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[Numenera-Runde] Deep würfelt nicht!

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Deep_Impact:
O-Ton meiner Freundin: "Hast du heute einen Charakter oder musst du leiten?" "Der SL ist immer charakterlos!"


Gestern hatten wir unsere erste Runde Numenera, nachdem wir das letzte Mal nur die Charaktere erstellt haben. Zusätzlich gab noch einen Zaungast. Nur guckt gibts natürlich nicht, also schusterte ich ihr Shata, einen der Pregens aus dem Abenteuerheftchen der Grundbox zu.


Damit bestand die Gruppe aus:

* Selthos, dem eleganten Jack mit einer Haut aus Eis
* Prom, dem willensstarken Glaive mit einer Aura aus Feuer
* Shata, der gerissenen Glaive, die ihre Waffe meistert (Rang 2)
* Crain, dem mechanischen Nano, der Fleisch und Stahl verschmilzt
* Void, dem charmanten Nano, der den Blitz reitet
Aus dem südlichen Teil der Königreiche kommend und in Richtung Heimfeste reisend trafen unsere fünf Freunde mitten in einer Furt auf eine komisches ovales Gebäude. Nach kurzer Untersuchung waren sie sich sicher: Dieses extrem mächtige Artefakt ist eine Gefahr für alle Bewohner im weiteren Flußverlauf. Gerade als sie versuchen, den Schlossmechanismus zu knacken, wurden sie von fünf in gelbe Roben tragenden Männern und Frauen verscheucht. Nach langer und fruchtloser Diskussion lassen sie sich für einen Shin dazu überreden aus der Entfernung dem Ritual der Vortex-Jünger beizuwohnen. In dem Gebäude öffnet sich eine Tür und genau in diesem Moment schleudert Void einen Stufe 10 Singularitätprojektor durch das schmale Tor. Durch eine GM Intrusion verfehlt er den Eingang und das kleine Gerät landet auf halben Weg zwischen den Gebäude (von den Robenträgern Narthex genannt) und den "Helden". Während sich die drei kräftigen Männer wohl nicht voll im Bereich des Schwarzen Loches befinden, werden ein Greis und eine junge Frau in Einzelteilen durch das sich schließende Tor gerissen. Ihre Überreste treffen mit der gesamten Gruppe im Zentrum der Gravitation ein. Neben versauter Kleidung und starken Kopfschmerzen kommt die Gruppe aber gut davon.
In den Habseeligkeiten finden sie ein Buch mit Angaben von Orten und Daten, ein zerstörtes Artefakt, einige Shin und jetzt stark kompremierte Nahrungsmittel. Dann verschwindet der Narthex spurlos.

Crain beschließt das Buch zu studieren und kann den nächsten Auftauchpunkt des Gebäudes bestimmen. Auf dem Weg dahin kehren sie in dem beschaulichen Dorf Jutte ein. Menschenfreunde, wie sie sind, helfen sie gerne den Flüsterlauerer im Hundesee ausfindig zu machen. Die brabbelnden Köpfe im See kommen schnell auf sie zu. Shata ist sich 100%ig sicher, dass diese Wesen vollkommen harmlos sind (gewürfelte 1) und entsprechend geschockt, als sich plötzlich eine 2m große Krabbe aus dem See erhebt und angreift (Aktionen erschwert). Ein Profi lässt sich aber nicht paralysieren und mit einer 20 in der Ini geht es schnell weiter.
Der Kampf zieht sich etwas, aber dennoch besiegen die Fünf den Mesomeme doch. Selthos, der nach einer GM Intrusion unter der Krabbe eingeklemmt war, wird befreit und das Dorf feiert seine Retter. Viel Shin gibt es nicht zur Belohnung, dafür aber ein Adamantseiden-(Leder)Wams für kleines Geld.

