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Medien & Phantastik => Sehen, Lesen, Hören => Sehen => Thema gestartet von: Grey am 25.06.2020 | 20:03

Titel: Foundation
Beitrag von: Grey am 25.06.2020 | 20:03

Sie haben es getan!

Apple TV bringt ab 2021 eine "Foundation"-Serie. Hier ist der Trailer. (https://www.youtube.com/watch?v=FZd3xUDudy8)

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: 6 am 25.06.2020 | 20:25

Ist aber extrem finster von der Beleuchtung.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Shihan am 25.06.2020 | 20:25

"Foundation"  :d

"Apple TV"  :q

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: schneeland am 25.06.2020 | 20:26

Bei war's eher:
Foundation  :headbang:
Trailer  wtf?

Bin noch nicht so richtig optimistisch.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: 6 am 25.06.2020 | 20:29

Der Trailer wirkt wie ein aktuell typischer Blockbusterfilm.
Naja. Ich habe kein Apple TV und ich denke, wenn ich mir den Trailer anschaue, wird sich das auch nicht mehr ändern.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Samael am 25.06.2020 | 20:36

Der Trailer zeigt doch quasi nix, was ich gut finde.

Ich denke Apple kann genug Kohle drauf werfen, dass es gut wird. Mein 1 Jahr kostenlos TV+ reicht hoffentlich noch hin.... Ansonsten würd ich locker auch sehr gerne einmal 4,99€ dafür zahlen.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Grey am 25.06.2020 | 20:40

Ich weiß ja selber noch nicht, was ich davon halten soll. Aber allein dass Foundation jetzt endlich verfilmt wurde, ist nach all den missglückten Anläufen diverser Produzenten eine kleine Sensation.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Grey am 22.05.2021 | 17:14

*raise thread*

OK, nachdem ich inzwischen Einzelheiten über das Schauspielensemble gelesen habe und nach nochmaliger Analyse des Trailers ...

Ich bin froh, dass der Kram auf Apple TV läuft, wo ich gar nicht erst in Gefahr gerate, ihn zu sehen. >:(

Ich meine, klar: Für eine Adaption sind immer ein paar dramaturgische Anpassungen nötig. Dass sie etwa für eine Serie mit einer festen Gruppe von Hauptpersonen den Fall des Imperiums nicht über volle 300 Jahre hinweg schildern, kann ich noch irgendwie verstehen. Da rafft man das Ganze halt zeitlich ein bisschen.

Und auch dass sie einige Charaktere abgewandelt haben, ist vertretbar. Asimovs Original aus den 1950ern war, dem Zeitgeist entsprechend, extrem männerlastig. Dass sie ein paar der (weißen) Männer in Frauen (verschiedener Hautfarbe) umgewandelt haben, ist schlichtweg zeitgemäß und OK.

Aber warum sie aus Salvor Hardin, dem besonnenen, kühl und planvoll taktierenden Bürgermeister mit dem Wahlspruch "Gewalt ist die letzte Zuflucht des Unfähigen" eine top-durchtrainierte schwarze Soldatin mit einer fetten Wumme gemacht haben, entzieht sich meinem Verständnis für notwendige dramaturgische Anpassungen.

... und auch mit den "Anpassungen" bei den meisten anderen Hauptpersonen bin ich in diesem Lichte, euphemistisch ausgedrückt, nur moderat zufrieden. Mein Fazit nach meinen jüngsten Nachforschungen: Ich weiß nicht, was sie da verfilmt haben -- die Foundation-Trilogie ist es jedenfalls nicht.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: JollyOrc am 31.10.2021 | 10:49

Zitat von: Grey am 22.05.2021 | 17:14

... und auch mit den "Anpassungen" bei den meisten anderen Hauptpersonen bin ich in diesem Lichte, euphemistisch ausgedrückt, nur moderat zufrieden. Mein Fazit nach meinen jüngsten Nachforschungen: Ich weiß nicht, was sie da verfilmt haben -- die Foundation-Trilogie ist es jedenfalls nicht.

ich muss dem insgesamt zustimmen. Grundsätzlich finde ich die Idee, viele Rollen dem Geschlecht nach umzubesetzen völlig richtig und zeitgemäß. Asimovs Original atmet halt SEHR den Geist der 50er und 60er SF. Zigarren überall und "nucleonics" als Speerspitze der technologischen Weiterentwicklung. (Inklusive dem Gedanken, dass ein mehrere Sonnensysteme spannendes Königreich zur "Kohle-und-Gas-Barbarei" zurückfällt, aber dabei dennoch größer wird. Über die Sicht auf Geschlechterrollen will ich gar nicht mal sprechen.)

