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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: 10aufmW30 am 1.09.2022 | 07:10

Titel: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: 10aufmW30 am 1.09.2022 | 07:10
In meiner Vaesen Facebook Gruppe bin ich gestern über folgendes Angebot gestolpert:

(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=123574.0;attach=33533)

Also da möchte jemand 40$ für 4 Stunden Spielleitung ...

(Und das ist noch wenig: hier sind es bis zu 200$ je 2-5 Std-Session (https://startplaying.games/adventure/62e2fc5218e2b37b6cbccf91)  :think:)

Ist das schon länger ein Trend? Ist das nur mir neu oder einfach nur die konsequente Entwicklung nachdem Youtube-Let´s Plays von professionellen Schauspielern dem Nachwuchs eine Glitzerwelt der Rollenspielerei vorgelebt haben?

Ich bin da wirklich zwiegespalten.

Auf der einen Seite sehe ich ein, dass jemand in die Vorbereitung viel Zeit investiert. Klar. Aber wenn ich Geld dafür bezahle, dass mich jemand bespaßt, hätte ich glaube das Problem, dass sich erstmal eine emotionale Barriere zwischen mir und ihm aufbaut. Er ist plötzlich mein Dienstleister und nicht nur ein gleichrangiger Rollenspiel-Enthusiast wie ich. Ich hätte eine andere Erwartungshaltung an den Abend.

Auf der anderen Seite hat mir jemand aus der Gegend angeboten, mir und meinen Freunden mal ein Rollenspielsystem vorzustellen. Da das schon 100 km Fahrt sind, wäre es für mich selbstverständlich ihm Spritgeld anzubieten. Das ist aber ja keine Bezahlung seiner GM-Leistung. Dafür gehe ich davon aus, dass ihm das eben auch Spaß macht.

Ja, vielleicht ist es genau das Thema: Die SL zu bezahlen erzeugt bei mir das Gefühl, dass das jemand nicht aus Spaß macht mit mir einen schönen Abend zu haben, sondern hauptsächlich weil ihn ihn dafür bezahle!

Immer wieder wird dann das "Kino-Ticket" als Vergleich herangezogen, aber ich finde der hinkt. Zahle ich 10€ für eine dreistündigen 250 Millarden CGI-Schlacht, kann ich danach beherzt sagen: "Was ein Rotz!", aber es hat eine ganz andere Fallhöhe als ein Rollenspielabend, in den ich mich einbringen muss, an dem ich mitarbeite und der mit oder ohne mich steht oder fällt. Oder halt meine Mitspieler ... Sitze ich mit drei Leuten, die ich nicht kenne an einem virtuellen Tisch, die meinen "SL bespaße mich", dann ist auch mein Geld, meine Zeit und mein Einsatz verschwendet. Das passiert mir bei kostenlosen Runden vielleicht auch, aber die Erwartungshalter aller Beteiligter ist glaube eine andere.

Und ganz nebenbei: Ich wäre niemals der Meinung, dass meine eigene SL-Befähigung eine Bezahlung rechtfertigen würde!
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Infernal Teddy am 1.09.2022 | 07:40
Hmm. Die ersten Diskussionen dazu gab es schon vor dem großen Streaming boom
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Haukrinn am 1.09.2022 | 07:44
Auf der einen Seite sehe ich ein, dass jemand in die Vorbereitung viel Zeit investiert. Klar. Aber wenn ich Geld dafür bezahle, dass mich jemand bespaßt, hätte ich glaube das Problem, dass sich erstmal eine emotionale Barriere zwischen mir und ihm aufbaut. Er ist plötzlich mein Dienstleister und nicht nur ein gleichrangiger Rollenspiel-Enthusiast wie ich. Ich hätte eine andere Erwartungshaltung an den Abend.

Naja, aber ist das anders als wenn du irgendeiner anderen Freizeitbeschäftigung nachgehst, ob jetzt Kino, Jahrmarkt, Skifahren oder Kletterpark?

Das erste was ich bei dem Bild gedacht habe war eher: Oh Mann, was für ein Trottel. Bei dem Stundensatz zahlt der aber kräftig selbst drauf, da bekommt der ja nicht mal das Regelwerk wieder mit rein. Aber ich bin auch selbstständig und habe keinerlei Hemmungen mich für alles, was ich für andere Leute tue, die nicht gerade Familie oder engste Freunde sind, bezahlen zu lassen. Und zwar so, dass ich davon auch leben kann.  :)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: diogenes am 1.09.2022 | 07:56
Naja, aber ist das anders als wenn du irgendeiner anderen Freizeitbeschäftigung nachgehst, ob jetzt Kino, Jahrmarkt, Skifahren oder Kletterpark?

Ich sehe das ähnlich zwiegespalten wie 10aufmW30. Rollenspiel ist da schon noch ein bisschen was anderes, etwas kooperatives. Wenn man's auf die Spitze treiben will, könnte man beim Rollenspiel (bei den üblichen Verdächtigen jedenfalls) ja sagen, im Prinzip sind ja alle gleichberechtigte Spieler*innen, warum also bekommt nur die SL Geld? Klar, Vorbereitung, dies das, schon klar. Aber der Punkt ist, mir macht Rollenspiel Spaß, weil alle Beteiligten Spaß dran haben. Ob die Aufsicht im Kletterpark oder Karl Urban in The Boys Spaß haben, ist mir dagegen ziemlich Hupe, ich gehe einfach davon aus, die werden angemessen entlohnt (Wahrscheinlich bei Karl, fraglich im Kletterpark) und gut ist.

Das mit dem Stundensatz wieder stimmt. Da wird für mich auch deutlich, wie schief das ganze ist. Das scheint ja auf einen Markt hinzudeuten, der zwar bereit ist, grundsätzlich zu zahlen, aber kein Geld, das dem Aufwand tatsächlich gegenübersteht. Das lässt die Bezahlung dann wieder in die Nähe des Spritgeldes rücken oder zu der Idee, man schafft sich als Gruppe das benötigte Material gemeinsam an, statt nur die SL zahlen zu lassen.

Persönlich würde ich gern mal Mäuschen spielen, in so einer Runde. Frage mich nämlich auch, wie sich das so auswirkt und kann mir vorstellen, dass da schon so die eine oder andere merkwürdige Konstellation zusammenkommt. Andererseits hab ich mir auch nicht so recht vorstellen können, einfach mit Fremden/neuen Leuten zu spielen, bevor ich auf meiner ersten Con war.

Edit: jetzt wo ich's geschrieben hab, tatsächlich ist ja die Con-Runde durchaus noch aus dem anderen Grund vergleichbar, dass der SL da oft ja auch eine "Bezahlung" (in Form ermäßigten oder freien Eintritts) bekommt, die dem Aufwand nicht wirklich entspricht, sondern eher eine kleine Anerkennung ist.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: 10aufmW30 am 1.09.2022 | 08:03
Das erste was ich bei dem Bild gedacht habe war eher: Oh Mann, was für ein Trottel. Bei dem Stundensatz zahlt der aber kräftig selbst drauf, da bekommt der ja nicht mal das Regelwerk wieder mit rein. Aber ich bin auch selbstständig und habe keinerlei Hemmungen mich für alles, was ich für andere Leute tue, die nicht gerade Familie oder engste Freunde sind, bezahlen zu lassen. Und zwar so, dass ich davon auch leben kann.  :)

Ob man sich nun das Arbeitsmaterial in einer einzigen Session bezahlen lassen muss, ist diskutabel.

Ja, man sollte sich seines Arbeitswertes bewusst sein, das stimmt. Daran hapert es leider bei mir gerne. Ich hab früher gerne kleine Bemalaufträge für lau gemacht. Und wenn man da Stunden an Zeit und Gedanken reinsteckt und bekommt weder Kohle noch auch nur ein Danke, ... egal, anderes Thema.

Wie gesagt, für mich sind Kino oder Jahrmarkt einfach ein anderes Erlebnis. Aber nur weil ich nicht zahlen wollen würde, muss man das ja nicht verurteilen. Vielleicht sind diese GMs auch wirklich wirklich gut und das Erlebnis "unbezahlbar". Ich meine ich habe schon mit SLs gespielt, wo ich dachte, die müssten mich bezahlen.  ;D
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: ghoul am 1.09.2022 | 08:31
Siehe Thread https://www.tanelorn.net/index.php/topic,121206.0.html
 ;)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Baron_von_Butzhausen am 1.09.2022 | 08:32
Für mich sind 10 Euro ein sehr akzeptabler Preis pro Session. Warum denn nicht. Er hat in Material und Zeit investiert. Wenn er den Job dann auch noch mindestens ordentlich macht und die Gruppe Spaß hat bin ich komplett dabei. Ich würde das sofort zahlen.

Bei dem anderen Preis hingegen... da wird es mir doch zu teuer.

Gut, wo zieht man die Linie? Ab wann ist es einem zu teuer? Vermutlich bewertet das jeder für sich.

