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- Kapitel II –
- Der Jäger und der Riese -
„Warum sind die Pfade länger als das sie kurz sind?“
Zwei Tage sind vergangen seid ihr in diesem Wald geraten sei. Zwei Tage die ihr unter den Bäumen gewandet seid, wie lebende Geister. Ein Tag war anstrengender als der andere und jedes mal wenn ihr glaubt es würde sich etwas verändern, der Wald würde sich lichten und sich vor euch eine weite Grasebene ausbreiten, durchbrochen nur von der Straße gen Norden, dann war es nur die Andeutung einer Lichtung.
In den zwei Tagen habt ihr kein Wild gesehen, keine Spur oder Fährte der man folgen könnte und zuletzt machten sich auch die gelben Pilze rar. Eure Mägen knurren, eure Füße schmerzen und mehr als einmal stolpert ihr über eine Wurzel oder einen Stein als wollte euch der Wald selbst zu Fall bringen, es ist als würde das Moos selbst an euch kleben. Eure Schritte verlangsamen und euch zu Boden ziehen. Die Nächte sind dunkel und begleitet von dem Knacken und rumpeln des Waldes. Es scheint als würde sich der Wald um euch herum verändern, oder es ist nur der Wind welcher die Bäume zum ächzen und stöhnen bringt. Ihr teilt Wachen ein und doch könnt ihr nur unruhig schlafen in der Gewissheit, dass etwas uraltes und böses in diesem Wald sein Unwesen treibt. Aber es zeigt sich euch nicht. Noch nicht.
Feuchtigkeit gibt es genug, auch wenn ihr keinen Bach oder Tümpel gefunden habt, so reicht das das Wasser aus, welches sich im morgendlichen Tau auf allem absetzt.
Emangsiura hat die Führung als ihr an diesem Morgen aufgebrochen seit und ihr erklimmt gerade eine kleine, steinige Anhöhe aus Moosüberwucherten Findlingen da fällt der Elfe etwas ins Auge, was sie die letzten zwei Tage nicht gesehen hat.
Ein gerade Schaft, dunkle Federn, keine Form der Natur, sondern geformt von Menschenhand. Wie ein Fremdkörper in dieser sonst so urtümlichen, alten und verdrehten Umgebung.
Vier Schritt vor euch, auf der Anhöhe steckt ein Pfeil im Boden. Ein Stück Pergament ist um den Schaft des Pfeils gewickelt und zeigt erste Spuren von Schimmel. Dünne Ranken einer Pflanze haben sich um das untere Ende des Pfeils gewickelt und der Wald hat bereits angefangen dieses Zeugnis menschlicher Anwesenheit für sich zu vereinnahmen.
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Emangisura
Im verfluchten Wald
Emangisura nähert sich dem Pfeil vorsichtig und schaut ihn sich etwas genauer an. Dabei versucht sie, falls sie keine Gefahr oder eine Falle entdeckt, das Pergament sachte vom Pfeil zu lösen um es nicht kaputt zu machen.
Falls es möglich ist entrollt sie das Pergament und schaut ob etwas darauf steht.
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Die Elfe kann keine Fallen erkennen und so kommt sie unbeschadet bei dem Pfeil an. Vorsichtig löst sie das Pergament von dem Schaft und rollt es auseinander. Es klebt ein wenig zusammen aber mit etwas Geduld und Fingerspitzengefühl kann Emangsiura den kleinen Zettel zur voller Größe aufrollen. In einer zittrigen Handschrift, welche nur schwer zu lesen ist wurde eine Botschaft auf den Zettel geschrieben.
Mein Name ist Gilte Lagor, Sohn von Rutbjorn Lagor. Durch Zauber welcher größer war als mein Mut geriet ich eine Falle ohne Ausweg. Ich verschieße diesen Pfeil in der Hoffnung, dass ihn jemand außerhalb des Waldes finden wird. Der Wald ist verwunschen und ein mächtiger Zauber liegt auf ihm. Jeder der unter seinen Kronen wandelt ist in ihm gefangen und es gibt keinen Ausweg. Brennt ihn nieder und vertreibt die Menschen, auf das niemand diesen dämonischen Landstrich je wieder betritt. Lasst diese Nachricht in allen Himmelsrichtungen verkünden.
Euer Waldläufer
Gilte Lagor
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Aino
Im verfluchten Wald
"Was hast du entdeckt?", fragt Aino die Elfe mit neu geweckter Energie. Das lange Gehen und die kargen Mahlzeiten haben der jungen Kriegerin nicht viel ausgemacht, doch die fehlende Abwechslung und die Auswegslosigkeit nargen zusehends an Ainos Nerven. Doch nun streckt sie ihre Schultern wieder durch, beschleunigt ihre Schritte und tritt neben die Elfe, um das Pergament lesen zu können. "Darf ich einmal sehen?"
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi hat die entbehrungsreiche Zeit im Wald deutlich mehr zugesetzt als seinen jüngeren Gefährtinnen. Zuletzt musste er sich sichtlich anstrengen, um die Gruppe nicht noch mehr zu verlangsamen. Die kleine Anhöhe, die gerade vor ihnen liegt, raubt ihm den Atem.
So dauert es einen Augenblick, bis der Alte, schnaufend an einen Baum gelehnt, bemerkt, dass Emangsiura etwas entdeckt hat. Erst als Aino nachfragt, erkennt er, dass die Elfe etwas in Händen hält. Ein Lächeln umspielt seine Lippen und er richtet den Blick nach oben, wo die Wipfel der alten Bäume wie immer den Blick auf den Himmel verdecken. Ist dies der erste Schritt raus aus dieser grünen Hölle, Ihr Flowras?
Mit vor Atemlosigkeit zittriger Stimme ruft er den beiden Frauen zu: " Was habt Ihr da gefunden?"
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Vielleicht auf Grund der Verbundenheit der beiden Männer seit dem letzten Abend im Weißen Hirsch, vielleicht auch nur weil er merkt das der alte Nebelwanderer an seine Grenzen kommt, hat Azlahn die Nachhut übernommen.
Immer wenn Gylfi eine Pause braucht achtet er darauf, dass der Alte den Anschluss nicht verliert und sich auf den Weg vor ihm konzentrieren kann. So ist es auch jetzt, am Fuße der Anhöhe wartet er bis Gylfi sie erklommen hat. Erst danach folgt er der Gruppe und schaut etwas skeptisch zu dem Pfeil hinüber.
"Ja mich würde auch interessieren was es damit auf sich hat!" murmelt er leise vor sich hin während seine Hand den Kopf der Axt streichelt und seine Augen in das grüne Zwielicht des Waldtages starren.
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Emangisura
Im verfluchten Wald
Emangisura liest den Zettel laut vor, so daß alle hören können was dort geschrieben steht, und falls jemand den Zettel haben will gibt sie ihn gerne weiter, falls nicht, steckt sie ihn in ihren Beutel.
Danach schaut sie sich kurz um "wenn ich das richtig verstehe, dann kommt der Pfeil wohl aus dieser Richtung und wäre wohl weiter in diese Richtung geflogen wenn er gekonnt hätte. Jetzt ist die Frage ob wir dort hin wollen wo der Pfeil herkommt um zu sehen ob wir von diesem Gilte Lagor noch etwas finden. Oder wollen wir der Flugbahn des Pfeil folgen in der Hoffnung das es uns wirklich aus dem Wald heraus bringt?"
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi hält einige Augenblicke inne, nachdem Emangsiura den Zettel des Waldläufers vorgelesen hat. "Gilte Lagor. Nie gehört, nie gehört...", murmelt er vor sich hin.
Auf Emangsiuras Frage antwortet der Alte mit skeptischem Unterton in der Stimme: " Dieser Waldläufer hatte offenbar keine Ahnung, wenn er glaubte, dass dieser Pfeil außerhalb des Waldes landen würde. Ich glaube nicht, dass wir so den Weg hinaus finden können. Auf der anderen Seite ist es möglich, dass er vielleicht in der Nähe ist und wir ihn oder seine Überreste finden können."
