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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Blizzard am 31.01.2020 | 16:49

Titel: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 31.01.2020 | 16:49
Auslöser für diesen Thread war dieser Kommentar von BBB in Forenspiel zu The Witcher:
Was mich vor allem stört, ist das gerailroadete "die SCs werden festgenommen".
Ich hasse soetwas als SL.
Warum? Was stört dich  und andere daran bzw. an dieser "Ausgangssituation"?

Zitat
Die Entscheidungen und Handlungen der SCs sollen gefälligst einen Einfluss auf den Spielverlauf haben. Deswegen hab ich es ein bisschen anders gehandhabt.
Und die Charaktere können in Gefangenschaft keine Entscheidungen und Handlungen vollführen, die einen Einfluss auf den (vielleicht auch späteren) Spielverlauf haben?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 31.01.2020 | 17:17
Natürlich ist die Gefangenschaft mit einer extremen Reduktion an Handlungsmöglichkeiten verbunden, die weit, weit über andere "Anfangs-Situationen" hinaus geht. Aber es ist ein Unterschied, ob die SCs in Gefangenschaft geraten, weil sich das organisch aus dem Szenarioverlauf ergibt, oder ob die SL das railroadet, weil sie's für den sogenannten "Plot" braucht. Ersteres ist "normales Rollenspiel" und zu akzeptieren, letzteres ist zumindest problematisch.
"Das Abenteuer fängt damit an, dass die SCs im Kerker sitzen" ist in Ordnung, wenn das vorher so mitgeteilt und abgenickt wurde, sollte aber vermieden werden, weil "ihr wacht nackt und gefesselt in einer Kerker-Zelle auf" ein ausgelutschter, unkreativer Aufhänger ist - selbst auf dem kleinsten Rollenspiel-Con gibt es immer mindestens ein Abenteuer, das genau so los geht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 31.01.2020 | 17:21
Auslöser für diesen Thread war dieser Kommentar von BBB in Forenspiel zu The Witcher:Warum? Was stört dich  und andere daran bzw. an dieser "Ausgangssituation"?
Und die Charaktere können in Gefangenschaft keine Entscheidungen und Handlungen vollführen, die einen Einfluss auf den (vielleicht auch späteren) Spielverlauf haben?

Die entscheidende Entscheidung, die über die Gefangenschaft oder nicht entscheidet ist, zumindest schon einmal gestohlen worden - mit all ihren negativen Begleiterscheinungen. Und Gefangenschaft ist exakt dem Zweck nach eine Maßnahme, um den Gefangenen (dem Gefangennehmenden unliebsames) Handlungspotential zu nehmen.

Entsprechend geht es ab da dann ja üblicherweise auch mit den "stark gefilterten" Handlungsoptionen weiter.

Ansonsten wie Pyromancer.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 31.01.2020 | 17:34
Zitat
"Das Abenteuer fängt damit an, dass die SCs im Kerker sitzen" ist in Ordnung, wenn das vorher so mitgeteilt und abgenickt wurde, sollte aber vermieden werden, weil "ihr wacht nackt und gefesselt in einer Kerker-Zelle auf" ein ausgelutschter, unkreativer Aufhänger ist - selbst auf dem kleinsten Rollenspiel-Con gibt es immer mindestens ein Abenteuer, das genau so los geht.
Habe ich auch gedacht (und deswegen für mich eigentlich ad acta gelegt), wurde aber bei "Out of the Abyss" (D&D 5E) eines Besseren belehrt, dass es tatsächlich noch in einem originellen Abenteuer münden kann. Aber dürfte wahrlich nicht der Regelfall sein.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 31.01.2020 | 17:41
Solche Dinge sind immer sehr schwierig.

Ich persöhnlich habe nicht wirklich etwas dagegen wenn meine Spielfigur in den Knast kommt, solange es irgendwie nachvollziehbar ist warum und wieso - dabei kann ich ggf auch verstehen "die figur ist opfer einer verwechselung oder einer gegen sie geplanten intrige"

Als Spielleiter finde ich abenteuer die so etwas als Vorraussetzung haben sehr schwierig, denn Spielfiguren sind meistens (je nach System) nicht einfach gefangenzunehmen. Nach meiner Erfahrung kommt dann von einigen Spieler-typen eine trotzige "meine Figur lasst scih nicht gefangennehmen" bis zu "Mich bekommt ihr nicht lebendig" Gegenreaktion - oder so etwas in der Art. Oft kommt dann auch noch ein "Der Spielleiter will uns unsere Items wegnehmen",... Ja - kann ich verstehen. (Das bisschen Munchkin in mir jedenfalls).

Mit den richtigen Spielern ist das kein Problem, mit den falschen ist es ... naja

Ein weites Problem ist die Gefahr das es ins Railroading abgleitet.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Jeordam am 31.01.2020 | 18:22
Vorweg: Ich habe zwei wunderbare Kampagnen im Knast beziehungsweise auf der Galeere begonnen. Allerdings hatte der SL das wortwörtlich Jahre! im voraus angekündigt, wir haben die Charaktererschaffung darauf zugeschnitten und Setting und System haben es hergegeben.
Von daher hat alles gepasst.

Das ist aber eher die Seltenheit. Gefangenschaft ist ein lebensverändernder Einschnitt. Viele Charakterkonzepte werden dadurch vor Spielbeginn schon zerstört. Alle Konzepte, die auf sozialer Anerkennung beruhen, haben ein echtes Problem mit einer Knastbruder-Vergangenheit. Genauso Streben zur Selbstermächtigung.
Wenn ein Background als Gefangener nicht explizit ins Charakterkonzept gehört, legt dieser Einstieg einen grossen Haufen in selbiges. Und zwar noch vor dem eigentlichen Spielbeginn, bei dem die einzige Entscheidung als Spieler Mitspielen Ja/Nein ist.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 31.01.2020 | 18:36
Natürlich ist die Gefangenschaft mit einer extremen Reduktion an Handlungsmöglichkeiten verbunden, die weit, weit über andere "Anfangs-Situationen" hinaus geht. Aber es ist ein Unterschied, ob die SCs in Gefangenschaft geraten, weil sich das organisch aus dem Szenarioverlauf ergibt, oder ob die SL das railroadet, weil sie's für den sogenannten "Plot" braucht. Ersteres ist "normales Rollenspiel" und zu akzeptieren, letzteres ist zumindest problematisch.
Inwiefern ist das Letztere problematisch?

Ich hatte auch schon das ein-oder andere gute Abenteuer mit einer solchen Situation. Ich habe das auch schon als Spieler erlebt. Und dann muss man sich eben Gedanken machen oder was einfallen lassen, wie man aus der Gefangenschaft wieder raus kommt. Es ist ja auch nicht so, dass man in Gefangenschaft gerät und dann gleich geköpft wird- so wie in Skyrim z.B. Sprich: ein wenig Vertrauen zum SL sollte man da schon haben (als Spieler) dass es irgendwie da wieder raus geht. Und das  ist doch der eigentliche Clou an der Sache: Dass man sich was ausdenken und kreativ werden muss- und nicht das Gejammere über vermeintliches Railroading oder eingeschränkte Handlungsmöglichkeiten seitens der Charaktere. Die habe ich in einem brennenden Gebäude oder einem überfluteten Gebäude genau so.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Infernal Teddy am 31.01.2020 | 18:43
Natürlich ist die Gefangenschaft mit einer extremen Reduktion an Handlungsmöglichkeiten verbunden, die weit, weit über andere "Anfangs-Situationen" hinaus geht. Aber es ist ein Unterschied, ob die SCs in Gefangenschaft geraten, weil sich das organisch aus dem Szenarioverlauf ergibt, oder ob die SL das railroadet, weil sie's für den sogenannten "Plot" braucht. Ersteres ist "normales Rollenspiel" und zu akzeptieren, letzteres ist zumindest problematisch.
"Das Abenteuer fängt damit an, dass die SCs im Kerker sitzen" ist in Ordnung, wenn das vorher so mitgeteilt und abgenickt wurde, sollte aber vermieden werden, weil "ihr wacht nackt und gefesselt in einer Kerker-Zelle auf" ein ausgelutschter, unkreativer Aufhänger ist - selbst auf dem kleinsten Rollenspiel-Con gibt es immer mindestens ein Abenteuer, das genau so los geht.

Dieser Mann spricht an dieser Stelle für mich.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: WulfBorzagh am 31.01.2020 | 22:47
Wenn das Abenteuer so Startet als Einstieg: Langweilig und nicht originell, aber wirksam. SO lernen SCs, das es besser ist zusammenzuarbeiten um Schwierigkeiten zu überwinden.
Passiert das mitten in der Kampagne ist die Frage nach dem Warum angesagt. Warum festgenommen und nicht gleich beseitigt (Wirklich Böse NSC tun das bestimmt gerne)
oder
Weswegen festgenommen? Betrug, ständiges abmurksen von Geschäftsinhabern oder Pisacken von Affen bzw. Giraffen gehören mit Zellenaufenthalt bestraft.

Auch
Was ist die Strafe? Der Tod ? 2 Jahre Galeerendienst ? 1000 GP ? Gilt es zu berücksichtigen.

Wie gesagt. Handlungen haben konsequenzen und wenn keine Handlung der SC zu einem Gefängsnisaufenthalt führt können Sie nicht festgenommen werden.


Wulfi das pragmatisch sehend
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lord Verminaard am 31.01.2020 | 23:40
(...) weil "ihr wacht nackt und gefesselt in einer Kerker-Zelle auf" ein ausgelutschter, unkreativer Aufhänger ist - selbst auf dem kleinsten Rollenspiel-Con gibt es immer mindestens ein Abenteuer, das genau so los geht.

Ebendies. Erst recht, wenn es nur eine vorhersehbare Überleitung zu einem Auftrag ist. Das einzige, was noch mehr nervt, ist "Charaktere werden eines Verbrechens beschuldigt, das sie nicht begangen haben". ::)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 31.01.2020 | 23:43
Ich denke, was auch auf jeden Fall mit reinspielt, ist, wer die SC eigentlich gefangengenommen hat und was er dann von ihnen will. Ein Haufen Sklavenjäger auf Beutefang sind eine andere Sache als ein Eingeborenenstamm, in dessen Gebiet die Gruppe ohne Erlaubnis eingedrungen ist, und beide sind (jedenfalls meistens) nicht dasselbe wie die ganz offizielle Staatsgewalt in zivilisiertem Gebiet, die einerseits guten Grund haben mag, einen oder mehrere SC mindestens einer Straftat zu verdächtigen, sich andererseits aber womöglich selbst an Regeln und Gesetze halten möchte, die ein einfaches Abschlachten suspekter Individuen auch bei Sträuben derselben gegen die Festnahme nicht automatisch gutheißen...vom klassischen "der oder die Helden fallen dem Schurken des Abenteuers in die Hände"-Fall mal ganz zu schweigen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 09:07
ein wenig Vertrauen zum SL sollte man da schon haben (als Spieler) dass es irgendwie da wieder raus geht.

Das Vertrauen hat er mit dem rein railroaden bereits wenigstens arg starpaziert. Und wenn man afuf den Spielleitervertrauebn muss, dass es weitergeht zeigt das ja genau,. dass ohne weitere Spielleitermanipulation es eben wohl nicht so einfach weitergeht.
Spätestens wenn eine Figur tatsächlich die Fähigkeiten hätte ohne Spielleiterunterstützung das umgehend wieder zu beenden, würde es dann interessant, was dann als nächstes passiert, damit es wie vorgeplant weitergeht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 1.02.2020 | 09:24
Das einzige, was noch mehr nervt, ist "Charaktere werden eines Verbrechens beschuldigt, das sie nicht begangen haben". ::)
Und das nervt noch mehr, weil...? Zu ausgelutscht bzw. zu oft erlebt in Abenteuern oder warum?

Ich hatte schon spannende Abenteuer, in denen es genau darum ging, dass die Charaktere ihre Unschuld beweisen müssen. Manchmal war das auch nur der Anfang oder das Teilziel von einem Abenteuer und diente als Aufhänger für weitere Ziele und Abenteuer.

Ich kann auch insgesamt diese Aversions-Haltung dem Thema gegenüber nicht so ganz nachvollziehen. Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich investigative Abenteuer mag und andere vielleicht nicht so.

Das Vertrauen hat er mit dem rein railroaden bereits wenigstens arg starpaziert.
Aha. Interessant.

Zitat
Und wenn man afuf den Spielleitervertrauebn muss, dass es weitergeht zeigt das ja genau,. dass ohne weitere Spielleitermanipulation es eben wohl nicht so einfach weitergeht.
Mann muss immer auf den SL vertrauen, sonst kann man nicht zusammen spielen.
Es gibt auch zig andere Situationen im Abenteuer bei denen es nicht so einfach weitergeht. Ich wollte jetzt hier noch einen weiteren Satz schreiben, aber der würde wohl nur zu einer Diskussion darüber führen was und ab wann Eingriffe seitens des SL ins Abenteuer eine Manipulation darstellen oder nicht- aber darum soll es hier nicht gehen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 09:34
Ist die Gefangenschaft von SC nicht quasi nur ein Synonym für "Verlust der (vollen) Kontrolle der Spieler über ihre SC"?

Mittlerweile bin ich ja fast der Überzeugung, dass die grundsätzliche Einstellung zu dem Thema fast binär ist: Entweder man lehnt es grundsätzlich ab oder man kann grundsätzlich damit leben (dann kommt es natürlich noch auf "Feinheiten" an).
Ich gehöre eher zur zweiten Kategorie, trotzdem klingeln (auch aus Erfahrung am Spieltisch) beim Lesen von Abenteuern, die so etwas beinhalten, jedesmal bei mir die Alarmglocken, weil ich ahne, dass andere Spieler*innen an der Stelle nicht ganz so viel Freude haben, milde ausgedrückt.

Abenteuer wie das angesprochene "Out of the Abyss", den "Strange Aeons"-Adventure Path oder auch "Celtic Double-Cross" für Shadowrun würde ich nicht (mehr) einfach so an den Tisch bringen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 1.02.2020 | 09:44
Ist die Gefangenschaft von SC nicht quasi nur ein Synonym für "Verlust der (vollen) Kontrolle der Spieler über ihre SC"?
Mag sein. Wobei ich hier schon noch Mal unterscheiden würde- was den Kontrollverlust anbelangt- zwischen einer Gefangennahme eines SC und wenn ein SC z.B. durch feindliche Magie (Puppenspieler) oder durch Hypnose komplett nicht mehr vom Spieler gesteuert werden kann.

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 09:52
Mag sein. Wobei ich hier schon noch Mal unterscheiden würde- was den Kontrollverlust anbelangt- zwischen einer Gefangennahme eines SC und wenn ein SC z.B. durch feindliche Magie (Puppenspieler) oder durch Hypnose komplett nicht mehr vom Spieler gesteuert werden kann.
Deswegen habe ich das "vollen" in Klammern gesetzt. "Puppenspieler" ist ja meist nur ein temporärer Effekt, der irgendwann endet und meist keinerlei "Spuren" hinterlässt. Bei einer Gefangennahme oder ähnlichem passiert dies aber schon und wenn es nur der Verlust der Ausrüstung ist.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 1.02.2020 | 09:58
Gefangenschaft ist ja ein dehnbarer Begriff. In Ketten in einer winzigen Zelle quasi aller Handlungsmöglichkeiten beraubt bis einfach nur irgendwo eingesperrt.

Ohne Optionen ist es natürlich langweilg, weil man nur abwarten kann, was der SL vorhat.
Aber jeder Escape Room basiert auch auf Gefangenschaft, und die finde ich alles andere als langweilig.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Bad_Data am 1.02.2020 | 09:59
Die Warhammer Starter Box macht genau das.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das irgend jemandem Spaß macht.

Das Grabmal von Brig Lo wiederum, bei dem Charaktere festgesetzt werden (müssen), hat bei meiner Runde (damals, vor langer Zeit) ganz gut funktioniert. Aber auch das würde ich heute wohl anders gestalten.
Auch im Jahr des Greifen ist am Beginn so eine Szene.
Das Problem bei vielen Szenarien dieser Art ist, dass sie meist schlecht gemacht sind und eher dafür sorgen, dass die Spieler*innen instinktiv dagegen agieren.
Zum Beispiel werden die Charaktere gefangen genommen und unter der Auflage irgendwas zu tun, was sie gar nicht interessiert, freigelassen. Das eigentliche Abenteuer dreht sich dann um die Erfüllung der Auflage und die SL darf sich dann damit rumschlagen, dass alle einfach aus dem Szenario flüchten.

In den meisten Szenarien würde ich diese Szenen so verändern, dass sie nicht mehr vorkommen. Wo das nicht geht würde ich sie sehr abschwächen oder die Spieler*innen vorher darauf vorbereiten. Wir beginnen damit, dass die Charaktere im Gefängnis sind, ist das okay für euch? Es wird eine Szene geben, wo die Charaktere gefangen werden müssen, damit das Abenteuer funktioniert, macht ihr da mit? Wenn es geht würde ich auch noch Gründe dafür nennen. Und sei es, dass mir keine sinnvolle Idee eingefallen ist, wie ich es anders machen könnte.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 10:11
Zitat
Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das irgend jemandem Spaß macht.
*meld*

Oder besser:
Es hängt ganz klar davon ab, was danach kommt. Wie es weitergeht. Wenn man quasi "erpresst" wird, damit es weitergehen kann, könnte es knirschen. "Könnte", nicht "wird".
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 10:13

Mann muss immer auf den SL vertrauen, sonst kann man nicht zusammen spielen.
Es gibt auch zig andere Situationen im Abenteuer bei denen es nicht so einfach weitergeht. Ich wollte jetzt hier noch einen weiteren Satz schreiben, aber der würde wohl nur zu einer Diskussion darüber führen was und ab wann Eingriffe seitens des SL ins Abenteuer eine Manipulation darstellen oder nicht- aber darum soll es hier nicht gehen.

Es sind zwei paar Schuhe zwischen dem Vertrauen, dass die Mitspieler anständig sind und entsprechend der Absprachen/Vorlagen korrekt íhren Part ausfüllen und dem "Vertrauen", dass jemand der sich im Bruch derer gerade erheblich mehr bis alle Kontrolle angeeignet hat, dann diese Position nicht noch weiter missbraucht.

Und das es auch Leute gibt, denen das Ergebnis dann Spaß macht, entschuldigt nicht den vorherigen Ünberhgriff, solange es nicht tatscählich allen so Spaß gemacht hat. In dem Fall wäre das Railroaden auch erst gar nicht notwendig gewesen, da ein kurze Ok einholen dann ja problemlos möglich gewesen wäre.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 1.02.2020 | 10:18
Am schlimmsten finde ich, wenn erst ein Kampf stattfindet, den die Chars aber nicht gewinnen dürfen, weil der SL sie ja gefangen nehmen will. Dann lass doch den Kampf weg und erzähl einfach was passiert.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.02.2020 | 10:20
weil "ihr wacht nackt und gefesselt in einer Kerker-Zelle auf" ein ausgelutschter, unkreativer Aufhänger ist -
Jatzt bringst du mich auf die Idee das wohlmeinend für die SC zu verwursten, kulturelle/medizinische/magische  Gründe  - Sicherheitsgurt
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Swafnir am 1.02.2020 | 10:30
Nicht ganz Knast, aber doch passend:
Wir haben damals bei X-Men Jugendliche gespielt und weil wir was falsch gemacht haben, gab es Hausarrest im Internat. Wir als Spieler wollten das dann schnell überspringen, aber die SL hat es nicht zugelassen und uns die ganze Sitzung mit irgend welchen Morallektionen getriezt. Am Ende meinte sie dann "Na wenn sich eure SCs langweilen, dann müsst ihr euch auch langweilen!"

Ab da hab ich meine Freizeit lieber mit was anderem verbracht.

Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen eine Gefangenschaft. Das kann sicher auch echt spannend sein.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.02.2020 | 10:39
Warum festgenommen und nicht gleich beseitigt
Weil die NSC die das tun nicht böse sind, die Bösen sich an die Gesetze halten wollen/müssen oder es Vorteile bringt
Ebendies. Erst recht, wenn es nur eine vorhersehbare Überleitung zu einem Auftrag ist. Das einzige, was noch mehr nervt, ist "Charaktere werden eines Verbrechens beschuldigt, das sie nicht begangen haben". ::)
ganz besonders lustig wird es wenn Ankläger/Zeugen eigentlich keine Chance vor Gericht hätten oder die Festnehmenden/Gericht das nicht dürfen und BESSER auch NICHT täten - selbst wenn sie es könnten

Auch im Jahr des Greifen ist am Beginn so eine Szene.
Die war Optional wurde aber von fast jedem Meister so verwendet, ich habe mich immer üner das Kopfkino amüsiert hätte das jemand mit unserer Runde gemacht, das Gericht hätte viel Spass gehabt zu erklären das es kein Verbrechen begangen hätte indem es sich das angemasst hätte
Gefangenschaft ist ja ein dehnbarer Begriff. In Ketten in einer winzigen Zelle quasi aller Handlungsmöglichkeiten beraubt bis einfach
auf Ehrenwort die Stadt etc nicht zu verlassen, was interessant wird wenn es dadurch zum Zwiespalt mit anderen Motivationen kommt z.B. Treueid u.ä. und wo sind die Stadtgrenzen nochmal
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 10:40
Nicht ganz Knast, aber doch passend:
Wir haben damals bei X-Men Jugendliche gespielt und weil wir was falsch gemacht haben, gab es Hausarrest im Internat. Wir als Spieler wollten das dann schnell überspringen, aber die SL hat es nicht zugelassen und uns die ganze Sitzung mit irgend welchen Morallektionen getriezt. Am Ende meinte sie dann "Na wenn sich eure SCs langweilen, dann müsst ihr euch auch langweilen!"

Ab da hab ich meine Freizeit lieber mit was anderem verbracht.

Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen eine Gefangenschaft. Das kann sicher auch echt spannend sein.

Der Knackpunkt ist ja gerade noch einmal, dass die Sc in dem Fall nichts falsch gemacht haben, aber der SL dann trotzdem die Einkerkerung gesetzt hat.

Wenn ich aus dem Spiel heraus regulär auf Basis meiner Handlungen und unmanipulierten Settingumständen gefangen genommen werde, ist das noch einmal etwas ganz anderes.
Genauso, wenn so ein Spielstart vorher abgesprochen worden ist. Dann baue ich aber auch eine Figur, welche in so eine Lage hätte kommen können.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Bad_Data am 1.02.2020 | 10:44
Am schlimmsten finde ich, wenn erst ein Kampf stattfindet, den die Chars aber nicht gewinnen dürfen, weil der SL sie ja gefangen nehmen will. Dann lass doch den Kampf weg und erzähl einfach was passiert.

Ja, so würde ich das dann vielleicht auch machen. Allerdings nur mit Vorwarnung. Manchmal ist das aber nicht so ohne weiteres möglich, vielleicht weil die Spielenden es nicht wollen, vielleicht aber auch, weil der Kampf insofern wichtig ist, weil man da die Regeln lernen und üben soll.

Es hängt ganz klar davon ab, was danach kommt. Wie es weitergeht. Wenn man quasi "erpresst" wird, damit es weitergehen kann, könnte es knirschen. "Könnte", nicht "wird".

Zumindest wenn ich Spieler wäre und nicht wüsste, was da kommt würde es knirschen. Einfach weil es by the book sehr schlecht gemacht ist.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ab da hab ich meine Freizeit lieber mit was anderem verbracht.

Das kann ich sehr gut verstehen.

Der Knackpunkt ist ja gerade noch einmal, dass die Sc in dem Fall nichts falsch gemacht haben, aber der SL dann trotzdem die Einkerkerung gesetzt hat.

Wenn ich aus dem Spiel heraus regulär auf Basis meiner Handlungen und unmanipulierten Settingumständen gefangen genommen werde, ist das noch einmal etwas ganz anderes.
Genauso, wenn so ein Spielstart vorher abgesprochen worden ist. Dann baue ich aber auch eine Figur, welche in so eine Lage hätte kommen können.

Trotzdem sollte es nicht nur ätzend sein. Wenn die SC in der Bibliothek nachforschen sag ich ja auch nicht zu den Spieler*innen: "Hier hast du den Brockhaus, lies den jetzt die nächsten drei Stunden. Wenn die Charaktere über irgendwelche Wälzer grübeln, sollt ihr das gefälligst auch machen!"
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 1.02.2020 | 10:48

Trotzdem sollte es nicht nur ätzend sein. Wenn die SC in der Bibliothek nachforschen sag ich ja auch nicht zu den Spieler*innen: "Hier hast du den Brockhaus, lies den jetzt die nächsten drei Stunden. Wenn die Charaktere über irgendwelche Wälzer grübeln, sollt ihr das gefälligst auch machen!"
Spieler nach 3 h, las mich ich wälze hier weiter, das ist so interessant
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 10:49
@Bad_Data:
Ich bin nicht sonderlich mit WH vertraut, deswegen kann ich es eher schlecht beurteilen. Aber ich bin jemand, der kommt sogar mit solchen Dingen wie bei "Curse of the Azure Bonds" (AD&D 2nd, Review bei mir im Thread) meist gut klar.

Wie gesagt, ich habe so einige Beispiele, bei denen ich echt die Befürchtung habe, dass es vielleicht nicht funktioniert (ausführlicher, wenn gewünscht und dann später).
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 10:50
Trotzdem sollte es nicht nur ätzend sein. Wenn die SC in der Bibliothek nachforschen sag ich ja auch nicht zu den Spieler*innen: "Hier hast du den Brockhaus, lies den jetzt die nächsten drei Stunden. Wenn die Charaktere über irgendwelche Wälzer grübeln, sollt ihr das gefälligst auch machen!"

Ja, aber das wäre noch einmal ein ganz anderes Problem als "in die Gefangenschaft gerailroaded".
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Bad_Data am 1.02.2020 | 11:03
Wie gesagt, ich habe so einige Beispiele, bei denen ich echt die Befürchtung habe, dass es vielleicht nicht funktioniert (ausführlicher, wenn gewünscht und dann später).

Hast du vielleicht (noch mehr) Beispiele wo das gut für dich funktioniert? Fänd ich spannender :)

Ja, aber das wäre noch einmal ein ganz anderes Problem als "in die Gefangenschaft gerailroaded".

Stimmt. Ich hab da vielleicht zu sehr den Post von Swafnir im Kopf gehabt ("Ihr müsst euch langweilen!")
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 11:07
Zitat
Hast du vielleicht (noch mehr) Beispiele wo das gut für dich funktioniert? Fänd ich spannender :)
Es funktioniert (mittlerweile) bei mir fast immer, es sei denn, es wird schlecht präsentiert.  ;)

Ich mache es später so: Ich schildere potenzielle Problemfälle für Gruppen, mit denen ich aber kein Problem hätte, teilweise ganz im Gegenteil.  :)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 11:12
Es funktioniert (mittlerweile) bei mir fast immer, es sei denn, es wird schlecht präsentiert.  ;)

Ich mache es später so: Ich schildere potenzielle Problemfälle für Gruppen, mit denen ich aber kein Problem hätte, teilweise ganz im Gegenteil.  :) :)
Dass einer keine Probleme hat oder es gar gut finden würde, heißt doch noch lange nicht, dass es dann kein Problem ist. So eine Gefangenschaft bzw. die dazu führende Situation trifft unterschiedliche Charaktere ja auch ganz unterschiedlich, je nachdem wie viele ihrer "Spielzeuge" damit wegfallen und wie sehr der Vorfall dann ihr Charakterkonzept beschädigt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 11:42
Dass einer keine Probleme hat oder es gar gut finden würde, heißt doch noch lange nicht, dass es dann kein Problem ist. So eine Gefangenschaft bzw. die dazu führende Situation trifft unterschiedliche Charaktere ja auch ganz unterschiedlich, je nachdem wie viele ihrer "Spielzeuge" damit wegfallen und wie sehr der Vorfall dann ihr Charakterkonzept beschädigt.
Wenn ich sage "ich", spreche ich von mir als Person, nicht über meinen SC. Und dann ist das vollkommen unabhängig davon, was mein SC verliert. Sei es die komplette magische Ausrüstung meines D&D 3.X-Charakters im Wert von mehren 10.000 Goldmünzen oder "nur" den Ruf meines SC.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Alle diese Abenteuer hätten früher direkt zu Beginn oder auch mittendrin bei mir einen Beissreflex ausgelöst. Mittlerweile bin ich da entspannter und vor allem neugieriger, was den kommen wird (und würde nur abbrechen wollen, wenn es viel zu viel wird). Bei "Out of the Abyss" würde ich bei einer sofortigen Weigerung mich selbst um etwas berauben, was sehr genial sein kann (bei einem guten SL). Problem natürlich an der ganzen Sache: Will Smith müsste mich blitzdingsen, damit ich diese Dinge als Spieler geniessen könnte, denn wenn die Überraschung schon bekannt ist... :-\
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 11:54
Wenn ich sage "ich", spreche ich von mir als Person, nicht über meinen SC. Und dann ist das vollkommen unabhängig davon, was mein SC verliert. Sei es die komplette magische Ausrüstung meines D&D 3.X-Charakters im Wert von mehren 10.000 Goldmünzen oder "nur" den Ruf meines SC.
...

Weiterhin immer noch nur "ich, ich, ich".

Wenn du da keinen Invest in deine Figur hast udn das nur als Stoyrpassagier siehst - schön für dich. Aber das macht das immer noch nicht zu einem angenehmen Erlebnis für alle anderen, die nicht so ticken.

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 1.02.2020 | 11:58
Je mehr ich diese Diskussion verfolge und die teilweise sehr vehementen Abwehrhaltungen sehe, denke ich dass der "Beißreflex" das eigentliche Problem ist. Und der hat glaube ich gar nichts mit dem Spiel zu tun, sondern mit subjektiv empfundenem Kontrollverlust / Freiheitsverlust beim Spieler als Mensch, der dann als ungerecht / unfair empfunden wird.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 11:59
Weiterhin immer noch nur "ich, ich, ich".

Wenn du da keinen Invest in deine Figur hast udn das nur als Stoyrpassagier siehst - schön für dich. Aber das macht das immer noch nicht zu einem angenehmen Erlebnis für alle anderen, die nicht so ticken.
Lies bitte, was ich geschrieben habe. Ich habe kein Problem damit.

Was machst Du da draus? "Ja, aber andere könnten eines haben."
Ja, richtig, könnten sie...und hat genau was mit der Aussage zu tun? Da schwingt doch gerade ein Beissreflex durch, als hätte ich gesagt: "Weil ich kein Problem damit habe, dürfen die anderen halt auch keines damit haben!"

Habe ich aber nicht. Kontext und so.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 12:14
Lies bitte, was ich geschrieben habe. Ich habe kein Problem damit.

Ok, vielleicht mein falsch geleitetes Assoziationsproblem. Ich hatte das als Einwurf auf Seiten von Blizzard, Beitrag Nummer 7 empfunden.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 1.02.2020 | 12:30
Je mehr ich diese Diskussion verfolge und die teilweise sehr vehementen Abwehrhaltungen sehe, denke ich dass der "Beißreflex" das eigentliche Problem ist. Und der hat glaube ich gar nichts mit dem Spiel zu tun, sondern mit subjektiv empfundenem Kontrollverlust / Freiheitsverlust beim Spieler als Mensch, der dann als ungerecht / unfair empfunden wird.

Ich denke, das spielt ziemlich definitiv mit 'rein. Und natürlich kann man als SL nur bedingt etwas tun, um diesen Reflex zu vermeiden, denn wenn man den Spielern ihre Kontrolle beläßt, können sie die immer noch benutzen, ihren Charakter auf die eine oder andere Art lieber Selbstmord begehen zu lassen, wovon dann niemand wirklich etwas hat...und wenn man sie ihnen an dem Punkt wegnimmt, damit genau das nicht passiert, dann bestärkt man sie wiederum nur in ihrer Beißhaltung.

Was es braucht, um Spielern eine gelegentliche Charaktergefangenschaft schmackhaft zu machen, ist vermutlich (a) der bewußte Verzicht darauf, sie unbedingt erzwingen zu wollen, weil das ja in der Tat auf Railroading hinausliefe, und (b) eine auf eine eventuell doch mal stattfindende Gefangennahme folgende Gefangenschaft, die von vornherein gezielt und einigermaßen offensichtlich daraufhin angelegt ist, daß das Abenteuer auch in ihr weitergehen kann. Das heißt, mit einfach nur "Ihr steckt in einer kleinen Zelle und nichts passiert, was macht ihr?" ist es nicht getan, sondern ich brauche wie im Rest des Abenteuers auch ganz "normale" interessante NSC und Herausforderungen, mit denen die Spieler und ihre Charaktere es dann halt in ihrer Eigenschaft als Gefangene zu tun bekommen und denen sie sonst vielleicht nie begegnet wären.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 1.02.2020 | 12:40
Die Warhammer Starter Box macht genau das.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das irgend jemandem Spaß macht.

Doch, tut es. Ich hab zumindest 6 Beispiele von leuten :)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Bad_Data am 1.02.2020 | 12:45
Doch, tut es. Ich hab zumindest 6 Beispiele von leuten :)

Ich kann es mir immer noch nicht vorstellen  ;D

Nein, ehrlich gesagt freut es mich, da widerlegt zu werden. Ich finde die Box nämlich im Großen und Ganzen richtig super. Dennoch könnte ich mir das für mich nicht vorstellen, den Anfang so zu spielen, wie es im Buch steht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 1.02.2020 | 12:57
Nicht ganz Knast, aber doch passend:
Wir haben damals bei X-Men Jugendliche gespielt und weil wir was falsch gemacht haben, gab es Hausarrest im Internat. Wir als Spieler wollten das dann schnell überspringen, aber die SL hat es nicht zugelassen und uns die ganze Sitzung mit irgend welchen Morallektionen getriezt. Am Ende meinte sie dann "Na wenn sich eure SCs langweilen, dann müsst ihr euch auch langweilen!"

Ab da hab ich meine Freizeit lieber mit was anderem verbracht.

Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen eine Gefangenschaft. Das kann sicher auch echt spannend sein.

Oh ist das so der Typ SL der versucht seine Spieler zu erziehen?

Ich finde das spiel mit Moral schon recht spannend. Aber bitte im Spiel und nicht gegen die Spieler,... nach dem Spruch mit der langeweile hätte ich gesagt "Soll ich dir, wenn ich SL bin, eine Reinhauen wenn dein Character "Trefferpunkte" verliert - er hat schliesslich gerade Schmerzen, dann musst du nach deinem Spruch gerade ja auch Schmerzen haben,..."

Gerade eine Figur von mir die in gefangenschaft war hatte recht stake moralische Probleme, als Gladiator bei "Gottesurteilen" - schickt die Arenaleitung ein halbwüchsigen Strassenjungen mit einem Dolch gegen einen Gladiator mit zwei Schwertern (ja da müssen die Götter die Würfel schon heftig biegen das der das gewinnt).
Ja - das ist ein moralisches Dilemma. Weil das naheliegenste - die waffen wegzuwerfen, sich ja ggf selbst zu opfern damit der Junge weiterleben darf - geht auch nicht, dann lasst die Arena die Hunde los welche sich erst auf den Jungen ohne Sklavenhalsband mit Stacheln werfen und den dann langsam zerreisen. Beim nächsten Mal sorgt der Gladiator dann schon dafür dass das Gegenüber einen schnellen und sauberen Tod bekommt.
So ist dann meine Figur irgendwann getürmt (Was eine andere Geschichte ist, mit Intriegen gegen den Besitzer) aber die Sache "Ich habe dutzende von Kindern getötet" ist schon eine Last an welcher die Figur etwas zu schleppen hat.
War sehr Spannend, sehr schön aber sicher in vielerlei hinsicht (also nicht nur den Kontrollverlust) nichts für jeden, die Beschränkung der Aktionen welche man machen kann war eben nur Zeitweise.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 13:03
Railroading ist per se ja nicht zu verteufeln, wenn man eine Situation aufbauen muss oder will, dann auch nicht immer vermeidbar.

Doch exakt das.
Wenn du "musst", musst du eben mit deinen Spielern offen sprechen. Wenn sie das mit dem MUSS dann genauso sehen, werden sie auch schon mitmachen - und die Railroadingsituation liegt auch nicht mehr vor.


Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 1.02.2020 | 13:20
Was es braucht, um Spielern eine gelegentliche Charaktergefangenschaft schmackhaft zu machen, ist vermutlich... (b) eine auf eine eventuell doch mal stattfindende Gefangennahme folgende Gefangenschaft, die von vornherein gezielt und einigermaßen offensichtlich daraufhin angelegt ist, daß das Abenteuer auch in ihr weitergehen kann. Das heißt, mit einfach nur "Ihr steckt in einer kleinen Zelle und nichts passiert, was macht ihr?" ist es nicht getan, sondern ich brauche wie im Rest des Abenteuers auch ganz "normale" interessante NSC und Herausforderungen, mit denen die Spieler und ihre Charaktere es dann halt in ihrer Eigenschaft als Gefangene zu tun bekommen und denen sie sonst vielleicht nie begegnet wären.

Volle Zustimmung. Aber da unterscheidet es sich imo nicht von anderen oft langweiligen Szenen, wenn man sie ausspielen MUSS. Reisen, Shopping, Gasthau... wenn da nichts interessantes passiert.

Bei a) gehe ich nicht so mit. Ich denke als SL "erzwingt" man ständig Dinge.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lord Verminaard am 1.02.2020 | 15:43
Und das nervt noch mehr, weil...? Zu ausgelutscht bzw. zu oft erlebt in Abenteuern oder warum?

Ich hatte schon spannende Abenteuer, in denen es genau darum ging, dass die Charaktere ihre Unschuld beweisen müssen. Manchmal war das auch nur der Anfang oder das Teilziel von einem Abenteuer und diente als Aufhänger für weitere Ziele und Abenteuer.

Zum einen ausgelutscht, und zum anderen ist es eine Situation, in der die SCs machtlos ausgeliefert sind und unfair behandelt werden. So was ist im echten Leben frustrierend und ich finde im Rollenspiel auch. Mir ist schon klar, dass es dann darum gehen soll, den eigenen Namen reinzuwaschen, trotzdem spiele ich solche Situationen nicht gerne. Anders ist es, wenn es sich aus der Vorgeschichte des SCs ergibt oder wenn es sich so aus dem Spiel ergeben hat, dass der SL quasi gar nicht anders konnte. Aber wenn es offenkundig ein konstruierter Aufhänger ist, um die SCs zu zwingen, eine Mission zu erfüllen, finde ich es anstrengend und unnötig, diese Art von Entmachtung/Demütigung, der auch die Spieler machtlos ausgeliefert sind, durchzuexerzieren. Ich sehe darin einfach keinen Gewinn gegenüber anderen Abenteueraufhängern/Motivationen.

Wenn man es schon macht, dann sollte man darauf achten, auch wirklich reichlich poetische Gerechtigkeit/Genugtuung am Ende auszuteilen, um die Demütigung wieder gut zu machen, was leider meiner Erfahrung nach in den seltensten Fällen bei solchen Abenteueraufhängern passiert.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Luxferre am 1.02.2020 | 16:14
Einige Stimmen sprechen hier von "ausgelutscht".

Ich finde das nicht.

Klar, wenn ich DSA Abenteuer hernehme und diese lese, dann ist mir das mehr als einmal aufgefallen. Aber in echt mit Allem und scharf mal gespielt? Habe ich in meiner 30jährigen Rollenspielzeit bisher nicht erlebt. Das ist eher so nen Gruppending, vermute ich. Und davon würde ich das auch abhängig machen. Wenn die Gruppe das schon zweimal durch hat, dann würde ich das auch eher weniger cool finden. Andererseits kann man das aber auch so herrlich divers herrichten, dass man sich eigentlich nicht zu langweilen braucht.

Richtig gespielt habe ich das bisher nur am PC. Drei Mal. 1. Dark Sun. 2. Baldurs Gate. 3. Elder Scrolls: Oblivion.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 16:58
Zitat
Was es braucht, um Spielern eine gelegentliche Charaktergefangenschaft schmackhaft zu machen, ist vermutlich (a) der bewußte Verzicht darauf, sie unbedingt erzwingen zu wollen, weil das ja in der Tat auf Railroading hinausliefe.
Das kann man sicherlich machen. Man spielt halt einfach manche Dinge nicht.

Bedeutet aber auch, dass Optionen wegfallen. Curse of Strahd (bzw. die meisten/viele Ravenloft-Abenteuer), Out of the Abyss, etc. kommen dann nicht in Frage. Was ich durchaus als Verlust ansehen würde.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 1.02.2020 | 21:08
Das kann man sicherlich machen. Man spielt halt einfach manche Dinge nicht.

Ich hab seit 20 Jahren "Gefängnisplanet"/"Prison Planet" für Traveller im Schrank stehen, falls es sich mal ergibt. Ich würde das schon leiten wollen, aber ich erzwinge da nichts. Und es ist ja nicht so, dass es nicht unzählige andere gute Sachen gibt, die wir statt dessen spielen (und noch viel mehr, die wir NICHT spielen, weil es einfach zu viel Zeug gibt).
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 21:14
Ich hab seit 20 Jahren "Gefängnisplanet"/"Prison Planet" für Traveller im Schrank stehen, falls es sich mal ergibt. Ich würde das schon leiten wollen, aber ich erzwinge da nichts. Und es ist ja nicht so, dass es nicht unzählige andere gute Sachen gibt, die wir statt dessen spielen (und noch viel mehr, die wir NICHT spielen, weil es einfach zu viel Zeug gibt).
Ja klar...aber ich wäre schon angenervt, wenn mir jeder vom besten "D&D 5E-Abenteuer bisher" (Curse of Strahd) vorschwärmt und ich könnte es nicht spielen, weil es Probleme in der Gruppe gäbe, wenn man die Domäne nicht einfach verlassen kann.
(Ich weiss nicht, welchen Stellenwert "Prison Planet" bei den Traveller Abenteuern hat.)

Klar ist aber auch, dass ich bestimmt nicht "einfach mal so" so ein Abenteuer (mehr) leiten würde. Die Erfahrung, wie es dann nicht klappt, habe ich gemacht, reicht für ein SL-Leben. Also entweder in Session 0 zumindest abfragen, ob sowas möglich sei, oder eine Gruppe haben, die einfach erstmal alles mitmacht und einen erst hinterher zerfetzt.  ;D
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 21:20
Das Problem ist doch nicht, dass es Gefangenschaften oder andere unangenehme Situationen gibt.
Das Problem ist, dass die Figuren da hineingerailroaded wurden, also ohne Absprache dazu per Spielleiterwillkür.
Wenn das vorher entsprechend abgeklärt worden ist, steht dem Abenteuer doch nichts mehr im Wege.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 21:29
Das Problem ist doch nicht, dass es Gefangenschaften oder andere unangenehme Situationen gibt.
Das Problem ist, dass die Figuren da hineingerailroaded wurden, also ohne Absprache dazu per Spielleiterwillkür.
Wenn das vorher entsprechend abgeklärt worden ist, steht dem Abenteuer doch nichts mehr im Wege.
Es gibt durchaus Situationen, wo diese Aussagen halt nicht passen:

a) Die SC bringen sich durch ihre Handlungen selbst in die Lage. Da kann ich mich doch nicht darauf berufen, dass dies vorher nicht abgesprochen war und dementsprechend nicht möglich ist.
b) Es ist ein Überraschungsmoment, das sich plausibel ins Abenteuer einfügt. Wenn ich das vorher abspreche, ist es genau das nicht mehr...eine Überraschung.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 21:36
Es gibt durchaus Situationen, wo diese Aussagen halt nicht passen:

a) Die SC bringen sich durch ihre Handlungen selbst in die Lage. Da kann ich mich doch nicht darauf berufen, dass dies vorher nicht abgesprochen war und dementsprechend nicht möglich ist.
b) Es ist ein Überraschungsmoment, das sich plausibel ins Abenteuer einfügt. Wenn ich das vorher abspreche, ist es genau das nicht mehr...eine Überraschung.

a) ist wiederum kein Railroading sondern halt einfach Spielergebnis, wenn da der SL nicht wiederum sehr "kreativ" zu seinen Gunsten entschieden oder gar direkt was gedreht hat.

b) So plausibel kann es nicht gewesen sein, wenn dabei gedreht werden musste. Und wenn das nicht dann von allen als gut empfunden wird, dann geht das zu Lasten dessen, der sich da ermächtigt hat das zu drehen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 1.02.2020 | 21:54
Wieso "drehen"? Das ist doch reine Interpretation... wtf?

Aufgrund der Handlungen der SC beschließt der Oberbösewicht, sie bei der Obrigkeit anzuzeigen und falsche Beweise zu platzieren (ja, platt, als Beispiel reicht es). Festnahme, Gefängnis...wo wurde gedreht?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 22:01
Wieso "drehen"? Das ist doch reine Interpretation... wtf?

Aufgrund der Handlungen der SC beschließt der Oberbösewicht, sie bei der Obrigkeit anzuzeigen und falsche Beweise zu platzieren (ja, platt, als Beispiel reicht es). Festnahme, Gefängnis...wo wurde gedreht?

Ich entnehme das aus dem "gerailroaded".

Wenn die Spieler vorher jemanden ausreichend verärgert haben, kann so eine Reaktion durchaus vorkommen. Aber auch dann würde ich eine neutrale und korrekte Behandlung des Vorgangs erwarten und mnicht "find ich als SL cool, also WIRD es passieren".
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 1.02.2020 | 23:01
Nicht ganz Knast, aber doch passend:
Wir haben damals bei X-Men Jugendliche gespielt und weil wir was falsch gemacht haben, gab es Hausarrest im Internat. Wir als Spieler wollten das dann schnell überspringen, aber die SL hat es nicht zugelassen und uns die ganze Sitzung mit irgend welchen Morallektionen getriezt. Am Ende meinte sie dann "Na wenn sich eure SCs langweilen, dann müsst ihr euch auch langweilen!"
Oh man, das war echt'mal keine Glanzleistung von der SL. Da kann ich das hier:

Zitat
Ab da hab ich meine Freizeit lieber mit was anderem verbracht.
absolut nachvollziehen.

Zitat
Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen eine Gefangenschaft. Das kann sicher auch echt spannend sein.
Ich auch nicht und ich sehe das genau so.

