Autor Thema: Wonder Woman  (Gelesen 23819 mal)

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Offline Kowalski

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Re: Wonder Woman
« Antwort #75 am: 29.06.2017 | 21:59 »
Damit ein Opfer bedeutend ist muss es permanent sein.
Ein "in letzter Sekunde entkommen" nimmt Situationen und Entscheidungen die nötige Bedeutung und Konsequenz.
Also nein, selbst wenn es möglich wäre würde ich das als Drehbuchautor nicht als Option ziehen.

Das war so eine Schwäche von Star Trek III, auch wenn technologische Entwicklung vielleicht in Zukunft den Tod nur noch zu einer kleinen und entfernten Wahrscheinlichkeit machen wird.

Oder auch anders ausgedrückt.
Der Tod von Helden hat immer eine BEDEUTUNG. Und zwar nicht nur für sie selbst sondern für diejenigen in deren Namen diese Helden agieren.
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Offline tartex

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Re: Wonder Woman
« Antwort #76 am: 30.06.2017 | 07:46 »
Heldenopfer wird halt lächerlich, wenn man das Gefühl kriegt, dass es passiert, weil der Autor einen bestimmten emotionalen Payoff haben will (knallt ja gut beim Publikum rein) und nicht weil die Plotlogik es zwingend benötigt.

WW war für mich eindeutig in Kategorie 1. "Kirkpine" war ja für die Continunity eh nicht mehr zu gebrauchen, als kann man ihn auf die emotional ökonomischste Weise entsorgen.

Der gesamte dritte Akt von WW wirkte auf mich nicht schlüssig aus den vorhergehenden zwei gewachsen, sondern wie aus Standardversatzstücken aus dem Actionfilm-Drehbuch-Grundkurs an den Rest rangetackert.

(Dann lieber beim Schreiben mit dem dritten Akt anfangen, den stark machen, und sich logisch konsequent zum ersten Akt vorarbeiten. Aber dafür gab es wohl viel zu viele Prämissen der Originstory.)

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Offline lowfyr

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Re: Wonder Woman
« Antwort #77 am: 30.06.2017 | 08:30 »
Spätestens bei der Niemandsland-Szene war ich raus. Klar kommt Wonder Woman da rüber, aber dass das gesamte Squad auch den Weg schafft, wurde nichtmals ansatzweise erklärt.

Da die Deutschen ihr Feuer auf Diana konzentrieren und ganz allgemein irritiert waren, das jemand ihrem Beschuss standhält, ist es meiner Meinung nach nur logisch, das die nachfolgenden Soldaten vergleichsweise sicher sind. Und es liefen ja noch ein paar Soldaten mehr als ihre Truppe da rüber. Kann mich jetzt nur nicht erinnern, ob es von denen welche erwischt hat.

Offline Kowalski

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Re: Wonder Woman
« Antwort #78 am: 30.06.2017 | 11:58 »
Heldenopfer wird halt lächerlich, wenn man das Gefühl kriegt, dass es passiert, weil der Autor einen bestimmten emotionalen Payoff haben will (knallt ja gut beim Publikum rein) und nicht weil die Plotlogik es zwingend benötigt.
WW war für mich eindeutig in Kategorie 1. "Kirkpine" war ja für die Continunity eh nicht mehr zu gebrauchen, als kann man ihn auf die emotional ökonomischste Weise entsorgen.

Häh?
Was hat jetzt Deine Antipathie gegen Chris Pine mit Plotlogik zu tun?
Es sind klar konstruierte Geschichten.
Es ist keine Fügung des Schicksals das kein anderer an Ort und Stelle war und sich Opfern durfte.
Man kann einem realen Menschen nie Vorwerfen er hätte sich das in der kürze der Zeit ja anders überlegen können.

Jetzt kann man klar sagen. "Oh, schämt Euch, Tränendrüse getriggert, wie einfältig" Oder man kann akzeptieren das ein gewisser Plot abgearbeitet wird.

