Autor Thema: Irgendwo in IRLAND  (Gelesen 44902 mal)

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Offline Puklat

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #400 am: 26.01.2017 | 21:20 »
Clive und ich schauen uns noch in der Umgebung des kleinen Hauses um, als Braddock offensichtlich unbemerkt von uns wieder zum Hauseingang geht. Wie konnte es nur passieren, dass wir Braddock so unbeaufsichtigt lassen?

Clive scheint es gleichzeitig mit mir zu bemerken und gemeinsam eilen wir ihm nach, als wir Geräusche und Gepsrächsfetzen vom Hauseingang oder aus dem Haus hören.

Als Clive Braddock zur Rede stellt, beginnt dieser mit sonderbaren Ausflüchten und will offensichtlich weg von diesem Ort.
Ist das ein Trick, um uns hier wegzulocken?
Vermutlich. Aber warum? Will er uns schützen? Will er etwas verbergen? Will er sich schützen? Was mag er gesehen oder was mag ihm erzählt worden sein.

Ich beobachte Braddock genau und versuche mir ein Bild davon zu machen, was er vor hat. Gibt er mir ein verschwörerisches Zeichen, dass wir besser an einem anderen Ort reden sollten, über das was er gerade erlebt hat? Oder versucht er viel eher uns hier fort zu bringen, weil er mit der oder dem unter einer Decke steckt, die offensichtlich in der Nähe ist? Wieso hat er es so eilig hier fort zu kommen.

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« Letzte Änderung: 26.01.2017 | 21:21 von Puklat »

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #401 am: 28.01.2017 | 00:38 »
Braddock scheint wirklich nichts gehört zu haben. Allem Anschein nach will er uns also nicht hier weg locken.

In einem etwas dramatischer als beabsichtigen Tonfall sage ich:
"Haben sie den die Geräusche und nicht gehört? Hatten sie nicht auch mit jemanden gesprochen?"

An Clive gewandt:
"Hast du das auch gehört? Liegt dort die Küche? Kamen die Geräusche von dort?"

Ich schaue hektisch zwischen Clive und Braddock bin und her, in den Versuch sie zur Eile anzuhalten.

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #402 am: 28.01.2017 | 16:22 »
"Doktor! Ich bin nicht eingebrochen!" Braddock's Stimme klingt ehrlich entrüstet. "Wenn Sie etwas gehört haben, dann spucken Sie es aus, Mann. Das ist kein Versteckspiel mehr."
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #403 am: 28.01.2017 | 16:42 »
Clive

Ich halte kurz inne und blicke mich verunsichert zu Braddock um. Er wirkt überzeugt von dem, was er sagt. "Wie lässt sich das mit seiner plötzlichen Eile vereinbaren?"

"Nicht? ... Aber ich habe doch Stimmen gehört ... drinnen ... das Rücken von Möbeln ... eine Tür ...? Irgendetwas stimmt hier nicht!"

Ich wende mich wieder der Tür zu, greife nach der Klinke und versuche vorsichtig, die Tür zu öffnen. Dabei bin ich weiter bemüht, auf mich aufmerksam zu machen: "Mrs. Ó Brian! Bitte antworten Sie doch ... ich mache mir schon Sorgen. Ich habe Sie doch eben gehört. Brauchen Sie Hilfe?"

"Wer außer Mrs. Ó Brian könnte drinnen geredet haben ... und zu wem? Die Witwe wohnt hier alleine ... seit ihr Ehemann starb und Kayleigh das Dorf verließ. ... Oder war es nicht Kayleigh, die ermordet wurde? ... Warum ist sich die Polizei so sicher, dass es sich bei der Leiche um Kayleigh handelt?"