Railroading ist per se ja nicht zu verteufeln, wenn man eine Situation aufbauen muss oder will, dann auch nicht immer vermeidbar.
Das ist die Situation, in der die Spieler einfach mal mitmachen sollten. Es kommt auf das wie an und das ist sicherlich nicht wirklich einfach.
Sehe ich auch so. Railroading: It's not bug, it's a feature!

Zum einen ausgelutscht, und zum anderen ist es eine Situation, in der die SCs machtlos ausgeliefert sind und unfair behandelt werden. So was ist im echten Leben frustrierend und ich finde im Rollenspiel auch. Mir ist schon klar, dass es dann darum gehen soll, den eigenen Namen reinzuwaschen, trotzdem spiele ich solche Situationen nicht gerne. Anders ist es, wenn es sich aus der Vorgeschichte des SCs ergibt oder wenn es sich so aus dem Spiel ergeben hat, dass der SL quasi gar nicht anders konnte. Aber wenn es offenkundig ein konstruierter Aufhänger ist, um die SCs zu zwingen, eine Mission zu erfüllen, finde ich es anstrengend und unnötig, diese Art von Entmachtung/Demütigung, der auch die Spieler machtlos ausgeliefert sind, durchzuexerzieren. Ich sehe darin einfach keinen Gewinn gegenüber anderen Abenteueraufhängern/Motivationen.
Okay, ich kann nachvollziehen dass für dich diese Art von Abenteuer keinen Spaß (mehr) machen. Das muss aber noch lange nicht heißen, dass Knastabenteuer /Gefägnisaufenthalte per se schlechte Abenteuer wären. Das sind sie imho nämlich nicht.

Zitat
Wenn man es schon macht, dann sollte man darauf achten, auch wirklich reichlich poetische Gerechtigkeit/Genugtuung am Ende auszuteilen, um die Demütigung wieder gut zu machen, was leider meiner Erfahrung nach in den seltensten Fällen bei solchen Abenteueraufhängern passiert.
Da gebe ich dir sogar Recht (Dir als Juristen), aber: Das ist wiederum ein anderes Abenteuer ("Passende Belohnung(en) am Ende des Abenteuers").

Einige Stimmen sprechen hier von "ausgelutscht".

Ich finde das nicht.
Ich auch nicht- und das obwohl ich schon einige Abenteuer dieser Art geleitet & gespielt habe.

Zitat
Richtig gespielt habe ich das bisher nur am PC. Drei Mal. 1. Dark Sun. 2. Baldurs Gate. 3. Elder Scrolls: Oblivion.
Ich habe das wie gesagt auch schon als P&P gespielt/geleitet. Und Dark Sun habe ich auch gespielt-ich fand die Idee mit der Gladiatoren-Arena, aus der man dann fliehen muss am Anfang, klasse.

Wenn die Spieler vorher jemanden ausreichend verärgert haben, kann so eine Reaktion durchaus vorkommen. Aber auch dann würde ich eine neutrale und korrekte Behandlung des Vorgangs erwarten und mnicht "find ich als SL cool, also WIRD es passieren".
Ok, Charaktere zetteln eine Kneipenschlägerei an. Es geht durchaus heftig(er) zur Sache, Dinge gehen zu Bruch. Der Wirt hat Angst um sein Hab&Gut und ruft die Stadtwache. Stadtwache nimmt SCs gefangen. Ist das keine korrekte und neutrale Behandlung des Vorgangs?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 1.02.2020 | 23:14
Ok, Charaktere zetteln eine Kneipenschlägerei an. Es geht durchaus heftig(er) zur Sache, Dinge gehen zu Bruch. Der Wirt hat Angst um sein Hab&Gut und ruft die Stadtwache. Stadtwache nimmt SCs gefangen. Ist das keine korrekte und neutrale Behandlung des Vorgangs?

Wenn die Charaktere die Kneipenschlägerei angezettelt haben (oder sich auch nur proaktiv beteiligt haben), dann wäre das Rufen erst einmal OK. Je nach Umständen auch die kollektive Verhaftung danach - insbesondere wenn tatsächlich alle mitgenommen werden oder zumindest alle Hauptakteure und Fremden.

Die Reaktion der Stadtwache würde ich dann aber schon von der potentiellen Position der Helden und ggf. deren erkennbaren Gefährlichkeit - inkl. von möglichen Verbindungen - abhängig machen, erst Recht, wenn den Wachen klar sein sollte, dass sie da eher die Falschen mitnehmen, z.B. den zivilisierten Kleriker (den kann man dann z.B. immer noch als Zeugen einladen). Wenn die Stadtwache in einem 150 Seelendorf dann 60 Mann mit Halbplatte und Armbrüsten sind, komm mir das auch seltsam vor.

Üblicherweise fliegt aber doch jegliche Ratio und Umstandswürdigung zugunsten des gewünschten Effekts die Spieler auf einen bestimmten von ihnen sonst so nicht gewünschten Plot zu zwingen im hohen Bogen über Bord.


Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 1.02.2020 | 23:26
Eine Frage, die ich mir als SL vielleicht auch stellen sollte, ist "okay, was will ich mit dieser SC-Gefangennahme eigentlich erreichen?". So viele supertolle Abenteuer, die unbedingt mit einer anfangen müssen, weil sie sonst auf gar keinen Fall funktionieren würden, kann's ja eigentlich nicht geben (okay, da spielt natürlich ein bißchen Skepsis mit, inwieweit so ein striktes Flaschenhals-Szenario das Prädikat "supertoll" überhaupt noch verdient ;))...

Gefangenschaft kann sich natürlich immer mal aus dem Zusammenhang ergeben, wenn ich etwa ein System verwende, das nichttödliche K.O.- oder ähnliche Kampfausgänge ausdrücklich vorsieht, oder sich die Spieler aus völlig unerfindlichen Gründen doch mal entscheiden sollten, sich freiwillig zu ergeben. In dem Fall haben sie ihre Chance, die Handlung durch Sieg, Flucht oder was auch immer sonst in eine andere Richtung zu lenken, vermutlich gehabt, und solange die Gefangenschaft selbst nicht zu langweilig oder übertrieben erniedrigend ist (was sie eh nicht sein sollte, denn wer hätte schon etwas davon?), würde ich dann auch erwarten, daß sie ihrerseits kein großartiges Schmollverhalten mehr an den Tag legen -- ich denke, solange ich sie tatsächlich offen und ehrlich nicht in diese bestimmte Richtung gedrängt oder gezwungen habe, ist das nur fair. Aber solange die Sache eben auch hätte anders ausgehen können, ist das schlicht nicht dieselbe Situation wie ein "mein Plot verlangt das"...und wenn ich eine Gefangennahme mal wirklich unbedingt damit rechtfertigen wollen sollte, dann würde ich von mir selbst schon erwarten, daß der Plot tatsächlich einen sehr, sehr guten Grund hat, das zu verlangen. Die meisten potentiellen "Ergebnisse" einer Gefangenschaft lassen sich schließlich genausogut auch ohne erreichen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 1.02.2020 | 23:45
Die Reaktion der Stadtwache würde ich dann aber schon von der potentiellen Position der Helden und ggf. deren erkennbaren Gefährlichkeit - inkl. von möglichen Verbindungen - abhängig machen, erst Recht, wenn den Wachen klar sein sollte, dass sie da eher die Falschen mitnehmen, z.B. den zivilisierten Kleriker (den kann man dann z.B. immer noch als Zeugen einladen).
Erstes Abenteuer. Fremdes Dorf bzw. fremde Stadt. Charaktere kennen sich nicht aus, kennen niemanden dort-und umgekehrt kennt auch dort niemand die "Fremden". Position & "Gefährlichkeit" der Helden Charaktere ist so von Außen nicht zu erkennen. Keiner der Charaktere hat Verbindungen in der Stadt.  Und jetzt?

Zitat
Wenn die Stadtwache in einem 150 Seelendorf dann 60 Mann mit Halbplatte und Armbrüsten sind, komm mir das auch seltsam vor.
Selbst wenn (dem so wäre): Dann ist es eben so. Na und?
Abgesehen davon: Wenn die Stadtwache gerufen wird, glaubst du, dass die dann dort nur mit 2 oder 3 Mann auftaucht?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 2.02.2020 | 07:44
Erstes Abenteuer. Fremdes Dorf bzw. fremde Stadt. Charaktere kennen sich nicht aus, kennen niemanden dort-und umgekehrt kennt auch dort niemand die "Fremden". Position & "Gefährlichkeit" der Helden Charaktere ist so von Außen nicht zu erkennen. Keiner der Charaktere hat Verbindungen in der Stadt.  Und jetzt?
Selbst wenn (dem so wäre): Dann ist es eben so. Na und?
Abgesehen davon: Wenn die Stadtwache gerufen wird, glaubst du, dass die dann dort nur mit 2 oder 3 Mann auftaucht?

Du hast keinerlei Gefühl und Interesse an der Spielwelt und sie geht dir letztlich auch am Arsch vorbei , wenn sie sich nicht deinen Vorstellungen beugt. Also sorgt du fürs Beugen.

Wenn alles zusammen kommt, dann kann es sein, dass es weitestgehend zu anläuft wie du dir das vorstellst - abgesehen von der riesigen Elitetruppe, welche du da aus dem Hut zauberst. Aber damit das dann auch passt setzt du die Schueklappen auf und rdest dir das dan schön. Wer z.B. als Priester, Zauberer oder auch Adliger da ist und spätestens wenn er sich als solcher zu erkennen gibt, ist per sozialer Position mit Verbindungen ausgestattet. Ja nach politischer Disposition oder was sie angestellt haben kann so etwas auch hier und da hinfällig sein, aber das dass gleich alle Varianten betrifft ist nun sehr unwahrscheinlich.
Wenigstens würde das zu unterschiedlichen Arten von "Gefangenschaft" führen, von denen eine kaum geeignet ist einen Plot zu erzwingen.





Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 2.02.2020 | 08:05
Wer z.B. als Priester, Zauberer oder auch Adliger da ist und spätestens wenn er sich als solcher zu erkennen gibt, ist per sozialer Position mit Verbindungen ausgestattet. Ja nach politischer Disposition oder was sie angestellt haben kann so etwas auch hier und da hinfällig sein, aber das dass gleich alle Varianten betrifft ist nun sehr unwahrscheinlich.
Äh...Setting matters?! Du triffst hier eine Aussage, dass das, wovon du ausgehst, common sense für alle (Fantasy-)Settings wäre- dem ist aber einfach nicht so. Nur weil jemand Magier oder z.B. von adeliger Herkunft ist, heißt das noch lange nicht, dass er überall automatisch irgendwelche Verbindungen hat oder sozial-politischen Vorteile genießt.

Du hast keinerlei Gefühl und Interesse an der Spielwelt und sie geht dir letztlich auch am Arsch vorbei , wenn sie sich nicht deinen Vorstellungen beugt. Also sorgt du fürs Beugen.
Was du hier so (übertrieben) drastisch als "Beugen" bezeichnest ist nichts anderes als das natürliche Recht eines jeden SL, das Setting nach seinen persönlichen Vorstellungen zu modifizieren- so dass es für ihn glaubhaft & stimmig ist. Kein SL wird ein Setting zu 100% so übernehmen, wie es im Buche steht. Es gibt ja auch Settings, die gewisse Punkte absichtlich offen lassen, damit sie der SL nach seinen persönlichen Vorstellungen einbauen kann. Anders gesagt:  Was nicht passt, wird passend gemacht- das gilt nicht nur für Regeln sondern auch fürs Setting.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 2.02.2020 | 08:18
Äh...Setting matters?! Du triffst hier eine Aussage, dass das, wovon du ausgehst, common sense für alle (Fantasy-)Settings wäre- dem ist aber einfach nicht so. Nur weil jemand Magier oder z.B. von adeliger Herkunft ist, heißt das noch lange nicht, dass er überall automatisch irgendwelche Verbindungen hat oder sozial-politischen Vorteile genießt.
Was du hier so (übertrieben) drastisch als "Beugen" bezeichnest ist nichts anderes als das natürliche Recht eines jeden SL, das Setting nach seinen persönlichen Vorstellungen zu modifizieren- so dass es für ihn glaubhaft & stimmig ist. Kein SL wird ein Setting zu 100% so übernehmen, wie es im Buche steht. Es gibt ja auch Settings, die gewisse Punkte absichtlich offen lassen, damit sie der SL nach seinen persönlichen Vorstellungen einbauen kann. Anders gesagt:  Was nicht passt, wird passend gemacht- das gilt nicht nur für Regeln sondern auch fürs Setting.

Klar Setting matters
Aber erst einmal haben wir dazu keine weiteren Infos. Also ist das als Beispiele für den typischen Standard zu sehen.

Und was das: aber der hat hier keine Kontakte angeht: Das kann die Wache umgekehrt auch nicht wissen. Im üblichen Fall versuchen sich Leute - wenn sie nicht gerade akut bedrängt werden - unnötigem, nicht abschätzbarem Ärger aus dem Weg zu gehen und wenn nicht sie, dann ggf ihr Vorgesetzter.

Du baust letztlich Sonderfälle, um das Prinzip dahinter nicht verstehen zu müssen.

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 2.02.2020 | 10:03
Erstes Abenteuer. Fremdes Dorf bzw. fremde Stadt. Charaktere kennen sich nicht aus, kennen niemanden dort-und umgekehrt kennt auch dort niemand die "Fremden". Position & "Gefährlichkeit" der Helden Charaktere ist so von Außen nicht zu erkennen. Keiner der Charaktere hat Verbindungen in der Stadt.  Und jetzt?

Jetzt weiß erst mal umgekehrt keiner, mit wem er's bei diesen Fremden zu tun hat und wie gefährlich es eventuell wirklich sein könnte, sich mit denen anzulegen -- sowohl persönlich als auch wegen ihrer eventuellen (noch unbekannten) Beziehungen andernorts. Schließlich sind die allermeisten Städte ihrerseits ja auch keine einsamen Inseln, die im Vakuum des Alls nur für sich existieren und denen der Rest der Welt mal eben kalt den Buckel runterrutschen kann, und was die Städter heute mit "irgendwelchen dahergelaufenen Fremden" anstellen, kann ihnen im schlimmsten Fall länger nachschleichen, als es ihre Stadt überhaupt noch gibt.

Zitat
Selbst wenn (dem so wäre): Dann ist es eben so. Na und?
Abgesehen davon: Wenn die Stadtwache gerufen wird, glaubst du, dass die dann dort nur mit 2 oder 3 Mann auftaucht?

Das im Beispiel angeführte 150-Seelen-Dorf hat wahrscheinlich eh keine Vollzeit-Stadtwache, weil's da nicht genügend Arbeit für sie gäbe, die es rechtfertigen würde, sie fürs ständige Herumlungern und Aufs-nächste-Verbrechen-Warten durchzufüttern. Da wird's so was wie einen Dorfschulzen als örtliche Autorität geben, der sich unter den Einwohnern jemanden fürs Grobe herauspickt, und derjenige hat dann vielleicht noch ein paar gelegentliche halboffiziell zugeteilte Gefolgsleute für Fälle, in denen er zusätzliche Unterstützung braucht...aber die meisten Dörfler in wehrfähigem Alter werden einfach ihre eigenen Waffen im Fall von Gefahr oder Einberufung zu Hause haben, und wenn's mal wirklich ernst wird, steht das Dorf im typischen Fäntelaltersetting wahrscheinlich auf dem Land irgendeines Fürsten, an den man sich wenden kann, wenn sich die Leute vor Ort überfordert fühlen. (Das wird natürlich normalerweise erst passieren, nachdem so was wie eine zu sehr aus dem Ruder gelaufene Kneipenschlägerei, ein erster Banditenüberfall o.ä. schon wieder vorbei ist.)

Und in größeren Städten, wo's tatsächlich mal so was wie eine hauptberufliche Wache geben mag, die regelmäßig auf Streife geht? Da wird's ähnlich sein wie mit der Polizei heutzutage, nur halt ohne Funk oder Handy -- die typische Patrouille, die über ein unerwartetes Problem stolpert, wird nicht aus einem kompletten Zug Infanterie in voller Schlachtfeld-Einsatzbereitschaft bestehen, sondern aus so circa W3+1 Leuten plus vielleicht noch ein, zwei Extranasen, deren Hauptaufgabe darin besteht, im Gefahrenfall schnell loszurennen und im Hauptquartier Meldung zu machen, damit Verstärkung kommt. Außerdem sind da zumindest für die Ortsansässigen die Angehörigen der Wache zwangsläufig Respektspersonen: man muß sie persönlich nicht mögen und mag auch zumindest privat nach Herzenslust über sie herziehen, aber man legt sich nicht ernsthaft mit ihnen an, wenn man in derselben Stadt wie sie wohnt oder zumindest oft genug zu tun hat. Wieviele Leute, wird so'n Wachkommandant also denken, braucht er wohl normalerweise, um eine Kneipenkeilerei zu beenden -- und wieviele kann er gleichzeitig kurzfristig von anderen Aufgaben abziehen, die auch erledigt werden wollen?

Klar: wenn man so will, dann sind das letztendlich alles "nur" Glaubwürdigkeitsfragen, und als SL kann ich mir theoretisch natürlich immer eine Begründung zurechthandwedeln, die eine Ausnahme von der Norm für mich allemal rechtfertigt. Aber wenn ich mit dieser Begründung nicht auch meine Spieler abholen und überzeugen kann, dann ist sie im Endeffekt eben nicht praxistauglich.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 2.02.2020 | 10:06
Magier, Priester, Adelige etc. haben nur dann soziale Vorteile, wenn das in der Gruppe so etabliert wurde oder wenn die Regeln oder das Setting es explizit sagen, z. B. via Vorteile. Ansonsten wüsste ich nicht, warum bei z. B. D&D eine Klasse irgendwo gegenüber einer anderen eine eingebaute Vorfahrt hätte.

In meinem Setting ist man als Magier je nach Background und Ort tatsächlich halbwegs immun gegenüber dem Gesetz ODER aber gut beraten, gar nicht erst das Magiertum zu zeigen.

Abgesehen davon kann doch auch ein angesehener Adeliger oder Kleriker mit dem gebührenden Respekt in Gewahrsam genommen werden, wenn das Gesetz es verlangt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 10:18
Kommt vielleicht auch darauf an, wie plausibel man seine Spielwelt haben möchte.
Ein "SC können nicht gefangen genommen werden" kenne ich nicht.
Sowas kann vorkommen

Ein Gefängnis ist nicht das Ende der Welt, es ist idR. ein "Käfig." -eine Minisandbox.
Als Spieler kann man noch Entscheidungen treffen. Sie sind halt stark eingeschränkt.

Eine Welt, in der die SC eine Safecard haben,  wird halt mEn. von den Spielern nicht ernst genommen.

A la "Ich kann überall die Sau rauslassen, und mir passiert eh nix. (Weil der SL Angst hat, mir eine Pause hinter Gittern zu zumuten).


Eingesperrt sein, ist wie "Aussetzen " beim Brettspiel, nur dass man mit der Figur nicht wirklich aussetzt. Da kann auch im Kerker was interessantes passieren.

Edit.
Eine Welt, in der es keine plausiblen Sanktionen gibt, verliert schnell an Glaubwürdigkeit.
Und die braucht man mMn. für den Eskapismus, die Immersion, die Spannung,  und um das Interesse der Spieler langfristig aufrecht zu erhalten.


Edit. Spieler die mit ihrer Figur wissend Mist bauen, aber gleichzeitig  nicht die Frustrationstoleranz mitbringen, dafür ggf.  mal hinter Gittern zu sitzen, habe ich glücklicherweise nicht mehr am Spieltisch.
Das wäre mMn. auch Kindergarten.


Der SL muss natürlich versuchen neutral zu bleiben. (Also nicht seine Macht ausnutzen um die SPL zu bestrafen) Es besteht auch die Möglichkeit, dass SC ohne Sanktion aus sowas rauskommen. Nur wenn die von vorneherein ausgeschlossen ist, dann bröckelt es mMn.  gewaltig.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 2.02.2020 | 10:27
@nobody@home: das ist gut möglich, beinhaltet aber eben auch Setzungen, die nicht so sein müssen. Wenn die "Stadtwache" daraus besteht, den Schmied und seinen Gesellen sowie den aufrechten Bauer Higgins mit seinen vier Söhnen zusammen zu trommeln und sich vielleicht noch der ehrwürdige alte Dorfpriester anschließt, erfüllt das die Funktion auch gut und plausibel.
Und der Dorfsheriff, der"sein" Dorf mit harter Hand "sauber" hält, ist genauso plausibel, wie der Dorfbüttel, der sich keine Mühe machen will.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 2.02.2020 | 10:40
Kommt vielleicht auch darauf an, wie plausibel man seine Spielwelt haben möchte.
Ein "SC können nicht gefangen genommen werden" kenne ich nicht.

Braucht's auch nicht. Aber ein "die Wache ist da und ihr werdet jetzt ganz ohne Würfeln oder sonstige Argumente einfach mal eben festgenommen" ist gerade aus "typischer Abenteurerperspektive" genauso bescheuert -- als Spieler will ich auch in so einer Situation mindestens die Wahl haben, meinen Charakter entweder freiwillig mitgehen oder aber zumindest einen fair abgehandelten Widerstands- oder Fluchtversuch unternehmen zu lassen. Wenn die Gegenseite plötzlich gar zu transparent allmächtig wird, weil die Spielleitung persönlich ihn unbedingt im Kerker sehen will...warum gebe ich dann nicht gleich meinen Charakterbogen zurück und lasse sie ihren Roman allein erzählen?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 10:44
Braucht's auch nicht. Aber ein "die Wache ist da und ihr werdet jetzt ganz ohne Würfeln oder sonstige Argumente einfach mal eben festgenommen" ist gerade aus "typischer Abenteurerperspektive" genauso bescheuert -- als Spieler will ich auch in so einer Situation mindestens die Wahl haben, meinen Charakter entweder freiwillig mitgehen oder aber zumindest einen fair abgehandelten Widerstands- oder Fluchtversuch unternehmen zu lassen. Wenn die Gegenseite plötzlich gar zu transparent allmächtig wird, weil die Spielleitung persönlich ihn unbedingt im Kerker sehen will...warum gebe ich dann nicht gleich meinen Charakterbogen zurück und lasse sie ihren Roman allein erzählen?

Wenn der SL direkt bestraft, und sich mit Hilfe der Stadtwache als Richter aufspielt, dann ist das Scheiße.

Wenn eine Stadtwache da ist, sollte es eine angemessene Chance geben, dass die SC auch gefasst werden können, und ebenso eine Chance, dass sie ungestraft davon kommen.

Mir ging es jetzt nicht um "Bestrafung", sondern um "Simulation " bzw. "Erhaltung der Konsistenz, der Spielwelt."
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 2.02.2020 | 10:49
Braucht's auch nicht. Aber ein "die Wache ist da und ihr werdet jetzt ganz ohne Würfeln oder sonstige Argumente einfach mal eben festgenommen" ist gerade aus "typischer Abenteurerperspektive" genauso bescheuert -- als Spieler will ich auch in so einer Situation mindestens die Wahl haben, meinen Charakter entweder freiwillig mitgehen oder aber zumindest einen fair abgehandelten Widerstands- oder Fluchtversuch unternehmen zu lassen. Wenn die Gegenseite plötzlich gar zu transparent allmächtig wird, weil die Spielleitung persönlich ihn unbedingt im Kerker sehen will...warum gebe ich dann nicht gleich meinen Charakterbogen zurück und lasse sie ihren Roman allein erzählen?
Klar kann ich das "fair" abhandeln. Bedeutet dann u. U. in der Konsequenz, dass die SC (wenn es sich z. B. um den Einstieg handelt) entweder tot sind oder für die Spielwelt "verbrannt", weil sie gerade einen Gesetzeshüter getötet oder verletzt haben. Dann kann auch der Charakterbogen abgegeben werden.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 2.02.2020 | 10:54
Klar kann ich das "fair" abhandeln. Bedeutet dann u. U. in der Konsequenz, dass die SC (wenn es sich z. B. um den Einstieg handelt) entweder tot sind oder für die Spielwelt "verbrannt", weil sie gerade einen Gesetzeshüter getötet oder verletzt haben. Dann kann auch der Charakterbogen abgegeben werden.

Kann passieren, klar. (Wobei das eine ziemlich winzige Spielwelt sein müßte, wenn der Charakter wegen Ärger mit dem Gesetz an einem Ort gleich für das ganze Setting "verbrannt" wäre...aber okay, kann vorkommen.) Dann mache ich mir einen neuen Charakter und spiele den -- schließlich war's ja meine Entscheidung, die zu diesem Resultat geführt hat, also habe ich in dieser Situation auch kein Problem mit der SL. Du siehst den Unterschied? ;)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 2.02.2020 | 10:55
Klar kann ich das "fair" abhandeln. Bedeutet dann u. U. in der Konsequenz, dass die SC (wenn es sich z. B. um den Einstieg handelt) entweder tot sind oder für die Spielwelt "verbrannt", weil sie gerade einen Gesetzeshüter getötet oder verletzt haben. Dann kann auch der Charakterbogen abgegeben werden.

Ja und? Wenn das die logische Konsequenz der eigenen Handlung ist, ist das halt so. Genauso wenn ich andere ungeschickte Sachen mache.

Es ist ja nicht so, als ob das nicht der normale Effekt auch der gescripteten Gefangennahme wäre, wenn nicht ein anderes "Wunder" von SL-Gnaden das wieder hinbiegt.  Wobei je nach Hintergrund und Umständen das "verbrannt" ggf. immer noch bleibt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 10:55
Hundertprozent fair gibt es nicht.
Was ich nicht verstehe,  sowas wie "Figur saß im Gefängnis " oder "Figur wird gesucht" kann einem Charakter doch auch Profil geben, und Entwicklungsmöglichkeiten.
Helden bei denen immer alles glatt läuft sind doch langweilig.

Edit.
Nur meine 0,5 Cent.
Manche Spieler haben Angst mit ihrer Figur Rückschläge zu erleben, und auch mal bei Etwas zu scheitern.
Sie können ihren SC nur leiden, solange er keine Erniedrigung erfährt.
Das ist wirklich schade, denn man verspielt dabei so viel Entwicklungspotential.

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 2.02.2020 | 11:05
Aus meiner Sicht sind es meistens eher die Spieler, die in einer solchen Szene unplausibel spielen. Oft vermutlich in der Auffassung, der SL müsse ihnen irgendwie eine Chance geben oder so. Da ist es irgendwie auch verständlich, wenn ein SL da gar nicht groß Optionen lässt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 11:10
Aus meiner Sicht sind es meistens eher die Spieler, die in einer solchen Szene unplausibel spielen. Oft vermutlich in der Auffassung, der SL müsse ihnen irgendwie eine Chance geben oder so. Da ist es irgendwie auch verständlich, wenn ein SL da gar nicht groß Optionen lässt.
Ich würde jetzt Chancen aus dem Kerker zu entkommen, nicht von vorneherein ausschliessen.
Spieler sind mEn.  zufriedener, wenn sie eine Chance bekommen,auch wenn die nicht groß ist, als wenn es keine gibt.
Wenn ich für meinen SC eine Chance kriege, aber die nicht würfle, finde ich mich viel eher mit der Kerkersituation ab, als wenn es keine gab.

Chancen sorgen dafür, dass Spieler sich nicht willkürlich behandelt fühlen. 
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 2.02.2020 | 11:11
Hundertprozent fair gibt es nicht.
Was ich nicht verstehe,  sowas wie "Figur saß im Gefängnis " oder "Figur wird gesucht" kann einem Charakter doch auch Profil geben, und Entwicklungsmöglichkeiten.
Helden bei denen immer alles glatt läuft sind doch langweilig.

Edit.
Nur meine 0,5 Cent.
Manche Spieler haben Angst mit ihrer Figur Rückschläge zu erleben, und auch mal bei Etwas zu scheitern.
Sie können ihren SC nur leiden, solange er keine Erniedrigung erfährt.
Das ist wirklich schade, denn man verspielt dabei so viel Entwicklungspotential.

Es ist ein entscheidender Unterschied, ob man das selbst zu verantworten hat oder es einem auf der Metaebene reingedrückt wurde.
Es gibt "verlieren können" und durch Betrug verlieren.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 2.02.2020 | 11:16
Ich verstehe den Standpunkt, dass die Spieler eine Entscheidung bekommen sollen, ob sie Widerstand leisten oder nicht. Aber wenn der Widerstand in Tod oder Flucht mit entsprechender blutiger Schneise endet, weil einer der Spieler (!) einfach nicht klein bei geben will, macht dieser Spieler dem SL vielleicht auch eine Menge kaputt. Es ist doch auch das Spiel des SL...
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 11:18
Es ist ein entscheidender Unterschied, ob man das selbst zu verantworten hat oder es einem auf der Metaebene reingedrückt wurde.
Es gibt "verlieren können" und durch Betrug verlieren.

Klar gibt es einen Unterschied.
Nehmen wir mal das : Auf der Metaebene reindrücken.

Sowas kann auch im Rahmen eines Plots passieren: SC werden zu Unrecht eines Verbrechens bezichtigt.
Mögliche Plot Aufträge:
1.Ausbruch
2.Beweisen der Unschuld / finden des Schuldigen.
Usw.
Wenn Spieler sich gegen jeden Meta Eingriff verwehren, dann ist das nicht möglich.

Basis muss natürlich sein: SL ist ein Fan der SC, und wird von den Spielern nicht als Feind empfunden.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 2.02.2020 | 11:19
Kommt auch immer auf den Kontext an. Spiele ich einen "typischen Durchschnittscharakter", der sich keiner Schuld bewußt ist (oder zumindest so tun will, als wäre er es nicht) und keinen besonderen Grund hat, der anderen Seite gegenüber extra-mißtrauisch zu sein? Klar, der läßt sich auch mal kurz festnehmen und geht mit, um das Mißverständnis aufzuklären. Spiele ich dagegen beispielsweise im Star Wars-Universum einen gesuchten Rebellen und die Leute, die mich festnehmen wollen, sind eindeutig "Imperiale"? Dann wird mein Charakter entweder sofort oder aber spätestens noch auf dem Weg einen Fluchtversuch unternehmen, denn erstens weiß er ja, daß die ihm höchstwahrscheinlich selbst dann nichts Gutes wollen, wenn ihn diese Patrouille persönlich noch gar nicht erkannt hat, und zweitens gehört das in diesem Setting einfach dazu.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 2.02.2020 | 11:25
Klar gibt es einen Unterschied.
Nehmen wir mal das : Auf der Metaebene reindrücken.

Sowas kann auch im Rahmen eines Plots passieren: SC werden zu Unrecht eines Verbrechens bezichtigt.
Mögliche Plot Aufträge:
1.Ausbruch
2.Beweisen der Unschuld / finden des Schuldigen.
Usw.
Wenn Spieler sich gegen jeden Meta Eingriff verwehren, dann ist das nicht möglich.

Basis muss natürlich sein: SL ist ein Fan der SC, und wird von den Spielern nicht als Feind empfunden.

Nun, der Plot ist ja gerade "meta". ;) Selbst wenn die SC tatsächlich unschuldigerweise eines Verbrechens bezichtigt werden, muß das noch lange nicht automatisch zu "ihr werdet verhaftet und müßt jetzt als erste Aufgabe zwanzig Bärenärsche herbeischaffen, höhöhö" führen -- erst mal steht ja nur die falsche Anschuldigung selbst im Raum. Wie sowohl die SC als auch die Spielweltautoritäten damit nun konkret umgehen, sollte sich idealerweise überhaupt erst im Spiel ergeben.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 11:25
Ich verstehe den Standpunkt, dass die Spieler eine Entscheidung bekommen sollen, ob sie Widerstand leisten oder nicht. Aber wenn der Widerstand in Tod oder Flucht mit entsprechender blutiger Schneise endet, weil einer der Spieler (!) einfach nicht klein bei geben will, macht dieser Spieler dem SL vielleicht auch eine Menge kaputt. Es ist doch auch das Spiel des SL...
Rollenspiel ist aus meiner Sicht auch ein Gemeinschaftsspiel. Es ist ein gegenseitiges Zuspielen, statt gegeneinander Spielen.
Dafür braucht man beide Seiten.

Wenn ich mit meiner Figur Mist baue, dann freut sich mein SL, und reibt sich die Hände -aber nicht im bitter Bösen. -Konflikte bieten guten Geschichten Stoff.
(Und eine interessante Geschichte für meine Figur liegt letztlich auch in meinem Interesse)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 11:33
Nun, der Plot ist ja gerade "meta". ;) Selbst wenn die SC tatsächlich unschuldigerweise eines Verbrechens bezichtigt werden, muß das noch lange nicht automatisch zu "ihr werdet verhaftet und müßt jetzt als erste Aufgabe zwanzig Bärenärsche herbeischaffen, höhöhö" führen -- erst mal steht ja nur die falsche Anschuldigung selbst im Raum. Wie sowohl die SC als auch die Spielweltautoritäten damit nun konkret umgehen, sollte sich idealerweise überhaupt erst im Spiel ergeben.
Es gibt Plots, bei denen die Inhaftierung am Anfang gesetzt ist. (Also als Startpunkt).
Die Entscheidungsfreiheit beginnt erst danach.

Es braucht halt mMn. auch das nötige Vertrauen zum SL um sich auf sowas einzulassen.
Klar kann ich mich als Spieler dann trotzdem auf die Hinterbeine stellen, und "ungerecht!" schreien, doch im Grunde ist das Ziel ja gemeinsam interessante Geschichten zu erleben. Das mit dem Makel der Unfairness zu betiteln, macht in dem Kontext daher mMn. wenig Sinn.

Edit.
Der mögliche Konflikt zwischen SL und SPL entsteht doch idR. dadurch, dass die Vorstellungen,von dem, was ein SC erleben darf auseinander gehen.
Manche Spieler haben Angst, die Kontrolle für ihre Figur vorübergehend abzugeben.
Oder sie empfinden eine Gefangennahme als zu starke Demütigung für ihre Figur.

Die Lösung wäre hier mMn. zu erkennen, das der SL:
1. Ihnen damit nichts Böses will
2. Grundsätzlich in ihrem Interesse handelt -nämlich interessante Geschichten und Herausforderung zu bieten.


Das alles funktioniert aber nur mit einem SL, bei denen die Spieler ein gutes Gefühl haben.
Es gibt auch Ego -Macht -Typen, die ihre Rolle und Funktion missbrauchen.
Und daher kommt sicher auch die Angst einiger Spieler.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 2.02.2020 | 11:36
Ich verstehe den Standpunkt, dass die Spieler eine Entscheidung bekommen sollen, ob sie Widerstand leisten oder nicht. Aber wenn der Widerstand in Tod oder Flucht mit entsprechender blutiger Schneise endet, weil einer der Spieler (!) einfach nicht klein bei geben will, macht dieser Spieler dem SL vielleicht auch eine Menge kaputt. Es ist doch auch das Spiel des SL...

Wenn er das Spiel so versteht und an sich reißt, dass die Spieler durch ihre spielbeteiligung indem sie Entscheidungen für ihre Figur treffen "sein Spiel kaputt machen "dann spielt er kein gemeinsames Spiel mehr" sondern macht ada seien Onemanshow.

Doppelt dazu, dass daum genug Hebel zu haben dann ja auch üblicherweise extremer Scheiß bzw. Verhalten der Ordnungsmächte ggf. plus weiterer "Zufälle "anliegen, also nicht nur die letztlich "klärbare" Kneipenschlägerei.

Klar gibt es einen Unterschied.
Nehmen wir mal das : Auf der Metaebene reindrücken.

Sowas kann auch im Rahmen eines Plots passieren: SC werden zu Unrecht eines Verbrechens bezichtigt.
Mögliche Plot Aufträge:
1.Ausbruch
2.Beweisen der Unschuld / finden des Schuldigen.
Usw.
Wenn Spieler sich gegen jeden Meta Eingriff verwehren, dann ist das nicht möglich.

Basis muss natürlich sein: SL ist ein Fan der SC, und wird von den Spielern nicht als Feind empfunden.

So eine Art Plot ist dann eben Scheiße, wenn das solche irregulären Eingriffe erfordert.

Entweder lässt sich das "organisch" und regulär aus Spielhandlung und Setting entwickeln, man klärt das vorher OOC entsprechend ab oder man lässt es eben.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 11:50
So eine Art Plot ist dann eben Scheiße, wenn das solche irregulären Eingriffe erfordert.

Entweder lässt sich das "organisch" und regulär aus Spielhandlung und Setting entwickeln, man klärt das vorher OOC entsprechend ab oder man lässt es eben.
Man kann sowas sicher auch regeltechnisch  Bombensicher machen.
(Erklärbar machen, warum es keine Chance gibt)
Oder man legt offen, dass es zum Plotbeginn so vor gesehen ist.

Beides ist denkbar.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 2.02.2020 | 11:52
Wenn er das Spiel so versteht und an sich reißt, dass die Spieler durch ihre spielbeteiligung indem sie Entscheidungen für ihre Figur treffen "sein Spiel kaputt machen "dann spielt er kein gemeinsames Spiel mehr" sondern macht ada seien Onemanshow.

Nur, dass ich das richtig verstehe: Du meinst, der SL muss akzeptieren, dass die Spieler machen (entscheiden) dürfen, was sie wollen? Ohne jeden Respekt gegenüber dem Plot, den der SL vielleicht mühevoll ausgearbeitet hat? Einfach aus ihrer Laune heraus?

Diese SL Rolle würde ICH ablehnen. Ich erwarte von den Spielern meiner Runde, dass sie konstruktiv mit dem Plot umgehen. Dazu gehört, auch mal eine Setzung hinzunehmen, ohne sie zu zerstören, nur weil sie einem Spieler nicht richtig schmeckt. Natürlich nicht unbegrenzt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 2.02.2020 | 11:53
Ich drehe das Spiel mal um (und gehe mit Tudor mit):
Der von Spielern gern durchgeführte "Beissreflex" gerät durchaus dann ins Wanken, wenn der SL einfach in jeglicher Hinsicht konsequent ist. Sei es durch die innerweltliche Logik ("Wie wird sind tot?/Gesuchte Verbrecher mit Kopfgeld? Aber...") oder durch konsequentes Handeln seinerseits ("Das ganze artet in eine Murder-Hobo-Geschichte aus...das wollte ich nicht leiten. Playstation heute, nächste Woche wer anders, der leitet?").

Wie gesagt: Der SL ist auch Spieler am Tisch.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 12:02
Der SL ist auch ein Spieler am Tisch.
Und dazu hat jeder Spieler seinen eigenen Kopf.
Aber letztlich ist er in seiner Funktion gleichzeitig Leiter und Diener in einem.
Die SC stehen im Fokus, ihnen dient das Abenteuer.
(Wenn die Spieler das Gefühl haben, ihre Figuren sind für den SL austauschbar, und es geht ihm letztlich nur darum "sein Abenteuer " zu leiten, dann ist das auch nicht das Gelbe vom Ei)


Gegenseitiges Vertrauen entsteht mMn. nur durch gegenseitige Wertschätzung.
Einem SL der ein Fan deiner Figur ist, wird viel eher vertraut, als einem der nur sein Abenteuer durchziehen will, ob nun mit deiner aktuellen Figur oder einer anderen.
Umgekehrt sollte ich als Spieler schon auch die Mühen des SL würdigen. Das erhöht auch die Chance, dass er meine Figur mag.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 2.02.2020 | 12:04
Man kann sowas sicher auch regeltechnisch  Bombensicher machen.
(Erklärbar machen, warum es keine Chance gibt)
Oder man legt offen, dass es zum Plotbeginn so vor gesehen ist.

Beides ist denkbar.
Üblicherweise nicht ohne grobe Kunstgriffe.

Nur, dass ich das richtig verstehe: Du meinst, der SL muss akzeptieren, dass die Spieler machen (entscheiden) dürfen, was sie wollen? Ohne jeden Respekt gegenüber dem Plot, den der SL vielleicht mühevoll ausgearbeitet hat? Einfach aus ihrer Laune heraus?

Diese SL Rolle würde ICH ablehnen. Ich erwarte von den Spielern meiner Runde, dass sie konstruktiv mit dem Plot umgehen. Dazu gehört, auch mal eine Setzung hinzunehmen, ohne sie zu zerstören, nur weil sie einem Spieler nicht richtig schmeckt. Natürlich nicht unbegrenzt.

Die Spieler sind von ihren Figuren und konkrete Vorabsprachen gebunden. Aber in dem Rahmen sind sie frei.
Es lassen sich sicher auch noch ein paar disruptive Spielerverhalten finden, aber nicht Statisten im Spielleiterplot sein zu wollen gehört nicht dazu.

Wenn der SL so dämlich sein sollte einen offenbar schlechten oder zumindest schlecht transportierten Plot vorzubereiten, dann ist das auch keinen Respekt wert, vielleicht etwas Mitleid, welches auch spätestens dann endet, wenn der SL dann versucht das mit Macht durchzudrücken.

Diese "Laune" ist erst einmal der berechtigte Spielspaß der Spieler, welchen zu erlangen sie dem Spiel beigetreten sein.

Aber letztlich läuft es wieder darauf hinaus:
Sprich mit deinen Spielern: Offen! Rechtzeitig! statt das hinter dem Schirm hinbiegen zu wollen, wie es dir gerade passt.



Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 2.02.2020 | 12:04
Nur, dass ich das richtig verstehe: Du meinst, der SL muss akzeptieren, dass die Spieler machen (entscheiden) dürfen, was sie wollen? Ohne jeden Respekt gegenüber dem Plot, den der SL vielleicht mühevoll ausgearbeitet hat? Einfach aus ihrer Laune heraus?

Diese SL Rolle würde ICH ablehnen. Ich erwarte von den Spielern meiner Runde, dass sie konstruktiv mit dem Plot umgehen. Dazu gehört, auch mal eine Setzung hinzunehmen, ohne sie zu zerstören, nur weil sie einem Spieler nicht richtig schmeckt. Natürlich nicht unbegrenzt.

Eh, diese SL-Rolle würde ich auch ablehnen. Zum Glück gehört zu meinem Verständnis vom "SL-Sein" das "mühevolle Ausarbeiten von Plots" erst gar nicht dazu, also stellt sich auch das Problem nicht wirklich...
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 12:12
Üblicherweise nicht ohne grobe Kunstgriffe.
Das kann ich nicht pauschal bestätigen oder dementieren.
Grundsätzlich muss der Flaschenhals halt Wasserdicht sein.
Ob durch Glas oder Plastik ist letztlich nicht so  relevant.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Bad_Data am 2.02.2020 | 12:25
Wenn der SL so dämlich sein sollte einen offenbar schlechten oder zumindest schlecht transportierten Plot vorzubereiten, dann ist das auch keinen Respekt wert, vielleicht etwas Mitleid, welches auch spätestens dann endet, wenn der SL dann versucht das mit Macht durchzudrücken.

Ich glaube hier stoße ich mich mehr an der Formulierung. Ganz ehrlich, manchmal sind Plots einfach schlecht durchdacht. Auch bei erfahrenen SL. Natürlich sollte man das nicht mit Macht durchdrücken, aber es kann halt vorkommen, dass man am Spieltisch sitzt und sich denkt:"Verdammt, irgendwie hat das in meinem Kopf besser funktioniert." Ich glaube wir sind da aber gar nicht weit auseinander, denn...

Sprich mit deinen Spielern: Offen! Rechtzeitig! statt das hinter dem Schirm hinbiegen zu wollen, wie es dir gerade passt.

...hier würde ich dir uneingeschränkt zustimmen. Das mit dem "Rechtzeitig!" ist manchmal ein Problem (ich würde unverzüglich sagen), aber es ist auf jeden Fall wichtig, das mit den Spieler*innen zu bereden. Und im Zweifelsfall auch mal einzugestehen, dass es so gerade nicht weiter geht. Manchmal hilft da schon, wenn man sich für fünf Minuten vom Spiel löst und eine Runde brainstormed.
Mit den Spieler*innen, nicht gegen diese.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 2.02.2020 | 12:31

Einem SL, bei dem man sich normalerweise "gut geleitet fühlt", wird auch mal verziehen, wenn er aus Not etwas hinbiegt.
Im Grunde muss die Beziehung stimmen, dann klappt auch der Rest.

Bei wild fremden SL ist das Vertrauen logischerweise noch nicht da.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 2.02.2020 | 12:42
Ich glaube hier stoße ich mich mehr an der Formulierung. Ganz ehrlich, manchmal sind Plots einfach schlecht durchdacht. Auch bei erfahrenen SL. Natürlich sollte man das nicht mit Macht durchdrücken, aber es kann halt vorkommen, dass man am Spieltisch sitzt und sich denkt:"Verdammt, irgendwie hat das in meinem Kopf besser funktioniert." Ich glaube wir sind da aber gar nicht weit auseinander, denn...

...hier würde ich dir uneingeschränkt zustimmen. Das mit dem "Rechtzeitig!" ist manchmal ein Problem (ich würde unverzüglich sagen), aber es ist auf jeden Fall wichtig, das mit den Spieler*innen zu bereden. Und im Zweifelsfall auch mal einzugestehen, dass es so gerade nicht weiter geht. Manchmal hilft da schon, wenn man sich für fünf Minuten vom Spiel löst und eine Runde brainstormed.
Mit den Spieler*innen, nicht gegen diese.

Ja gut, wenn das Problem mitten im Spiel unverhofft auftaucht, dann ist es für rechtzeitig ggf zu spät bzw. kann auch eine Kurzschlussreaktion Schienen setzen, bevor es dem SL überhaupt selbst bewußt wird.

Die meisten solcher kleineren Aktionen werden eh unsichtbar unter dem Radar fliegen, weil sie eben für sich gesehen durchaus möglich sind und damit tatsächlich der Vertrauensvorschuss greift.
Zur Sprache und folgend zum Zwist kommt das üblicherweise ja auch erst dann, wenn eine unglaubwürdige Häufung oder ganz grobe Fälle die Decke der Zweifel weggerissen hat.

