Autor Thema: Der SL MUSS das Recht haben, die Regeln zu brechen. Oder: die Pam-Krabbé-Rochade  (Gelesen 51122 mal)

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Offline Issi

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Zitat
Darauf vertrauen, dass die Spieler fähig genug sind, zwischen Spielerwissen und Charakterwissen zu unterscheiden, ihnen dann das Dilemma erläutern und gemeinsam eine Lösung suchen, anschließend weiterspielen.
WO ist da ein Problem?
Damit wir uns nicht falsch verstehen, es geht hier nicht nur um das können, sondern hauptsächlich um das wollen.
Ich möchte nicht in Wissen eingeweiht werden, dass nur für den SL bestimmt ist, und mir den Moment derart entzaubert,
dass dadurch evtl. die Spannung weg ist. Deshalb vertraue ich dem SL, dass er das im Abenteuer auch mal allein gut löst, ohne
gleich einen großen Rat einzuberufen. Warum sollte ich ihm das auch nicht zu trauen?

Zitat
Ich für meinen Teil würfel alle meine Würfe als Spielleiter ganz bewußt offen für jeden Mitspielenden einsehbar.
Jeder Spieler sieht, welche Würfel, welche Resultate auf dem Tisch liegen, ob ein Angriff trifft und wieviel Schaden er macht.
Und als Spieler erwarte ich das eigentlich auch von meinem Spielleiter.

Ich brauche den SL Schirm ehrlich gesagt auch nur um meine geheimen Dungeonpläne zu verstecken, nicht für die Würfel, die darf auch jeder einsehen.

« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 20:27 von Issi »

ErikErikson

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"Joah Leute, wisst ihr, mir kommen ein paar Schadenswerte von Monstern im Buch ein bisschen hoch vor. Ich würde die mal runterschrauben, 'kay?"

Ok, aber mir kams bisher so vor ,als würde hier im Thread gefordert, die Spieler müssten voll informiert sein vor ihrer Entscheidung. Es ist also ok, wenn der SL nur ganz grob und abstrakt Infos gibt? Das ist zumindest ein Kompromiss.

Offline Boba Fett

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Und wäre sehr erleichtert, und dankbar dass meine Figur kein Loch im Kopf hat.
Nur der Vollständigkeit: Ich würde es als Beschiss empfinden und wäre sehr unzufrieden, daß mein Charakter kein Loch im Kopf hat. Wahrscheinlich würde ich beschließen, dass mein Charakter in dieser Situation gestorben ist und ihn ad akta legen. Ob ich einen neuen machen würde, hängt davon ab, welches vertrauen ich in den Spielleiter hätte, dass sich sowas nicht noch einmal wiederholt. kein Scherz, keine Übertreibung.
Ich will, dass meine Charaktere sterben können. Und wenn ich unaufmerksam war, es mir mit jemandem verscherzt habe, der einen Attentäter auf mich ansetzen kann (Macht und Einfluß) und Motivation, Gelegenheit und dergleichen gegeben ist, möchte ich, dass es knallt und der Charakter Geschichte ist.
Denn dann habe ich nicht aufgepasst, die Situation oder den Gegner falsch eingeschätzt und einen Fehler gemacht.
Und ich will, das meine Taten Auswirkungen und Konseqenzen haben - auch meine Fehler.
Und wenn das Rollenspiel ein ernstes und tödliches ist, haben die Konsequenzen es auchzu sein.
Ansonsten brauche ich Rollenspiel nicht zu spielen. Denn dann macht es mir keinen Spaß.
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Offline Rhylthar

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Politiker ist natürlich nur ein Beispiel, auch kein besonders treffendes, aber ich gehe mal darauf ein. Vielleicht zeigt es meinen Standpunkt. Wenn ich einen Politiker in ein Amt gewählt habe, dann gibt es Regelungen, welche Entscheidungen er für mich stellvertretend trifft. Das ist mir bekannt und darauf habe ich mich eingelassen.
Das Regelwerk steht vorher fest und derjenige hat meine Vollmacht. Er hat aber keine Generalvollmacht und er kann diese Regelungen auch nicht spontan ignorieren und sich ganz andere Dinge ausdenken. Verfassungswidrige Gesetze verabschieden zum Beispiel, oder Mein Haus verkaufen, meine Kinder zur Adoption freigeben oder mein Auto abmelden. Würde er das machen, wäre ich angepisst und würde ihm den Kopf abschrauben. Und genau so verhält sich das in meiner Einstellung auch zum Rollenspiel.
Naja, halte ich für mehr als stark übertrieben dargestellt, aber da für gibt es ja: Agree to disagree.