Ich selber stelle oft ein Sparschwein auf den Tisch und freue mich wenn die Leute die Kosten mittragen. Verlangen tue ich es aber nicht.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Zed am 1.09.2022 | 08:34
…und in einer denkwürdigen Folge des Eskapodcasts war ein bezahlter SL der Interviewpartner. Sympathischer Kerl, der SL!
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Lord Verminaard am 1.09.2022 | 08:39
Es gab ja schon mehrfach diese Diskussion hier im Forum, s.o. Ein neuer Gedanke, der mir letztens dazu kam: Die Generation Twitch/Discord hat insgesamt eine andere Herangehensweise an Pen & Paper. Da ist ein Performance-Gedanke stärker mit eingebaut, und als Spiegelbild dazu natürlich irgendwo auch ein Konsum-Gedanke. Auf Twitch ist der Zuschauer, Follower, Abonnent ja letztlich auch Kunde, der Streamer verkauft etwas. Das monetäre steht vielleicht für viele überhaupt nicht im Vordergrund, ist vielleicht je nach Zuschauerzahl auch zu vernachlässigen, aber das ändert nichts daran, dass Twitch auf genau diese Interaktion, oder besser Transaktion, ausgelegt ist. Insofern ist bezahlte Spielleitung absolut konsequent (noch konsequenter wäre es, auch als Spieler seine Dienste gegen Bezahlung anzubieten, wenn man zu den Performern gehört). Und wer über Twitch und YouTube zum P&P kommt (inzwischen die Norm), kennt es eben gar nicht anders.

Ich persönlich finde das nicht sehr reizvoll, aber ich bin auch ein antikapitalistischer alter Sack. ;)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Drantos am 1.09.2022 | 08:49
Ich finde das ok, dachte aber, es wären 40 $ pro Person. Das halte ich für eher angemessen.
Ist ja keine Zwangsabgabe. Es kann jeder selbst entscheiden, ob er teilnimmt.


cu Drantos
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Samael am 1.09.2022 | 08:54
40$ für die Session ist ja eher ein Trinkgeld, wenn man Spielmaterialien, Vorbereitung mit einberechnet.

Aber vielleicht versteht der SL das gar nicht als Einkommen, sondern als Finanzierung seiner Hobbyausgaben oder so.

Um davon irgendwie prekär existieren zu können müsste er sicherlich auf 100$+ pro Sitzung kommen.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: 10aufmW30 am 1.09.2022 | 08:58
Ich selber stelle oft ein Sparschwein auf den Tisch und freue mich wenn die Leute die Kosten mittragen. Verlangen tue ich es aber nicht.

Ach, Butze, dich würde ich immer bezahlen!  :-*

Um davon irgendwie prekär existieren zu können müsste er sicherlich auf 100$+ pro Sitzung kommen.

Ich hab keine Ahnung, wie ernst dieses "Professional Game Master" zu nehmen ist. Ich bezweifel, dass der das am Jahresende auf seiner gewerblichen Steuererklärung stehen hat.

(https://www.tanelorn.net/index.php?action=dlattach;topic=123574.0;attach=33535)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: klatschi am 1.09.2022 | 09:21
Ich sehe das Problem nicht - das ist ein Angebot, manche nutzen es, zahlen dafür und sind zufrieden, andere finden es doof und lassen es.

Ich würde keine Paid-GM zahlen, einfach, weil ich in der wunderbaren Position bin, forever GM zu sein und quasi immer spielen kann, wenn ich will. Das klingt vermessen, liegt aber daran, dass ich um mich herum eine Gruppe von inzwischen etwa 15-18 Leuten habe, die Pen and Paper spielen wollen, aber nicht leiten. Ich bin quasi immer das Nadelöhr, was meine zeitlichen Ressourcen betrifft.

Wenn ich aber wirklich dringend Pen and Paper spielen will, bei mir ist aber keiner, der was anbietet oder mit dem es mir Spaß macht (nicht jeder GM, der es umsonst anbietet, passt zu jedem Spieler), dann ist das eine gute Möglichkeit, für die ich halt Geld in die Hand nehmen muss.

Ich halte es GM so, dass meine Mitspieler in Kampagnen einmal pro Halbjahr oder einmal im Jahr zur Kasse gebeten werden. Serverkosten, Patreons für Dungeondraft Assets, Regeln, Abenteuer etc pp summieren sich und ich bin nicht bereit, das für die Leute zu übernehmen. Das sind aber etwa maximal 50 Euro pro Spieler im Jahr, also lächerlich. Ich bin kein Freund von der Kaffeekasse auf dem Tisch sondern finde es besser, wenn der GM ehrlich sagt, was er braucht.

OneShots oder Schnupperrunden sind immer frei.

Sollte mich jemand ansprechen, er/sie will eine coole Kampagne und ich hätte Zeit und keine emotionale Bindung zu diesen Personen, würde ich da auch pro Spieler:in pro Abend mindestens 20 Euro+ verlangen.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: felixs am 1.09.2022 | 15:03
Ich sehe das Problem nicht - das ist ein Angebot, manche nutzen es, zahlen dafür und sind zufrieden, andere finden es doof und lassen es.

Das Problem ist die ethische und ästhetische Bewertung. (Es gibt vermutlich einen Zusammenhang zwischen beiden). Einige möchten ihr Hobby gern von Geldaustausch frei halten. Anderen ist das egal.

Für mich ist Rollenspiel etwas, was vom Austausch zwischen den Personen lebt. Und da möchte ich keine Geschäftsbeziehung dabei haben. Ich mag es generell nicht so gern, Leute für Dienstleistungen zu bezahlen. Das mag vor dem Hintergrund der Welt-wie-sie-ist irrational sein. In einer Welt-wie-sie-sein-sollte wäre es, meines Ermessens, anders. Entsprechend möchte ich die von mir selbst gestalteten Teile meiner Welt, in denen das möglich ist, gern von sowas frei halten.

Man kann das sicher anders sehen und Rollenspiel als Dienstleistung genießen. Die möglichen Argumentationen sind sehr vielfältig.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: klatschi am 1.09.2022 | 20:56
Das Problem ist die ethische und ästhetische Bewertung. (Es gibt vermutlich einen Zusammenhang zwischen beiden). Einige möchten ihr Hobby gern von Geldaustausch frei halten. Anderen ist das egal.

Für mich ist Rollenspiel etwas, was vom Austausch zwischen den Personen lebt. Und da möchte ich keine Geschäftsbeziehung dabei haben. Ich mag es generell nicht so gern, Leute für Dienstleistungen zu bezahlen. Das mag vor dem Hintergrund der Welt-wie-sie-ist irrational sein. In einer Welt-wie-sie-sein-sollte wäre es, meines Ermessens, anders. Entsprechend möchte ich die von mir selbst gestalteten Teile meiner Welt, in denen das möglich ist, gern von sowas frei halten.

Man kann das sicher anders sehen und Rollenspiel als Dienstleistung genießen. Die möglichen Argumentationen sind sehr vielfältig.

Aber ist dir das nicht unbelassen, unabhängig davon, dass es getan wird? Wenn es nur noch dieses Angebot gäbe: Ja, klar, dann kann ich dieses Argument verstehen. Ansonsten tu ich mir gerade schwer, das Problem zu verstehen, ich möchte aber nicht einschränken, dass ich es einfach nicht kapiere. Sowohl auf einer ethischen als auch auf einer ästhetischen Ebene sehe ich hier keinerlei Einschränkung für dein Hobby.

Ich möchte einen Vergleich heranziehen:
Im Tabletop Bereich gab es irgendwann mal eine erste Schwemme von Angeboten von Auftragsmalerei und auch da gab es viel Diskussion. Ist es zulässig? Ist es richtig? Kann man dann die Armeebemalung noch in die Endwertung von Turniere einfließen lassen, weil man sich ja so den Sieg kaufen könnte (in diesem Zug wurde dann natürlich auch die Diskussion geführt, ob bei einem Spieleturnier die Bemalung in das Endergebnis gerechnet werden sollte, was ich tatsächlich viel wichtiger fand).
Ende vom Lied: Es gab erst einmal richtig viele Auftragsmalerinnen und Auftragsmaler. Es war auch ein bisschen wilder Westen, ich selbst bin beispielsweise auch jemanden "auf den Leim gegangen". Stand heute ist es für niemanden ein Problem, wenn sich Leute Armeen oder Einzelmodelle bemalen lassen und am Ende des Tages stehen mehr bemalte Puppen auf den Spieltischen.
Ich selbst male unglaublich gerne, nutze das als wichtige kreative Rückzugsmöglichkeit. Mein Hobby hat sich durch die Auftragsmalerei genau gar nicht negativ verändert, eher positiv in die Richtung, dass da nun mehr bemalte Armeen am Tisch stehen.

Die Verbindung zum Rollenspiel: Durch solche Angebote können Menschen Rollenspielen, die es ansonsten nicht können. Sie nutzen die Services, um vielleicht in einer Online-Runde einen Platz zu bekommen, weil sie niemanden kennen, der ihnen mehr als einen kurzen One- oder Fewshot bietet, sondern eine Kampagne. Sie haben also die Chance, das Hobby zu genießen, was sie davor aus verschiedenen, uns nicht bekannten Gründen, nicht konnten.

Aber jetzt gehen wir davon aus, dass du vielleicht doch davon betroffen wärst: Der/die Spielleiter/-in in deinem Umkreis, der bisher alles geschmissen hat, sagt: Ich will nun Kohlen sehen, mindestens 10 Euro pro Teilnahme pro Person, ansonsten mach ich es nicht mehr. Dann hast du weiterhin überhaupt keine Einschränkung dadurch, als dass du einfach selbst Runden anbieten kannst, kostenfrei, ohne jegliche Dienstleistungsgedanken dahinter. Meinst du nicht, dass du dann dennoch eine Rollenspielrunde voll kriegst?