Wenn das aber schon fester Teil eines geplanten Plots ist, dann hatte/hätte der Spielleiter auch die Zeit sich darüber Gedanken zu machen und das auch vorab zu klären.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.02.2020 | 13:33
Position & "Gefährlichkeit" der Helden Charaktere ist so von Außen nicht zu erkennen.
kannst du bei Klerikern, Paladinen, Adligen und Reisenden Händlern meist völlig vergessen, das Argument verdient nicht mehr als Hohn, Spott und Verachtung

?
Zitat
Abgesehen davon: Wenn die Stadtwache gerufen wird, glaubst du, dass die dann dort nur mit 2 oder 3 Mann auftaucht?
5 Mann Stadtwache in einem 150 Seelendorf wären schon Zuviel, 3 Mann an der ÄUSSERSTEN Grenze des Möglichen, 60 Mann mehr als das Dorf normalerweise an Waffenfähigen haben könnte und das wenn alle Haushalte  im Dorf dazu verpflichtet wären eine Person in der "Miliz" zu haben

Sie können ihren SC nur leiden, solange er keine Erniedrigung erfährt.
Es gibt SC Typen deren Fundament I orefer death to dishonor / Solarus est Mithas ist Samurai, Ritter von Solamnia, Laranii Priester und Ritter  z.B.(das Schicksal eines  Solchen in der Hand der Agrikaner ist ein grausamer Foltertod und Schlimmeres)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.02.2020 | 13:47
Dann gibt es natürlich noch

Sag mal Hirschfurten ist Er des Wahnsinns, Hand an die Repräsentanten der Kaiserlichen Regentin zu legen, darunter der Ritter der Königin von Darpatien, Garetien und des Koschs , des direkten Hochgeweihten Emissärs des Großmeisters der Ardariten, Erwählten  Champions eines Engels/Wennofer  und so ganz nebenbei Eines Hochadligen Mitgliedes der Draconiter /Zauberer der Hochrangiger Agent der Inquisition ist

Das war so ungefähr die Party im Jahr des Feuers vor der Schlacht von Wehrheim
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: General Kong am 2.02.2020 | 14:40
Sc in Gefangenschaft sind problematisch - aus spielerischer Sicht. Denn Spieler spielen Helden = die Protagonisten einer Geschichte.
Entweder es passiert etwas, auf das sie reagieren müssen (Orks greifend as Nachlager an) oder sie sind proaktiv und agieren (Hinein in den Dungeon).

In Gefangenschaft passiert - nichts. das Ganze ist so angelegt, dass die NSC die SC in haft halten und zwar so lange, wie es eben dauern soll. Am Ende der Gefangenschaft werden sie entweder entlassen oder vielleicht hingerichtet oder als Sklaven verkauft.

Viele Spieler missverstehend das Szenario "Und der Richter verurteilt euch zu 10 Jahren in den Salzmine" als Handlungsaufforderung, sofort auszubrechen. Täglicher Versuch oder eine Vorbereitung dazu se anempfohlen.
Das läuft dann raus auf" Am Tag 1 mache ich das, an Tag 2 dieses .... an Tag 279 versuche ich ..." - ALLES KÄSE!

Hier ist der SL gefragt das Szenario so aufzubauen, dass falls nicht tatsächlich ENORME GEFAHR droht ("Wenn wir in Dodge City ankommen, dann hängt ihr - also genießt eure letzte Nacht!") Tempo aus dem Abenteuer zu nehmen. Und das den Spieler zu sagen:
"Ihr müsst nicht innerhalb von 48 Stunden wieder frei sein!"

Der Graf von Monte Cristo ist ja auch nicht eingekerkert worden, ausgebrochen, den Schatz gesucht und hat Rache genommen und schon war ne Woche um. Das dauerte Jahre!

Zur Gefangennahme selber - ich rate zu folgenden Kniffen:
1) Overkill! Die SC werden von so vielen Gegnern umlagert, dass Flucht und/ oder Kampf aussichtslos ist. Punkt. Kien Chance. Alle Würfe kritisch = Ende dasselbe, dauert nur länger.
Falls die Spieler lieber trotzdem kämpfend untergehen - okay. Dann das.
Oder der Anführer der Wache ruft: "Der Gaft von Rumpelstilz hat Pläne mit ihnen - bringt sie nicht um, Kerls!" Das sollte dann als Wink mit dem Zaunpfahl genügen.
2) Captivus ex machina! Der Gefangene aus der Maschine ist der Griff in die Zügel von Seiten des SL: "Und kaum hab ihr alle den Wein intus, da sacken euch die Beinen weg und es wird schwarz vor augen. das letzte was ihr hört ist euren Gastgeber sagen "Sehr gut. Die Hexe hatte recht - es wirkt wirklich sehr schnell ...". Als ihr aufwacht, sitzt ihr mit Brummschädel und egbunden in einer feucht riechenden Kerkerzelle - UND ERHALTET ALLE EINEN BENNY/ 100 EP / DREI ROTE GUMMIPUNKTE/ etc.
Damit ist klar für die Spieler: Wir haben nichts falsch gemacht, das war Spielleiterwillkür zur Förderung des Plots und der zeitweilige Kontrollverlust wird entschädigt mit Goodies

Was man unbedingt vermeiden sollte ist es bei Spielen, in dennen vor allemd er Besitz magischer Gegenstände die Stärke des Charakters ausmacht (praktisch alle OSR-Spiele), die SC so gefangen zu nehmen, den der Verlust eines Heiligen Schwertes, eines Stab des Magus, eines Lederpanzers +3 und des zauberbuches macht nun wirklich keinen Spaß. Da kämpfen die SC eher bis zum Tode.

Den Verlust seiner zwei 45.er und seines Spencerkarabiners kann Tex Cowpoke da schon eher verknusen und James Bond kauft sich halt ne neue Beretta.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.02.2020 | 15:03
Walther PPK

https://www.youtube.com/watch?v=qYMUgkD0ttk
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 2.02.2020 | 15:05
Mist, zu langsam. Aber richtig, keine Beretta in den Filmen. Später btw. auch andere Modelle als die PPK.

Back-to-topic.  ~;D
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Luxferre am 2.02.2020 | 15:39
Walther PPK

https://www.youtube.com/watch?v=qYMUgkD0ttk

Seit Dr. No. Vorher war es eine Beretta 418. mit Ladehemmung. Weswegen dann auch auf ein deutsches, funktionierendes Modell gewechselt wurde. Nach einem 6 monatigen Krankenhausaufenthalt.

Also wenn schon klugscheißen, dann aber bitte auch richtig.

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 2.02.2020 | 16:18
Du baust letztlich Sonderfälle, um das Prinzip dahinter nicht verstehen zu müssen.
Sorry, aber über diese Unterstellung kann ich nur herzhaft lachen. Das ist, mit Verlaub, einfach nur lächerlich.

Ich glaube eher dass du so festgefahren in deinem " Das ist alles Mist, weil..."-Denken bist, dass du für andere Sichtweisen bei der Thematik  gar nicht offen bist.

Wenn die Gegenseite plötzlich gar zu transparent allmächtig wird, weil die Spielleitung persönlich ihn unbedingt im Kerker sehen will...warum gebe ich dann nicht gleich meinen Charakterbogen zurück und lasse sie ihren Roman allein erzählen?
Äh, ernsthaft jetzt?

?5 Mann Stadtwache in einem 150 Seelendorf wären schon Zuviel, 3 Mann an der ÄUSSERSTEN Grenze des Möglichen, 60 Mann mehr als das Dorf normalerweise an Waffenfähigen haben könnte und das wenn alle Haushalte  im Dorf dazu verpflichtet wären eine Person in der "Miliz" zu haben
Und dieses Wissen bzw. diese Erkenntnis nimmst du genau woher?

Ach ja, volle Zustimmung noch zu Issi & Rhylthar und ihren Ansichten in dieser Thematik. Ihr bekommt beide von mir ein +1. Und Tudor auch.

Edit:
Mit den Spieler*innen, nicht gegen diese.
Genau. Weil alles, was ich hinter dem SL -Schirm mache, grundsätzlich immer gegen die Spieler gerichtet ist. ::)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 2.02.2020 | 16:44
Äh, ernsthaft jetzt?

Yep. Einerseits kann die SL mit der Kontrolle über die gesamte Spielwelt natürlich "gewinnen", wann immer ihr danach ist; aber wenn sie's damit zu offensichtlich übertreibt, um ihren Willen unbedingt zu kriegen, dann kann ihr meine Mitarbeit als aktiver Mitspieler eigentlich nicht so wichtig sein und ich kann mich genausogut zurücklehnen und einfach nur noch zuhören.

Zitat
Edit: Genau. Weil alles, was ich hinter dem SL -Schirm mache, grundsätzlich immer gegen die Spieler gerichtet ist. ::)

Vielleicht nicht immer grundsätzlich alles (obwohl, wie genau weiß man's unbekannterweise nur so übers Internet schon wirklich...? :think:), aber die Möglichkeit, daß du zumindest hin und wieder tatsächlich direkt gegen die Spieler agierst, läßt sich nicht so leicht ausklammern und ist im hypothetischen jeweiligen Einzelfall auch nicht weniger problematisch.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 2.02.2020 | 17:59

Äh, ernsthaft jetzt?
Ja


Zitat
Und dieses Wissen bzw. diese Erkenntnis nimmst du genau woher?
das 2 %  Militär das Maximum zu sein scheint, das eine Gesellschaft länger supporten kann und das man maximal  normalerweise theoretisch  20% Anteil an kampftauglicher Bevölkerung rechnen kann,

Theoretisch weil es in dem Altersbereich keine sonstig untauglichen Männer geben dürfte oder Auswanderer oder sonstige Ausnahmen und auch keine aus wirtschaftlichen Gründen Ausgenommene, und die Rechnung beinhaltet schon relativ wenige Kinder und Alte pro Familie, keine Nicht Wehrpflichtigen un beinhaltet nicht jene, die man lieber an der Schmiede hätte als im Feld
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 2.02.2020 | 18:08
Zitat
Vielleicht nicht immer grundsätzlich alles (obwohl, wie genau weiß man's unbekannterweise nur so übers Internet schon wirklich...? :think:), aber die Möglichkeit, daß du zumindest hin und wieder tatsächlich direkt gegen die Spieler agierst, läßt sich nicht so leicht ausklammern und ist im hypothetischen jeweiligen Einzelfall auch nicht weniger problematisch.
Umgekehrt:
Es besteht in der Jobbeschreibung als SL drin, dass ich, als Vertreter der Welt, quasi permanent gegen die SC (und damit auch die Spieler) spiele. Jeder Würfelwurf der Spieler ist gegen mich als SL gerichtet (außer, sie betreiben PvP).

Wenn dies in den meisten Fällen nicht so sein soll, rolle ich 5x mit dem Würfel auf der Schatztabelle, teile das Ergebnis mit und verkünde: "Dies ist der Lohn eures Abenteuers...den Weg dahin beschreibt bitte ihr!"...lehne mich zurück und lausche der Geschichte.  ;)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 2.02.2020 | 18:31
Umgekehrt:
Es besteht in der Jobbeschreibung als SL drin, dass ich, als Vertreter der Welt, quasi permanent gegen die SC (und damit auch die Spieler) spiele. Jeder Würfelwurf der Spieler ist gegen mich als SL gerichtet (außer, sie betreiben PvP).

Nun, wie hier im Faden schon von verschiedenen Leuten betont, bist du als SL ja auch Spieler. Insofern ist das, was du als SL machst, also von vornherein auch nur PvP...oder habe ich da irgendwas falsch verstanden? 8]
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 2.02.2020 | 18:34
Nun, wie hier im Faden schon von verschiedenen Leuten betont, bist du als SL ja auch Spieler. Insofern ist das, was du als SL machst, also von vornherein auch nur PvP...oder habe ich da irgendwas falsch verstanden? 8]
Spieler im Sinne der Gesamtheit: Ja, auch der SL.
Spieler im Sinne von PvP in-game: Nein, das können die Rabauken unter sich ausmachen.  8]
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Bad_Data am 2.02.2020 | 18:34
Umgekehrt:
Es besteht in der Jobbeschreibung als SL drin, dass ich, als Vertreter der Welt, quasi permanent gegen die SC (und damit auch die Spieler) spiele. Jeder Würfelwurf der Spieler ist gegen mich als SL gerichtet (außer, sie betreiben PvP).

Wenn dies in den meisten Fällen nicht so sein soll, rolle ich 5x mit dem Würfel auf der Schatztabelle, teile das Ergebnis mit und verkünde: "Dies ist der Lohn eures Abenteuers...den Weg dahin beschreibt bitte ihr!"...lehne mich zurück und lausche der Geschichte.  ;)

Da haben wir eine sehr unterschiedliche Auffassung. Ich sehe Spieler*innen und SL eigentlich nicht als Gegner, selbst wenn das für deren SC bzw. NSC vielleicht gelten mag. Für mich geht es tatsächlich darum, der Geschichte zu lauschen (oder besser, diese mitzugestalten).


Äh, ernsthaft jetzt?

Ich muss gestehen, dass ich das ähnlich sehe. Vielleicht würde ich das einfach still ertragen, aber Spass hätte ich nicht daran. Und mittlerweile neige ich auch dazu, mich aus Runden, bei denen ich als Spieler das Gefühl habe, dass mein Charakter nur Statist oder Zuschauer ist, ziemlich schnell zu lösen.

Edit: Genau. Weil alles, was ich hinter dem SL -Schirm mache, grundsätzlich immer gegen die Spieler gerichtet ist. ::)

Ich finde es tatsächlich gar nicht so einfach, konstruktiv miteinander umzugehen.
Das ist dieser Satz irgendwo ein gutes Beispiel.

Vielleicht haben wir da aber auch einfach eine unterschiedliche Spielphilosophie.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 2.02.2020 | 18:41
Zitat
Da haben wir eine sehr unterschiedliche Auffassung. Ich sehe Spieler*innen und SL eigentlich nicht als Gegner, selbst wenn das für deren SC bzw. NSC vielleicht gelten mag. Für mich geht es tatsächlich darum, der Geschichte zu lauschen (oder besser, diese mitzugestalten).
Sie stehen aber in vielen Seiten auf entgegengesetzten Seiten. Es geht hier ja nicht um das aktive Bekämpfen zum Zwecke eines "Sieges", sondern (zumindest, sobald Würfel im Spiel sind) als gegenseitiger Schwierigkeitsgrad. Und wenn eben von "Gleichberechtigung" oder ähnlichem gesprochen wird, dann muss der SL auch "Schwierigkeiten" setzen können, genau wie es die Spieler mit ihren SC ja auch machen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 2.02.2020 | 18:42
Spieler im Sinne der Gesamtheit: Ja, auch der SL.
Spieler im Sinne von PvP in-game: Nein, das können die Rabauken unter sich ausmachen.  8]

Oh, ich weiß nicht. Aus meiner Sicht scheinen sich nämlich die diskutierten Probleme tatsächlich in erster Linie dadurch zu ergeben, daß die SL aus ihrer vermutlich als normal angenommenen Rolle der PvE-Administration und -Schiedsrichterin ausbricht und zumindest geistig, ohne die anderen Spieler darüber aufzuklären, in den PvP-Modus wechselt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 2.02.2020 | 19:03
Sie stehen aber in vielen Seiten auf entgegengesetzten Seiten. Es geht hier ja nicht um das aktive Bekämpfen zum Zwecke eines "Sieges", sondern (zumindest, sobald Würfel im Spiel sind) als gegenseitiger Schwierigkeitsgrad. Und wenn eben von "Gleichberechtigung" oder ähnlichem gesprochen wird, dann muss der SL auch "Schwierigkeiten" setzen können, genau wie es die Spieler mit ihren SC ja auch machen.

Klar setzt der Spielleiter Schwierigkeiten -und Hilfen und all die neutralen Effekte im Setting. 

Wenn die Spieler sich dann aber mit relevante Entscheidungen am Spiel beteiligen können sollen, ist es dazu von Nöten, dass der SL bei diesen Setzungen sich an den von Setting und Regeln hält und auch bei seinem Design/Adaption des Settings grundlegende Regeln von Logik und Konsistenz walten lässt.

So hört sich das im Übrigen weniger nach "Spiel"leiter gegen Spieler als "Künstler" gegen banausiges Publikum/Kritiker an.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 2.02.2020 | 19:12
Das ist nur das, was Du da rausliest. So gesagt hat das hier keiner. ;)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 2.02.2020 | 19:15
Am Ende ist es - wie so oft - eine Frage der sittlichen Grundhaltung.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 2.02.2020 | 19:22
Yep. Einerseits kann die SL mit der Kontrolle über die gesamte Spielwelt natürlich "gewinnen", wann immer ihr danach ist; aber wenn sie's damit zu offensichtlich übertreibt, um ihren Willen unbedingt zu kriegen, dann kann ihr meine Mitarbeit als aktiver Mitspieler eigentlich nicht so wichtig sein und ich kann mich genausogut zurücklehnen und einfach nur noch zuhören.
Kannst du mir mal ein Beispiel geben für "zu offensichtlichter Übertreibung"


Da haben wir eine sehr unterschiedliche Auffassung. Ich sehe Spieler*innen und SL eigentlich nicht als Gegner, selbst wenn das für deren SC bzw. NSC vielleicht gelten mag. Für mich geht es tatsächlich darum, der Geschichte zu lauschen (oder besser, diese mitzugestalten).
Also ich sehe meine Mitspieler-/*innen in erster Linie auch nicht per se als Gegner, die ich aktiv als SL bekämpfen muss. Sondern wir sind eine Runde und wollen zusammen Spaß haben und Abenteuer erleben. Allerdings bereite ich ja auch den Plot, die Gegner, alternative Lösungswege, sonstige Herausfroderungen vor-und da spiele ich dann so gesehen schon gegen die Spieler, besser gesagt: Erstmal gegen die Charaktere, indem ich sie vor Herausforderungen stelle (wie die aussehen ist egal)-und so gesehen bin ich schon ein Gegenspieler der Spieler-weil ich ja auch gegen ihre Charaktere agiere. Aber das gehört ja nun auch mal zu meinen Aufgaben als SL.

Zitat
Ich muss gestehen, dass ich das ähnlich sehe. Vielleicht würde ich das einfach still ertragen, aber Spass hätte ich nicht daran. Und mittlerweile neige ich auch dazu, mich aus Runden, bei denen ich als Spieler das Gefühl habe, dass mein Charakter nur Statist oder Zuschauer ist, ziemlich schnell zu lösen.
Nun, das bleibt dir unbenommen.

Zitat
Vielleicht haben wir da aber auch einfach eine unterschiedliche Spielphilosophie.
Mag sein, wobei ich das eigentlich nicht glaube-so wie ich bislang hier im Forum kennengelernt habe (bei Warhammer Fantasy z.B.), aber gut, der Eindruck kann natürlich täuschen, schließlich haben wir noch nie zusammen gespielt.
Ich gebe dir ja einerseits Recht, dass man schon mit den Spieler-/*innen spielt in dem Sinne, dass man gemeinsam eine Geschichte erzählt bzw. ein spannendes Abenteuer erlebt. Und dass man nicht aktiv gegen sie spielt (auch wenn man das natürlich in gewisser Weise wenn man z.B. für das Monster würfelt tut, schon macht- aber davon rede ich nicht und darum geht es hier auch gar nicht. Ich weiß aus eigener Erfahrung, was es bedeutet, wenn ein SL wirklich aktiv gegen die Gruppe spielt- und das ist zumindest bei mir nicht zutreffend. Genau so wenig zutreffend wie die Aussage, dass alles, was hinter dem SL-Schirm geschieht immer(!) automatisch gegen die SCs/Spieler geht. Weil, wenn ich spontan eine Karte für die Spieler anfertige, ist das natürlich auch gegen die SC/Spieler...lassen wir das.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Sequenzer am 2.02.2020 | 19:25
Oh hier in Thread tauchen ja prähistorisches SL denkeweisen auf *Popcorn hol *
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 2.02.2020 | 19:29
Ich habe ja eher das Gefühl, hier kommt manches aus der Vergangenheit hoch, obwohl dies gar nicht zwingend das Thema war. *zeigt auf seine Signatur*
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Luxferre am 3.02.2020 | 07:08
... Aus meiner Sicht scheinen sich nämlich die diskutierten Probleme tatsächlich in erster Linie dadurch zu ergeben, daß ...

... man konstruierte und nicht vollumfänglich ausformulierte Probleme/Situationen in einem Forum diskutiert, die bisher kaum jemand am Spieltisch erlebt hat .... aber über die man sich gar vortrefflich echauffieren kann  >;D

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.02.2020 | 07:27
... man konstruierte und nicht vollumfänglich ausformulierte Probleme/Situationen in einem Forum diskutiert, die bisher kaum jemand am Spieltisch erlebt hat .... aber über die man sich gar vortrefflich echauffieren kann  >;D
sprich da nur für dich selbst
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Luxferre am 3.02.2020 | 07:31
sprich da nur für dich selbst

Quatsch.
Ich spreche immer und grundsätzlich für die inter..intra...intuletuele Elite der deutschen Gesellschaft für bessereres Rollenspiel nach tanelornscher Schule ...

Wenn Dir der Humor meines Postings trotz Smiley abgeht, kann ich Dir leider echt nicht helfen ...  8]
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 08:56
Ich hab das Gefühl, es fehlt so ein Bisschen an Ideen, was im Gefängnis alles cooles passieren kann.

Sammlung:
Man könnte z.B. eine extra Zufallstabelle für den Knast bauen.

z.B. könnte man die Mitgefangenen auswürfeln.
Da könnten Freunde und Feinde fürs Leben dabei sein.
(Ja sogar Love-Interests)
Oder die Gefängniswärter/Foltermeister/Ermittler/Inquisitoren  etc. die mit den Gefangenen Kontakt haben.


Daraus können sie die witzigsten Storys entwickeln...
Von wegen "im Gefängnis passiert nix"....... ::) ~;D

Es gibt Serien und Filme, die ausschließlich im Knast spielen.
Da kann man sich ruhig mal was einfallen lassen als SL.

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 09:20
Ich habe ja eher das Gefühl, hier kommt manches aus der Vergangenheit hoch, obwohl dies gar nicht zwingend das Thema war. *zeigt auf seine Signatur*
Ach du meinst bei Fate gibt es kein Railroading? >;D*scnr*

Ich hab das Gefühl, es fehlt so ein Bisschen an Ideen, was im Gefängnis alles cooles passieren kann.
Scheint mir auch so. Allerdings möchte ich hier ergänzen, dass ich-nach all den Beiträgen bislang hier- sehr stark den Eindruck habe, dass es gerade auf Spielerseite an Spannung& Ideen fehlt, was das alles Cooles passieren kann oder könnte.
SL:..."und so werdet ihr verhaftet und die Gruppe landet im Gefägnis"
Spieler: "...aber das ist Railroading und Spielleitermanipulation. Und überhaupt: SL-Willkür."  :mimimi:

Zitat
Sammlung:
Man könnte z.B. eine extra Zufallstabelle für den Knast bauen.
Könnte man. Ist aber imho eigentlich gar nicht notwendig (zumal ich kein Freund von diesen Zufallstabellen bin, auf die gewürfelt wird was z.B. während einer Reise passieren könnte...). Es gibt vermutlich auch so genug Optionen (ohne Zufallstabelle), was alles passieren kann.

Zitat
Es gibt Serien und Filme, die ausschließlich im Knast spielen.Da kann man sich ruhig mal was einfallen lassen als SL.
Tja und da heißt es auf der einen Seite, dass Spieler aktiv (die Geschichte) mitgestalten wollen &sollen. Player Empowerment rulez und sowas. Dürfen & sollen sie ja auch! Nur: Dann sollten sie das auch mal tun (also: aktiv &kreativ) mitgestalten statt bei so einem Szenario als erstes " Buuh, Railroading" zu rufen. ::)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 3.02.2020 | 09:22
Ich hab das Gefühl, es fehlt so ein Bisschen an Ideen, was im Gefängnis alles cooles passieren kann.

Das auf jeden Fall -- zumal ja auch in der klassischen Abenteuerliteratur längst nicht jede Gefangenschaft überhaupt gleich den stereotypen Knast bei Wasser und Brot und mit Gitterstäben vor dem Fenster bedeutet. Liest heutzutage denn keiner mehr Karl May? ::)

Zitat
Da kann man sich ruhig mal was einfallen lassen als SL.

Amen. Gehört ja schließlich irgendwie zum Job... ;)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 3.02.2020 | 09:31
Ach du meinst bei Fate gibt es kein Railroading? >;D*scnr*
Scheint mir auch so. Allerdings möchte ich hier ergänzen, dass ich-nach all den Beiträgen bislang hier- sehr stark den Eindruck habe, dass es gerade auf Spielerseite an Spannung& Ideen fehlt, was das alles Cooles passieren kann oder könnte.
SL:..."und so werdet ihr verhaftet und die Gruppe landet im Gefägnis"
Spieler: "...aber das ist Railroading und Spielleitermanipulation. Und überhaupt: SL-Willkür."  :mimimi:
Tja, oft ist es halt "Railroading und Spielleitermanipulation". Das mögen viele nicht. Wenn deine Gruppe das mag: Mach halt. Wo ist das Problem? Im Umkehrschluss habe ich kein Problem damit, wenn mein Charakter gefangen genommen wird, wenn es KEIN Railroading ist. Aber es ist auch legitim, darauf hinzuweisen, dass das Stilmittel "SCs landen im Gefängnis" in der Praxis oft nicht gut eingesetzt wird. Und dann kannst du dich als SL halt auch mal fragen, ob es an DIR liegen könnte, wenn deine Spieler zu meckern anfangen, wenn du ihre SCs gefangen nehmen lässt.

Ich hab das Gefühl, es fehlt so ein Bisschen an Ideen, was im Gefängnis alles cooles passieren kann.
"Gefängnisplanet" für Traveller. Das ist eine ganze Kampagne, die im Knast spielt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 09:32
Scheint mir auch so. Allerdings möchte ich hier ergänzen, dass ich-nach all den Beiträgen bislang hier- sehr stark den Eindruck habe, dass es gerade auf Spielerseite an Spannung& Ideen fehlt, was das alles Cooles passieren kann oder könnte.
Naja,-daher ja die Idee sich als SL von Zufallstabellen inspirieren zu lassen.
(Für den Fall, dass da für das Gefängnis noch nichts ausgedacht ist)
Muss man sich halt welche bauen, und die dann seinem Szenario anpassen.

Die Spieler können ja im Normalfall nicht festlegen, wer da wie im Gefängnis hockt, das fällt klassischerweise in den Aufgabenbereich des SL.
Falls dem spontan nix einfällt, kann man auch den Zufall entscheiden, lassen, durch Tabellen.
Oder aber der SL hat schon konkrete Ideen, und lässt die dann einfließen.

Oder anders- Als Spieler kann ich klassischerweise nicht festlegen, welche NSC da im Knast hocken und/oder diesen beaufsichtigen.
Von daher ist das mMn. schon hauptsächlich SL Aufgabe da Angebote zu machen.

-Die Spieler müssen da natürlich auch was draus machen wollen. Zwingen kann man niemanden.
Aber die Gestaltung der Spielwelt, in Form von-NSC Setzung fällt klassischerweise nicht in ihren Aufgabenbereich.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 3.02.2020 | 09:54
Die Spieler können ja im Normalfall nicht festlegen, wer da wie im Gefängnis hockt, das fällt klassischerweise in den Aufgabenbereich des SL.
Falls dem spontan nix einfällt, kann man auch den Zufall entscheiden, lassen, durch Tabellen.

Nachdem ich beim normalen Rollenspiel auf die Frage der Spieler "Wir sind ja jezt beim Schmied, wie heist der denn?" gerne antworte "Gib du mir einen Namen, aber bitte einen passenden.(*)"
würde ich was das betrifft auch den Spielern das überlassen - so haben sie wenigstens etwas zu tun.
"Wer soll denn dein Zellengenosse sein? Aber bitte etwas passendes" - "Der Sohn des Königs (*)" - "Soviel zum Thema passend,... Warum sollten sie dich gerade zu dem reinstecken?"

(*) - Wenn mir die Spieler "Dumme" vorgaben machen dann gibt es auch dummen Nachtisch von mir, Schmiede welche wissen das ihr Name eine Lachnummer in der Stadt ist sind übelgelaunt, cholerisch und lassen sich recht schwer etwas abschwätzen. Was mir gerade mit dem Sohn des Königs durch die Gedanken geht,...
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.02.2020 | 10:09
Ich finde ja das es stark davon abhängt was man so im Vorfeld vereinbart hat. Sprich wenn man schon vorher vereinbart das Man "Gefängnisplanet" spielt dan weiß jeder was da kommt. Wenn ich aber Exploration spielen will wirddas schon schwieriger. Pauschal habe ich aber nichts gegen ein zwei Sessions im Knast, so denn da was interessantes passiert.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 10:09
Nachdem ich beim normalen Rollenspiel auf die Frage der Spieler "Wir sind ja jezt beim Schmied, wie heist der denn?" gerne antworte "Gib du mir einen Namen, aber bitte einen passenden.(*)"
würde ich was das betrifft auch den Spielern das überlassen - so haben sie wenigstens etwas zu tun.
"Wer soll denn dein Zellengenosse sein? Aber bitte etwas passendes" - "Der Sohn des Königs (*)" - "Soviel zum Thema passend,... Warum sollten sie dich gerade zu dem reinstecken?"

(*) - Wenn mir die Spieler "Dumme" vorgaben machen dann gibt es auch dummen Nachtisch von mir, Schmiede welche wissen das ihr Name eine Lachnummer in der Stadt ist sind übelgelaunt, cholerisch und lassen sich recht schwer etwas abschwätzen. Was mir gerade mit dem Sohn des Königs durch die Gedanken geht,...
"Wunsch-Gefängnis"- Kann man natürlich machen.
Ist halt "klassischerweise" anders.
Bzw. ist "klassischerweise" Job des SL, das zu setzen.

Im Fall von Zufallstabellen entscheidet das einfach eine dritte, neutrale Instanz, namens "Zufall."- (Würfel)

Alternativ zum "Wunsch-Gefängnis"hilft es auch die Wünsche seiner Spieler in Bezug auf Figurenentwicklung im Vorfeld zu erfragen bzw. zu kennen.
Oder eine interessante Tabellen zu haben, die genug Entwicklungs- und Konfliktpotential bieten, um nicht langweilig zu sein.

Seine Mitgefangenen selbst aussuchen ist eine Sache, Spannung und Story zu erzeugen, nochmal eine andere.

Edit. Ich möchte mich als SPL lieber vom SL überaschen lassen. Bzw. möchte nicht seinen Job machen.
Umgekehrt sehe ich es als SL auch als meinen Job an, das zu tun.
(Dass ich die SC- kenne, ist da natürlich wichtig. Man braucht ein Gefühl für Spieler und Figuren. )
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.02.2020 | 10:10
"Der Sohn des Königs (*)" - "Soviel zum Thema passend,... Warum sollten sie dich gerade zu dem reinstecken?"
mir fallen da gute Gründe ein..., Fehler, Absicht(las die Murder Hobbos …)
Welchen Königs, des gestürzten good King Wenceslas/King beyond the water/des Verräterkönigs Theodahad/Hamlets/des grausamen Tyrannen/König der 3 Hütten irgendwo im Wald/des gestürzten Ursupators/eines Hauses ohne Mandat des Himmels - Königsheil...

Der Sohn mag illegitimer Sohn Nr 75 sein, Verlierer im Thronstreit, ein absoluter Psycho den man nur deshalb nicht zu Recht exekutiert weil Verwandter des Königs/politisch-sozial unopportun(kinslayer),

Wenn Dir der Humor meines Postings trotz Smiley abgeht, kann ich Dir leider echt nicht helfen ...  8]
sorry, den Humor habe ich das falsch zugeordnet
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 10:28
Tja, oft ist es halt "Railroading und Spielleitermanipulation".
SL-Manipulation ist es ja schon, wenn ich spontan im Abenteuer einen Dorfschmied einführe, obwohl das Abenteuer gar keinen vorsieht. So gesehen gibt es in jedem Abenteuer Situationen, die durch den SL "manipuliert" werden. Somit kann man sich den Vorwurf der SL-Manipulation getrost schenken.

Zitat
Das mögen viele nicht.
Scheint so, dass einige das nicht mögen.

Zitat
Wenn deine Gruppe das mag: Mach halt. Wo ist das Problem?
Ich habe damit kein Problem, und meine Spieler auch nicht. Aber eben offensichtlich einige, wenige andere. Und ich habe mich nur gefragt, warum die damit so ein Problem haben.

Zitat
Aber es ist auch legitim, darauf hinzuweisen, dass das Stilmittel "SCs landen im Gefängnis" in der Praxis oft nicht gut eingesetzt wird.
Es behauptet ja auch keiner, dass es nicht legitim wäre. Ich habe halt in den 15+Jahren, seit ich SL bin, noch keinen einzigen Spieler gehabt, der sich über eine Gefangennahme oder einen Knastaufenthalt seines/ihres SCs beschwert hätte. Deswegen war ich ein bisschen über die Aussagen von einigen hier zu dem Thema etwas überrascht. Und klar, wenn man als Spieler natürlich dementsprechend schlechte Erfahrungen gemacht hat, kann ich das sogar teilweise nachvollziehen.
Zitat
Und dann kannst du dich als SL halt auch mal fragen, ob es an DIR liegen könnte, wenn deine Spieler zu meckern anfangen, wenn du ihre SCs gefangen nehmen lässt.
Also wenn meine Spieler anfangen zu meckern- was höchst selten bis gar nicht vorkommt-dann liegt das nicht daran, dass ihre SCs jetzt gefangen genommen werden. Sondern dann stimmt etwas Grundsätzliches nicht, und das gilt es dann zu hinterfragen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 3.02.2020 | 10:51
Ich glaube es ist für die Wahrnemung der Spieler ein Unterschied, ob die Gefangennahme aufgrund einer Handlung des SCs stattfindet, oder aus "Plotgründen". "Plotgründe" sind meist willkürlich. Und wenn der Plot ohne Gefangennahme nicht funktioniert und die Spieler allergisch reagieren, dann ist es vermutlich der falsche Plot für die Gruppe.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 11:44
Ich glaube es ist für die Wahrnemung der Spieler ein Unterschied, ob die Gefangennahme aufgrund einer Handlung des SCs stattfindet, oder aus "Plotgründen". "Plotgründe" sind meist willkürlich. Und wenn der Plot ohne Gefangennahme nicht funktioniert und die Spieler allergisch reagieren, dann ist es vermutlich der falsche Plot für die Gruppe.
Die interessante Frage wäre hier für mich, warum reagieren sie allergisch (z.B. auf einen Ausbruchsplot)?
- Das gehört immerhin zu den klassischen Szenarien. Ebenso- wie ein-"Beweise deine Unschuld"-Szenario.

Protagonist zu sein, bedeutet nicht immer Oberwasser zu haben. Weder in Filmen noch in Büchern.
Warum gibt es dann einen solchen Anspruch im Rollenspiel? (Finde ich spannend)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Seraph am 3.02.2020 | 11:47
Ich glaube es ist für die Wahrnemung der Spieler ein Unterschied, ob die Gefangennahme aufgrund einer Handlung des SCs stattfindet, oder aus "Plotgründen". "Plotgründe" sind meist willkürlich. Und wenn der Plot ohne Gefangennahme nicht funktioniert und die Spieler allergisch reagieren, dann ist es vermutlich der falsche Plot für die Gruppe.

Genau das wollte ich auch gerade schreiben :)
Als Reaktion der Umwelt auf Handlungen der SC ist es völlig in Ordnung. Auch als Einstieg in eine neue Kampagne fände ich es sehr stimmig.


Aus Plotgründen...ist es ziemlicher Murks.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 11:49
Aus Plotgründen...ist es ziemlicher Murks.
Warum ist das für dich so?
(Und die Frage ist ernst gemeint. Aus Interesse)

Ich habe z.B. schon mal als Spieler ein Ausbruchplot Kaufabenteuer mitgespielt, und fand das total spannend.
Sprich- mir geht es da einfach anders. Und ich möchte gerne verstehen, was daran Murks sein könnte.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 3.02.2020 | 11:54
Nur weil es klassisch ist, heist es nicht, dass es einem gefallen muss. (Jane Austens Stolz und Vorurteil ist auch klassisch, aber wieviele Männer gehen dafür freiwillig ins Kino?  ;D)

Es klingt so ein bisschen vorwurfsvoll, als seien die Spieler irgendwie schlecht oder undankbar, nur weil sie eine Gefangenschaft doof finden. Geschmack ist halt unterschiedlich.

Aus Plotgründen...ist es ziemlicher Murks.
Seh ich auch so.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 3.02.2020 | 11:56
Die interessante Frage wäre hier für mich, warum reagieren sie allergisch (z.B. auf einen Ausbruchsplot)?
- Das gehört immerhin zu den klassischen Szenarien. Ebenso- wie ein-"Beweise deine Unschuld"-Szenario.

Protagonist zu sein, bedeutet nicht immer Oberwasser zu haben. Weder in Filmen noch in Büchern.
Warum gibt es dann einen solchen Anspruch im Rollenspiel? (Finde ich spannend)

Ein Punkt, der mir hier im Forum schon gelegentlich vorgehalten worden ist, wäre vermutlich, daß Filme und Bücher einer- und Rollenspiel andererseits eben nicht dasselbe sind. Den Grafen von Monte Christo als mehr oder weniger Unbeteiligter nur zu lesen (oder sich eine der Verfilmungen anzuschauen), kann dementsprechend auch einfach nicht dieselbe Erfahrung sein wie die, Edmond Dantes als SC zu haben und die ganzen Jahre der Haft im Chateau d'If "persönlich" absitzen zu müssen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 11:57
Es klingt so ein bisschen vorwurfsvoll, als seien die Spieler irgendwie schlecht oder undankbar, nur weil sie eine Gefangenschaft doof finden. Geschmack ist halt unterschiedlich.
Das ohne Frage.
Aber Allergie hat ja jetzt nix mit Geschmack zu tun.

Es macht einen Unterschied, ob ich sage: Naja Ausbruchsabenteuer sind nicht so mein Ding. Aber ich spiel schon mit, Das nächste mal bitte ein anderes Szenario.
Oder ob ich finde: "Das geht ja gar nicht!"
(Letzteres würde mich interessieren)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Sequenzer am 3.02.2020 | 11:58
Nur weil es klassisch ist, heist es nicht, dass es einem gefallen muss. (Jane Austens Stolz und Vorurteil ist auch klassisch, aber wieviele Männer gehen dafür freiwillig ins Kino?  ;D)
Deswegen gibts ja auch "Stolz & Voruteil & Zombies" ^^
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 12:01
Ein Punkt, der mir hier im Forum schon gelegentlich vorgehalten worden ist, wäre vermutlich, daß Filme und Bücher einer- und Rollenspiel andererseits eben nicht dasselbe sind. Den Grafen von Monte Christo als mehr oder weniger Unbeteiligter nur zu lesen (oder sich eine der Verfilmungen anzuschauen), kann dementsprechend auch einfach nicht dieselbe Erfahrung sein wie die, Edmond Dantes als SC zu haben und die ganzen Jahre der Haft im Chateau d'If "persönlich" absitzen zu müssen.
Klar, doch sind ja jetzt Rollenspiel- Abenteuer keine Romane.
Und ein Ausbruchsabenteuer ist idR. darauf ausgerichtet. , dass sich die SC  in absehbarer Zeit aus ihrer Zelle befreien, und dann quasi noch aus dem Gebäude rauskommen müssen.
(Mit all seinen Gefahren und Hindernissen)
Was den viel größeren Teil des Abenteuers in Anspruch nimmt.

Keiner muss dabei den Graf von Montechristo spielen. Zumindest nicht allzulange.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Seraph am 3.02.2020 | 12:02
Warum ist das für dich so?
(Und die Frage ist ernst gemeint. Aus Interesse)

Ich habe z.B. schon mal als Spieler ein Ausbruchplot Kaufabenteuer mitgespielt, und fand das total spannend.
Sprich- mir geht es da einfach anders. Und ich möchte gerne verstehen, was daran Murks sein könnte.

Nur für's Protokoll - ich habe gegen gelegentliche Plot-Nadelöhre und Gefangennahmen gar nichts :)
Aber ich kenne sehr viele Spieler, die darauf allergisch reagieren. Ich vermute einerseits, weil es die SC in ihrer Macht beschneidet (und in vielen Settings sind die SC nun einmal Helden) und andererseits, weil es die vorigen Handlungen im Abenteuer teilweise relativiert, bzw. als irrelevant für den Fortschritt des Abenteuers hinstellt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 12:05
Nur für's Protokoll - ich habe gegen gelegentliche Plot-Nadelöhre und Gefangennahmen gar nichts :)
Aber ich kenne sehr viele Spieler, die darauf allergisch reagieren. Ich vermute einerseits, weil es die SC in ihrer Macht beschneidet (und in vielen Settings sind die SC nun einmal Helden) und andererseits, weil es die vorigen Handlungen im Abenteuer teilweise relativiert, bzw. als irrelevant für den Fortschritt des Abenteuers hinstellt.
Ok, das vermute ich auch.
Aber um nochmal auf das Wort "Helden" zu kommen.
Selbst James Bond sitzt mal im Knast. Warum dürfen das die Helden im Rollenspiel nicht?
(Das ergibt für mich jetzt keinen Sinn-ich finde sowas gehört doch zum Held sein dazu. Auch im Rollenspiel)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Hotzenplot am 3.02.2020 | 12:06
Möglicherweise sind die Schienen Richtung Gefangennahme auch einfach besser zu entlarven als beispielsweise ein Railroading, welches einen durch einen speziellen Landstrich führt.  ;)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 3.02.2020 | 12:08
Ich denke, bei "plotbedingten" Gefangennahmen stellt sich so ein bißchen die Frage, wozu die überhaupt nötig sind. (Den "Was will ich als SL eigentlich damit erreichen?"-Punkt habe ich ja, glaube ich, schon mal angesprochen.) Was, genau, bringt mir als Spieler oder als SL die Gefangenschaft, das ich nicht auch anderweitig erreichen könnte -- und sei es nur, indem die SC genau dasselbe Gefängnis halt von außen infiltrieren, anstatt dort gegen ihren Willen eingebuchtet zu sein? :think:
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 12:15
Als Reaktion der Umwelt auf Handlungen der SC ist es völlig in Ordnung. Auch als Einstieg in eine neue Kampagne fände ich es sehr stimmig.Aus Plotgründen...ist es ziemlicher Murks.
Aha.Interessant. Was ist denn wenn der Einstieg in die neue Kampagne genau so ein Knast-oder Ausbruchsszenario ist? Und was ist, wenn sich die Gefangennahme aus dem Verhalten der SC ergibt, das aber im Plot sowieso vorgesehen war?

Nur für's Protokoll - ich habe gegen gelegentliche Plot-Nadelöhre und Gefangennahmen gar nichts :)
Aber ich kenne sehr viele Spieler, die darauf allergisch reagieren. Ich vermute einerseits, weil es die SC in ihrer Macht beschneidet (und in vielen Settings sind die SC nun einmal Helden) und andererseits, weil es die vorigen Handlungen im Abenteuer teilweise relativiert, bzw. als irrelevant für den Fortschritt des Abenteuers hinstellt.
Nur fürs Protokoll: Jack Sparrow , William Turner, D'Artagnan, etc. sind Helden und geraten auch in Gefangenschaft.  Es gibt viele Helden, die in Gefangenschaft geraten, während ihres Abenteuers. Und ja, da gehört das zum Plot dazu. Ist das deswegen dann ein schlechter Plot oder ein schlechter Film? Nein, ist es nicht. Einen Teil seiner Spannung bezieht der Plot bzw. Film ja u.a. gerade aus diesen "Knastszenen".

Aber um nochmal auf das Wort "Helden" zu kommen.
Selbst James Bond sitzt mal im Knast. Warum dürfen das die Helden im Rollenspiel nicht?
(Das ergibt für mich jetzt keinen Sinn-ich finde sowas gehört doch zum Held sein dazu. Auch im Rollenspiel)
Ganz genau so sehe ich das auch. Von daher: +1.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 12:16
Möglicherweise sind die Schienen Richtung Gefangennahme auch einfach besser zu entlarven als beispielsweise ein Railroading, welches einen durch einen speziellen Landstrich führt.  ;)
Ich würde unterscheiden, zwischen "Plotpfeiler "- und "Plotschienen."
Ein "Plotpfeiler" ist eine Setzung, die eine bestimmte Handlung erst ermöglicht.(z.B. Ausbruch-Szenario)
Eine "Plotschiene" ist eine Setzung, die den Handlungsablauf  über das Abenteuer hindurch bestimmt. (Wie läuft der Ausbruch genau ab?)

Ersteres hat mit Railroading, im klassischen Sinne, nichts zu tun.
Die einzige Spielerentscheidung, die damit entwertet werden könnte, wäre die, dass ein Spieler auf diese Art von Plot grundsätzlich keine Lust hat.
Und deshalb nicht bereit wäre sowas mitzuspielen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 3.02.2020 | 12:18
Aha.Interessant. Was ist denn wenn der Einstieg in die neue Kampagne genau so ein Knast-oder Ausbruchsszenario ist? Und was ist, wenn sich die Gefangennahme aus dem Verhalten der SC ergibt, das aber im Plot sowieso vorgesehen war?

Sittliche Grundhaltung!
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Suro am 3.02.2020 | 12:24
Ersteres hat mit Railroading, im klassischen Sinne, nichts zu tun.
Die einzige Spielentscheidung, die damit entwertet werden könnte, wäre die, dass ein Spieler auf diese Art von Plot grundsätzlich keine Lust hat.
Und deshalb nicht bereit wäre sowas mitzuspielen.

Kommt darauf an, ob es sich hier um ein Standalone-Abenteuer handelt, bei dem die Gefangenschaft Status Quo zu Beginn ist, oder ob das Gefangen-genommen-werden selbst Teil des Spiels ist. Wenn Letzteres, kann es natürlich durchaus Railroading sein - wenn die Spieler nicht die Möglichkeit haben, dieses Schicksal zu Umgehen.

Kann man meiner Ansicht nach trotzdem mal machen (ich habe keine Gefängnisabenteuer-Traumata); würde ich in dem Fall aber ankündigen ("Hey ich hätte Lust nächste Sitzung einen Gefängnisszenario zu leiten, dafür müssten eure Charaktere aber zu Beginn gefangen genommen werden, wäre das ok?")
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 3.02.2020 | 12:25
Ich würde unterscheidem, zwischen "Plotpfeiler "- und "Plotschienen."
Ein "Plotpfeiler" ist eine Setzung, die eine bestimmte Handlung erst ermöglicht.(z.B. Ausbruch-Szenario)
Eine "Plotschiene" ist eine Setzung, die die Handlung  bestimmt. (Wie läuft der Ausbruch genau ab?)

