Bitte, wir sind mündige Menschen. Ulisses hat ja gerade eine sehr coole Sache angekündigt (Wiki). Es gibt also kein Schwarz/Weiß. So dass wir es auch schaffen, uns gegenseitig nicht zu beleidigen und im Rahmen eines Forums höflich bleiben können. Das klappt schon einigermaßen gut, könnte aber besser funktionieren! Würde mich freuen :-).
Ich verstehe den Staatsakt sowieso nicht der derzeit betrieben wird.
* Blog macht einen für einen Verlag unfreundlichen post (Der, wenn ich ehrlich bin, ein wenig unüberlegt war)
* Verlag schneidet Blog von weiterem Rezimaterial ab.
* Kommunikationsprobleme
* Blog teilt lesern mit, das es erstmal keine weiteren Rezis zu material vom Verlag geebn wird, weil blog doof.
Warum genau wird jetzt ein Staatsakt draus gemacht? Wenn es nicht mich direkt erwischt hätte, hätte ich mit den schultern gezuckt.
Gute Zusammenfassung. Ich bin ehrlich gesagt, auch überrascht wegen der vielen Reaktionen. Es ist wirklich keine große Sache - es sollte aber meiner Meinung nach kommuniziert werden, dass dir da ein Unrecht geschehen ist. Vor Allem, da die Rezensionen ganz gut waren (zwar relativ viele Typos und Rechtschreibfehler, aber das sehe ich nicht so genau :-)). Und soooo viele Rezensionen zu DSA gibt es nun auch wieder nicht, dass es eine Übersättigung gäbe. Eure Rezensionen haben also einen großen Wert! Meines Erachtens sollte sich der Verlag bei dir Entschuldigen und noch einmal in einer Redaktionssitzung entscheiden, ob du nun wirklich keine Exemplare von allen Produkten mehr bekommst.
Die Kritik, es werden zu viele Produkte veröffentlicht, halte ich (ehrlich und offen gesagt) für reichlich bescheuert.
1. Ein Verlag lebt davon, möglichst viele Produkte zu veröffentlichen und zu verkaufen.
Dieser Punkt ist aus betriebswirtschaftlicher Sicht schlichtweg falsch. Ein Verlag, eine Firma muss möglichst wenige Produkte herausbringen um erfolgreich zu sein, diese aber möglichst oft verkaufen. Eine Firma, die 20 Produkte veröffentlicht und den gleichen Umsatz macht, wie eine Firma, die 100 Produkte veröffentlicht, ist ökonomisch besser aufgestellt. Denn die Produktionskosten sind bei der ersten Firma niedriger. Es geht also um den Spagat: Möglichst wenige Bücher, die aber den gesamten Markt abdecken. Richtig wäre also: Weniger Produkte würde insgesamt mehr Qualität in den einzelnen Publikationen bedeuten, aber vielleicht höhere Verkaufszahlen, weil das Produkt besser ist. Mehr Produkte würde insgesamt weniger Qualität bedeuten, dafür ist aber der potentielle Markt besser abgedeckt.
Ein Verlag lebt davon, die richtigen Produkte zu veröffentlichen. So "reichlich bescheuert" ist die Kritik also nicht. Aber selbst wenn sie es wäre, auch bescheuerte Kritik muss akzeptiert werden, wenn sie einigermaßen höflich ist (dieser Punkt steht für mich außer Streit). Der Rant von 2013 ist für mich irrelevant - dann hätte Ulisses sofort reagieren müssen.
Eine Anmerkung zu Ulisses: Einflussnahmen gibt es ja ständig. Das besondere an diesem Fall ist, dass sich Michael Mingers zu Wort gemeldet hat und man dadurch die Einflussnahme wirklich empirisch belegen kann (Entzug von Goodies). Danke für diesen wunderbar dokumentierten Fall.
Vor allem Ulisses als Verlag sollte doch nicht so kindisch sein ("weil Pathfinder hat auch so viele Bücher - ätsch"), da gleich den Hahn abzudrehen. Also entweder sind die handelnden Akteuere nah am Wasser gebaut, oder aber sie halten sich für des Schöpfung Krone. ich glaube ja an Zweiteres, weil "Das beste DSA aller Zeiten", "DSA Die Fünfte Edition: Schneller! Schlanker! Besser!" deutet nicht gerade auf Bescheidenheit hin. Gerade deshalb, da sich das mit dem "Schlanker" ja in den Orkus verabschiedet. So gesehen trifft die Kritik auf neue Abenteuer ins Herz von Ulisses, da sie genau dies pointiert anspricht. Denn das Feedback des Artikels war positiv: Die einzigen Rant-Stellen waren: "Mal sehen wie lange es dauert bis wir wieder eine Neuauflage der Götter-Verfluchten Sieben Gezeichneten bekommen. Das Ding ist ja schlimmer als jeder Untote.", sowie die totalisierende Frage "Und darüber regt sich auch keiner unter den DSA Fans auf, weil es ist ja DSA, richtig?"[es gab genug Leute, denen das sauer aufgestoßen ist] und das Wort RANT. Wer halt mit so großen BWL-Marketing-Neusprech-Blasen blubbert und dann nicht liefern kann, darf sich nicht wundern, dass solche Artikel entstehen. Der deutschsprachige Rollenspielmarkt ist klein genug um ohne den durchamerkianisierten Marketing-Blödsinn auszukommen. Das provoziert ja gerade Kritik aus einem Markt, der klein und deren Kunden gerade nicht amerikanisiert sein wollen.
Eine generelle Anmerkung zu Rezensionen:Rezensionsexemplare zu verteilen und anzunehmen ist legitim. Manche können die Verbandelung mit dem Verlag besser ausblenden, als andere. Die Qualität von Rezensionen muss dadurch also nicht schlechter werden. Sie kann - weil auch Dinge rezensiert werden, die nicht Fanboystatus haben (also stark emotional besetzt sind; ergo nur Verriss oder Lobhudelei rauskommt) - besser sein. Es hängt eben von der bloggenden Person ab, und inwieweit die Person von solchen Dingen Bescheid weiß. Auf der anderen Seite kann man unabhängig sein, und schlechte Rezensionen schreiben.
Ansonsten möchte ich auch noch einmal auf diesen sehr klugen Kommentar von Engor hinweisen. Was mir nur aufgefallen ist: Es fehlen kritische Rezensionen, die das gesamte System vergleichen, die also mehr machen, als einzelne Bücher zu überprüfen. Auch Systemvergleiche fehlen weitgehend in der Bloggerlandschaft (ein Grund, warum das da entstanden ist). Ich wünsche NEUE ABENTEUER noch alles Gute und viele interessante und kritische Rezensionen. Ebenfalls hoffe ich, dass der eine oder andere Blogger etwas gelernt hat und das Verhältnis von Bloggern/Verlegern stärker reflektiert und die Qualität von Rezensionen steigt.