@ Chiungalla:
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(Und das ist dann IMHO nicht mehr nur noch eine Frage des Spielstils und des Spielspaßes sondern bekommt eine ethische Dimension.)
Du hast vorhin Issi gefragt, ob er impliziert, dass Du mit Beleidigungen, etc. arbeiten würdest.

Ich sage jetzt deutlich: Du arbeitest mir viel zu sehr mit einer Moralkeule, die einfach nur Kopfschütteln bei mir auslöst.
“Never allow someone to be your priority while allowing yourself to be their option.” - Mark Twain

"Naja, ich halte eher alle FATE-Befürworter für verkappte Chemtrailer, die aufgrund der Kiesowschen Regierung in den 80er/90er Jahren eine Rollenspielverschwörung an allen Ecken wittern und deswegen versuchen, möglichst viele noch rechtzeitig auf den rechten Weg zu bringen."

Für alle, die Probleme mit meinem Nickname haben, hier eine Kopiervorlage: Rhylthar.

Offline Issi

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Ich will, dass meine Charaktere sterben können.

Das System kann ruhig tötlich, sollte aber nicht Chancenlos tötlich sein.
Wenn ich meinen Wahrnehmungswurf versaue, der Attentäter gut trifft und die Figur dann tot ist, kann man auch nicht merkern.
Aber ich bin dennoch der Meinung, dass man zumindest einen Wurfelwurf haben sollte, um diesem Schicksal zu entgehen.
Sonst könnte der SL auch genauso gut sagen: gib mir deinen Charakter Du bist tot.

Offline Boba Fett

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Ich möchte nicht in Wissen eingeweiht werden, dass nur für den SL bestimmt ist, und mir den Moment derart entzaubert, dass dadurch evtl. die Spannung weg ist.

Ja, ja, ja...
Aber da steht immer "ich, ich, ich". Mal ganz ehrlich, dagegen sagt hier NIEMAND etwas.
Wenn Du Dich gerne bescheissen läßt, ist das doch Deine Sache.
Aber dann zieh doch nicht den Schluß daraus, dass das für alle zu gelten hat und dass jeder Spielleiter gefälligst seine Spieler bescheissen muß und jeder Spieler auch noch dankbar dafür zu sein hat.
DENN! DAS! SAGST! DU! HIER! STÄNDIG! AUS!
In keinem Deiner Beiträge kann man lesen, dass Du das so willst, aber es okay ist, wenn es andere anders machen.
Den letzten Teil sagst Du nicht aus. Du schreibs hier immer nur allgemeinheiten, dass das was DU willst, jeder so machen soll.
Und da sage ich: "Bullshit!"
Ich mache es anders und daraus entsteht nicht selten echt tolles Rollenspiel - und zwar für Leute, die es früher auch nur so gekannt haben, wie Du es für Dich in Anspruch nimmst und die bei mir gemerkt haben, dass es anders auch geht und zwar vielleicht sogar: BESSER

Und trotzdem: Niemand zwingt Dich zu Deinem Glück.
Aber schreib Du auch so, dass klar wird, dass Du das von anderen auch nicht erwartest, dass alle so spielen müssen, wie du das für toll hälst.

Zitat
Deshalb vertraue ich dem SL, dass er das im Abenteuer auch mal allein gut löst, ohne
gleich einen großen Rat einzuberufen. Warum sollte ich ihm das auch nicht zu trauen?
Ganz einfach: Weil es meistens gar nicht notwendig ist, wenn der Spielleiter die Situation nicht dahin kommen läßt, dass der vergiftete Wein jemand einen sofortigen Tod beschert. Denn das braucht er nicht, darüber hat er die kontrolle und kann das ganz legitim vermeiden.
Und eigentlich macht er das sogar ständig. Oder hast Du mal von einem Spielleiter gehört, der jeden ausgespielten Tag mit einerm Prozentwürfel die Chance auswürfelt, ob die Region, in der die Charaktere agieren, nicht durch einen Tsunami, einen Kometen, einen Vulkanausbruch oder göttliche Ungnade vernichtet wird und alle zu Tode kommen?
Nein? Natürlich nicht?! Warum nur? Vielleicht, weil jedem, auch ihm bewusst ist, dass darauf absolut niemand Lust hat? Also, warum kann man ihm dann nicht vertrauen, dass er all die anderen beschissenen Situationen, auf die die Spieler auch keinen Bock haben, vermeidet?
Vertrauen fängt DA an und nicht erst da, wo die Stuation total verfahren ist und man bei den Spielregeln bescheißen muss, nur damit man vernünftig weiterspielen kann.