Ersteres hat mit Railroading, im klassischen Sinne, nichts zu tun.
Für mich ist beides Railroading.

Jemand, der die SCs aus "Plotgründen" in den Knast steckt, hat ziemlich sicher einen Plan, was die SCs jetzt machen sollen. Das die SCs nein sagen und etwas anderes machen, geht nicht. Viel mehr Schiene geht kaum.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.02.2020 | 12:26
Zitat
Die interessante Frage wäre hier für mich, warum reagieren sie allergisch (z.B. auf einen Ausbruchsplot)?
- Das gehört immerhin zu den klassischen Szenarien. Ebenso- wie ein-"Beweise deine Unschuld"-Szenario.

Naja im Normalfall ist der Knastbesuch auch mit dem Verlust von Eigentum verbunden und das stört die allermeisten Mitspieler.
Spieler haben in der Reegel kein Problem damit verletzt zu werden (meist bekommt man ja Gesundheit irgendwie wieder, bei Permanenten Abzug von Lebensenergie vielleicht anders). Bei Ausrüstung kann die zwar auch wiedererlangt werden, doch meist dauert das einfach viel länger und stellt damit einen deutlich größeren Einschnitt vor.
Meines erachtens einer der Gründe.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 12:32
Kommt darauf an, ob es sich hier um ein Standalone-Abenteuer handelt, bei dem die Gefangenschaft Status Quo zu Beginn ist, oder ob das Gefangen-genommen-werden selbst Teil des Spiels ist. Wenn Letzteres, kann es natürlich durchaus Railroading sein - wenn die Spieler nicht die Möglichkeit haben, dieses Schicksal zu Umgehen.

Kann man meiner Ansicht nach trotzdem mal machen (ich habe keine Gefängnisabenteuer-Traumata); würde ich in dem Fall aber ankündigen ("Hey ich hätte Lust nächste Sitzung einen Gefängnisszenario zu leiten, dafür müssten eure Charaktere aber zu Beginn gefangen genommen werden, wäre das ok?")
Ich weiß nicht, für mich zumindest, wäre es vollkommen klar, dass sowas meinen SC, in welcher Form auch immer passieren kann.
Weil meine Figur Mist baut
Weil meine Figur Pech hat
Weil es zum Abenteuer gehört.
etc.
Als Held hat man Feinde, man ist ständig irgendwelchen Gefahren ausgesetzt, es wäre doch irgendwie komisch, wenn da ausgeschlossen wäre, dass meine Figur in Gefangenschaft gerät.
Dass sie stirbt, oder verletzt wird, ist ja idR. auch nicht ausgeschlossen. Warum dann eine Gefangennahme?
Das käme mir tatsächlich komisch vor.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 12:34
Naja im Normalfall ist der Knastbesuch auch mit dem Verlust von Eigentum verbunden und das stört die allermeisten Mitspieler.
Spieler haben in der Reegel kein Problem damit verletzt zu werden (meist bekommt man ja Gesundheit irgendwie wieder, bei Permanenten Abzug von Lebensenergie vielleicht anders). Bei Ausrüstung kann die zwar auch wiedererlangt werden, doch meist dauert das einfach viel länger und stellt damit einen deutlich größeren Einschnitt vor.
Meines erachtens einer der Gründe.
jepp!
Den Punkt hatte ich vollkomen ausgeblendet.
Ja klar, die heilige Ausrüstung!
 :D
THx
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Suro am 3.02.2020 | 12:39
Ich weiß nicht, für mich zumindest, wäre es vollkommen klar, dass sowas meinen SC, in welcher Form auch immer passieren kann.
Weil meine Figur Mist baut
Weil meine Figur Pech hat
Weil es zum Abenteuer gehört.
etc.
Als Held hat man Feinde, man ist ständig irgendwelchen Gefahren ausgesetzt, es wäre doch irgendwie komisch, wenn da ausgeschlossen wäre, das meine Figur in Gefangenschaft gerät.
Dass sie stirbt, oder verletzt wird, ist ja idR. auch nicht ausgeschlossen. Warum dann eine Gefangennahme?
Das käme mir tatsächlich komisch vor.

Moment, mir ging es hier um Setzungen im Pfeiler-Sinn. Daraus, dass es keine solche Setzung gibt, ergibt sich ja nicht, dass die Gefangenschaft kein mögliches Element ist. Ich würde auch nicht sagen, dass Gefangenschaft in der Vorbereitung des SLs nichts verloren hat: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine Spielleiter den Charakteren eine Gruppe von Bewaffnetet auf den Hals hetzt, die die Charaktere festsetzen wollen, und davon auszugehen, dass es gut sein kann, dass dies den NSCs auch gelingt. Railroading wird das nur, wenn die Charaktere nicht die Möglichkeit haben, die Konfrontation zu gewinnen, sie gänzlich zu vermeiden, die Kontrahenten zu etwas anderem zu Überzeugen usw. usf..

Edit: D.h., in der Aufzählung oben habe ich nichts gegen "Mist baut" oder "Pech hat", sehr wohl aber, wenn es unabgesprochen "zum Abenteuer gehört".
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 12:42
Jemand, der die SCs aus "Plotgründen" in den Knast steckt, hat ziemlich sicher einen Plan, was die SCs jetzt machen sollen. Das die SCs nein sagen und etwas anderes machen, geht nicht. Viel mehr Schiene geht kaum.
Natürlich hat man das als SL. Und als guter SL hat man natürlich immer noch ein paar zusätzliche Optionen für die SCs in der Hinterhand bzw. ist offen für kreative oder vielleicht auch ungewöhnliche Handlungsoptionen/Vorschläge seitens der Spieler/SCs.

Es steht den SCs bzw. Spieler natürlich frei, nein zu sagen, oder das Ganze zu verweigern. Aber was haben sie als Spieler davon? Was haben ihre Charaktere davon?

Naja im Normalfall ist der Knastbesuch auch mit dem Verlust von Eigentum verbunden und das stört die allermeisten Mitspieler.
Spieler haben in der Reegel kein Problem damit verletzt zu werden (meist bekommt man ja Gesundheit irgendwie wieder, bei Permanenten Abzug von Lebensenergie vielleicht anders). Bei Ausrüstung kann die zwar auch wiedererlangt werden, doch meist dauert das einfach viel länger und stellt damit einen deutlich größeren Einschnitt vor.Meines erachtens einer der Gründe.
Mir kommt es vor, als ob für einige hier der Knastaufenthalt des Charakters schlimmer ist als der Verlust eines Armes oder Beines im Kampf.
Abwägung. Prioritätensetzung. Sittliche Grundhaltung und so.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 12:45
Moment, mir ging es hier um Setzungen im Pfeiler-Sinn. Daraus, dass es keine solche Setzung gibt, ergibt sich ja nicht, dass die Gefangenschaft kein mögliches Element ist. Ich würde auch nicht sagen, dass Gefangenschaft in der Vorbereitung des SLs nichts verloren hat: Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass eine Spielleiter den Charakteren eine Gruppe von Bewaffnetet auf den Hals hetzt, die die Charaktere festsetzen wollen, und davon auszugehen, dass es gut sein kann, dass dies den NSCs auch gelingt. Railroading wird das nur, wenn die Charaktere nicht die Möglichkeit haben, die Konfrontation zu gewinnen, sie gänzlich zu vermeiden, die Kontrahenten zu etwas anderem zu Überzeugen usw. usf..
Klar, das sehe ich ähnlich.
Was ich meinte: Mir käme es ganz arg komisch vor, wenn mich mein SL extra fragen würde, ob meine Figur ´überhaupt in Gefangenschaft geraten darf.
Weil für mich ganz klar wäre- dass sie es darf.- Kurz es ist mir bislang nicht als  Taboo oder Problem bekannt, das man gesondert abklären muss.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 12:48
Es steht den SCs bzw. Spieler natürlich frei, nein zu sagen, oder das Ganze zu verweigern. Aber was haben sie als Spieler davon? Was haben ihre Charaktere davon?
Mir kommt es vor, als ob für einige hier der Knastaufenthalt des Charakters schlimmer ist als der Verlust eines Armes oder Beines im Kampf.
Isso.... ~;D

Allein die ganzen tollen Gegenstände und Artefakte- die man dann vorübergehend, oder für immer verliert. Das ist schon bedrohlich.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 3.02.2020 | 12:58
Es steht den SCs bzw. Spieler natürlich frei, nein zu sagen, oder das Ganze zu verweigern. Aber was haben sie als Spieler davon? Was haben ihre Charaktere davon?

Umgekehrt wird 'n Schuh draus: was haben sie davon, ja zu sagen? Klar, wenn man ein "Nein" als von vornherein so abwegig betrachtet, daß es echte Verständnisschwierigkeiten bereitet, dann hat man sich diese Frage möglicherweise noch nie gestellt...
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 3.02.2020 | 13:04
Es steht den SCs bzw. Spieler natürlich frei, nein zu sagen, oder das Ganze zu verweigern. Aber was haben sie als Spieler davon? Was haben ihre Charaktere davon?
Weniger Frust. Es gibt nichts ätzenderes, von irgendwem zu irgendwas gezwungen zu werden, wenn man darauf keine Lust hat.

Ein SL in Shadowrun hat bei jeder Gefangennahme und jedem Cyberwareupgrade den Chars eine Cortexbombe verpasst, damit sie seine tollen Runs, die man ganz kreativ lösen konnte, auch spielen und nicht etwa etwas anderes machen.

Ich war aus der Runde ziemlich schnell draußen.

Isso.... ~;D

Allein die ganzen tollen Gegenstände und Artefakte- die man dann vorübergehend, oder für immer verliert. Das ist schon bedrohlich.
Sind wir jetzt an dem Punkt angekommen, wo man Menschen mit einer anderen Meinung persönlich abwertet?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 13:07
Umgekehrt wird 'n Schuh draus: was haben sie davon, ja zu sagen? Klar, wenn man ein "Nein" als von vornherein so abwegig betrachtet, daß es echte Verständnisschwierigkeiten bereitet, dann hat man sich diese Frage möglicherweise noch nie gestellt...
Die Frage: Was springt für mich (und meine Figur) dabei raus, wenn ich mitmache?- Ist gerechtfertigt.
Die Antwort wäre (für mich):Spannung, Abwechslung, Erfahrung, und wenn es gut läuft auch eine Charakterentwicklung.
Es auch in Ordnung zu sagen: Dann behalte ich lieber meine Artefakte.
Aber die müssen ja nicht für immer verloren sein.- Und können wieder beschafft werden.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 13:11

Sind wir jetzt an dem Punkt angekommen, wo man Menschen mit einer anderen Meinung persönlich abwertet?
Du hast meinen Smiley gesehen, oder?

Ich habe dabei an einen Mitspieler gedacht, dessen SC einem verfluchten Schwert hinterher gesprungen ist.
In den Tod wohlgemerkt. Es hat seine Figur zwar zu Grunde gerichtet. Aber ohne konnte er auch nicht. Es war einfach zu gut.

Ein Prise Humor behalte ich mir dabei vor
 ~;D
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 3.02.2020 | 13:14
Bei einem guten Spielleiter spiel ich auch ein Knast-Abenteuer - völlig bedenkenlos.

Aber es werden hier im Thread ja zwei Sachen vermischt: Das eine ist "Knast als Szenarioschauplatz/Gefangenschaft als Szenarioinhalt". Das andere ist "Railroading, das im Knastaufenthalt der SCs mündet." Und letzteres ist - aus genannten Gründen - noch mal ein bisschen schlimmer als "normales" Railroading, und idR auch offensichtlicher; folglich: Schmerzhafter.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: bobibob bobsen am 3.02.2020 | 13:26
Zitat
enn es gut läuft auch eine Charakterentwicklung.

zum entfohenen Sträfling ~;D
Was ja auch eine aufgezwungene Rolle wäre, die vielleicht nicht jeder spielen mag.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 13:27
Aber es werden hier im Thread ja zwei Sachen vermischt: Das eine ist "Knast als Szenarioschauplatz/Gefangenschaft als Szenarioinhalt". Das andere ist "Railroading, das im Knastaufenthalt der SCs mündet." Und letzteres ist - aus genannten Gründen - noch mal ein bisschen schlimmer als "normales" Railroading, und idR auch offensichtlicher; folglich: Schmerzhafter.
Da würde ich nochmal differenzieren
Die Frage wäre für mich, warum will er die Figuren unbedingt (mitten im Abenteuer)ins Gefängnis bringen ?
(soll daraus eine spannende Geschichte werden? (Sind da gute Ideen dahinter?- Oder dient es dazu irgendwen zu bestrafen?- Letzteres ist Mist, und gemein.
Bei ersterem käme mir darauf an, ob sich das für mich im Spiel als spannend bzw. unterhaltsam  herausstellt.)

Im Knast sitzen, ist ja nicht gleich im Knast sitzen.
Meine Figur ist zum Beispiel mal durch ein Intrigenspiel im Gefängnis gelandet.
Ihr wurde eine gemeine Falle gestellt.
Doch durch die Hilfe der Mithelden gelang es ihre Unschuld zu beweisen.
War auch mitten im Abenteuer. Und wäre nicht passiert, wenn meine Figur nicht darauf reingefallen wäre.

Insofern, kann ich nur sagen- kommt darauf an.
Railroading ist es mitten im Abenteuer auch nur, wenn das Ergebnis bereits gesetzt ist.
Und die Helden dort sicher landen.
Und selbst dann kommt es noch darauf an, mit welcher Intention das geschieht.
(betreut mich der SL dort indem er auch im Knast mit meiner Figur spielt-oder lässt er mich dort einfach hocken- und spielt derweil mit den anderen weiter?)

Edit. Kurz: -viel bedeutender als das WAS?(Gefangennahme), ist das WARUM? (Idee).
Das WIE?- macht natürlich auch was aus- Wenn es zu stark geschient wirkt (Es spürbar keine Alternative gibt), klingelt der  RR -Alarm.
Aber darüber hinaus, finde ich jetzt das, was am Ende an Spaß dabei rumkommt, am wichtigsten.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 13:29
zum entfohenen Sträfling ~;D
Was ja auch eine aufgezwungene Rolle wäre, die vielleicht nicht jeder spielen mag.
Kommt darauf an wer dich gefangen nimmt.
Wenn es die "Bösen" waren, bist du vielleicht der Held, der es aus ihren Kerkern geschafft hat.
Vielleicht hast du noch viele Unschuldige mitbefreit.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Suro am 3.02.2020 | 13:47
Klar, das sehe ich ähnlich.
Was ich meinte: Mir käme es ganz arg komisch vor, wenn mich mein SL extra fragen würde, ob meine Figur ´überhaupt in Gefangenschaft geraten darf.
Weil für mich ganz klar wäre- dass sie es darf.- Kurz es ist mir bislang nicht als  Taboo oder Problem bekannt, das man gesondert abklären muss.

Das war auch nicht gemeint: Gemeint war, dass ich mir vorstellen kann eine "Gefangennahme um des Plots Willen" anzukündigen, und diese dann - wie bei einem Standalone-Szenario - als "Pfeiler" fest in die Vorbereitung einzubauen. Einfach um den Spielern anzukündigen: Hier ist meine spannende Idee für die nächste Sitzung, wäre schön wenn ihr euch mit euren Charakteren darauf einlasst damit wir die interessanten Sachen, die ich vorbereitet habe, auch zu Gesicht bekommen. Das ist dann zwar immer noch Railroading, aber eben eine Schienenführung, der alle im Vorhinein zustimmen können (oder auch nicht), und durch die sich sich daher nicht gegängelt fühlen müssen. 
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 13:55
Das war auch nicht gemeint: Gemeint war, dass ich mir vorstellen kann eine "Gefangennahme um des Plots Willen" anzukündigen, und diese dann - wie bei einem Standalone-Szenario - als "Pfeiler" fest in die Vorbereitung einzubauen. Einfach um den Spielern anzukündigen: Hier ist meine spannende Idee für die nächste Sitzung, wäre schön wenn ihr euch mit euren Charakteren darauf einlasst damit wir die interessanten Sachen, die ich vorbereitet habe, auch zu Gesicht bekommen. Das ist dann zwar immer noch Railroading, aber eben eine Schienenführung, der alle im Vorhinein zustimmen können (oder auch nicht), und durch die sich sich daher nicht gegängelt fühlen müssen.
Ne Railroading ist es ja dann mMn. nicht mehr.
Die Spieler wissen Bescheid, und entscheiden sich dazu mitzumachen.
Und selbst in einem Kaufabenteuer wäre es nur ein "Plotpfeiler."
Also eine Setzung, die nötig ist, um die Handlung überhaupt in Gang zu bringen.

Was du halt dann nicht hast, ist den Überaschungeffekt.(Hilfe-meine Figur landet im Gefängnis!)
Aber den wollen manche Spieler vielleicht auch nicht haben.
Mir wäre der persönlich lieber.
Ich möchte jetzt nicht vorher schon wissen, was passiert.
Aber ich habe diesbezüglich glaube ich auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 3.02.2020 | 13:59
"Wunsch-Gefängnis"- Kann man natürlich machen.
Ist halt "klassischerweise" anders.
Bzw. ist "klassischerweise" Job des SL, das zu setzen.

Im Fall von Zufallstabellen entscheidet das einfach eine dritte, neutrale Instanz, namens "Zufall."- (Würfel)

Alternativ zum "Wunsch-Gefängnis"hilft es auch die Wünsche seiner Spieler in Bezug auf Figurenentwicklung im Vorfeld zu erfragen bzw. zu kennen.
Oder eine interessante Tabellen zu haben, die genug Entwicklungs- und Konfliktpotential bieten, um nicht langweilig zu sein.

Seine Mitgefangenen selbst aussuchen ist eine Sache, Spannung und Story zu erzeugen, nochmal eine andere.

Edit. Ich möchte mich als SPL lieber vom SL überaschen lassen. Bzw. möchte nicht seinen Job machen.
Umgekehrt sehe ich es als SL auch als meinen Job an, das zu tun.
(Dass ich die SC- kenne, ist da natürlich wichtig. Man braucht ein Gefühl für Spieler und Figuren. )

Kann ich soweit nachvollziehen, alleine habe ich auch schon bemerkt - auch Spieler haben manchmal gute Ideen welche ich dann wiederum um und weiterbauen kann - da ist dann immer noch genügend neues für die Spieler dann drrin - keine sorge. Wenn ich das immer nur alleine mache dann "koche ich eben nur im eigenen Saft."
Diese Sicht meinerseitz ist wohl auch der ein oder anderen spielleiterlosen Rollenspielsession geschuldet. Das steht und fällt eben auch mit den Spielern.

Von Zufallstabellen bin ich aber eigentlich ziemlich geheilt worden, das waren in meiner anfangszeit einfach ein paar Tabellen zuviel zufall.

Ich würde das an der stelle vielcht genau deswegen machen, weil die Spieler ja einiges an Aktionsmöglichkeiten gerade verloren haben.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 14:05
Kann ich soweit nachvollziehen, alleine habe ich auch schon bemerkt - auch Spieler haben manchmal gute Ideen
Das steht doch außer Frage.

Zu Tabellen:
Man könnte die ja mit seinen Spielern zusammen entwerfen.
Dann kriegt man gleich einen Überblick, was sie so alles gerne erleben würden, oder spannend finden würden.
Also man bastelt als Gruppe zusammen eine Knast-tabelle.
Dann ist für jeden was dabei.
 :D
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Suro am 3.02.2020 | 14:09
Ne Railroading ist es ja dann mMn. nicht mehr.
Die Spieler wissen Bescheid, und entscheiden sich dazu mitzumachen.
Und selbst in einem Kaufabenteuer wäre es nur ein "Plotpfeiler."
Also eine Setzung, die nötig ist, um die Handlung überhaupt in Gang zu bringen.

Was du halt dann nicht hast, ist den Überaschungeffekt.(Hilfe-meine Figur landet im Gefängnis!)
Aber den wollen manche Spieler vielleicht auch nicht haben.
Mir wäre der persönlich lieber.
Ich möchte jetzt nicht vorher schon wissen, was passiert.
Aber ich habe diesbezüglich glaube ich auch noch keine schlechten Erfahrungen gemacht.

Eine Gefangennahme sicher einzuplanen, ohne das als Tagesordnungspunkt anzukündigen und ohne den Spielern ihre normalen Handlungsoptionen zu nehmen - gerade aus laufendem Geschehen heraus, in dem die Charaktere ja durch diese oder jene Handlungsweise sich vor solchen Überraschungen schützen könnten - erscheint mir nur sehr schwierig. Es sei denn man baut sich ein paar Über-NSC ein, die für die Charaktere dank ihren Werten/Fähigkeiten unentdeckbar sind, und diese Nachts mit dem Vulkaniergriff überwältigen und in Ketten legen können. Da ist der Unterschied zum offenen Railroading aber auch eher vernachlässigbar.

Man kann natürlich grundsätzlich solche dramaturgischen Eingriffe vorankündigen, ohne spezielle Inhalte etc. vorwegzunehmen. Anstatt "nächstes mal Gefangennahme" also "der Story wegen werde ich mir hier und da erlauben, eine Zwischensequenz einzubauen die die Handlung auf den von mir geplanten Rahmen lenkt, danach habt ihr wieder volle Entscheidungsfreiheit, ist das ok für euch?". Mit letzterem könnte ich auch leben, klingt aber nicht so nach meinem bevorzugten Spielstil.* Solche Absprachen müssen natürlich auch in einer eingespielten Runde nicht explizit sein, sondern implizit zum sagenumwobenen Gruppenvertrag gehören; mit Spielern, mit denen ich über diesbezügliche Vorlieben nicht gesprochen habe, wäre ich da nur sehr vorsichtig.

*Ich beziehe mich hier jetzt auch klassisches Rollenspiel(tm). Es mag durchaus Regelwerke geben, bei dem es im Rahmen der Regeln möglich ist, solche Wendungen durchzusetzen, ohne den Spielern ihre üblichen Mittel einzuschränken, aber das habe ich jetzt nicht im Detail durchgedacht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 3.02.2020 | 14:18
Ich erinnere mich gearde daran das ich bei einer ConAbenteuer Ankündigung mal gelesen habe:

"Die Abenteurer sollten an ihrem Leben hängen, d.h. Kapitulation sollte eine Option für sie sein, sonst könnten sie am Anfang dieses Abenteuers draufgehen."
(Nicht das 'meine Gruppe' das in dem Abenteuer gebraucht hätten, wir haben uns der gefangennahme elegant entzogen)

Wenn ich das aber mal ins Gegenteil verkehre heist es doch: eher lassen die Spieler ihre Figuren lieber draufgehen anstatt dass sie kapitulieren,...
Da ich denke dass das Draufgehen von Spielfiguren etwas doch recht selten vorkommendes Ereingis ist, werden vieleicht viele denken "Ach mir wird schon nichts passieren, der SL passt schon auf meine Figur auf,..." (btw das absolut lezte was ich als SL mache ist die Trefferpunkte (wie auch immer das jeweilige System die nennt) mitzuzählen.)

Mag es vieleicht auch daran liegen das Spielleiter auch ihre NSC eher sterben lassen als das sie kapitulieren? Ist das vieleicht doch auch eine Erziehungssache gewesen - die Spieler haben es so 'gelernt'? (ich werde als Spieler auch sehr ungern "erzogen" - ich habe gerne moralische Dilemma - aber bitte keine Erziegung, dafür bin ich zu alt).

In einem Abenteuer mussten wir mal einen Piratenkapitän unbedingt lebend zu einer Königin bringen welche die Piratin jagdt, es war schon spät am Abend und irgendwann hatte ich die Faxen dicke, meine Figur gab ihr Zeugs den anderen Spielfiguren und ging einfach in der Piratenstadt zu dem Kapitän, sagte dessen Manschaft das sie mit ihm reden will und es ggf auch Lösegeld für sie gibt. Die Spielleiterin ging gut darauf ein und das Abenteuer fand noch zeitig ein Ende. (fand ich wegen "Soloaktion einer einzelnen Figur löst das Abenteuer" nicht so toll, aber es war auf einem Con und alle waren müde).

Ach ja, ich mag Railroading auch nicht, aber habe nichts dagegen mit dem Zug von einer Sandbox in die andere zu fahren, auch wenn die Sandbox "knast" heisst,... ich brauch nur den Hinblick darauf das es auch einen Zug raus geben kann  ;)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 14:23
Eine Gefangennahme sicher einzuplanen, ohne das als Tagesordnungspunkt anzukündigen und ohne den Spielern ihre normalen Handlungsoptionen zu nehmen - gerade aus laufendem Geschehen heraus, in dem die Charaktere ja durch diese oder jene Handlungsweise sich vor solchen Überraschungen schützen könnten - erscheint mir nur sehr schwierig. Es sei denn man baut sich ein paar Über-NSC ein, die für die Charaktere dank ihren Werten/Fähigkeiten unentdeckbar sind, und diese Nachts mit dem Vulkaniergriff überwältigen und in Ketten legen können. Da ist der Unterschied zum offenen Railroading aber auch eher vernachlässigbar.

Man kann natürlich grundsätzlich solche dramaturgischen Eingriffe vorankündigen, ohne spezielle Inhalte etc. vorwegzunehmen. Anstatt "nächstes mal Gefangennahme" also "der Story wegen werde ich mir hier und da erlauben, eine Zwischensequenz einzubauen die die Handlung auf den von mir geplanten Rahmen lenkt, danach habt ihr wieder volle Entscheidungsfreiheit, ist das ok für euch?". Mit letzterem könnte ich auch leben, klingt aber nicht so nach meinem bevorzugten Spielstil.* Solche Absprachen müssen natürlich auch in einer eingespielten Runde nicht explizit sein, sondern implizit zum sagenumwobenen Gruppenvertrag gehören; mit Spielern, mit denen ich über diesbezügliche Vorlieben nicht gesprochen habe, wäre ich da nur sehr vorsichtig.
Wenn man seine Gruppe gut kennt, ist das schon viel.
Aber klar, eine Gefangennahme ohne Vorankündigung ist aus verschiedenen Gründen riskant.
1. Es kann sein, dass der Flaschenhals nicht wasserdicht ist, und die Helden den sprengen.
(Um das zu vermeiden, sollte der SL schon ein Regelfuchs sein)- Oder den Flaschenhals auf Storyebene sichern.
a la - die SC haben keine Wahl, weil sonst- z.B- NSC (oder SC) Superlieb/Superwichtig -stirbt/sterben, und das werden die Figuren nicht zulassen.
Am besten Beides.
(Betäubung ist auch so ein Klassiker)
2. Es kann sein, dass die Spieler in den- "lieber tot als gefasst"- Modus übergehen.
Ihre Figuren würden zwar lieber am Leben bleiben, aber die Spieler selbst sind ja nicht körperlich bedroht, also zögern sie nicht ihre Figuren zu verheizen, damit der SL ja nicht "gewinnt."
Dabei schalten sie auch völlig aus, dass der SL sich Mühe gemacht hat, um ihnen ein Abenteuer zu basteln.
(Wenn man solche Spieler am Tisch hat, hilft vielleicht echt das Gespräch- indem man sagt- "Leute, da müsst ihr jetzt durch, es ist nicht vorgesehen, dass ihr gegen diese Übermacht gewinnt."
Das geht aber auch notfalls situativ.
Wenn es im Spiel soweit kommt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 3.02.2020 | 14:31
In meiner frühen Rollenspielzeit ist es tatsächlich ein paarmal passiert das die Gruppe "eingefangen" wurde. Ich glaube das System war Midgard wo man mit 0-3 LP eben gerade so noch lebt aber eben nichts mehr machen kann. Da wurde mir als Spielleitung dann auch schon mal "Planung" vorgeworfen, also insbesondere das ich dies mache um,...

- Ein Ausbruchszenario spielen zu können.
- Den Spielfiguren die tollen magischen gegenstände wegzunehmen.

An der Stelle - es war nicht geplant, aber natürlich waren die items weg und es kam ein Ausbruchszenario,... alleine hätte ich vieleicht auch mal sagen können "Und nachdem sie euch gefilz haben schneiden sie euch die Kehlen durch."

Das "Schiffbruchszenario" ist im übrigen auch nur eine Variante der Gefangenschaft. Robinson Cruso war auch ein Gefangener - der Wärter war das Meer.

Was ich bei all den Sachen festgestellt habe war das viele Spieler in der Situation keine Handlungsoptionen sehen oder eben immer nur die gleichen - ich such nach einem lockeren Stein, nach einer Ritze, ich verusche den Löffel vom Essen zu stehlen,... Stereotypen eben. Geht da wirklich nichts anderes? Ich hab mir wegen den geschichten Oben das irgendwie abgewöhnt - jedenfalls ist es schon seit Jahrzehnten mir als SL nicht mehr passiert das die Spielfiguren wirklich in Gefangenschaft waren (lustigerweise war es lezten Freitag so das sie im Kirchenasyl waren, weil sie einen lokalen Adeligen erschlagen hatten).
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 14:42
Das "Schiffbruchszenario" ist im übrigen auch nur eine Variante der Gefangenschaft. Robinson Cruso war auch ein Gefangener - der Wärter war das Meer.

Was ich bei all den Sachen festgestellt habe war das viele Spieler in der Situation keine Handlungsoptionen sehen oder eben immer nur die gleichen - ich such nach einem lockeren Stein, nach einer Ritze, ich verusche den Löffel vom Essen zu stehlen,... Stereotypen eben. Geht da wirklich nichts anderes? Ich hab mir wegen den geschichten Oben das irgendwie abgewöhnt - jedenfalls ist es schon seit Jahrzehnten mir als SL nicht mehr passiert das die Spielfiguren wirklich in Gefangenschaft waren (lustigerweise war es lezten Freitag so das sie im Kirchenasyl waren, weil sie einen lokalen Adeligen erschlagen hatten).
Naja, nun hat der SL bzw. das Abenteuer die Aufgabe zu unterhalten, bzw. nicht zu langweilen.
Auf der einsamen Insel hocken, oder im Gefängnis und Insekten zählen, ist also nicht das Ziel.
Das Szenario muss spannende Angebote machen.
- Wie man eventuell weiterkommt.
und auch warum man unbedingt raus bzw. weg muss.

Auch im Knast kann es spannende Mitgefangene und Gegenspieler geben.
Der Kerker als Mini Sandbox.-(Sozial-Käfig)
Die Zeit könnte auf der einen Seite gegen die Helden arbeiten. Auf der anderen für.
Vielleicht kommen sie auch nur raus, wenn sie alle zusammenhelfen.
Vielleicht gibt es auch eine starke Emotion, die antreibt: Rache/Angst/Wut etc.
Vielleicht müssen sie die Gunst eines NSC gewinnen, der ihnen zur Flucht verhilft.
etc.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 3.02.2020 | 14:42
Mag es vieleicht auch daran liegen das Spielleiter auch ihre NSC eher sterben lassen als das sie kapitulieren? Ist das vieleicht doch auch eine Erziehungssache gewesen - die Spieler haben es so 'gelernt'? (ich werde als Spieler auch sehr ungern "erzogen" - ich habe gerne moralische Dilemma - aber bitte keine Erziegung, dafür bin ich zu alt).

Eh, umgekehrt sind Gefangenschaften zumindest nach allem, was man so gelegentlich hört, auch nicht so furchtbar beliebt. Da werden die NSC-Gegner auch oft lieber abgemurkst, als daß man sie länger mit sich herumschleppt (ist ja umständlich) oder auch nur einfach laufen läßt ("die kommen doch bloß wieder, um sich zu rächen!"). Außerdem sind Regeln für NSC-Kampfmoral heutzutage so was von aus der Mode, daß es nicht unbedingt verwundert, wenn sich "der Kampf ist dann vorbei, wenn alle auf einer Seite tot sind" aus reiner Bequemlichkeit gewissermaßen als Basis-Endergebnis jeder nicht ausdrücklich speziellen Ausnahme-Kampfszene einbürgert...

...und da muß ich sagen, in so einem Kontext würde es mich auch nicht mehr überraschen, wenn die Spieler eigentlich nur erwarten würden, genauso behandelt zu werden, wenn sie ihrerseits doch mal einem Gegner lebend in die Hände fallen. Irgendwann verlernt man halt so ein bißchen, weniger als den totalen Krieg überhaupt noch zu erwarten.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.02.2020 | 14:50
Ich weiß nicht, für mich zumindest, wäre es vollkommen klar, dass sowas meinen SC, in welcher Form auch immer passieren kann.
Aber gilt das auch, wenn das NUR passiert damit die vom Meister erdachte Geschichte genau so abläuft wie von ihm festgelegt?


Es steht den SCs bzw. Spieler natürlich frei, nein zu sagen, oder das Ganze zu verweigern. Aber was haben sie als Spieler davon?
Glaubwürdigkeit

Zitat
Was haben ihre Charaktere davon?
Ehre, Freiheit, Leben, Würde, Eigentum, Recht, Gerechtigkeit, Reputation, keine Folter,
Was hat der Sl davon über Mitspieler und SCs drüberzubügeln?

Probleme ergeben sich nämlich meist daraus, das Meister ignorant über Rechte und Privilegien drübergehen, die NSC dabei oft auch noch mit üblen Folgen zu rechnen hätten einschliesslich Verlust ihrer Position, Ehre, und Lebens.

Im Hirschfurten Beispiel weiter oben, hätte der Baron mit Exkommunikation, Verlust des Adelsstandes(ggf inklusive Familie) und der Hinrichtung mittels Scheiterhaufen durch jedwede Inquisition die davon Kenntnis bekommt, rechnen müssen oder wenn er ganz viel Glück gehabt hätte wäre er nur als Verräter im Bunde mit der Finsternis und Verbrecher seines Adels und Lebens verlustig gegangen und zwar ohne das die SCs irgendwas besonderes hätten sein müssen

Es gibt Charaktere die zählen zum Abschaum einer Gesellschaft, andere nicht und die lassen sich auch nicht immer so behandeln und wer es trotzdem versucht muss eben die Folgen hinnehmen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 14:52
Aber gilt das auch, wenn das NUR passiert damit die vom Meister erdachte Geschichte genau so abläuft wie von ihm festgelegt?
Ja, solange die Geschichte spannend ist, und mich unterhält, habe ich damit kein Problem.
Edit.
Ich bevorzuge es aber wenn dann elegant gerailroaded zu werden.
Zu Plumb sollte es nicht sein.
Das ist letzenendes auch das, was mich daran stören würde.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 3.02.2020 | 14:59
fürs Protokoll:
Meine NSC ergeben sich wenn sie denken das würde etwas bringen. Es sei denn:
- sie sind Irregulär AAA. (im nichtcosim Jargon: Religiöse Fanatiker, Berserker)
- Sie haben nur Tierische Intelligenz (dann rennen sie irgendwann weg)
- Sie wissen das die Gegner keine Gefangenen machen bzw gefangene keine überlebenschancen haben - und ja, so etwas spircht sich früher oder später rum.
  In dem Falle machen sie dann aber auch mal kurzen Prozess wenn die Spielfiguren mal die Arschkarte bekommen.

ps:
Gefangene abzustechen ist furchtbar schlecht fürs eigene Karma  >;D

Das die Spielfiguren dann ggf Probleme damit haben die Gefangenen zu versorgen ist in der Regel nicht gar so das Problem.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.02.2020 | 15:01

ps:
Gefangene abzustechen ist furchtbar schlecht fürs eigene Karma  >;D
Kommt auf die Gefangenen an, die Kultur usw, vogelfreie Verbrecher z.B. sind zum Abschuss freigegeben.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 3.02.2020 | 15:23
Kommt auf die Gefangenen an, die Kultur usw, vogelfreie Verbrecher z.B. sind zum Abschuss freigegeben.

Du hast meinen Punkt 3 nicht gelesen?

Und trozdem - wehrlose abzustechen ist schlecht fürs eingene Karma,... Aber es mag Leute geben welche nicht auf ihr Karma schauen, und solche sind nur in den wenigsten Gesellschaften hoch angesehen. Henker, Assassinen z.b,...
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 16:09
Weniger Frust. Es gibt nichts ätzenderes, von irgendwem zu irgendwas gezwungen zu werden, wenn man darauf keine Lust hat.
Schon mal daran gedacht, dass "weniger Frust für den Spieler" im Umkehrschluss "mehr Frust für den SL" bedeuten könnte?

Ich hatte vorher eigentlich noch einen Zusatz geschrieben, den ich aber weggelassen habe, weil ich erst sehen wollte, wie die Antworten auf diese Fragen ausfallen. Wenn wir tatsächlich diese besagte Situation haben, dass die SCs verhaftet werden (sollen) und bei einigen wenigen Spielern schon wieder das rote Ampelsignal der Eisenbahn damit angeht, und sich die SCs tatsächlich weigern sollten bzw. die Spieler dazu "nein" sagen, kann ich diese Fragen nochmal stellen: Was haben sie von einem solchen Verhalten? Antwort: Abgesehen davon, dass sie den Plot, das Abenteuer, den Spielabend und ggf. die Runde damit zerstören, nicht viel. Das kommt für mich einem versteckten, internen Machtkampf zwischen Spielern und SL gleich- den aber eigentlich keiner in der Runde haben will, weil dann tatsächlich eine Situation entsteht, in welcher der SL dann aktiv gegen die Spieler spielt. Und so was führt sehr schnell zu sehr unschönen Diskussionen am Spieltisch. So was will und braucht keine Runde und wäre so einfach durch ein bisschen weniger Egomanie der Spieler zu erreichen.

Zitat
Ein SL in Shadowrun hat bei jeder Gefangennahme und jedem Cyberwareupgrade den Chars eine Cortexbombe verpasst, damit sie seine tollen Runs, die man ganz kreativ lösen konnte, auch spielen und nicht etwa etwas anderes machen. Ich war aus der Runde ziemlich schnell draußen.
Ok, das kann ich nachvollziehen, dass so etwas keinen Spaß macht- da wäre ich wohl auch weg gewesen. Aber es ist halt schon nochmal ein Unterschied, ob man Sachen/Dinge nur auf eine ganz bestimmte, vorhergesehene Art und Weise lösen kann, oder aber ob die Handlungs-und Bewegunsfreiheit eingeschränkt sind, einem aber trotzdem noch mehrere Optionen offen stehen-auch wenn manche vielleicht nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind.

Ich sehe es als Spieler so und würde es als SL mir auch von meinen Spielern wünschen, einfach mal mitmachen und nicht gleich geifernd Railroading schreien.
Genau so etwas würde ich mir auch wünschen, und habe ich eigentlich auch versucht, bei dem Thema zu vermitteln. So gesehen: Das ist ein super Schlusssatz zu diesem Thema! :d

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.02.2020 | 16:23
Du hast meinen Punkt 3 nicht gelesen?

Und trozdem - wehrlose abzustechen ist schlecht fürs eingene Karma,... Aber es mag Leute geben welche nicht auf ihr Karma schauen, und solche sind nur in den wenigsten Gesellschaften hoch angesehen. Henker, Assassinen z.b,...
Ich hatte eigentlich von der Sorte "Gefangene" gesprochen, die du zwar hinrichten darfst aber nicht freilassen, die man eigentlich direkt dem Henker übergibt, weil ein Prozess gar nicht mehr erforderlich ist, z.b. Chaosanhänger bei Warhammer

Es gäbe ganz gut Karma würde man sie laufen lassen, aber sie zu bekämpfen und töten gleicht Karma aus und in manchen Settings  können Assassinen hoch angesehen sein
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.02.2020 | 16:24
So was will und braucht keine Runde und wäre so einfach durch ein bisschen weniger Egomanie der Spieler zu erreichen.
Ganz besonders eines bestimmten
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 3.02.2020 | 17:38
Schon mal daran gedacht, dass "weniger Frust für den Spieler" im Umkehrschluss "mehr Frust für den SL" bedeuten könnte?
In funktionierenden, stabilen Runde gilt für gewöhnlich: "Weniger Frust für die Spieler -> weniger Frust für die SL", und umgekehrt.

Zitat
Ich hatte vorher eigentlich noch einen Zusatz geschrieben, den ich aber weggelassen habe, weil ich erst sehen wollte, wie die Antworten auf diese Fragen ausfallen. Wenn wir tatsächlich diese besagte Situation haben, dass die SCs verhaftet werden (sollen) und bei einigen wenigen Spielern schon wieder das rote Ampelsignal der Eisenbahn damit angeht, und sich die SCs tatsächlich weigern sollten bzw. die Spieler dazu "nein" sagen, kann ich diese Fragen nochmal stellen: Was haben sie von einem solchen Verhalten?
Warum wollen sich manche Leute partout nicht auspeitschen lassen, dabei ist das doch so toll, dass andere dafür bezahlen? Was haben sie davon? Warum mögen manche Leute keinen Rhabarber?

Dass gerade du hier die "Railroading-Frage" stellst, als hättest du von dieser Diskussion noch nie etwas mitbekommen, erstaunt mich wirklich.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 3.02.2020 | 17:42
Schon mal daran gedacht, dass "weniger Frust für den Spieler" im Umkehrschluss "mehr Frust für den SL" bedeuten könnte?

Ich hatte vorher eigentlich noch einen Zusatz geschrieben, den ich aber weggelassen habe, weil ich erst sehen wollte, wie die Antworten auf diese Fragen ausfallen. Wenn wir tatsächlich diese besagte Situation haben, dass die SCs verhaftet werden (sollen) und bei einigen wenigen Spielern schon wieder das rote Ampelsignal der Eisenbahn damit angeht, und sich die SCs tatsächlich weigern sollten bzw. die Spieler dazu "nein" sagen, kann ich diese Fragen nochmal stellen: Was haben sie von einem solchen Verhalten?

Gegenfrage: Was hat ein SL von einem solchen Verhalten, wenn er doch weiß, dass seine Spieler auf Gefangennahmen nicht stehen? Antwort: Abgesehen davon, dass er den Plot, das Abenteuer, den Spielabend und ggf. die Runde damit zerstören, nicht viel.

Warum kann der SL nicht einfach vorher darüber reden und fragen ob ein gerailroadeter Gefängnisplot für alle OK ist? Und wenn das für die Gruppe nicht OK ist, dann macht man das Abenteuer halt anders. Die wenigsten haben ein Problem mit solchen Szenen, wenn es vorher besprochen wird und sie nicht das Gefühl haben, völlig hilflos überfahren zu werden. Das dürfte den Frustlevel für alle senken.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 17:54
Warum kann der SL nicht einfach vorher darüber reden und fragen ob ein gerailroadeter Gefängnisplot für alle OK ist? Und wenn das für die Gruppe nicht OK ist, dann macht man das Abenteuer halt anders. Die wenigsten haben ein Problem mit solchen Szenen, wenn es vorher besprochen wird und sie nicht das Gefühl haben, völlig hilflos überfahren zu werden. Das dürfte den Frustlevel für alle senken.
Das hilft mir jetzt weiter.
Es ist dieses Ohnmachtsgefühl oder?
a la "F*ck! Was passiert jetzt mit meiner Figur!? "
Dieser Kontrollverlust, der damit einhergeht, kann schon als beängstigend empfunden werden.
Oder auch als spannend.
Je nach Spieler/SL

Ich muss allerdings zugeben, dass ich live noch keinen SPL erlebt habe, der sich auf einen vorübergehenden Kontrollverlust nicht einlassen konnte.
Das ging immer irgendwie.
Ich würde jetzt meinem SL in soweit vertrauen, dass er  nicht vorhat meiner Figur Schaden zu zufügen, sondern eben ein spannendes Abenteuer leiten will.
Aber das Vertrauen ist nicht zu jedem SL gleich. Wenn man das Gefühl hat: Der ist mein Gegner und dem ist es egal, was mit meiner Figur wird, hätte ich zgg. auch kein gutes Gefühl.




Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 3.02.2020 | 18:00
Ich würde jetzt meinem SL in soweit vertrauen, dass er  nicht vorhat meiner Figur Schaden zu zufügen, sondern eben ein spannendes Abenteuer leiten will.
Sehr oft ist es auch so, dass die "spannende Geschichte", die die SL sich ausgedacht hat, am Spieltisch nicht halb so spannend ist wie im Kopf des SL.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 18:04
Sehr oft ist es auch so, dass die "spannende Geschichte", die die SL sich ausgedacht hat, am Spieltisch nicht halb so spannend ist wie im Kopf des SL.
Also inhaftiert werden, gehört jetzt mEn. (von  Natur aus) nicht zu den unspannesten Dingen.
Wenn manche als Grund nennen, dass sie Angst haben "hilflos überfahren zu werden", ist es ja möglicherweise zu spannend.

Die Haft selbst kann sich natürlich, wenn sie sich hinzieht, und keine Anreize und Chancen bietet, irgendwann  als frustrierend empfunden werden.
Aber die Sache ansich ist jetzt nicht spannungslos. Sondern eher das Gegenteil.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 18:06
Dass gerade du hier die "Railroading-Frage" stellst, als hättest du von dieser Diskussion noch nie etwas mitbekommen, erstaunt mich wirklich.
Was hat die Tatsache, dass das Thema "Railroading" hier vor ein paar Jahren schon mal diskutiert worden ist, hiermit zu tun?

Gegenfrage: Was hat ein SL von einem solchen Verhalten, wenn er doch weiß, dass seine Spieler auf Gefangennahmen nicht stehen? Antwort: Abgesehen davon, dass er den Plot, das Abenteuer, den Spielabend und ggf. die Runde damit zerstören, nicht viel.
Du machst es dir relativ einfach, indem du meine Worte einfach rumdrehst. Aber: In deinem Fall weiß der SL aber schon, dass seine Spieler auf solche Situationen nicht stehen. In meinem Fall aber nicht. Das ist ein kleiner, aber feiner Unterschied, der dir vielleicht nicht aufgefallen ist. Daher kannst du das auch nicht miteinander vergleichen.

Zitat
Warum kann der SL nicht einfach vorher darüber reden und fragen ob ein gerailroadeter Gefängnisplot für alle OK ist?

