Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Edwin am 26.01.2021 | 11:55

Titel: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Edwin am 26.01.2021 | 11:55
Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke ist ein Problem, das so alt wie das Hobby selbst sein dürfte. Beispiele sind vielfältig: der hochintelligente Magier kommt nicht auf die Lösung eines eigentlich relativ simplen Rätsels, weil der Spieler kein sonderlich begabter Logiker ist. Gleichzeitig kennt die Spielerin des Barbaren die Lösung, will sie aber nicht sagen, weil das für sie nicht zur Vorstellung ihres Charakters passt. Während es also zwei Varianten der Lücke gibt - Spielerfähigkeit übersteigt Charakterfähigkeit oder Charakterfähigkeit übersteigt Spielerfähigkeit - dürfte die zweite Variante besonders ärgerlich sein: wir spielen im Rollenspiel häufig Machtphantasien; wir schlüpfen vielleicht sogar in andere Rollen um zu erfahren: wie ist es als Introvertierte als Bardin der Mittelpunkt der Party zu sein? Als jemand, der bei den Bundesjugendspielen stets nur Teilnehmerurkunden ergatterte, eine kraftstrotzenden Kämpfer zu spielen? Erlaubt uns das Spiel dies nicht, geht ein wesentlicher Grund am Rollenspiel teilzunehmen verloren.

Historisch dürfte ein erster Lösungsversuch des Problems mit der Einführung des Diebs im frühen D&D verquickt sein: hatte man vorher noch beschrieben wie "Fighting Man" und "Magic User" mit langen Stäben jede Bodenplatte absuchten, konnte der Dieb nun auf "Fallen finden" und sogar "Fallen entschärfen" würfeln - der Umgang mit einem wichtigen Spielelement wurde also verlegt von der SpielerInnenkompetenz hin zur Charakterkompetenz auf dem Bogen.

Leider löst die Einführung eines vertieften Fähigkeitssystems, in welches viele Spielabläufe heraus aus der SpielerInnenkompetenz verlegt werden, nur teilweise. Eine Illustration finden wir in der Uralt-Youtube Serie "The Gamers": In einer Szene läuft Dieb Nimble ohne zu Zögern einen Verliesgang entlang direkt in eine Falle. Der Spieler Nimbles beschwert sich, dass einem hochstufigen Dieb wie Nimble niemals so ein Fehler unterlaufen würde, statt dessen würde er stets nach Fallen suchen. Die in der Spielwelt erlebte Inkompetenz des Charakters Nimble reißt seinen Spieler also aus der Immersion, die Beschwerde ist aus diesem Blickwinkel gerechtfertigt. Mögliche Lösungen sind eine Erweiterung des Fähigkeitssystems - beispielsweise könnte der Spielleiter einen Wurf auf "Diebeskunst" zulassen, sobald Nimble auch nur das Verlies betritt. In eine ähnliche Richtung geht die "Passive Perception" in D&D 5: diese ist ein fester Charakterwert, je nach welchem die Spielleiterin mehr oder weniger versteckte Details der Spielwelt offenbart. Der Vorteil: der Spieler muss nicht mehr ansagen, ob er jetzt dieses oder jenes Spielelement genauer untersucht; statt dessen wird diese Entscheidung in den Kompetenzbereich des Charakters verlegt.

Im Bezug auf das was am Tisch geschieht, wurde das Problem der Charakter/Spieler Fähigkeitslücke somit weitestgehend gelöst. Es bleibt aber noch eine Fähigkeitslücke außerhalb des Tisches, zwischen den Spielsitzungen bestehen: viele Systeme legen großen Wert auf das Meistern von "Charakter builds" etc, um Synergien verschiedener Charakterelemente ausnutzen zu können. Ein Negativbeispiel ist in dieser Hinsicht das "Pathfinder" System, in welchem - je nach Spielerfähigkeit in diesen Builds- Charaktere gleicher Stufe extreme Fähigkeitsunterschiede aufweisen können. Somit sollten Systeme im Sinne der Problemlösung also darauf abzielen, Optimierung durch "Builds" möglichst einzuschränken, etwa indem einfach sehr breite Pfade wie "Heiler" oder "Kämpfer" vorgegeben werden, aus welchen sich dann alle Fähigkeiten ergeben. Somit wird ein "Kämpfer" - seiner spielweltichen hohen Kompetenz in diesem Bereich entsprechend - stets die optimalsten Kampftechniken trainiert. In einem noch weitergehenden Schritt könnte auch die Wahl dieser breiten Pfade ganz aus der (häufig inkompetenten) Hände der SpielerInnen genommen werden, da ja schließlich eine erfahrene Abenteurergruppe am besten weiß wie sie zusammengesetzt ist.

Im Optimalfall würde ein Rollenspielabend, bei welchem es keinerlei Konflikte zwischen Charakter- und Spielerfähigkeiten gibt, auf einen einzigen Zufallswurf kondensiert werden können. Dieser Wurf symbolisiert dann die vielen komplexen Interaktionen zwischen den Charakteren untereinander und mit der Spielwelt, welche keinerlei Einfluss durch die SpielerInnen unterliegen. Wichtig dabei ist, dass die SpielerInnen tunlichst davon absehen, den Ausgang dieses Wurfs mit Interpretationen zu versehen - hier würde wieder ein Immersionsbrechendes Element der Spielerfähigkeiten eingeführt.

Auch wenn unser Problem nun grundsätzlich gelöst ist, stehen wir noch vor einem Grundproblem der menschlichen Psyche: es ist denkbar schwer, willentlich nicht an etwas zu denken. Daher schlage ich vor, dass sich Spielleiterin und Spieler mit anderen Aktivitäten vom Rollenspiel ablenken, um dieses nicht unwillentlich zu zerstören. Eine Möglichkeit ist Raid: Shadow Legends! Spiele jetzt sofort mit deinem Laptop oder Mobile-Device zusammen mit deinen RPG-Kumels KOSTENLOS das preisgekrönte Action-RPG. Wähle aus 300 sammelbaren Charakteren aus 16 Fraktionen, in 15 verschiedenen Charakterarten; einschließlich verschiedener menschenähnlicher Rassen, Elfen, Orks, Salamandermenschen und Untoter!!! Worauf wartest du noch????
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 26.01.2021 | 12:10
Da hilft eigentlich auch nur der sozialistische Einheitscharakter in Mao-Anzug und Hammer und Sichel als einzige Ausrüstung ...  ::)

Das Problem bei vielem Spielerwissen ist, dass er Umfang des möglichen benötigten Wissens unendlich ist (und teils auch noch auf die phantastische Welt und deren Eigenheiten zielt) und dazu der SL oder Abenteuerautor damit ggf auch nicht alles richtig auf dem Schirm hat.

Der Umfang der Spielregeln hingegen ist fix und allen bekannt. Hier kann man von dahingehend "leistungsinteressierten" Teilnehmern erwarten, sich damit auch zu beschäftigen. Da kann es immer noch mal Interpretationsdifferenzen geben, aber die Grundlagen sind allen zugänglich.

Idealerweise würden die Spielregeln daher möglichst viel an Spielwelt brauchbar abbilden, so dass der diffuse Anteil   möglichst gering ist.
Und wenn es dann bei passenden Themen gar auch noch realweltlich richtig ist, kann der Spieler sogar noch etwas davon lernen - wobei das jetzt nicht zwingend notwendig, aber sinnvollerweise bei Abweichungen auch als solche deklariert wäre.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: ghoul am 26.01.2021 | 12:25
Warum ist da Spam am Ende des TE-Beitrags?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Jiba am 26.01.2021 | 13:03
Da hilft eigentlich auch nur der sozialistische Einheitscharakter in Mao-Anzug und Hammer und Sichel als einzige Ausrüstung ...  ::)
Oder der faschistische, arische Einheitscharakter in Militäruniform mit Axt und Rute... nur der Vollständigkeit halber.  ;)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: KhornedBeef am 26.01.2021 | 13:14
Wolltest du auf etwas hinaus? Also, sollten wir noch etwas sagen, oder war das ein einfaches Satirestück, und Diskussionen finden woanders statt?

Edit: Also jetzt in Bezug auf Edwin, nicht danach
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 26.01.2021 | 13:17
Oder der faschistische, arische Einheitscharakter in Militäruniform mit Axt und Rute... nur der Vollständigkeit halber.  ;)

Was ein armseliger Beißreflex.

Aber der Vollständigkeit halber:

Wenn, wäre nebenbei ein wenigstens halbwegs motivstimmiges (weil Faschismus ist alles andere als alle gleichmachend), wenn hier auch inhaltlich immer noch unsinniges Konterextrem:
"Wir brauchen wieder die verdiente Achtung gegenüber und Unterordnung unter die Herrenspieler durch den mindergeistigen Spielepöbel. Nur durch strikte Führung und Auslese kann das Endziel perfekten Spiels erreicht werden."

Wobei ich davon ausgehe (hoffe) - in Essenz dann in Absatz 5 herauskommend - , dass der Originalpost schon zumindest Teilsatire war.

 

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 26.01.2021 | 13:21
Anderer Vorschlag : Ich finde Spielerwissen ist Gruppenwissen.
Wenn also die SPL der Barbarin etwas weiß, was ihre Figur nicht weiß (Oh du ewiges Klischee des doofen Barbaren.. ;D),
Dann, ja dann, kann die SPL das der Gruppe trotzdem mitteilen. Die Gruppe als ganzes, weiß es dann. Und man kann die Erkenntnis zur Not einem anderen, (gebildeten  ::)) Charakter in die Schuhe schieben.

Noch ein Gedanke: Vielleicht überdenkt man das Ganze mit der vermeintlichen "Intelligenz" nochmal.

Ich nutze den Wert nur dann, wenn die Figur etwas weiß, was der SPL nicht weiß.
Also pro SPL.
Wenn der SPL etwas weiß? Woher nehme ich denn als SL das Recht her, anhand eines Intelligenz Wertes abzuleiten, dass die Figur das nicht wissen kann?
Das entbehrt doch häufig jeder Grundlage.
Zur Not weiß es der "ewig dumme Barbar "dann eben.
Wo ist das Problem?
Und vor allem: Für wen ist das denn ein Nachteil?
Für die Gruppe  sicher nicht.
Man spielt und gewinnt zusammen.
Nicht alleine.
Es ist kein Gegeneinander.
 :)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 26.01.2021 | 13:26
Anderer Vorschlag : Ich finde Spielerwissen ist Gruppenwissen.
Wenn also die SPL der Barbarin etwas weiß, was ihre Figur nicht weiß (Oh du ewiges Klischee des doofen Barbaren.. ;D),
Dann, ja dann, kann die SPL das der Gruppe trotzdem mitteilen. Die Gruppe als ganzes, weiß es dann. Und man kann die Erkenntnis zur Not einem anderen, (gebildeten  ::)) Charakter in die Schuhe schieben.

Noch ein Gedanke: Vielleicht überdenkt man das Ganze mit der vermeintlichen "Intelligenz" nochmal.

Ich nutze den Wert nur dann, wenn die Figur etwas weiß, was der SPL nicht weiß.
Also pro SPL.
Wenn der SPL etwas weiß? Woher nehme ich denn als SL das Recht her, anhand eines Intelligenz Wertes abzuleiten, dass die Figur das nicht wissen kann?
Das entbehrt doch häufig jeder Grundlage.
Zur Not weiß es der "ewig dumme Barbar "dann eben.
Wo ist das Problem?
Und vor allem: Für wen ist das denn ein Nachteil?
Für die Gruppe  sicher nicht.
Man spielt und gewinnt zusammen.
Nicht alleine.
Es ist kein Gegeneinander.
 :)

Es ist ein Spotlightstehlen gegenüber denjenigen, welche in die dafür notwendigen Charakterressourcen investiert haben. Am Ende läuft es dann darauf hinaus, dass am Spieltisch nur Kampf und Magie spieltechnisch relevant sind (und manchmal versucht gar noch jemand mit "Realwissen" den Kampf" zu okkupieren (Jeder weiß, dass Katanas durch  Panzerstahl schneiden ...  ~;D) ) und sonst zieht das dann zusätzlich derjenige mit dem (teils vermeintlichen) Realkönnen an sich oder auch einfach der Lauteste.

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Faras Damion am 26.01.2021 | 13:34
Es geht ja nicht darum, dass die Barbarenspielerin stundenlange Monologe hält. Ein kurzes "Deinem Magier könnte auffallen, dass der Kerl heute grün ist" und weiter geht es mit dem Magierspotlight.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 26.01.2021 | 13:41
Es geht ja nicht darum, dass die Barbarenspielerin stundenlange Monologe hält. Ein kurzes "Deinem Magier könnte auffallen, dass der Kerl heute grün ist" und weiter geht es mit dem Magierspotlight.
Genau.

Es gibt unzählige Möglichkeiten einer Figur Spotlight zu verschaffen.
Wenn die SL da mit drauf schaut,  ist das idR. auch kein Problem.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Arldwulf am 26.01.2021 | 13:46
Das Problem der unterschiedlichen Charakteroptimierung löst man am besten durch gutes Balancing. Dadurch gibt es mehr als nur einen Weg einen fähigen Charakter zu basteln und man kann sich eher daran orientieren was zu diesem Charakter passt.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: 1of3 am 26.01.2021 | 14:06
Das Problem der unterschiedlichen Charakteroptimierung löst man am besten durch gutes Balancing.

Ja. Dann ist die Frage, was gutes Balancing ist und wie man das feststellt. Also wenn es jetzt klare Siegbedingungen gäbe, könnte man statistisch erheben, ob eine Option zu stark ist. Die hat man ja nun beim Rollenspiel eher nicht.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 26.01.2021 | 14:08
Was ich auch nicht verstehe: Wenn ein Mitspieler etwas weiß, was uns als Gruppe weiterhilft, dann bin ich doch froh, und denke nicht: "Oh der fiese Wicht wollte wieder Spotlight klauen..." wtf?

