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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => D&D5E => Thema gestartet von: Gunthar am 15.02.2023 | 23:08

Titel: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 15.02.2023 | 23:08
Was sind die Schwachstellen der 5e? Das soll jetzt aber nicht heissen, dass das System per se Mist ist.

Meines Erachtens mal der HP-Bloat auf beiden Seiten.
Ein CR-System, das viel zu unpräzise ist. Vor allem auf höheren Graden.
Nur in maximal 3 Magische Gegenstände einstimmen zu können. Das bevorteilt Klassen, die auf nicht einstimmbare Gegenstände aufbauen können (zB Kämpfer)
Ab Level 13 kommt mit Ausnahme der Caster kaum noch was dazu. Und dabei werden die Monster immer stärker.
Schlechtes Pointbuy. Bei 15 ist Schluss.
Ideale Spielrange ist Level 3 bis ca. Level 13. Darüber wird es zu swingy in beide Richtungen.
Das Konzentrationssystem, das vor allem Support- und Utilitycharaktere benachteiligt.
Feat auf Level 1 nur mit Hausregeln möglich.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tintenteufel am 15.02.2023 | 23:13
Super Thema! Guter Anfang. Danke, Gunthar!  :headbang:
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 15.02.2023 | 23:22
Dass Klassen, die von kurzen Rasten abhängen und Klassen, die von langen Rasten abhängen, einander nur ebenbürtig sind, wenn man 6-8 mittlere bis harte (und damit überwiegend langweilige) Encounter zwischen jeder langen Rast hat.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: AlucartDante am 15.02.2023 | 23:31
Für mich ist es das schwache Skillsystem:

1. Charaktere wirken alle gleich und generisch, weil man hier kaum einen Schwerpunkt setzen kann.
2. Da man keine Skillpunkte verteilen kann, hat man einfach wenig Möglichkeiten.
3. Die Range ist zu klein. Ob man studierter Theologe ist oder unwissend erhöht die Wahrscheinlichkeit eine passende Klausur zu bestehen um 10 %. Das motiviert doch niemanden dazu ein Studium durchzuhalten. (Es gibt ja die Hausregel, dass man in geübten Skills einfach Vorteil erhält und zwei Würfel würfeln darf, das erscheint mir sinnvoll.)
4. Der typische Magier hat höhere Werte als der Druide in Naturkunde, der Kleriker und Stubenhocker ist besser als der Waldläufer in Survival. Der Magier kennt sich mit Religionen besser aus als der Kleriker.
5. Aufgrund des hohen Glücksfaktors ist es unwahrscheinlich, dass der Dieb am besten bei der Schleichenprobe und der Kleriker am besten bei der Theologieprüfung abschneidet. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung führt regelmäßig zu Frust.

Bei anderen Systemen kann man einfach individuellere Charaktere spielen und der durchschnittliche Tanelornuser schlägt im Regelfall auch keinen Profisprinter im Wettrennen.

DnD5e sorgt einfach regelmäßig für Kopfschütteln.  Ein System muss ja nicht realistisch sein, aber wenn der Kleriker besser in Survival ist als der Waldläufer, dann funktioniert das grundlegende Gamedesign einfach nicht.

@Flaschengeist: Stimmt, das ist auch ein Punkt, der komisch ist. Aber Balancing finde ich weniger wichtig, als dass der Waldläufer grundsätzlich besser in Survival ist als der Kleriker.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 15.02.2023 | 23:34
Da fällt mir was ein: Dass die Lange Rast gleich alle HP heilt.

Fertigkeiten werden auf Level 1 gelernt. Nachher gibt es mit Ausnahme von Feats und allfällige Klassenfähigleiten, keine Möglichkeit mehr, Skills zu erlernen. Das war in der 4e besser gelöst gewesen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 15.02.2023 | 23:45
DnD5e sorgt einfach regelmäßig für Kopfschütteln.  Ein System muss ja nicht realistisch sein, aber wenn der Kleriker besser in Survival ist als der Waldläufer, dann funktioniert das grundlegende Gamedesign einfach nicht.

@Flaschengeist: Stimmt, das ist auch ein Punkt, der komisch ist. Aber Balancing finde ich weniger wichtig, als dass der Waldläufer grundsätzlich besser in Survival ist als der Kleriker.

Ich persönlich mag den D20 ohnehin nicht wegen seiner hohen Varianz aber D&D 5 paart das dann auch noch mit diesem Skillsystem. Insofern volle Zustimmung zu deinem Kritikpunkt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gorbag am 16.02.2023 | 00:05
Gefühlt 90% der Rassen haben Dunkelsicht. Dazu kommt dann das die meisten magischen Klassen beliebig oft per Tag Lichtzauber wirken können. Da kann man als SL direkt jeden Dungeon voll ausleuchten, macht eh keinen Unterschied die meiste Zeit.

Nur magisch begabte Klassen bieten relevante Entscheidungen für die Entwicklung des Charakters (evtl. noch 1-2 Ausnahmen). Die Mehrheit der nicht magischen Klassen hat erschreckend wenig Entscheidungen und meistens auch weniger Optionen für die Individualisierung des Charakters.

Der schon genannte Mix kurze/lange Rast.

Nicht systemabhängig, aber die Abenteuer suggerieren neuen SL, es wäre okay 50$ für ein Abenteuer auszugeben, das noch mal erheblichen Zeitaufwand vom SL verlangt um spielbar zu werden.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: schneeland am 16.02.2023 | 00:13
Die Kernpunkte, was die Regeln betrifft, wären:
- das von AlucartDante angesprochene unterkomplexe Fertigkeitssystem und damit verbunden die viel stärker durchschlagende Varianz des W20
- keine größeren Entscheidungen mehr nach der Wahl der Subklasse auf Stufe 3
- das von Sashael im D&D4 vs. 5-Thread angesprochene Problem, dass es sich bereits auf mittleren Stufen nicht mehr lohnt, Unterstützungszauber zu wirken (und man stattdessen immer besser den stärksten Angriff raushaut)
- Vorteil/Nachteil bietet mindestens eine Abstufung zu wenig; außerdem ist es einerseits die allgemeine Lösung, die man über den Daumen peilen soll, andererseits einem Haufen Stellen mechanisch verregelt

Der Rest ist eher Produktpolitik (Settingbände, immer alle Rassen und Klassen überall reinquetschen, mittelprächtige Kaufabenteuer, etc.).

Irgendwie ist mir aber auch so als hätten wir so einen Thread schon mal gehabt  :think:
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Runenstahl am 16.02.2023 | 00:40
Ich bin in einigen Punkten definitiv anderer Meinung... deshalb frage ich mal: Sollen hier nur Schwachstellen gesammelt werden, oder können wir auch darüber Diskutieren ?

Hier jedenfalls meine Schwachstellen (habe ich auch schonmal in einem anderen Thread aufgelistet):
- Mieser Index der gerne mal zu Frust führt. Du suchst Regel XY (z.B. Tracking). Im Index steht dann dazu "see under travel". Statt gleich die Seitenzahl anzugeben muss man also jetzt im Index den Travel-Eintrag suchen. Und wenn man dann nachliest steht dort das die eigentlichen Trackingregeln im DM-Guide stehen. Aaaargh. (Und das ist kein Einzelfall).
- Ohne Hilfe aus dem Netz sind einige Klassen (Eldritch Knight und Arcane Trickster) mir sehr viel Arbeitsaufwand verbunden weil man mühselig die gesamte Spruchliste durchsehen muss um herauszufinden zu welcher Schule die jeweiligen Zauber gehören.
- Half-Feats mit einem Fixen Bonus auf ein bestimmtes Attribut sind unintuitiv. Wer seiner Charakter effektiv bauen möchte muss vorausplanen (was es schwieriger macht den Charakter ohne Bauchschmerzen in eine ungeplante Richtung zu entwickeln weil die Geschichte dies vielleicht nahelegt). Es ist auch nicht geklärt was passiert wenn man einen Halffeat nimmt obwohl das jeweilige Attribut bereits auf 20 ist. Klar, kann man Hausregeln, aber RAW verfällt dann wohl der Attributspunkt.
- Was Flaschengeist geschrieben hat: Das Balancing setzt eine ganz bestimmte Abenteuerstruktur voraus und die optionalen Gritty Regeln setzen einiges an Umbauarbeiten an den Zaubern voraus damit das noch Sinn macht.
- Das Balancing der 20. Stufe ist bei einigen Klassen stark daneben gegangen (Druide vs Ranger).
- Einige Regeln könnten besser beschrieben oder sortiert sein. Dinge wie Zaubern als Bonusaktion (was dann als Hauptaktion keine Zauber außer Cantrips ermöglicht) sind mMn unnötig kompliziert. Die Auswirkungen von Dunkelsicht (Nachteil auf Wahrnehmungswürfe im Dunkeln) hätte man auch direkt bei Dunkelsicht aufführen können statt später im Abenteuer-Kapitel.
- starke und stärker werdende Cantrips machen es unattraktiv Caster mit Nahkampfoptionen zu versehen da die Cantrips ab Stufe 5 schlicht besser sind. Auf höheren Stufen sind Cantrips dann auch meist besser als niedrig-stufige Zauber (Chromatic Orb z.B. 3D8 Schaden mit Reichweite 90ft, Fire Bolt ab Stufe ab Stufe 11 macht 3D10 Schaden mit 120ft Reichweite). Das empfinde ich als unschön.

Meine abweichenden Ansichten zu einigen genannten Schwachstellen:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 16.02.2023 | 02:23
Tja, da hätte ich ein paar Kommentare zu....

Meines Erachtens mal der HP-Bloat auf beiden Seiten.

Naja, da Angriff/RK etc kaum steigen müssen die HP steigen damit höhere Stufen überhaupt besser sind.
Mechanisch ist das sehr sinnvoll.

Ein CR-System, das viel zu unpräzise ist. Vor allem auf höheren Graden.

Was wäre denn präzise ? Nachkommastellen ?

Nur in maximal 3 Magische Gegenstände einstimmen zu können. Das bevorteilt Klassen, die auf nicht einstimmbare Gegenstände aufbauen können (zB Kämpfer)

Magier können z.B. Stecken leerzaubern und bei der Kurzen Rast einen anderen einstimmen.

Ab Level 13 kommt mit Ausnahme der Caster kaum noch was dazu. Und dabei werden die Monster immer stärker.

TP, Items....

Schlechtes Pointbuy. Bei 15 ist Schluss.

Gutes Point buy. Damit ist noch Luft nach oben bis zur 20.

Ideale Spielrange ist Level 3 bis ca. Level 13. Darüber wird es zu swingy in beide Richtungen.

Stufe 3 hat man nach 2-3 Spielabenden. Und ab 13: warum wird es "swingy" wenn kaum was dazu kommt ?

Das Konzentrationssystem, das vor allem Support- und Utilitycharaktere benachteiligt.

Es benachteiligt sie nicht. Es begrenzt halt was man spielen kann. Ich will hier echt nicht zu 3E zurück.

Feat auf Level 1 nur mit Hausregeln möglich.

Optionalregeln. Bei Feats die XY-Master heissen ist es ja recht vernünftig dass es die nicht auf Stufe 1 gibt (bei anderen eher weniger). Denke die Schwachstelle ist eher dass extrem starke Fähigkeiten in optionalen Feats liegen und dass mache die auf Stufe 1 bekommen können.

Dass Klassen, die von kurzen Rasten abhängen und Klassen, die von langen Rasten abhängen, einander nur ebenbürtig sind, wenn man 6-8 mittlere bis harte (und damit überwiegend langweilige) Encounter zwischen jeder langen Rast hat.

Ganz so stimmt das ja nicht. Aber Klassen mit unterschiedlichen Ressourcenbegrenzungen sind immer nur dann ebenbürtig wenn entsprechend viel zwischen den Rasten gekämpft wird. Das war in der 3E auch nicht anders. Da hilft nur der 4E Ausweg.

2. Da man keine Skillpunkte verteilen kann, hat man einfach wenig Möglichkeiten.

In der 3E hat man fast immer dieselben Skills trainiert. Entsprechend wurde das vereinfacht.  Punkte verteilen lässt sich aber leicht hausregeln.

3. Die Range ist zu klein. Ob man studierter Theologe ist oder unwissend erhöht die Wahrscheinlichkeit eine passende Klausur zu bestehen um 10 %.

Die Annahme ist falsch. Ein Stufe 1 Kleriker ist studierte Zauberwerfer der ggf ein wenig Theologie mitbekommen hat. Warum sollte ein Skill, von dem man zu Anfang 5 hat dasselbe sein wie ein Studium das 5 Jahre exklusive Beschäftigung braucht ?

4. Der typische Magier hat höhere Werte als der Druide in Naturkunde, der Kleriker und Stubenhocker ist besser als der Waldläufer in Survival. Der Magier kennt sich mit Religionen besser aus als der Kleriker.

Der Magier ist halt ein Bücherurm der viel weiss. Das gilt aber auch nur wenn der Druide Int 10 hat. Und der Waldläufer hat oft WIS 14 und damit Survival +4.


5. Aufgrund des hohen Glücksfaktors ist es unwahrscheinlich, dass der Dieb am besten bei der Schleichenprobe und der Kleriker am besten bei der Theologieprüfung abschneidet. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung führt regelmäßig zu Frust.

Naja, der Dieb kommt ja beim Schleichen recht schnell an den Punkt wo er konkurenzlos ist.

DnD5e sorgt einfach regelmäßig für Kopfschütteln.  Ein System muss ja nicht realistisch sein, aber wenn der Kleriker besser in Survival ist als der Waldläufer, dann funktioniert das grundlegende Gamedesign einfach nicht.

Naja, das grundlegende Gamedesign geht davon aus dass Skills in erster Linie ein Hobby und damit nicht so wahnsinnig wichtig sind. Ich finde auch nicht dass das Skillsystem besonders gut ist, aber so dramatisch ist das auch nicht. Und viele Kritiken beruhen ggf auf falscher Verwendung des Systems. Wenn die Theologieprüfung aus 50 Fragen besteht die jeder ein Skill check sind dann ist der Unterschied nicht mehr nur 10%.   

Da fällt mir was ein: Dass die Lange Rast gleich alle HP heilt.

In 3E hat man Stäbe verwendet. In 2E hat man gerastet bis man wieder voll war. Die lange Rast hat immer alle TP geheilt, die Frage ist nur wie kompliziert. Aber es ist schon richtig dass es Storytechnisch nicht gut ist dass innerhalb der Verletzungsregeln
alles duch einmal schlafen weggeht.

Gefühlt 90% der Rassen haben Dunkelsicht. Dazu kommt dann das die meisten magischen Klassen beliebig oft per Tag Lichtzauber wirken können. Da kann man als SL direkt jeden Dungeon voll ausleuchten, macht eh keinen Unterschied die meiste Zeit.

Dunkelsicht ist ja nicht erst seit 5E verbreitet. Aber weil Menschen mit Feat so gut sind ist das eigentlich eine sehr relevante Entscheidung: Feat oder Dunkelsicht. Der Lichtzauber dagegen ist eher wie eine Fackel. Kann man machen, aber dann wird man aus grosser Entfernung gesehen. Das ist bei weitem nicht dasselbe wie ein ausgeleuchtetes Dungeon.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 16.02.2023 | 07:39
Hier werden sich ziemlich schnell echte Schwachstellen und persönliche Vorlieben und Abneigungen wild vermischen. Des einen Bug ist des anderen Feature und für die einen relevanter als für andere. Bsp:
Bei anderen Systemen kann man einfach individuellere Charaktere spielen
Aber Balancing finde ich weniger wichtig, als dass der Waldläufer grundsätzlich besser in Survival ist als der Kleriker.
- Vorteil/Nachteil bietet mindestens eine Abstufung zu wenig;
Ich finde es super, dass das Skillsystem nicht so feingranular ist, weil ich nicht jedes Fluff-Detail in Regeln abgebildet haben muss und es lieber übersichtlich habe. Ich finde Wildnis-Kleriker gar nicht schlimm und Balancing deutlich wichtiger. Und Vorteil/Nachteil war für mich eine Offenbarung, die endlich von der lästigen Rechnerei mit Einflussfaktoren weg gegangen ist und einer der stärksten Pluspunkte des Systems.

Nur in maximal 3 Magische Gegenstände einstimmen zu können. Das bevorteilt Klassen, die auf nicht einstimmbare Gegenstände aufbauen können (zB Kämpfer)
Ab Level 13 kommt mit Ausnahme der Caster kaum noch was dazu.
Punkt 1 bevorzugt Kämpfer, Punkt 2 bevorzugt Caster, Problem gelöst, oder?  ~;D



Ich denke worüber sich sich die meisten einig sind ist, dass das Herausforderungsgrad-System präziser sein könnte. Mit Tools wie https://koboldplus.club/#/encounter-builder oder einer gewissen Übung funktioniert das Encounter-Design zwar passabel, aber zuverlässig ist was anderes. Hier wäre eine Verbesserung wirklich schön.

Mein größtes Problem mit D&D5 ist das völlig andere Spielgefühl auf Stufe 1 aufgrund der viel höheren Tödlichkeit. Schon ab Stufe 2 fühlt es sich deutlich heroischer an. Gerade Anfänger, die oft noch kein Gefühl für Gefahren haben, haben hier mit deutlich Sicherheitsnetz als später im Spiel, das läuft für mich einfach völlig falsch.

Was für mich auch nie wirklich funktioniert hat ist Reiterkampf. Da sehe ich eine (kleine) Schwachstelle. Die Verbreitung von Dunkelsicht ist übertrieben, da stimme ich zu.
Einigen meiner Spieler fehlt ein vernünftiges Crafting-System.

Ich würde mir wie anderswo schon geschrieben die Möglichkeit für einen nichtmagischen Waldläufer wünschen. Ich habe zwar prinzipiell im Gegensatz zu anderen kein Problem mit der weiten Verbreitung von Magie bei D&D, aber ein paar mehr Optionen für nichtmagische Charaktere wären schön. Das ist aber eher ein persönlicher Wunsch als eine Schwachstelle.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 16.02.2023 | 08:22
Ich muss da aikar zu stimmen, vieles was hier als Schwachpunkte angesehen wurde, ist nur deshalb einer, weil es nicht mit den eigenen Vorlieben vereinbar ist. Auch wenn ich nicht mit allen Regeln zu frieden bin und wohl etliches anders gelöst hätte, sehe ich in den extrem ausgetesteten 5e-Regeln (11(!) Regelfassungen, veröffentlicht zwischen August 2012 und August 2013), so wie sie 2014 veröffentlicht wurden, keinerlei Schwachpunkte. Ich sehe sie eher in dem Material, welches in den letzten Jahren veröffentlicht wurde. Aber auch da werden einige sagen, dass für sie diese Regeländerungen keine Schwachpunkte sind. Viele Regeln, die einigen Spielern fehlen, wurden absichtlich weggelassen.
Für mich liegen die eigentlichen Schwachpunkte von 5e nicht in den regeln, sondern in der Qualität des veröffentlichten Materials, welches deutlich unter der von 3e. Aber das hat wieder andere Gründe.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 09:19
Zumindest muss man zwischen Kritik trennen welche Dinge betrifft die einfach nur nicht dem Designziel entsprechen (eingeschränkter Spielfokus, fehlende Einbindung von Nichtkampfsituationen) und solchen bei welchen das Designziel schlicht verfehlt wurde (mangelhafte Individualisierung durch schlechtes Balancing, hoher Diskussionsbedarf bei schlecht durchdachten / schlecht formulierten Regeln, Monster & Encounterdesign mit vielen Flicken)

Die 5E Designer haben z.B. oft genug gesagt, dass sie sich wieder auf die Core Story fokussieren möchten und das eben Fertigkeiten und damit verbundene Herausforderungen nicht im Fokus stehen. Das eher rudimentäre Fertigkeitssystem mag darum nicht den eigenen Spielvorlieben entsprechen, aber dies war eben auch gar nicht das Ziel.

Advantage / Disadvantage dagegen hatte als offizielles Designziel Dinge zu vereinfachen und dafür zu sorgen sich weniger verschiedene Modifikatoren merken zu müssen. Aber stattdessen muss man sich immer noch genau gleich viele Dinge merken - und hat mehr Diskussionspotenzial, denn die Ausgestaltung der Regel ist nicht allzu durchdacht und sorgt für eine teilweise skurrile Distanz der Regelmechanik zur Beschreibung der Spielwelt.

Und natürlich kann man trotzdem bei beiden Kategorien immer sagen "und das stört mich nicht". Letztlich glaube ich nicht, dass es Sinn macht die 5E allzu sehr zu kritisieren. Es ist innerhalb ihres Spielfokus ein wirklich gutes Spiel und wenn mich jemand fragt "welches D&D würdest du für lockeres Bier & Brezel Spiel empfehlen" ist die Chance durchaus hoch, dass ich da: "Na klar die 5E" sagen würde. Nicht alles funktioniert wie es soll, über viele Ecken und Kanten muss man regelrecht hinwegsehen und auf viele Fragen die sich aus Diskrepanzen der Mechanik zum Spiel ergeben bleibt als Antwort nur "ist halt so" oder "ne, da ignorieren wir die Regeln mal lieber".

Aber man bekommt auch etwas dafür. Zum einen viele Mitspieler und zum anderen auch so eine gewisse "lass mal 5e grade sein" Einstellung, eine Spielweise welche halt nicht bei jeder Regel gleich überlegt ob sie nun wirklich gut durchdacht oder für alle Situationen passend ist.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: schneeland am 16.02.2023 | 09:26
Hier werden sich ziemlich schnell echte Schwachstellen und persönliche Vorlieben und Abneigungen wild vermischen. Des einen Bug ist des anderen Feature und für die einen relevanter als für andere. Bsp:Ich finde es super, dass das Skillsystem nicht so feingranular ist, weil ich nicht jedes Fluff-Detail in Regeln abgebildet haben muss und es lieber übersichtlich habe. Ich finde Wildnis-Kleriker gar nicht schlimm und Balancing deutlich wichtiger. Und Vorteil/Nachteil war für mich eine Offenbarung, die endlich von der lästigen Rechnerei mit Einflussfaktoren weg gegangen ist und einer der stärksten Pluspunkte des Systems.

Klar, da spielen auf jeden Fall Präferenzen rein. Wobei man hier m.E. auch ein bisschen aufpassen muss: es geht ja bei diesen (wahrgenommenen) Schwachstellen ja nicht darum, dann gleich wieder zur feingranularen Lösung von D&D 3.x zurückzugehen. Auf der Skala zwischen 3e und 5e ist ja noch ein Stück Platz für andere Lösungen.

Generell kann man, glaube ich schon festhalten, dass in 5e nach der Charaktererschaffung und Wahl der Subklasse nur noch relativ wenige Anpassungsmöglichkeiten für einen Charakter bestehen (hauptsächlich ASIs; für den Rogue ggf. noch Reliable Talent und Expertise, aber eben auch nur für diese Klasse) bzw. Differenzierungsmöglichkeiten generell stark zurückgefahren hat (gleiche Zauberlisten für verschiedene Klassen, Advantage/Disadvantage nur mit einer Stufe, Concentration nur auf einen Zauber) und man dadurch, mechanisch betrachtet, eher Archetypen spielt als individuell angepasste Charaktere. Wenn 5e jetzt natürlich genau den persönlichen Sweet Spot trifft, kann ich aber nachvollziehen, dass man hier eher keinen Änderungsbedarf sieht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 16.02.2023 | 09:37
...
Advantage / Disadvantage dagegen hatte als offizielles Designziel Dinge zu vereinfachen und dafür zu sorgen sich weniger verschiedene Modifikatoren merken zu müssen. Aber stattdessen muss man sich immer noch genau gleich viele Dinge merken - und hat mehr Diskussionspotenzial, denn die Ausgestaltung der Regel ist nicht allzu durchdacht und sorgt für eine teilweise skurrile Distanz der Regelmechanik zur Beschreibung der Spielwelt.
...
Das sehe ich anders. man muss sich nicht mehr merken. man muss sisch nur merken, wann es Vorteile  bzw. Nachteile gibt, aber man muss sich jetzt nicht mehr die Höhe des betreffenden Modifikators merken.
Das es durch diese Regel skurrile Effekte geben kann, ist klar, aber hier sollte dann der DM so frei sein und eingreifen. Es wäre vielleicht besser gewesen, wenn es mehrere Stufen von Vor-und Nachteilen gegeben hätte, aber dies hätte die Regeln wieder verkompliziert.
Wie ich schon schrieb, wurden diese Regel doch ausführlich getestet und hat die Betaphase überstanden.
...
Generell kann man, glaube ich schon festhalten, dass in 5e nach der Charaktererschaffung und Wahl der Subklasse nur noch relativ wenige Anpassungsmöglichkeiten für einen Charakter bestehen (hauptsächlich ASIs; für den Rogue ggf. noch Reliable Talent und Expertise, aber eben auch nur für diese Klasse) bzw. Differenzierungsmöglichkeiten generell stark zurückgefahren hat (gleiche Zauberlisten für verschiedene Klassen, Advantage/Disadvantage nur mit einer Stufe, Concentration nur auf einen Zauber) und man dadurch, mechanisch betrachtet, eher Archetypen spielt als individuell angepasste Charaktere. Wenn 5e jetzt natürlich genau den persönlichen Sweet Spot trifft, kann ich aber nachvollziehen, dass man hier eher keinen Änderungsbedarf sieht.
Auch all diese Kritikpunkte waren Absicht. Man wollte mit 5e ein Regelwerk schaffen, welche Fans aller bisherigen Editionen zu frieden stellt. deshalb hat man auch Elemente aus verschiedenen Editionen übernommen. Die geringen Individualisierungsmöglichkeiten der Charaktere stammen z.B. aus den frühen D&D-Editionen (OD&D - AD&D 2e).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 16.02.2023 | 09:39
[...]und man dadurch, mechanisch betrachtet, eher Archetypen spielt als individuell angepasste Charaktere.

Wobei das wiederum natürlich ein gutes Stück weit schlicht in der Natur von Klassensystemen verankert und also auch grundlegende Heilige-Kuh-D&D-Tradition ist -- in den Old-School-Editionen war das eher noch ausgeprägter. Man kann sich also an der konkreten D&D5-Implementierung im Detail stoßen, aber grundsätzlich hat man sich mit der Wahl von D&D oder eines Derivats davon eigentlich schon ganz allgemein auf das Archetypenspiel eingelassen; daß es auch anders geht, beweisen dann andere Systeme von außerhalb dieser Familie.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 09:45
Das sehe ich anders. man muss sich nicht mehr merken. man muss sisch nur merken, wann es Vorteile  bzw. Nachteile gibt, aber man muss sich jetzt nicht mehr die Höhe des betreffenden Modifikators merken.
Das es durch diese Regel skurrile Effekte geben kann, ist klar, aber hier sollte dann der DM so frei sein und eingreifen. Es wäre vielleicht besser gewesen, wenn es mehrere Stufen von Vor-und Nachteilen gegeben hätte, aber dies hätte die Regeln wieder verkompliziert.

Der Punkt ist der: Wenn es nur darum ginge sich die Höhe des Modifikators zu merken könnte man diesen an die Aktion dran schreiben. (machen ja auch diverse D&D Editionen so).

Oder einen fixen Wert zuweisen. Wäre die einfachere Lösung ohne die Nachteile des 5E Systems.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 09:52
Wobei das wiederum natürlich ein gutes Stück weit schlicht in der Natur von Klassensystemen verankert und also auch grundlegende Heilige-Kuh-D&D-Tradition ist -- in den Old-School-Editionen war das eher noch ausgeprägter. Man kann sich also an der konkreten D&D5-Implementierung im Detail stoßen, aber grundsätzlich hat man sich mit der Wahl von D&D oder eines Derivats davon eigentlich schon ganz allgemein auf das Archetypenspiel eingelassen; daß es auch anders geht, beweisen dann andere Systeme von außerhalb dieser Familie.

Ich denke hier ist es einfach die Frage was man vergleicht. Verglichen mit AD&D ist die Charaktervielfalt und Individualisierungsmöglichkeit in etwa auf einem Niveau. 5E bringt mehr Optionen, dafür AD&D mehr konkrete Regeln um aktiv Charaktervielfalt zu fördern.

Verglichen mit 3E und 4E ist die 5E allerdings was dieses Thema angeht ein klarer Rückschritt, nicht nur ähneln sich zwei Charaktere einer Klasse wieder sehr viel mehr, auch die Klassen wurden wieder sehr viel mehr angeglichen durch gemeinsame Zauberlisten und ähnliche Maßnahmen. Viele der Dinge welche für Individuelle Charaktere und Erkennbarkeit dieser im Rollenspiel sorgen wurden gestrichen und gleichzeitig wieder viele der Probleme (Balancing z.B., aber auch Spotlightverteilung statt Zusammenspiel) welche Individualisierung negativ beeinflussen sind dafür wieder da.

Aber auch hier gilt halt immer die Frage: Was will man? In einer schnellen spontan zusammengekommenen "lasst uns in den Dungeon gehen und Monster verkloppen" Runde braucht es nicht allzu viel Charakterindividualisierung.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 16.02.2023 | 10:00
Der Punkt ist der: Wenn es nur darum ginge sich die Höhe des Modifikators zu merken könnte man diesen an die Aktion dran schreiben. (machen ja auch diverse D&D Editionen so).

Oder einen fixen Wert zuweisen. Wäre die einfachere Lösung ohne die Nachteile des 5E Systems.
Es geht eben nicht darum, sich Modifikatoren besser zu merken, sondern sie sich gar nicht mehr merken und schon gar nicht mehrere verrechnen zu müssen. Fakt ist: It's not a bug, it's a feature. Ein Feature, das dir nicht gefällt, anderen schon und das definitiv von den Designern so gewünscht war und im Playtest angenommen wurde. Ja, es ist ein handwedeliger Mechanismus, aber es ist bewusst ein handwedeliger Mechanismus (und genau das mag ich daran).  Damit ist es keine objektive Schwachstelle.

