Das Tanelorn spielt > Albtraum in Norwegen
Irland 1930 - 1933
Joran:
Brighton, East Sussex, England
Freitag, 10.01.1930
The King's Head
9 West Street
Clive
Als ich aus einem unruhigen Schlaf hochschrecke, habe ich erst wenige Stunden geschlafen. Über die Stadt breitet sich die Dunkelheit. Die Nachtruhe wird durch das beständige Rauschen des Meeres mehr unterstrichen als gestört. Das Fenster ist noch leicht geöffnet. Eine Brise trägt den Duft des Meeres in mein Zimmer.
Eine Weile liege ich wach im Bett und horche, ob ich ein Geräusch aus Matildes Zimmer vernehmen kann. Aber dort ist alles ruhig. Ich hoffe, dass wenigstens sie schalfen kann. Seit einigen Jahren liege ich oft nachts wach. Vermutlich ist auch das meinem Alter zuzuschreiben. Ich sehne mich zurück nach dem tiefen und langen Schlaf früherer Jahre. Strapazen, wie die der vergangenen Tage, hätte ich früher in ein oder zwei Nächten ausgleichen können. Jetzt braucht es eingige Tage oder gar Wochen.
Nachdem ich überzeugt bin, dass ich nicht wieder einschlafen können werde, entzünde ich die Kerze auf meinem Nachttisch. Die Koffer liegen noch aufgestapelt an der gegenüberliegenden Wand. Als wir in der Nacht das Wirtshaus 'The King's Head' erreichten, war die Müdigkeit zu groß, um noch auszupacken. Um die Zeit totzuschlagen, hole ich mir 'Moby Dick' aus der Tasche mit Cainnechs Sachen und beginne zu lesen...
Als mich Geräusche von der Straße wecken, ist die Kerze vollends niedergebrannt und das Buch liegt auf dem Boden. Meine Hände haben sich in das Laken gegraben. Die Decke liegt zerwühlt zu meinen Füßen. Schweiß steht auf meiner Stirn. Nur noch düster erinnere ich mich an das Ende eines längeren Traumes:
Flüsternde Stimmen drangen von der Straße durch das halb geöffnete Fenster. Kein höfliches Flüstern, sondern schwere,
kehlige Stimmen, die sich verschwörerisch auf das Wesentlichste beschränkten, um nicht aufzufallen. Dazwischen merkwürdig
laute Atemgeräusche ... ein heiseres, glucksendes Lachen.
Dann war Ove Eklund in mein Zimmer gestürmt und hatte zornig erklärt: "Meine Hand! Sie sollten sie doch vernichten!
UNWIEDERBRINGLICH ZERSTÖREN! Sie haben es mir VERSPROCHEN! Ich habe Ihnen gesagt, meiner Hand haftet etwas Negatives
an! Ich habe Sie gewarnt. Und nun sehen Sie sich das an!"
Ove reckte mir seine eigene Hand entgegen. Die Rötung vom ständigen Reiben war verschwunden. Dafür schien
die Hand nun von einer durchschimmernden, pergamentenen Haut überzogen und knöchern, wie die ausgedörrte Hand
einer Mumie.
"Was wollen Sie dagegen tun, DOKTOR Savage? WAS KÖNNEN SIE DAGEGEN TUN? Ich habe mich auf Sie verlassen! Ich
habe Ihnen vertraut! ... Und Sie haben mich im Stich gelassen ... wie Kristine ... wie Elisa Marquard ... wie Cainnech ... wie
Máirín ... wie Paul ... wie Ruairí ... wie SIE ...! Selbst Matilde haben Sie ins Verderben gerissen, als Sie aus Egoismus ihre
Ehe zerstört haben, Matilde weiß es nur noch nicht! ALLE lassen Sie im Stich! Sie sind ein Verräter ... ein feiger VERRÄTER!