Ich habe ehrlich gesagt auch noch nie erlebt, dass ein SL zu einem SPL gesagt hätte: "Deine Figur ist zu dumm, die kann das nicht wissen, deshalb musst du den Mund halten." :P

Man kann Dinge auch OT sagen, von SPL zu SPL.
Wenn man im Spiel gemeinsam ein Rätsel löst, darf doch auch der SPL des Strunz doofen Barbaren mitdenken.
Da sagt keiner: "Deine Figur ist zu blöd. Deshalb darfst du nicht mitmachen.
Hättest vielleicht deine Figur anders bauen müssen..Aber so, ne Sorry...."
 ;D
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 26.01.2021 | 14:14
Was ich auch nicht verstehe: Wenn ein Mitspieler etwas weiß, was uns als Gruppe weiterhilft, dann bin ich doch froh, und denke nicht: "Oh der fiese Wicht wollte wieder Spotlight klauen..." wtf?

Ich habe ehrlich gesagt auch noch nie erlebt, dass ein SL zu einem SPL gesagt hätte: "Deine Figur ist zu dumm, die kann das nicht wissen, deshalb musst du den Mund halten." :P

Man kann Dinge auch OT sagen, von SPL zu SPL.
Wenn man im Spiel gemeinsam ein Rätsel löst, darf doch auch der SPL des Strunz doofen Barbaren mitdenken.
Da sagt keiner: "Deine Figur ist zu blöd. Deshalb darfst du nicht mitmachen.
Hättest vielleicht deine Figur anders bauen müssen..Aber so, ne Sorry...."
 ;D

Wenn das "mal" in den Gruppenhirnpool geworfen wird, wäre daran wohl nichts auszusetzen - doppelt, wenn die Gruppe sonst festhängt.
Meiner Erfahrung nach führt das aber sonst dazu, dass es dann doch IC eingebracht wird "Mein Barbar hat das irgendwo aufgeschnappt" (Ok, dagegen könnte man Regeln finden) oder der eine Spieler quasi die Figur des anderen mitspielt.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Jiba am 26.01.2021 | 15:05
Was ein armseliger Beißreflex.

Wieso denn das? Natürlich strebt der Faschismus in allerletzter Konsequenz eine Gleichheit aller Überlebenden an, einfach indem man den "Ungleichen" das Existenzrecht abspricht. Irgendwann sind die Überlebenden halt alle Nazis.

Und sonst bist du doch auch schnell dabei zu schreiben "Ja, aber die Linken/Storyteller/Indie-Spieler...!". Also wenn wir uns hier schon ein Hufeisen zurechtbiegen, dann doch bitte so, dass es auch zwei Enden hat. Ich habe ja nicht bestritten, dass der Maoismus abzulehnen ist. Und ich hatte gehofft der  ;) entschärft die Aussage. War mein Beitrag etwa nicht satirisch? Warum soll ich das nicht auch dürfen, satirisch schreiben?
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Isegrim am 26.01.2021 | 15:20
Wieso denn das? Natürlich strebt der Faschismus in allerletzter Konsequenz eine Gleichheit aller Überlebenden an, einfach indem man den "Ungleichen" das Existenzrecht abspricht. Irgendwann sind die Überlebenden halt alle Nazis.

Die dann immer noch einen Führer haben... Faschismus ist immer strikt hierarchisch und baut damit auf Ungleichheit auf.

Wolltest du auf etwas hinaus?

Ich glaub, es geht um Werbung für ein dämliches Computerspiel... ;)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: KhornedBeef am 26.01.2021 | 15:31
Ich glaube, der Spam im OP war ein Copy-Paste-Problem. Bei einigen Websites kopiert z.B. schnell unsichtbaren Text mit.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Sir Mythos am 26.01.2021 | 15:35
Bitte zurück zum Thema, die politische Diskussion hat hier nichts verloren.

 :btt: :btt: :btt:
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: ghoul am 26.01.2021 | 15:36
Ich glaube, der Spam im OP war ein Copy-Paste-Problem. Bei einigen Websites kopiert z.B. schnell unsichtbaren Text mit.
Vermutlich. Aber der Übergang war sehr gelungen!  ;D
Titel: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Jiba am 26.01.2021 | 15:37
Die dann immer noch einen Führer haben... Faschismus ist immer strikt hierarchisch und baut damit auf Ungleichheit auf.

Das stimmt natürlich. Ich hatte aber angenommen, Marzaan bezieht sich vor allem auf die zwischenmenschlichen Implikationen der kommunistischen Ideologie, nämlich die „Gleichmacherei“ als negatives Wertefundament, bei der alle gezwungen sind, sich gleich zu verhalten, eben innerhalb dessen, was als „wünschenswertes Verhalten“ angesehen würde von den Kommunisten. Und da sind die Nazis ja nicht anders, in ihrer vehementen Gleichschaltung von Meinungen und Gruppen. Um politische Hierarchien ging es mir dabei gar nicht, sondern mehr um das moralische Gerüst drumherum.

Insofern ist Marzaans Red-Scare-Kalauer am Anfang unter denselben Gesichtpunkten Kokolores wie meiner. Schon die Erwähnung des Mao-Anzugs macht‘s ja kaputt... es wird wohl niemand bestreiten, dass im Maoismus, Stalinismus oder heutigen Nordkorea nicht auch das Führerprinzip herrschen würde oder es da nicht auch reale Hierarchien gäbe.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: 1of3 am 26.01.2021 | 15:46
Ich glaube, der Spam im OP war ein Copy-Paste-Problem. Bei einigen Websites kopiert z.B. schnell unsichtbaren Text mit.

Ist es noch Satire, wenn die Leute Satire nicht erkennen?
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: ghoul am 26.01.2021 | 15:47
Ist es noch Satire, wenn die Leute Satire nicht erkennen?
Nur dann ist die Satire auch gelungen!
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: fivebucks am 26.01.2021 | 16:06
 :btt:

Einmal Würfeln auf: "Abenteuer Lösen".

 ~;D
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: 1of3 am 26.01.2021 | 16:13
Das wäre, wenn man z.B. Primetime Adventures spielt, gar nicht so unwahrscheinlich. Dann kann man sich wieder den wichtigen Dingen zuwenden.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Edwin am 26.01.2021 | 16:42
Irgendwie stolz bin ich ja schon, dass ich den Werbestil von Raid: Shadow Legends so genau nachahmen konnte, dass man mir das abkauft... :)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 26.01.2021 | 16:43
Nur dann ist die Satire auch gelungen!
Naja wirklich lustig ist es, finde ich, nicht, weil manche ja wirklich in die Richtung argumentieren.

Kann man natürlich auch mit : "Genau, am besten die SPL gleich abschaffen, die stören das Spielgleichgewicht!"
Kommentieren.
Aber dann wäre der Strang ja komplett sinnlos.





Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 26.01.2021 | 16:55
Irgendwie stolz bin ich ja schon, dass ich den Werbestil von Raid: Shadow Legends so genau nachahmen konnte, dass man mir das abkauft... :)
Dass du so nicht argumentierst kam durchaus raus.
Was du damit bezwecken wolltest, nicht.

Wie es scheint, wolltest du dich selbst also stolz machen.
Naja.... wenn das so ist.
 ~;D
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: nobody@home am 26.01.2021 | 17:34
Ist es noch Satire, wenn die Leute Satire nicht erkennen?

Ja, natürlich. Es gibt bekanntlich keine Parodie, die nicht auch mit der realen Meinung ihres Verfassers verwechselt werden könnte (https://de.wikipedia.org/wiki/Poes_Gesetz) (im Gegensatz zur Originalregel würde ich so weit gehen, zu behaupten, daß sogar die klare Feststellung und Hervorhebung der satirischen Absicht höchstens begrenzt davor schützt, weil sich dahinter ja theoretisch wieder jeder "einfach nur verstecken" könnte); entsprechend kann man das Konzept von Satire nicht am Verständnis bzw. Mangel an demselben des Publikums festmachen, ohne es effektiv gleich komplett zu beerdigen.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Arkam am 27.01.2021 | 06:35
Hallo zusammen,

auch wenn der Thread als Satire gedacht war würde mich eure wirkliche Lösung interessieren. Denn das Problem existiert diese Lücke ja tatsächlich.
Ich persönlich suche mir erst Mal ein System mit der passenden Schwere. Pathfinder etwa ist mir zu schwer. Ich habe meinen Sweatspot inzwischen so bei Warhammer / Coriolis / Paranoia.
Wenn ich mich mit einem System auskenne gebe ich da auch gerne Hinweise an Leute weiter die sich mit den Regeln weniger beschäftigt haben. Das hat mich teilweise in Konflikt mit der Spielleitung gebracht. Wie meine Vorschläge von den Spielern aufgenommen werden ist unterschiedlich. Da wird man gerne schon Mal in die Powergamer / Munchkin Ecke gestellt.

Als Spielleiter lege ich wert darauf das man die Regeln auch anspielt. Der Spieler des  Dieb müsste also schon Mal ansagen das er auf die Umgebung achtet. Der Spieler des soziale Charakter muss also auch tatsächlich reden. Im besten Falle natürlich in Charakter aber zumindest die konkrete Aktion muss angesagt werden.
In meiner aktuellen Paranoia Runde bestehe ich tatsächlich auf das Sprechen in Charakter. Das wird dann aber auch noch durch einen Fertigkeitswurf unterstützt. Gerade bei Paranoia kommt es sehr auf die konkrete Formulierung an und gleichzeitig sollen die Werte eben auch ihren Wert behalten.

Gruß Jochen
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Kaskantor am 27.01.2021 | 07:20
Ich finde das sollte man jedem selbst überlassen.

Ich selbst spreche gerne In Charakter, egal ob als SL oder Sc.
Es gibt aber auch genug Spieler, die vielleicht nicht ganz so aus sich raus können und da ist es für mich völlig ok, wenn jemand beschreibt, was er erreichen möchte und dann zb. auf Charme würfelt.
Es ist schließlich nicht jeder ein Flirtgott vor dem Herrn. :)

Wenn Abends in der Disse der Rausschmeißer der Meinung ist, dass er dich nicht reinlassen will, kannst ja mal schauen wie sehr deine reallive Überredungskünste auf diesen wirken und dann überlegen, warum ein SC mit einem hohen Wert das besser könnte :)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Deltacow am 27.01.2021 | 07:43


Ich habe ehrlich gesagt auch noch nie erlebt, dass ein SL zu einem SPL gesagt hätte: "Deine Figur ist zu dumm, die kann das nicht wissen, deshalb musst du den Mund halten." :P



Ich habe vor Jahrzehnten das Hobby ausschließlich über Spielleiter kennengelernt die das und div. andere Dinge die mit "Deine Figur kann/kann nicht (...) demgemäß musst Du/darfst nicht (...)" geregelt haben. Ich war damals zu jung und es haben mich offenbar dennoch andere Dinge am Hobby fasziniert. Vielleicht ein regionales Problem, aber den ersten Spielleiter der ein "basisdemokratisches" Auftreten hatte habe ich kennengelernt da war ich bereits deutlich volljährig.

Grundsätzlich erlebe ich heute oft ein "beratschlagen" der Spieler untereinander gegenüber dem "ausführenden" Spieler in der Situation. In Szenen mit hohem Pacing (in der Regel Kampf/Konflikt) haben wir aber eine unverschriftlichte Regel, jeder zieht seine eigene Figur, jeder trifft seine eigenen - unbeeinflussten - Entscheidungen - notfalls ist ein "Intelligenz-Wurf" auch gleichzeitig eine Art Ressourcenverbrauch der bei erfolgreichem Wurf aber ein bisschen "Wer wird Millionär"-artig das Gruppen-Know-How einholt : - )

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 27.01.2021 | 08:39
Als Spielleiter lege ich wert darauf das man die Regeln auch anspielt. Der Spieler des  Dieb müsste also schon Mal ansagen das er auf die Umgebung achtet. Der Spieler des soziale Charakter muss also auch tatsächlich reden. Im besten Falle natürlich in Charakter aber zumindest die konkrete Aktion muss angesagt werden.
In meiner aktuellen Paranoia Runde bestehe ich tatsächlich auf das Sprechen in Charakter. Das wird dann aber auch noch durch einen Fertigkeitswurf unterstützt. Gerade bei Paranoia kommt es sehr auf die konkrete Formulierung an und gleichzeitig sollen die Werte eben auch ihren Wert behalten.

Ausspielen ist - zumindest in vielen Gruppen - dann Teil des Unterhaltungsservices an die Mitspieler. Und ohne Ausspielen kann auch ein in dieser Richtung interessierter, aber bis dahin weniger performanter Spieler auch nicht besser werden.
Die entscheidende Frage ist dann denke ich aber wie diese Leistung sich auf die Handlungsauflösung auswirkt.

Und da sollte meinem Geschmack nach gelten: Die Stoßrichtung/ generelle Strategie setzt der Spieler (z.B. ich vermute eine gewisse Eitelkeit und versuche ihm zu Schmeicheln) , kleine (auch zur Rolle) passende Details können (das kommt hier dann auf den Gruppenkonsens zu dem Thema an) einen kleinen Bonus geben, aber insgesamt wird das Ganze dann auf Basis von Charakterwerten und ingame Situationsmodifikatoren abgehandelt und die genauen Worte nicht direkt einfließen, sondern eben entsprechend per Würfel transformiert werden.

Paranoia wäre meines Erachtens ein Sonderfall, da der Unterhaltungseffekt ja zu einem guten Teil aus dem Reinreiten der Figuren auf Grund von Spitzfindigkeiten in Rede und Tat basiert.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 27.01.2021 | 09:23
Wenn Abends in der Disse der Rausschmeißer der Meinung ist, dass er dich nicht reinlassen will, kannst ja mal schauen wie sehr deine reallive Überredungskünste auf diesen wirken und dann überlegen, warum ein SC mit einem hohen Wert das besser könnte :)
Viel von Überreden funktioniert über das passende Angebot.
Wenn du etwas für mich tust, tue ich was für dich.
Oder eben ein sehr gutes Argument.
Wie: "Ich muss da dringend rein, und jemanden retten. Wenn die Person wegen dir drauf geht, kannst du der Polizei erzählen, warum du mich nicht reinlassen wolltest!"

Oder: Ich sag dem Türsteher, dass da drin eine Person in Gefahr ist, die meine Hilfe braucht.