Ich verstehe also nicht, warum die Tatsache, dass es grundlegend stattfindet (Rollenspiel für Geld), irgendeine Auswirkung auf dein Hobby oder deinen Tisch hätte, dass ich dein Hobby dadurch also verändert. Du weißt nicht, wie an anderen Tischen gespielt wird, entsprechend kannst du es ja auch nicht beurteilen, dass es nicht jetzt schon stattfinden könnte. Oder anders gesagt: Die Tatsache, dass ich als Spielleiter Geld von meinen Mitspieler:innen verlange, die meine Kosten decken, ist ja schon ein gewisses Dienstleistungsverhältnis oder es findet zumindest ein Austausch von Geld statt. Schränkt es dich ein? Bis heute Vormittag war es dir ja quasi nicht bewusst, also kann es eigentlich keine Einschränkung darstellen.

Und darum erneut die Aussage: "Ich sehe das Problem nicht - das ist ein Angebot, manche nutzen es, zahlen dafür und sind zufrieden, andere finden es doof und lassen es."

Aber wie gesagt: Eventuell verstehe ich die Argumente einfach nicht und freue mich über eine Aufklärung  :D
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Infernal Teddy am 1.09.2022 | 21:01
Ich sehe es wie Klatschi
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Alteisen am 1.09.2022 | 21:49
Ich könnte mir nicht vorstellen, andere fürs Spielleiten zu bezahlen, weil ich die meist nicht so gut finde. Ich könnte mir aber schon vorstellen, Geld anzunehmen (weil ich halt auch ziemlich gut bin, in dem was und wie ich leite). Als ich würde mich bezahlen... ;)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Blizzard am 2.09.2022 | 21:20
Ist das schon länger ein Trend? Ist das nur mir neu oder einfach nur die konsequente Entwicklung nachdem Youtube-Let´s Plays von professionellen Schauspielern dem Nachwuchs eine Glitzerwelt der Rollenspielerei vorgelebt haben?
Ob das ein Trend ist? Gute Frage. Ich würde pauschal sagen nein, denn dafür gibt's imho einfach zu wenig Leute, die das tatsächlich derart professionell betreiben (als dass man von einem Trend sprechen könnte). Und wenn man das Ganze doch als Trend ansehen oder bezeichnen möchte, dann würde ich sagen, ist das ein Trend, der sich nur sehr, sehr langsam entwickelt bzw. im Kommen ist.

Ich kann mir auch nicht so recht vorstellen, dass man davon leben kann, indem man das hauptberuflich macht. Nebenberuflich? Ja, vielleicht. Um sich gelegentlich ein nettes Zubrot zu verdienen? Wohl schon eher.  Wäre aber alles irgendwie nicht Meins. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, mich für das Übernehmen der Spielleitung bezahlen zu lassen. Für mich wäre da auch sowohl eine gedankliche als auch eine emotionale Barriere damit verbunden. Ich würde da nicht nur mit einer ganz anderen Erwartungshaltung an die Sache rangehen und nicht mehr so unbedarft und "frei", wie ich es sonst meistens tue. Da wäre dann ein innerlicher Druck da, der mich als SL eher (be)hindern & einschränken denn beflügeln würde.

Jemanden dafür bezahlen (als Spieler) würde ich übrigens auch nicht. Ich wage einfach mal mit aller Bescheidenheit und 20 Jahren SL-Erfahrung zu behaupten, dass es nichts gibt, was ich nicht mindestens genau so gut (bieten) kann, wie (so) ein "professionell" bezahlter SL. Wir hatten letztens auf der Hütte einen Gast-SL, der in einem großen deutschen Spieleverlag arbeitet und so was seit einigen Jahren macht (Runden gegen Bezahlung anbieten). Ich meine die Runde war gut, die Spieler hatten Spaß- keine Frage. Aber da war jetzt nichts dabei, von dem ich sagen würde, dass das eine Bezahlung gerechtfertigt hätte.
Nur der Vollständigkeit halber: Er wurde von uns für die Runde nicht bezahlt, kam auf Einladung. Aber in dem Wissen, dass er so was macht, habe ich die angebotene Runde eben unter diesem (besonderen) Aspekt betrachtet.

Ich stelle mir da nebenbei auch noch die Frage : Wird da bei sowas vorab bezahlt oder erst am Ende (des Abenteuers) ? Und was ist, wenn ich (als Spieler) mit der "SL-Leistung" nicht zufrieden bin ? Kann ich dann mein Geld zurück verlangen ?
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: RackNar am 2.09.2022 | 21:38
Ich stelle mir da nebenbei auch noch die Frage : Wird da bei sowas vorab bezahlt oder erst am Ende (des Abenteuers) ? Und was ist, wenn ich (als Spieler) mit der "SL-Leistung" nicht zufrieden bin ? Kann ich dann mein Geld zurück verlangen ?

Ich glaube eher nicht, da es sich wohl um einen Dienstvertrag und nicht um einen Werkvertrag handeln dürfte.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Marduk am 2.09.2022 | 21:44
Es geht doch gar nicht darum, ob man es nicht besser kann, sondern es ist eine Möglichkeit für Leute zu spielen, die eben mal nicht immer leiten wollen. Es gibt einige SL, die mit Soielern „gesegnet“ sind, die sich nun mal nicht bereit erklären ihrem SL auch mal eine Kampagne in ihrem Lieblingsspiel zu bieten. Und allein für die wäre es halt auch eventuell eine Alternative.

Ist ja schön, dass einige das besser können, aber leiten die dann auch kostenfrei eine Kampagne für die Leute, die eben keinen Zugriff auf eine SL haben?
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Alteisen am 2.09.2022 | 21:58
Und andersrum bzw. weitergedacht: Bezahlen die Spieler, die die ganze Zeit kostenlos einen SL bekommen, diesem dann auch den kostenpflichtigen SL, wenn er selbst auch mal spielen will (und die Spieler natürlich wieder mal nicht meistern wollen)?
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Zed am 2.09.2022 | 22:00
Hier Informationen über bezahlte SL aus erster Hand, dank des Eskapodcasts. (https://www.eskapodcast.de/2020/03/29/folge-143-ich-verdiene-als-spielleiter-viel-geld-interview/)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Auribiel am 2.09.2022 | 22:05
Die Frage die sich mir stellt:

Wie geht man als bezahlter SL mit Munchkins oder Taschenlampenfallenlasser u.ä. um? Alle haben dafür bezahlt, bespaßt zu werden, auch die "Spaßbremsen" - wie werde ich allen gerecht?

Da bräuchte man wohl einen Spielvertrag vorab, der das klärt. Sowas zu sehen würde mich interessieren.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Blizzard am 2.09.2022 | 22:07
Es geht doch gar nicht darum, ob man es nicht besser kann, sondern es ist eine Möglichkeit für Leute zu spielen, die eben mal nicht immer leiten wollen. Es gibt einige SL, die mit Soielern „gesegnet“ sind, die sich nun mal nicht bereit erklären ihrem SL auch mal eine Kampagne in ihrem Lieblingsspiel zu bieten. Und allein für die wäre es halt auch eventuell eine Alternative.
Das bestreite ich ja auch gar nicht. Natürlich ist es eine Möglichkeit unter gewissen Voraussetzungen für Leute, sich "bespaßen" zu lassen. Andererseits könnte man genau so gut aber auch sagen: "Traurig, dass Leute einen SL dafür bezahlen müssen, dass er für sie leitet..."
Natürlich ist das eine Alternative. Und wer das machen will, und bereit ist, dafür Geld auszugeben, der kann das meinetwegen gerne tun. Aber ich werde das nicht tun- weder als SL Geld annehmen noch als Spieler für einen SL bezahlen. Wenn Spieler tatsächlich meinen, sie müssten mich (unbedingt) bezahlen, dann sollen sie mir ein Regelwerk schenken oder mich mal zum Essen einladen.

Zitat
Ist ja schön, dass einige das besser können, aber leiten die dann auch kostenfrei eine Kampagne für die Leute, die eben keinen Zugriff auf eine SL haben?
Wenn es nicht online und einigermaßen lokal in der Nähe ist, und es sich nicht um ein System handelt, das ich nicht leiden kann...und die Spieler mit mir als SL und als Gruppe kompatibel sind...klar, warum nicht ?
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: 10aufmW30 am 2.09.2022 | 22:08
Wird da bei sowas vorab bezahlt oder erst am Ende (des Abenteuers) ?

Man zahlt am Beginn der Session. Steht so auf der Seite. Du kannst halt im Nachgang den GM bewerten.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: felixs am 2.09.2022 | 22:28
Und darum erneut die Aussage: "Ich sehe das Problem nicht - das ist ein Angebot, manche nutzen es, zahlen dafür und sind zufrieden, andere finden es doof und lassen es."

Ist im Grunde wie mit Prostitution: Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass es egal ist, ob es Leute gibt, die sich für Sex bezahlen lassen. Man kann ein ästhetisches Problem damit haben. Man kann anführen, was da alles noch an Folge dranhängt.
Man kann sich auch auf den Standpunkt stellen, dass wir halt eine "freie Wirtschaft" haben (was auch immer das ist) und dass das dann halt so ist.
Oder auf den Standpunkt, dass es egal ist, weil man muss ja nicht.

