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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Brainworm am 21.06.2022 | 15:53

Titel: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 15:53
Hallo zusammen,

Ich bin jemand, der deutlich mehr Rollenspielsysteme besitzt, als ich tatsächlich bespiele oder auch nur lese.
Wenn ich mein (reales und virtuelles) Rollenspielregal so anschaue, dann besitze ich derzeit so 44 Systeme (wohlgemerkt Systeme, mehrere Editionen zählen als ein System), wovon ich etwa 11 bespielt habe.
Also eine Quote von 25%. Klaro habe ich auch einige Spiele mehr oder weniger gelesen und nicht gespielt, aber ich habe dafür viele Rollenspiele auch nur einmal gespielt und viele Zusatzbände habe ich gar nicht gelesen oder nur mal durchgeblättert und/oder benutze genau diesen einen Absatz daraus etc.
Ich hab hier z.B. noch 3 große D&D Kampagnen die ich weder gelesen noch gespielt habe. Außerdem habe ich in letzter Zeit auch schon einiges ungenutztes verkauft, die Quote ist also vermutlich eher schlechter.

Ich vermute ich bin da ein Extremfall, da ich doch sehr gerne mal Geld auf Dinge werfe, die ich schick finde, egal ob ich wirklich die Zeit/Energie/Lust habe sie dann auch wirklich zu benutzen (geht mir bei Videospielen z.B. ähnlich). Mich würde deshalb interessieren, wie das bei euch so aussieht. Besitzt ihr auch viele Rollenspielbücher, die ihr nie gelesen habt? Stapeln sich bei euch auch viele Systeme auf dem "Stapel der Schande"? Oder seid ihr eine von diesen Personen (die ich manchmal beneide) die ihre 1-3 Systeme haben und da nur straight das besitzen, was sie auch wirklich lesen und nutzen?

Ich höre immer wieder, dass die deutsche Rollenspielszene doch recht klein sei (im DORP-Cast wurde von 10.000.000 Umsatz im Jahr mit Rollenspiel in DE insgesamt gesprochen, wenn ich mich nicht irre). Gleichzeitig gibt es jedoch gefühlt recht viele Systeme die auf Deutsch übersetzt werden (oder sowieso deutschen Urpsrungs sind).
Ich frage mich manchmal, wer spielt das eigentlich alles?
Theoretisch reicht doch ein großes Rollenspielsystem um damit Jahre, wenn nicht Jahrzehnte Spaß zu haben und eine Gruppe Spieler:innen voll auszulasten.
Kaufen wir vielleicht alle viel mehr, als wir tatsächlich benutzen?

Ich freue mich auf eure Meinungen und Einschätzungen  :)
 
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Maarzan am 21.06.2022 | 16:05
"Nie gelesen" ein paar, aber in Relation doch wenige.
"Nie Gespielt" schon erheblich mehr, aber viel ist eben auch ausdrücklich als Steinbruch für andere Spiele gedacht gewesen oder als "Bildungsmaßnahme" zur Horizonterweiterung.
Aber ich hole auch das meiste second hand.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Sheldia am 21.06.2022 | 16:10
Ich hab früher jede Menge Systeme gehabt, und auch Zusatzprodukte ohne Ende.

Hab dann mal fast alles beim Bedarf nach Geld verkauft, und besitze jetzt nur noch weniges. Entweder, weil ich es aktiv bespiele oder weil es als Steinbruch steht.

Einiges kaufe ich derzeit aus Nostalgie nach, aber eher weniger.

Trotzdem finde ich neue Systeme und Settings immer interessant, weil ich gerne nach Steinbrüchen Ausschau halte.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 16:13
Die Steinbruch-Idee finde ich interessant. Ich mag es auch durchaus, mich von neuen Ideen inspirieren zu lassen (das war für mich der Hauptgrund mir OSE zu kaufen), aber so wirklich benutzen tue ich das, was ich da im Steinbruch abbaue, eher nicht. Zumindest nicht, so lange ich das System dann nicht auch spiele.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 21.06.2022 | 16:17
Wenn ich etwas Steinbruch-Gründen haben will, dann kaufe ich es meist als PDF. Totbaum kaufe ich nur bei den Spielen, die ich auch wirklich haben will. Aktuell habe ich etwa 7 größere Systeme und ein paar kleine Indies. Davon sind nur 2 überhaupt vollzählig (und auch da ist die Buchanzahl überschaubar). Die meisten dieser Systeme habe ich schon sehr, sehr, sehr lange.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Hereagain am 21.06.2022 | 16:19
Ich würde sagen: Ja.
Aber ich würde es nicht nur auf den Rollenspielmarkt beziehen. Meiner Meinung trifft das auch auf alle anderen Medien zu.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 16:20
Ich würde sagen: Ja.
Aber ich würde es nicht nur auf den Rollenspielmarkt beziehen. Meiner Meinung trifft das auch auf alle anderen Medien zu.

Guter Punkt!  ;D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 21.06.2022 | 16:21
Und breitgedacht sogar auch auf alle anderen Nichtmedien. 20 Sorten Erdbeermarmelade im Supermarkt und so. Das ist ein Merkmal des Kapitalismus, würde ich sagen.  :D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 16:24
Und strenggenommen sogar auch auf alle anderen Nichtmedien. 20 Sorten Erdbeermarmelade im Supermarkt und so. Das ist ein Merkmal des Kapitalismus, würde ich sagen.  :D

Da ist schon was dran. Ich merke allerdings auch, dass mich das teilweise unglücklich macht, weil da einfach so viel ungenutztes Potenzial im Regal steht, für das man nicht genug Zeit/Energie findet (nicht nur bei einem selbst, man braucht ja auch noch Spieler:innen die mitmachen).
Andererseits fällt es mir auch extrem schwer, mich zu entscheiden und zu sagen "ich beschränke mich jetzt auf diese 3 Fantasy, diese 2 SF und diese 2 Horrorsysteme und das war's". Das Gras ist dann doch auf der anderen Seite irgendwie immer grüner.
Das führt bei mir dann aber, ehrlich gesagt, auch teilweise dazu, dass ich mich in den Systemen nicht so gut auskenne, wie ich es gerne würde, weil ich halt viele ein bisschen und keines so richtig intensiv gelesen habe.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: schneeland am 21.06.2022 | 16:24
Ich habe definitiv deutlich mehr Zeug gekauft als ich benutze/benutzen könnte (selbst mit einem Bruchteil der Systeme käme ich vermutlich bis zur Rente). Meistens hat mich irgendwas am entsprechenden System gereizt - manchmal war's vielleicht auch nur Selbsttäuschung, wie viel Zeit ich wirklich zum Spielen habe (bzw. mir dafür nehmen möchte). Mittlerweile ist das allerdings wieder abgeflacht und gerade bei kleineren Projekten oder Systemen, die ich mag, werfe ich auch schon mal Geld drauf ohne die Erwartung zu haben, dass ich das Ganze wirklich spielen werde. Das betrifft allerdings hauptsächlich englische Systeme, die entweder auf Kickstarter landen (Zinequest) oder gleich über Itch veröffentlicht werden.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 21.06.2022 | 16:26
Systeme hab ich hier etwa 80 in Print, knapp 400 wenn ich die pdfs dazunehme.

In die gedruckten habe ich zumindest überall reingelesen, durchgelesen natürlich bei weitem nicht jedes Buch im Detail. Bei den pdfs liegt noch vieles komplett ungelesen.

Der Steinbruch ist definitiv ein Thema, ich lese praktisch ständig das eine oder andere Rollenspielbuch und nehme Ideen mit. Oder lege es auf einen gedanklichen Stapel für zukünftige Kampagnen, falls es mich sehr anspricht.

Gespielt werden so etwa 10 Systeme pro Jahr und davon etwa 5 neue (also davor noch nicht gespielte). Meist aber nur in One-Shots.

Theoretisch reicht doch ein großes Rollenspielsystem um damit Jahre, wenn nicht Jahrzehnte Spaß zu haben und eine Gruppe Spieler:innen voll auszulasten.
Theroetisch? Ja klar. Aber mir macht der Wechsel zwischen verschiedenen Settings und Systemen einfach Spaß. Ich mag die Abwechslung (und habe sicher eine gewisse System/Setting-ADHS). Und ich habe ja durchaus Kampagnen mit einer Gruppe, einem System und einem Setting, die über 2-4 Jahre gehen. Aber ich leite eben mehr als eine Kampagne gleichzeitig und auch immer wieder One-Shots mit anderen Systemen/Settings.

Das führt bei mir dann aber, ehrlich gesagt, auch teilweise dazu, dass ich mich in den Systemen nicht so gut auskenne, wie ich es gerne würde, weil ich halt viele ein bisschen und keines so richtig intensiv gelesen habe.
Das ist einer der Gründe, warum ich hochkomplexe Systeme nicht mag. Die wären natürlich deutlich leichter argumentierbar, wenn man sich nur auf eines konzentriert.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 16:32
Ich habe definitiv deutlich mehr Zeug gekauft als ich benutze/benutzen könnte (selbst mit einem Bruchteil der Systeme käme ich vermutlich bis zur Rente). Meistens hat mich irgendwas am entsprechenden System gereizt - manchmal war's vielleicht auch nur Selbsttäuschung, wie viel Zeit ich wirklich zum Spielen habe (bzw. mir dafür nehmen möchte). Mittlerweile ist das allerdings wieder abgeflacht und gerade bei kleineren Projekten oder Systemen, die ich mag, werfe ich auch schon mal Geld drauf ohne die Erwartung zu haben, dass ich das Ganze wirklich spielen werde. Das betrifft allerdings hauptsächlich englische Systeme, die entweder auf Kickstarter landen (Zinequest) oder gleich über Itch veröffentlicht werden.

Das mit "bis zur Rente" kenne ich zu gut. ;D
Ich denke das ist ne ganz gute Art, damit umzugehen, dass man die eigene Erwartung da ein bisschen runterschraubt und es vielleicht auch ein bisschen als eine Art Spende sieht.
Es gibt auch einfach zu viel coolen Kram, ganz besonders auch bei Itch.
Mir geht es aber auch so, dass ich mich schnell langweile, wenn ich ein System spiele. Also spätestens nach einem Jahr (bei maximal 2x im Monat spielen), fallen mir dann die Nachteile des Systems immer mehr ins Auge und ich schiele auf ein anderes, neues, shiny System, dass natürlich auch wieder seine eigenen Nachteile mit sich bringt und nach ein paar Monaten geht es von Vorne los. Ich bin dann auch durchaus manchmal wieder von neuem gehyped von Systemen, die ich schon gespielt habe, aber leider hält der Hype halt nie so richtig lange an.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Swafnir am 21.06.2022 | 16:35
Der Markt ist eigentlich übersättigt. Er wird aber durch Sammlerleidenschaft und Verlagstreue (teilweise geht das auch stark in Richtung Fan) immer weiter gefüttert. Die meisten hier bräuchten in ihrem Leben keine Rollenpiele mehr zu kaufen und hätten genug zu spielen. Die verfügbare Zeit wird nämlich weniger und die Anzahl der Spiele/Settings werden immer mehr. Dazu kommt eben, dass die Bücher eben ziemlich unbegrenzt nutzbar sind.

Ich baue mir jetzt nach und nach eine gemütliche W100-Sammlung auf und wenn sie genug Settings etc. abdeckt, geh ich in Rollenspielrente und nutze nur noch das W100-System - so ist zumindest mein Plan.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 21.06.2022 | 16:36
Ich gebe mein Geld lieber kleinen PnP-Entwicklern als Amazon oder Apple. Da ist es schon okay, dass ich mehr kaufe als lese, anstatt mein Audible- oder Prime-Abo fast ungenutzt weiter laufen zu lassen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 16:44
Ich gebe mein Geld lieber kleinen PnP-Entwicklern als Amazon oder Apple. Da ist es schon okay, dass ich mehr kaufe als lese, anstatt mein Audible- oder Prime-Abo fast ungenutzt weiter laufen zu lassen.

Geb ich dir grundsätzlich recht, aber ohne Audible kann ich nicht mehr einschlafen, die haben mich echt gekriegt ^^'
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 16:45
Der Markt ist eigentlich übersättigt. Er wird aber durch Sammlerleidenschaft und Verlagstreue (teilweise geht das auch stark in Richtung Fan) immer weiter gefüttert. Die meisten hier bräuchten in ihrem Leben keine Rollenpiele mehr zu kaufen und hätten genug zu spielen. Die verfügbare Zeit wird nämlich weniger und die Anzahl der Spiele/Settings werden immer mehr. Dazu kommt eben, dass die Bücher eben ziemlich unbegrenzt nutzbar sind.

Ich baue mir jetzt nach und nach eine gemütliche W100-Sammlung auf und wenn sie genug Settings etc. abdeckt, geh ich in Rollenspielrente und nutze nur noch das W100-System - so ist zumindest mein Plan.

Die Idee mit der Rollenspielrente finde ich ganz cool.  :)
Wenn nur Fria Ligan nicht alle paar Monate mit irgendwelchem super coolen neuen Kram um die Ecke kommen würde...
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 16:48
Systeme hab ich hier etwa 80 in Print, knapp 400 wenn ich die pdfs dazunehme.

Wow, dagegen bin ich ja harmlos  ;D


Das ist einer der Gründe, warum ich hochkomplexe Systeme nicht mag. Die wären natürlich deutlich leichter argumentierbar, wenn man sich nur auf eines konzentriert.

Ja, gerad die hochkomplexen Systeme haben ja häufig auch Settings in denen (mehr oder weniger) alles an Kampagnen möglich ist, während die "kleineren" eher auf ein besonderes Ding spezialisiert sind, das sie besonders gut machen. Da finde ich Fria Ligan so ein Paradebeispiel.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Ma tetz am 21.06.2022 | 16:53
Ich habe 5 von 20 Systemen im meinem Regal noch nicht gespielt, aber alles gelesen. Das ist insgesamt mehr, als ich erwartet hatte. Aber ich kaufe jetzt erstmal keine neuen Systeme mehr, auch wenn es mich in den Fingern juckt.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: YY am 21.06.2022 | 16:54
Kaufen wir vielleicht alle viel mehr, als wir tatsächlich benutzen?

Nicht alle, aber einige, je nach Sparte sogar viele.
Große Teile des Marktes gibt es überhaupt nur deswegen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 21.06.2022 | 16:57
Der Markt ist eigentlich übersättigt. Er wird aber durch Sammlerleidenschaft und Verlagstreue (teilweise geht das auch stark in Richtung Fan) immer weiter gefüttert. Die meisten hier bräuchten in ihrem Leben keine Rollenpiele mehr zu kaufen und hätten genug zu spielen.
Die Aussage mit der Übersättigung ist halt nur korrekt, wenn man die Spielzeit als das einzige Kriterium angibt. Nach diesem Maßstab bräuchte ich aber eigentlich nur mein kleines Turbo-Fate-Heft (und eigentlich nicht mal das, weil ich die Regeln inzwischen auswendig kann).
Wenn ich aber dediziert unterschiedliche Sachen spielen/leiten will und/oder einfach gerne Rollenspielmaterial lese, wird die Übersättigung zu etwas sehr subjektivem.

Ja, gerad die hochkomplexen Systeme haben ja häufig auch Settings in denen (mehr oder weniger) alles an Kampagnen möglich ist, während die "kleineren" eher auf ein besonderes Ding spezialisiert sind, das sie besonders gut machen. Da finde ich Fria Ligan so ein Paradebeispiel.
Wie viele unterschiedliche Kampagnen ich spielen kann, ist von den Regeln her keine Sache von komplex oder einfach sondern eher von narrativ oder eben nicht. Und selbst das nicht immer. Einzelne PbtA-Spiele sind meist sehr spezialisiert. Fate ist das nicht, da kann ich von Teenie-Drama über Space Opera zu Cthulhu-Horror alles spielen. Der Spielstil mag nicht jederfrau Sache sein, aber Auswahl habe ich genug.
Und Komplexität der Regeln und Umfang des Settings würde ich jetzt nicht nur deshalb gleich setzen, weil DSA bei beidem umfangreich ist.
Aventurien hätte genauso gut mit Fate oder dem Cypher System rauskommen können. Und das ursprüngliche DSA war auch nicht sonderlich komplex. Ja, beides ist im Laufe der Zeit gewachsen, aber da gibt es überhaupt keinen verpflichtenden Zusammenhang.

Fria Ligan soll ein Paradebeispiel für was genau sein?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 16:59
Nicht alle, aber einige, je nach Sparte sogar viele.
Große Teile des Marktes gibt es überhaupt nur deswegen.

Genau das vermute ich auch und ich frage mich, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ob das überhaupt positiv für die Verlage ist, oder ob dadurch nicht auch eine Art "Scheinnachfrage" entsteht die Verlage dazu verleiten kann, immer neues zu verlegen, obwohl der Markt es eigentlich nicht hergibt. Könnte das z.B. auch ein Stolperstein sein, über den der Uhrwerk Verlag jetzt gerade (wieder?) gestolpert ist?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 21.06.2022 | 17:02
Naja. Ist der Fernsehserienmarkt übersättigt? Ist der Büchermarkt übersättigt? Ist der Margarinemarkt übersättigt? Neben der reinen numerischen Anzahl der angebotenen Produkte stellt sich auch immer die Frage, wie schnell die Produkte "drehen".

Margarine "dreht" relativ stabil, alle Woche braucht man ein neues Päckchen oder so.

Die Rollenspielprodukte drehen entweder unendlich langsam, wenn z.B. jemand einen Abenteuerband bei DSA kauft, an dem er vier Jahre lang spielt, oder super schnell, wenn jemand z.B. Fate kauft und es nur in den Schrank stellt und dann unmittelbar das nächste Produkt kauft.

Wir haben das Glück, dass unsere Bücher nicht alt werden, es sei denn, man lässt sich auf neue Editionen ein (wozu erst einmal niemand gezwungen ist). Wegen mir kann der Rollenspieloutput nochmal um den Faktor 10 steigen, am Ende werden halt nur noch spezifischere Geschmäcker der Spieler und Käufer bedient. Ein immer perfekterer Markt. Und die Rollenspielszene ist nicht so klein, wie alle immer tun.

Was mich viel mehr interessieren würde: Macht der Rollenspielmarkt jetzt die Grätsche, weil die Bücher alle um 25% teurer werden, jeder aber gleichzeitig bald 25% weniger in der Tasche hat, und wo man den Ausgleich der Lücke zuerst bei Luxusprodukten realisiert, und ganz am Ende erst bei der Margarine?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 21.06.2022 | 17:06
Genau das vermute ich auch und ich frage mich, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ob das überhaupt positiv für die Verlage ist, oder ob dadurch nicht auch eine Art "Scheinnachfrage" entsteht die Verlage dazu verleiten kann, immer neues zu verlegen, obwohl der Markt es eigentlich nicht hergibt.
Warum? Das wir die Produkte aus anderen Gründen kaufen als sie zu spielen, ändert ja nichts an der Nachfrage. Was wir mit den Büchern machen, kann den Verlagen ja egal sein, so lange wir sie kaufen. Im Gegenteil, wenn wir nur kaufen würden, was wir sicher spielen, wäre die Nachfrage ja deutlich geringer, als sie es tatsächlich ist.

Ich sehe da jetzt keine Blase o.Ä. Oder glaubst du, dass schlagartig alle aufhören werden Bücher zu kaufen, die sie nicht spielen wollen?

Könnte das z.B. auch ein Stolperstein sein, über den der Uhrwerk Verlag jetzt gerade (wieder?) gestolpert ist?
Soweit ich es bisher verstanden habe, ist der Uhrwerk Verlag vor allem darüber gestolpert, dass in einer Phase des Wiederaufbaus nach dem Beinahe-Crash das Con-Geschäft weg gebrochen und die Papierpreise hochgeschossen sind. Wahrscheinlich (Vermutung!) hat man sich auch etwas zu sehr von der Begeisterung der Wiedergeburt mitreißen lassen und sich mit zu vielen neuen Linien übernommen, angesichts dessen, dass der Verlag von der Mitarbeiterzahl ja doch geschrumpft ist.
Außerdem wurde im Versuch sich zur Absicherung breiter aufzustellen in ein lokales Ladengeschäft investiert, dass durch die Corona-Krise, die länger dauert als erwartet, nicht wirklich gewinnbringend aufmachen konnte.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 17:07
Fria Ligan soll ein Paradebeispiel für was genau sein?

Für mich ist Fria Ligan ein (positives) Paradebeispiel für "One-Trick-Pony-Systeme" (ich kann es nicht besser Ausdrücken, meine es aber positiv).
Mutant Year Zero, Alien, Tales from the Loop, Blade Runner, Death in Space und ich würde sogar sagen auch Forbidden Lands sind alles Systeme/Settings, die Stark auf "ein Ding" fokussiert sind. Das machen sie richtig richtig gut, aber sie haben eben nicht das Adventure-Park-Setting und (zumindest teilweise) auch nicht die Mechaniken für sehr lange und/oder unterschiedliche Kampagnen. Was nicht heißt, dass es unmöglich ist, aber ich habe nicht den Eindruck, dass sie darauf ausgelegt sind.

Stimmt, Fate ist ein sehr unkomplexes System, mit dem man so ziemlich alles machen kann (genau wie SW). Ich vermute das Fate für die Leute, die nicht drauf stehen, deshalb nicht funktioniert, weil das System eben nicht mit einem Setting verankert ist und weil es vielen auch zu abstrakt/handwedellig/wenig taktisch ist.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 17:12
Und die Rollenspielszene ist nicht so klein, wie alle immer tun.

Ist natürlich relativ, aber wenn das mit den 10.000.000 im Jahr Umsatz für alles beim Rollenspiel in Deutschland (also alle Verlage, Läden, Onlineshops etc. zusammen) tatsächlich stimmt, dann ist das schon arg lächerlich wenig Geld. Da kann man dann, ehrlich gesagt, froh sein, dass es überhaupt ein paar Leute gibt, die genug Leidenschaft haben und sich das "antun" in dem Bereich zu arbeiten.

Warum? Das wir die Produkte aus anderen Gründen kaufen als sie zu spielen, ändert ja nichts an der Nachfrage. Was wir mit den Büchern machen, kann den Verlagen ja egal sein, so lange wir sie kaufen. Im Gegenteil, wenn wir nur kaufen würden, was wir sicher spielen, wäre die Nachfrage ja deutlich geringer, als sie es tatsächlich ist.

Ich sehe da jetzt keine Blase o.Ä. Oder glaubst du, dass schlagartig alle aufhören werden Bücher zu kaufen, die sie nicht spielen wollen?
Soweit ich es bisher verstanden habe, ist der Uhrwerk Verlag vor allem darüber gestolpert, dass in einer Phase des Wiederaufbaus nach dem Beinahe-Crash das Con-Geschäft weg gebrochen und die Papierpreise hochgeschossen sind. Wahrscheinlich (Vermutung!) hat man sich auch etwas zu sehr von der Begeisterung der Wiedergeburt mitreißen lassen und sich mit zu vielen neuen Linien übernommen, angesichts dessen, dass der Verlag von der Mitarbeiterzahl ja doch geschrumpft ist.
Außerdem wurde im Versuch sich zur Absicherung breiter aufzustellen in ein lokales Ladengeschäft investiert, dass durch die Corona-Krise, die länger dauert als erwartet, nicht wirklich gewinnbringend aufmachen konnte.

Stimmt schon. Andererseits, werden dann ja häufig auch nur die Grundregelwerke gekauft. Da gibt es dann diese überhypten Crowdfundings die durch die Decke gehen und danach passiert nicht mehr viel. Aber ja, so lange die funktionieren. Fühlt sich nur alles nicht so richtig nachhaltig an.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 21.06.2022 | 17:16
Für mich ist Fria Ligan ein (positives) Paradebeispiel für "One-Trick-Pony-Systeme" (ich kann es nicht besser Ausdrücken, meine es aber positiv).
Mutant Year Zero, Alien, Tales from the Loop, Blade Runner, Death in Space und ich würde sogar sagen auch Forbidden Lands sind alles Systeme/Settings, die Stark auf "ein Ding" fokussiert sind
Bei Alien und Tales from the Loop stimme ich dir zu, Blade Runner konnte ich noch nicht reinschauen und Death in Space kenne ich nicht.

Aber Mutant Year Zero, Verbotene Lande und vor allem Coriolis bieten auf jeden Fall jeweils genug Material für gleich mehrere langjährige Kampagnen.

Wie gesagt sehe ich echte One-Trick-Ponies vor allem in der Erzählspielecke, also z.B. die PbtA-Systeme und die kleine Reihe von System Matters. Aber aus den meisten klassischen Systemen kann man ziemlich viel rausholen. Und vor allem sehe ich wie gesagt keinen Zusammenhang des Regelumfangs mit dem Settingumfang und den möglichen Spieloptionen. Natürlich wird es Spieler:innen geben, die gerade bei längeren Kampagnen gerne an vielen Details ihres Charakters herumschrauben und bei mehreren Kampagnen im selben Setting sehr regeltechnisch unterschiedliche Charaktere spielen wollen. Eine zwingende Notwendigkeit ist es aber nicht.

Stimmt schon. Andererseits, werden dann ja häufig auch nur die Grundregelwerke gekauft
Viele Systeme wollen/brauchen halt auch nicht mehr.

Fühlt sich nur alles nicht so richtig nachhaltig an.
Das verstehe ich nicht. Klar kann man ein einzelnes System ausgiebiger melken, wenn man dutzende Zusatzbände produziert und damit die Kunden stärker an ein System und einen Verlag binden. Aber was hat das mit "Nachhaltigkeit" im Sinne des gesamten Rollenspielmarktes zu tun?

Für den Markt als Ganzes ist es doch völlig irrelevant, ob ich mir 10 Bücher von einem, drei oder 10 verschiedenen Systemen kaufe.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: felixs am 21.06.2022 | 17:26
Ich vermute ich bin da ein Extremfall, da ich doch sehr gerne mal Geld auf Dinge werfe, die ich schick finde, egal ob ich wirklich die Zeit/Energie/Lust habe sie dann auch wirklich zu benutzen (geht mir bei Videospielen z.B. ähnlich).

Ich vermute, Du bist ein ziemlich normaler Rollenspieler in Deutschland: Berufstätig, mit reichlich verspaßungsfähigem Einkommen und mit zu wenig Zeit und zu wenig Gleichgesinnten, um die Sachen dann tatsächlich zu spielen.
Ich vermute außerdem, dass ein großer Teil der Rollenspielproduktion (ähnliches gilt für Brettspiele, bei Tabletop ist es eher noch extremer) mehr oder weniger gezielt für diese Zielgruppe (hortende Sammler) produziert wird.
Hört sich vielleicht etwas negativ an, ist aber gar nicht so gemeint. Es gibt ja viel schlimmeres, als sein Geld und seine Zeit mit dem Horten von Spielzeug zu verbringen. Und wenn es Befriedigung schafft, umso besser. Meine Sorge wäre, dass das mit der Befriedigung mittelfristig eher nicht funktioniert; bei vielen Leuten kann man ja beobachten, dass ihnen ihr Hort dann irgendwann auf die Nerven geht, zur Belastung wird. Ich spreche da durchaus auch aus Erfahrung.

Also: Ja, alles ziemlich normal.

Um irgendwas über den "Markt" für Rollenspiele und deren Produktion zu sagen, muss man vor allem auch verstehen, dass viele Rollenspielprodukte unter sehr unwirtschaftlichen Umständen zustande kommen - die wenigsten Leute, die an der Produktion von Rollenspielprodukten beteiligt sind, können davon leben. In der Regel ist es - auch im "professionellen" Bereich Hobby, Liebhaberei oder, alternativ, ziemlich brutale Selbstausbeutung.

Mir kommt es so vor, als ob die interessante Frage (auch für die "Markt"-Beschau) ist, wie es dazu kommt, dass Leute Produkte kaufen, die sie nicht brauchen und/oder von denen sie vorher wissen, dass sie sie nicht nutzen (können) werden.

Irgendwie gelingt es mir nicht recht, den richtigen Ton zu treffen; Pardon dafür. Ich beabsichtige keine Provokation.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: YY am 21.06.2022 | 17:28
Genau das vermute ich auch und ich frage mich, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, ob das überhaupt positiv für die Verlage ist, oder ob dadurch nicht auch eine Art "Scheinnachfrage" entsteht die Verlage dazu verleiten kann, immer neues zu verlegen, obwohl der Markt es eigentlich nicht hergibt.

Na, wenns gekauft wird, gibt der Markt es ja her. Wie schon geschrieben ist eigentlich egal, wofür bzw. wie die Bücher dann genutzt werden.

Für manch ein potentiell "wackliges" Produkt muss man eben ein bisschen Marktforschung betreiben oder auf Crowdfunding u.Ä. setzen, aber das funktioniert doch ganz gut.


Fühlt sich nur alles nicht so richtig nachhaltig an.

Mit dem Begriff kann ich wie aikar hier wenig anfangen :think:

Unter Nachhaltigkeit würde ich im Rollenspiel(markt)kontext zwei Dinge verstehen:

1. Produkte sind auch nach langer Zeit noch verfügbar, etwa über Print on Demand u.Ä.
In Einzelfällen mag es auch Linien geben, die sich so hartnäckig halten, dass nach einer kleinen Ewigkeit weitere "richtige" Auflagen erfolgen (wie z.B. bei CP2020).

2. Ein System oder eine Spiellinie bleibt über längere Zeit aktiv und präsent.
Das kann durch den Verlag erfolgen oder durch eine entsprechend motivierte Spielerschaft - für alte Twilight: 2000-Editionen gibt es immer noch Fanseiten und aktive Mod-Projekte, obwohl die verlagsseitig schon ewig "tot" sind.


Den zweiten Punkt kann man kaum forcieren, aber wenn sich beim ersten noch ein bisschen was täte, wäre ich schon sehr zufrieden. Aktuell kann das schon nervig sein, wenn der steinalte PoD-Kram einer kleinen Klitsche durchgehend verfügbar ist, während ich bei abverkauften Spielen vergleichsweise großer Verlage nach ein paar Jahren ggf. schon in die Röhre gucke. 
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 21.06.2022 | 17:59
Geb ich dir grundsätzlich recht, aber ohne Audible kann ich nicht mehr einschlafen, die haben mich echt gekriegt ^^'

Also ich habe Audible vor einigen Jahren abbestellt. Seitdem schlafe ich nur noch zu Actual-Play-Podcasts sein.  >;D

Auf Wunsch schicke ich dir gerne meine Empfehlungen. DIY 4eva!  ;D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: sma am 21.06.2022 | 18:12
Der Markt ist so groß, weil so viel gekauft wird. Kaufen ist das nächstbeste, wenn spielen nicht funktioniert. Es macht Spaß. Und weil wir in einem Markt unterwegs sind, wo wir überlegen, ob wir uns als Kindheitserinnerung aus purer Nostalgie eine 400€ Lego-Burg kaufen sollen (also von mir auf andere schließend) ist es auch relativ einfach für 250€ das nächste "All in" DSA oder was auch immer Komplettpaket per Crowdfunding vorzubestellen.

Das würde sich IMHO nur dann ändern, wenn die Produkte alle deutlich teurer werden.

Denn um noch mal auf die Burg zurück zu kommen. Daran baut man vielleicht 10 Stunden, d.h. die Stunde Spielspaß kostet 40€. Das ist natürlich extrem. Aber setzen wir mal 10€ an. Kaufe ich ein GRW für 50€, und das auch noch für die ganze Gruppe mit vier Mitspielern, ist der Preis eigentlich schon nach einmal spielen wieder drin. Die Zeit, die Regeln zu lernen empfinde ich persönlich jetzt nicht so als Spaß, daher würde ich die negativ gegenrechnen, aber nach 2-3 mal spielen passt dann bereits das Preis-Leistungsverhältnis. Also finde ich Rollenspiele krass günstig.