Insofern ist die Überarbeitung des Settings absolut notwendig gewesen. Mein Problem ist viel mehr, dass die Serie eine klassische Abram'sche Mystery Box (http://www.justinkownacki.com/mystery-box-storytelling-plot-emotion/) geworden ist. Anstatt Seldons Plan als gegeben zu präsentieren und dann die verschiedenen Krisen abzuhandeln, füllt die Serie Episode über Episode mit Puzzlen und ungeklärten Dingen an.

Dennoch: Es sind tolle Ideen drin, und schöne Gedankenanstöße, aber das wird zu sehr von dem anderen Kram überdeckt.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Samael am 3.11.2021 | 19:21

Dem Urteil kann ich mich anschließen. Wirklich tolle Ideen (Genetic Dynasty!), und die ersten beiden Folgen fand ich mit einigen Abstrichen auch noch sehr gut. Danach wurde es immer schlechter und wir sind jetzt leider bei generischer SF TV-Serie No. F angekommen.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Alex am 3.11.2021 | 20:12

Ich würde die Serie auch gerne mögen wollen, aber wie schon hier erwähnt gehen mir die ständigen Andeutungen, Mysterien und manchmal wirren Dinge auf die Nerven.
Zu viele offene Fragen am Ende einer Folge, die mit jeder Folge mehr werden.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Enrico Pallazzo am 4.11.2021 | 15:36

Ich fühle mich sehr gut unterhalten. :)

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Grey am 7.11.2021 | 17:58

Zitat von: JollyOrc am 31.10.2021 | 10:49

Mein Problem ist viel mehr, dass die Serie eine klassische Abram'sche Mystery Box (http://www.justinkownacki.com/mystery-box-storytelling-plot-emotion/) geworden ist.

Guter Artikel, danke für den Link! :d (Um so mehr, da sich die Beobachtungen und Schlüsse mit Überlegungen decken, die ich selbst schon angestellt hatte.)

Mal abseits der derzeitigen Fernsehserie ist mir ein Gedanke gekommen, warum möglicherweise bislang so viele Filmemacher an der Adaption von Foundation gescheitert sind: Sie haben versucht, daraus einen Science-Fiction-Film zu machen. Dabei ist es eigentlich eher ein Historiendrama.

Anlässlich der aktuellen medialen Aufmerksamkeit habe ich mir dieser Tage selbst noch mal die Original-Trilogie vorgenommen und gelesen. Wenn man darin nach fantasievollem (visuellem) Weltenbau und tollen Trickeffekten sucht, ist es zwangsläufig enttäuschend. Ich meine, ich selbst habe zwar beim Lesen sowohl den Bombast von Trantor als auch den Prunk von Anacreon, die Schlichtheit des frühen Terminus und den Verfall von Siwenna vor Augen, aber im Grunde hat Asimov die ganze Arbeit der Bühnenbildnerei mir als Leser überlassen. Wer nicht im gleichen Maße Do-It-Yourself-Weltenbauer ist wie ich, dem dürften die Kulissen oft leer und öde erscheinen. Eine Verfilmung nach Art von "Star Wars" wird entweder sehr langweilig oder hat nicht mehr viel mit der Vorlage zu tun. (Im Fall der Serie scheinen sie sich für letzteres entschieden zu haben.)

Dagegen ließen sich viele der Konferenz- und Dialogszenen aus Foundation großartig im Stil eines Historienfilms à là Elizabeth umsetzen. Solche Filme erzählen epische historische Ereignisse aus dem Bilckwinkel von Diplomatie und Intrige. Schlachten und Action-Szenen spielen sich größtenteils off-screen ab, wohingegen jede Nuance in einem Wortwechsel über den weiteren Verlauf der Geschichte entscheiden kann. Das ist der Ansatz dieses Filmgenres und das war über weite Strecken auch Asimovs Ansatz bei Foundation.

