstwas, das genau einen DC20 zum craften braucht -- und wenn es Eisentöpfe im Akkord sind (Accelerated Crafting).
Für Profession gibt es diese Möglichkeit übrigens nicht. Da hätte ein ebenfalls Stufe 3 Charakter mit Wis 12 und Skill Focus eben ein Take 10 Einkommen von 10GP/Woche, fertig.
Feuersänger:
Wir haben hier zwei Regeln, deren Aussagen einander widersprechen. Aber das hat nichts mit Exploit zu tun und erst recht nichts mit Handwedelei.
Im Gegenteil ist es ganz ganz großer Schwachsinn bei den Craft-Regeln, dass -so oder so- ein Kesselflicker auf den Heller das gleiche verdienen soll wie ein auf Ritterrüstungen spezialisierter Plattner.
Quaint:
Naja, Exploit wegen der paar Kröten? Ich glaub wenn man nicht gerade 20 Jahre vorspult, macht das auf Spielerseite nicht so einen großen Unterschied.
Ansonsten sei mal gesagt, dass Pathfinder und die meisten sonstigen DnD Varianten und Derivate nicht sonderlich simulativ sind und im Hinblick auf wirtschaftliche Zusammenhänge oft etwas seltsam sind.
In Anlehnung an die entsprechenden Regeln und die Fragen des Threaderstellers würde ich sagen:
Der Verdienst pro Woche liegt meist so im Spektrum von 5 Goldmünzen bis 15 Goldmünzen. Dabei würd ich jetzt nicht unbedingt einen großen Unterschied zwischen Handwerkern, Dienstleistern (z.B. Schankmaid, Tavernernwirt) und Bauern machen. Natürlich gibt es auch sowas wie Leute ohne gute Arbeit, die dann teils unter einer Goldmünze pro Woche sind (aber die sind dann auch merklich arm) und natürlich gibt es auch sowas wie einen Großbauern mit 20 Knechten, der natürlich nochmal ganz anders verdienen dürfte.
Und es gibt natürlich ein paar Besonderheiten. Bauern etwa kriegen ja meist nicht regelmäßig Geld oder so, sondern versorgen sich zunächst einmal selbst und haben zur Ernte dann Überschüsse, die man versilbern kann. Ebenso wird ja oftmals im Herbst Vieh geschlachtet, was man sonst nicht oder schwerlich über den Winter kriegen würde. Auch da kann man oftmals etwas verkaufen. Das so erwirtschaftete Geld respektive zurückbehaltene Vorräte müssen dann aber auch fürs Jahr reichen. Entsprechend "ärgerlich" ist es, wenn einem irgendwelche garstigen Orks die Felder zertrampeln und die Vorräte stehlen oder vernichten. Insbesondere wenn die dann noch den "Sparstrumpf" finden.
Und tendentiell würd ich natürlich sowas wie Korbflechter oder Kesselflicker niedriger ansetzen als sehr fachkundige Spezialisten wie Plattner. Aber letztlich, wenn sowas eine größere Rolle spielt, ist man bei Midgard, Gurps oder Harnmaster möglicherweise besser aufgehoben als bei DnD.
Skyrock:
--- Zitat von: Feuersänger am 7.06.2016 | 15:31 ---Das ist aber die absolute Baseline. NSCs dürfen auch mehr als 1 Stufe haben, und sie können Feats wählen, z.B. Skill Focus. Bereits ein Level 3 Charakter mit _etwas_ mehr Int (12) und Skill Focus kann schon mit Take 10 einen Craft DC20 knacken. Damit kann er seinen Verdienst pro Woche auf etwa 26GP verbessern, wenn er statt "Make a Living" z.B. Plattenrüstungen herstellt oder Masterwork-Waffen oder sonstwas, das genau einen DC20 zum craften braucht -- und wenn es Eisentöpfe im Akkord sind (Accelerated Crafting).
--- Ende Zitat ---
Ich stimme da Narubia zu. Bestimmte Ausrüstungsstücke für 1/3 herstellen und für 1/2 verkaufen entspricht wohl nicht RAI.
(Nicht dass es den Kohl fett macht, und nicht dass die Handels-/Herstellungsregeln in irgendeinem D&D-Spiel näherer simulativer Betrachtung standhalten.)
Navigation
[0] Themen-Index
[#] Nächste Seite
Zur normalen Ansicht wechseln