Sorry für die heftigen Worte, aber ich hab langsam das Gefühl, dass Du es anders nicht blickst.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 20:40 von Boba Fett »
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Offline Boba Fett

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Das System kann ruhig tötlich, sollte aber nicht Chancenlos tötlich sein.
Wenn ich meinen Wahrnehmungswurf versaue, der Attentäter gut trifft und die Figur dann tot ist, kann man auch nicht merkern.
Aber ich bin dennoch der Meinung, dass man zumindest einen Wurfelwurf haben sollte, um diesem Schicksal zu entgehen.
Sonst könnte der SL auch genauso gut sagen: gib mir deinen Charakter Du bist tot.

Wenn Du ein bestimmtes Rollenspiel spielst, dann kennst Du die Spielregeln und kennst Deine Chancen.
Wenn es Regeln hat, die Du nicht willst, solltest Du es nicht spielen oder dem Spielleiter sagen, dass er dich nicht in solche Situationen bringen soll, wo diese zur Anwendung kommen.

Langsam habe ich das Gefühl eines Murmeltiertages.
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Offline Bad Horse

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Ok, aber mir kams bisher so vor ,als würde hier im Thread gefordert, die Spieler müssten voll informiert sein vor ihrer Entscheidung. Es ist also ok, wenn der SL nur ganz grob und abstrakt Infos gibt? Das ist zumindest ein Kompromiss.

Ach, das ist der übliche Tanelorn-Absolutismus. ;)

Ich bin ja eine starke Verfechterin der "der SL darf die Regeln nicht ohne Absprache ändern"-Fraktion, aber mir reicht es aus, wenn grob gefragt wird, ob eine Anpassung okay ist; oder wenn von vorneherein klargestellt wird, dass die Monster eher frei Schnauze als 1-zu-1 aus dem Monsterbuch kommen.

Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Offline Issi

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Aber dann zieh doch nicht den Schluß daraus, dass das für alle zu gelten hat und dass jeder Spielleiter gefälligst seine Spieler bescheissen muß und jeder Spieler auch noch dankbar dafür zu sein hat.
Also BOBA, ganz ehrlich. Statt andere Spielweisen zu verurteilen, war ich wohl eher dabei meine eigene zu verteidigen. - Du kannst gerne spielen wie Du möchtest, wer soll Dir das verbieten, solange andere auch nach ihrer eigenen Fason selig werden dürfen.
Dass Du jetzt meine als Bescheißen abwertest, spricht jetzt nicht gerade von Toleranz.
Falls ich deine Spielweise  irgendwo in dieser Art und Weise abgewertet habe zeige mir wo. Und bitte auch die Stelle wo steht: "So wie ihr spielt dürft ihr das nicht!"

Das hier wirkt auf mich ziemlich aufgespielt, sorry.

Zitat
Wenn Du ein bestimmtes Rollenspiel spielst, dann kennst Du die Spielregeln und kennst Deine Chancen.
Nein BOBA, nicht immer, stell Dir vor es gibt auch Menschen die mit dem Hobby noch nicht so vertraut sind, dass sie jede Regel und auch jede Fertigkeit auswendig kennen.


« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 20:59 von Issi »

ErikErikson

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Ach, das ist der übliche Tanelorn-Absolutismus. ;)

Ich bin ja eine starke Verfechterin der "der SL darf die Regeln nicht ohne Absprache ändern"-Fraktion, aber mir reicht es aus, wenn grob gefragt wird, ob eine Anpassung okay ist; oder wenn von vorneherein klargestellt wird, dass die Monster eher frei Schnauze als 1-zu-1 aus dem Monsterbuch kommen.

So ist das völlig ok.

Offline Boba Fett

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Ich brauche den SL Schirm ehrlich gesagt auch nur um meine geheimen Dungeonpläne zu verstecken, nicht für die Würfel, die darf auch jeder einsehen.

Dann kennt doch auch jeder den Angriffwurf und den Schadenswurf des Attentäter-Scharfschützen und weiß, daß der Charakter laut Regel tot wäre. Oder sehe ich das falsch?
Sprich: Die Regeln und Würfelresultate zu ignorieren findet also ganz öffentlich statt?