Ihnen folgt das Verderben auf dem Fuß. Sie sind wie die schwarze Pest ... bringen den Menschen Tod und Verderben! SIE
tragen das VIRUS1 in sich und infizieren alle Menschen, die in Ihre Nähe kommen! Man hätte Sie nie aus diesem weißen Zimmer1
heraus lassen dürfen, NIEMALS! Ich verfluche Sie, Clive Savage! Ich verfluche Sie, in meinem Namen und im Namen aller
anderen! Sie sind tausendmal schlimmer als diese Hand! Das Böse haftete längst an Ihnen, als Sie nach London kamen."
Ich wollte mich rechtfertigen, erklären, dass ich nicht verantwortlich sei. Aber Ove legte mir seine verdorrte Hand auf den Mund
und ihre eisige Kälte lähmte alle Muskeln meines Gesichts. Ich versuchte mich aufzubäumen, aber die Hand schien plötzlich Tonnen
zu wiegen ... unverrückbar ... unzerstörbar ... unbezwingbar ...
Langsam entspannen sich meine Finger, aber die Hände schmerzen noch von der Anspannung. "Ein Traum! Nur ein böser Traum!", beruhige ich mich. Tatsächlich wird mein Herzschlag langsamer. Aber auch wenn es ein Traum war, werde ich nach dem Erwachen mit der Realität konfrontiert ... und die Wahrheit bleibt auch nach dem Erwachen die Wahrheit und hinterlässt einen bitteren Geschmack in meinem Mund.
Zu der Wahrheit gehört auch, dass ich eine Aufgabe zu erledigen habe. Auf keinen Fall will ich diese Hand mit nach Irland nehmen.
....
Als ich eine halbe Stunde später auf die West Street trete, ist das Leben auf der Straße bereits in vollem Gange.
Ich frage Passanten nach einem Apotheker und vielleicht eine weitere halbe Stunde später öffne ich tatsächlich eine Ladentür.
Alte Regale aus Eichenholz reichen rundum vom Boden bis zur Decke. Das altersdunkle Holz scheint das Licht zu verschlingen. Nachdem sich meine Augen an das Halbdunkel des Ladenlokals gewöhnt haben, erblicke ich mehrere Frauen. Eine blickt mich erwartungsvoll an. Seit dem Großen Krieg ist das kein seltenes Bild. Witwen haben notgedrungen die Geschäfte selbst in die Hand genommen.
"Was kann ich für Sie tun, Sir?", fragt eine der Frauen höflich.
Nach ein paar Höflichkeitsfloskeln trage ich die Geschichte vor, die ich mir zurecht gelegt habe. Ich erkläre, dass ich etwa 10 Liter einer starken, Mineralien zersetzenden Säure brauche. Die Frau interessiert sich offensichtlich mehr für die Bezahlung als für meine Begründung. Sie erklärt, sie könne mir das Gewünschte bis morgen beschaffen. Wir werden uns handelseinig und ich zahle die Hälfte des Preises an.
Erleichtert und auch ein wenig hungrig mache ich mich auf den Rückweg zum 'King's Head'.
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Joran:
Brighton, East Sussex, England
Nacht von Samstag, 11.01.1930 auf Sonntag, 12.01.1930
Clive
Matilde macht mir Sorgen. Wir haben uns in den letzten beiden Tagen kaum gesehen. Ich hätte mich mehr um sie kümmern müssen. Aber ich ... hatte einiges zu erledigen. Ich musste eine möglichst schnelle Passage nach Irland finden ... musste mich vergewissern, dass meine Bestellung rechtzeitig eintrifft und alles organisiert ist, ohne dass jemand Fragen stellt oder später Fragen beantwortet werden ... habe dabei Emma kennengelernt.
Das Bild auf den Straßen beginnt sich bereits zu wandeln, als ich auf die West Street trete. Die Heimkehrer von der Arbeit werden seltener. Die Menschen, die auf der Straße sind, um den Abend mit etwas angenehmen ausklingen zu lassen, werden häufiger. Vor mir unterhält sich ein junges Paar lachend über das Schlittschuhlaufen im Park bei Mondschein. Ich blicke auf und die Nacht ist in der Tat sternenklar ... ideal für meine Zwecke, die nichts mit Romantik zu tun haben. Ich spüre das Gewicht der Tasche, die über meiner Schulter hängt. Sie erscheint mir plötzlich unnatürlich schwer.