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #404 am: 28.01.2017 | 17:08 »
Die Tür ist nicht abgeschlossen und geht etwa 1-2 mm auf, dann blockiert ein Riegel von Innen das weitere Öffnen der Tür.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #405 am: 28.01.2017 | 17:52 »
Clive

"Mrs. Ó Brian ... Meabh ... Sie kennen mich nun schon so lange! ... Ich mache mir wirklich Sorgen! Ich weiß doch, dass Sie zuhause sind. ... Sie haben ja den Riegel vorgeschoben! Ich will Sie auch wirklich nicht behelligen. Ich will mich nur vergewissern, dass Sie ... gesund sind. Bitte antworten Sie mir doch ..."

Dann wende ich mich um. Ich habe aus Sorge, Meabh könne sich etwas angetan haben, beschlossen, die Zurückhaltung aufzugeben.

"Ove, gehe bitte noch einmal ums Haus und sieh nach, ob Du von dort etwas sehen oder hören kannst."

"Er hat für die Detektei gearbeitet ... Er wird wissen, was zu tun ist!"

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #406 am: 28.01.2017 | 19:20 »
Ove

Irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht. Und es ist nicht zwingend Braddock, der hier deplatziert wirkt.

"Ja" antworte ich nur knapp als Clive mich bittet uns Haus herum zu gehen und nachzusehen.

Ich gebe zügig den Weg, den wir eben gekommen sind zurück und horche nach weiteren Geräuschen von drinnen und behalte sowohl die Umgebung des Hauses als auch das Haus an sich im Blick. Hat sich hier etwas getan?

Ich stecke meine Hand in die Jackentasche mit dem Revolver von Collins und löse die Sicherung. Dann schließe ich meine Hand um den Griff, bereit die Waffe schnell und sicher ziehen zu können.

Ich schleiche so schnell es geht zur Seite des Hauses, so dass ich in die Küche schauen kann.

Dort angekommen blicke ich vorsichtig durch die Scheibe, ohne dabei meinen Kopf deutlicher als irgend nötig ins Fenster zu rücken.

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #407 am: 28.01.2017 | 23:06 »
Hinten am Haus. Du steigst auf die grüne Bank und schaust am unteren Eck des Fensterrahmens ins Haus hinein. Du kannst nichts erkennen. Das Glas ist so verdreckt, dass Du nicht einmal Schemen ausmachen kannst. Leise fluchst Du in Dich hinein. Dann hörst Du, wie etwas Hartes abgelegt wird - vermutlich auf einen Tisch. Danach herrscht Ruhe. Das Klappen einer kleinen Tür ist zu hören; so als wäre diese verglast. Erneut trifft etwas Hartes aber Leichtes auf Holz und scheint dabei zu zerbrechen, denn Teile davon fallen auf den Boden, wonach ein leises Fluchen zu vernehmen ist.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #408 am: 31.01.2017 | 18:02 »
Ich wischen mit zwei Fingern meiner linken Hand [die Hand ohne Waffe] über die Scheibe. Der Schmutz löst sich nur sehr widerwillig.
Beim Blick zu den anderen Fenstern sehe ich, dass es dort nicht unbedingt besser aussieht. Die alte Dame hätte häufiger die Scheiben putzen sollen.

Hoffentlich hat sie zumindest von Innen manchmal geputzt.

Ich wische weiter und kratze sanft und dann etwas stärker über die Scheibe, bis sich der verkrustete Dreck löst. Ich werde hektischer, als ich die Geräusche von drinnen höre. Ich spucke mir auf die Finger und wische nun mit feuchten Fingern, was sich als keine gute Idee herausstellt, da der verkrustete Dreck jetzt verschmiert und mir nur einen sehr verschwommenen Blick durch dieses kleine Guckloch ermöglicht.
Schließlich ziehe ich mein Taschentuch heraus und wische damit den verschmierten Film ab und schaue angestrengt durch den schmalen Spalt, den ich freigeputzt habe.

Was ich sehe, lässt mir das Blut in den Adern gefrieren.