Aber auch hier gilt halt immer die Frage: Was will man? In einer schnellen spontan zusammengekommenen "lasst uns in den Dungeon gehen und Monster verkloppen" Runde braucht es nicht allzu viel Charakterindividualisierung.
Zusätzlich gilt immer auch die Frage: Braucht man persönlich regeltechnische Fein-Individualisierung, damit sich ein Charakter individuell anfühlt? Auch das ist nicht für jeden gegeben. Für mich ist Individualisierung viel stärker von Fluff-Punkten getrieben als von den Regeln.
D&D5 bietet hier was es bieten will.

Dass die CR nicht funktioniert ist eine recht objektive Schwachstelle, weil sie nicht das tut (bzw. nicht gut), was sie tun soll. Das Balancing im obersten Stufenbereich möglicherweise auch. Kann ich nicht persönlich beurteilen, so weit war ich noch nie (wie wohl auch 95% aller anderen D&D5-Spieler:innen).

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 16.02.2023 | 10:06
Fakt ist: It's not a bug, it's a feature. Ein Feature, dass dir nicht gefällt, anderen schon und das definitiv von den Designern so gewünscht war und im Playtest angenommen wurde. Ja, es ist ein handwedeliger Mechanismus, aber es ist bewusst ein handwedeliger Mechanismus (und genau das mag ich daran). Damit ist es keine objektive Schwachstelle.

Na ja, wenn ich aus Diskussionen im Tanelorn und anderswo eins gelernt habe, dann das, daß, was "objektiv" ist und was nicht, seinerseits höööchst subjektiv sein kann. 8]
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 10:07
Fakt ist: It's not a bug, it's a feature. Ein Feature, dass dir nicht gefällt, anderen schon und das definitiv von den Designern so gewünscht war und im Playtest angenommen wurde. Ja, es ist ein handwedeliger Mechanismus, aber es ist bewusst ein handwedeliger Mechanismus (und genau das mag ich daran). Damit ist es keine objektive Schwachstelle.

Sagen wir es so: Wenn mich jemand fragen würde "welche Regeln würdest du empfehlen um festzulegen wie gut eine Aktion klappt" würde ich dazu als Kriterien nennen: Sie sollten die Situation gut abdecken können, mit hoher Übereinstimmung von Beschreibung und Mechanik. Die konkreten Auswirkungen sollten direkt bei der Aktion dabei stehen und nicht nachgelesen werden müssen.

Die 5E Regeln machen letztlich das Gegenteil. Haben eine große Diskrepanz zwischen Situation und Mechanik und man muss relativ viel nachlesen und häufiger mal diskutieren oder als Spielleiter nachjustieren. Ist das Geschmackssache? Oder erfüllt die Regeln einfach nicht die Kriterien? Meiner Meinung nach ist es durchaus möglich objektive Kriterien zu formulieren um Regeln zu bewerten.

Was sich ändert ist weniger die Betrachtung ob die Regel nun gut ist oder nicht, sondern wie wichtig es den Leuten ist ob sie gut ist. Das ist dann die Geschmackssache, die Frage "ist das für mich ein Problem oder nicht so schlimm"?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 16.02.2023 | 10:16
Was sich ändert ist weniger die Betrachtung ob die Regel nun gut ist oder nicht, sondern wie wichtig es den Leuten ist ob sie gut ist. Das ist dann die Geschmackssache, die Frage "ist das für mich ein Problem oder nicht so schlimm"?
Die Vorteil-/Nachteil-Regelung mit Würfeln ist für mich (!) nicht nur "nicht so schlimm", sondern eine konkrete Verbesserung gegenüber allen Systemen mit fixen Modifikatoren die ich besitze (und das sind eine Menge), die ich nicht missen wollen würde und ein echter Pluspunkt für D&D5.
Ich habe andere Systeme, die ähnlich arbeiten (Wie Schatten des Dämonenfürsten und Genesys) und auch da mag ich das System mit Würfeln lieber als fixe Modifikatoren.

Die konkreten Auswirkungen sollten direkt bei der Aktion dabei stehen und nicht nachgelesen werden müssen.
Das setzt eine finite (und optimalerweise überschaubare) Anzahl klar definierter Aktionen und Einflussfaktoren voraus. Gerade das sehe ich bei Rollenspielen nicht gegeben.

Ich glaube da werden wir aufgrund völlig unterschiedlicher Anforderungen nicht auf einen Nenner kommen. Agree to Disagree?  :)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 10:29
Das setzt eine finite (und optimalerweise überschaubare) Anzahl klar definierter Aktionen und Einflussfaktoren voraus. Gerade das sehe ich bei Rollenspielen nicht gegeben.

Im Rollenspiel kann man natürlich immer mehr als das tun was definiert ist. Aber das ändert nichts daran, dass es besser ist bei den Dingen welche als Beispielaktionen vordefiniert sind die Auswirkungen sauber dran zu schreiben. Schon als Orientierungshilfe für die improvisierten Aktionen und diese möglichst gut an die Situation anzupassen. Sagt ja niemand, dass es dadurch nie wieder zu Diskussionen kommt. Aber eben zu weniger Diskussionen, weniger Aufwand beim nachlesen.

Ich glaube da werden wir aufgrund völlig unterschiedlicher Anforderungen nicht auf einen Nenner kommen. Agree to Disagree?  :)

Klar doch, ganz generell kann ja das Ziel nicht sein hier irgendwen zu konvertieren oder auch nur zu überzeugen.

Um ganz ehrlich zu sein: Meiner Meinung nach ist ohnehin das beste einfach die Regeln und ihre Auswirkungen zusammen zu fassen, gern auch mit einzelnen Beispielaktionen und dann die Leser des Kommentars selbst entscheiden zu lassen ob dies nun ein Problem für sie darstellt oder sogar etwas positives. Wenn ich beispielsweise aufschreibe:

5E verwendet für die Berechnung der Begegnungsstufe einen Modifikator anhand der Gruppengröße, hierbei werden unabhängig von Art des Monsters erst alle Erfahrungspunkte der Monster zusammen gezählt, anschließend anhand eines in einer Tabelle nachlesbaren Faktors diese Summe multipliziert um festzulegen wie tödlich eine Begegnung ist. Außerdem wird bei den einzelnen Monstern noch ein Challenge Rating angegeben. Dies ersetzt die vorher vorhandenen Monsterrollen.

kann jeder selbst entscheiden ob er das nun gut findet oder nicht. Ergänze ich dies um Regelungen anderer Regelwerke so hat derjenige welcher es liest auch die Möglichkeit zu überprüfen welche Regel er besser findet.

Je konkreter man dort auf Spielbeispiele und ihre Regelumsetzung schaut umso besser können andere darüber urteilen was für ihre Spielweise passt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 16.02.2023 | 10:29
Es geht eben nicht darum, sich Modifikatoren besser zu merken, sondern sie sich gar nicht mehr merken und schon gar nicht mehrere verrechnen zu müssen.

Genau das. Modifikatoren aus x Quellen zu verrechnen und sich ggf. dann noch für einen späteren Zeitpunkt merken, überfordert Menschen aufgrund begrenzter Arbeitsgedächtniskapazitäten schlicht ab einem bestimmten Punkt (der wesentlich vom  IQ und davon, wie sehr ich mich an diesem Tag schon kognitiv verausgabt habe, abhängt).
Besonders überfordernd ist das für die SL bei Modifikatoren/Zuständen, die über mehrere Runden anhalten, da sie ja oft mehrere gleichtzeitig im Blick haben muss. Insofern ist "+2 für die nächsten drei Runden", "-2 für die nächsten zwei", "+4 in der nächsten Runde" plus "zwei Runden betäubt" suboptimal. Extra Minuspunkte für: +1 in der ersten Runde, +2 in der zweiten und so weiter.
Aus meiner Sicht sollten daher fixe Boni/Mali sowie Effekte, die über mehrere Runden laufen, so weit es geht vermieden werden. Und hier macht D&D5 einen ganz guten Job.

Edit: Man muss es natürlich nicht genau wie D&D 5 regeln, Aikar hat mit dem ebenfalls W20 basierten Shadows of the Demonlord schon eine schöne Alternative genannt (+1W6 für jeden Vorteil, der höchste wird gewertet, wenn ich mich recht erinnere).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 10:41
Genau das. Modifikatoren aus x Quellen zu verrechnen und sich ggf. dann noch für einen späteren Zeitpunkt merken, überfordert Menschen aufgrund begrenzter Arbeitsgedächtniskapazitäten schlicht ab einem bestimmten Punkt (der wesentlich vom  IQ und davon, wie sehr ich mich an diesem Tag schon kognitiv verausgabt habe, abhängt).

Letztlich gibt es 3 Dinge welche Zeit kosten können bei der Auflösung "wie gut klappt etwas". Rechnen, Nachlesen und Diskussionen. Die 5E Variante (zumindest wenn mal die Ausnahmen davon ignoriert welche gar nicht so selten sind) erfordert kein Rechnen - dafür gibt es häufiger mal etwas nachzulesen weil Effekte oft für Vor-/Nachteil sorgen können, ohne das man es ihnen sofort ansieht. (was letztlich eine direkte Folge daraus ist, das man versucht möglichst viel damit abzudecken). Und durch die hohe Diskrepanz zur IG Beschreibung gibt es viel Nachjustierungsaufwand, viel Diskussionsbedarf.

Am Ende muss man einfach entscheiden was länger dauert: "Ich habe 3 positive Effekte und einen negativen. Mein Bonus ergibt sich indem ich sie zusammen rechne."

Oder "Mhh, lass mich die Situation nachlesen, ahh, also ich habe 3 positive Effekte und einen negativen, warte warum hebt sich dies auf? Es sei denn mein Spielleiter handhabt dies anders. Spielleiter, wie handhabst du dies in dieser Situation?"

Bei dem Rest stimm ich dir aber natürlich zu, die Wirkungsdauer von Effekten klarer zu definieren ist sinnvoll. Und ja auch etwas was nicht nur die 5E macht, sondern auch andere D&D Editionen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 16.02.2023 | 10:42
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Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 10:55
Mit konkreten Beispielen und logisch haltbaren Argumenten zu diskutieren, anstatt "X ist mag/mag ich nicht weil isso", finde ich super. Allerding ist das "Ganze" schon mal mehr als die Summe seiner Teile und so einiges zeigt sich erst, wenn man die Wechselwirkung all dieser Teile konkret am Spieltisch erlebt.

Ja, und natürlich macht dies generell die Bewertung von Spielen schwierig. Selbst wenn einzelne Regeln vielleicht problematisch sind, muss man immer im Gedächtnis behalten: Das ist trotzdem etwas mit dem viele Leute sehr viel Spaß hatten. Ich denke dies ist ganz generell die beste Einstellung in solchen Diskussionsthreads und finde es ist im Ausgangsposting toll formuliert: Nur weil es Schwachstellen gibt ist das System nicht gleich Mist.

Ich kann da nur für mich sprechen, ich hatte viel Spaß mit der 5E und würde sie auch wieder spielen. Trotz aller Probleme.

Edit:
Stimme zu aber "kostet unnötig Zeit (und nervt dadurch)" ist nicht das gleiche wie "überfordert kognitiv".

Ja, das ist sicher richtig und geht auch in die Richtung welche ich oben meinte. Nicht für jeden werden die gleichen Dinge problematisch sein. Der eine sagt "in unserer Gruppe diskutieren wir nichts und der SL weiß sowieso auswendig welcher Bonus wann zum tragen kommt. Aber 2+2+4-2 zu rechnen? Sorry, das brauch ich nicht am Abend."

Der andere sagt: "Was soll daran schwer sein? Schwer ist es zu diskutieren ob ich nun auf 100 Meter ohne Nachteil durch den Regen auf jemanden in Deckung schießen kann wenn ich dafür sorge das ich selbst nix mehr sehe weil dann der andere mich auch nicht mehr sieht."

Menschen sind verschieden, Spielgruppen sind verschieden. Was man machen kann ist die Regeln aufzuzeigen welche die Systeme haben und von mir aus auch sagen "und dies hat folgende Auswirkung" - aber ob diese Auswirkung dann für jemanden wichtig ist oder nicht? Kann derjenige doch selbst entscheiden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 16.02.2023 | 10:57
Ich glaube ich sehr jetzt, wo sich unser Blick auf das Vorteil/Nachteil-System unterscheidet. Ich lese da eigentlich nie was nach oder überlege groß, ich mach das aus dem Bauch heraus. Bist du in der aktuellen Situation insgesamt eher im Vorteil, Nachteil oder keines von beiden? Und alle 5e-SL die ich kenne machen das auch so. Die einzige Ausnahme sind seltene Vorteile/Nachteile aus Zaubern und dann steht es wie alle anderen Zaubereffekte beim Zauber dabei.

Für mich hat das Vorteil-/Nachteil-System die Notwendigkeit nach zu schlagen reduziert, nicht erhöht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 11:07
Ich glaube ich sehr jetzt, wo sich unser Blick auf das Vorteil/Nachteil-System unterscheidet. Ich lese da eigentlich nie was nach oder überlege groß, ich mach das aus dem Bauch heraus.

Kann ich gut verstehen. Aber das liegt dann halt daran, dass du es nicht wie im Buch beschrieben nutzt. Denn genau dieses "ich überlege ob man insgesamt im Vorteil oder Nachteil ist" lehnt die 5e explizit ab und sagt stattdessen "Ein Vorteil hebt beliebig viele Nachteile auf". Und ja, natürlich ignorieren viele Spielleiter diese Regelung - sie sorgt halt auch für einiges an Problemen. Ich hab auch schon Beispiele gelesen bei denen die Vorteil / Nachteil Regelung wieder in kleinere Kategorien aufgeteilt wird um auch kleinere Boni abdecken zu können und unterscheiden zu können wie gewichtig ein Nachteil oder Vorteil im Vergleich zu anderen Vorteilen oder Nachteilen ist.

Alles durchaus gute Ideen - wie immer kann man problematische Regeln durch Hausregeln ausgleichen. Aber generell ist das Vorhandensein solcher Hausregeln irgendwo auch ein Aussage zu den eigentlichen Regeln. Und in Threads wie diesem macht es relativ wenig Sinn sie hinein zu bringen - wir reden ja hier nicht über die Schwachstellen von deinen oder meinen Hausregeln, sondern über die geschriebenen Regeln.

Und was das aus dem Bauch heraus entscheiden angeht: Letztlich ist halt genau dies was Diskussionen fördert. Denn man entscheidet dort ja nicht nur für sich selbst und anhand den eigenen Überlegungen, sondern auch anhand der Überlegungen der Spieler.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 16.02.2023 | 11:08
Halten wirs einfach:

Vorteil:
- Einfach weil es nur 3 Möglichkeiten gibt (Vorteil, Normal, Nachteil)
- Mechanisch elegant weil am oberen/unteren Rand noch gewürfelt wird. Ein festes Plus faltet alles ab einem Wert auf 95 oder 100% (oder 0 oder %)  zusammen.

Nachteil:
- Wenig Ausdruckskraft/Detailgrad weil es nur 3 Möglichkeiten gibt. Nicht alles was Vorteil/Nachteil gibt erscheint gleichwertig. 
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 16.02.2023 | 11:13
Ich habe das gefühl, dass 5e für Spieler ungeeignet ist, die alles geregelt haben möchten und Improvisation auf dem Gebiet der Regeln ablehnen. Aber 5e ist nun einmal ein regelleichtes Rollenspiel. Dehalb ist das so simple Vor-/Nachteilssystem auch erwünscht. Ebenso die doch eher archetypischen Charaktere (5e gehört zu den Rollenspielen, wo die Individualisierung der Charaktere im Fluff und nicht in den Werten stattfindet.), und die meisten anderen der hier genannten angeblichen Schwächen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 16.02.2023 | 11:15
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Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.02.2023 | 11:20
Ich würde Sagen:

- HP auf Level 1 sind zu niedrig
- Feats wurde als Optional angesehen und nicht vernünftig balanciert
- Magische Gegenstände sind nicht vernünfitg Balncier und es fehlt sowas wie Wealth by level
- man hat sich keine wirklichen Gedanken über die Schadens und AC Progression in Tier 3 und Tier 4 bei Martials gemacht
- es gibt ein paar Zauber die einfach komplett überpowert sind und einen Massiven Einfluss auf die Spielblance haben können (Conjure Animals, Animate Objects, Shield)
- Buff-Zauber ist im Vergleich zu Summon und Controll Zaubern zu schwach
- Schwache Rettungswürfe sind auf höheren Stufen unschaffbar
- Short Rest Klassen (Monk, Warlock) sind extrem davon abhängig das das Abenteuer ihnen erlaubt solche rasten zu bekommen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 11:27
Ich habe das gefühl, dass 5e für Spieler ungeeignet ist, die alles geregelt haben möchten und Improvisation auf dem Gebiet der Regeln ablehnen.

Schwer zu sagen. Eigentlich hat die 5E sehr viele Designänderungen welche Improvisation einschränken, gerade im Vergleich zum direkten Vorgänger. Wenn man mich fragt: Was fördert Improvisation? So würde ich sagen:


Bei all diesen Dingen schränkt die 5E stärker ein als dies zuvor der Fall war. Und zumindest in unseren 5E Runden war dies auch sehr stark zu spüren, eigentlich in keinem anderem D&D habe ich so oft erlebt das gesagt wird "ne, das geht jetzt nicht."

Aber genau dies ist halt sehr stark Gruppenabhängig und je stärker man die Änderungen der 5E an dieser Stelle ignoriert umso weniger dürfte der Effekt zum tragen kommen. Trotzdem: die Schwierigkeiten welche das System aufwirft wenn es um Improvisation und abweichen vom vorgesehen Pfad würde ich als einen großen Aspekt ansehen um von dem System gerade Leuten welche mit viel Improvisation spielen wollen abzuraten.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 16.02.2023 | 11:35
Sorry, aber je mehr Regeln ein System hat, desto weniger improvisieren kann man, denn oft gibt es für eine bestimmte Sache schon eine Regel. Daher entspricht Deine Antwort leider nicht den Tatsachen, sondern ist reines Wunschdenken. Da durch, dass 5e so wenig Regeln hat, kann man als DM viel leichter improvisieren. Im DMG wird man ja gerade aufgefordert sich nicht sklavisch an die Regeln zu halten. 4e war da anders, da gab es für alles eine Regel. Und so etwas hemmt das Improvisieren. Man man hat früher bei AD&D sehr viel improvisiert, weil die Regeln fehlten. Je komplexer ein regelwerk, desto weniger kann man improvisieren.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 16.02.2023 | 11:51
Die Diskussion hatten wir ja schon bei Spielleiten in 4e vs 5e. Für die einen ist die Basis für Improvisation, für jede Situation die passende unterstützende Regel zu haben und wenn diese Regel fehlt, sehen sie sich eingeschränkt. Die anderen sehen weniger und schwammigere Regeln als Freiheit und Grundlage der Improvisation und sehen mehr Regeln als einschränkend. Das sind einfach zwei unvereinbare Philosophien/Herangehensweisen/Definitionen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.02.2023 | 11:55
Es benachteiligt sie nicht. Es begrenzt halt was man spielen kann. Ich will hier echt nicht zu 3E zurück.
Ja es wäre mMn schon schön wenn ein Suppoer Caster z.B. einen Buff auf die Ganze Gruppe (oder zumindest mehrere Martials) sprechen könnte und sich dann noch in einer weise am Kampf beteiligen könnte die über sich auf den Zauber Konzentrieren und Cantrips werfen hinaus geht (oder die Cantrips halt ein bischen mehr Umpf hätten).


Naja, der Dieb kommt ja beim Schleichen recht schnell an den Punkt wo er konkurenzlos ist.
Es seid denn jemand hat Pass without Trace...
Und Schleichen ohne Zugang zu Unsichtbarkeit ist mMn leider gnerell sehr abhängog vom Meister.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 16.02.2023 | 12:04
Die Diskussion hatten wir ja schon bei Spielleiten in 4e vs 5e. Für die einen ist die Basis für Improvisation, für jede Situation die passende unterstützende Regel zu haben und wenn diese Regel fehlt, sehen sie sich eingeschränkt. Die anderen sehen weniger und schwammigere Regeln als Freiheit und Grundlage der Improvisation und sehen mehr Regeln als einschränkend. Das sind einfach zwei unvereinbare Philosophien/Herangehensweisen/Definitionen.
Da bin ich vielleicht etwas zu Old-School. ;)
Für mich und wohl auch die meisten anderen, hängt die Improvisation stark vom Fehlen irgendwelcher Regeln ab. Wenn es Regeln für irgendetwas gibt, muss man sie nicht improvisieren. Wir reden hier nur von der Improvisation von Regeln und von der durch Regeln unterstützen Improvisation von Szenen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 12:06
Sorry, aber je mehr Regeln ein System hat, desto weniger improvisieren kann man, denn oft gibt es für eine bestimmte Sache schon eine Regel.

Wenn es für die Situation schon eine Regel gäbe bräuchte ich ja nicht improvisieren. Improvisieren tut man immer für Situationen ohne Regeln. Aber es kann ähnliche Situationen geben. Und je besser die Regelung für diese ist, umso einfacher ist es auch die andere Situation zu improvisieren.

Ich kann es dir anhand eines Beispiels zeigen. Vor Jahren fragte mich mal jemand wie z.B. die 4E Improvisation fördert. Und ich schrieb dafür einen kleinen Forenartikel hier (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,93428.0.html), mit Beispielen wie Regeln Improvisation fördern kann. Schaue ich heute im Nachhinein auf die 5e, so sind das halt alles Dinge welche gestrichen worden. Ein paar sind oben ja schon genannt worden.

Das ist nie eine absolute Aussage, wer wirklich improvisieren will kann das immer. Aber wenn man sagt "System A fördert Improvisation" sollte man sagen können wodurch. Und ja, die oben genannten Kriterien wären mir da sehr wichtig, gerade weil ich Improvisation für etwas extrem wichtiges halte.

Und nein, fehlende Regeln fördern keine Improvisation. Im Gegenteil. Wenn ich als Spielleiter beispielsweise einen tollen Kampf vorbereite für einen Abend und ein Spieler hat eine kreative Idee wie dieser Kampf wegfallen kann so ist die Chance das diese Idee seitens des Spielleiters und dem Rest der Gruppe akzeptiert wird direkt abhängig von ihrer Umsetzbarkeit und der Frage inwieweit die Alternative tatsächlich in der Lage ist das ursprünglich geplante zu ersetzen. Nicht nur bezüglich ihrer Erfolgschancen, sondern vor allem angesichts der Frage: Hat die ganze Gruppe damit Spaß und einen interessanten Abend?

Alles Dinge welches Regeln unterstützen können. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen: Gute Regeln sollten Improvisation und kreative Ideen fördern.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 16.02.2023 | 12:18
Sorry, damit liegst du in meinen Augen vollkommen daneben. Fehlende Regeln födern die Improvisation, weil man Regeln improvisieren muss!
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 12:19
Sorry, damit liegst du in meinen Augen vollkommen daneben. Fehlende Regeln födern die Improvisation, weil man Regeln improvisieren muss!


Der Punkt ist: Nein, muss man nicht. Denn es gibt eine Alternative.

Die Aktion einfach nicht zulassen.

Und diese Alternative wird umso mehr genutzt werden umso weniger die Regeln einem Spielleiter dabei helfen auf kreative Aktionen zu reagieren.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 16.02.2023 | 12:20
Sorry, damit liegst du in meinen Augen vollkommen daneben. Fehlende Regeln födern die Improvisation, weil man Regeln improvisieren muss!

Demnach wäre die Schwachstelle von D&D5 unter diesem Gesichtspunkt also, daß es immer noch viel zu viele Regeln hat? ;)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 16.02.2023 | 12:23
Denn es gibt eine Alternative.

Die Aktion einfach nicht zulassen.

Und diese Alternative wird umso mehr genutzt werden umso weniger die Regeln einem Spielleiter dabei helfen auf kreative Aktionen zu reagieren.
ich hätte noch nie eine Aktion nicht zugelassen, nur weil es keine Regel dafür gibt. Genau dafür gibt es Rulings. Aber wie geschrieben, das sind einfach völlig unterschiedliche Herangehensweisen, die zu keinem Kompromiss führen werden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 12:30
ich hätte noch nie eine Aktion nicht zugelassen, nur weil es keine Regel dafür gibt.

Und das find ich toll. Aber versuch es mal allgemeiner und nicht nur auf dich bezogen zu beantworten. Stell dir einfach die Frage: Was beeinflusst die Chance ob eine kreative Idee ins Spiel übernommen wird? Ich verstehe wenn jemand die Frage mit "bei mir nichts, ich übernehme alle kreative Ideen und sage nie es wurde nicht gehen" beantwortet.

Aber es ist halt nicht die einzige Antwort. Und "das hängt davon ab wie gut die Regeln dem Spielleiter helfen und wie gut sie vermitteln das kreative Aktionen ein Teil des Spiels sind" ist eine genauso legitime Antwort.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 16.02.2023 | 12:33


Der Punkt ist: Nein, muss man nicht. Denn es gibt eine Alternative.

Die Aktion einfach nicht zulassen.

Und diese Alternative wird umso mehr genutzt werden umso weniger die Regeln einem Spielleiter dabei helfen auf kreative Aktionen zu reagieren.
Nein, denn die von dir genannte Alternative kann nämlich auch auftauchen, wenn es Regeln für eine bestimmte Aktion gäbe, aber der DM diese Aktion einfach nicht zulassen will.
Regelimprovisation war von Anfang an ein wichtiger Teil des Rollenspiels. Ohne sie hätten wir viele Regeln nicht, denn sie sind häufig dadurch entstanden, dass improvisiert werden mussten.
Demnach wäre die Schwachstelle von D&D5 unter diesem Gesichtspunkt also, daß es immer noch viel zu viele Regeln hat? ;)
Nein. 5e hat eher zu wenig regel als zu viele. Aber dies war ein gewünschte Designentscheidung.
ich hätte noch nie eine Aktion nicht zugelassen, nur weil es keine Regel dafür gibt. Genau dafür gibt es Rulings. ...
da stimme ich Dir zu.
... Aber wie geschrieben, das sind einfach völlig unterschiedliche Herangehensweisen, die zu keinem Kompromiss führen werden.
Hier aber nicht, denn wie ich schon schrieb, war Regelimprovisation immer wichtig, denn ohne sie gäbe es viele der Regeln späterer Editionen nicht. Was Arldwulf unter Improvisation versteht, ist für mich keine Improvisation sondern normales Rollenspiel.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 12:40
Nein, denn die von dir genannte Alternative kann nämlich auch auftauchen, wenn es Regeln für eine bestimmte Aktion gäbe, aber der DM diese Aktion einfach nicht zulassen will.

Klar, nur halt seltener. Und technisch gesehen ist es dann eine Hausregel. Aber die Frage ist halt: wollen wir die Aussage "System XYZ fördert improvisation" mit "denn da kann man Hausregeln machen um etwas zu improvisieren" gleichsetzen?

Meiner Meinung nach gibt es schlichtweg mehr Möglichkeiten wie kreative Ideen gefördert werden können. Gerade so etwas wie Förderung von Zusammenspiel und ein breiter Spielfokus wäre dort zu nennen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 16.02.2023 | 14:57
Ja es wäre mMn schon schön wenn ein Suppoer Caster z.B. einen Buff auf die Ganze Gruppe (oder zumindest mehrere Martials) sprechen könnte und sich dann noch in einer weise am Kampf beteiligen könnte die über sich auf den Zauber Konzentrieren und Cantrips werfen hinaus geht (oder die Cantrips halt ein bischen mehr Umpf hätten).

Was hindert einen Magier daran Feuerbälle zu werfen während er sich konzentriert ?

Es seid denn jemand hat Pass without Trace...

Ja, das ist auch gut, hat aber nicht jeder und auch nicht immer an. Aber: auf Stufe 4 hat der Dieb +10 Stealth, was die passive perception der Normalos schlägt. Mit Dim Light kommen nochmal 5 dazu, was fast immer reicht. Atufe 9 sind +13, und auf Stufe 11 ist der Mindestwert 23.
Gegen niedrige DCs ist +5 vs +10 halt ein grosser Unterschied. Der eine schafft den Wurf immer, der andere versiebt einen von 4.

Und Schleichen ohne Zugang zu Unsichtbarkeit ist mMn leider gnerell sehr abhängog vom Meister.

Mit auch. Aber das ist nicht 5E spezifisch.

- HP auf Level 1 sind zu niedrig

Im Prinzip richtig. Aber Stufe 2 hat man schnell.

- Feats wurde als Optional angesehen und nicht vernünftig balanciert

Das Endergebniss ist aber garnicht schlecht.

- Magische Gegenstände sind nicht vernünfitg Balncier und es fehlt sowas wie Wealth by level

Kein WBL ist ein feature. Ich denke schon dass sie vernünftig balanciert sind, aber das die Rarity Kategorien sind wenig hilfreich und quasi überflüssig.

- es gibt ein paar Zauber die einfach komplett überpowert sind und einen Massiven Einfluss auf die Spielblance haben können (Conjure Animals, Animate Objects, Shield)

Conjure Animals ist vor allem dann zu gut wenn der DM fälschlicherweise annimmt die Spieler können sich die Kreaturen aussuchen.
Animate Objects ist nicht ganz gelungen aber 32 Schaden die nicht durch die Resistenz kommen sind nun auch nicht die Welt.
Shield ist für normale Magier fast schon notwendig. Zu gut wird er eigentlich nur für Kampfmagier in Rüstung.