Meine persönliche Position: Ich finde es keine schöne Entwicklung, wenn sich Leute fürs Spielleiten bezahlen lassen. Ich habe keine Energie dafür übrig, mich darüber zu ärgern oder mich darüber groß zu streiten. Mir gefällt es nicht und ich sehe es als Symptom einer Welt, die mir nicht gefällt.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: RackNar am 2.09.2022 | 22:38
Bezahltes Spielleiten mit Prostitution zu vergleichen halte ich schon für sehr gewagt. Das hat schon arg ein Geschmäckle von Kampfrhetorik ...

Warum nicht ein deutlich näheres Beispiel: Warum einen Comedian bezahlen? Ich habe Kumpels die können mich min. so gut den Abend zu lachen bringen ...
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Marduk am 2.09.2022 | 22:45
Bezahltes Spielleiten mit Prostitution zu vergleichen halte ich schon für sehr gewagt. Das hat schon arg ein Geschmäckle von Kampfrhetorik ...

Warum nicht ein deutlich näheres Beispiel: Warum einen Comedian bezahlen? Ich habe Kumpels die können mich min. so gut den Abend zu lachen bringen ...
Danke, das hab ich auch gerade gedacht
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: felixs am 2.09.2022 | 23:05
Naja, meinetwegen.

Ich würde halt schon ein anderes Niveau an Intimität und Interaktion beim Rollenspiel sehen, als bei Bühnenunterhaltung.

Rollenspiel ist eine Form gemeinsamen Spiels. Und der Anspruch sollte (normative Setzung meinerseits) sein, dass alle am Tisch Spaß haben und entsprechend nicht entschädigt werden müssen. Ich würde auch niemanden dafür bezahlen, mit mir Brettspiele zu spielen.

Ist Spielleiten "Arbeit"? Ist Vorbereitungszeit "Arbeit"?
Kann man vermutlich so sehen, gefällt mir aber nicht und ich würde mir dann ein anderes Hobby suchen, wo ich mit dem Dreck nichts zu tun habe.

Was anderes ist natürlich eine Unkosten-Umlage. Wenn der Spielleiter Mateiral kauft, dass dann alle gemeinsam bespielen, dann kann man sich die Kosten teilen, kein Problem.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: RackNar am 3.09.2022 | 08:25
Intimität als Argument? Echt jetzt? Bei etwas, wo es als normal gilt, es mit Wildfremden in aller Öffentlichkeit (Con) zu machen? Und dann das ganze noch als Dreck zu bezeichnen? Mir tüncht, da steck was vollkommen andres dahinter ...

Es gibt kein einziges moralisch oder juristisches Argument gegen bezahltes Spielleiten. Ausser vielleicht einer allg. Kapitalismuskritik 
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Haukrinn am 3.09.2022 | 09:03
"Ich mag's nicht" ist bei einer Freizeitbeschäftigung schon ein legitimes Argument. Man muss dann nur nicht nach jedem Strohhalm greifen, um bezahltes Spielleiten zu verunglimpfen...
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Arkam am 3.09.2022 | 09:32
Hallo zusammen,

ich denke wie bei jedem Angebot gilt das man vergleichen sollte., Ich wüsste zum Beispiel gerne was der Spielleiter den an Ausstattung hat? Das reicht beim Hauptspielleiter meiner Runde von ich habe das Grundregelwerk, über ich habe auch eine Menge Quellenbände bis zu ich habe selbst gegossenes 3D Gelände und mir Figuren bespielbare Papphäuser.
Auch ein kleines Vorgespräch wäre sinnvoll.
Ich persönlich habe in meine selbstgeschriebenen Sache inzwischen diesen Text drinn:"Es ist ein nichtkommerzieller Text es darf also auch kein Anderer damit Geld verdienen. Eine Ausnahme ist wenn Sie gegen Geld spielleitern." - Der kam nach der letzten Tanelorn Diskussion über bezahltes Spielleiten hinzu.
Ich bin selbst Spielleiter und habe schon eine eigene Runde aus Freunden. Da habe ich also keinen Bedarf an an bezahltem leiten.
Ich denke was das Thema etwas emotionaller macht ist das doch wohl die meisten von uns in einer Runde aus Freunden spielen. Wir schenken unseren Hauptspielleitern also Rollenspielbücher zum Geburtstag. Oder wir kaufen sie weil wir etwa einen Charakter aus der Gegend spielen und leihen sie aus. Bei digitalen Texten ist das natürlich schwieriger aber auch da finden sich Lösungen.
Meine Runde besteht aus Leuten 40+ die alle berufstätig sind. Da gibt es eben kaum Probleme mit dem Geld für Material. Früher haben wir es, bei finanziellen Problemen, so gehalten das eben auch schon Mal ein Spieler etwas gekauft und dann eben für die Runde zur Verfügung gestellt hat.

Gruß Jochen
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Fezzik am 3.09.2022 | 10:25
Ist doch eher so. Wenn es Leute gibt die 40 Mäuse bezahlen für 4 Std spielleiten, dann find ich das krass und irgendwo ziemlich beknackt. Aber dann ist das halt so. Ich würds nicht machen. Weder bezahlen noch Geld fürs leiten nehmen...obwohl...hat mal einer dran gedacht das das Schmerzensgeld für den SL sein könnte,  der weiß ja auch nie was ihm blüht. ~;D
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: 10aufmW30 am 3.09.2022 | 10:29
...hat mal einer dran gedacht das das Schmerzensgeld für den SL sein könnte,  der weiß ja auch nie was ihm blüht. ~;D

Stell einfach eine Art Fluch-Schwein auf. Für jedes "Aber in der Realität..." oder "Aber gemäß der Regeln auf Seite..." geht da 1€ rein.

Dann ist deine Nettoausbeute vermutlich noch höher.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Fezzik am 3.09.2022 | 10:39
Super Idee. Den Göttern sei dank hatte ich selbst auf größeren Cons nie so Spieler  :)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Hereagain am 3.09.2022 | 10:42
Mir hat meine Gruppe mal 3 Monate Roll20 geschenkt(kennen uns nur online) ... bin ich jetzt ein bezahlter Spielleiter?

Ansonsten sind wir hier die alten Säcke. Wenn jemand bezahlen möchte, dann ist das legitim. Wenn jemand bezahlt werden will, halt auch. Ich betreibe diese Hobby zum Spaß und möchte auch nicht mit meinen Dienstherren über diese Nebentätigkeit verhandeln... Nach Steuern bleibt eh kaum was.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Samael am 3.09.2022 | 10:48
Fezzik, weißt du, es gibt Leute die geben 40€ für eine besondere Flasche Wein aus, oder ein gutes Essen, oder Go-Kart fahren, oder einen Vergnügungsparkbesuch. Würde ich jetzt alles nicht „beknackt“ nennen und warum sollte es weniger wert sein als ein guter Spielabend?
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Alteisen am 3.09.2022 | 10:58
Mir hat meine Gruppe mal 3 Monate Roll20 geschenkt(kennen uns nur online) ... bin ich jetzt ein bezahlter Spielleiter?

Kommt drauf an: War das Bezahlung oder Bestrafung...? ;)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: felixs am 3.09.2022 | 11:03
Intimität als Argument? Echt jetzt? Bei etwas, wo es als normal gilt, es mit Wildfremden in aller Öffentlichkeit (Con) zu machen? Und dann das ganze noch als Dreck zu bezeichnen? Mir tüncht, da steck was vollkommen andres dahinter ...

Es gibt kein einziges moralisch oder juristisches Argument gegen bezahltes Spielleiten. Ausser vielleicht einer allg. Kapitalismuskritik

Ja, in der Tat. Echt jetzt. Relative Intitmität. Das Wort wird häufig missverstanden. Vielleicht ist "Vertrautheit" besser. Und die muss nicht von Anfang an bestehen - soll sich aber beim Spiel ein Stück weit entwickeln; eine Einladung in die Phantasie anderer, gemeinsame Phantasie etc. Und da steht Geldaustausch, meine ich, im Weg.

Von juristischen Argumenten habe ich nie etwas geschrieben.
Moralische Argumente habe ich vorgebracht. Konkrete Ethik braucht immer eine Grundlage, die jetzt auszuführen, würde vielleicht ein bisschen weit führen. Und natürlich würde meine Argumentation Elemente enthalten, die sich mit martkwirtschaftlicher Optimierungsideologie nicht vertragen.


Und, wie von Anfang an angemerkt, hat das Ganze natürlich eine starke ästhetische, möglicherweise auch subjektive Komponente.

Mir hat meine Gruppe mal 3 Monate Roll20 geschenkt(kennen uns nur online) ... bin ich jetzt ein bezahlter Spielleiter?

Natürlich nicht. Ich vermute aber, das war ohnehin rhetorisch gemeint?
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: RackNar am 3.09.2022 | 11:34
Mich stört es in keiner Weise, wenn jemand das nicht für sich nutzen möchte. Das steht jedem frei. Ein einfaches "Ist nichts für mich." reicht und sollte auch akzeptiert werden.

Was ich hingegen sehr bedenklich finde, ist die moralisierende, abwertende Argumentation und v. a. auch damit die (indirekte) Anklage an Menschen, die es nutzen. Da ist man schon sehr weit im Bereich von "Ihr habt auf die falsche Art Spaß".