Offline Der Läuterer

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #409 am: 31.01.2017 | 20:39 »
Ekel übermannt Dich und es läuft Dir kalt den Rücken hinab. Du schüttelst Dich angewidert, als Du in die Küche siehst.
Das Innere des Raums ist ein Durcheinander par excellence. Überall steht etwas herum - schmutzig und verkrustet. In der Spüle türmen sich Töpfe und Geschirr.

Auf dem Tisch liegt eine Art Essen, in welchem ein Küchenmesser steckt, das sich aber noch zu bewegen scheint. Daneben liegt eine alte, doppelläufige Schrotflinte.

Die Alte steht mit dem Rücken zum Fenster, bückt sich und hebt mit einem leichten Stöhnen einige Dinge vom Boden auf. Dann nimmt sie die graue Schachtel vor sich und läd die Flinte.


"Moment, Moment!" ruft sie laut in Richtung Strasse.


"Nicht so eilig. Ich bin gleich an der Tür." Dann lässt sie mit einem klicken die Läufe zurückschnappen, spannt die Hähne und macht sich auf den Weg zum Eingang.

"Bin gleich bei Ihnen. Moment bitte!"
« Letzte Änderung: 31.01.2017 | 20:43 von Der Läuterer »
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #410 am: 1.02.2017 | 09:58 »
Clive

Ich höre durch die Tür gedämpft Meagh Ó Brians Stimme irgendwo hinten aus dem Haus.

Daraufhin lasse ich beruhigt von der Tür ab und trete einen Schritt zurück und zur Seite, um auch Braddock Gelegenheit zu geben, sich vorzustellen, sobald die Tür sich öffnet.

Dabei wende ich mich halb herum, um Braddocks Reaktion auf die Entwicklung zu beobachten.

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #411 am: 1.02.2017 | 12:07 »
Ove

Oh Gott, was hat sie vor?

"Frau Ó Brian! Geht es Ihnen gut!", rufe ich, während ich versuche an die Scheibe zu klopfen. Dabei verliere ich den Halt und kann mich nur mit einem Sprung von der Bank herunter vor einem Sturz bewahren.
Ich muss den Revolver loslassen, um mit beiden Armen das Gleichgewicht zu wahren.

"Frau Ó Brian, legen Sie doch bitte die Flinte weg!", rufe ich ihr eindringlich zu, in dem Versuch sie von gefährlichen oder gar tödlichen Dummheiten abzuhalten.

Ich lege all meine ehrliche Überzeugungskraft in meine Worte:
"Frau Ó Brian, ich bin es! Ove Eklund! Und Doktor Savage ist auch hier. Bitte, lassen Sie uns doch herein. Wir wollen doch nur mit Ihnen reden. Bitte sagen Sie uns, dass es Ihnen gut geht. Und bitte... BITTE legen Sie die Waffe weg. Sie kennen uns doch! Bitte, lassen Sie uns reden... und legen Sie die Waffe weg."

Gewürfelt 2d6+1 : 4, 3 + 1, Summe 8



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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #412 am: 1.02.2017 | 19:10 »
Als Du das Gleichgewicht auf der Gartenbank verlierst, löst sich aus der Flinte ein Schuss.

Ein gewaltiger Knall.

Deine Stimme ist nicht mehr als ein Säuseln im Wind. Nur der erbärmliche Versuch, die Situation nicht eskalieren zu lassen. Nur das Piepsen eines kleinen Vogels im Gekreische eines Wespenschwarms.
Du sagst Deine Sprüchlein auf. Betest Deine Sätze runter, während um Dich herum die Welt explodiert.