- Buff-Zauber ist im Vergleich zu Summon und Controll Zaubern zu schwach

Buff-Zauber gelingen immer und man kann sie vor dem Kampf zaubern. Wenn sie symmetrisch sind (z.B. Bless und Bane) dann ist der Controll Zauber zu schwach


- Schwache Rettungswürfe sind auf höheren Stufen unschaffbar

Ja, aber ist das ein Problem ? Es gibt ja kein Save or Die mehr.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 16.02.2023 | 15:20
Klar, nur halt seltener. Und technisch gesehen ist es dann eine Hausregel. Aber die Frage ist halt: wollen wir die Aussage "System XYZ fördert improvisation" mit "denn da kann man Hausregeln machen um etwas zu improvisieren" gleichsetzen?
Ja! Ich habe lieber ein system, wo ich mir selbst überlegen kann, wie ich irgendeinen Sonderfall regle, als ein system, in dem es für alles mögliche irgendwelche sonderregeln gibt.
Meiner Meinung nach gibt es schlichtweg mehr Möglichkeiten wie kreative Ideen gefördert werden können. Gerade so etwas wie Förderung von Zusammenspiel und ein breiter Spielfokus wäre dort zu nennen.
Braucht man dafür wirklich zusätzliche Regeln?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 15:44
Ja! Ich habe lieber ein system, wo ich mir selbst überlegen kann, wie ich irgendeinen Sonderfall regle, als ein system, in dem es für alles mögliche irgendwelche sonderregeln gibt.

Und das ist doch cool. Bloß: Solange du nicht einen Thread aufmachst "Dies sind meine Hausregeln, wie findet ihr sie? Haben diese Schwachstellen?" bringt dies halt im Kontext dieses Threads wenig. Hier kann es letztlich nur um die tatsächlichen Regeln der 5E gehen.

Meiner Meinung nach gibt es schlichtweg mehr Möglichkeiten wie kreative Ideen gefördert werden können. Gerade so etwas wie Förderung von Zusammenspiel und ein breiter Spielfokus wäre dort zu nennen.
Braucht man dafür wirklich zusätzliche Regeln?

Ich würde es nicht einmal auf "zusätzliche Regeln" festlegen. Eher auf "gute Regeln".

Um ein Beispiel zu nennen: Wenn ich ein System habe welches festlegt:

"Pro Abenteuertag sollten die Charaktere 6-8 Kämpfe machen" und ein anderes welches festlegt

"Ein Abenteuertag besteht aus einer Reihe von Herausforderungen von denen manche Kämpfe sind und andere nicht. Welchen Anteil Kämpfe haben und welchen Anteil Nichtkampfsituationen haben ist frei"

so wird die zweite Variante einen breiteren Spielfokus haben. Ich kann sie besser nutzen um andere Arten von Abenteuern zu spielen. Und in der Folge kann ich auch auf Spielerideen nach dem Motto "ich würde gerne XYZ machen, geht das?" leichter eingehen.

Oder ein ähnliches Beispiel ist die Resolution von Problemen. Je stärker diese in Einzelschritte unterteilt ist, umso leichter ist es kreative Ideen umzusetzen. Um das an einem extrembeispiel zu zeigen: "Ich möchte mit Magieimprovisation dem Oger einen spitzen Stein unter den Schuh teleportieren so dass er stolpert" lässt sich relativ gut umsetzen. Es ist ein Schritt auf dem Weg, sorgt nicht dafür andere Aktionen anderer Charaktere unnütz zu machen.

"Ich möchte einen spitzen Stein ins Hirn des Ogers teleportieren" dagegen? Ist wesentlich problematischer. Gleichzeitig müssen sich kreative Aktionen aber stets mit "regulär vordefinierten" Aktionen messen. Dem Oger mit einer Aktion den Stein unter den Fuß zu teleportieren werde ich nur machen wenn ich nicht nebenher noch die "und jetzt besiege ich den Oger" Aktion habe.

Was bedeutet dies aber für den Vergleich von Regelwerken? Je mehr verschiedene Aktionen normalerweise nötig sind um einen Problem zu lösen, einen Gegner zu besiegen oder dergleichen umso mehr Raum gibt es für improvisierte Aktionen.

Habe ich einen Zauber der einfach einen Kampf trivialisiert wird es weniger Grund geben stattdessen irgendetwas zu improvisieren.

Wendet man diese Überlegungen auf die 5E an, so zeigt sich aber: Mit der Rückkehr und leichteren Verfügbarkeit von "entscheidenden" Zaubern, ob nun in der Form von Save or Die oder Save or Suck Mechanismen ist es wieder viel häufiger das eine einzelne Aktion eine Situation entscheidet. Und dementsprechend unwahrscheinlicher improvisation zu erleben. Und die Entscheidung Klassen wieder über eine fixe Anzahl Kämpfe pro Abenteuertag zu balancen sorgt für eine wesentlich geringe Freiheit das Abenteuer zu gestalten und dementsprechend auch Spielerideen für alternative Herangehensweisen umzusetzen.

Um also die Frage "braucht man dafür Regeln" zu beantworten: Nein. Aber wenn wir die Regeln betrachten die es gibt kann man schon sagen ob diese solche Herangehensweisen fördern oder nicht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: gunware am 16.02.2023 | 15:48
Was hindert einen Magier daran Feuerbälle zu werfen während er sich konzentriert ?
gar nichts?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.02.2023 | 16:07
Kein WBL ist ein feature. Ich denke schon dass sie vernünftig balanciert sind, aber das die Rarity Kategorien sind wenig hilfreich und quasi überflüssig.
Wobei das mit den Rarity Kategorien das Problem dabei ist.

Conjure Animals ist vor allem dann zu gut wenn der DM fälschlicherweise annimmt die Spieler können sich die Kreaturen aussuchen.
Animate Objects ist nicht ganz gelungen aber 32 Schaden die nicht durch die Resistenz kommen sind nun auch nicht die Welt.
Shield ist für normale Magier fast schon notwendig. Zu gut wird er eigentlich nur für Kampfmagier in Rüstung. 
Wenn der meister nicht absichtlich total beschisse Kreaturen nimmt ist Conjure Animals immer noch imo zu stark für einen level 3 Zauber.
Und Rüstungen sind auch für viele Caster nicht so hart zu bekommen.

Buff-Zauber gelingen immer und man kann sie vor dem Kampf zaubern. Wenn sie symmetrisch sind (z.B. Bless und Bane) dann ist der Controll Zauber zu schwach
Summons gelingen auch immer und bringen meist mehr als Buff.
Und Bless ist halt die ein Ausnahme weil das ein Buff ist den du auf mehrere Sprechen kannst.
Verglichen mit andren höher stufigen Buffs ist Bless für das level eigendlich zu gut.
Andere große Ausnahme ist vielleicht nochpolymorph, aber auch nur einem relativ engen Level Bereich.

[/quote]
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 16:40
Wenn der meister nicht absichtlich total beschisse Kreaturen nimmt ist Conjure Animals immer noch imo zu stark für einen level 3 Zauber.

Die Beschwörungszauber sind ohnehin ein gutes Beispiel für eine weitere Schwachstelle. Teilweise sehr ungenau beschriebene Regeln, welche durch nicht immer konsistente "Sage Advices" nicht immer befriedigend geklärt werden. Ob ich als Spielleiter z.B. wenn der Spieler gern einen Polarbär hätte auch einfach einen Haifisch kommen lassen kann? Die Antwort lautet irgendwas zwischen "vielleicht", "ja, ist aber nicht so gedacht" und konsequentem Schulterzucken. Im Zauber selbst steht nichts davon der SL würde dort etwas aussuchen, als Sage Advice gab es dies aber als Aussage.

Und klar kann man dies dann als Balancingmaßnahme sehen - aber eigentlich wären Balancingmaßnahmen die Aufgabe der Designer, sind einer der Gründe Geld für das Buch zu bezahlen und nicht selbst eins zu schreiben. Und es ist auch nicht so als ob es eine gute Balancingmaßnahme ist, letztlich kann so ein Verhalten als SL sehr schnell die Spieler frustrieren.

Ein wesentlich besserer Weg wäre gewesen die Charakteroptionen tatsächlich auszubalancieren - doch es kostet eben mehr Aufwand für die Designer.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.02.2023 | 16:54
Und klar kann man dies dann als Balancingmaßnahme sehen - aber eigentlich wären Balancingmaßnahmen die Aufgabe der Designer, sind einer der Gründe Geld für das Buch zu bezahlen und nicht selbst eins zu schreiben. Und es ist auch nicht so als ob es eine gute Balancingmaßnahme ist, letztlich kann so ein Verhalten als SL sehr schnell die Spieler frustrieren.
Wobei Balancing in dem Fall bedeutet das der SL sich erstmal ausführlich damit aus einander setzen darf welche Viecher denn jetzt wie stark sind. Da gibt es ja leider auch eine ziemliche Variation innerhalb eines CRs.

Das ist aber generell ein Problem bei allen Beschwörungs und Verwandlungs Zauber die einem Zugriff auf Monster Statblocks geben.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 16.02.2023 | 16:54
Wobei das mit den Rarity Kategorien das Problem dabei ist.

Wo ist das Problem ?

Wenn der meister nicht absichtlich total beschisse Kreaturen nimmt ist Conjure Animals immer noch imo zu stark für einen level 3 Zauber.

Naja, 8 Tiere von denen vielleicht 3 Treffen und je 5 Schaden machen sind 15. Spirit Guardians macht etwas weniger, trifft aber mehrere.
Und es gibt etliche Fälle wo das nicht gut funktioniert: Fliegende Gegner, Gegner mit Flächenschaden, Resistenz....
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 16.02.2023 | 16:55
Wobei Balancing in dem Fall bedeutet das der SL sich erstmal ausführlich damit aus einander setzen darf welche Viecher denn jetzt wie stark sind. Da gibt es ja leider auch eine ziemliche Variation innerhalb eines CRs.

Das ist aber generell ein Problem bei allen Beschwörungs und Verwandlungs Zauber die einem Zugriff auf Monster Statblocks geben.

Klar, wollte auch nur sagen: Ungenau formulierte Regeln verstärken das Problem eher noch.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 16.02.2023 | 18:07
Wobei Balancing in dem Fall bedeutet das der SL sich erstmal ausführlich damit aus einander setzen darf welche Viecher denn jetzt wie stark sind. Da gibt es ja leider auch eine ziemliche Variation innerhalb eines CRs.

Das ist aber generell ein Problem bei allen Beschwörungs und Verwandlungs Zauber die einem Zugriff auf Monster Statblocks geben.
Das ist nicht nur von den Schwankungen in den CRs betroffen, sondern auch vom Kontext. Aus Erfahrung kann ich z.B. sagen, im Schiffskampf sind 8 fliegende Magma-Mephite mit Feuerschaden,  die beim Sterben explodieren echt übel...  ;)
Ich wüsste aber auch nicht, wie irgendein Rollenspiel das balancen können sollte.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ma tetz am 16.02.2023 | 18:14
Ganz generell mag die  CR ja ungenau sein, aber gibt es denn ein System, dass das besser hinbekommt?
Mir fällt jetzt erstmal keines ein  :think:
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 16.02.2023 | 18:27
Jo. Niemand hat je behauptet dass alle Monster einer CR gleich stark seien müssen. Solange kein Monster klar stärker als eins höherer CR ist ist die Einsortierung korrekt. Das System für Gegnergruppen liegt allerdings in Extremsituationen klar falsch, z.B. ein Drache mit 20 Kobolden ist nicht stärker als 2 Drachen. Lässt sich leicht beheben aber ist etwas komplizierter.

Wobei Balancing in dem Fall bedeutet das der SL sich erstmal ausführlich damit aus einander setzen darf welche Viecher denn jetzt wie stark sind.

Nein. Ich wähle die immer quasizufällig unter Tieren die zum Terrain passen. Wenn es was besonders gutes ist dann hat der Druide Glück gehabt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 16.02.2023 | 18:35
Ganz generell mag die  CR ja ungenau sein, aber gibt es denn ein System, dass das besser hinbekommt?
Mir fällt jetzt erstmal keines ein  :think:

Bezieht sich die Frage auf das CR-System allgemein oder speziell auf den Kontext von Beschwörungszaubern? Denn letztere verregelt natürlich zwangsläufig jedes Spiel mit Beschwörungen, aber ohne CR (und davon gibt es reichlich) auf seine eigene Weise.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.02.2023 | 18:58
Das ist nicht nur von den Schwankungen in den CRs betroffen, sondern auch vom Kontext. Aus Erfahrung kann ich z.B. sagen, im Schiffskampf sind 8 fliegende Magma-Mephite mit Feuerschaden,  die beim Sterben explodieren echt übel...  ;)
Ich wüsste aber auch nicht, wie irgendein Rollenspiel das balancen können sollte.
Die Unterschiede bei Conjure Animals sind aber zum teil schon extrem.

Da gibt es dann so Viecher (wie z.b. Velociraptoren) wie die 3 mal soviel Schaden machen wie andere.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.02.2023 | 19:05
Naja, 8 Tiere von denen vielleicht 3 Treffen und je 5 Schaden machen sind 15. Spirit Guardians macht etwas weniger, trifft aber mehrere.
Und es gibt etliche Fälle wo das nicht gut funktioniert: Fliegende Gegner, Gegner mit Flächenschaden, Resistenz....
Also so über den Daumen gepeilt werden selbst bei den Schwächern CR4 Kreaturen wenn du den zauber auf Level 5 kriegst ehr 4 für um die 7 Schaden treffen, da bist du dann ehr bei zwischen 25 und 30 Schaden.

Und bei den stärkeren Viechern, sprich denen mit Featuren wie Multi Attack, Pack Tactics oder Charge können noch deutlich mehr Schaden machen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ma tetz am 16.02.2023 | 19:07
Bezieht sich die Frage auf das CR-System allgemein oder speziell auf den Kontext von Beschwörungszaubern? Denn letztere verregelt natürlich zwangsläufig jedes Spiel mit Beschwörungen, aber ohne CR (und davon gibt es reichlich) auf seine eigene Weise.

Mir ging es um die Challengerating im Allgemeinen. Die Beschwörungszauberproblematik ist ja dann nur eine Folge.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 16.02.2023 | 20:54
Also so über den Daumen gepeilt werden selbst bei den Schwächern CR4 Kreaturen wenn du den zauber auf Level 5 kriegst ehr 4 für um die 7 Schaden treffen, da bist du dann ehr bei zwischen 25 und 30 Schaden.

Mag sein, aber Krieger kommen auf ähnliche Werte.

Und bei den stärkeren Viechern, sprich denen mit Featuren wie Multi Attack, Pack Tactics oder Charge können noch deutlich mehr Schaden machen.

Charge ist schlecht. Du musst die Viecher ja um den Gegner herum stellen denn es kann ja sein dass er vor denen dran ist und sich sonst entsprechend aufstellt. Pack Tactics ist immerhin grob 50% mehr Schaden wenn der Gegner schwache AC hat. Aber es ist ja so: normalerweise gewinnen die SC. Ab und zu ganz besonders effektiv zu sein ist nicht so gut wie immer zuverlässig. Und zum Vergleich: ein Feuerball macht ohne wenn und aber sofort grob 24 Schaden auf viele Gegner. Da muss der Kampf schon länger dauern bis die Viecher das aufholen.
Der Zauber ist nervig weil man bis zu 8 weitere Figuren bewegen muss. Aber eine Schwachstelle der 5E ? nee.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tintenteufel am 20.02.2023 | 10:07
Jetzt habe ich hier viel weniger mitgelesen, als ich eigentlich wollte, aber ich habe auch ein System gefunden das viel von der 5e behalten hat und sich stark in Richtung OSR orientiert:
das Shadowdark RPG von Arcane Library (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,125157.msg135141506.html#msg135141506).

SD in a nut shell:

- The four core classes: fighter, priest, thief, wizard
- A d20-based, roll-high system
- No darkvision — total darkness is dangerous
- Treasure grants XP, and tracking it is dead simple
- Roll-to-cast spells — magic is exciting and risky
- Simple distances (close, near, far)
- Monster morale and reaction rolls
- Always-on initiative — time is easy to track
- The six classic stats (3d6 in order)
- No skills — just ability checks and advantage/disadvantage
- Separate ancestry and class
- Randomized character class abilities — emergent character growth!
- Low hit points — fast and deadly combat
- Simple encumbrance (gear slots)

Am 28.2.2023 geht der Kickstarter los, aber die Quick Start Rules (https://www.dropbox.com/s/ab1x94p7h4v39w7/Shadowdark%20RPG%20Quickstart%20Set.zip?dl=0) sind schon jetzt kostenlos verfügbar.

Vielleicht auch was für dich, wenn du die 5e magst, aber nicht mehr 100% damit zufrieden bist.

Sorry für den Werbeblock. Ich habe nichts davon, ausser ggf. mehr Mitspielende oder eine interessante Diskussion.  :d

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Radulf St. Germain am 20.02.2023 | 10:31
Faszinierend, dass viele Lösungen, welche auf 5e basieren aber diese verbessern wollen, oftmals viele Sachen rausschmeissen, die ich gut finde.

Das ist natürlich reine Geschmackssache, ich finde dabei lediglich bemerkenswert, wie sehr mein Geschmack scheinbar vom Mainstream abweicht.  ;D
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 20.02.2023 | 10:48
Das ist natürlich reine Geschmackssache, ich finde dabei lediglich bemerkenswert, wie sehr mein Geschmack scheinbar vom Mainstream abweicht.  ;D
Der Mainstream mag D&D5. D.h. du bist wahrscheinlich näher am Mainstream dran als die, die Lösungen suchen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 20.02.2023 | 11:28
Mag sein, aber Krieger kommen auf ähnliche Werte.
Also zumindest auf die 45-65 Schaden auf die die besseren Viecher kommen, kommen Krieger auf dem Level ehr nicht.

Power mäßig gibt es unter den Zaubern jedenfalls einige ziemliche Ausreißer im Vergleich zu anderen Zaubern auf dem selben Level.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Radulf St. Germain am 20.02.2023 | 14:44
Der Mainstream mag D&D5. D.h. du bist wahrscheinlich näher am Mainstream dran als die, die Lösungen suchen.

Glaube ich fast nicht, ehrlich gesagt. Die Hälfte der Punkte auf der Liste finde ich cool (weniger Spezialfähigkeiten, einfache Reichweiten) - also alles, was es einfacher macht. Skills sind so ein Spezialfall, die finde ich eigentlich schon immer geil, Komplexität hin oder her. Aber dann kommen Sachen, wo ich sage 'Nein Danke': weniger HP, 3d6 Stats, 3d6 Würfe für Attribute, XP for Treasure.

Also bin ich glaube ich weniger am DnD5-Mainstream aber meine Kritik führt nicht zu OSR (was seinen eigenen Reiz hat) sondern hin zu sowas wie True20.

Wie gesagt, keine Kritik an dem hier vorgestellten System, ich merke halt immer, dass ich denke "Wow, das könnte was für mich sein" und dann winke ich schnell ab, weil es in eine ganz andere Richtung geht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 21.02.2023 | 07:57
Mal aus der Sicht dieser Diskussion:

- The four core classes: fighter, priest, thief, wizard
- Randomized character class abilities — emergent character growth!

Es gab ja Beschwerden dass man bei 5E zu wenig basteln kann. Das wird dadurch sicher nicht besser...

- No darkvision — total darkness is dangerous
- Treasure grants XP, and tracking it is dead simple

Beides nette Alternativen.

- Roll-to-cast spells — magic is exciting and risky

Kommt stark auf die Sprüche an. Bei D&D Sprüchen eher selten nötig. Bei Angriffszaubern wird eh gewürfelt.

- Simple distances (close, near, far)

Spiel mit Battlemap hat viele Vorteile. Die durch DM-Entscheidung zu ersetzen ist so eine Sache...

- Monster morale and reaction rolls

Wenn einem schon die Skillchecks zu zufällig sind dann wird das hier sicher nicht besser.

- The six classic stats (3d6 in order)

Zu 3E Zeiten hat sich Point buy ja weitgehend durchgesetzt. Da müsste es schon gute Gründe geben warum man das wieder haben will.

- No skills — just ability checks and advantage/disadvantage

Sicher keine Lösung für alle denen das 5E System nicht detailiert genug ist...

- Low hit points — fast and deadly combat

Das ist nur so lange spannend bis der Charakter draufgeht...

- Simple encumbrance (gear slots)

Klingt interessant, aber Belastung ist selten ein Thema in 5E.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 21.02.2023 | 09:44
Kein WBL ist ein feature. Ich denke schon dass sie vernünftig balanciert sind, aber das die Rarity Kategorien sind wenig hilfreich und quasi überflüssig.
Es muss auch kein WBL sein, aber es wäre mMn z.B. hilfreich zu wissen in wie weit z.B. das CR System von sowas wie +x Waffen/Rüstungen/Schilden und ähnlichen Gegenständen mit numerischen Boni ausgeht.

Und Gegenstände der selben Rarity sollten halt auch vergleichbar gut und dem entsprechenden Level angemessen sein.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tintenteufel am 21.02.2023 | 09:54
Mal aus der Sicht dieser Diskussion:

Mal vorweg: ich glaube nicht, dass es ein System gibt das alle alle rundum glücklich macht.
SD macht vieles, das mir persönlich sehr entgegenkommt. Aber das Mini Game Charakter(aus)bau wird da nicht (wie gewohnt) unterstützt. Es ist ein anderes Spiel.

Es gab ja Beschwerden dass man bei 5E zu wenig basteln kann. Das wird dadurch sicher nicht besser...

Siehe oben. Es kommt hier stark auf die Definition von "basteln" an. Es wird nämlich schon jetzt, vor Release des eigentlich Core Books fleißig ge-homebrewed! Und das System bietet sich auch dafür deutlich besser an als die 5e.

Kommt stark auf die Sprüche an. Bei D&D Sprüchen eher selten nötig. Bei Angriffszaubern wird eh gewürfelt.

Ich glaube hier habe ich mich unklar ausgedrückt. Roll To Cast meint, dass du immer würfeln musst wenn du versuchst einen Zauber zu sprechen. Sehe ob ich da was aus den QSR rüberkopieren kann...

Spiel mit Battlemap hat viele Vorteile. Die durch DM-Entscheidung zu ersetzen ist so eine Sache...

Ich mag Combat auf der Battlemap auch. Wir werden zu 97,5% online, via Owlbear Rodeo spielen, und obwohl der VTT super simpel ist, vermisse ich manchmal eine solche Regelung wie sie SD hat. Wir werden sehen, ob wir das der Battlemap vorziehen.

Wenn einem schon die Skillchecks zu zufällig sind dann wird das hier sicher nicht besser.

Wenn gewürfelt wird, wird es zufällig. Monster-Moral ist tief in D&D verwurzelt und auch eine Option im 5e-DMG. Magst du nicht? Weg damit!

Zu 3E Zeiten hat sich Point buy ja weitgehend durchgesetzt. Da müsste es schon gute Gründe geben warum man das wieder haben will.

Das ist die klassische Methode. Magst du nicht? Du hast selbst schon eine Methode genannt die für dich besser funktioniert. Im WWW und anderen Editionen gibt es X weitere Methoden. Die Frage entsteht dann jedoch, ob es dadurch spannender wird...

Sicher keine Lösung für alle denen das 5E System nicht detailiert genug ist...

Klar. Bau dein eigenes System. Ich finde es so wie SD es macht derzeit ideal.

Das ist nur so lange spannend bis der Charakter draufgeht...

Es ist halt die Frage, was für ein Spiel du spielen willst. Verallgemeinernd ist die OSR halt tödlicher als die 5e. Dadurch vielleicht aber auch spannender. SC sind im Gegensatz zu alten Versionen in SD bei 0 HP aber nicht sofort tot, sondern bekommen einen Death Timer.

Klingt interessant, aber Belastung ist selten ein Thema in 5E.

Klar. Ist halt ein anderes System. Das für mich simpler anmutet, was ich gut finde.  :d
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 22.02.2023 | 08:27
Mal vorweg: ich glaube nicht, dass es ein System gibt das alle alle rundum glücklich macht.

Klar, aber unter "Schwachstellen der 5E" geht es ja um kleinere Dinge die die Designer hätten besser machen können. Wenn man die Grundannahmen von 5E nicht mag dann ist das eher ein Fall für "Alternativen zu 5E"  :)
Nicht 3E oder 4E oder DSA zu sein ist ja keine Schwachstelle der 5E. Insofern muss die 5E auch nicht alle rundum glücklich machen.

Siehe oben. Es kommt hier stark auf die Definition von "basteln" an.

Basteln bedeutet Charakterbau/Optimierung die Spieler unabhängig vom SL innerhalb des Systems machen können.
Homebrew dagegen sind Änderungen am System bzw. den Inhalten. Die müssen aber normalerweise vom SL (oder der Gruppe)
genehmigt werden.

Ich glaube hier habe ich mich unklar ausgedrückt. Roll To Cast meint, dass du immer würfeln musst wenn du versuchst einen Zauber zu sprechen. Sehe ob ich da was aus den QSR rüberkopieren kann...

Schon klar. Ging eher darum dass man bei vielen Zaubern in D&D eh schon würfelt.

Ich mag Combat auf der Battlemap auch. Wir werden zu 97,5% online, via Owlbear Rodeo spielen, und obwohl der VTT super simpel ist, vermisse ich manchmal eine solche Regelung wie sie SD hat. Wir werden sehen, ob wir das der Battlemap vorziehen.

Battlemap scheint sich weitgehend durchgesetzt zu haben. Andererseits ist es auch so dass viele 5E Fähigkeiten ohne Battlemap nicht so gut funktionieren. Könnte man als Schwachstelle der 5E ansehen.


Wenn gewürfelt wird, wird es zufällig. Monster-Moral ist tief in D&D verwurzelt und auch eine Option im 5e-DMG.

Weiter oben im Thread wurde diskutiert dass sich z.B. Skill checks zu zufällig anfühlen. Und es mag aus AD&D Nostalgie im DMG stehen, aber ich glaube nicht dass es weithin verwendet wird. (Flanking steht ja auch da). Und ich glaube der Grund ist dass man oft mit den Ergebnissen nicht zufrieden war.

Klar. Bau dein eigenes System.

Kann man machen, aber das ist im Kontext dieses Threads wenig hilfreich.

Klar. Ist halt ein anderes System. Das für mich simpler anmutet, was ich gut finde.  :d

Wie gesagt. Ich glaube nicht dass viele 5E Gruppen gross auf Traglast achten. Simpler geht es nicht...
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 22.02.2023 | 08:56
Weiter oben im Thread wurde diskutiert dass sich z.B. Skill checks zu zufällig anfühlen. Und es mag aus AD&D Nostalgie im DMG stehen, aber ich glaube nicht dass es weithin verwendet wird. (Flanking steht ja auch da). Und ich glaube der Grund ist dass man oft mit den Ergebnissen nicht zufrieden war.

Eine konkrete Schwachstelle von 5e mag allerdings in der dortige Umsetzung von Monstermoral bestehen, oder zumindest sind mir Beschwerden darüber noch in Erinnerung. Frühe D&D-Versionen hatten für die Gegner jeweils noch eigene unabhängige Moralwerte -- bei D&D5 ist es einfach ein Weisheits-Rettungswurf, so daß NSC und Monster mit mehr gesundem Menschenverstand im Kampf automatisch tapferer sind als andere (sollte das nicht eher umgekehrt sein? ;)).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Zanji123 am 22.02.2023 | 09:26
Und das find ich toll. Aber versuch es mal allgemeiner und nicht nur auf dich bezogen zu beantworten. Stell dir einfach die Frage: Was beeinflusst die Chance ob eine kreative Idee ins Spiel übernommen wird? Ich verstehe wenn jemand die Frage mit "bei mir nichts, ich übernehme alle kreative Ideen und sage nie es wurde nicht gehen" beantwortet.

Aber es ist halt nicht die einzige Antwort. Und "das hängt davon ab wie gut die Regeln dem Spielleiter helfen und wie gut sie vermitteln das kreative Aktionen ein Teil des Spiels sind" ist eine genauso legitime Antwort.

mit dieser Aussage müsste dir ja DSA 4.1 mega gefallen da es einfach für ALLES eine Regel/Sonderfähigkeit gibt. Ja auch dafür den Gegner dreck ins Auge zu werfen während des Kampfes oder sonst irgendwie "dreckig" zu kämpfen (Stichwort: SF Dreckiger Kampf)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 22.02.2023 | 09:37
Eine konkrete Schwachstelle von 5e mag allerdings in der dortige Umsetzung von Monstermoral bestehen, oder zumindest sind mir Beschwerden darüber noch in Erinnerung. Frühe D&D-Versionen hatten für die Gegner jeweils noch eigene unabhängige Moralwerte -- bei D&D5 ist es einfach ein Weisheits-Rettungswurf, so daß NSC und Monster mit mehr gesundem Menschenverstand im Kampf automatisch tapferer sind als andere (sollte das nicht eher umgekehrt sein? ;)).