Ich frage das so explizit, weil es dann ja jedem Spieler freisteht zu sagen: Lieber Spielleiter, ich sehe das anders - min Spieler-Charakter ist tot. Die Schadenspunkte übertreffen die Lebenspunkte, also ist er tot. Egal, welches Kaninchen Du jetzt aus dem Hut zauberst, ich werde mir jetzt einen neuen Charakter machen und den alten abheften.
Das ist kurz gesagt eine andere Situation. Denn letztendlich läuft es auf Duldung der Spielregel-Ignoriererei hinaus, wenn man dann als Spieler die Klappe hält und seinen Charakter weiterspielt.
Will sagen: Das ist eine stille Form des "Hey, ich will deinen Spieler-Charakter nicht umbringen, also ignorieren wir die Regeln, einverstanden?"
Also doch eigentlich das, was ich (und andere) hier forder(n) - Konsensbasierende Entscheidungen in Sachen Spielregelanwendung...

Anmerkung:
Ich frage mich nur gerade, was dann passiert, wenn ein anderer Spieler auf den Mißstand hinweist und auf Regeltreue besteht (und ich frage mich gerade, ob ich das nicht sogar machen würde [vielleicht nicht "drauf bestehen" aber eindrücklich darauf bestehen schon]). Und ob es da nicht besser wäre, gar nicht erst so eine Situation zu erzeugen und ob eine offene Debatte nicht besser gewesen wäre, als das was dann kommt...

Interessante Situation...
Also, wie ist es damit?
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 21:06 von Boba Fett »
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Offline Boba Fett

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Dass Du jetzt meine als Bescheißen abwertest, spricht jetzt nicht gerade von Toleranz.

Das spricht nur davon, dass mir eben der Kragen geplatzt ist, nicht mehr...
Und sorry dafür hatte ich oben schon gesagt.
Aber da Murmeltiertag ist: Sorry!
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Offline Issi

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Zitat
Dann kennt doch auch jeder den Angriffwurf und den Schadenswurf des Attentäter-Scharfschützen und weiß, daß der Charakter laut Regel tot wäre. Oder sehe ich das falsch?
Wenn der schon angesagt und gewürfelt worden wäre- JA. Er wurde aber nicht gewürfelt. 
Zitat
Sprich: Die Regeln und Würfelresultate zu ignorieren findet also ganz öffentlich statt?
Nein

Zitat
Ich frage das so explizit, weil es dann ja jedem Spieler freisteht zu sagen: Lieber Spielleiter, ich sehe das anders - min Spieler-Charakter ist tot. Die Schadenspunkte übertreffen die Lebenspunkte, also ist er tot. Egal, welches Kaninchen Du jetzt aus dem Hut zauberst, ich werde mir jetzt einen neuen Charakter machen und den alten abheften.
Dieses Recht hättest Du. Ich kenne Spieler die hätten auch gesagt tot ist tot!
Zitat
Das ist kurz gesagt eine andere Situation.
Ja, in gewisser Weise schon.
Zitat
Will sagen: Das ist eine stille Form des "Hey, ich will deinen Spieler-Charakter nicht umbringen, also ignorieren wir die Regeln, einverstanden?"
ja.
Zitat
Ich frage mich nur gerade, was dann passiert, wenn ein anderer Spieler auf den Mißstand hinweist und auf Regeltreue besteht (und ich frage mich gerade, ob ich das nicht sogar machen würde [vielleicht nicht "drauf bestehen" aber eindrücklich darauf bestehen schon]). Und ob es da nicht besser wäre, gar nicht erst so eine Situation zu erzeugen und ob eine offene Debatte nicht besser gewesen wäre, als das was dann kommt...
Also spätestens dann würde das Spiel auch gestoppt werden. Und man würde diskutieren.

Das Attentat wurde, nach studieren der Fertigkeit einfach nicht ausgeführt.

« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 21:13 von Issi »

Offline Boba Fett

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@Issi: Danke für den expliziten Disclaimer, dass es Dir nur um Deine Art zu spielen geht. Und sorry, wenn Du Dich von allen Seiten so angegangen gefühlt hast, dass Du den Eindruck hattest, Deine Art des Rollenspiels verteidigen zu müssen.
Kurz: musst Du nicht. Wirklich nicht.
Es soll jeder so spielen, wie er damit Spaß hat.
Problematisch wird es nur, weil sehr viele hier ankommen und ihre Art für die richtige, und nicht selten für die einzig mögliche halten. Und das stimmt eben nicht.
Deswegen ist es hilfreich, öfter einen "es geht bestimmt anders und andere sind mit anders glücklich, aber ich mag meine Art" Toleranz-Banner in seinen Beitrag zu heften.
Das zeigt anderen, dass man sie ihre Art nicht für völlig abwegig hält.
Ich habe den Eindruck, das fehlte bei Dir und ich vermute inzwischen, dass Dir das bei unseren ebenso fehlte.
Also: nix für ungut!
So ist das, wenn man leidenschaftlich über sein Hobby diskutiert.
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Chiungalla

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Ich sage jetzt deutlich: Du arbeitest mir viel zu sehr mit einer Moralkeule, die einfach nur Kopfschütteln bei mir auslöst.