Als ich an der Hintertür der Apotheke klopfe, wartet Emma, die Inhaberin der Apotheke, bereits. Sie greift meine Hand und führt mich durch eine finstere Gasse, nicht breit genug, um nebeneinander zu gehen, in einen Hof. Dort steht eine Kutsche im Schatten. Auf dem Kutschbock sitzt ein kräftiger Mann. Als er Emma erkennt, steigt er auf die Ladefläche und hebt eine Plane. Darunter steht das Fass bereit. Alles ist so, wie wir es vereinbart haben. Wie Emma so schnell an die Säure gekommen ist, habe ich nicht gefragt. Ich nicke ihr anerkennend zu. Sie lächelt mich ernst, aber zugleich freundlich an. Ihre Hände streichen über ihr Kleid, als wolle sie ein paar Falten glätten. Einen Moment sind wir beide verlegen.
Emma ist vielleicht zehn Jahre jünger als ich. Aber das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Männern und Frauen in unserem Alter ist seit dem Großen Krieg aus den Fugen geraten. Ein Arzt, der offensichtlich liquide ist, scheint für eine praktisch denkende Apothekerin, die Sicherheit sucht, eine Überlegung wert zu sein. Vielleicht glaubt sie sogar, mich zu mögen. Aber die Vorstellung, praktische Überlegungen stünden im Vorderung, macht es einfacher. Denn ich bin ganz sicher nicht, was sie sucht. Emma wäre ohne Zweifel eine gute Partie. Sie ist klug, fleißig, sanftmütig ... und einsam. Jemanden wie mich hat sie nicht verdient.
Ich greife nach ihrer Hand und lächele sie noch einmal an. Selbst im schwachen Licht des Hinterhofs meine ich die Traurigkeit in ihren Augen zu erkennen. Ich streiche mit einem Finger über ihre Wange und lege entschuldigend den Kopf schief. Sie blickt zu Boden.
Da wende ich mich ab und steige wortlos neben den Kutscher auf den Bock. Der löst die Bremse und schnalzt leise mit der Zunge. Das alte Pferd setzt sich in Bewegung. Als wir die Zufahrt zum Hof erreichen, müssen wir die Köpfe einziehen, um nicht an das obere Stockwerk zu stoßen. Ich widerstehe der Versuchung, noch einmal zurück zu blicken. Das Geräusch der Hufe und der Wagenräder auf dem Pflaster scheint mir erschreckend laut.
Der Kutscher spricht kein Wort. Er fährt mich aus der Stadt heraus in Richtung Osten. Als wir eine menschenleere Stelle an der Küste erreicht haben, lädt er das Fass ab und stellt es für mich bereit. Dann führt er das Pferd am Zügel ein Stück fort. Nun endlich öffne ich die Fototasche im Mondlicht. Ich ziehe das Tuch heraus, so dass es sich abrollt und sein Inhalt in die Tasche fällt. Im bleichen Mondlicht betrachte ich die Hand mit ihren spitzen Krallen, deren Finger lang und knöchern wie Insektenbeine wirken. Fast erwarte ich, dass die Hand mit überraschender Geschwindigkeit zu laufen beginnt, um ihrem Gefängnis zu entrinnen. Dann zweifele ich einen Augenblick, ob es richtig ist, diesen endgültigen Schritt zu tun. Aber ich habe es versprochen. Ich sehe Ove Eklunds rote Hand wieder vor mir und verspüre den Drang, mich der Hand schnell zu entledigen.
Also kippe ich den Inhalt der Tasche vorsichtig in das Fass, um Spritzer zu vermeinden. Als die Hand in die Flüssigkeit fällt, beginnt diese zu zischen und zu brodeln und ein entsetzlicher Gestank verbreitet sich. Nebelhaft bildet sich ein Gas über der Flüssigkeit. Wo er den Rand des Fasses übersteigt, wird er vom Meereswind als eine langezogene gelbliche Fahne fortgetragen. Instinktiv weiche ich zurück und achte darauf, nicht in der Windrichtung zu stehen. Zu sehr erinnert mich der Anblick an Flandern, als würde ich von einem Flugzeug auf die Frontlinie herabblicken. Ich höre das Ross wiehern.
