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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Lesen => Thema gestartet von: Supersöldner am 26.11.2017 | 19:30

Titel: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Supersöldner am 26.11.2017 | 19:30
Beeinflusst bei einem Buch das Geschlecht des Protagonist eure Kauf Entscheidung ? Wenn nein warum nicht ? wenn ja wie und  natürlich warum ?
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Bad Horse am 26.11.2017 | 19:36
Nö. Ist mir noch nie passiert, dass ich gedacht hab "bäh, wie doof, der Held ist männlich / weiblich".
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Achamanian am 26.11.2017 | 19:50
Nein.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Skele-Surtur am 26.11.2017 | 19:54
Nö. Never ever.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Kowalski am 26.11.2017 | 21:59
Beeinflusst bei einem Buch das Geschlecht des Protagonist eure Kauf Entscheidung ? Wenn nein warum nicht ? wenn ja wie und  natürlich warum ?

Überhaupt nicht.
Bei SciFi und Fantasy Büchern ist es oft der Autor(in) die den Ausschlag gibt.
Protagonisten sind dann mal Männlein, mal Weiblein, mal gemischt.

Sind die Autoren gut, dann checken sie mit Frau/Mann/Freundin/Freund/Lektor(in)/Mutter/Vater ob die Perspektive auch aus der des anderen Geschlechts gut ist.

tl;dr:
Der Geschichtenerzähler macht es.
Entweder die Erzählung passt oder halt nicht.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Grey am 26.11.2017 | 22:03
Beeinflusst bei einem Buch das Geschlecht des Protagonist eure Kauf Entscheidung ? Wenn nein warum nicht ? wenn ja wie und  natürlich warum ?
Nö.

Gegenfrage@Supersöldner: Warum sollte es?
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Pyromancer am 26.11.2017 | 22:11
Ich hab als Kind viel lieber Bücher mit männlichen Protagonisten gelesen. Das kann aber auch daran liegen, dass ich damals fast ausschließlich technische Zukunftsromane gelesen habe, ein Genre, in dem weibliche Protagonisten stark unterrepräsentiert waren.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Infernal Teddy am 26.11.2017 | 22:24
Ich verstehe die Frage nicht.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Irian am 26.11.2017 | 22:27
Nö, völlig egal. Allgemein bin ich da sehr für Vielfalt und gefühlt war/ist ja immer noch ein gewisser männlicher Überhang zu merken bei Protagonisten, d.h. interessante (neue) Charakterkonzepte sind für mich eher ein plus, aber kein absolutes Kriterium. Wenn jemand den Klischee-Conan ordentlich technisch durchziehen kann, kann das auch eine gute Story sein.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.11.2017 | 23:28
Nein, allerdings lese ich hauptsächlich Romane, wo es mehrere Protagonisten gibt und/oder die Geschichte im Vordergrund steht und der Protagonist nur dafür da, die Geschichte voranzubringen.

Ich habe allerdings gehört, dass es bei Liebesromanen wichtig sei, welches Geschlecht der Protagonist hat. Dazu kann ich allerdings wenig sagen, da ich keine Liebesromane lese.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 27.11.2017 | 02:50
Überhaupt nicht.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Chiungalla am 27.11.2017 | 06:23
Um auch nochmal etwas anderes zu antworten: Ich weiß es nicht mit Sicherheit, aber ich denke vielleicht im Einzelfall schon.

Wie alle anderen würde ich ausschließen wollen, dass mich Bücher mit einem bestimmten Geschlecht als Protagonist grundsätzlich nicht interessieren.

Aber letztendlich ist die Kaufentscheidung ja kein rein logischer und bewusster Prozess. Da werden sehr schnell sehr viele Informationen gesammelt und im Unterbewusstsein verknüpft und am Ende spukt die Intuition dann ein Urteil aus. Und es ist für mich nicht nachvollziehbar wie dieses letztendlich zu Stande kommt.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es bestimmte Geschichten gibt, in denen das eine oder andere Geschlecht als Protagonist weniger attraktiv wirkt. Gerade wenn es eine neue Version einer alten Geschichte ist, kann ein Geschlechtswechsel entweder dringend benötigten frischen Wind in die Geschichte bringen oder völlig in die Hose gehen. Und das macht solche Werke dann zu Risikokandidaten.

Aber bei George R. R. Martin sind meine Lieblingsrollen überwiegend weiblich und bei Terry Pratchett sind sie überwiegend männlich (oder geschlechtsneutral und werden von allen als männlich betrachtet, während sie in Großbuchstaben reden).

Das Geschlecht muss halt irgendwie im Einzelfall und der (vermuteten) Art der Umsetzung zur Story passen.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: TaintedMirror am 27.11.2017 | 20:34
Das Geschlecht nicht, aber das Alter schon. Ich kann irgendwie schon seit meiner Jugend keine Romane mit Kindern als Protagonisten ausstehen.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Tante Petunia am 27.11.2017 | 20:40
Von mir gibt es zur Ausgangsfrage auch ein einfaches: Nein!  ~;D
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: YY am 27.11.2017 | 20:49
Ich kann irgendwie schon seit meiner Jugend keine Romane mit Kindern als Protagonisten ausstehen.

Geht mir auch so.
In zwei Richtungen erweitert: Nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und nicht nur Romane, sondern auch andere Geschichten/Medien, speziell Videospiele.


Das Geschlecht muss halt irgendwie im Einzelfall und der (vermuteten) Art der Umsetzung zur Story passen.

Im Fantasy- und SF-Bereich gibts schon Konstellationen, wo weibliche Protagonisten für mich gefühlt ganz schnell noch schlimmere Mary Sues sind als männliche.
Da gibts dann leider keinen ansonsten identischen Kontrollroman mit andersgeschlechtlichem Protagonisten  ~;D

Aber obwohl mir jetzt kein konkretes Beispiel einfällt, habe ich grad Military SF ziemlich sicher allein deswegen schon nach der Klappentextlektüre zurück ins Regal gestellt.
Für den Großteil des Restes finden sich dann meist andere Gründe, so dass das unterm Strich relativ egal ist  :P
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: TaintedMirror am 27.11.2017 | 20:59
Geht mir auch so.
In zwei Richtungen erweitert: Nicht nur Kinder, sondern auch Jugendliche und nicht nur Romane, sondern auch andere Geschichten/Medien, speziell Videospiele.

