OveWie üblich besteht auch hier der Boden aus gestampftem Lehm. Der starke Regen des gestrigen Abends muss ihn aber durchweicht haben. Offensichtlich hat es nicht nur über dem Manor wie aus allen himmlischen Kübeln zugleich geschüttet. Das Wasser muss die leichte Schräge vom Hof hinab hier hinein gelaufen sein.
Ich überlege, ob es so viel geregnet haben kann, dass der Boden hier komplett durchweicht ist und deswegen so rutschig ist, doch dann merke ich, dass meine Füße nicht sehr tief einsinken. Es ist doch nur die obere, gewöhnlich staubige, Schicht des Bodens, die nun zu einem rutschigen Schmierfilm geworden ist.
Ich schaue mich nach Halt um. Dicht neben der Tür, zu meiner Rechten, befindet sich eine alte Werkbank. Sie ist unaufgeräumt. Überall liegen, Werkzeuge und Gerümpel herum. Für den Besitzer sicher keine allzugroße Unordnung, aber für Fremde sieht es schlicht chaotisch aus.
Während ich meinen Blick über das Gerümpel gleiten lasse, um meinen Augen mehr Zeit zu geben sich an das Dämmerlicht anzupassen, fallen mir die Gerüche um so stärker auf. Die Gerüche in diesem Raum sind zahlreich.
Zuerst der erdige Geruch, des Lehmbodens, gemischt mit dem staubigen Geruch der Luft. Eine Mischung aus Heustaub, Holzmehl, der Holwürmer in den Dachbalken und dann der Dung. Die Ausdünstungen der Tiere sind hier nur wenig zu riechen. Dafür riecht es nach Metall und Rost. Alles in allem ein Geruch nach Alter, Verwirrterung und Muff.
Es fällt mir schwer zu atmen. Der Geruch ist schwer und legt sich zunächst wie Teer in meine Lungen. Ich brauche ein paar Atemzüge um mich zu gewöhnen.
Ich stütze mich an der Werkbank ab und hebe hier und da forschend ein paar Werkzeuge an um zu sehen, was es ist aber auch um zu sehen, was darunter liegt.
Liegen hier Schnitzmesser? Waffen? Oder doch eher nur Hämmer, verrostete Sicheln und alte, schartige Klingen von Sensen, rostige Nägel und alte Bohrer?
Während ich dort suche höre ich das Miauen einer Katze.
Was macht eine Katze an einem Ort voller toter Katzen? Ist sie freiwillig hier? Ist sie doch soetwas wie der Chef hier im Revier und hat die Katzen, die nun Katzenleichen sind, so zugerichtet, dass sie verstorben sind? Ist es eine gefangene Katze? Das nächste Opfer der unheiligen Mordaktion? Oder ist sie doch nur durch Zufall hier und hofft darauf, dass ich ihr ein paar Essensreste oder einen Schluck Milch bringe?
Wo sind überhaupt die anderen Tiere? Ich kann sie riechen, aber noch nicht sehen. Während ich mich suchend weiter voranziehe in der Hoffnung die Katze, die Tiere oder sonstige Hinweise zu finden, halte ich mich zunächst an der Werkbank fest, und schaue mich suchend in die Richtung um, aus der das Miauen kam. Dabei fällt mir zu meiner linken der alte Leiterwagen
auf. Es ist kein großer Wagen, sicher nur für zwei Ponys ausgelegt, aber ausreichend, um das Heu und Stroh für diesen kleinen Hof einzufahren. Zumindest war es das mal, bis er hier abgestellt und sicher seit Jahren nicht mehr genutzt wurde.
Auf dem Wagen liegt eine Plane oder schlicht Unrat und dieser Wagen und der Unrat darauf scheinen die einzige Barriere zu sein, die den Arbeitsbereich des Schuppens von der Tierhaltung und der Lagerung von Heu und Futter trennt. Ich will mich dorthin bewegen und taste mich in die Richtung vor.
Am Leiterwagen angekommen, hebe ich die staubige Plane an, um hinunter zu spähen. Ich brauche beide Hände um die ölige, schwere Plane zu heben. Meine Wunden protestieren, aber ich muss herausfinden, was hier zu finden ist.
Luni schaut inzwischen in die Richtung des Hauses, als würde er von dort etwas hören. Doch weder Luni, noch das was draußen passiert bemerke ich, in dieser wie betäubend wirkenden, dunklen, muffigen Abgeschiedenheit.
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