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Dies Irae

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Darkling ["beurlaubt"]:
Die Natur der Hölle
Oben habe ich geschrieben, dass die Hölle von Gott geschaffen wurde.
Das ist so nicht richtig.
Eher ist es so, dass die Hölle mit Gottes Billigung von Luzifer geschaffen wurde.

Ursprünglich - bevor die Hölle geschaffen wurde - war es so, dass, wenn ein Mensch stirbt, seine Seele in den Himmel, also direkt in die Nähe von Gott kam, so sie frei von Sünde war bzw. Gott die Sünden vergeben hat.
Voraussetzung dafür, dass Gott Sünden vergibt ist, dass der Mensch diese bereut.
Tut er das nicht, so wurde die Seele wiedergeboren, so oft, bis sie sich eben doch für den Himmel qualifiziert.

Ein kleiner Teil aller Seelen verschwand allerdings entgegen Gottes Plan komplett aus der Schöpfung und nicht einmal Gott selbst wusste, wohin.
Dem musste nachgegangen werden und so wandte sich Gott an seine Engel.
Wohl wissend, dass es für denjenigen, der dem nachgeht bedeutend würde, sich von Gott zu entfernen - etwas, was kein Engel wollte - antworteten fast alle:
"Herr, da ich dich liebe und deine Schöpfung achte und respektiere werde ich tun, was immer du willst."
Einzig Luzifer, der erste aller Engel antwortete:
"Herr, da ich dich und deine Schöpfung liebe, möchte ich tun, was du wünscht."
Gott wusste, dass jeder seiner Engel seinem Wunsch folge leisten würde, doch legte er, da er um die Schwere der Aufgabe wusste Wert darauf, dass derjenige, der gehen würde die Welt und die Menschen ebenso sehr liebt wie Gott selbst das tut.
So kam es, dass Luzifer ausgewählt wurde und Gott ihm in Dankbarkeit alle Macht gab, die nötig war, seine Aufgabe zu erfüllen.

Luzifer wandelte also auf der Erde und verfolgte die Seelen der Menschen, wenn diese starben, bis er eine Seele fand, die nicht in den Himmel fuhr.
Statt dessen, so fand er heraus, gab es eine Öffnung, eine Wunde in der Schöpfung, die in das Nichts, das vor der Schöpfung war hinaus führte.
Als er sich der Öffnung näherte kamen daraus Kreaturen hervor, die nicht von Gott geschaffen waren und griffen ihn an.
Für jede Kreatur, die er tötete kam jedoch eine neue, in einer nicht enden wollende Angriffswelle, so dass Luzifer betete und Gott um Hilfe bat.
Dieser schickte weitere Engel und mit deren Hilfe drängte Luzifer die Kreaturen zurück und errichtete in der Öffnung selbst eine Verteidigungsbastion, zwar Teil doch Schöpfung, doch außerhalb Gottes direkter Kontrolle.
Dies ist die Hölle und sie erfüllt zwei Funktionen:
Sie war und ist die erste und einzige Verteidigungslinie gegen die Kreaturen von außerhalb der Schöpfung, die bald Dämonen genannt werden sollten und das Auffangbecken für all die Seelen, die zuvor aus der Schöpfung geraubt worden waren.

Sehr schnell wurde Luzifer und den anderen Engel bei ihm, die von den Engeln im Himmel, da sie außerhalb von Gottes Einflussbereich waren bald die Gefallenen genannt wurden klar, dass es sich um sündige Seelen handelte, die ihre Sünden nicht bereuten.
Die Gefallenen nahmen es auf sich, diesen Seelen ihre Sünden vor Augen zu führen und sie Reue zu lehren.
Manchmal reichte es dazu, den Seelen die Konsequenzen zu zeigen, die ihre Taten auf der Welt für ihre Opfer bedeuteten, doch leider war dies nicht immer genug.
Da dies die einzige Möglichkeit war, diese Seelen davor zu bewahren, gänzlich aus der Schöpfung zu verschwinden erkannten die Gefallenen, dass sie zu Mitteln greifen mussten, die anzuwenden sie selbst schmerzte:
diese Seelen mussten selbst dem Leid ausgesetzt werden, welches sie zu Lebzeiten verursacht hatten.