Über Dir schwirren Glasscherben und Holzsplitter durch die Luft; in einem Nebel aus Staub, Mörtel- und Gesteinsfragmenten. Dann rieseln sie herab und bedecken Dich mit einem schmutzigen Schleier.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #413 am: 1.02.2017 | 20:42 »
Die Stimme der Frau bellt durch die Küche, prallt vom schmutzigen Geschirr ab und findet seinen Weg in Deine klingelnden Ohren. Wie aus sehr weiter Entfernung hörst Du ihre Worte, gedehnt, wie in Zeitlupe. "Scheeerrr Diiichhh zuuummm Teuuufeeel, Duuu Baaastaaard. Miiichhh krieeegssst Duuu niiichhht." Dann ist ein Poltern und Scheppern aus der Küche zu hören.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #414 am: 2.02.2017 | 12:25 »
Clive

Als ich das peitschende Geräusch des Schusses von der rückwärtigen des Hauses zu uns herüberhallt, springe ich instinktiv neben der Tür in die Deckung der Wand. Automtismen aus dem Krieg greifen Platz. Mein Herz beginnt vor Schreck pocht ... und schmerzt.

Die unterschiedlichsten Möglichkeiten, was sich dort abgespielt haben könnte, rasen durch meinen Kopf. Dann endlich besinne ich mich und rufe laut: "Ove? ... Geht es Dir gut? Bist Du verletzt?"

Ich beginne, mich an der Hauswand entlangzuschieben, immer darauf bedacht, unter den Fenstern und außer Sicht zu bleiben.

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #415 am: 2.02.2017 | 18:53 »
Ove liegt auf dem saftig grünen Gras des, vom Gewitter noch nassen, Bodens.
"Dääämooon weiiicheee!" Ein Klicken ist zu hören. Überall um Dich herum liegen Fragmente des Fensters und des Rahmens.
Du blickst Dich hastig um und siehst zu Deinem Schrecken, dass beide Läufe der Flinte aus dem Fenster zeigen. Und erneut ist ein Poltern aus der Küche zu hören. Dann gibt es ein Geräusch, als würde viel Geschirr zu Boden stürzen und zerspringen.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #416 am: 3.02.2017 | 08:03 »
Ove
Ich setze alle meine Hoffnungen darauf, dass das Rumpeln des Geschirrs die offensichtlich wahnsinnige Frau ablenkt. Ich springe auf und sprinte in Deckung, indem ich so schnell ich kann zur nächst gelegenen Hausecke renne und mich dort an die Hauswand presse.
Mit bis zu meinem Hals schlagenden Herzen schaue ich kurz und sehr auf der Hut um die Ecke, um zu sehen, was hinter mir passiert (ist).

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #417 am: 3.02.2017 | 18:20 »
Du hast die Gefahr erkannt und versuchst Dich in Sicherheit zu bringen. Du robbst über das Gras und die Scherben. Deine Reflexe sind etwas eingerostet. Du willst Dich zur Seite rollen, doch Du bist starr vor Schreck, als Du in die Läufe der Flinte blickst.

Die dunklen Rohre der Flinte werden von einem grellen Licht erhellt - dann trifft Dich die Schrotladung voll aus beiden Läufen gleichzeitig.

Blut fliesst Dir über Deine linke Gesichtshälfte und über Deinem Hals. Vor Schmerz schreist Du laut auf. Die zweite Ladung hat Deine linke Schulter voll getroffen. Der Schmerz brennt wie Feuer und Du hast auf dieser Seite kein Gefühl mehr. Deine Jacke und Dein Hemd sind durchlöchert und liegen in Fetzen. Blut läuft Deine Brust hinab.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #418 am: 5.02.2017 | 21:19 »
Je eine volle Ladung aus beiden Läufen der Flinte hat Dich erwischt. Im Gesicht und am Oberkörper.
Du müsstest tot sein. Tot!
Und doch lebst Du noch. Noch! Doch wie lange?
Du wirst verbluten.
Das Einzige, das Dich noch am Leben hält, ist sicher nur der Schock.
Oder Du bist bereits tot, liegst am Boden und blutest aus.
Und alles, was Du glaubst zu tun, ist nur noch das schwache Flimmern Deines verlöschenden Gedächtnises, das sich noch ans Leben klammert, obwohl es weiss, dass der Körper tot ist.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #419 am: 7.02.2017 | 10:56 »
Ich liege blutend auf dem Boden und weiß gar nicht wie mir geschehen ist. Eben noch stand ich dort und wollte die Witwe vom Selbstmord abhalten und plötzlich hat sie mich einfach erschossen.