Weil es aus Sicht des SL vielleicht kein Railroading ist (und wie wir wissen gibt es verschiedene Ansichten zum Thema Railroading). Weil der SL vielleicht im Vorfeld nicht zu viel vom Plot verraten will, z.B. aus Spoilergründen oder weil er die Spieler einfach überraschen will. Weil der SL vielleicht der Ansicht ist, dass -auch wenn es sich um vermeintliches Railroading handeln könnte- das so-wie er sich das vorstellt- einfach super gut zum und ins Abenteuer reinpasst. Das sind imho alles legitime Gründe, um mit den Spielern vorher nicht darüber zu sprechen.

Sehr oft ist es auch so, dass die "spannende Geschichte", die die SL sich ausgedacht hat, am Spieltisch nicht halb so spannend ist wie im Kopf des SL.
Das kann auf jedes Abenteuer, das sich der SL ausgedacht hat, zutreffen- egal ob nun mit Gefangennahme der SCs oder ohne.

Ich kann an dieser Stelle nur noch mal Lord Selis zitieren:
Ich sehe es als Spieler so und würde es als SL mir auch von meinen Spielern wünschen, einfach mal mitmachen und nicht gleich geifernd Railroading schreien.
Wenn Spieler sich natürlich im Vorfeld nicht darauf einlassen (warum ist eigentlich egal), dann ist es das gleiche wie mit einem Horror-Abenteuer: Dann wird es nicht funktionieren.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 3.02.2020 | 18:10
Kannst du mir mal ein Beispiel geben für "zu offensichtlichter Übertreibung"


... 60 Schwergerüstete in einem 150-Seelendorf um eine Kneipenschlägerei zu beenden?!?


Scheint mir auch so. Allerdings möchte ich hier ergänzen, dass ich-nach all den Beiträgen bislang hier- sehr stark den Eindruck habe, dass es gerade auf Spielerseite an Spannung& Ideen fehlt, was das alles Cooles passieren kann oder könnte.

Nur: Dann sollten sie das auch mal tun (also: aktiv &kreativ) mitgestalten statt bei so einem Szenario als erstes " Buuh, Railroading" zu rufen. ::)

Da dürfte wohl die unterschiedlcihe Vorstellung davon was "cool" ist die Ursache sein.
Und die tolle Mitgestaltung ist dann ja effektiv, ob man freiwillig mitläuft oder an den Haaren durch den Plot geschleift wird.

Naja,-daher ja die Idee sich als SL von Zufallstabellen inspirieren zu lassen.
(Für den Fall, dass da für das Gefängnis noch nichts ausgedacht ist)
Muss man sich halt welche bauen, und die dann seinem Szenario anpassen.

Die Spieler können ja im Normalfall nicht festlegen, wer da wie im Gefängnis hockt, das fällt klassischerweise in den Aufgabenbereich des SL.
Falls dem spontan nix einfällt, kann man auch den Zufall entscheiden, lassen, durch Tabellen.
Oder aber der SL hat schon konkrete Ideen, und lässt die dann einfließen.

Oder anders- Als Spieler kann ich klassischerweise nicht festlegen, welche NSC da im Knast hocken und/oder diesen beaufsichtigen.
Von daher ist das mMn. schon hauptsächlich SL Aufgabe da Angebote zu machen.

-Die Spieler müssen da natürlich auch was draus machen wollen. Zwingen kann man niemanden.
Aber die Gestaltung der Spielwelt, in Form von-NSC Setzung fällt klassischerweise nicht in ihren Aufgabenbereich.

Die Gefangennahme und das Gefängnis (plus üblicherwiese drohender Strafe) ist doch üblicherweise kein Selbstzweck sondern eben das Zwangsmittel des SL die Spieler genau in seinen vorgedachten Plot zu prügeln, den sie sonst also offenbar nicht für so toll gehalten hätten sich anders freiwillig dran zu beteiligen.
Entsprechend wäre, wir sitzen brav die 10 Monate für öffentliche Trunkenheit ab und erzählend uns in der Zeit Geschichten bringen dem Magier die Sprache der Nordlande bei und dem Barbaren einpaar Etikette das letzte, was der SL tatsächlich will. 
Also ist es dann auch üblicherweise Mord oder Hochverrat ...

SL-Manipulation ist es ja schon, wenn ich spontan im Abenteuer einen Dorfschmied einführe, obwohl das Abenteuer gar keinen vorsieht. So gesehen gibt es in jedem Abenteuer Situationen, die durch den SL "manipuliert" werden. Somit kann man sich den Vorwurf der SL-Manipulation getrost schenken.
Scheint so, dass einige das nicht mögen.

Das eine ist Gestaltung: entsprechende Setzungen fair und nach besten Wissen und Gewissen was die Settingstimmigkeit angeht, das andere die unlautere Manipulation, wo bewußt gegen Regeln und Settinglogik verstoßen wird, um irgendwelche Metainteressen durchzusetzen - jeweils, wenn nicht vorher diese Besonderheit (z.B. als Startsituation) oder aber generell grundsätzliches Erzählonkeln explizit angekündigt wurde.

Ich glaube es ist für die Wahrnemung der Spieler ein Unterschied, ob die Gefangennahme aufgrund einer Handlung des SCs stattfindet, oder aus "Plotgründen". "Plotgründe" sind meist willkürlich. Und wenn der Plot ohne Gefangennahme nicht funktioniert und die Spieler allergisch reagieren, dann ist es vermutlich der falsche Plot für die Gruppe.

Exakt!

Warum ist das für dich so?
(Und die Frage ist ernst gemeint. Aus Interesse)

Ich habe z.B. schon mal als Spieler ein Ausbruchplot Kaufabenteuer mitgespielt, und fand das total spannend.
Sprich- mir geht es da einfach anders. Und ich möchte gerne verstehen, was daran Murks sein könnte.

Auch in einer Diktatur wird es Leute geben, welche mit den Aordnungen konform gehen. Das gibt dem ganzen imme rnoch keine Rechtfertigung. Was andere von der Zugfahrt ggf gut oder schlecht finden ist völlig irrelevant, wenn dafür Regeln oder Absprachen einseitig gebrochen werden.

Klar, doch sind ja jetzt Rollenspiel- Abenteuer keine Romane.
Und ein Ausbruchsabenteuer ist idR. darauf ausgerichtet. , dass sich die SC  in absehbarer Zeit aus ihrer Zelle befreien, und dann quasi noch aus dem Gebäude rauskommen müssen.

Zu den Bedingungen des Spielleiters quasi als unmündiges Vieh rein und raus und üblicherweise danach mit entsprechenden Nachteilen - insbesondere, wenn sie dann nicht das weitermachen wollen/sollten, was der SL ihnen aufgträgt.

Ok, das vermute ich auch.
Aber um nochmal auf das Wort "Helden" zu kommen.
Selbst James Bond sitzt mal im Knast. Warum dürfen das die Helden im Rollenspiel nicht?
(Das ergibt für mich jetzt keinen Sinn-ich finde sowas gehört doch zum Held sein dazu. Auch im Rollenspiel)

Sie dürfen es - aber eben nicht, weil jemand von außen bescheißt. Wenn man in einem typischen, d.h. nicht noch künstlich abgekarteten Kampf zu verlieren droht und sich dann lieber ergibt, ist das völlig OK. Wenn dazu Setting oder Regeln gebrochen werden eben nicht.

Was ist denn wenn der Einstieg in die neue Kampagne genau so ein Knast-oder Ausbruchsszenario ist?
Und was ist, wenn sich die Gefangennahme aus dem Verhalten der SC ergibt, das aber im Plot sowieso vorgesehen war?

Dann soll der SL das entsprechend als Startsituation ankündigen, damit die Leute wissen, worauf sie sich einlassen.
Dann ist das genauso ein für die Angemessenheit des allgemeinen Verhaltens irrelevanter Zufall, wie wenn ein irrer Serienkiller zufälligerweise einen anderen Schwerverbrecher umnietet.

Nur fürs Protokoll: Jack Sparrow , William Turner, D'Artagnan, etc. sind Helden und geraten auch in Gefangenschaft.  Es gibt viele Helden, die in Gefangenschaft geraten, während ihres Abenteuers. Und ja, da gehört das zum Plot dazu. Ist das deswegen dann ein schlechter Plot oder ein schlechter Film? Nein, ist es nicht. Einen Teil seiner Spannung bezieht der Plot bzw. Film ja u.a. gerade aus diesen "Knastszenen".
Ganz genau so sehe ich das auch. Von daher: +1.

Nein DER Plot ist nicht schlecht - Plot an sich ist SCHLECHT (wenn es nicht genau so vorher angekündigt wurde) . Die Spieler sind in den Fällen, wo dieser Konflikt aufkommt eben nicht an den Tisch gekommen, um die künstlerischen Ergüsse des SL zu erleiden.

Ich würde unterscheiden, zwischen "Plotpfeiler "- und "Plotschienen."
Ein "Plotpfeiler" ist eine Setzung, die eine bestimmte Handlung erst ermöglicht.(z.B. Ausbruch-Szenario)
Eine "Plotschiene" ist eine Setzung, die den Handlungsablauf  über das Abenteuer hindurch bestimmt. (Wie läuft der Ausbruch genau ab?)

Ersteres hat mit Railroading, im klassischen Sinne, nichts zu tun.
Die einzige Spielerentscheidung, die damit entwertet werden könnte, wäre die, dass ein Spieler auf diese Art von Plot grundsätzlich keine Lust hat.
Und deshalb nicht bereit wäre sowas mitzuspielen.

Ohne das zweite wirst du ersteres eben nicht sichern können. Und so ein Pfeiler wird typischerweise wesentliche Auswirkungen für das weitere Spiel haaben, sonst könnet man ihn auch gleich weglassen.

Ich weiß nicht, für mich zumindest, wäre es vollkommen klar, dass sowas meinen SC, in welcher Form auch immer passieren kann.
Weil meine Figur Mist baut
Weil meine Figur Pech hat
Weil es zum Abenteuer gehört.
etc.
Als Held hat man Feinde, man ist ständig irgendwelchen Gefahren ausgesetzt, es wäre doch irgendwie komisch, wenn da ausgeschlossen wäre, dass meine Figur in Gefangenschaft gerät.
Dass sie stirbt, oder verletzt wird, ist ja idR. auch nicht ausgeschlossen. Warum dann eine Gefangennahme?
Das käme mir tatsächlich komisch vor.

Idealerweise hast du keine lebenden Feinde ...

Der Unterschied ist ob das jetzt organisch aus deinen Handlungen und dem Setting erwächst, oder ob jemand das komplett unprovoziert und üblicherweise die für ein ihm passendes Ergebnis weitere Elemente manipulierend von außen erzwingt.
Es ist nicht ausgeschlossen, das es zu einer Gefangenschaft kommt. Was stört ist, dass in der üblichen Darreichungsform  ausgeschlossen ist, das es NICHT zur Gefangenschaft kommt.

Die Frage: Was springt für mich (und meine Figur) dabei raus, wenn ich mitmache?- Ist gerechtfertigt.
Die Antwort wäre (für mich):Spannung, Abwechslung, Erfahrung, und wenn es gut läuft auch eine Charakterentwicklung.
Es auch in Ordnung zu sagen: Dann behalte ich lieber meine Artefakte.
Aber die müssen ja nicht für immer verloren sein.- Und können wieder beschafft werden.

Wenn für diese Spieler spaßkompatible "Spannung, Abwechslung, Erfahrung" bei der Aktion vorhanden bzw. zu erwarten wäre, dann gäbe es den Aufschrei erst gar nicht. Und offenbar glaubt es der SL auch nicht, sonst hätte er das eben offen kommuniziert.
Und all diese "Auswege" und Reparaturen sind dann doch auch erst wieder von der Spielleitergnade und damit Metaentscheidungen zum Restvertrauen in so eine Person abhängig.


Schon mal daran gedacht, dass "weniger Frust für den Spieler" im Umkehrschluss "mehr Frust für den SL" bedeuten könnte?

Ich hatte vorher eigentlich noch einen Zusatz geschrieben, den ich aber weggelassen habe, weil ich erst sehen wollte, wie die Antworten auf diese Fragen ausfallen. Wenn wir tatsächlich diese besagte Situation haben, dass die SCs verhaftet werden (sollen) und bei einigen wenigen Spielern schon wieder das rote Ampelsignal der Eisenbahn damit angeht, und sich die SCs tatsächlich weigern sollten bzw. die Spieler dazu "nein" sagen, kann ich diese Fragen nochmal stellen: Was haben sie von einem solchen Verhalten? Antwort: Abgesehen davon, dass sie den Plot, das Abenteuer, den Spielabend und ggf. die Runde damit zerstören, nicht viel. Das kommt für mich einem versteckten, internen Machtkampf zwischen Spielern und SL gleich- den aber eigentlich keiner in der Runde haben will, weil dann tatsächlich eine Situation entsteht, in welcher der SL dann aktiv gegen die Spieler spielt. Und so was führt sehr schnell zu sehr unschönen Diskussionen am Spieltisch. So was will und braucht keine Runde und wäre so einfach durch ein bisschen weniger Egomanie der Spieler zu erreichen.
Ok, das kann ich nachvollziehen, dass so etwas keinen Spaß macht- da wäre ich wohl auch weg gewesen. Aber es ist halt schon nochmal ein Unterschied, ob man Sachen/Dinge nur auf eine ganz bestimmte, vorhergesehene Art und Weise lösen kann, oder aber ob die Handlungs-und Bewegunsfreiheit eingeschränkt sind, einem aber trotzdem noch mehrere Optionen offen stehen-auch wenn manche vielleicht nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind.
Genau so etwas würde ich mir auch wünschen, und habe ich eigentlich auch versucht, bei dem Thema zu vermitteln. So gesehen: Das ist ein super Schlusssatz zu diesem Thema! :d

Der SL hat als derjenige, welcher üblicherweise das Spielangebot erstellt und mit seinem besodnerengewicht auch besonderen Gestaltunsgeinfluss auf den initialen Gruppenvertrag. Damit hat es es selbst in der Hand, wie viel "Frust" er sich damit einhandelt, so lange die Speiler letztlich seiner expliziten Vertragsvorlage folgen. Wennd ei Spieler da ausscheren haben sie den schwarzen Peter. 
Entsprechend gibt esa dann aber keinerlei Rechtfertigung von seiten des SL sich selbst wiederum über diese Vorgaben zu erheben und heimlich eine andere Agenda durch den ihm möglichen Machtmissbrauch zu betreiben.
Aber wer überhaupt keine Vorstellung davon hat, dass die anderen Mitspieler andere Spaßfaktoren haben könnten und in der Vorstellung lebt, dass es ja für alle viel besser ist, wenn er genau weiß, was "Spaß" und "cool Story"ist und er lieber auch nicht fragt, damit die unerleuchteten Spieler da nicht ggf etwas falsches wollen - natürlich nur zu ihrem Besten - für den ist das Problem natürlich auch gar nicht erst erkennbar.
Gibt es für diesen beklagenswerten Zustand eigentlich schon einen Fachausdruck?
Das hilft mir jetzt weiter.
Es ist dieses Ohnmachtsgefühl oder?
a la "F*ck! Was passiert jetzt mit meiner Figur!? "
Dieser Kontrollverlust, der damit einhergeht, kann schon als beängstigend empfunden werden.
Oder auch als spannend.
 
Das ist eine andere Facette. Die hier heißt : Ich werde gerade beschissen … .
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 18:23
Zitat
Idealerweise hast du keine lebenden Feinde ...
Doch, gerade in einer längeren Kampagne braucht man die.

Zitat
Es ist nicht ausgeschlossen, das es zu einer Gefangenschaft kommt. Was stört ist, dass in der üblichen Darreichungsform  ausgeschlossen ist, das es NICHT zur Gefangenschaft kommt.
Ausgeschlossen, dass es NICHT zur Gefangennahme kommt, ist es doch nur, wenn das in irgendeiner Form Plot Thema ist. (Ausbruch z.B.)
Ansonsten ist es doch möglich der Gefangennahme zu entgehen.

Das ist so viel, ich kann das nicht einzeln zerpflücken.

Wenn man seine Spieler nicht kennt, kann man ja bei Session 0 eine Umfrage machen, ob irgendjemand mit Festnahmen im Plot ein Problem hat.
Wobei ich finde, wenn ein Spieler damit ein Problem hat (was ich jetzt ungewöhnlich finde), dann soll er es doch bitte dem SL sagen.
Ich kann als frischer Spieler nicht davon ausgehen, dass mein neuer SL Gefangennahmen für etwas hält, was nur mit Erlaubnis der Spieler vorkommen darf.
Und weil das so ist, kann ich auch nicht davon ausgehen, dass jeder SL da vorher um Erlaubnis fragt.
Ich finde, da ist also schon Initiative der Spieler gefragt, das auch notfalls selbstständig beim SL anzumelden.

A la "Ach übrigens, ich habe mit gefangen genommen werden, ein Problem. Bitte keine Plots, wo meine Figur  zwangsweise im Gefängnis landet" oderso."
Dann kann man sich als SL auch überlegen, ob man zu diesen Bedingungen spielen will oder nicht.
Müssen sich ja beide Seiten einig sein.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 3.02.2020 | 18:33
Doch, gerade in einer längeren Kampagne braucht man die.

Die sollten nicht wissen, dass sie Feinde sind, bevor sie deinen Dolch im Rücken haben ... .

Ausgeschlossen, dass es NICHT zur Gefangennahme kommt, ist es doch nur, wenn das in irgendeiner Form Plot Thema ist. (Ausbruch z.B.)
Ansonsten ist es doch möglich der Gefangennahme zu entgehen.

Das ist so viel, ich kann das nicht einzeln zerpflücken.

Wenn man seine Spieler nicht kennt, kann man ja bei Session 0 eine Umfrage machen, ob irgendjemand mit Festnahmen im Plot ein Problem hat.
Wobei ich finde, wenn ein Spieler damit ein Problem hat (was ich jetzt ungewöhnlich finde), dann soll er es doch bitte dem SL sagen.
Ich kann als frischer Spieler nicht davon ausgehen, dass mein neuer SL Gefangennahmen für etwas hält, was nur mit Erlaubnis der Spieler vorkommen darf.
Und weil das so ist, kann ich auch nicht davon ausgehen, dass jeder SL da vorher um Erlaubnis fragt.
Ich finde, da ist also schon Initiative der Spieler gefragt, das auch notfalls selbstständig beim SL anzumelden.

A la "Ach übrigens, ich habe mit gefangen genommen werden, ein Problem. Bitte keine Plots, wo ich zwangsweise im Gefängnis lande" oderso."
Dann kann man sich als SL auch überlegen, ob man zu diesen Bedingungen spielen will oder nicht.
Müssen sich ja beide Seiten einig sein.

Genau darum geht es doch. Die Gefangennahme IST notwendig, damit der geilige Plot so ablaufen kann wie geplant und dafür ist dann halt jedes inkl. irreguläre Mittel recht. Und ich glaube nicht, dass man vor einem Spiel noch einmal extra bitten muss, dass nicht beschissen wird oder es sonst nicht besser verdient hat.

Wenn das vorabgesprochen ist oder sich für die Spieler irgendwo noch nachvollziehbar aus der Situation ergeben hat, kommt der Protest doch erst gar nicht auf, um den es letztlich geht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Megavolt am 3.02.2020 | 18:38
Wir haben zum Ausbruchs- bzw. zum Gefangennahme-Dilemma sogar irgendwann mal eine ganze Folge gemacht:
https://www.eskapodcast.de/2016/12/11/folge-70-escape-rooms-ausbrecherkoenige/

Ich finde auch, dass das ganz schön schwierig sauber zu lösen ist und trotzdem recht oft auftritt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 18:40
Nein DER Plot ist nicht schlecht - Plot an sich ist SCHLECHT (wenn es nicht genau so vorher angekündigt wurde) . Die Spieler sind in den Fällen, wo dieser Konflikt aufkommt eben nicht an den Tisch gekommen, um die künstlerischen Ergüsse des SL zu erleiden.
Dir ist schon bekannt, dass jede Spielgruppe individuelle Vorstellungen und Ansichten hat, wie am Tisch gespielt werden soll? Meine Spieler spielen gerne bei mir. Sie lauschen gerne meinen Erklärungen und Beschreibungen und erleben spannende Geschichten und Abenteuer und zwar weil ich so leite, wie ich leite. Wenn deine Spieler bei dir künstlerische Ergüsse erleiden müssen, dann tut mir das leid für deine Spieler.

Zitat
Aber wer überhaupt keine Vorstellung davon hat, dass die anderen Mitspieler andere Spaßfaktoren haben könnten und in der Vorstellung lebt, dass es ja für alle viel besser ist, wenn er genau weiß, was "Spaß" und "cool Story"ist und er lieber auch nicht fragt, damit die unerleuchteten Spieler da nicht ggf etwas falsches wollen - natürlich nur zu ihrem Besten - für den ist das Problem natürlich auch gar nicht erst erkennbar.
Ich kenne meine Spieler und weiß, was ihnen Spaß macht-und was nicht. Sonst würden sie vermutlich kaum seit mehr als 10 Jahren bei mir spielen. Ergo: Keine Probleme.

Zitat
Gibt es für diesen beklagenswerten Zustand eigentlich schon einen Fachausdruck?
Auch wenn du unterschwellig versuchst, mich zu beleidigen (und es dir leider nicht gelingt und ich mir trotzdem vorbehalte, das zu melden): Das einzig beklagenswerte an dieser ganzen Diskussion ist dass einige wenige Spieler offensichtlich nicht dazu bereit sind, sich auf ein solches Szenario einzulassen.  Und auch wenn ich das nun nochmal zitiere, aber Lord Selis hat das imho einfach sehr gut formuliert:
Ich sehe es als Spieler so und würde es als SL mir auch von meinen Spielern wünschen, einfach mal mitmachen und nicht gleich geifernd Railroading schreien.
Ich habe mit solchen Situation schon sehr positiv als auch sehr negativ erlebt, da kann man im nachhinein auch noch etwas zu sagen, da muss schon mehr kommen als ein "Ihr seid verhaftet!", mit einer Rotte Sicherheitsbeamten, die einem in die Ecke drängen, damit ich wütend und schimpfend vom Tisch aufspringe und die Runde verlasse.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 18:44
Zitat
Die sollten nicht wissen, dass sie Feinde sind, bevor sie deinen Dolch im Rücken haben ... .
Alles klar..... :gasmaskerly: ~;D

Zitat
Genau darum geht es doch. Die Gefangennahme IST notwendig, damit der geilige Plot so ablaufen kann wie geplant und dafür ist dann halt jedes inkl. irreguläre Mittel recht. Und ich glaube nicht, dass man vor einem Spiel noch einmal extra bitten muss, dass nicht beschissen wird oder es sonst nicht besser verdient hat.

-Der SL leitet z.B. ein Kaufabenteuer dass das Thema Ausbruch hat.
Nach Buch
-Wo liegt da bitte der Beschiss?

Dass er das Thema Gefangennahme nicht im Vorfeld verraten hat?
Muss er das?
Warum muss er dort das Thema verraten und bei anderen Abenteuern nicht?
Weil sich einzelne Spieler damit unwohl fühlen könnten?
(Wenn das der Fall sein sollte, so könnten die Spieler das ebenso gut bei Sitzung 0 äußern)
Warum machen sie das denn nicht, und verlangen stattdessen vom SL, dass er für alle, auch für die Spieler die das nicht wollen, kurz vor dem Ausbruch Abenteuer das Thema verrät
(Damit es auch wirklich für niemanden mehr spanned ist ::) )?

Da macht es doch viel mehr Sinn, das in Sitzung 0 von Anfang an klarzustellen.
Alle wissen Bescheid.
Und niemandem wird die Spannung versaut.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 3.02.2020 | 18:50
Dir ist schon bekannt, dass jede Spielgruppe individuelle Vorstellungen und Ansichten hat, wie am Tisch gespielt werden soll?

Hm. Ist das dir aber auch bekannt?

Ich meine, du hast den ganzen Faden ja überhaupt erst gestartet, um dich nach Problemen zu erkundigen, die du anscheinend in speziell deiner Gruppe nicht hast. Aber sobald du Antworten bekommst, die dir nicht passen, ziehst du dich auf die Position zurück, daß das ja wohl keine "echten" Probleme sein können, weil speziell du sie nicht hast... :think:

Nun -- andere Gruppen dürfen eben auch mal individuelle Vorstellungen und Ansichten haben, die nicht ausdrücklich deine sind.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 3.02.2020 | 19:21
Naja, Absolutismen haben selten weitergebracht.

Wenn ich Dinge lese wie "PLOT ist schlecht!", weiss ich, dass ich keine weitere Abnutzung meiner Tastatur veranlassen muss, weil es nichts bringt. Auch die unterschwellige "Hidden Agenda" des SL, die immer wieder unterstellt wird (nämlich "Spieler "bescheissen", nur um sein Ding durchzuziehen), lässt mich nur mit dem Kopf schütteln.

Ich gehe mit Pyromancer mit:
Zitat
Sehr oft ist es auch so, dass die "spannende Geschichte", die die SL sich ausgedacht hat, am Spieltisch nicht halb so spannend ist wie im Kopf des SL.

Ja, das kann passieren. Und nicht alles, was mir gefällt, egal ob als SL oder Spieler, wird dies bei allen tun. Aber, um mal einen bekannten deutschen Sportreporter zu zitieren: "Am Ende kackt die Ente."
Heisst für mich: Als Spieler würde ich immer abwarten, was sich daraus entwickelt und mich auch aktiv daran beteiligen, eben weil ich nicht an die "Hidden Agenda" des "personifzierten Feindes namens SL" glaube. Und wenn der SL mir dann sowas wie "Out of the Abyss", wahrscheinlich auch "Prison Planet" (ich habe Bilder von Alien 3 im Kopf), Ravenloft oder ähnliches serviert, weiss ich, dass mein Abwarten ohne Beissreflex sich gelohnt hat.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 19:26
Hm. Ist das dir aber auch bekannt?
Nein, noch nie davon gehört
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Zitat
Ich meine, du hast den ganzen Faden ja überhaupt erst gestartet, um dich nach Problemen zu erkundigen, die du anscheinend in speziell deiner Gruppe nicht hast. Aber sobald du Antworten bekommst, die dir nicht passen, ziehst du dich auf die Position zurück, daß das ja wohl keine "echten" Probleme sein können, weil speziell du sie nicht hast... :think:
1. Ich habe mehrere Gruppen/Spieler in denen dieses Problem nicht auftritt. Daher auch meine Verwunderung und mein Nachfragen, weil es hier im Forum doch einige gibt, die damit ein Problem haben.
2. Ich habe nie behauptet, dass das keine "echten" Probleme seien-ich habe nur gesagt dass ich a) in meinen Runden diese Probleme nicht habe und b) einige dieser Probleme nicht als Probleme sehe bzw. in einigen Punkten eine etwas andere Sicht der Dinge habe.
3. Es kann auch nicht die Rede davon sein, dass speziell ich diese Probleme nicht habe, oder alleine dastehe mit einigen meiner Ansichten zu dem Thema. Das belegen einige Antworten von anderen Usern zu dem Thema.

Zitat
Nun -- andere Gruppen dürfen eben auch mal individuelle Vorstellungen und Ansichten haben, die nicht ausdrücklich deine sind.
Natürlich dürfen sie das-ist ja völlig legitim zumal klar ist, dass jede Gruppe anders spielt. Ich weiß daher auch nicht, was dieser Kommentar jetzt hier soll. Nur: Während ich versuche, meine Sicht der Dinge zu erklären und andere Sichtweisen zu hinterfragen, kommt von den Leuten, die dazu eine andere Sichtweise haben in der Summe leider nur  Antworten mit abwertendem Charakter. Es ist ja ok, wenn man verschiedene Ansichten zu dem Thema hat. Aber deswegen muss man nicht gleich mit der "Deine Ansichten sind alle schlecht und falsch"-Schiene kommen. ::)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 3.02.2020 | 19:29
Ich sehe auch @Marzan, dass du im Kreis argumentiest. Ungefähr so: "Railroading ist böse, weil es per Definition böse ist, und deshalb ist Plot mit Railroading Anteil automatisch auch böse."

Da kann man schlecht bei dieser Setzung dagegen argumentieren. Und das ist auch der Punkt: einige inklusive mir setzen Railroading eben nicht per Definition als böse...

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 3.02.2020 | 19:32
Dir ist schon bekannt, dass jede Spielgruppe individuelle Vorstellungen und Ansichten hat, wie am Tisch gespielt werden soll? Meine Spieler spielen gerne bei mir. Sie lauschen gerne meinen Erklärungen und Beschreibungen und erleben spannende Geschichten und Abenteuer und zwar weil ich so leite, wie ich leite. Wenn deine Spieler bei dir künstlerische Ergüsse erleiden müssen, dann tut mir das leid für deine Spieler.
Ich kenne meine Spieler und weiß, was ihnen Spaß macht-und was nicht. Sonst würden sie vermutlich kaum seit mehr als 10 Jahren bei mir spielen. Ergo: Keine Probleme.
Auch wenn du unterschwellig versuchst, mich zu beleidigen (und es dir leider nicht gelingt und ich mir trotzdem vorbehalte, das zu melden): Das einzig beklagenswerte an dieser ganzen Diskussion ist dass einige wenige Spieler offensichtlich nicht dazu bereit sind, sich auf ein solches Szenario einzulassen.  Und auch wenn ich das nun nochmal zitiere, aber Lord Selis hat das imho einfach sehr gut formuliert:

Das nimmst du an. Nach deinen eigenen Beschreibungen kannst du dir ja nicht einmal vorstellen, das es da Interessensgegensätze geben könnte, bejammest aber den zerstörten Plot auf den sich die Spieler nicht einlassen wollen - was bei dir doch dann nach eigenen Angaben eh nie passieren dürfte. Irgendetwas stimmt da dann doch wohl nicht.

Und hier ist auch nicht deine Gruppe. Hier argumentierst du für Spielleiter, bei denen zumindest ein ausreichender Anteil der Spieler das nicht toll finden und sich entsprechend beschweren, wo du mit genau derselben Ignoranz deren Befindlichkeit abwinkst.

Alles klar..... :gasmaskerly: ~;D

-Der SL leitet z.B. ein Kaufabenteuer dass das Thema Ausbruch hat.
Nach Buch
-Wo liegt da bitte der Beschiss?

Dass er das Thema Gefangennahme nicht im Vorfeld verraten hat?
Muss er das?
Warum muss er dort das Thema verraten und bei anderen Abenteuern nicht?
Weil sich einzelne Spieler damit unwohl fühlen könnten?
(Wenn das der Fall sein sollte, so könnten die Spieler das ebenso gut bei Sitzung 0 äußern)
Warum machen sie das denn nicht, und verlangen stattdessen vom SL, dass er für alle, auch für die Spieler die das nicht wollen, kurz vor dem Ausbruch Abenteuer das Thema verrät
(Damit es auch wirklich für niemanden mehr spanned ist ::) )?

Da macht es doch viel mehr Sinn, das in Sitzung 0 von Anfang an klarzustellen.
Alle wissen Bescheid.
Und niemandem wird die Spannung versaut.

Auch Kaufabenteuer können Scheiße sein.

Er muss das Thema nicht verraten, darf sich dann aber eben auch beschweren, wenn das Thema nicht getroffen wurde oder irreguläre Sondermaßnahmen ergreifen.

Der Protest und das "unwohl fühlen"  geht ja auch nicht gegen das Thema an sich, sondern die irreguläre Art und Weise, wie es durchgedrückt wird.

Und eine regelgerechte, korrekte Spielleitung ist wie gesagt denke ich eine Selbstverständlichkeit, die nicht extra noch erbeten werden muss. Dazu legt er üblicherweise das Spielangebot vor und liegt eben wegen seiner besonderen Position und seiner erweiterten Kenntnisse viel mehr Macht und damit auch Verantwortung auf Seiten des Spielleiters.

Ich sehe auch @Marzan, dass du im Kreis argumentiest. Ungefähr so: "Railroading ist böse, weil es per Definition böse ist, und deshalb ist Plot mit Railroading Anteil automatisch auch böse."

Da kann man schlecht bei dieser Setzung dagegen argumentieren. Und das ist auch der Punkt: einige inklusive mir setzen Railroading eben nicht per Definition als böse...


Railroading ist böse, weil es ein Regelbruch zum Schaden der Mitspieler ist. Und daran ändert es auch nichts, wenn man aufführt, dass manche andere Leute so ein Verhalten doch toll finden.


 

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 3.02.2020 | 19:39
Ja siehst du. Das ist DEINE Definition von RR, nicht meine. Da braucht man nicht gegen andiskutieren, das ist sinnlos.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.02.2020 | 19:42
Das hilft mir jetzt weiter.
Es ist dieses Ohnmachtsgefühl oder?
Welche Rolle spielt für dich die Glaubwürdigkeit eines Charakters und dessen Entwicklung und der Spielwelt?

Ich habe zu oft mitgekriegt, spez, aber nicht nur bei DSA und Midgard das SC´s damit nur schikaniert werden sollten um die Allpotenz irgendwelcher Pfeifen von Meisterpersonen und/oder der hochheiligen Story von Meister, Autor oder Redaktion durchzudrücken.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 3.02.2020 | 19:48
Zitat
Ich habe zu oft mitgekriegt, spez, aber nicht nur bei DSA und Midgard das SC´s damit nur schikaniert werden sollten um die Allpotenz irgendwelcher Pfeifen von Meisterpersonen und/oder der hochheiligen Story von Meister, Autor oder Redaktion durchzudrücken.
Jetzt mal ernsthaft:
Ist dieser Beissreflex gegen SL wirklich etwas, was speziell DSA-Spielern anerzogen wurde? Habe ich recht mit meiner Signatur?  :o

Ich kenne das nicht. Jeder SL, mit dem ich jemals gespielt habe, hat keinen Aufwand und Mühen gescheut, zusammen mit der Gruppe Spaß zu haben. Dass sich mal eine oder einer mal verhauen hat...jo, passiert. Hat man mitgemacht und geguckt, was wird. Und sollte es eben unrund gelaufen sein oder sogar störend, dann wurde kurz darüber gesprochen und weiter ging es.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 19:49
Nach deinen eigenen Beschreibungen kannst du dir ja nicht einmal vorstellen, das es da Interessensgegensätze geben könnte, bejammest aber den zerstörten Plot auf den sich die Spieler nicht einlassen wollen - was bei dir doch dann nach eigenen Angaben eh nie passieren dürfte. Irgendetwas stimmt da dann doch wohl nicht.
Stop! Ich habe nie gesagt, dass es da keine Interessensgegensätze zwischen SL &Spielern geben könnte. Die kann es sehr wohl geben-auch wenn sie in meinen Runden noch nicht vorgekommen sind. Ich habe lediglich gesagt, dass Spieler, die sich auf ein solches Szenario nicht einlassen möchten (weil sie von irgendwem mal gehört haben, dass Railroading schlecht und böse ist) den Plot vom SL damit zerstören könnten. Und womöglich nicht nur den Plot, sondern das gesamte Abenteuer und im schlimmsten Fall sogar die ganze Runde.

Natürlich kann man da dann daher kommen, so wie du und einige, wenige andere und sagen: Ja, aber...das gehört im Vorfeld abgeklärt (bei einem solchen Szenario). Das muss der SL im Vorfeld mit den Spielen absprechen.
Nein-muss er nicht. Issi und ich haben gute Gründe dafür dargelegt, warum man das als SL nicht im Vorfeld machen muss. Der SL muss seinen Plot nicht im Vorfeld verraten.
Und wo wir schon beim Thema 'Plot' sind, halte ich es da wie Rhylthar:
Wenn ich Dinge lese wie "PLOT ist schlecht!", weiss ich, dass ich keine weitere Abnutzung meiner Tastatur veranlassen muss, weil es nichts bringt.


Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 3.02.2020 | 19:51
Welche Rolle spielt für dich die Glaubwürdigkeit eines Charakters und dessen Entwicklung und der Spielwelt?

Ich habe zu oft mitgekriegt, spez, aber nicht nur bei DSA und Midgard das SC´s damit nur schikaniert werden sollten um die Allpotenz irgendwelcher Pfeifen von Meisterpersonen und/oder der hochheiligen Story von Meister, Autor oder Redaktion durchzudrücken.
Das glaube ich Dir.
Und ich denke, daher kommt auch die Voreingenommenheit.
Oder genauer die Angst/Ablehnung, die ich aus manchen Posts heraus lese.

Aber ich kann euch nur sagen: Leute, nicht jeder SL ist ein Totalschaden.
Auch wenn es da sicher einige gibt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 3.02.2020 | 20:03
Stop! Ich habe nie gesagt, dass es da keine Interessensgegensätze zwischen SL &Spielern geben könnte. Die kann es sehr wohl geben-auch wenn sie in meinen Runden noch nicht vorgekommen sind. Ich habe lediglich gesagt, dass Spieler, die sich auf ein solches Szenario nicht einlassen möchten (weil sie von irgendwem mal gehört haben, dass Railroading schlecht und böse ist) den Plot vom SL damit zerstören könnten. Und womöglich nicht nur den Plot, sondern das gesamte Abenteuer und im schlimmsten Fall sogar die ganze Runde.
Und warum ist das in deinen Augen schlecht?

Zitat
Natürlich kann man da dann daher kommen, so wie du und einige, wenige andere und sagen: Ja, aber...das gehört im Vorfeld abgeklärt (bei einem solchen Szenario). Das muss der SL im Vorfeld mit den Spielen absprechen.
Nein-muss er nicht. Issi und ich haben gute Gründe dafür dargelegt, warum man das als SL nicht im Vorfeld machen muss. Der SL muss seinen Plot nicht im Vorfeld verraten.
Man muss sich irgend wie darauf einigen, WAS MAN SPIELT. Sonst kann es passieren, dass man nicht GEMEINSAM spielt, sondern am gleichen Tisch verschiedene Spiele, bis es eben irgend wann knallt. Im Idealfall passiert diese Einigung VORHER, damit man bei Nichtgefallen nicht aller Zeit verschwendet, sondern sich gleich eine andere Gruppe sucht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 3.02.2020 | 20:11
Zitat
Man muss sich irgend wie darauf einigen, WAS MAN SPIELT. Sonst kann es passieren, dass man nicht GEMEINSAM spielt, sondern am gleichen Tisch verschiedene Spiele, bis es eben irgend wann knallt. Im Idealfall passiert diese Einigung VORHER, damit man bei Nichtgefallen nicht aller Zeit verschwendet, sondern sich gleich eine andere Gruppe sucht.
Die Frage ist allerdings, wie man das formuliert, ohne evtl. Überraschungsmomente vorwegzunehmen. Ich habe keine Ahnung, ob man bei "Prison Planet" einfach sagen kann: "Es ist eine Gefängniskampagne." Wenn Ja, super...alles geklärt.

Nur finde ich es schwierig, Spielern vorher zu sagen (ich wollte es als Spieler auch definitiv nicht wissen!): "Gefangenschaft kann vorkommen!" Gerade damit wären bei mir viel eher Alarmglocken am läuten, weil ich quasi darauf warte, dass es passiert und immer darauf achte. Auch bei Sachen, die es zu entdecken gilt (bspw. die "Mists" in Ravenloft), wäre ich genervt, wenn mir dieses Entdecken vorher genommen würde.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 3.02.2020 | 20:15
Aber ich kann euch nur sagen: Leute, nicht jeder SL ist ein Totalschaden.
Auch wenn es da sicher einige gibt.

Umgekehrt ist halt auch nicht jede SL per Voreinstellung schon perfekt, und natürlich sprechen sich die Gruselgeschichten besser herum als die weniger traumatischen, aber hoffentlich häufiger vorkommenden Normalfälle -- das ist halt das übliche Schlagzeilenprinzip. Es ist, um mal ein aktuelles Thema zu bemühen, sicher auch nicht so, daß jeder in Wuhan ansässige Chinese das neue Coronavirus schon in sich trägt; das ändert auch nichts daran, daß den meisten von uns, denen ein freundlicher Asiate über den Weg liefe, der dann noch erwähnen würde, daß er übrigens aus dieser Gegend kommt, wahrscheinlich doch erst mal etwas mulmig zumute wäre.

Persönlich bin ich kein großer Fan von Gefängnisszenarios, würde aber als Spieler einer bisher unbekannten SL normalerweise zumindest ein Minimum an Vertrauensvorschuß zugestehen. Wie das aussähe, wenn ich bereits wüßte, daß es sich dabei ausgerechnet um Blizzard handelt...hm, das sei einmal dahingestellt. };)

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Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 3.02.2020 | 20:23
Die Frage ist allerdings, wie man das formuliert, ohne evtl. Überraschungsmomente vorwegzunehmen. Ich habe keine Ahnung, ob man bei "Prison Planet" einfach sagen kann: "Es ist eine Gefängniskampagne." Wenn Ja, super...alles geklärt.

Nur finde ich es schwierig, Spielern vorher zu sagen (ich wollte es als Spieler auch definitiv nicht wissen!): "Gefangenschaft kann vorkommen!" Gerade damit wären bei mir viel eher Alarmglocken am läuten, weil ich quasi darauf warte, dass es passiert und immer darauf achte. Auch bei Sachen, die es zu entdecken gilt (bspw. die "Mists" in Ravenloft), wäre ich genervt, wenn mir dieses Entdecken vorher genommen würde.
Man kann z.B. sagen: "Ich railroade euch durch meine Story. Fahrt einfach mit!" Oder: "Handlungen haben Konsequenzen und die Spielwelt wird auf das reagieren, was ihr tut." Oder: "Gelegentlich gibt es Cut-Scenes wo euren Charakteren einfach Dinge passieren, die ihr nicht beeinflussen könnt. Die dauern aber nicht lange, und danach habt ihr wieder volle Handlungsfreiheit." Oder eben auch: "Die Kampagne fängt damit an, dass ihr im Gefängnis / auf einer einsamen Insel / im Irrenhaus / auf der Flucht vor dem Gesetz / ... seid". Damit verrät man doch nicht den "Plot".


Und zu so etwas:
Ich habe lediglich gesagt, dass Spieler, die sich auf ein solches Szenario nicht einlassen möchten (weil sie von irgendwem mal gehört haben, dass Railroading schlecht und böse ist) den Plot vom SL damit zerstören könnten.
Es sollte auch die SL den Spielern vertrauen und ihnen nicht Dummheit und Ignoranz unterstellen, wenn sie bestimmte Elemente ablehnen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 3.02.2020 | 20:24
Zitat
"Gelegentlich gibt es Cut-Scenes wo euren Charakteren einfach Dinge passieren, die ihr nicht beeinflussen könnt. Die dauern aber nicht lange, und danach habt ihr wieder volle Handlungsfreiheit." Oder eben auch: "Die Kampagne fängt damit an, dass ihr im Gefängnis / auf einer einsamen Insel / im Irrenhaus / auf der Flucht vor dem Gesetz / ... seid". Damit verrät man doch nicht den "Plot".
:d
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 3.02.2020 | 20:29
Man kann z.B. sagen: "Ich railroade euch durch meine Story. Fahrt einfach mit!" Oder: "Handlungen haben Konsequenzen und die Spielwelt wird auf das reagieren, was ihr tut." Oder: "Gelegentlich gibt es Cut-Scenes wo euren Charakteren einfach Dinge passieren, die ihr nicht beeinflussen könnt. Die dauern aber nicht lange, und danach habt ihr wieder volle Handlungsfreiheit." Oder eben auch: "Die Kampagne fängt damit an, dass ihr im Gefängnis / auf einer einsamen Insel / im Irrenhaus / auf der Flucht vor dem Gesetz / ... seid". Damit verrät man doch nicht den "Plot".


Und zu so etwas:Es sollte auch die SL den Spielern vertrauen und ihnen nicht Dummheit und Ignoranz unterstellen, wenn sie bestimmte Elemente ablehnen.
:d

Besser hätte ich es nicht ausdrücken können.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.02.2020 | 20:50
Jetzt mal ernsthaft:
Ist dieser Beissreflex gegen SL wirklich etwas, was speziell DSA-Spielern anerzogen wurde?
*Ich habe sehr schlechte Erfahrungen mit Personen gemacht, die meinten als Meister wüssten sie besser als alle anderen was Spass macht und daraus das Recht ableiteten die Regeln zu brechen und d ich meine hier nicht die Spielregeln sondern due Regeln der Gruppe
den Plot vom SL damit zerstören könnten. Und womöglich nicht nur den Plot, sondern das gesamte Abenteuer
der Fail liegt darin, das ein "SL" DEN Plot hat und das er glaubt es wäre ein Fehler davon abzuweichen
Die Frage ist allerdings, wie man das formuliert, ohne evtl. Überraschungsmomente vorwegzunehmen. Ich habe keine Ahnung, ob man bei "Prison Planet" einfach sagen kann: "Es ist eine Gefängniskampagne."
Ich habe kein Problem mit Prison Planet  sondern mit NSCs nehmen euch gefangen weil NSC zur Not respawnen wir 500 Stadtwachen im 150 Seelen Dorf und der SL ignoriert Rechte etc der SCs

aka  irgendwelche Imperialen Marines nehmen auf Befehl eines lokalen Barons einen imperialen Auditor nicht nur fest sondern transportieren ihn auf diesen Planeten.

Der Baron hat den Marines nur gar nix zu sagen(er ist nicht mal Teil ihrer Befehlskette), die sind nicht korrupt und ein Auditor könnte legal den Marines befehlen ihren Admiral zu verhaften

Das glaube ich Dir.
Und ich denke, daher kommt auch die Voreingenommenheit.
Oder genauer die Angst/Ablehnung, die ich aus manchen Posts heraus lese.
*
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 3.02.2020 | 20:59
Man kann aber auch railroaden ohne dass es gleich total unplausibel wäre. Oder ist das dann kein RR?
Gegen das Unplausible habe ich ja auch eine Abneigung, wenn es zu überstrapaziert ist.

Nicht 50 Krieger aber das halbe Dorf stellt sich gegen die SC. Durchmetzeln ist möglich, aber für eine typische gute Gruppe praktisch keine Option.

Edit: und Rechte ignorieren... Joa, kommt doch öfter vor. Wie oft ignorieren SC Rechte von NSC?!
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Sequenzer am 3.02.2020 | 21:09
Man kann aber auch railroaden ohne dass es gleich total unplausibel wäre. Oder ist das dann kein RR?
Gegen das Unplausible habe ich ja auch eine Abneigung, wenn es zu überstrapaziert ist.

Nicht 50 Krieger aber das halbe Dorf stellt sich gegen die SC. Durchmetzeln ist möglich, aber für eine typische gute Gruppe praktisch keine Option.