Seitdem es die Hölle gibt gibt es nun keine Wiedergeburt mehr, es sei denn, eine sündenfreie Seele wünscht dies von Gott.
Nach dem Tod kommen sündenfreie Seelen und Seelen, die ihre Sünden bereuen zu Gott.
Sündige Seelen ohne Reue kommen in die Hölle, um dort Reue zu lernen, damit sie nicht in das Nichts außerhalb der Schöpfung gerissen werden.


Wie genau die Hölle aussieht und was dort passiert beschreibe ich ein Andermal genauer, doch für heute soll es reichen, was zu der Erschaffung unde den Zweck der Hölle geschrieben zu haben.
Bis morgen.

fivebucks:
Schön geschrieben ^-^

Supersöldner:
sind Engel die einzigen übernatürlichen Wesen ?

Darkling ["beurlaubt"]:
Erstmal: Danke an alle, die das hier lesen und Interesse zeigen!

Leider hatte ich heute keine Gelegenheit, was Längeres zu posten und da ich morgen schon um Vier Uhr aufstehen werde, um endlich mal wieder angeln zu gehen ist mein Tag heute auch schon beinahe zu Ende.
Spätestens bis Sonntag möchte ich allerdings tatsächlich drei Posts (für heute, morgen und Sonntag) aufholen.
Sorry.


--- Zitat von: Supersöldner am  5.08.2016 | 11:44 ---sind Engel die einzigen übernatürlichen Wesen ?
--- Ende Zitat ---
Ja und Nein. Engel sind nicht die einzigen übernatürlichen Wesen des Settings, aber der Fokus und die einzigen übernatürlichen Wesen, dich ich mir für dieses Setting als spielbar vorstelle. Dämonen (Wesen von jenseits der Schöpfung Gottes) habe ich ja schon kurz angerissen und auch Magienutzer als Opposition für die SCs kommen noch im Detail. Das Setting gibt es her, Monster of the Week einzubauen, aber das ist nicht der Schwerpunkt, den ich setzen möchte.

Darkling ["beurlaubt"]:
Falls es wen interessiert hier die Ergebnisse von gestern:
15 kg Fisch gefangen, 22 Fische insgesamt, einer davon eine Goldforelle von 3,5 kg.  :)

Ob ich heute den Gegenwert von drei Post schaffen werde weiß ich nicht, aber zumindest möchte ich anfangen und es versuchen.
Also...


Die Natur des Himmels
Der Himmel ist der Ort (in Ermangelung eines bessern Wortes), von dem aus Gott die Welt und alles darin erschaffen hat.
Es ist, wo sich die Engel aufhalten und wo auch Gott bis zu seinem Verschwinden zu finden war.
Im Himmel war Gottes Liebe und Nähe allgegenwärtig.
Wenn ein Mensch starb und seine Seele in den Himmel kam sorgte Gott für ewige Glückseligkeit.
Wollte eine Seele für immer im Kreis ihrer zuvor verstorbenen Lieben sein, so geschah es.
Wollte eine Seele ein alternatives Leben erfahren, ein Was-wäre-wenn-ich-mich-in-Moment-X-anders-entschieden-hätte, so geschah auch dies.
Wollte eine Seele über das Leben der Menschen wachen, die ihr im Leben lieb und teuer waren, so geschah auch das.
Auf Wunsch einer verstorbenen Seele konnte auch eine Wiedergeburt erfolgen.
Was auch immer eine Seele glücklich machte, durch Gottes Liebe wurde es für diese Seele Realität.

Was eine Seele im Himmel erlebte war keine einfache Illusion, sondern wahr.
Selbst wenn Seelen gegensätziliche Wünsche für das Nachleben im Himmel hatten war das kein Widerspruch.
Wollte eine Seele zum Beispiel die glücklichsten Momente seines Lebens immer und immer wieder erleben und schloss dieser Wunsch auch das Zusammensein mit Freunden, Verwandten und anderen geliebten Menschen ein, selbst wenn diese noch lebten oder sich ihr eigenes Nachleben anders vorstellten, so war das kein Hinderniss, denn so wie Gottes Liebe für seine Schöpfung war eine jede Seele unendlich.