In so etwa meinte ich es auch. Videospiele sind da nochmal anders, da hier an selbst ja die Entscheidungen trifft und nur das Kind spielt. Damit ist das ganze irgendwie besser angepasst. Zum Beispiel gibt es ein sehr nettes Horrorspiel, wo man ein Kleinkind spielt und was einfach mal eine tolle Erfahrung ist, die Welt aus dieser Perspektive zu sehen.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 27.11.2017 | 21:19
Mir sind Geschichten mit Kindern immer noch am liebsten.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: YY am 27.11.2017 | 21:24
Videospiele sind da nochmal anders, da hier an selbst ja die Entscheidungen trifft und nur das Kind spielt.

Kommt drauf an, was einem da wie vorgekaut wird - und speziell Kinder als KI-gesteuerte Schutzbefohlene...ich darf gar nicht dran denken  ;D

/Nebenthema
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Kowalski am 27.11.2017 | 21:24
Aber obwohl mir jetzt kein konkretes Beispiel einfällt, habe ich grad Military SF ziemlich sicher allein deswegen schon nach der Klappentextlektüre zurück ins Regal gestellt.
Für den Großteil des Restes finden sich dann meist andere Gründe, so dass das unterm Strich relativ egal ist  :P

Dann hast Du noch keine Lensman Geschichten gelesen???
Oder irgendwas mit Gucky?
Oder Flinx Geschichten?

Geschichten mit Kindern und Jugendlichen müssen gekonnt erzählt sein.

Ender's Game war genial.
Auch Weltraumkadetten.
Oder Meistersänger.
Oder Pug und Thomas.
Oder Kinder von Alpha Centauri.

Als Gegenbeispiele liste ich aber z.B. Eragon auf. Was ein Schwachfug.
Oder Raumschiff Monitor. Als Jugendlicher erträglich, aber als Erwachsener? Geht gar nicht.

Harry Potter geht ab Band 3, besser ab 4. Davor halt Kinderbuch.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Boba Fett am 27.11.2017 | 21:31
Ich kann irgendwie schon seit meiner Jugend keine Romane mit Kindern als Protagonisten ausstehen.
Dito - Ganz besonders vertreiben mich diese Emo-Charaktere wie Harry Potter.
Aber auch die ganze Heldenreise, vom Noob zum Veteranen finde ich zum weglaufen.

Zur Frage im Themenstart: nein

Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Samael am 27.11.2017 | 21:33
Harry ist doch kein Emo-Charakter...

Er kriegt ordentlich was ab, aber er versinkt nie in Selbstmitleid.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: TaintedMirror am 27.11.2017 | 21:34
Eragon war halt ein Buch, was von einem Jugendlichen geschrieben wurde, sich genauso liest und dafür halt gelobt wurde. Enders Game fand ich zum Beispiel furchtbar, keine Ahnung warum.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: YY am 27.11.2017 | 21:40
Ender's Game war genial.

Habe ich auf Empfehlung gelesen und fands bestenfalls mittelmäßig.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Huhn am 27.11.2017 | 21:42
Aber auch die ganze Heldenreise, vom Noob zum Veteranen finde ich zum weglaufen.

Lustig - genau darauf fahre ich persönlich ja total ab.  ;D

Und zum Thema: Die Frage hab ich mir nie gestellt.  Ich glaub, mir ist das im Allgemeinen ziemlich wumpe. Ich schau eher, auf welches Genre und welche Art Geschichte ich Lust habe.
Zugegebenermaßen gibt es aber bestimmte Autor_innen, wo ich auf sowas achte... Wolfgang Hohlbein kann z.B. einfach keine Frauen. Der kann die einfach nicht. Deswegen lese ich von dem nix mehr, wo eine Frau die Hauptrolle spielt.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 27.11.2017 | 21:46
Ich mochte Harry Potter immer weniger, je mehr das Richtung Erwachsenenliteratur abgedriftet ist. Ich lese schon deshalb oft lieber Kinder- und Jugendbücher weil ich die dunklen, seltsamen Dinge lieber im RPG selber baue  ;D

Mir sind ein paar Situationen eingefallen, in denen ich Bücher nicht gekauft habe weil die Hauptfigur(en) Mary Sues schienen. Da waren aber mehr Männer bei als Frauen, so diese typischen "wir retten die Prinzessinen" Helden. Dafür finden sich bei den Frauen oft die etwas gequält wirkenden emanzipierten Heldinnen, die nix mehr wirklich weibliches haben sollen.



Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: nobody@home am 27.11.2017 | 22:11
Wüßte jetzt wirklich nicht, was speziell das Geschlecht der Hauptdarsteller mit irgendwas zu tun haben soll...obwohl zugegebenermaßen selbst mir aufgefallen ist, daß meine literarischen Lieblingsgenres (Fantasy, SF und ähnlicher Krempel ;)) anscheinend immer noch stark von der Herrenriege dominiert werden, und ich entsprechend über Abwechslung schon mal froh bin. Aber eine gute Geschichte um sympathische oder zumindest interessante Charaktere bleibt eine gute Geschichte unabhängig davon, was sie in ihrem settingspezifischen Hosenäquivalent haben mögen.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Timberwere am 28.11.2017 | 12:03
Das Geschlecht des Hauptcharakters ist mir meistens nicht sonderlich wichtig. Aus allen Genres fallen mir Beispiele ein, wo ich Romane mit männlicher bzw. weiblicher Hauptfigur ähnlich gerne mag. Auch und gerade bei Romanen mit wechselnden Protagonisten kann ich das beobachten: bei George R.R. Martins Lied von Eis und Feuer zum Beispiel wechselt es ja relativ gleichmäßig zwischen männlicher und weiblicher Sicht hin und her, und ich kann nicht behaupten, dass ich da die Kapitel mit dem PoV eines bestimmten Geschlechts lieber mag als die des anderen. Im SciFi-Bereich geht es mir bei S.A. Coreys Expanse-Reihe ganz genauso.