Denn einen großen Nachteil hat (wie schon erwähnt) die ganze Vielfalt: Sie splittert die Community extrem auf und man verliert dieses "und hast du schon Abenteuer XYZ gespielt"-Gefühl, wenn jede das selbe System und die gleichen Abenteuer spielt. Das ist IMHO auch mit ein Grund, was D&D (und in Deutschland natürlich DSA) so beliebt sind: Sie schaffen gemeinsame Erlebnisse.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 21.06.2022 | 18:14
Moin. ^^

Ich bin Rollenspieler seit nunmehr 40 Jahren und allein meine Printsammlung beläuft sich auf über 200 Systeme - wobei ich "D&D" von Old-D&D über AD&D bis zu D&D5 als EIN System betrachte, genau wie DSA, Midgard und andere. Was hier an PDFs liegt ist nochmal mehr. Gespielt davon hab ich etwa 80%.

Derzeit hab ich glaube ich 6 Runden aktiv laufen, jede davon mit einem anderen System. Genau eines davon ist ein Mainstream-System, nämlich D&D5. Der Rest sind zum Teil echt alte Systeme. Ein paar Systeme möchte ich noch angehen, dafür brauche ich aber engagiertere Spieler, die sich auch in den Hintergrund einarbeiten.

Ich liebe gerade kleinere und auch ältere Systeme, weil die oftmals simpler und schlanker sind. 100 Seiten Grundregelwerk sind mir halt sehr viel lieber als ein paar hundert Seiten, obwohl eines meiner gern noch anzugehenden Systeme ein Regelwerk mit einem Umfang von über 600 Seiten hat. Das sind dann recht einfache Grundregeln mit einer umfangreicheren Weltbeschreibung und nicht wenig Optionen, die man annehmen kann, aber nicht muss. Ich mag zu komplexe Regeln nicht, dafür kenne ich zu viele Systeme, die das einfach lösen.

Übersättigt ist der Markt nicht, der regelt das schon recht simpel. Und ja, viele Systeme bedeutet, dass man nicht immer Leute für sein System findet. Die Alternative wäre aber, für jedes Genre-Setting genau EIN System zu haben. Das wäre extrem langweilig und wer dieses System nicht mag, müsste es dann entweder trotzdem spielen oder das Hobby sein lassen. Da mag ich die aktuelle Situation sehr viel lieber. Aber ich ziehe mir die Spieler für meine Systeme eh selber heran und lehre sie, die Vielfalt zu kennen und zu schätzen. Ich bin weder auf ein System noch auf ein Setting-Genre festgelegt. Ich nutze Fantasy, SF, Western, Superhelden, historische Systeme, Pulp, Horror und alles andere, was mir in die Finger fällt und mich interessiert. Und ich sehe darin nun wahrlich nichts Schlechtes, im Gegenteil. ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 18:21
Bei Alien und Tales from the Loop stimme ich dir zu, Blade Runner konnte ich noch nicht reinschauen und Death in Space kenne ich nicht.

Aber Mutant Year Zero, Verbotene Lande und vor allem Coriolis bieten auf jeden Fall jeweils genug Material für gleich mehrere langjährige Kampagnen.

Coriolis kenne ich nicht genug, Verbotene Lande würde ich als Grenzfall sehen, aber besonders bei MY0 würde ich sagen, dass kommt darauf an, wie viel Lust man hat auf das postappokalyptische Setting. Man kann natürlich im Endeffekt in allem eine Jahrelange Kampagne spielen, aber die typischen Adventure-Park-Settings bieten halt deutlich mehr abwechslung.

Und vor allem sehe ich wie gesagt keinen Zusammenhang des Regelumfangs mit dem Settingumfang und den möglichen Spieloptionen. Natürlich wird es Spieler:innen geben, die gerade bei längeren Kampagnen gerne an vielen Details ihres Charakters herumschrauben und bei mehreren Kampagnen im selben Setting sehr regeltechnisch unterschiedliche Charaktere spielen wollen. Eine zwingende Notwendigkeit ist es aber nicht.

Zwingend notwendig ist ja so gut wie gar nix, man braucht auch gar kein System um Rollenspiel zu spielen. Trotzdem vermute ich ganz stark, dass die großen Systeme mit großen "hier geht eigentlich alles"-Settings und eben auch vielen Regeloptionen gerade deshalb so Erfolgreich sind (DSA, PF, D&D, Shadowrun), weil sie eben viel Content bieten um sehr viele unterschiedliche Spielarten zu unterstützen.

Das verstehe ich nicht. Klar kann man ein einzelnes System ausgiebiger melken, wenn man dutzende Zusatzbände produziert und damit die Kunden stärker an ein System und einen Verlag binden. Aber was hat das mit "Nachhaltigkeit" im Sinne des gesamten Rollenspielmarktes zu tun?

Für den Markt als Ganzes ist es doch völlig irrelevant, ob ich mir 10 Bücher von einem, drei oder 10 verschiedenen Systemen kaufe.

Okay, jetzt muss ich mir erstmal meinen Großvater-Hut aufsetzen...
Naja es passt halt so in die Zeit, Dinge schnell groß machen und genau so schnell wieder fallenlassen. Alles ist super geil und mega hype, für ungefähr 10 Minuten, dann ist das schon wieder out. Ich sage nicht, dass das nur Schlecht ist. Ich habe, wie gesagt, selber recht viele Systeme und möchte mich von vielen davon auch nicht trennen, aber bei manchen Systemen finde ich es schon irgendwie enttäuschend, wie wenig dann da später noch kommt (Fragged Empire z.B.) und außerdem frage ich mich, ob man die ganze Energie nicht darauf verwenden könnte, ein paar Systeme richtig toll zu machen.
Aber das ist alles sehr theoretisch, wird ja nicht passieren, insofern kann man auch nicht vergleichen, ob es dann "besser" wäre.

Also ich habe Audible vor einigen Jahren abbestellt. Seitdem schlafe ich nur noch zu Actual-Play-Podcasts sein.  >;D

Auf Wunsch schicke ich dir gerne meine Empfehlungen. DIY 4eva!  ;D

Danke für das Angebot, aber ich kann mit Let's Plays für Rollenspiele irgendwie so gar nix anfangen (von Videospielen aber auch nicht).
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: YY am 21.06.2022 | 18:24
Das ist IMHO auch mit ein Grund, was D&D (und in Deutschland natürlich DSA) so beliebt sind: Sie schaffen gemeinsame Erlebnisse.

Stimmt zwar, aber es sei erwähnt, dass das letztlich eine Illusion ist. Man spielt ja oft genug schon gar nicht das gleiche Spiel, selbst mit dem gleichen Regelwerk. Aber das durch so erst ermöglichte Gespräche entstehende Gemeinschaftsgefühl ist natürlich echt.

Aber ich ziehe mir die Spieler für meine Systeme eh selber heran und lehre sie, die Vielfalt zu kennen und zu schätzen.

Ich habe auch zuerst Spieler und die spielen i.d.R., was ich anbiete.
Dass Leute so extrem auf ein System gepolt sind, erlebe ich eher selten.


und außerdem frage ich mich, ob man die ganze Energie nicht darauf verwenden könnte, ein paar Systeme richtig toll zu machen.

Das bringt eben nichts ein - geht also nur als Hobby oder als "Hintergrundprojekt" neben anderem Tagesgeschäft.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 18:28
Ich vermute, Du bist ein ziemlich normaler Rollenspieler in Deutschland: Berufstätig, mit reichlich verspaßungsfähigem Einkommen und mit zu wenig Zeit und zu wenig Gleichgesinnten, um die Sachen dann tatsächlich zu spielen.
Ich vermute außerdem, dass ein großer Teil der Rollenspielproduktion (ähnliches gilt für Brettspiele, bei Tabletop ist es eher noch extremer) mehr oder weniger gezielt für diese Zielgruppe (hortende Sammler) produziert wird.
Hört sich vielleicht etwas negativ an, ist aber gar nicht so gemeint. Es gibt ja viel schlimmeres, als sein Geld und seine Zeit mit dem Horten von Spielzeug zu verbringen. Und wenn es Befriedigung schafft, umso besser. Meine Sorge wäre, dass das mit der Befriedigung mittelfristig eher nicht funktioniert; bei vielen Leuten kann man ja beobachten, dass ihnen ihr Hort dann irgendwann auf die Nerven geht, zur Belastung wird. Ich spreche da durchaus auch aus Erfahrung.

Also: Ja, alles ziemlich normal.

Um irgendwas über den "Markt" für Rollenspiele und deren Produktion zu sagen, muss man vor allem auch verstehen, dass viele Rollenspielprodukte unter sehr unwirtschaftlichen Umständen zustande kommen - die wenigsten Leute, die an der Produktion von Rollenspielprodukten beteiligt sind, können davon leben. In der Regel ist es - auch im "professionellen" Bereich Hobby, Liebhaberei oder, alternativ, ziemlich brutale Selbstausbeutung.

Mir kommt es so vor, als ob die interessante Frage (auch für die "Markt"-Beschau) ist, wie es dazu kommt, dass Leute Produkte kaufen, die sie nicht brauchen und/oder von denen sie vorher wissen, dass sie sie nicht nutzen (können) werden.

Irgendwie gelingt es mir nicht recht, den richtigen Ton zu treffen; Pardon dafür. Ich beabsichtige keine Provokation.

Alles gut, habe ich nicht provokant aufgenommen  :)
Ich habe bei mir auch das Gefühl, dass dieses horten so langsam immer mehr an Reiz verliert. Mich erinnern die Bücher teilweise dann auch einfach daran, dass ich nicht genug Zeit habe, sie zu spielen. Das kann aber auch daran liegen, dass ich sehr picky bin, mit wem ich Rollenspiel spiele und ich online spielen nicht mag, denn eigentlich bin ich mit 4 Tage Woche was Freizeit angeht recht gut aufgestellt. Oder sagen wir mal, ich war es, vor 3 Wochen habe ich eine Tochter bekommen, also mal schauen wie das in Zukunft aussieht  ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Achamanian am 21.06.2022 | 18:32
denn eigentlich bin ich mit 4 Tage Woche was Freizeit angeht recht gut aufgestellt. Oder sagen wir mal, ich war es, vor 3 Wochen habe ich eine Tochter bekommen, also mal schauen wie das in Zukunft aussieht  ;)

Erst einmal herzlichen Glückwunsch, und glaube mir: Du bist (für die nächsten 7-8 Jahre mindestens) freizeitmäßig Nicht. Gut. Aufgestellt!
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 18:33
Erst einmal herzlichen Glückwunsch

Danke!

und glaube mir: Du bist (für die nächsten 7-8 Jahre mindestens) freizeitmäßig Nicht. Gut. Aufgestellt!

Sag das doch nicht so, lass mir meine Illusionen!  ;D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Maarzan am 21.06.2022 | 18:39
Die Steinbruch-Idee finde ich interessant. Ich mag es auch durchaus, mich von neuen Ideen inspirieren zu lassen (das war für mich der Hauptgrund mir OSE zu kaufen), aber so wirklich benutzen tue ich das, was ich da im Steinbruch abbaue, eher nicht. Zumindest nicht, so lange ich das System dann nicht auch spiele.

Ich schreibe (OK, aktuell wohl flatlinend/schrieb) an einem eigenen System, welches als Frankenstein-DSA begonnen hat und dann um alles, was ich im Fantasybereich interessant fand, erweitert wurde.
Beim Umstellen auf eine Lebenslaufgenerierung habe ich mich dann irgendwo verhoben.
Aber dieses Projekt zu unterstützten war halt Motivation eines Haufens Käufe gerade auch von Kleinsystemen. 
Es war also nicht Steinbruch zum Spielen, sondern zum Basteln. Entsprechend habe ich auch mehr Regeln gesucht als Settings oder gar Abenteuer.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 18:45
Ich schreibe (OK, aktuell wohl flatlinend/schrieb) an einem eigenen System, welches als Frankenstein-DSA begonnen hat und dann um alles, was ich im Fantasybereich interessant fand, erweitert wurde.
Beim Umstellen auf eine Lebenslaufgenerierung habe ich mich dann irgendwo verhoben.
Aber dieses Projekt zu unterstützten war halt Motivation eines Haufens Käufe gerade auch von Kleinsystemen. 
Es war also nicht Steinbruch zum Spielen, sondern zum Basteln. Entsprechend habe ich auch mehr Regeln gesucht als Settings oder gar Abenteuer.

Ich hab ein kleines OSR Spiel angefangen (deshalb hab ich mir OSE gekauft), aber nach dem ich dann schon relativ (für meine Verhältnisse) weit war, gefiel mir die Grundmechanik nicht mehr und jetzt bin ich wieder in der Brainstormingphase und warte auf die zündende Idee um dann hoffentlich mal weiter zu machen.
Ich finde aber auch abseits vom selber Schreiben und eigentlich sogar auch vom Spielen es interessant über neue Mechaniken und Ideen zu lesen.
Aber selbst wenn für's lesen habe ich zu viel. Hilft sicher auch nicht, dass ich noch andere Hobbies habe.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 21.06.2022 | 18:52
vor 3 Wochen habe ich eine Tochter bekommen
Herzlichen Glückwunsch!

Trotzdem vermute ich ganz stark, dass die großen Systeme mit großen "hier geht eigentlich alles"-Settings und eben auch vielen Regeloptionen gerade deshalb so Erfolgreich sind (DSA, PF, D&D, Shadowrun), weil sie eben viel Content bieten um sehr viele unterschiedliche Spielarten zu unterstützen.
Ich widerspreche nicht, dass umfangreiche Settingbeschreibungen  und Abenteuerangebot gut für lange und vielfältige Kampagnen sind, das sind sie sicher (aber es geht auch ohne).
Aber du hast eben die "hochkomplexen" Systeme damit in Verbindung gebracht und da sehe ich keinen Zusammenhang. Dass DSA, PF und Shadowrun hochkomplexe Systeme mit gleichzeitig umfangreichem Hintergrund und einer großen Menge an Kaufabenteuern sind ist zwar wahr, aber das eine bedingt das andere nicht. Für ein regelleichtes System kann man vielleicht nicht so viele Regelerweiterungsbände herausbringen, aber prinzipiell würde nichts dagegen sprechen, Massen an Hintergrund- und Abenteuerbänden zu produzieren. Call of Cthulhu hat einen großen Produktausstoß, ohne wirklich komplex zu sein. Auch Space 1889 hat es zu seiner Zeit auf eine durchaus ansehnliche Menge an Büchern gebracht, von denen nur einer eine Regelerweiterung war.
Ja, manche Spieler:innen haben bei langem Spiel in einem Setting Spaß mit vielen Charakterregeloptionen, aber auch das ist keine Voraussetzung, sondern eine Geschmacksfrage.

und außerdem frage ich mich, ob man die ganze Energie nicht darauf verwenden könnte, ein paar Systeme richtig toll zu machen.
Und wer definiert, was jetzt "richtig toll" ist? Es gibt ja deswegen so viele Rollenspiele, weil die Geschmäcker so unterschiedlich sind.

Mir kommt es so vor, als ob die interessante Frage (auch für die "Markt"-Beschau) ist, wie es dazu kommt, dass Leute Produkte kaufen, die sie nicht brauchen und/oder von denen sie vorher wissen, dass sie sie nicht nutzen (können) werden.
Ich habe bei mir auch das Gefühl, dass dieses horten so langsam immer mehr an Reiz verliert. Mich erinnern die Bücher teilweise dann auch einfach daran, dass ich nicht genug Zeit habe, sie zu spielen.
Da würde ich eben wie geschrieben relativieren. Nur weil man ein System nicht spielt, heißt dass nicht, dass man nichts davon hat. Manche haben einfach Spaß daran, die Bücher zu lesen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: YY am 21.06.2022 | 18:58
Und wer definiert, was jetzt "richtig toll" ist?

Auch mal der Autor, der z.B. in einem Interview raussteckt, was er an einem Spiel anders gemacht hätte, wenn er nicht die Deadline im Nacken gehabt hätte, sich dem Chefredakteur hätte beugen müssen und dergleichen mehr.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Ma tetz am 21.06.2022 | 18:59
Und einige sind ja auch einfach schöne Artbooks, bei vergleichbarem Preis.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 21.06.2022 | 19:04
Auch mal der Autor, der z.B. in einem Interview raussteckt, was er an einem Spiel anders gemacht hätte, wenn er nicht die Deadline im Nacken gehabt hätte, sich dem Chefredakteur hätte beugen müssen und dergleichen mehr.
Die Antwort versteh ich nicht.
Wenn sich der Rollenspielmarkt auf 20 "richtig tolle" Rollenspiele konzentriert, gibt es für jedes Genre ein System. Das könnte für Fantasy dann zwischen DSA und Numenéra alles sein. Wie willst du ein System/Setting so "richtig toll" machen, dass es alle abholt? Geschmäcker sind einfach unterschiedlich. Von Käufern wie von Autoren.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: YY am 21.06.2022 | 19:14
Die Antwort versteh ich nicht.

Du hattest gefragt, wer "richtig toll" definiert und ich wollte darauf hinaus, dass man an einem konkreten System relativ schnell Punkte finden kann, die man gerne anders hätte - selbst als Autor schon, bevor das Ding überhaupt Spielerkontakt hatte.
Und wenn ein Spiel mal eine Weile breit gespielt wurde, gibt es z.B. schon ziemlich flächendeckend angewandte Hausregeln, die dann also als offizielle Verbesserung auch allgemein als einigermaßen objektive Verbesserung gelten können.

Kurz: Es gibt Geschmack und der ist verschieden. Es gibt aber auch konkrete Spiele, die ihr eigenes Ding noch ein bisschen besser machen könnten und das ist dann keine Geschmacksfrage, sondern eine nach Zeit, Aufwand und dem glücklichen Händchen des Designers.
So gut wie kein Spiel ist die bestmögliche Ausgabe seiner selbst.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 19:27
Herzlichen Glückwunsch!

Danke  :)

Call of Cthulhu hat einen großen Produktausstoß, ohne wirklich komplex zu sein.

Das stimmt, aber Cthulhu ist vom Setting her auch sehr fokussiert (anders ausgedrückt: eingeschränkt). So kann man Cthulhu szenarien relativ einfach bei Shadowrun oder auch diversen größeren Fantasy-Systemen spielen (es gibt ja sogar offizielle Szenarien mit Cthulhu) während ein Dungeoncrawl mit Cthulhu-Regeln eher mehr Anpassung benötigt.
Also ich möchte dir gar nicht insoweit widersprechen, dass man nicht mit simplen Systemen auch viel machen kann (wenn das Setting stimmt), aber ich glaube da braucht es dann wieder mehr Anpassung um die Szenarien auch mit den Mechaniken zu verankern. Diese Anpassungen sind bei den größeren Systemen halt quasi schon vorher passiert, bzw. werden in Zusatzbüchern mitgeliefert.


Du hattest gefragt, wer "richtig toll" definiert und ich wollte darauf hinaus, dass man an einem konkreten System relativ schnell Punkte finden kann, die man gerne anders hätte - selbst als Autor schon, bevor das Ding überhaupt Spielerkontakt hatte.
Und wenn ein Spiel mal eine Weile breit gespielt wurde, gibt es z.B. schon ziemlich flächendeckend angewandte Hausregeln, die dann also als offizielle Verbesserung auch allgemein als einigermaßen objektive Verbesserung gelten können.

Kurz: Es gibt Geschmack und der ist verschieden. Es gibt aber auch konkrete Spiele, die ihr eigenes Ding noch ein bisschen besser machen könnten und das ist dann keine Geschmacksfrage, sondern eine nach Zeit, Aufwand und dem glücklichen Händchen des Designers.
So gut wie kein Spiel ist die bestmögliche Ausgabe seiner selbst.

Da ist viel wahres dran. Vor allem wenn man sich die Lektoratsqualität teilweise bei deutschen Rollenspielbüchern anschaut. Da merkt man dann doch, dass es halt eher Hobbyverlage sind, als 100%ig professionelle. Und wir reden hier ja auch durchaus über die größeren deutschen Rollenspielverlage, die sowas abliefern.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: YY am 21.06.2022 | 19:33
Da ist viel wahres dran. Vor allem wenn man sich die Lektoratsqualität teilweise bei deutschen Rollenspielbüchern anschaut. Da merkt man dann doch, dass es halt eher Hobbyverlage sind, als 100%ig professionelle.

Njoah, mit Hobby vs. Hauptberuf bin ich immer vorsichtig - auch abseits vom Rollenspielsektor. Dafür gibts dann doch zu viele "Profis", die sich recht zahlreiche Schnitzer erlauben und zu viele Amateure, die richtig gute Arbeit machen. Ist nicht die Regel, aber gibts oft genug.

Und auch ein paar große englische bzw. internationale Verlage sind davor nicht gefeit. Die FL-Edition von Twilight: 2000 hat z.B. ein paar Stellen, wo es meinem inneren Monk die Schuhe auszieht, die aber im Gesamtbild den Käufern dann doch genau so egal sind wie die Fehlerchen in deutschen Büchern.

Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 19:42
Njoah, mit Hobby vs. Hauptberuf bin ich immer vorsichtig - auch abseits vom Rollenspielsektor. Dafür gibts dann doch zu viele "Profis", die sich recht zahlreiche Schnitzer erlauben und zu viele Amateure, die richtig gute Arbeit machen. Ist nicht die Regel, aber gibts oft genug.

Und auch ein paar große englische bzw. internationale Verlage sind davor nicht gefeit. Die FL-Edition von Twilight: 2000 hat z.B. ein paar Stellen, wo es meinem inneren Monk die Schuhe auszieht, die aber im Gesamtbild den Käufern dann doch genau so egal sind wie die Fehlerchen in deutschen Büchern.

Stimmt auch wieder. Wobei ich sagen würde, dass einige Dinge die so im deutschen Raum abgeliefert wurden schon echt hart waren. Ich bin echt kein Rechtschreibprofi, insofern bin ich da meistens relativ entspannt, aber das Der Eine Ring Grundregelwerk war wirklich so verhunzt, dass ich Probleme hatte Dinge zu verstehen und der ganze Lernprozess des, eigentlich doch recht simplen, Systems sich deutlich in die Länge gezogen hat. Also das ich mal einmal STRG+F Drücke und das ganze Dokument nach "XXX" durchsuche, dass sollte ja wohl drin sein. Das hab ja sogar ich bei meinen Abschlussarbeiten hinbekommen.
Oder ich erinnere an die damalige deutsche Ausgabe von SR4 wo einfach mal der Index vergessen wurde (ups). 
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Sheldia am 21.06.2022 | 19:46
Ein Aspekt, den ich hier bislang vermisse ist, kann es übersättigt bei Hobbies geben? Ich mein Rollenspiel ist nichts lebensnotwendiges, sondern ein Hobby zur Entspannung (und hier nehme ich Sammeln, Spielen und Lesen mal als eines zusammen). Kann es bei einem Hobby zu viel geben, weil es ja eben nicht um effektiv geht, sondern um Erholung. Ich glaube nein. Solange jemand das Produkt schätzt und es für ihn positiv ist, ist es auch gut.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: QuantizedFields am 21.06.2022 | 19:52
Ein Aspekt, den ich hier bislang vermisse ist, kann es übersättigt bei Hobbies geben? Ich mein Rollenspiel ist nichts lebensnotwendiges, sondern ein Hobby zur Entspannung (und hier nehme ich Sammeln, Spielen und Lesen mal als eines zusammen). Kann es bei einem Hobby zu viel geben, weil es ja eben nicht um effektiv geht, sondern um Erholung. Ich glaube nein. Solange jemand das Produkt schätzt und es für ihn positiv ist, ist es auch gut.

Zumindest unter Hobby-Brettspielern ist es auch oft so, dass man nie zuviele Brettspiele haben kann :D Anders als bei Rollenspielen ist die Einstiegshürde geringer. Die Regeln sind schneller zu verdauen und ein Spiel dauert meistens nicht so lange, braucht auch nicht soviel Orga. Nichtsdestotrotz, ich sammle gerne Rollenspiele einfach deshalb, weil sie schöne Ideen/Kunst/Settings haben. Nicht jedes RPG muss gleichzeitig gespielt werden.

Nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl, dass es nicht viele neue deutsche Rollenspiele gibt. Vieles wird übersetzt und die neuen deutschen RPGs wie z.B. No Return haben kaum Sichtbarkeit. Ich finde sie wenn überhaupt nur zu spät oder durch Zufall.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 20:06
Ein Aspekt, den ich hier bislang vermisse ist, kann es übersättigt bei Hobbies geben? Ich mein Rollenspiel ist nichts lebensnotwendiges, sondern ein Hobby zur Entspannung (und hier nehme ich Sammeln, Spielen und Lesen mal als eines zusammen). Kann es bei einem Hobby zu viel geben, weil es ja eben nicht um effektiv geht, sondern um Erholung. Ich glaube nein. Solange jemand das Produkt schätzt und es für ihn positiv ist, ist es auch gut.

Da gebe ich dir schon recht. Wenn das Produkt geschätzt wird. Ich merke halt bei mir persönlich, dass es mir vermutlich gut tun würde, deutlich weniger Systeme zu besitzen und die dafür besser auszukosten (und wenn das nur lesen heißt). Die Frage ist halt auch, ob die Verlage hierzulande schneller und besser produzieren könnten, wenn sie weniger Systeme verlegen würden. Aber das ist natürlich reine spekulation.

Zumindest unter Hobby-Brettspielern ist es auch oft so, dass man nie zuviele Brettspiele haben kann :D 

Erinnere mich nicht daran, ich hab auch noch genug Brettspiele, die ich noch nie gespielt habe  :-[ ;D

Nichtsdestotrotz habe ich das Gefühl, dass es nicht viele neue deutsche Rollenspiele gibt. Vieles wird übersetzt und die neuen deutschen RPGs wie z.B. No Return haben kaum Sichtbarkeit. Ich finde sie wenn überhaupt nur zu spät oder durch Zufall.

Stimmt, deutsche Rollenspiele gibt es gar nicht so viel neues, zumindest wovon man was mitbekommen würde. Hexxen 1733 war so das letzte Größere. No Return hab ich mir mal angeschaut (hab nen großes Bild und ne Tasse davon von einer Convention ^^), aber das Artwork fand ich so unansprechend, dass ich ihm nicht wirklich eine Chance gegeben habe.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 21.06.2022 | 20:19
Zumindest unter Hobby-Brettspielern ist es auch oft so, dass man nie zuviele Brettspiele haben kann :D Anders als bei Rollenspielen ist die Einstiegshürde geringer.

Brettspiele fressen meist viele Kubikmeter. Zeitgemäße Rollenspielsammlungen passen bequem auf die Festplatte.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Swafnir am 21.06.2022 | 20:26
Brettspiele fressen meist viele Kubikmeter. Zeitgemäße Rollenspielsammlungen passen bequem auf die Festplatte.

Wie lange die das Gewicht wohl aushält?  ~;D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 21.06.2022 | 20:28
Ich merke halt bei mir persönlich, dass es mir vermutlich gut tun würde, deutlich weniger Systeme zu besitzen und die dafür besser auszukosten (und wenn das nur lesen heißt). Die Frage ist, ob die Verlage hierzulande schneller und besser produzieren könnten, wenn sie weniger Systeme verlegen würden.
Die Frage sollte auch sein, ob es anderen Spielern genauso geht wie dir oder ob du da jetzt nur von dir auf alle anderen schließt. Ich freue mich über die große Auswahl. Ich habe Spaß daran, ständig neue Sachen auszuprobieren. Ich brauche nicht den zehnten Regelerweiterungsband zu einem System und würde ihn auch nicht kaufen. Und nach spätestens 2-3 Jahren brauch ich inzwischen auch von einem Setting zumindest eine Pause und will mal was anderes machen.
Ja, es gibt einen Markt für solche Systeme und Settings (Siehe DSA, Shadowrun) und ich kenne auch genug Gruppen, die mit ihrem einzigen System/Setting glücklich sind. Aber diese Art von Rollenspielen, bei der man sich völlig auf ein einzelnes oder sehr wenige Systeme einlässt und über Jahrzehnte nur dieses spielt und kauft, ist eben nur eine Herangehensweise und nicht für jede:n das richtige. Für mich wäre es eine Beschneidung eines herrlich diversen Hobbies, die nur dazu führt, dass es langweiliger und farbloser wird.
Die ständig neuen Systeme und Settings halten mir das Interesse am Rollenspiel lebendig.

Und ja, ich kenne auch die Vorzüge des Haussystems/-settings. Ich habe über ein Jahrzehnt intensiv in Aventurien geleitet (und noch mehr Zeit damit verbracht, darüber zu lesen) und kenne die Geschichte und Geographie dieser Welt wahrscheinlich besser als viele andere. Ich bin jetzt nach einer Pause auch wieder (mit D&D) dort unterwegs. Aber ich kann es um so mehr genießen, weil ich eben auch viele andere Optionen habe, wenn es mir mal zu viel wird.

Und nicht nur das: Ich bin wieder in Aventurien, WEIL ich andere Systeme ausprobiert habe. Ich hatte die Nase voll von DSA, habe mich durch verschiedene Systeme durchgespielt und in D&D5 meine Lösung gefunden, wie ich in Aventurien wieder Spaß haben kann. Wäre diese Option nicht gewesen, hätte ich vielleicht irgendwann einfach aufgehört.
Ebenso habe ich mit Broken Compass jetzt nach Jahren endlich ein System gefunden, mit dem mir Shadowrun wieder Spaß macht, nachdem ich vom originalen Regelsystem übersättigt und genervt war.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 21:18
Die Frage sollte auch sein, ob es anderen Spielern genauso geht wie dir oder ob du da jetzt nur von dir auf alle anderen schließt. Ich freue mich über die große Auswahl. Ich habe Spaß daran, ständig neue Sachen auszuprobieren. Ich brauche nicht den zehnten Regelerweiterungsband zu einem System und würde ihn auch nicht kaufen. Und nach spätestens 2-3 Jahren brauch ich inzwischen auch von einem Setting zumindest eine Pause und will mal was anderes machen.
Ja, es gibt einen Markt für solche Systeme und Settings (Siehe DSA, Shadowrun) und ich kenne auch genug Gruppen, die mit ihrem einzigen System/Setting glücklich sind. Aber diese Art von Rollenspielen, bei der man sich völlig auf ein einzelnes oder sehr wenige Systeme einlässt und über Jahrzehnte nur dieses spielt und kauft, ist eben nur eine Herangehensweise und nicht für jede:n das richtige. Für mich wäre es eine Beschneidung eines herrlich diversen Hobbies, die nur dazu führt, dass es langweiliger und farbloser wird.
Die ständig neuen Systeme und Settings halten mir das Interesse am Rollenspiel lebendig.

Und ja, ich kenne auch die Vorzüge des Haussystems/-settings. Ich habe über ein Jahrzehnt intensiv in Aventurien geleitet (und noch mehr Zeit damit verbracht, darüber zu lesen) und kenne die Geschichte und Geographie dieser Welt wahrscheinlich besser als viele andere. Ich bin jetzt nach einer Pause auch wieder (mit D&D) dort unterwegs. Aber ich kann es um so mehr genießen, weil ich eben auch viele andere Optionen habe, wenn es mir mal zu viel wird.

Und nicht nur das: Ich bin wieder in Aventurien, WEIL ich andere Systeme ausprobiert habe. Ich hatte die Nase voll von DSA, habe mich durch verschiedene Systeme durchgespielt und in D&D5 meine Lösung gefunden, wie ich in Aventurien wieder Spaß haben kann. Wäre diese Option nicht gewesen, hätte ich vielleicht irgendwann einfach aufgehört.
Ebenso habe ich mit Broken Compass jetzt nach Jahren endlich ein System gefunden, mit dem mir Shadowrun wieder Spaß macht, nachdem ich vom originalen Regelsystem übersättigt und genervt war.