Wenn der Spielleiter der einzige am Tisch ist der denkt, dass der Spielleiter die Regeln brechen und nach Belieben anpassen darf, und das ohne das Mitwissen seiner Spieler auslebt, dann hat das nun einmal eine moralische Dimension. Wenn Du an dieser Stelle ein Problem mit der Moralkeule hast, dann ist das Dein Problem.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 21:32 von Chiungalla »

Offline Chruschtschow

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Warum sollte ich ihm das auch nicht zu trauen?

Das ist keine Frage von Zutrauen, es geht um Vertrauen. In diesem Thread wurde nun schon von einigen Leuten erklärt, dass Regeln eben nicht nur die Regeln im Buch gemeint sind. Es geht um den gesamten Regelkomplex, in dem sich die Gruppe bewegt. Kommunikationsregeln. Wer bestellt die Pizza? In welchen Abständen gibt es Raucherpausen? Spielen wir RAW? Welche Splatbooks? Wie weit darf die SL Würfel drehen und Spielregeln ändern? Und das letzte ist der Knackpunkt. Du wirst hier viele Leute treffen, die auf die letzte Frage antworten: "Das ist nicht nötig, Gruppen können das auch anders regeln." Aber so weit ich die Diskussion der letzten ein, zwei Wochen verfolgt habe, hat (fast?) keiner gesagt, dass sich eine Gruppe diese Regel nicht geben darf. Oder mit anderen Worten: in einer Gruppe, in der die SL von den Spielern die Erlaubnis hat Regeln frei zu ändern, darf sie das natürlich auch tun. Das wäre ja auch kein Regelbruch, weil innerhalb der Gruppe eben diese Regel abgesprochen ist und die Buchregeln damit von einer höheren Instanz - der Gruppe und der "ermächtigten" SL - eingeschränkt wurden. Ist nun aber keine explizite Erlaubnis zur spontanen Regeländerung durch die SL durch die Gruppe erteilt, so halte ich es durchaus für legitim, wenn Spieler annehmen, dass gespielt wird, was als Regel im Buch steht, denn auf das System muss sich eine Gruppe immer einigen.

Nach diesem Artikel wäre das participartionism und ist unfraglich eine häufige Spielform (bzw. geht der Artikel davon aus, dass im tatsächlichen Spiel das Geschehen eh zwischen den beschriebenen Formen wechselt). Das muss nicht jedermanns Bier sein, ist aber in Ordnung, weil selbst bei engster Streckenführung die SL gesagt hat: "Ich fahr Zug mit euch." Und die Spieler haben geantwortet: "Ticket bitte."

Die Probleme beginnen an der Stelle, an der die Erlaubnis der freien Regeländerung nur implizit angenommen wird oder - noch ein Pfund problematischer - die freie Regeländerung und Würfeldrehen durch eine alleinige Entscheidung der SL von der Gruppe ausgeschlossen wurden. In dem Fall belügt die Person am Spieltisch die anderen Personen. Im günstigsten Fall habe ich dann eine Person da sitzen, die der Meinung ist, dass sie besser weiß, was gut für mich ist, ohne Rücksprache mit mir zu halten. Im ungünstigsten Fall lebt Rollenspiel-Hitler seinen Machttrip aus.

Unabhängig von der Person der SL habe ich aber den Vertrauensbruch im Raum stehen. Nun ist die SL aber im Allgemeinen auch in der Situation, dass sie generell schon umfassende Gestaltungsrechte eingeräumt bekommt. Oft hat sie mehr Informationen über die Situation im Spiel. Und die hat sich nun gegebenfalls gegen eine Regel der Gruppe, zumindest einzelner verstoßen. In einem Spiel, in dem so viel über Vertrauen und offene Kommunikation miteinander abläuft, ist das eine ziemlich fette Hypothek. Es steht ab dann halt ein Zweifel an allem Geschehen vorher und nachher im Raum. Eine Gruppe, vielleicht auch nur ein Spieler, die vielleicht bisher total fröhlich mit ihrem vermeintlichen Gestaltungsspielraum war, sieht nun, dass es da effektiv vielleicht gar keinen Gestaltungsspielraum gab oder dass der irgendwie entgegen ihrer Annahme manipuliert war und die Gruppe wieder auf Kurs gebracht wurde. Das kann ein extrem frustrierendes Erlebnis sein und Entmündigung ist in dem Fall eine sehr treffende Umschreibung.