Die Tasche werfe ich mit Schwung über die Klippe ins Meer.
Dann gehe ich zum Kutscher zurück und warte. Eine Stunde, dann eine zweite Stunde. Schließlich raucht das Fass nicht mehr. Ich entzünde die Laterne der Kutsche und gehe zurück zum Fass. Die Flüssigkeit hat eine milchige Farbe angenommen. Ich winke den Kutscher herbei und wir gießen den Inhalt des Fasses vorsichtig über den Rand der Klippe. Unten brandet das Meer wütend gegen den Fels. Kein fester Gegenstand verlässt das Fass. Als es vollständig entleert ist, befindet sich an seinem Boden nur eine dünne Schicht schlammiger Rückstände. Ich stoße das Fass in die Tiefe und nicke dem Kutscher zu.
Joran:
Brighton, East Sussex, England
Dienstag, 14.01.1930
Clive
Kein moderner Dampfer mit Komfort, wie zuerst geplant. Die früheste und zudem günstige Passage führt mich auf einen Segler ... wieder einmal. Für Matilde hätte ich mir ein bequemeres, luxeriöseres Reisemittel gewünscht. Das Rollen des Schiffes wird ihr möglicherweise zu schaffen machen ... in ihren Umständen. Was mich betrifft, so freue ich mich allerdings.
Ich habe der Versuchung widerstanden, Emma doch noch einen Besuch abzustatten und bin stattdessen zum Shoreham-Harbour gefahren und habe mir das Schiff von Robert Horne Penney & Sons angesehen. Mir ist die Handelsgesellschaft von früheren Reisen bekannt. Robert Horne Penney ist bereits vor Jahrzehnten verstorben. An seiner Stelle führen seine inzwischen ebenfalls betagten Söhne Robert Alfred Penney und Sidney Rickman Penney das Handeslkontor weiter. Die Gesellschaft ist erfolgreich. Die Schiffe sind in gutem Zustand, die Besatzung langgedient und erfahren.
"Es ist ein Glücksgriff, hier noch so kurzfristig eine Reisemöglichkeit erhalten zu haben.
Und es geht 'gen Heimat!"
Ich höre Matrosen sich gälisch unterhalten.
Das ruhige, von den Gezeiten bestimmte Leben im Hafen und die Aussicht auf die Heimat tilgen für eine Weile die Erinnerungen an London aus meinen Gedanken. Der kranke Moloch an der Themse scheint hier plötzlich unendlich weit entfernt.
Joran:
Ärmelkanal
Donnerstag, 16.01.1930
Clive
Bei Sonnenaufgang sind wir an Bord der schönen Schonerbark 'Inglefield' gegangen. Das Schiff wirkt so schnittig und leicht, als könne es durch die Lüfte segeln.
Ich bin gut gelaunt und stopfe mir meine Pfeife.
Vom ersten Offizier habe ich erfahren, dass dieses Schiff ursprünglich für eine Expedition geplant und erbaut wurde. Was für eine Expedition dies war, konnte er mir jedoch nicht sagen. Diese Information verrät mir allerdings, wie der Dreimaster zu seinem Namen kam, denn der soll dann offensichtlich an Sir Edward Augustus Inglefield, einen britischen Admiral und Polarforscher, erinnern. Spontan kommt mir der Gedanke, dass Inglefield in London starb ... Das Schiff verfügt, seinem ursprünglichen Zweck entsprechend, noch heute über mehr Kabinen als üblich und transportiert daher regelmäßig neben der Ware auch Passagiere.