Gylfi wendet sich in die Richtung, von der er glaubt, dass aus ihr der Pfeil gekommen ist. Seine Stirn runzelt sich und er denkt: "Es ist nur die Frage, wie es uns helfen kann, wenn auch dieser Gilte dem Wald hilflos ausgeliefert war.
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Aino
Im verfluchten Wald
"Mir sagt der Name auch nichts.", erklärt Aino, "Aber immerhin meint dieser Gilte Lagor zu wissen, wie er hier gelandet ist. Das ist mehr, als wir wissen."
Als Gylfi sich in die Richtung wendet, aus der der Pfeil gekommen sein dürfte, legt Aino ihm die Hand auf die Schulter. "Lasst mich vorgehen. Wir wissen nicht, ob Gilte Lagor uns wohl gesonnen ist."
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Aino geht voraus und der Rest folgt.
Ihr kommt vielleicht fünfzehn bis zwanzig Schritte weit und umrundet einer der größeren und älteren Bäume da findet ihr die Überreste von dem was mal Gilte Lagor war.
Zwischen Wurzeln, an den Stamm gelehnt sitzt eine in sich zusammengesunkene Gestalt, der fast skelettierte Kopf ist auf die Brust gesunken. Die Haut spannt trocken über die Extremitäten welche zu sehen sind, die Kleidung ist mit Moos überzogen und aus dem Schädel wächst bereits wieder ein Setzling des Baumes an dem er lehnt. Pilze, von der nicht essbaren Art, sprießen auf seiner Schulter. Ein paar alte Fallen liegen neben ihm im Moos, ein alter Bogen lehnt an seiner Schulter und neben dem Stamm steckt ein jetzt rostiges Jagdmesser mit ledernen Griff in der Wurzel. Die ausgemergelte Waffenhand umklammert eine der knotigen Wurzeln und es sieht so aus, als hätte die arme Seele vor ihrem Tod noch etwas in das Holz des Baumes geritzt.
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Aino
Im verfluchten Wald
Mit langsamen Schritten nähert sich Aino dem toten Gilte Lagor. "Der wird uns wohl nicht mehr viel erzählen können.", stellt sie knapp fest.
Noch bevor sie sich den Leichnam näher ansieht, fällt Ainos Blick auf die Wurzel in der Hand des Toten. Vorsichtig versucht sie, ihm die Wurzel aus der Hand zu nehmen um sich anzusehen, was er darauf eingeritzt hat.
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Vorsichtig löst die Kriegerin aus der Westmark die Hand des Toten von der Baumwurzel an die er gelehnt ist. Über ihr, wie ein riesiger Grabstein erhebt sich der Baum, die letzte Ruhestätte des Jägers welcher durch einen Zauber in den Wald gelockt wurde und ihm nicht mehr entkam.
Der Jäger muss vor Hunger und Durst erschöpft gewesen sein, so dass er nicht mehr weiter gehen konnte. Seinen letzten Pfeil hat er durch das Kronendach der Bäume verschossen um andere zu warnen. Auf einem großen Stück der Wurzel hat der Mann in den letzten Tagen, vielleicht Wochen seines Lebens, in denen er auf den Tod wartete die Borke von der Wurzel geschnitzt und ein paar Zeilen hinterlassen. Aino muss ein wenig Moos und Farne entfernen und den einen oder anderen Pilz beseitigen bis sie entziffern kann was der Mann dort in den Baum geritzt hat.
Die Zeilen sind nicht gerade, die Buchstaben ungelenk und nicht jeden kann man lesen, aber das Beste was ein Sterbender seiner Nachweilt hinterlassen konnte.
„Wi…viele Sc…sser..befinden..sich..an..Olt… …uhe“
„War..m sind d.. Pf..e län..r al. da.. sie k..z sind“
„I.t de. Ri.. im Wa..see aus .old oder Sil..r“
„Wer w.. der dri..e .roßme.ster“
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi tritt neben Aino. Er mustert erst den Toten mit einem traurigen Blick, um sich danach die Wurzel näher anzuschauen. Kaum verständlich murmelt er in seinen spärlichen Bart: "Schlösser, Pfade, Gold und Silber, hmm..."
Der Alte schüttelt den Kopf und wendet sich dann an seine Gefährten. Er sagt mit skeptischer Stimme: "Ich weiß, dass ein Mann, der an Durst stirbt, zum Ende hin nicht mehr Herr seiner Sinne ist und sein Verstand sich vernebelt. Ich würde nicht allzuviel darauf geben, was dieser Gilte am Ende seiner Tage meinte, dem Wald mitteilen zu müssen."
Nichtsdestotrotz blickt der skwilde sich um, ob vielleicht irgendwo das Glitzern von Wasser durch die Bäume zu erspähen ist.
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Emangisura
Im verfluchten Wald
Während Aino und Glyfi sich eher auf die Wurzeln und den Text konzentrieren, sucht Emangisura die nähere Umgebung ab und schaut ob sie noch etwas brauchbares an Ausrüstung oder Spuren findet welche ihnen vielleicht noch hilfreich sein könnten.
"Wollen wir in die Richtung gehen wo er vermutlich herkommt? Vielleicht finden wir ja diesen Waldsee und können dort noch weitere Spuren finden?"
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Aino
Im verfluchten Wald
"Und ich weiß, dass eine Frau, die unterzugehen droht, sich an jeden Strohhalm klammert.", antwortet Aino, fügt ihren Worten aber sogleich ein Lächeln hinzu, um dem Spott die Schärfe zu nehmen. "Ihr habt wahrscheinlich Recht, Gylfi. Aber andere Anhaltspunkte haben wir leider nicht. Und so haben wir zumindest etwas, worüber wir nachdenken können, während wir weiter durch diesen verdammten Wald streifen."
Zu Emangisuras Worten nickt Aino zustimmend. "Gute Idee. Gebt mir nur noch ein wenig Zeit, um nachzusehen, ob der Jäger noch etwas bei sich hatte, das wir nützen könnten. Und danach sollten wir seine Leiche wohl noch ordnungsgemäß bestatten. Oder was meint Ihr, Gylfi?"
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi mustert Aino mit einem abschätzigen Blick und denkt bei sich: "Diese Frau kann nur hoffen, über den Strohhalm nicht den Stamm zu übersehen, der sie wirklich ans Ufer trägt."
Tatsächlich antwortet der Alte der jungen Frau mit tonloser Stimme: "Wenn Du meinst."
Auf den Vorschlag, den Toten zu bestatten, reagiert Gylfi viel enthusiastischer. "Das gebietet der Anstand und wird den Flowras wohl gefallen.", sagt er mit anerkennendem Nicken.
Danach wartet der alte Mann, bis die anderen ihre jeweiligen Untersuchungen beendet haben. In der Zeit wirkt er fast, als ob er schläft - er hat sich hingesetzt, der Rücken an einen Baum gelehnt, das Kinn auf die Brust herabgesunken. Gylfi aber spricht erneut ein stummes Gebet, in dem er um Beistand von Magh und Halawen bittet. "Steht uns bei Ihr Flowras und gebt, dass wir nicht so enden mögen wie Gilte Lagor, der Jäger, den der Wald zur Strecke gebracht hat."
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Auch wenn es nur ein toter Jägersmann war den ihr gefunden habt, so durchbrach dies doch das ewige Grün des Waldes. Den Rest des Tages stapft ihr in die Richtung welche ihr für diejenige haltet aus der Gilte gekommen sein muss. Die Dämmerung hat eingesetzt, eure Mägen knurren und ihr fürchtet schon das dieser Tag wieder keine neuen Erkenntnisse bringen wird, außer vielleicht die wirren Zeilen des Toten, da hört ihr vor euch ein grummelndes Grollen.
Es schwillt an und ab, erinnert mal an ein Grunzen und dann wieder an ein…ja…Schnarchen. Nur was auch immer dort schnarcht ist mit Sicherheit kein Mensch. Dafür ist es viel zu laut und zu mächtig. Zwischen den Bäumen halt es wieder, scheint mal aus dieser oder aus jener Richtung zu kommen, aber man könnte dem Schnarchen folgen.