Von daher: Wenn man Wert auf eine werkgetreue Adaption legt, haben sich möglicherweise bisher einfach die falschen Produzenten und Regisseure daran versucht.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: chaos-lurchi am 8.11.2021 | 14:09

Schade, dass die Serie anscheinend dem Buch allzu weit davon rennt. Oder hinterher hinkt? :think:
Anschauen werde ich mir sie trotzdem, sobald sie mal woanders als beim abgebissenen Apfel zu sehen sein wird. Ist ja, zumindest bis zu einer gewissen Schmerzgrenze, doch immer wieder faszinierend, was optisch aus solch "trockenen" Seiten raus gekitzelt wird.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 8.11.2021 | 14:50

Zitat von: chaos-lurchi am  8.11.2021 | 14:09

Schade, dass die Serie anscheinend dem Buch allzu weit davon rennt. Oder hinterher hinkt? :think:
Anschauen werde ich mir sie trotzdem, sobald sie mal woanders als beim abgebissenen Apfel zu sehen sein wird. Ist ja, zumindest bis zu einer gewissen Schmerzgrenze, doch immer wieder faszinierend, was optisch aus solch "trockenen" Seiten raus gekitzelt wird.

Ich kenne zwar die Bücher nicht, aber wer bildgewaltige ruhige Space Opera mag, sollte das genießen können.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: chaos-lurchi am 8.11.2021 | 15:12

Zitat von: Space Pirate Hondo am  8.11.2021 | 14:50

Ich kenne zwar die Bücher nicht, aber wer bildgewaltige ruhige Space Opera mag, sollte das genießen können.

Das klingt doch ganz gut :)
Die Trilogie habe ich leider nie bis zum Ende geschafft. Die Ideen, die da drin stecken sind wirklich klasse, aber als so richtig lebendig empfand ich den Schreibstil nicht, und dann wird die schiere Länge irgendwann zum Motivations-Problem (so ging es mir zumindest). Irgendwie bin ich jetzt doch gespannt... :D

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Alex am 13.11.2021 | 11:23

Sorry an alle Fans, aber das Ende von Folge 9 war jetzt echt Mist.  :q

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Hari Seldon erscheint aus dem Portal auf Terminus.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Lyonesse am 28.11.2021 | 16:21

Insgesamt fühlte ich mich von der Staffel 1 recht gut unterhalten. Wie hier schon
gesagt, eine meist ruhig vor sich hinfließende Space Opera mit erkennbaren Ambitionen
und einigem Tiefgang.
Folge 10 zeigte allerdings, dass die Gesetze der Robotik offenbar durchaus mal eine
Ausnahmen zulassen.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Samael am 30.11.2021 | 21:09

Ich hab die Serie übrigens nach Folge 5 (-? Wo sie auf das alte Schlachtschiff kommen) abgebrochen. Apple kann irgendwie keine Serien. Jetzt schon die vierte, die sich gut anhört, dann aber nicht gut gemacht ist. Hauptproblem jeweils: Drehbuch.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: chaos-lurchi am 1.12.2021 | 07:41

Zitat von: Samael am 30.11.2021 | 21:09

Ich hab die Serie übrigens nach Folge 5 (-? Wo sie auf das alte Schlachtschiff kommen) abgebrochen. Apple kann irgendwie keine Serien. Jetzt schon die vierte, die sich gut anhört, dann aber nicht gut gemacht ist. Hauptproblem jeweils: Drehbuch.

Inwiefern "Drehhbuch", unlogisch, fehlerhaft, schlechte Dramaturgie?

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Lyonesse am 5.12.2021 | 20:04

Nervigster Charakter war jedenfalls die Jägerin, aber das ist wahrscheinlich mit
allen Extremisten so.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Grey am 5.12.2021 | 20:30

Zitat von: chaos-lurchi am  8.11.2021 | 15:12

Die Trilogie habe ich leider nie bis zum Ende geschafft. Die Ideen, die da drin stecken sind wirklich klasse, aber als so richtig lebendig empfand ich den Schreibstil nicht, und dann wird die schiere Länge irgendwann zum Motivations-Problem (so ging es mir zumindest). Irgendwie bin ich jetzt doch gespannt... :D

Wenn jemand eine Idee hat, wie ich an die Rechte komme, sollte ich vielleicht doch irgendwann mal die Comic-Adaption umsetzen, die mir im Kopf rumspukt ... 8)

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Samael am 6.12.2021 | 13:34

Zitat von: chaos-lurchi am  1.12.2021 | 07:41

Inwiefern "Drehhbuch", unlogisch, fehlerhaft, schlechte Dramaturgie?

Unlogisch, zum Teil. Schlechte Dramaturgie hauptsächlich.

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Teylen am 10.12.2021 | 12:25

Ich finde die Serie eigentlich soweit recht gut.
Eigentlich, weil die letzte Episode einfach nur schlecht war. Was für mich mit am extremsten deutlich wurde als...