Und diese Einstellung schadet mmn extrem unserem Hobby.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: YY am 3.09.2022 | 11:38
Und diese Einstellung schadet mmn extrem unserem Hobby.

Meinst du?
Das ist doch meistens an Empfänger gerichtet, auf die der Sprecher grad mal gar keinen Einfluss hat. Die meisten dürften das Geschrei vom digitalen Affenfelsen ganz gut einordnen können.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: RackNar am 3.09.2022 | 11:44
Meinst du?
Das ist doch meistens an Empfänger gerichtet, auf die der Sprecher grad mal gar keinen Einfluss hat. Die meisten dürften das Geschrei vom digitalen Affenfelsen ganz gut einordnen können.

Ja - denn nicht jeder hat 20 Jahre RPG Erfahrung. Bei den alten Hasen ist es egal, aber Newbees können mit dieser Einstellung, bzw. den oft daraus folgenden Religionskriegen, sehr schnell vertrieben werden.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: YY am 3.09.2022 | 11:46
Geht ja nicht um RPG-Erfahrung, sondern Erfahrung damit, wie sich Leute im Internet verhalten.
Klar, wer sich online überhaupt erst mal ans Thema rantasten will und dann direkt Gegenwind bekommt, wird ggf. abgeschreckt.

Die "klassischen" Wege mit persönlichem Kontakt (und das schließt explizit ein, sich ein paar Kumpels zu schnappen und blindlings loszuspielen) sind dagegen aber mindestens resistent, wenn nicht sogar immun.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: RackNar am 3.09.2022 | 11:51
Geht ja nicht um RPG-Erfahrung, sondern Erfahrung damit, wie sich Leute im Internet verhalten.
Klar, wer sich online überhaupt erst mal ans Thema rantasten will und dann direkt Gegenwind bekommt, wird ggf. abgeschreckt.

Die "klassischen" Wege mit persönlichem Kontakt (und das schließt explizit ein, sich ein paar Kumpels zu schnappen und blindlings loszuspielen) sind dagegen aber mindestens resistent, wenn nicht sogar immun.

Ich als alter Sack behaupte mal, dass inzwischen die Variante übers Internet der Variante "ich schnapp mir Kumpels" längst den Rang abgelaufen hat.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: YY am 3.09.2022 | 11:56
Welche Variante von "übers Internet"?  ;)

Da gibts immer noch genug, wo man zumindest mal keinen Erstkontakt mit ausgeprägten Miesepetern hat.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: RackNar am 3.09.2022 | 12:00
Welche Variante von "übers Internet"?  ;)

Da gibts immer noch genug, wo man zumindest mal keinen Erstkontakt mit ausgeprägten Miesepetern hat.

Und es daher sollte man die Anzahl der Miesepeter auch nicht vergrößern, oder? Ich sage ja nicht, "überall sind Miesepeter", sondern "Miesepeter sind schädlich"
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: YY am 3.09.2022 | 12:06
Ich sage, sie sind egaler, als man meinen könnte.

Davon ab kann ich auf genau einen potentiellen Miesepeter nennenswerten Einfluss ausüben, nämlich auf mich selbst.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: RackNar am 3.09.2022 | 12:11
Ich sage, sie sind egaler, als man meinen könnte.

Und das werden wir, ohne konkrete Daten, leider nie Genau wissen.  8)

Vielleicht habe ich einfach schon zu oft frustrierte Newbees getroffen, die genau deswegen dann keine Lust mehr aufs Rollenspiel hatten.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: klatschi am 3.09.2022 | 12:47
Ist im Grunde wie mit Prostitution: Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass es egal ist, ob es Leute gibt, die sich für Sex bezahlen lassen. Man kann ein ästhetisches Problem damit haben. Man kann anführen, was da alles noch an Folge dranhängt.
Man kann sich auch auf den Standpunkt stellen, dass wir halt eine "freie Wirtschaft" haben (was auch immer das ist) und dass das dann halt so ist.
Oder auf den Standpunkt, dass es egal ist, weil man muss ja nicht.

Meine persönliche Position: Ich finde es keine schöne Entwicklung, wenn sich Leute fürs Spielleiten bezahlen lassen. Ich habe keine Energie dafür übrig, mich darüber zu ärgern oder mich darüber groß zu streiten. Mir gefällt es nicht und ich sehe es als Symptom einer Welt, die mir nicht gefällt.

Naja, meinetwegen.

Ich würde halt schon ein anderes Niveau an Intimität und Interaktion beim Rollenspiel sehen, als bei Bühnenunterhaltung.

Rollenspiel ist eine Form gemeinsamen Spiels. Und der Anspruch sollte (normative Setzung meinerseits) sein, dass alle am Tisch Spaß haben und entsprechend nicht entschädigt werden müssen. Ich würde auch niemanden dafür bezahlen, mit mir Brettspiele zu spielen.

Ist Spielleiten "Arbeit"? Ist Vorbereitungszeit "Arbeit"?
Kann man vermutlich so sehen, gefällt mir aber nicht und ich würde mir dann ein anderes Hobby suchen, wo ich mit dem Dreck nichts zu tun habe.

Was anderes ist natürlich eine Unkosten-Umlage. Wenn der Spielleiter Mateiral kauft, dass dann alle gemeinsam bespielen, dann kann man sich die Kosten teilen, kein Problem.

Danke, dass du nochmal versucht hast, die Position darzustellen, und ich stimme dir auch komplett zu, dass viele Spielleiterinnen und Spielleiter die Vorbereitung etc. sicher gerne machen und es Teil an der Freude des Ganzen ist, das Grundgerüst für die gemeinsam erzählte Geschichte herzustellen und dann zu nutzen und gemeinsam zu entwickeln.

Nur denke ich, dass das überhaupt nicht der "Standard-Anwendungsfall" des bezahlten Spielleitens ist, dass da jemand die Kumpels, also die normale Runde abkassiert. Ich gehe davon aus, dass das vor allem Gruppen an Spielern sind, die gemeinsam (oder getrennt voneinander) jemanden suchen, der ihnen eine längerfristige Kampagne bietet. Für OneShots und Fewshots oder auch Minikampagnen finden sich ja sicherlich viele Leute, die das einfach mal so anbieten, aber meinst du, dass jemand für Leute, die er oder sie nicht kennt, ne Kampagne wie Curse of Strahd starten würde? Einfach nur so?

Ja, in der Tat. Echt jetzt. Relative Intitmität. Das Wort wird häufig missverstanden. Vielleicht ist "Vertrautheit" besser. Und die muss nicht von Anfang an bestehen - soll sich aber beim Spiel ein Stück weit entwickeln; eine Einladung in die Phantasie anderer, gemeinsame Phantasie etc. Und da steht Geldaustausch, meine ich, im Weg.

Von juristischen Argumenten habe ich nie etwas geschrieben.
Moralische Argumente habe ich vorgebracht. Konkrete Ethik braucht immer eine Grundlage, die jetzt auszuführen, würde vielleicht ein bisschen weit führen. Und natürlich würde meine Argumentation Elemente enthalten, die sich mit martkwirtschaftlicher Optimierungsideologie nicht vertragen.

Und, wie von Anfang an angemerkt, hat das Ganze natürlich eine starke ästhetische, möglicherweise auch subjektive Komponente.

Inwiefern würde sich denn die Ästhetik des Spiel ändern, den Aspekt verstehe ich nicht so ganz. Vielleicht kapiere ich auch noch nicht, was du mit dieser ästhetischen Komponente meinst. Es würde mir glaube ich helfen, wenn du es an einem Beispiel konkretisieren oder differenzieren könntest (also zwischen einer befreundeten Gruppe und einer Gruppe mit bezahlter Spielleitung).
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Hereagain am 3.09.2022 | 13:17
Kommt drauf an: War das Bezahlung oder Bestrafung...? ;)

Wir spielen jetzt bald sechs Jahre zusammen... Denke es war keine Strafe. ;)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: takti der blonde? am 3.09.2022 | 13:31
Den Leuten, die mit Spielleitung Geld verdienen möchte ich sagen: Can't knock the hustle.

Persönlich brauche ich das nicht, aus verschiedenen, unwichtigen Gründen.

Im Kontext der Kommodifizierung des Rollozocks beobachte ich solche Entwicklungen mit Skepsis und biete entsprechend immer wieder offene AD&D Runden an.

Zu alten Säcken im Internet: Einfach selbst besser machen! Ich alleine kenne schon zwei kleine TSR-D&D Server, auf denen beständig immer wieder neue Menschen Rollenspiel oder altes D&D zum ersten Mal ausprobieren.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: grannus am 8.09.2022 | 13:14
Aus meiner aktuellen Situation heraus, finde ich diese Plattform als Dauer-SL ganz charmant.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: felixs am 8.09.2022 | 14:18
Ich spiele dann mal wieder den kulturpessimistischen Miesepeter.

Nur denke ich, dass das überhaupt nicht der "Standard-Anwendungsfall" des bezahlten Spielleitens ist, dass da jemand die Kumpels, also die normale Runde abkassiert. Ich gehe davon aus, dass das vor allem Gruppen an Spielern sind, die gemeinsam (oder getrennt voneinander) jemanden suchen, der ihnen eine längerfristige Kampagne bietet. Für OneShots und Fewshots oder auch Minikampagnen finden sich ja sicherlich viele Leute, die das einfach mal so anbieten, aber meinst du, dass jemand für Leute, die er oder sie nicht kennt, ne Kampagne wie Curse of Strahd starten würde? Einfach nur so?