Und der Frust ist ja vermeidbar. Zum Beispiel kann ich mich vor Kampagnenbeginn mit der Gruppe kurz verständigen. In meinen Runden habe ich da seit bald 30 Jahren teils eine Carte blanche bekommen, teils ein "Es sollte niemand sterben" und teils "Wir ziehen es voll durch!" Und wenn ich heute eine kritische Stelle habe, in der sich Fiktion und Regeln beißen, dann sage ich das.

Und übrigens kann man auch solche Fragen schrittweise eskalieren, ohne mit der Tür ins Haus zu fallen. Das Schlangenfrau-Konstrukt ist doch völlig hanebüchen.

[Edit]
Rechtschreibkorrektur läuft noch ...
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 21:26 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Chiungalla

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@ Chruschtschow:
 :d

Offline Issi

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Jo, Alles Gut!

Ich weiß natürlich nicht wie es ausgegangen wäre, wenn der Wurf schon gewürfelt und angesagt worden wäre.
Weil Tot ist bei uns eben auch tot. Wer weiß.
Es ist wahrscheinlich auch am Besten gar nicht erst in solche Situationen zu kommen, oder diese rechtzeitig abzuwenden.
Als das hinterher auszubaden.

Und manche Zauber und Fertigkeiten kann man fieser weise erst dann richtig einschätzen
wenn sie dann zur Anwendung kommen.




Offline Issi

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Wenn der Spielleiter der einzige am Tisch ist der denkt, dass der Spielleiter die Regeln brechen und nach Belieben anpassen darf, und das ohne das Mitwissen seiner Spieler auslebt, dann hat das nun einmal eine moralische Dimension. Wenn Du an dieser Stelle ein Problem mit der Moralkeule hast, dann ist das Dein Problem.

Du wirst nicht müde meine Wort zu verdrehen, oder?
Ermüdend.

Zitat
"Das ist nicht nötig, Gruppen können das auch anders regeln."
Selbstverständlich. Wir regeln das ebenfalls gemeinschaftlich. Wie kommst du darauf das mir das fremd ist?
Es geht hier um kritische Sondersituationen, und mögliche Abweichungen von dieser Regel.


« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 21:50 von Issi »

Chiungalla

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Du wirst nicht müde meine Wort verdrehen, oder? Ermüdend.

Wie kommst Du auf die Idee das ein Beitrag der sich an jemanden anders richtet, indem keine Aussage von Dir zitiert wird und in der Du mit keinem Wort erwähnt wurdest Deine Worte verdrehen könnte?

Offline Boba Fett

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Um mal meine Haltung zu erklären:

Poker und Roulette sind schlechte Beispiele, um Rollenspiel zu erläutern, aber vielleicht wird klar, was ich meine.
Bitte hängt Euch nicht an den beiden Spielen selbst auf!
Also, beim Roulette gibt es eine Situation: Alle Einsätze sind gemacht, die Chips sind gesetzt, die Kugel ist am Rollen.
Alles wartet auf die Zahl. Nervenkitzel...
Poker hat diesen Nervenkitzel auch - wenn man seine Karten in der Hand hat und seine Chancen und die der Mitspieler anhand deren Verhalten einschätzt. Blufft der andere? Wie wahrscheinlich ist, dass jemand der das setzt bessere Karten hat als ich, und so weiter. Das steigert sich, bis irgendwann jemand "will sehen" sagt.
Beide Nervenkitzel-Situationen sind da, aber die Intensität unterscheidet sich immens, je nach dem, ob man mit echtem oder mit Spielgeld spielt.
Wenn es mein eigenes Geld ist, dass ich verlieren kann und auch echtes Geld ist, dass ich gewinnen kann, ist das etwas ganz anderes, als wenn ich nur am Anfang des Abends Spielgeld in Chips ausgehändigt bekommen habe und nichts anderes, als einen netten Abend mit nach Hause nehme, weil Gewinne und Verluste ja nur virtuell sind.
Gewinnen und verlieren können macht hier den Unterschied der Intensität aus.

Beim Rollenspiel spielen wir ohnehin nur in einer sicheren Umgebung. Der Schwerthieb ist virtuell, Trefferpunkte sind abstrakt. Gold und Erfahrungspunkte sind es auch...

Trotzdem: Wenn man seinen Charakter verlieren kann, dann ist das ein Einsatz und auch die Möglichkeit eines echten Verlustes. Denn mit dem Charakter verbindet man Erlebnisse, Situationen und Erfahrungen...
Seinen Charakter am Ende der Spielsitzung noch lebendig zu haben und weiterspielen zu können, ist ein definitiver Gewinn, denn es bedeutet beständige Kontinuität im Rollenspiel und Ausbau der gemeinsamen Erlebnisse.