Ich fand das durchaus "passend". Wäre es zwingend gewesen? Nein. Ist es in einer erdachten Geschichte nie, aber die Frage die ich mir stelle ist eher "Passt das zu der Figur die da gerade handelt. Ist das für die Figur passend. Und das ist sie. Und deswegen, auch wenn es auf die Tränendrüse drückt und vielleicht unnötig emotional wirkt es passt zur Geschichte und auch zur Entwicklung von Diana Prince.

Die Wirkung soll ja sein das Wonder Woman emotional "beschädigt" wird und dadurch vom Naiven Verzogenen Gör zu jemandem wird der sieht das nicht nur Wonder Woman wirken muss, sondern auch Menschen wirken müssen.

In gewissem Sinne ist der Verlust von "kirkpine" der Ausgleich für die Verluste am Anfang, die die Deutschen Diana zugefügt haben.


Der gesamte dritte Akt von WW wirkte auf mich nicht schlüssig aus den vorhergehenden zwei gewachsen, sondern wie aus Standardversatzstücken aus dem Actionfilm-Drehbuch-Grundkurs an den Rest rangetackert.

(Dann lieber beim Schreiben mit dem dritten Akt anfangen, den stark machen, und sich logisch konsequent zum ersten Akt vorarbeiten. Aber dafür gab es wohl viel zu viele Prämissen der Originstory.)

Ich verstehe Deine Kritik kann sie aber nicht nachvollziehen.
Das ist in etwa so als würde man Lego-Bausteine kritisieren das sie oben Noppen haben.
Ja, man muss Wonder Woman einführen und ihre Motivation begründen.
Warum tut sie was sie tut.

Und das ist, auch wenn man es vielleicht geschickter machen könnte (mir fällt aber nicht sofort ein WIE?), eben gut gelungen.

tl;dr:

Ich habe verstanden Dir mißfällt die Konstruktion des dritten Aktes.
Wenn ich mir ein X-beliebiges Comic-Heft greife, dann gibt es da zum Teil mehr Logiklücken und seltsamere Ereignisse und Wendungen als jetzt in Wonder Woman. Ich denke der dritte Akt passt so zu Wonder Woman und man hat den vergleichsweise gut gelöst.
Besser geht vielleicht, aber Wonder Woman ist schon ein verdammt gut gemachter Superhelden Movie.

 Ist aber klar Ansichtssache.


Da die Deutschen ihr Feuer auf Diana konzentrieren und ganz allgemein irritiert waren, das jemand ihrem Beschuss standhält, ist es meiner Meinung nach nur logisch, das die nachfolgenden Soldaten vergleichsweise sicher sind. Und es liefen ja noch ein paar Soldaten mehr als ihre Truppe da rüber. Kann mich jetzt nur nicht erinnern, ob es von denen welche erwischt hat.

Da zu diesem Zeitpunkt die "Vorhut" also Dianas Mitstreiter schon in den Schützengräben der Deutschen marodierten war in diesem Abschnitt der Front wenig los. Die nachrückenden Soldaten hatten wenig bis keine Gegenwehr auf offenem Feld zu fürchten.

Du schickst den Tank vor, machst den Stacheldraht platt und bindest die MGs, schon kannst Du vorrücken.
« Letzte Änderung: 30.06.2017 | 12:03 von Kowalski »
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Chiungalla

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Re: Wonder Woman
« Antwort #79 am: 30.06.2017 | 12:08 »
Ich denke einfach tartex kam hochgradig enttäuscht aus dem Kino. Das ist ja auch sein gutes Recht. Jetzt wo man das im Forum diskutiert sucht er natürlich "objektive" Argumente, genau wie die Leute die den Film toll fanden welche suchen. Das ist zutiefst menschliches Verhalten. Von beiden Seiten. Aber man wird nicht viel dabei gewinnen es ausdiskutieren zu wollen. Am Ende hat er ihm nicht gefallen und Dir schon. Das ist keine objektive Tatsache sondern eine subjektive Empfindung. Auch wenn man das gerne mal in der Hitze der Diskussion vergisst.