Und das missfällt mir. Ich fände es viel schöner, wenn man einen Weg fände, gemeinsam und ohne Austausch von Geld Spaß zu haben.
Die Mentalität von Leuten, die sich gern mit Rollenspiel in rein konsumierender Form bespaßen lassen wollen, missfällt mir auch grundsätzlich.

Inwiefern würde sich denn die Ästhetik des Spiel ändern, den Aspekt verstehe ich nicht so ganz. Vielleicht kapiere ich auch noch nicht, was du mit dieser ästhetischen Komponente meinst. Es würde mir glaube ich helfen, wenn du es an einem Beispiel konkretisieren oder differenzieren könntest (also zwischen einer befreundeten Gruppe und einer Gruppe mit bezahlter Spielleitung).

Die Ästhetik ist einerseits die der Lebensweise an sich, im Sinne eines Lebensentwurfs, der, meine ich, seine Erfüllung nicht in (bezahltem) Konsum finden sollte.
Andererseits die Ästhetik des Umgangs miteinander - gemeinsame, gleichberechtigte Teilnehmer oder eine Beziehung von Dienstleister und Auftraggeber.
Daraus ergeben sich vielfältige Folgen. Konkret zb. die Verantwortung für die Qualität des Spielerlebnisses, die Bereitschaft zur eigenen Mitwirkung, die persönlichen Beziehungen (Freundschaft oder Mietverhältnis). Sicher noch vieles mehr.

Letztlich: Die Kommerzialisierung eines weiteren Bereichs des Lebens und ein Bereich weniger, der gleichberechtigter, freundschaftlicher Begegnung förderlich ist.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: klatschi am 8.09.2022 | 15:38
Und das missfällt mir. Ich fände es viel schöner, wenn man einen Weg fände, gemeinsam und ohne Austausch von Geld Spaß zu haben.
Die Mentalität von Leuten, die sich gern mit Rollenspiel in rein konsumierender Form bespaßen lassen wollen, missfällt mir auch grundsätzlich.

Aber sind die Spielenden hier auch nur reine Konsumenten? Die meisten Rollenspiele leben ja immer von der wechselseitigen Kommunikation und dem gemeinsamen World Building, anders geht es ja auch quasi insofern kaum, als dass die Spielerfiguren ja irgendwie mit der Welt interagieren müssen. Jede Entscheidung der Spieler:innen hat Auswirkungen, selbst wenn es die Frage ist, ob ich den Dieb auf dem Marktplatz mit ner Magic Missile oder nem Feuerball wegbrezle.
Das bedeutet nun für mich auch im Umkehrschluss, dass das seitens bezahlender Spieler:innen auch nicht zwingend nur eine rezeptive / sich-bespaßen-wollende Haltung sein muss, nur weil sie der Spielleitung Geld zahlen. Ich habe das Gefühl, dass du das aber implizierst.
Anders gesagt: Nur weil ich nen Platz am Tisch habe, heißt das nicht, dass ab nun Kino ist.


Die Ästhetik ist einerseits die der Lebensweise an sich, im Sinne eines Lebensentwurfs, der, meine ich, seine Erfüllung nicht in (bezahltem) Konsum finden sollte.
Andererseits die Ästhetik des Umgangs miteinander - gemeinsame, gleichberechtigte Teilnehmer oder eine Beziehung von Dienstleister und Auftraggeber.
Daraus ergeben sich vielfältige Folgen. Konkret zb. die Verantwortung für die Qualität des Spielerlebnisses, die Bereitschaft zur eigenen Mitwirkung, die persönlichen Beziehungen (Freundschaft oder Mietverhältnis). Sicher noch vieles mehr.

Wegen der Gleichberechtigung siehe meinen Kommentar oben.
Ich sehe hier keine dringende Kausalität aus Bezahlvorgang und Wechsel des Beziehungsgefüges. Es kann sicherlich vorkommen, dass das Verhalten am Tisch ein anderes ist, es muss aber nicht anders sein als eine Con-Runde oder ein FewShot mit random SL aus dem Internet, der mir umsonst ein System vorstellt.

Letztendlich noch ein Gedanke, den ich nun schon von zwei bezahlten SL gehört habe (im Eskapodcast und hier von TrueMaskGames (https://www.youtube.com/watch?v=54VkGXaRUlc)). Für beide war die Entscheidung, professionell SL zu sein, eine, die auch mit Zeitlimitierungen zu tun hatte. Die Leute wollen mehr Spielen, haben Spaß und sind interessiert, die Spielleitungen haben aber auch nicht mehr Zeit als jeder andere Mensch und müssen nebenbei für ihr täglich Brot sorgen. Nun ermöglicht ihnen die neue Rolle, sich voll auf das Rollenspiel zu konzentrieren.
Deine Perspektive klammert da quasi aus, dass sich nun die Ästhetik der Lebensweise dieser Personen ändert - sie können ihren Unterhalt nun (zumindest zum Teil) mit dem Hobby bestreiten, haben mehr Zeit, sich auf die Spiele einzulassen und können (zT) von ihrem Hobby leben und machen etwas, das sie (hoffentlich) glücklich macht. Man könnte doch schon sagen, dass dieses Gut auch etwas wiegen sollte in deinen Überlegungen  :)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Isegrim am 8.09.2022 | 15:42
Wenn man für eine Leistung bezahlt, ist man Konsument; egal, ob man auch was zum Gelingen das Ganzen beiträgt.

Ich stimm felixs hier zu, sympatisch isses mir nicht. Wobei ich mich frage, was man im Leben falsch gemacht haben muss, um für RPG bezahlen zu müssen...
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: felixs am 8.09.2022 | 15:51
@Klatschi: Wenn man von Spielleiten leben kann (was ich mir kaum vorstellen kann), dann ist es kein Hobby mehr.

Ansonsten ist, denke ich, fast alles geschrieben.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: 10aufmW30 am 8.09.2022 | 15:58
@Klatschi: Wenn man von Spielleiten leben kann (was ich mir kaum vorstellen kann), dann ist es kein Hobby mehr.

Sagen wir mal am Wochenende 4 Session und unter der Woche 3 Sessions.

Bei Gehaltswunsch 2500 € brauchst also mindestens 90€ je Session oder ~22€ pro Spieler.

Das ist schon mal ein ganz guter Preis und da ist natürlich nicht eine Stunde Vorbereitung, Werbung, Anschaffung oder Steuern und Abgaben an die Plattform eingerechnet.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Hereagain am 8.09.2022 | 16:11
Sagen wir mal am Wochenende 4 Session und unter der Woche 3 Sessions.

Bei Gehaltswunsch 2500 € brauchst also mindestens 90€ je Session oder ~22€ pro Spieler.

Das ist schon mal ein ganz guter Preis und da ist natürlich nicht eine Stunde Vorbereitung, Werbung, Anschaffung oder Steuern und Abgaben an die Plattform eingerechnet.

Und Steuern...
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: General Kong am 8.09.2022 | 18:11
Manche Leute können oder wollen nicht kochen. Also bezahlen sie Geld und gehen in ein Restaurant.
Manche Leute können oder wollen nicht Auto fahren. Also dingen sie einen Taxifahrer oder geben dem Busmann Geld.
Manche Leute wollen Abnehmen und/ oder fitter werden, wissen aber nicht so recht wie oder sind etwas undiszipliniert oder antrieblos: Sie heuern einen personlichen Trainer.
Und manche Leute können oder wollen nicht spielleiten, aber trotzdem Rollenspielen. Also bezahlen sie einen SL.

Ach wenn mir letzteres persönlich nicht zusagt, sehe ich da keinen Unterschied. Ich muss ja keines der Angebote wahrnehmen, wenn ich es nicht will. Und trotz der Existenz von Restaurants, Taxiunternehmen, Fitnesstrainern gibt es ja imer noch ganz, ganz viele Lete, die selber kochen, selber fahren (Auto, Fahrrad, Moped) und eigenverantwortlich Sport treiben und FDH.

Wenn es da einen Bedarf gibt und Leute ihr Hobby zum Beruf machen können und wollen, sehe ich das als Gewinnsituation für beide Seiten - und wenn das als Gewerbe betrieben steuerpflichtig wird, dann ist eine Arbeitsstelle mehr geschaffen, das Bruttoinlandsprodukt steigt, das Steueraufkommen auch und auch der Finanzminister grinst.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Cormac am 8.09.2022 | 19:32
Also ich persönlich kann die negative Gesamtatmosphäre hier – die dann in Aussagen wie „weiss nicht, was man im Leben falsch gemacht haben muss, um für RPG bezahlen zu „müssen“ gipfelt – nicht recht verstehen. Sicher, der Untergang des Abendlandes steht – mal wieder – kurz bevor, da jetzt der pöse Kapitalismus ins Allerheiligste des bislang rundum anti–kapitalistischen Hobbys einzieht.

Naja……ich weiss nicht, was ich im Leben falsch gemacht habe, aber ich bin eine der traurigen, heruntergekommenen Gestalten, die ihre Selbstachtung bereits so sehr verloren haben, dass sie – wenn ihr schwache Nerven habt, hört jetzt besser auf zu lesen – tatsächlich bei einer bezahlten Spielleiterin spielt. Mea culpa. Bespuckt mich ruhig, wenn ihr wollt.