Ich verstehe den Weisheitsrettungswurf (bzw. Moralmechaniken generell) so, dass der NSC bei Erfolg die Option hat weiter zu kämpfen und bei Misserfolg panisch fliehen muss. Natürlich kann er auch ohne Moralwurf einen aussichtslosen Kampf abbrechen. Das ist dann aber was anderes als panische Flucht, nämlich ein kontrollierter taktischer Rückzug. Und für diesen Zweck passt in D&D 5 der Weisheitsrettungswurf ganz gut - wenngleich Weisheit natürlich generell ein Quatschattribut ist aber das wäre ein anderes Thema bzw. keine spezifische Schwachstelle der 5e.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 22.02.2023 | 09:41
mit dieser Aussage müsste dir ja DSA 4.1 mega gefallen da es einfach für ALLES eine Regel/Sonderfähigkeit gibt. Ja auch dafür den Gegner dreck ins Auge zu werfen während des Kampfes oder sonst irgendwie "dreckig" zu kämpfen (Stichwort: SF Dreckiger Kampf)

Ging ja um die Frage ob Regeln bei Improvisation und kreativen Ideen helfen können, insofern bin ich mir nicht sicher inwieweit ich dort DSA 4.1 an Bord holen würde. Zumindest in unserer damaligen Runde (hab es aber nur ein halbes Jahr lang gespielt) wurde nur sehr wenig auf kreative Ideen eingegangen.

Aber das kann natürlich täuschen.

Meine Aussage oben war in jedem Fall auch nicht so gemeint, dass Regeln automatisch derartiges fördern, nur das es ihr Ziel sein sollte.

Ganz grob gesagt: Je sicherer sich ein Spielleiter ist wie er eine Idee oder alternative Herangehensweise seiner Spieler umsetzen kann umso eher wird diese ihren Weg ins tatsächliche Spiel finden.

Und um das ganze nicht ganz von 5e wegzuentführen: dafür ist natürlich ein recht breiter Spielfokus nötig. 5e führt mehrere Dinge (wieder) ein welche diese Herangehensweise erschweren.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 22.02.2023 | 09:54
Ich verstehe den Weisheitsrettungswurf (bzw. Moralmechaniken generell) so, dass der NSC bei Erfolg die Option hat weiter zu kämpfen und bei Misserfolg panisch fliehen muss. Natürlich kann er auch ohne Moralwurf einen aussichtslosen Kampf abbrechen. Das ist dann aber was anderes als panische Flucht, nämlich ein kontrollierter taktischer Rückzug. Und für diesen Zweck passt in D&D 5 der Weisheitsrettungswurf ganz gut - wenngleich Weisheit natürlich generell ein Quatschattribut ist aber das wäre ein anderes Thema bzw. keine spezifische Schwachstelle der 5e.

Also, von Panik steht da im Text nichts, was ich finden könnte. Nur, daß der Gegner auf dem effektivsten Weg flieht oder sich bei Mangel an Fluchtmöglichkeiten halt zu ergeben versucht -- der rennt also beispielsweise nicht in die nächste Ecke und kratzt dann verzweifelt an der Wand. Er kriegt auch keinen passenden Zustand aufgedrückt (obwohl "frightened" in so einem Fall doch eigentlich wunderschön passen müßte) und ist auch nicht wie beim einen oder anderen Angstzauber gezwungen, unbedingt zu rennen. Entsprechend ist das Ergebnis eines verpatzten Moralwurfs aus meiner Sicht also eigentlich schon der kontrollierte taktische Rückzug... :think:
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 22.02.2023 | 10:03
Also, von Panik steht da im Text nichts, was ich finden könnte. Nur, daß der Gegner auf dem effektivsten Weg flieht oder sich bei Mangel an Fluchtmöglichkeiten halt zu ergeben versucht -- der rennt also beispielsweise nicht in die nächste Ecke und kratzt dann verzweifelt an der Wand. Er kriegt auch keinen passenden Zustand aufgedrückt (obwohl "frightened" in so einem Fall doch eigentlich wunderschön passen müßte) und ist auch nicht wie beim einen oder anderen Angstzauber gezwungen, unbedingt zu rennen. Entsprechend ist das Ergebnis eines verpatzten Moralwurfs aus meiner Sicht also eigentlich schon der kontrollierte taktische Rückzug... :think:

Da steht im englischen Original allerdings nicht auf der "effektivsten" sondern auf der "schnellsten" Route. Bei effektiv würde ich zu deiner Interpretation neigen, das klingt nämlich taktisch ;). Dennoch verstehe ich deinen Punkt, denn hinreichend eindeutig ist der Text hier leider tatsächlich nicht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 22.02.2023 | 10:07
Da steht im englischen Original allerdings nicht auf der "effektivsten" sondern auf der "schnellsten" Route. Bei effektiv würde ich zu deiner Interpretation neigen, denn das klingt taktisch. Dennoch verstehe ich deinen Punkt, eindeutig ist der Text nicht.

Im englischen Original steht "the most expeditious route" (Hervorhebung von mir). Und das kann man dummerweise tatsächlich so oder so übersetzen (https://en.wiktionary.org/wiki/expeditious)...
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 22.02.2023 | 10:22
Im englischen Original steht "the most expeditious route" (Hervorhebung von mir). Und das kann man dummerweise tatsächlich so oder so übersetzen (https://en.wiktionary.org/wiki/expeditious)...

Interessant, da habe ich was gelernt :d

Edit: Liest du die Regeln denn so, dass sie aussagen, der SL darf Rückzüge von NSCs nur aufgrund verpatzter Moralwürfe machen?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 22.02.2023 | 10:46
Interessant, da habe ich was gelernt :d

Edit: Liest du die Regeln denn so, dass sie aussagen, der SL darf Rückzüge von NSCs nur aufgrund verpatzter Moralwürfe machen?

Grundsätzlich nicht -- es kann dafür ja alle möglichen Gründe geben, auch solide taktische (und sei es bloß "einer muß losrennen, um Alarm zu schlagen!") oder "wir wollten diesen Kampf sowieso nicht". Moralwürfe sind aus meiner Sicht tatsächlich schlicht zur Abbildung der Kampfmoral, d.h., zur Feststellung eines eventuellen "jetzt reicht's uns, wir haben genug"-Zeitpunkts da.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 25.02.2023 | 08:43
Eine konkrete Schwachstelle von 5e mag allerdings in der dortige Umsetzung von Monstermoral bestehen, oder zumindest sind mir Beschwerden darüber noch in Erinnerung. Frühe D&D-Versionen hatten für die Gegner jeweils noch eigene unabhängige Moralwerte -- bei D&D5 ist es einfach ein Weisheits-Rettungswurf, so daß NSC und Monster mit mehr gesundem Menschenverstand im Kampf automatisch tapferer sind als andere (sollte das nicht eher umgekehrt sein? ;)).

Die Umsetzung der Monstermoral in 5E ist: DM entscheidet. Das kann man als Schwachstelle sehen, aber nur wenn es ein ordentliches System gibt dass brauchbare Ergebnisse liefert.

Die Optionalregel ist (wie viele andere auch) ein addon. Unkompliziert, aber nicht wirklich im System verankert. Entsprechend haben einzelne Monster keine Moralwerte.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 25.02.2023 | 09:18
Die Umsetzung der Monstermoral in 5E ist: DM entscheidet.
Sehe ich auch so. Die Spieler:innen entscheiden ja auch selbst, wann sich ihre Charaktere zurückziehen, warum sollte der SL das für seine NSC und Monster nicht genau so handhaben? Übernatürliche Beeinflussung und Furchteffekte mal beiseite und dafür gibt es ja Regeln.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 25.02.2023 | 09:41
Sehe ich auch so. Die Spieler:innen entscheiden ja auch selbst, wann sich ihre Charaktere zurückziehen, warum sollte der SL das für seine NSC und Monster nicht genau so handhaben? Übernatürliche Beeinflussung und Furchteffekte mal beiseite und dafür gibt es ja Regeln.

Ein funktionierendes Moralsystem ist relativ unkompliziert machbar - die Optionalregel von D&D 5 erfüllt z.B. zumindest das Kriterium der Einfachheit - und verhindert, dass schon lange gewonne Kämpfe sich wie Kaugummi hinziehen. Damit nimmt das Moralsystem der SL die Aufgabe ab, diesen Punkt immer selbst im Blick zu haben. Und da SL ohnehin eine Menge Aufgaben haben, ist jede unnötige Aufgabe weniger aus meiner Sicht etwas gutes.
Zudem macht eine Moralmechanik unerfahren SL direkt deutlich, dass Gegner sich im Regelfall eben nicht wie geistlose Untote bis zum letzten Mann abschlachten lassen.
Zum Dritten macht eine solche Mechanik gefangen nehmen von Gegnern leichter, was in vielen Abenteuern eine essentielle Informationsquelle ist. Somit kann man auch auf Regeln verzichten wie "Du entscheidest bei jeden Nahkampfangriff, ob der Schaden nur betäubt". Solche Regeln sind nämlich aus simulationistischer Perspektive schlicht Unsinn (Stichwort "stumpfes Trauma"). Um Missverständnissen vorzubeugen: Realistische Simulation ist kein Selbstzweck und aus meiner Sicht an vielen Stellen im RPG eher hinderlich als nützlich weil i.d.R. zu kompliziert. Wo immer sie aber "umsonst" zu haben ist, wird sie gerne mitgenommen  :).

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 25.02.2023 | 13:31
Fällt halt wie die meisten hier genannten Dinge unter "Hab ich gern und wünsche ich mir" (was ja absolut OK ist, ich bräuchte es persönlich  halt nicht bzw wäre es für mich nur eine weitere Regel, die ich beachten müsste), nicht unter Schwachstellen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 25.02.2023 | 13:47
Fällt halt wie die meisten hier genannten Dinge unter "Hab ich gern und wünsche ich mir" (was ja absolut OK ist, ich bräuchte es persönlich  halt nicht bzw wäre es für mich nur eine weitere Regel, die ich beachten müsste), nicht unter Schwachstellen.

Im Sinne von "viele Systeme haben da ebenfalls eine Leerstelle" stimme ich zu. Wobei D&D 5 ja immerhin eine Optionalregel anbietet, also gar keine richtige Leerstelle hat. Ich persönlich finde die Regel auch gar nicht so schlecht eingebunden, wenn man mit Weisheit als Attribut kein Problem hat, passt das halbwegs.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 26.02.2023 | 08:42
Jo, wenn man "das regelt die Spielleitung" als Schwachstelle bezeichnet dann wären rules-light Systeme eine einzige Schwachstelle.

Ein funktionierendes Moralsystem ist relativ unkompliziert machbar - die Optionalregel von D&D 5 erfüllt z.B. zumindest das Kriterium der Einfachheit - und verhindert, dass schon lange gewonne Kämpfe sich wie Kaugummi hinziehen. Damit nimmt das Moralsystem der SL die Aufgabe ab, diesen Punkt immer selbst im Blick zu haben. Und da SL ohnehin eine Menge Aufgaben haben, ist jede unnötige Aufgabe weniger aus meiner Sicht etwas gutes.
Zudem macht eine Moralmechanik unerfahren SL direkt deutlich, dass Gegner sich im Regelfall eben nicht wie geistlose Untote bis zum letzten Mann abschlachten lassen.


Jo, es gibt viele gute Gründe für ein verregeltes System. Aber das müsste meiner Meinung nach besser eingebunden sein. Mit Moralwürfen werden die Kämpfe ja auch tendentiell einfacher. Aber das Hauptproblem mit den Optionalregel ist: wenn der Anführer in der 1. Runde draufgeht dann gibt es eine grob 50% Chance dass der Kampf zu Ende ist. Leute die sich sonst über "swingy" beschweren werden ein Problem damit haben dass der Kampf quasi durch einen Münzwurf entschieden wird.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 26.02.2023 | 09:00
Aber das Hauptproblem mit den Optionalregel ist: wenn der Anführer in der 1. Runde draufgeht dann gibt es eine grob 50% Chance dass der Kampf zu Ende ist. Leute die sich sonst über "swingy" beschweren werden ein Problem damit haben dass der Kampf quasi durch einen Münzwurf entschieden wird.

Da sind wir dann tatsächlich für meinen Geschmack bei einer veritablen Schwachstelle, nämlich dass D&D zu swingy ist. Der D20 hat eben eine hohe Varianz und speziell bei D&D 5 kommt hinzu, dass die addierten Konstanten zumindest im Vergleich zur 3e und 4e niedriger sind.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 26.02.2023 | 09:18
Da sind wir dann tatsächlich für meinen Geschmack bei einer veritablen Schwachstelle, nämlich dass D&D zu swingy ist. Der D20 hat eben eine hohe Varianz und speziell bei D&D 5 kommt hinzu, dass die addierten Konstanten zumindest im Vergleich zur 3e und 4e niedriger sind.

Ich denke, mit, um die Swingyness auszubügeln, hat D&D überhaupt Dinge wie die im Lauf der SC-Karriere stetig steigenden Trefferpunkte auf beiden Seiten in einem Kampf oder die im Lauf der Editionen generell kleiner werdende Zahl von Killereffekten, die sich einfach komplett um die TP herummogeln. Ob's funktioniert, mag ein Stück weit Geschmacksfrage sein -- andere Leute beschweren sich dann ja wieder speziell im 5e-Kontext über das dröge Eindreschen auf monsterförmige Sandsäcke. :)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 26.02.2023 | 09:46
für meinen Geschmack bei einer veritablen Schwachstelle
Da sind wir beim Knackpunkt: "Für deinen Geschmack".
Meiner Meinung nach ist alles, was geschmacksabhängig ist, keine Schwachstelle, weil sonst  bist du schnell dabei, dass eigentlich JEDES Rollenspiel fast nur aus Schwachstellen besteht, weil du wirst für jede Mechanik irgendwen finden, dem sie nicht gefällt.

Jo, wenn man "das regelt die Spielleitung" als Schwachstelle bezeichnet dann wären rules-light Systeme eine einzige Schwachstelle.
z.B. das.

Eine echte Schwachstelle ist für mich etwas, wo das System etwas aktiv verspricht, was die Regeln nicht halten (z.B. ein explizit hochtaktisches Spiel mit extrem glücksabhängigen Anteilen mit großen Auswirkungen) oder wenn eine Regel wirklich dysfunktional ist (weil sie sich z.B. mit anderen Regeln widerspricht) oder extrem broken (also das Spielgleichgewicht völlig aushebelt, wenn man sie verwendet).

Solche Fälle sind in der Praxis extrem selten. Bei D&D5 genauso wie z.B. bei DSA. DSA ist für mich (!) als System praktisch unbrauchbar, weil es mit meinem gewünschten Spielstil einfach nicht im geringsten harmoniert. Aber es gibt wirklich wenige Stellen im System, wo selbst Fans sagen würden "das funktioniert nicht wie es soll".
Bei DSA4.1 wäre das z.B. der Reiterkampf, bei D&D5 ist der Herausforderungsgrad und die Berechnung von Encountern wahrscheinlich so ein Punkt.

Der Großteil der Punkte, den Leute als "Schwachstellen" nennen, hat aber damit zu tun, ob man D&D5 gerne lieber noch einfacher oder crunchiger haben will.
Für beides gibt es bereits Lösungen, z.B. Level Up Advanced 5e oder Pathfinder 2 für diejenigen, die es gerne verregelter haben wollen.
Und verschiedene OSR-5e-Hybride für diejenigen, die es noch simpler haben wollen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 26.02.2023 | 10:04
Da sind wir beim Knackpunkt: "Für deinen Geschmack".

Deswegen schreib ich es ja so ;). Andererseits habe ich schon den Eindruck, dass D&D 5 heroische Fantasy verspricht und der Slapstick, der da bei "Fertigkeitsproben" (ja, das heißt anders, ist aber so verständlicher für Leute, die hier mitlesen und D&D 5 schlecht kennen) regelmäßig rauskommt passt dazu nicht. Nu fällt mir auf, "regelmäßig" ist auch wieder Geschmackssache. Aber ganz konkrete Berechnungen zu "wie wahrscheinlich scheitert der Goliathbarbar an der Tür aber der Gnombarde tritt sie ein" und co gibt es ja zu genüge (u.a. von mir im Tanelorn, ist aber eine Weile her, so dass ich es nicht auf Anhieb finde und daher hier nicht verlinke).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 26.02.2023 | 10:08
Das Argument verstehe ich, aber wenn du dir halt z.B. Vox Machina anschaust ist dieser Slapstick inzwischen durchaus auch Teil des "D&D-Stils". Und wenn der Trailer hält, was er verspricht, dürfte sich das auch im kommenden Kinofilm abbilden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 26.02.2023 | 10:16
Das Argument verstehe ich, aber wenn du dir halt z.B. Vox Machina anschaust ist dieser Slapstick inzwischen durchaus auch Teil des "D&D-Stils". Und wenn der Trailer hält, was er verspricht, dürfte sich das auch im kommenden Kinofilm abbilden.

Ich mag Vox Machina :), am eigenen Spieltisch ist mir das jedoch zuviel Slapstick. Aber guter Punkt :d.
Ich bin sehr gespannt, ob es in puncto "Fertigkeiten" bei OneD&D signfikante Änderungen gibt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 26.02.2023 | 10:25
Ich bin sehr gespannt, ob es in puncto "Fertigkeiten" bei OneD&D signfikante Änderungen gibt.
Danach sieht es momentan nicht aus.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 26.02.2023 | 16:15
Fällt halt wie die meisten hier genannten Dinge unter "Hab ich gern und wünsche ich mir" (was ja absolut OK ist, ich bräuchte es persönlich  halt nicht bzw wäre es für mich nur eine weitere Regel, die ich beachten müsste), nicht unter Schwachstellen.

Ist halt die Frage wie man eine Schwachstelle definiert.

Wenn ich zehn verschiedene Spielsituationen beschreibe und anschließend sage auf welche Weise am besten geregelt werden können so werden selten Mechaniken aus der 5e dabei sein. An vielen Stellen lässt sich im Gegenteil sehr gut zeigen wie Probleme und Diskrepanzen der Spielmechanik entstehen welche  die Umsetzung der Spielsituation von der Beschreibung entfernen. Die gleichen Spielziele lassen sich mit anderen Regeln besser erreichen.

Doch nichts davon wird ja dafür sorgen man könne diese Spielsituationen nicht ausspielen und immer kann ich als Spieler sagen: für mich reicht diese Regelumsetzung völlig aus.

Es ist die Natur von Rollenspiel, das unabhängig von den Regeln immer alles damit möglich ist. Man kann immer hausregeln, handwedeln und Dinge hinzubauen oder verändern.

Wenn es also um "Schwachstellen" der Regeln geht, dann sind damit genau solche Dinge gemeint bei denen seitens des Spielleiters oder der Spieler eingegriffen werden muss oder bei der eine andere Regelung besser funktioniert.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 26.02.2023 | 22:30
Da sind wir dann tatsächlich für meinen Geschmack bei einer veritablen Schwachstelle, nämlich dass D&D zu swingy ist.

5E ist nicht swingy. Wie Nobody schon sagte: eineinzelner Wurf entscheidet nicht über allzuviel. Deshalb wäre eben ein Moralwurf der den halben Kampf entscheidet hier eine Ausnahme.

Der D20 hat eben eine hohe Varianz und speziell bei D&D 5 kommt hinzu, dass die addierten Konstanten zumindest im Vergleich zur 3e und 4e niedriger sind.

Bei 4E mögen die Boni höher sein aber sie werden zusammen mit den DCs in einem sehr engen Rahmen gehalten.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 27.02.2023 | 08:34
5E ist nicht swingy. Wie Nobody schon sagte: eineinzelner Wurf entscheidet nicht über allzuviel. Deshalb wäre eben ein Moralwurf der den halben Kampf entscheidet hier eine Ausnahme.

Bei 4E mögen die Boni höher sein aber sie werden zusammen mit den DCs in einem sehr engen Rahmen gehalten.
5e ist erst auf hohen Leveln swingy. Durch die höhere Spreizung bei den Rettungswürfen können die SCs eher Opfer einer Fähigkeit/Zaubers werden, weil die SG bei den Momstern steigt, die meisten Haupt-RW (Dex, Con, Wis) bei den SCs hingegen wenig bis gar nicht ansteigen werden. Das war bei der 4e eleganter gelöst gewesen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 27.02.2023 | 08:45
5e ist erst auf hohen Leveln swingy. Durch die höhere Spreizung bei den Rettungswürfen können die SCs eher Opfer einer Fähigkeit/Zaubers werden, weil die SG bei den Momstern steigt, die meisten Haupt-RW (Dex, Con, Wis) bei den SCs hingegen wenig bis gar nicht ansteigen werden. Das war bei der 4e eleganter gelöst gewesen.
Skill checks sind mMn auf niedrigen leveln swingy, die sind natürlich oft nicht so wichtig wie Rettungswürfe.

Und bei den Rettungswürfen ist es natürlich auch abhängig davon ob und wann man sie wiederholen kann, wenn Intellect Devourer erwischt bis du z.B. potentiell dauerhaft stuned, weil der Effeckt keine Wiederholung des Rettungswurfs erlaubt und kein Zeitliches Limit besitzt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Quaint am 27.02.2023 | 08:49
Ich würde sagen DnD 5e ist *meistens* nicht swingy. Stufe 1 ist da vielleicht noch eine Ausnahme.
Es ist zwar richtig, dass die Monster auf hohen Stufen sehr viel härtere Rettungswürfe fordern, aber die Spielercharaktere bekommen auch so viele Möglichkeiten dazu, dass es eher ungewöhnlich ist, dass eine hochstufige Gruppe durch einen oder wenige Würfe besiegt wird.
Ich meine schon ab Stufe 5 kann man Todesfälle meistens relativ direkt bereinigen solang es nur ein oder zwei sind.

Es kann natürlich passieren dass man auf die Nuss bekommt, aber dann meistens weil man irgendwie unklug vorgegangen ist (es geht gegen nen roten Drachen und man hat weder guten Fernkampf, noch eine Möglichkeit ihn auf dem Boden zu halten und natürlich nix gegen Feuer...) und/oder weil man sich mit Leuten/Dingen anlegt die zu stark sind.

Tatsächlich habe ich an sich die Erfahrung gemacht dass eine frische, vorbereitete Gruppe so ab Stufe 10 oder so eigentlich jedes Einzelmonster im Monster Manual besiegen kann selbst solche mit mehr als 20 CR, und man eher gucken muss dass man irgendwie die Gruppenressourcen etwas dezimiert bevor es ernstlich spannend wird.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 27.02.2023 | 09:26
Kommt aber auf das Monster an. Ein Gegner, der pro Runde dreimal Circle of Death als Legendary Action casten kann, ist schon ein ganz anderes Kaliber. Unsere L13 Truppe musste mit einem Teleport den Ausgang nehmen, sonst wären wir draufgegangen. Ein anderer CR 9 Gegner hatte ausser einem Schaurigen Schrei nichts auf dem Kasten. Aber unsere dazumal L12 Truppe wäre bei dem Schaurigen Schrei fast draufgegangen. Der Schrei hatte 16W8 Schaden gemacht. Das war echt heftig.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 27.02.2023 | 10:25
Kommt aber auf das Monster an. Ein Gegner, der pro Runde dreimal Circle of Death als Legendary Action casten kann, ist schon ein ganz anderes Kaliber. Unsere L13 Truppe musste mit einem Teleport den Ausgang nehmen, sonst wären wir draufgegangen. Ein anderer CR 9 Gegner hatte ausser einem Schaurigen Schrei nichts auf dem Kasten. Aber unsere dazumal L12 Truppe wäre bei dem Schaurigen Schrei fast draufgegangen. Der Schrei hatte 16W8 Schaden gemacht. Das war echt heftig.
Welche Kreaturen waren das denn?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 27.02.2023 | 10:41
Der CR 9er war, glaube ich, ein gefallener Paladin gewesen. Das andere ein Obermotz. Irgendso eine Art Oberdämon. CR vermutlich 20+.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 27.02.2023 | 10:45
Der CR 9er war, glaube ich, ein gefallener Paladin gewesen. Das andere ein Obermotz. Irgendso eine Art Oberdämon. CR vermutlich 20+.
Aus dem Monster Manual? Oder irgendeiner Drittanbieter-Quelle?
Wäre bzgl. der Schwachstellen-Diskussion ja durchaus relevant.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 27.02.2023 | 10:53
Der Dämon stammt garantiert aus dem Abenteuer selber. Beim gefallenen Paladin bin ich mir nicht so sicher.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arkanoloth am 27.02.2023 | 11:24
Der Dämon stammt garantiert aus dem Abenteuer selber. Beim gefallenen Paladin bin ich mir nicht so sicher.

Beides einzigartige Monster aus Rappan Athuk, was die Relevanz für diesen Faden etwas mindert.
Ich denke aber auch, dass auf den Stufen grösser 10 die Bestimmung der Herausforderung durch den CR nicht mehr so gegeben ist wie auf mittleren Stufen, da es stärker von der Ausrichtung und den Möglichkeiten der Gruppe abhängt. Nicht, dass das schlecht wäre, man muss sich dem nur bewusst sein.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 27.02.2023 | 11:34
Ich denke aber auch, dass auf den Stufen grösser 10 die Bestimmung der Herausforderung durch den CR nicht mehr so gegeben ist wie auf mittleren Stufen, da es stärker von der Ausrichtung und den Möglichkeiten der Gruppe abhängt. Nicht, dass das schlecht wäre, man muss sich dem nur bewusst sein.
Das ist sicher richtig.

Meine Gruppe hatte gestern eine Begegnung mit einem Aboleth. Bezauberung auf sich selbst brechen durch den Mönch und Heldenmal+Wasser kontrollieren durch die Druidin haben den SC einen ziemlich guten Stand verschafft (Heldenmal hat einen Vorteil auf die Weisheits-Rettungswürfe verschafft und der Aboleth kam nicht aus dem Wasser-kontrollieren-Strudel raus und hat keine Distanzangriffe). Ohne diese sehr spezifischen Fähigkeiten und Zauber wäre es wohl deutlich härter gewesen. Ich wüsste aber auch nicht, wie man so was in einem allgemeingültigen HG berücksichtigen sollte.

Wie lief es eigentlich mit den Herausforderungsgraden auf hohen Stufen bei D&D4? Hat das besser geklappt?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 27.02.2023 | 11:47
Dazu kommt dann noch das die Chars dann auch irgendwann die Schwächen der Monster recht effizient aus nutzen können.

Ein Monster ohne Legendary resitance hat mit seinen Schwachen Saves auf dem Level die selben Probleme wie die Charactere.

Andere Monster haben einfach nicht genug HP, so dass man sie mit etwas Glück und Genug Nova Damage töten kann bevor sie irgendwas machen können.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 27.02.2023 | 12:06
Dabei haben die Monster früher viel weniger HP.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 27.02.2023 | 12:29
Dabei haben die Monster früher viel weniger HP.
Meinst du auf niedrigeren CRs oder in früheren Editionen?

Was ich halt meine ist sowas wie den Lich, CR21 aber nur 135 HP, soviel kann unter Umständen auf dem Level schon ein einzelner Charakter anrichten wenn er Ressourcen ausgibt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 27.02.2023 | 12:30
Dabei haben die Monster früher viel weniger HP.
Die Schadenmengen, die SC der Stufen 10+ raus hauen sind gewaltig. 150 TP sind da in 2-3 Runden leicht weg.

Edith: Grad nachgeschaut. Aboleth HG10. Gruppe Stufe 11 mit 5 Charakteren, passt eigentlich schon, dass sie ihn recht problemlos nieder kriegen. Ich hab dann noch ein paar Schergen als Unterstützung rein geschickt um es spannender zu machen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 27.02.2023 | 12:30
Wie lief es eigentlich mit den Herausforderungsgraden auf hohen Stufen bei D&D4? Hat das besser geklappt?

Klar. Das liegt zum einen daran, dass dort die generelle Herausforderung vor allem im Zusammenspiel entsteht (die Monster spielen zusammen, die Charaktere auch und wer besser zusammenspielt gewinnt letztlich). In der Folge daraus gibt es dann in der 4E viel weniger Effekte welche eine Gefahr gänzlich trivialisieren, es sind üblicherweise mehrere Aktionen welche zum Erfolg führen. Auf beiden Seiten.

Zum anderem hat die 4E aber auch ein niedrigeres Powerlevel und bessere Regeln was das einbringen verschiedenartiger Monster angeht, indem die Monster eine dreistufige Rollenbeschreibung bekommen. Dadurch gibt es das größte Problem welches bei der Begegnungserstellung in der 5e auftreten kann (das Balancing der Monster basiert auf Schaden und Hitpoints, Effekte dagegen sind kaum berücksichtigt, Massengegner werden mittels Multiplikator grob über den Daumen gepeilt) nicht.

Wenn ich in der 5E eine Gruppe von Helden gegen eine große Gruppe "kleiner" Gegner stelle so ist das "tatsächliche" Encounterlevel stark abhängig davon was für Gegner dies sind. Eine Gruppe niedrigstufiger Magier oder Monster mit Effekten welche kein Schaden sondern Effekte machen ist etwas vollständig anderes als eine Gruppe von Gegnern welche nur Schaden machen. Denn die Rettungswürfe auch hochstufiger Gegner oder Charaktere können teils sehr niedrig sein. Den selben Effekt hat man mit einer stark homogenen Gruppe, z.B. nur voller Zauberwirker. Auch diese hebeln teils sehr viel stärkere Monster teils völlig aus.

Das ganze funktioniert in der 4E problemlos und ist letztlich auch in der 5E nur eine Art Bug im Encountersystem bzw. ungewollte Folge der Änderungen am Monsterdesign und von BA.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 27.02.2023 | 12:33
Das ganze funktioniert in der 4E problemlos und ist letztlich auch in der 5E nur eine Art Bug im Encountersystem bzw. ungewollte Folge der Änderungen am Monsterdesign und von BA.
Was wäre deiner Meinung nach eine Lösung ohne alles zu Tode zu verregeln?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 27.02.2023 | 12:41
Was wäre deiner Meinung nach eine Lösung ohne alles zu Tode zu verregeln?

Tja, das ist schwierig. Die Designer hatten ja gute Gründe diese Regelungen wegzulassen. Es sparte ihnen sehr viel Aufwand im Monsterdesign.