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Re: Wonder Woman
« Antwort #80 am: 30.06.2017 | 12:29 »
Ich denke einfach tartex kam hochgradig enttäuscht aus dem Kino. Das ist ja auch sein gutes Recht. Jetzt wo man das im Forum diskutiert sucht er natürlich "objektive" Argumente, genau wie die Leute die den Film toll fanden welche suchen. Das ist zutiefst menschliches Verhalten. Von beiden Seiten. Aber man wird nicht viel dabei gewinnen es ausdiskutieren zu wollen. Am Ende hat er ihm nicht gefallen und Dir schon. Das ist keine objektive Tatsache sondern eine subjektive Empfindung. Auch wenn man das gerne mal in der Hitze der Diskussion vergisst.

Exakt.

Bei Büchern erkennt man durchaus auch das es Pacing gibt. Zum Beispiel erzählt Dan Brown die gleiche Geschichte immer wieder.

Genialer Wissenschaftler wird vor ein Rätsel gestellt das sich als Verschwörung rausstellt. Die Verschwörer versuchen den Wissenschaftler kalt zu machen. Der entkommt dank seiner überlegenen mentalen Fähigkeiten und weil eine jüngere Frau sich als Helferin/Geliebte zu ihm gesellt und am Ende ist es gerade der der Bösewicht von dem man bis zuletzt dachte er wäre auf der Guten Seite.

Trotzdem sind die Bücher handwerklich gut gemacht und man kann eines der späteren mit Genuß lesen. Nur sind die Geschichten und Namen bei den anderen Büchern so ähnlich das es auffällt, mir zumindest, wie hier Handwerk statt Inspiration werkelt.

Vielleicht setzt sich tartex mit Filmen auch kritischer auseinander als ich, kann ich nicht beurteilen, aber ich sehe das man durchaus geteilter Meinung sein kann.
Im Kino kann man halt nicht zu den interessanten Stellen vorspulen. Und  wenn ein Versatzstück einem quer im Magen sitzt ist das halt so.

Mir ging das z.B. mit "London has Fallen" so. Da gab es eine Stelle mit Gewaltporno seitens des Protagonisten, da dachte ich mir auch, der Film ist nicht gut, flachste Actionunterhaltung. Aber hier jetzt noch mal extra auf ganz hart zu machen das war einfach zu viel des guten. Einfach Too much an der einen Stelle und zu wenig an vielen anderen Stellen.
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Re: Wonder Woman
« Antwort #81 am: 30.06.2017 | 13:12 »
Also ich habe nix gegen Chris Pine. Ich fand ihn in dem Film sogar extrem sympathisch. "Kirkpine" habe nur geschrieben, weil mir der Name nicht eingefallen ist, und ich deshalb "Kirk" schrieb.  Dann hat es doch noch geklickt und ich konnte es zu "Kirkpine" modifizieren.

Zum Thema schwacher dritter Akt: ich bin Superhelden-Comics-Fan und schaue mir auch alle Marvel- und DC-Filme im Kino an.

Der dritte Akt wird ja oft verbockt. Vor allem, wenn der Film stark beginnt, ist das dann für mich die Enttäuschung schlechthin. Iron Man 1 ist da auch ein gutes Beispiel dafür.

Weggerockt hat mich z.B. X-Men: First Class mit seinem Finale.
Wonder Woman in Superman vs. Batman und generall den Kampf gegen Doomsday fand ich auch schick gemacht.
Doctor Strange hatte auch einen schönen Twist am Ende.
Guardians of the Galaxy 2: ja, das hat mich befriedigt zurückgelassen. Das Opfer von Yondu, und vor allem sein Begräbnis, waren schöne Tear Jerker.
Captain America: The First Avenger: fand ich ein wenig konstruiert das Ende, weil Cap ja nicht mal versucht hat, das Flugzeug wohin zu steuern, aber die große, weiße Leere, die Gewißheit, dass ein Zeitalter zu Ende ist, und dann das Heldenopfer: wurde doch recht gut umgesetzt.