Geb ich dir absolut recht, meine kleine Rollenspielkriese muss nicht für andere Menschen gelten und auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Ausflug in andere Systeme mir wieder Lust auf schon Bespieltes macht (hatte ich zuletzt tatsächlich auch mit DSA ^^).
Ich denke ich werde mittelfristig zumindest schauen, dass ich nicht mehr blind einfach alles kaufe worauf ich gerade Lust habe, sondern schaue, dass ich die Sachen auch tatsächlich (zumindest teilweise) lese. Dadurch beschränkt sich die Anzahl der Bücher, bzw. die Frequenz der Käufe, da man mit dem Lesen ja erstmal hinterher kommen muss.
Ich finde es auch grundsätzlich schön das wir, wie in allen Bereichen des Lebens, ein Überangebot an Spielen haben, macht das Hobby ja durchaus bunter. Allerdings zerfasert sich dadurch natürlich auch die Spielerschaft etwas.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 21.06.2022 | 21:41
Allerdings zerfasert sich dadurch natürlich auch die Spielerschaft etwas.
Auf der anderen Seite erweitert das auch die Gesprächsbasis. Ich mag das Tanelorn gerade deswegen so, weil ich mich hier über alle möglichen Rollenspiele austauschen kann, anstatt zum xten mal das selbe Detail eines bestimmten Systems/Settings aufzurollen.  :)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Ma tetz am 21.06.2022 | 22:03
Ich verstehe die Kritik nicht, dass es in Deutschland so wenige eigenständige Systeme geben soll.

Wenn ich mir diese Liste:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,118861.0.html

so anschaue ist da in den letzten 10-12 Jahren auch einiges aus dem deutschsprachigen Raum dabei.

Und mit Hexxen 1733 Splittermond und Dungeonslayer haben wir da drei recht erfolgreiche Franchises. Das ist gemessen daran, dass der deutschsprachige Markt letztlich doch nicht so groß ist, gar nicht so schlecht.

Und zum Thema: Solange gekauft wird, ist der Markt nicht übersättigt.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 21.06.2022 | 22:08
Ich verstehe die Kritik nicht, dass es in Deutschland so wenige eigenständige Systeme geben soll.

Wenn ich mir diese Liste:
https://www.tanelorn.net/index.php/topic,118861.0.html

so anschaue ist da in den letzten 10-12 Jahren auch einiges aus dem deutschsprachigen Raum dabei.

Und mit Hexxen 1733 Splittermond und Dungeonslayer haben wir da drei recht erfolgreiche Franchises. Das ist gemessen daran, dass der deutschsprachige Markt letztlich doch nicht so groß ist, gar nicht so schlecht.

Und zum Thema: Solange gekauft wird, ist der Markt nicht übersättigt.

Wow, ich habe echt Splittermond vergessen, dabei ist das das Rollenspiel was ich am längsten am Stück gespielt habe ^^.

Zum Thema: Das trifft das Thema der Überschrift, aber nicht meines ursprünglichen Beitrags :)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Doc-Byte am 21.06.2022 | 22:10
Ich finde es auch grundsätzlich schön das wir, wie in allen Bereichen des Lebens, ein Überangebot an Spielen haben, macht das Hobby ja durchaus bunter. Allerdings zerfasert sich dadurch natürlich auch die Spielerschaft etwas.

Und dann kommen auch noch wir Hobby-Schreiberlinge dazu und werfen noch mehr Material in den Ring... >;D

Aber ich finde das Thema tatsächlich interessant. Nicht aus Spielersicht, weil ich tatsächlich im Grunde nur 3 Systeme jemals wirklich gespielt und wenige mehr im Regal habe. Aber aus (Hobby) Autorensicht, denn ich habe mich selber schon gefragt, ob der Markt nicht wirklich längst ein totales Überangebot bietet und wer sich da ernsthaft noch für mein kleines Projekt interessieren und begeistern soll, wenn selbst schon kleine Verlage Probleme haben, Kunden zu binden und dadurch interessante System wieder eingestellt werden (müssen).  :-\
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: klatschi am 21.06.2022 | 22:15
Allerdings zerfasert sich dadurch natürlich auch die Spielerschaft etwas.

Aber ist diese Zerfaserung nicht nur eine auf Metaebene, aber in der eigentlichen Spielgruppe durch die Kommunikation und Abstimmungsprozesse eh Wurst?

Die Gruppe einigt sich sowieso auf ein System, das sie spielen will (ne zeitlang, für OneShot, open end) und wenn ich persönlich ein ganz bestimmtes System spielen will, dann kann ich mir ja auch die Spieler dafür suchen…  und wenn ich als SL was Neues probieren will, aber meine Spieler wollen partout nur die ewige DSA 3 Kampagne weiterspielen (denn eigentlich zerfasern ja selbst schon neue Editionen die Spielerschaft), ich will aber nur mit diesen Menschen spielen - dann muss ich doch auch dieses Problem sowieso ausdiskutieren.

Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: KhornedBeef am 21.06.2022 | 22:19
Ich habe definitiv deutlich mehr Zeug gekauft als ich benutze/benutzen könnte (selbst mit einem Bruchteil der Systeme käme ich vermutlich bis zur Rente). Meistens hat mich irgendwas am entsprechenden System gereizt - manchmal war's vielleicht auch nur Selbsttäuschung, wie viel Zeit ich wirklich zum Spielen habe (bzw. mir dafür nehmen möchte). Mittlerweile ist das allerdings wieder abgeflacht und gerade bei kleineren Projekten oder Systemen, die ich mag, werfe ich auch schon mal Geld drauf ohne die Erwartung zu haben, dass ich das Ganze wirklich spielen werde. Das betrifft allerdings hauptsächlich englische Systeme, die entweder auf Kickstarter landen (Zinequest) oder gleich über Itch veröffentlicht werden.
Ich zitiere das jetzt, weil es mich zu 90% beschreibt. Ich kaufe meistens aus zweiter Hand, auch bei anderen Büchern, und bin platzbedingt bei einer minimalen Wachstumsrate angekommen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: NPC-Beholder am 21.06.2022 | 22:28
Hallo,

...leider muss ich sagen das Ich nur Eins habe. Das wäre wohl, dass Du mich Beneidest. Das Brauchst Du aber nicht. Nun warum Eins.
Da war und Da ist wohl die Ablehnung zum Schluss. Klar etwas Hilfe, bei der Vielfalt der Klasse/ Berufe und der Möglichkeiten ist da, gewesen und man Bekam sie auch. Dann aber als Endlose Masse.

Aber zum Schluss ist es doch, Dann Da eine neue Regel, wo eine neue Edition her Muss. Dort wieder. Das Alte wird Liegen Gelassen.

Ehrlich gesagt man Braucht eine Masse von NPC´s. Ich habe kein Bock, den 08/15 Ork heran zunehmen und mir was auszudenken das Er den Wert hat. Das er das Kann.
Ich will wissen Wann und Warum er das Kann. Ob Ich nun die Regel brechen muss oder nicht. Warum Ich ein Talent anwende und warum Nicht. Warum dieses Jetzt billiger ist und das Nächste Mal nicht. Das Liegt aber am Rollenspiel. Ich hab zwar eines aber Ich kann Glücklich sein. Damit kann man soviel machen, wird aber Nicht Ausgenutzt. Weil man immer an der Alten Leier hängt.

Hier im Forum wird auch nur das Genommen was einem Weiter Hilft. Hat man Fragen, wie man was Umsetzten will oder Könnte. Bekommt man nur EIN MÜDES LÄCHLEN "Komet der Mahnung" nur zu Erwähnen.
Hier wird mehr Gefachsimpelt ein Charakter zu Optimieren. Als Ideen auf den Markt zubringen. Wenn Ideen geklaut werden, dann kommen auch nur Texte wie: Ich Rede Lieber über die Systeme.
Hick´s!!!!Kick´s!!!! Reden???? blabla


Beitrag: 111
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: ArneBab am 21.06.2022 | 23:16
Die verfügbare Zeit wird nämlich weniger und die Anzahl der Spiele/Settings werden immer mehr.
Bei mir ist das grade irgendwie anders. Durch Corona habe ich zwar gerade keine Offline-Runde, aber ich spiele jetzt etwa doppelt so viel wie vorher in normalen Runden (7 Stunden die Woche), auf 3 Gruppen und 3 Systeme verteilt (wobei wir in einer auch mal wechseln), dazu etwa 1 Stunde mit meinen Kindern. Vor Corona hatte ich etwa alle 2-3 Wochen eine 8-Stunden-Runde. Die acht Stunden waren intensiver, aber die Vielfalt der drei kürzeren Runden ist deutlich höher, können also mehr Spiele testen als früher.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 22.06.2022 | 01:04
Bei mir ist das grade irgendwie anders. Durch Corona habe ich zwar gerade keine Offline-Runde, aber ich spiele jetzt etwa doppelt so viel wie vorher in normalen Runden (7 Stunden die Woche), auf 3 Gruppen und 3 Systeme verteilt (wobei wir in einer auch mal wechseln), dazu etwa 1 Stunde mit meinen Kindern. Vor Corona hatte ich etwa alle 2-3 Wochen eine 8-Stunden-Runde. Die acht Stunden waren intensiver, aber die Vielfalt der drei kürzeren Runden ist deutlich höher, können also mehr Spiele testen als früher.

Wir haben Corona-Bedingt auch lange online gespielt und ich fand es Anfangs auch überraschend gut. Jetzt nach 2 Jahren hatte ich mal wieder 2 offline Abende und muss sagen, dass sich dadurch mein Interesse am online Spielen fast komplett verflüchtigt hat. Das mag auch daran liegen, dass ich Berufsbedingt 4 Tage die Woche genau an dem Schreibtisch und Bildschirm sitze, an dem ich dann auch online Spiele (und im Job auch oft in Videocalls abhänge) und das meine anderen Hobbies auch am Computer stattfinden.
Aber auch, wenn ich das mal versuche außer Acht zu lassen, geht mir da einfach zu viel verloren.
Nicht zuletzt ist für mich ein Rollenspielabend auch immer ein kleines Event, wo ich mich mit meinen Freunden treffe, etwas quatsche und vielleicht auch gemeinsam gekocht wird.
Beim online Spielen hab ich mich zuletzt dann doch öfter dabei erwischt, dass ich dachte, die Sache ist den Aufwand nicht wert und man könnte auch einfach zusammen online ein Computerspiel zocken, dass wäre vom Aufwand/Nutzen her ökonomischer.

Aber gut  :btt:
Ich kann mir vorstellen, dass durch Corona und das vermehrte online Spielen viele Leute jetzt mehr Spielrunden haben und dadurch natürlich auch insgesamt mehr verschiedenes gespielt wird. Das tut dem Markt sicherlich gut und führt dazu, dass mehr von den Spielen, die sonst in Regalen verstaubt wären, auch tatsächlich mal gespielt wird.

Aber ist diese Zerfaserung nicht nur eine auf Metaebene, aber in der eigentlichen Spielgruppe durch die Kommunikation und Abstimmungsprozesse eh Wurst?

Die Gruppe einigt sich sowieso auf ein System, das sie spielen will (ne zeitlang, für OneShot, open end) und wenn ich persönlich ein ganz bestimmtes System spielen will, dann kann ich mir ja auch die Spieler dafür suchen…  und wenn ich als SL was Neues probieren will, aber meine Spieler wollen partout nur die ewige DSA 3 Kampagne weiterspielen (denn eigentlich zerfasern ja selbst schon neue Editionen die Spielerschaft), ich will aber nur mit diesen Menschen spielen - dann muss ich doch auch dieses Problem sowieso ausdiskutieren.

Naja, es konzentrieren sich dadurch halt weniger Spieler auf die einzelnen Systeme. Das ist ja ähnlich wie bei Online-Videospielen wo ja teilweise Spielmodi wieder entfernt werden, damit genug Leute für Matches zusammen kommen. Nicht umsonst gibt es ja auch Webseiten wie Spielerzentrale etc. und ich glaube schon das es genug Leute gibt, die für ihr Lieblingssystem nicht genug Interessenten finden (auch wenn das durch online Spielen, wie Oben erwähnt, sicherlich besser geworden ist).
Das liegt aber natürlich auch in der Natur der Sache und ich fände es jetzt auch nicht toll, wenn es nur noch 3 Systeme gibt, nur weil diese dann mehr Spieler:innen hätten.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 22.06.2022 | 01:11
Ist halt wie damals in der Anfangszeit, den 80ern... wenn man keine Spieler findet, muss man Leute überzeugen, dass Hobby und System interessant genug sind, dass sie es spielen. Funktioniert eigentlich fast immer. Erfordert halt nur Einsatz und Aufwand. Ist ja in der Püppchenschubserszene nicht anders... wenn man etwas abseits von GW spielen möchte, muss man sich das meist erst "heranzüchten". Wie gesagt, es funktioniert durchaus. Bei uns im Verein werden in der Regel primär Pathfinder 2 oder DSA gespielt... trotzdem hatte ich nie wirklich Probleme, Leute für alte Systeme oder Exoten zu finden. Gerade vorletztes Wochenende hat es z.B. mit Toon geklappt, war ein lustiger Abend. Keiner kannte das System vorher, von sich aus hätte das wohl keiner angepackt.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 22.06.2022 | 01:14
Ist halt wie damals in der Anfangszeit, den 80ern... wenn man keine Spieler findet, muss man Leute überzeugen, dass Hobby und System interessant genug sind, dass sie es spielen. Funktioniert eigentlich fast immer. Erfordert halt nur Einsatz und Aufwand. Ist ja in der Püppchenschubserszene nicht anders... wenn man etwas abseits von GW spielen möchte, muss man sich das meist erst "heranzüchten". Wie gesagt, es funktioniert durchaus. Bei uns im Verein werden in der Regel primär Pathfinder 2 oder DSA gespielt... trotzdem hatte ich nie wirklich Probleme, Leute für alte Systeme oder Exoten zu finden. Gerade vorletztes Wochenende hat es z.B. mit Toon geklappt, war ein lustiger Abend. Keiner kannte das System vorher, von sich aus hätte das wohl keiner angepackt.

Nur, dass man es dann nie spielt, sondern immer nur leitet ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 22.06.2022 | 01:21
Nur, dass man es dann nie spielt, sondern immer nur leitet ;)

Das ist das Los der "Forever-SLs"... ich bin einer davon. Ich leite über 99% meiner Spielzeit... und hab da tatsächlich Spaß dran - wobei "über 99%" bei 40 Jahren im Hobby eine SEHR überschaubare Zeit als Spieler übriglässt. Sicher, es wäre cool, ein paar Sachen spielen anstatt leiten zu können... aber würde ich darauf warten, würde das nie was werden. Also lieber Spieler anfixen und schauen, ob nicht einer davon irgendwann auch mal leiten möchte. Spielleiter sind meist eh Mangelware... und Leute dazu zu zwingen zu leiten funktioniert eh nie. Würde es mehr Spielleiter geben, fände man bestimmt öfter mal Leute, die auch die "Exoten" bedienen... so werden die wenigen oft dazu gebracht, den Mainstream zu bedienen... gedrängt von Spielern, die verzweifelt einen SL suchen. ;)
Wir "Forever-SLs" können warten... etwas Anderes bleibt uns ja auch nicht.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 22.06.2022 | 01:48
Das ist das Los der "Forever-SLs"... ich bin einer davon. Ich leite über 99% meiner Spielzeit... und hab da tatsächlich Spaß dran - wobei "über 99%" bei 40 Jahren im Hobby eine SEHR überschaubare Zeit als Spieler übriglässt. Sicher, es wäre cool, ein paar Sachen spielen anstatt leiten zu können... aber würde ich darauf warten, würde das nie was werden. Also lieber Spieler anfixen und schauen, ob nicht einer davon irgendwann auch mal leiten möchte. Spielleiter sind meist eh Mangelware... und Leute dazu zu zwingen zu leiten funktioniert eh nie. Würde es mehr Spielleiter geben, fände man bestimmt öfter mal Leute, die auch die "Exoten" bedienen... so werden die wenigen oft dazu gebracht, den Mainstream zu bedienen... gedrängt von Spielern, die verzweifelt einen SL suchen. ;)
Wir "Forever-SLs" können warten... etwas Anderes bleibt uns ja auch nicht.

Tatsächlich ist das bei uns in der Gruppe recht angenehm, da wir mehr Spieler:innen haben die auch leiten, als welche die ausschließlich spielen. So 3-4 von uns wechseln sich dann immer ab, wodurch man eigentlich nie länger als nen halbes Jahr leitet. Dafür sind die Mainstreamsysteme (wie generell alles mainstreamige) auch eigentlich ganz gut. Das ist oft so der kleinste gemeinsame Nenner wo für jede:n ein bisschen was dabei ist oder wo sich jede:r drauf einlassen kann. Dadurch sind dann auch mehr Leute bereit zu leiten. Für die spezielleren Sachen muss man dann selber ran. Aber ich leite auch teilweise recht gerne.
Vielleicht ist das überhaupt der „Trick“, vielleicht sollte man sich hauptsächlich Systeme kaufen, die man Lust hat zu leiten und nicht unbedingt zu spielen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 22.06.2022 | 01:59
Tatsächlich ist das bei uns in der Gruppe recht angenehm, da wir mehr Spieler:innen haben die auch leiten, als welche die ausschließlich spielen. So 3-4 von uns wechseln sich dann immer ab, wodurch man eigentlich nie länger als nen halbes Jahr leitet. Dafür sind die Mainstreamsysteme (wie generell alles mainstreamige) auch eigentlich ganz gut. Das ist oft so der kleinste gemeinsame Nenner wo für jede:n ein bisschen was dabei ist oder wo sich jede:r drauf einlassen kann. Dadurch sind dann auch mehr Leute bereit zu leiten. Für die spezielleren Sachen muss man dann selber ran. Aber ich leite auch teilweise recht gerne.
Vielleicht ist das überhaupt der „Trick“, vielleicht sollte man sich hauptsächlich Systeme kaufen, die man Lust hat zu leiten und nicht unbedingt zu spielen.

Ich hab im Endeffekt als SL angefangen, daher hab ich das eh immer aus der Warte gesehen.
Bei ein paar Systemen (Bushido, Legend of the 5 Rings, Fading Suns unter Anderem) geb ich die Hoffnung nicht auf, da mal einen SL zu finden. Bei anderen (Red Dwarf und Judge Dredd z.B.) braucht es aber eher Spieler, die das Zeug kennen... und bei Judge Dredd reichen die Filme nicht aus, da muss man die Comics kennen, damit es vernünftig wird und nicht der feuchte Traum jedes Powergamers. ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Issi am 22.06.2022 | 06:00
Es gibt vermutlich Jäger und Sammler die z.T. in Symbiose leben.
 ~;D
Um etwas mitzuspielen muss man es nicht selbst besitzen.
Konnte daher schon einiges ausprobieren und spielen. Das was ich davon selbst besitzen will und muss, ist tatsächlich überschaubar (Im Vergleich zu anderen Sammlungen). Und wurde mir zum Teil sogar geschenkt.


PS: Sammler wissen, glaube ich genau, dass sie alles, was sie kaufen, weder lesen noch spielen können. Es geht ihnen um das "könnte."
"Wenn ich es besitze, kann ich es jederzeit lesen und spielen."
Vielleicht auch um das : Schnell zugreifen bevor es weg ist.
Oder die Angst, "das beste Spiel aller Zeiten "zu verpassen.


Für mich hängt" das beste Spiel aller Zeiten" tatsächlich mehr an den Menschen mit denen ich zusammen spiele.
Das gewählte System ist natürlich auch nicht ganz unwichtig. Aber im Vergleich (für mich) trotzdem zweitrangig.

Bin aber froh dass es Sammler gibt.
Durch das Sammeln wird ja auch, wenn man es lange betreibt, ein Schatz an Spielgeschichte angelegt. Man kann Vergleichen und Auswählen, das hat schon was.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: after.job.nerd am 22.06.2022 | 08:00
Vom Jäger und Sammler komme ich allmählich weg.

Zu meinen besten Zeiten hatte ich eine wirklich gigantische Sammlung. Vor ungefähr 5 Jahren war mein damaliges ca. 50 qm großes Rollenspielzimmer komplett voll. Nirgendwo mehr Platz noch etwas unterzubringen. Damals habe ich damit angefangen, Sachen, die ich eh nicht spiele, zu verkaufen, um Einkäufe aus den bespielten Systemen unterbringen zu können. Parallel wurden pdfs für mich interessant, weil das mit einem 12,9 Zoll iPad Pro plötzlich eine wirkliche Alternative zum Totbaum wurde.

Inzwischen bin ich beruflich bedingt umgezogen und habe deutlich weniger Platz für meine Sammlung. Daher habe ich Mitte letzten Jahres meine Verkaufsbemühungen deutlich intensiviert. Inzwischen bin ich auf 97 Kallax-Fächer runter. Ein Teil davon steht allerdings - zum Leidwesen meiner Frau - in der Diele und soll da - nach Ansicht meiner Frau - schnellstmöglich weg.

Die Sachen, die ich behalten will (tatsächlich bespielt oder besondere emotionale Bindung) machen 40 Fächer aus.

Letzlich spiele ich faktisch nur zwei Systeme wirklich regelmäßig. Beides sind Systeme, die bereits lange erscheinen und für die es wirklich viel Material gibt. Dazu kommen vier bis fünf kleine Systeme, die ich früher gerne gespielt habe, und die ich gerne wieder einmal spielen würde, wenn ich die passende Spielgruppe hätte (Engel macht halt mit Leuten, die es schon gespielt oder gelesen haben wenig Sinn).

Für meine beiden Hauptsysteme kaufe ich Neuerscheinung grundsätzlich in Print und in pdf. Anderes nur noch als pdf.

Inzwischen verfolge ich die Rollenspiel-Szene online kaum noch. Da erscheinen einfach so viele neue Systeme und Settings, dass mich das überfordert. Ich will mich nicht in noch ein weiteres Regelwerk einarbeiten, sondern einfach nur spielen. Ich habe die Schnauze voll von Edition Wars, Diskussion ob System A besser ist als System B etc.

Regeln sind für mich ein notwendiges Übel und sollten auf ein notwendiges Minimum reduziert sein.

Ich will einfach nur Spielen und bei meinem Primärsystem die Sammlungslücken schließen. Und das wird noch Jahre dauern. Dafür kann ich bei diesem System zumindest sagen, so gut wie alles, was im Regal steht, wurde gelesen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Issi am 22.06.2022 | 09:28
Regeln sind für mich ein notwendiges Übel und sollten auf ein notwendiges Minimum reduziert sein.
:D
Geht mir ähnlich - würde es für mich so formulieren:
"Die Regeln sollten so "leicht" sein, dass ich sie im Spiel fast nicht merke."
(Weshalb ich z.B. einen Würfel immer mehreren vorziehen würde)


Um noch kurz die Ausgangsfrage aus meiner Sicht zu beantworten: Ja der Markt ist definitiv übersättigt. Wahrscheinlich auch schon ganz lange.
Zumindest was das tatsächliche Spielen angeht. Nicht das Sammeln.
Zu den deutschen Produkten kommen ja auch noch die Englisch- sprachigen dazu.
(Wenn alle auf einmal unendlich viel Freizeit hätten, und Rollenspiel gesellschaftlich plötzlich neuer Hype wäre, wäre das vielleicht anders)

Man kann das Rad nicht ständig neu erfinden. (Was die Regeln betrifft)

Man kann sich neue Welten ausdenken.
Aber ohne Film oder Buchvorlage ist fraglich ob das genug begeistern kann.- Damit sich das etabliert.
Kommt also wahrscheinlich eher auf die Welt an.

Edit.
Einem Verkäufer kann es natürlich relativ egal sein, ob das Spiel wirklich gespielt wird oder beim Käufer nur im Regal steht, das Geld dafür bekommt er ja so oder so.
Von daher ist mit " Könnte ich ja irgendwann Mal Spielen"  zumindest bissl Geld über Regelwerke zu verdienen.
Ob Systeme tatsächlich gespielt werden, sieht man dann vermutlich stärker an den verkauften Abenteuern.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Isegrim am 22.06.2022 | 09:42
Warum gibt man Geld aus, verbraucht Ressourcen und verschmutzt die Umwelt, um etwas zu kaufen, was man ohnehin nie nutzen wird? Hört sich für mich i-wie ähnlich sinnvoll an wie das 120 Paar Schuhe, oder sich ins Auto zu setzen und sinnlos im Kreis herum zu fahren.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: QuantizedFields am 22.06.2022 | 09:44
Schon ein bisschen schade viele übereinstimmende Meinungen zu hören was die deutsche Marktgröße angeht. Eigentlich gäbe es die Hoffnung, dass er genauso stark anwächst wie der englische Markt- wieso ist das nicht der Fall? Pop Culture-mäßig werden Rollenspiele im englischen Sprachraum immer beliebter. Critical Role, Stranger Things und anderer "Nerd"-Kram wird doch auch in Deutschland konsumiert, oder nicht? Außerdem ist Deutschland für ihre Brettspielkultur bekannt. Von Brettspielen ist es ein relativ kleiner Sprung über zu Rollenspielen, der aber anscheinend nicht stattfindet. Wäre eine interessante Diskussion, was die Barrieren für eine Ausbreitung des Rollenspiels in Deutschland sind :)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Pyromancer am 22.06.2022 | 09:48
"Rollenspiele kaufen" und "Rollenspiele spielen" sind ja verschiedene Hobbies mit nur einer kleinen Schnittmenge an Leuten, die beide betreiben. Für den Markt sind die Spieler eher irrelevant. 99% des Zeugs steht unbespielt im Schrank bzw. liegt unbespielt auf der Festplatte. Damit wird das Geld verdient.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Issi am 22.06.2022 | 09:52
Warum gibt man Geld aus, verbraucht Ressourcen und verschmutzt die Umwelt, um etwas zu kaufen, was man ohnehin nie nutzen wird? Hört sich für mich i-wie ähnlich sinnvoll an wie das 120 Paar Schuhe, oder sich ins Auto zu setzen und sinnlos im Kreis herum zu fahren.
Damit man in Notlagen was zum Verbrennen hat?
 ~;D

Ne im Ernst: Rollenspiel Bücher aus Recycling Papier wäre vielleicht die nächste Marktlücke. Wobei viele ja auch schon auf PDF anbieten statt auf Papier.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Isegrim am 22.06.2022 | 10:07
Verbraucht immer noch Ressourcen & erzeugt CO2. Ich versteh halt nicht, was einem ein ungelesenes Buch im Schrank oder eine ungelesene pdf-Datei auf der Festplatte bringt.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: melkvie am 22.06.2022 | 10:13
Was bringt dir Schmuck? Vor allem welcher, der "nur zu Feiertagen" getragen wird (also quasi nie ~;D)? Es geht ums Haben. Bzw. "Rücklagen" schaffen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Grubentroll am 22.06.2022 | 10:14
Ich denke, die Platzhirsche D&D und DSA sind beide zu komplex für Anfänger geworden.
Bzw fehlt das reine Einstiegsprodukt.

Die Regeln von DSA konnte ich 1986 jedem in 3 Minuten erklären, und das Konzept war so neu und spannend, dass es wirklich JEDER ausprobieren wollte den ich kannte. Glaub allein in unserer 6ten Klasse damals waren locker 70% bis 80% am TTRPG spielen am Ende des Schuljahres.

Heutzutage übernimmt das "Abenteuer erleben in fremden Welten" halt für die meisten der Computer. Und wenn ich dann noch mit Regeln um die Ecke komme die selbst ich mit 35 Jahren TTRPG-Erfahrung mit Kopfschmerzen mir nur merken kann, dann läuft da was falsch.

Wieso gibt's kein dünnes Einstiegs-DSA-Heftchen, mit 5 Werten, Attacke/Parade, Trefferpunkte und Lebensenergie, und wenn ich dann irgendwann komplexer will, dann gibt's das in der dickeren Box oder im Hardcover?

Das Gleiche übrigens auch mit D&D.

Also, mich wunderts nicht, dass die OSR so einen Erfolg hatte. Die meisten Leute wollen nur nen lustigen Abend mit Bier, ner guten gemeinsamen Story erleben, und ein bisschen Spannung beim Würfeln. Also alles was DSA und D&D schon 1984 konnten.


Fazit: dass die Gruppe an Leuten, die sich alle paar Wochen ein neues 400 Seiten Hardcover mit komplexen Regeln und tausend Skills und Fähigkeiten durchpauken und memorieren können überschaubar ist wundert mich nicht.


add/edit: Ich denke mir dann übrigens auch voll oft wenn ich so Zeugs wie D&D4 oder 13th Age durchschaue "wie machen das die Leute im Tanelorn, dass sie sich das alles merken können, und dann auch noch mehrere von diesen Regelmonstern?". :D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 22.06.2022 | 10:30
Verbraucht immer noch Ressourcen & erzeugt CO2. Ich versteh halt nicht, was einem ein ungelesenes Buch im Schrank oder eine ungelesene pdf-Datei auf der Festplatte bringt.

Besonders im Vergleich zu Youtube und Netflix ist ja so eine PDF ein unglaublicher Ressourcen-Killer. 8]
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 10:38
Schon ein bisschen schade viele übereinstimmende Meinungen zu hören was die deutsche Marktgröße angeht. Eigentlich gäbe es die Hoffnung, dass er genauso stark anwächst wie der englische Markt- wieso ist das nicht der Fall? Pop Culture-mäßig werden Rollenspiele im englischen Sprachraum immer beliebter. Critical Role, Stranger Things und anderer "Nerd"-Kram wird doch auch in Deutschland konsumiert, oder nicht?
Der deutsche Markt wächst momentan auch gewaltig. Allerdings fast völlig abseits der Altspieler-Community und praktisch nur mit D&D5.

Um noch kurz die Ausgangsfrage aus meiner Sicht zu beantworten: Ja der Markt ist definitiv übersättigt. Wahrscheinlich auch schon ganz lange.
Zumindest was das tatsächliche Spielen angeht. Nicht das Sammeln.
Ich relativiere: Der Markt für Spieler von X obskuren Subsystemen ist übersättigt. Niemand kann das alles spielen, daher wird gesammelt.
Der Markt für Rollenspiele spielen wächst aber wie gesagt momentan rasant. Aber halt primär bei D&D.

Ich denke, die Platzhirsche D&D und DSA sind beide zu komplex für Anfänger geworden.
Bzw fehlt das reine Einstiegsprodukt.
DSA stimme ich dir zu (wobei es da inzwischen auch eine Einsteigerbox gibt). D&D5 haben eigentlich alle Einsteiger, die mir untergekommen sind (und ich hatte allein dieses Jahr ~15 Anfängerrunden) keinerlei Probleme mit und viele sind auch direkt ohne einen Alt-SL mit der D&D5 Beginnerbox eingestiegen. Das habe ich seit der Jahrtausendwende nicht mehr erlebt und kommt jetzt wieder immer häufiger vor. Und die Einsteigerboxen von D&D5 gehören zum Besten an Anfängermaterial, was mir in >20 Jahren Rollenspiele untergekommen ist.

Glaub allein in unserer 6ten Klasse damals waren locker 70% bis 80% am TTRPG spielen am Ende des Schuljahres.
Das war aber schon in den 90ern anders und Rollenspiele eine Sache der Außenseiter-Nerds. Das ist heutzutage tatsächlich wieder besser.