(Wurf auf Lügen)

Kurz um in meinem System würfeln zu dürfen, braucht es nur ein  "Argument" das beim NSC funktionieren könnte um eine Chance zu haben. (Geht nicht um das Verkaufen des Argumentes)
Und gewürfelt wird nur, wenn es unsicher ist, ob es klappt.
Wenn es sicher klappt, oder sicher nicht klappt, wird nicht gewürfelt.
(Aber ganz ohne Ansagen ist nicht)


Edit. Folgt.
Bei anderen Fertigkeiten ist es ähnlich.
Ich muss der SL erst Ansagen, was meine Figur vorhat, und dann verlangt die SL einen Wurf , oder auch nicht, wenn es sicher oder sicher nicht funktioniert.

(Bei uns wird zwar für gewöhnlich jedes Gespräch ausgespielt, aber es ginge theoretisch auch mit Argument und Beschreibung)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 27.01.2021 | 09:55

Kurz um in meinem System würfeln zu dürfen, braucht es nur ein  "Argument" das beim NSC funktionieren könnte um eine Chance zu haben. (Geht nicht um das Verkaufen des Argumentes)
Und gewürfelt wird nur, wenn es unsicher ist, ob es klappt.
Wenn es sicher klappt, oder sicher nicht klappt, wird nicht gewürfelt.
(Aber ganz ohne Ansagen ist nicht)


Edit. Folgt.
Bei anderen Fertigkeiten ist es ähnlich.
Ich muss der SL erst Ansagen, was meine Figur vorhat, und dann verlangt die SL einen Wurf , oder auch nicht, wenn es sicher oder sicher nicht funktioniert.

(Bei uns wird zwar für gewöhnlich jedes Gespräch ausgespielt, aber es ginge theoretisch auch mit Argument und Beschreibung)

Exakt das meinte ich mit Stoßrichtung. Ob der Spieler dann stottert, rot wird oder die falsche Ansprache benutzt ist irrelevant.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: nobody@home am 27.01.2021 | 09:56
Bei anderen Fertigkeiten ist es ähnlich.
Ich muss der SL erst Ansagen, was meine Figur vorhat, und dann verlangt die SL einen Wurf , oder auch nicht, wenn es sicher oder sicher nicht funktioniert.

Das sollte man eigentlich schon als Grundidee voraussetzen, ja. Im Kampf (leidiges Beispiel, ich weiß, kennt aber wenigstens so ziemlich jeder...) sagen ja wahrscheinlich auch die wenigsten von uns einfach nur "Ich würfle auf Schwert!" -- ein bißchen mehr zum Thema "Was will ich eigentlich erreichen und wie stelle ich mir das vor?" darf da schon kommen. ;)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: unicum am 27.01.2021 | 10:05
Beispiele sind vielfältig: der hochintelligente Magier kommt nicht auf die Lösung eines eigentlich relativ simplen Rätsels, weil der Spieler kein sonderlich begabter Logiker ist.

Vor einigen Jahren, während des Studiums,... Professor der Mathematik schreibt ein Computerprogramm das ein Problem lösen soll. Doch irgendwie läuft es nicht,... rauft sich die Haare (und ja der Mann hat es eigentlich drauf was Mathe betrifft und eigentlich auch was Programmieren betrifft),...

Hinten in der lezten Reihe ruft jemand nach vorne: "Wenn sie in Zeile 45 aus dem : ein ; machen sieht es wenihstens gleichmäsiger aus" (kann auch umgekrhrt sein)

Und so half ein hinterbänklischer Barbar dem Magier das Problem zu lösen,...

Computer sind eben wie die vortestamentarischen Götter: Lauter Regeln und keine Gnade für einen Tippfehler. (Und der Compiler hatte leider auch kein Problem damit)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 27.01.2021 | 10:40
Exakt das meinte ich mit Stoßrichtung. Ob der Spieler dann stottert, rot wird oder die falsche Ansprache benutzt ist irrelevant.
Natürlich.
Im allergrößten Notfall:
Sollte es jmd. wirklich schwer fallen überhaupt ein Argument zu finden, kann man auch hier auf die Ideen seiner Mitspieler bauen.
Dann kommt das Argument für die Figur halt von der gesamten SPL Gruppe.
Hauptsache es ist eins da.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 27.01.2021 | 11:07
Natürlich.
Im allergrößten Notfall:
Sollte es jmd. wirklich schwer fallen überhaupt ein Argument zu finden, kann man auch hier auf die Ideen seiner Mitspieler bauen.
Dann kommt das Argument für die Figur halt von der gesamten SPL Gruppe.
Hauptsache es ist eins da.

In einem umfangreicheren Fertigkeitssystem wird das dann auch odealerweise mit weiteren Wissensfertigkeiten unterstützt, welches dann direkte Hinweise/SL-Unterstützung oder auch ungewöhnlichere/ speziellere Einsichten dann per Wurf generieren würde.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 27.01.2021 | 11:30
In einem umfangreicheren Fertigkeitssystem wird das dann auch odealerweise mit weiteren Wissensfertigkeiten unterstützt, welches dann direkte Hinweise/SL-Unterstützung oder auch ungewöhnlichere/ speziellere Einsichten dann per Wurf generieren würde.
Keine Ahnung, ob ich dich richtig verstehe:
Aber eine Spieleridee muss bei uns jetzt nicht erst erwürfelt werden.
Die Würfel dienen lediglich zur Unterstützung einer Spieleridee.
(Und können entfallen)

Fertigkeiten können (auch ohne Würfel) zusätzliche Hinweise geben, was eine Figur kann, sie legen aber nicht fest, ob sie bestimmte Ideen haben darf oder nicht.

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 27.01.2021 | 11:39
Keine Ahnung, ob ich dich richtig verstehe:
Aber eine Spieleridee muss bei uns jetzt nicht erst erwürfelt werden.
Die Würfel dienen lediglich zur Unterstützung einer Spieleridee.
(Und können entfallen)
Das war auf deinen "Notfall"  bezogen, wo dem Spieler gerade nichts einfällt.

Wenn ein Spieler jetzt keine Idee hat oder glaubt, dass ihm Hintergrundswissen fehlt, kann er sich mit Verweis auf diese Fertigkeiten weitere Hinweise geben lassen. Ginge theoretisch auch mit z.B. Klassen alleine, aber da kommen wir  wieder in deutlich mehr und spätestens bei Randbereichen dann wieder schwammige Diskussionen. 
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 27.01.2021 | 11:49
Das war auf deinen "Notfall"  bezogen, wo dem Spieler gerade nichts einfällt.

Wenn ein Spieler jetzt keine Idee hat oder glaubt, dass ihm Hintergrundswissen fehlt, kann er sich mit Verweis auf diese Fertigkeiten weitere Hinweise geben lassen. Ginge theoretisch auch mit z.B. Klassen alleine, aber da kommen wir  wieder in deutlich mehr und spätestens bei Randbereichen dann wieder schwammige Diskussionen.
Jepp
Zurück zum Beispiel mit dem Türsteher.
Da gibt es bei uns so Fertigkeiten wie "Gassenwissen" , die man nehmen könnte.
Man muss es aber nicht.
Und ich würde auch nicht darauf würfeln.
Sondern höchstens die Tipps oder Vorschläge die ich als SL gebe damit gegebenenfalls rechtfertigen.

Wenn die Idee für das Argument von anderen SPL kommt, dann ist das idR. einfach die Schwarmintelligenz der Gruppe, die entscheidet.

Edit.
Das passt ja auch hier zum Strang.
Man darf in dem Fall auch das Wissen seiner Mitspieler nutzen.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Alexandro am 27.01.2021 | 12:03
Was war jetzt die "endgültige" Lösung des OP?  ;)

Persönlich tendiere ich dazu, dass die SC bestimmte Sachen einfach wissen (egal ob durch Spielerinitiative, Gruppenpool oder SL-Befragung), denn dadurch geht das Spiel vorwärts. Es besteht allerdings ein Unterschied zwischen "wissen" und "anwenden können" und bei letzterem würde ich durchaus würfeln lassen.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: bobibob bobsen am 27.01.2021 | 12:54
Warum man das überhaupt trennen soll ist mir bisher nicht klar geworden. Hat in meinen Runden immer nur zu ewigen Diskussionen geführt.
Heute ist es mir egal. Soll der tumbe Barbar doch eine eloquente Rede halten. Ich kann mir nicht vorstellen wie so etwas das Spiel negativ beeinträchtigen kann.

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Sir Mythos am 27.01.2021 | 13:12
Warum man das überhaupt trennen soll ist mir bisher nicht klar geworden.

Ich glaube, da kommt es ein bisschen auf das Setting und die plausiblität der Spielwelt an.

Wenn ich in Cthulhu eine "formlose Ansammlungen protoplasmatischer Blasen, schwach selbstleuchtend und mit unzähligen temporären Augen, die sich bilden und nicht bilden" beschreiben, dann können die meisten Cthulhu-Spieler zuordnen, um was für ein Mythos-Wesen es sich handelt. Die Charaktere aber noch lange nicht. Bei solchen Situationen ist die Trennung zwischen Spieler- und Charakterwissen schon relevant.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 27.01.2021 | 13:17
Warum man das überhaupt trennen soll ist mir bisher nicht klar geworden. Hat in meinen Runden immer nur zu ewigen Diskussionen geführt.
Mir fällt ein Beispiel ein, wo es tatsächlich für mich Sinn macht zu trennen.

(Die Figuren befinden sich an unterschiedlichen Orten)

Ein SC bricht in die Diebesgilde ein, um ein magisches Schwert zurück zu klauen
Die anderen SC sind derweil im Gasthaus und warten. Doch da ihre SPL während der Einzelaktion im Raum sind, kriegen sie natürlich trotzdem alle Informationen mit, die dieser SC in der Diebesgilde erhält.
(Z.B. dass der fiese Raffdas hinter dem Diebstahl steckt)

Wüssten die Figuren im Gasthaus das jetzt plötzlich auch, ohne, dass sie sich mit dem anderen SC getroffen und ausgetauscht haben, dann wäre es nicht nachvollziehbar, dass sie sich auf einmal unter den Gästen nach dem fiesen Raffdas erkundigen.
(Sie müssten SPL und Charakterwissen trennen - zumindest, bis sich die Figuren getroffen haben)

Wahrscheinlich gibt es noch andere.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: TinyMine87 am 27.01.2021 | 13:25
Mir fällt ein Beispiel ein, wo es tatsächlich für mich Sinn macht zu trennen.

(Die Figuren befinden sich an unterschiedlichen Orten)

Ein SC bricht in die Diebesgilde ein, um ein magisches Schwert zurück zu klauen
Die anderen SC sind derweil im Gasthaus und warten. Doch da ihre SPL während der Einzelaktion im Raum sind, kriegen sie natürlich trotzdem alle Informationen mit, die dieser SC in der Diebesgilde erhält.
(Z.B. dass der fiese Raffdas hinter dem Diebstahl steckt)

Wüssten die Figuren im Gasthaus das jetzt plötzlich auch, ohne, dass sie sich mit dem anderen SC getroffen und ausgetauscht haben, dann wäre es nicht nachvollziehbar, dass sie sich auf einmal unter den Gästen nach dem fiesen Raffdas erkundigen.
(Sie müssten SPL und Charakterwissen trennen - zumindest, bis sich die Figuren getroffen haben)

Wahrscheinlich gibt es noch andere.

Ist bei uns ziemlich ähnlich so passiert. Unser Dieb fand es hirnrissig den Nothic anzugreifen, also ist er anders herum. Unser Paladin wollte das Geschöpf aber von seinen Qualen erlösen - ergo - zwei Wege. Doppelte Arbeite. Und managen das die einen vom andren nichts wissen. Da endete fast jeder Satz mit: "Aber das weißt du ja nicht"

Was mir noch zum Thema einfällt ist das Wissen über Monsterwerte. Manchmal kann man ja im Kopf mitrechnen, wann der Riese tot zu sein hat oder ob sich ein Feuerball noch lohnt oder oder... Auch Fähigkeiten sind oft schon dem Spieler bekannt, die das Monster entgegen werfen kann... so bereitet man seinen Charakter nicht selten so vor, dass er eben nicht im AoE steht oder das man genau weiß, wann man Schutz vor X zaubern sollte... ohne das die Charaktere es möglicherweise explizit beim Jäger um die Ecke "gelernt" hätten.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Sir Mythos am 27.01.2021 | 13:31
Was mir noch zum Thema einfällt ist das Wissen über Monsterwerte. Manchmal kann man ja im Kopf mitrechnen, wann der Riese tot zu sein hat oder ob sich ein Feuerball noch lohnt oder oder... Auch Fähigkeiten sind oft schon dem Spieler bekannt, die das Monster entgegen werfen kann... so bereitet man seinen Charakter nicht selten so vor, dass er eben nicht im AoE steht oder das man genau weiß, wann man Schutz vor X zaubern sollte... ohne das die Charaktere es möglicherweise explizit beim Jäger um die Ecke "gelernt" hätten.

Ja, wobei ich bei sowas davon ausgehen würde, dass ein gewisses Allgemeinwissen zu Monster in der Bevölkerung existiert (und wenn es nur Aberglaube ist), der sowas rechtfertigt. Kommt da aber auch auf das Setting an (Cthulhu vs. D&D). In einer entsprechenden Fantasywelt hat man vermutlich von der ein oder anderen Sache schon mal gehört - zumindest einer der Charaktere. Und da die ja mit Sicherheit nicht die ganze Zeit stumm durch die Welt reisen, wird man sich das schon erzählt haben. Insofern sehe ich diesbezüglich weniger die Notwendigkeit der Trennung.
Die Frage ist halt immer: Wie wahrscheinlich ist das Wissen in der Welt verbreitet und wird nicht nur als Unsinn (Märchen/Fabeln) abgetan.