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Aino
Im verfluchten Wald
"Hört ihr das?", fragt Aino die anderen und lauscht dann angestrengt. "Da ist ein Grollen, wie eine herannahnde Lawine. Oder... Nein, eher wie eine sehr, sehr große Kreatur." Mit fragendem Blick schaut Aino in die Runde. "Ich kann das Geräusch nicht näher einordnen. Ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist....aber ich bin neugierig. Vielleicht sollten wir dem Geräusch folgen?."
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi bleibt wie angewurzelt stehen, als er das Grummeln zuerst wahrnimmt. Mit ungläubigen Stimme antwortet er auf Ainos Frage: "Du willst Dir näher anschauen, welches Geschöpf solche Geräusche von sich gibt? Erinnerst Du Dich nicht an Azlahns Geschichte?" Er blickt in Richtung seines Begleiters. "Du hast doch von einem alten Drachen erzählt, oder?", fragt er ihn. "Ich möchte ungern einem Lindwurm direkt ins Maul marschieren."
Der Alte blickt unsicher zwischen den Gefährten umher. Noch weniger will ich aber in diesem Wald alleine zurück gelassen werden. Ihr Flowras, ohne die anderen werde ich nicht lange überleben...
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Azlahn schließt zur Gruppe auf.
„Wenn etwas so laut ist, wir aber sonst nichts hören, wie das Knacken von Bäumen, Schritte oder ähnliches, dann bewegt es sich nicht. Wir können in diesem Wald nicht weit sehen, kaum fünfzehn Schritt in jede Richtung. Jetzt setzt die Dämmerung ein, ich weiß nicht was es ist, oder ob es gefährlich ist, aber ich denke wir sollten einen Blick riskieren.“
Dann fügt er schnell hinzu.
„Zusammen und nicht näher ran als notwendig. Wenn wir Bewegung wahrnehmen, dann…“ er blickt sich ratlos um „…verstecken wir uns?“
Der letzte Halbsatz ist mehr eine Frage als eine Feststellung.
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Emangisura
Im verfluchten Wald
Auch Emangisura bleibt verunsichert stehen als Aino sie alle auf das schnarchen aufmerksam machte. Als Azlahn dann wieder die Geschichte von dem Drachen ins Gedächtnis brachte war Emangisura gefangen in einer Mischung aus Angst und Neugier. Drachen sollen angeblich schreckliche Monster sein, doch waren sie angeblich auch sehr intelligent und man konnte wohl mit ihnen reden. Das war wohl die einzige Chance um hier aus dem Wald heraus zu kommen. Und wenn man wählen kann qualvoll und langsam einen elenden Hungertot zu sterben oder schnell unter einem mächtigen Hieb einer Drachenkralle zu sterben dann wäre diese Option vielleicht nicht die schlimmste Wahl. Und wer konnte schon von sich behaupten einen Drachen gesehen zu haben. Also falls sie es überleben würden dann wäre dies bestimmt eine sehr interessante Erkenntnis aus der man viel lernen könnte.
Emangisura nickte also und stimmte dem Plan zu sich dem vermeintlichen Drachen zu nähern.
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Aino
Im verfluchten Wald
Aino nickt bei Azlahns Worten zustimmend, dann wendet sie sich Gylfi zu: "Mir ist das Risiko wohl bewusst. Nur: Was ist die Alternative? Ich denke, wir müssen mehr darüber herausfinden, was hier vor geht, um eine Chance zu haben, hier wieder wegzukommen."
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Auf Ainos Frage hin zuckt Gylfi nur mit den Schultern. Er lächelt Emangsiura an und meint: "Wenn ich überleben sollte, könnte ich eine Saga über die Begegnung mit einem Drachen verfassen. Das würde den knitterigen Säcken der Skwildhugla gar nicht schmecken, wenn der alte Gylfi aus direkter Anschauung schöpfen kann." Ein Lächeln umspielt seinen Mund.
"Das setzt aber voraus, dass es ein Drache ist und nicht nur ein zu groß geratenes Wildschwein..."
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Langsam, Schritt für Schritt nähert ihr euch dem grollenden Geräusch, das je näher ihr kommt, in der Tat immer mehr an ein Schnarchen erinnert.
Unterden Bäumen herrscht inzwischen ein dunkelgrünes Zwielicht und die Dämmerung schreitet voran um bald in die Nacht überzugehen. Aber noch bleibt euch ein wenig schwindendes Tageslicht.
Über Findlinge und Moos bahnt ihr euch euren weg und dann könnt ihr durch das Unterholz vor euch zwei riesige Füße erkennen und wenig später die Quelle des Schnarchens.
An eine der hohen Tanne gelehnt seht ihr den massigen Leib eines Vidrjotun. An einer Kette um seinen Hals hängen die geborstenen Schwerter ehemaliger Feinde. Ein verschlungener Armreif aus Gold ziert seinen rechten Bizeps und am linken Handgelenk trägt er ein breites Lederarmband für das so mancher Elch sein leben lassen musst. Mit Tau verzurrt zieren eine Reihe von Trollschädeln das Armband, als wären es Perlen. Ein geflochtener Bart entspringt seinem Gesicht, und dichtes Haar bedeckt seine Unterarme und Schultern. Ein Geweih auf der Stirn und Hauer, gleich eines Ebers nur so lang wie menschliche Unterschenkel stehen aus seinem Mund hervor. Selbst jetzt im Sitzen ist sein Schädel mehr als sieben Meter über dem Boden und nimmt man noch seine lang ausgestreckten Beine dazu erreicht er eine staatliche Höhe die irgendwo zwischen fünfzehn und zwanzig Metern liegen muss. Seine riesigen Hände sind über einem stattlichen Bauch gefaltet der sich im Takt des grollenden Schnarchens hebt und senkt.
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Am Geweih und den Hauern erkennt Gylfi das es sich um einen Vidjotun handeln muss. Dies ist wohl die friedlichste aller Riesenarten. Den Legenden nach sind sie sehr landverbunden und in ihren Adern fließt ein Harz, das dem von Bäumen nicht unähnlich ist. Diesem sagt man nach, dass es heilende Kräfte haben soll. Aber wie bei Menschen auch, gibt es welche von guter und welche von böser Gesinnung. Dieser Vidrjotun ist ein eher kleines Exemplar, es soll auch welche geben auf denen ganze Felsen Platz haben oder kleine Haine wachsen.
Dieses Exemplar hier, scheint sich nicht zu fürchten oder es ist ihm einerlei, dass er sich in diesem Wald ohne Schutz und Wachen alleine einfach so zum schlafen an eine Tanne legt.
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Gylfi
In verfluchten Wald
"Ein leibhaftiger vidrjotun, Ihr Flowras helft!", entfährt es Gylfi, der seine Stimme gerade noch zu einem Flüstern senken kann. Mit weiten Augen starrt er den Riesen an und blickt danach zu seinen Gefährten.
Mit einer Geste bedeutet er Ihnen leise zu sein und sich wieder in die Richtung zurückzuziehen, aus der sie gekommen sind.
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Aino
Im verfluchten Wald
Mit einer Mischung aus Neugier und Schrecken betrachtet Aino den Vidrjotun. Auf Gylfis Worte hin nickt sie jedoch knapp und zieht sich langsam und möglichst lautlos zurück. Sobald der Riese aus dem Blickfeld ist, wendet sie sich flüsternd an Gylfi. "Wisst Ihr mehr über Vidrjotun? Wie stehen sie zu Menschen? Sprechen sie unsere Sprache?"
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Emangisura
Im verfluchten Wald
Emangisura war sich nicht sicher ob sie jetzt froh sein sollte das es doch kein Drachen war oder ob die Enttäuschung doch überwog. Sie war ja innerlich doch schon etwas enttäuscht das es nur ein Riese war.
Als sich dann alle zurück gezogen hatte schaute sie ihre Begleiter fragend an "hmmm sollen wir jetzt froh sein das es doch nur ein Riese ist? Oder wären wir mit einem Drachen doch besser zu Rande gekommen?"
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Einige Momente benötigt Gylfi, um sich zu fassen. Ich hätte nicht gedacht, auf meine alten Tage in eine meiner Sagas zu stolpern., murmelt er leise vor sich hin.