Wieso gibt's kein dünnes Einstiegs-DSA-Heftchen, mit 5 Werten, Attacke/Parade, Trefferpunkte und Lebensenergie, und wenn ich dann irgendwann komplexer will, dann gibt's das in der dickeren Box oder im Hardcover?
Einen DSA5-Schnellstarter gibt es ja. Wenn man DSA5 auf eine A5-Seite runterdampft, wäre es aber einfach nicht mehr DSA5, sondern ein gänzlich anderes Spiel. Und viele Einsteiger wollen das auch gar nicht. Ich hab auch Handzettel mit Mini-RPGs, die ich verteile bzw. biete auch Turbo-Fate an, aber wenn sie die Wahl haben entscheiden sich praktisch alle Neulinge für D&D, einfach wegen dem bekannten Namen.

Also, mich wunderts nicht, dass die OSR so einen Erfolg hatte. Die meisten Leute wollen nur nen lustigen Abend mit Bier, ner guten gemeinsamen Story erleben, und ein bisschen Spannung beim Würfeln. Also alles was DSA und D&D schon 1984 konnten.
OSR hat primär bei Altspielern Erfolg. Für komplette Neueinsteiger ist diese Szene irrelevant.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Carus am 22.06.2022 | 10:40
Ich denke, die Platzhirsche D&D und DSA sind beide zu komplex für Anfänger geworden.
Bzw fehlt das reine Einstiegsprodukt.

Die Regeln von DSA konnte ich 1986 jedem in 3 Minuten erklären, und das Konzept war so neu und spannend, dass es wirklich JEDER ausprobieren wollte den ich kannte. Glaub allein in unserer 6ten Klasse damals waren locker 70% bis 80% am TTRPG spielen am Ende des Schuljahres.

Heutzutage übernimmt das "Abenteuer erleben in fremden Welten" halt für die meisten der Computer. Und wenn ich dann noch mit Regeln um die Ecke komme die selbst ich mit 35 Jahren TTRPG-Erfahrung mit Kopfschmerzen mir nur merken kann, dann läuft da was falsch.

Wieso gibt's kein dünnes Einstiegs-DSA-Heftchen, mit 5 Werten, Attacke/Parade, Trefferpunkte und Lebensenergie, und wenn ich dann irgendwann komplexer will, dann gibt's das in der dickeren Box oder im Hardcover?

Es gibt für DSA 5 das gratis Schnellstarter-PDF, das kommt mit vier Seiten Regeln aus. Mit dem Äquivalent der Vorgängeredition haben wir damals ohne Probleme mehrere Abenteuer bestritten. Und dann gibts noch die DSA5-Einsteigerbox, bei der man sofort losspielen kann, ohne zuvor Regeln lesen zu müssen. Besitz ich nicht, wird aber überall gelobt.

Zum Thema: In der Diskussion zum Uhrwerk Verlag wurde bemängelt, dass viele Linien nicht recht Nachschub kriegen. Aber hier im Thread sagen ja viele, dass sie Systeme die ansprechend wirken gerne einmal kaufen, um sie danach schlicht ins Regal zu stellen oder vielleicht mal durchzublättern. Ist es es dann nicht auch konsequent, dass Verlage Strohfeuer-Crowdfundings machen und dann nichts mehr nachliefern? Wenn viel eh nie gespielt wird, dann macht es doch auch wenig Sinn, ständig was nachzuschieben. Schön gestaltetes Basismaterial mit ein paar Gimmicks dazu reicht doch dann völlig, wenns eh nur ums Sammeln geht.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Fillus am 22.06.2022 | 10:46
Schon ein bisschen schade viele übereinstimmende Meinungen zu hören was die deutsche Marktgröße angeht. Eigentlich gäbe es die Hoffnung, dass er genauso stark anwächst wie der englische Markt- wieso ist das nicht der Fall? Pop Culture-mäßig werden Rollenspiele im englischen Sprachraum immer beliebter. Critical Role, Stranger Things und anderer "Nerd"-Kram wird doch auch in Deutschland konsumiert, oder nicht? Außerdem ist Deutschland für ihre Brettspielkultur bekannt. Von Brettspielen ist es ein relativ kleiner Sprung über zu Rollenspielen, der aber anscheinend nicht stattfindet. Wäre eine interessante Diskussion, was die Barrieren für eine Ausbreitung des Rollenspiels in Deutschland sind :)

Der Markt wächst doch genau so an. Der Unterschied liegt halt in der Menge der Konsumenten. Schaue einfach wie viele Menschen auf der Welt Deutsch und wie viele Englisch beherrschen. Mit jeder weiteren Generation werde auch bei uns die Kenntnisse in Englisch bei uns im deutschsprachigen Raum besser.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 10:49
Ist es es dann nicht auch konsequent, dass Verlage Strohfeuer-Crowdfundings machen und dann nichts mehr nachliefern? Wenn viel eh nie gespielt wird, dann macht es doch auch wenig Sinn, ständig was nachzuschieben. Schön gestaltetes Basismaterial mit ein paar Gimmicks dazu reicht doch dann völlig, wenns eh nur ums Sammeln geht.
Für den Verlag ist es irrelevant, ob du spielst oder sammelst. Es wird nachgeschoben, was gekauft wird. Und wenn Sammler Zusatzbände kaufen und ins Regal stellen, ist das für den Verlag trotzdem ein verkauftes Buch.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Isegrim am 22.06.2022 | 11:01
Was bringt dir Schmuck?

Man kann ihn tragen und toll aussehen. Wenn man ihn nicht trägte, warum gibt man Geld dafür aus?

Besonders im Vergleich zu Youtube und Netflix ist ja so eine PDF ein unglaublicher Ressourcen-Killer. 8]

Leuten, bei denen Youtube oder Netflix laufen, ohne dass sie hingucken, würd ich die gleiche Frage stellen, ja... ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Carus am 22.06.2022 | 11:01
Für den Verlag ist es irrelevant, ob du spielst oder sammelst. Es wird nachgeschoben, was gekauft wird. Und wenn Sammler Zusatzbände kaufen und ins Regal stellen, ist das für den Verlag trotzdem ein verkauftes Buch.

Ich meinte weniger Sammler, die unbedingt alles von einem System wollen. Eher Leute die Rollenspielbücher kaufen, die ansprechend oder interessant aussehen und die sie eher einfach durchblättern oder vielleicht mal ein, zwei Runden damit spielen. Ich glaube dann macht ein einzelne Crowdfunding mit hübschem und hochwertigen Material viel Sinn. Da ist auch gleich der Bedarf abgeklärt und es gibt keine Überproduktion. Weitere Abenteuerheftchen oder schmucklose Regelergänzungen nachzuschieben machen doch für diese Zielgruppe viel weniger Sinn. Auch weil man da Gefahr läuft, zu viel fürs eigene Lager zu produzieren, was man dann nicht losbringt. Dann produziert man doch lieber das nächste System mit einem schönen Regelbuch, Spielleiterschirm, Würfel etc. als Crowdfunding.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 22.06.2022 | 11:03
Verbraucht immer noch Ressourcen & erzeugt CO2. Ich versteh halt nicht, was einem ein ungelesenes Buch im Schrank oder eine ungelesene pdf-Datei auf der Festplatte bringt.

Ich glaube da geht es hauptsächlich um die Möglichkeit und die bekannte FOMO. Wurde ja beides schon erwähnt und kann ich für mich schon bestätigen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Raven Nash am 22.06.2022 | 11:03
Mal vorausgeschickt: Ich kaufe grundsätzlich keine deutschen RPGs - weder übersetzt noch nativ. Und bei meiner Gruppe ist es ähnlich (OK, die kaufen sowieso kaum was). Gründe? Na ja, die eine hat noch eine internationale Online-Gruppe, und unsere beiden Gamer haben sogar ihr Steam auf Englisch eingestellt. Aus Prinzip.
Der Bedarf an deutschsprachigem Material ist daher nicht gegeben - und bei der Qualität der Übersetzungen gibt es auch keinerlei Mehrwert. Schlecht übersetzen kann hier jeder selber.  >;D

Früher hatte ich deutlich mehr Systeme und auch öfter gewechselt. Heute sind davon 5e für Fantasy, FFG StarWars und TOR übrig geblieben. Vielleicht leitet meine hübschere Häffte mal einen Alien-OneShot, aber das steht in den Sternen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: HEXer am 22.06.2022 | 11:03
Für mich ist der gesamte Rollenspielmarkt übersättigt. Und auf Deutsch gibt es seit Jahren abseits der etablierten Deutscher Michel Rollenspiele nichts Neues mehr. Und Übersetzungen werden eingestellt, weil sie sich meist schon nach dem ersten Kickstarter nicht mehr rechnen. Wenn also nicht die meisten deutschen Verlage als Verlagsunternehmen einfach unfähig sind, dann drängt sich der Schluss auf, der Markt ist insofern übersättigt, als das sich neues Zeug langfristig nicht lohnt. Und vorausgesetzt, man kann Englisch - warum sollte man dann überhaupt noch Übersetzungen kaufen?

Mir persönlich isses Schnuppe. Ich kaufe seit Langem keine Deutschen Systeme mehr. Und ich hab jetzt schon mehr im Regal, als ich jemals spielen (oder auch nur lesen) könnte.

Ich hoffe, der Popkultur-Hype ums Rollenspiel ist bald vorbei. Der bringt kurzfristig eine Explosion und hinterher ist dann die "Subkultur" im Arsch.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Grubentroll am 22.06.2022 | 11:05
Ich persönlich finde auch deutsche Übersetzungen eigentlich immer furchtbar, und kaufe dann lieber das Buch in Englisch.

Und originär deutsche Produkte leiden für mich ganz oft unter Bauerngaming- und lange Bleiwüstenproblemen.

An sich würde ich das mögen wollen, die Produkte sind aber echt gar nicht meins.
Und das sag ich als jemand für die original DSA1 Box von 1984 ein Erweckungsmoment war (siehe Avatar).
Keine Ahnung warum sich das alles in so eine schräge überkandidelte Richtung entwickelt hat.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Issi am 22.06.2022 | 11:12
Man kann ihn tragen und toll aussehen. Wenn man ihn nicht trägte, warum gibt man Geld dafür aus?

Leuten, bei denen Youtube oder Netflix laufen, ohne dass sie hingucken, würd ich die gleiche Frage stellen, ja... ;)
Warum rauchen Menschen, wenn es doch ihrer Gesundheit schadet und ihrem Geldbeutel?
Warum kaufen sich Leute überhaupt soviele Dinge (Kleidung, Schuhe whatever), die sie eigentlich gar nicht brauchen?

Häufig:
Angewohnheit aber auch Stresskompensation.
(Sich selbst belohnen wollen, z.B. als Ausgleich für beruflichen Stress. Oder auch um schnelles Glücksgefühl zu erzeugen)

Manche Sammler würden vielleicht auch sagen: Alles Quatsch. Das ist meine Leidenschaft. Manche Sammeln Briefmarken. Ich sammel eben Rollenspiele.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Raven Nash am 22.06.2022 | 11:14
Und originär deutsche Produkte leiden für mich ganz oft unter Bauerngaming- und lange Bleiwüstenproblemen.
Passt halt wunderbar zu allen Vorurteilen, die man (zumindest bei uns) gegenüber den Deutschen so hat. Ich frage mich ja immer, ob die ganzen deutschen RP-Autoren ausschließlich aus der Technik kommen und vorher Handbücher geschrieben haben. Genauso liest sich das meistens nämlich.
Und natürlich der Drang, alles in Regeln und Verordnungen zu pressen...
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: klatschi am 22.06.2022 | 11:15
Ich persönlich finde auch deutsche Übersetzungen eigentlich immer furchtbar, und kaufe dann lieber das Buch in Englisch.

Und originär deutsche Produkte leiden für mich ganz oft unter Bauerngaming- und lange Bleiwüstenproblemen.

An sich würde ich das mögen wollen, die Produkte sind aber echt gar nicht meins.
Und das sag ich als jemand für die original DSA1 Box von 1984 ein Erweckungsmoment war (siehe Avatar).
Keine Ahnung warum sich das alles in so eine schräge überkandidelte Richtung entwickelt hat.

Ich könnte mir halt vorstellen, dass ein so kleinteiliges System auch wirtschaftlich sinnvoller ist. Der deutschsprachige Markt ist kleiner als der englischsprachige. Wenn ich nun eine angemessen Menge Bücher verkaufen will, dann muss ich quasi viele Regelbücher drucken (die verkaufen sich am Besten) und das bedeutet, ich blähe halt auch das System auf. Und man kann es dann auch auf die Regionalbücher übertragen: DSA hatte in der Grünen Reihe bei der 4. Edition ja 15 oder 16 Bände (ein Wahnsinn, was da an Seiten produziert wird :-D) und haben in jedem Band 4 Regionen in etwa beschrieben. Nun wird das alles nochmal kleinteiliger und die neuen Regionalbücher beschreiben die Hälfte an Regionen, irgendwo habe ich gelesen, dass es am Ende so an die 30 Bände sein sollen.
Ich weiß nicht, ob es das am Ende ist, aber so kommt es mir vor. Vielleicht ist es auch so, dass viele deutsche Spieler Komplexitätsmonster lieben, vielleicht ist es eine Diskussion um Henne und Ei?  ~;D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: after.job.nerd am 22.06.2022 | 11:16
Viele Verlage bedienen inzwischen primär einen reinen Sammlermarkt. Bestes (oder nach meiner Ansicht eher schlechtestes) Beispiel ist Ulisses mit DSA5. Ein Beispiel: Man veröffentlicht einen Regelband namens „Aventurisches Götterwirken“. Der kommt als Hardcover und als PDF. Dann natürlich auch als limitierte Ausgabe in rotem Kunstleder mit metallenen Buchecken. Und natürlich auch als limitierte Collector‘s Club-Ausgabe in blauem Kunstleder. Später kommt noch die Taschenbuch-Ausgabe dazu. Und als Charity-Aktion die limitierte Ausgabe in weiss. Aus den vorhandenen Buchtexten und Bildern macht man dann noch mehrere Spielkartensets. Die gibt es dann auch als pdf. Und weil die Unmengen an Spielkartensets irgendwann total unübersichtlich werden, kommt dann auch noch das Komplettset zum Buch, in dem die vorher mehreren Spielkartensets in einem einzelnen Set zusammengefasst werden.

Und bei DSA dürfte es nicht wenige Sammler geben, die jedes dieser Produkte gekauft haben. Man verdient also mit einem geschriebenen Buch soviel, wie mit dem Verkauf von vielleicht zehn Rollenspielbüchern, hat aber nur den Entwicklungsaufwand für eines.

Gleiches Spiel bei Crowdfundings, bei denen es neben dem normalen Regelwerk dann direkt mehrere Alternativ-Cover gibt. Der Sammler kauft dann statt einem Buch für € 50 halt fünf Bücher für € 450.

Dummerweise scheint der Sammeltrieb bei den meisten Menschen genetisch angelegt zu sein. Ich war da auch lange betroffen und muss heute auch jedesmal dagegen ankämpfen, bei einer schicken Deluxe-Ausgabe zuzuschlagen. Und diesen Kampf gewinne ich nicht immer. (Bei DSA5 hat es geklappt, diese Kunstleder-Ausgaben sind ja alles andere als schön).
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 11:19
Für mich ist der gesamte Rollenspielmarkt übersättigt. Und auf Deutsch gibt es seit Jahren abseits der etablierten Deutscher Michel Rollenspiele nichts Neues mehr.  ....

Ich hoffe, der Popkultur-Hype ums Rollenspiel ist bald vorbei. Der bringt kurzfristig eine Explosion und hinterher ist dann die "Subkultur" im Arsch.
Puh, du bist ja echt tiefenfrustriert. Da werden wir wohl nie auf einen Nenner kommen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: HEXer am 22.06.2022 | 11:21
In absehbarer Zeit nicht, nein... ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 11:27
In absehbarer Zeit nicht, nein... ;)
Einigen wir uns auf Broken Compass?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: HEXer am 22.06.2022 | 11:28
Immer!
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Carus am 22.06.2022 | 11:40
Viele Verlage bedienen inzwischen primär einen reinen Sammlermarkt. Bestes (oder nach meiner Ansicht eher schlechtestes) Beispiel ist Ulisses mit DSA5. Ein Beispiel: Man veröffentlicht einen Regelband namens „Aventurisches Götterwirken“. Der kommt als Hardcover und als PDF. Dann natürlich auch als limitierte Ausgabe in rotem Kunstleder mit metallenen Buchecken. Und natürlich auch als limitierte Collector‘s Club-Ausgabe in blauem Kunstleder. Später kommt noch die Taschenbuch-Ausgabe dazu. Und als Charity-Aktion die limitierte Ausgabe in weiss. Aus den vorhandenen Buchtexten und Bildern macht man dann noch mehrere Spielkartensets. Die gibt es dann auch als pdf. Und weil die Unmengen an Spielkartensets irgendwann total unübersichtlich werden, kommt dann auch noch das Komplettset zum Buch, in dem die vorher mehreren Spielkartensets in einem einzelnen Set zusammengefasst werden.

Und bei DSA dürfte es nicht wenige Sammler geben, die jedes dieser Produkte gekauft haben. Man verdient also mit einem geschriebenen Buch soviel, wie mit dem Verkauf von vielleicht zehn Rollenspielbüchern, hat aber nur den Entwicklungsaufwand für eines.

Gleiches Spiel bei Crowdfundings, bei denen es neben dem normalen Regelwerk dann direkt mehrere Alternativ-Cover gibt. Der Sammler kauft dann statt einem Buch für € 50 halt fünf Bücher für € 450.

Dummerweise scheint der Sammeltrieb bei den meisten Menschen genetisch angelegt zu sein. Ich war da auch lange betroffen und muss heute auch jedesmal dagegen ankämpfen, bei einer schicken Deluxe-Ausgabe zuzuschlagen. Und diesen Kampf gewinne ich nicht immer. (Bei DSA5 hat es geklappt, diese Kunstleder-Ausgaben sind ja alles andere als schön).

Ich spiele DSA 5 und mich hat noch niemand dazu gezwungen, mir spezielle Sammelausgaben zu kaufen. Es stört mich aber auch nicht, wenn Leute daran Gefallen finden. Genauso wie wenn Leute Bücher kaufen, um sie sich einfach ins Regal zu stellen, was hier ja viele machen. Ich kaufe eigentlich nur Bücher und Abenteuer, die ich für mein Spiel benötige.  Und da gibt’s für mein System einen sehr regelmässigen Ausstoss, was ich auch schätze. Nicht weil ich alles kaufen muss aber weil da immer mal wieder etwas für mich dabei ist. Mich würden halt zig Crowdfundings für neue Systeme, die man sich ins Regal stellt und dann nichts mehr nachkommt, viel mehr stören.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: after.job.nerd am 22.06.2022 | 11:49
Ich spiele DSA 5 und mich hat noch niemand dazu gezwungen, mir spezielle Sammelausgaben zu kaufen. Es stört mich aber auch nicht, wenn Leute daran Gefallen finden. Genauso wie wenn Leute Bücher kaufen, um sie sich einfach ins Regal zu stellen, was hier ja viele machen. Ich kaufe eigentlich nur Bücher und Abenteuer, die ich für mein Spiel benötige.  Und da gibt’s für mein System einen sehr regelmässigen Ausstoss, was ich auch schätze. Nicht weil ich alles kaufen muss aber weil da immer mal wieder etwas für mich dabei ist. Mich würden halt zig Crowdfundings für neue Systeme, die man sich ins Regal stellt und dann nichts mehr nachkommt, viel mehr stören.

Natürlich zwingt Ulisses niemanden, diese Sachen zu kaufen. Mich hat halt in meinen aktiven DSA5-Zeiten unheimlich genervt, dass es extrem langsam mit den Regionalbeschreibungen voran ging. Und ich hatte immer den Eindruck, Ulisses sieht das locker und kann sich ja Zeit lassen, weil es ja zum einen einen regelmäßigen Output an Material gibt (und da waren dann halt oft drei von vier Neuerscheinungen solche Mehrfachverwertungen) und zum anderen der Umsatz durch die Sammler auch stimmt.

Meine Reaktion war dann halt, DSA5 in den Bereich pdf-only einzugliedern und dort gar kein Geld mehr für gedruckte Bücher auszugeben. Fällt für mich irgendwie auch unter Übersättigung.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Carus am 22.06.2022 | 12:04
Natürlich zwingt Ulisses niemanden, diese Sachen zu kaufen. Mich hat halt in meinen aktiven DSA5-Zeiten unheimlich genervt, dass es extrem langsam mit den Regionalbeschreibungen voran ging. Und ich hatte immer den Eindruck, Ulisses sieht das locker und kann sich ja Zeit lassen, weil es ja zum einen einen regelmäßigen Output an Material gibt (und da waren dann halt oft drei von vier Neuerscheinungen solche Mehrfachverwertungen) und zum anderen der Umsatz durch die Sammler auch stimmt.

Meine Reaktion war dann halt, DSA5 in den Bereich pdf-only einzugliedern und dort gar kein Geld mehr für gedruckte Bücher auszugeben. Fällt für mich irgendwie auch unter Übersättigung.

Das ist aber schon auch etwas aus Sammlerperspektive geschrieben, oder? Weil was das spielen betrifft, komm ich schon mit einer bis zwei RSH pro Jahr nicht hinterher. Da gibts noch ein grosses Abenteuer dazu und meist auch noch Heldenwerke in der Region, plus Szenarioideen in der RSH etc. Ich wüsste jetzt nicht, wo ich in dem regelmässigen Abstand mehr Hintergrundmaterial zu einem System kriege, zumal Regionalspielhilfen wohl auch sehr aufwändig in der Produktion sind.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 22.06.2022 | 12:05
Ich war da auch lange betroffen und muss heute auch jedesmal dagegen ankämpfen, bei einer schicken Deluxe-Ausgabe zuzuschlagen. Und diesen Kampf gewinne ich nicht immer. (Bei DSA5 hat es geklappt, diese Kunstleder-Ausgaben sind ja alles andere als schön).

Haha, ich habe beim Tunnels&TrollsSchwerter&Dämonen,etc-Kickstarter mitgemacht - das ging ja nur Print - und diese Bände sind so ziemlich das häßlichste was ich im Haus habe. Sieht aus wie meine Diplomarbeit, die ich vor 15 Jahren für 20€ oder so innerhalb von 24h binden und imprägnieren habe lassen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 22.06.2022 | 12:09
Das ist aber schon auch etwas aus Sammlerperspektive geschrieben, oder? Weil was das spielen betrifft, komm ich schon mit einer bis zwei RSH pro Jahr nicht hinterher.

Ich will die Regionen aber nicht in der Reihenfolge spielen, in der Ulisses die Abenteuer und Bände rausbringt.

Schlimmstes Beispiel: das absehbare leere Versprechen in Bezug auf Myranor.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: after.job.nerd am 22.06.2022 | 12:09
Das ist aber schon auch etwas aus Sammlerperspektive geschrieben, oder? Weil was das spielen betrifft, komm ich schon mit einer bis zwei RSH pro Jahr nicht hinterher. Da gibts noch ein grosses Abenteuer dazu und meist auch noch Heldenwerke in der Region, plus Szenarioideen in der RSH etc. Ich wüsste jetzt nicht, wo ich in dem regelmässigen Abstand mehr Hintergrundmaterial zu einem System kriege, zumal Regionalspielhilfen wohl auch sehr aufwändig in der Produktion sind.

Es soll auch DSA-Spieler geben, die bevorzugt in bestimmten aventurischen Regionen spielen. Und dann halt gerne frühzeitig die passende Regionalspielhilfe hätten. Und in den ersten DSA5-Jahren war der RSH-Output ja eher bei eine pro Jahr. Und dann ggf. 25 bis 30 Jahre auf z.B. eine Maraskan-Regionalspielhilfe zu warten…
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Carus am 22.06.2022 | 12:17
Das kann ich ja verstehen aber ihr seht schon auch, dass es evtl. ein ganz kleines bisschen unrealistisch ist, dass sämtliche Regionalspielhilfen und Abenteuer auf einmal erscheinen?
Ansonsten können Abenteuer auch ohne entsprechende Regionalspielhilfe und mit dem Almanach gespielt werden, wenn man gerne selber ausgestaltet. Oder man greift auf älteres Material zu den Regionen zurück, das bei DSA wirklich zu Genüge vorhanden ist.
Aber immerhin zeigt die regelmässige Forderung nach mindestens drei DSA-Regionalspielhilfen pro Jahr, dass der Markt wohl noch nicht übersättigt ist :D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: unicum am 22.06.2022 | 12:22
Naja ich kann ja eigentlich nur für mich schreiben auf den Markt hab ich kaum einblick. Wie sind die Verkaufszahlen - keine Ahnung - einige Verlage scheinen ja etwas ins Schlingern gekommen zu sein wegen der Papierpreise in den Lezten 2 Jahren - von anderen hört man wenig bis nichts - obwohl ich von einem die aussage habe das sich ein Produkt verkauft hat "wie geschnitten Brot"

Also meine sicht der Dinge:
Mein wirklicher Bedarf an neuen Dingen ist gering. Ich habe meine Lieblingssysteme gefunden. Um es mit dem Übersättig zu betrachten: Hunger hab ich keinen mehr aber Essen könnte ich sicher noch etwas, doch am Buffet scheint es mir derzeit nur noch Dinge zu geben die ich schon kenne oder von denen ich denke das sie mir eh nicht schmecken.
Dabei ist es mir einerlei ob es deutsch oder englisch ist. Was mir auch fehlt ist ... ein Rollenspielladen vor Ort wo ich mal in Bücher reinblättern kann. Wo ich mal etwas neues sehe. Die einzige Quelle für neue Regelwerke oder Settings ist dabei tatsächlich am ehesten noch das :t: mit den Rubriken "Ich musste da mal was vorbestellen, kickstartern,..." und ähnlichem.

Etwas "Queer im Magen" lagen mir in der Vergangenheit Regelsystem wo der Munchkin/Powergamer eigentlich gezwungen war immer das neuste zu spielen. Exemplarisch nenne ich mal 7the See und Vampire - im einen waren die Schwertschulen in den neueren Publikationen immer besser als die im Regelwerk oder den älteren Publikationen im zweiten waren es eben die Clanbooks die man "brauchte". Da sich mein Spielstiel dahingegen geändert hat sehe ich das zwar nicht mehr so eng aber wenn ein Regelwerk mit dutzenden Bänden daherkommt ist es imho murks.


Das "Wir kaufen trozdem weiter" möchte ich mal so - für mich persönlich - aufdröseln:
Im gegensatz zu früher wo ich als Schüler das Geld nicht hatte habe ich es jezt, ich kann es mir leisten auch mal etwas "in den Sand zu setzen" - trotz aller Sammlerei ist Rollenspiel doch ein günstiges Hobby, da gibt es ganz anderes.
Da ich nicht immer "im gleichen Saft schmooren will" ist ab und an mal ein Blick auf etwas neues eben angebracht.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 22.06.2022 | 12:51
Einigen wir uns auf Broken Compass?

Gerade mal gegoogelt (kannte ich gar nicht), sieht sehr interessant aus, aber macht das was besser als HEX?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: HEXer am 22.06.2022 | 12:55
Gerade mal gegoogelt (kannte ich gar nicht), sieht sehr interessant aus, aber macht das was besser als HEX?


Gnnnnnneiiiinnnnjaaaaaa...anders! ;)

Es ist noch etwas narrativer und flexibler. HEX ist klassischeres Rollenspiel.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 22.06.2022 | 12:59
Ich hoffe, der Popkultur-Hype ums Rollenspiel ist bald vorbei. Der bringt kurzfristig eine Explosion und hinterher ist dann die "Subkultur" im Arsch.

Sounds like gatekeeping to me.  ::)

Nee, sorry HEXer, wenn ich da jetzt ein wenig rabiat drauf reagiere. Daraus spricht, finde ich, diese seltsame Einstellung, nach der Dinge nur dann einen Wert haben, wenn sie innerhalb einer eng gefassten Nische konsumiert werden. Die man doch bitte nicht teilen möchte. Das letzte mal, das ich mit so einer Einstellung konfrontiert war, war ich ein Teenager, dem eine Freundin partout ihre Jupiter Jones-CD nicht ausleihen wollte, weil das ja ihre Band sei, die sie entdeckt hat, und niemand sonst solle davon erfahren (was ja letztlich dann nicht viel gebracht hat, als Jupiter Jones Jahr später mit "Still" durch die Decke ging.)

Aber das nur als Anekdote. Denn für Musik mag das noch irgendwo funktionieren.

Aber Rollenspiel ist ein soziales Hobby.

Dieses Gemotze über "Rollenspiel in der Popkultur" geht mir ehrlich gesagt völlig auf die Nerven. Denn es übersieht, dass es damals, als man selbst angefangen hat, wahrscheinlich nur zwei Möglichkeiten gab:
- Entweder man hat das Hobby unabhängig von irgendwelchen anderen Menschen selbst entdeckt und sich erschlossen (das dürften die Wenigsten gewesen sein... und wenn man tatsächlich zu denjenigen zählte, die sich mit 14 die Rote Boy zu Weihnachten wünschen konnten oder vom Patenonkel das Abenteuer-Basisspiel aus der Spielwarenabteilung (!) mitgebracht bekam... dann herzlichen Glückwunsch: Dann ist man zu einer Zeit eingestiegen, als Rollenspiel ebenfalls Teil der Popkultur war!)
- Oder man ist von anderen Rollenspielern angefixt worden, die man kennengelernt hat. Und die hatten alles, aber gewiss nicht die Einstellung: "Uff, soooo viele neue Rollenspieler. Wir brauchen gewiss nicht noch mehr. Wenn's noch mehr werden, dann leidet der Zusammenhalt."

Ich war lange Zeit in einem Rollenspielverein engagiert und neue Leute mit ins Hobby gebracht. Ich habe Rollenspiel für Schulkameraden geleitet, die es nicht  Ich habe jahrelang auf der "AnimagiC" jedes Jahr Runden angeboten für Personen, die noch nie damit Kontakt hatten. Und ich war froh für jeden, der es schon einmal irgendwo gesehen oder gehört hatte.

Und selbst als ich noch nicht wusste, was Rollenspiel war, wusste ich es doch zumindest ein bisschen. Warum: Weil es in der Popkultur vorkam. Z.B. in Form der DSA-Computerspiele. Oder der D&D-Zeichentrickserie. Oder der parodistischen Rollenspielsequenz in "Simon The Sorcerer 2". Trotzdem brauchte ich jemanden, der offen war. Der nicht gesagt hat: "Pfui, nicht noch wer Neues!" Der sich hingesetzt hat und mit mir spielte und mir alles zeigte.

Und diese nervösen Seitenblicke gegen die "komischen neuen Leute in der Szene, die ja gar nicht so sind wie wir", die hat es immer schon gegeben. So haben die oD&Der:innen die DSAler:innen angeschaut. So haben die DSAler:innen die Vampire-Spieler:innen angeschaut. Und so haben die Vampire-Spieler:innen dann irgendwann die Vampire-Spieler:innen der 2. Vampire-Auskopplung (nWoD) angeschaut. So hat man die Forgeler:innen angeschaut. Und die SaWo-Gentlemen (und Ladies). Und die Fate-Fans. Und jetzt die itch.io-Crowd und die OSRler und die YT-Streamer-Community. Und dieser sogenannte "Zusammenhalt" ist angesichts der Grabenkämpfe im Hobby, die es immer schon gegeben hat, eine völlige Chimäre.

Für mich steht Folgendes fest: Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet. Dass viele Leute unabhängig von mir daran Freude haben. Nach ihrer Facon. Alles andere fühlt sich für mich nach, ich erwähnte es schon, "Gatekeeping" an.

Ich könnte mich jeden Tag wütend in den Schlaf darüber tippen, dass alle nur dieses doofe D&D5 spielen obwohl mir bei amerikanischer EDO-Fantasy die Füße taub werden. Mach ich aber nicht. Weil ich das, mit Verlaub, ziemlich ziellos finde.