Romane mit Kindern bzw. Jugendlichen als Protagonisten müssen gut gemacht sein - ich mag z.B. Robert A. Heinleins "Have Space Suit, Will Travel", in dem ein 16-Jähriger einen ausgemusterten NASA-Raumanzug gewinnt, den wieder weltraumtauglich macht und dann in ein irrwitziges Abenteuer mit Aliens verwickelt wird, sehr gerne. Und Harry Potter fand ich eigentlich auch immer sehr gut.
Ansonsten kommt es bei Young Adult-Romanen halt vor allem auf die Qualität des Autors und damit der Prosa an - da gehen seichte Schreibe und junge Protagonisten halt leider oft Hand in Hand. Aber wenn das Buch an sich gut ist, dann habe ich rein gar nichts gegen junge Hauptpersonen.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: KhornedBeef am 28.11.2017 | 12:37
Nein. Wenn die Entscheidung, ob ich etwas in meinem Leben haben muss, vom Geschlecht abhängt, sind wir bei der Partnerwahl oder im Modehaus, nicht am Bücherregal.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Infernal Teddy am 28.11.2017 | 12:58
...und selbst beim Modehaus kann man flexibel sein ;)
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Hotzenplot am 28.11.2017 | 14:57
Mittlerweile ist mir das egal, aber als Jugendlicher habe ich um Bücher mit "Mädchen" in der Hauptrolle einen Bogen gemacht.  >;D
Grundsätzlich eine interessante Frage. Unter den Biographien, die ich gelesen habe, befindet sich kaum eine von einer Frau, spontan fällt mir nur Assata Shakur ein. Ich kann gar nicht genau sagen, woran das liegt.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: 1of3 am 28.11.2017 | 15:39
Aus allen Genres fallen mir Beispiele ein, wo ich Romane mit männlicher bzw. weiblicher Hauptfigur ähnlich gerne mag.

Wo ich so darüber nachdenke: Tatsächlich ich kenne ich keinen Urban-Fantasy-Roman mit einer einzelnen weiblichen Protagonistin, der mir sonderlich gut gefällt.

Oversight find ich super, hat auch viele Frauen mit POV, ist aber eher Ensemble. Und die Kurzgeschichte aus der Sicht von Murphy in Dresden Files: Side Jobs, ist auch super.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Nocturama am 28.11.2017 | 16:04
Oversight find ich super, hat auch viele Frauen mit POV, ist aber eher Ensemble. Und die Kurzgeschichte aus der Sicht von Murphy in Dresden Files: Side Jobs, ist auch super.

Witzig, bei der fand ich es extrem deutlich, dass sich da ein Mann sich an der Frauenperspektive versucht. Entsprechend schlecht hat die mir auch gefallen  ;)
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: nobody@home am 28.11.2017 | 16:25
Witzig, bei der fand ich es extrem deutlich, dass sich da ein Mann sich an der Frauenperspektive versucht. Entsprechend schlecht hat die mir auch gefallen  ;)

Na ja, die Harry Dresden-Romane sind ja (Achtung, Ketzerei!) jetzt literarisch auch wirklich nicht so der ganz große Wurf, und das sage ich als jemand, der die Reihe zumindest in der deutschen Übersetzung meines Wissens vollständig hat. ;) Wenn ich nicht über das Rollenspiel auf das Setting gestoßen und neugierig geworden wäre...hätte ich im Rückblick gar nicht mal so viel verpaßt. Aber ich denke, das hier ist nicht der Faden für dieses spezielle Thema. :)
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Timberwere am 28.11.2017 | 16:39
Wo ich so darüber nachdenke: Tatsächlich ich kenne ich keinen Urban-Fantasy-Roman mit einer einzelnen weiblichen Protagonistin, der mir sonderlich gut gefällt.

Hmmm. Stimmt. Urban Fantasy. Lass mal denken, kenne ich da einen mit Protagonistin, den ich richtig gut finde?
Die sind meistens ein bisschen seicht. Diese Werwolfs-Reihe, diese Feen-Reihe... Beide nicht so dolle... hmmm. Nochmal drüber nachdenken.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Crimson King am 28.11.2017 | 17:05
Ich lese vornehmlich Bücher aus Genres, in denen weibliche Protagonisten die absolute Ausnahme sind. Aus dem Grund habe ich für diese Genres auch schon gezielt nach Büchern mit weiblichen Protagonisten gesucht. Aber es sind auch Bücher mit weiblichen Protagonisten in meine Sammlung gekommen, weil sie mir empfohlen wurden oder mich auf anderem Wege neugierig gemacht haben. Darüber hinaus haben viele Bücher natürlich mehrere Protagonisten.


Hmmm. Stimmt. Urban Fantasy. Lass mal denken, kenne ich da einen mit Protagonistin, den ich richtig gut finde?
Die sind meistens ein bisschen seicht. Diese Werwolfs-Reihe, diese Feen-Reihe... Beide nicht so dolle... hmmm. Nochmal drüber nachdenken.

Probier's mal hiermit (https://www.amazon.de/Zoo-City-Lauren-Beukes/dp/3499259680/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1511885190&sr=8-1&keywords=zoo+city).
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Faras Damion am 28.11.2017 | 17:45
Wo ich so darüber nachdenke: Tatsächlich ich kenne ich keinen Urban-Fantasy-Roman mit einer einzelnen weiblichen Protagonistin, der mir sonderlich gut gefällt.
(...)

Ich mag die Sookie Stackhouse Reihe. Die Buffy-Comics waren okay. Zählt Carmilla von Sheridan Le Fanu als Urban-Fantasy?
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Huhn am 28.11.2017 | 22:32
Wo ich so darüber nachdenke: Tatsächlich ich kenne ich keinen Urban-Fantasy-Roman mit einer einzelnen weiblichen Protagonistin, der mir sonderlich gut gefällt.
Kinder des Judas fand ich damals ok.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Bad Horse am 28.11.2017 | 22:47
Es gibt ziemlich viel Urban Fantasy mit weiblichen Hauptcharakteren. Die drehen sich dann aber gern mal um a) Liebe und b) die Größe des männlichen Genitals bei potentiellen Partnern.

Die Rachel-Morgan-Serie von Kim Harrison fand ich nicht so schlecht. Und dann gab es da noch so eine Serie um eine Shopping Queen, die zur Vampirkönigin wird - die ist eher albern, aber immerhin bewusst albern.

Die Anita-Blake-Romane waren am Anfang auch recht okay, nur werden die späteren Bände halt zu Pornos.

(Ein denkwürdiger Dialog:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
)
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: TaintedMirror am 29.11.2017 | 09:51
Zählen nicht die ganzen Teenie-Vampir-Dinger zu urbaner Fantasy? Dort gibt es etliche mit weiblichen Hauptrollen.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Timberwere am 29.11.2017 | 10:30
Probier's mal hiermit (https://www.amazon.de/Zoo-City-Lauren-Beukes/dp/3499259680/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1511885190&sr=8-1&keywords=zoo+city).