Die Engel sorgten dafür, dass eine jede Seele glücklich war, waren sie doch das Instrument von Gottes Liebe.
Seinen Willen auszuführen war Sinn und Zweck ihres Daseins und die Gewissheit, von Gott dafür geliebt zu werden und sich seiner Nähe stets bewusst zu sein war der Lohn.
Dadurch, für Glückseligkeit im Himmel zu sorgen erlebten die Engel diese Glückseligkeit auch selbst.

Dann verschwand Gott.

Seine Nähe war nicht mehr allgegenwärtig und die Abwesenheit seiner Nähe machte den Engeln Angst.
Auch wenn die Engel erst weiter ihren Aufgaben nachgingen war das Gefühl von Sorge allumfassend, was auch die Seelen der Verstorbenen spürten.
Diese Sorge nährte Zweifel; Zweifel verhinderte reine Glückseligkeit im Himmel und die Engel verloren die Gewissheit, Gottes Willen zu tun.
Die Engel versagten in ihrer bisherigen Aufgabe.

Wie die Menschen auch verfügen Engel über freien Willen, doch anders als für Menschen zu Lebzeiten stand die Sinnhaftigkeit ihrer Existenz nie in Frage.
Nun blieb den Engel einzig das, was Menschen zu Lebzeiten haben: Glaube.
Glaube an Gottes Liebe für seine Schöpfung und das Gefühl, versagt zu haben war es dann auch, was die Engel dazu trieb, den bisherigen Sinn ihrer Existenz in Frage zu stellen und nach Gründen für Gottes verschwinden zu suchen.
Da die Engel bis dato nichts anderes taten als seit Anbeginn der Schöpfung und Gottes Liebe bisher eine konstante Gewissheit war lag es für die Engel nahe, sich selbst als den Grund für Gottes Verschwinden auszuschließen.
Gott selbst ist nicht fehlbar, also blieb als einziger Faktor für Gottes Verschwinden noch seine Schöpfung übrig.
Wenn die Schöpfung (und die Welt mit den Menschen darin) also der Grund für Gottes Verschwinden ist, so muss diese geändert, ja gereinigt und auf einen früheren Zeitpunkt vor der Existenz von Menschen zurückgesetzt werden, damit Gott zurückkehren und neu anfangen kann.

Dieser Logik folgend, so schlossen die Engel, tun sie Gottes Willen, wenn sie die ganze Schöpfung bis auf den Himmel und die Engel darin auslöschen.

Die Glückseligkeit der Seelen im Himmel hat nicht das Verschwinden Gottes verhindert, so dass diese Glückseligkeit nun kein Bestreben der Engel mehr ist.
Die Engel kümmern sich nicht mehr darum, was einst die Seelen der Menschen im Himmel glücklich gemacht hat, allerdings sind diese Seelen der Menschen im Himmel so unsterblich wie die Engel selbst.
Sie loszuwerden war also keine Option, doch ohne das Zutun der Engel erlebt keine verstorbene Seele mehr das Paradies, dass der Himmel bisher für sie war.
Die Seelen wurden von den Engeln zusammengetrieben und auch wenn die Seelen nicht misshandelt werden, sind sie doch Gefangene und sogar Sklaven der Engel, die Waffen und anderes Kriegsgerät herstellen.
Einige der Seelen schlossen sich sogar dem neuen Glauben der Engel an und gingen mitsamt der Engel gegen die anderen Seelen vor, um so Gottes Wiederkehr hervorzubringen.
Während dieser turbulenten Zeit im Himmel war es, als Jesus den Himmel verließ und auf die Welt zurückkehrte, um seine Warnung zu überbringen.
Für die Seelen von verstorbenen Menschen ist der Himmel nun ein Gefangenenlager.


Jetzt brauche ich eine Pause.
Mal schauen, ob ich mich später aufraffen kann, heute noch mehr nachzulegen oder ob ich mich selbst enttäusche..

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