Die Zielgruppe auf das die ganzen Kickstarter es vor allem abgesehen haben, sind Ex-Rollenspieler mit gutem Einkommensverhältnissen. Da werden schöngestaltete (jedoch mit grottigen Regeln) Rollenspielpakete mit riesigen Nostalgiefaktor geschnürt, die einmal groß Umsatz machen sollen.
Die Frequenz von Diskussionen über Regeln in einschlägigen Foren/Kanälen halte ich für einen guten Indikator, wenn man "messen" will, ob es tatsächlich gespielt wird. Die Publikation von Regelerrata deutet ebenfalls auf Feedback aus der Spielpraxis hin.
TSL hat einen Nostalgiefaktor?
Es gibt im Rollenspielbereich ein paar Platzhirsche, die das Feld absolut dominieren, ein paar wenige mit respektablen Zahlen in der zweiten Reihe, die aber trotzdem weit abgeschlagen sind, und dahinter endlos viel Kleingemüse.
Da scheint mir, dass die Antwort ist: ja, aber nur in der Kombination von Social Media, Crowdfunding und Selbstausbeutung der Erschaffer solcher Werke.
Ich verweise auf dieses Produkt (https://de.wikipedia.org/wiki/Macho_Women_With_Guns) aus den späten 80ern. ;D Dabei habe ich nicht die leiseste Ahnung, ob Thirsty Sword Lesbians nun wirklich dieselbe Art von Atmosphäre einfängt oder nicht, aber rein vom Titel her... :)
Diese Spiele können immer noch wirtschaftlich erfolgreich sein, in dem einfach ganz viele Leute sie beim KS unterstützten, aber das ist nicht die Art Erfolg, die ich hier suche. Ein Spiel könnte auch Free to Play sein und demnach trotzdem erfolgreich sein.
Nein. Nein, einfach nein. "Thirsty Sword Lesbians" hat so überhaupt und gar nichts mit "Macho Women with Guns" zu tun. Das eine sind Männerfantasien unter dem Deckmantel der Satire (zumindest sieht das Spiel stark danach aus und die Beschreibungen lesen sich auch so), das andere ist ein queeres Spiel von queeren Menschen (nicht nur) für queere Menschen. Wer also glaubt, da irgendwelche Escher-Girls mit Maschinengewehr zu sehen, den muss ich leider enttäuschen.
Man kann es auch umdrehen: Wieviele Bücher von den völlig explodierten Systemen werden denn zwar gekauft, dann aber ungelesen in den Schrank gestellt? Meiner Wahrnehmung nach mit Abstand die meisten.
Ich halte auch PDF-Archive auf irgendwelchen Festplatten für kaum aussagekräftig.
Das mag vieleicht auch ein Aspekt sein: Ist es sinnvoll solche "Tags" auf ein Rollenspiel zu "kleben"?
Also "Rollenspiel speziell für ... Plüschige Aliens von Alpha Centauri?" direkt auf das Cover zu schreiben?
Diese Spiele können immer noch wirtschaftlich erfolgreich sein, in dem einfach ganz viele Leute sie beim KS unterstützten, aber das ist nicht die Art Erfolg, die ich hier suche. Ein Spiel könnte auch Free to Play sein und demnach trotzdem erfolgreich sein.
Ein anderer Thread hat in mir die Frage aufkommen lassen, inwiefern und ob Spiele mit enger Zielgruppe von dieser auch bespielt werden, oder ob nicht doch eher die dicken Platzhirsche bespielt werden und die zielgruppenbezogenen RPGs ein Dasein in einer Mininische fristen.
Ich habe es schon öfters erlebt, dass Nischenrunden dann abgesagt werden mussten, weil sich nicht genügend Spieler eingetragen haben.Meine Nischenrunden auf dem Feencon waren immer voll. Und die fanden tagsüber und abends statt.
Die Zielgruppe auf das die ganzen Kickstarter es vor allem abgesehen haben, sind Ex-Rollenspieler mit gutem Einkommensverhältnissen.
Aber ich denke auch @tartex Liste ist ein ganz guter Erfolgsindikator für Indies und Nischen, zumindest in diesem Bereich. Jeder, der es über die 0.01% hinaus schafft, hat es geschafft :D
Wieder falsch. Die Liste erfasst nur Spiele, welche Roll20 als Unterstützung erfordern (also tendenziell wieder die Regelkloppis). Sind die Regeln des Spiels so einfach, dass man es normal über Discord (ohne weitere Hilfsmittel) spielen kann, dann taucht es auch nicht in der Liste auf.