Wonder Woman: das Ende hat mich einfach daran erinnert, wie ich manchmal als Spielleiter unbedingt einen bombastischen Abschluss für die Kampagne wollte, aber das dann zum Selbstzweck geworden ist, und vorne und hinten nicht mehr harmoniert hat.

Allein dafür, dass ich das SvB-Finale extrem mochte, stehe ich eher alleine da. Ist mir egal. Bei manchen Filmen setzt für mich halt aus irgendwelchen Gründen die Suspension of Disbelieve aus. Das erwähne ich dann hier.

Dafür kann ich mit Star Wars Episode II echt gut leben. So, jetzt verbrennt mich!  :ctlu:
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Re: Wonder Woman
« Antwort #82 am: 30.06.2017 | 13:16 »
Vielleicht sollte man auch noch erwähnen, dass ich irgendwie ein bißchen WW1-Nerd bin. Von dem her, hatte ich da schon eine gewisse Erwartungshaltung, was man aus diesem Wahnsinn machen kann, besondern wenn man Wonder Woman selbst da durchziehen lässt.
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Re: Wonder Woman
« Antwort #83 am: 30.06.2017 | 13:48 »
Ich bin auch bekennender BvS Fan, nur weil man sich nicht 100% leicht in die Logik eines Films reindenken kann ist er noch nicht schlecht. Halt schlecht zugänglich.

Ich hatte bei WW mit Steve Trevor keine Probleme, mit anderen Sachen dagegen schon.

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Re: Wonder Woman
« Antwort #84 am: 30.06.2017 | 20:57 »
Was die historische Korrektheit angeht, kann ich gewisse Dinge auch deshalb übersehen,
weil ich das Ganze eh als eine Parallelwelt ansehe. Und damit meine ich jetzt nicht nur,
weil es Wonder Woman gibt.  ;)

Sondern zum Beispiel auch weil
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Re: Wonder Woman
« Antwort #85 am: 30.06.2017 | 21:02 »
Wonder Woman taucht als solche ja auch erst im WWII auf.
Die Comics gibt es seit 1941.

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Re: Wonder Woman
« Antwort #86 am: 30.06.2017 | 21:08 »
Wonder Woman taucht als solche ja auch erst im WWII auf.
Die Comics gibt es seit 1941.

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« Letzte Änderung: 30.06.2017 | 21:11 von Kurna »
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Re: Wonder Woman
« Antwort #87 am: 1.07.2017 | 11:13 »
Hmm, ich denke es liegt tatsächlich an der Konsistenz des Films "Wonder Woman" als Geschichte

Den Ersten Weltkrieg als von fast allen, politischen, Seiten gewollten Konflikt, wo es keine eindeutige "Gute Seite(TM)" gibt darzustellen, das fällt nicht schwer und ist auch historisch akzeptiert. Egal ob man einen britischen, deutschen, französischen oder russischen Historiker fragt. Die meisten werden bestätigen das alle Parteien dachten das wird ein kurzes, heftiges, aber reinigendes Gewitter das in einem halben Jahr siegreich für die eigene Seite abgeschlossen sein wird.

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Re: Wonder Woman
« Antwort #88 am: 2.07.2017 | 11:22 »
So, ich hab den Film gestern abend auch gesehen, und ich bin ja absoluter Superhelden-N00b. Das Genre interessiert mich in großen Teilen überhaupt nicht (obwohl Nolans Batman-Filme zu meinen Lieblingsfilmen gehören). Also bin ich mit null Erwartungshaltung ins Kino gegangen und wurde wirklich gut unterhalten. Gal Gadot als Diana fand ich super, die Chemie zwischen ihr und Chris Pine stimmte auch. Chris Pine hat endlich schauspielern gelernt, und auch die Nebenrollen fand ich gut besetzt. Wobei mir

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Ansonsten: Ich habe an einigen Stellen echt ein paar Tränchen verdrückt, und das nicht nur am Schluss.