Seit fast einem Jahr schon. Online. Ich weiss, abgründig. Komischerweise fühle ich mich nicht „nur als Konsument“, da ich tatsächlich selten so viel Einflussmöglichkeiten auf die Ausrichtung der Kampagne hatte. Und selten mehr Nettospielzeit. Katy (so heisst die Zerstörerin alles Guten im Rollenspiel) ist flexibel, immer perfekt vorbereitet, pünktlich, stets bereit auf Ideen und Wünsche einzugehen, verfügt über intensive Kenntnis der Regeln und des Abenteuers. Wir spielen Curse of Strahd, von Katy erweitert und umgearbeitet. Einmal die Woche. Es fällt praktisch nie aus. Es macht sauviel Spass. Ja, dafür zahle ich ca. 15 Dollar pro 4 Stundensitzung. Ich sehe es als eine Art Sonderangebot.

Könnte ich das alles auch bei einem ehrenamtlichen Spielleiter erfahren? Zweifellos. Hab ich aber in den letzten Jahren des Online–Spielens selten. Eher lief es andersrum.

Und jetzt lasst eure Verachtung für meine gescheiterte Existenz auf mich niederprasseln. Ich verdiene es. Ich bin unwürdig. Allerdings auch froh, dass mein verpfuschtes Leben es mir erlaubt nach Ende der Curse Kampagne gleich die nächste bei Katy zu buchen……. ~;D
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Blizzard am 8.09.2022 | 20:17
Kommt drauf an: War das Bezahlung oder Bestrafung...? ;)
Ich würde sagen: Je nachdem, welches System man leiten muss.  >;D

Und ja, ich musste mich echt schwer beherrschen, dass ich diese Steilvorlage zum System-Bashing nicht genutzt und es allgemein formuliert habe... ;)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: klatschi am 8.09.2022 | 20:21
Also ich persönlich kann die negative Gesamtatmosphäre hier – die dann in Aussagen wie „weiss nicht, was man im Leben falsch gemacht haben muss, um für RPG bezahlen zu „müssen“ gipfelt – nicht recht verstehen. Sicher, der Untergang des Abendlandes steht – mal wieder – kurz bevor, da jetzt der pöse Kapitalismus ins Allerheiligste des bislang rundum anti–kapitalistischen Hobbys einzieht.

Naja……ich weiss nicht, was ich im Leben falsch gemacht habe, aber ich bin eine der traurigen, heruntergekommenen Gestalten, die ihre Selbstachtung bereits so sehr verloren haben, dass sie – wenn ihr schwache Nerven habt, hört jetzt besser auf zu lesen – tatsächlich bei einer bezahlten Spielleiterin spielt. Mea culpa. Bespuckt mich ruhig, wenn ihr wollt.

Seit fast einem Jahr schon. Online. Ich weiss, abgründig. Komischerweise fühle ich mich nicht „nur als Konsument“, da ich tatsächlich selten so viel Einflussmöglichkeiten auf die Ausrichtung der Kampagne hatte. Und selten mehr Nettospielzeit. Katy (so heisst die Zerstörerin alles Guten im Rollenspiel) ist flexibel, immer perfekt vorbereitet, pünktlich, stets bereit auf Ideen und Wünsche einzugehen, verfügt über intensive Kenntnis der Regeln und des Abenteuers. Wir spielen Curse of Strahd, von Katy erweitert und umgearbeitet. Einmal die Woche. Es fällt praktisch nie aus. Es macht sauviel Spass. Ja, dafür zahle ich ca. 15 Dollar pro 4 Stundensitzung. Ich sehe es als eine Art Sonderangebot.

Könnte ich das alles auch bei einem ehrenamtlichen Spielleiter erfahren? Zweifellos. Hab ich aber in den letzten Jahren des Online–Spielens selten. Eher lief es andersrum.

Und jetzt lasst eure Verachtung für meine gescheiterte Existenz auf mich niederprasseln. Ich verdiene es. Ich bin unwürdig. Allerdings auch froh, dass mein verpfuschtes Leben es mir erlaubt nach Ende der Curse Kampagne gleich die nächste bei Katy zu buchen……. ~;D

Freut mich auf jeden Fall für dich, dass du Spaß und Freude dran hast.

Ein paar Fragen: Wie kam es zur Entscheidung, eine bezahlte Kampagne zu spielen? Du meintest ja (falls ich das richtig lese), dass die anderen Online-Angebote eher unzuverlässig und schlecht strukturiert waren. Hast du Angebote für Online-Kampagnen for free genutzt oder waren das eher kürzere Dinge?
Ich frage nach, weil eben meine Hypothese ist, dass man gute und vor allem bis zum Ende durchgezogene Kampagnen (!) online nicht wirklich umsonst oder das nur in Ausnahmefällen bekommt.
Und noch ne andere Frage: Hast du das Gefühl, dass die Bereitschaft der Spieler:innen, sich einzubringen, durch das Bezahlen steigt? Man könnte ja auch die These aufstellen, dass das Spiel dadurch, dass man gezahlt hat, intensiver genutzt wird, um quasi mehr bang for your buck herauszubekommen.

Alles in allem finde ich die Positionen in diesem Thread bisher nicht tragisch (bis auf wenige Totalausfälle in der Formulierung, zugegeben...  ::)), aber die zwei bezahlten SLs, die ich kenne, sprechen eben davon, dass sie das nur ungern "an die große Glocke hängen", weil sie in der Community eher angegangen werden dafür. Was ich schade finde. Ich frage mich, ob neben den kapitalismuskritischen Gedanken bei manchen SLs auch eine Art Beißreflex dazukommt, à la: Durch die Bezahlleistung kommt auch eine Wertigkeit der Qualität des Spielleiterns, wie auch immer die gemessen wird. Ich schließe hier gerade niemanden in diesem Thread ein oder will passiv aggressiv indirekt auf irgendjemanden verweisen, das ist gerade eine rein theoretische Annahme. Aber dieses Unwohlsein, dass die Tätigkeit plötzlich irgendwelchen Gütekriterien unterworfen wird, ist natürlich vielleicht ein Grund dafür, dass Bezahl-SLs eher ruppig angegangen werden?
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: FlorianGressConsulting am 8.09.2022 | 20:38
Ich finde bezahlte SL sind eine Option unter vielen.

Einige meiner SLs würde ich jederzeit bezahlen.

Meine Spieler schenken mir zum Geburtstag  Module für FG.
Ich habe schon auf Cons wo es SL Tüten gab gemeistert und gespielt


=》Ich habe also schon bezahlte SLs genutzt, bin dafür bezahlt worden und würde es wieder tun.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Skarabäus am 4.10.2022 | 12:52
Ich bin derzeit in der luxuriösen Situation, dass ich genügend tolle Spielrunden finde, wo ich mitspielen darf und auf der anderen Seite auch ausreichend Mitspielende finde, wenn ich selber leite. Aktuell habe ich also keinen Bedarf einen SL anzuheuern. Aber ich habe in letzter Zeit des öfteren bei Kickstartern neuer RPGs oder Settings gezuckt, wenn eine Belohnung eine Spielrunde bei den Entwicklern beinhaltete. Ich meine, wer kann einem ein neues System besser vermitteln als die Macher? Sollte das nächste Mal diese Option bei einem System angeboten werden, das mich interessiert, werde ich vermutlich zuschlagen.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Jiba am 4.10.2022 | 13:21
Ich meine, wer kann einem ein neues System besser vermitteln als die Macher? Sollte das nächste Mal diese Option bei einem System angeboten werden, das mich interessiert, werde ich vermutlich zuschlagen.

Ich fand gerade das immer... schwierig. (Noch schlimmer ist nur, als User bezahlen zu müssen, damit man Content mit ins Regelwerk schreiben darf... wenn ihr Inhalte braucht, dann bezahlt ihr mich, nicht umgekehrt.)

Das ist im Grunde so als würde man glauben, dass die Game Designer von "Fortnite" oder "Cities: Skylines" auch die besten "Fortnite" oder "Cities: Skylines"-Spieler wären.

Rollenspiele zu schreiben und Rollenspiele zu leiten sind zwei völlig unterschiedliche Skillsets. Kann man gut beim 7th Sea Starter Kit (https://www.youtube.com/watch?v=wQ_uDticZao) mit John Wick gut sehen. Außerordentlich setting- oder regelsouverän ist er nicht. Auch Rollenspielmacher kochen nur mit Wasser und ich habe selbst auch schon die ein oder andere miese Autorenrunde gespielt.  :P
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: tartex am 4.10.2022 | 15:21
ich leite z.B. so gute wie nie Kaufabenteuer, sondern bastel lieber immer was individuelles für meine Gruppe.

Aber auf die Idee, dass ich der authentischere Spielleiter wäre, als jemand, der sich für schnöden Mammon Abenteuer aus der Druckerei ins Hirn pflanzen lässt, bin ich noch nicht gekommen. Dabei hatte Gary Gygax doch Mitte der 1970iger klar Position gegen Kaufabenteuer bezogen!
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: 10aufmW30 am 4.10.2022 | 15:26
Ich meine, wer kann einem ein neues System besser vermitteln als die Macher?