Anders ist das bei Situationen wie Issi sie beschrieben hat. Wo es um explizite Plot-Informationen geht, die quasi nur an bestimmten Stelle gefunden werden können. Da sollte (zumindest, wenn kein Austausch zwischen den SCs stattgefunden hat) getrennt werden. Insbesondere auch, wenn ein Spieler sagt "Und dieses Detail erwähne ich explizit nicht".
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: bobibob bobsen am 27.01.2021 | 13:43
und wo wird da Spielspaß gemindert. Die beiden Beispiele taugen da eher weniger für mich.
Der Dieb kehrt zurück ins Gasthaus. Läßt sich mit zwei Worten darstellen.
Monsterwerte sind im Normalfall halt nicht alle gleich.
Und klar wir haben auch schon mit Augenbinden (für dargestellte Dunkelheit) und Handzeichen als Kommunikation in der Zone der Stille gespielt.
Das sind aber Effekte die sich relativ schnell aufbrauchen und sparsam eingesetzt gehören.
Gruppenwissen gegen Sc Wissen habe ich immer als hinderlich empfunden.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 27.01.2021 | 13:48
und wo wird da Spielspaß gemindert. Die beiden Beispiele taugen da eher weniger für mich.
Der Dieb kehrt zurück ins Gasthaus. Läßt sich mit zwei Worten darstellen.
Klar, keine Frage.
Mein Beispiel war aber auf eine Situation bezogen, in der der Dieb noch nicht zurück ist, die SC im Gasthaus aber schon weiter ermitteln.

Sowas kann passieren, wenn sich diese Einzelaktion hinzieht, weil der Dieb eventuell irgendwo festsitzt, irgendein Problem löst etc., und die SL deshalb in der Zwischenzeit rüber ins Gasthaus schaltet.


Edit.
Sowas passiert auch häufig, wenn sich die Gruppe strategisch aufteilt. Jeder befragt jmd. anderen, oder erkundet etwas anderes.

Erst wenn man sich wiedertrifft, kann auch ein Austausch stattfinden.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 27.01.2021 | 23:35
Grundsätzlich erlebe ich heute oft ein "beratschlagen" der Spieler untereinander gegenüber dem "ausführenden" Spieler in der Situation. In Szenen mit hohem Pacing (in der Regel Kampf/Konflikt) haben wir aber eine unverschriftlichte Regel, jeder zieht seine eigene Figur, jeder trifft seine eigenen - unbeeinflussten - Entscheidungen - notfalls ist ein "Intelligenz-Wurf" auch gleichzeitig eine Art Ressourcenverbrauch der bei erfolgreichem Wurf aber ein bisschen "Wer wird Millionär"-artig das Gruppen-Know-How einholt : - )

Finde ich gut, halte ich halbwegs ähnlich. Interessanterweise bin aber davon beim Deathwatch-RPG abgewichen, wo man ja SCs mit jahrzehnte-langer bis jahrhunderte-langer Kampferfahrung spielt. Um dies zu repräsentieren habe ich den Spielern die kurze Koordination erlaubt und falls alle Beteiligten kollektiv im Squad-Modus waren, auch etwas länger.

Also quasi ein rollenspiel-konformer, nicht-quantitativer Bonus. Ziemlich ungewöhnlich, mMn.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Runenstahl am 28.01.2021 | 00:03
notfalls ist ein "Intelligenz-Wurf" auch gleichzeitig eine Art Ressourcenverbrauch der bei erfolgreichem Wurf aber ein bisschen "Wer wird Millionär"-artig das Gruppen-Know-How einholt : - )

Genau das ist mMn die perfekte Lösung.

Der Spieler des klugen Magiers kommt nicht drauf, aber der Spieler des tumben Barbaren springt unruhig auf und ab weil er das Rätsel gelöst hat ?

Dann lass den Magier einen Intelligenz oder Wissenswurf machen, und bei Erfolg darf er sich mit der ooC mit der Gruppe beraten um dann "selbst" auf die Lösung zu kommen.

Das darf dann auch gerne vom Spieler des Barbaren angestoßen werden "SL, ich weiß was, aber das paßt nicht zu meinem Charakter. Darf der Merlin mal eine Probe würfeln ob ihm was 'einfällt' ?".

Dann freut sich sowohl der Barbarenspieler (weil er im Charakter bleiben kann und trotzdem Spaß am Rätselraten hat) und der Magierspieler freut sich das seine guten Werte in "Wissen über obskure Rätsel und das Paarungsverhalten von Wolpertingern" endlich mal was bringen.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: 1of3 am 28.01.2021 | 07:36
Genau das ist mMn die perfekte Lösung.

Der Spieler des klugen Magiers kommt nicht drauf, aber der Spieler des tumben Barbaren springt unruhig auf und ab weil er das Rätsel gelöst hat ?

Dann lass den Magier einen Intelligenz oder Wissenswurf machen, und bei Erfolg darf er sich mit der ooC mit der Gruppe beraten um dann "selbst" auf die Lösung zu kommen.

Das darf dann auch gerne vom Spieler des Barbaren angestoßen werden "SL, ich weiß was, aber das paßt nicht zu meinem Charakter. Darf der Merlin mal eine Probe würfeln ob ihm was 'einfällt' ?".

Interessant. Kann man sicher machen. Dann frage ich mich allerdings wozu Intelligenz-Würfe bei dem hypothetischen Spiel eigentlich da sind. Weil, wenn es die gibt, sollten sie dann nicht genau dafür da sein, um Informationen zu bekommen? Oder wenn man anders herum, die hier gesuchten Informationen nicht über solches Würfeln bekommen kann, wieso dann jetzt?

Es kommt mir irgendwie merkwürdig vor, dass diskutierte Problem in Mechaniken reinzumischen, die für etwas anderes gedacht sind. Wenn jedenfalls gedacht wurde.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 08:12
Warum soll der SPL des "tumben Barbaren" überhaupt seine Klappe halten, wenn der SPL des "Magiers" nicht auf die Lösung kommt?

Kann mir das bitte irgendjemand erklären, wieso der seinem Mitspieler dann nicht helfen darf?

Eine Begründung war ja bislang "dass der Spieler, der dem anderen hilft,  dadurch Spotlight klauen würde."
Was mMn. so nicht stimmt.
Im Gegenteil, die Hilfe dient ja nur dazu, dass es vorteilhaft für die Figur  weitergehen kann. (Und damit für die Gruppe insgesamt)

Gibt es noch andere Begründungen?

Edit.
(Und warum muss SPL des Magiers erst auf "Intelligenz" würfeln, damit sein Mitspieler ihm helfen darf? Was passiert wenn der SPL, dem nichts einfällt, seinen Wurf versemmelt? Muss der SPL der ihm helfen will dann seinen Mund halten?)

Denn das wäre in meinen Augen eine doppelte Bestrafung für den betroffenen SPL.
A la " Du bist zu doof" , "Mal kucken, ob wenigstens deine Figur klug genug ist"- Wurf versemmelt- "oh ne- die scheinbar auch nicht.- Na dann darf dein Mitspieler, der offenbar " klüger " ist als du, dir leider nicht helfen.... :P

Denn wir sind hier in der Rollenspiel Show!
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 28.01.2021 | 08:37
Warum soll der SPL des "tumben Barbaren" überhaupt seine Klappe halten, wenn der SPL des "Magiers" nicht auf die Lösung kommt?

Kann mir das bitte irgendjemand erklären, wieso der seinem Mitspieler dann nicht helfen darf?

Eine Begründung war ja bislang "dass der Spieler, der dem anderen hilft,  dadurch Spotlight klauen würde."
Was mMn. so nicht stimmt.
Im Gegenteil, die Hilfe dient ja nur dazu, dass es vorteilhaft für die Figur  weitergehen kann. (Und damit für die Gruppe insgesamt)

Gibt es noch andere Begründungen?

Edit.
(Und warum muss SPL des Magiers erst auf "Intelligenz" würfeln, damit sein Mitspieler ihm helfen darf? Was passiert wenn der SPL, dem nichts einfällt, seinen Wurf versemmelt? Muss der SPL der ihm helfen will dann seinen Mund halten?)

Denn das wäre in meinen Augen eine doppelte Bestrafung. Für den betroffenen SPL.
A la " Du bist zu doof" , "Mal kucken, ob wenigstens deine Figur klug genug ist"- Wurf versemmelt- "oh ne- die scheinbar auch nicht.- Na dann darf dein Mitspieler, der offenbar " klüger " ist als du, dir leider nicht helfen.... :P

Denn wir sind hier in der Rollenspiel Show!

Weil das:

Wenn das "mal" in den Gruppenhirnpool geworfen wird, wäre daran wohl nichts auszusetzen - doppelt, wenn die Gruppe sonst festhängt.
Meiner Erfahrung nach führt das aber sonst dazu, dass es dann doch IC eingebracht wird "Mein Barbar hat das irgendwo aufgeschnappt" (Ok, dagegen könnte man Regeln finden) oder der eine Spieler quasi die Figur des anderen mitspielt.

Und zusätzlich noch:  "wenn der SPL des "Magiers" nicht auf die Lösung kommt" heißt dann auch oft genug: "Hat nicht schnell genug reingerufen, wie der aggressivere Mitspieler es praktiziert".
Gerade in einer neuen ungewohnten Rolle sind dann eben auch viele Spieler erst einmal nicht so schnell (oder von Natur aus etwas überlegender und damit langsamer).
Da bleibt dann mit selbstverständlichem "Helfen" für die quasi nichts mehr zu spielen übrig - das hat ein anderer dann schon mit erledigt, selbst wenn der Originalspieler mit etwas mehr Zeit dann ggf sogar noch auf eine eigene Lösung gekommen wäre.

Wobei man
1- Hilfestellung für einen stockenden Spieler natürlich auch von der "Freigabe" des "Spezialisten" abhängig machen könnte.
2- Einwürfe zweifelhafter Kompetenz mit der eigenen Figur wären dann eben auch zu bewürfeln.
3- Neulinge könnten einen (idealerweise verantwortungsbewussten) Mentor dazugestellt bekommen, der sich dieser fördernden Aufgabe entsprechend bewusst ist.



 
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 08:42
Mir ging es jetzt nicht ums schnell reinrufen
Das ist klar blöd.
Sondern darum zu helfen, wenn man merkt, dass der Spieler länger überlegt und nicht weiter kommt.

" Das ist  außerdem mMn. kein Argument, dass gewürfelt werden muss."

Man kann auch einfach vereinbaren, dass ein SPL Bescheid gibt, sobald er oder sie Hilfe wünscht. Und man zumindest bis dahin die Klappe hält.
Ist also kein Würfelwurf nötig.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 28.01.2021 | 08:55

Sondern darum zu helfen, wenn man merkt, dass der Spieler länger überlegt und nicht weiter kommt.

Man kann auch einfach vereinbaren, dass ein SPL Bescheid gibt, sobald er oder sie Hilfe wünscht. Und man zumindest bis dahin die Klappe hält.

Das wäre ja Punkt 1 aus meiner Vorschlagsliste.


" Das ist  außerdem mMn. kein Argument, dass gewürfelt werden muss."

Das würfeln kommt ja nicht aus der "Hilfeperspektive" heraus, sondern der Charakterwissenperspektive.
Wenn das für die beratene und folgend ausführende Figur Standardwissen wäre, muss auch nicht gewürfelt werden.
Wenn es unsicher wäre, ob die ausführende Figur das weiß/kann, wird eben gewürfelt.

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Jiba am 28.01.2021 | 09:00
Zitat
Meiner Erfahrung nach führt das aber sonst dazu, dass es dann doch IC eingebracht wird "Mein Barbar hat das irgendwo aufgeschnappt" (Ok, dagegen könnte man Regeln finden) oder der eine Spieler quasi die Figur des anderen mitspielt.

Okay, dann hast du halt immer nur mit Leuten gespielt, die anscheinend nicht viel um ihre Mitspieler scheren. Das tut mir auch leid für dich, ist sicher nicht angenehm und ich hoffe auch du hast irgendwann bessere Spielerfahrungen gemacht.

 Aber ich würde aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass das nicht der natürliche Ablauf einer solchen Situation ist. Ich kenne es so, dass man sich entweder zurückhält, bis der andere Spieler selbst drauf kommt und wenn das nicht passiert, wirft man eine Idee in den Raum, out-of-character, die der Spieler dann für seinen Charakter aufnehmen kann.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 09:03
Das wäre ja Punkt 1 aus meiner Vorschlagsliste.


" Das ist  außerdem mMn. kein Argument, dass gewürfelt werden muss."

Das würfeln kommt ja nicht aus der "Hilfeperspektive" heraus, sondern der Charakterwissenperspektive.
Wenn das für die beratene und folgend ausführende Figur Standardwissen wäre, muss auch nicht gewürfelt werden.
Wenn es unsicher wäre, ob die ausführende Figur das weiß/kann, wird eben gewürfelt.
Aber wer will denn wirklich objektiv bewerten, was ein Charakter wissen kann, und was nicht?
Selbst wenn ein Charakter eine bestimmte Fertigkeit nicht hat, kann es dennoch sein, dass er irgendwo Mal was über ein bestimmtes, ihm nicht so vertrautes Wissensgebiet aufgeschnappt hat.

Darf die SL dann wirklich mit Recht sagen : Nö! Das weiß deine Figur sicher nicht!?
Ich finde das schwierig.


Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Runenstahl am 28.01.2021 | 09:04
Interessant. Kann man sicher machen. Dann frage ich mich allerdings wozu Intelligenz-Würfe bei dem hypothetischen Spiel eigentlich da sind. Weil, wenn es die gibt, sollten sie dann nicht genau dafür da sein, um Informationen zu bekommen? Oder wenn man anders herum, die hier gesuchten Informationen nicht über solches Würfeln bekommen kann, wieso dann jetzt?

Es kommt mir irgendwie merkwürdig vor, dass diskutierte Problem in Mechaniken reinzumischen, die für etwas anderes gedacht sind. Wenn jedenfalls gedacht wurde.

Natürlich kann man auch sagen: "Die Sphinx stellt euch ein Rätsel, würfelt man eine Int-Probe ob ihr es lösen könnt." Ist völlig legitim.
Aber viele Spieler wollen ja gerne selbst mitraten. Und mit der obigen Mechanik kann man nun die Spieler rätseln lassen UND die besseren (und schlechteren) Werte ihrer Charaktere mit einbeziehen.

Warum soll der SPL des "tumben Barbaren" überhaupt seine Klappe halten, wenn der SPL des "Magiers" nicht auf die Lösung kommt?
Kann mir das bitte irgendjemand erklären, wieso der seinem Mitspieler dann nicht helfen darf?