Edit: und Rechte ignorieren... Joa, kommt doch öfter vor. Wie oft ignorieren SC Rechte von NSC?!

Ja das nennt sich dann gutes RailRoading ;) die Variante ist bloß leider sehr selten fast schon wie ein Einhorn  ~;D
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 22:04
Und warum ist das in deinen Augen schlecht?
Du fragst allen Ernstes, was daran schlecht ist, den Plot bzw. das Abenteuer zu zerstören?

Zitat
Man muss sich irgend wie darauf einigen, WAS MAN SPIELT. Sonst kann es passieren, dass man nicht GEMEINSAM spielt, sondern am gleichen Tisch verschiedene Spiele, bis es eben irgend wann knallt. Im Idealfall passiert diese Einigung VORHER, damit man bei Nichtgefallen nicht aller Zeit verschwendet, sondern sich gleich eine andere Gruppe sucht.
Also hier gebe ich dir sogar Recht. Und ja im Idealfall kann man schon vorher klären, ob man rollenspieltechnisch in etwas die gleichen Vorstellungen hat. Manchmal geht das auch nicht z.B. auf Cons und manchmal findet man auch erst nach einigen Sessions raus, dass man doch nicht zueinander passt.

Nur finde ich es schwierig, Spielern vorher zu sagen (ich wollte es als Spieler auch definitiv nicht wissen!): "Gefangenschaft kann vorkommen!" Gerade damit wären bei mir viel eher Alarmglocken am läuten, weil ich quasi darauf warte, dass es passiert und immer darauf achte. Auch bei Sachen, die es zu entdecken gilt (bspw. die "Mists" in Ravenloft), wäre ich genervt, wenn mir dieses Entdecken vorher genommen würde.
Sehe ich ganz genau so.

Persönlich bin ich kein großer Fan von Gefängnisszenarios, würde aber als Spieler einer bisher unbekannten SL normalerweise zumindest ein Minimum an Vertrauensvorschuß zugestehen. Wie das aussähe, wenn ich bereits wüßte, daß es sich dabei ausgerechnet um Blizzard handelt...hm, das sei einmal dahingestellt. };)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Zunächst mal: Dass du solche Gefägnisszenarios nicht magst, ist völlig ok- denn das ist-wie Vieles im Leben-Geschmackssache. Es gibt ja auch genug Leute hier, denen solche Gefängnisszenarien gefallen.
Ich finde es interessant, dass du bei mir als unbekanntem SL am Tisch nicht spielen wollen würdest-aber bei anderen, die genau die gleichen Ansichten wie ich zu dem Thema haben, schon. Interessant.
Was hingegen nicht ok ist, ist dieser Satz als solcher und der darin enthaltene Spoiler. Er hat keinerlei sachlichen oder konstruktiven, sondern nur beleidigenden Charakter. Ob du bei mir spielen würdest oder nicht, obwohl du mich überhaupt nicht kennst- steht hier überhaupt nicht zur Debatte. Daher: Komplett überflüssig, hättest du dir komplett sparen können.

der Fail liegt darin, das ein "SL" DEN Plot hat und das er glaubt es wäre ein Fehler davon abzuweichen
Der Fehler liegt nicht darin, dass der SL Angst vor vermeintlichen Abweichungen hat. Wenn das der Fall wäre, dann könnte ja kein SL vor Angst mehr leiten (bewusst etwas übertrieben formuliert). Sondern der Fehler  liegt darin, dass sich die Spieler nicht auf das besagte Szenario einlassen wollen (und ihm nicht vertrauen).

Edit:
Und zu so etwas:Es sollte auch die SL den Spielern vertrauen und ihnen nicht Dummheit und Ignoranz unterstellen, wenn sie bestimmte Elemente ablehnen.
Wo habe ich Spielern Dummheit & Ignoranz unterstellt? Wenn ich meinen Spielern diese besagten Dinge unterstellen würde, würden sie vermutlich nicht schon seit über 10 Jahren mit mir spielen. Und wenn sie mir nicht vertrauen würden als SL wohl noch weniger. Von daher...
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 3.02.2020 | 22:13
Ich finde es interessant, dass du bei mir als unbekanntem SL am Tisch nicht spielen wollen würdest-aber bei anderen, die genau die gleichen Ansichten wie ich zu dem Thema haben, schon. Interessant.
Was hingegen nicht ok ist, ist dieser Satz als solcher und der darin enthaltene Spoiler. Er hat keinerlei sachlichen oder konstruktiven, sondern nur beleidigenden Charakter. Ob du bei mir spielen würdest oder nicht, obwohl du mich überhaupt nicht kennst- steht hier überhaupt nicht zur Debatte. Daher: Komplett überflüssig, hättest du dir komplett sparen können.

Der Unterschied besteht genau darin, daß ich dich mittlerweile besser kenne als diesen hypothetischen anderen SL -- einfach aufgrund des Bildes von dir, das deine Beiträge hier so zeichnen. Ist dieses Bild komplett oder auch nur zwangsläufig zu hundert Prozent korrekt? Pfft, natürlich nicht. Aber um zumindest mehr als "dich überhaupt nicht kennen" zu sein, was ja nun die Meßlatte wirklich nicht hoch legt, ist das auch nicht nötig.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 22:29
Der Unterschied besteht genau darin, daß ich dich mittlerweile besser kenne als diesen hypothetischen anderen SL -- einfach aufgrund des Bildes von dir, das deine Beiträge hier so zeichnen. Ist dieses Bild komplett oder auch nur zwangsläufig zu hundert Prozent korrekt? Pfft, natürlich nicht. Aber um zumindest mehr als "dich überhaupt nicht kennen" zu sein, was ja nun die Meßlatte wirklich nicht hoch legt, ist das auch nicht nötig.
Ein weiterer Beitrag, den du dir hättest komplett sparen können, denn das hier hat nichts mit dem Thema zu tun sondern ist rein privates Problem deinerseits. Wenn du da noch Mitteilungsbedarf hast, dann kannst du mir das gerne per PM ausführlich darlegen. Vielleicht geht es dann auch ohne unterschwellige Beleidigungen, aber da weiß ich wiederum nicht, ob da nicht die Meßlatte dann für dich zu hoch liegt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 3.02.2020 | 22:29
Vielleicht sollte man mal zwei Fälle unterscheiden, ich nenne sie mal a) den konstruktiven und b) den destruktiven Fall.

a) wäre ein klassisches Abenteuer, das mindestens eine ausgedehnte und potenziell interessante Szene im Gefängnis enthält (vielleicht mit interessanten Mitgefangenen, an die die SC sonst kaum heran kämen, oder in einer Zelle gibt es ein Geheimnis zu lüften). Diese wäre aus Sicht des SL am interessantesten / plausibelsten, wenn die SC als Gefangene in diese Szene gehen. Ob das tatsächlich im Spiel dann interessant wird, ist genauso wackelig wie jede andere Szene auch, die der SL im Vorfeld für interessant und spielenswert hält.

b) wäre die Gefangennahme als Strafe für eine oder mehrere vorausgehende Aktionen der Gruppe. Wahrscheinlich ein Konflikt in der Erwartungshaltung, bei dem die Spieler es aus Sicht des SL deutlich zu weit treiben. Oft vermutlich in sozialen Bereichen, wo die SC zu sehr die Sau rauslassen, weil sie sich für unangreifbar halten und es in Augen des SL an Respekt gegenüber bestimmten NSC vermissen lassen (Ey, der Baron kann mich mal, ich bin ein Magier der Akademie von Oberkrassmann! Jaaa, aber er ist der Baron und du bist in seiner Domäne...?! Ey, wenn der mich anmacht, dann lach ich dem ins Gesicht! SL *grummel*)  Wie gesagt, aus Sicht des SL ist die Gefangennahme eine plausible Reaktion der Spielwelt. Der Spieler spielt vielleicht einfach nur Larger than Life; sie spielen also nicht ganz das gleiche Spiel. Passiert imo recht oft, und man merkt das nicht immer sofort.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: YY am 3.02.2020 | 22:33
Ja, die ganzen Probleme beim Thema Gefangenschaft lassen sich zurückführen auf unterschiedliche Erwartungen an das Spiel, unterschiedliche Perspektiven auf bzw. mangelhafte Kommunikation über die konkrete Situation und fehlendes Vertrauen zwischen SL und Spielern.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: nobody@home am 3.02.2020 | 22:34
Ein weiterer Beitrag, den du dir hättest komplett sparen können, denn das hier hat nichts mit dem Thema zu tun sondern ist rein privates Problem deinerseits. Wenn du da noch Mitteilungsbedarf hast, dann kannst du mir das gerne per PM ausführlich darlegen. Vielleicht geht es dann auch ohne unterschwellige Beleidigungen, aber da weiß ich wiederum nicht, ob da nicht die Meßlatte dann für dich zu hoch liegt.

Eh, nicht nötig. Willkommen einstweilen auf meiner Ignorierliste, Herr Ich-kann-nicht-einstecken-teile-aber-selber-gerne-aus, und ich bin dann hier erst mal 'raus -- das Thema an sich ist immer noch interessant, aber dieser spezielle Faden ist für mich vergiftet.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 3.02.2020 | 22:41
Mir fällt übrigens noch ein 3. Fall ein. Im Prinzip auch b) aber der gescheiterte Versuch des SL, die Gruppe in einen sozialen Encounter zu verstricken, in dem ein NSC sie sozusagen auf sozialer Bühne herausfordert. Z. B. der Baron, der sich gerne als starker Mann zeigen möchte, indem er die Helden herumschubst.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 3.02.2020 | 22:55
Eh, nicht nötig. Willkommen einstweilen auf meiner Ignorierliste, Herr Ich-kann-nicht-einstecken-teile-aber-selber-gerne-aus, und ich bin dann hier erst mal 'raus --
Naja, wenn du meinst.
Ich wüsste zwar nicht, wo ich in diesem Thread ausgeteilt habe aber nicht einstecken konnte- aber egal. Immerhin hatte ich es nicht nötig, anderen gegenüber-auch wenn ich ihre Ansichten nicht geteilt habe- unterschwellig zu beleidigen.  Und das Angebot, das ganze via PM zu regeln war von meiner Seite aus jedenfalls da.

 :btt:
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 3.02.2020 | 23:14
Vielleicht sollte man mal zwei Fälle unterscheiden, ich nenne sie mal a) den konstruktiven und b) den destruktiven Fall.

a) wäre ein klassisches Abenteuer, das mindestens eine ausgedehnte und potenziell interessante Szene im Gefängnis enthält (vielleicht mit interessanten Mitgefangenen, an die die SC sonst kaum heran kämen, oder in einer Zelle gibt es ein Geheimnis zu lüften). Diese wäre aus Sicht des SL am interessantesten / plausibelsten, wenn die SC als Gefangene in diese Szene gehen. Ob das tatsächlich im Spiel dann interessant wird, ist genauso wackelig wie jede andere Szene auch, die der SL im Vorfeld für interessant und spielenswert hält.

b) wäre die Gefangennahme als Strafe für eine oder mehrere vorausgehende Aktionen der Gruppe. Wahrscheinlich ein Konflikt in der Erwartungshaltung, bei dem die Spieler es aus Sicht des SL deutlich zu weit treiben. Oft vermutlich in sozialen Bereichen, wo die SC zu sehr die Sau rauslassen, weil sie sich für unangreifbar halten und es in Augen des SL an Respekt gegenüber bestimmten NSC vermissen lassen (Ey, der Baron kann mich mal, ich bin ein Magier der Akademie von Oberkrassmann! Jaaa, aber er ist der Baron und du bist in seiner Domäne...?! Ey, wenn der mich anmacht, dann lach ich dem ins Gesicht! SL *grummel*)  Wie gesagt, aus Sicht des SL ist die Gefangennahme eine plausible Reaktion der Spielwelt. Der Spieler spielt vielleicht einfach nur Larger than Life; sie spielen also nicht ganz das gleiche Spiel. Passiert imo recht oft, und man merkt das nicht immer sofort.
Ich meine nicht den Fall b, denn das ist eine Reaktion der Umwelt auf die Chars.

Ich habe mehr Probleme mit Fall a. Wenn es eine interessante Person im Knast gibt, warum muss ich dann die Gruppe zwangsweise festnehmen lassen, um diese zu treffen. Warum kann die Gruppe nicht gerüchteweise von dem NSC erfahren? Vieleicht hat die Gruppe ja dann Lust den NSC rauszuholen oder sich absichtlich gefangen nehmen zu lassen um ins Gefängnis reinzukommen? Warum entscheidet der SL für die Chars, anstatt die Spieler?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 3.02.2020 | 23:27
Stop! Ich habe nie gesagt, dass es da keine Interessensgegensätze zwischen SL &Spielern geben könnte. Die kann es sehr wohl geben-auch wenn sie in meinen Runden noch nicht vorgekommen sind. Ich habe lediglich gesagt, dass Spieler, die sich auf ein solches Szenario nicht einlassen möchten (weil sie von irgendwem mal gehört haben, dass Railroading schlecht und böse ist) den Plot vom SL damit zerstören könnten. Und womöglich nicht nur den Plot, sondern das gesamte Abenteuer und im schlimmsten Fall sogar die ganze Runde.

Das hier :
Schon mal daran gedacht, dass "weniger Frust für den Spieler" im Umkehrschluss "mehr Frust für den SL" bedeuten könnte?

Ich hatte vorher eigentlich noch einen Zusatz geschrieben, den ich aber weggelassen habe, weil ich erst sehen wollte, wie die Antworten auf diese Fragen ausfallen. Wenn wir tatsächlich diese besagte Situation haben, dass die SCs verhaftet werden (sollen) und bei einigen wenigen Spielern schon wieder das rote Ampelsignal der Eisenbahn damit angeht, und sich die SCs tatsächlich weigern sollten bzw. die Spieler dazu "nein" sagen, kann ich diese Fragen nochmal stellen: Was haben sie von einem solchen Verhalten? Antwort: Abgesehen davon, dass sie den Plot, das Abenteuer, den Spielabend und ggf. die Runde damit zerstören, nicht viel.

habe ich da anders empfunden.

Und die Spieler bocken nicht gegen oder "zerstören" deinen Plot, weil sie was von Railroading gehört haben, sondern weil du sie gerade mit unlauteren Mitteln um ihren Spielspaß gebracht hast. Das Kennen des Begriffs schärft nur etwas das Bewußtsein, dass das so eben nicht sein muss, auch wenn der SL das erzählt.


Natürlich kann man da dann daher kommen, so wie du und einige, wenige andere und sagen: Ja, aber...das gehört im Vorfeld abgeklärt (bei einem solchen Szenario). Das muss der SL im Vorfeld mit den Spielen absprechen.
Nein-muss er nicht. Issi und ich haben gute Gründe dafür dargelegt, warum man das als SL nicht im Vorfeld machen muss. Der SL muss seinen Plot nicht im Vorfeld verraten.

Das sind "gute" Gründe aus Sicht eines plottenden SLs, aber nicht aus Sicht eines nicht eisenbahnfahrenden Spielers.
Und genausowenig wie du "absprechen/verraten musst", müssen die Spieler dann weiter mitspielen.

Oder um vom "Plot ist schlecht" weg zu kommen:
Es gibt einen Haufen verschiedene und mal mehr oder weniger inkompatible Spielstile/-geschmäcker.
Und Plot ist etwas, was mit mehreren Spielstilen hart inkompatibel ist.
Also sollte es schon im Eigeninteresse des SLs sein solche Inkompatibilitäten vorher abzuchecken, denn in den inkompatiblen Spielstilen ist sein Plot mehr als wertlos und sich gezielt mit Leuten umgeben, welche ihm Kompatibilität signalisieren.
Bzw. manchmal lässt sich ja Kompatibilität z.B. mit passender Charakterwahl noch erreichen.
Auch zeigen Oneshot oder Kampagne oder mehr noch Abenteuer mit Altcharakteren typischerweise deutlich unterschiedliche Schmerzgrenzen.
Wer da aber hinterrücks versucht Tatsachen zu schaffen und auffliegt, kann wohl kaum mit Applaus derjenigen rechnen, welche diese Art Spiel nicht gewählt haben, egal was seine Anhänger sagen.

Man kann aber auch railroaden ohne dass es gleich total unplausibel wäre. Oder ist das dann kein RR?
Gegen das Unplausible habe ich ja auch eine Abneigung, wenn es zu überstrapaziert ist.

Nicht 50 Krieger aber das halbe Dorf stellt sich gegen die SC. Durchmetzeln ist möglich, aber für eine typische gute Gruppe praktisch keine Option.

Edit: und Rechte ignorieren... Joa, kommt doch öfter vor. Wie oft ignorieren SC Rechte von NSC?!


Solange es nicht auffällt, ist es immer noch theoretisch als RR verwerflich aber praktisch NOCH irrelevant, ist dann Illusionismus. Wenn der Plot aber weiter von dem weg ist, was die Spieler wollen, dann werden typischerweise dann auch schnell und härter weitere Maßnahmen notwendig, da die Spieler das ja erst einmal nur als settinggegebene Hindernisse ansehen, denen beizukommen oder die zumindest erkundbar sind - udn dann wird es üblicherweise auch schnell eng bis zum großen Knall.
Wo das Limit liegt, wo es dann auffällt, ist dann situationsabhängig.

Bezgl. Rechte:
Es geht nicht um die Rechte der SC vs NSC, sondern der Spieler gegenüber dem Spielleiter.
Entsprechend war das Problem dann in dem Beispiel, dass die NSC zur Deckung von Spielleiterinteressen in einer Weise agiert haben, welche quasi suizidal war.
Wobei so etwas als schlechtes Rollenspiel, aber eben ohne die dahinter stehende Macht des SLs, auch auf Spielerseite zu finden ist. 



Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Timberwere am 3.02.2020 | 23:30
Ich bitte darum, nicht persönlich zu werden, sondern das Thema allgemein zu besprechen. Danke.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 3.02.2020 | 23:43
Vielleicht sollte man mal zwei Fälle unterscheiden, ich nenne sie mal a) den konstruktiven und b) den destruktiven Fall.

a) wäre ein klassisches Abenteuer, das mindestens eine ausgedehnte und potenziell interessante Szene im Gefängnis enthält
und das geht nicht, indem man den hochgeehrten Paladin mit dem Gefangenen so reden lässt oder die SCs ins Gefängnis einbrechen

b der Magier ist ein Mitglied der schwarzen Roben des Imperiums, wenn der schnipst springt der Herzog des Barons zum Horizont

3 war hier
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,114050.msg134841906.html#msg134841906
und mehr oder weniger mEn der Standard
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Bad_Data am 4.02.2020 | 00:16
Vielleicht noch zwei Punkte, die noch nicht so beachtet wurden (oder die ich überlesen habe):

1. Es gibt meistens eine Form von Informationsasymmetrie, heißt die SL weiß oft sehr viel mehr als die Spieler*innen. Das kann dazu führen, dass die eine Seite gar nicht so genau weiß, was da gerade erwartet wird, um den Plot fortzuführen, bzw. sogar einfach irgendwas fehlinterpretiert oder falsch versteht und in die völlig falsche Richtung denkt.

2. Wie geht ihr in dem Fall mit Gruppentrennungen um? Manchmal ist es doch so, dass zwar ein Teil der Gruppe gefangen werden kann, aber eben nicht alle. Häufig hat doch irgendein SC irgendein Gimmick (Zauber, Fertigkeit, Glück, Pech, was auch immer), was die Verhaftung dieses Charakters verhindert. Dann sitzt der eine Teil im Gefängnis und der andere davor. Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 4.02.2020 | 08:44
"Handlungen haben Konsequenzen und die Spielwelt wird auf das reagieren, was ihr tut."
Ist das nicht etwas, was jetzt ganz unabhängig von Gefängnis-Plot oder nicht, den Spielern ohnehin klar sein sollte?
Wenn, das nämlich der Fall ist, wird schon mal ganz anders gespielt. Die Akzeptanz für eventuelle Konsequenzen ist auch da.

Oder anders- Das ist doch normal so.
Oder sollte es sein, damit die Spieler die Welt überhaupt ernst nehmen.

Noch ein Punkt. Nicht alles was geschient ist, ist automatisch Railroading.
Sobald eine Chance besteht, dass es anders verläuft.
Bzw. der SL diese Chance auch gewähren würde, ist es idR. auch kein RR mehr.

Zitat
2. Wie geht ihr in dem Fall mit Gruppentrennungen um? Manchmal ist es doch so, dass zwar ein Teil der Gruppe gefangen werden kann, aber eben nicht alle. Häufig hat doch irgendein SC irgendein Gimmick (Zauber, Fertigkeit, Glück, Pech, was auch immer), was die Verhaftung dieses Charakters verhindert. Dann sitzt der eine Teil im Gefängnis und der andere davor. Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um?
Man schaltet einfach zwischen den verschiedenen Parteien hin und her.
Man hat quasi mehrere Handlungsstränge, wie z.B, in einer Serie.
Die Handlungsfäden werden abwechselnd weitergespielt und voran getrieben.
Dabei sollte der SL die Zeit im Blick haben, damit einzelne Szenen spannend bleiben, nicht zu lange werden,
damit die Unterhaltung nicht verloren geht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 4.02.2020 | 08:56
Man kann aber auch railroaden ohne dass es gleich total unplausibel wäre. Oder ist das dann kein RR?
Gegen das Unplausible habe ich ja auch eine Abneigung, wenn es zu überstrapaziert ist.
Du kannst z.B. etwas stark forcieren.
D.h. du baust die Umstände und NSC z.B. so, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ein bestimmtes Ergebnis hinausläuft.
(Ohne die Regeln zu biegen, sondern einfach nur, weil du die Regel kennst,- und weil du die SC gut einschätzen kannst, bzw. die Umstände so baust, dass sie keine Wahl haben...a la.....wenn ihr nicht eure Waffen lasst, dann....)

Die Entscheidungen werden hier nicht gänzlich entwertet. Die Spieler können dennoch einen Fluchtversuch wagen, aber dann wird es sehr wahrscheinlich schlimme Konsequenzen geben.
Folglich sind die Entscheidungen nicht zu 100 % entwertet, aber sie sind sehr in eine bestimmte Richtung gedrängt.

Das ist aus meiner Sicht nicht ganz das Gleiche wie Railroading.
Bei RR würde der SL es notfalls biegen, damit der Fluchtversuch gar nicht erst klappt. Und auch damit niemand wichtiges zu schaden kommt. Was ja auch ein Schutz sein kann.

Edit.
"Die Helden werden betäubt, und wachen im Gefängnis wieder auf."- Ist deshalb auch ein Klassiker.
Es ist erklärbar, warum sie sich nicht wehren können. Dazu kommen sie sicher nicht zu Schaden.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Tudor the Traveller am 4.02.2020 | 08:59
und das geht nicht, indem man den hochgeehrten Paladin mit dem Gefangenen so reden lässt oder die SCs ins Gefängnis einbrechen

Doch, natürlich. Aber das ist dann schon im Ansatz anders und strapaziert vielleicht an anderer Stelle die Plausibilität. Hängt halt vom konkreten Plot ab. Wenn es z. B. um eine Verschwörung geht und das Wissen um den Gefangenen geheim gehalten wird.
Klar kann man auch andere Hinweise / Wege eröffnen und ich als SL würde so einen Flaschenhals zu vermeiden suchen. Aber muss man das unbedingt, wenn ein kurzes Stück Schiene erheblich einfacher wäre?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 4.02.2020 | 09:20
Oder um vom "Plot ist schlecht" weg zu kommen:
Es gibt einen Haufen verschiedene und mal mehr oder weniger inkompatible Spielstile/-geschmäcker.
Ich glaube, das weiß jeder und das brauchen wir auch hier nicht zu diskutieren. Denn wie ich bereits sagte: Jede Gruppe spielt unterschiedlich.

Zitat
Und Plot ist etwas, was mit mehreren Spielstilen hart inkompatibel ist.
Das finde ich in der Tat mal eine interessante Aussage. Wie kommst du zu dieser Annahme und mit welchen Spielstilen ist Plot denn hart inkompatibel? Das würde mich echt interessieren-aber ich denke, das ist ein Thema, was einen eigenen Thread wert wäre und würde dich dementsprechend darum bitten, dazu einen neuen Thread aufzumachen.

Zitat
Also sollte es schon im Eigeninteresse des SLs sein solche Inkompatibilitäten vorher abzuchecken, denn in den inkompatiblen Spielstilen ist sein Plot mehr als wertlos und sich gezielt mit Leuten umgeben, welche ihm Kompatibilität signalisieren.
Ja natürlich-ich wiederhole mich- sollte man darauf schauen, dass man als Gruppe als Solches einen kompatiblen Spielstil hat und pflegt. Oder wenn man den noch nicht hat, zusammen findet. Wenn man im Voraus schon spürt oder merkt, dann ist es natürlich unsinnig, doch miteinander zu spielen. Aber-und auch das sagte ich bereits- manchmal hat man vielleicht den Eindruck, dass es passt, stellt dann aber hinterher erst fest, dass dem nicht so ist. Oder z.B. grade auf Cons muss man ein Stück weit darauf vertrauen- grade wenn man die Spieler da oft nicht kennt- dass Leit-und Spielstil kongruent sind. Und ob man als Gruppe einen Spielstil hat, der zueinander passt, kann man sowieso erst beurteilen, nachdem man zusammen gespielt hat.

Zitat
Bzw. manchmal lässt sich ja Kompatibilität z.B. mit passender Charakterwahl noch erreichen.
Wie denn das?

Den Rest von deinen Aussagen und Ansichten kommentiere ich nicht weiter. Das bringt in meinen Augen nichts, außer dass wir uns da ständig im Kreis drehen. Lass es uns einfach dabei bewenden, dass wir da unterschiedliche Meinungen dazu haben -und wohl auch unterschiedliche Erfahrungen dazu gemacht haben (was für mich völlig ok ist).
 


Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 4.02.2020 | 09:54
2. Wie geht ihr in dem Fall mit Gruppentrennungen um? Manchmal ist es doch so, dass zwar ein Teil der Gruppe gefangen werden kann, aber eben nicht alle. Häufig hat doch irgendein SC irgendein Gimmick (Zauber, Fertigkeit, Glück, Pech, was auch immer), was die Verhaftung dieses Charakters verhindert. Dann sitzt der eine Teil im Gefängnis und der andere davor. Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um?

Grundsätzlich ähnlich wie von Issi beschrieben, oder anderst formuliert - genauso wie bei allen anderen Gruppentrennungen auch. Dumm ist es dann nur wenn jemand sehr viel mehr "Spotlighttime" braucht als der andere Teil der Gruppe. Speziell in diesem Fall ist es auch so das Informationen zwischen den Teilgruppen nicht gar so leicht ausgetauscht werden können wie etwa bei einem normalen Stadtabenteuer wo man sich zwischendurch trifft, anruft, eine email schreibt, oder per PSI die neusten Infos an die anderen Gruppenmitglieder weiterverteilt. Findet die Aussengruppe herraus das die Intrige von einem bestimmten NSC ausgeht welcher dann im Knast versucht die Gefangenen zu verhöhren ist diese Information vieleicht etwas schwieriger.

Aber das ist eben auch wieder eine frage wie der Plot aufgebaut ist. Ich würde versuchen - als SL - den Spielern den Spagat "Spielerwissen - Figurenwissen" möglichst zu erleichtern.

Ob ich es darauf auslegen würde den Teil der Gruppe welcher noch frei rumläuft auch zu schnappen um dann mein Szenario "im Knast" wirklich ganz durchzuziehen? Kommt auch auf das Szenario und den Grund für den Knastaufenthalt an. Hier und da kann ich mir aber vorstellen das die Stadtwache "nach den Hintermännern der dingfest gemachten Verbrecher" sucht. Es ist sicher auch eine Option den Freien etwas druck aufzubauen "Ihr müsst euch nun stundenlang verstecken - solange schalten wir wieder um zu den Leuten im Knast,..." (wobei das umschalten nicht unbedingt immer etwas mit der spielweltchornologie zu tun haben muss.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 4.02.2020 | 12:05
Oder anders- Das ist doch normal so.
Oder sollte es sein, ...
Das ist genau der Punkt. Etliche Dinge, die ich für normal und "wie es sein sollte" halte, werden von anderen vehement abgelehnt. Und umgekehrt. Sonst müsste man ja nicht reden.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 4.02.2020 | 12:21
Das ist genau der Punkt. Etliche Dinge, die ich für normal und "wie es sein sollte" halte, werden von anderen vehement abgelehnt. Und umgekehrt. Sonst müsste man ja nicht reden.
Eine Spielwelt, in der es für Handlungen keine Konsequenzen gibt, wäre in meinen Augen ein SL- Fail.
Es ist  Job des SL auf die Handlungen der SC "angemessen" zu reagieren.

Was "angemessen" für den Einzelnen bedeutet, darüber kann man reden.
Aber nicht, ob das grundsätzlich der Fall ist.

Edit.
Mal überspitzt: Wenn jetzt jemand dem König ins Gesicht schlägt, und dafür erwartet keine Konsequenz fürchten zu müssen, der hat vielleicht Ansprüche, die sich zersetzend auf die Konsistenz einer Spielwelt auswirken.- Und damit auf das Spiel für alle.
Sonderbehandlungen, als solche, die sich mit der Plausibilität und Funktionalität einer Spielwelt beissen, sind mMn. nach nicht selbstverständlich, und müssen deshalb ggf. nachverhandelt werden.

Dennoch ändert es erst mal nichts an einem bekannten -Aktion-Reaktions- Prinzip- das existiert, um eine grundsätzliche Plausibiltät zu gewährleisten.


Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 4.02.2020 | 12:30
Eine Spielwelt, in der es für Handlungen keine Konsequenzen gibt, wäre in meinen Augen ein SL- Fail.
Ja. Und ein Abenteuer, in dem die SCs ins Gefängnis gerailroadet werden müssen, das wäre für mich ein SL-Fail. Andere mögen es.

Reden!
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: First Orko am 4.02.2020 | 12:36
Ja, die ganzen Probleme beim Thema Gefangenschaft lassen sich zurückführen auf unterschiedliche Erwartungen an das Spiel, unterschiedliche Perspektiven auf bzw. mangelhafte Kommunikation über die konkrete Situation und fehlendes Vertrauen zwischen SL und Spielern.

Ah, gut dass ich nochmal überflogen hab. Dann brauch ich ja fast gar nix mehr selbst schreiben, YY fasst das mE sehr gut zusammen  :d

Ich möchte noch "Hinreichende Einigkeit über das Setting und Genre" hinzufügen, aber das gilt ja eigentlich auch immer und kann auch eine Unterpunkt von "Erwartungen an das Spiel" sein  ^-^
Trotzdem:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 4.02.2020 | 12:40
Ja. Und ein Abenteuer, in dem die SCs ins Gefängnis gerailroadet werden müssen, das wäre für mich ein SL-Fail. Andere mögen es.

Reden!
Es wird halt problematisch, wenn jeder Plotpfeiler gleich als RR gesehen wird.
Sonst kommt man irgendwann zu dem Punkt: Es darf absolut keine Schienen geben, weil jede Schiene ist böse und RR.
Auch Plots sind böse. Storys sind böse.

Da kommt man dann halt mit Spielern, die grundsätzlich schon Plots spielen wollen, an seine Grenzen..
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 4.02.2020 | 12:51
Da kommt man dann halt mit Spielern, die grundsätzlich schon Plots spielen wollen, an seine Grenzen..

Und deswegen muss man da vorher darüber reden!
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 4.02.2020 | 13:13
Und deswegen muss man da vorher darüber reden!
Klar.
Und das anzusprechen, sind mMn. die Spieler gefragt,
die Plots und Schienen als RR und/oder. Beschiss ansehen.

Der SL, der gerne Kaufabenteuer leitet, tut das idR. nämlich nicht automatisch.

Ob man durch  Reden einen Kompromis findet, steht auf einem anderen Blatt.
Im Zweifel ist es dann ein "agree to disagree."
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 4.02.2020 | 14:01
Ich sehe es als Pflicht von allen an (und nicht nur der Spieler) über Vorlieben und Abneigungen im Vorfeld zu reden. Dafür macht man ja eine Session 0. Und wenn dabei rauskomnt, das man spielerisch inkompatinel ist, dann ist das halt so.

(Ich persönlich sehe einen großen Unterschied zwischen einem Plot und Railroading, aber das muss ja nicht jeder so sehen.)

Kaufabenteuer lassen sich auch abändern. Dann kommt man halt über einen anderen Weg zum Ziel. Oder man fragt, ob es für eine kurze Szene OK ist, um durch den Flaschenhals zu kommen. Solange es abgesprochen ist, ist es kein Problem.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 4.02.2020 | 15:15
Ich sehe es als Pflicht von allen an (und nicht nur der Spieler) über Vorlieben und Abneigungen im Vorfeld zu reden. Dafür macht man ja eine Session 0. Und wenn dabei rauskomnt, das man spielerisch inkompatinel ist, dann ist das halt so.
Das steht auch für mich außer Frage.

Aber stell Dir mal einen SL vor, der seit jeher Kaufabenteuer leitet, für Spieler, die das auch gerne spielen.
(Einer der hier nicht im Tanelorn mitliest, oder sich tiefergehend mit RR/Schienen und Co beschäftigt)

Und dem wird dann gesagt, dass (bestimmte) Kaufabenteuer gar nicht gehen, weil RR und so.
Da prallen dann schon Welten aufeinander.
Und wenn ich jmd. gar nicht kenne, dann kann ich nicht erwarten, dass er von Haus aus weiß, was manche Spieler an gewissen Schienen stört.

Sich da als Spieler zu äußern, und aufzuklären, worum es einem geht, ist da mMn. erstmal unumgänglich, wenn man einander ernsthaft verstehen will.
Man kennt sich ja nicht. Wenn sich dann raustellt, der SL hat doch etwas Ahnung, von dem, was man meint, ist es ja gut.
Aber man kann nicht automatisch davon ausgehen.

Daher ist (bezüglich dieses Themas)schon Eigeninitiative und Aufklärungsarbeit von Spielerseite gefragt.


Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 4.02.2020 | 18:15
Ich glaube, das weiß jeder und das brauchen wir auch hier nicht zu diskutieren. Denn wie ich bereits sagte: Jede Gruppe spielt unterschiedlich.

Den Eindruck hatte ich nicht.
Dann wärst du nicht so erstaunt gewesen, dass deine Investitionen in den Plot nicht gewürdigt werden.
Und du hättest eine Vorstellung davon, was du den anderen an Spielspaß kapoutt machst, selbst wenn du diese Spaßquellen nicht teilen solltest.
Das beste Steak wird keine Begeisterungstürme auf der Veganersommerparty erzeugen - auch nicht, wenn es dann heimlcih in den Tofusalat geschnetzelt würde.

... Oder z.B. grade auf Cons muss man ein Stück weit darauf vertrauen- grade wenn man die Spieler da oft nicht kennt- dass Leit-und Spielstil kongruent sind. Und ob man als Gruppe einen Spielstil hat, der zueinander passt, kann man sowieso erst beurteilen, nachdem man zusammen gespielt hat.

Auf Cons UND mit neuen Charakteren ist das denke ich auch noch einmal deutlich entspannter als bei einer Heimrund eoder Altfiguren.
Aber auch da kann man es entsprechend überziehen.
Da Problem ist ja effektiv meist gar nicht die Gefangennahgme an sichg, sonderen das darauf folgende Angebot: Macht jetzt genau X oder ihr bekommt die vollen üblen Folgen dessen zu spüren, was ich euch eben erst auf der Metaebene angehängt habe.

Wie denn das?

Viele solcher Sitiuationen beißen sich ja nicht generell mit dem Spieler, aber mit der Figur, welche er jetzt hat - sei es wegen deren Überzeugungen, ihrem Ruf, unersetzlichen Gegenständen oder einer Persönlichkeit, welche sich nicht mit den sich bietenden Umständen abfinden würde.  Oder man spielt im Extrem direkt eine Person, welche nicht helle oder mental stabil genug ist, die Umstände ausreichend zu erfassen um von den Unsauberkeiten dann spielerisch beeinträchtigt zu werden oder die eben nicht die Fähigkeiten hat den Plot direkt auszuhebeln.

Vieles lässt sich dann also schon durch geeignete Figurenwahl entschärfen. Dazu müssen die Bedingungen aber eben auch rechtzeitig bekannt sein.

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 5.02.2020 | 09:51
Ist das nicht etwas, was jetzt ganz unabhängig von Gefängnis-Plot oder nicht, den Spielern ohnehin klar sein sollte?
Ja, es wird nur recht gerne von einem und anderen Autoren vergessen, auch für NSCs werden deren Aktionen Folgen haben und  nicht jeder SC ist rechtloser Abschaum
Die Folgen können z.B. ne Abordnung der Innquisitionen und Templer genauso enthalten wie die Anklage eines Herzogs oder der Besuch Imperialer Marines

Zitat
Bzw. der SL diese Chance auch gewähren würde,
sehr schlechte Wortwahl Highmaster >;D
Doch, natürlich. Aber das ist dann schon im Ansatz anders und strapaziert vielleicht an anderer Stelle die Plausibilität.
Auf einmal, aber die widerrechtliche Gefangenahme der SCs nicht...

Zitat
Aber muss man das unbedingt, wenn ein kurzes Stück Schiene erheblich einfacher wäre?
aber auch besser undglaubwürdiger?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 5.02.2020 | 13:53
Da Problem ist ja effektiv meist gar nicht die Gefangennahgme an sichg, sonderen das darauf folgende Angebot: Macht jetzt genau X oder ihr bekommt die vollen üblen Folgen dessen zu spüren, was ich euch eben erst auf der Metaebene angehängt habe.
A la "Friss oder Stirb?"
Ja, das ist kein leichter Stoff.
Aber wenn man sich anschaut, wie häufig SC tatsächlich in Gefangenschaft geraten, dann ist das doch in den meisten Runden ein sehr seltenes, vielleicht sogar einzigartiges Erlebnis.
Vielleicht eines, das die Figur besonders prägt.

Helden, bzw. Heldengeschichten bei denen immer alles glatt läuft, sind sowohl für Leser als auch Zuschauer langweilig.
"Der Held hat mal die Kontrolle verloren, und ist mal nicht mehr Herr der Lage, sowie sonst", ist doch gerade im Fantasy und Action Bereich, das, was es für Zuschauer/Leser spannend macht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 5.02.2020 | 14:08
"Der Held hat mal die Kontrolle verloren, und ist mal nicht mehr Herr der Lage, sowie sonst", ist doch gerade im Fantasy und Action Bereich, das, was es für Zuschauer/Leser spannend macht.

Wikipedia zu Ian Fleiming:
Zitat
... in den Romanen (von Ian Fleming), die nahezu immer eine Folter-Szene mit James Bond als Opfer beinhalten, was in den Filmen zumeist gekürzt wird.
Also Bond ist irgendwie recht häufig im Knast und wird da sogar gefoltert.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 5.02.2020 | 14:15
Wikipedia zu Ian Fleiming:Also Bond ist irgendwie recht häufig im Knast und wird da sogar gefoltert.
Yepp
Bond ist da ein Parade Beispiel.

Der Held, der sonst immer alles im Griff hat, hat mal die Kontrolle verloren.
Also aus der "Macht" wird plötzlich "Ohnmacht".
Und diese "Ohnmacht" erzeugt die Spannung für den Zuschauer.

Und idealerweise auch für den Rollenspieler.
Nur das manche Spieler diesen vorübergehenden Kontrollverlust vielleicht schlechter aushalten als andere.
Und es deshalb nicht mehr als spannend empfinden (was ja eigentlich das Ziel ist, a la: "Huch! Wie geht es denn jetzt mit meiner Figur weiter? Das hatte ich ja noch nie!?(Neugier/Spannung)"),
sondern als belastend ("Hilfe! Wie geht es denn jetzt mit meiner Figur weiter!!! Das hatte ich ja noch nie! 11 11)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 5.02.2020 | 14:20
Ich will aber nicht die "tolle Heldengeschichte", die die SL sich ausgedacht hat, nachspielen. Ich will gemeinsam mit der SL herausfinden, was passiert. Wenn mein Charakter dabei in Gefangenschaft gerät, dann ist das in Ordnung und Teil "meines" Spiels. Wenn die SL aber vorher schon weiß: "Heute lass ich dem Pyromancer sein Charakter gefangen nehmen, damit dann im Gefängnis mein spannender Plot weitergeht." - dann ist das nicht "mein" Spiel. Mag ich nicht. Und zwei, drei (vielleicht auch zehntausend) andere Spieler auch nicht. Und dieser Fakt muss in eure Schädel rein.  ;D
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 5.02.2020 | 14:29
Ich will aber nicht die "tolle Heldengeschichte", die die SL sich ausgedacht hat, nachspielen. Ich will gemeinsam mit der SL herausfinden, was passiert. Wenn mein Charakter dabei in Gefangenschaft gerät, dann ist das in Ordnung und Teil "meines" Spiels. Wenn die SL aber vorher schon weiß: "Heute lass ich dem Pyromancer sein Charakter gefangen nehmen, damit dann im Gefängnis mein spannender Plot weitergeht." - dann ist das nicht "mein" Spiel. Mag ich nicht. Und zwei, drei (vielleicht auch zehntausend) andere Spieler auch nicht. Und dieser Fakt muss in eure Schädel rein.  ;D
Wenn der SL ein Kaufabenteuer leitet, dann hat er sich das idR. nicht selbst ausgedacht, sondern ein Autor.
Der Autor möchte alle am Tisch unterhalten, auch den SL.
Der SL ist hier auch nur ein Konsument, wenn man so möchte.
Und er leitet damit auch nicht sein Abenteuer, sondern ein Abenteuer von dem er annimmt, das es alle am Tisch gut unterhält.
(Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regel)

Wenn man natürlich der Meinung ist, der SL darf grundsätzlich keine Vorgaben machen (in Form von Kaufabenteuer oder selbstgeschrieben), weil das
automatisch den Spielern irgendetwas wegnimmt( wtf???!! Die Kontrolle über das was passiert, nehme ich an), ja dann wird es mit Plots grundsätzlich schwierig.
Aber das hatten wir ja schon.
Zitat
Und dieser Fakt muss in eure Schädel rein.  ;D
Ich möchte nicht auf gleicher Ebene antworten.

Edit. Aus meiner Sicht geht es im Endeffekt um Kontrolle. Kontrolle über das Spiel, Kontrolle über die Geschichte, Kontrolle über die Figur.
(Kann man oder will man die Kontrolle mit dem SL teilen bzw. sie ihm teilweise überlassen, oder nicht?)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 5.02.2020 | 14:43
Wenn man natürlich der Meinung ist, der SL darf grundsätzlich keine Vorgaben machen (in Form von Kaufabenteuer oder selbstgeschrieben), weil das
automatisch den Spielern irgendetwas wegnimmt( wtf???!!), ja dann wird es mit Plots grundsätzlich schwierig.
Das ist denke ich der Punkt, der dir nicht klar ist: Es geht nicht darum, dass irgend jemandem etwas weg genommen wird. Es geht darum, dass ein anderes Spiel gespielt wird. Und ja: Mit einem Plot, dessen Ausgang von vorneherein fest steht, wird es mit "meinem" Spiel schwierig. Plot gibt's natürlich trotzdem.

Es gibt für mich als SL auch nichts öderes, als wenn ich vorher schon weiß, was im Abenteuer passieren wird. Das bedeutet aber nicht, dass ich anderen Spielleitern verbieten will, so zu leiten. Sie sollen es mir nur vorher sagen, damit ich dann eine informierte Entscheidung treffen kann, ob ich trotzdem mitspielen will oder eben aussetze.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 5.02.2020 | 14:54
Es geht nicht darum, dass irgend jemandem etwas weg genommen wird. Es geht darum, dass ein anderes Spiel gespielt wird.
Exakt.
Es entsteht ein völlig anders Spiel.

Nur wird das hier ja im Strang eigentlich nicht behandelt. Hier geht es Blizzard, denke ich, um Plots.
Beziehungsweise um Abenteuer in denen SL einen gewissen Einfluss auf die Geschichte hat und haben soll.

Edit.
Ein "Bei mir dürfte das der SL nicht, weil ich habe einen anderen Spielstil" ist schon Ok.
Aber ein "Der SL will ja nur seinen Plot durchziehen ::)", das kommt wirklich doof rüber.
Weil bei Spielern die gerne Plots spielen, ist es eben nicht grundsätzlich gegen ihren Willen.





Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 5.02.2020 | 14:54
Das ist denke ich der Punkt, der dir nicht klar ist: Es geht nicht darum, dass irgend jemandem etwas weg genommen wird. Es geht darum, dass ein anderes Spiel gespielt wird. Und ja: Mit einem Plot, dessen Ausgang von vorneherein fest steht, wird es mit "meinem" Spiel schwierig. Plot gibt's natürlich trotzdem.

Es gibt für mich als SL auch nichts öderes, als wenn ich vorher schon weiß, was im Abenteuer passieren wird. Das bedeutet aber nicht, dass ich anderen Spielleitern verbieten will, so zu leiten. Sie sollen es mir nur vorher sagen, damit ich dann eine informierte Entscheidung treffen kann, ob ich trotzdem mitspielen will oder eben aussetze.

"Plots" ist etwas, das in meinen Spielen, Figuren und Organisationen der Welt haben und voranbringen wollen. Das sind die Triebfedern des Spiels. :)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Supersöldner am 5.02.2020 | 15:01
Was ist mit Kampagnen oder gar Setting s die Komplett  in Gefangenschaft Spielen ?  Sc Könnten zum Beispiel Schurken aus ,Agenten, Plup,Superkräften,  oder so Welten sein und von einer Art Kingsman Geschnappt worden sein. Sc werden mit diesem wissen erstellt und beginnen halt nach der Verlegung auf zb eine Knast Insel oder einer Gewaltigen Anlage für Zwangsarbeit. Was sich natürlich auch Umdrehen lässt Agenten eines Guten Nachrichten Dienst werden nach dessen Vernichtung auf eine Insel gebracht und Müssen dutzende Prüfungen und Herausforderungen bestehen um an Dinge wie Medikamente zu kommen. Wobei sie heimlich dabei überwacht werden um die Bessere Ausbildung ihrer Leute zu Kopieren für die Ausbildung von Schergen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 5.02.2020 | 15:19
Ich will aber nicht die "tolle Heldengeschichte", die die SL sich ausgedacht hat, nachspielen. Ich will gemeinsam mit der SL herausfinden, was passiert. Wenn mein Charakter dabei in Gefangenschaft gerät, dann ist das in Ordnung und Teil "meines" Spiels. Wenn die SL aber vorher schon weiß: "Heute lass ich dem Pyromancer sein Charakter gefangen nehmen, damit dann im Gefängnis mein spannender Plot weitergeht." - dann ist das nicht "mein" Spiel. Mag ich nicht. Und zwei, drei (vielleicht auch zehntausend) andere Spieler auch nicht. Und dieser Fakt muss in eure Schädel rein.  ;D

Irgednwie muss ich gerade daran denken "warum machst du dann nicht SL?" Insbesondere das "muss" im lezten satz finde ich etwas daneben. Auch die unterstellung die Gedanken deines SL's lesen zu können,... Irgendwie bin ich allergisch auf "muss"

Das manche Spieler nicht zueiander passen sollte eigentlich klar sein.