Die weitere Reise vergeht ohne Zwischenfälle und so können sie beobachten, wie sich der Nathex aus dem Boden der beschriebenen Hügelkette erhebt. Heraus stürmt eine junge Frau, die die Gruppe bittet ihren mit ihr zusammen entführten Bruder Shome zu befreien. Sagt getan. Der Weg in das innere des Narthex ist einfach und nach einer gefühlen Ewigkeit in der nur schwach beleuchteten Dunkelheit, finden die Helden die Schlafkammern der Gläubigen. Während mittig zwei Frauen im Gespräch sind, haben sie die drei Überlebenden des Singularitätsattacke weiter nach hinten verzogen. Void, gekleidet in die Robe der jungen Frau, wurde von der mütterlichen Alten begrüßt und reagiert mit einem Druckdetonator in die Kammer der drei Männer. Crain schleudert seinen Netzdetonator auf die beiden Frauen in der Mitte.  Sheltos feuert seine Armbrust auf die verklebte, aber wehrhaft wirkende Frau. Prom, die Fackel stürmt die Treppe nach unten um in den Nahkampf zu gelangen. Shata fragte noch kurz in die Runden, ob sie vielleicht mit den Leuten einfach reden könne...
Tja, die Chance war wohl vertan. Ein kurzer Kampf entbrannte. Gregor und Doranis fielen im Gefecht, Nile ergab sich der Übermacht, da Relle (schwer verletzt) und Savra sich eh nicht bewegen konnten.

...to be continued next session...

Deep_Impact:
Manöverkritik Sitzung 1:
Insgesamt ging es ganz flüssig muss ich sagen. Was mir persönlich überhaupt nicht gefallen hat, war der erste Kampf mit dem Mesomeme. Man merkte einfach dass eine Stufe 5 Kreatur gegen einen Rang 1 Gruppe unglaublich zäh ist. Der Kampf zog und zog sich ohne, dass so richtig was passierte. Großartige Kampfmanöver und ähnliches waren eh aussen vor, erstmal mussten alle die Grundmechaniken verinnerlichen. Etwas unbefriedigend, wenn man dafür kaum was bekommt. Wenigstens wurde ein Cypher gefunden. (Und für die Entdeckung des Mysteriums des Hundesees gibt es am Ende des Abenteuers natürlich auch ein EP. Das wissen die Spieler aber noch nicht... also bis jetzt :P )


Etwas unlogisch fand, dass der (stellvertretende) Anführer der Kultisten schwächere Werte hat, als die meisten seiner Anhänger. Der besseren Zugänglichkeit wegen, hätte man die Lebenskraft aller Mitglieder gleich angeben sollen, auch wenn das nicht so schwer zu ermitteln ist.


Davon ab blieben eine Regel-Fragen offen, die noch geklärt werden müssten. Die haben wir einfach schnell gehandwedelt. Ein ganz dickes Job geht an meine Spieler, die sich ausnahmlos gut auf die Runde vorbereitet hatten, indem sie sich die Regeln die sie selber betroffen haben durchgelesen haben. Und auch unser Rollenspielneuling hat sich sehr gut geschlagen.
Rollenspieler = Rollenspieler +1 :D

Deep_Impact:
Auf in die zweite Session.

Nachdem einige Regelfragen und Hausregelungen geklärt waren, stürzten sich die Spieler direkt weiter in Abenteuer: Sie befragten die drei Überlebenden und erhielten so einige wichtige Hinweise auf den Verbleib von Shome und Abrassal. Der folgende Kampf war nach der ersten Überraschung mit dem Teilzeit-Magneto schnell geschafft. Auch wenn Abrassal noch einen Lebenspunkt überhatte entschloss sich der flammende Prom zu einer kleinen Umarmung. Der Schrecken war beendet. Ohne sich großartig umzuschauen, befreiten die Charaktere den Gefangenen und stürmten den eigentlichen Vortex ignorierend aus dem Gebäude.
An dieser Stelle erhielten die Charaktere das erstmal verstörende aber nicht abzublockende Nachrichten von Aerridomos. (In der deutschen Übersetzung klingen die unglaublich nach QVC...) Aber ein gestandener Held lässt sich natürlich nichts sagen und so ging es weiter auf dem Weg nach draussen. Erst als Shata eine geistige Karte zur Halle der Verwandlung erhielt folgten sie dem Hinweis doch noch.
In der Halle angekommen betrachteten die fünf erstaunt, wie sich eine filigranes Kristallwesen bildetet und waren trotzdem überrascht, als die "Schneeflocke" angriff. Mit Hilfe einer GM Intrusion ließ sich Void der Nano von einem der Metall-Arme greifen und in das gelbe Becken tauchen. Die anderen erblickten erschreckt, wie sich eine in schwarz gehüllte Gestalt aus dem Becken erhob.
Kurz: Alle ließen sich einhüllen und verließen die Halle ohne weitere Umweg. Nein, nicht ganz, natürlich wollte Void doch noch mal einen der Kristalle am Eingang untersuchen. Er brach unter Schmerzen zusammen und wache einige Minuten später wieder auf.... 7cm größer. Auch die anderen wollten es ausprobieren und so lerne Shata eine tote Sprachen und Selthos wird nie wieder Durst leiden. (Ging mal davon aus, dass er auch wirklich nichts trinken muss.)