Und ein Film unterhält mich wirklich gut, wenn mich so Dinge wie die folgenden stören:
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Re: Wonder Woman
« Antwort #89 am: 2.07.2017 | 13:22 »
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Re: Wonder Woman
« Antwort #90 am: 2.07.2017 | 13:51 »
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Re: Wonder Woman
« Antwort #91 am: 2.07.2017 | 14:06 »
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Vieles wird nicht explizit angeführt sonder nur angedeutet.
Aber das macht Comics ja aus.
Da ist etwas hingezeichnet und man muss sich die Implikationen oft denken.
Nicht wie in einer Seifenoper wo statt Gefühle zu zeigen die Schauspieler dann tatsächlich sagen "Ich bin traurig", "Ich bin wütend" "Ich bin verletzt"
Auch weil die Fähigkeiten der Schauspieler meist nicht so toll sind. Und zum anderen um die Motive der Handelnden nicht im unklaren zu lassen.
Ok, manchmal hat man Denkblasen, aber dann eher beim Protagonisten und nicht bei den Antagonisten.

Handwerklich was Schauspiel, Kamera und Ausstattung angeht auf jeden Fall ein ordentlicher Film.
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Offline Niniane

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Re: Wonder Woman
« Antwort #92 am: 2.07.2017 | 14:07 »
@tartex: Genau das
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Re: Wonder Woman
« Antwort #93 am: 2.07.2017 | 16:28 »
@tartex: Genau das

Es ist ein Superhelden-Comic. Da erwarte ich keine fein nouancierte und zurückhaltende Handlung. Da erwarte ich schon das die Bösen böse und die Guten gut sind.
In dem Kontext passt das denke ich ganz gut, aber Geschmäcker sind halt verschieden.

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Re: Wonder Woman
« Antwort #94 am: 2.07.2017 | 17:15 »
Es ist ein Superhelden-Comic. Da erwarte ich keine fein nouancierte und zurückhaltende Handlung. Da erwarte ich schon das die Bösen böse und die Guten gut sind.
In dem Kontext passt das denke ich ganz gut, aber Geschmäcker sind halt verschieden.

Es gibt unzählige Superhelden-Comics und manche -Filme, die das Gegenteil beweisen. Und das sage ich, als jemand, der Camp und Trash liebt.

Man merkt schon, ob die Erschaffer das Genre zumindest teilweise nutzen, weil sie etwas ausdrücken wollen, das ihnen etwas bedeutet (und sei es auch, dass sie im Grundschulalter, nicht an Schund randurften), oder, ob einfach ein Standardprogramm abgespielt wird, um die Spielzeit, die man nicht in Teasern und Trailern unterbringt auch noch zu füllen und zwischen diesen Teasersequenzen halt Brücken zu bauen.

Im Prinzip sagst du: Superheldenfilme sind eh Käse, und wer sich mehr erwartet, ist naiv.

Ich sage: man kann schon deutlich Qualitätsunterschied zwischen unterschiedlichem Käse feststellen. Und in den besten Momenten empfinde ich, dass zwischen mir und dem Käsehersteller Übereinstimmung herrscht, was er in Metaphern über die wirkliche Welt sagen will, die sich im Käse spiegelt.

 ;D

Was mich interessiert, Kowalski: sind für dich alle Superheldenfilme gleich gut oder schlecht, oder empfindet du manche qualitativ besser als andere? Woran machst du das dann fest?
« Letzte Änderung: 2.07.2017 | 17:17 von tartex »
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Re: Wonder Woman
« Antwort #95 am: 2.07.2017 | 18:55 »
Es gibt unzählige Superhelden-Comics und manche -Filme, die das Gegenteil beweisen. Und das sage ich, als jemand, der Camp und Trash liebt.

Man merkt schon, ob die Erschaffer das Genre zumindest teilweise nutzen, weil sie etwas ausdrücken wollen, das ihnen etwas bedeutet (und sei es auch, dass sie im Grundschulalter, nicht an Schund randurften), oder, ob einfach ein Standardprogramm abgespielt wird, um die Spielzeit, die man nicht in Teasern und Trailern unterbringt auch noch zu füllen und zwischen diesen Teasersequenzen halt Brücken zu bauen.