Dann räuspert er sich und spricht leise und eindringlich zu seinen Gefährten: "Es scheint ein vidrjotun zu sein. Die sind zumindest nicht alle uns Menschen feindlich gesonnen." Gylfi bezieht die Elfen hier wohl mit ein. "Ich weiß nicht, welche Sprache sie sprechen, aber sie können sich verständlich machen. Wir sollten mit dem Riesen reden können. Wenn er uns aber angreift, stehen unsere Chancen wohl schlecht, auch wenn es ein eher kleiner Kerl ist."
Auf Emangsiuras Einwurf antwortet der Alte: "Von Drachen höre ich nur noch schlimmere Geschichten als von Riesen. Ich für meinen Teil schätze mich glücklich. Der Riese schläft und wir können anscheinend in Ruhe planen, wie wir weiter vorgehen. Er könnte um die Geheimnisse dieses verfluchten Waldes wissen..."
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Emangisura
Im verfluchten Wald
"Wir haben nichts zu verlieren. Entweder sterben wir einen qualvollen hungertot oder unter einem Keulenhieb dieses Riesen. Wenn wir es richtig machen können wir also nur gewinnen. Hat jemand eine Idee was wir dem Riesen für seine Hilfe anbieten können? Ich vermute mal das er uns nicht gerade freiwillig helfen wird."
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Nachdem Azlahn noch eine Weile wortlos in die Richtung des Riesen und des grollenden Schnarchens gestarrt hat schüttelt er den Kopf als müsse er einen Schleier abschütteln. Azlahn hatte die Stimmen der Anderen nur am Rande wahrgenommen, jetzt atmete er einmal durch und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Reisegefährten.
"Unglaublich...ein Riese, ein Vidrjotun. hier und wenn es ihm genauso geht wie uns, dann kann er den Wald nicht verlassen. Vielleicht ist es das was wir ihm anbieten können!"
Es schwang Optimismus in seiner Stimme mit, als wenn der Anblick des Riesen ihm gezeigt hätte, dass nicht sie allein von dem Schicksal betroffen waren, sondern es auch andere in diesem Wald gab, denen es erging wie ihnen. Sie waren nicht alle tot, so wie der Jäger der keinen Ausweg mehr wusste.
"Er sieht nicht so aus als wenn wir irgendwas hätten was wir ihm anbieten können, aber vielleicht können wir ihm versprechen, dass wir ihm den Ausweg zeigen wenn wir einen finden?"
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Aino
Im verfluchten Wald
Aino nickt bei den Worten der Elfe zustimmend. "Ja, ich sehe das genauso. Lasst es uns versuchen." Dann wendet sie sich Gylfi zu: "Wollt Ihr mit ihm sprechen? Ich habe das Gefühl, Ihr seid geschickt im Umgang mit anderen. Und ich kann mir vorstellen, dass ein Vertreter eines so alten Volkes eher auf jemanden mit viel Lebenserfahrung hört."
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi hatte den Ausführungen Emangsiuras und Azlahns aufmerksam gelauscht. Besonders der Gedanke des Elfen, dass der Riese ebenfalls im Wald verloren sein könnte, fand er bedenkenswert. Er nickte dem Gefährten anerkennend zu.
Als Aino vorschlägt, dass er mit dem vidrjotun reden soll, fühlt er sich geschmeichelt und gleichzeitig eine große Verantwortung auf seinen Schultern. "Halawen gib mir Mut und lass mich die richtigen Worte finden!", murmelt der Alte, bevor er mit einem Lächeln antwortet. "Ich will versuchen, mit dem jotun zu sprechen. Bleibt etwas zurück, damit er sich nicht bedroht fühlt, wenn er erwacht."
Mit gemessenem Schritt geht der skwilde zurück zum schlafenden Riesen. Dabei versucht er sich alle Geschichten ins Gedächtnis zu rufen, die ihm hier helfen könnten. Er bleibt in etwa 10 Schritt Entfernung stehen, sammelt sich, räuspert sich und erhebt dann seine Stimme, wobei er die Sprache der Sturmländer wählt. "Großer und mächtiger vidrjotun, erwache! Ich, Gylfi Strypatunga, will mit Dir sprechen..."
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Als Gylfi vor den großen Füßen des Riesen steht überkommen ihn kurz Zweifel, aber er nimmt seinen Mut zusammen und seine Stimmer erschallt Kräftig zwischen den Bäumen.
Es scheint einen Augenblick zu dauern bis die Worte den Riesen erreichen, dann kann Gylfi erkennen, dass eine der Augenbrauen des Riesen anfängt zu zucken. Aus dem grollenden Schnarchen wird ein Schnaufen, dann grummelt der Riese schmatzend, seufzt noch einmal und seine Gesichtsmuskeln kommen wieder zur Ruhe.
Er gleitet zurück in das Land seiner Träume, nur das Schnarchen ertönt nicht mehr.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Ungläubig starrt Gylfi den Riesen einen Augenblick an. Er blickt fragend zu seinen Gefährten und zuckt mit den Schultern. Mit gedämpften Stimme spricht er sie an: "Der jotun schläft ja tiefer als Bär im tiefsten Winter. Ich werde es nochmals versuchen. Oder habt Ihr einen besseren Vorschlag?"
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Aino
Im verfluchten Wald
Aino nickt Gylfi aufmunternd zu und beobachtet dann angespannt die Reaktion des Riesen auf seine Worte. Als dieser jedoch einfach weiterschläft, blickt Aino ähnlich fragend wie Gylfi. "Ich weiß nicht, vielleicht sollten wir auch einfach warten, bis er von alleine aufwacht? Nicht dass wir ihn noch verärgern, indem wir ihn bei seinen Träumen stören. Oder Emangisura bereitet hier in der Nähe wieder so ein köstliches Pilzgericht zu? Vielleicht lässt ihn der Duft erwachen und dann haben wir auch gleich etwas, das wir ihm anbieten können."
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi denkt kurz über Ainos Vorschlag nach, verwirft ihn dann aber mit den Worten "Ich denke nicht, dass wir mehr als einen kleinen Happen für den Riesen zusammenbringen. Und das auf Kosten all unserer Vorräte."
Er wendet sich wieder dem Riesen zu, konzentriert sich und vollführt dann eine komplizierte Folge von Gesten mit seinen Händen. Abschließend deutet er auf den schlafenden Riesen und spricht ein einziges Wort: "Skopjatenmal!"
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Das Wort des alten Mannes verhalt im Wald. Azlahn schaut fragend zu dem alten Mann und blickt zu dem Riesen, doch der zeigt keine Reaktion.
„Was war das Gylfi, was wolltet ihr damit erreichen?“
Der Barkbule macht sich nicht mehr die Mühe zu flüstern, auch wenn er bei seinen Worten immer mal wieder den Riesen anschaut und seine Stimme nicht ganz erhebt.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Etwas ärgerlich blickt Gylfi auf Azlahn, hat doch dessen Frage seine Konzentration auf den überaus schweren Zauber gemindert.
Dann wendet er sich wieder dem Riesen zu und spricht in normaler Lautstärke. Seine Gefährten können eine Abfolge von unverständlichen Lauten vernehmen, als der Alte auf Riesisch zu sprechen versucht.
Gylfi beobachtet den jotun genau, hat er ihn doch mit der vertrauten Sprache aus dem Schlummer erwecken wollen.
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Fast meint Gylfi so etwas wie eine Regung des Riesen wahrgenommen zu haben als er sein bestes Kauderwelsch von sich gibt, doch er scheint sich geirrt zu haben.
Das kurze zucken eines Liedes war wohl eher dem Traum geschuldet in dem sich der Reise befindet und keine Reaktion auf die Worte des alten Mannes.
Aus den Augenwinkel kann Gylfi sehen wie Azlahn schon zu einer Erwiderung ansetzen wollte, wahrscheinlich eine Entschuldigung, sich dann aber zusammenreißt und den Mund hält.
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Emangisura
Im verfluchten Wald
Emangisura zuckt mit den Schultern und schaut die anderen fragend an "und jetzt? Wie bekommen wir den Riese wach? Sollten wir ihn vielleicht mal kräftig schubsen oder doch lieber mal wirklich laut rufen? "
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Aino
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
Angespannt wandert Ainos Blick zwischen Gylfi und dem Riesen hin- und her, während der alte Mann spricht. Als sich abzeichnet, dass der Riese nicht aufwacht, entfährt der jungen Frau ein leiser Seufzer, sie bemüht sich jedoch, ihre Enttäuschung nicht zu zeigen.