Wenn man das wieder rückgängig machen wollte müsste man BA abschaffen, Monsterrollen wieder einführen und Zauber nicht mehr auf Rettungswurfbasis sondern Verteidigungsbasis umsetzen.

Das ist praktisch ein komplettes Redesign und aus meiner Sicht nicht sinnvoll, letztlich würde man genau den Aufwand den sich die Designer damals sparten selbst reinstecken müssen. Und wofür? Die 5E lebt davon genau den Weg einzuschlagen den die Designer vorsehen. Ja, als Spielleiter mag es blöd sein, wenn damit Flexibilität im Encounterdesign verloren geht und die Abenteuer gleichförmiger werden. Und im Kontext dieses Threads: Natürlich ist das auch eine Schwachstelle.

Aber wie bei vielen der oben genannten Schwachstellen: Wenn sie einen stören gibt es genug andere Regelwerke. Wenn ich ein System spielen will in welchem beispielsweise weniger fix festgelegt ist wie viele Kampfbegegnungen pro Abenteuertag es gibt und bei dem ich freier gestalten kann woraus diese bestehen so geht das. Aber wenn ich einfach nur in den Dungeon will, in den ersten Räumen die passende Anzahl Monster verhau und am Ende den Bossgegner krieg werde ich nie irgendeine dieser Schwachstellen wirklich bemerken.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 27.02.2023 | 12:49
Ein halber Tag später und schon ist der Thread wieder anderthalb Seiten weiter. Einfach schön, dass das Tanelorn so lebendig ist  :).
Um nochmal zum Thema "swingy" zurück zu kommen: Ich meinte mir swingy nicht, dass Kämpfe ungewöhnlich schnell kippen können. In diesem Punkt sehe ich bei D&D 5 sowohl im Vergleich zu anderen Systemen als auch seinen früheren Iterationen (mit Ausnahme von D&D 4) keine besondere Schwachstelle.
Ich meine mit swingy, dass der W20 kombiniert mit relativ niedrigen Boni gerade bei der einzelnen Probe (und Abilitychecks sind nun mal i.d.R. Einzelproben) sowas produziert:

Ein großer Vorteil von 2 Würfeln (idealerweise solche, mit weniger Varianz als der W20) ist, dass sie aufgrund ihrer Verteilung Stilblüten, wie sie leider typisch für D&D sind, deutlich unwahrscheinlicher machen. Wer kennt es nicht: Der Barbar mit +10 Athletik will die Tür eintreten (sagen wir DC 15) und scheitert, weil er eine 1-4 würfelt (20% Chance hierfür). Der Zauberer mit -1 Athletik tritt die Tür hingegen ein, weil er eine 16-20 würfelt (25% Chance hierfür). Bei 2W10 wäre die Chance des Barbaren zu scheitern lediglich bei 6% und die des Zauberers erfolgreich zu sein lediglich bei 15%.

Bei 20 Würfen hintereinander im Kampf ist dieser Effekt nicht so gravierend - aber immer noch alles andere als irrelevant. Das "Gesetz der großen Zahlen" heißt nicht umsonst so ;).

 
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Fillus am 27.02.2023 | 12:59
Ein halber Tag später und schon ist der Thread wieder anderthalb Seiten weiter. Einfach schön, dass das Tanelorn so lebendig ist  :).
Um nochmal zum Thema "swingy" zurück zu kommen: Ich meinte mir swingy nicht, dass Kämpfe ungewöhnlich schnell kippen können. In diesem Punkt sehe ich bei D&D 5 sowohl im Vergleich zu anderen Systemen als auch seinen früheren Iterationen (mit Ausnahme von D&D 4) keine besondere Schwachstelle.
Ich meine mit swingy, dass der W20 kombiniert mit relativ niedrigen Boni gerade bei der einzelnen Probe (und Abilitychecks sind nun mal i.d.R. Einzelproben) sowas produziert:

Bei 20 Würfen hintereinander im Kampf ist dieser Effekt nicht so gravierend - aber immer noch alles andere als irrelevant. Das "Gesetz der großen Zahlen" heißt nicht umsonst so ;).

2D10 statt 1D20 wäre echt eine Wohltat. Patzer bei Doppel 1 und Krit bei Doppel 10. wie wären da wohl die Wahrscheinlichkeiten gegenüber den 5% auf dem D20?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 27.02.2023 | 13:02
2D10 statt 1D20 wäre echt eine Wohltat. Patzer bei Doppel 1 und Krit bei Doppel 10.
Ist bei D&D halt wirklich auszuschließen. D20 is ja sogar ein Synonym für das System geworden. Das sich das ändert ist noch unwahrscheinlicher, als das DSA seine 3W20-Probe aufgibt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Fillus am 27.02.2023 | 13:07
Ist bei D&D halt wirklich auszuschließen. D20 is ja sogar ein Synonym für das System geworden. Das sich das ändert ist noch unwahrscheinlicher, als das DSA seine 3W20-Probe aufgibt.

Ja schon klar, dass wird sich nicht ändern. In beiden Fällen nicht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 27.02.2023 | 13:09
2D10 statt 1D20 wäre echt eine Wohltat. Patzer bei Doppel 1 und Krit bei Doppel 10. wie wären da wohl die Wahrscheinlichkeiten gegenüber den 5% auf dem D20?

Exakt 1%.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 27.02.2023 | 15:24
2W10 gäbe aber schöne Krit/Patzer-Abstufungen.
Schwer bei 2/20
Mittel bei 3/19
Leicht bei 4/18

Und das ist gesamt gesehen nur 1% höher als die 1/20 auf dem W20.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Fillus am 27.02.2023 | 15:38
Bei Mittel (3) also (1+1, 1+2, 2+1) wären es 3%, gleiches beim Crit.
Bei Leicht (4) wären es schon mehr Kombinationen (1+1, 1+2, 2+1, 2+2, 1+3, 3+1), sind dann 6%?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 27.02.2023 | 15:54
Bei Mittel (3) also (1+1, 1+2, 2+1) wären es 3%, gleiches beim Crit.
Bei Leicht (4) wären es schon mehr Kombinationen (1+1, 1+2, 2+1, 2+2, 1+3, 3+1), sind dann 6%?
Im Grunde genommen stimmt es, wenn es die Gesamtchance ist.
Schwer hat eine 1% Chance (1+1 bzw. 10+10)
Mittel hat eine 2% Chance (1+2 & 2+1 bzw. 9+10 & 10+9)
Leicht hat eine 3% Chance (1+3 & 2+2 & 3+1 bzw. 10+8 & 9+9 & 8+10)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Alexandro am 8.03.2023 | 15:08
Habe mich gerade nochmal mit den Stealth-Regeln beschäftigt... boah, gehen gar nicht.

Man kann sich erstmal nur verstecken, wenn niemand einen sieht (schummrige Beleuchtung reicht nicht, weil das nur auf passive Perception geht, teilweise Deckung reicht auch nicht) ... sich im Dunkeln an die Wand zu drücken oder hinter einer niedrigen Hecke in Deckung zu gehen reicht nicht aus, um sich zu verstecken.
...aber wenn man erstmal versteckt ist, sieht das anders aus, selbst wenn man sich im Sichtfeld des Gegners bewegt, wird trotzdem der -5 auf die Passive Perception angewandt, wenn es schummrig ist (es macht aber keinen Unterschied, ob man sich bewegt oder stillsteht).
Wenn man sich direkt auf einen Gegner zubewegt zählt das als "coming out of hiding" und man verliert sofort Stealth (mit einem mega-schwammigen "the DM might allow..." Schlupfloch für Aktionen gegen "distracted enemies" aus dem Hinterhalt (=! Hinterhältige Angriffe des Schurken, welche in der 5e effektiv nichts mehr mit Heimlichkeit zu tun haben) - Kobolde die aus einer dunklen Ecke auf dich zuschießen bekommen RAW keinen Vorteil dadurch).

Ideen um das zu umgehen:
- man kann sich (mit Nachteil) verstecken, wenn man in Light Obscurement ist oder mindestens 1/2 Cover hat
- Vergleiche zwischen Stealth und (aktiver oder passiver) Perception werden nur fällig, wenn man sich bewegt oder irgendwie anders Aufmerksamkeit auf sich zieht
- Stealth verliert man am Ende des jeweiligen turn (z.B. wenn man sich so bewegt dass ein Gegner einen sehen kann und dort stehen bleibt würde man am Ende des Zuges Stealth verlieren - bewegt man sich dagegen an einen Gegner ran, man seinen Angriff, und verschwindet (dank Cunning Action des Rogue) wieder in der Finsternis, so behält man seine Heimlichkeit und kann nicht ohne weiteres getargeted werden; ebenso kann ein Gegner der "Search" einsetzt nicht im gleichen Zug einen Angriff mit seiner bonus action durchführen, weil Stealth erst am Ende seines Zuges aufgelöst wird).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 8.03.2023 | 15:16
Du wunderst dich, dass man sich nicht verstecken kann, während man gesehen wird?

Also wenn ich jemanden anschaue und er sich dabei in schummriges Licht bewegt, dann würde ich mal schwer darauf tippen, dass ich nicht spontan erblinde.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Alexandro am 8.03.2023 | 15:39
Nein, ich wundere mich dass schummriges Licht manchmal beim Verstecken hilft, und manchmal nicht. Sowas sollte imo konsistent sein.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 8.03.2023 | 15:51
Nein, ich wundere mich dass schummriges Licht manchmal beim Verstecken hilft, und manchmal nicht. Sowas sollte imo konsistent sein.

Ich bin lieber für lögisch. Es hilft, wenn man schon versteckt ist, aber eben nicht, wenn mich schon jemand sieht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Alexandro am 8.03.2023 | 16:14
Wenn mich jemand sieht wie ich mich verstecke, dann sollte ich mich gar nicht verstecken können, richtig.

Aber das bedeutet auch: wenn ich vor aller Augen hinter einen großen Felsen oder in einem gerade mal 20ft. großem Fleck magischer Dunkelheit (total cover, also keine Sicht) verschwinde, dann sollte ich da nicht rauslaufen können, ohne dass ich bemerkt werde. Oder haben D&D-Charaktere keine Objektpermanenz und haben in den 6 Sekunden die ich außer Sicht war schon vergessen, dass ich da war?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Alter Weißer Pottwal am 8.03.2023 | 16:18
Wenn mich jemand sieht wie ich mich verstecke, dann sollte ich mich gar nicht verstecken können, richtig.

Aber das bedeutet auch: wenn ich vor aller Augen hinter einen großen Felsen oder in einem gerade mal 20ft. großem Fleck magischer Dunkelheit (total cover, also keine Sicht) verschwinde, dann sollte ich da nicht rauslaufen können, ohne dass ich bemerkt werde. Oder haben D&D-Charaktere keine Objektpermanenz und haben in den 6 Sekunden die ich außer Sicht war schon vergessen, dass ich da war?

 :d
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: gunware am 8.03.2023 | 16:24
Oder haben D&D-Charaktere keine Objektpermanenz und haben in den 6 Sekunden die ich außer Sicht war schon vergessen, dass ich da war?
Das verstehe ich nicht. Wieso sollten sie es vergessen?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 8.03.2023 | 16:24
Habe mich gerade nochmal mit den Stealth-Regeln beschäftigt... boah, gehen gar nicht.

Man kann sich erstmal nur verstecken, wenn niemand einen sieht (schummrige Beleuchtung reicht nicht, weil das nur auf passive Perception geht, teilweise Deckung reicht auch nicht) ... sich im Dunkeln an die Wand zu drücken oder hinter einer niedrigen Hecke in Deckung zu gehen reicht nicht aus, um sich zu verstecken.
...aber wenn man erstmal versteckt ist, sieht das anders aus, selbst wenn man sich im Sichtfeld des Gegners bewegt, wird trotzdem der -5 auf die Passive Perception angewandt, wenn es schummrig ist (es macht aber keinen Unterschied, ob man sich bewegt oder stillsteht).
Wenn man sich direkt auf einen Gegner zubewegt zählt das als "coming out of hiding" und man verliert sofort Stealth (mit einem mega-schwammigen "the DM might allow..." Schlupfloch für Aktionen gegen "distracted enemies" aus dem Hinterhalt (=! Hinterhältige Angriffe des Schurken, welche in der 5e effektiv nichts mehr mit Heimlichkeit zu tun haben) - Kobolde die aus einer dunklen Ecke auf dich zuschießen bekommen RAW keinen Vorteil dadurch).

Ja, das ganze ist schon ein recht einschneidender Rückschritt, vor allem weil es spielerisch den aus dem Hinterhalt angreifenden Schurken wieder auf Fernkampfwaffen reduziert. Das war schon mal schöner gelöst und ist auch nicht wirklich plausibel - natürlich sollte es Möglich sein von irgendjemanden in einer dunklen Gasse hinterhältig angegriffen zu werden auch wenn dieser keinen Bogen nutzt, so etwas gibt es in unser Realität schließlich auch.

Für Spieler ist so etwas meist eine völlig unnötige Einschränkung die dann viel zu häufig mit "na gut, dann werf ich den Dolch halt oder nehm die Armbrust" oder dergleichen endet anstatt die Regeln zu hinterfragen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Alexandro am 8.03.2023 | 16:51
Das verstehe ich nicht. Wieso sollten sie es vergessen?

Damit ich mich verstecken kann, darf mich keiner sehen (z.B. gegeben bei total cover oder in völliger Dunkelheit).
Wenn ich mich aber einmal versteckt habe, wird mein Ergebnis bei Stealth mit der (Passive) Perception des Ziels verglichen, wenn ich gesehen werden könnte - d.h. wenn ich mich hinter der Cover hervorbewege und mein Stealth hoch genug ist, kann es sein dass niemand bemerkt, wie ich die Total Cover verlasse.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: gunware am 8.03.2023 | 17:01
wenn ich mich hinter der Cover hervorbewege und mein Stealth hoch genug ist, kann es sein dass niemand bemerkt, wie ich die Total Cover verlasse.
Ja, und? Entweder achte ich darauf und dann ist es eine aktive Wahrnehmung oder ich achte auf etwas anderes und dann ist es passiv. Das ist so wie bei dem Film, bei dem man zählen soll, wie oft sich die Leute die Bälle zuwerfen. Die wenigsten Leute bemerken, dass durch das Bild einer im Gorillakostüm durchgegangen ist. Das hat doch mit Vergessen nichts zu tun.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Alexandro am 8.03.2023 | 17:12
Nur dass es nicht zwingend Ablenkungen gibt. Ich verschwinde hinter der Deckung, ich komme wieder raus. Und ansonsten wird den Kampfteilnehmern zugestanden, dass sie die Übersicht über das Kampfgeschehen behalten (selbst wenn Gegner sich dabei um sie herum bewegen) - und dann sollen sie kein stationäres Versteck im Auge behalten können, wo sich wenige Sekunden vorher jemand versteckt hat?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: gunware am 8.03.2023 | 17:25
dann sollen sie kein stationäres Versteck im Auge behalten können, wo sich wenige Sekunden vorher jemand versteckt hat?
Doch, aber der Unterschied verschwindet in den vereinfachten Regeln. Genau wie zweimal Nachteil und einmal Vorteil einen einfachen Wurf ergibt, ergeben andere Vereinfachungen andere Unschärfen. Wenn man dieses Problem angehen will, muss man halt seine Aktion dafür hergeben.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 8.03.2023 | 17:26
Nur dass es nicht zwingend Ablenkungen gibt. Ich verschwinde hinter der Deckung, ich komme wieder raus. Und ansonsten wird den Kampfteilnehmern zugestanden, dass sie die Übersicht über das Kampfgeschehen behalten (selbst wenn Gegner sich dabei um sie herum bewegen) - und dann sollen sie kein stationäres Versteck im Auge behalten können, wo sich wenige Sekunden vorher jemand versteckt hat?

Na ja, Beholder mal außen vor gelassen...wer hat sonst noch ständige 360-Grad-Rundumsicht? :think:

Aber natürlich ist Wahrnehmung im Kampfgetümmel (was genau kann ich eigentlich sehen, hören usw., während ich versuche, möglichst keine Treffer von dem Typen vor mir und seinem Kumpel mit dem Bogen ein paar Meter weiter weg zu kassieren und nebenbei vielleicht noch einen Helm trage, der meine Möglichkeiten ohnehin mehr oder weniger stark einschränkt?) eigentlich ein ziemlich komplexes Thema für sich, in das sich so gut wie kein Rollenspiel wirklich tiefer hineinkniet. Das ist also nicht unbedingt eine spezielle Schwäche von D&D5.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 8.03.2023 | 17:51
Spezielle Schwäche ist sicher übertrieben, aber die 5e Regelung stellt halt auch eine Änderung zur vorherigen Regelung dar bei der ich als versteckter Charakter durchaus eine Möglichkeit habe aus dem Hinterhalt heraus mit einem Dolch oder dergleichen jemanden anzugreifen.

Es ist also eine Regeländerung und als solche kann man sie auch vergleichen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 9.03.2023 | 08:01
Damit ich mich verstecken kann, darf mich keiner sehen (z.B. gegeben bei total cover oder in völliger Dunkelheit).
Wenn ich mich aber einmal versteckt habe, wird mein Ergebnis bei Stealth mit der (Passive) Perception des Ziels verglichen, wenn ich gesehen werden könnte - d.h. wenn ich mich hinter der Cover hervorbewege und mein Stealth hoch genug ist, kann es sein dass niemand bemerkt, wie ich die Total Cover verlasse.
Ich mag mich irren, aber wird man nicht automatisch entdeckt sobald man aus der Deckung raus ist (solange der Meister es nicht anders entscheidet)?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 9.03.2023 | 08:46
Ich mag mich irren, aber wird man nicht automatisch entdeckt sobald man aus der Deckung raus ist (solange der Meister es nicht anders entscheidet)?

Laut Text ja -- jedenfalls im Kampf, wo jeder ausdrücklich aufpaßt, und wenn man sich auf die Kreatur zubewegt. Gleichzeitig stellt die angemerkte Ausnahme aber auch, gewollt oder nicht, scheinbar klar, daß man bloß mit dem Verlassen der Deckung alleine noch gar nicht unbedingt schon aufgehört hat, sich zu verstecken...wie das also beispielsweise in Nichtkampfsituationen aussieht oder wenn man sich auf der anderen Seite aus der Deckung nur davonschleichen will, weiß der Geier. (Und kommt mir nicht mit dem "gesunden Menschenverstand"; wenn ich mich ohnehin auf den verlassen soll, brauche ich keine kleinteiligen Spezialfallregeln, die nur zusätzlich für Verwirrung sorgen.)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 12.03.2023 | 08:47
Nur dass es nicht zwingend Ablenkungen gibt. Ich verschwinde hinter der Deckung, ich komme wieder raus. Und ansonsten wird den Kampfteilnehmern zugestanden, dass sie die Übersicht über das Kampfgeschehen behalten (selbst wenn Gegner sich dabei um sie herum bewegen) - und dann sollen sie kein stationäres Versteck im Auge behalten können, wo sich wenige Sekunden vorher jemand versteckt hat?

Gut, man kann natürlich sagen dass jemand der hinter einem Baum steht nicht viele Möglichkeiten hat überraschend aufzutauchen. Aber was ist mit einem Felsblock ? Wie gross muss der genau sein damit es überraschend ist ? Sowas zu regeln wird sehr kleinteilig...
Und wenn jemand versteckt ist kann er dich im Prinzip genau in dem Moment angreifen in dem du woanders hinschaust.

Aber natürlich ist Wahrnehmung im Kampfgetümmel ... eigentlich ein ziemlich komplexes Thema für sich, in das sich so gut wie kein Rollenspiel wirklich tiefer hineinkniet. Das ist also nicht unbedingt eine spezielle Schwäche von D&D5.

Sehe ich auch so. Bei der 3E Definition der Battlemap hat man aus gutem Grund Facing (das es im Prinzip in 2E gab) weggelassen und damit die Rundumsicht eingeführt weil es sonst zu kompliziert wird. Das mag in einigen Situationen komisch wirken, ist aber meiner Ansicht nach kein Fehler.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.03.2023 | 22:08
Es muss auch kein WBL sein, aber es wäre mMn z.B. hilfreich zu wissen in wie weit z.B. das CR System von sowas wie +x Waffen/Rüstungen/Schilden und ähnlichen Gegenständen mit numerischen Boni ausgeht.

Und Gegenstände der selben Rarity sollten halt auch vergleichbar gut und dem entsprechenden Level angemessen sein.
Um noch mal auf die Sache mit dem WBL zurück zu kommen.

Ich fände es schon gut wenn es sowas wie die "Automatic Bonus Progression" (https://2e.aonprd.com/Rules.aspx?ID=1357) von Pathfinder hätte, damit man zumindest weiß was die Annahme bein Balancing war.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 19.03.2023 | 14:40
Soweit ich das verstehe ist die Grundannahme WBL 0. Alle Items geben quasi eine Extrabonus.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 19.03.2023 | 20:20
Soweit ich das verstehe ist die Grundannahme WBL 0. Alle Items geben quasi eine Extrabonus.

Zumindest wurde dies mal so gesagt. Daran gehalten wird sich aber natürlich nicht, denn die Abenteuer geben durchaus magische Gegenstände aus.

Dadurch wird es im Prinzip zu "wir treffen dort keine Aussage auf welches Level an magischer Ausrüstung unser Spiel ausgelegt ist", was die schlechteste Herangehensweise darstellt - letztlich lässt es Spieler und Spielleiter allein, sowohl wenn sie mit vielen oder mit wenigen magischen Gegenständen spielen wollen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 19.03.2023 | 21:34
Zudem skaliert auch die Rüstungsklasse ohne einfach nicht und ab einem Gewissen level haben die meisten Monster Resistenz oder sogar Immunität gegen nicht magischen Schaden.

Es gibt ja auch in Xanathars eine (nicht gerade großzügige) Richtlinie dafür wie viel Mgische Gegenstände welcher rarität man ausgeben soll, aber ich denk es wäre gerade in Bezug die "+X Gegenstände" schon wichtig genauer zu wissen auf welchem Level das CR System jetzt welchen Bonus vorsieht. Gerade da es zum teil ja auch gegenstände gibt deren Boni stacken.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 20.03.2023 | 01:29
Zudem skaliert auch die Rüstungsklasse ohne einfach nicht

Ohne Schild skaliert die sowieso nicht denn selbst eine +1 Full Plate ist super selten. Und selbst dann steigen die Angriffsboni immernoch schneller. Hochstufige Charaktere haber als Verteidigung vor allem TP Polster.

und ab einem Gewissen level haben die meisten Monster Resistenz oder sogar Immunität gegen nicht magischen Schaden.

Und ?

Es gibt ja auch in Xanathars eine (nicht gerade großzügige) Richtlinie dafür wie viel Mgische Gegenstände welcher rarität man ausgeben soll, aber ich denk es wäre gerade in Bezug die "+X Gegenstände" schon wichtig genauer zu wissen auf welchem Level das CR System jetzt welchen Bonus vorsieht. Gerade da es zum teil ja auch gegenstände gibt deren Boni stacken.

Die gabs mit den Schatztabellen auch schon im DMG. Aber ich sehe hier recht häufig dass Leute sagen die hochstufigen Monster sind zu schwach, und recht selten dass sie unschaffbar sind. Insofern glaube ich dass die CRs ohne Items in etwa hinkommen.

Dadurch wird es im Prinzip zu "wir treffen dort keine Aussage auf welches Level an magischer Ausrüstung unser Spiel ausgelegt ist", was die schlechteste Herangehensweise darstellt - letztlich lässt es Spieler und Spielleiter allein, sowohl wenn sie mit vielen oder mit wenigen magischen Gegenständen spielen wollen.

Sie machen ja eine Aussage. Alle Items sind Zusatzmacht. Das hat zum einen den Vorteil dass man mit wenig Items spielen kann ohne Verrenkungen wie  "Automatic Bonus Progression" zu brauchen. Zum anderen verhindert es dass Items als "Betriebsmittel" gesehen werden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 20.03.2023 | 07:53
Und ?
Das führt dazu das es einen gewaltigen unterschied macht ob man eine hat oder nicht, und wenn es halt nur ein popliges Moon-Touched Sword (commmon item aus Xanathars) ist.

Was es ziemlich relevant macht zu wissen ab welchem level sie beim CR davon ausgehen das chars sie haben. Weil es dem in dem Fall halt eben nicht nur ein kleiner Bonus on top sind sondern den Schaden den du machst mal eben effektiv verdoppeln.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 20.03.2023 | 08:32
Und ?

Ist bei anderen Items ja nicht anders. Wenn ein Magier den Wand hat kann er am Ende des Tages vielleicht Feuerbälle werfen wo er sonst nur den Fire Bolt hätte. Das sind oft zehnmal so viel Schaden. Items machen halt einen substantiellen Unterschied.

Wenn der Krieger keine magische Waffe hat dann ist Magic Weapon zaubern oft die beste Strategie. Ist auch nur 2. Grad.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 21.03.2023 | 19:29
Ohne Schild skaliert die sowieso nicht denn selbst eine +1 Full Plate ist super selten. Und selbst dann steigen die Angriffsboni immernoch schneller. Hochstufige Charaktere haber als Verteidigung vor allem TP Polster.
Nicht wirklich zumindest beim Fighter halbiert sich die Zahl der Runden die er nur mit Mundanen Rüstungsschutz und ohne zusätzliche Heilung (abseits von Hit Dice und Second Wind) Scahden von einem Boss Monster nehmen kann Zwischen Level 1 und 20 etwa.

Bei den Anderen Martials ist es zum Teil nicht ganz so drastisch weil die noch weitere Defensive Features haben die Skalieren.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 22.03.2023 | 15:55
Wenn ein Magier den Wand hat kann er am Ende des Tages vielleicht Feuerbälle werfen wo er sonst nur den Fire Bolt hätte. Das sind oft zehnmal so viel Schaden. Items machen halt einen substantiellen Unterschied.

Ja, doch dieser Unterschied wird von den Regelbüchern halt nicht wirklich gut kommuniziert oder der Gruppe geholfen vorab einzuschätzen wie groß der Unterschied ist.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 22.03.2023 | 18:56
Nicht wirklich zumindest beim Fighter halbiert sich die Zahl der Runden die er nur mit Mundanen Rüstungsschutz und ohne zusätzliche Heilung (abseits von Hit Dice und Second Wind) Scahden von einem Boss Monster nehmen kann Zwischen Level 1 und 20 etwa.

KA was du als Boss Monster siehst. Aber gute CR 1 Gegner treffen AC 16 zu 50% und machen grob 13 Schaden. Da hält der Fighter also grob 2 Runden, ggf. 3 wenn er Second wind einsetzen kann.

Ein CR 20 Pit fiend dagegen trifft AC 18 mit 85% und macht dann etwa 74 Schaden gegen 190 TP. Das sind auch 3 Runden, mit dem Unterschied dass der Kämpfer nicht in der 1. Runde umfallen kann.

Ja, doch dieser Unterschied wird von den Regelbüchern halt nicht wirklich gut kommuniziert oder der Gruppe geholfen vorab einzuschätzen wie groß der Unterschied ist.

Ist das bei anderen Editionen anders? Ich erinnere mich nur an "du sollst WBL haben".
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 22.03.2023 | 20:49
Ist das bei anderen Editionen anders? Ich erinnere mich nur an "du sollst WBL haben".

Ja, schon - da gibt es klarere Angaben welche magischen Boni Charaktere einer bestimmten Stufe ungefähr haben sollten und auch in offiziellen Publikationen wie Kaufabenteuern wird sich dann daran ungefähr gehalten.

Es gibt auch teilweise Regelungen für das Spiel ohne magische Gegenstände und Alternativen zu diesen.

D&D ist halt alt und viele Regeln wurden schonmal angebracht. Letztlich gab es nicht wirklich spielerische Gründe für den jetzigen Rückschritt dahingehend - es ließ sich halt als Marketingaussage gut sagen "Magische Gegenstände sind kein Muss mehr!" - und ist natürlich auch die einfachere Herangehensweise als konkrete Regeln zu bauen welche diese weniger notwendig machen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 25.03.2023 | 10:33
Wo ich evtl. eine echte Schwachstelle sehe ist das Geld/Gold-System. Magische Gegenstände sind so teuer und Schatzhorte so groß, dass reguläre Ausgaben sehr schnell belanglos werden, trotzdem gibt es lange Ausrüstungslisten.
Ein funktionierendes Wirtschaftssystem lässt sich darauf ohnehin nicht aufbauen, aber das stört mich weniger, das schafft sonst eigentlich auch kein Rollenspiel.

Aber D&D sollte sich entscheiden, ob sie Gold und Ausrüstung entweder komplett abstrahiert (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,125467.0.html) oder sinnvoller abbildet.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 26.03.2023 | 13:44
Ich sehe Ausrüstungslisten eher so als Inspiration was man so mitnehmen könnte. Dabei sind die Preise egal.
Ist ein bisschen so wie die Flaws&Bonds.

Und ein funktionierendes Wirtschaftssystem ohne zu sagen wie die Welt aussieht ist sowieso nicht möglich.

Die Standardausrüstung pro Klasse ist ja angegeben, d.h. wer sich nicht darum kümmern will muss das auch nicht.
Finde ich irgendwie einfacher in der Handabung als sowas weiter zu abstrahieren. Zumindest hat es bei D&D und anderswo seit 40 Jahren so funktioniert.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 26.03.2023 | 13:57
Ja, schon - da gibt es klarere Angaben welche magischen Boni Charaktere einer bestimmten Stufe ungefähr haben sollten und auch in offiziellen Publikationen wie Kaufabenteuern wird sich dann daran ungefähr gehalten.