Ich  brauche eine gefühlte Ewigkeit um zu begreifen, dass ich noch denken kann und somit auch eine Chance habe etwas zu machen. Als ich mich auf meinen Körper konzentriere und versuche mit aufzurichten bricht der Schmerz wie eine Flutwelle über mich herein.
Nur sehr stockend kann ich mich aufrichten. Immer wieder breche ich zusammen, wenn ich die getroffene Schulter belaste.
Ich schaffe es schließlich mich auf den Bauch zu drehen und schiebe mich langsam mit den Beinen vor.

Ich muss bei jeder Vorwärtsbewegung vor Schmerz stöhnen.

Ich muss es schaffen! Ich muss aus dem Schussfeld.

Meine Sicht wird trüber. Verliere ich das Bewusstsein? Ist es die Anstrengung? Der Schmerz? Oder doch nur das Blut, das mit immer weiter in die Augen läuft?

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #420 am: 7.02.2017 | 20:57 »
Du kriechst über den Boden des Gartens von Witwe O'Brian über das Gras.

Als die Winde leicht wehen, steigt Dir ein ekelhaft süsslicher Geruch der Verwesung in die Nase. Blut rinnt Dir ins linke Auge, so dass Du nur mit dem rechten etwas sehen kannst. Du kriechst weiter auf die Hauswand zu, um Dich aus der Schusslinie zu ziehen. Deine linke Brust schmerzt von den Schrotkugeln. Dort am Haus ist das Kraut hoch. Und dann siehst Du den Urheber des Geruchs.

https://mobile.twitter.com/deadcatguy/photo

Eine mumifizierte Katze lässt Dich frösteln. Und dann greift Deine Hand beim Vorwärtsrobben in etwas Weiches. Etwas Schleimiges. Etwas Feuchtes.

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/12/Dead_cat_1380901.jpg
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #421 am: 8.02.2017 | 12:01 »
Clive

Sorgsam darauf bedacht, mich unterhalb der Fenster dicht an der Mauer zu halten, setze ich meinen Weg an den Hauswänden entlang fort und beschleunige meine Schritte zunehmend, je weiter ich mich von der Haustür entfernt habe.

Noch hoffe ich inständig auf ein Lebenszeichen von Ove, ein Signal, dass es ihm gut geht ... aber da ist nichts, was mich beruhigen könnte. Kurz komme ich auf den irrwitzigen Gedanken, Matilde könnte aus dem Hinterhalt geschossen haben, um Ove vor etwas zu schützen ... aber ich kenne inzwischen Johns Ruf. Nein, der Schuss kam aus dem Haus. Mein Herz schlägt schwer in der Brust und beginnt wieder zu schmerzen.

"Ove!", rufe ich erneut, als ich die Hausecke erreiche.

"Verdammt, warum antwortet Ove nicht? ... Bitte nicht schon wieder! ... Warum er?"

Fieberhaft überlege ich, welche Verletzungen er erlitten haben könnte und was zu tun ist ... mit den wenigen Mitteln, die mir hier zur Verfügung stehen. Ich sehe Ove und Kristine in meinen Gedanken vor mir und ich beginne mich schuldig zu fühlen ... es ist völlig bedeutungslos, dass ich nicht den Abzug betätigt habe ... es ist völlig bedeutungslos, dass ich Ove und Kristine helfen wollte, als ich sie nach Irland holte ... wenn Ove sterben sollte, dann geschieht dies letztendlich doch alleine, weil er mir begegnet ist.

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« Letzte Änderung: 8.02.2017 | 18:50 von Joran »

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #422 am: 8.02.2017 | 19:15 »
Der warme Sommerwind weht um das Haus der Witwe und trägt den würzigen Geruch von Blüten und Gäsern mit sich. Die Strahlen der Sonne scheinen auf Euch herab und spielen sich auf den Fensterscheiben des Hauses. Die Situation erscheint surreal.