(Und warum muss SPL des Magiers erst auf "Intelligenz" würfeln, damit sein Mitspieler ihm helfen darf? Was passiert wenn der SPL, dem nichts einfällt, seinen Wurf versemmelt? Muss der SPL der ihm helfen will dann seinen Mund halten?)

Der Spieler des tumben Barbaren WILL vielleicht gar nicht das sein Charakter auf die Lösung kommt weil es seiner Meinung nach nicht zum Charakter paßt das der Barbar in der Lage ist, das Sudoku zu lösen, mit dem die Tür des Tempels versiegelt ist.

Und ja, wenn die Würfe versemmelt werden, muß die Gruppe (wie in anderen Situationen auch wenn Würfe fehlschlagen) einen anderen Weg suchen. Ist aber auch Systemabhängig. Bei "fail forward" passieren dann vielleicht andere Dinge oder man braucht einfach derart lange das vorher noch ein Monster auftaucht (klassisches Beispiel dafür sind die Gefährten beim Versuch die Tür nach Moria zu öffnen).
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 28.01.2021 | 09:08
Okay, dann hast du halt immer nur mit Leuten gespielt, die anscheinend nicht viel um ihre Mitspieler scheren. Das tut mir auch leid für dich, ist sicher nicht angenehm und ich hoffe auch du hast irgendwann bessere Spielerfahrungen gemacht.

 Aber ich würde aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass das nicht der natürliche Ablauf einer solchen Situation ist. Ich kenne es so, dass man sich entweder zurückhält, bis der andere Spieler selbst drauf kommt und wenn das nicht passiert, wirft man eine Idee in den Raum, out-of-character, die der Spieler dann für seinen Charakter aufnehmen kann.

Nicht nur, aber immer mal wieder. Und das reiht ja um für der Sorte nicht auch noch eine quasi offizielle Absegnung haben zu wollen.

Aber wer will denn wirklich objektiv bewerten, was ein Charakter wissen kann, und was nicht?
Selbst wenn ein Charakter eine bestimmte Fertigkeit nicht hat, kann es dennoch sein, dass er irgendwo Mal was über ein bestimmtes, ihm nicht so vertrautes Wissensgebiet aufgeschnappt hat.

Darf die SL dann wirklich mit Recht sagen : Nö! Das weiß deine Figur sicher nicht!?
Ich finde das schwierig.

 ::) Genau dazu sind Spielwerte und deren Bewürflung da, um so etwas dann klärend festzustellen!




Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 09:10
Wenn ein SPL nicht will, dass sein Charakter darauf kommt, aber ein anderer schon, kann er dennoch mitdenken, und seine Lösung dann hinterher einem anderen SC zu Verfügung stellen.

Dann errät der SPL des Barbaren das Rätsel, und der SPL des Magiers gibt dann die Lösung als die seiner Figur aus

Sowas können die SPL doch OT miteinander ausmachen.
Ist bei Rätseln doch nicht so, dass der Spieler des Barbaren da nicht mitmachen darf, weil der Intelligenz Wert seiner Figur zu niedrig ist.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 09:15
::) Genau dazu sind Spielwerte und deren Bewürflung da, um so etwas dann klärend festzustellen!

Aber nicht, was die Ideen und Gedanken der SPL für ihre oder andere Figuren betrifft.
Der Würfel sagt dir idR. nicht, was deine Figur denken darf und was nicht.

Wissenfertigkeiten werden vor allem geprüft, wenn es um Abenteuer spezifisches Wissen geht, das die SPL sicher nicht haben. -Aber ihre Figuren für das Abenteuer brauchen.


Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Runenstahl am 28.01.2021 | 09:16
Ist Geschmackssache. Ich finde es toll wenn man auf diese Weise Charakterwerte und Spielerwissen miteinander verbinden kann. Es geht auch nicht darum jemandem den Spaß zu nehmen, sondern im Gegenteil es geht darum allen Spielern zu erlauben mitzumachen, aber auf eine Art und Weise die zu ihrem Charakter paßt.

Wenn du das doof findest, dann nutze es nicht !
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 28.01.2021 | 09:22
Aber nicht, was die Ideen und Gedanken der SPL für ihre oder andere Figuren betrifft.
Der Würfel sagt dir idR. nicht, was deine Figur denken darf und was nicht.

Wissenfertigkeiten werden vor allem geprüft, wenn es um Abenteuer spezifisches Wissen geht, das die SPL sicher nicht haben. -Aber ihre Figuren für das Abenteuer brauchen.

Wenn diese Ideen oder Gedanken entsprechende Befähigung erfordern schon. Standardkram wäre so oder so frei. Es geht ja nur um die Fälle, wo das mit der notwendigen Befähigung nicht so sicher ist.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 09:28
Ist Geschmackssache. Ich finde es toll wenn man auf diese Weise Charakterwerte und Spielerwissen miteinander verbinden kann. Es geht auch nicht darum jemandem den Spaß zu nehmen, sondern im Gegenteil es geht darum allen Spielern zu erlauben mitzumachen, aber auf eine Art und Weise die zu ihrem Charakter paßt.
Dem steht doch auch nichts im Weg.
Wenn ich als SPL etwas weiß, von dem ich finde, dass es zu meinem SC passt, dann weiß es mein Charakter.
Wenn ich finde, dass es zu einem anderen SC besser passt, dann stelle ich meine Lösung einem anderen Spieler/ Charakter zu Verfügung.
So passt das  Wissen auf jeden Fall zum Charakter.

Der Unterschied ist nur, dass mein SPL Wissen nicht allein auf mich und meinen SC begrenzt ist, sondern ich auch anderen SPL und SC zu Verfügung stellen kann.
Man kämpft hier nicht alleine sondern zusammen.

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 09:36
Wenn diese Ideen oder Gedanken entsprechende Befähigung erfordern schon. Standardkram wäre so oder so frei. Es geht ja nur um die Fälle, wo das mit der notwendigen Befähigung nicht so sicher ist.
Bitte nenne mir Mal ein Beispiel



Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 28.01.2021 | 09:56
Dem steht doch auch nichts im Weg.
Wenn ich als SPL etwas weiß, von dem ich finde, dass es zu meinem SC passt, dann weiß es mein Charakter.
Wenn ich finde, dass es zu einem anderen SC besser passt, dann stelle ich meine Lösung einem anderen Spieler/ Charakter zu Verfügung.
So passt das  Wissen auf jeden Fall zum Charakter.

Der Unterschied ist nur, dass mein SPL Wissen nicht allein auf mich und meinen SC begrenzt ist, sondern ich auch anderen SPL und SC zu Verfügung stellen kann.
Man kämpft hier nicht alleine sondern zusammen.

Wenn du so sicher findest, dass deine Figur das wissen sollte, hast du das ja wohl auch als Fertigkeit gekauft. ...  :P

Ansonsten gibt es zu viele Leute, welche jede Chance, die nicht exakt 0 ist als "kann doch mal sein" verkaufen wollen.
Du spielst eben nicht alleine und dazu gehört dann eben auch ein für alle halbwegs verlässliches und greifbares Gerüst und nicht "Issi meint halt".
Und noch einmal zur Verdeutlichung: Und prompt hat sich auch "dann weiß es mein Charakter" eingeschlichen und es geht nicht nur um die Hilfe für einen gerade stecken gebliebenen Mitspieler.

Bitte nenne mir Mal ein Beispiel

Frag doch mal nach Familienangehörigen und Bekannten des Toten bei der Befragung von Nachbarn im Rahmen einer Mordaufklärung wäre Standard, da könnte jeder drauf kommen.
Verdeckte Aufbruchsspuren zu entdecken und zu erkennen wäre wurferfordernd, auch wenn der Spieler schon mal passende Krimis gesehen hat, wo es darum ging, und daher die "Idee" hat oder gar selbst vom Schlüsseldienst ist.
 

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 10:05
Zitat
Wenn du so sicher findest, dass deine Figur das wissen sollte, hast du das ja wohl auch als Fertigkeit gekauft. ...  :P
Nicht immer. Besonders nicht in frühen Graden, und nicht in jedem System-
Da wissen die Figuren Anfangs zumindest laut Charakterbogen (Fertigkeiten) häufig so gut wie gar nichts.
Und doch werden damit Abenteuer bespielt, die jede Menge Grips und SPL Wissen erfordern.

Zitat
Ansonsten gibt es zu viele Leute, welche jede Chance, die nicht exakt 0 ist als "kann doch mal sein" verkaufen wollen.
Du spielst eben nicht alleine und dazu gehört dann eben auch ein für alle halbwegs verlässliches und greifbares Gerüst und nicht "Issi meint halt".
Und noch einmal zur Verdeutlichung: Und prompt hat sich auch "dann weiß es mein Charakter" eingeschlichen und es geht nicht nur um die Hilfe für einen gerade stecken gebliebenen Mitspieler.
Ok, ich verstehe jetzt denke ich was du fürchtest.
Und male jetzt mal absichtlich den Teufel an die Wand:
Jemand  spielt einen Erst Grad Charakter, und weiß was, was der SC, zumindest laut Fertigkeiten auf dem Charakterbogen nicht stehen hat.
Wie schlimm wäre das?
Und dann noch für wen und warum?
(Denn selbst wenn, - ist doch mit diesem "scheinbar unautorisiertem Wissen" auch dem Rest der Gruppe geholfen)

Zitat
Frag doch mal nach Familienangehörigen und Bekannten des Toten bei der Befragung von Nachbarn im Rahmen einer Mordaufklärung wäre Standard, da könnte jeder drauf kommen.
Verdeckte Aufbruchsspuren zu entdecken und zu erkennen wäre wurferfordernd, auch wenn der Spieler schon mal passende Krimis gesehen hat, wo es darum ging, und daher die "Idee" hat oder gar selbst vom Schlüsseldienst ist.
Ein geschultes Auge sieht sicher mehr, aber das heißt ja nicht, dass nicht auch einem ungeschulten mal was auffallen kann.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: nobody@home am 28.01.2021 | 10:25
Nicht immer. Besonders nicht in frühen Graden, und nicht in jedem System-
Da wissen die Figuren Anfangs zumindest laut Charakterbogen (Fertigkeiten) häufig so gut wie gar nichts.
Und doch werden damit Abenteuer bespielt, die jede Menge Grips und SPL Wissen erfordern.

Das ist dann halt ein offensichtlicher Systemdesignfehler -- nimm andere Regeln (ob nun Hausregeln oder gleich ein anderes System, ist zweitrangig). Zwischen "hat das nicht gezielt trainiert" einer- und "hat im Lauf seines Lebens nie auch nur die kleinste Ahnung davon aufgeschnappt, wie das wohl gehen soll" andererseits ist immer noch ein Riesenunterschied, und bei der spielmechanischen Abbildung desselben sind nun mal zuallererst die Regeln selbst in der Bringschuld.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 28.01.2021 | 10:28
Jemand  spielt einen Erst Grad Charakter, und weiß was, was der SC, zumindest laut Fertigkeiten auf dem Charakterbogen nicht stehen hat.
Wie schlimm wäre das?
Und dann noch für wen und warum?


Es bricht ggf. für einige Stile das Spiel / den darauf basierenden Spielspaß:
Im herausforderungsorientierten Ansatz geht es darum innerhalb der Regeln Herausforderungen zu schaffen. Und dann kommt die Fertigkeit nicht umsonst später oder ist ihr Fehler genau das Ergebnis einer taktischen Entscheidung - nehme ich jetzt Spuren suchen oder Etikette - deren Folgen man dann auch zutragen hat.
Im simulationistischen Stil macht es (so die Regeln da selbst nicht schon unpassend sind) die Spielwelt unplausibel. Man hat nicht als Medizinerstsemester mal in eine passende Vorlesung geschaut und kann jetzt Hirnchirurgie.

Wobei das Problem ja seltener erststüfig ist, sondern fachfremd, sprich der Barbar will dem Dieb etwas über Städte und Umgang mit der Unterwelt erklären. 
Und das ist dann zum Nachteil der Spielanteile des Diebspielers, der dahingehend investiert hat und dafür eben umgekehrt dann nicht auch noch eine naturkundige Kampfmaschine ist.

(Denn selbst wenn, - ist doch mit diesem "scheinbar unautorisiertem Wissen" auch dem Rest der Gruppe geholfen)
Ein geschultes Auge sieht sicher mehr, aber das heißt ja nicht, dass nicht auch einem ungeschulten mal was auffallen kann.


Kann! - und die Chance für das Eintreten von "kann" bestimmt der Würfel nach bestmöglicher Abschätzung dieses "kann". Du scheinst aus "kann" dann ein "also setze ich das nach Belieben" machen zu wollen, also nicht KANN sondern IST, weil Wahrscheinlichkeit > 0.

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 10:44
"hat im Lauf seines Lebens nie auch nur die kleinste Ahnung davon aufgeschnappt, wie das wohl gehen soll"
Aber woran willst du das denn festmachen?

Normalerweise sind die meisten Fertigkeiten ziemlich Abenteuer-Welt- spezifisch. Und decken häufig längst nicht alles Wissen ab, was in Abenteuern verlangt wird.
Nehme mal ein Beispiel aus den SPL-Würgen Strang.
-Es geht im Abenteuer in die Wüste. Nur eine einzige Figur der Gruppe hat entsprechende Kenntnisse, wie man dort überlebt.
Die Spieler eher nicht.

Dürften die SPL sich im Abenteuer  dann nicht gegenseitig mit ihrem SPL Wissen beraten und helfen?
Das ist doch Käse.
Bzw. entspricht mEn. nicht der Spielpraxis

Zitat
Kann! - und die Chance für das Eintreten von "kann" bestimmt der Würfel nach bestmöglicher Abschätzung dieses "kann". Du scheinst aus "kann" dann ein "also setze ich das nach Belieben" machen zu wollen, also nicht KANN sondern IST, weil Wahrscheinlichkeit > 0.
Ja aber wenn der SPL etwas bereits weiß, ist das erst mal ein Fakt.
Der Spieler weiß es.

Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1. Er darf das Wissen zur Verfügung stellen.
2. Er darf das Wissen nicht zur Verfügung stellen, und muss schweigen.