Danke für den Tip! :)
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Chiungalla am 29.11.2017 | 17:25
Zählen nicht die ganzen Teenie-Vampir-Dinger zu urbaner Fantasy? Dort gibt es etliche mit weiblichen Hauptrollen.

Die Challenge war ja nicht urban fantasy mit weiblichen Hauptrollen, sondern gute urban fantasy mit weiblichen Hauptrollen.  >;D
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Kowalski am 29.11.2017 | 19:51
Die Challenge war ja nicht urban fantasy mit weiblichen Hauptrollen, sondern gute urban fantasy mit weiblichen Hauptrollen.  >;D

Gibt es das denn überhaupt?
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: nobody@home am 29.11.2017 | 20:02
Gibt es das denn überhaupt?

Gibt's überhaupt gute Urban Fantasy, Punkt? 8]

Okay, das war jetzt ein bißchen bissig -- aber seit einer Weile meldet sich bei mir schon gelegentlich der Eindruck, das Genre hätte sich im Laufe der Zeit etwas zu sehr in diverse Standardklischees verrannt. Ist natürlich strenggenommen etwas off topic...
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Oberkampf am 29.11.2017 | 20:15
Wo ich so darüber nachdenke: Tatsächlich ich kenne ich keinen Urban-Fantasy-Roman mit einer einzelnen weiblichen Protagonistin, der mir sonderlich gut gefällt.


Mir haben, vor langer, langer Zeit, die ersten Romane über Sonja Blue von Nancy Collins ganz gut gefallen. Wie ich die heute bewerten würde, kann ich schlecht abschätzen.

Allgemein finde ich es ganz praktisch, wenn die Perspektive zwischen mehreren Charakteren auch unterschiedlichen Geschlechts wechselt, solange die Charaktere nicht doof sind.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Chiungalla am 29.11.2017 | 21:03
Gibt es das denn überhaupt?

Keine Ahnung.

Gibt's überhaupt gute Urban Fantasy, Punkt? 8]

Da frag ich mich doch gerade, ob Shadowrun Urban Fantasy ist. Wüsste nicht warum nicht. Dann 2XS.
Ansonsten mag ich die Dresden Files. Ist nicht Weltliteratur, aber gut im Sinne von unterhaltsam auf jeden Fall.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: trendyhanky am 29.11.2017 | 23:13
Zitat
Ansonsten mag ich die Dresden Files. Ist nicht Weltliteratur, aber gut im Sinne von unterhaltsam auf jeden Fall.

Und wäre mit weiblichem Protagonist nur halb so lustig
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Noir am 29.11.2017 | 23:29
Hm ... also wenn ich drüber nachdenke ... also grundsätzlich würde ich kein Buch ablehnen, nur weil der Protagonist männlich oder weiblich ist. Aber ich glaube schon, dass ich, wenn ich die Wahl hätte, dann doch zum Buch mit dem männlichen Protagonisten greifen würde. Vermutlich nicht einmal bewusst.

Also angenommen man hätte zwei identische Bücher. Nennen wir sie "Harry Potter" und "Hermine Potter". Es passiert plottechnisch bei beiden exakt das selbe. Nur bei dem einen ist der Protagonist männlich ... bei dem anderen weiblich.

Ich glaube, ich würde eher zu "Harry Potter" als zu "Hermine Potter" greifen. Woran das liegt, kann ich nur erahnen. Wahrscheinlich ist das so eine Immersionsgeschichte. "Ich bin männlich, also kann ich mich eher mit dem männlichen Protagonisten identifizieren." - Was wahrscheinlich ziemicher Humbug ist. Aber unterbewusst ... ich glaube, unterbewusst würde ich das so für mich entscheiden.

Aber grundsätzlich? Nein ... wenn mich der Plot eines Buches interessiert, ist es relativ egal.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: trendyhanky am 29.11.2017 | 23:37
Zitat
Aber grundsätzlich? Nein ... wenn mich der Plot eines Buches interessiert, ist es relativ egal.

Man könnte noch anmerken, dass ein Plot verschieden interessant sein kann, jenachdem aus welcher geschlechtlichen Perspektive er beschrieben wird

Das hängt dann aber nur vom Plot selbst ab, nicht vom Geschlecht

Edit: zB eine Coming Of Age-Story in einer Gesellschaft in der Frauen unterdrückt werden bzw es "hart" haben, ist aus Sicht einer weiblichen Figur eine viel spannendere Story
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: gunware am 30.11.2017 | 22:16
Die Challenge war ja nicht urban fantasy mit weiblichen Hauptrollen, sondern gute urban fantasy mit weiblichen Hauptrollen.  >;D
Ich fand "Die Dämonenfängerin" -Reihe gut. Aber ich finde fast alles gut, was ich lese, deswegen ist es vielleicht keine Empfehlung für jedermann. Mir macht Spaß auch zum Beispiel die "Shadow Falls" Reihe zu lesen. Da sind die Hauptrollen weiblich.

Aber um die Frage in Betreff zu beantworten: es ist mir vollkommen egal, welches Geschlecht der/die/das Protagonist(in) hat. Schließlich mag ich auch die "Changers"-Reihe, da warte ich immer noch, wann endlich das vierte Buch kommt.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Scimi am 30.11.2017 | 23:18
Bei den meisten Büchern in meinem Schrank herrschen männliche Charaktere und eine männliche Perspektive vor. Und das geht mir oft gehörig auf den Keks, weil es einerseits meiner Alltagserfahrung widerspricht, wo beide Geschlechter etwa gleich häufig vorkommen und andererseits oft unnötig ist, wenn das Geschlecht von Charakteren eigentlich keine Rolle spielt und es dann per Voreinstellung doch wieder noch ein Mann wird.

Darum suche ich oft gezielt nach Büchern (Comics, Serien, Filmen) mit interessanten nichtmännlichen Rollen, um das Gleichgewicht wieder etwas zurechtzurücken und etwas mehr Diversity in meine Literaturdiät zu bringen.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: KhornedBeef am 1.12.2017 | 08:23
Bei den meisten Büchern in meinem Schrank herrschen männliche Charaktere und eine männliche Perspektive vor. Und das geht mir oft gehörig auf den Keks, weil es einerseits meiner Alltagserfahrung widerspricht, wo beide Geschlechter etwa gleich häufig vorkommen und andererseits oft unnötig ist, wenn das Geschlecht von Charakteren eigentlich keine Rolle spielt und es dann per Voreinstellung doch wieder noch ein Mann wird.