„Haltet ein!“ raunt sie Emangisura zu und legt die Hand auf die Schulter der Elfe. „Probieren wir es mit lauterer Stimme, aber schütteln und stupsen wir den Riesen nicht. Wenn er uns im Traum für ein lästiges Insekt hält, dass man mit wildem Gestikulieren vertreibt, kann das leicht unser Ende sein.“
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfis Miene verzieht sich zu einer Grimasse des Widerwillens, als er sich nach Ainos Worten vorstellt, wie er wie eine Mücke oder ein kleiner Käfer von den Händen des Riesen zerquetscht wird.
"Gesprochen wie ein skwilde, der im Geiste seines Publikums ein Bild hervorrufen will. Da schlummert ein Talent." Anerkennend zwinkert der Alte Aino zu. "Versuchen wir es also mit lauterer Stimme."
Gylfi wendet sich wieder dem Riesen zu, formt mit seinen Händen einen Trichter und schreit, noch nicht aus voller Kehle: "Werter Herr jotun, wacht auf, hier sind einige ehrliche Wanderer, die mit Euch reden wollen."
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Gylfis Worte hallen laut durch den Wald. Etwas das auch für euch so neu ist wie der erste Sonnenaufgang. Ihr wart immer darauf bedacht leise zu sein, keinen unnötigen Lärm zu machen, denn wer weiß schon was sich außerhalb eures Sichtfeldes im Dickicht befindet. Doch was der Riese mit seinem Schnarchen nicht aufgeschreckt und angelockt hat wird eurem Rufen kaum mehr Interesse entgegenbringen.
Diesmal ist sich Gylfi sicher, dass sich der Riese nicht nur unbewusst bewegt hat. Ein zucken des Augenliedes, ein Schnaufen, das Wackeln des Baumes an dem er lehnt. Seine Stimme scheint zu dem Reisen durchzudringen.
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Aino
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
Aino beobachtet den Riesen aufmerksam und lächelt Gylfi schließlich zuversichtlich an. "Er scheint Euch zu hören.", raunt sie dem alten Mann mit leiser Stimme zu und wartet, dass Gylfi fortfährt.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Dankbar nickt Gylfi Aino zu, wirft einen kurzen Seitenblick zu Emangsiura und Azlahn und setzt dann wieder die Hände ans Gesicht. Er holt tief Luft und ruft dann mit seiner vollen Kraft: "Jotun erwachet aus Eurem Schlaf. Wir sind in Gefahr!"
Nach Atem ringend stemmt der Alte die Arme in die Seiten und wartet auf eine Reaktion des Riesen.
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Grummelnd und schnaufend öffnet der Riese eines seiner Augen. Der Baum an dem er sitzt erzittert unter seinen Bewegungen und die Hände welcher er bisher über seinem Bauch gefaltete hatte heben sich leicht als er tief einatmet.
„Uhh…ohhh…“ kommt ein Grollen aus seiner Brust dann scheint er ein paar Worte zu sagen, auf einer guturalen, kehligen Sprache. Dem Klang nach scheint er aber mehr zu sich selbst zu sprechen, als zu dem kleinen Mann vor sich.
Er beugt sich leicht nach vorne und blickt Gylfi fragend an, welcher kein Wort von dem verstanden hat was der Riese da gesagt hat.
Es ist deutlich zu merken, dass der Riese sich in einem Dämmerzustand zwischen schlafen und wachen befindet und jeden Augenblick wieder in das Land seiner Träume hinabgleiten kann.
Azlahn welcher die ganze Zeit gebannt auf den Riesen gestarrt hat, stolpert ein paar Schritte nach vorne auf die Lichtung an die Seite von Gylfi.
Die Hände erhoben winkt er dem Riesen zu.
„Mach was…rede mit ihm!“ raunt er dem Skwilde zu.
Der Riese grunzt auf und reibt sich die Augen als müsse er sich vergewissern eben nicht zu träumen, jetzt wo auf einmal zwei winzige Kreaturen vor ihm stehen.
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Aino
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
"Es hat geklappt!", entfährt es Aino mit einer Mischung aus Freude und Überraschung. "Aber ich glaube, Ihr müsst weitermachen, bevor er wieder ins Land der Träume verschwindet."
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi war in der Annahme, dass der jotun gleich erwachen würde, schon einige Schritte zurückgewichen. Jetzt nähert er sich wieder an, murmelt "Ich weiß, ich weiß...", als sowohl Azlahn als auch Aino ihn zum Fortfahren auffordern, und ruft dann mit aller Kraft: "Wacht auf, verdammt nochmal! Wacht auf und redet mit uns! Wir sind in Gefahr. Es geht auch um Euer Leben." Dabei fuchtelt der Alte mit seinen Armen herum, um die Aufmerksamkeit weiter auf sich zu lenken.
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Grunzend, schnaufend und ächzend richtet sich der Riese auf und blickt euch aus verschlafenen, trüben Augen an. Der riesige Baum hinter ihm wackelt und knackt als er vom Gewicht des Vidrjotun befreit ist. Die Schädel der Trolle schlagend klappernd aneinander als sich die Kreatur mit ihren Pranken über die Augen fährt. Ein paar Vögel fliegen auf, die den Kopf des Riesen wohl als Ruheplatz genutzt hatten und verschwinden im Dämmerlicht zwischen den Bäumen.
Seine Beine streckend beugt er sich zu Gylfi nach vorne und fragt ihn etwas in einer Sprache welche der Barde nicht versteht. Zumindest scheint es eine Frage zu sein, wenn man nach dem erwartungsvollen Gesichtsausdruck des Vidrjotun geht.
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Aino
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
Aino blickt zufrieden, als der Riese schließlich erwacht und offenbar nicht beabsichtigt, die Menschen, die seinen Schlaf gestört haben, gleich zu fressen. Also tritt sie einen Schritt vor und verbeugt sich, um dem Riesen Respekt zu zollen. Dann deutet sie auf sich selbst und nennt mit lauter Stimme ihren Namen. Anschließend zögert sie kurz und wirft Gylfi einen fragenden Blick zu, bevor sie ergänzt: "Wir verstehen deine Sprache leider nicht."
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Der Riese reibt sich abermals die Augen als müsse er sich davon überzeugen das er nicht noch am Träumen ist und blickt die junge Kriegerin an.
"Ayyhnouu..." wiederholt er fragend nur um dann wieder irgendwas in der eigenen Sprache zu sagen was sich ein wenig wie "Brakhull" anhört.
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Emangisura
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
Emangisura zuckt mit den Schultern und ruft dem Riesen ebenfalls zu das keiner von ihnen seine Sprache versteht. Diesen Satz wiederholt sie dann in allen ihr bekannten Sprachen. Nach jedem Mal wartet sie einen kurzen Moment und schaut ob der Riese reagiert
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Als das melodische Eika in der abendlichen Waldluft ertönt nickt der Riese und blickt zu Emangsiura.
Als er antwortet ist es eine etwas schleppende zögerliche Variante des Eika, als wenn er es lange Zeit nicht gesprochen hat.
„Ein Kind der Vanir und so weit weg von Soj und seinen Wäldern. Ein Jammer das ihr euch in diesen Ort verirrt habt kleines Wesen. Vier Kleinlinge, wie lange habe ich das nicht mehr erlebt. Vielleicht drei Dutzend Sommer nicht!“
Die anderen können erkennen, das der Riese anscheinend in der Lage ist die Sprache der Elfen zu verstehen und auch zu sprechen.
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Emangisura
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
Emangisura ist sicherlich verwundert, sie so verwirrt das sie zuerst gar nicht merkt das sie weiter auf ihrer Muttersprache spricht "ich grüße dich. Mein Name ist Emangisura, wie nennt man dich? Und woher hast du meine Sprache gelernt? Ja es waren seltsame Umstände die mich und meine Begleiter hier her geführt haben. Wir versuchen gerade einen Weg aus dem Wald heraus zu finden. Vielleicht kannst Du uns ja behilflich sein? "
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„Es ist lange her das ich die Sprache von eurem Volk erlernte als ich noch nicht in dieser Gegend war.“
Die Stimme des Riesen ist schleppend und langsam. Seufzend fängt er an zu gähnen.