Letzteres damit zu begründen, dass es seine Figur eventuell nicht wissen kann, ist eine Sache.
Damit aber auch noch rechtfertigen zu wollen, dass er schweigen muss, obwohl es eine andere Figure der Gruppe durchaus wissen könnte, eine andere.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: nobody@home am 28.01.2021 | 10:52
Aber woran willst du das denn festmachen?

An den Spielwerten natürlich.

Zitat
Normalerweise sind die meisten Fertigkeiten ziemlich Abenteuer-Welt- spezifisch. Und decken häufig längst nicht alles Wissen ab, was in Abenteuern verlangt wird.

Dann ist dein angenommener Normalfall eben Käse. Ein Regelsystem, das auf die Frage nach der schlichten Allgemeinbildung eines Charakters keine wenigstens halbwegs brauchbare Antwort zu bieten hat, hat sein Ziel schon im Ansatz verfehlt.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 11:00
Zitat
Dann ist dein angenommener Normalfall eben Käse. Ein Regelsystem, das auf die Frage nach der schlichten Allgemeinbildung eines Charakters keine wenigstens halbwegs brauchbare Antwort zu bieten hat, hat sein Ziel schon im Ansatz verfehlt.

Wenn ich als SL begründen will, warum ein SC etwas kann oder weiß, werde ich in den aller meisten Systemen problemlos eine Begründung dafür finden, auch ohne würfeln.
Die Frage ist, ob man das will.

Ich kann mir natürlich auch umgekehrt den Charakterbogen anschauen, und sagen: Tut mir Leid, dein Intelligenzwert ist zu niedrig- oder dir fehlt Fertigkeit X.

Funktioniert idR. in beide Richtungen.

Edit. Ich finde halt wenn das Wissen der SPL bereits da ist, sollte es auch genutzt werden dürfen.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 28.01.2021 | 11:10

Ja aber wenn der SPL etwas bereits weiß, ist das erst mal ein Fakt.
Der Spieler weiß es.

Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:
1. Er darf das Wissen zur Verfügung stellen.
2. Er darf das Wissen nicht zur Verfügung stellen, und muss schweigen.

Letzteres damit zu begründen, dass es seine Figur eventuell nicht wissen kann, ist eine Sache.
Damit aber auch noch rechtfertigen zu wollen, dass er schweigen muss, obwohl es eine andere Figure der Gruppe durchaus wissen könnte, eine andere.

Ob der Spieler das weiß ist für ein Rollenspiel irrelevant, das Entscheidende ist die Figur.

Dazu springst du ständig zwischen 2 unterschiedlichen Situationen:
1) Der Spieler will das (fachfremde) Wissen für seine Figur nutzen.
2) Er will einen anderen Mitspieler mit einer dafür nominell qualifizierten Figur damit "beraten".

Wobei auch noch zu beachten ist, dass es in vielen - insbesondere sozialen - Fällen eben nicht mit dem einen Hinwies erledigt ist. Statt dessen wäre da quasi ein konstanter Souffleur notwendig, wenn z.B. der soziale Charakter der Gruppe von einem dahingehend noch grünen/untalentierten Spieler eine Verhandlung führen soll.

Wenn ich als SL begründen will, warum ein SC etwas kann oder weiß, werde ich in den aller meisten Systemen problemlos eine Begründung dafür finden, auch ohne würfeln.
Die Frage ist, ob man das will.
Die Frage ist tatsächlich ob man jede noch so hanebüchene "Erklärung" für eine minimale theoretische Restchance jetzt als quasi sicher (und damit würfelbefreit) anerkennen soll, weil irgendwer jetzt besonders lautstark "will".

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 11:23
Zitat
Ob der Spieler das weiß ist für ein Rollenspiel irrelevant, das Entscheidende ist die Figur.
Die Figur existiert ohne Spieler gar nicht.
Die Figur hat keine eigenen Gedanken.- Die sind vom SPL geliehen
Daher haben die mMn. schon Priorität.

Zitat
1) Der Spieler will das (fachfremde) Wissen für seine Figur nutzen.
2) Er will einen anderen Mitspieler mit einer dafür nominell qualifizierten Figur damit "beraten".
Im Endeffekt haben aber Beide eines gemeinsam: Die Ideen/das Wissen des Spielers sind nicht nur da- sondern sie dürfen auch genutzt werden.

Zitat
Wobei auch noch zu beachten ist, dass es in vielen - insbesondere sozialen - Fällen eben nicht mit dem einen Hinwies erledigt ist. Statt dessen wäre da quasi ein konstanter Souffleur notwendig, wenn z.B. der soziale Charakter der Gruppe von einem dahingehend noch grünen/untalentierten Spieler eine Verhandlung führen soll.
Das deckt sich jetzt gar nicht mit meiner Spielerfahrung.

Zitat
Die Frage ist tatsächlich ob man jede noch so hanebüchene "Erklärung" für eine minimale theoretische Restchance jetzt als quasi sicher (und damit würfelbefreit) anerkennen soll, weil irgendwer jetzt besonders lautstark "will".
Also mir ging es nicht um lautstarke Spieler.
Und es mag sicher Dinge geben, die auch ich nicht anerkennen würde.
Bsp.  In einem mittelalterlichen Setting ist die Pest ausgebrochen, alle Welt denkt, es ist ne Strafe der Götter, und ein SPL meint dann: Aber meine Figur weiß doch schon, wie man die heilt. - Es liegt am Rattenfloh!"

Aber ich habe ehrlichgesagt noch nie erlebt, dass ein Spieler sowas versucht hätte.
Edit. Solange das Wissen in die Zeit und Welt passt- Lässt-  sich meistens - eine passende Figur in der Gruppe finden, die dieses Wissen haben kann- und zudem eine Begründung warum sie es hat.
Natürlich nicht immer.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 28.01.2021 | 11:49
A) Die Figur existiert ohne Spieler gar nicht.
Die Figur hat keine eigenen Gedanken.- Die sind vom SPL geliehen
Daher haben die mMn. schon Priorität.

B) Im Endeffekt haben aber Beide eines gemeinsam: Die Ideen/das Wissen des Spielers sind nicht nur da- sondern sie dürfen auch genutzt werden.

C) Das deckt sich jetzt gar nicht mit meiner Spielerfahrung.


D) Und es mag sicher Dinge geben, die auch ich nicht anerkennen würde.
Bsp.  In einem mittelalterlichen Setting ist die Pest ausgebrochen, alle Welt denkt, es ist ne Strafe der Götter, und ein SPL meint dann: Aber meine Figur weiß doch schon, wie man die heilt. - Es liegt am Rattenfloh!"
...

Edit. Solange das Wissen in die Zeit und Welt passt- Lässt-  sich meistens - eine passende Figur in der Gruppe finden, die dieses Wissen haben kann- und zudem eine Begründung warum sie es hat.
Natürlich nicht immer.

E) Aber ich habe ehrlichgesagt noch nie erlebt, dass ein Spieler sowas versucht hätte.


A) Entweder lässt du dich auf die Grundprämisse des Spiels ein oder du lässt es. Schachfiguren bewegen sich auch nicht aus eigener Kraft, sondern wegen dem Spieler dahinter. Warum soll ein Turm der Denke nach dann nicht auch diagonal gehen, wenn der Spieler es nur ganz doll will ... ?  ::)

B) Die Unterscheidung hier hat aber einen erheblichen Einfluss auf die Dynamik/Spotlight/Beteiligung am Spieltisch und damit den Spielspaß der Teilnehmer.

C) Die Diskussion um die Fähigkeitslücke/Interpretationen beim direkten Ausspielen einer Figur in sozialen Situiationen ist doch schon klassisch.

D) Eben, als Spielleiter gäbe es dann wieder Sachen, welche du nicht anerkennen willst. Aber am Ende läuft es dann mit der vorgeschlagenen Richtlinie immer wieder darauf hinaus: "Wie Issi sich das gerade spontan vorstellt und für ihren persönlichen Spielspaß benötigt. Aber bitte nicht durch irgendwelche feste Regeln eingeengt". Andere Mitspieler und deren Sichten, Wünsche und Belange kommen da nicht vor. Die brauchen das doch nur so zu sehen wie du und alles ist harmonisch ..., es geht doch um DEN Spielspaß  :gasmaskerly:
Regeln sind nicht immer in jeder Situation optimal  - allgemein designed oder auch mal situational passend. Aber sie sind eine Basis für eine gemeinsame Beschäftigung mit einem gemeinsamen sozialen Hobby und erlauben unter bewussten und bekannten Abstrichen auf allen Seiten dann Kompromisse. Und da ist es Teil der Natur von Kompromissen dass jede Seite einmal in ihrem Spielspaß auch zurückstecken muss zugunsten anderer.

E) Vermutlich weil du dieser Spieler selbst bist. Jedenfalls vertrittst du hier deren "Argumentationen".
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 12:06
Zitat
A) Entweder lässt du dich auf die Grundprämisse des Spiels ein oder du lässt es. Schachfiguren bewegen sich auch nicht aus eigener Kraft, sondern wegen dem Spieler dahinter. Warum soll ein Turm der Denke nach dann nicht auch diagonal gehen, wenn der Spieler es nur ganz doll will ... ?  ::)
Die Grundprämisse im Rollenspiel ist eine andere als bei Schach.
Schach spiele ich auch gerne. Aber da ziehe ich die Figuren nur.- Ich stelle sie nicht dar. Und ich denke und fühle mich nicht in sie ein.
Wenn ich Figuren nur ziehen will, spiele ich Brettspiele.

Zitat
Eben, als Spielleiter gäbe es dann wieder Sachen, welche du nicht anerkennen willst.
Du meinst sicher "die bestimmt niemand am Tisch, einschließlich mir, anerkennen würde."
Denn darum geht es mir letztlich.
Zitat
Aber am Ende läuft es dann mit der vorgeschlagenen Richtlinie immer wieder darauf hinaus: "Wie Issi sich das gerade spontan vorstellt und für ihren persönlichen Spielspaß benötigt.
Das ist ein Strohmann.
Es gibt normalerweise keine gängige Regel im Rollenspiel die Spielern verbietet, Ideen, die sie bereits haben, im Spiel einfließen zu lassen.
Es gibt sogar Rollenspiele (besonders. Oldschool) die gezielt Spielerwissen abfragen. -Weil man das eben typischerweise im Rollenspiel machen kann.
- Da Figuren hier durch die Spieler nicht nur gezogen, sondern dargestellt und gespielt werden.
Man kann für die Figur Reden und Denken.- Aber die Schwerter werden nur in der Phantasie gezogen.
Und der Baum nur in der Vorstellung erklettert.

Im Gegensatz zu Brettspielen, haben die Gedanken der Figur  (=Gedanken des SPL) im Rollenspiel also eine höchere Relevanz.

Edit . Vielleicht reden wir über zwei verschiedene Spiele.

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 28.01.2021 | 12:43
A) Die Grundprämisse im Rollenspiel ist eine andere als bei Schach.
Schach spiele ich auch gerne. Aber da ziehe ich die Figuren nur.- Ich stelle sie nicht dar. Und ich denke und fühle mich nicht in sie ein.
Wenn ich Figuren nur ziehen will, spiele ich Brettspiele.


B) Du meinst sicher "die bestimmt niemand am Tisch, einschließlich mir, anerkennen würde."
Denn darum geht es mir letztlich.Das ist ein Strohmann.
Es gibt normalerweise keine gängige Regel im Rollenspiel die Spielern verbietet, Ideen, die sie bereits haben, im Spiel einfließen zu lassen.
C) Es gibt sogar Rollenspiele (besonders. Oldschool) die gezielt Spielerwissen abfragen. -Weil man das eben typischerweise im Rollenspiel machen kann.

D)  Da Figuren hier durch die Spieler nicht nur gezogen, sondern dargestellt und gespielt werden.
Man kann für die Figur Reden und Denken.- Aber die Schwerter werden nur in der Phantasie gezogen.
Und der Baum nur in der Vorstellung erklettert.

Im Gegensatz zu Brettspielen, haben die Gedanken der Figur  (=Gedanken des SPL) im Rollenspiel also eine höchere Relevanz.

E) Edit . Vielleicht reden wir über zwei verschiedene Spiele.

A) Die Grundprämisse beim Rollenspiel ist das Spiel einer Rolle/Figur. Also ist die Figur eben nicht nur ein beliebiges nachrangiges Anhängsel zum Spielerwillen/wissen.

B) Der Spieler, der da auf den Rattenfloh gekommen ist, wird das sicher anders gesehen haben. Aber eben noch als Beispiel bemüht, ist er da jetzt unpassend schwups aus der Existenz editiert worden und alles sehen es wieder wie Issi- weil : passt ja gerade so.

C) und die haben dann entsprechende historisch bekannte und dann ja auch seitdem für Leute, welche so nicht spielen wollen regeltechnisch angegangene Probleme bzw eine spezifische Zielgruppe, wo die Frage mit der Fertigkeitslücke mit "dann kackst du halt ab" beantwortet wird.

D) Du spielst so wie du hier auftrittst eben nicht eine Figur, sondern deinen persönlichen Wunschumsetzungsavatar.
 Deine Aussage "Gedanken der Figur  (=Gedanken des SPL)" zeigt das ganz deutlich.
Zum Spieler einer Rolle gehört die bewusste Akzeptanz der Annahme der imaginären Selbstständigkeit der Figur zu diesem Rollenspielzweck und damit eben auch die Beschränkung ihrer Möglichkeit auf das, was ihr aus ihren virtuellen Spielweltleben tatsächlich möglich ist - inkl. der spielweltinternen Wahrsacheinlichkeiten und Erfolgschancen.

E) Ganz sicher! Was eben nur noch einmal betont, dass es DAS Rollenspiel oder eben besser als Oberbegriff DAS "Spielweltgestaltungsspiel" so nicht gibt und weitere Unterteilungen zur Vermeidung von Knatsch am Spieltisch (und indirekt darüber dann durch Begriffsverwirrungen auch in Foren) dringend notwendig sind.


 
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 13:03
Zitat
A) Die Grundprämisse beim Rollenspiel ist das Spiel einer Rolle/Figur. Also ist die Figur eben nicht nur ein beliebiges nachrangiges Anhängsel zum Spielerwillen/wissen.
Die Figur ist nicht beliebig. Ihr Spieler aber erst Recht nicht.