Darum suche ich oft gezielt nach Büchern (Comics, Serien, Filmen) mit interessanten nichtmännlichen Rollen, um das Gleichgewicht wieder etwas zurechtzurücken und etwas mehr Diversity in meine Literaturdiät zu bringen.
Soso, deine Fantasyromane widersprechen deiner Alltagswahrnehmung? *gacker*  ~;D
Ich mein ja nur...
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: nobody@home am 1.12.2017 | 09:51
Soso, deine Fantasyromane widersprechen deiner Alltagswahrnehmung? *gacker*  ~;D
Ich mein ja nur...

Ich glaube, "weibliche Babys sind in dieser Welt objektiv um einen Faktor fünf (oder so) seltener als männliche" ist zumindest bisher noch kein Standard-Fantasysettingelement. ;)
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Maarzan am 1.12.2017 | 09:58
Ich glaube, "weibliche Babys sind in dieser Welt objektiv um einen Faktor fünf (oder so) seltener als männliche" ist zumindest bisher noch kein Standard-Fantasysettingelement. ;)

Diese Aussage entspricht nicht der Alltagswahrnehmung des hier schreibenden Zwergs ...  ~;D

Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Crimson King am 1.12.2017 | 10:05
Mir ist ja vor Jahren mal aufgefallen, dass die meisten meiner NSCs männlich sind, wenn es keine Gründe gibt, sie weiblich zu machen. Seitdem habe ich damit angefangen, bewusst NSCs, deren Geschlecht zunächst mal keine Rolle spielt, weiblich zu machen, sobald mir auffällt, dass die Personalauswahl zu einseitig ist. Ich vermute, dass es Romanautoren und -innen ähnlich geht. Wenn sie nicht konkret gegensteuern, dominieren bei freier Gestaltungsmöglichkeit Charaktere mit ihrem eigenen Geschlecht, und die Ausnahmen beschränken sich auf solche, die durch ihre Einbindung in die Story auf ein Geschlecht festgelegt sind.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Maarzan am 1.12.2017 | 10:10
Umgekehrt kann man sich wenn man(n) es als Autor nicht allen recht macht (A: womit wir wohl schon wieder bei realweltlichem Magiebedarf sind, B: im US-Bereich wohl noch um ein vielfaches mehr), dann doch wieder harsche Kritik und den Vorwurf irgendwelcher Übergrifflichkeit anhören.
Also kann man es eigentlich genauso gut auch wieder gleich lassen für andere schreiben zu wollen.

Mir ist es egal was für ein Geschlecht nun Protagonist ist. Ärgerlich wird es, wenn es dann nur "politische Bildung" statt gute Unterhaltung wírd.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: KhornedBeef am 1.12.2017 | 11:04
"politische Bildung"
Da gibt es ja zum Glück genügend Romane, die in der Hinsicht völlig unverdächtig sind.
Ich finde übrigens andere Geburtenrate, generell unerwartete Unterschiede  zwischen Menschen, Geschlechtern, Wesen genau den Bereich wo Fantasy ihre Daseinsberechtigung hat. Wenn natürlich die "Menschen" in einem Setting offensichtlich unsere Menschen sind dann sticht es schon ziemlich heraus, wenn nur Männer auftreten.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: nobody@home am 1.12.2017 | 11:45
Ich denke, an der ganzen "Männer sind halt der Normalfall und Frauen die Ausnahme"-Grundidee werden Gesellschaft und Literatur noch eine ganze Weile zu knabbern haben.

Wobei gemischte Protagonisten-Ensembles da meiner Meinung nach durchaus auch noch mitbetroffen sind. Gemischte Gruppe mit männlichem Anführer? Sicher, ganz normal, sieht man überall. Gemischte Gruppe mit einer Frau an der Spitze? Da gehen dann, denke ich, schon wieder die ersten Augenbrauen hoch -- das ist eben noch eindeutig "ungewöhnlich".
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Kowalski am 1.12.2017 | 12:07
Ich denke, an der ganzen "Männer sind halt der Normalfall und Frauen die Ausnahme"-Grundidee werden Gesellschaft und Literatur noch eine ganze Weile zu knabbern haben.

Wobei gemischte Protagonisten-Ensembles da meiner Meinung nach durchaus auch noch mitbetroffen sind. Gemischte Gruppe mit männlichem Anführer? Sicher, ganz normal, sieht man überall. Gemischte Gruppe mit einer Frau an der Spitze? Da gehen dann, denke ich, schon wieder die ersten Augenbrauen hoch -- das ist eben noch eindeutig "ungewöhnlich".

Das Problem kann auch die Fäntelalter Mischung sein.
Dann mischen wir Erwartungen und vermeintliches Wissen von der Vergangenheit mit einem Setting das ausgedacht und somit frei ist.

Dabei ist das eine Mesalliance zwischen Publikumserwartungen und vorauseilendem Gehorsam der AutorInnen.
Allerdings funktioniert es, werden doch Bücher die gegen den Strich bürsten eher gemieden weil sie eben den Klischees nicht entsprechen.

Bei mir ist die Kaufentscheidung eher der Autor. Nicht die Protagonisten.
Das männlich Autoren glaubhafter männliche Pro- und Antagonisten darstellen können, das ist in der Regel so.
Das weibliche Autoren in meinem Leserepertoire unterrepräsentiert sind liegt an der SciFi Konzertration.
Die wenigen Frauen die das auch schreiben haben es ordentlich gemacht, so das ich bei Büchern das Geschlecht des Autors nicht primär als Kaufentscheidung ansehe. Eigentlich heben die Frauen sogar das Niveau. MZB, Tanith Lee, C.J.Cherryh, Joan D. Vinge haben Werke vollbracht die zum Teil über dem durchschnitts-Sf-Schreiberling liegen. Trotzdem weniger als 10% meiner Bücher.  :(
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Scimi am 1.12.2017 | 15:38
Soso, deine Fantasyromane widersprechen deiner Alltagswahrnehmung? *gacker*  ~;D
Ich mein ja nur...