Panta Rhei... alles fließt. Der Rollenspielmarkt wird nicht bleiben wie er jetzt ist. Aber ich hoffe er bleibt so attraktiv und im Gespräch wie jetzt. Allein schon weil das die Arbeit all der tollen Vereine leichter macht, die Nachwuchsarbeit betreiben.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Fillus am 22.06.2022 | 13:02
Eine Zwischenfrage die ich mir stelle, sind wir übersättigt von Crowdfundings? Mir geht es jedenfalls so, dass ich in absehbarer Zeit an keinen mehr teilnehmen werde. Ich möchte ehrliche Vorbestellungen, wo das Buch aber schon fertig übersetzt und zumindest in einer Vorabversion direkt nach Abschluß des CF zur Verfügung steht. Da gibt es ja auch einige positive Beispiele unter den Verlagen.

Ich habe den Weg den manche Verlage gehen, nie so ganz verstanden. Man gibt einierseits feste Daten für die Fertigstellung an, aber dann die Arbeit an Freelancer, welche die Arbeit Nebenberuflich in der Freizeit erledigen. Ich meine, ist doch klar das es da zu Verzögerungen kommen kann. Und ich meine es überhaupt nicht despektierlich gegenüber den Freelancern, die machn einen tollen Job und sie würden viele Bücher nicht erscheinen können. Ist das Übersetzen (zumindest vom GRW) finanziell wirklich ein so großer Posten, dass man es nicht vor einem CF bewerkstelligen kann? Ich denke immer alles danach (Lekorat, Layout, Grafik) nimmt einen größeren Posten ein.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 22.06.2022 | 13:10
Sounds like gatekeeping to me.  ::)

Nee, sorry HEXer, wenn ich da jetzt ein wenig rabiat drauf reagiere. Daraus spricht, finde ich, diese seltsame Einstellung, nach der Dinge nur dann einen Wert haben, wenn sie innerhalb einer eng gefassten Nische konsumiert werden. Die man doch bitte nicht teilen möchte. Das letzte mal, das ich mit so einer Einstellung konfrontiert war, war ich ein Teenager, dem eine Freundin partout ihre Jupiter Jones-CD nicht ausleihen wollte, weil das ja ihre Band sei, die sie entdeckt hat, und niemand sonst solle davon erfahren (was ja letztlich dann nicht viel gebracht hat, als Jupiter Jones Jahr später mit "Still" durch die Decke ging.)

Aber das nur als Anekdote. Denn für Musik mag das noch irgendwo funktionieren.

Aber Rollenspiel ist ein soziales Hobby.

Dieses Gemotze über "Rollenspiel in der Popkultur" geht mir ehrlich gesagt völlig auf die Nerven. Denn es übersieht, dass es damals, als man selbst angefangen hat, wahrscheinlich nur zwei Möglichkeiten gab:
- Entweder man hat das Hobby unabhängig von irgendwelchen anderen Menschen selbst entdeckt und sich erschlossen (das dürften die Wenigsten gewesen sein... und wenn man tatsächlich zu denjenigen zählte, die sich mit 14 die Rote Boy zu Weihnachten wünschen konnten oder vom Patenonkel das Abenteuer-Basisspiel aus der Spielwarenabteilung (!) mitgebracht bekam... dann herzlichen Glückwunsch: Dann ist man zu einer Zeit eingestiegen, als Rollenspiel ebenfalls Teil der Popkultur war!)
- Oder man ist von anderen Rollenspielern angefixt worden, die man kennengelernt hat. Und die hatten alles, aber gewiss nicht die Einstellung: "Uff, soooo viele neue Rollenspieler. Wir brauchen gewiss nicht noch mehr. Wenn's noch mehr werden, dann leidet der Zusammenhalt."

Ich war lange Zeit in einem Rollenspielverein engagiert und neue Leute mit ins Hobby gebracht. Ich habe Rollenspiel für Schulkameraden geleitet, die es nicht  Ich habe jahrelang auf der "AnimagiC" jedes Jahr Runden angeboten für Personen, die noch nie damit Kontakt hatten. Und ich war froh für jeden, der es schon einmal irgendwo gesehen oder gehört hatte.

Und selbst als ich noch nicht wusste, was Rollenspiel war, wusste ich es doch zumindest ein bisschen. Warum: Weil es in der Popkultur vorkam. Z.B. in Form der DSA-Computerspiele. Oder der D&D-Zeichentrickserie. Oder der parodistischen Rollenspielsequenz in "Simon The Sorcerer 2". Trotzdem brauchte ich jemanden, der offen war. Der nicht gesagt hat: "Pfui, nicht noch wer Neues!" Der sich hingesetzt hat und mit mir spielte und mir alles zeigte.

Und diese nervösen Seitenblicke gegen die "komischen neuen Leute in der Szene, die ja gar nicht so sind wie wir", die hat es immer schon gegeben. So haben die oD&Der:innen die DSAler:innen angeschaut. So haben die DSAler:innen die Vampire-Spieler:innen angeschaut. Und so haben die Vampire-Spieler:innen dann irgendwann die Vampire-Spieler:innen der 2. Vampire-Auskopplung (nWoD) angeschaut. So hat man die Forgeler:innen angeschaut. Und die SaWo-Gentlemen (und Ladies). Und die Fate-Fans. Und jetzt die itch.io-Crowd und die OSRler und die YT-Streamer-Community. Und dieser sogenannte "Zusammenhalt" ist angesichts der Grabenkämpfe im Hobby, die es immer schon gegeben hat, eine völlige Chimäre.

Für mich steht Folgendes fest: Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet. Dass viele Leute unabhängig von mir daran Freude haben. Nach ihrer Facon. Alles andere fühlt sich für mich nach, ich erwähnte es schon, "Gatekeeping" an.

Ich könnte mich jeden Tag wütend in den Schlaf darüber tippen, dass alle nur dieses doofe D&D5 spielen obwohl mir bei amerikanischer EDO-Fantasy die Füße taub werden. Mach ich aber nicht. Weil ich das, mit Verlaub, ziemlich ziellos finde.

Panta Rhei... alles fließt. Der Rollenspielmarkt wird nicht bleiben wie er jetzt ist. Aber ich hoffe er bleibt so attraktiv und im Gespräch wie jetzt. Allein schon weil das die Arbeit all der tollen Vereine leichter macht, die Nachwuchsarbeit betreiben.

Das sehe ich ähnlich. Ich möchte noch ergänzen, dass, wenn ich auf ner Convention war, mir da auch schon vor dem ganzen D&D Hype und den neuen Leuten, ne Menge Mensche auf den ersten Blick direkt unsympathisch war.
Also ich glaube auch, dieser Zusammenhalt einer kleinen Gemeinschaft ist eher eingebildet und die Zeiten wo ich naiv dachte, alle Rollenspieler:innen wären coole Leute sind lange vorbei.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: takti der blonde? am 22.06.2022 | 13:13

Für mich steht Folgendes fest: Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet. Dass viele Leute unabhängig von mir daran Freude haben. Nach ihrer Facon. Alles andere fühlt sich für mich nach, ich erwähnte es schon, "Gatekeeping" an.

Ich bin ein bisschen sprachlos. Das ist eine echt bizarre Dichotomie aus Mission und Gatekeeping. In meinem Erleben gibt es da viele, viele Zwischenstufen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 13:22
Ich hoffe, der Popkultur-Hype ums Rollenspiel ist bald vorbei. Der bringt kurzfristig eine Explosion und hinterher ist dann die "Subkultur" im Arsch.

Ich hatte mir das auch schon überlegt, dass es besser war, als Rollenspiel noch eine Geheimwissenschaft für Leidenschaftliche war. Ein Glück, das man selber kannte, und von dem andere nicht mal ahnten. Man war autonomer und auch mündiger, das Hobby war aufwändiger, und dadurch truer. Auch doofer klar, weil die Spiegelung oft fehlte, aber - hey!

Ist mir aber am Ende auch egal, dass das Mainstreamrollenspiel oft nicht mehr so sexy ist. Die OSR zB unterstreicht alte Tugenden und bleibt es ja trotzdem. Rollenspiel kann nicht zentral gesteuert werden, das rettet es.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Sosthenes am 22.06.2022 | 13:29
Ich hatte mir das auch schon überlegt, dass es besser war, als Rollenspiel noch eine Geheimwissenschaft für Leidenschaftliche war.

In D/A/CH? Wann war das denn?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 22.06.2022 | 13:32
Es ist ja nicht so, dass die Nischen verschwinden, weil es einen großen Mainstream gibt.

Ich habe noch nie gehört: "Mein Nischensystem wird von Idioten überschwemmt, weil Critical Roll jetzt eine Fernseh-Serien hat."

Gate-Keeping ist ja auch öde, wenn keiner vorm Gatter steht.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 22.06.2022 | 13:38
Ich bin ein bisschen sprachlos. Das ist eine echt bizarre Dichotomie aus Mission und Gatekeeping. In meinem Erleben gibt es da viele, viele Zwischenstufen.

Also bitte, hassran! Ich lasse mir nicht von jemandem, der im missionarisch überall reingrätschenden PESA-Umfeld aktiv ist, einen Mangel an Zwischentönen vorwerfen. Ich werde niemanden dazu zwingen oder mühselig löchern und dazu überreden, Rollenspiel zu spielen. Aber ich werde auch nicht drüber schimpfen, dass Rollenspiel im Moment auf anderen Kanälen eine wahnsinnige Aufmerksamkeit erhält. Ich freue mich, wenn neue Leute dazu kommen. Selbst wenn sie nicht das spielen, was ich gut finde. Wenn das nicht klar wurde, sorry, war vielleicht auch etwas überspitzt formuliert.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 13:43
In D/A/CH? Wann war das denn?

Keine Ahnung, prä Internet? Prä Social Media? Prä DnD5e?

Das dürfte auch stark am persönlichen Anschluss an bzw. an der persönlichen Abnabelung von der großen weiten Rollenspielwelt hängen.

Nur mal als Schlaglicht: So lange ist es nicht her, dass viele Leute rollenspielerische Autodidakten waren. Das gibts heute nicht mehr. :)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 13:44
Sounds like gatekeeping to me.  ::)

...

Panta Rhei... alles fließt. Der Rollenspielmarkt wird nicht bleiben wie er jetzt ist. Aber ich hoffe er bleibt so attraktiv und im Gespräch wie jetzt. Allein schon weil das die Arbeit all der tollen Vereine leichter macht, die Nachwuchsarbeit betreiben.

Aber ich werde auch nicht drüber schimpfen, dass Rollenspiel im Moment auf anderen Kanälen eine wahnsinnige Aufmerksamkeit erhält. Ich freue mich, wenn neue Leute dazu kommen. Selbst wenn sie nicht das spielen, was ich gut finde
100% Zustimmung.

Ich merke auch, je älter ich werde, wie man immer öfter versucht ist, über die "jungen Leute heutzutage" den Kopf zu schütteln, weil man nicht versteht was sie machen und warum.
Aber das ist der Lauf der Welt, in allen Dingen.

Und tatsächlich finde ich es sehr erfrischend und motivierend, mit jungen Neulingen mit anderer Herangehensweise und Ideen zu reden und zu spielen. Und manchmal der "Boa du weißt so viel"-alte-Lehrer zu sein und nicht der herablassende Grantler.  ;)

Und ohne ständige Neuerungen hätte es Broken Compass nie gegeben (in dem sich DNA von Fate, Savage Worlds und anderen Systemen finden lässt)  :P

Nur mal als Schlaglicht: So lange ist es nicht her, dass viele Leute rollenspielerische Autodidakten waren. Das gibts heute nicht mehr. :)
Korrektur: Das gab es lange Zeit nicht (ich würde sagen 90er bis 2010er war die "Missionierung" durch einen erfahrenen SL der Standard). Gerade merke ich, dass das wieder zunimmt. Critical Roll/Rocket Beans => D&D Einsteigerbox => Neue Runde kommt mir wieder immer häufiger als Weg von Neulingen unter.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 13:47
Ne, Youtubedidaxe und Autodidaxe sind sicher nicht das gleiche.

Letztlich ist das auch kein Problem, wenn man sich Rollenspiel auf Youtube "abschaut", aber es erzeugt halt nicht den gleichen Menschenschlag an Rollenspielern als den, der sich DSA mit der Taschenlampe unter der Bettdecke beigebracht und danach direkt seine eigene Version von Phexcaer entwickelt hat. Ihr wisst schon, was ich meine.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Sosthenes am 22.06.2022 | 13:48
Keine Ahnung, prä Internet? Prä Social Media? Prä DnD5e?
Ich hab' mein DSA aus der Pfarrbibliothek und die weiteren Boxen aus den Kleinstadt-Spielwarenhandlungen, gleich neben dem Verrückten Labyrinth und Monchichi-Puppen.

Punk war das jetzt nicht gerade.

Nur mal als Schlaglicht: So lange ist es nicht her, dass viele Leute rollenspielerische Autodidakten waren. Das gibts heute nicht mehr. :)

Ich glaub eher das Gegenteil.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 13:49
Ne, Youtubedidaxe und Autodidaxe sind sicher nicht das gleiche.
wtf? Was willst du damit sagen?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 13:50
wtf? Was willst du damit sagen?

Was ist denn daran unklar?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 13:53
Was ist denn daran unklar?
Die komplette Aussage. Warum sind für dich Leute, die über YouTube oder Twitch auf Rollenspiel aufmerksam geworden sind und dann selbständig mit einer Einsteigerbox einsteigen, etwas anderes als die Autodidakten von früher, die die Box halt in einer Anzeige oder einem Schaufenster gesehen haben?

Der Knackpunkt für mich ist, dass sie nicht von einem Alt-Rollenspieler ins Hobby eingeführt werden, sondern es rein aus eigenem Antrieb entdecken.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 13:55
Weil man bei YouTube sehen kann, wie andere Leute Rollenspiel betreiben.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: First Orko am 22.06.2022 | 13:57
Nur mal als Schlaglicht: So lange ist es nicht her, dass viele Leute rollenspielerische Autodidakten waren. Das gibts heute nicht mehr. :)

Doch, die gibts: Pärchen kauft sich Dungeon World auf der Nordcon, weil sie laut eigener Aussage "mal gucken wollten, was das so ist" und spielen los. Ganz ohne Youtube und Konsorten. Genau so erlebt.

Jaja, anekdotisch und Behauptung und dasistabergarkeinechtesRollenspiel!11!elf! blabla, schon klar  :P

Nur: Weil  WIR als alternde Retro-InGroup davon nix mitbekommen, heißt es nicht, dass es diese Menschen nicht gibt. Insofern steht Behauptung gegen Behauptung.

Was ich hier im Thread im Wesentlichen mal wieder zwischen den Zeilen herauslese:

FRÜHER (also das früher, als ICH dabeidabeidabei war!) - WAR ALLES BESSER - also zwar anders, aber noch so dass ICH dabei war, daher für mich natürlich besser weil ich die Welt nicht mehr verstehe und alles ist so anders und Hilfe!

Seit jeher ein Satz, der für JEDES Hobby JEDE Szene und JEDE Subkultur das Signal war, dass sich die Altvorderen vielleicht doch lieber zurücklehnen und die JungenTM machen lassen sollten und erst dann was sagen, wenn sie gefragt werden  ;D ;D ;D

Von "So wie du das machst, machst du es aber falsch!" hat sich glaub ich noch niemand je beirren lassen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 13:58
Weil man bei YouTube sehen kann, wie andere Leute Rollenspiel betreiben.
Und das entwertet jetzt die neuen Rollenspieler für dich?
In den 80ern gab es D&D- (und ich glaube sogar DSA-)Fernsehwerbung.

So gern ich das Tanelorn habe, vielfach sind wir hier echt ein Altherrenclub, der sich die Finger in die Ohren stopft und nicht wahrhaben will, dass die Welt sich auch außerhalb weiterdreht.

btw., ich hab eine Jungspielleiterin gefunden, die genau in diesem Critical-Roll-Onlinespiele-Umfeld ins Hobby gewachsen ist und sich  bereit erklärt hat, beim nächsten Tanelorn-Treffen mit zu machen und ihre Perspektive vorzustellen. Nachdem wir beim letzten Treffen zu dem Schluss gekommen sind, dass uns diese Perspektive völlig abgeht.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: takti der blonde? am 22.06.2022 | 13:59
Also bitte, hassran! Ich lasse mir nicht von jemandem, der im missionarisch überall reingrätschenden PESA-Umfeld aktiv ist, einen Mangel an Zwischentönen vorwerfen.

Ich zitiere dich mal:

"Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet."

...besser kann man eine Mission im christlichen Sinne ja kaum beschreiben. Und ich werfe dir nichts vor, ich beschäftige mich mit einem Gedanken, den du geäußert hast.

Zu deinen ad hominem Angriffen: Das "PESA-Umfeld" (lol) kennt so einiges an Zwischentönen. Das Zock-Bock-Radio hat mittlerweile mehr als 120 Stunden davon; von Untergrundrappern über Rollenspielautoren, Briefspiel-Legenden, Con-Organisatoren bis hin zu Uni-Profs kommen dort schon einige, unterschiedliche Perspektiven zusammen.

Zitat
Ich werde niemanden dazu zwingen oder mühselig löchern und dazu überreden, Rollenspiel zu spielen. Aber ich werde auch nicht drüber schimpfen, dass Rollenspiel im Moment auf anderen Kanälen eine wahnsinnige Aufmerksamkeit erhält. Ich freue mich, wenn neue Leute dazu kommen. Selbst wenn sie nicht das spielen, was ich gut finde. Wenn das nicht klar wurde, sorry, war vielleicht auch etwas überspitzt formuliert.

Aha. Hat hier jemand geäußert, er fände es nicht gut, dass neue Leute Rollenspiele spielen?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 14:01
Und das entwertet jetzt die neuen Rollenspieler für dich?

Eh? Was?

Es ist nicht das Gleiche, wenn man auf YouTube gezeigt bekommt, was Rollenspiel ist, als wie wenn man es sich erlesen und dann selber ausprobieren muss ohne Vorlage.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 14:02
Doch, die gibts: Pärchen kauft sich Dungeon World auf der Nordcon, weil sie laut eigener Aussage "mal gucken wollten, was das so ist" und spielen los. Ganz ohne Youtube und Konsorten. Genau so erlebt.

Jaja, anekdotisch und Behauptung und dasistabergarkeinechtesRollenspiel!11!elf! blabla, schon klar  :P

Nur: Weil  WIR als alternde Retro-InGroup davon nix mitbekommen, heißt es nicht, dass es diese Menschen nicht gibt. Insofern steht Behauptung gegen Behauptung.

Was ich hier im Thread im Wesentlichen mal wieder zwischen den Zeilen herauslese:

FRÜHER (also das früher, als ICH dabeidabeidabei war!) - WAR ALLES BESSER - also zwar anders, aber noch so dass ICH dabei war, daher für mich natürlich besser weil ich die Welt nicht mehr verstehe und alles ist so anders und Hilfe!

Seit jeher ein Satz, der für JEDES Hobby JEDE Szene und JEDE Subkultur das Signal war, dass sich die Altvorderen vielleicht doch lieber zurücklehnen und die JungenTM machen lassen sollten und erst dann was sagen, wenn sie gefragt werden  ;D ;D ;D

Von "So wie du das machst, machst du es aber falsch!" hat sich glaub ich noch niemand je beirren lassen.

Alles klar!  ~;D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Sosthenes am 22.06.2022 | 14:11
Es ist nicht das Gleiche, wenn man auf YouTube gezeigt bekommt, was Rollenspiel ist, als wie wenn man es sich erlesen und dann selber ausprobieren muss ohne Vorlage.

Naja, das Regelsystem hat man ja mindestens als Vorlage.

Ich seh' jetzt das jetzt statistisch aber immer noch nicht so richtig. Ja, ich war ein kompletter Autodidakt, weil mit der DSA Box keine Mitspieler kamen. Aber das Klischee des Einstiegs ist Jahrzehntelang eher die existierende Runde, nicht die isolierte Abiogenese der Rollenspieler.

Und ob es jetzt ein existierender Meister/Mitspieler oder ein YouTube Let's Play ist? Letzteres ist eher unpersönlicher und oft nicht so für den Tisch anwendbar (schon ein Weg von Critical Role zu Castrop-Rauxel, wo die 12jährigen dann mit ihrem Essentials Kit hocken).

Andererseits kann mir genausogut ohne YT Hilfe die aktuelle D&D Box bei Amazon über den Weg laufen, wie damals beim Kaufhof die von Elmore verhunzte rote Variante.

Aber davon abgesehen, was macht das denn aus? "Adelt" das Autodidakt-Dasein? Ist man dann mehr kvlt?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Boba Fett am 22.06.2022 | 14:13
"Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet."

Inwiefern impliziert dieser Willen, von dem da die Rede ist, automatisch die Verpflichtung, missionarisch tätig zu sein.
Ich will auch eine Menge, tue aber so absolut gar nichts dafür, dass sich meine Wünsche erfüllen.
Deswegen ist mein Wunsch nicht minder existent.

Allerdings stört mich bei der zitierten Aussage auch etwas, nämlich der Umkehrschluss.
Wenn ich nicht will (also, wenn es mir zB egal ist) dass sich mein Hobby verbreitet, impliziert das automatisch, dass ich für mein Hobby keine Liebe empfinde?

Also bitte, hassran! Ich lasse mir nicht von jemandem, der im missionarisch überall reingrätschenden PESA-Umfeld aktiv ist, ...
Das ist eine völlig unkonstruktive Kommunikationsweise!
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 22.06.2022 | 14:14
Ich fand Erwachsene als Kind ziemlich Kacke. Ich hätte denen nicht beim Spielen zuschauen wollen. Dann schon lieber selbst.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 14:15
Aber davon abgesehen, was macht das denn aus? "Adelt" das Autodidakt-Dasein? Ist man dann mehr kvlt?

Keine Ahnung? Was denkst du denn?

Meine Aussage ist, dass es nicht mehr der gleiche Menschenschlag ist. Ich schreibs dann jetzt aber nicht noch ein viertes Mal mehr hin, ich denke, drei Mal reicht jetzt.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: First Orko am 22.06.2022 | 14:17
Letztlich ist das auch kein Problem, wenn man sich Rollenspiel auf Youtube "abschaut", aber es erzeugt halt nicht den gleichen Menschenschlag an Rollenspielern als den, der sich DSA mit der Taschenlampe unter der Bettdecke beigebracht und danach direkt seine eigene Version von Phexcaer entwickelt hat. Ihr wisst schon, was ich meine.

Ehrlich gesagt: Nee, weiß ich nicht. Was soll das denn für ein Menschenschlag sein?  wtf?
- Teenager in den 80ern? Das geht heut logischerweise nicht, stümmt.
- Rollenspielende, die sich ihre eigenen Welten aus Inspirationen von ein paar Brotkrumen zusammenbauen?
Tja, auch da kann ich wieder nur für mich sprechen. In den überwiegenden Runden der letzten Jahren, die ich mit unterschiedlichesten Spieler·innen verbracht habe, wurden Welten bespielt, die zum größten Teil auf Ideen der Spielerinnen basiert sowie auf popkulturellen Versatzstücken, mit groben Pinselstrichen gezeichnete, wilde Genre-Mischmasch uvm.
Die meisten Spielenden aus meiner Blase haben durch Familie, Beruf, andere Hobbies und Medien/Social Medie weder Zeit noch Interesse daran, hunderte von (teilweise wirklich langatmigen) Beschreibungstexten irgendwelcher ausgedachten Welten von Dritten zu wälzen.
Stattdessen greift man sich ein leichtes, generisches Regelsystem (ob nun PbtA, OSR, ein obskurer Forged in the Dark-Klon, Fate , Brocke Compass oder sonstwas ist für diese Betrachtung doch egal), etabliert die gröbsten Fakten zusammen und legt los. Ganz ohne Vorbereitung, Einlesen, Decke und Taschenlampe.

Für mich(!) ist das die gleiche Kiste, der exakt selbe Menschenschlag: Leute, die von Phantastik begeistert sind und gemeinsam in ausgedachte Welten eintauchen wollen.

Warum der zwanghafte Versucht einer Abgrenzung von "wir von früher" zu "die von heute"?
Was soll das bringen? Wem?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 14:20
Für mich(!) ist das die gleiche Kiste, der exakt selbe Menschenschlag: Leute, die von Phantastik begeistert sind und gemeinsam in ausgedachte Welten eintauchen wollen.

Warum der zwanghafte Versucht einer Abgrenzung von "wir von früher" zu "die von heute"?
Was soll das bringen? Wem?
+1
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: takti der blonde? am 22.06.2022 | 14:20
Inwiefern impliziert dieser Willen, von dem da die Rede ist, automatisch die Verpflichtung, missionarisch tätig zu sein.
Ich will auch eine Menge, tue aber so absolut gar nichts dafür, dass sich meine Wünsche erfüllen.
Deswegen ist mein Wunsch nicht minder existent.

Allerdings stört mich bei der zitierten Aussage auch etwas, nämlich der Umkehrschluss.
Wenn ich nicht will (also, wenn es mir zB egal ist) dass sich mein Hobby verbreitet, impliziert das automatisch, dass ich für mein Hobby keine Liebe empfinde?

Stimmt, da hast du recht. Wenn sich dein Wunsch allerdings nie in Handeln manifestiert, würde ich mich fragen, wie innig dieser Wunsch ist. ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Sosthenes am 22.06.2022 | 14:21
Ich denke auch das alles schon in den 90ern gehört zu haben, im Kontext von WoD.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Issi am 22.06.2022 | 14:22
Ich fand Erwachsene als Kind ziemlich Kacke.

Sind sie doch auch:
" Don't grow up, it's a trap.." ~;D

PS. Loide, echt jetzt?
 ;D 

Anekdote: Mein Mitspieler hat sich Mal mitten im Spiel aufgeregt wie ein kleines Kind.
Darauf die SL: "Da ist ja ein zehnjähriger erwachsener als du."
Darauf der SPL:" Im Rollenspiel sind wir alle erst zehn!"


Würde noch draufsetzen: Auch in Rollenspiel Diskussionen. :-)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Koruun am 22.06.2022 | 14:59
Also bitte, hassran! Ich lasse mir nicht von jemandem, der im missionarisch überall reingrätschenden PESA-Umfeld aktiv ist, einen Mangel an Zwischentönen vorwerfen. [...]
Ich finde es als Außenstehender immer wieder erstaunlich, mit welchem Selbstverständis vereinzelte, immer wiederkehrende Tanelorn-User versuchen, eine Gruppe von Leuten zu diskreditieren, die Umfeldübergreifend in ihrem kleinen Finger mehr Wert im Rollenspielsektor geschaffen hat als du und ich am ganzen Leib.
"Du gehörst zu Gruppe X, daher ist dein Input invalide" ist ein self report und Armutszeugnis. Musste gesagt werden, unabhängig von der Sache um die es ging, sorry. Nächstes mal den Seitenhieb auslassen und bei der Sache bleiben, dann sparen wir uns das. Bitte weiter machen.


Zum Topic habe ich nichts zu sagen, ohne Zugang zu Zahlen (Verkaufszahlen, Marktumfragen, Studien, irgendwas) erscheint das als müßige Kaffeesatzleserei, was auch Spaß machen kann, aber gerade nichts für mich ist.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: after.job.nerd am 22.06.2022 | 15:09
Was ist PESA? Wikipedia hilft mir da nicht weiter.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 22.06.2022 | 15:11
Allerdings stört mich bei der zitierten Aussage auch etwas, nämlich der Umkehrschluss.
Wenn ich nicht will (also, wenn es mir zB egal ist) dass sich mein Hobby verbreitet, impliziert das automatisch, dass ich für mein Hobby keine Liebe empfinde?

Oh, okay, point taken.

Aber "es ist mir egal" oder "ich stör mich nicht dran" ist ja nicht dasselbe, wie bestimmte Gruppen erst an neuen Menschen erst gar nicht ins Hobby reinlassen zu wollen. Oder sich dran zu stören, dass das eigene Hobby plötzlich beachtet und beliebt wird. Das war sicher etwas überspitzt formuliert, von mir aus.

Wenn ich dann aber im RPG-Fandom an andere Stelle (und vielleicht 8-10 Jahre in die Vergangenheit) gucke, lese ich dann Gejammer (und heute anekdotisch auch noch) wie furchtbar es doch war so als Nerd und Rollenspieler aufzuwachsen, wie wenig einen alle verstehen und wie toll Rollenspiel ist aber da habe voll gar keiner Verständnis für, yalayalayala.

Jo, und dann kennen die Leute es jetzt, dann ist es jetzt beliebt, dann erreicht es mal viele Leute... und dann ist auch wieder nicht recht?

Zitat
Wenn sich dein Wunsch allerdings nie in Handeln manifestiert, würde ich mich fragen, wie innig dieser Wunsch ist. ;)

Ach, jetzt soll man deiner Ansicht nach dann doch bitte den folgenden Weg ins andere Extrem gehen, sonst gilt's nicht? (Was ich, das muss ich hier noch sagen, gar nicht verlangt habe.)

Zitat
Ich finde es als Außenstehender immer wieder erstaunlich, mit welchem Selbstverständis vereinzelte, immer wiederkehrende Tanelorn-User versuchen, eine Gruppe von Leuten zu diskreditieren, die Umfeldübergreifend in ihrem kleinen Finger mehr Wert im Rollenspielsektor geschaffen hat als du und ich am ganzen Leib.
Du weißt doch überhaupt nicht, was ich alles an Wert für den Rollenspielsektor schaffe, also sprich bitte nur für dich. Ich habe mich jahrelang in Rollenspielvereinen engagiert, unzählige Conrunden auf Rollenspielfremden Conventions für Anfänger angeboten. Ich habe ein Rollenspielfanzine von der Pieke mit aufgebaut, das jahrelang lief. Ich habe lektoriert, bei Übersetzungen geholfen, meine Karten, Charakterbögen und anderen Content veröffentlicht. Und ich habe jüngst über 250 Seiten Text für ein kommendes Rollenspielregelwerk geschrieben.

Also hör bitte auf Leuten vorrechnen zu wollen, wie wertvoll die fürs Hobby sind oder nicht. Du kennst mich nicht.
Und den Output der PESA habe ich niemals kritisiert. Mir geht nur deren Kommunikationsstrategie gegen den Strich. Das ist alles.

Zitat
"Du gehörst zu Gruppe X, daher ist dein Input invalide" ist ein self report und Armutszeugnis.
Dann schau doch mal bitte, wie die PESA zum Teil hier eben immer wieder auftritt. Da werden munter andere Rollenspiele anderer Prägung als "Schwundstufen" bezeichnet. Nutzer führen in ihrer Signatur, man möge doch bitte am DMG-Lesekreis mitwirken, sonst solle man gepflegt nicht mehr über das DMG reden. Wenn jemand sagt "also ich als SL entscheide in meinem OSR-Spiel auch mal, dass eine unterlegene Gegnergruppe fliegt" wird man "Erzählrollenspieler" gelabelt und aus dem trven Kreise der Oldschooler ausgeschlossen.

Also sorry, aber sowas passiert immer und immer wieder. Ich bin auf der Position: Jede:r soll so spielen wie sie:er mag. Man soll halt nur nicht andere Spielstile pauschal abwerten oder als "nachgeordnet" oder "weniger trve" oder "schwundig" oder sowas bezeichnen. Das ist meine Position. Das ist alles. 
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Boba Fett am 22.06.2022 | 15:11
Was ist PESA? Wikipedia hilft mir da nicht weiter.
Pesa ist eine Gruppe von Rollenspielern, die meint zu wissen, wie man Rollenspiel spielen sollte und das auch ungefragt mitteilt.
PESA ist nicht so schlimm, wie die "Du spielst gar kein echtes Rollenspiel" DSA-Besserspieler aus den 90ern..

ganz vergessen:
:Ironie: :Ironie: :Ironie: :Ironie: :Ironie:

Im Ernst: keine Angst, die wollen nur spielen! Und eigentlich scheinen sie auch ganz nett zu sein. (meine Meinung, die verrate ich nur nicht jedem)

Oh, okay, point taken.
danke!