Matilde ist noch immer sehr in sich gekehrt. Sie hat sich mit Luni fast unverzüglich in ihre Kabine zurückgezogen. Ich hoffe, dass sich dies ändert, wenn wir Englands Küste hinter uns gelassen haben. Aber für Sie bedeutet die Reise vor allem Verlust, ganz im Gegensatz zu mir. Die Trennung von Alexander nimmt sie sehr mit, jetzt wo sie zur Ruhe kommt und erstmals Zeit hat, über die Trennung von Hartmut nachzudenken. Ich hoffe, dass sie diesen Schritt nicht bereits bereut. Ich hoffe, dass ihr in Irland - trotz allem - ein Neubeginn möglich ist.
"Matilde ist stark. Sie wird es schaffen. Schließlich hatte ihre Entscheidung auch den Sinn, Alexander in Sicherheit zu bringen. Und sie ist überzeugt, dass Hartmut dies gelingen wird. Alexander ist nicht tot, er ist irgendwo da draußen ... und vielleicht ... vielleicht wird sie ihn eines Tages wiedersehen."
Tief in mir sitzt wie ein lästiger Dorn ein kleiner Zweifel, ob ich eine Grenze überschritten habe und ob es unrecht ist, mich zu freuen. "Darf ich mich nicht freuen, weil mein Glück aus dem Unglück Matildes entspringt? Aber ich habe nicht eingegriffen, ich habe keinen Einfluss genommen. Es war alleine ihre Entscheidung ... was Hartmut betrifft, die richtige Entscheidung, wie ich meine. Wem hätte es genutzt, wenn ich sie nicht gebeten hätte, mit mir zu kommen? Was hätte sie dann an jenem Morgen nach der Trennung getan? ... Nein, die Alternative wäre schrecklich und undenkbar gewesen! Matilde und das ungeborene Kind! Sie in meine Obhut zu nehmen war richtig."
Und doch weiß ich, dass die Ereignisse meinen ganz persönlichen Wünschen sehr entgegen kamen. "Nein, ich habe keinen Einfluss genommen. Aber ich habe nicht eine Sekunde auch nur erwogen, zu vermitteln oder Matilde von diesem endgültigen Schritt abzuhalten. Ich habe meine Chance gesehen und zugegriffen. Ich habe bereitwillig und ohne zu zögern genommen, was eine glückliche Fügung mir Gutes schenkt. ... Wie bei Emma. Ich habe mich treiben lassen und angenommen, was das Leben mir anbietet, ohne über die Konsequenzen für die anderen Menschen nachzudenken. ... Ich frage mich, was mit mir los ist. Früher hätte ich mich kaum so verhalten. Ist es IHRE Abwesenheit?"
Diese Überlegungen und der Gedanke an Emma drücken meine Stimmung. Ich beschließe, Emma aus Irland zu schreiben ... den Schaden begrenzen, den ich vermutlich angerichtet habe.
Als die 'Inglefield' mit Zielhafen Dublin ablegt und schließlich die ruhigen Gewässer des Shoreham-Harbour verlässt, wechselt die Farbe des Wassers. Während das Wasser im Hafen braun, dunkel und still war, ist das des Kanals milchig, weiß-gelblich und aufgewühlt ... ich muss an den Inhalt des Fasses denken, den ich vor ein paar Nächten von einer Klippe in dieses Meer geschüttet habe. ...
Als der Mittag naht, schlägt das Wetter um. Stetig wird der Wind stärker und die See unruhiger. Am Abend peitscht ein ausgewachsener Sturm das Meer auf.
Joran:
Dublin, Republik Irland
Sonntag, 19.01.1930
Clive
Der Start in ein neues Leben schien unter einem schlechten Stern zu stehen. Nie habe ich eine vergleichbare Überfahrt zwischen England und Irland erlebt. Der Sturm hat unsere Fahrt erheblich verzögert. Aber als wir erleichtert am Sonntag im Morgengrauen die Küste von Irland ausmachen, hat sich der Himmel über Nacht aufgeklart und der Wind ist abgeflaut.
Und endlich laufen wir in den vergleichsweise beschaulichen Hafen von Dublin ein. Ich bin überglücklich, als wir irischen Boden unter den Füßen haben. Auch unser Gepäck hat die Überfahrt unversehrt überstanden. Nun fühle ich mich endlich von der Last der letzten zwei Wochen befreit.
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