Es gibt auch teilweise Regelungen für das Spiel ohne magische Gegenstände und Alternativen zu diesen.

D&D ist halt alt und viele Regeln wurden schonmal angebracht. Letztlich gab es nicht wirklich spielerische Gründe für den jetzigen Rückschritt dahingehend - es ließ sich halt als Marketingaussage gut sagen "Magische Gegenstände sind kein Muss mehr!" - und ist natürlich auch die einfachere Herangehensweise als konkrete Regeln zu bauen welche diese weniger notwendig machen.

Die konkrete Regel lautet bounded accuracy. Klar, wenn bei 3E die Gegner mit +30 Angreifen ist eine nichtmagische AC von 20 recht albern. Aber das passiert bei 5E so nicht. Insofern sind Items nicht notwendig um Gegner auf den Standard CRs zu schaffen.

Was die offiziellen Abenteuer angeht müsste man schauen wie viel da ausgeteilt wird und wogegen man auf hohen Stufen kämpfen soll.
Sind ja normalerweise alles Stufe 1- grob 15 Kampagnen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 9.08.2023 | 15:29
Moin Leute,

ich beschäftige ich mich erst seit einiger Zeit mit D&D 5e - bin also ein echter Spätstarter :) Verzeiht mir deshalb bitte die späte Antwort.

Habe mir dazu auch diesen Thread durchgelesen und bin ebenfalls der Meinung, dass viele Kritikpunkte wohl eher etwas von persönlichem Geschmack haben.

Bei einem Zitat bin ich allerdings nachdenklich geworden:

Naja, das grundlegende Gamedesign geht davon aus dass Skills in erster Linie ein Hobby und damit nicht so wahnsinnig wichtig sind. Ich finde auch nicht dass das Skillsystem besonders gut ist, aber so dramatisch ist das auch nicht. Und viele Kritiken beruhen ggf auf falscher Verwendung des Systems. Wenn die Theologieprüfung aus 50 Fragen besteht die jeder ein Skill check sind dann ist der Unterschied nicht mehr nur 10%.   

Hier sehe ich eine wirkliche Schwachstelle von 5e, soweit ich das beurteilen kann (bislang 4 Spielsitzungen und viele Let's Plays gesehen) - und zwar eine Große.

Es mag ja sein, dass das Gamedesign Skills mehr als Hobby betrachtet, aber die dortigen Skills bilden doch Dinge ab, die in einem RPG essenziell sind.

Beispiele:

- Survival (In Wildnisabenteuern ist sowas eigentlich unerlässlich)
- Täuschen / Motiv erkennen (für soziale Interaktion wichtig)
- Athletik / Akrobatik (für körperliche Aktivitäten)

Das sind doch die Handlungen, die in einem RPG neben Kampf/Magie interessant und wichtig erscheinen. Wenn ein solches Basic allerdings eher larifari geregelt wird, fehlt meiner Ansicht nach tatsächlich etwas.

Da passt dann auch das Spielgefühl nicht ganz:

In Stufe 10 fühlen sich Charaktere normalerweise schon richtig heroisch an und können es mit "was-weiß-ich-nicht-alles" aufnehmen.

Aber ein Jäger hat außerhalb seines bevorzugten Geländes immer noch Probleme, Nahrung zu finden:

Weisheit 17= Bonus 3, Übungsbonus = 4, Gesamtbonus = 7 Erfolgswahrscheinlichkeit mittlere Probe (SG 15):  65% -Kompetenz fängt im Normalfall bei 80-85% an.

Hier stimmen also entweder die SGs nicht oder der Bonus auf so einen Skill.

Klar, man kann immer sagen: Du benutzt das System falsch, weil man nur zu bestimmten Zeitpunkten überhaupt Proben würfeln sollte usw... Aber das macht das System an dieser Stelle nicht besser.

Dann könnte man Skills auch gleich weglassen und sagen: Der Jäger findet immer Nahrung, kann immer gute Rastplätze finden und verrirrt sich nie und nirgends. Der Magier und Gelehrte weiß immer alles usw...

Das D&D 5e System hat sicherlich einiges richtig gut gemacht, aber das ist zweifelsohne eine echte Schwachstelle.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 9.08.2023 | 17:06
Klar. Aber auch nur wenn man den Fokus darauf legt längere oder abwechslungsreiche Kampagnen mit wechselndem Spielstil zu machen.  Doch das ist nicht was die 5e ausmacht.

Die Stärke der 5e liegt in der weiten Verbreitung und der Verwendungsmöglichkeit als Gelegenheitssystem bei der man einfach nur mal fix ein kleines Abenteuer machen möchte.

Und in diesem Kontext sind Fertigkeiten oder gar darauf basierende Herausforderungen weniger wichtig.

Heißt natürlich nicht, das man mit der 5e kein Fertigkeitsfokussiertes Spiel betreiben kann. Aber wenn man dies will findet man im D&D Bereich einfach bessere Alternativen bei denen sich mehr Gedanken gemacht wurde wie man diesen Spielstil mit Regeln unterstützen kann.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 10.08.2023 | 17:19
Das Problem mit den Skills ist halt zu einem gewissen Grad, das die Attribute genau so wichtig sind wie der Übungsbonus, und man in der Regel 2 bis 3 Attribute dumpen muss, und nur 1 steigern kann.

Wobei du allerdings mit Guidance und der Held Action gerade out of Combat die Chance noch mal deutlich verbessern kannst.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 11.08.2023 | 08:52
Da passt dann auch das Spielgefühl nicht ganz:

In Stufe 10 fühlen sich Charaktere normalerweise schon richtig heroisch an und können es mit "was-weiß-ich-nicht-alles" aufnehmen.

Aber ein Jäger hat außerhalb seines bevorzugten Geländes immer noch Probleme, Nahrung zu finden:

Weisheit 17= Bonus 3, Übungsbonus = 4, Gesamtbonus = 7 Erfolgswahrscheinlichkeit mittlere Probe (SG 15):  65% -Kompetenz fängt im Normalfall bei 80-85% an.

Hier stimmen also entweder die SGs nicht oder der Bonus auf so einen Skill.

Hie gehst du davon aus das ein Skill eine abgeschlossene Berufsausbildung (ist vielleicht naheliegend weil die Subklasse "Jäger/Hunter" heisst). Aber warum sollte das so sein ? Warum sollte ein SC neben seiner Hauptbeschäftigung (Krieger, Magier, etc) noch etwa 5 Berufe erlent haben ?

Alle Klassen haben Skills, aber nur für Rogues sind sie die Kernkompetenz.

Abgesehen davon: die DC 15 gilt für "Limited food and water sources" und beinhaltet das Risiko nichts zu finden etc.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 11.08.2023 | 09:11
Heißt natürlich nicht, das man mit der 5e kein Fertigkeitsfokussiertes Spiel betreiben kann. Aber wenn man dies will findet man im D&D Bereich einfach bessere Alternativen bei denen sich mehr Gedanken gemacht wurde wie man diesen Spielstil mit Regeln unterstützen kann.

Welche wären das?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: 8t88 am 11.08.2023 | 09:23
Dann könnte man Skills auch gleich weglassen und sagen: Der Jäger findet immer Nahrung, kann immer gute Rastplätze finden und verrirrt sich nie und nirgends. Der Magier und Gelehrte weiß immer alles usw...
Ist ja auch so, der Outlander Hintergrund oder der Ranger (müsste ich nachgucken) hat Fähigkeiten die das tun... zumindest essen für alle finden um bei einem sehr kleinem beispiel der Verwendung des Skills Survial zu bleiben.

Man darf nicht vergessen, dass D&D5 sich nicht als Simulation sieht wie D&D3 das versucht hat.
Sondern 5e ist sich sehr bewusst, dass es ein Spiel ist dass an einem Tisch für dramatische Szenen und mechanische Herausforderungen da ist.

Und das ziel ist es nicht die Verlgeichbarkeit zwischen Spielercharakteren oder Attribut und skill zu schaffen: Ziel war es durch Bounded accuracy den W20 über alle stufen gleich wichtig sein zu lassen.

Wenn man sich daran stört, passt das nicht zu einem und man kann diese frustration nur mit hausregeln oder besser passendem rollenspielsystem lösen.
Es ist kein Bug, sondern ein Feature.

genau so wie dass "Balancing" eine Sache des Spielleiters ist, und nur zwischen Herausforderung und Spielercharakteren, aber nicht untereinander zwischen den Charakteren gedacht ist.
Der DMG gibt hier durchaus aufschluss darüber wie das spiel verwendet werden möchte, und wo die Stellschrauben sind.

Es gibt auch eine Option ohne Skills zu spielen: Verwende einfach attribute (skillwürfe gibts ja nicht, es sind alles attributsproben wo man ggf. geübt ist) und gehe dann über die Backgrounds und die klasse, bonds, flaws, ideals.
Frage dich als SL zB: "ok, es ist eine intelligenz probe, und dein charakter hatte militärischen hintergrund? ok dann darfst du den Übungsbonus mit benutzen um herauszufinden zu welchem Banner der typ da gehört, und wie die geschichte dieser truppe ist die ihr entdeckt habt".

Das verschiebt die Anwendung des Übungsbonus mehr in Richtung Barbarians of Lemuria (was auch gut ist, IMHO).

Ich hoffe diese perspektive hilft etwas, es geht mir nicht darum das system übermäßig zu verteidigen, sondern alternativen zu finden da du ja unzufrieden bist, hoffe ich helfen zu können :)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 11.08.2023 | 11:44
Hie gehst du davon aus das ein Skill eine abgeschlossene Berufsausbildung (ist vielleicht naheliegend weil die Subklasse "Jäger/Hunter" heisst). Aber warum sollte das so sein ? Warum sollte ein SC neben seiner Hauptbeschäftigung (Krieger, Magier, etc) noch etwa 5 Berufe erlent haben ?

Alle Klassen haben Skills, aber nur für Rogues sind sie die Kernkompetenz.

Abgesehen davon: die DC 15 gilt für "Limited food and water sources" und beinhaltet das Risiko nichts zu finden etc.

Ja, der Krieger kann kämpfen und ist je nach Hintergrund eventuell militärisch oder sonst wie ausgebildet - von dem erwarte ich, dass er das Kämpfen und das beherrscht, was er sonst noch so mitbekommen hat.

Der Magier kann zaubern und sollte bei wissenschaftlichem Hintergrund einige Wissensfertigkeiten berherrschen. Aber da kannst Du ja wieder das Hunter-Beispiel nehmen: Stufe-10 Magier soll Arkane Kunde-Check machen gegen DC 15 (eindeutig als "mittel" deklariert im System) und ist darin halt etwas besser als ein Coinflip ;) (Disclaimer: Ich weiß nicht, ob er von seiner Klasse noch Spezialfähigkeiten kriegt, die das aufwiegen).

Und nun zum Jäger. Also wenn die Klasse so heißt, dann kann ich doch auch erwarten, dass das sein Spezialgebiet ist oder nicht? Was hat er sonst so gemacht, während der Magier zaubern gelernt hat und der Krieger das Kämpfen? Jagen (also Überlebenskunst?)

Ich finde einfach, hier beißt sich das Spielgefühl.

Das hat meiner Ansicht nach (kann ja jeder anders sehen) auch nichts mehr mit persönlicher Vorliebe zu tun, sondern das System sagt etwas: "Du bist Beruf xy"! Aber die Werte spiegeln das eben nicht wider :)

Wie gesagt: Ich mag die ausdifferenzierten Klassen sonst sehr und gerade im Kampf- und Magiesystem stecken viele super Ideen. Aber das ist eine echte Schwachstelle.


Ist ja auch so, der Outlander Hintergrund oder der Ranger (müsste ich nachgucken) hat Fähigkeiten die das tun... zumindest essen für alle finden um bei einem sehr kleinem beispiel der Verwendung des Skills Survial zu bleiben.

Ja, in seinem bevorzugten Gelände. So habe ich das zumindest gelesen. Bei allen anderen Geländearten gilt das glaube ich nicht. (Auch hier: Bin kein absoluter Experte)

Man darf nicht vergessen, dass D&D5 sich nicht als Simulation sieht wie D&D3 das versucht hat.
Sondern 5e ist sich sehr bewusst, dass es ein Spiel ist dass an einem Tisch für dramatische Szenen und mechanische Herausforderungen da ist.

Und das ziel ist es nicht die Verlgeichbarkeit zwischen Spielercharakteren oder Attribut und skill zu schaffen: Ziel war es durch Bounded accuracy den W20 über alle stufen gleich wichtig sein zu lassen.

Wenn man sich daran stört, passt das nicht zu einem und man kann diese frustration nur mit hausregeln oder besser passendem rollenspielsystem lösen.
Es ist kein Bug, sondern ein Feature.


Ja, das Spiel hat offiziell keinen Simulationsanspruch und den erwarte ich ja auch gar nicht. Zu kleinteiliges Verregeln aller Dinge ist ja auch eher anstrengend.

Das mit den Skills ist aber ein Logik-Anspruch - wenn es sie allgemeingültig gibt, sollten sich auch aussagen, was sie aussagen. Heißt: Ein Jäger sollten jagen können, ein Barde sollte unterhalten können, ein Face-Charakter sollte lügen, schmeicheln usw.. können (und zwar auch ohne Magie).

Das ist bei der 5e leider nicht ganz gegeben und das ist ein Bug.


Es gibt auch eine Option ohne Skills zu spielen: Verwende einfach attribute (skillwürfe gibts ja nicht, es sind alles attributsproben wo man ggf. geübt ist) und gehe dann über die Backgrounds und die klasse, bonds, flaws, ideals.
Frage dich als SL zB: "ok, es ist eine intelligenz probe, und dein charakter hatte militärischen hintergrund? ok dann darfst du den Übungsbonus mit benutzen um herauszufinden zu welchem Banner der typ da gehört, und wie die geschichte dieser truppe ist die ihr entdeckt habt".

Das verschiebt die Anwendung des Übungsbonus mehr in Richtung Barbarians of Lemuria (was auch gut ist, IMHO).

Ich hoffe diese perspektive hilft etwas, es geht mir nicht darum das system übermäßig zu verteidigen, sondern alternativen zu finden da du ja unzufrieden bist, hoffe ich helfen zu können :)

Die Perspektive ist ein netter Ansatz, löst aber das Systemproblem nicht. Wenn ich militärisch gebildet bin und meinen Übungsbonus nutzen darf für INT  (oft ja nicht die Super-Stärke des Kämpfer-Chars), dann habe ich da auf Stufe 10 oder auch 12 immer noch eher einen Wert von 13 (sagen wir wohlwollend: 14) - Bonus: 2+ Übungsbonus 4 macht also 6. Erfolgswahrscheinlichkeit Mittlere Probe (SC 15): 50%.

Wie Du siehst, ist das Übungsbonus-Konzept in der Form Mist.

Ansätze, die mir spontan einfallen:

1. Übungsbonus pauschal erhöhen (Beispiel: überall +1 oder sogar +2). Risiko: Kann mitunter andere Dinge über den Haufen werfen, müsste man mal genau abklopfen, ob sowas ginge.

2. Zusatz für geübte Skills: Der SG ist immer eine Stufe niedriger. Also ne mittlere Probe ist für geübte Leute dann SG 10, für alle anderen wäre er 15.

Aber das ist ja hausregeln und das kann man bei jedem System. Bei der Erwähnung echter Schwachstellen eines Systems gelten ja die RAW.



Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 11.08.2023 | 12:21
Wie Du siehst, ist das Übungsbonus-Konzept in der Form Mist.

Ergibt sich halt recht direkt als logische Folge aus den zwei Designzielen "Bounded Accuracy" (Boni sollen klein bleiben und nicht in den Himmel wachsen) und "W20 als zentrale Würfelmechanik" (weil, wir machen ja D&D). Daß Charaktere dann im Endergebnis selten wirklich kompetent oder inkompetent sind, sondern allesamt miteinander mehr oder weniger im Mittelfeld herumdümpeln, weil die Unterschiede zwischen ihren jeweiligen Werten für mehr als das generell zu klein ausfallen, ist bei der 5. Edition aus meiner Sicht -- wenn ich den Designern nicht gerade einfach nur Totalversagen unterstellen will -- schlicht Sinn der Übung.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 11.08.2023 | 12:22
Der Magier kann zaubern und sollte bei wissenschaftlichem Hintergrund einige Wissensfertigkeiten berherrschen. Aber da kannst Du ja wieder das Hunter-Beispiel nehmen: Stufe-10 Magier soll Arkane Kunde-Check machen gegen DC 15 (eindeutig als "mittel" deklariert im System) und ist darin halt etwas besser als ein Coinflip ;) (Disclaimer: Ich weiß nicht, ob er von seiner Klasse noch Spezialfähigkeiten kriegt, die das aufwiegen).

Je nachdem wie komplex Magie ist ist das ein sehr vernünftiger Wert.


Und nun zum Jäger. Also wenn die Klasse so heißt, dann kann ich doch auch erwarten, dass das sein Spezialgebiet ist oder nicht? Was hat er sonst so gemacht, während der Magier zaubern gelernt hat und der Krieger das Kämpfen? Jagen (also Überlebenskunst?)

Ich finde einfach, hier beißt sich das Spielgefühl.

Das hat meiner Ansicht nach (kann ja jeder anders sehen) auch nichts mehr mit persönlicher Vorliebe zu tun, sondern das System sagt etwas: "Du bist Beruf xy"! Aber die Werte spiegeln das eben nicht wider :)

Das liegt jetzt speziell am Namen der Subklasse "Jäger". Es ist ein gewisser ungünstiger Zufall dass der Name etwas irreführend ist, aber sicher keine Schwachstelle des Systems. "Monsterjäger" hätte z.B. nicht das Problem. Andere Klassen haben da auch kein Problem.

Und das Beispiel ist eh etwas problematisch da du sagst: ausserhalb des Favoured Terrain. Ein typisch europäischer Waldläufer/Jäger ist halt gut im Wald. Aber warumm sollte man erwarten dass ein Jäger in der Wüste Wasser finden kann ?

Das mit den Skills ist aber ein Logik-Anspruch - wenn es sie allgemeingültig gibt, sollten sich auch aussagen, was sie aussagen. Heißt: Ein Jäger sollten jagen können, ein Barde sollte unterhalten können, ein Face-Charakter sollte lügen, schmeicheln usw.. können (und zwar auch ohne Magie).

Face-Charakter ist ja keine Klasse. Man baut sich einen indem man z.B. eine Rogue oder Barden mit entsprechenden Skills und expertise gibt.

Man kann natürlich darauf bestehen dass sich ein Waldläufer im Wald auskennen muss, aber dank Favoured Terrain kann man halt die Klasse auch für andere Gegenden benutzen. (und der Wald kommt erst in der Übersetzung rein).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 11.08.2023 | 12:24
In Level Up A5e hat man explizit die Möglichkeit, eine Passive Fertigkeit (neben Perception, Insight und Stealth) zu definieren, deren Wert sich wie gewöhnlich als 10 + ATT + PB berechnet. Im Endeffekt alt das Take 10 älterer Versionen.
Habe ich genug Zeit, kann mich konzentrieren, usw. setze ich den Würfelwurf als mit 10 fest - und da ist die 15 dann wirklich Mittelschwer für geübte SCs.
Würfelwurf wird fällig, sobald Stress, Umstände o.ä. einwirken. Kann man ohne weiteres in O5e auch so handhaben.

Um beim Beispiel Wizard zu bleiben: Daheim in seinem Labor ist ein DC 15 auf Arcana absolut kein Problem. Die Runen auch dem Amulett sind alt, aber zu entziffern. In alten Ruinen, beim Licht einer flackernden Fackel, mit dem Wissen, dass jeder Fehler schwere Folgen haben kann, sieht das gänzlich anders aus.

Da man bei A5e auch in Heritage, Culture, Background (das ist oft der erlernte Beruf) und Adventuring Class unterscheidet, ist auch dieses "Du bist Beruf xy" nicht ganz so starr. Der SC kann z.B. innerhalb seiner Kultur bestimmte Fertigkeiten erlangt, einen Beruf erlernt und schließlich zum Abenteurer geworden sein - und das ist der Zeitpunkt, an dem seine Geschichte sozusagen beginnt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 11.08.2023 | 12:38
Je nachdem wie komplex Magie ist ist das ein sehr vernünftiger Wert.

Na, sie ist halt mittelkomplex, wie der DC sagt. Als mittel wird doch allgemein etwas verstanden, was zwar nicht alltägliche Routine ist, aber für jemand Geübtes kein größeres Problem darstellt.

Richtig fordernde Aufgaben wären dann DC 20 (eben schwer, wie der Name schon sagt). Oder gar DC 25 (sehr schwer - wobei ich hier zugestehe, dass dann schon absolute Ausnahmesituationen sind).

Das liegt jetzt speziell am Namen der Subklasse "Jäger". Es ist ein gewisser ungünstiger Zufall dass der Name etwas irreführend ist, aber sicher keine Schwachstelle des Systems. "Monsterjäger" hätte z.B. nicht das Problem. Andere Klassen haben da auch kein Problem.

Naja, der Magier schaffts auch nicht wirklich in Wissensfertigkeiten oder der Ritter (jetzt mal als Ausgetaltung für den Kämpfer) in Dingen wie Heraldik (INT-Check). Grundsätzlich lässt sich sagen: Kompetenz lässt sich über normale Skills nicht abbilden - egal in was (Rogues ausgenommen? Weil die da was Besonderes können?)


Und das Beispiel ist eh etwas problematisch da du sagst: ausserhalb des Favoured Terrain. Ein typisch europäischer Waldläufer/Jäger ist halt gut im Wald. Aber warumm sollte man erwarten dass ein Jäger in der Wüste Wasser finden kann ? Man kann natürlich darauf bestehen dass sich ein Waldläufer im Wald auskennen muss, aber dank Favoured Terrain kann man halt die Klasse auch für andere Gegenden benutzen. (und der Wald kommt erst in der Übersetzung rein).

In der Wüste nicht, aber er versagt ja überall außerhalb des Waldes (auch im Grasland).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 11.08.2023 | 12:41
Ergibt sich halt recht direkt als logische Folge aus den zwei Designzielen "Bounded Accuracy" (Boni sollen klein bleiben und nicht in den Himmel wachsen) und "W20 als zentrale Würfelmechanik" (weil, wir machen ja D&D). Daß Charaktere dann im Endergebnis selten wirklich kompetent oder inkompetent sind, sondern allesamt miteinander mehr oder weniger im Mittelfeld herumdümpeln, weil die Unterschiede zwischen ihren jeweiligen Werten für mehr als das generell zu klein ausfallen, ist bei der 5. Edition aus meiner Sicht -- wenn ich den Designern nicht gerade einfach nur Totalversagen unterstellen will -- schlicht Sinn der Übung.

Ja, ist ja auch alles ok. Mir geht es nicht um 5e-Bashing. Aber wenn die Skills doch so unsinnige Ergebnisse produzieren, hätte ich sie entweder weggelassen (jeder kann, was er kann und wir würfeln nur beim Kämpfen und Zaubern oder so) oder anders geregelt.

In der jetzigen Form produzieren sie jedoch Inkonsistenzen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 11.08.2023 | 12:53
In Level Up A5e hat man explizit die Möglichkeit, eine Passive Fertigkeit (neben Perception, Insight und Stealth) zu definieren, deren Wert sich wie gewöhnlich als 10 + ATT + PB berechnet. Im Endeffekt alt das Take 10 älterer Versionen.
Habe ich genug Zeit, kann mich konzentrieren, usw. setze ich den Würfelwurf als mit 10 fest - und da ist die 15 dann wirklich Mittelschwer für geübte SCs.
Würfelwurf wird fällig, sobald Stress, Umstände o.ä. einwirken. Kann man ohne weiteres in O5e auch so handhaben.

Das klingt vernünftig und erscheint mir ein gangbarer Weg. Kannte ich bislang nicht. Danke Dir  :)

Um beim Beispiel Wizard zu bleiben: Daheim in seinem Labor ist ein DC 15 auf Arcana absolut kein Problem. Die Runen auch dem Amulett sind alt, aber zu entziffern. In alten Ruinen, beim Licht einer flackernden Fackel, mit dem Wissen, dass jeder Fehler schwere Folgen haben kann, sieht das gänzlich anders aus.

Das ist meiner Meinung falsch rum gedacht. Ein DC muss ja die Schwierigkeit der aktuellen Situation abbilden (oder man nimmt meinetwegen SG plus Modifikatoren - wie auch immer). Wenn aber etwas DC 15 (mittel) ist, dann sollte es auch unterwegs möglich sein, das aus sich rauszukitzeln.

In einem anderen Thread (Schon eine Zeit her), ging es um folgende Situation: Ein bestimmtes Monster kann auf eine ganz bestimmte Weise am besten getötet werden. Der DM hat als Probe DC 20 angesetzt (es ist also schwer verfügbares Wissen). Aber selbst der größte Experte des Planeten -  mit Stufe 18-20 eher schon ein Halbgott -  (Attributs-Bonus 5 plus Übungs-Bonus 6 =11 - mehr geht ja nicht) hätte nur eine 55%-Chance, es zu wissen. Er betreibt also besseres Raten... Von richtig geheimem Wissen (DC 25) ganz zu schweigen.

Da man bei A5e auch in Heritage, Culture, Background (das ist oft der erlernte Beruf) und Adventuring Class unterscheidet, ist auch dieses "Du bist Beruf xy" nicht ganz so starr. Der SC kann z.B. innerhalb seiner Kultur bestimmte Fertigkeiten erlangt, einen Beruf erlernt und schließlich zum Abenteurer geworden sein - und das ist der Zeitpunkt, an dem seine Geschichte sozusagen beginnt.

Hier ließe sich eventuell ebenfalls ansetzem. Dank Dir :)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 11.08.2023 | 12:55
Ja, ist ja auch alles ok. Mir geht es nicht um 5e-Bashing. Aber wenn die Skills doch so unsinnige Ergebnisse produzieren, hätte ich sie entweder weggelassen (jeder kann, was er kann und wir würfeln nur beim Kämpfen und Zaubern oder so) oder anders geregelt.

In der jetzigen Form produzieren sie jedoch Inkonsistenzen.

Versteh mich nicht falsch, ich will die Edition bestimmt nicht verteidigen. ;) Aber es ist schon richtig: für das, was für zumindest einige für uns eine "vernünftige" Kompetenzverteilung mit deutlicher Unterscheidung zwischen Laien und Experten wäre, taugt das System RAW nicht besonders (wobei es auch darin bestimmt nicht das erste oder einzige Beispiel seiner Art ist, aber egal), und das ergibt sich dann blöderweise genau aus den offiziellen "eigentlichen" Designzielen selbst.  Da bräuchte es also definitiv Hausregeln oder ggf. gleich ein anderes System.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 11.08.2023 | 13:22
Das ist meiner Meinung falsch rum gedacht. Ein DC muss ja die Schwierigkeit der aktuellen Situation abbilden (oder man nimmt meinetwegen SG plus Modifikatoren - wie auch immer). Wenn aber etwas DC 15 (mittel) ist, dann sollte es auch unterwegs möglich sein, das aus sich rauszukitzeln.
Eine Frage dessen, wie man den DC definiert. IMHO ist der DC zuerst einmal ein Maßstab, wie schwer es ist, etwas unter normalen Umständen zu schaffen. Ändern sich diese Umstände, gibt es Adv./Disadv. auf den Wurf (bei A5e noch den Expertise Die, der es geschultem Personal  ;) ermöglicht, selbst bei Disadv. noch was rauszureißen). Natürlich kann man als SL auch den DC der Situation entsprechend festlegen, muss dann aber Adv./Disad. in Betracht ziehen.
Zitat
In einem anderen Thread (Schon eine Zeit her), ging es um folgende Situation: Ein bestimmtes Monster kann auf eine ganz bestimmte Weise am besten getötet werden. Der DM hat als Probe DC 20 angesetzt (es ist also schwer verfügbares Wissen). Aber selbst der größte Experte des Planeten -  mit Stufe 18-20 eher schon ein Halbgott -  (Attributs-Bonus 5 plus Übungs-Bonus 6 =11 - mehr geht ja nicht) hätte nur eine 55%-Chance, es zu wissen. Er betreibt also besseres Raten... Von richtig geheimem Wissen (DC 25) ganz zu schweigen.
Passt hervorragend.  ;) Mit genug Zeit, mit Bibliothek zur Verfügung, etc. ein klassischer Take 10 für den Stufe 18 Gelehrten. 21. Andere müssen sich Informationen verschaffen, die der Typ im Kopf hat. Mit genug Zeit, Bibliothek, etc. gibt das aber Adv. auf den Wurf (in A5e käme eventuell noch Expertise Die dazu, der kann schon 1d8 sein) - und eine 15 ist mit Adv. durchaus schaffbar.
"Geheimes Wissen" heißt ja nicht umsonst so.  ;) Da muss auch der 18er Gelehrte recherchieren.

In A5e hat man eben den Expertise Die eingeführt (der übrigens auch im DMG als Optionalregel erwähnt wird), um all die Dinge abzubilden, mit denen man eine Probe erleichtern kann. Bibliothek vorhanden? 1d4. Persuasion beim Bibliothekar geschafft, um in den gesperrten Bereich zu kommen? Wird 1d6 draus. Einmal Guidance bitte, danke: 1d8. Im Mittel habe ich also schonmal (11 + 5) 16 plus Bonus. Das reicht noch nicht für den DC 25, aber die Chance ist doch deutlich höher.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 11.08.2023 | 13:50
Eine Frage dessen, wie man den DC definiert. IMHO ist der DC zuerst einmal ein Maßstab, wie schwer es ist, etwas unter normalen Umständen zu schaffen. Ändern sich diese Umstände, gibt es Adv./Disadv. auf den Wurf (bei A5e noch den Expertise Die, der es geschultem Personal  ;) ermöglicht, selbst bei Disadv. noch was rauszureißen). Natürlich kann man als SL auch den DC der Situation entsprechend festlegen, muss dann aber Adv./Disad. in Betracht ziehen.