Zitat
Der Spieler, der da auf den Rattenfloh gekommen ist, wird das sicher anders gesehen haben. Aber eben noch als Beispiel bemüht, ist er da jetzt unpassend schwups aus der Existenz editiert worden und alles sehen es wieder wie Issi- weil : passt ja gerade so.
Das war ein Beispiel für eine Situation, von der ich ausgehe, dass sie niemand am Tisch kaufen würde.
Aber angenommen du hättest eine gute Erklärung für mich, warum deine Figur das weiß, denkt die Gruppe vielleicht anders: Überzeug sie doch einfach! ;D

Zitat
und die haben dann entsprechende historisch bekannte und dann ja auch seitdem für Leute, welche so nicht spielen wollen regeltechnisch angegangene Probleme bzw eine spezifische Zielgruppe, wo die Frage mit der Fertigkeitslücke mit "dann kackst du halt ab" beantwortet wird.
Das ist ja bei einer gewissen Regelstütze nicht der Fall.
Das Wissen und Können der Spieler wird durch Würfe unterstützt, nicht verhindert.
(Und wenn jetzt ein Spieler einem anderen durch sein Wissen hilft, dann kackt erst Recht niemand ab  ::))

 
Zitat
Du spielst so wie du hier auftrittst eben nicht eine Figur, sondern deinen persönlichen Wunschumsetzungsavatar.
Nein, Du musst jetzt aus -"Die Ideen der Spieler haben Relevanz"  nicht ein "Die dürfen machen was sie wollen, und es gibt keine Regeln " machen.
Das ist einfach nicht wahr. Sorry.

Zitat
Deine Aussage "Gedanken der Figur  (=Gedanken des SPL)" zeigt das ganz deutlich.

Ich hatte gehofft es würde dir zeigen, dass das nicht nur irgendwelche Pappfiguren sind, die herum gezogen werden.
Sondern, dass da "Spieler" drin stecken.
Schade, dass du das jetzt wieder alles zum Extrem ummünzt.  :-\

Zitat
Zum Spieler einer Rolle gehört die bewusste Akzeptanz der Annahme der imaginären Selbstständigkeit der Figur zu diesem Rollenspielzweck und damit eben auch die Beschränkung ihrer Möglichkeit auf das, was ihr aus ihren virtuellen Spielweltleben tatsächlich möglich ist - inkl. der spielweltinternen Wahrsacheinlichkeiten und Erfolgschancen.

Eine Figur ist und bleibt ein Konstrukt, das nicht selbstständig denken und handeln kann.
Natürlich hat jede Figur ihre Grenzen.
Aber ihre Gedanken dennoch nicht, die gehören dem Spieler.

Und damit bin ich noch bei ganz normalem Rollenspiel, jenseits von Oldschool.

Wir müssen das an dieser Stelle auch nicht weiter vertiefen.
Das hat keinen Sinn, denke ich.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: 1of3 am 28.01.2021 | 13:57
Natürlich kann man auch sagen: "Die Sphinx stellt euch ein Rätsel, würfelt man eine Int-Probe ob ihr es lösen könnt." Ist völlig legitim.
Aber viele Spieler wollen ja gerne selbst mitraten. Und mit der obigen Mechanik kann man nun die Spieler rätseln lassen UND die besseren (und schlechteren) Werte ihrer Charaktere mit einbeziehen.

Ist Geschmackssache. Ich finde es toll wenn man auf diese Weise Charakterwerte und Spielerwissen miteinander verbinden kann.

Ah, danke. Jetzt kann ich vielleicht besser formulieren, warum ich das komisch finde. Ich halte beide Wege für völlig legitim. Ich mag sie nur sauber getrennt und möchte vorher wissen, was was ist. Und natürlich, wenn ich schon würfle, will ich auch wissen, was ich dabei ggf. bekomme, ohne dass die SL einen guten Tag hat.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 28.01.2021 | 17:06
Bzgl. Intelligenz Wurf.
Ich kenne das so, wenn die Gruppe zusammen ein Rätsel löst, und keiner kommt auf die Lösung, dann kann die SL die Gruppe als ganzes einen Intelligenz Wurf machen lassen. IdR. nimmt man dafür den höchsten Wert, der intelligentesten Figur.
Wird der geschafft, kriegt die Gruppe einen Hinweis oder eine Hilfe.


Sowas wie Lösungen einfach erwürfeln, finde ich zgg. schwierig.
Achtung Überspitzt: Sonst würfelt am Ende einfach die intelligenteste Figur, ob sie das Abenteuer löst.
Und das ist in vielen Fällen auch nicht Sinn der Sache.
Denn es sind ja idR. die SPL, die das (in Rolle ihrer Figur) lösen sollen und wollen.


Edit.
Oder die Figur müsste was wissen, worauf der SPL nicht kommt. Oder was er vielleicht übersehen hat.
Hier könnte der SPL auch einen Intelligenz Check machen, und wenn der gelingt, rückt die SL mit den Informationen raus.


Also eher SPL Gripps unterstützend, nicht ersetzend, und nicht begrenzend.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 28.01.2021 | 20:04
Das ist dann halt ein offensichtlicher Systemdesignfehler -- nimm andere Regeln (ob nun Hausregeln oder gleich ein anderes System, ist zweitrangig). Zwischen "hat das nicht gezielt trainiert" einer- und "hat im Lauf seines Lebens nie auch nur die kleinste Ahnung davon aufgeschnappt, wie das wohl gehen soll" andererseits ist immer noch ein Riesenunterschied, und bei der spielmechanischen Abbildung desselben sind nun mal zuallererst die Regeln selbst in der Bringschuld.

Ich weiß nicht, dann landet man bei einer langen Latte an Fertigkeiten oder so. Ich seh's so: wenn der Spieler den Hintergrund des Charakters bereits skizziert hat, dann hat man als SL ja eine Basis zur Wahrscheinlichkeitsabschätzung. Wenn der SC hingegen nur aus Werten besteht, dann wird's bei mir schwieriger zu argumentieren.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 28.01.2021 | 20:11
Wobei das Problem ja seltener erststüfig ist, sondern fachfremd, sprich der Barbar will dem Dieb etwas über Städte und Umgang mit der Unterwelt erklären. 
Und das ist dann zum Nachteil der Spielanteile des Diebspielers, der dahingehend investiert hat und dafür eben umgekehrt dann nicht auch noch eine naturkundige Kampfmaschine ist.

Im Fußball versuchen Spieler häufig trotz klarster Schwalbe dem Schiri weißzumachen, dass das ein Foul war. Mit diesen Manipulationsversuchen umzugehen, ist Teil des Schiedsrichterjobs - das kann auch der SL nicht ans System delegieren. Ein SL kann sich natürlich weitgehend der Abwägung entziehen und aus Prinzip alles ablehnen was nicht verregelt ist - ich würde das aber als eher gamistisch denn als simulationistisch begreifen.
Finde ich auch ein stückweit schade - ich öffne mich lieber dem Argument der SPL, auch wenn's dann evtl. ein Katz'-und-Maus-Spiel wird, aber da habe ich das Selbstvertrauen bestehen zu können.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Alexander Kalinowski am 28.01.2021 | 20:20
Ah, danke. Jetzt kann ich vielleicht besser formulieren, warum ich das komisch finde. Ich halte beide Wege für völlig legitim. Ich mag sie nur sauber getrennt und möchte vorher wissen, was was ist. Und natürlich, wenn ich schon würfle, will ich auch wissen, was ich dabei ggf. bekomme, ohne dass die SL einen guten Tag hat.

Zumindest will ich -und hier komme ich wieder auf mein Konzept des herausforderungs-orienterten Szenarioentwurfs zurück- dass der SL zu Beginn der Szene weiß
a) was auf dem Spiel steht bei Scheitern oder Erfolg und
b) wie entschieden wird, ob's Scheitern oder Erfolg ist.

Wenn der SL bei Nicht-Wissen der SPL bereit ist den SCs einen Intelligenztest als Rettungswurf zuzuschreiben, dann ist das genau dann okay für mich, wenn der SL das vorher bewusst so festgelegt hat. Das ist dann halt die Herausforderung in dieser Szene.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 28.01.2021 | 20:39
Im Fußball versuchen Spieler häufig trotz klarster Schwalbe dem Schiri weißzumachen, dass das ein Foul war. Mit diesen Manipulationsversuchen umzugehen, ist Teil des Schiedsrichterjobs - das kann auch der SL nicht ans System delegieren. Ein SL kann sich natürlich weitgehend der Abwägung entziehen und aus Prinzip alles ablehnen was nicht verregelt ist - ich würde das aber als eher gamistisch denn als simulationistisch begreifen.
Finde ich auch ein stückweit schade - ich öffne mich lieber dem Argument der SPL, auch wenn's dann evtl. ein Katz'-und-Maus-Spiel wird, aber da habe ich das Selbstvertrauen bestehen zu können.

Eben. Und da kann auch nicht gelten: aber ich muss doch als Betroffener am Besten wissen, ob ich mich getroffen fühle oder nicht. Und Videobeweis ist natürlich auch Teufelszeug, der SL soll das doch bitte jedesmal wieder wohlwollend (für den schauspielernden Spieler) ausdiskutieren.  ...

Die Argumente kann und sollte man sich als SL ja durchaus anhören. Aber dann wird dem Geschehen eben auch bei den üblicherweise nicht glasklaren - sonst müssten wir erst gar nicht groß nicht diskutieren -  Fällen eine Chance zugewiesen und gewürfelt.
Will jetzt aber ein Spieler einen definitive Aussage, weil er nicht würfeln will (oder nach dem Würfeln nachverhandeln)  - dann ist die Antwort eben "Nein!".


Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: nobody@home am 28.01.2021 | 20:43
Ich weiß nicht, dann landet man bei einer langen Latte an Fertigkeiten oder so. Ich seh's so: wenn der Spieler den Hintergrund des Charakters bereits skizziert hat, dann hat man als SL ja eine Basis zur Wahrscheinlichkeitsabschätzung. Wenn der SC hingegen nur aus Werten besteht, dann wird's bei mir schwieriger zu argumentieren.

Wie lang die Latte der Fertigkeiten wird, hängt allein von der Detailverliebtheit des Systems ab. Das Problem, das ich sehe, tritt statt dessen einfach dann auf, wenn das System für seine Fertigkeiten nicht auch genügend voreingestellten "Für lau"-Standardwerte anbieten kann (und die gibt's spätestens seit RuneQuest, sind also definitiv nichts überraschend Neues mehr), sondern sich für zu viele Einträge auf seiner Liste schlicht und ergreifend auf "Wenn du da nicht investiert hast, kannst du das eben auch überhaupt nicht -- nicht auf 5%, nicht auf +0, nicht mit bloß den Basisattributswürfeln, sondern da ist nix!" zurückzieht.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 29.01.2021 | 07:33
Denke das wenigste Wissen, das für das Lösen eines Abenteuers von Nöten ist, lässt sich von den sogenannten "Wissensfertigkeiten" ableiten, die auf einem Charakterbogen stehen.
(Tierkunde, Pflanzenkunde, Alchemie, usw. usf.)
Das Attribut von dem sich Wissensfertigkeiten ableiten, ist für gewöhnlich Intelligenz.
Und wenn nix auf dem Charakterbogen steht. Dann bleibt nur Intelligenz.


Die Frage ist doch auch eine der Beweispflicht:
Muss der SPL wirklich erst beweisen, dass seine Figur etwas bestimmtes weiß?
(Wie "Der Leitwolf ist der, der den Schwanz am höchsten trägt.")
SL: Hat deine Figur Tierkunde?
SPL: Ne
SL: OK, dann mach Mal einen Wurf auf Naturkunde
SPL : Habe ich auch nicht
SL: Hast du sonst irgendwelche Fertigkeiten, die in Richtung Natur gehen?
SPL : Ne leider nicht. Aber sie könnte das ja trotzdem irgendwo aufgeschnappt haben.
SL: Ne Sorry, da könnte ja jeder kommen....
~;D

Oder muss im Gegenteil die SL beweisen, dass die Figur (die SC Gruppe) etwas nicht weiß?
Sprich:
Das Wissen ist halt notfalls was, was die Figur irgendwo aufgeschnappt hat. Oder was eine andere Figur irgendwo aufgeschnappt hat.
Es ist quasi  Gruppenwissen.
Und wenn der Gruppe etwas an Wissen fehlt, dann ja dann kann man einen Wissens Check für eine Figur machen, die eine bestimmte Fertigkeit hat, und wenn der gelingt, kriegt die Gruppe mehr Informationen.
A la " OK, du weißt, dass dieser Teil der Pflanze giftig ist."

SPL Wissen, das durch Abenteuer erworben wurde geht ja auch nicht verloren.
Man lernt durchs Spielen eine Menge, und kann sein dadurch erworbenes Wissen mit jedem neuen Erstgradler, mit jeder neuen Figur, nicht immer wieder auf Null setzen.
Und das ist mMn. auch nicht Sinn und Zweck.

Darum finde ich die Idee, dass allein das Wissen zählt, was man meint, anhand des aktuellen Charakterbogens ablesen zu können, auch so absurd.

Und für die wirkliche, tatsächliche Spielpraxis nicht praktikabel!


Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: nobody@home am 29.01.2021 | 09:19
Denke das wenigste Wissen, das für das Lösen eines Abenteuers von Nöten ist, lässt sich von den sogenannten "Wissensfertigkeiten" ableiten, die auf einem Charakterbogen stehen.

Okay, dann erklär' doch mal kurz, wie du "Wissen, das für das Lösen eines Abenteuers von Nöten ist" für dich eigentlich überhaupt definierst -- und aus welchem Grund du meinst, daß das grundsätzlich nicht auf ein Charakterblatt paßt. Und vielleicht auch noch, wofür Wissens- und wahrscheinlich noch ein paar andere Fertigkeiten deiner Meinung nach eigentlich gut sind, wenn sie zum Spiel an sich ja eh nichts beitragen... :think:
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 29.01.2021 | 10:08
Okay, dann erklär' doch mal kurz, wie du "Wissen, das für das Lösen eines Abenteuers von Nöten ist" für dich eigentlich überhaupt definierst -- und aus welchem Grund du meinst, daß das grundsätzlich nicht auf ein Charakterblatt paßt. Und vielleicht auch noch, wofür Wissens- und wahrscheinlich noch ein paar andere Fertigkeiten deiner Meinung nach eigentlich gut sind, wenn sie zum Spiel an sich ja eh nichts beitragen... :think:
Dass sie  nichts beitragen, habe ich nicht geschrieben.
Nur, dass sie längst nicht alles an Wissen abbilden, was SPL an Wissen zu Verfügung steht.