Bevor die Gruppe durch den Vortex stieg erhielt jeder 4 EP (je 1 für Rettung des Dorfes, Entdeckung des Vortex, ... des Kultes und die Befreiung Shomes). Schnell eine Steigerung und weiter ging es durch den Vortex.

Auf der anderen Seite angekommen, konnten Aerridomos das erste Mal ein richtiges "Gespräch" führen. Sie erführen, dass er/sie/es irgendwo hier auf der Strahlenzitadelle gefangen ist, zusammen mit vielen seiner Art.

Nachdem die Spieler einige Räume erforschten, erschien ein Strahlenritter, bewaffnet mit Energieschwert und Schild und griff sie an. Der Kampf war relativ unspektakulär und schnell geschlagen (siehe Anmerkungen).

...weiter in der nächsten Sitzung....

Deep_Impact:
Manöverkritik Sitzung 2:

Auch wenn meine Spieler begeistert waren und es wohl sogar noch besser als beim ersten Mal fand, muss ich sagen, dass ich mich als SL unglaublich schwer mit den Kämpfen getan habe. Die kamen mir endlos langweilig vor, da es sich immer nur begrenzt auf "Verteidige gegen 5", "Greife gegen 5 an", "Oh, eine 20, was darf es dann sein?" (4x!!!). Anderes als bei Gumshoe, wo es mir einfach fiel, die einfache Regelmechanik in eine spannende Erzählung zu fassen, gelang mir das hier nicht.

Besonders der Kampf gegen den Strahlenritter fand ich schlecht designt. Die meisten Charaktere richten 4 Schaden an und haben Rüstung 4+X. Der Ritter hat Rüstung 4 und richtet 5 Schaden an. Ein endloses Glücksspiel, wer wohl die besseren Würfe schafft.
Ich habe es so gehalten, dass jeder Schaden über 4 sofort die 5 Extraschaden durch Hitze verursacht. Eigentlich passiert das erst wenn der Träger 4 Schaden erhält, also abzüglich Rüstung bei 8 Schaden.
Damit ging es schnell, aber kam mir trotzdem sehr langweilig vor. Schade.

Leider wird auch nicht ganz geklärt, ob der Anzug auch alles umhüllt, was der Träger dabei hat (Ausrüstung, Schilde, Waffen,...). Wir haben gesagt, dass es so ist, denn ansonsten, wären die Charaktere "nackt" in der Zitadelle angekommen.

Antariuk:
Sumo Padding ist ein Problem beim Cypher System, vor allem wenn Gegner/Monster in ihren Werten nah am "Idealstandard" um aktuellen durchschnittlichen Level der Gruppe sind und auch keine Sonderfähigkeiten/Schwachstellen haben. Ich kenne das beschrieben Abenteuer und den Stahlenritter nicht, aber es ist mMn immer gut die Spieler auf kooperative Aktionen hinzuweisen oder ihnen auch Ablenkungsmanöver usw. zu erlauben um Kämpfe mit gleich starken Gegner aufzulockern - weil in meinem CypherRun (Shadowrun mit dem Cypher System) habe ich mich als SL zu Beginn auch mit dem Kämpfen schwer getan, genau wie du das hier beschreibst. Das wurde erst besser als wir mehr Optionen als Bewegung und Angriff benutzt haben.

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