Ich kannte einen SL(+) bei dem ich nie gespielt habe, der aber einmal aus dem rollenspielraum unseres vereines kam und mit den worten "Jezt sind sie am Abenteuer vorbeigelaufen,..." das Vereinsheim verlies.
Ja - sklavisches festhalten am Plot ist nicht wirklich die allerhöchste Form des Rollenspiels, aber es sollte auch klar sein das superfreies Sandboxing auch nicht jeder supertoll beherschen kann. Ich merke es gerade an mir selbst - für meine wöchentliche Runde, fehlt mir wegen Familie und anderer Dinge mittlerweile die Vorbereitungszeit. Ich habe zwar auch schon einige Abende alles improvisiert aber als ich dann (seit Jahrzehnten das erste mal) wieder "Kaufabenteuer" dazwischengeschoben habe in denen eben es hier und da an Freiheit fehlt - (an einer Stelle war es so das ich dachte 'na der Plot ist jezt aber sauber gesprengt' - was sich dann aber wieder auflöste). Die Sandboxen waren jedenfalls allesamt etwas aufwendiger bei dem Entwurf und der Pflege - und imrovisieren muss man ja irgendwie eh in beiden fällen - mal mehr und mal weniger.

Es wurde hier und da auch schon für den SL als Vorgabe geschrieben "Sei ein Fan der Spieler" - an der Stelle vieleicht auch mal die Ketzerische Frage ob es auch erlaubt ist über "Sei ein Fan des Spielleiters?" nachzudenken - (der hat irgendwie immer noch die meiste Arbeit.)

Wie würdest du darauf reagiern wenn der SL schon vorheri weiß "Heute lass ich dem Pyromancher sein Characher das tolle Superitem finden, im Dungeon liegt es schon offen herum er wird schon drüberstolpern." imho ist das doch das gleiche - nur positiv besezt,...

Irgendwie kenne ich es auch von vielen Spielern das sie immer noch den Brettspielgedanken haben und denken der Spielleiter ist der Gegner der Gruppe.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 5.02.2020 | 15:33
Irgednwie muss ich gerade daran denken "warum machst du dann nicht SL?" Insbesondere das "muss" im lezten satz finde ich etwas daneben. Auch die unterstellung die Gedanken deines SL's lesen zu können,... Irgendwie bin ich allergisch auf "muss"

Das manche Spieler nicht zueiander passen sollte eigentlich klar sein.
Dein "sollte eigentlich" ist genau das gleiche normative "muss" von mir oben, nur etwas weicher formuliert. Wir meinen das gleiche. 

Zitat
Ich kannte einen SL(+) bei dem ich nie gespielt habe, der aber einmal aus dem rollenspielraum unseres vereines kam und mit den worten "Jezt sind sie am Abenteuer vorbeigelaufen,..." das Vereinsheim verlies.
Ja - sklavisches festhalten am Plot ist nicht wirklich die allerhöchste Form des Rollenspiels, aber es sollte auch klar sein das superfreies Sandboxing auch nicht jeder supertoll beherschen kann. Ich merke es gerade an mir selbst - für meine wöchentliche Runde, fehlt mir wegen Familie und anderer Dinge mittlerweile die Vorbereitungszeit. Ich habe zwar auch schon einige Abende alles improvisiert aber als ich dann (seit Jahrzehnten das erste mal) wieder "Kaufabenteuer" dazwischengeschoben habe in denen eben es hier und da an Freiheit fehlt - (an einer Stelle war es so das ich dachte 'na der Plot ist jezt aber sauber gesprengt' - was sich dann aber wieder auflöste). Die Sandboxen waren jedenfalls allesamt etwas aufwendiger bei dem Entwurf und der Pflege - und imrovisieren muss man ja irgendwie eh in beiden fällen - mal mehr und mal weniger.
Und nochmal: Ich schreibe keiner SL vor, wie sie zu leiten hat. Ich fordere nur, dass sie das vorher mit den Spielern abklären soll. Ist das wirklich so kontrovers?

Zitat
Wie würdest du darauf reagiern wenn der SL schon vorheri weiß "Heute lass ich dem Pyromancher sein Characher das tolle Superitem finden, im Dungeon liegt es schon offen herum er wird schon drüberstolpern." imho ist das doch das gleiche - nur positiv besezt,...
Wenn vorher nicht "ich railroade euch durch's Abenteuer" ausgemacht war, dann fände ich das blöde. "Gemeinsam im Spiel herausfinden, was passiert" ist das, was ich machen will. Und wenn da jemand schon vorher weiß, was passieren wird, dann geht das nicht mehr.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Sarakin am 5.02.2020 | 15:45
Das ist dann aber kein Problem, dass das Thema "SCs in Gefangenschaft" exklusiv hat.

Edith: Ich denke, Gefangenschaft ist - neben Gedankenkontrolle - ein Spielelement, dass am ehesten den Verlust der Spielagenda auch öffentlich dem Spieler vor Augen führt. Das führt dann natürlich oft zu Ablehnung. Wenn die Gefangenschaft aus dem normalen Spielablauf organisch passiert und in Gefangenschaft dann auch tatsächlich spannende Sachen passieren, spricht da glaub ich wenig dagegen. So Dinge wie "weil die Charaktere jetzt 3 Stunden in Gefangenschaft sind, müssen die Spieler sich auch 3 Stunden langeweilen" ist halt Scheiße, egal, ob die Gefangenschaft von langer Hand geplant war oder nicht.

Ergo haben wir hier mMn zwei Diskussionsebenen:
1. Geplante Gefangenschaft: eher doof vs. aus dem Spiel heraus resultierende Gefangenschaft: eher cool
2. Langweilige Gefangenschaft: eher doof vs. interessante Gefangenschaft: eher cool
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 5.02.2020 | 16:57
Zitat
Wenn vorher nicht "ich railroade euch durch's Abenteuer" ausgemacht war, dann fände ich das blöde.
Es ist , ich weiß, ich wiederhole mich, ein Unterschied, ob ich die Schienen nur lege, damit die Figuren überhaupt ins Abenteuer reinkommen (Plotpfeiler)
Oder ob sie durch das ganze Abenteuer durchlaufen (Schienenabenteuer)
Ich finde schade, dass da nicht differenziert wird, nebenbei.
Und auch, dass alles pauschal als Railroading bezeichnet wird.
Das ist mMn. nämlich nicht der Fall
Zitat
"Gemeinsam im Spiel herausfinden, was passiert" ist das, was ich machen will. Und wenn da jemand schon vorher weiß, was passieren wird, dann geht das nicht mehr.
Das ist auch Ok. Und das ist sicher nicht mit jeder Art von Plot kompartibel.
Aber es gibt auch Spieler die gerne Plots spielen.

Ein Plot ist auch nicht automatisch ein Schienenabenteuer.

Ich sehe es mehr als Auftrag: Was müssen die Helden tun? Was ist ihre Aufgabe?
Beispiel: Ausbruch. (Aufgabe: Die Helden müssen wo ausbrechen)
Wie sie das machen, und welchen Verlauf das Abenteuer nimmt, wird aber erst im Spiel entschieden.
Durch das Vorgehen, der Spieler. Und ist eben nicht von Anfang an vorbestimmt. Da können viele Wege zum Ziel führen.
Das ist dann perse kein RR Abenteuer.
Und verdient deshalb die Bezeichnung nicht.
(Auch wenn die Startsetzung: Helden kommen in den Knast, natürlich stark geforct ist.)


Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 5.02.2020 | 17:03
Aber es gibt auch Spieler die gerne Plots spielen.
Gebetsmühle: Ja. Und deshalb muss man vor dem Spiel miteinander reden und das abklären.

Zitat
Das ist dann perse kein RR Abenteuer.
Und verdient deshalb die Bezeichnung nicht.
Wenn es kein Railroading-Abenteuer ist, dann ist es kein Railroading-Abenteuer. Volle Zustimmung!
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 5.02.2020 | 17:31

Wenn es kein Railroading-Abenteuer ist, dann ist es kein Railroading-Abenteuer. Volle Zustimmung!
OK, es macht wohl keinen Sinn.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 5.02.2020 | 19:07
A la "Friss oder Stirb?"
Ja, das ist kein leichter Stoff.
Aber wenn man sich anschaut, wie häufig SC tatsächlich in Gefangenschaft geraten, dann ist das doch in den meisten Runden ein sehr seltenes, vielleicht sogar einzigartiges Erlebnis.
Vielleicht eines, das die Figur besonders prägt.

Helden, bzw. Heldengeschichten bei denen immer alles glatt läuft, sind sowohl für Leser als auch Zuschauer langweilig.
"Der Held hat mal die Kontrolle verloren, und ist mal nicht mehr Herr der Lage, sowie sonst", ist doch gerade im Fantasy und Action Bereich, das, was es für Zuschauer/Leser spannend macht.

Es ist ganz sicher nicht selten.
Es ist auch nicht spannend.

Es ist auch nicht der Kontrollverlust an sich, der primär ärgert, sondern in der spezifischen Form hier der Kontrolldiebstahl in Form eines manipulierten Spiels und die Ausssicht auf die kommende Erpressung!
Und wie gesagt: Gefangennahme aus dem regulären Spiel heraus ist zwar auch erstinmal unangenehm, gehört aber dazu und wird üblicherweise akzeptiert.

Bezgl. Kaufabenteuer: Dann hat der Autor eben den Bockmist verzapft (oder der SL die vorgesehenen Infos nicht korrekt weitergeleitet) - Bockmist bleibt es damit immer noch.

Ein "Bei mir dürfte das der SL nicht, weil ich habe einen anderen Spielstil" ist schon Ok.
Aber ein "Der SL will ja nur seinen Plot durchziehen ::)", das kommt wirklich doof rüber.
Weil bei Spielern die gerne Plots spielen, ist es eben nicht grundsätzlich gegen ihren Willen.
Entsprechend wichtig und der anständige Weg ist das Abklären vor dem Spiel und nicht das im Spiel heimlich in die eigenen Richtung biegen zu wollen.

Es wurde hier und da auch schon für den SL als Vorgabe geschrieben "Sei ein Fan der Spieler" - an der Stelle vieleicht auch mal die Ketzerische Frage ob es auch erlaubt ist über "Sei ein Fan des Spielleiters?" nachzudenken - (der hat irgendwie immer noch die meiste Arbeit.)

Wenn, ist man nicht Fan von "viel Arbeit", sondern dem Spielspaß, den einem diese Arbeit beschert - oder eben auch gerade nicht.

2. Langweilige Gefangenschaft: eher doof vs. interessante Gefangenschaft: eher cool

Langweilige Gefangenschaft habe ich bisher nur als in Relation sehr seltenes Pixelpeeping beim suchen nach dem vom SL vorgesehenen Ausbruchsweg erlebt.
In der Regel kam nahezu umgehend die Fortsetzung: Und jetzt erfüllt diesen Auftrag oder erleidet die (üblicherweise massive) Strafe.

Das finde ich in der Tat mal eine interessante Aussage. Wie kommst du zu dieser Annahme und mit welchen Spielstilen ist Plot denn hart inkompatibel? Das würde mich echt interessieren-aber ich denke, das ist ein Thema, was einen eigenen Thread wert wäre und würde dich dementsprechend darum bitten, dazu einen neuen Thread aufzumachen.

Hier:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,114127.0.html (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,114127.0.html)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 5.02.2020 | 20:38
Es ist auch nicht der Kontrollverlust an sich, der primär ärgert, sondern in der spezifischen Form hier der Kontrolldiebstahl in Form eines manipulierten Spiels und die Ausssicht auf die kommende Erpressung!
Ein  "Kontrolldiebstahl " führt auch zu "Kontrollverlust."
Und der ist von manchen Spielern nicht gewollt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 6.02.2020 | 12:09
Ich will aber nicht die "tolle Heldengeschichte", die die SL sich ausgedacht hat, nachspielen. Ich will gemeinsam mit der SL herausfinden, was passiert. Wenn mein Charakter dabei in Gefangenschaft gerät, dann ist das in Ordnung und Teil "meines" Spiels. Wenn die SL aber vorher schon weiß: "Heute lass ich dem Pyromancer sein Charakter gefangen nehmen, damit dann im Gefängnis mein spannender Plot weitergeht." - dann ist das nicht "mein" Spiel. Mag ich nicht. Und zwei, drei (vielleicht auch zehntausend) andere Spieler auch nicht. Und dieser Fakt muss in eure Schädel rein.  ;D
Also es ist ja völlig legitim, wenn das nicht dein Spiel ist, bzw. du dieser Art von "Abenteuergestaltung" nicht magst. Wir haben alle unterschiedliche Spielstile-und Vorstellungen. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. ;) Nur: Vielleicht geht das auch in deinen Schädel (und in den von ein paar wenigen, anderen) rein, dass es da draußen auch sehr viele Spieler gibt, die gerne so spielen-und für die eure Art zu spielen absolut nichts ist.

Wenn ich mir die bisherigen Antworten zu dem Thema so anschaue, dann finden sich deine Ansichten zu dem Thema und den damit verbundenen Spiel-und Leitvorstellungen innerhalb einer Gruppe zumindest hier im Forum in einer Mindermeinung wieder.

Es gibt für mich als SL auch nichts öderes, als wenn ich vorher schon weiß, was im Abenteuer passieren wird.
Wie willst du leiten, wenn du keine Ahnung vom Abenteuer oder dessen Verlauf hast?

OK, es macht wohl keinen Sinn.
Gut erkannt, Don Quijote! ;) Der Kampf gegen die Gebetsmühlen war schon vor 6 Seiten aussichtlos. Das ist auch der Grund, warum ich mich mehr und mehr aus dem Thread zurückgezogen habe...
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 6.02.2020 | 12:33
Also es ist ja völlig legitim, wenn das nicht dein Spiel ist, bzw. du dieser Art von "Abenteuergestaltung" nicht magst. Wir haben alle unterschiedliche Spielstile-und Vorstellungen. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. ;) Nur: Vielleicht geht das auch in deinen Schädel (und in den von ein paar wenigen, anderen) rein, dass es da draußen auch sehr viele Spieler gibt, die gerne so spielen-und für die eure Art zu spielen absolut nichts ist.
Gebetsmühle: Ja. Und deshalb muss man vor dem Spiel miteinander reden und das abklären.

Zitat
Wenn ich mir die bisherigen Antworten zu dem Thema so anschaue, dann finden sich deine Ansichten zu dem Thema und den damit verbundenen Spiel-und Leitvorstellungen innerhalb einer Gruppe zumindest hier im Forum in einer Mindermeinung wieder.
Warum ist dir das so wichtig?

Zitat
Wie willst du leiten, wenn du keine Ahnung vom Abenteuer oder dessen Verlauf hast?
Das passt jetzt thematisch wirklich nicht in diesen Faden. Aber es geht und ist auch gar nicht so schwer.


Zitat
Gut erkannt, Don Quijote! ;) Der Kampf gegen die Gebetsmühlen war schon vor 6 Seiten aussichtlos. Das ist auch der Grund, warum ich mich mehr und mehr aus dem Thread zurückgezogen habe...
Ich versteh halt wirklich nicht, was für dich so schlimm daran ist, solche Rahmen vor dem Spiel im Gespräch abzustecken.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 6.02.2020 | 12:57
A) Also es ist ja völlig legitim, wenn das nicht dein Spiel ist, bzw. du dieser Art von "Abenteuergestaltung" nicht magst. Wir haben alle unterschiedliche Spielstile-und Vorstellungen. Und über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. ;) Nur: Vielleicht geht das auch in deinen Schädel (und in den von ein paar wenigen, anderen) rein, dass es da draußen auch sehr viele Spieler gibt, die gerne so spielen-und für die eure Art zu spielen absolut nichts ist.

B) Wenn ich mir die bisherigen Antworten zu dem Thema so anschaue, dann finden sich deine Ansichten zu dem Thema und den damit verbundenen Spiel-und Leitvorstellungen innerhalb einer Gruppe zumindest hier im Forum in einer Mindermeinung wieder.
C) Wie willst du leiten, wenn du keine Ahnung vom Abenteuer oder dessen Verlauf hast?
...

A) Das es andere Spieler gibt denen Storytelling gefällt ist völlig egal, weil das Vergehen ist diesen Spielstil dann per Railroading Spielern, die nciht dazu gehören, diesen Spielstil aufzwingen zu wollen - ud n wenn das ein allerletzter seiner Art wäre.

B) Storyteller sind wohl eher nur besonders wortgewaltig - und dann noch gut darin selektiv zu lesen und unliebsame Elemente zu ignorieren, wie Politiker.

C) Und wieder völlige Ahnungslosigkeit, dass  es auch anders geht.
Wenn man sich im Setting und den Regeln auskennt, kann man die Handlung darauf und den Spielerhandlungen aufbauend zur Laufzeit erzeugen.




Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 6.02.2020 | 13:03
Wie willst du leiten, wenn du keine Ahnung vom Abenteuer oder dessen Verlauf hast?

Es ist erst ein Abenteuer, wenn die Figuren der Spieler.innen es erleben. Davor gibt es bei mir nur Motivationen, Ressourcen, Ziele etc.
"Handlungsmaschine" ist in diesem Zusammenhang wieder ein gutes Stichwort, als auch "emergent gameplay".
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 13:07
Es gibt viel zwischen "alles entwickelt sich organisch im Spiel"und "die Handlung wird vom SL extra  geforct".

Sehr viel.


Edit. Ersteres würde ich mit Gärtnern vergleichen. Man sät kleine Pflänzen und schaut wie sie sich natürlich entwickeln.
Zweites gleicht er dem Arichtekten, der vorher alles plant.

Es gibt aber auch verschieden Formen der Gartenarichtektur.
Da wachsen die Pflanzen auch organisch aber hin und wieder legt man noch ein paar Wege oder Beete an, um eine gewisse Entwicklung vorzugeben.

Ich erwarte nicht, dass mein Beispiel für jeden passend oder eingängig genug ist.
Ich wollte es nur nochmal anmerken.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 6.02.2020 | 13:27
Es ist , ich weiß, ich wiederhole mich, ein Unterschied, ob ich die Schienen nur lege, damit die Figuren überhaupt ins Abenteuer reinkommen (Plotpfeiler))
Was machst du, wenn sie eigentlich die Schienen zerbrechen?

Zitat
Aber es gibt auch Spieler die gerne Plots spielen.
Was meinst du mit Plot?
Ein festgelegtes Drehbuch wie die Geschichte erzählt wird oder ein Fundament - grobe  Vorplanung um die Geschichte zusammen zu erschaffen?

Was ist die Agenda der SC - was wollen sie erreichen und was wollen deren Spieler?

Beispiel Gefangennahme: Welche Ressourcen hat der NSC, was wenn es nicht klappt?
Die SCs werden wohl wissen wollen wer und warum?

Das ist auch der Grund, warum ich mich mehr und mehr aus dem Thread zurückgezogen habe...
richtige Vorbereitung
Persönlichkeit, Werte, Attribute, Techniken, Startegie und Taktiken der NSC, ihre Pläne und Ressourcen vorbereiten,

1. Geplante Gefangenschaft: eher doof vs. aus dem Spiel heraus resultierende Gefangenschaft: eher cool
Nichts gegen die NSC planen die Gefangennahme
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 13:41
Zitat
Was machst du, wenn sie eigentlich die Schienen zerbrechen?
Ich? Um meinen Spielstil geht es hier nicht.
Und es gibt wie gesagt viele verschiedene.
Und jeder davon ist Ok, solange es für die Gruppe passt.
(Aber wenn du mich fragst: Ich lasse sie als SL zerbrechen. )
Zitat
Was meinst du mit Plot?
Hatte ich auch schon geschrieben: Ich verstehe unter einem Plot einen Handlungsauftrag. Eine Aufgabensetzung.
Das Fokusieren einer Handlung, die aber tatsächlich erst von den Spielern am Tisch geschrieben wird.
Plotpfeiler sind keine Schienen. Die Aufgabe steht fest. Aber das wie ist vollkommen offen.

Zitat
Ein festgelegtes Drehbuch wie die Geschichte erzählt wird oder ein Fundament - grobe  Vorplanung um die Geschichte zusammen zu erschaffen?
Es gibt beide Varianten von Plots. Und viel dazwischen. Ich würde die zweite bevorzugen.

Zitat
Was ist die Agenda der SC - was wollen sie erreichen und was wollen deren Spieler?
Das ist super wichtig. Beschränkt sich aber idR. nicht auf ein einzelnes Abenteuer.
Und wird auch nicht grundsätzlich und automatisch gebrochen, wenn der SL gelegentlich Einfluss auf die Handlung nimmt.

Zitat
Beispiel Gefangennahme: Welche Ressourcen hat der NSC, was wenn es nicht klappt?
Das kommt darauf an, welchen SL du fragst. Ich würde sagen, wenn es bei mir nicht klappt, dann habe ich es Scheiße vorbereitet.
(Meine SPL haben kein Problem mit sowas, ich auch nicht)
Aber bei mir darf sowas auch mal nicht klappen.

Edit. Es gibt kein- so ist es Richtig und so ist es Falsch.
(Ich habe dennoch den Eindruck, dass es für manche nur eine Art zu spielen gibt. Und alles was davon abweicht ist böse.
Und das schreibe ich als jemand der auffällige Schienen nicht mag. )
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: First Orko am 6.02.2020 | 13:44
Wie willst du leiten, wenn du keine Ahnung vom Abenteuer oder dessen Verlauf hast?

Interessante Ausgangssituation aufbauen. Druck aufbauen (selbst wenn die Spieler nix tun: Irgendwas wird ihren SC passieren!)
Gucken, was sie tun. Reagieren.

Aber wie Pyro schon schrieb: Dazu dürftest du hier massenweise Threads finden  ;)

Im Falle eines geplanten Ausbruchsszenarios würde ich das zum Beispiel bei Charaktererschaffung ansprechen - oder idealerweise noch DAVOR: "Ich hab da ne Idee für ne Kampagne. Ihr startet aber als Gefangene - warum könnt ihr euch überlegen. Ihr seid aber erstmal im Knast. Für das Einstiegsgold könnt ihr euch statt Waffen Zauber/Fähigkeiten/... (je nach System) kaufen. Ihr werden schon an Ausrüstung rankommen, vertraut mir da. Dabei?"
Ggf. muss man halt noch am Balancing drehen (wenn Zauberer Sachen brauchen für ihre Zauber usw) - und dann kanns losgehen.
Druck aufbauen: Es wird nen Schausprozess mit Hinrichtung in X Tagen geben.
Go!

Daneben sollte eine Gefangennahme im Spiel immer eine transparente (=vorhersehbare) Konsequenz von Aktionen sein. Kann natürlich auch sein, dass das erst im Rückblick transparent wird (Shit! Der besoffene Pöbler, den wir gerade erschlagen habem, war der Prinz, der sich unters Volk gemischt hat!).

Als "Werkzeug" um die Charakter ins vorgegebene Abenteuer zu ziehen greift eine Gefangnahme einfach zu sehr in die Freiheit ein und sorgt dann schnell für Frust - insbesondere wenn deutlich wird, dass das so passieren _musste_ , sie also keinen Ausweg hatten aber so getan wurde, als gäbe es einen.
(Insofern ist die o.g. Nummer mit dem Prinzen auch schon nicht stabil: Wenn sie es schnell genug merken bleibt noch die Flucht...)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Faras Damion am 6.02.2020 | 14:26
Im Falle eines geplanten Ausbruchsszenarios würde ich das zum Beispiel bei Charaktererschaffung ansprechen - oder idealerweise noch DAVOR: (...)

Das halte ich für einen wichtigen Punkt. Die Spieler*innen wissen am besten, wie sie am meisten Spaß haben.  :ctlu:

Ein Spieler mag in einem Erstmal-keine-Waffen-und-Ausrüstung-Abenteuer mit seinem Ritter keinen Spass haben, mit einem Kung-Fu-Meister oder MacGuyver schon.
Und es werden Fehler in der Weltkonsistenz entdeckt, z.B. wenn eine Figur zu hohen Sozialstatus hätte. Die Spielerin muss dann kreativ sein, warum die Verbündete nicht eingreifen, wenn sie diese Figur spielen möchte.

Abgesehen davon, dass man das Gefühl des Ausgeliefertsein reduziert.  8)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Suro am 6.02.2020 | 15:10
Ich würde (unter Gefahr, mich und auch Pyromancers Thesen zu wiederholen) bei dem Punkt mit der Vorabsprache auch nochmal wiederholen, dass das 1) auch generell in Form einer Absprache zu "Railroading" oder "Plotpfeilern" und nicht konkret zu Gefangennahmen erfolgen kann (wenn diese Spielweise alle gut finden und Spaß haben ist ja alles ok) und 2) solche Absprachen manchmal auch implizit funktionieren, einfach weil die Gruppe glücklicherweise gut zusammenpasst.

So würde ich Blizzard und Issi nicht vorwerfen wollen, dass sie gar schreckliche Spielleiter sind* wenn sie das nicht explizit absprechen; kann ja in ihren Runden toll funktionieren. Da Nachfragen nichts kostet und - im Gegensatz - anderweitig herauszufinden, ob 2) der Fall ist, gerade bei neuen Runden oder fremden Spielern aber sehr schwierig sein kann, würde ich im Zweifelsfall doch explizit nachfragen.

*Achtung: Keine "Ironie" unter der Hand, sondern völlig ernst gemeint, dass ich vermute, dass das bei ihnen glücklicherweise gut funktioniert.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 15:19
So würde ich Blizzard und Issi nicht vorwerfen wollen, dass sie schreckliche Spielleiter sind, wenn sie das nicht explizit absprechen; kann ja in ihren Runden toll funktionieren. Da das nichts kostet und herauszufinden, ob 2) der Fall ist gerade bei neuen Runden oder fremden Spielern aber sehr schwierig sein kann, würde ich im Zweifelsfall doch explizit nachfragen.
Ich habe schon auf Seite 8, #191, vorgeschlagen das in Session 0 abzusprechen.https://www.tanelorn.net/index.php/topic,114050.175.html (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,114050.175.html)
Das ist jetzt also weder etwas Neues, noch etwas, was ich nicht vertrete.

Jetzt ist der Strang ja schon ein paar Seiten weiter, und ich weiß, dass die wenigsten alles nachlesen, also Schwamm drüber.  ;)

Edit. Darum ging es mir auf den letzten Seiten auch nicht mehr, denn das Thema Vorbesprechung, war mich schon abgehakt.
Andere Punkte nicht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Suro am 6.02.2020 | 15:30
Ich habe schon auf Seite 8, #191, vorgeschlagen das in Session 0 abzusprechen.https://www.tanelorn.net/index.php/topic,114050.175.html (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,114050.175.html)
Das ist jetzt also weder etwas Neues, noch etwas, was ich nicht vertrete.

Jetzt ist der Strang ja schon ein paar Seiten weiter, und ich weiß, das die wenigsten alles nachlesen, also Schwamm drüber.  ;)

Sorry, ich hätte das vermutlich nicht direkt auf konkrete Personen beziehen sollen, und es ging auch gar nicht darum, irgendwen zu kritisieren, sondern darum, dass Absprachen, die das Problem entschärfen können, in ganz verschiedener Art auftreten können (und bezog sich damit auf Orkos letzten Beitrag, nicht auf deine Antworten).

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 15:34
Sorry, ich hätte das vermutlich nicht direkt auf konkrete Personen beziehen sollen, und es ging auch gar nicht darum, irgendwen zu kritisieren, sondern darum, dass Absprachen, die das Problem entschärfen können, in ganz verschiedener Art auftreten können (und bezog sich damit auf Orkos letzten Beitrag, nicht auf deine Antworten).
Es ist hier, soweit ich das mitbekommen habe, auch niemand gegen Vorabsprachen.
Das war hier nie das Problem!
(Auch wenn es gerne so dargestellt wurde)

Sondern eher die grundsätzliche Toleranz/offenheit  gegenüber bestimmten Spielstilen/Spielarten, die dem SL mehr Freiheit bezüglich Storysetzung geben.
 
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Suro am 6.02.2020 | 15:39
Es ist hier, soweit ich das mitbekommen habe, auch niemand gegen Vorabsprachen.
Das war hier nie das Problem!
(Auch wenn es gerne so dargestellt wurde)

Sondern eher die grundsätzliche Toleranz/offenheit  gegenüber bestimmten Spielstilen/Spielarten, die dem SL mehr Freiheit bezüglich Storysetzung geben.

Ich lese hier niemand, der nicht zugesteht, dass Gruppen, die (mit der Zustimmung aller Mitspieler) dem SL diesbezüglich mehr Freiheiten geben und damit Spaß haben, das auch dürfen und sollen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 15:46
Ich lese hier niemand, der nicht zugesteht, das Gruppen, die (mit der Zustimmung aller Mitspieler) dem SL diesbezüglich mehr Freiheiten geben und damit Spaß haben, das auch dürfen und sollen.
Dann lies nochmal genauer.
"Beschiss" und "Railroading", ja sogar "Erpressung" wurden genannt, als Grund warum man das vorher besprechen muss.
Nachdem Motto: "Wenn jemand so einen Beschiss und Railroading-Spielstil hat, muss er das vorher mit den Spielern absprechen."
Und das ist halt was anderes, als: "Man muss sich vorher absprechen, um festzustellen, ob die Spielstile zueinander passen."

Ersteres ist eine klare Abwertung eines bestimmten Spielstiles.

Ich werde es jetzt nicht nochmal einzeln raussuchen.
Und lasse es damit auch gut sein.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 6.02.2020 | 16:25

Nachdem Motto: "Wenn jemand so einen Beschiss und Railroading-Spielstil hat, muss er das vorher mit den Spielern absprechen."
IMPOV beinhaltet RR das jemand eine Erzählung abspult OHNE seinen Mitspielern das zu sagen, normalerweise wird dann versprochen die SC sind in ihren Handlungen und Entscheidungen frei, aber hintenrum geht der Meister davon aus mit dem Betrügen und Belügen seiner Mitspieler durchzukommen ohne aufzufliegen.

Wenn der Erzähler das vorher mitteilt wäre es kein Railroading mehr sondern Partizionism.
Nichts was ich jetzt bevorzugen würde, aber fair und ehrlich
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 16:34
IMPOV beinhaltet RR das jemand eine Erzählung abspult OHNE seinen Mitspielern das zu sagen, normalerweise wird dann versprochen die SC sind in ihren Handlungen und Entscheidungen frei, aber hintenrum geht der Meister davon aus mit dem Betrügen und Belügen seiner Mitspieler durchzukommen ohne aufzufliegen.
Ich lese immer nur "betrügen" und "belügen" und "bescheißen." ::)

Im Endeffekt kommt es doch darauf an, mit welchen Rechten, und Freiheiten die SL von ihren Spieler ausgestattet werden oder eben nicht.
Es kommt idR. dann zum Aufschrei, wenn das Empfinden von dem, was ein SL darf, auseinanderklafft.
Kurz wenn der Gruppenvertrag gebrochen wird.
Und der sieht in jeder Gruppe anders aus.

"Beschissen" wird sich ein Spieler idR. dann fühlen, wenn sich der SL bei der Storysetzung mehr Freiheiten  rausnimmt, als er ihm zugesteht.
Oder, wenn eine Schienensetzung so schlecht gemacht ist, dass sie als solche auffällt, idR. negativ.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 6.02.2020 | 16:42
Wenn der SL diese Rechte laut Gruppenvertrag hat, wäre es kein RR.
Wenn der Meister diese Rechte heimlich ins Zusatzabkommen nur für Meister Top Secret einfügt ist es RR

Die Behauptung mein RR - meine Zwangsschienen fallen keinem auf haben viele behauptet, der Beweis steht noch aus
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 6.02.2020 | 17:03
Es ist übrigens auch Beschiss, wenn es nicht auffällt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: First Orko am 6.02.2020 | 17:07
Ist es Betrug, wenn die Spieler darum bitten, es so verschleiern, dass sie es nicht merken (so passiert, sehr seltsam!)...?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 6.02.2020 | 17:09
Ist es Betrug, wenn die Spieler darum bitten, es so verschleiern, dass sie es nicht merken (so passiert, sehr seltsam!)...?

Ist es Körperverletzung, wenn du darum bittest, geschlagen zu werden?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: First Orko am 6.02.2020 | 17:09
Echt jetzt..?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 6.02.2020 | 17:12
Ist es Körperverletzung, wenn du darum bittest, geschlagen zu werden?
Ja, genauso wenn der Arzt eine Operation ausführt
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 6.02.2020 | 17:14
Ist es Betrug, wenn die Spieler darum bitten, es so verschleiern, dass sie es nicht merken (so passiert, sehr seltsam!)...?
Nein. Wenn das der Gruppenvertrag ist, dann passt das doch.

Ist es Körperverletzung, wenn du darum bittest, geschlagen zu werden?
Nein, denn es liegt ein Rechtfertigungsgrund (Einwilligung) vor.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: First Orko am 6.02.2020 | 17:17
Wenn die Gruppe Illusionismus einfordert und die Regeln reiner "Anstrich" sind - dann IST das ne Regel. Eine soziale.
Und dann ist "Beschiss" eben mehr Meinung als Fakt.

Ich meine.. Mein Spielstil isses auch nicht.
Aber deshalb muss ich das doch nicht mit ner Straftat vergleichen!
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 6.02.2020 | 17:19
Wenn die Gruppe Illusionismus einfordert und die Regeln reiner "Anstrich" sind - dann IST das ne Regel. Eine soziale.
Und dann ist "Beschiss" eben mehr Meinung als Fakt.

Ich meine.. Mein Spielstil isses auch nicht.
Aber deshalb muss ich das doch nicht mit ner Straftat vergleichen!

Ähm, ich hätte auch vermutet, dass auf beide Fragen die Antwort nein ist.. Siehe bdsm.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 17:21
Zitat
Wenn die Gruppe Illusionismus einfordert und die Regeln reiner "Anstrich" sind - dann IST das ne Regel. Eine soziale.
Und dann ist "Beschiss" eben mehr Meinung als Fakt.

Ich meine.. Mein Spielstil isses auch nicht.
Yepp
Zitat
Aber deshalb muss ich das doch nicht mit ner Straftat vergleichen!
Danke!
Darum ging es mir nämlich!
 :)

Edit. Und dafür muss es nicht mein Spielstil sein, um das zu verstehen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 6.02.2020 | 17:32

Nein, denn es liegt ein Rechtfertigungsgrund (Einwilligung) vor.
Also ich habe das immer so verstanden, es ist Körperverletzung aber weder illegal noch illegitim
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Rhylthar am 6.02.2020 | 17:33
Ist es Körperverletzung, wenn du darum bittest, geschlagen zu werden?
Wenn ich mich recht erinnere, hatten Piercing Studios tatsächlich jahrelang ein solches Problem:
Der Kunde wollte es, trotzdem war es Körperverletzung. Iirc.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: kamica am 6.02.2020 | 17:40
Also ich habe das immer so verstanden, es ist Körperverletzung aber weder illegal noch illegitim
Kurzes OT:
Eine Straftat besteht aus drei Bestandteilen:
1. Tatbestand
2. Rechtswidrigkeit
3. Schuld

Erst wenn alles erfüllt ist, ist es eine Straftat.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 17:42
Wenn ich mich recht erinnere, hatten Piercing Studios tatsächlich jahrelang ein solches Problem:
Der Kunde wollte es, trotzdem war es Körperverletzung. Iirc.
;D   :d

Illusionismus ist ja auch nur einer von vielen Wegen, um einen Plot zu bedienen.
Es gibt noch andere, sogar regelkonforme.

Wobei man sich schon fragen muss, ob Spieler die in Gruppen spielen, in den der SL per Gruppenvertrag Illusionismus einsetzt, irgendwelchen Schaden nehmen.
Wenn ja, wäre  interesssant, wie sich dieser Schaden denn äußern sollte.
Körperlich? Geistig?
Dieser Beweise steht, finde ich, noch aus.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 6.02.2020 | 17:52
Dann lies nochmal genauer.
"Beschiss" und "Railroading", ja sogar "Erpressung" wurden genannt, als Grund warum man das vorher besprechen muss.
Nachdem Motto: "Wenn jemand so einen Beschiss und Railroading-Spielstil hat, muss er das vorher mit den Spielern absprechen."
Und das ist halt was anderes, als: "Man muss sich vorher absprechen, um festzustellen, ob die Spielstile zueinander passen."

Ersteres ist eine klare Abwertung eines bestimmten Spielstiles.


Es ist keine Abwertung/Kritik an einem Spielstil, sondern an miesem Verhalten gfegenüber den Mitspielern, indem versucht wird denen den eigenen Spielstil hintgerrücks aufzuzwingfen.

Die Aufforderung zum Absprechen beinhaltet doch ganz klare: Wenn du die Zustimmung deiner Mitspieler dazu hast, ist es völlliug OK, egal was du da für einen Spielstil  praktizierst.

Ich werde eh nicht erwischt oder du hast dich nicht noch einmal ausdrücklich rückversichert, dass ich nicht bescheiße zählt nicht als Einwilligung.

Ist es Betrug, wenn die Spieler darum bitten, es so verschleiern, dass sie es nicht merken (so passiert, sehr seltsam!)...?

Nein, denn dann liegt die Einwilligung vor und nennt sich in dieser völlig korrekten Variante Trailblazing/Schnitzeljagd. Die Spieler vertrauen den Verlauf der HAndlung ganz dem Plot des Spielleiters an und orientieren sich an den mehr oder weniger dezenten Hinweisen, wo es hingehen soll.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 18:06
Es ist keine Abwertung/Kritik an einem Spielstil, sondern an miesem Verhalten gfegenüber den Mitspielern, indem versucht wird denen den eigenen Spielstil hintgerrücks aufzuzwingfen. .
Naja, mal Hand aufs Herz.
Es kam schon so rüber wie:
"Es ist zwar Beschiss und Betrug(kurz es ist eigentlich schadhaft) aber wenn die Spieler damit einverstanden sind, dann ist es schon Ok. (Die müssen ja schließlich wissen, was sie wollen)"

Es kam nicht so rüber:
"Wenn die Spieler einen bestimmten Spielstil spielen wollen, der dem SL besondere Freiheiten bzgl. Storysetzung einräumt,  und es ist für alle Ok, dann ist das auch in Ordnung und damit nicht böse/schadhaft whatever."


Kurz die "Schadhaftigkeit" steht noch  im Raum.
Und wenn der Vergleich mit Körperverletzung fällt, ja doppelt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 6.02.2020 | 18:06
Es ist Beschiss, wenn man niemanden Bescheid sagt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 6.02.2020 | 18:08
Naja, mal Hand aufs Herz.
Es kam schon so rüber wie:
1) "Es ist zwar Beschiss und Betrug(kurz es ist eigentlich schadhaft) aber wenn die Spieler damit einverstanden sind, dann ist es schon Ok."

Es kam nicht so rüber:
2) "Wenn die Spieler einen bestimmten Spielstil spielen wollen, der dem SL besondere Freiheiten bzgl. Storysetzung einräumt,  und es ist für alle Ok, dann ist das auch in Ordnung und damit nicht böse/schadhaft whatever."


Kurz die "Schadhaftigkeit" steht noch  im Raum.
Und wenn der Vergleich mit Körperverletzung fällt, ja doppelt.

Da der Schadfall, hier das Railroading in die Gefangenschaft schon vorlag, ist 1 auch die völlig natürliche Version, doppelt, wenn vorher versucht wurde 1) zu rechtfertigen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 18:08
Es ist Beschiss, wenn man niemanden Bescheid sagt.
Das war nie der Punkt, zu keinem Zeitpunkt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 18:10
Da der Schadfall, hier das Railroading in die Gefangenschaft schon vorlag, ist 1 auch die völlig natürliche Version, doppelt, wenn vorher versucht wurde 1) zu rechtfertigen.
Es ist doch aber gar kein Schadfall, wenn der SL von den Spielern mit den Rechten einen solchen Plot zu leiten ausgestattet ist.
Es ist nur dann ein Schadfall, wenn er das nicht ist.

Folglich ist immer von der jeweiligen Gruppe und ihren Gruppenvertrag abhängig, ob überhaupt ein Schadfall vorliegt.
Es gibt keine "Pauschal- Schadfälle" die für alle Gruppen gleichermaßen gelten.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 6.02.2020 | 18:38
Es ist doch aber gar kein Schadfall, wenn der SL von den Spielern mit den Rechten einen solchen Plot zu leiten ausgestattet ist.
Es ist nur dann ein Schadfall, wenn er das nicht ist.

Folglich ist immer von der jeweiligen Gruppe und ihren Gruppenvertrag abhängig, ob überhaupt ein Schadfall vorliegt.
Es gibt keine "Pauschal- Schadfälle" die für alle Gruppen gleichermaßen gelten.

Das war er aber nicht. Und da hat es eben Geschmäckle, wenn das schön geredet wird.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 6.02.2020 | 18:54
Das war er aber nicht. Und da hat es eben Geschmäckle, wenn das schön geredet wird.
Von Session 0 ausgehend, wo das abgeklärt wird *(a la-z.B. "Für mich keine Gefängnis Plots" etc.), ist sowas doch klar.
Wo du da noch dein Geschmäckle rausschmeckst, weiß ich ehrlich gesagt nicht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 6.02.2020 | 19:33
Dann ist es auch kein RR
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 6.02.2020 | 22:42
Warum ist dir das so wichtig?
Ist es nicht. War lediglich eine Feststellung.

Zitat
Ich versteh halt wirklich nicht, was für dich so schlimm daran ist, solche Rahmen vor dem Spiel im Gespräch abzustecken.
Um mal dich zu zitieren: Das ist einfach nicht mein Spiel.

C) Und wieder völlige Ahnungslosigkeit, dass  es auch anders geht.
Ich weiß sehr wohl, dass es anders geht-aber interessant, was du meinst, über mich zu wissen. Nur ist diese andere Art zu leiten vielleicht nicht jedermanns Sache oder nach jedermanns Geschmack. Es soll da draußen vielleicht auch Leute geben, die keinen Bock auf sandboxing oder völlige Freeform haben.

Interessante Ausgangssituation aufbauen. Druck aufbauen (selbst wenn die Spieler nix tun: Irgendwas wird ihren SC passieren!)
Gucken, was sie tun. Reagieren.
Sorry, aber das kann ich auch bei einem Kaufabenteuer bzw. einem vorgefertigten Plot. Ich kann schauen, ob sie dem Plot folgen, oder nicht. Ich kann schauen, ob sie davon abweichen, und wenn ja, was sie stattdessen tun. Und auf das kann ich genau so reagieren.

Ist es Körperverletzung, wenn du darum bittest, geschlagen zu werden?
Äpfel und Birnen... ::)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 6.02.2020 | 23:09
Um mal dich zu zitieren: Das ist einfach nicht mein Spiel.

Du kannst natürlich machen, was du willst, ich lege aber jedem anderen ans Herz, vor dem Spiel mit den potentiellen Spielern darüber zu reden, ob so Dinge wie Railroading, Charaktertod, PvP etc. in der Runde erwünscht sind oder nicht. Das spart mittelfristig Frust und Ärger.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 7.02.2020 | 07:55
Um mal dich zu zitieren: Das ist einfach nicht mein Spiel.

Und damit nimmt du dir das Recht raus anderen Leuten deinen Stil hinten rum aufzwingen zu wollen, statt das vorher zu klären und ihnen so die Möglichkeit zu geben einen für sie passenden Spielleiter zu finden oder auch nur die Änderungen durchzuführen, welche zu einem Kompromiss führen würden, z.B. eine Figur mit keinem unpasssenden Ehrenkodex zu wählen.

Ich weiß sehr wohl, dass es anders geht-aber interessant, was du meinst, über mich zu wissen. Nur ist diese andere Art zu leiten vielleicht nicht jedermanns Sache oder nach jedermanns Geschmack. Es soll da draußen vielleicht auch Leute geben, die keinen Bock auf sandboxing oder völlige Freeform haben.

Das war deine Aussage:

Wie willst du leiten, wenn du keine Ahnung vom Abenteuer oder dessen Verlauf hast?
also, dass es ohne vorgeplanten Plot nicht geht oder du zumindest keine Ahnung davon hast!
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 7.02.2020 | 08:27
Ist das nicht (mal wieder) Wortklauberei?

Es macht einen Unterschied, ob ich das  unmittelbar vor dem Abenteuer bespreche*** (Spannung weg).
Oder in Session 0 (Abenteuer kommt vielleicht irgendwann, Spieler wissen nicht genau wann-folglich ist die Spannung noch da)

Ich meine, er hat Ersteres gemeint.

Edit.
Bei einer funktionierenden Gruppe, die schon länger und gerne zusammen spielt, stellt sich das Problem doch gar nicht.
Mit Neulingen muss man erst schauen, ob der Spielstil zusammenpasst. In vielerlei Hinsicht, nicht nur in dieser.

***
Man darf auch nicht vergessen, dass "Railroading" klar ein negativer Begriff ist, der jedoch subjetiv empfunden wird.
Der Begriff "Schienen" ist da neutraler, da wertfreier.

Für manche mag ein wertneutraler Ausdruck wie "Schönreden eines verwerflichen Sachverhaltes wirken".
Aber tatsächlich steht und fällt die Tatsache, ob Schienen  überhaupt als "verwerflich" empfunden werden, ja mit dem Empfinden der jeweiligen Spieler, (Und ihrem präferierten Spielstil)

Kurz was für die einen schon wie  hartes Railroading rüberkommt( z.B. für die die nur Freiform spielen), ist für die anderen vielleicht nur eine Schiene, die für Spannung sorgt.


Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 7.02.2020 | 09:04
und die muss man erst mal haben, wenn Leute Grund haben nach 30 Minuten zu gehen...
Wer hat Leute, die nach 30 Minuten gehen?
Hä? Schlauch....Sorry..

Wolltest du damit sagen, dass Leute, deren SC in den ersten 30 Minuten gefangen werden nommen, grundsätzlich Grund haben zu gehen?
Den haben mMn. nämlich nicht alle automatisch.
Nur die, die dadurch den Gruppenvertrag gebrochen sehen.

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 7.02.2020 | 09:11
Ist das nicht (mal wieder) Wortklauberei?

Es macht einen Unterschied, ob ich das  unmittelbar vor dem Abenteuer bespreche*** (Spannung weg).
Oder in Session 0 (Abenteuer kommt vielleicht irgendwann, Spieler wissen nicht genau wann-folglich ist die Spannung noch da)

Ich meine, er hat Ersteres gemeint.

Edit.
Bei einer funktionierenden Gruppe, die schon länger und gerne zusammen spielt, stellt sich das Problem doch gar nicht.
Mit Neulingen muss man erst schauen, ob der Spielstil zusammenpasst. In vielerlei Hinsicht, nicht nur in dieser.

***
Man darf auch nicht vergessen, dass "Railroading" klar ein negativer Begriff ist, der jedoch subjetiv empfunden wird.
Der Begriff "Schienen" ist da neutraler, da wertfreier.

Für manche mag ein wertneutraler Ausdruck wie "Schönreden eines verwerflichen Sachverhaltes wirken".
Aber tatsächlich steht und fällt die Tatsache, ob Schienen  überhaupt als "verwerflich" empfunden werden, ja mit dem Empfinden der jeweiligen Spieler, (Und ihrem präferierten Spielstil)

Kurz was für die einen schon wie  hartes Railroading rüberkommt( z.B. für die die nur Freiform spielen), ist für die anderen vielleicht nur eine Schiene, die für Spannung sorgt.


Das ist keine Wortklauberei, sondern genau der Punkt.

Es wird von der Storytellerseite letztlich gesagt: Euren Stil gibt es gar nicht bzw. der funktioniert nicht oder ist irrelevant . (Entsprechernde Äußerungen gibt es ja auch zu Simulation allgemein, zu Immersion, zu Charakterkonsistenz etc)

Es ist also nicht einmal : "Ich find euch Scheiße" - was halt eine persönlicihe Meinung wäre -, sondern es wird die Existenz der Gegenseite abgestritten.


Entsprechendes zum Railroading.
Das ist ganz korrekt ein negativer Begriuff, weil es ein übergriffiges Spielleiterfehlverhalten bezeichnet.
Für die reguläre Anwendung der dazugehörenden Techniken gibt es einen eigenen Begriff mit Trailblazing/Schnitzeljagd.

Entsprechend ist der Versuch der Verteidigung des Railroadings an sich * keine Verteidigung eines Spielstils, sondern genau dieses Spielleiterunwesens und hat als Nebenwirkung die Bestärkung der so arbeitenden Spielleiter, welche sich so etwas herausnehmen, und fördert damit weitere Vorfälle dieser Art.
Entsprechend der engagierte Kampf gegen Vorababsprachen, welche so ein Verhalten erheblich erschweren würden bzw. diesen Spielleitern dann der Anteil an Spielern abhanden kommen würde, denen dieser Spielstil nicht schmeckt, und sie somit um ihr "Publikum" für ihre Machwerke bringen. 

* Es gibt auch einige Fälle, wo enstprechende Spieler generell Railroading reklamieren, wenn sie nicht ihren Willen bekommen. Das ändert aber nichts am Grundkonzept udn legitimiert keinesfalls echte Spielleiterübergriffe.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 7.02.2020 | 09:25
Zitat
Es wird von der Storytellerseite letztlich gesagt: Euren Stil gibt es gar nicht bzw. der funktioniert nicht oder ist irrelevant .
Also ich sage das zumindest nicht.
Und ich spiele stark simulativ.
Aber ich sehe auch nicht nur zwei unvereinbare Extreme, die sich gegenseitig bekriegen und ausschließen.
Sondern auch viel dazwischen. -

Zitat
Entsprechendes zum Railroading.
Das ist ganz korrekt ein negativer Begriuff, weil es ein übergriffiges Spielleiterfehlverhalten bezeichnet.
Aber es ist doch nur dann übergriffig, wenn es so empfunden wird.
Kurz, wenn die Spieler sich in ihren Rechten und Grenzen verletzt fühlen.
(Und wieviel Rechte an den SL freiwillig abgetreten werden, ist unterschiedlich)

Man darf auch nicht vergessen, kein Mensch macht etwas freiwillig, von dem er nicht irgendwo was hat, egal was.
D.h. es ist davon auszugehen, dass sich Spieler durch bestimmte Storyschienen extrem gut unterhalten fühlen, kurz sie haben einen persönlichen Gewinn bei der Sache.Sonst würden sie sich nicht darauf einlassen.
Sowas wie "die armen, betrogenen Spieler, die unterdrückt sind in ihren Freiheiten, und denen es damit schlecht geht", ist nicht zwingend der Fall.
Man muss davon ausgehen, dass das von manchen Spielern also tatsächlich genossen wird.

Kurz: Manche Spieler wollen einfach nur möglichst gut unterhalten werden, und dafür treten sie dem SL die Rechte ab, die ihm das ermöglichen.
Es liegt also sowohl eine Freiwilligkeit vor, sowie ein Wunsch ein Wille, eine Vereinbarung.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Blizzard am 7.02.2020 | 09:46
Und damit nimmt du dir das Recht raus anderen Leuten deinen Stil hinten rum aufzwingen zu wollen, statt das vorher zu klären und ihnen so die Möglichkeit zu geben einen für sie passenden Spielleiter zu finden oder auch nur die Änderungen durchzuführen, welche zu einem Kompromiss führen würden, z.B. eine Figur mit keinem unpasssenden Ehrenkodex zu wählen.
Nö. Andersrum könnte ich auch behaupten, dass so wie du-und einige wenige andere hier, das Ganze sehen, den Spielern die Möglichkeit nehmen, sich überraschen zu lassen, oder auch mal ein Kaufabenteuer zu spielen. Es soll ja tatsächlich da draußen auch Spieler geben, die sowas wie einen vorgefertigten Plot mögen und diesem gerne folgen- auch wenn du das nicht glauben willst.

Zitat

also, dass es ohne vorgeplanten Plot nicht geht oder du zumindest keine Ahnung davon hast!
Meine Frage, wie so etwas gehen soll, heißt nicht zwangsläufig, dass ich davon keine Ahnung habe. Oder dass ich mir so etwas nicht vorstellen könnte. Ganz im Gegenteil: Ich habe diese "offene" Art des Spielleitens schon ausprobiert und damit eben nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Abgesehen davon, dass das überhaupt keine Rolle spielt, ob ich von sowas Ahnung habe oder nicht, kann ich sehr wohl die Frage stellen, wie derjenige sich das so vorstellt, wie das gehen soll. Aber immer wieder interessant zu lesen, was du so aus den Zeilen heraus liest bzw. Leuten unterstellst, die du gar nicht kennst.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 7.02.2020 | 09:47
Was genau meinst du mit Plot in deinen Beiträgen?

Edit: Und wie kommst du darauf, dass es ohne "Plot" für die Spieler.innen am Tisch keine Überraschungen gibt?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Sarakin am 7.02.2020 | 10:05
Ich glaube, generell ist die Aussage so falsch. Natürlich gibt es auch in Sandboxen Überraschungen.
Aber ich glaube, Blizzard will darauf hinaus: wenn ich die Gruppe vorher frage, ob sie bei einem Gefängnisaufenthalt und den damit einhergehenden Verlusten mitmacht, dürfte es wenig überraschend sein, wenn es dann tatsächlich dazu kommt.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 7.02.2020 | 10:07
[quote aut
Wer hat Leute, die nach 30 Minuten gehen?
ein  30 Minuten Meister mit 10 Jahren SL Erfahrung  von mir hatte das mal, da hatte ich genug von seinem RR Dreck, auch ohne Gefangennahme

Zitat
Nur die, die dadurch den Gruppenvertrag gebrochen sehen.
hätte er gesagt ich RR was er nicht hat hätte ich mich gar nicht erst gemeldethor=Issi link=topic=114050.msg134844274#msg134844274 date=1581063927]
Also ich sage das zumindest nicht.
[/quote]Nein, aber Blizzard

Zitat
D.h. es ist davon auszugehen, dass sich Spieler durch bestimmte Storyschienen extrem gut unterhalten fühlen,
Einspruch.
Diese Spieler gibt es und es gibt andere die sich dadurch extrem eingeschränkt fühlen.
Ich mag kein Illusionism spielen.
Nö. Andersrum könnte ich auch behaupten, dass so wie du-und einige wenige andere hier, das Ganze sehen, den Spielern die Möglichkeit nehmen,
Ich könnte jetzt zu Recht behaupten du verleumdest uns, es ist wohl so ziemlich die einzige Möglichkeit den SL positiv zu überraschen

Was uns genommen wird ist etwas was wir gar nicht haben wollen, nämlich an der Nacherzählung eines Romans dabei zu sein, das ist für mich etwa genauso ein Verlust wie keine Jack Wolfskin Produkte angeboten zu bekommen(wenn ein Geschäft das 2mal macht gehe ich), d.h. kein Verlust meiner Lebenszeit.

Zitat
kann ich sehr wohl die Frage stellen, wie derjenige sich das so vorstellt, wie das gehen soll
das sollte eine Frage sein, seriously Nicht das unfehlbar absolute Urteil des Kiesow Epigonen.

Zitat
Ganz im Gegenteil: Ich habe diese "offene" Art des Spielleitens schon ausprobiert und damit eben nicht nur gute Erfahrungen gemacht.
Stimmt es erfordert eine ganz andere Art des Vorbereitens,
Szenen sind bestenfalls überflüssig, eher schädlich und es funktioniert nicht ohne aktive Spieler.
Initiative, Move out, be active…

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: First Orko am 7.02.2020 | 10:11
Ich könnte jetzt zu Recht behaupten du verleumdest uns,

Vorsicht - Damit würdest du ihm dann eine Straftat unterstellen! Du nutzt hier extrem unangebrachtes Vokabular!

@Topic: Mir scheint, als hätten hier Einige ein Problem mit impliziten Gruppenabsprachen bzw. -Vertrag. Das ist ja der Trick: Ein Gruppenvertrag muss nicht laut ausgesprochen (oder gar niedergeschrieben!) werden. In den meisten Fällen wissen die Leute bei länger bestehenden Gruppen, wie der Hase läuft.
Probleme gibt es üblichweise bei Grenzfällen:
- SL probiert mal was Neues (Kaufabenteuer bei freien Gruppen, Spielleiterschirm weglassen, ungewöhnliche Plots mit Gefangennahme usw)
- ein neuer Spieler kommt in die Gruppe
usw.

Und da hilft dann eine "Session 0" - 0 für "Vor dem Abenteuer/Kampagne" oder "Zum ersten Mal mit neuer Besetzung" oder "Klärendes Gespräch nach Streit" usw.
Session 0 kann ganz grundsätzlich den o.g. Problemen vorbeugen. Nicht jeder _muss_ das machen. Nicht immer ist das das Beste (gibt Leute, die diese Art der Selbstreflexion aus Angst ablehnen) - aber es ist eben ein probables Werkzeug.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 7.02.2020 | 11:10
Ich hatte gerade folgenden Fall:
Die Gruppe hat bei Nachforschungen einen Adeligen getötet, dabei konnte einer der Handlanger entkommen. Die Nachforschungen haben nichts ergeben und der Gruppe war dann schon klar - der Adelige hatte in der naheliegenden Stadt hohe kontakte, er war der Sohn des Vizekanzlers - also des zweitmächtigsten Mannes in der Stadt, dem unter anderem die Stadtwache untersteht. Die Stadtwache wurde auch alarmiert und hat auch ohne zu zögern auf die Spielfiguren geschossen als diese gerade noch rechtzeitig vom Ort der Tat türmten.

Ja an der Stelle bereitete ich mich gedanklich auch auf ein Gefangenschafts-Szenario vor - (eher aber auf einen TPK.)

Also nichts mit:
"Ausbruchsszenario spielen, weil es interessant ist."
"Spieler kleinhalten / Spielleiterwillkür / ausleben der ultimativen Spielleitermacht"
"Kaufabenteuer welches im Knast startet."
"Den Spielern die magischen Gegenstände wegnehmen."
"Railroading in den Knast"

Sondern einfach nur: Konsistente Spielwelt.

Das es dann doch nicht dazu kam war eher einer Kleinigkeit geschuldet.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 7.02.2020 | 12:02
Vorsicht - Damit würdest du ihm dann eine Straftat unterstellen! Du nutzt hier extrem unangebrachtes Vokabular!
Das war nicht meine Intention und ich hätte es anders formuliert,

Zitat
Mir scheint, als hätten hier Einige ein Problem mit impliziten Gruppenabsprachen
stimmt, genauer wenn sich einer das implizite Recht heraus nimmt die Gruppenabsprache nach eigenem Gusto festzulegen und zu ändern weil als Meister habe ich immer Recht

@unicum

Frage wie wurde das logistisch im Spiel gehandelt vs die Charaktere?

Die Polizei von Gotham hat echte Probleme Batman gegen dessen Willen zu verhaften, bei Superman kann sie es vergessen
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Sarakin am 7.02.2020 | 12:34
stimmt, genauer wenn sich einer das implizite Recht heraus nimmt die Gruppenabsprache nach eigenem Gusto festzulegen und zu ändern weil als Meister habe ich immer Recht
Kann es nach deiner Auffassung implizite Absprachen geben, dass Railroading in Ordnung ist?
Wenn nein, was ist mit Gruppen, bei denen es keine Absprachen gibt, Railroading betrieben wird und alle Spaß haben?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Quaint am 7.02.2020 | 12:45
Ich selbst bin ja auch eher ein Freund von Play to find out

Aber wenn Leute eine klar vorgezeichnete Geschichte nachspielen wollen, können sie das meinetwegen tun. Nur würde das meinen Spaß sehr wahrscheinlich mindern. Ich käme mir auch komisch dabei vor, beispielsweise einen mehrstündigen Kampf zu zelebrieren, bei dem aber der Ausgang feststeht (Gegner wird noch für den Plot gebraucht, er wird also entkommen; SC Tod an dieser Stelle nicht vorgesehen daher unmöglich)
Ich kenne aber durchaus Gruppen, die sowas machen. Ob die Spaß haben? Ich vermute es stark, die eine Gruppe die mir in den Sinn kommt spielt trotz diverser Widrigkeiten seit vielen Jahren.

Selbst bei Computerspielen bevorzuge ich es gemeinhin, wenn man zumindest ein paar bedeutsame Entscheidungsweichen hat und bin auch ein großer Freund von Konzepten wie Open World. Aber ich muss zugeben dass ich auch schon Freude an komplett festen Stories hatte.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 7.02.2020 | 12:51
Wenn nein, was ist mit Gruppen, bei denen es keine Absprachen gibt, Railroading betrieben wird und alle Spaß haben?
Ich vermute mal, (ich weiß es natürlich nicht sicher),  dass es solche Gruppen häufiger gibt.
Also deutlich mehr, als solche, wo alles klar und verbal bei  Session 0 auf den Tisch gepackt wird.

Und das liegt sicher an vielen Faktoren.
1.Herausforderndes Rollenspiel, (ich es auch mag), ist nicht jedermanns Sache
2. Nicht wenige Abenteuer sind Schnitzeljagden
3. Schienen-führung durch den SL ist offiziell verpönt, Railroading ist kein geschützter Begriff, ist praktisch schon Synonym für Schienenführung und damit geächtet, da ist schon mal eine Hemmschwelle da, das anzusprechen.
A la..."Leute habt ihr Bock drauf, dass ich euch RR?"-Das wird es im Reallife so eher nicht geben.
Auch nicht, dass die Spieler darauf antworten: "Au ja!"
4. Viele SL kennen keine/kaum  Alternativen dazu. (Und damit meine ich beide Seiten der Extreme- nicht nur die Schienenplotverfechter, sondern auch die Plotablehner )

Nur meine 0,5 Cent

Edit.
An die Freiformer: Je mehr ihr Schienenführung undifferenziert als Railroading bezeichnet und ächtet, desto weniger wird sich ein SL der so leitet  trauen, das anzusprechen.
Desto mehr wird sowas heimlich praktiziert werden.

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: unicum am 7.02.2020 | 14:01
@unicum

Frage wie wurde das logistisch im Spiel gehandelt vs die Charaktere?
Die Polizei von Gotham hat echte Probleme Batman gegen dessen Willen zu verhaften, bei Superman kann sie es vergessen

Ich schrieb:

Ja an der Stelle bereitete ich mich gedanklich auch auf ein Gefangenschafts-Szenario vor - (eher aber auf einen TPK.)

Die Spielfiguren hatten an der Stelle gegen die anrückende Stadtwache keine Chance. Teilweise auch deswegen weil sie schon schwerverlezt "auf dem Zahnfleisch krochen" aber auch "frisch" hätte ich das nicht aussspielen wollen.

ps:
Superheldenrollenspiel ist jedenfalls nicht meins,...
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 7.02.2020 | 14:34
Kann es nach deiner Auffassung implizite Absprachen geben, dass Railroading in Ordnung ist?
Nein, da es dann keines ist

An die Freiformer: Je mehr ihr Schienenführung undifferenziert als Railroading bezeichnet und ächtet, desto weniger wird sich ein SL der so leitet  trauen, das anzusprechen.
Desto mehr wird sowas heimlich praktiziert werden.
RR ist es, wenn der Meister es NICHT sagt, wenn es Teil des GV ist, ist es Illusionism
Ich schrieb:

Die Spielfiguren hatten an der Stelle gegen die anrückende Stadtwache keine Chance. Teilweise auch deswegen weil sie schon schwerverlezt "auf dem Zahnfleisch krochen" aber auch "frisch" hätte ich das nicht aussspielen wollen.
weiter oben kam jemand mit 50 Stadtwachen in einem 150 Seelendorf, 3 wären schon zu viel.
Aber ich kenne das auch.

SC attackiert Stadtwache, die ihm gerade ne Verwarnung geben wollte, Party wundert sich das die Stadtwache sie als TOP Priority sucht und tötet eine bei Widerstand, der Prozess war absolut rechtskonform - das Urteil stand vorher fest

Aber ich kenne auch vor deiner Rondrageweihten stehen ein Paar Bannstrahler die ihr provokativ dumm kommen(und zwar so dumm, das die Hingerichtet würden), die Dame hat mehr Zeit aufzuwenden ihre Waffe zu reinigen und Kleider zu wechseln als die zu zerhacken und den Bericht zu schreiben.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Sarakin am 7.02.2020 | 15:25
Nein, da es dann keines ist
Und die Antwort auf die Folgefrage?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 7.02.2020 | 15:27
Ist Lügen ok wenn es keine Absprache dagegen gibt?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Sarakin am 7.02.2020 | 15:28
Kommt drauf an. Magst du auch mal direkt, ohne Gegenfrage, antworten?

Und noch eine Frage: Kann es nach deiner Auffassung implizite Absprachen geben, dass Illusionismus in Ordnung ist? Und wo wäre da der Unterschied zur impliziten Absprache, dass Railroading in Ordnung ist?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 7.02.2020 | 16:02
...

D.h. es ist davon auszugehen, dass sich Spieler durch bestimmte Storyschienen extrem gut unterhalten fühlen, kurz sie haben einen persönlichen Gewinn bei der Sache.Sonst würden sie sich nicht darauf einlassen.
Sowas wie "die armen, betrogenen Spieler, die unterdrückt sind in ihren Freiheiten, und denen es damit schlecht geht", ist nicht zwingend der Fall.
Man muss davon ausgehen, dass das von manchen Spielern also tatsächlich genossen wird.

Kurz: Manche Spieler wollen einfach nur möglichst gut unterhalten werden, und dafür treten sie dem SL die Rechte ab, die ihm das ermöglichen.
Es liegt also sowohl eine Freiwilligkeit vor, sowie ein Wunsch ein Wille, eine Vereinbarung.


Und wenn du die Vorabsprache verweigerst und das hinterrücks per Railroading selber durchzudrücken versuchst nimmst du denen, die das nicht genießen die Option da nicht dran teil zu nehmen. Du nimmst diesen also die Möglichkeit hier ihren Wünschen entsprechendes
Spiel zu finden.
Statt dessen setzt du selbst fest, dass dein Plot und deine "Überraschung" so toll ist, dass diejenigen Spieler, die das so mögen mehr wert sind als diejenigen, welche es nicht mögen und das halt zu ertragen haben - hört sich für mich reichlich asozial an. 

Nö. Andersrum könnte ich auch behaupten, dass so wie du-und einige wenige andere hier, das Ganze sehen, den Spielern die Möglichkeit nehmen, sich überraschen zu lassen, oder auch mal ein Kaufabenteuer zu spielen. Es soll ja tatsächlich da draußen auch Spieler geben, die sowas wie einen vorgefertigten Plot mögen und diesem gerne folgen- auch wenn du das nicht glauben willst.

Wie oben - es gibt auch Leute die Spenden, teilweise sogar anonym. Da ist doch so etwas was gemeinerweise als Diebstahl bezeichnet wird auch nur eine Hilfe dabei. Könnt ja sein, dass die gerade spenden wollten ...

Wer einen vorgefertigten Plot mag, kann das bei der initialen Klärung ja genauso äußern, wie derjenige, der es nicht mag. Aber dazu muss diese initiale Klärung auch erst einmal erfolgen. 

Meine Frage, wie so etwas gehen soll, heißt nicht zwangsläufig, dass ich davon keine Ahnung habe. Oder dass ich mir so etwas nicht vorstellen könnte. Ganz im Gegenteil: Ich habe diese "offene" Art des Spielleitens schon ausprobiert und damit eben nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Abgesehen davon, dass das überhaupt keine Rolle spielt, ob ich von sowas Ahnung habe oder nicht, kann ich sehr wohl die Frage stellen, wie derjenige sich das so vorstellt, wie das gehen soll. Aber immer wieder interessant zu lesen, was du so aus den Zeilen heraus liest bzw. Leuten unterstellst, die du gar nicht kennst.

Wenn du das gemeint hättest, hättest du das auch so schreiben können statt per rhetorischer Frage die Nichtexistenz anzudeuten.

@ first Orko:
Diese Absprache wird ja bewusst verweigert und statt dessen erfolgt die Selbstermächtigung das nach eigenen Dünken durchzuziehen.

Kann es nach deiner Auffassung implizite Absprachen geben, dass Railroading in Ordnung ist?
Wenn nein, was ist mit Gruppen, bei denen es keine Absprachen gibt, Railroading betrieben wird und alle Spaß haben?

Nein, kann es nicht, da er SL für die zuverlässige Schienenlegung üblicherweise unzulässige oder extrem überdehnte und damit unzulässige Methoden anwenden muss.
Edit: Und explizite Absprache heißt dann Trailblazing/Schnitzeljagd (wobei das letztere eine übertragene Bezeichnung/Übersetzungsversuch ist - nicht jede Schnitzeljagd ist eien Schnitzeljad im Sinne von Trailblazing)

Dann ist es erfolgreicher Illusionismus, ungefähr dasselbe wie ein erfolgreicher Betrug.


An die Freiformer: Je mehr ihr Schienenführung undifferenziert als Railroading bezeichnet und ächtet, desto weniger wird sich ein SL der so leitet  trauen, das anzusprechen.
Desto mehr wird sowas heimlich praktiziert werden.

Klar, wenn ich etwas will, was die anderen nicht wollen, würden sie bei Nachfrage ja eh ablehnen und wären auch noch gewarnt. Also lieber direkt hinterrücks agieren. Hat seine gewisse Logik.   Und es reicht ja darauf hin zu weisen, dass es Leute gäbe, die das wollen, um sich sogar noch als Wohltäter zu gebaren. 
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 7.02.2020 | 16:48
Kommt drauf an. Magst du auch mal direkt, ohne Gegenfrage, antworten?
Ja

Zitat
Und noch eine Frage: Kann es nach deiner Auffassung implizite Absprachen geben, dass Illusionismus in Ordnung ist?
Ja, absolut
Zitat
Und wo wäre da der Unterschied zur impliziten Absprache, dass Railroading in Ordnung ist?
Sag mal, ist das SO unverständlich?
RR beinhaltet, das die Mitspieler vom Meister belogen und manipuliert werden, der sagt ihnen ihr seid frei  und könnt frei entscheiden was ihr macht, zwingt sie aber Regelbrechend seinem Drehbuch zu folgen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Sarakin am 7.02.2020 | 17:00
Sag mal, ist das SO unverständlich?
Offensichtlich.
Du sagst selbst:
Zitat
RR ist es, wenn der Meister es NICHT sagt, wenn es Teil des GV ist, ist es Illusionism
Wie unterscheidet sich jetzt die implizite Absprache, dass Illusionismus in Ordnung ist von der impliziten Absprache, dass Railroading in Ordnung ist. In beiden Fällen gibt es keine explizite Aussprache oder Ansage des Meisters, dass er es macht. In beiden Fällen passiert dann das Gleiche. Das eine ist aber positiv besetzt (Illusionismus), das andere negativ (Railroading).
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 7.02.2020 | 17:03
Ich glaube, ich verstehe nicht, was eine implizite Absprache ist. Auf den ersten Blick wirkt es zumindest wie ein Oxymoron, deshalb die Frage, ob du das vielleicht kurz ausführen könntest?
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 7.02.2020 | 17:05
Offensichtlich.
Du sagst selbst:Wie unterscheidet sich jetzt die implizite Absprache, dass Illusionismus in Ordnung ist von der impliziten Absprache, dass Railroading in Ordnung ist. In beiden Fällen gibt es keine explizite Aussprache oder Ansage des Meisters, dass er es macht. In beiden Fällen passiert dann das Gleiche. Das eine ist aber positiv besetzt (Illusionismus), das andere negativ (Railroading).

Da muss etwas mit den Vokabeln falsch gelaufen sein: Illusionismus war nur das Railroading, solange es erfolgreich täuscht.
Der positive Fall war das Trailblazing/Schnitzeljagd.


Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Pyromancer am 7.02.2020 | 17:06
Ich glaube, ich verstehe nicht, was eine implizite Absprache ist. Auf den ersten Blick wirkt es zumindest wie ein Oxymoron, deshalb die Frage, ob du das vielleicht kurz ausführen könntest?

Wenn der Meister das DSA-Kaufabenteuer auspackt und hinter seinem Meisterschirm verschwindet, dann ist das eine klare Ansage, dass die Spieler keinen signifikanten Einfluss auf den Plot haben und Würfel gedreht werden. Spieler, die am Tisch sitzen bleiben, stimmen dem damit implizit zu.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 7.02.2020 | 17:09
Wenn der Meister das DSA-Kaufabenteuer auspackt und hinter seinem Meisterschirm verschwindet, dann ist das eine klare Ansage, dass die Spieler keinen signifikanten Einfluss auf den Plot haben und Würfel gedreht werden. Spieler, die am Tisch sitzen bleiben, stimmen dem damit implizit zu.

Das erfordert aber eine gewisse Erfahrung auf Seiten des Spielers solche Zeichen erkennen zu können.
Wobei: Vielleicht spielen deshalb manche Leute so gerne mit neuen "unverdorbenen" Spielern.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Sarakin am 7.02.2020 | 17:10
Den Begriff hat, soweit ich das jetzt auf die Schnelle sehen konnte, in diesem Thread First Orko genutzt. Ich hab ihn als nicht explizit ausgesprochenen Gruppenvertrag für mich identifiziert. Also ein GV, der nicht gemeinsam, zum Beispiel in einer Session 0, definiert wurde, sondern durch das gemeinsame Spielen an sich implizit.

Da muss etwas mit den Vokabeln falsch gelaufen sein: Illusionismus war nur das Railroading, solange es erfolgreich täuscht.
Der positive Fall war das Trailblazing/Schnitzeljagd.
Dann ersetze Illusionismus in dem Beitrag meinetwegen durch Trailblazing/Schnitzeljagd. Ich erkenne den Unterschied dennoch nicht.

Das Ganze hat für mich ein bisschen den Geschmack von: "Die armen Spieler. Die wissen gar nicht, dass sie falsch spielen und betrogen werden, während sie Spaß haben."
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 7.02.2020 | 17:13
Wenn der Meister das DSA-Kaufabenteuer auspackt und hinter seinem Meisterschirm verschwindet, dann ist das eine klare Ansage, dass die Spieler keinen signifikanten Einfluss auf den Plot haben und Würfel gedreht werden. Spieler, die am Tisch sitzen bleiben, stimmen dem damit implizit zu.

Wenn er die Maske trägt, bleibe ich sitzen. ;)
Aber ernst, da ist meine Grunderwartung ans Rollenspiel anders (kompletter?) und ich würde mir da eine konkrete Aussage wünschen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Maarzan am 7.02.2020 | 17:23
Dann ersetze Illusionismus in dem Beitrag meinetwegen durch Trailblazing/Schnitzeljagd. Ich erkenne den Unterschied dennoch nicht.

Das Problem gibt es bei "impliziter" Absprache in beiden Richtungen, da es so eben schwer missverständnisträchtig ist und offenbar ja auch oft genug missverstanden werden will!

Wenn jemand z.B. mit der Vorstellung von "Kinoheld" in das Spiel geht und dann in ein offenes Spiel kommt, wird er sich ggf genauso falsch vorkommen wie jemand umgekehrt.

Zum Railroading muss gegen die Spielerinitiative und typischerweise Regeln und Setting getrickst werden, beim ausbleibenden Trailblazing unterbleibt lediglich eine entsprechende Führung.


Das Ganze hat für mich ein bisschen den Geschmack von: "Die armen Spieler. Die wissen gar nicht, dass sie falsch spielen und betrogen werden, während sie Spaß haben."

Erstens: Denen, die dann meckern, hat es eben nicht Spaß gemacht, einem weiteren Teil würde es keinen Spaß machen, wenn sie um den Schmuh wüßten, einem anderen Teil hat es keinen Spaß gemacht, aber sie haben nicht gemeckert, weil sie nicht sicher waren, ob das jetzt korrekt ist oder nicht (z.b. wenn die Illusionistendecke noch hält oder Neulinge nicht erkennen, dass sie da gerade betuppt wurden und es nicht so sein muss)
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 7.02.2020 | 17:48
Zitat
Und wenn du die Vorabsprache verweigerst und das hinterrücks per Railroading selber durchzudrücken versuchst nimmst du denen, die das nicht genießen die Option da nicht dran teil zu nehmen. Du nimmst diesen also die Möglichkeit hier ihren Wünschen entsprechendes
Spiel zu finden.
Statt dessen setzt du selbst fest, dass dein Plot und deine "Überraschung" so toll ist, dass diejenigen Spieler, die das so mögen mehr wert sind als diejenigen, welche es nicht mögen und das halt zu ertragen haben - hört sich für mich reichlich asozial an.

Ich verstehe das Problem, das Herauforderungs orientierte Spieler dabei haben, und  möchte das gar nicht herunter spielen.
Nur meine Lösung wäre: Do it yourself!
Du bist ein herausforderungsorientierter Spieler, also sag es in Session 0.
Erkläre was das ist, und was du willst und nicht willst.(Kein Tricksen, keine Schienen whatever)
Und dann kann der SL sagen: Passt zu meinem Leitstil oder passt nicht!

(So würde ich das machen)
 
Edit.
Das hätte für SL, die (aus welchen Gründen auch immer, doch gerne mal Schienen oder tricksen) den Vorteil, dass sie keinen Offenbarungseid leisten müssten, insbesondere wenn die anderen Spieler an ihrem Tisch, das (aus welchen Gründen auch immer) nicht wollen.

Die Interessen beider Seiten blieben dadurch eventuell besser gewahrt, als wenn davon ausgegangen wird, dass der SL immer und automatisch die Hosen runterlassen muss.

Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.02.2020 | 12:45

Du sagst selbst:Wie unterscheidet sich jetzt die implizite Absprache, dass Illusionismus in Ordnung ist von der impliziten Absprache, dass Railroading in Ordnung ist.
Wenn du mir, as written sowas wie 7G, Greifenfurt Kampagne, Krieg der Drachen, Die schwarze Galeere als tolles Rollenspiel kommunizierst andererseits Die Toten des Winters als schlecht weil geskriptete Szenen zum Nachspielen fehlen wäre das ein Hinweis.
Vor allem ist aber das Problem, der Gruppenvertrag ist schlecht gemacht, aber der SL geht nicht davon aus es besser zu wissen, als seine Mitspieler und hat keine Intention sie zu betrügen und manipulieren.

Es ist der Unterschied jemand schleppt dich zum Fussballspiel wohl wissend du verabscheust es vs jemand lschenkt dir Konzertkarten, weil er denkt es könnte was interessantes für dich sein.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.02.2020 | 12:47

Ich verstehe das Problem, das Herauforderungs orientierte Spieler dabei haben, und  möchte das gar nicht herunter spielen.
Nur meine Lösung wäre: Do it yourself!s.
das hilft bei RRern nur nicht, die ziehen ihr Ding trotzdem durch
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 9.02.2020 | 13:03

Ich verstehe das Problem, das Herauforderungs orientierte Spieler dabei haben, und  möchte das gar nicht herunter spielen.
Nur meine Lösung wäre: Do it yourself!
Du bist ein herausforderungsorientierter Spieler, also sag es in Session 0.
Erkläre was das ist, und was du willst und nicht willst.(Kein Tricksen, keine Schienen whatever)
Und dann kann der SL sagen: Passt zu meinem Leitstil oder passt nicht!

Das verdreht aber die Verantwortung, weil der Zugführer-SL derjenige ist, der dem Spiel Freiheitsgerade nimmt. So wie ich auch davon ausgehe, dass ich bei Mensch Ärger Dich nicht mit einem W6 und eben nicht einem W4 spiele.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Isegrim am 9.02.2020 | 13:19
Issi spricht die Session o an. Die ist außerhalb des eigentlichen Spiels, da sind alle Mitspieler und können gleichberechtigt ihre Wünsche und Vorstellungen formulieren. ME ist das eine vernünftige Herangehensweise: Vor Spielbeginn klären alle gleichberechtigt, was sie wollen, und was NoGos oä sind. Mit diesen Informationen kann die SL einen Plot schreiben, oder es bleiben lassen; oder auch gleich sagen, dass unter diesen Voraussetzungen jemand anderer den Posten übernehmen muss (wenn man nicht ohne SL auskommt...).

Oder man spielt halt Mensch ärger dich nicht. Wurde ja vielleicht so benannt, weil man sich weniger ärgert als im Rollenspiel... ;)

EDIT
Für diese Absprache im Vorhinein ist das Gefangenen-Ding vielleicht ein ganz gutes Beispiel fürs "Railroading-Problem". Scheint ja die Gemüter zu bewegen (genug für 14 Seiten).

Also vorher sagen "Ich mag keine geskripteten Szenen oder Entwicklungen. Wenn du uns im Knast haben willst, warte einfach, bis wir uns selber reinspielen".
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.02.2020 | 13:30

Also vorher sagen "Ich mag keine geskripteten Szenen oder Entwicklungen. Wenn du uns im Knast haben willst, warte einfach, bis wir uns selber reinspielen".
das die NSCs uns reinbringen ist fair, das der Meister die 50 schwergerüsteten Stadtwachen im 150 Seelendorf bis zum Erfolg respawnt ist es nicht
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 9.02.2020 | 13:32
Issi spricht die Session o an. Die ist außerhalb des eigentlichen Spiels, da sind alle Mitspieler und können gleichberechtigt ihre Wünsche und Vorstellungen formulieren. ME ist das eine vernünftige Herangehensweise: Vor Spielbeginn klären alle gleichberechtigt, was sie wollen, und was NoGos oä sind. Mit diesen Informationen kann die SL einen Plot schreiben, oder es bleiben lassen; oder auch gleich sagen, dass unter diesen Voraussetzungen jemand anderer den Posten übernehmen muss (wenn man nicht ohne SL auskommt...).

Oder man spielt halt Mensch ärger dich nicht. Wurde ja vielleicht so benannt, weil man sich weniger ärgert als im Rollenspiel... ;)

EDIT
Für diese Absprache im Vorhinein ist das Gefangenen-Ding vielleicht ein ganz gutes Beispiel fürs "Railroading-Problem". Scheint ja die Gemüter zu bewegen (genug für 14 Seiten).

Also vorher sagen "Ich mag keine geskripteten Szenen oder Entwicklungen. Wenn du uns im Knast haben willst, warte einfach, bis wir uns selber reinspielen".

Mein Beispiel oben dreht sich immer noch um die "implizite Absprache", was ich immer noch für paradox halte.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 9.02.2020 | 14:04
Das verdreht aber die Verantwortung, weil der Zugführer-SL derjenige ist, der dem Spiel Freiheitsgerade nimmt. So wie ich auch davon ausgehe, dass ich bei Mensch Ärger Dich nicht mit einem W6 und eben nicht einem W4 spiele.
Stimmt, hier drehe ich das mal um, undzwar aus gutem Grund:
Das ist doch totaler Quatsch, dass die Verantwortung für deinen Spielspaß  bei einem anderen Menschen liegt! ::)
Jeder Spieler, jeder erwachsene Mensch, trägt Verantwortung für sich.

Das Spielangebot funktioniert immer  von zwei Seiten.
Und jede macht bei Session 0 ein Angebot: Auch der Spieler macht eins.(Auch wenn ihm das vielleicht nicht bewusst ist)

Es mag für den ein oder anderen vielleicht anmuten, dass ausschließlich der SL ein Angebot macht oder machen darf, und die Spieler dürfen höchstens ablehnen oder zustimmen, und keine eigenen Bedingungen stellen. Was aber totaler Quatsch ist.
In dem Moment, wo ich das Spielangebot eines SL nicht ablehne, und mitmache, stimme ich automatisch zu.
(Und dabei akzeptiere ich automatisch seine Bedingungen, ohne von meinem Recht gebrauch zu machen selbst welche zu stellen)
"Ich bin ein Spieler, habe die und die Vorstellungen, wollt ihr mit mir zu diesen Bedingungen spielen? Ja oder Nein?
Dieses Recht habe ich als Spieler.
Ich stelle ja auch andere Spielbedingungen.
Wie: "Ich würde schon mitspielen aber ich kann nur am Wochenende."
Oder "Ich würde schon mitspielen, aber nicht dieses System."
Oder "Ich würde schon mitspielen, aber nur wenn....Du nicht schummelst  oder ........(Thema einfügen)"

Kurz Bedingungen werden zu Spielbeginn immer erst ausgehandelt.
Das ist also der beste Zeitpunkt, die auf den Tisch zu packen.

Wenn mir zu Spielbeginn etwas ganz ganz wichtig ist, (also eine wichtige Grundvoraussetzung, damit ich überhaupt mitspiele), und ich das nicht auf den Tisch packe, dann bin ich selbst Schuld.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 9.02.2020 | 14:10
Stimmt, hier drehe ich das mal um, undzwar aus gutem Grund:
Das ist doch totaler Quatsch, dass die Verantwortung für deinen Spielspaß  bei einem anderen Menschen liegt! ::)
Jeder Spieler, jeder erwachsene Mensch, trägt Verantwortung für sich.

Das Spielangebot funktioniert immer  von zwei Seiten.
Und jede macht bei Session 0 ein Angebot: Auch der Spieler macht eins.(Auch wenn ihm das vielleicht nicht bewusst ist)

Es mag für den ein oder anderen vielleicht anmuten, dass ausschließlich der SL ein Angebot macht oder machen darf, und die Spieler dürfen höchstens ablehnen oder zustimmen, und keine eigenen Bedingungen stellen. Was aber totaler Quatsch ist.
In dem Moment, wo ich das Spielangebot eines SL nicht ablehne, und mitmache, stimme ich automatisch zu.
(Und dabei akzeptiere ich automatisch seine Bedingungen, ohne von meinem Recht gebrauch zu machen selbst welche zu stellen)
"Ich bin ein Spieler, habe die und die Vorstellungen, wollt ihr mit mir zu diesen Bedingungen spielen? Ja oder Nein?
Dieses Recht habe ich als Spieler.
Ich stelle ja auchandere Spielbedingungen.
Wie: "Ich würde schon mitspielen aber ich kann nur am Wochenende."
Oder "Ich würde schon mitspielen, aber nicht dieses System."
Oder "Ich würde schon mitspielen, aber nur wenn....Du nicht schummelst  oder ........(Thema einfügen)"

Kurz Bedingungen werden zu Spielbeginn immer erst ausgehandelt.
Das ist also der beste Zeitpunkt, die auf den Tisch zu packen.

Ich dachte wir sprechen vom Fall der" implizite Absprachen" (was ich jetzt mal zu "implizite Annahmen" umdeute). Sobald ich merke, dass mit W4 bei Mensch Ärger Dich nicht gewürfelt wird, spreche ich das an und überlege zu gehen. Das Railroading kriegst du aber vielleicht erst sehr spät mit. Weshalb es aber wichtiger ist, sich klar zu machen, dass derjenige, der die spezielleren Anforderungen als die Grundnnanhme des Spiels (W6 bei Mensch Ärger dich nicht, Handlungsfreiheit im rpg) macht, ist in der Verantwortung des zu kommunizieren.
Aber das ist eben das Problem mit "impliziten Absprachen", sie verursachen deutlich mehr Probleme als explizite Absprachen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 9.02.2020 | 14:18
Zitat
Ich dachte wir sprechen vom Fall der" implizite Absprachen" (was ich jetzt mal zu "implizite Annahmen" umdeute).
Ja natürlich.
Daher ja mein Vorschlag, das als Spieler gleich zu Beginn auf den Tisch zu packen.
Der Rest der Runde, weiß dann, du willst z.B. echte Herausfoderungen und kein Getrickse,keine Schienen whatever.
Dann kann die Gegenseite z.B. einfach sagen: Unser Spielstil passt nicht zusammen. Und Fertig.
Sie muss dann nicht erklären, wie sie wo schummelt, denn das wollen die anderen Spieler am Tisch vielleicht auch nicht so genau wissen.
(Ob der SL jetzt z.B. ab und an mal Würfeldreht oder nicht)

Die SL kann einfach sagen: Passt nicht zusammen. Und du musst keine weitere Zeit dort verschwenden.
Gleichzeitig muss der SL aber auch seinen anderen Spielern nicht offen legen, was da dem reinen Herausforderungs Spiel  eventuell entgegensteht.
Die anderen Spieler bleiben wie gewünscht im Dunkeln aber du nicht. (Zumindest weißt du, dass du dort nicht das Spiel kriegst, was du willst)

Zitat
Aber das ist eben das Problem mit "impliziten Absprachen", sie verursachen deutlich mehr Probleme als explizite Absprachen.
Wenn du als Spieler herausfordernd spielen willst, und das in Session 0 klarmachst, dann hast du damit überhaupt keine Problem.
Entweder der SL sagt ja oder nein.
Mehr muss er dazu nicht sagen.
Entweder du bist in der richtigen Runde oder der falschen.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: takti der blonde? am 9.02.2020 | 14:27
Würfeln drehen nach Absprache ist eine Spielstilfrage, soll jeder nach seiner Façon selig werden.
Ohne Absprache ist es Beschiss. Ich erwarte von einen Mitmenschen diese Unterscheidung ernst zu nehmen und das Spiel consensual zu gestalten.
Ich verstehe den Widerstand nicht. Agree to disagree etc.

"Herausforderungsvorliebe" ist übrigens bei weitem nicht der einzige Grund kein railroading zu wollen.

Ja natürlich.
Daher ja mein Vorschlag, das als Spieler gleich zu Beginn auf den Tisch zu packen.
Der Rest der Runde, weiß dann, du willst z.B. echte Herausfoderungen und kein Getrickse,keine Schienen whatever.
Dann kann die Gegenseite z.B. einfach sagen: Unser Spielstil passt nicht zusammen. Und Fertig.
Sie muss dann nicht erklären, wie sie wo schummelt, denn das wollen die anderen Spieler am Tisch vielleicht auch nicht so genau wissen.
(Ob der SL jetzt z.B. ab und an mal Würfeldreht oder nicht)

Die SL kann einfach sagen: Passt nicht zusammen. Und du musst keine weitere Zeit dort verschwenden.
Gleichzeitig muss der SL aber auch seinen anderen Spielern nicht offen legen, was da dem reinen Herausforderungs Spiel  eventuell entgegensteht.
Die anderen Spieler bleiben wie gewünscht im Dunkeln aber du nicht.
Titel: Re: Gesprengte Ketten- SCs in Gefangenschaft
Beitrag von: Issi am 9.02.2020 | 14:33
Würfeln drehen nach Absprache ist eine Spielstilfrage, soll jeder nach seiner Façon selig werden.
Ohne Absprache ist es Beschiss. Ich erwarte von einen Mitmenschen diese Unterscheidung ernst zu nehmen und das Spiel consensual zu gestalten.
Oh je,
mir scheint es gibt ein größeres Verständnisproblem
Bitte lies nochmal die letzten Seiten nach.
Steht eigentlich alles Wichtige da.
Und ich meine auch verständlich genug.

Nochmal aufrollen, werde ich es, extra für dich, nicht.
Und wünsche noch einen schönen Sonntag!  ;)

Zitat
Ich verstehe den Widerstand nicht. Agree to disagree etc.
Ich deinen, denke ich, schon. Aber ich geniese lieber das Wochenende

Edit Zum "Würfel drehen ohne Absprach ist Beschiss"
Ja natürlich, es ist nicht offen. (Ob es gewünscht ist, hängt von der jeweiligen Gruppe ab)
Nur gibt es seit Beginn des Rollenspiels SL-Schirme. (Und teilweise auch genau aus diesem Grund.- Damit der SL an der Story drehen kann, ohne, dass die Spieler mitkriegen wann und wie)
Und wenn man so einen sieht, dann kann man nicht ausschließen, dass der auch  für sowas genutzt wird.
Wenn man also sicher gehen will, dass das nicht der Fall ist, dann sollte man nachfragen.