Zitat
Aber "es ist mir egal" oder "ich stör mich nicht dran" ist ja nicht dasselbe, wie bestimmte Gruppen erst an neuen Menschen erst gar nicht ins Hobby reinlassen zu wollen.

Es gibt eine ganze Menge Gruppen, von denen ich nicht möchte, dass sie Rollenspiel machen - einfach mal nach RECHTS blicken.

Und man muss auch akzeptieren, dass Communities (hust - Kriegshammer - hust) extrem toxtisch werden können, wenn sie über einen kritischen Punkt am Menschenanzahl hinaus gewachsen sind. Das Problem ist ja, dass zwar der prozentuale Anteil an sozial Inkompetenten immer gleich bleibt, dass aber eben dieser Teil überproportional stark wahrgenommen wird. Wenn ich also ein Promill A**löcher habe, dann stört mich der eine von Tausend nicht. Die Tausend von einer Million empfinde ich aber möglicherweise als so unerträglich, dass ich mir wünsche, dass wir niemals so viele werden. - so jedenfalls die Denke... Kann ich akzeptieren, muss ich ja nicht teilen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: RdGkA am 22.06.2022 | 15:16
PESA ist nicht so schlimm, wie die "Du spielst gar kein echtes Rollenspiel" DSA-Besserspieler aus den 90ern.
Och, vor 10 jahren waren die sicher schlimmer als DSAler in den 90ern
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 15:17
Ich habe ein Rollenspielfanzine von der Pieke mit aufgebaut, das jahrelang lief.

Das klingt super, was denn für ein Fanzine?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Ma tetz am 22.06.2022 | 15:18
Was ist PESA? Wikipedia hilft mir da nicht weiter.

Bin kein Fan der Pesa aber hier wirst Du fündig:
www.pesa-nexus.de

Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Achamanian am 22.06.2022 | 15:20
Och, vor 10 jahren waren die sicher schlimmer als DSAler in den 90ern

NICHTS ist schlimmer als DSAler in den 90ern. Und ich war einer
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: RdGkA am 22.06.2022 | 15:23
NICHTS ist schlimmer als DSAler in den 90ern. Und ich war einer
Ich war keiner, und jetzt?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 22.06.2022 | 15:25
Ne, Youtubedidaxe und Autodidaxe sind sicher nicht das gleiche.

Letztlich ist das auch kein Problem, wenn man sich Rollenspiel auf Youtube "abschaut", aber es erzeugt halt nicht den gleichen Menschenschlag an Rollenspielern als den, der sich DSA mit der Taschenlampe unter der Bettdecke beigebracht und danach direkt seine eigene Version von Phexcaer entwickelt hat. Ihr wisst schon, was ich meine.

Okay, der muss noch grade raus, weil das (und das muss ich jetzt in aller Deutlichkeit sagen) das Pardoxeste ist, das ich seit Langem im Tanelorn gelesen habe.

Alter, du hast deinen eigenen Rollenspiel-Podcast!

Du spielst in dieser ganzen "Neue Medien"-Sphäre ganz vorne mit.
Und warum hören wohl Leute deinen Podcast an, hmmm?
Weil die Erkenntnisse übers Rollenspiel erwarten. Weil die interessiert, wie ihr spielt und was ihr so denkt. Die holen sich Input dabei und setzen das dann in eigene Gedanken am Spieltisch um.

Ob du's willst oder nicht... ob du dich so siehst oder nicht... du bist ein Rollenspielinfluencer. Und damit sitzt du letztlich in einem Boot mit den Matt Mercers und den Orkenspalters da draußen.

Leuten vorzuwerfen, Sie seien ja nicht mehr so DIY wie früher und ganz andere Menschen (letztlich zur Selbsterhöhung wohlgemerkt)... das ist doch nichts anderes als ein Schlag in die Fresse deiner eigenen Zielgruppe!

Du sagst quasi: "Wenn ich etwas aus dem Buch ohne Internet raus leite, bin ich natürlich ein ganz anderer Mensch als wenn ich mir im Internet noch anhöre, was wer auf Spotify oder YT dazu sagt oder mir auch mal eine Runde anschaue? Und das wird auch nie dasselbe sein. Denn das Erstgenannte, das war noch was, ne?!?"

Ich meine, wenn das deine Meinung ist... warum machst du dann deinen verdammten Podcast, Mann! Willst du, dass die Leute was aus dem rausziehen, was du da erzählst und wertvolle Tipps für die eigenen Runden mitnehmen? Oder weisen sie dich damit als dieser Menschenschlag aus, der insgesamt dann doch nicht so richtig trve ist.

Also, da muss ich sprachlos werden... :-X

Das klingt super, was denn für ein Fanzine?

Das Zunftblatt.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Issi am 22.06.2022 | 15:26
Ich war keiner, und jetzt?
Sind die 90er vorbei
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Achamanian am 22.06.2022 | 15:28
Ich war keiner, und jetzt?

Na, dann weißt du halt nicht, wie schlimm wir damals waren  ~;D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: RdGkA am 22.06.2022 | 15:30
Na, dann weißt du halt nicht, wie schlimm wir damals waren  ~;D
Ich war in den 90ern dabei, und ich kannte DSAler, aber ich war kein DSAler ... jetzt klar.
Aber die PEST ist sicher schlimmer! (Freudscher vertipper .. ach, ich lass das so)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 15:33
Also, da muss ich sprachlos werden... :-X

Alles cool, chill mal. :) Aber ich finds sehr lieb, dass du dich um mich und meine "Zielgruppe" sorgst.  :d
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Koruun am 22.06.2022 | 15:33
[...]
Du weißt doch überhaupt nicht, was ich alles an Wert für den Rollenspielsektor schaffe, also sprich bitte nur für dich. Ich habe mich jahrelang in Rollenspielvereinen engagiert, unzählige Conrunden auf Rollenspielfremden Conventions für Anfänger angeboten. Ich habe ein Rollenspielfanzine von der Pieke mit aufgebaut, das jahrelang lief. Ich habe lektoriert, bei Übersetzungen geholfen, meine Karten, Charakterbögen und anderen Content veröffentlicht. Und ich habe jüngst über 250 Seiten Text für ein kommendes Rollenspielregelwerk geschrieben.
Das sei dir auch alles unbenommen. Ich habe bewusst "Umfeldübergreifend" geschrieben, denn Conrunden, Vereinstätigkeiten usw. sind eine super Sache, erreichen aber nur einen relativ kleinen Teil.
Die Erwähnung eines Zine klingt interessant, genauso wie das Rollenspielwerk, aber ich frage mal nicht genauer nach, sonst erweckt das noch den Eindruck ich wolle das schmälern. :)

Zitat
Und den Output der PESA habe ich niemals kritisiert. Mir geht nur deren Kommunikationsstrategie gegen den Strich. Das ist alles.
Dann schau doch mal bitte, wie die PESA zum Teil hier eben immer wieder auftritt. Da werden munter andere Rollenspiele anderer Prägung als "Schwundstufen" bezeichnet. Nutzer führen in ihrer Signatur, man möge doch bitte am DMG-Lesekreis mitwirken, sonst solle man gepflegt nicht mehr über das DMG reden. Wenn jemand sagt "also ich als SL entscheide in meinem OSR-Spiel auch mal, dass eine unterlegene Gegnergruppe fliegt" wird man "Erzählrollenspieler" gelabelt und aus dem trven Kreise der Oldschooler ausgeschlossen.
Also in den letzten, keine Ahnung, 3 Jahren? habe ich die ein oder anderen Äußerungen mitbekommen, und einiges sicher auch radikal, polarisierend oder provokant formuliert, aber immer über eine Sache und nie gegen eine Person. Vielleicht noch Kritik an manchen DSA-Autoren, aber auch da eher abzielend auf deren Philosophie und weniger auf deren Nase.
Von den Hatern kamen meiner Beobachtung nach meist unüberzeugende, persönliche Attacken (die PESA ist dies und das) und Schenkelklopfer. Aber das ist auch nur meine Beobachtung und somit subjektiv.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 22.06.2022 | 15:38
Das sei dir auch alles unbenommen. Ich habe bewusst "Umfeldübergreifend" geschrieben, denn Conrunden, Vereinstätigkeiten usw. sind eine super Sache, erreichen aber nur einen relativ kleinen Teil.

Ich habe vor allem auf rollenspielfremden Conventions (Anime/Manga-Conventions) Rollenspielaktionen und Proberunden angeboten. "Umfeldübergreifend" genug?

Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Pyromancer am 22.06.2022 | 15:40
Jiba ist schon ein Guter. Aber die PESA auch!
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 22.06.2022 | 15:41
Ja, na gut, na fein. Frieden?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Pyromancer am 22.06.2022 | 15:41
Gratulation zum 10.000 Post!
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 15:42
Wollte es gerade ebenfalls rühmend feststellen. Wenn das nicht letztlich der größte Beitrag zum Hobby ist!
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: takti der blonde? am 22.06.2022 | 15:43

Ach, jetzt soll man deiner Ansicht nach dann doch bitte den folgenden Weg ins andere Extrem gehen, sonst gilt's nicht? (Was ich, das muss ich hier noch sagen, gar nicht verlangt habe.)

Ich verlange gar nichts, sondern frage mich, wie innig ein Wunsch ist, der nicht zu Taten führt. Das ist eine Frage. Noch ohne Antwort und schon kein "Verlangen".


Zitat
Mir geht nur deren Kommunikationsstrategie gegen den Strich. Das ist alles.

Wer sind "die"? Es gibt einige, wenige "offizielle" PESA Texte. Alles andere sind Menschen, Individuen wie du und ich. Nur weigerst du dich hier und schon an anderer Stelle mit mir konkret als Person (!) zu diskutieren, sondern machst du Zuschreibungen an Hand von Vereinszugehörigkeit.

Zitat
Dann schau doch mal bitte, wie die PESA zum Teil hier eben immer wieder auftritt. Da werden munter andere Rollenspiele anderer Prägung als "Schwundstufen" bezeichnet.

Auch hier gilt, dass hier nicht die PESA auftritt, sondern einzelne Mitglieder.

Zitat
Nutzer führen in ihrer Signatur, man möge doch bitte am DMG-Lesekreis mitwirken, sonst solle man gepflegt nicht mehr über das DMG reden. Wenn jemand sagt "also ich als SL entscheide in meinem OSR-Spiel auch mal, dass eine unterlegene Gegnergruppe fliegt" wird man "Erzählrollenspieler" gelabelt und aus dem trven Kreise der Oldschooler ausgeschlossen.

Vermutlich meinst du ghoul. Diskutier das doch mit ihm, meinetwegen privat oder öffentlich, aber hör auf mir ghouls vermeintliche Verfehlungen zuzuschreiben und umgekehrt! Mal ganz davon abgesehen, dass ich deine Lesart nicht teile.

Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 22.06.2022 | 15:44
Gratulation zum 10.000 Post!

Könnte ein schlechterer sein, würde ich sagen.  :)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Boba Fett am 22.06.2022 | 15:53
Ich ... frage mich, wie innig ein Wunsch ist, der nicht zu Taten führt. Das ist eine Frage. Noch ohne Antwort und schon kein "Verlangen".

Also denn:
Stimmt, da hast du recht. Wenn sich dein Wunsch allerdings nie in Handeln manifestiert, würde ich mich fragen, wie innig dieser Wunsch ist. ;)

Sagen wir mal so:
Wahrscheinlich sind die Mühen, die man auf sich nehmen muss, um eine maßgebliche Wahrscheinlichkeit, den Wunsch erfüllen zu können, zu groß.
Das ist also eine Verhältnisfrage...
Der Wunsch kann schon sehr innig sein, aber wenn das, was ich dafür tun müsste einen sehr hohen Aufwand mit sich bringt,
oder eben die Wahrscheinlichkeit der Erfüllbarkeit sehr klein ist, rechnet es sich einfach nicht.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 15:55
Bin kein Fan der Pesa aber hier wirst Du fündig:
www.pesa-nexus.de
Ach das ist die Zock-Bock-Truppe? OK, da halte ich mich raus. Hab einmal versucht zu diskutieren, ist mir zu fundamentalistisch. Ich wünsche ihnen Spaß mit ihrem Spielstil,, die allein gültige Wahrheit, als die sie ihn hinstellen, ist er nicht.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 22.06.2022 | 16:01
Haha, ich habe beim Tunnels&TrollsSchwerter&Dämonen,etc-Kickstarter mitgemacht - das ging ja nur Print - und diese Bände sind so ziemlich das häßlichste was ich im Haus habe. Sieht aus wie meine Diplomarbeit, die ich vor 15 Jahren für 20€ oder so innerhalb von 24h binden und imprägnieren habe lassen.

Das ist im Endeffekt genau das gleiche Zeug, was 1983 von FanPro rausgebracht wurde. Was auch angekündigt wurde. Also 39 Jahre alt. Damals sahen die Sachen so aus. Komplett durchgestylte Hochglanzoptik war damals nicht Standard, in den frühen 80ern sahen Dinge durchaus auch mal wie Kopien von Schreibmaschinenseiten aus, siehe die erste Midgard-Edition.

Damals war halt eher der Inhalt als die Optik wichtig. ;)
Und ja, das war Ironie, wir hatten damals ja nix. Ich hab die Originalbox noch hier liegen, ich kann das also vergleichen. Nur war im Original das Papier dicker...
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: takti der blonde? am 22.06.2022 | 16:02
Ach das ist die Zock-Bock-Truppe? OK, da halte ich mich raus. Hab einmal versucht zu diskutieren, ist mir zu fundamentalistisch. Ich wünsche ihnen Spaß mit ihrem Spielstil,, die allein gültige Wahrheit, als die sie ihn hinstellen, ist er nicht.

Meinst du die "Diskussion" zu Traveller hier:

https://pesa-nexus.de/2021/06/26/episode-m-traveller/#comments

?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 16:06
Meinst du die "Diskussion" zu Traveller hier:

https://pesa-nexus.de/2021/06/26/episode-m-traveller/#comments

?
Ja. Und dann noch ein paar Nachkommentare hier im Tanelorn, die ich aber nicht mehr finde. Ich habe aber auch schon beim Podcast-Hören gemerkt, dass ich da nicht die gleichen Meinungen ("Früher war alles besser und fertige Settings/Stories sind das Böse TM") vertrete. Und das ist ja ok, muss einem ja nicht alles gefallen. Das führt jetzt aber auch zu weit vom Thema weg.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: takti der blonde? am 22.06.2022 | 16:10
Ja. Und dann noch ein paar Nachkommentare hier im Tanelorn, die ich aber nicht mehr finde. Ich habe aber auch schon beim Podcast-Hören gemerkt, dass ich da nicht die gleichen Meinungen ("Früher war alles besser und fertige Settings/Stories sind das Böse TM") vertrete. Und das ist ja ok, muss einem ja nicht alles gefallen. Das führt jetzt aber auch zu weit vom Thema weg.

Wollte ich auch gar nicht neu verhandeln, hatte mich nur gefragt, worauf dich beziehst. Ob deine Darstellung unseren Überlegungen gerecht wird, kann sich ja zum Glück jeder selbst anhören. :)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: ghoul am 22.06.2022 | 16:17
Vermutlich meinst du ghoul. Diskutier das doch mit ihm, meinetwegen privat oder öffentlich, aber hör auf mir ghouls vermeintliche Verfehlungen zuzuschreiben und umgekehrt! Mal ganz davon abgesehen, dass ich deine Lesart nicht teile.

Ich glaube, Jiba mag mich einfach.  ^-^
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 22.06.2022 | 16:17
Ja. Und dann noch ein paar Nachkommentare hier im Tanelorn, die ich aber nicht mehr finde. Ich habe aber auch schon beim Podcast-Hören gemerkt, dass ich da nicht die gleichen Meinungen ("Früher war alles besser und fertige Settings/Stories sind das Böse TM") vertrete. Und das ist ja ok, muss einem ja nicht alles gefallen. Das führt jetzt aber auch zu weit vom Thema weg.

Als wandelndes Fossil kann ich sehr bestimmt sagen, dass einige Dinge früher besser waren, aber nicht alles. Wobei ich mit den PESA-Leuten eher nicht konform gehe, wie sie das "damals" sehen. Ich bin ein sehr großer Fan der alten Systeme, weil die oftmals simpler waren... das heißt aber nicht, dass ich sie allen anderen Systemen vorziehe. UND ich weiß, dass es "damals" noch etwas Anderes als (A)D&D gab... und zwar echt viel. Hab mich glaube ich verbal auch schon mit denen "gehauen", wobei mir meine Erinnerungen "ausgeredet" werden sollten. War lustig. ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 22.06.2022 | 16:18
Wollte ich auch gar nicht neu verhandeln, hatte mich nur gefragt, worauf dich beziehst. Ob deine Darstellung unseren Überlegungen gerecht wird, kann sich ja zum Glück jeder selbst anhören. :)
Sind einfach unterschiedliche Geschmäcker. Aber ja, dieses Gefühl der bedingungslosen Ablehnung und Abwertung von allem, was nicht eurem bevorzugten Oldschool-Spielstil entspricht, haben der Podcast und die Kommentare bei mir hinterlassen und ich empfinde "Unser Spielstil ist objektiv viel besser als jeder andere"-Einstellungen als unsympathisch. Egal ob ich den Spielstil teile oder nicht.
Wenn du euch von mir missverstanden oder ungerecht dargestellt siehst, können wir gerne nochmal drüber reden, evtl. im Discord oder beim nächsten Tanelorn-Treffen. Ich schließe Missverständnisse da ja nicht aus.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Maarzan am 22.06.2022 | 16:24
Passt halt wunderbar zu allen Vorurteilen, die man (zumindest bei uns) gegenüber den Deutschen so hat. Ich frage mich ja immer, ob die ganzen deutschen RP-Autoren ausschließlich aus der Technik kommen und vorher Handbücher geschrieben haben. Genauso liest sich das meistens nämlich.
Und natürlich der Drang, alles in Regeln und Verordnungen zu pressen...

Schön wärs.

Zum Thema selbst:
Meine schwere Vermutung ist, dass es eben nicht einmal ein Markt ist (mit letztlich Werben um dieselbe Kundschaft) sondern mehrere zu guten Teilen isolierten Nischen, wo kaum Austausch besteht und damit kaum Hoffnung Leute aus anderen Nischen dann anzuziehen - mit D&D5 dann als letzter großer Kompromissnische.

Damit reden wir auch nicht über neue Spieler für "unser Hobby", sondern um effektiv "neue Hobbies", welche unter "unserem" alten Markennamen fischen und unsere Nische zumindest gefühlt noch etwas kleiner zu machen drohen.
Und da kommen dann auch die Stressdiskussionen in Foren wie hier etc her, weil es eben zu einem Tauziehen um die Wortbedeutung und damit die Primärassoziation von den begehrten Neulingen kommt.
Da wirken ungute Zuschreibungen zu einem Stil virtuell dann halt gefühlt wie Messerstiche in den Rücken.

Und ja, meinem Eindruck nach hat diesen Bruch die WoD gebracht, davor waren es nur 2 Vereine derselben Sportart statt quasi eine andere Sportart (und damit "mein Verein ist cooler", aber letztlich genug Ähnlichkeit zu schnellen Wechseln der Spieler zwischen den damaligen Spielen).
Mit WoD wurde es eine Art grundlegend neue Weltsicht mit recht strikt getrennten und akut unfreundlich nicht nur rivalisierend gesonnenen Lagern (zumindest in meiner Gegend).

Nebenbei: Ungefähr in die Zeit (aber vermutlich auch  der Splatschwemme mit geschuldet) fiel auch der Stimmungswechsel bezgl. "ich habe da etwas Neues gefunden" von "dann lass uns gemeinsam ausprobieren" zu "was hast du vorbereitet und kannst du meine persönliche Sonderwünsche direkt  bedienen".
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: takti der blonde? am 22.06.2022 | 16:25
Sind einfach unterschiedliche Geschmäcker. Aber ja, dieses Gefühl der bedingungslosen Ablehnung und Abwertung von allem, was nicht eurem bevorzugten Oldschool-Spielstil entspricht, haben der Podcast und die Kommentare bei mir hinterlassen und ich empfinde "Unser Spielstil ist objektiv viel besser als jeder andere"-Einstellungen als unsympathisch. Egal ob ich den Spielstil teile oder nicht.
Wenn du euch von mir missverstanden oder ungerecht dargestellt siehst, können wir gerne nochmal drüber reden, evtl. im Discord oder beim nächsten Tanelorn-Treffen. Ich schließe Missverständnisse da ja nicht aus.

Danke für das Angebot, wenn es sich ergibt, sicherlich. :)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: HEXer am 22.06.2022 | 17:42
Sounds like gatekeeping to me.  ::)

Ich hab mich schon gefragt, wann das Branding [sic!] kommt. Bei der Frage, von wem das kommt, war ich mir allerdings sicher...

Nee, sorry HEXer, wenn ich da jetzt ein wenig rabiat drauf reagiere.

Die vermeintliche Entschuldigung ist geheuchelt und gelogen. Nichts von dem, was du schreibst, tut dir leid. Du fühlst dich völlig im Recht, hier so auszukeulen, einfach weil:
Dieses Gemotze über "Rollenspiel in der Popkultur" geht mir ehrlich gesagt völlig auf die Nerven.

Wenn dir was nicht passt, lies es nicht. Steht glaub ich sogar in der Hausordnung oder so. Kein Grund, jemandem mundtot machen zu wollen. Denn das ist es, was du mit deinem Verhalten (das ich vorhin selbst in voller Absicht mit dem Begriff "Branding", also Brandmarken, zur Veranschaulichung angewendet habe) zu erreichen versuchst. Dass solche dir unliebsamen Äußerungen unterlassen werden, entweder, weil diejenige Person selbst nicht so dastehen will, wie du sie darstellst, oder weil es tatsächlich sozialen Druck aufbaut und soziale Konsequenzen nach sich zieht. Das ist nicht der Einstieg in eine Diskussion zwischen Individuen, kein Meinungsaustausch, keine Kompromiss- oder Lösungssuche, dass ist schlicht ein Abkanzeln und der Versuch der Unterdrückung anderer Meinungen. Dazu passt dann auch das hier:
Also bitte, hassran! Ich lasse mir nicht von jemandem, der im missionarisch überall reingrätschenden PESA-Umfeld aktiv ist, einen Mangel an Zwischentönen vorwerfen.

Weil jemand woanders und in anderen Bereichen sich auf eine gewisse Art verhält, ist es also nicht möglich, dass er hier in der Sache Recht hat? Deswegen musst du nicht mal im Ansatz dein Verhalten oder deine Äußerungen reflektieren? Bist über Kritik erhaben? Das ist nicht besonders diskursfähig. Mit dieser Deus nobiscum quis contra nos? Attitüde bestätigst du genau die Art von schwarzweißem Schubladendenken, die dir vorgeworfen wird. Denn gleichzeitig fühlst du dich selbst sehr wohl beflissen und moralisch berechtigt, andere mit übelsten Methoden zu kritisieren. Mit dem heiligen Zorn eines Paladin. Deus lo vult!

Rechtfertigst du so auch eine Grundrechte ankratzende denunziantische Blutgrätsche wie die Frage nach Sanktionen bei angeblich unprovoziert gesendeten beleidigenden privaten Nachrichten neulich? Ein netter kleiner Winkelzug, bei dem Druck gegenüber jemandem aufgebaut wird, anstatt sich in privaten Nachrichten direkt auseinanderzusetzen? Denn du bist wirklich lange genug hier, um die Forenregeln - die ja auch prompt zitiert wurden - zu kennen.

Re: (Er-)kennen. Ich hätte gedacht, du erkennst den Unterschied zwischen einer Ich-Botschaft und dem Versuch, anderen etwas vorzuenthalten. Stattdessen projizierst du in meine Aussage einen ganzen Pulk an eigenen schlechten Erfahrungen, stellst mich in deren Nähe, stempelst mich so ab und stellst mich in die Schmuddelecke:

Der nicht gesagt hat: "Pfui, nicht noch wer Neues!" Der sich hingesetzt hat und mit mir spielte und mir alles zeigte.
[…]
Und diese nervösen Seitenblicke gegen die "komischen neuen Leute in der Szene, die ja gar nicht so sind wie wir", die hat es immer schon gegeben. […] Und dieser sogenannte "Zusammenhalt" ist angesichts der Grabenkämpfe im Hobby, die es immer schon gegeben hat, eine völlige Chimäre.

Das sind alles deine Eindrücke, deine Erfahrungen, nicht meine. Das ist, was du wahrnimmst, was du projizierst - nicht das was ich sagte. Du bist intellektuell, sprachlich und rhetorisch durchaus in der Lage, das auseinanderzuhalten und zu verstehen, dass hier so implizit ein Projizieren dieser negativen Dinge auf meine Aussage stattfindet. Du hast dich bewusst dafür entschieden, anstatt einfach nachzufragen, wie es gemeint gewesen sein könnte. Mit dem Brustton der Überzeugung, dass du als "angegriffene" Person die Deutungshoheit darüber hast, was hier Inhalt und Absicht waren. Die Art zu "diskutieren", die du hier an den Tag legst, ist unterste Schublade. Das ist nicht nur ad hominem, sondern durch das "Branding" geht das sogar noch weiter.

Für mich steht Folgendes fest: Wenn ich mein Hobby wirklich liebe, und zwar um seiner Selbst willen und nicht als ein Anhängsel, mit dem ich meine eigene Exklusivität zementieren will, dann will ich auch, dass es sich verbreitet. Dass viele Leute unabhängig von mir daran Freude haben. Nach ihrer Facon. Alles andere fühlt sich für mich nach, ich erwähnte es schon, "Gatekeeping" an.

Und weil andere das anders sehen, fühlst du dich im Recht, sie zu brandmarken und stigmatisieren? Oder hast das Recht, deine Meinung als unumstößliche Wahrheit anerkannt zu bekommen? Dass andere mundtot gemacht werden? Entweder es steht für dich fest, dass wenn du dein Hobby liebst, du dich so verhalten musst - was völlig okay ist, ist ja dein Ding, aber dann passt der "Gatekeeping" Vorwurf da nicht rein. Oder - und nur in dieser Lesart macht das "Gatekeeping" Sinn - du fühlst dich beflissen für alle zu entscheiden, wie man sein Hobby richtig (und nicht aus reiner Selbstsucht) liebt. (Übrigens ist dein Beispiel mit der Musik, die deine Freundin dir nicht geben will, in diesem Zusammenhang völlig absurd und unangebracht. Niemand hat hier Zugriff auf exklusives Material, dass andere nicht haben könnte. Niemand hat hier eine solche Machtposition. Daher ist es schon rein logisch unmöglich, hier "Gatekeeping" zu betreiben.)

Ich könnte mich jeden Tag wütend in den Schlaf darüber tippen, dass alle nur dieses doofe D&D5 spielen obwohl mir bei amerikanischer EDO-Fantasy die Füße taub werden. Mach ich aber nicht. Weil ich das, mit Verlaub, ziemlich ziellos finde.

Noch mal: Und weil du das für dich selbst ablehnst, negierst du das Recht anderer, das für sich anders zu entscheiden und so etwas öffentlich zu äußern? Auf ihre eigene Art mit so einer Form der Frustration umzugehen?

Und nochmal gaaanz deutlich:

Ich persönlich fühle mich mit "wie es früher war" wohler und wünschte mir, es wäre für mich wieder so. Ich für mich wünschte mir, wieder/weiter/zukünftig nur mit Leuten zu spielen, mit denen ich befreundet bin, und/oder die das Hobby schon lange kennen, ernst nehmen, und so sehr lieben wie ich und nicht mit (ÜBERSPITZT FORMULIERT) youtube oder netflix gehypten Leuten. Ich habe keine Lust auf "aber bei den Rocketbeans ist es soundso..." Auf Mitspieler, die es nicht aus ehrlichem Interesse oder Zuneigung, sondern bloß weil es gerade hip ist. Die dürfen das doch? Die können das doch auch? Die finden doch viel mehr Spieler, als ich? Ist doch alles supi? Klar gibt es solche und solche. Du hast dich für den Weg entschieden, sehr offen für neue Mitspielende und neue Wege im Hobby zu sein. Ich habe mich dafür entschieden, es lieber beim Alten zu belassen oder zumindest so langsam angehen zu lassen, wie ich mich damit wohl fühle.

Ich habe halt andere Erfahrungen mit Subkulturen gemacht, als du. Darf ich daher bitte auch zu anderen Schlüssen und Meinungen kommen, als du? Und die bitte ohne versuche einer sozialen Stigmatisierung äußern, solange ich niemandes Rechte damit verletze? Ich sehe es halt anders als du. Und ich werde sicherlich nicht den Mund halten, weil es dir nicht in dein Weltbild passt. Daran ändert auch deine breit zitierte durchaus meritenreiche Rollenspielvita nichts. Ich gehe dir mit meiner Meinung und der Art, wie ich sie äußere aufn Sack. Schade, aber damit werde ich leben müssen. Du aber auch. Toleranz halt. Kennste? Kennste? [obligatorischer Alibi-Smiley:  ;) ]




Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Runenstahl am 22.06.2022 | 18:12
Um mal wieder zum Eingangspost und dessen Fragen zurück zu kommen.

1. Ist der Mark übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter ?

Das beisst sich. Wenn der Markt übersättigt wäre, dann würden sich neue Rollenspiel-Produkte nicht mehr lohnen weil die sich nicht genügend verkaufen. Entweder werfen die Verlage also gerade massiv Geld zum Fenster raus (glaube ich nicht) oder der Markt ist eben nicht übersättigt weil noch genug gekauft wird. Ob die Dinger dann gespielt werden, im Regal verschimmeln oder man sie wegen steigender Heizkosten im Ofen verbrennt ist "dem Markt" erstmal schnurz.

Machen die Verlage nun mit einzelnen Produkten weniger Geld eben weil der Markt so voll ist ? Meiner Meinung nach passt da der oben schon gemacht Vergleich zu anderen Produkten ganz gut. Früher gab es bei vielen Dingen keine große Auswahl und wenn da Schrott bei war wurde es trotzdem gekauft. Heute muss man eine gewisse Mindestqualität bringen wenn man nicht auf die Nase fallen will und wenn man tatsächlich ein gutes Produkt hat, dann kann man trotzdem keine Unsummen dafür verlangen. Das ist tatsächlich beides sehr gut für die Kunden (Mindestqualität und eine Art Preisdeckel).

2. Kaufen wir vielleicht alle viel mehr, als wir tatsächlich benutzen?

Das kann ich nur für mich selbst beantworten. Und zwar mit einem eindeutigen ja. Ich kaufe mehr als ich benutze. Und von vielen Büchern die ich kaufe verwende ich nur Teile. Ich empfinde das trotzdem nicht als "rausgeworfenes" Geld. In der Regel weiss ich ja vorher was ich mir da kaufe und selbst wenn es mich "nur" inspiriert ist mir das das Geld wert.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 22.06.2022 | 18:12
Wenn dir was nicht passt, lies es nicht.

Weißt du was: Hast Recht.

Ich bin damit raus aus der Nummer.
(Und halt dich bei Gelegenheit auch gerne selbst mal dran.)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: YY am 22.06.2022 | 18:21
Von "So wie du das machst, machst du es aber falsch!" hat sich glaub ich noch niemand je beirren lassen.