Wofür Wissensfertigkeiten mMn. gut sind, habe ich auch bereits dargestellt.
Sie sind dafür da, wenn die SPL was nicht wissen. Dann kann ein Check auf eine Wissenfertigkeit evtl. mehr Informationen bringen.

Grundsätzlich bildet Rollenspiel die SPL weiter, sie lernen Dinge über die Spielwelt und über die richtige Welt. Mit jedem Abenteuer, mit jeder Figur, die sie spielen.

Warum sollte das Charakterblatt einer beliebigen aktuellen Figur die gesamte gesammelte Spielerfahrung abbilden können und auch müssen?
Das kann es gar nicht. Und muss es auch gar nicht

Denn es ist nur das Profil einer Figur von Vielen.(Womöglich noch in einem niedrigen Grad)

Um Abenteuer zu lösen, setzen SPL aber ihr gesammeltes Wissen, von allen Abenteuern ein. Spielerfahrung, aber auch Bildung. Das ist ganz normal.

Die Gruppe wird schlauer mit jedem Abenteuer, das sie spielt. Sie sammelt Wissen an, mit vielen unterschiedlichen Figuren.
Und dieses Wissen bleibt erhalten, egal welche Figuren die SPL aktuell spielen.
Und auf dieses Wissen wird auch als Gruppe zurück gegriffen.

Das ist auch gar nicht schlimm.



Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: flaschengeist am 29.01.2021 | 10:16
Muss der SPL wirklich erst beweisen, dass seine Figur etwas bestimmtes weiß?
(Wie "Der Leitwolf ist der, der den Schwanz am höchsten trägt.")
SL: Hat deine Figur Tierkunde?
SPL: Ne
SL: OK, dann mach Mal einen Wurf auf Naturkunde
SPL : Habe ich auch nicht
SL: Hast du sonst irgendwelche Fertigkeiten, die in Richtung Natur gehen?
SPL : Ne leider nicht. Aber sie könnte das ja trotzdem irgendwo aufgeschnappt haben.
SL: Ne Sorry, da könnte ja jeder kommen....
~;D

Ziemlich genau so sähe der Dialog in "meinen" Runden aus. Wobei die Frage einen eher niedrigen Mindestwurf für Naturkunde impliziert, den ein Charakter durchaus auch "ungelernt" schaffen kann.

Wie andere bereits ausgeführt habe, stellt ein solcher "Spielstil" jedoch gewisse Ansprüche an die Qualität des Systems:

1. Fertigkeiten sollten ähnlich breit definiert sein
2. Zusätzlich ein Mechanismus, unterschiedlich "relevante" Fertigkeiten zu balancieren (z.B. verschiedene Steigerungskosten nach Fertigkeitenklasse)
3. Ungelernte Würfe bei vielen Fertigkeiten ermöglichen 
4. Einfache Werkzeuge, mit denen neue Fertigkeiten ergänzt bzw. bestehende an den Spielstil bzw. die Anforderungen der Kampagne angepasst werden können (Überleben ist z.B. in einer "Wildniskampagne" viel relevanter als in einer "Stadtkampagne")

Allerdings kommt der Dialog in unserer Spielpraxis selten vor, da jeder darin trainiert ist, Herausforderungen durch die Brille seiner "Charakterfähigkeiten" zu sehen. Das unterstützt dann eine ausgewogene Verteilung des Spotlights und ist zudem immersiv  :).

Edit:
Die Gruppe wird schlauer mit jedem Abenteuer, das sie spielt. Sie sammelt Wissen an, mit vielen unterschiedlichen Figuren.
Und dieses Wissen bleibt erhalten, egal welche Figuren die SPL aktuell spielen.

Ich finde wichtig, hier zwei Arten Wissen zu unterscheiden, ich nenne sie mal spontan "Fachwissen" und "Weltwissen" und räume auch sofort ein, dass es Grauzonen gibt. Wegen der Grauzonen die in weiten Bereichen funktionale Unterscheidung aufzugeben, scheint mir jedoch das Kind mit dem Bade ausschütten.
Beispiel: Etikette wäre Fachwissen. Zu wissen, dass König Harald eine Affäre mit Gräfin Elena hat, Weltwissen.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 29.01.2021 | 10:22
Ziemlich genau so sähe der Dialog in "meinen" Runden aus. Wobei die Frage einen eher niedrigen Mindestwurf für Naturkunde impliziert, den ein Charakter durchaus auch "ungelernt" schaffen kann.

Was spräche denn dagegen, dass es stattdessen eine andere Figur mit Naturkunde weiß?

Wäre doch ganz einfach:
Gut es ist SPL X zuerst eingefallen, aber es passt besser zur Figur von SPL Y also weiß es die.
Kein Würfelwurf nötig.
Keine Begrenzung von Spielerwissen (=Gruppenwissen) nötig.


So würde ich das machen.

Edit.
So zu tun, als wüsste man etwas nicht, und die Figuren " dümmer" handeln zu lassen als sie sind, ist zumindest mEn. alles andere als immersiv.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: flaschengeist am 29.01.2021 | 10:37
Was spräche denn dagegen, dass es stattdessen eine andere Figur mit Naturkunde weiß?

Wäre doch ganz einfach:
Gut es ist SPL X zuerst eingefallen, aber es passt besser zur Figur von SPL Y also weiß es die.
Kein Würfelwurf nötig.
Keine Begrenzung von Spielerwissen (=Gruppenwissen) nötig.

Wenig, allerdings liegt hier die "Initiative" bei dem Spieler, dessen Charakter die entsprechende Fertigkeit hat. Theoretisch muss der sein Wissen ja nicht teilen (was in unserer Praxis sehr selten vorkommt, womit sie dann vermutlich nah an eurer Praxis ist).

So zu tun, als wüsste man etwas nicht, und die Figuren " dümmer" handeln zu lassen als sie sind, ist zumindest mEn. alles andere als immersiv.

Das ist bei mir anders. Ich schlüpfe ja in eine Rolle, die kann auch "dumm" beinhalten. Ich bin als Mensch z.B. wenig impulsiv. Wenn ich jedoch eine impulsive Figur verkörpere, handelt die sich mit ihrer Impulsivität hier und da Probleme ein (die Impulsivität beschert mir in der Spielwelt also Nachteile, genauso wie es Dummheit tut). Das finde ich durchaus immersiv.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: nobody@home am 29.01.2021 | 10:49
Edit.
So zu tun, als wüsste man etwas nicht, und die Figuren " dümmer" handeln zu lassen als sie sind, ist zumindest mEn. alles andere als immersiv.

Die Figuren sind also unabhängig von ihren Werten immer genauso intelligent wie die Spieler selbst? Das scheint mir dann eigentlich eher das genaue Gegenteil von Immersion zu sein -- statt mich in meine Figur als hypothetische eigene Person hineinzudenken und zu -fühlen, spiele ich da ja schlicht und ergreifend nur genau mich selber weiter. (Nicht, daß man das nicht auch machen könnte, nur mit dem I-Wort würde ich in dem Fall gar nicht erst hausieren gehen.)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Lord Verminaard am 29.01.2021 | 10:52
Zitat
Im Bezug auf das was am Tisch geschieht, wurde das Problem der Charakter/Spieler Fähigkeitslücke somit weitestgehend gelöst.

Zumindest wurde ein Lösungsansatz vorgelegt. Ob dieser von den Spielenden dann als befriedigend empfunden wird, ist individuell unterschiedlich. ;)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 29.01.2021 | 10:59
A) Was spräche denn dagegen, dass es stattdessen eine andere Figur mit Naturkunde weiß?

B) So zu tun, als wüsste man etwas nicht, und die Figuren " dümmer" handeln zu lassen als sie sind, ist zumindest mEn. alles andere als immersiv.

A) Wenn das füer die Grundlagenwissen ist ja. Ggf. hilft aber ja in unklaren Fällen auch schon: Du hast doch diese Fertigkeit dort, schau mal, was du da rausholen kannst.
Mit Wissen von der Seite reinspoilern finde ich hingegen Mist.

B) Wenn du dich der Figur nicht anpassen willst oder kannst, warst du nie immersiv - zumindest im Sinne Rollenimmersiv.

Nebenbei kann der SL quasi nie "beweisen", dass eine Figur sicher nicht von irgendetwas gehört haben kann.
Doppelt, wenn das Gegenüber schon auf dieser kruden Gedankenschiene operiert und rationalen Betrachtungen von Wahrscheinlichkeiten nicht mehr zugänglich ist.
Im Umkehrschluss müsste er also nahezu alles abnicken.

Das ist auch gar nicht schlimm.

Das ist ein anderes Spiel!
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 29.01.2021 | 11:00
Das ist bei mir anders. Ich schlüpfe ja in eine Rolle, die kann auch "dumm" beinhalten. Ich bin als Mensch z.B. wenig impulsiv. Wenn ich jedoch eine impulsive Figur verkörpere, handelt die sich mit ihrer Impulsivität hier und da Probleme ein (die Impulsivität beschert mir in der Spielwelt also Nachteile, genauso wie es Dummheit tut). Das finde ich durchaus immersiv.
Wenn ich jetzt eine richtig "dumme" Figur spielen würde, dann würde ich das in Rolle auch durchziehen.

Sollte die Gruppe aber richtig auf dem Schlauch stehen, und ich zufällig die einzige Person sein, die helfen könnte, dann würde ich in den OT Unterbrechungsmodus gehen, und meinen Mitspielern dort von SPL zu SPL begegnen.
Sowas ist im Spiel jederzeit möglich.

Und wäre ich jetzt die SL, dann würde ich in dem Beispiel einfach den SPL mit der Naturfigur ansprechen, und ihm oder ihr sagen, dass ihre Figur über Leitwölfe Bescheid weiß.
(Ob sie das Wissen im Spiel verwendet/ weitergibt oder nicht, ist die Entscheidung ihres SPL)

Aber ich sag Mal im Normalfall arbeitet die Gruppe ja zusammen.
Sollte der SPL das aus ganz bestimmten Gründen nicht wollen, dann müssen die Mitspieler sich tatsächlich Mal blöd stellen.
Aber das müssten sie ja erst Recht, wenn es der SPL X bereits gesagt hat (Sobald es ausgesprochen wurde, wissen es alle am Tisch), aber es trotzdem keine der Figuren wüsste.


Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 29.01.2021 | 11:15
B) Wenn du dich der Figur nicht anpassen willst oder kannst, warst du nie immersiv - zumindest im Sinne Rollenimmersiv.
Du wirfst hier SPL Ebene und Rolle in einen Topf

Selbst wenn ich "Grunzula" die tumbe Halbork Barbarin spiele, die sich in Rolle kaum artikulieren kann. Auf Fragen antwortet sie nur " Hhhnnnnn?"
Dabei läuft ihr der Sabber aus dem Maul. ~;D

- Kann ich mich dennoch auch von SPL zu SPL auf OT Ebene austauschen.
In dem ich kurz die Rollenebene verlasse.
Und nach dem Austausch wieder in die Rolle zurück schlüpfe.

Ist beim Rollenspiel ganz normal.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 29.01.2021 | 11:52
Du wirfst hier SPL Ebene und Rolle in einen Topf

Selbst wenn ich "Grunzula" die tumbe Halbork Barbarin spiele, die sich in Rolle kaum artikulieren kann. Auf Fragen antwortet sie nur " Hhhnnnnn?"
Dabei läuft ihr der Sabber aus dem Maul. ~;D

- Kann ich mich dennoch auch von SPL zu SPL auf OT Ebene austauschen.
In dem ich kurz die Rollenebene verlasse.
Und nach dem Austausch wieder in die Rolle zurück schlüpfe.

Ist beim Rollenspiel ganz normal.
Du wirfst regelmäßig diese Ebenen durcheinander und so lange nehme ich den worst case Fall.

Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 29.01.2021 | 12:13
Du wirfst regelmäßig diese Ebenen durcheinander und so lange nehme ich den worst case Fall.
Das ist deine Sicht.
Die werde ich Dir auch lassen. :)
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Maarzan am 29.01.2021 | 12:25
Das ist deine Sicht.
Die werde ich Dir auch lassen. :)

Du springst ständig zwischen "warum sollte MEIN Charakter nicht Zugriff auf mein SPL-Wissen haben" und "warum sollte SPL-Wissen in der Gruppe nicht frei übertragen werden" hin und her.
Titel: Re: Die Charakter/Spieler Fähigkeitslücke: ein endgültiger Lösungsvorschlag
Beitrag von: Issi am 29.01.2021 | 12:36
Du springst ständig zwischen "warum sollte MEIN Charakter nicht Zugriff auf mein SPL-Wissen haben" und "warum sollte SPL-Wissen in der Gruppe nicht frei übertragen werden" hin und her.
Es sollte der Charakter Zugriff haben, der es haben kann.
In vielen, wahrscheinlich sehr vielen Fällen, könnte man mMn.  tatsächlich einen Grund dafür finden, warum es auch mein Charakter hat.
 (Bzw. der Charakter des SPL, der die Idee hatte. Und sei es nur "aufgeschnappt").
Wenn das aber aus irgendwelchen Gründen total absurd ist, dann darf das auch stattdessen genauso ein anderer Charakter haben.

Denn welcher Charakter der Gruppe es hat, ist mir doch als Mitglied völlig wurscht. Hauptsache wir als Gruppe haben es.

Edit.
Wenn sich die SL oder Mitspieler unwohl fühlen, wenn eine bestimmte Figur das Wissen hat, dann kriegt es eben eine andere Figur.


Und wenn es wirklich absolut abwegig ist, dass überhaupt eine der anwesenden Figuren das hat, dann kann man auch übers Würfeln oder über " Eure Figuren wissen es nicht" nachdenken.
Aber das ist dann doch eher selten.