Ich spiele Rollenspiel auch und besonders gern wegen des Nervenkitzels und der Spannung in Konfliktsituationen.
(Ehrlich gesagt gibt es neben diesem nur ein lohnenden Grund Rollenspiel zu machen: Das miteinander Spielen selbst... EPs, Macht und Komptetenzgewinn, Schauspielerei und was es noch so gibt ist nettes Beiwerk für mich)
Spannung und Nervenkitzel existiert für mich, weil es einen Einsatz gibt.
Der Einsatz im Spiel: Mein Charakter.
Gewinne ich, kann ich nächstes Mal weiterspielen.
Verliere ich, dann verliere ich die Erlebnisse, die ich mit meinem Charakter hatte. Denn sie wandern vom "das gehört zu dem Charakter, den ich spiele" zu "das habe ich mal erlebt" und beides ist nicht das gleiche.
Ohne diesen Einsatz gibt es für mich keinen Nervenkitzel.
Ohne die echte Chance auf den Verlust wird für mich der Gewinn ein großes Stück entwertet.
Denn dann könnte ich auch "Kaufmannsladen" spielen. Das klingt albern, aber mir fällt gerade kein anderes Rollenspiel ein, das man ohne Verlustoptionspielen kann. (Es ist Abends und ich bin müde)
Und das soll nicht heissen, dass es dann gar keinen Reiz mehr hätte. Ich spiele Kaufmannsladen gern mit den richtigen Leuten (meiner Tochter zB). Aber ohne den Reiz bin ich eher ein Casual Gamer.

Je mehr ich es schaffe, den eigenen Charakter "on the edge" zu spielen, also bis an den Rand dessen zu treiben, dass er gute Chancen hat, dass er die Spielsitzung nicht überlebt, desto mehr ist für mich der Wert des "Gewinns" des Überlebens meines Charakters.
Zu erfahren, dass der Spielleiter dabei aber die Regeln biegt, entwertet den Gewinn vollständig.
Dann habe ich nur mit Spielgeld gespielt.

Deswegen bestehe ich darauf, dass (in meinen Runden) regelkonform gespielt wird.
Rolenspiel hätte für mich keinen Wert ohne das.
No risk - no fun!

Anmerkungen:
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« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 21:55 von Boba Fett »
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Offline Issi

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Wie kommst Du auf die Idee das ein Beitrag der sich an jemanden anders richtet, indem keine Aussage von Dir zitiert wird und in der Du mit keinem Wort erwähnt wurdest Deine Worte verdrehen könnte?
Macht der Gewohnheit. ;)

Bin für heute aber sowieso raus!

Zitat
Je mehr ich es schaffe, den eigenen Charakter "on the edge" zu spielen, also bis an den Rand dessen zu treiben, dass er gute Chancen hat, dass er die Spielsitzung nicht überlebt, desto mehr ist für mich der Wert des "Gewinns" des Überlebens meines Charakters.
Zu erfahren, dass der Spielleiter dabei aber die Regeln biegt, entwertet den Gewinn vollständig.
Dann habe ich nur mit Spielgeld gespielt.

Ein letzter noch-  Es gibt in der Tat nichts langweiliges als wenn der SL dem Charakter in Watte packt und zwingend immer überleben lässt.
Einer meiner Charaktere ist mal gestorben, weil der Arzt sein Manöver vergeigt hat, statt mich zu retten hat er meine Figur mit seiner Ersten Hilfe getötet.
Ich mag die Option des Todes auch, aber vermutlich etwas  niedriger dosiert.



« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 21:49 von Issi »

Offline Greifenklaue

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Um mal meine Haltung zu erklären:

Poker und Roulette sind schlechte Beispiele, um Rollenspiel zu erläutern, aber vielleicht wird klar, was ich meine.
Bitte hängt Euch nicht an den beiden Spielen selbst auf!
Also, beim Roulette gibt es eine Situation: Alle Einsätze sind gemacht, die Chips sind gesetzt, die Kugel ist am Rollen.
Alles wartet auf die Zahl. Nervenkitzel...
Poker hat diesen Nervenkitzel auch - wenn man seine Karten in der Hand hat und seine Chancen und die der Mitspieler anhand deren Verhalten einschätzt. Blufft der andere? Wie wahrscheinlich ist, dass jemand der das setzt bessere Karten hat als ich, und so weiter. Das steigert sich, bis irgendwann jemand "will sehen" sagt.
Beide Nervenkitzel-Situationen sind da, aber die Intensität unterscheidet sich immens, je nach dem, ob man mit echtem oder mit Spielgeld spielt.
Wenn es mein eigenes Geld ist, dass ich verlieren kann und auch echtes Geld ist, dass ich gewinnen kann, ist das etwas ganz anderes, als wenn ich nur am Anfang des Abends Spielgeld in Chips ausgehändigt bekommen habe und nichts anderes, als einen netten Abend mit nach Hause nehme, weil Gewinne und Verluste ja nur virtuell sind.
Gewinnen und verlieren können macht hier den Unterschied der Intensität aus.