Im Prinzip sagst du: Superheldenfilme sind eh Käse, und wer sich mehr erwartet, ist naiv.

Nein das ist nicht meine Absicht gewesen, falls Du das so verstanden hast, lass mich versuchen mich verständlicher auszudrücken.

Zum einen, nein, nicht immer wenn ein Film die einzigen verwertbaren Actionszenen im Trailer verbrennt ist es ein schlechter Film. Oder ein enttäuschender.
Wenn ich mir mehr, teils total sinnbefreite, Action ansehen will schau ich einen Transformers oder manchen Kung-Fu Film.
Wenn mich ein Film an den Szenen des Trailers vorbeiführt und ich trotzdem sage, "Toller Film" obwohl eben nicht alles Action und ein Rehash des Trailers ist sondern sich eine tolle Geschichte mit interessanten Charaktern entwickelt hat, dann finde ich der Film hat bei mir sein Ziel erreicht.

Ich erwarte keine komplizierten Volten oder verworrene Handlungsstränge, auch wenn ich an anstrengenderen Filmen durchaus meinen Spaß und eine intellektuelle Befriedigung ziehen kann alle wichtigen Gedankensprünge nachvollziehen zu können. Ein Film wie "Sucker Punch" der surreal ist, witzig, abgedreht, ja, more of it. Ich will neue Sachen sehen. Ein Film wie "Jupiter Ascending", ja, das hat auch seine Stärken. Oder "Der Marsianer", "Gravity", "Guardians of the Galaxy".

Wonder Woman kenn ich als Figur wenig, mal als jugendlicher ein paar Strips mit ihr gelesen.
Der Film jetzt zeigt eine einfach strukturierte Origin Story.
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Und der Film macht genau das. Das ist kein Sterne-Menü, das sind Pommes mit Ketchup, aber trotzdem lecker.

Im Gegensatz zu anderen Filmen, wie z.B. Rogue One konnte ich durchaus eine emotionale Bindung an die Figuren entwickeln. Weil sie eben mehr wie echte Menschen denn wie irgendwelche Roboter agierten.
Und das schaffen nicht viele Filme. Ja, klar, WIE in die Emo Trickkiste gegriffen wurde war durchaus Kitschig und durchsichtig. Aber manchmal ist Kitsch genau das was einer Situation gerecht wird.

Ich fand zum Beispiel Deadpool lustigen Käse, ein bisschen zu primitiv, aber das ist bei dem ja Absicht, also wieder alles gut. Mit Captain America:Civil War konnte ich dafür weniger anfangen. Dafür fand ichAvengers:Age of Ultron gut. Ich mag auch Man of Steel und Batman vs. Superman. Suicide Squad fand ich zu lustig, okay, aber nicht düster genug. Generell finde ich das es gut ist wenn sich eine Reihe eher lustig gibt (Marvel) und die andere durchaus ernster an das Genre ran geht.

Zurück zu Wonder Woman, dafür das der Film eine einfache Aufgabe hatte, hat er sie mit Bravour bestanden. Ich würde mir weitere Filme mit Wonder Woman in der Hauptrolle anschauen. Dann würde ich tatsächlich eine etwas komplexere Geschichte erwarten die nicht so einem einfachen geradlinigen Plot folgt.


Ich sage: man kann schon deutlich Qualitätsunterschied zwischen unterschiedlichem Käse feststellen. Und in den besten Momenten empfinde ich, dass zwischen mir und dem Käsehersteller Übereinstimmung herrscht, was er in Metaphern über die wirkliche Welt sagen will, die sich im Käse spiegelt.

 ;D

Was mich interessiert, Kowalski: sind für dich alle Superheldenfilme gleich gut oder schlecht, oder empfindet du manche qualitativ besser als andere? Woran machst du das dann fest?