Da könnte man jetzt wieder eine "Realismus vs. Plausibilität"-Diskussion ansetzen.

Aber ich kann genausogut den ganzen Fantastikkram außen vor lassen und meine Aussage stehenlassen: meine Krimis, (nichtübernatürlicher) Horror, Kinderbücher, Abenteuerromane und was ich sonst noch so herumstehen habe — überall dasselbe Phänomen, dass Frauen häufig gar nicht vorkommen, unsichtbar sind, keine Rolle spielen oder flach, uninteressant oder scheiße sind.

Das Schwierige ist, dass sich das am einzelnen Buch nicht unbedingt festmachen lässt: Ein Hauptcharakter darf ja männlich sein, muss es vielleicht sogar sein, weil die ganze Geschichte an männlicher Kultur, männlicher Erfahrung und männlichen Rollenbildern hängt. Und ein Buch würde auch nicht automatisch besser, wenn man einfach das Geschlecht jeder Figur per Münzwurf bestimmt — der Autor hat sich ja bei der Auswahl und Besetzung seines Ensemble für die Geschichte etwas gedacht und eine gute Figur ist sehr viel mehr als nur Geschlechtsvertreter.

Aber aus einzelnen Büchern, die ich jedes für nicht beanstanden würde, wird insgesamt ein Bücherschrank, der ein monströses Problem mit Geschlechterverteilung hat.  :o Und das Einzige, was dagegen hilft, ist eine Quote.  ;)
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Maarzan am 1.12.2017 | 17:33
Wobei gemischte Protagonisten-Ensembles da meiner Meinung nach durchaus auch noch mitbetroffen sind. Gemischte Gruppe mit männlichem Anführer? Sicher, ganz normal, sieht man überall. Gemischte Gruppe mit einer Frau an der Spitze? Da gehen dann, denke ich, schon wieder die ersten Augenbrauen hoch -- das ist eben noch eindeutig "ungewöhnlich".

Das ist einfach eine Frage der Kultur und die ist wiederum weitgehend das Produkt der sozioökonomischen Umstände - und die können halt stark von unseren Bedingungen abweichen, sei es durch genügend Technik, Magie oder auch andere Überlebensumstände.

Wenn man jederzeit mit einem Angriff rechnen muss und nicht auf schnelle Hilfe hoffen kann, dann reicht es eben nicht, dass nur Männer wehrtauglich sind. Wenn Magie oder göttliches Wirken relevant ist, dann hebelt das auch viele "übliche" Geschlechterrollen aus.

Aber das ist dann ein tiefgreifenderer gesellschaftlicher Wandel als nur "its magic", jetzt einfach mit neuer Wünschdirwasgeschlechterpolitik.
Es gibt eben einen deutlichen Unterschied zwischen "starken Frauen" und "Feminismus-MarySues".
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: YY am 1.12.2017 | 18:02
Ich denke, an der ganzen "Männer sind halt der Normalfall und Frauen die Ausnahme"-Grundidee werden Gesellschaft und Literatur noch eine ganze Weile zu knabbern haben.

In vielen Kontexten ist das allerdings sogar nachvollziehbar und erwartbar (so wie es der umgekehrte Fall in anderen Kontexten ist bzw. wäre), so dass eine Abweichung davon nicht "versehentlich" passiert sein kann.
Kann man ja machen, aber Unterhaltungsliteratur mit gesellschaftspolitischer Agenda brauche ich genau so wenig wie die ansonsten begründungs- und folgenlose Umsetzung einer gefühlten Geschlechterquote.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: TaintedMirror am 1.12.2017 | 21:40
Manchmal hat es auch praktische Gründe, für gewisse Rollen Männer zu nehmen. Männer sind nun mal das entbehrliche Geschlecht in unserer Gesellschaft, sodass die breite Allgemeinheit Gewalt gegen einen Mann eher akzeptiert, als gegen eine Frau (Man erinnere sich nur an die Aufregung wegen des X-men Apocalypse Posters). Wenn man also will, dass ein Charakter recht fiese Sachen durchmacht, ist man halt auf der sicheren Seite, wenn man da eher einen Mann, vorzugsweise einen Erwachsenen, einsetzt. Dies gilt insbesondere für Nebencharaktere. Eine Heldin, die männliche Handlanger abschlachtet oder brutal verletzt ist ja nichts besonderes. Würde man das umkehren, hätte die Welt sicher viel mehr Frauen, aber viel Akzeptanz unter den Lesern wird man da nicht finden.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: KhornedBeef am 1.12.2017 | 21:57
Manchmal hat es auch praktische Gründe, für gewisse Rollen Männer zu nehmen. Männer sind nun mal das entbehrliche Geschlecht in unserer Gesellschaft, sodass die breite Allgemeinheit Gewalt gegen einen Mann eher akzeptiert, als gegen eine Frau (Man erinnere sich nur an die Aufregung wegen des X-men Apocalypse Posters). Wenn man also will, dass ein Charakter recht fiese Sachen durchmacht, ist man halt auf der sicheren Seite, wenn man da eher einen Mann, vorzugsweise einen Erwachsenen, einsetzt. Dies gilt insbesondere für Nebencharaktere. Eine Heldin, die männliche Handlanger abschlachtet oder brutal verletzt ist ja nichts besonderes. Würde man das umkehren, hätte die Welt sicher viel mehr Frauen, aber viel Akzeptanz unter den Lesern wird man da nicht finden.
Mit Verlaub, aber das läuft doch auf "is so" hinaus. "Männer sind entbehrlich Kriegsopfer" ist ja nicht weniger diskriminierend als "Frauen halten den Herd warm". Im Gegenteil, das ist zur Selbstlegitimation eines eher patriarchalischen Systems fast nötig. Kann man das in einem Roman so darstellen. Ja, logo, gerne. Aber das mit den Unzulänglichkeiten unserer Gesellschaft zu begründen finde ich auch lahm.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: YY am 1.12.2017 | 22:51
Aber das mit den Unzulänglichkeiten unserer Gesellschaft zu begründen finde ich auch lahm.