Beim Rollenspiel spielen wir ohnehin nur in einer sicheren Umgebung. Der Schwerthieb ist virtuell, Trefferpunkte sind abstrakt. Gold und Erfahrungspunkte sind es auch...

Trotzdem: Wenn man seinen Charakter verlieren kann, dann ist das ein Einsatz und auch die Möglichkeit eines echten Verlustes. Denn mit dem Charakter verbindet man Erlebnisse, Situationen und Erfahrungen...
Seinen Charakter am Ende der Spielsitzung noch lebendig zu haben und weiterspielen zu können, ist ein definitiver Gewinn, denn es bedeutet beständige Kontinuität im Rollenspiel und Ausbau der gemeinsamen Erlebnisse.

Ich spiele Rollenspiel auch und besonders gern wegen des Nervenkitzels und der Spannung in Konfliktsituationen.
(Ehrlich gesagt gibt es neben diesem nur ein lohnenden Grund Rollenspiel zu machen: Das miteinander Spielen selbst... EPs, Macht und Komptetenzgewinn, Schauspielerei und was es noch so gibt ist nettes Beiwerk für mich)
Spannung und Nervenkitzel existiert für mich, weil es einen Einsatz gibt.
Der Einsatz im Spiel: Mein Charakter.
Gewinne ich, kann ich nächstes Mal weiterspielen.
Verliere ich, dann verliere ich die Erlebnisse, die ich mit meinem Charakter hatte. Denn sie wandern vom "das gehört zu dem Charakter, den ich spiele" zu "das habe ich mal erlebt" und beides ist nicht das gleiche.
Ohne diesen Einsatz gibt es für mich keinen Nervenkitzel.
Ohne die echte Chance auf den Verlust wird für mich der Gewinn ein großes Stück entwertet.
Denn dann könnte ich auch "Kaufmannsladen" spielen. Das klingt albern, aber mir fällt gerade kein anderes Rollenspiel ein, das man ohne Verlustoptionspielen kann. (Es ist Abends und ich bin müde)

Je mehr ich es schaffe, den eigenen Charakter "on the edge" zu spielen, also bis an den Rand dessen zu treiben, dass er gute Chancen hat, dass er die Spielsitzung nicht überlebt, desto mehr ist für mich der Wert des "Gewinns" des Überlebens meines Charakters.
Zu erfahren, dass der Spielleiter dabei aber die Regeln biegt, entwertet den Gewinn vollständig.
Dann habe ich nur mit Spielgeld gespielt.

Deswegen bestehe ich darauf, dass (in meinen Runden) regelkonform gespielt wird.
Rolenspiel hätte für mich keinen Wert ohne das.
No risk - no fun!

Als Spielleiter versuche ich, meinen Spielern genau das auch zu erklären - und dann zu ermöglichen.
Ich habe bisher noch keinen Spieler gehabt, der daraus keinen Reiz am Spiel ziehen konnte.

Sehr schön beschrieben, was auch ich als größten Spaßfaktor {für mich} im Rollenspiel empfinde.
"In den letzten zehn Jahren hat sich unser Territorium halbiert, mehr als zwanzig Siedlungen sind der Verderbnis anheim gefallen, doch nun steht eine neue Generation Grenzer vor mir. Diesmal schlagen wir zurück und holen uns wieder, was unseres ist.
Schwarzauge wird büssen."

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Offline Bad Horse

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Ich habe bisher noch keinen Spieler gehabt, der daraus keinen Reiz am Spiel ziehen konnte.

Klar hast du das. Für mich ist "Ex oder hopp" kein großer Reiz beim Rollenspiel, der liegt für mich woanders.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
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Offline Boba Fett

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Klar hast du das. Für mich ist "Ex oder hopp" kein großer Reiz beim Rollenspiel, der liegt für mich woanders.

Habe ich Dich schon mal gespielleitert?
Deswegen leite ich so selten beim Treffen.
« Letzte Änderung: 4.09.2016 | 22:33 von Boba Fett »
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