Noch hat Ove kein Lebenszeichen von sich gegeben.

Aus dem Innern des Hauses sind Geräusche zu vernehmen. Eines hört sich an, als würde etwas über den Boden geschoben; ein Tisch oder ein kleiner Schrank vielleicht.
Das zweite Geräusch klingt, als würde viel Geschirr auf einmal zu Boden fallen und zerbrechen.
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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #423 am: 8.02.2017 | 19:52 »
Ove
Ich sollte angewidert sein, aber dazu fehlt mir die Kapazität. Sämtliche Emotionen sind vom Wunsch nach Flucht und Sicherheit verdrängt. PANIK, macht sich in mir breit und immer breiter.

Nocheinmal raffe ich mich auf, schiebe mich mit aller Kraft weiter. Ich weiß nicht, ob ich in die richtige Richtung robbe. Ich weiß noch nicht einmal, ob es überhaupt eine richtige Richtung gibt.
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Doch irgendwie komme ich weiter, auch wenn die  Schmerzen mich fast besinnungslos werden lassen. Und immer wieder sehe ich die Fratze der mumifizierten Katze. Und selbst vor meinem blutverschmierten Auge, sehe ich die Gedärme der ausgeweideten Katze.
Wieso Katzen? Wieso sind sie tot? Wie kann hier eine Katze mumifizieren? Regnet es hier nicht ständig?
Ein kurzer Gedankenblitz, beschäftigt sich mich dem eben gesehenen, doch das Bild der ausgeweideten Katze erinnert mich an mich selbst. An meine Situation. Ein Schuss in den Bauch und meine Eingeweide würden ebenfalls aus mir herausfallen.

Panische schiebe ich mich weiter. Um die Ecke des Hauses... wenn es denn eine Ecke ist... meine Sicht ist zu stark eingeschränkt, um es genau erkennen und einordnen zu können.

Plötzlich komme ich an einen Baum. Oder... Nein! Es scheint ein Mensch zu sein.

Jetzt ist es vorbei! Auf die Entfernung kann niemand daneben schießen. , denke ich. Doch langsam erkenne ich, dass es sich hier um eine andere Person handeln muss. Ich schaue mühsam weiter hoch. Und in meinem verschwommenen Blickfeld meine ich Clives Züge zu erkennen.

Ich muss ihn warnen!

"S'ss v'rückt!", kommt es auch meinem knochentrocknen Mund. Meine Kehle ist vor Anspannung, Panik und Anstrengung wie zugeschnürt.
Ich schlucke schwer und versuche es erneut:
"Si's v'rückt! 'auf weg! Renn!"

Als Clive nicht beginnt wegzulaufen fahre ich fort und werde dabei eindringlicher und panischer:
"Du m'sst weg! In Sich'rheit! L...auf! Sie hat 'f mich g'schossen."

Ich versuche meine Worte mit einer Armbewegung in die Richtung aus der er gekommen sein muss zu unterstützen, doch genau das hätte ich unterlassen sollen. Der Schmerz durchfährt mich erneut und ich breche mit einem lauten Stöhnen vor ihm zusammen. Wie vom Donnerschlag getroffen liege ich vor ihm, ich atme heftig von der Anstrengung un dem Schmerz und mag und kann mich nicht weiter bewegen.

Pause...! Ausruhen! Ich muss mich ausruhen.

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Re: Irgendwo in IRLAND
« Antwort #424 am: 8.02.2017 | 20:27 »
Ein lauter Schlag und das Splittern von Holz ist von der Strassenseite aus zu hören. Vielleicht hat Braddock gerade die Haustür eingetreten.

Dann ist das Splittern von Glas zu vernehmen, als sei soeben ein Fenster eingeschlagen worden.
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