„Mein Name ist Barkbull kleine Elfe und dieser Wald hat keinen Weg hinaus. Es ist auch…“ der Riese gähnt wieder und atmet tief aus, während er seine Hände über seinem massigen Bauch faltete „…kein Wald!“
Es scheint fast so als würde der Riese kurz davor stehen mitten im Gespräch wieder einzuschlafen und ob er eine erneute Störung seines Schlafes genauso ruhig hinnehmen würde ist fraglich.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi versuchte gerade erneut, seine ärmlichen Kenntnisse im Weben der húgkraftla zu nutzen, um mit dem jotun auf seiner Sprache zu kommunizieren, als Emangsiura direkt mit ihm zu sprechen scheint. Der skwilde erkennt am melodiösen Klang wohl die Sprache der Elfen, wenn er auch kein Wort versteht.
Hoffentlich kann sie etwas von ihm erfahren, was uns weiterhilft! denkt der Alte hoffnungsvoll und blickt Emangsiura voller Erwartung an. "Nun sag schon! Was spricht der Riese?" platzt es schließlich aus ihm heraus.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Nachdem Emangsiura die Worte des jotun für den Rest der Gruppe übersetzt hat, fragt der Alte die Elfe und damit indirekt auch den Riesen: "Was meint er damit, dass es kein Wald ist?"
Als Gylfi bemerkt, dass Barkbull erneut einzuschlafen droht, wird es ihm zuviel. Er geht auf ihn zu, wobei er ruft: " Bleib gefälligst wach, Du einfältiger Schafskopf!" Der skwilde tappt mit seinem Wanderstecken unsanft gegen das rechte Bein des Riesen.
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Schmatzend wie ein alter Mann der tatsächlich gerade davor war wieder in den Schlaf zu fallen setzt sich der Riese auf und schüttelt den Kopf. Sein Geweih fegt dabei Tannenäste zur Seite und die um seinen Hals hängende Kette aus schweren Gliedern klimpert wie ein Heer Soldaten in Kettenhemden.
„Uh oh…“ übersetzt die Elfe dem Skwilden „…es muss ein Traum sein, ja ich träume noch, so lange habe ich keine Kleinlinge mehr gesehen. Der Wald…“ besinnt er sich dann auf die Frage „…war mal ein Wald vor vielen Jahren, mehr Jahre als diese Tanne Nadeln hat und Tannen habe viele Nadeln! Aber mit dem Blut des alten Wurms sickerte das Böse in den Boden, nährte die Wurzeln der alten Bäume und jetzt haben sie Geschmack daran gefunden. Jetzt ist der Wald kein Wald mehr. Er ist wie das Moos…“ der Riese greift in den Boden und rupfte einen Bereich heraus auf dem Locker ein kleines Zelt platz hätte „…es wuchert, mal hier mal da und einen Weg aus ihm herauszufinden ist schwierig, sehr schwierig. Es gibt Wesen weit mächtiger als Kleinlinge die unter seinem Ästen wandeln und doch nie ans Ziel kommen! Oh ja…“
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Emangisura
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
"Und was ist mit dir? Wie lange bist du denn schon in dem Wald? Willst du ihn denn nicht verlassen? Vielleicht finden wir ja zusammen einen Weg heraus" schreit Emangisura um den Riesen wach zu halten und dafür sorge zu tragen das er sie auch wirklich hört
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Der Vidrjotun runzelt die Stirn bei Emangisuras Frage als müsse er kurz nachdenken.
„Verlassen…“ murmelt er, dann erhebt sich seine Stimme wieder „…oh nein, mir gefällt es hier in dem Wald. Ich werde mich wieder in das Moos legen und schlafen, wenn ihr wollt könnt ihr euch zu mir legen. Der Wald ist zwar blutrünstig, aber man kann in ihm Leben auf eine komische Art herrscht hier Frieden. Draußen ist immer Krieg, hier könnt ihr die wundersamsten Gestalten zusammen sehen und sie bringen sich nicht um. Wisst ihr woran das liegt…“
Er schaut euch groß an bevor er fortfährt.
„…wird Blut in diesem Wald vergossen erweckt das seinen Hunger und das böse Wurzelwerk entsteigt seinem Boden um alles zu töten wessen es habhaft werden kann. Alles was in diesem Wald stirbt ist nicht wirklich tot. Es lauert unter den Steinen, den Wurzeln und keiner wagt es den Wald zu wecken. Ich traf einst einen Krieger des Tenet of Nid und er schwor bei allem was ihm Heilig war, dass selbst der Drache, welcher vor unzähligen Mondesläufen hier erschlagen wurde jetzt dem Wald gehört. Also lasst eure Waffen da stecken wo sie sind und weckt den Wald nicht, das wäre für uns alle fatal!“
„Wenn ihr Kleinlinge einen Weg nach draußen sucht, so habe ich über die Jahre Gerüchte gehört, der Wald spielt mit euch. Ihr müsst seine Geheimnisse lüften eines nach dem anderen und wenn ihr alle seine Geheimnisse kennt, dann vielleicht öffnet sich das Unterholz vor euch und ihr könnt die Grenzen des Waldes übertreten. Aber es ist kein einfaches Unterfangen. Bei meinen Wanderungen traf ich zweimal in vielen vielen Sommern einen Magier und einen Raben, beide spielten ein Spiel, ein kompliziertes Spiel. Der Magier behauptete er kenne alle bis auf ein Geheimnis und er wüsste das der Rabe dasselbe täte. Sie waren beide schlau und durch komplizierte Fragen haben sie wohl herausgefunden das jeder von ihnen die jeweils letzte Antwort auf das letzte Geheimnis kenne, das dem Anderen noch fehlt um den Wald zu verlassen. Doch lasst euch gesagt sein kein Rabe und kein Magier würden die Zeit überdauern die zwischen den zwei malen lag die ich sie getroffen habe. Ich weiß nicht was sie sind und ob sie wirklich alle bis auf ein Geheimnis gelüftet haben!“
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Aino
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
Angespannt lautscht Aino den Worten Emangisuras und beginnt schließlich vor dem Riesen auf- und abzulaufen. Dass sie nicht selbst mit Riesen sprechen kann und stets auf Übersetzungen warten muss, erfüllt die junge Kriegerin offenbar mit Ungeduld. "Sagt ihm, dass Schlafen und Warten keine Optionen für uns sind.", ersucht sie die Elfe schließlich, "unsere Welt wartet auf uns und wir müssen dort unser Schicksal erfüllen!".
Dann marschiert Aino vor den Füßen des Riesen wieder auf- und ab, während sie fieberhaft über dessen Worte nachdenkt. "Emangisura, vielleicht hat der Skwilde eine Ahnung, wie man sich in diesem Wald orientieren kann? Und vielleicht weiß er auch, wo sich der Drache, der Magier und der Rabe befinden? Im Gegenzug verspreche ich ihm gerne, jedes Blutvergießen zu unterlassen, solange es nicht gänzlich unvermeidbar ist!". Bei den letzten Worten blickt Aino den Riesen direkt an, so als würde sie ihm dieses Versprechen direkt geben.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi lauscht mit wachsender Verblüffung und Unbehagen den Ausführungen des Riesen. Seine Gedanken rasen.
Mächtige Wesen, die durch diesen verfluchten Wald wandeln. Der Wald selbst ist erwacht und dürstet nach Blut. Und diesem törichten vidrjotun gefällt das auch noch. Wahnsinn! Der Alte schüttelt sein schütteres Haupt und murmelt kaum hörbar "Verrückter Tor" vor sich hin.
Als der jotun einen Magier erwähnt, wendet sich der skwilde an seine Gefährten: "Vielleicht der Mann, den Aino bei unserem Lager sah..."
Gylfi pflichtet dem Riesen mit einem Nicken bei, als dieser von Gewalt unter dem Blätterdach des Waldes abrät.