Wenn ich auf meine zwei anderen Hobbies schiele: Doch, das klappt sogar richtig gut*.
Ja, man kann es vielleicht etwas weniger offensiv formulieren, aber solange man liefern kann, wenn dann gefragt wird, was man wie besser machen kann, ist so ein Satz allemal ok.


*Nur ist es dort eher so, dass die Ergebnisse öffentlich sind und oft genug von sich aus gefragt wird: Mache ich was falsch, dass das bei dir so anders ausgeht wie bei mir?

Wenn dieser Vergleich fehlt, kann man viel länger im eigenen Saft glücklich sein - theoretisch für ein gesamtes Hobbyleben, in dem einem dann auch ein objektives Verbesserungspotential egal sein kann, solange man selbst zufrieden ist.
Irgendwann guckt man aber meist doch nach links und rechts und steht dann - meist unbewusst - vor der Frage, ob man das Gesehene irgendwie abtut oder doch mal aus der Komfortzone rausgeht. Denn verbohrt und dem "einen Weg" verhaftet sein können auch und gerade die, die noch nicht so viel gesehen haben.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 22.06.2022 | 18:24
Es gibt eine ganze Menge Gruppen, von denen ich nicht möchte, dass sie Rollenspiel machen - einfach mal nach RECHTS blicken.

Und man muss auch akzeptieren, dass Communities (hust - Kriegshammer - hust) extrem toxtisch werden können, wenn sie über einen kritischen Punkt am Menschenanzahl hinaus gewachsen sind. Das Problem ist ja, dass zwar der prozentuale Anteil an sozial Inkompetenten immer gleich bleibt, dass aber eben dieser Teil überproportional stark wahrgenommen wird. Wenn ich also ein Promill A**löcher habe, dann stört mich der eine von Tausend nicht. Die Tausend von einer Million empfinde ich aber möglicherweise als so unerträglich, dass ich mir wünsche, dass wir niemals so viele werden. - so jedenfalls die Denke... Kann ich akzeptieren, muss ich ja nicht teilen.

Ich hab ehrlich gesagt das Gefühl, dass das wenn überhaupt eher besser wird, mit den A-Löchern. Die Rollenspielszene war/ist doch teilweise irgendwie ein Schlupfwinkel für nicht sehr gesellschaftsfähige Leute und ich muss ehrlich sagen, dass es viele Situationen auf Cons oder in Rollenspielläden gab, wo ich mich alles andere als wohl mit den Leuten gefühlt habe. Dadurch das jetzt mehr Menschen ins Hobby kommen, kommen sicherlich auch neue doofe Leute hinzu, aber die Mischung wird halt homogener, auch was die Geschlechteranteile angeht, und ich hab das Gefühl das tut der Szene eher gut.

EDIT: Die Leute von Rechts möchte ich natürlich auch nicht in der Szene haben!
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: AndreJarosch am 22.06.2022 | 18:35
Ich hab ehrlich gesagt das Gefühl, dass das wenn überhaupt eher besser wird, mit den A-Löchern. Die Rollenspielszene war/ist doch teilweise irgendwie ein Schlupfwinkel für nicht sehr gesellschaftsfähige Leute und ich muss ehrlich sagen, dass es viele Situationen auf Cons oder in Rollenspielläden gab, wo ich mich alles andere als wohl mit den Leuten gefühlt habe. Dadurch das jetzt mehr Menschen ins Hobby kommen, kommen sicherlich auch neue doofe Leute hinzu, aber die Mischung wird halt homogener, auch was die Geschlechteranteile angeht, und ich hab das Gefühl das tut der Szene eher gut.

Rollenspieler an sich sind nicht die "merkwürdigen Typen", die Community, die Hardcorefans sind es (also: Wir!).

Wer halbwegs regelmäßig mit seinen Freunden lockere Runden eines oder mehrere Rollenspiele zockt und dabei Spaß hat und damit zufrieden ist, von dem sieht und hört die Community nichts, da diese Leute weder in Rollenspielläden gehen (das macht höchstens der Nerd der Gruppe der auch meist den Spielleiter macht), die treiben sich nicht in Foren und Online-Communities rum (denn ihre Community ist ihre heimische Spielrunde mit ihren Freunden) und die gehen auch nicht auf Cons.

Wir hatten da mal die Theorie, dass man auf Cons so viele "besondere Persönlichkeiten" trifft, da dass die Leute sind die MEHR Rollenspielen wollen, als der Rest ihrer Haus-und-Hof-Runde. Es gab sogar mal den Ansatz, dass der typische Conspieler und Conspielleiter auf so vielen Cons unterwegs ist weil es für seine Freunde zu Hause zu seltsam ist und daher nur zum spielen/leiten kommt, wenn er auf Cons geht (und mir fallen da aus meinen 34 Jahren Conerfahrung auch gleich zwei oder drei Gestalten ein, bei denen ich dieser Theorie sofort zustimmen würde).
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 18:37
Ich hab ehrlich gesagt das Gefühl, dass das wenn überhaupt eher besser wird, mit den A-Löchern. Die Rollenspielszene war/ist doch teilweise irgendwie ein Schlupfwinkel für nicht sehr gesellschaftsfähige Leute

Den Eindruck hatte ich tatsächlich nie so. Man trifft immer mal einen Krauterer (z.B. mich  ~;D ), aber viel öfter trifft man sozialkompetente und kreative und organisationsfähige coole Leute. ODer welche, die voll beeindruckende Skills haben. Und das war eigentlich schon immer so. Da sind jetzt nicht irgendwie mit DnD5 erst die Pforten des Himmels aufgegangen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Jiba am 22.06.2022 | 19:18
Okay, wenn's denn nötig sein sollte:

1. Ich verbitte mir den Schluss, aus meinem Beitrag spräche irgendwie die Forderung, dass niemand mehr eine abweichende Meinung zu dem Besprochenen kundtun dürfe. Das habe ich weder verlangt, noch in irgendeiner Form zum Ausdruck gebracht. Und ich lasse mir das auch nicht unterstellen. HEXer kann gerne so raushauen, wie er mag. Er wird sich an seinen Worten "Wenn es dir nicht passt, dann lies es halt nicht" aber auch messen lassen müssen. Denn wenn mir etwas nicht passt, dann lese ich es sehr wohl. Das kann er jederzeit für sich einfordern. Das kann ich jederzeit für mich einfordern. Und genau das habe ich in dem Beitrag getan: Eine fundamentale Gegenposition formuliert.

2. Ich habe HEXers Einstellung kritisiert, nicht HEXer als Person. Ja, ich habe geschrieben, dass sich das für mich nach Gatekeeping anhört. Und daran halte ich fest. Immerhin sagt er, wenn Leute aus Trendgründen irgendwo aufspringen ist danach die Subkultur am Arsch. Heißt ja wohl, ihm wär's lieber, wenn diese Leute, die vermeintlich die Subkultur am Arsch machen, weil die "trendy" sein wollen, gar nicht erst ins Hobby kämen. Und ja, das riecht für mich verdächtig nach: Ja, nee, solche Leute, ein solcher "Menschenschlag", der hat im Hobby ja nun nichts verloren. Ich lass mich drauf runterhandeln, dass das noch kein Gatekeeping ist. Aber es ist eben genau die Denkrichtung, aus der echte Gatekeeping-Vorhaben sich entwickeln können.

Zumal es...
1. nicht sicher ist, dass die Verlagerung von Pen&Paper-Rollenspiel-Communities auf neue soziale Medien und ins Streaming tatsächlich ein "Trend" ist, also irgendwann wieder vorbei ist und nicht ein fundamentaler, anhaltender, medialer Shift
2. nicht sicher ist, dass die Menschen, die dadurch dazu kommen, in irgendeiner Form weniger gewissenhaft, leidenschaftlich, freundschaftlich zugetan oder kreativ spielen als wir. Immerhin: Casual Gamers, die sich eigentlich nicht so richtig fürs Rollenspiel interessieren, aber dabei sind, wenn nichts anderes läuft, oder asoziale Ellenbogenspieler:innen oder Rechte oder sonstwas... die haben wir auch ohne YT in unseren Reihen. Bereits jetzt. Und es kann niemand beweisen, dass das jetzt mehr wird.

Ich find's tatsächlich neuen Rollenspielern, die über diese Kanäle zu uns kommen und die diese Kanäle eher nutzen als das :t:, despektierlich gegenüber, wie hier zum Teil gesprochen wird. Der besagte "andere Menschenschlag". Also da finde ich mich überhaupt nicht wieder.

3. Und ja, ich hab's "Gemotze" genannt. Damit bezog ich mich aber nicht auf HEXers spezifischen Beitrag, sondern auf eine insgesamt auf besondere Art vorgebrachte, negative Einstellung zum Thema "neue Spieler, alte Spiele". Diese spezifische Art, darüber zu reden, geht mir auf die Nerven. Das darf ich sagen. Und dafür entschuldige ich mich auch nicht.

4. "Für mich steht fest". Da! "Für mich". Ich sage nirgendwo, dass das für euch auch feststehen muss. Tut's ja auch nicht. Das ist okay. Ich bleibe dabei: Ich liebe mein Hobby, also will ich, dass möglichst viele, die es interessieren könnte und die auch so viel Freude daran hätten, wie ich, das auch erleben und erleben können. Das war die Aussage. Dementgegen steht für mich, das Hobby festzuhalten und Leute fernzuhalten, die nicht meinem Bild entsprechen, das ich vom Rollenspiel habe. Und ich würde schon sagen: Zu sagen, dass Rollenspieler von heute schon ein anderer "Menschenschlag" sind als früher und nicht dieselben kreativen, sozialen, ... Skills haben, ist (so sehe ich das zumindest) deutlich näher am zweiten Ausdruck von Rollenspielliebe als am Ersten. Und das geht halt mit meinem Bild von Liebe nicht konform.

But I digress: hassran hat da schon recht. Es gibt sicher Zwischentöne. Und jede:r darf sein Hobby gerne auf die Weise lieben, wie sie:er das tun will.

5. (Und das geht jetzt an HEXer) Es tut mir doch leid. Ja, tut es, aufrichtig. Es tut mir leid, dass du den Angriff hast und ich rabiater war, als wohl richtig gewesen ist. Aber gerade du bist ja jemand, der gut versteht, wie man manchmal im Eifer und in der Leidenschaft was zu Papier bringt. In der Sache bin ich immer noch dieser Ansicht. Die Wortwahl war... verbesserungswürdig. Aber das hat man immer mal. Rest können wir gerne per PM klären.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Alex am 22.06.2022 | 19:33
5. (Und das geht jetzt an HEXer) Es tut mir doch leid. Ja, tut es, aufrichtig. Es tut mir leid, dass du den Angriff hast und ich rabiater war, als wohl richtig gewesen ist. Aber gerade du bist ja jemand, der gut versteht, wie man manchmal im Eifer und in der Leidenschaft was zu Papier bringt. In der Sache bin ich immer noch dieser Ansicht. Die Wortwahl war... verbesserungswürdig. Aber das hat man immer mal. Rest können wir gerne per PM klären.
Das ist wahre Größe und Stil, Jiba.  :d  Zu so etwas sind nur sehr wenige in der Lage.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Zed am 22.06.2022 | 19:47
Das ist wahre Größe und Stil, Jiba.  :d  Zu so etwas sind nur sehr wenige in der Lage.
+1!
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: HEXer am 22.06.2022 | 19:48
Das finde ich auch und dafür möchte ich mich ehrlich bedanken. Du hast ja schon eine sehr nette PN geschrieben, Jiba. Ich antworte gleich auch drauf, bin nur gerade noch mit was andrem beschäftigt und brauch ein Bisschen. Ich wollte es auch schon in der Auszeit Thread schreiben, aber ich dachte, dann kommst du dir vielleicht vera***t vor:

Mir tut es auch leid und ich möchte nicht, dass du gehst. Momentan scheinen gerade wir beide uns zielsicher zu triggern. Das muss aufhören und daran möchte ich mit dir zusammen arbeiten.  Den Rest gerne gleich per PN.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Zed am 22.06.2022 | 20:03
Das finde ich auch und dafür möchte ich mich ehrlich bedanken. Du hast ja schon eine sehr nette PN geschrieben, Jiba. Ich antworte gleich auch drauf, bin nur gerade noch mit was andrem beschäftigt und brauch ein Bisschen. Ich wollte es auch schon in der Auszeit Thread schreiben, aber ich dachte, dann kommst du dir vielleicht vera***t vor:

Mir tut es auch leid und ich möchte nicht, dass du gehst. Momentan scheinen gerade wir beide uns zielsicher zu triggern. Das muss aufhören und daran möchte ich mit dir zusammen arbeiten.  Den Rest gerne gleich per PN.
Kann man Jibas und HEXers letzte Beiträge hier nicht irgendwo als Best-Practice-Beiträge pinnen?

(https://image.stern.de/31706248/t/1d/v6/w1440/r1.7778/-/tra-nen-in-den-augen.png)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 20:14
Und was ist mit mir? Ich wurde scharf angegangen. Es hieß sinngemäß, ich wäre sau blöd und würde nicht wissen, was ich tue und was sonst noch. Sogar mit unterstrichener Fettschrift!  ~;D

Ist okay, ist okay. Ich verzichte hiermit amtlich auf Aufarbeitung und ertrage es halt wie ein Mann.  ~;D

Weiterhin erkläre ich das Forendrama hiermit für beendet. Zurück zur Größe des Rollenspielmarkts.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: HEXer am 22.06.2022 | 20:16
Weiterhin erkläre ich das Forendrama hiermit für beendet. Zurück zur Größe des Rollenspielmarkts.

EY, DU HAST MIR HIER GAR NICHTS ZU SAGEN!!!EINSELF1!

(Ehrlich selbstironisch gemeint.)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Megavolt am 22.06.2022 | 20:17
Der Rollenspielmarkt ist gewachsen. Glaubt ihr denn, er bleibt groß? Oder glaubt ihr, der Zuwachs wird sich wieder verflüchtigen, sobald ein Großteil der Neuspieler mit Phandelver durch ist und sagt, ach je, das ganze Gewürfel, naja.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Rhylthar am 22.06.2022 | 20:29
Kommt auf den Multiplikator-Effekt an.

Schwer abzuschätzen, ob die Neu-Spieler auch weitere begeistern können.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 22.06.2022 | 20:37
Den Eindruck hatte ich tatsächlich nie so. Man trifft immer mal einen Krauterer (z.B. mich  ~;D ), aber viel öfter trifft man sozialkompetente und kreative und organisationsfähige coole Leute. ODer welche, die voll beeindruckende Skills haben. Und das war eigentlich schon immer so. Da sind jetzt nicht irgendwie mit DnD5 erst die Pforten des Himmels aufgegangen.

Da gehen unsere Erfahrungen anscheinend sehr auseinander. Also okay, ist jetzt nicht so, als hätte ich nicht auch viele nette Leute übers Rollenspiel kennen gelernt, aber eben auch unverhältnismäßig viele Idioten und ich würde mal behaupten ich habe mich in relativ vielen verschiedenen Szenen bewegt.
Das ist übrigens auch der Grund, warum ich nur noch online Rollenspiele kaufe, weil mir der Laden in meiner Stadt, inklusive Kundschaft echt zu unsympathisch alpha nerdig ist.
Ich bin deshalb über jeden "Normalo" froh der ins Hobby kommt. Find es auch super, dass man jetzt immer mehr Frauen beim Rollenspiel sieht.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: schneeland am 22.06.2022 | 20:41
Der Rollenspielmarkt ist gewachsen. Glaubt ihr denn, er bleibt groß? Oder glaubt ihr, der Zuwachs wird sich wieder verflüchtigen, sobald ein Großteil der Neuspieler mit Phandelver durch ist und sagt, ach je, das ganze Gewürfel, naja.

Dürfte davon abhängen, wie gut WotC den Übergangen zu D&D 5.5 hinbekommt - für viele Neuspieler ist das ja der erste Editionswechsel.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: after.job.nerd am 22.06.2022 | 21:08
Find es auch super, dass man jetzt immer mehr Frauen beim Rollenspiel sieht.

Die waren doch schon immer gefühlt in der Mehrheit. Zumindest, wenn man Vampire spielt.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Pyromancer am 22.06.2022 | 22:24
Der Rollenspielmarkt ist gewachsen. Glaubt ihr denn, er bleibt groß? Oder glaubt ihr, der Zuwachs wird sich wieder verflüchtigen, sobald ein Großteil der Neuspieler mit Phandelver durch ist und sagt, ach je, das ganze Gewürfel, naja.

Meine Vermutung ist, dass wir in 10-20 Jahren den peak Rollenspiel erreicht haben werden. In 100 Jahren wird es Rollenspiel noch geben, aber keinen Markt mehr, nur noch Antiquariat und Hobby-Produkte und vielleicht ab und zu einmal das Äquivalent von dem, was heutzutage ein "Kickstarter" ist.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 22.06.2022 | 22:30
Meine Vermutung ist, dass wir in 10-20 Jahren den peak Rollenspiel erreicht haben werden. In 100 Jahren wird es Rollenspiel noch geben, aber keinen Markt mehr, nur noch Antiquariat und Hobby-Produkte und vielleicht ab und zu einmal das Äquivalent von dem, was heutzutage ein "Kickstarter" ist.

Meinst du es wird dann nicht mehr genug gespielt oder das sich dann alles nur noch in Videospielen abspielt?
Weil ich kann mir nicht vorstellen, dass das so schnell verschwindet. Radio gibt es ja auch immer noch, obwohl das schon ewig alt ist und ich eigentlich niemanden kenne, der noch freiwillig Radio hört.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Runenstahl am 22.06.2022 | 22:39
Meine Vermutung ist das wir in unseren Konsumgesellschaften immer mehr Freizeit haben und Rollenspiel deshalb eine gute Chance haben wird auch weiterhin ein nennenswertes Hobby zu sein.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Pyromancer am 22.06.2022 | 22:48
Meine Vermutung ist das wir in unseren Konsumgesellschaften immer mehr Freizeit haben und Rollenspiel deshalb eine gute Chance haben wird auch weiterhin ein nennenswertes Hobby zu sein.

Gespielt wird noch werden. Computerrollenspiele - solo, in der Gruppe und "massive multiplayer" mit AI-Spielleitung in der VR. Ein paar Exoten werden weiterhin noch "Tischrollenspiel"/P&P betreiben, aber nicht genug für das, war wir heutzutage "Rollenspielmarkt" nennen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: unicum am 22.06.2022 | 22:51
Find es auch super, dass man jetzt immer mehr Frauen beim Rollenspiel sieht.

Naja von der verkausfschiene her: coll wenn man die zahl der potentiellen Kunden verdoppelt.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: AndreJarosch am 22.06.2022 | 22:52
Meine Vermutung ist, dass wir in 10-20 Jahren den peak Rollenspiel erreicht haben werden. In 100 Jahren wird es Rollenspiel noch geben, aber keinen Markt mehr, nur noch Antiquariat und Hobby-Produkte und vielleicht ab und zu einmal das Äquivalent von dem, was heutzutage ein "Kickstarter" ist.

Mit Rollenspiel wird es sein wird mit Kinofilmen, Fernsehsendern und Fernsehserien:

Früher gab es zwei oder drei Blockbuster im Kino. Heute ist es fast jeden Monat einer. Und viele davon sind Fortsetzungen oder Neuverfilmungen/Reboots.

Früher hatten wir drei Programme. Jetzt haben wir Hundert.

Früher gab es eine handvoll Fernsehserien die mich interessiert haben und von denen ich je Woche jeweils eine Folge gucken konnte. Heute gibt es mehr interessante Fernsehserien, als ich Zeit hätte, selbst wenn ich den ganzen Tag nichts anderes tun würde.


Ich denke mit den Rollenspielen wird es ähnlich werden:

Zahllose neue Verlage mit zahllosen neuen Rollenspielen, die jedes Genre bedienen und jede Nische ausfüllen.
Altbekannte Settings mit neuen Regelsystemen. Altbekannte Regelsysteme mit neuen Settings.
Und natürlich Varianten der "Lieblinge" und neue Editionen: D&D 15th Edition, Call of Cthulhu 19th Edition, DSA 8, etc.

Dazu ein Rollenspiel zu jedem neuen Franchise welches gerade IN ist.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: unicum am 22.06.2022 | 22:56
Computerrollenspiele - solo, in der Gruppe und "massive multiplayer" mit AI-Spielleitung in der VR. Ein paar Exoten werden weiterhin noch "Tischrollenspiel"/P&P betreiben, aber nicht genug für das, war wir heutzutage "Rollenspielmarkt" nennen.

Langfristig kann das tatsächlich sein, aber mittelfristig sehe ich das immer noch nicht. Ich meine es werden auch heute noch Romane geschrieben, gedruckt und verkauft, wobei es doch Hollywood gibt. Ich meine "Game of thrones" - sagt mir doch keine er hätte dieses Machwerk mit ein paar k seiten wirklich gelesen wenn es doch die Serie zum anschauen gibt. (der lezte Satz enthällt, nein er trief von ironie).
Wieder ernsthaft - es gibt viele todgesagte Medien welche noch lange erhalten bleiben, zugestanden Marktschreier gibt es so nicht mehr und der Nachtwächter wecher die Uhrzeit in die Nacht hinausbrüllt wurde auch durch die Uhr ersezt.
Aussagen bezüglich der Zukunft sind ja bekanntlich immer schwer.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: AndreJarosch am 22.06.2022 | 22:58
Langfristig kann das tatsächlich sein, aber mittelfristig sehe ich das immer noch nicht. Ich meine es werden auch heute noch Romane geschrieben, gedruckt und verkauft, wobei es doch Hollywood gibt. Ich meine "Game of thrones" - sagt mir doch keine er hätte dieses Machwerk mit ein paar k seiten wirklich gelesen wenn es doch die Serie zum anschauen gibt. (der lezte Satz enthällt, nein er trief von ironie).
Wieder ernsthaft - es gibt viele todgesagte Medien welche noch lange erhalten bleiben, zugestanden Marktschreier gibt es so nicht mehr und der Nachtwächter wecher die Uhrzeit in die Nacht hinausbrüllt wurde auch durch die Uhr ersezt.
Aussagen bezüglich der Zukunft sind ja bekanntlich immer schwer.

Einem bekannten Franchise nach werden Fernsehserien, Filme (und wahrscheinlich auch Rollenspiele) durch Holodecks ersetzt!  ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Kurna am 22.06.2022 | 23:00
Meine größte Sorge für die Zukunft der Rollenspiele ist ja, dass in 50 Jahren die postatomaren/postapokalyptischen Settings nicht mehr bei SF sondern bei den historischen Settings einsortiert werden.  :think:
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: YY am 23.06.2022 | 00:11
Radio gibt es ja auch immer noch, obwohl das schon ewig alt ist und ich eigentlich niemanden kenne, der noch freiwillig Radio hört.

Am Arbeitsplatz läuft oft genug irgendwo ein Radio - und seit DAB+ kann man sich das noch mal eine ganze Ecke eher anhören.

Meine größte Sorge für die Zukunft der Rollenspiele ist ja, dass in 50 Jahren die postatomaren/postapokalyptischen Settings nicht mehr bei SF sondern bei den historischen Settings einsortiert werden.  :think:

Frei nach Hr. Mey: Rollenspiel funktioniert immer und überall, auch am Ende der Welt bei Nacht und Stromausfall ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Arkam am 23.06.2022 | 06:36
Hallo zusammen,

für eine Marktübersicht fehlt mir einfach die Kompetenz. Aber zum Thema wie es bei mir mit dem Rollenspielkauf aussieht kann ich was erzählen.

Da einfachste Motiv ist natürlich das man das jeweilige System spielt oder gespielt hat und noch Interesse an Neuen vorhanden ist. Ich habe etwa mit DSA 1. Edition angefangen und bin dem System bis in die dritte Edition und der Borbarad Kampagne treu geblieben. Natürlich habe ich dann auch die erste Myranor Fassung mit der für die vierte Edition angedachten Regeln gekauft. Mit der Absicht die Borbarad Kampagne zuende zu spielen habe ich mir dann DSA 4.1 geholt. Das war für uns Wiedereinsteiger zuviel so das ich jetzt auch noch Ilaris geholt habe. Wundert es jemand das ich die Borbaradkampagne jetzt als Schuber habe und sie natürlich noch nicht zuende gespielt habe? Bei solchen Aktionen braucht es ja einfach jemanden der sich einliest und den Rest der Gruppe dann auch mitzieht. Irgendwann hat dann entweder die Gruppe kein Interesse mehr oder der Antreiber keine Lust mehr.
Eine Unterkategorie sind hier Systeme die ich bei einer anderen Spielleitung angespielt habe und mir dann, ohne selbst Spielleiter zu werden, Grundregeln und Material gekauft habe. Da sind bei mir Pathfinder, Dungeon Slayer und Coriolis dazu gekommen. Jeweils mit mehr Material als nötig.

Als nächstes kommen dann Franchises die mich interessieren und denen ich über verschiedene Systemen gefolgt bin. Zu Warhammer 40.000 etwa habe ich erst eine Umsetzung auf Warhammer 1. Edition geschrieben, immerhin 150 Seiten und über 38.000 Wörter, die tatsächlich auch gespielt wurde. Da habe ich dann natürlich auch Material zu Dark Heresy, Freihändler und als neuste Fassung auch Wraith & Glory im Regal stehen.

Mit Cyberpunk und SF habe ich zwei Rollenspiel Kategorien die ich gerne spiele und in meiner Runde fördern wollte. Von da aus habe ich eben auch die verschiedensten Systeme gekauft weil sie einfach hier reinpassten.

Speziell Lodland habe ich gekauft weil ich die deutschen Entwickler unterstützen wollten. Ist natürlich auch Unterwasser SF und triggert dabei direkt noch zwei meiner Vorlieben.

Einige Sachen habe ich mir gekauft weil das Konzept einfach interessant klang. Das war etwa bei Savage World und aktuell  "Die Verbotenen Lande" der Fall. Aber auch die Idee die World of Darkness mit Gehenna untergehen zu lassen fand ich so interessant das Werwolf, Vampire und Die Erleuchteten jetzt auf dem Regal stehen.

Auch eine besonders schöne Aufmachung kann dazu führen das ich mir von einem System mehr hole als ich brauche. So habe ich Cthulhu zwar auch tatsächlich gespielt. Aber das war vor Jahrzehnten und rechtfertigt sicherlich nicht das was ich an Regelwerken, Zusatzbänden und Kampagnen im Regal stehen habe.

Dazu kommen dann noch Abverkäufe die einen dann zum Kauf bringen. So sind etwa Contact und Heredium jeweils im Komplettpaket bei mir gelandet.

Als Ideensteinbruch habe ich mir tatsächlich auch schon Material gekauft. Das blieb dann bisher aber wirklich bei einzelnen Bänden.

Zudem sind viele Rollenspiele und Material zu diesen ja nicht beliebig lang erhältlich. Klassiker sind da ja die Bände zu Cthulhu aber auch so einige kleinere Systeme würde ich mir auch bei leichtem Interesse inzwischen eher kaufen als zu lange abzuwarten. Die neuste Paranoia Box etwa kam 2019 raus Ende 2020 war dann schon wieder Abverkauf und auch als PDF ist es nicht mehr zu bekommen.

Gruß Jochen
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 23.06.2022 | 07:35
Der Rollenspielmarkt ist gewachsen. Glaubt ihr denn, er bleibt groß? Oder glaubt ihr, der Zuwachs wird sich wieder verflüchtigen, sobald ein Großteil der Neuspieler mit Phandelver durch ist und sagt, ach je, das ganze Gewürfel, naja.
In den nächsten Jahren schaut es gut aus. Wie es mittelfristig aussieht hängt davon ab, ob es einen neuen "Killer" (Wie die ersten Trading Card Games oder die ersten MMOs) gibt, der die interessierte Jugend abzieht. Was abzuwarten ist, ob die Rollenspielszene so divers bleibt wie momentan, oder ob sich (wieder) alles auf D&D einschießt.

Gespielt wird noch werden. Computerrollenspiele - solo, in der Gruppe und "massive multiplayer" mit AI-Spielleitung in der VR. Ein paar Exoten werden weiterhin noch "Tischrollenspiel"/P&P betreiben, aber nicht genug für das, war wir heutzutage "Rollenspielmarkt" nennen.
Da bin ich optimistischer. Ich glaube den Punkt "Computerspiele bringen das Pen & Paper-Hobby um" hatten wir bereits und haben es überstanden. Einfach weil viele Menschen, Junge wie Erwachsene, gemerkt haben, dass es auch fein ist, soziale Hobbies abseits des Bildschirms zu haben. Und mit der Zunahme an Home-Office-Arbeit wird dieser Bedarf eher noch wachsen.
Damit hat Pen & Paper (und Brettspiele) wieder seine Nische gefunden und die ist jetzt größer als früher, weil wir es aus der Weird-Nerd-Ecke in den Mainstream geschafft haben (Zumindest sieht es momentan so aus).
Natürlich argumentiere ich jetzt gegen Mark Zuckerberg, aber ich glaube einfach nicht, dass Menschen 24/7 mit dem Computer interagieren wollen. Ich bin Informatiker, ich hänge ohnehin schon den ganzen Tag vor der Kiste.
Ich denke Rollenspiele, Brettspiele und LARP können und werden hier ein Ausgleich sein (wie für andere Menschen Wandern oder Sport).
Und selbst für die, die ihre Sozialkontakte lieber am Computer pflegen, gibt es ja mit Online-Pen & Paper inzwischen eine Option (und warum nicht Pen & Paper im Metaverse?). Und die Freiheit, die das Spiel mit einer SL bieten kann, wird noch sehr lange kein Computer bieten können (ich sage nicht nie, aber das braucht schon eine immense Flexibilität, für die wir wohl nahe an echte KIs ran müssten).
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Hotzenplot am 23.06.2022 | 07:50
Der Rollenspielmarkt ist gewachsen. Glaubt ihr denn, er bleibt groß? Oder glaubt ihr, der Zuwachs wird sich wieder verflüchtigen, sobald ein Großteil der Neuspieler mit Phandelver durch ist und sagt, ach je, das ganze Gewürfel, naja.

Ich glaube, dass sich der Markt wieder verkleinern wird und zwar weil die Zeit der großen RPG-Whales vorbei ist. Ich behaupte, dass die "neuen" jungen Leute, die jetzt mit Rollenspiel anfangen, dies als eine von vielen Freizeitbeschäftigungen betreiben. Die kaufen nicht alles kaputt und stellen sich 8 Kallax-Regale mit RPG-Büchern ins Zimmer.   ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 23.06.2022 | 07:55
Ich glaube, dass sich der Markt wieder verkleinern wird und zwar weil die Zeit der großen RPG-Whales vorbei ist. Ich behaupte, dass die "neuen" jungen Leute, die jetzt mit Rollenspiel anfangen, dies als eine von vielen Freizeitbeschäftigungen betreiben. Die kaufen nicht alles kaputt und stellen sich 8 Kallax-Regale mit RPG-Büchern ins Zimmer.   ;)
Auf der anderen Seite werden aber evtl. deutlich mehr Leute Rollenspiele einfach als "ein weiteres Spiel" neben den Brettspielen, Exit-Games und Krimidinnern daheim haben.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 23.06.2022 | 08:04
Einem bekannten Franchise nach werden Fernsehserien, Filme (und wahrscheinlich auch Rollenspiele) durch Holodecks ersetzt!  ;)

Das ist ja kein Ersatz, sondern nur eine Variation. In dem Franchise wird z.B. genauso mit Karten gezockt wie heute, oder?  ;)

Holodeck wäre nur eine Perfektionierung von LARP.