Warum muss denn diese Gleichung immer nur in die eine Richtung aufgehen: Mainstream schreckt Minderheit nicht ab, Minderheit Mainstream aber schon?
Wieder falsch. Die Liste erfasst nur Spiele, welche Roll20 als Unterstützung erfordern (also tendenziell wieder die Regelkloppis). Sind die Regeln des Spiels so einfach, dass man es normal über Discord (ohne weitere Hilfsmittel) spielen kann, dann taucht es auch nicht in der Liste auf.
Wieder falsch. Die Liste erfasst nur Spiele, welche Roll20 als Unterstützung erfordern
Wenn ein Spiel regeltechnisch so kaputt ist, dass es die Anforderungen der Zielgruppe nicht erfüllt (weil nicht bespielbar), dann gäbe es nur temporär Diskussionen dazu. Es würde ein paar Tage lang Threads und Fragen geben und dann würde es abflauen, weil die Spieler dann andere Systeme spielen, abgesehen von jenen paar, die konvertieren.
Wenn das Spiel einige Kinken hat, wird es, wie die Vergangenheit zeigt, Diskussionen zu Hausregeln geben.
Deshalb sehe ich die Qualität nicht als Indikator für die Präsenz eines Spiels innerhalb einer Community an.
@tanolov
Mir geht es nicht um Daseinsberechtigung. Wenn ein Spiel im Sammlerschrank verschwindet, die Autoren sich aber stolz auf die Schulter klopfen können und nebenbei noch Geld machen und der Sammler glücklich ist, dann hat das auch eine Daseinsberechtigung.
Aber präsent ist es dann nicht und auch nicht erfolgreich. Es verschwindet schnell in der Versenkung und sein Impact auf die Community und die Verlagsprodukte sind allenfalls indirekt.
aber die spiele sind doch präsent. sie verstauben ja grade nicht im schrank, sondern werden bespielt und man bekommt von ihnen ja auch was mit wenn irgendwer wieder irgendein nischenspiel vorschlägt um genau thema x abzuhandeln.
Ich halte ein- oder zweimal spielen nicht für sonderlich intensiv.
Wenn ein Spiel nicht gespielt wird und auch nicht diskutiert, ist es nicht mehr präsent.m
Manche halten sich ein bisschen länger (wie 7te See), während andere sofort in die Sammlung wandern.
Am Ende sind beide aber nicht präsent.
Wenn Dir Monsterhearts so viel gegeben hat, redest Du doch auch gerne drüber und nimmst an Diskussionen dazu teil, oder? Das hilft bei der Präsenz.
Du vermischst da wieder "Präsenz" und "Erfolg". Diese Konzepte sind nicht wirklich deckungsgleich.
Zählen Ennies für dich? Da ist die Nische doch auch recht stark, oder?
Natürlich ist nicht jedes Nischen-Spiel erfolgreich. Aber das sind wohl auch viele Mainstream-Spiele nicht - nach dem Maßstab, den du anlegst.
Ich finde YouTube-Präsenz ist schon ein starkes Indikator.
Gib uns doch ein paar Beispiele, was als Nischen-System zählt. Dann können wir ja evaluieren.
Klar, auch Leute, die nicht zur Zielgruppen gehören, können diese Spiele spielen und für die Verlagen ist das auch toll, denn immerhin mehr Kunden. Aber die Hersteller wollen ja gezielt diesen bestimmten bestimmten Personenkreis erreichen und dort ihr Produkt etablieren.
Ich finde, man könnte schon mit einiger Berechtigung sagen, dass die konkret abgeleisteten Spielstunden den Erfolg eines Systems ausmachen. Das wäre in etwa so, als ob man die Klicks zählt, und das ist ja ebenfalls probat und allgemein akzeptiert, zum Beispiel insofern, als die Klicks mit Geld aufgewogen werden.Woher soll man eine Zahl tatsächlich mit dem Spiel gespielten Runden festmachen, wenn nicht über YouTube oder Twitch?
Qualität ist nicht maßgeblich, Trash generiert Klicks, genauso wie blöde Rollenspiele Spielstunden sammeln. Präsenz, z.B. auf YouTube, scheint mir ein hilfreiches, aber eher sekundäres Kriterium zu sein.
Woher soll man eine Zahl tatsächlich mit dem Spiel gespielten Runden festmachen, wenn nicht über YouTube oder Twitch?
Andere Angaben zu Spielrunden des Spiels sind ja erstmal anekdotisch und nicht wirklich nachvollziehbar.
Man könnte noch überlegen, ob die von Verlagen angebotenen Runden zählen oder nicht.