Wenn man es anders darstellt, muss man eben auch überlegen, wieso es anders ist.
Mit einfach nur "gefällt mir nicht und ich will es anders haben" ist man schon ein gutes Stück auf dem Weg, dass das Setting nicht so recht zusammenpasst.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Eulenspiegel am 1.12.2017 | 22:57
Aber aus einzelnen Büchern, die ich jedes für nicht beanstanden würde, wird insgesamt ein Bücherschrank, der ein monströses Problem mit Geschlechterverteilung hat.  :o Und das Einzige, was dagegen hilft, ist eine Quote.  ;)
Es gibt diverse "Frauenliteratur".

Falls du willst, könntest du deinen Bücherschrank also locker zu 50% mit Literatur füllen, die einen weiblichen Protagonisten hat. Inwiefern diese Quote jetzt dein Lesevergnügen verbessert, sei dahingestellt. ;)
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Bad Horse am 1.12.2017 | 23:14
Alternativ kannst du aber auch im "Lesen"-Thread nach Büchern mit weiblichen Protagonisten fragen. Da hast du vermutlich mehr von.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Scimi am 1.12.2017 | 23:58
Wenn man also will, dass ein Charakter recht fiese Sachen durchmacht, ist man halt auf der sicheren Seite, wenn man da eher einen Mann, vorzugsweise einen Erwachsenen, einsetzt.

Ich denke, beim "fiese Sachen durchmachen" haben die Männer nicht unbedingt die Nase vorn. Gefühlsmäßig würde ich sagen, dass die zwar häufiger angeschossen werden, aber kaum entführt oder vergewaltigt. Bedroht und verprügelt werden beide.

Wenn man es anders darstellt, muss man eben auch überlegen, wieso es anders ist.

Ich würde behaupten, dass die Rollenverteilung in Medien anders ist als in der wirklichen Welt.

Blödes Beispiel: Lehrer. In Deutschland und England sind Schullehrer vorwiegend weiblich. Zu Anteilen von zwischen 2/3 und 3/4. Verglichen damit hat Hogwarts einen ziemlich hohen Männeranteil beim Lehrpersonal. Ok, es ist Zauberfantasy, es ist ein prestigeträchtige Schule. Aber auch anderswo kommen in Medien mehr männliche Lehrer vor, als man erwarten sollte. Zumindest bei den Charakteren, die was Interessantes machen — der coole Questgeberlehrer, der den Jugenddetektiven den Backstagepass zum Museum besorgt, der alte Klassenkamerad, der dem Hauptcharakter mit den Physikfragen aushilft, der fiese Mathelehrer, der einen beim Schwänzen erwischt.

Und das ist auch in anderen Bereichen so. Aber diese verzerrte Darstellung muss nie begründet werden. Es ist plausibel, dass diese Geschichten in unserer Welt spielen anstatt in einem bizarren "Manniversum", wo sie von der Statistik gesehen hingehören. Weil sie zwar nicht der Wirklichkeit entsprechen, sondern unserem Bild von der Wirklichkeit, das sichtbare, aktive Männer und unsichtbare, passive Frauen normal findet. Und was wieder dadurch geprägt wird, dass man das in Büchern, Filmen, Serien, Comics, Computerspielen so gezeigt bekommt. Wir glauben halt, was wir sehen.

Es gibt diverse "Frauenliteratur".

Falls du willst, könntest du deinen Bücherschrank also locker zu 50% mit Literatur füllen, die einen weiblichen Protagonisten hat. Inwiefern diese Quote jetzt dein Lesevergnügen verbessert, sei dahingestellt. ;)

Und die andere Hälfte mit äquivalenten Büchern für eine männliche Zielgruppe, mit John Sinclair und Jerry Cotton? Ne danke, das soll schon ein Buchregal bleieben und kein Behälter für extremst dünn geschnittenes Brennholz.  ;D

Aber es existieren ja durchaus hervorragende Bücher mit interessanteren Frauenrollen oder einer realistischeren Geschlechterverteilung als bei Tolkien oder Lovecraft. Und an und ab sehe ich mich gezielt in entsprechenden spezialisierten Listen um, um mir da die Rosinen rauszupicken. Es gibt sowieso mehr interessante Bücher, als ich jemals lesen könnte, ich muss sowieso auswählen, was ich mir reinziehe. Da sollte ich auf eine ausgewogenere Diät achten als mir einfach alles reinzuziehen, was mir gerade ins Auge springt.  ;)
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Bad Horse am 2.12.2017 | 00:09
Ich würde behaupten, dass die Rollenverteilung in Medien anders ist als in der wirklichen Welt.

Blödes Beispiel: Lehrer. In Deutschland und England sind Schullehrer vorwiegend weiblich. Zu Anteilen von zwischen 2/3 und 3/4. Verglichen damit hat Hogwarts einen ziemlich hohen Männeranteil beim Lehrpersonal. Ok, es ist Zauberfantasy, es ist ein prestigeträchtige Schule. Aber auch anderswo kommen in Medien mehr männliche Lehrer vor, als man erwarten sollte. Zumindest bei den Charakteren, die was Interessantes machen — der coole Questgeberlehrer, der den Jugenddetektiven den Backstagepass zum Museum besorgt, der alte Klassenkamerad, der dem Hauptcharakter mit den Physikfragen aushilft, der fiese Mathelehrer, der einen beim Schwänzen erwischt.

Und das ist auch in anderen Bereichen so. Aber diese verzerrte Darstellung muss nie begründet werden. Es ist plausibel, dass diese Geschichten in unserer Welt spielen anstatt in einem bizarren "Manniversum", wo sie von der Statistik gesehen hingehören. Weil sie zwar nicht der Wirklichkeit entsprechen, sondern unserem Bild von der Wirklichkeit, das sichtbare, aktive Männer und unsichtbare, passive Frauen normal findet. Und was wieder dadurch geprägt wird, dass man das in Büchern, Filmen, Serien, Comics, Computerspielen so gezeigt bekommt. Wir glauben halt, was wir sehen.

Sehr schön ausgedrückt.  :d
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: TaintedMirror am 2.12.2017 | 10:58
Mit Verlaub, aber das läuft doch auf "is so" hinaus. "Männer sind entbehrlich Kriegsopfer" ist ja nicht weniger diskriminierend als "Frauen halten den Herd warm". Im Gegenteil, das ist zur Selbstlegitimation eines eher patriarchalischen Systems fast nötig. Kann man das in einem Roman so darstellen. Ja, logo, gerne. Aber das mit den Unzulänglichkeiten unserer Gesellschaft zu begründen finde ich auch lahm.