Ja, aber dann wäre es ja noch schlimmer: Eine mittlere Herausforderung (DC 15) unter normalen Umständen wäre ja meinetwegen bei einer Wissensprobe relativ gängiges magisches Wissen. Wenn man dann noch Disadvantage draufhaut, versagt der Magier selbst bei normalen Dingen ja völlig.

Expertise Die scheint mir da eine gute Lösung zu sein :)

Passt hervorragend.  ;) Mit genug Zeit, mit Bibliothek zur Verfügung, etc. ein klassischer Take 10 für den Stufe 18 Gelehrten. 21. Andere müssen sich Informationen verschaffen, die der Typ im Kopf hat. Mit genug Zeit, Bibliothek, etc. gibt das aber Adv. auf den Wurf (in A5e käme eventuell noch Expertise Die dazu, der kann schon 1d8 sein) - und eine 15 ist mit Adv. durchaus schaffbar.
"Geheimes Wissen" heißt ja nicht umsonst so.  ;) Da muss auch der 18er Gelehrte recherchieren.

Ok, so hört es sich nicht schlecht an. Auch hier hilft aber der Expertise Die sehr, denke ich. Das scheint eine gute Mechanik zu sein.

Problem wäre hier, dass man auch die Attribute wechseln dürfen müsste. Monsterjäger (Waldläufer) hätten sonst mit der Regelung wahrscheinlich keine Chance: Ist ja nen INT-Check und die haben ja eher wieder andere Attribute. Aber sie wären halt eher die Experten für die Frage "Was kann Monster x?"
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 11.08.2023 | 14:57
Problem wäre hier, dass man auch die Attribute wechseln dürfen müsste. Monsterjäger (Waldläufer) hätten sonst mit der Regelung wahrscheinlich keine Chance: Ist ja nen INT-Check und die haben ja eher wieder andere Attribute. Aber sie wären halt eher die Experten für die Frage "Was kann Monster x?"
Darf man bei A5e immer, wenn schlüssig erklärbar. Wenn der Ranger zwar Nature hat, aber eben nicht viel INT, ist es durchaus möglich, dass er bestimmte Dinge aus Erfahrung oder intuitiv weiß (WIS), die der Wizard aus Büchern hat.

Ich lasse das einerseits die Spieler durchaus argumentieren, andererseits verlange ich ganz bewusst auch mal andere Attribute, weil die in einer bestimmten Situation besser passen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: klatschi am 11.08.2023 | 16:14
Problem wäre hier, dass man auch die Attribute wechseln dürfen müsste. Monsterjäger (Waldläufer) hätten sonst mit der Regelung wahrscheinlich keine Chance: Ist ja nen INT-Check und die haben ja eher wieder andere Attribute. Aber sie wären halt eher die Experten für die Frage "Was kann Monster x?"

Darf man bei A5e immer, wenn schlüssig erklärbar. Wenn der Ranger zwar Nature hat, aber eben nicht viel INT, ist es durchaus möglich, dass er bestimmte Dinge aus Erfahrung oder intuitiv weiß (WIS), die der Wizard aus Büchern hat.

Ich lasse das einerseits die Spieler durchaus argumentieren, andererseits verlange ich ganz bewusst auch mal andere Attribute, weil die in einer bestimmten Situation besser passen.


Ist ja auch im DMG so vorgesehen, Abschnitt „Running the Game“ > Proficiency
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 11.08.2023 | 16:23

Ist ja auch im DMG so vorgesehen, Abschnitt „Running the Game“ > Proficiency
Viel bei A5e ist eigentlich im DMG schon vorhanden - nur so schlecht beschrieben oder gelayoutet, dass es einfach überlesen wird. Der Expertise Die steht ja auch drin.
Die Dicke der A5e-Bücher resultiert IMHO ja auch viel daraus, dass man einfach Dinge ordentlich erklärt.  ;D
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 11.08.2023 | 17:18
Ok, ich danke euch.

Das Skillsystem (oder der Mechanismus zur Darstellung von Kompetenz außerhalb von Kämpfen) ist bei D&D5e sicherlich ein Stiefkind. Mit dem Expertise Die und dem "Take 10" ist das Ganze aber soweit überbrückbar, dass die Ergebnisse konsitenter werden. Jetzt bin ich zumindest deutlich schlauer als vorher und schaue mit die A5e auf jeden Fall einmal an  :)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 11.08.2023 | 17:22
Na, sie ist halt mittelkomplex, wie der DC sagt. Als mittel wird doch allgemein etwas verstanden, was zwar nicht alltägliche Routine ist, aber für jemand Geübtes kein größeres Problem darstellt.

Die DC sagt dass es eine Aufagabe ist bei der Geübte grob 50% Erfolgschance haben.

Naja, der Magier schaffts auch nicht wirklich in Wissensfertigkeiten oder der Ritter (jetzt mal als Ausgetaltung für den Kämpfer) in Dingen wie Heraldik (INT-Check). Grundsätzlich lässt sich sagen: Kompetenz lässt sich über normale Skills nicht abbilden - egal in was (Rogues ausgenommen? Weil die da was Besonderes können?)

Hätte ein Europäischer Ritter Japanische Wappen erkannt?

In der Wüste nicht, aber er versagt ja überall außerhalb des Waldes (auch im Grasland).

Mag sein dass die Ubterteilung etwas kleinlich ist. Aber das ändert nichts daran dass Skills unwahrscheinlich breit sind, und alle obigen Beispiele eine viel stärkere Spezialisierung annehmen. 
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 11.08.2023 | 17:32
Die DC sagt dass es eine Aufagabe ist bei der Geübte grob 50% Erfolgschance haben.

OK, wenn das so ist, dann stimmen eher die Zuordnungen zu den DC nicht. Oder ich habe eine völlig verquere Ansicht des Begriffs "mittel". Bei einer 50%-Chance würde jeder (auch intuitiv) sagen: "Hmmm, das ist reine Glückssache" Ich sollte dabei sehr vorsichtig sein." Das verstehe ich persönlich halt nicht unter "mittel".


Hätte ein Europäischer Ritter Japanische Wappen erkannt?

Nein, aber das wäre ja auch eine brutal schwere Aufgabe, die man normalerweise unter Prädikaten wie "sehr schwer zu beschaffendes Spezialwissen" oder sogar "sehr schwer, weil nicht bekannt" einordnet - und nicht unter "mittel".

Mag sein dass die Ubterteilung etwas kleinlich ist. Aber das ändert nichts daran dass Skills unwahrscheinlich breit sind, und alle obigen Beispiele eine viel stärkere Spezialisierung annehmen.

Kann ja sein, aber wenn sie sehr breit anzunehmen sind, ist ein Char eben fast überall ein Noob in den Skills, sobald es über absolute Routineaufgaben hinausgeht. Ob nun breit oder spezialisiert - es gibt nach diesen Regeln dann niemanden, der in irgendetwas auch nur kompetent ist. Oder die DCs sind wie gesagt einfach falsch deklariert und fast alles wären eher leichte Proben.

Aber wie gesagt: Expertise Die und Take 10 reißen es dann raus. Danke auch Dir für eine  etwas andere Sicht auf das Spiel.  :)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 11.08.2023 | 17:57
Hätte ein Europäischer Ritter Japanische Wappen erkannt?

Hätte das irgendein Europäer, ob nun Ritter oder nicht? Wenn nicht, dann ist der Schwierigkeitsgrad hier recht offensichtlich von vornherein "unmöglich"...
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 11.08.2023 | 18:12
Hätte das irgendein Europäer, ob nun Ritter oder nicht? Wenn nicht, dann ist der Schwierigkeitsgrad hier recht offensichtlich von vornherein "unmöglich"...

Das stimmt :)

Aber ich habe nachgedacht und bin dabei auf einen Gedanken gekommen: Das Skillsystem passt sich eigentlich doch ganz gut in das Spiel ein. Wenn wir sagen: "D&D 5e ist ein Fantasy-RPG an der Grenze zu einem Superhelden-RPG (bewusst: an der GRENZE). Die Figuren sind weder normale Bewohner, noch leicht herausstechende Protagonisten, sondern wirklich harte Actionhelden mit Superhelden-Potenzial."

Dann sind DCs ganz anders zu interpretieren. Dann sind nämlich all die Herausforderungen, die man eventuell außerhalb von Kämpfen so kennt (Survival, Täuschen, selbst Athletik usw...) für die SCs kein Problem. Es bedarf also keiner Probe.

"Default" - quasi DC 0 -  wären also alltägliche Dinge von Nahrung suchen über Informationen in einer Stadt beschaffen oder eine Stadtwache belatschern. Das schafft man sowieso.

Erst wenn es über dieses Maß hinausgeht, wird überhaupt eine Probe fällig. Nahrung im Grasland finden wäre dann für den Waldläufer (mit Terrain Wald) zwar eine Herausforderung, aber eben nur eine sehr kleine (max. DC 5). Erst wenn es für Normalsterbliche oder selbst dezente Actionhelden fast schon unmöglich ist (Wasser in der Wüste finden), entsteht auch für unsere Helden eine ernstzunehmende Herausforderung (DC 15). Und das stellt sie dann auch mal vor echte Probleme.

Damit man aber auch was im Kleinen spielen kann (mal nen Survival-Check im Wald machen oder ne Stadtwache belabern, obwohl man angehender Superheld ist), nimmt man halt mal Proben gegen DC 5 oder maximal 10. Das ist dann etwas "gefriemelt", aber dem geschuldet, dass man diese Alltagsphänomene nicht ganz aus dem Spiel ausschließen will.

Das wäre eine valide Erklärung. Die würde für mich dann aber auch bedeuten, dass das Spiel nicht so ganz meinen Geschmack trifft.

@Ainor: Damit hättest Du von Anfang Recht gehabt und es ist nur eine "Schwachstelle" alla "trifft nicht meinen Geschmack". Mea Culpa...
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Quaint am 11.08.2023 | 18:35
Na ich denke man muss dem System auch zu Gute halten, dass es viele Sachen anderweitig löst.
Um mal bei dem viel durchgekauten Beispiel Nahrungsbeschaffung zu bleiben: Ist dem Wildnischarakter das wichtig, wird er Goodberries haben und kann damit je nach Spells Slots schonmal 50 Leute durchfüttern. Ohne Probe. Oder halt den Outlander Background, wo man normalerweise nicht würfeln muss für Nahrung und Wasser (ausser in extremen Umgebungen).
Und so ist es bei vielen anderen Sachen auch. Der Hobbywizard wird vielleicht Arkana würfeln um die Runen auf dem alten Amulet zu entziffern - der Profi wirkt Identify und weiß was das Ding tut (ohne Probe und auch wenn das nicht in alten Runen draufgeschrieben steht).
Wer wert darauf legt Leute zu belabern wird Eloquence Bard (der in meiner Runde kann gar nichtmehr weniger als 20 als Ergebnis für Deception und Persuasion haben).

Zudem: Der "normale" Jäger der Rehe schießt usw. ist ein NPC. Ein SC Ranger ist so viel mehr.

Aber es stimmt halt auch, dass man seine DC mit bedacht wählen sollte. Wenn man für jeden Popelkram DC 15 brauch wirds halt manchmal zum reinen Glücksspiel.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 12.08.2023 | 07:34
OK, wenn das so ist, dann stimmen eher die Zuordnungen zu den DC nicht. Oder ich habe eine völlig verquere Ansicht des Begriffs "mittel". Bei einer 50%-Chance würde jeder (auch intuitiv) sagen: "Hmmm, das ist reine Glückssache" Ich sollte dabei sehr vorsichtig sein." Das verstehe ich persönlich halt nicht unter "mittel".

Das ist doch völlig kontextabhähgig. Beim Fussball sind 50% Gewinnchance ein mittelschwerer Gegner. Beim Skifahren sind 50% Chance zu stürtzen eher kein mittelschwerer Hang. Klar, das wird bei der Auflistung der DCs nicht genügend diskutiert. Aber das alles im Detail durchzugehen ist eher langwierig.


Nein, aber das wäre ja auch eine brutal schwere Aufgabe, die man normalerweise unter Prädikaten wie "sehr schwer zu beschaffendes Spezialwissen" oder sogar "sehr schwer, weil nicht bekannt" einordnet - und nicht unter "mittel".


Nicht für einen Samurai.


Kann ja sein, aber wenn sie sehr breit anzunehmen sind, ist ein Char eben fast überall ein Noob in den Skills, sobald es über absolute Routineaufgaben hinausgeht. Ob nun breit oder spezialisiert - es gibt nach diesen Regeln dann niemanden, der in irgendetwas auch nur kompetent ist. Oder die DCs sind wie gesagt einfach falsch deklariert und fast alles wären eher leichte Proben.

Nun, der Ritter kann europäische Heraldik, der Samurai japanische (bzw. das Fantasyäquivalent). Wenn man den Unterschied darstellen will
braucht man effektiv zwei unterschiedliche Skills. Entweder explizit mit 2 Werten oder implizit indem der DM die DCs entsprechend anpasst. Das wird aber nicht ohne zusätzliche Komplexität gehen.

Zudem: Der "normale" Jäger der Rehe schießt usw. ist ein NPC. Ein SC Ranger ist so viel mehr.

Hier wäre sicher ein Kritikpunkt dass das System wenig darüber aussagt was NSC Experten so können. Die NSC aus dem Monsterhandbuch sind ja quasi reine Kampfstatblöcke.

Aber es stimmt halt auch, dass man seine DC mit bedacht wählen sollte. Wenn man für jeden Popelkram DC 15 brauch wirds halt manchmal zum reinen Glücksspiel.

Jupp. Die Tendenz einiger SL die DCs mit steigenden Stufen dauernd zu erhöhen ist sicher mit verantwortlich für das Gefühl der Inkompetenz.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Kaskantor am 12.08.2023 | 08:36
Für mich persönlich immer noch:
- keine PDF
- keinen Vergessene Reiche Kampagnenband
- kaum Kampagnen, die über Stufe 12-13 hinaus reichen
- das plötzliche umschreiben von Büchern
- Hasbros und WotC’s Größenwahn plötzlich die OGL zu verstümmeln
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 12.08.2023 | 08:48
Ich sehe das Problem in der DC-Zuordnung. Für mein Verständnis ist 10 Durchschnitt, d.h. für jeden halbwegs kompetenten Charakter auch unter Stress schaffbar.
DC 15 ist schon kniffliger und DC 20 ist dann die Region für Spezialisten. Alles darüber ist eigentlich nur noch mit magischer Hilfe zu machen.
Mein Verdacht ist, dass die Zuordnung noch aus 3e-Zeiten stammt, und nicht an die Bounded Accuracy angepasst wurde.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 12.08.2023 | 08:50
Nun, der Ritter kann europäische Heraldik, der Samurai japanische (bzw. das Fantasyäquivalent). Wenn man den Unterschied darstellen will
braucht man effektiv zwei unterschiedliche Skills. Entweder explizit mit 2 Werten oder implizit indem der DM die DCs entsprechend anpasst. Das wird aber nicht ohne zusätzliche Komplexität gehen.

Und wenn beide Kulturen in regelmäßigem Kontakt stünden und Beziehungen pflegten, statt gar nicht erst zu wissen, daß das Gegenstück überhaupt existiert...wäre es plötzlich nur noch ein Skill, weil sich ja jeder, der behaupten wollte, er wäre so was wie ein Experte, lächerlich machen würde, wenn er vor der jeweils "anderen Seite" plötzlich dastünde wie der Ochs vorm Berg.

Wie war das noch mal gleich mit dem Kontext? 8]
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 12.08.2023 | 10:52
Ich sehe das Problem in der DC-Zuordnung. Für mein Verständnis ist 10 Durchschnitt, d.h. für jeden halbwegs kompetenten Charakter auch unter Stress schaffbar.
DC 15 ist schon kniffliger und DC 20 ist dann die Region für Spezialisten. Alles darüber ist eigentlich nur noch mit magischer Hilfe zu machen.
Mein Verdacht ist, dass die Zuordnung noch aus 3e-Zeiten stammt, und nicht an die Bounded Accuracy angepasst wurde.
Das bezeifle ich, denn in 3e stiegen die Fertigkeitswerte deutlich schneller. Die Tabelle im v.3.5-DMG S.31 geht von -10 bis 43, wobei aber letzterer Wert nur ein Beispiel für eine Extremsituation ist, die nur ein extrem spezialisierter Charakter schaffen kann. Es kann also noch höher gehen. 4e hatte da einen anderen Ansatz. Hier wurde einfach zwischen drei Schwierigkeitsgraden unterschieden, und der DC hing dann vom Schwierigkeitsgrad und der Stufe des Charakters ab. Die Tabelle 4e-DMG S.42 geht von 10 (Easy, 1st-3rd Level ) bis 33 (Hard, 28th-30th Level). 5e-DMG S.238 macht deutlich, dass obwohl die DC-Spanne der der früheren Editionen ähnelt, sie doch an die deutlich niedrigere Werte-Spanne angepasst wurde. Ein DC von 30 ist nämlich in 3e auf Stufe 20 kein wirkliches Problem und in mindestens 50% der Fälle zu schaffen, wenn man die entsprechende Fertigkeit immer gesteigert hat. Für 4e gilt ähnliches. Nur braucht man hier auch noch einen Eigenschaftswert von 20 um auf die Erfolgschance von 50% zu kommen. In 5e ist aber ein DC von 30 so gewählt, dass selbst Charaktere der 20. Stufe, die auch noch einen Eigenschaftswert von 20 in der betreffenden eigenschaft haben, nur eine 10%ige Erfolgschance haben.
Für mich persönlich immer noch:
- keine PDF
- keinen Vergessene Reiche Kampagnenband
- kaum Kampagnen, die über Stufe 12-13 hinaus reichen
- das plötzliche umschreiben von Büchern
- Hasbros und WotC’s Größenwahn plötzlich die OGL zu verstümmeln
Ich würde noch das Verstümmeln von Settings (Ravenloft, Spelljammer) und die verschiedenen unnötigen regeländerungen hinzufügen.
Auch die Einstellung der Romanreihen, die ja für die Weltbeschreibung äußerst wichtig waren, zählt für mich auch dazu.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 12.08.2023 | 11:04
Ich würde noch das Verstümmeln von Settings (Ravenloft, Spelljammer) und die verschiedenen unnötigen regeländerungen hinzufügen.
Wo genau ist Spelljammer denn verstümmelt? Ich habe für die aktuelle Kampagne sowohl das neue, als auch das alte SJ genommen - und im alten ist in Wahrheit nicht mehr relevante Information enthalten, als im neuen. Was die alte Box aufgebläht hatte, sind die - IMHO für dieses Setting völlig nutzlosen - Berechnungen für Abstände zwischen Planeten, Reisedauer, etc. Um sowas kümmert man sich nichtmal in StarWars - das ist was für StarTrek...
Ansonsten ist alles aus der alten Box in den drei neuen Büchern drin (leider aufgeteilt, das finde ich eher umständlich).
Beim Rock of Bral fehlen jetzt die ganzen (IMHO ebenfalls verzichtbaren) Stat-Blocks für die ganzen NPCs. Die Hintergrund-Infos aus dem entsprechenden Band sind aber immer noch da.
So viel Material gab's damals zusätzlich auch nicht, weil ja mit Planescape bald das Ende von SJ kam.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 12.08.2023 | 11:32
Man hat es trotzdem verstümmelt, weil man das Phlogostion abgeschafft hat und alle Spelljammer-Reisen durch die Astralebene führen. Dies ist ein Bruch mit dem bisherigen D&D-Kanon. Und ich weiß jetzt nicht, welche anderen Änderungen am Hintergrund man gemacht hat. Ich weiß, dass eine Kontroverse wegen des Hintergrunds einer der vorgestellten Rassen der Grund ist, weshalb WotC verkündet hat, dass es nie eine Neuauflage von Dark Sun veröffenlichen werde und auch die Lizenz dafür nicht hergeben würde. In meinen Augen ist alles, was seit Tasha's (inklusive) veröffentlicht wurde, eher schwach, wenn nicht sogar schlecht. Aber ist jetzt eine Diskussion, die hier nicht hingehört.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 12.08.2023 | 11:51
Man hat es trotzdem verstümmelt, weil man das Phlogostion abgeschafft hat und alle Spelljammer-Reisen durch die Astralebene führen.
Stimmt ja nicht. Die Astral Sea ist nicht die Astral Plane. Aber ja, der Name ist höchst unglücklich gewählt - man wollte wohl unbedingt den Tod im Vakuum raus haben, kA warum. Jetzt lebt man halt ewig, und kann auch nicht verloren gehen - habe ich in meiner Kampagne ganz einfach hausgeregelt. Über Bord befördern ist also wieder gefährlich.
Und Schiffe nutzen weiterhin die Sonnenwinde, anstatt einfach mittels Gedankenkraft herumzuzippen und die Segel nur zur Zierde zu tragen.  ;)

Ich bin ja auf die Aetherial Expanse von Ghostfire Gaming gespannt. Wird wohl SJ aus dem Regal werfen.  ;D

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 12.08.2023 | 12:58
Stimmt ja nicht. Die Astral Sea ist nicht die Astral Plane. Aber ja, der Name ist höchst unglücklich gewählt - man wollte wohl unbedingt den Tod im Vakuum raus haben, kA warum. Jetzt lebt man halt ewig, und kann auch nicht verloren gehen - habe ich in meiner Kampagne ganz einfach hausgeregelt. Über Bord befördern ist also wieder gefährlich.
Den gab es damals ja eigentlich auch nicht, denn jeder Körper hatte eine eigene Atmosphäre.
Was man jetzt geändert hat, ist die Gefährlichkeit des Phlogostions und die Suche nach Portalen. Die Kristallsphären gibt es ja wohl auch nicht mehr.
Und Schiffe nutzen weiterhin die Sonnenwinde, anstatt einfach mittels Gedankenkraft herumzuzippen und die Segel nur zur Zierde zu tragen.  ;)
Und dies ist auch wieder eine Änderung, denn die Geschwindigkeit eines Spelljammers hing im Original allein vom Antrieb ab, aber die Form des Schiffes, Segel usw. bestimmten die Manöverierfähigkeit des Schiffes.
Ich bin ja auf die Aetherial Expanse von Ghostfire Gaming gespannt. Wird wohl SJ aus dem Regal werfen.  ;D
Bestimmt, denn die Qualität des WotC-produkte hat bekanntlich in den letzten Jahren deutlich nachgelassen. Da kann ein ähnlcihes Setting eines anderen Verlags durchaus erfolgreicher werden, weil da die Entwickler nicht unter den gleichen  Beschränkungen leiden wie die von WotC.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 12.08.2023 | 13:20
Und dies ist auch wieder eine Änderung, denn die Geschwindigkeit eines Spelljammers hing im Original allein vom Antrieb ab, aber die Form des Schiffes, Segel usw. bestimmten die Manöverierfähigkeit des Schiffes.
Die ist von mir, nicht offiziell. Im Original ist in den Story-Szenen immer wieder die Rede von den Solar Winds, die das Schiff antreiben. Kommt dann aber nie irgendwo vor (was zeigt, dass auch die alte Version oft nicht wesentlich besser war).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 12.08.2023 | 19:17
Und wenn beide Kulturen in regelmäßigem Kontakt stünden und Beziehungen pflegten, statt gar nicht erst zu wissen, daß das Gegenstück überhaupt existiert...wäre es plötzlich nur noch ein Skill, weil sich ja jeder, der behaupten wollte, er wäre so was wie ein Experte, lächerlich machen würde, wenn er vor der jeweils "anderen Seite" plötzlich dastünde wie der Ochs vorm Berg.

Und welche Kulturen in einer Fantasywelt stehen wie genau in Kontakt zueinander? Dinge so kleinteilig zu verregeln ist doch nicht praktikabel.

Für mich persönlich immer noch:
- keine PDF
- keinen Vergessene Reiche Kampagnenband
- kaum Kampagnen, die über Stufe 12-13 hinaus reichen
- das plötzliche umschreiben von Büchern
- Hasbros und WotC’s Größenwahn plötzlich die OGL zu verstümmeln

Alles gute Punkte, aber das ist eher Kritik an WOTC als an 5E. Was meinst du mit "umschreiben von Büchern" ?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 12.08.2023 | 20:22
Und welche Kulturen in einer Fantasywelt stehen wie genau in Kontakt zueinander? Dinge so kleinteilig zu verregeln ist doch nicht praktikabel.

Hey, du wolltest die Kleinteiligkeit. In einer typischen D&D-Welt gehe ich schlicht davon aus, daß Reisen, Handel, Kommunikation und Informationsbeschaffung allgemein auch dank Magie generell einfach leichter und sicherer sind als im realen Mittelalter und hinreichend interessierte Personen also auch leichter an Wissen über den Rest der Welt kommen -- da braucht's dann auch keine Unterteilungen ein und derselben Fertigkeit "je nach Kultur" mehr.

(Schlimmstenfalls könnte ich mir überlegen, einem Charakter für Würfe mit Bezug auf seinen eigenen Hintergrund Advantage zuzuschustern, während er für alles, was "Ausland" ist, eben normal würfelt. Das sollte die persönliche Vertrautheit hinreichend abbilden, ohne gleich nach Komplikationen zu schreien.)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 13.08.2023 | 00:22
Hey, du wolltest die Kleinteiligkeit.

Nein.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 13.08.2023 | 12:10
Hey, du wolltest die Kleinteiligkeit. In einer typischen D&D-Welt gehe ich schlicht davon aus, daß Reisen, Handel, Kommunikation und Informationsbeschaffung allgemein auch dank Magie generell einfach leichter und sicherer sind als im realen Mittelalter und hinreichend interessierte Personen also auch leichter an Wissen über den Rest der Welt kommen -- da braucht's dann auch keine Unterteilungen ein und derselben Fertigkeit "je nach Kultur" mehr.

(Schlimmstenfalls könnte ich mir überlegen, einem Charakter für Würfe mit Bezug auf seinen eigenen Hintergrund Advantage zuzuschustern, während er für alles, was "Ausland" ist, eben normal würfelt. Das sollte die persönliche Vertrautheit hinreichend abbilden, ohne gleich nach Komplikationen zu schreien.)

Ich glaube auch nicht, dass er das wollte. Er wollte mich nur darauf hinweisen, wie die DCs zustandekommen. Sollte ich jemals D&D 5e selber leiten, würde ich hier ein bisschen hausregeln. Mir gehts halt nicht um absolute Kleinteiligkeit, sondern darum, dass einzelne SCs eben kompetent in dem sein können, was sie darstellen.

Ich würde dabei einfach mit den DCs spielen und sie für Experten einfacher machen als für den Rest. Zusätzlich gibts ja noch den Expertise Die.

Wobei mir wie gesagt die Gesamtausrichtung nicht so 100 % gefällt. Die SCs sind mir ein Regalfach zu hoch. Ich mag coole Actionhelden, aber eben keine "Was schert uns die Welt bis auf ein paar epische Monster"- Helden.

In meinem Hirn stellt sich da immer die Frage: "Warum sollte ich einen König oder auch nur irgendeinen Herrscher respektieren, wenn ich diese doch problemlos mit ihren Garden mal eben zum Teufel jagen kann? Oder ein Königreich mit meinen Tausenden Goldmünzen einfach kaufen? Oder: Warum sind nicht nahezu alle Landstriche bereits entvölkert oder unter der Herrschaft der epischen Kreaturen (oder SC-ähnlicher Leute?), gegen die unsere SCs immer kämpfen?"

Man kann sich das wie gesagt "hinfriemeln", aber so richtig funktioniert das (für mich) nicht. Ist aber auch egal, weil das auch gar nicht die Zielgruppe ist. D&D ist auch in der 5e Epic Fantasy (wenn wohl auch weniger als 3.5) und nicht Standard-Fantasy. Dort werden andere Probleme adressiert und kein "Popelkram", wie Quaint es weiter oben ausdrückte.

Für mich ist D&D 5e ein spaßiges System, in dem man mal die Sau rauslassen kann (One oder Few-Shots). Aber längere Kampagnen? Zumindest nicht, wie ich sie mag. (aber auch hier wieder: Geschmackssache).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Andropinis am 13.08.2023 | 13:24
Eine Schwachstelle der anderen Art ist für mich der Fluff. Ich finde das, was für die Editionen 2 bis 3.5 veröffentlicht wurde inhaltlich einfach ansprechender als das, was danach kam.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 13.08.2023 | 13:45
Eine Schwachstelle der anderen Art ist für mich der Fluff. Ich finde das, was für die Editionen 2 bis 3.5 veröffentlicht wurde inhaltlich einfach ansprechender als das, was danach kam.
100%ige Zustimmung. Dies alles ging schon beim Wechsel zu 4e verloren und wurde mit 5e endgültig begraben.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 13.08.2023 | 23:46
Ich glaube auch nicht, dass er das wollte.

Jupp. Einfaches Beispiel: in 3.5 gab es Climb/Jump/Swim. Das wurde in 4E und PF zu Athletics zusammengefasst. Hat natürlich zur Folge dass Reinhold Messner auch Schwimmweltmeister ist. Bei Attributen ist das ebenso. Bei jedem solchen System kann man natürlich sagen man hätte es gerne kleinteiliger. Aber es ist nunmal keine Schwachstelle dass D&D ein bestimmtes Komplexitätsniveau gewählt hat, und es ist auch nicht 5E spezifisch.