Schließlich lauscht er Ainos Ausführungen mit großer Aufmerksamkeit. "Schicksal erfüllen, so so" brummelt er in seinen Bart und mustert die junge Kriegerin intensiv.
Nachdem Aino geendet hat fragt Gylfi den Riesen noch, ob er einen Kleinling, einen Jäger namens Gilte Lagor getroffen hat.
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Der Vidrjotun beugt sich vor um Aino besser hören zu können und wartet dann auf die Übersetzung der Elfe.
„Es gibt Pfade in diesem Wald aber kein Auge mag sie zu erblicken und das Unterholz gibt sie nur frei wenn ihr wisst wie man sie öffnet…ja…ja…“
Der Riese gähnt herzhaft.
„…wo der Magier und der Rabe war, das weiß ich nicht mehr. Es ist zu lange her, vielleicht haben sie ihr Spiel längst beendet oder die Zeit hat sie doch noch eingeholt und ihren Tribut gefordert. Vielleicht hat einer von ihnen dem anderen die letzte Antwort auf die Geheimnisse des Waldes gegeben, wer weiß das schon. Auch weiß ich weder von einem Jäger noch wo der Drache zu finden ist und um den alten Wurm würde ich einen großen Bogen machen. So alt wie der Wald ist muss er aus den dunklen Jahren stammen als euer Volk…“ der Riese wendet sich an Emangisura „…im Krieg mit den Würmern lag!“
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Während er den Ausführungen des Riesen lauscht, schüttelt Gylfi den Kopf. "So wie dieser Kerl es darstellt, haben wir keine Möglichkeit, hier heraus zu kommen. Das kann nicht sein, bei den flowras." Seine Augen glitzern wütend und er fletscht die verbliebenen Zähne.
"Wie sieht es mit einer Truhe, einem Waldsee oder einem Großmeister aus?" Gespannt fixiert der Alte den vidrjotun. Unruhig lässt er den Wanderstab zwischen seinen Händen hin und her wandern.
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Aino
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
"Und habt Ihr eine Ahnung, wie man die Wege öffnet?", ergänzt Aino die Worte Gylfis, wobei nun auch in ihrer Stimme ein wenig Verzweiflung zu hören ist. Je mehr wir über diesen Wald erfahren, desto mehr neue Fragen tun sich auf. So kommen wir nicht weiter.
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Der Riese reibt sich die Augen und blickt euch eine weile stumm und starr an. Fast glaubt ihr schon er wäre mit offenen Augen eingeschlafen, doch dann erhebt er wieder seine Stimme.
„Nein, keine Truhe, keinen Großmeister, einen Waldsee jaaaa, davon kenne ich viele. In fast allen ist das Wasser gut. Ich sehe schon ihr wollte wissen ob ich ein paar Geheimnisse des Waldes kenne. Aber ich habe sie nie wirklich gesucht. Es gefällt mir hier, jedoch verriet mir der Magier das es Fragen und…“ der Riese stockt „…ja Fragen gibt. Die Antwort zu den einen Interessieren den Wald nicht die anderen sind ihm wichtig. Ich kenne eine Frage die wichtig ist und eine die dem Wald nicht wichtig ist. Also das glaube ich, aber ich kenne keine Antworten aber ich kenne einen Pfad der zu alten überwucherten Steinen auf einer Lichtung führt, sie sahen mir ganz nach zwergischer Machart aus und doch wieder nicht. Vielleicht könnt ihr damit etwas anfangen?“
„Jetzt wo wir hier so plauschen und ihr mich geweckt habt, vielleicht mögt ihr mir ein Lied vortragen. Ich habe lange keine Lieder mehr gehört und wenn ich das Lied gehört habe dann verrate ich euch wo der Pfad liegt und wie man ihn beschreitet!“
Ein breites zufriedenes Grinsen schleicht sich auf das Gesicht des Riesen, welches seine großen Zähne enthüllt.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi blickt zu Emangsiura und fragt sie etwas ungläubig: "Er will ein Lied hören?" Er schüttelt den Kopf. "Einen Riesen als Publikum hatte ich noch nie." Der Alte blickt auf die Harfe der Elfe und fragt: "Möchtest Du ihm in Deiner Sprache, die er versteht, vorsingen, oder soll ich?" Erwartungsvoll wartet er die Antwort der Gefährtin ab.
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Aino
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
"Er ist hier seit Jahren ganz alleine.", antwortet Aino Gylfi, "Kein Wunder, dass er sich nach Unterhaltung sehnt." Aino macht eine kurze Pause, bevor sie ergänzt: "Ich bin eine furchtbare Sängerin. Dieses Feld überlasse ich nur zu gerne euch beiden."
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„Singen ist nicht wirklich meine Stärke, auch wenn ich die eine oder andere Weise zum Besten geben könnte. Vielleicht solltet ihr Singen und ich begleite euch so gut es geht, zwar nicht hiermit…“ die Elfe deutet auf die Sternenharfe welche sie an einer Kette um den Hals trägt „…die dient dazu meine Götter zu finden und um zu bestimmen wo sie sich in der Schwärze dort oben aufhalten!“
Sei deutet zum Himmel empor welcher von den Wipfeln der Bäume verdeckt wird.
„Aber ich werde zu eurer Melodie summen und sollte dem Riesen danach sein das eine oder andere übersetzen, was haltet ihr davon alter Meister!?“
Interessiert blickt der Riese von einem zum anderen, er scheint sichtlich gespannt darauf zu sein was er gleich zu hören bekommt.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Mit einem Lächeln nickt Gylfi Emangsiura zu. "So machen wir es. Lass mich nur kurz nachsinnen, was ich dem geehrten Publikum darbieten will." Dabei blickt er zum jotun und denkt Warhscheinlich interessiert es ihn nicht, von den Ränken, Liebschaften und Händeln der Menschen zu hören. Ich denke, ich werde ein Lied vom Drachen Töten anstimmen. Er war ja nicht gut auf die Würmer zu sprechen.
Kurz bespricht sich der Alte mit der Elfe und stimmt dann das Lied "Sigrun und der Lindwurm" an, ein Heldenepos, in dem ein Drache stirbt. Es ist eines der wenigen Lieder, die der skwilde beherrscht, erzählt er doch sonst Geschichten.
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Aino
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
Ob es gut ist, hier in diesem Wald vom Blutvergießen zu singen?, schießt es Aino durch den Kopf, als sie Gylfis Worte vernimmt. Aber da hat der alte Mann auch schon zu singen begonnen. Aufmerksam beobachtet Aino die Reaktion des Riesen.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Mit einer ausladenden Geste bittet der Alte um Ruhe, verneigt sich ungelenk vor dem Vidrjotun und setzt dann mit leiser und zunächst monotoner Stimme an. Anfangs handelt der Gesang in zahlreichen Strophen vom Leben der Sigrun, die mit ihrem Mann Ketil vor unzähligen Jahren ein hartes, aber glückliches Leben in der Wildnis führte. Gylfi malt mit seiner Stimme das Bild von der Idylle, in der das Liebespaar seine Tage genoß.
Unso stärker müssen die Zuhörer den Kontrast zur Verzweiflung und Trauer der Sigrun verspüren, als der Drache seinen Auftritt hat. Ketil überlebt es nicht. Der Gesang des skwilden wird nun lauter, transportiert hier den Schrecken und Terror, den die Lindwürmer verbreiten, aber auch das Leiden der Sigrun.
Nach mehr als einer halben Stunde nähert sich Gylfi dem Höhepunkt der Konfrontation zwischen Schildmaid und Drachengezücht, der Sieg der Sigrun wird episch und heroisch beschrieben. Mit dem Tod des Drachen gelingt die gerechte Rache und das Gute siegt, wie es sich, zumindest in den Sagas, gehört.
Sichtlich angestrengt endet der Alte und verbeugt sich erneut. Aus dem Augenwinkel versucht er einen Blick auf den Riesen zu erhaschen, um einzuschätzen, ob seine Darbietung dessen Wohlwollen findet.