Mit den alten Superman Filmen kannst Du mich, inzwichen, jagen. Auch die alten Batman Filme konnte ich mir zwar anschauen, aber, ähnlich wie bei James Bond, war das eher Standardprogramm was da abgespult wurde und keine wirklich interessante Geschichte aufgespannt. Spidey, Wolverine, X-men, kann man schauen man vermisst aber auch nichts wenn man die mal auslässt.
Wenn die Handlung zu sehr nach einzelnen Frames eines Comic ausschaut, ja, muss ich nicht sehen.

Ich habe die Erfahrung gemacht das je begeisterter ich von einem Film bin, Wonder Woman fand ich gut, aber kein "MUSS ICH SEHEN", desto weniger Menschen teilen diese Begeisterung. "Interstellar", "The Martian", "Star Trek: Into Darkness", "B vs. S" oder "Edge of Tomorrow" das sind Filme die ich für besonders erachte, das teilen aber wenige, und in dem Querschnitt wahrscheinlich noch weniger.
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Re: Wonder Woman
« Antwort #96 am: 2.07.2017 | 19:29 »
Mich lässt Wonder Woman in dieser BvS-Szene immer noch fast ein Tränchen aus dem Auge rollen. Seltsam, aber wahr.  (Naja, eigentlich kann ich doch den Feierabend-Freud aus dem Schrank holen, ging es mir doch in dieser sehr blutigen Action-Szene aus Kick Ass ähnlich.)

Im Wonder-Woman-Film hatte ich eigentlich nur einer Stelle ein ähnliches Gefühl, eben, wie sie aus dem Schützengraben klettert. Aber das war dann auch gaaaaanz schnell wieder weg, weil ja die Gegner einfach zu dämlich waren. Also eigentlich gar nicht da.

Bestimmtes Action-Geballer (und natürlich auch Spannung) kann mich halt doch emotional wo abholen, wo clevere Analogien oder smarte Plottwists es nie können. (Tarantino schafft es vor allem in seinen späteren Filmen überigens beides zu vereinen.) Aber, wenn die Action mich kaltlässt, dann muss halt das Script mir etwas bieten, was mir nicht selbst eingefallen wäre. Und wenn das auch nur ein unerwartetes weiteres Hochschrauben der Stakes ist.
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Re: Wonder Woman
« Antwort #97 am: 2.07.2017 | 20:46 »
Das Action-gekloppe ist schon, in manchen Filmen, wichtig.
Aber wenn nur noch gekloppt wird und man fragt sich wo liegt die Motivation.
Schau Dir mal die Transformers Filme an, da dreht sich hier was, und da was, da kriegt man ADHS nur vom hinschauen auf die Actionszenen.
Mein Problem mit Superheldenfilmen ist das häufig einfach nur noch ein bisschen, oder manchmal viel, drauf gesattelt wird.
Das ist so wie bei alten Perry Rhodan Romanen.

Am Anfang war der Kugelraumer 500 Meter im Durchmesser.
Dann 600 Meter.
Dann 800 Meter.
Dann 1000 Meter.
Dann 1200 Meter
Dann 1500 Meter

Ja, dann haben sie gemerkt, das wird langweilig, dann kam die Basis, die ist halt 12km mal 14km groß.

Nur einfach Stärke und Größe zu steigern verbraucht sich schnell.

Die Problematik mit kugelsicheren und wasserdichten Helden ist das sie kaum noch Herausforderungen haben. Und wenn die mal eine Herausforderung haben dann ist die Stadt wo das stattfindet nur noch ein Krater. Das hat ein gewisse Flair, aber wenn man in Brettspielen dann so Anweisungen wie "Um den Effekt von Nuklearwaffen zu simuliere, nehmen sie Feuerzeugbenzin, schütten es über den Spielplan und zünden es an" liest wird einem klar das Eskalieren irgendwann sinnlos ist.