Ich verstehe die ganze Angst vor Neuerungen ja nicht. Wie alt ist Schach nochmal? Und es spielen nicht alle digital am PC, im Gegenteil.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Hotzenplot am 23.06.2022 | 08:30
Auf der anderen Seite werden aber evtl. deutlich mehr Leute Rollenspiele einfach als "ein weiteres Spiel" neben den Brettspielen, Exit-Games und Krimidinnern daheim haben.
Ja, davon gehe ich aus. Dennoch wird es meines Erachtens nicht ausreichen, um die Masse an Kaufinteressenten für x verschiedene Rollenspiel dauerhauft auf dem heutigen Niveau zu halten. Aber wer weiß, vielleicht liege ich auch komplett falsch und die Leute ziehen sich in Zukunft zig PDFs auf die Festplatte (bei Büchern bin ich mir allerdings sicher, dass die Anzahl der großen Sammler abnimmt).
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: ArneBab am 23.06.2022 | 10:06
Ja, davon gehe ich aus. Dennoch wird es meines Erachtens nicht ausreichen, um die Masse an Kaufinteressenten für x verschiedene Rollenspiel dauerhauft auf dem heutigen Niveau zu halten. Aber wer weiß, vielleicht liege ich auch komplett falsch und die Leute ziehen sich in Zukunft zig PDFs auf die Festplatte (bei Büchern bin ich mir allerdings sicher, dass die Anzahl der großen Sammler abnimmt).
Vom allgemeinen Interesse her (etwas Kontext): Alleine in diesem Jahr habe ich etwa 1000 Downloads des EWS 2.6.1j gezählt (wenn ich nach Übertragungsmenge gehe — 14 GiB für eine 14MiB-Datei).

2021 waren es laut meinen Serverlogs 1000 Downloads des 2.6.1j und nochmal etwa 2000 Downloads des 2.6.1i.
(2.6.1j ist 2.6.1i mit einer Korrektur des Impressums)
Dazu über¹ 500 des Zettel-RPG 2016, über 200 Flyerbücher und über 170 EWS 3.0 beta-downloads.

2020 wurde es zwischen 1600 und 3000 (https://www.1w6.org/blog/drak/2021-11-26-downloadzahlen-2020) heruntergeladen.

¹: Genaue Zahlen sind schwierig. Details stehen im Link.

Ich weiß, das sind keine Verkäufe (die sind eher bei 1-2 im Jahr), aber Interesse an Deutschsprachigen Rollenspielen scheint da zu sein.

Das ist für ein rein Deutschsprachiges System.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Sosthenes am 23.06.2022 | 10:45
Die Indie Szene in Deutschlang gehört einfach mehr organisiert.

(Dies sei mein Kandidat für den deutschesten Satz des Tages.)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 23.06.2022 | 10:48
Die Indie Szene in Deutschlang gehört einfach mehr organisiert.

(Dies sei mein Kandidat für den deutschesten Satz des Tages.)

Ich bin eher dafür aus autonomen Zellen heraus zu operieren.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Boba Fett am 23.06.2022 | 11:36
Die Indie Szene in Deutschlang gehört einfach mehr organisiert.

Du meinst, man sollte erst einmal ein verlagsunabhängiges Diskussionsforum betreiben,
in dem man Rollenspieltheorien und dergleichen besprechen kann,
damit Entwickler konstruktiv zu Innovationen inspiriert werden
und dann irgendwann, sagen wir nach 12 Jahren gründet man einen Verein (gemeinnützig natürlich),
um dem ganzen mehr offiziellen Status zu geben?
Und nebenbei hostet man für diverse Initiativen deren Subforen (nennen wir sie mal Koops) und hält einen guten Kontakt zur Szene und zu den Verlagen?

Gute Idee! :d
Warum bin ich darauf nicht gekommen?  :think:
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 23.06.2022 | 12:07
Du meinst, man sollte erst einmal ein verlagsunabhängiges Diskussionsforum betreiben,
in dem man Rollenspieltheorien und dergleichen besprechen kann,
damit Entwickler konstruktiv zu Innovationen inspiriert werden
und dann irgendwann, sagen wir nach 12 Jahren gründet man einen Verein (gemeinnützig natürlich),
um dem ganzen mehr offiziellen Status zu geben?
Und nebenbei hostet man für diverse Initiativen deren Subforen (nennen wir sie mal Koops) und hält einen guten Kontakt zur Szene und zu den Verlagen?

Gute Idee! :d
Warum bin ich darauf nicht gekommen?  :think:
mmd  ;D
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Maarzan am 23.06.2022 | 13:23
Du meinst, man sollte erst einmal ein verlagsunabhängiges Diskussionsforum betreiben,
in dem man Rollenspieltheorien und dergleichen besprechen kann,
damit Entwickler konstruktiv zu Innovationen inspiriert werden
und dann irgendwann, sagen wir nach 12 Jahren gründet man einen Verein (gemeinnützig natürlich),
um dem ganzen mehr offiziellen Status zu geben?
Und nebenbei hostet man für diverse Initiativen deren Subforen (nennen wir sie mal Koops) und hält einen guten Kontakt zur Szene und zu den Verlagen?

Gute Idee! :d
Warum bin ich darauf nicht gekommen?  :think:

Hilft auch nicht, wenn die Tendenz in dem Forum dann zu  Designfäden ist: "Wir brauchen doch eigentlich keine Regeln" ist bzw. alles, was nicht auf einen Bierdeckel passt als zu kompliziert, unspaßig, etc. erklärt wird und die entsprechenden Fäden zu solchen Spielen dann quasi erledigt sind.

Meinem Eindruck nach ist das Tanelorn eben kein allgemeines Forum mehr, sondern deutlich storylastig mit ein paar Widerstandsnestern. 

Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: ArneBab am 23.06.2022 | 13:41
Meinem Eindruck nach ist das Tanelorn eben kein allgemeines Forum mehr, sondern deutlich storylastig mit ein paar Widerstandsnestern.
Der Text von YY zu taktischen Kämpfen war schon cool und hat mir viel geholfen ⇒ ich würde sagen, das Tanelorn funktioniert schon. Wenn threads sterben, weil ein paar nicht interessiert sind, braucht es vielleicht weniger Stop-Energy-Kommentare und mehr „leben und leben lassen“?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Maarzan am 23.06.2022 | 13:58
Der Text von YY zu taktischen Kämpfen war schon cool und hat mir viel geholfen ⇒ ich würde sagen, das Tanelorn funktioniert schon. Wenn threads sterben, weil ein paar nicht interessiert sind, braucht es vielleicht weniger Stop-Energy-Kommentare und mehr „leben und leben lassen“?
Nicht wegen nicht interessiert, sondern dann diese Art Spiel schlecht redend. Und ja, das schaukelt sich dann in anderen Diskussionsfäden dann teils auf Gegenseitigkeit noch extra auf.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 23.06.2022 | 14:09
Hilft auch nicht, wenn die Tendenz in dem Forum dann zu  Designfäden ist: "Wir brauchen doch eigentlich keine Regeln" ist bzw. alles, was nicht auf einen Bierdeckel passt als zu kompliziert, unspaßig, etc. erklärt wird und die entsprechenden Fäden zu solchen Spielen dann quasi erledigt sind.

Meinem Eindruck nach ist das Tanelorn eben kein allgemeines Forum mehr, sondern deutlich storylastig mit ein paar Widerstandsnestern.

Den Eindruck hatte ich bisher nicht.  :think:
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Gunthar am 23.06.2022 | 14:18
Du meinst, man sollte erst einmal ein verlagsunabhängiges Diskussionsforum betreiben,
in dem man Rollenspieltheorien und dergleichen besprechen kann,
damit Entwickler konstruktiv zu Innovationen inspiriert werden
und dann irgendwann, sagen wir nach 12 Jahren gründet man einen Verein (gemeinnützig natürlich),
um dem ganzen mehr offiziellen Status zu geben?
Und nebenbei hostet man für diverse Initiativen deren Subforen (nennen wir sie mal Koops) und hält einen guten Kontakt zur Szene und zu den Verlagen?

Gute Idee! :d
Warum bin ich darauf nicht gekommen?  :think:
ÄHM, das gab es doch mal als Das FERA. Nur gibt es das nicht mehr. Wieso eigentlich?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: aikar am 23.06.2022 | 14:27
Der Text von YY zu taktischen Kämpfen war schon cool und hat mir viel geholfen
Link plz?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: ArneBab am 23.06.2022 | 15:24
Link plz?
Gern: https://www.1w6.org/deutsch/anhang/gedanken/terminalballistik-im-rollenspiel
→ https://www.tanelorn.net/index.php/topic,108581.msg135007852.html#msg135007852
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 23.06.2022 | 16:07
Wie alt ist Schach nochmal?

Ein paar hundert Jahre, man geht davon aus, dass es zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert aufkam. Aber mit dem ursprünglichen Schach hat das Spiel, was wir heute spielen, kaum noch etwas zu tun, das war eigentlich eine Art militärische Simulation, wobei einer der vermuteten Vorfahren auch ein antikes Rennspiel gewesen sein soll.

Aber auch das Rollenspiel hat sich in den 40 Jahren, die ich dabei bin, durchaus verändert. Von durchschnittlich regelarmen Systemen mit unter 100 Seiten Umfang, denen oftmals zu viel "Simulationismus" vorgeworfen wurde, die man aber in 10 Minuten erklären und in 15 Minuten einen Charakter erstellen konnte hin zu Systemen, die mehrere hundert Seiten Umfang haben und in denen oftmals selbst Kleinigkeiten in Regeln gepackt sind, bei denen man sehr viel länger zum erklären braucht und deren Charaktererschaffung nicht selten eine Stunde und mehr benötigt... und das in einer Zeit, in der es scheinbar mehr Neueinsteiger gibt als vorher.
Rolemaster wurde gern als "zu komplex für Einsteiger" bezeichnet... die Regeln sind aber recht kurz und simpel. Jedes moderne Rollenspiel im Mainstream ist sehr viel komplexer als Rolemaster. ;)
Aber man hört heutzutage oft, dass "mehr Kampfoptionen" benötigt würden, sonst wäre es zu langweilig. ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 23.06.2022 | 16:32
Rolemaster wurde gern als "zu komplex für Einsteiger" bezeichnet... die Regeln sind aber recht kurz und simpel. Jedes moderne Rollenspiel im Mainstream ist sehr viel komplexer als Rolemaster. ;)

Ich habe Rolemaster nie gespielt, aber von dem was ich so gehört habe, wird es hauptsächlich deshalb als komplex bezeichnet, weil es viele Tabellen gibt. Ich hab die Erfahrung gemacht, das Tabellen (vor allem in Kämpfen) ein System deutlich langsamer machen, auch wenn ich durchaus schon sehr coole kritische Treffer Tabellen gesehen etc. habe.
Das fängt schon bei diesen (in meinen Augen furchtbaren) ETW0 Tabellen an.
Besonders Kämpfe mit vielen Beteiligten werden dann schnell sehr sehr lange und das macht es irgendwann langatmig.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 23.06.2022 | 16:40
THAC0 war recht simpel, wenn man es verstanden hat. Die Tabelle brauchte man eigentlich kaum. Wenn man weiß, womit man AC0 trifft, ist es problemlos an den Fingern abzählbar, was man für AC10 braucht. Das wird gern verschrienen, war aber nur dann böse, wenn man mit den Grundrechenarten Probleme hatte oder zu wenig Finger.

Was die Rolemaster-Tabellen angeht... die sind gar nicht so schlimm, ich mag sie eher, weil sie sehr differenzierte Trefferergebnisse ergeben. Und die Patzertabellen gehören mit zum Lustigsten - und gleichzeitig durchdachtesten - was ich je in Rollenspielwerken gelesen habe. Als Beispiel (aus dem Gedächtnis):
* "Du stolperst über eine unsichtbare gar nicht vorhandene Schildkröte und schießt dir in den eigenen Fuß, ziehe X Punkte ab"
* "Schuß durch beide Ohren, sofort tot. Gehirn zerstört." - hatte mich lange über den Nachsatz gewundert... aber bei einer Wiederbelebung ist das nicht unwichtig. Details halt.

Da geht es halt nicht nur "Angriffswurf - daneben - Angriffswurf - getroffen - immer gleiche Schadenswürfel" sondern es kann variieren. Zur Not haut man die Tabellen in den Rechner, das wurde schon in den 80ern gemacht... und da war das noch wirklich kompliziert. ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: NPC-Beholder am 23.06.2022 | 16:40
Hallo,


....bei Rolemaster geht das schnell von 40 Hitpoints kann man sagen nach 10 Hitpoints will der nur noch Verbluten oder abhauen.
Das mit den Krits und Tabellen geht. Die Du brauchst Kopieren in in den Kampf-Ordner. Schon Fertig. Das mit den Fertigkeiten ist etwas schwieriger. Am Anfang geht das noch, aber kaum hast du ein Ordner. Hick´s
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: unicum am 23.06.2022 | 16:51
Ich habe Rolemaster nie gespielt, aber von dem was ich so gehört habe, wird es hauptsächlich deshalb als komplex bezeichnet, weil es viele Tabellen gibt. Ich hab die Erfahrung gemacht, das Tabellen (vor allem in Kämpfen) ein System deutlich langsamer machen, auch wenn ich durchaus schon sehr coole kritische Treffer Tabellen gesehen etc. habe.

Ich bin tatsächlich bei Camo, wobei du natürlich recht hast das Tabellen das Spielen langsamer machen können. Rolemaster mit den passenden Leuten die "affin" zu dem Art zu spielen sind ging auch zum Teil erstaunlich schnell. Sogar mit anfängern.

Aber nicht affine anfänger - ist schwierig.
 :btt:
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Achamanian am 23.06.2022 | 16:54
THAC0 war recht simpel, wenn man es verstanden hat. Die Tabelle brauchte man eigentlich kaum. Wenn man weiß, womit man AC0 trifft, ist es problemlos an den Fingern abzählbar, was man für AC10 braucht. Das wird gern verschrienen, war aber nur dann böse, wenn man mit den Grundrechenarten Probleme hatte oder zu wenig Finger.

"Wenn man es verstanden hat" - beim THACO hat man sich halt gerade darin gefallen, obskurantistisch zu verschleiern, wie die Zahlen zustandekommen, und als Angelpunkt dann auch noch einen eigentlich willkürlichen Wert auf der Skala der "gGrüstetheit" zu wählen; klar, definiert als "0", was aber eben weder die best- noch die schlechtestmögliche RK war. Klar konnte man das kapieren, es war nur so losgelöst von der gemeinten Spielweltrealität wie nur irgend möglich und erforderte deshalb beträchtliche Hirnakrobatik, wenn man das Geschehen im Spiel mit den Regelabläufen in Zusammenhang bringen wollte. Die Sache wurde schon deutlich klarer, als das Ganze einfach in To-Hit-Bonus und aufsteigende AC umgewandelt wurde, mit Hoch-ist-Gut-Prinzip und einer sinnfällig nach oben offenen Skala, und nicht einer, diie "nach oben" dann in Minuswerte umschlägt.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 23.06.2022 | 16:56
Die Tabellen machen Rolemaster langsamer, wenn man sie nachschlagen muss.

Weil die meisten Charaktere immer dieselbe Waffe verwenden, kopiert man einfach die entsprechenden Seite und hat sie vor sich liegen.  Dann geht es super schnell. Außerdem haben wir die Hitpoints einfach ignoriert und nur mit den kritischen Treffertabellen gespielt. Damit musste man auch nix mehr rumrechnen. Es wurde die Beschreibung des Treffers gelesen und entsprechend abgehandelt. Narrativer geht fast nicht mehr.   ~;P
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Boba Fett am 23.06.2022 | 16:58
* "Du stolperst über eine unsichtbare gar nicht vorhandene Schildkröte und ...
...das verwirrt Dich so sehr dass Du eine Runde lang nicht handeln kannst."
(vielleicht nicht wortwörtlich)

Die gab es schon bei Mers. Und die Tabellen waren nicht das Problem von Rolemaster.
Ein Problem war die Attributsverteilung, von der OB und DB abhing, zwei Werte, die im Kampf sehr wichtig waren. D.h. man musste erst einmal die Regeln ausreichend kennen, um dann die Entscheidung treffen zu können, die man ganz am Anfang bei "machen wir mal deinen Charakter" treffen muss.
Ein weiteres war die "Welche Fertigkeiten integrieren wir mal ins Spiel, weil sie relevant sind und welche erklären wir für "braucht eh keiner". In den ersten Rolemaster Werken inkl. Law Ergänzungen gab es nur 220 Fertigkeiten. Im 13 Mann Rolemaster gab es dann nur noch 120 Fertigkeitsgruppen mit 6+ Fertigkeiten pro Gruppe.
Dann hatten die teilweise auch noch Synergieeffekte - wenn Du Rudern lernst, verbessert sich dein Athletik Wert. Und sowas.
Und zu guter Letzt waren die Spruchlisten für Zauberkundige anfangs auch deprimierend, weil diejenigen, die die mächtigen Gandalfs spielen wollten, anfangs nur machen konnten, dass die Luft stinkt (gut, Gandalf konnte auch nur brennende Tannenzapfen werfen...)

Spielen tat sich RM eigentlich ganz flüssig, wenn man die Tabellen etwas auf die Leute verteilte (und jeder die Tabelle für seine Waffe hatte).
Aber das drum herum war einfach nicht wirklich sexy.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Issi am 23.06.2022 | 17:00
Ein paar hundert Jahre, man geht davon aus, dass es zwischen dem 3. und 6. Jahrhundert aufkam. Aber mit dem ursprünglichen Schach hat das Spiel, was wir heute spielen, kaum noch etwas zu tun, das war eigentlich eine Art militärische Simulation
Das war auch schon ne Battlemap! ~;D
Die "Bauern" hießen damals mW. "Soldaten", und die "Dame" war sowas wie ein "General".

Das absolut Coole an dem Spiel - es braucht nicht Mal Würfel, und hat 0% Glücksfaktor.

Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: CK am 23.06.2022 | 17:02
und jeder die Tabelle für seine Waffe hatte
So und nicht anders :d

Meiner Meinung nach kam der Eindruck von komplex auch teilweise daher, dass die Präsentation und Erklärung der Regeln sehr trocken war und eher was von einem Programmquellcode hatte, da hat imho immer etwas "Seele" gefehlt, um das verständlicher zu transportieren.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 23.06.2022 | 17:11
MERS ist ein Rolemaster-Derivat... und deswegen damit kompatibel. ;)
Und anfangs war jeder Charakter eher nicht so firm... das wurde man erst mit der Zeit. Zumal Gandalf ja irgendwas in der Richtung "Gottheit" war... damit musste der sehr viel mächtiger sein. ;)

Aber abgeleitete Eigenschaften gibt es schon seit Anfang an... mindestens seit den 80ern. Natürlich sollte man erstmal die Regeln kennen, das ist heute bei keinem Rollenspiel anders. Wer bei D&D5 alles auf Int, Weisheit und Charisma haut, wird schlecht kämpfen können, weniger Schaden machen, eher getroffen werden und nicht so schnell reagieren können. Das ist überall so... und ja auch logisch, dass derartige Dinge nicht völlig in der Luft hängen. Oder?

Was den THAC0 angeht... ich hab mit dem von Anfang an gespielt, als blutiger Anfänger... und es war recht klar. Man schaut nach, was der THAC0 ist und wendet ihn dann an. Wenn die zu treffende Rüstung besser oder schlechter war, zählte man das entsprechend ab und gut. Recht simples System, keine Modifikatoren...
Und "Taco" oder "Ssaco" geht halt einfacher von der Zunge als "Ssacvier" oder so.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: NPC-Beholder am 23.06.2022 | 17:13
Hallo,

So und nicht anders :d

Meiner Meinung nach kam der Eindruck von komplex auch teilweise daher, dass die Präsentation und Erklärung der Regeln sehr trocken war und eher was von einem Programmquellcode hatte, da hat imho immer etwas "Seele" gefehlt, um das verständlicher zu transportieren.

...Stimmt schon, da in Fertigkeiten auch Mehr drin Stecken Kann. Als die Normale Fertigkeit.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 23.06.2022 | 17:15
Vielleicht spielten wir ja gar nicht Rolemaster., sondern nur OB-DB+Critstabellen? Es hat auf jeden Fall viel Spass gemacht.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: NPC-Beholder am 23.06.2022 | 17:18
Hallo,
@tartex

Vielleicht spielten wir ja gar nicht Rolemaster., sondern nur OB-DB+Critstabellen? Es hat auf jeden Fall viel Spass gemacht.

...mehr ist das auch nicht. Weil die NPC-die vorhanden sind. Sind nur OB-DB+Critstabellen. Hick´s
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Achamanian am 23.06.2022 | 17:25

Was den THAC0 angeht... ich hab mit dem von Anfang an gespielt, als blutiger Anfänger... und es war recht klar. Man schaut nach, was der THAC0 ist und wendet ihn dann an. Wenn die zu treffende Rüstung besser oder schlechter war, zählte man das entsprechend ab und gut. Recht simples System, keine Modifikatoren...
Und "Taco" oder "Ssaco" geht halt einfacher von der Zunge als "Ssacvier" oder so.

Ja, rechenmechanisch war das simpel, aber durch die komische Setzung der Skalen und durch den Sprung ins negative an einer völlig willkürlichen Stelle (die in der Spielwirklichkeit ja letztlich nichts "Besonderes" repräsentierte) ist das für mich immer eine reine Rechenoperation geblieben, die wahnsinnig schwer mit dem Vorgängen im Spiel in Beziehung zu setzen war.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: NPC-Beholder am 23.06.2022 | 17:42
Hallo,

Ja, rechenmechanisch war das simpel, aber durch die komische Setzung der Skalen und durch den Sprung ins negative an einer völlig willkürlichen Stelle (die in der Spielwirklichkeit ja letztlich nichts "Besonderes" repräsentierte) ist das für mich immer eine reine Rechenoperation geblieben, die wahnsinnig schwer mit dem Vorgängen im Spiel in Beziehung zu setzen war.


...stimmt war etwas ungewohnt.
Da ich heute, auch bei Gewissen Rassen die Anfangsgegenstände mit Boni versehen muss, sollte. Ein Zwerg ohne Gut gearbeitet Kleidung, Waffen und Schmuck. Hick´s
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Maarzan am 23.06.2022 | 18:16
...
Und zu guter Letzt waren die Spruchlisten für Zauberkundige anfangs auch deprimierend, weil diejenigen, die die mächtigen Gandalfs spielen wollten, anfangs nur machen konnten, dass die Luft stinkt (gut, Gandalf konnte auch nur brennende Tannenzapfen werfen...)
...
Du kannst ja overcasten ...  >;D ~;D 8)

Darbietung ist tatsächlich auch ein wesentlicher Faktor der Zugänglichkeit für Neulinge. Auch im Rückblick war damals das alte Rolemaster nicht aus dem Buch ableitbar gewesen. Wie die Dinge zusammenhängen, musste einem jemand vorher erklärt haben. (und war dann ggf bewußt oder auf Grund ebenfalls raten gehabt müssens dann wohl oft auch eine Hausregel ...)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 23.06.2022 | 19:36
THAC0 war recht simpel, wenn man es verstanden hat. Die Tabelle brauchte man eigentlich kaum. Wenn man weiß, womit man AC0 trifft, ist es problemlos an den Fingern abzählbar, was man für AC10 braucht. Das wird gern verschrienen, war aber nur dann böse, wenn man mit den Grundrechenarten Probleme hatte oder zu wenig Finger.

Alle mir bekannten Rollenspiel benutzen nur die Grundrechenarten für Angriffsproben. Trotzdem ist THAC0 für mein Empfinden ungefähr so elegant wie die 3W20 Fertigkeitsprobe bei DSA.
Zum Glück haben viele OSR Klone die Ascending AC.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 23.06.2022 | 19:42
Was die Rolemaster-Tabellen angeht... die sind gar nicht so schlimm, ich mag sie eher, weil sie sehr differenzierte Trefferergebnisse ergeben. Und die Patzertabellen gehören mit zum Lustigsten - und gleichzeitig durchdachtesten - was ich je in Rollenspielwerken gelesen habe. Als Beispiel (aus dem Gedächtnis):
* "Du stolperst über eine unsichtbare gar nicht vorhandene Schildkröte und schießt dir in den eigenen Fuß, ziehe X Punkte ab"
* "Schuß durch beide Ohren, sofort tot. Gehirn zerstört." - hatte mich lange über den Nachsatz gewundert... aber bei einer Wiederbelebung ist das nicht unwichtig. Details halt.

Da geht es halt nicht nur "Angriffswurf - daneben - Angriffswurf - getroffen - immer gleiche Schadenswürfel" sondern es kann variieren. Zur Not haut man die Tabellen in den Rechner, das wurde schon in den 80ern gemacht... und da war das noch wirklich kompliziert. ;)

Ich mag so Tabellen auch, aber sie machen das Spiel halt langsam. Bei D&D 5 bekommt man auch einen Kampf mit 70 Gegnern gut gehandhabt und halbwegs schnell über die Bühne. Bei WFRSP möchte ich das lieber nicht probieren.
Mal davon ab bei DSA oder SpliMo auch nicht, obwohl die nicht so Tabellenlastig sind.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 24.06.2022 | 00:17
Ich mag so Tabellen auch, aber sie machen das Spiel halt langsam. Bei D&D 5 bekommt man auch einen Kampf mit 70 Gegnern gut gehandhabt und halbwegs schnell über die Bühne. Bei WFRSP möchte ich das lieber nicht probieren.

Bei WHFRP konnte man ganz prima zumindest auf die älteren Tabletop-Regeln zurückgreifen bei derartigen Mengen, die waren nämlich kompatibel. ;)
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 24.06.2022 | 01:11
Bei WHFRP konnte man ganz prima zumindest auf die älteren Tabletop-Regeln zurückgreifen bei derartigen Mengen, die waren nämlich kompatibel. ;)

Da würfelt man dann aber auch sicher nicht für jeden Gegner auf ner tollen kritischer Treffer Tabelle und damit kann man deren Vorzüge auch nicht genießen. Im Gegenteil, ich muss dann quasi 2 Systeme lernen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 24.06.2022 | 01:14
Naja, pro Figur hatte man X Angriffe, die wurden dann gewürfelt. Dann ein Rüstungswurf und dann Verluste entfernen, jeder durchgekommene Treffer, den die Rüstung nicht auffing, kostete eine Figur das Leben.
Ansonsten ist ein Kampf mit 70 Gegnern immer eine enorm zeitfressende Angelegenheit... wie viele Tage sitzt man da dran?
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 24.06.2022 | 01:17
Naja, pro Figur hatte man X Angriffe, die wurden dann gewürfelt. Dann ein Rüstungswurf und dann Verluste entfernen, jeder durchgekommene Treffer, den die Rüstung nicht auffing, kostete eine Figur das Leben.
Ansonsten ist ein Kampf mit 70 Gegnern immer eine enorm zeitfressende Angelegenheit... wie viele Tage sitzt man da dran?

Bei D&D 5 anderthalb bis zwei Stunden.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 24.06.2022 | 01:20
Bleibt die Frage, warum man das tun möchte? Für Schlachten mag ich die Regelung von Pendragon... das grundlegende Geschehen sind eine Handvoll Würfe und die Charaktere können dann in den verschiedenen Abteilungen der Schlacht selbst etwas tun. Funktioniert gut, bedenkt taktische Fertigkeiten der Anführer und geht recht zügig. Ist halt recht tödlich, aber das sind Schlachten ja immer.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Brainworm am 24.06.2022 | 01:25
Bleibt die Frage, warum man das tun möchte? Für Schlachten mag ich die Regelung von Pendragon... das grundlegende Geschehen sind eine Handvoll Würfe und die Charaktere können dann in den verschiedenen Abteilungen der Schlacht selbst etwas tun. Funktioniert gut, bedenkt taktische Fertigkeiten der Anführer und geht recht zügig. Ist halt recht tödlich, aber das sind Schlachten ja immer.

Die Spieler:innen hatten Spaß sich durch die Horden von Spinnenelfen zu schlachten  ;D

Mein Punkt ist ja nur, dass auf Tabellen Würfeln/nachschauen Zeit kostet (genau wie bei Systemen mit aktiver Parade diese Zeit kostet). Zeit die man in Systemen ohne sowas halt spart. Ob es einem die Zeit wert ist, muss jede:r für sich entscheiden. Mir haben die Tabellen bei WFRSP durchaus Spaß gemacht, aber es verlängert halt den Kampf.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 24.06.2022 | 01:39
Mein Punkt ist ja nur, dass auf Tabellen Würfeln/nachschauen Zeit kostet (genau wie bei Systemen mit aktiver Parade diese Zeit kostet). Zeit die man in Systemen ohne sowas halt spart. Ob es einem die Zeit wert ist, muss jede:r für sich entscheiden. Mir haben die Tabellen bei WFRSP durchaus Spaß gemacht, aber es verlängert halt den Kampf.

So viel ist das nun auch nicht, wenn man die benötigten rauskopiert und griffbereit hat.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: haste nicht gesehen am 24.06.2022 | 07:19
 :btt:
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Grubentroll am 24.06.2022 | 08:10
Hilft auch nicht, wenn die Tendenz in dem Forum dann zu  Designfäden ist: "Wir brauchen doch eigentlich keine Regeln" ist bzw. alles, was nicht auf einen Bierdeckel passt als zu kompliziert, unspaßig, etc. erklärt wird und die entsprechenden Fäden zu solchen Spielen dann quasi erledigt sind.

Erlebe ich gar nicht so. Wo ist dir das denn speziell passiert?
Dass eine gewisse Tendenz zum Storyspiel da ist streite ich allerdings auch aus meinen persönlichen Erfahrungen nicht ab.

Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: unicum am 24.06.2022 | 17:26
Hilft auch nicht, wenn die Tendenz in dem Forum dann zu  Designfäden ist: "Wir brauchen doch eigentlich keine Regeln" ist bzw. alles, was nicht auf einen Bierdeckel passt als zu kompliziert, unspaßig, etc. erklärt wird und die entsprechenden Fäden zu solchen Spielen dann quasi erledigt sind.

Meinem Eindruck nach ist das Tanelorn eben kein allgemeines Forum mehr, sondern deutlich storylastig mit ein paar Widerstandsnestern.

Ich sehe es doch schon als recht allgemein an und mich selbst im übrigen durchaus als jemand der auf den "sogenanten Realismus" wert legt.
Designfäden sind immer etwas das kritik gerade zu anzieht.
Und ja die Storyteller haben was design der Regel betrifft es einfach deutlich einfacher als jeder "Simulationist." da wird es dann weniger Angriffsfläche von der Gegenseite geben.

Auf der anderen Seite - und wieder mehr zum Strangtheman hin - ist für mich jeder designfaden, oder auch nur eine Regeländerung (wie das D&D mit w%) ein fingerzweig das der Markt vileiecht eben doch nicht übersättigt ist. Denn wäre er das würde niemand mehr neue Regeln schreiben wollen.
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 24.06.2022 | 17:30
oder auch nur eine Regeländerung (wie das D&D mit w%)

Hab ich da was verpasst? Gerne auch per PM. oO
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: tartex am 24.06.2022 | 17:49
Hab ich da was verpasst? Gerne auch per PM. oO

Unicum hat selbst einen Thread aufgemacht, dass er daran interessiert wäre D&D5 auf ein Prozentsystem umzuarbeiten (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122925.0.html).
Titel: Re: Ist der RSP-Markt (in DE) übersättigt und wir kaufen trotzdem weiter?
Beitrag von: Camo am 24.06.2022 | 18:14
Ah, OK. Danke, das war mir tatsächlich entgangen. Da bleib ich persönlich dann aber lieber bei den bestehenden Prozentsystemen. ;)