Ich würde eher sagen, dass dies zu einem gynozentrischen Weltsystem passt. Ich weiß nicht, wo Männer als entbehrliches Geschlecht irgendwie patriarchalisch sein sollte. Vielleicht in einer Welt, wo Bauern die wahren Herrscher sind, da sie ja die Arbeit monopolisieren. Es geht mir hierbei ja nicht um die innerweltliche Logik des Romans, sondern um ganz profane Marktentscheidung. Es gibt nun mal eine Reihe Leser, die akzeptieren, wenn ein Mann verstümmelt wird, aber das Buch nicht lesen wollen, wenn das einer Frau passiert. Wenn der Charakter so etwas durchmachen soll, muss der Autor sich schon entscheiden, ob er es riskiert, diesen Teil der Käuferschaft potentiell zu vergraulen. Das gilt nochmal mehr für "softe" Gewalt in Kinderromanen. Wenn man da ein Mädchen als Protagonistin hat und diese Gewalt erfährt, würden schon etliche Personen weniger dies kaufen, als wenn es nur ein Junge wäre. Da kann man gerne drüber diskutieren, warum das so ist, aber letztendlich muss ein Autor auch immer überlegen, wie er seinen Roman in der Gesellschaft verkauft. Ebenso ist ja zum Beispiel ein Roman mit einer destruktiven Verschwörung von Katholiken mehr Gesellschaftstauglich, als zum Beispiel mit orthodoxen Juden, etc.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Crimson King am 2.12.2017 | 11:22
Ich weiß nicht, wo Männer als entbehrliches Geschlecht irgendwie patriarchalisch sein sollte.

Ich vermute, es geht nicht darum, dass das patriarchalisch ist, sondern darum, dass es eine Scheinbegründung für das Patriarchat liefert. "Wir machen die gefährlichen Sachen, also sollten wir auch bestimmen dürfen." Das hinkt aber schon insofern, als vor den massiven Verbesserungen in der medizinischen Versorgung Frauen entsprechend oft während oder nach der Geburt gestorben sind. Im Mittelalter hatten Männer noch die höhere Lebenserwarung. Dazu kommen über lange Zeiträume der Moderne verstärkter Tabak- und Alkoholkonsum durch Männer. Und es hinkt, weil gerade die, die am meisten zu sagen haben, in ziemlich ungefährlichen Positionen sitzen.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Scimi am 2.12.2017 | 12:28
Es geht mir hierbei ja nicht um die innerweltliche Logik des Romans, sondern um ganz profane Marktentscheidung. Es gibt nun mal eine Reihe Leser, die akzeptieren, wenn ein Mann verstümmelt wird, aber das Buch nicht lesen wollen, wenn das einer Frau passiert.

Es mag sein, dass Leute (Männer?) im Marketing so denken. In der Praxis sehe ich aber nicht, dass Gewalt gegen Frauen tatsächlich Verkaufszahlen negativ beeinflusst.

Oder denkt hier ernsthaft wer, dass Bücher wie die "Song of Ice and Fire"-Reihe, Stieg Larssons Millenium-Trilogie oder meinetwegen Kinderbücher wie "Die Rote Zora" oder die "His Dark Materials"-Trilogie oder "The Hunger Games" oder "Ronja Räubertochter" auch nur ein Exemplar mehr verkauft hätten, wenn die schonender mit weiblichen Charakteren umgesprungen wären? Ich würde sogar behaupten, die Bücher würde keiner kennen, wenn es so wäre. Auch Serien wie "Buffy the Vampire Slayer" oder "Veronica Mars" oder Filmen wie "Mad Max: Fury Road" oder "Wonder Woman" scheint das nicht viel getan zu haben.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: KhornedBeef am 2.12.2017 | 12:36
Ich vermute, es geht nicht darum, dass das patriarchalisch ist, sondern darum, dass es eine Scheinbegründung für das Patriarchat liefert. "Wir machen die gefährlichen Sachen, also sollten wir auch bestimmen dürfen." Das hinkt aber schon insofern, als vor den massiven Verbesserungen in der medizinischen Versorgung Frauen entsprechend oft während oder nach der Geburt gestorben sind. Im Mittelalter hatten Männer noch die höhere Lebenserwarung. Dazu kommen über lange Zeiträume der Moderne verstärkter Tabak- und Alkoholkonsum durch Männer. Und es hinkt, weil gerade die, die am meisten zu sagen haben, in ziemlich ungefährlichen Positionen sitzen.
Yes.
Ich bin übrigens mit solchen " Marktentscheidungen" nicht glücklich, aber irgendwo hängt das wohl mit der Threadfrage zusammen.
Titel: Re: Geschlecht des Protagonist und Kauf Entscheidung ?
Beitrag von: Kowalski am 2.12.2017 | 17:36
Konservative Lesegewohnheiten.
Wir erwarten das der abgewrackte Cliff-Hanger Detektiv ein Mann, älter und Nikotin- sowie Alkoholabhängig
Ständig pleite, mit guten Kontakten und am Ende mit zu weichem Herz für die wohlsituierte, elegente, verzweifelte, weibliche Klientin für die er seine Nase in Dinge steckt die er in nüchternem Zustand und für einen Mann niemals tun würde.

Entspricht etwas nicht dem Klischee wollen wir es nicht lesen/sehen. Oder es muss wohlbegründet sein.
Den meisten Autoren wird es einfach zu viel Hirnverrenkungen abringen sich außer der Story eine Welt auszudenken die irgendeinem anderen Geschlechterverhältnis entspricht.
Und dann sind die Leser baff und bis auf ein paar Nerds versteht das dann wiederum keiner.

In SciFi und Fantasy Büchern ist dieser Anteil des "Was-wäre-wenn" durchaus größer. Aber auch da muss man schauen ob Geschlechterrollenverteilung eine Teil des "Anders als heute" ist oder eher nicht.

Emanzipazieren werden wir und davon erst wenn die Menschen in Retortengebärmüttern hochgezogen werden.... (Also so im 22-Jahrhundert....)
Bei Schafen hat man das schon gemacht, fragt sich aber wieviel Input braucht ein ungeborenes von seiner Mama und der Umgebung (kann man ja simulieren) damit alles Paletti ist.

Dann wird sich das so wie in Joe Haldemanns "Ewiger Krieg" entwickeln....
Geschlecht und sexuelle Disposition werden dann Maßgeschneidert...