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Warden versucht ihre Mutter zu finden, offenbar zu deren Heimatplanet fliegt, das Schiff abstürzt und sie in einer Kryokapsel auf dem Meeresboden landet.
Nur um das hundert oder so Jahre ihre Mutter in ihrem Raumschiffsarg vorbei fliegt, landet, mit einem Kanu zu ihrer Ex-Stadt paddelt [die logischerweise untergegangen ist], dabei über die Absturzstelle von Warden paddelt, wo deren Kapsel blinkt und sich dann beiden auf dem letzten Stück Festlandholz treffen.

...Das ist sowas von abstrus, da nope ich etwas sehr raus XD

Auch Harry Seldon ging mir in den letzten Folgen auf den Keks...

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Hey, ich habe euch Wissenschaftler hier sowas von verarscht! Eigentlich habe ich euch, und zwei zufällig gewählte Menschenvölker, herbestellt um meine Rasse an Übermenschen zu züchten. Und die dann auch alle so "Yay!" bis "yay?".
What. The. Fuck?!?

Natürlich schafft es auch Gott-Seldon mal so den militärischen Konflikt zwischen den beiden Völkern beizulegen,... ... in etwas weniger Zeit als bei Avatar: The Last Airbender. Wobei ich es Avatar als Kinderserie, und einer Serie wo die sich nicht dauernd ermordeten, eher zugestehe.

Zitat von: Lyonesse am 28.11.2021 | 16:21

Folge 10 zeigte allerdings, dass die Gesetze der Robotik offenbar durchaus mal eine
Ausnahmen zulassen.

Eigentlich nur wen man annimmt das sie die ganze Zeit die Wahrheit gesagt hat?

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Lyonesse am 10.12.2021 | 20:00

@Teylen - Die Wahrheit muß sie ja eigentlich immer sagen, das gehört ja auch dazu. Aber sie ist halt so ein
Kaiserhaus-Android und dient in erster, zweiter und dritter Linie deren Interesse und Nutzen. Die letzte Aktion
von ihr war jedenfalls Mist, aber der Laden ist so ähnlich wie die katholische Kirche und kann sich keine ''mündigen''
Herrscher leisten, weil die ja möglicherweise die ganze zigtausendjährige Agenda mal hinterfragen könnten.
Seldon war eine gute Idee, die aber irgendwie ''konserviert'' werden mußte für den Plot, und heraus kam eine typisch
Asimovsche Nervensäge. Das er ''Pioniere'' haben will, die neue Wege gehen, ist dann halt wieder äußerst amerikanisch
und in der Zeit zu sehen.
 

Titel: Re: Foundation
Beitrag von: Teylen am 10.12.2021 | 22:12

Zitat von: Lyonesse am 10.12.2021 | 20:00

@Teylen - Die Wahrheit muß sie ja eigentlich immer sagen, das gehört ja auch dazu. Aber sie ist halt so ein Kaiserhaus-Android und dient in erster, zweiter und dritter Linie deren Interesse und Nutzen. Die letzte Aktion von ihr war jedenfalls Mist, aber der Laden ist so ähnlich wie die katholische Kirche und kann sich keine ''mündigen'' Herrscher leisten, weil die ja möglicherweise die ganze zigtausendjährige Agenda mal hinterfragen könnten.

Bisher wissen wir von ihr wenig mehr als das sie die einzige Überlebende Roboter des Roboterkrieg ist.
Dahingehend war ich mir nicht sicher in wie weit sie tatsächlich die Wahrheit sagen muss, respektive unter welchen Bedingungen sie jetzt wirklich bei den Empire(s) bleibt. Wenn man die Roboter einfach so hätte programmieren können, dass sie sich so verhalten wie es normale Roboter tun sollen, hätte es keinen Krieg gegeben, denke ich. Zumal ich auf irgendeinem Wiki gelesen hab das sie so quasi der Roboter aus "I, Robot" sein soll oder sein könnte.

Zitat

Seldon war eine gute Idee, die aber irgendwie ''konserviert'' werden mußte für den Plot, und heraus kam eine typisch  Asimovsche Nervensäge. Das er ''Pioniere'' haben will, die neue Wege gehen, ist dann halt wieder äußerst amerikanisch und in der Zeit zu sehen

Ja, halt manifest destiny.
Hat für mich dem Foundation Projekt eher geschadet und scheint auch von den Machern neu eingeführt zu sein.