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Der Vidrjotun hört aufmerksam zu und hin und wieder entfährt ihm ein „Ohh…“ oder „Ahh…“ und in diesen Momenten nickte die Elfe Gylfi zu um ihn zu bestärken, dass er den richtigen Ton gefunden hat um den Riesen zu unterhalten.
Als die letzte Strophe zwischen den dunklen Baumstämmen verklungen ist und die Dämmerung langsam in die Nacht übergeht fängt der Riese an sich auf die Schenkel zu klopfen und etwas in seiner rauen tief kehligen Stimme zu sagen.
Im Gegensatz dazu ist die eher weiche, liebliche Stimme von Emangsiura eine Melodie der Natur selbst. Obwohl es nur eine Übersetzung ist welche die Elfe zum Besten gibt schwingt in ihr die gleiche tiefe Begeisterung mit wie sie auch der Riese in seiner Stimme hat.
„Er bedankt sich für diese außerordentliche Vorführung und beteuert, dass er in den letzten Jahreswechseln kein so gutes Lied mehr gehört hat, auch wenn er den Text nicht verstand so hat eure Stimme…“ Emangsiura deutet auf den alten Skilden „…eine Seite in ihm angeschlagen die er lange nicht mehr verspürt hat! Er möchte daher jetzt zu seinem Teil der Abmachung kommen.“
Der Riese nickt eifrig als die Elfe geendet hat und unterhält sich kurz mit ihr. Gespannt könnt ihr sehen wie das Gespräch hin und her geht.
„Nun…“ die Elfe räuspert sich „…der werte Herr Barkbull kennt die Frage zu einem der Geheimnisse welche den Wald interessieren. Sie lautet:
Wer ist der Krieger des Todes?“
weiter weiß er das im Wald falsche Fragen kursieren, deren Antworten den Wald nicht interessieren…“ die Elfe erhebt die Hand „…aber bevor ihr fragt er weiß nicht wie man sie erkennt, es wäre wohl besser meint er wenn wir, sollten wir uns nicht sicher sein für alles eine Antwort suchen. Wer kann schon genau sagen was den Wald wirklich interessiert. Ich glaube wir haben die Frage schon mal gehört und sie soll für den Wald keine Bedeutung haben, denn er ist Anfang und Ende aller Wege im Wald, die Frage lautet:
Warum sind die Wege länger als das sie kurz sind?“
Die Elfe räuspert sich kurz.
„Jetzt wird es ein wenig kompliziert…“ sie blickt zu dem Riesen hinauf und er nickt eifrig „…er hat den Schlüssel zu einem der Pfade im Wald. Dieser soll zu einem alten Zwergengrabmal führen. Dafür müssen wir laut und deutlich folgenden Reim wiederholen und der Wald wird sich vor uns öffnen:
For all there is to wonder
How the beard grew and the treasures be spread
He who did things others could not believe
The trails to Runvid´s cairn Coldhammer lead.
Das wars!“
Der Riese nickt eifrig als die Elfe die letzten Worte übersetzt hat.
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Gylfi
Um verfluchten Wald
Mit einem geradezu bübischen Grinsen beendet Gylfi seine Aufführung. Seine lange Erfahrung im Zentrum der Aufmerksamkeit hatte ihm schon angedeutet, dass der jotun vom Lied angetan war.
Als Barkbull sein Wissen über den verfluchten Wald teilt, wird sich der skwilde seiner Lage und der seiner Gefährten wieder schmerzlich bewusst.
Als der Riese endet, fragt Gylfi mit fester Stimme: "Was sollen wir denn bei einem Zwergengrabmal? Wir wollen den Flowras-verlassenen Wald verlassen!"
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Azlahn welcher dem ganzen Treiben und der Vorstellung des alten Skwilden aus einiger Entfernung zugesehen hatte meldet sich auf Gylfis Frage.
„Jetzt vielleicht noch nichts, dass wir nun den Pfad kennen heißt ja nicht dass wir ihn sofort benutzen müssen. Aber wenn wir irgendwo von irgendeiner Kreatur in diesem Wald hören, dass es eine Frage gibt deren Antwort in einem alten Zwergengrabmal verborgen sein soll, dann wissen wir jetzt wie wir dorthin kommen um nach der Antwort zu suchen!"
Mit einem breiten Grinsen auch etwas zu der Lösung des Dilemmas beigetragen zu haben verschränkt der Barkbrule seine Arme vor der Brust.
„Oder liege ich da etwa falsch…“ fügt er dann deutlich weniger Sicher hinzu.
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Aino
Im verfluchten Wald, vor dem Riesen
Als Gylfi sein Lied beendet, beginnt Aino spontan zu applaudieren, bevor ihr Blick zu dem Riesen wandert und sie erfreut feststellt, dass es diesem ebenfalls gefallen haben dürfte. "Das war großartig!", zollt sie Gylfi Anerkennung, während sie das Gespräch zwischen der Elfe und dem Skwilden abwartet. Als Emangsiura dann berichtet, lauscht Aino mit gerunzelter Stirn, während sie auf den Boden vor sich starrt. Man sieht förmlich, wie angestrengt sie über die Worte nachdenkt und versucht, einen Sinn hinter all diesen Rätseln zu erblicken.
Bei Azlahns Worten nickt Aino. "Ihr habt wahrscheinlich Recht. Wir können das Zwergengrabmal allerdings auch gleich besuchen, immerhin haben wir auch kein anderes Ziel, da wir den Weg hinaus nicht kennen."
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Mit einem Nicken und deutlicher Zufriedenheit nimmt Gylfi Ainos Lob zur Kenntnis. "Danke, zu viel des Lobs" murmelt er daraufhin.
Auf Ainos Vorschlag hin, das Zwergengrabmal direkt aufzusuchen, verfällt der Alte allerdings in grüblerisches Schweigen. In seinem Kopf geht er alle Möglichkeiten durch. Aber es mag ihm nichts einfallen außer dem Pfad, den der jotun ihm und seinen Gefährten aufgezeigt hat.
Schließlich fragt er noch: "Weisst Du, wie wir zu Dir zurück kämen, nachdem wir Dich verlassen haben, Barkbull?"
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Die Elfe übersetzt und der Riese schüttelt den Kopf dann sagt er was zu Emangsiura.
„Er kennt keinen Weg der zu ihm führt, leider!“ sagt die Elfe dann zu Gylfi. „Er sagte auch noch, dass er es vorziehen würde nicht noch einmal in seinem Schlaf gestört zu werden. Ich weiß nicht…“ Emangsiura zögert kurz „…es klang nicht direkt wie eine Warnung, aber auch nicht wie etwas das wir leichtfertig herausfordern sollten. Wenn wir uns zu ihm legen wollen können wir das gerne tun, bei ihm sind wir sicher vor denen den es egal ist ob der Wald erwacht.“
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi scheint erst jetzt zu bemerken, dass die Dämmerung nicht mehr allzu lange entfernt ist. Er blickt sich suchend um und sagt dann mit etwas skeptischem Unterton in der Stimme: "Ich hoffe, dass der jotun kein unruhiger Schläfer ist und sich auf uns rollt, wenn wir hier nächtigen."
Dann kommt ihm ein Gedanke und seine Augen beginnen zu funkeln. "Hat er vielleicht etwas zu essen für uns? Ich habe wenig Lust, die Pilze erneut als einzige Mahlzeit zu verzehren."
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Etwas abseits vom Riesen, aber so dass er noch in Sicht- und Hörweite ist schlagt ihr euer Lager auf. Es wurden noch ein paar Höflichkeiten ausgetauscht und aufgrund der hervorragenden Darbietung von Gylfi und der Begleitung von Emangsiura teilt der Riese ein paar Streifen Elchfleisch mit euch. Was für ihn nur ein winziger Snack sein kann wird euch für die nächsten Tage mit gut abgehangenem Fleisch versorgen, welches eingekocht oder gebraten eine aromatische und stärkende Mahlzeit abgeben wird.
Ausgestattet mit ein paar Neuigkeiten, vollen Bäuchen und von der Müdigkeit eurer Reise übermannt schlaft ihr, vom Schnarchen des Riesen begleitet, unter den Wipfeln der Bäume ein.
Weiter geht’s im nächsten Kapitel (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,125939.0.html)