Ich hab keine Erfahrungen aus erste Hand, aber an Hand dessen, was ich so in Lets Plays gesehen habe, bin ich da voll bei Jiba. Entwickler neigen dazu RAI (rules as intended) statt RAW zu spielen. Und oftmals hab ich mich gefragt, was die da spielen. Ohne Zweifel ambitioniert und meistens unterhaltsam, aber eben nicht als Erklärung der Mechanik geeignet und weit von den Regeln und dem Fokus des Buchs entfernt.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: Skarabäus am 4.10.2022 | 15:58
Rollenspiele zu schreiben und Rollenspiele zu leiten sind zwei völlig unterschiedliche Skillsets. Kann man gut beim 7th Sea Starter Kit (https://www.youtube.com/watch?v=wQ_uDticZao) mit John Wick gut sehen. Außerordentlich setting- oder regelsouverän ist er nicht. Auch Rollenspielmacher kochen nur mit Wasser und ich habe selbst auch schon die ein oder andere miese Autorenrunde gespielt.  :P

So habe ich das noch gar nicht gesehen und ehrlich gesagt schaue ich keine Let's Plays o.ä.
Ich bin eher von tartex' Standpunkt ausgegangen. Ich bastel meine Sachen i.d.R. ebenfalls selber und kann daher diese sehr viel besser leiten als gekauftes, weil ich alles im Kopf habe. Und wenn man eigenes Material leitet, schwingt - zumindest bei mir - stets ein Schuss Begeisterung mit, befeuert dadurch dass meinen Ideen durch die Interaktion mit den Spielenden Leben eingehaucht wird. Ich hatte erwartet, dass dieses bei professionellen Autoren noch stärker ausgeprägt ist. Hm. Wenn sich die Kritik nur an der Regeltreue (RAI vs. RAW) orientiert, dann könnte ich das verschmerzen: Die Runde hilft dann zwar nicht, das Spiel wie geschrieben zu erlernen, aber man kann trotzdem eine tolle Spielrunde erleben. Das wäre mir das Geld dann wert (sach ich mal ganz blauäugig  ;)).
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: 10aufmW30 am 4.10.2022 | 16:35
Die Runde hilft dann zwar nicht, das Spiel wie geschrieben zu erlernen, aber man kann trotzdem eine tolle Spielrunde erleben.

Zweifelsfrei
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: zaboron am 9.10.2022 | 07:40
Freut mich auf jeden Fall für dich, dass du Spaß und Freude dran hast.

Ein paar Fragen: Wie kam es zur Entscheidung, eine bezahlte Kampagne zu spielen? Du meintest ja (falls ich das richtig lese), dass die anderen Online-Angebote eher unzuverlässig und schlecht strukturiert waren. Hast du Angebote für Online-Kampagnen for free genutzt oder waren das eher kürzere Dinge?
Ich frage nach, weil eben meine Hypothese ist, dass man gute und vor allem bis zum Ende durchgezogene Kampagnen (!) online nicht wirklich umsonst oder das nur in Ausnahmefällen bekommt.
Und noch ne andere Frage: Hast du das Gefühl, dass die Bereitschaft der Spieler:innen, sich einzubringen, durch das Bezahlen steigt? Man könnte ja auch die These aufstellen, dass das Spiel dadurch, dass man gezahlt hat, intensiver genutzt wird, um quasi mehr bang for your buck herauszubekommen.
Ja das kann ich bestätigen. Habe ja den anderen Bezahltes Spielleiten thread damals gestartet und meine Eindrücke geschildert.
Kostenlose Onlineangebote haben meistens nur sehr niedriges Commitment von den Spielern und regelmäßige Spielerwechsel, nicht erscheinen, oder Ausfallen von Sessions sind an der Tagesordnung.
In der bezahlten Runde bei der ich als Spieler teilnehme, ganz anderer Eindruck. der Kern von 5 Spielern sind alle seit Beginn (eineinhalb Jahre her) dabei. Ausgefallen sind vielleicht 3-4 Sessions bei wöchentlichem Rhythmus. Alle sind engagiert dabei und bringen sich auch ausserhalb der Session selbst ein. Sessions beginnen meist pünktlich und ohne viel Smalltalk
 Ok hochgerechnet sind das pro Jahr >800 EUR die ich ausgebe, für ~150 Stunden Spielzeit. Aber das ist es mir wert, ich hab nicht so viel Zeit und Gelegenheit zum Rollenspielen und hab keinen Nerv/Lust das mit halbgaren Zeug zu verschwenden.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: zaboron am 9.10.2022 | 07:44
noch einen kurze Rechnung, der SL leitet 3 Kampagnen, wenn ich den selben Preis ansetze und durchschnittlich ~6 Spieler pro Kampagne sind das so ~14.4k EUR/Jahr. Nehme mal an dass das am Finanzamt vorbeigeschleusst wird, ist das natürlich nicht ausreichend als Haupteinkommen, aber wenn einem das SL-dasei spass macht (was ich bei meinem SL durchaus das Gefühl habe, er hat genauso viel Spass daran wie wir Spieler), ist es ein ordentlicher Bonus.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: grannus am 9.10.2022 | 08:49
In der bezahlten Runde bei der ich als Spieler teilnehme, ganz anderer Eindruck. der Kern von 5 Spielern sind alle seit Beginn (eineinhalb Jahre her) dabei. Ausgefallen sind vielleicht 3-4 Sessions bei wöchentlichem Rhythmus. Alle sind engagiert dabei und bringen sich auch ausserhalb der Session selbst ein.

Das ist für mich einer der Gründe weswegen ich nun ebenfalls bei startplaying als SL starten werde und hoffentlich auch Spieler finden werde.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: klatschi am 9.10.2022 | 09:05
Ja das kann ich bestätigen. Habe ja den anderen Bezahltes Spielleiten thread damals gestartet und meine Eindrücke geschildert.
Kostenlose Onlineangebote haben meistens nur sehr niedriges Commitment von den Spielern und regelmäßige Spielerwechsel, nicht erscheinen, oder Ausfallen von Sessions sind an der Tagesordnung.
In der bezahlten Runde bei der ich als Spieler teilnehme, ganz anderer Eindruck. der Kern von 5 Spielern sind alle seit Beginn (eineinhalb Jahre her) dabei. Ausgefallen sind vielleicht 3-4 Sessions bei wöchentlichem Rhythmus. Alle sind engagiert dabei und bringen sich auch ausserhalb der Session selbst ein. Sessions beginnen meist pünktlich und ohne viel Smalltalk
 Ok hochgerechnet sind das pro Jahr >800 EUR die ich ausgebe, für ~150 Stunden Spielzeit. Aber das ist es mir wert, ich hab nicht so viel Zeit und Gelegenheit zum Rollenspielen und hab keinen Nerv/Lust das mit halbgaren Zeug zu verschwenden.

Danke für die Rückmeldung - lustigerweise deckt sich das auch mit meinem Eindruck aus dem privaten Umfeld :)
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: grannus am 9.10.2022 | 09:20
Danke für die Rückmeldung - lustigerweise deckt sich das auch mit meinem Eindruck aus dem privaten Umfeld :)

Und das ist echt schade  :q alleine we n, ich deinen Bastel-Thread anschaue und deine coolen Ideen bin ich ganz neidisch auf deine Spieler.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: FlorianGressConsulting am 9.10.2022 | 12:17
Created an account there.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: klatschi am 9.10.2022 | 12:20
Und das ist echt schade  :q alleine we n, ich deinen Bastel-Thread anschaue und deine coolen Ideen bin ich ganz neidisch auf deine Spieler.

Danke für das Lob :)
Ich „sortiere“ inzwischen viel stärker aus und spiele tatsächlich wieder weniger, dafür aber in Gruppen, wo es läuft.
Da habe ich dann auch gemerkt, dass ich mehr davon habe ☺️
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: tartex am 9.10.2022 | 12:34
Blöde Frage, aber kann man startplaying.games/ (http://startplaying.games) nach Sprache filtern?
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: grannus am 9.10.2022 | 12:55
Blöde Frage, aber kann man startplaying.games nach Sprache filtern?

Leider nicht. Zumindest habe ich dazu nichts gefunden.
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: 10aufmW30 am 9.10.2022 | 13:00
Blöde Frage, aber kann man startplaying.games nach Sprache filtern?

Das hätte mich auch sehr interessiert. Leider findet man auch nicht, dass Leute das im Titel versuchen (Deutsch, German, DE, ...).
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: grannus am 9.10.2022 | 13:44
Das hätte mich auch sehr interessiert. Leider findet man auch nicht, dass Leute das im Titel versuchen (Deutsch, German, DE, ...).

Habe bislang mal nur einen gefunden, der das so gekennzeichnet hat. Werde ich auf jeden Fall anders machen.
Wen es interessiert: ich selbst starte mit Blades in the dark (CEREAL? SERIOUSLY!) '
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: grannus am 11.10.2022 | 11:09
Bin jetzt auch online und bin wirklich gespannt.

https://startplaying.games/game/blades-in-the-dark-germandeutsch-willkommen-in-den-schatten
Titel: Re: StartPlaying - Bezahlte Spielleitung?
Beitrag von: klatschi am 11.10.2022 | 19:30
Bin jetzt auch online und bin wirklich gespannt.

https://startplaying.games/game/blades-in-the-dark-germandeutsch-willkommen-in-den-schatten

Viel Erfolg :) 👍