Insofern ist eine wohldosierte Anwendung von Power durchaus gut. Und da war Wonder Woman weder zu knauserig noch zu freigiebig wie ich finde.
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Re: Wonder Woman
« Antwort #98 am: 2.07.2017 | 21:47 »
Insofern ist eine wohldosierte Anwendung von Power durchaus gut. Und da war Wonder Woman weder zu knauserig noch zu freigiebig wie ich finde.

Ich sehe das anders. Man kann auch über beinahe endlose Kräfte wahnsinnig gute Geschichten schreiben. Doctor Manhattan von den Watchman ist ja das Parade-Beispiel, aber auch viele Superman-Storys machen es vor.

Mir kommt es eher darauf an, dass der Autor bereit ist, die Setzungen vom Anfang der Story konsequent durchzuerxerzieren, und nicht nur verschieden Einfälle irgendwie zu verbinden, weil es ein durchgehender Plot halt erwartet wird.

Ich kann aber auch mit vielen sehr guten Bröckchen leben. Ist mir lieber als x-mal gesehene Versatzstücke in gewohnter Manier aneinanderzureihen.

Meine Theorie ist ja, dass mich Superhelden-Filme trotz vieler Enttäuschungen weiterhin reizen, weil ich schon vorm Betreten des Kinos die Bausteine (sprich Storylines und verschiedene Interpretationen bekannter Charaktere) kenne und mich frage: welche werden denn wie jetzt zusammengesetzt? Da mache ich mir auch danach noch tagelang Gedanken darüber, warum das gerade so gemacht wurde, und nicht anders. In viele Aspekte hat man dann natürlich nicht so Einblick, wenn man nicht die verschiedenen Drehbuch-Drafts kennt, aber es regt mich zum Denken an. (Um so geiler ist es natürlich, wenn man mitkriegt, was hinter den Kulissen so passiert ist. Einer meiner Favoriten ist z.B. wie der Russel-Crowe/Ridley-Scott-Robin-Hood zustande kam. Auf jeden Fall lesenswert!)

Bei "Festival-Filmen", wie ich sie nenne, als bei "echter Filmkunst", die mich noch so rocken kann, fehlt mir die Kenntniss der Bausteine um "mitzuspielen". Klar, kann man sich auch überlegen, wie diese oder jene Szene besser hätte werden können, aber zumindest mit meinem geringen Vorwissen, habe ich den Eindruck, dass der Drehbuchautor und/oder Regisseur eher wie ein Maler mit Bleistift oder Pinsel vor einem leeren Blatt Papier sitzt (anstatt mit mir einen Kasten Bauklötze zu teilen) und einfach anfängt zu skizzieren. Da kann ich mich als Zuseher dann viel schwer (mental) einbringen. Man hätte ja unzählige Möglichkeiten abzuweichen oder abzuzweigen. Das Endergebniss kann noch so großartig sein, aber es ist zu Freestyle um sich irgendwie doch zu messen und zu sagen "Wow. Darauf wäre ich nie gekommen, die Steine so zusammenzusetzen" oder aber "Was, bitte, haben sie sich bei der Konstruktion gedacht?".

 
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Re: Wonder Woman
« Antwort #99 am: 2.07.2017 | 22:11 »
Das kann der Fluch des Vorwissens sein.

Klar kann man den X-ten Aufguss einer Story genießen aber es gibt ja auch Originale, wie z.B. Star Wars IV, die rocken einen Weg.
Auch wenn es kein Vorwissen gibt.
Bei einem Superhelden Movie gehört dazu das dem Zuschauer die jeweiligen Kräfte näher gebracht werden damit man sich mental darauf einstellen kann was passieren könnte.

Aber ich kann das durchaus verstehen wieso Leute in die X-te Inszenierung von King Lear oder Romeo und Julia gehen. Es ist zwar im wesentlichen gleich, aber dann doch wieder immer wieder neu und anders.
Oder wenn man zu einem Live-Konzert der Band geht die man mag.

Ich lasse mich halt öfters auf neue Sachen ein, so kann schätze ich es durchaus wenn eine Geschichte, so einfach sie auch sein mag, auch die Grundlagen nicht verhunzt.
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