Als nächstes hätten wir die DCs. Man kann natürlich hingehen und sagen dass man sich unter einer leichten ufgabe etwas vorstellt was die meisten zu 80% schaffen. Aber DC 10 sagt numnmal recht klar: das ist etwas was Normalos zu etwa 50% schaffen. Es ist albern sich darüber zu beschweren dass da beides auseinanderklafft. Was man den 5E Büchern allerdings vorwerfen kann ist dass sie nicht allzu viele Beispiele geben was jetzt welche DC haben soll. 3E war da besser.

Als drittes wären da die langsam steigenden Boni. Von +5 auf +11 ist sicher nicht besonders viel. Aber genau wie man im Kampf nicht so sehr dadurch besser wird dass der Angriff von +5 auf +11 steigt sondern dadurch dass man Features wie Extra Attack bekommt wird man bei Skills besser indem man Features wie Expertise bekommt. Grade wenn man keine Superhelden spielen will ist es doch naheliegend dass die SCs nicht schon bei ihren nichtmagischen Fertigkeiten super sind, z.B. weil sie mit ihren Wissensfertigkeiten jede beliebige Frage beantworten können. Klar kann man 3E/4E Zahlenbereiche bevorzugen wo SCs schon auf recht niedrigen Stufen regelmässig das machen was für Normalos völlig unmöglich ist, aber wozu ? (insbesondere wenn man bedenkt dass die SCs ja noch Magie haben).

Wobei mir wie gesagt die Gesamtausrichtung nicht so 100 % gefällt. Die SCs sind mir ein Regalfach zu hoch. Ich mag coole Actionhelden, aber eben keine "Was schert uns die Welt bis auf ein paar epische Monster"- Helden.

Ich verstehe nicht wie du ausmangelnder Kompetenz schliesst dass die 5E SCs Superhelden seien. Grade 5E regelt das ja deutlich runter.

Eine Schwachstelle der anderen Art ist für mich der Fluff. Ich finde das, was für die Editionen 2 bis 3.5 veröffentlicht wurde inhaltlich einfach ansprechender als das, was danach kam.

Bei 2E würde ich zustimmen, aber bei 3E fand ich dass der Fluff im Laufe der Zeit schlechter wurde, und das fühlt sich bei 5E einigermassen ähnlich an. Die neueren Sachen dort sprechen mich nicht an. Eine spannende Frage wäre aber ob auch die die nicht 1E/2E als erstes gelesen haben den 1E/2E Fluff bevorzugen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Andropinis am 14.08.2023 | 08:35
Bei 2E würde ich zustimmen, aber bei 3E fand ich dass der Fluff im Laufe der Zeit schlechter wurde, und das fühlt sich bei 5E einigermassen ähnlich an. Die neueren Sachen dort sprechen mich nicht an. Eine spannende Frage wäre aber ob auch die die nicht 1E/2E als erstes gelesen haben den 1E/2E Fluff bevorzugen.

Bei der 2E gab's ja noch die ganzen Boxen, die hatten schonmal ihren eigenen Charme und einen Haufen exotische Settings. Auch bei 3/3.5E ist für mich ein deutlicher Unterschied, zu dem was danach kommt. Die ganzen Forgotten Realms Quellenbände bspw., da war auch noch viel Fluff enthalten. Oder Bücher zu den Ebenen usw. Bei der 5E wird's da sehr dünn, im Tome of Foes war ja noch ein bisschen was am Anfang und sowas wie Monsters of the Multiverse ist dann fast gänzlich vom Drumherum befreit.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 14.08.2023 | 09:18
Jupp. Einfaches Beispiel: in 3.5 gab es Climb/Jump/Swim. Das wurde in 4E und PF zu Athletics zusammengefasst. Hat natürlich zur Folge dass Reinhold Messner auch Schwimmweltmeister ist. Bei Attributen ist das ebenso. Bei jedem solchen System kann man natürlich sagen man hätte es gerne kleinteiliger. Aber es ist nunmal keine Schwachstelle dass D&D ein bestimmtes Komplexitätsniveau gewählt hat, und es ist auch nicht 5E spezifisch.

Nein, diese Designentscheidung kann man tatsächlich treffen. Sie führt halt zu den Situationen, die hier ja schon häufiger beschrieben wurden: Völlig merkwürdige Kompetenzverteilungen. Wer darüber hinwegsehen kann, dürfte kein großes Problem haben.

Als nächstes hätten wir die DCs. Man kann natürlich hingehen und sagen dass man sich unter einer leichten ufgabe etwas vorstellt was die meisten zu 80% schaffen. Aber DC 10 sagt numnmal recht klar: das ist etwas was Normalos zu etwa 50% schaffen. Es ist albern sich darüber zu beschweren dass da beides auseinanderklafft. Was man den 5E Büchern allerdings vorwerfen kann ist dass sie nicht allzu viele Beispiele geben was jetzt welche DC haben soll. 3E war da besser.

Das mit der "leichten" Aufgabe und 50% für Normalos (also absolut Ungeübte, die keinerlei Kompetenz in diesem Bereich haben) ist wie gesagt ganz ok. Was halt nicht geht: Du bist eigentlich kompetent in etwas und hast dann nur 60-65% Chance - das ist ein Widerspruch. Das liegt wohl in den langsam steigenden Boni begründet:

DC 10 = schafft ein Normalo in 50% der Fälle (der SC, der gut in der Sache ist, zu Beginn zu 70% - Gesamtbonus 4)
DC 15 = schafft ein Gebübter in 50% der Fälle (der SC, der richtig gut in der Sache ist, auf Level 12 zu 65% - Gesamtbonus 7)

Hier braucht es zusätzliche Mechaniken, die das Skillsystem stützen, weil es eben sonst Unsinn ergibt. Zum Glück gibt es diese ja (Expertise und Co.). Standalone ist das Skillsystem eben nicht zu gebrauchen...

Als drittes wären da die langsam steigenden Boni. Von +5 auf +11 ist sicher nicht besonders viel. Aber genau wie man im Kampf nicht so sehr dadurch besser wird dass der Angriff von +5 auf +11 steigt sondern dadurch dass man Features wie Extra Attack bekommt wird man bei Skills besser indem man Features wie Expertise bekommt. Grade wenn man keine Superhelden spielen will ist es doch naheliegend dass die SCs nicht schon bei ihren nichtmagischen Fertigkeiten super sind, z.B. weil sie mit ihren Wissensfertigkeiten jede beliebige Frage beantworten können. Klar kann man 3E/4E Zahlenbereiche bevorzugen wo SCs schon auf recht niedrigen Stufen regelmässig das machen was für Normalos völlig unmöglich ist, aber wozu ? (insbesondere wenn man bedenkt dass die SCs ja noch Magie haben).

Ich verstehe nicht wie du ausmangelnder Kompetenz schliesst dass die 5E SCs Superhelden seien. Grade 5E regelt das ja deutlich runter.

Mein ganz persönliches Problem ist halt die Skala. Wenn ein DC 15-Check einen SC zwischen Stufe 8 und 12 noch vor solche Herausforderungen stellt (die 65% gelten btw nur für den SC, der das entsprechende Attribut gesteigert hat - alles andere kann er noch deutlich schlechter), obwohl er eigentlich schon fast Städte einäschern könnte, dann lässt sich das nur auf zwei Arten interpretieren:

1. Das Skillsystem produziert Unsinn

 "Ich bin ein mächtiger Krieger und kann es mit 20 Gegnern gleichzeitig aufnehmen, aber ich habe große Probleme, einen Stein mit 50 kg Gewicht (DC 15? - für die stärkere Hälfte der Menschheit immer noch eine Herausforderung) anzuheben." (Gerne ersetzen durch: "kann nicht 6 Meter weit springen" oder "kann nicht 100 Meter in unter 11 Sekunden laufen"- je nach Ausrichtung des SCs.)

60-65% Chance bei einer Probe ist halt wie gesagt weit von Kompetenz entfernt.

2. Die DCs stehen auf einer anderen Skala

- DC 10 ist eigentlich schon für Aufgaben gedacht, die fast das Ende der Skala für Normalsterbliche bedeuten. (z.B. einen 100 kg Stein anheben, 100 Meter in unter 10 Sekunden laufen, über 7 Meter weit springen)

DC 15 sollte eigentlich nur Helden vorbehalten sein (den Rekord im Gewichtheben brechen, einen Weltrekord im 100-Meter-Lauf schaffen, über 9 Meter weit springen)

und DC 20 ist eher übernatürlichen Wesen vorbehalten:

Selbst jemand mit Bonus 10 schafft das nur in 50% der Fälle - überleg mal, was die Person (schätzungsweise Level 18-20) außerhalb des Skillsystems so anstellen kann. Zusätzlich gibt es ja auch noch DC 25...

Hier beißt es sich für mich extrem mit meiner Immersion.

Aber wie ich schon sagte: Das ist etwas, was ich persönlich so empfinde - keine zwingende Schwachstelle des Systems. Das ist eben auf einen bestimmten Spielstil ausgelegt, den es sicherlich auch super bedient - sehr episch.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.08.2023 | 11:26
1. Das Skillsystem produziert Unsinn

 "Ich bin ein mächtiger Krieger und kann es mit 20 Gegnern gleichzeitig aufnehmen, aber ich habe große Probleme, einen Stein mit 50 kg Gewicht (DC 15? - für die stärkere Hälfte der Menschheit immer noch eine Herausforderung) anzuheben." (Gerne ersetzen durch: "kann nicht 6 Meter weit springen" oder "kann nicht 100 Meter in unter 11 Sekunden laufen"- je nach Ausrichtung des SCs.)

60-65% Chance bei einer Probe ist halt wie gesagt weit von Kompetenz entfernt.

Das 5e Skill System arbeitet aber gar nicht so, deshalb laufen alle diese Beispiele ins Leere. Der Stein ist ab Stärke 4 gar kein Problem, weil du ganz einfach das 30 fache deines STR Scores in Pfund anheben kannst. Die 6m Sprungweite sind allerdings erst mit STR 20 drin, weil du deinen STR Score in Fuß weit springen kannst. Aber auch da ohne Check.

Generell heißt es bei den Skills meist, dass du erst bei schwierigen Gegebenheiten überhaupt einen Check machen musst, z.B. wenn bei einem Sprung auch noch ein vertikales Hindernis überquert werden soll.

Deshalb ist es imo falsch, Skills irgendwie mit einer Ausbildung gleichzusetzen.

Das wird halt an drn Tischen nur vermutlich anders gehandhabt. Erfahrungsgemäß lassen viele DM für quasi alltägliche Dinge würfeln...
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Smoothie am 14.08.2023 | 11:51
Das wird halt an drn Tischen nur vermutlich anders gehandhabt. Erfahrungsgemäß lassen viele DM für quasi alltägliche Dinge würfeln...

Genau. Wenn man diesen Unsinn sein läßt, funktioniert es recht gut.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 14.08.2023 | 13:08
Das 5e Skill System arbeitet aber gar nicht so, deshalb laufen alle diese Beispiele ins Leere. Der Stein ist ab Stärke 4 gar kein Problem, weil du ganz einfach das 30 fache deines STR Scores in Pfund anheben kannst. Die 6m Sprungweite sind allerdings erst mit STR 20 drin, weil du deinen STR Score in Fuß weit springen kannst. Aber auch da ohne Check.

Generell heißt es bei den Skills meist, dass du erst bei schwierigen Gegebenheiten überhaupt einen Check machen musst, z.B. wenn bei einem Sprung auch noch ein vertikales Hindernis überquert werden soll.

Deshalb ist es imo falsch, Skills irgendwie mit einer Ausbildung gleichzusetzen.

Das wird halt an drn Tischen nur vermutlich anders gehandhabt. Erfahrungsgemäß lassen viele DM für quasi alltägliche Dinge würfeln...

Ja, aber das sage ich doch: Es führt dann automatisch zu Fall 2 (Proben gelten vor allem für Dinge, die außerhalb des menschenmöglichen liegen). Weil sorry, es ist nicht alltäglich, 150 kg anzuheben (Stärke 10). Dafür muss man halt entsprechend gut sein. Deshalb sage ich ja, dass es ein sehr episches System ist und mir eine Spur zu episch.

Ich kritisiere das doch gar nicht. Habe schon vor 5 oder 6 Postings gesagt, dass es wieder einer der Fälle ist, die am Anfang dieses Fadens als "Entspricht nicht der Vorliebe des Spielers" bezeichnet wurden.

Ich bin nur noch auf Ainors Post eingangen. Habe doch schon längst gesagt, dass das keine System-Schwachstelle ist. Es eignet sich halt nicht so gut, um eher alltägliche Herausforderungen in einem Abenteurerleben darzustellen. Die kann man halt einfach.  Aber das will es gar nicht und damit ist es auch ok  :)

Mich würde bei Dir Tudor noch interessieren, welches Äquivalent in einer realexistierenden Welt du dem Skillsystem in seiner aktuellen Form zuschreiben würdest. Ich meinem Kopf wehrt es sich immer, Hobby anzunehmen, weil man ja doch hin und wieder drauf würfelt. Nochmal konkret: Du hast einen SC und dort steht: Du bist geübt in Survival. Wie übersetzt Du das in Bezug auf Deine Figur?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 14.08.2023 | 13:55
Ah ok, dann hatte ich dich missverstanden, sorry.

Also 5e ist imo generell sehr over the top, ja. Bzw. sehr SC freundlich, da wird viel einfach geschenkt.

Ich interpretiere Skills aber auch auf dem Niveau von Hobbies. Bzw. nennt das PHB ja Proficiency als "Fokus auf einen Aspekt". Ist imo wie so eine Art Nebenfach zur eigentlichen Klasse.

Nimm mal den Wizard. Der typische D&D Wizard als Abenteuer ist ja kein Gelehrter, dafür hatte er nie genug Zeit - er ist Praktiker, nicht Theoretiker. Er ist einigermaßen trittsicher in den Knowledge Skills und ein Check enthüllt, was er zu einem Zeitpunkt x gerade aktiv aus dem Gedächtnis abrufen kann. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn er im Studium ein Bücherwurm war bekommt er noch drn Sage Background. Dann ist ein Fehlschlag "nur" eben, dass er es nicht weiß, aber zumindest weiß wo es steht.

Das ist alles nicht optimal, aber ich finde die 5e auch gar nicht so dolle. Sie ist halt an vielen Stellen "dünn". Man muss halt imo die eigene Erwartung an das System daran ausrichten, wofür das System designt wurde.

Edi: ach so, du hattest ja nach survival gefragt. Ich würde sagen das ist so auf Outdoor / "Pfadfinder" Niveau. Viel in der Natur unterwegs aber noch lange kein Robinson Crusoe.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 14.08.2023 | 14:13
Das ist alles nicht optimal, aber ich finde die 5e auch gar nicht so dolle. Sie ist halt an vielen Stellen "dünn". Man muss halt imo die eigene Erwartung an das System daran ausrichten, wofür das System designt wurde.

Ich denke das ist letztlich der entscheidende Punkt. D&D 5e wollte sich auf die Core Story, auf das "geh in den Dungeon, verhau ein paar Monster" fokussieren.

Man tut dem Spiel keinen Gefallen wenn man es mit Spielen vergleicht die einen breiteren Fokus haben. Wenn man solche Spiele spielen will wird man mit anderen D&D Editionen glücklicher. Aber das heißt halt nicht, dass es nicht seine eigene Nische, gerade im Casual Play und zum einfach mal drauf losspielen hat.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 14.08.2023 | 15:57
Als drittes wären da die langsam steigenden Boni. Von +5 auf +11 ist sicher nicht besonders viel.
Dazu kommt dann auch noch das du de Anstieg von +5 auf +11 auch nur bei deinem Hauptattribut hast, bei den meisten Skills kriegst du nur einen Anstiegt durch den Übungsbonus.

Und gerade in dem Level Bereich in dem die meiste Spielen, gleicht Expertise dann oft auch in vielen Fällen nur einen Schwaches Attribut aus.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 14.08.2023 | 18:32
Heißt natürlich nicht, das man mit der 5e kein Fertigkeitsfokussiertes Spiel betreiben kann. Aber wenn man dies will findet man im D&D Bereich einfach bessere Alternativen bei denen sich mehr Gedanken gemacht wurde wie man diesen Spielstil mit Regeln unterstützen kann.

Welche wären das?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Runenstahl am 14.08.2023 | 18:54
Die Schwachstelle das man 5e nicht Fertigkeitsbasiert spielen kann, ist mir noch nicht im Spiel begegnet. Aber vielleicht spielen wir auch falsch ?

Bei uns gibt es jedenfalls immer Charaktere die recht hohe Fertigkeitsboni haben und/oder die Würfe mit Vorteil machen können. Eine meiner Gruppen hat derzeit Stufe 13 und da sind hohe Boni durchaus nicht unüblich. Die Bardin hat +12 auf Insight und Perception sowie +14 auf Deception und Persuasion. Die Diebin hat +15 auf Stealth und +20 auf Sleight of Hand und der Krieger der Gruppe hat dank Runen (Runen Knight) Vorteil auf diverse Proben was seine "niedrigen" Werte leicht ausgleicht. Die Magierin hat +12 auf einige Wissenfertigkeiten. Einzig der Priester hat nur eine wirklich gute Fertigkeit (+12 auf Persuasion) sowie +8 auf Medizin und Insight. Alles in allem kann die Gruppe wenn Fertigkeiten gefordert sind da meist was reißen.

Zum Vergleich mal die andere Gruppe die bislang nur auf Stufe 4 ist (dort bin ich Spieler). Hier haben wir eine Bardin mit +7 auf Stealth auf Stealth und Acrobatics sowie +5 auf Deception, Intimidation, Medicine, Performance und Sleight of Hand sowie +4 auf Animal Handling, Insight, Perception und Survival. Das ist auf der Stufe schon beachtlich. Unsere Krieger (dazu gehöre ich auch) kommen kaum über +2 hinaus (ausser in Athletik) aber das ist dann auch irgendwie gewollt. Der Artificer hat +6 in Investigation und Arcana sowie +4 in History und Religion, und unser 2. Barbar hat immerhin +3 in Animal Handling, Perception und Survival.

Ist sicherlich Ansichtssache, aber für die Stufe finde ich Möglichkeiten die die Gruppe da hat auch schon ganz beachtlich.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 14.08.2023 | 21:35
Welche wären das?

Hauptsächlich 3.5 und die 4e, aber auch Pathfinder 2 macht aus meiner Sicht dahingehend einen besseren Job. Oder besser gesagt: deckt diese Nische besser ab, von dem her was ich bisher davon sah.

Gerade im Vergleich zum direkten Vorgänger hat die 5e einfach sehr viel gestrichen was Fertigkeiten angeht.

Fertigkeitsherausforderungen, Skillimprovisation, auf Fertigkeiten basierende Kräfte, Herausforderungsabhängige Schwierigkeiten und natürlich Anpassungen bei Fertigkeitsersetzenden Zaubern wie z.B. einem eigenständigen Ressourcenabhängigen Ritualsystem.

Da gab es eigentlich eine Ganze Latte an Maßnahmen um der Kritik bezüglich 3.5 (Fertigkeiten werden mit steigendem Level immer unwichtiger) zu entgegnen. Und auch 3.5 hat mit Skill tricks und frei verteilbaren Fertigkeitspunkten ja durchaus mehr zu bieten gehabt dahin gehend als die 5e.

Man muss nur aufpassen daraus auch nicht mehr zu machen als es ist. Diese Spielelemente kommen halt in der 5e weniger zum tragen und solange man dies weiß (oder den Vergleich nicht hat) wird dies in vielen Runden kaum auffallen.

Es ist irgendwo eine Frage der Erwartungshaltung. Spielt man die 5e wie designed, so macht das Regelwerk seinen Job. Und wem was fehlt...es gibt genug woraus man klauen kann oder was für den eigenen Spielstil mehr Hilfen im Regelwerk bietet.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: 8t88 am 15.08.2023 | 01:34
Das liegt aber auch daran dass es bei D&D 5 keine Skillchecks gibt.
Es gibt
Attribut checks
Attack Roles
Saving throws

Bei jeder dieser Sachen ist es möglich proficient (geübt) zu sein.

Eine gewisse Allgemeinkompetenz ist allen Spielercharakteren zu eigen.
Das System Bildet auch explizit die Welt und Monster im Hinblick auf eine Spielrunde ab, und ist keine Physikengine in der alle gleich behandelt werden, wie 3.5 das versucht hat.
Darum auch die "bounded accuracy", um die Herausforderung von Stufe 1-20 gleich spannend zu halten/damit der Würfel nicht so viel an Gewicht verliert.
Das ist durchaus das Ziel der Regeln.

Das macht D&D nicht unfunktional, sondern in seiner Basis vielleicht nicht für alle geeignet
Aber:
Anpassungen an den eigenen Stil sind vorgesehen. Ideen dazu gibt's genug im DMG.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 15.08.2023 | 15:13
Ja, aber das sage ich doch: Es führt dann automatisch zu Fall 2 (Proben gelten vor allem für Dinge, die außerhalb des menschenmöglichen liegen). Weil sorry, es ist nicht alltäglich, 150 kg anzuheben (Stärke 10).

Nicht mal das trifft so wirklich zu: https://www.strengthlog.com/deadlift-strength-standards-kg/ (https://www.strengthlog.com/deadlift-strength-standards-kg/)
Und 270 Kilo für Stärke 20 sind auch nur ein wenig über dem Weltrekord im Stossen und weit unter dem im Kreuzheben. Vielleicht ist es sogar die beste Näherung wenn man als Basiswert eine runde Zahl vom 15 Pfund haben will.

Deshalb sage ich ja, dass es ein sehr episches System ist und mir eine Spur zu episch.

Irgendwie nicht.

Hauptsächlich 3.5 und die 4e, aber auch Pathfinder 2 macht aus meiner Sicht dahingehend einen besseren Job. Oder besser gesagt: deckt diese Nische besser ab, von dem her was ich bisher davon sah.

Wo ist denn der Unterschied? Was die einzelnen Fertigkeiten abdecken ist doch weitgehend gleich. Der einizge wesentliche Unterschied ist doch das die Boni und dauch die DCs bei 3E/4E schnell grösser werden.

Bei uns gibt es jedenfalls immer Charaktere die recht hohe Fertigkeitsboni haben und/oder die Würfe mit Vorteil machen können. Eine meiner Gruppen hat derzeit Stufe 13 und da sind hohe Boni durchaus nicht unüblich. Die Bardin hat +12 auf Insight und Perception sowie +14 auf Deception und Persuasion. Die Diebin hat +15 auf Stealth und +20 auf Sleight of Hand und der Krieger der Gruppe hat dank Runen (Runen Knight) Vorteil auf diverse Proben was seine "niedrigen" Werte leicht ausgleicht. Die Magierin hat +12 auf einige Wissenfertigkeiten. Einzig der Priester hat nur eine wirklich gute Fertigkeit (+12 auf Persuasion) sowie +8 auf Medizin und Insight. Alles in allem kann die Gruppe wenn Fertigkeiten gefordert sind da meist was reißen.

Ja, das sieht bei mir ähnlich aus. Der Rogue hat auf Stufe 12 sogar Skilled genommen weil es ihm viel bringt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 15.08.2023 | 16:08
Nicht mal das trifft so wirklich zu: https://www.strengthlog.com/deadlift-strength-standards-kg/ (https://www.strengthlog.com/deadlift-strength-standards-kg/)
Und 270 Kilo für Stärke 20 sind auch nur ein wenig über dem Weltrekord im Stossen und weit unter dem im Kreuzheben. Vielleicht ist es sogar die beste Näherung wenn man als Basiswert eine runde Zahl vom 15 Pfund haben will.

Irgendwie nicht.

Naja, ich behaupte mal: Die wenigsten von uns sind in der Lage, 150 kg zu heben, geschweige denn im Sinne von Gewichtheben zu stemmen. Die Liste, die Du da anführst, sagt bei 150 kg für Männer "Durchschnitt" - aber eben durchschnittliches Community-Mitglied. Ergo: Die betreiben Gewichtheben. Es geht also nicht um Durchschnittsmenschen.

Und Stärke 10 ist ja nicht weit von "Dump-Grenze" entfernt. In dem System kann das damit quasi jeder "Lauch".

Aber lass uns einfach mal davon abrücken und uns einig sein, uneinig zu sein.  :)

Du sagst, mit dem System lassen sich problemlos auch herkömmliche Herausforderungen für SCs abbilden. Bei mir streikt da die Immersion: Ich sehe das nur dann gegeben, wenn man wirklich auf Talente und Ähnliches zurückgreift.

Aber wie 8t88 schon sagte: Eigentlich gibt es ja auch keine Skillchecks. Genau so will das System ja auch funktionieren. Es legt gar kein Wert darauf, ein vollständig konsistentes Skillsystem zu haben. Wer es ein Regalfach kleiner haben möchte, kann ja was anderes spielen  ;)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Runenstahl am 15.08.2023 | 16:21
Ich persönlich bin mit dem Skillsystem der 5e weitestgehend zufrieden. Ich finde es gut das die unzähligen doppelten Skills der Vorgänger eingestampft bzw zusammengefasst wurden (Hide & Move Silent, Spot & Listen). Das ist natürlich pure Geschmackssache. Einigen Leuten fehlt die Option beim Stufenanstieg einzelne Skillpoints verteilen zu können. Das kann ich nachvollziehen, wobei es in der Praxis kaum einen Unterschied macht. Zum einen weil man in 3.5 oder Pathfinder meist eh versucht seinen Lieblingsskill auszumaxen, zum anderen weil es bei diesen Systemen irgendwann für die Tonne ist das man ein paar Skillpunkte für einen +6 Bonus investiert hat wenn die Schwierigkeiten auf höheren Stufen dann bei 30+ liegen.

Das einzige was mMn bei den Fertigkeiten der 5e wirklich fehlt ist ein brauchbares crafting System.

Es legt gar kein Wert darauf, ein vollständig konsistentes Skillsystem zu haben.

Was genau fehlt denn bzw müsste anders sein damit es ein "vollständig konsistentes Skillsystem" ist ?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 15.08.2023 | 16:30
Die Schwachstelle das man 5e nicht Fertigkeitsbasiert spielen kann, ist mir noch nicht im Spiel begegnet. Aber vielleicht spielen wir auch falsch ?

Bei uns gibt es jedenfalls immer Charaktere die recht hohe Fertigkeitsboni haben und/oder die Würfe mit Vorteil machen können. Eine meiner Gruppen hat derzeit Stufe 13 und da sind hohe Boni durchaus nicht unüblich. Die Bardin hat +12 auf Insight und Perception sowie +14 auf Deception und Persuasion. Die Diebin hat +15 auf Stealth und +20 auf Sleight of Hand und der Krieger der Gruppe hat dank Runen (Runen Knight) Vorteil auf diverse Proben was seine "niedrigen" Werte leicht ausgleicht. Die Magierin hat +12 auf einige Wissenfertigkeiten. Einzig der Priester hat nur eine wirklich gute Fertigkeit (+12 auf Persuasion) sowie +8 auf Medizin und Insight. Alles in allem kann die Gruppe wenn Fertigkeiten gefordert sind da meist was reißen.

Zum Vergleich mal die andere Gruppe die bislang nur auf Stufe 4 ist (dort bin ich Spieler). Hier haben wir eine Bardin mit +7 auf Stealth auf Stealth und Acrobatics sowie +5 auf Deception, Intimidation, Medicine, Performance und Sleight of Hand sowie +4 auf Animal Handling, Insight, Perception und Survival. Das ist auf der Stufe schon beachtlich. Unsere Krieger (dazu gehöre ich auch) kommen kaum über +2 hinaus (ausser in Athletik) aber das ist dann auch irgendwie gewollt. Der Artificer hat +6 in Investigation und Arcana sowie +4 in History und Religion, und unser 2. Barbar hat immerhin +3 in Animal Handling, Perception und Survival.


Wie gesagt: Mein obigen Aussagen bezogen sich vor allem auf das allgemeine Skillsystem. Dort ist bei +11 Schluss (Übungsbonus: 6, Attributsbonus: 5). Ich habe gerade mal überflogen:

- Barde ist klar: Fähigkeit Expertise (Übungsboni verdoppeln) und quasi unbegrenzt viele "Übungen" bekommen.

- Rogue ähnlich (Edit: geändert, danke Marduk  :) )

Aber wie kommt ihr bei Magierin und Priester über 11? Bin wie gesagt noch nicht so tief drin und lerne gern dazu.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 15.08.2023 | 16:44
Da gibt es zum Beispiel den Zaubertrick Guidance, der einen 1W4-Bonus auf eine Eigenschaftsprobe bringt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Marduk am 15.08.2023 | 16:50
- Rouge ähnlich
Ich empfehle Puder  ~;D
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Runenstahl am 15.08.2023 | 17:36
Aber wie kommt ihr bei Magierin und Priester über 11? Bin wie gesagt noch nicht so tief drin und lerne gern dazu.

Magische Gegenstände. Beim Priester weiss ich es gerade nicht mehr, aber die Magierin hat dem Tome of Clear Thought studieren können was ihre Intelligenz auf 22 erhöht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 15.08.2023 | 17:44

Was genau fehlt denn bzw müsste anders sein damit es ein "vollständig konsistentes Skillsystem" ist ?

Ich mach das mal zweistufig. Stufe 1: Stört mich innerhalb dieses System, Stufe 2: Kann ich akzeptieren, wäre anderweitig schöner

Stufe 1:

Das Allerwichtigste: Ein Skill-System soll mir folgendes sagen: Habe ich einen bestimmten Wert in einem Skill, dann befinde ich mich auf dem entsprechenden Kompetenzlevel. Es sollte dabei das gesamte Spektrum von "grottenschlecht" bis "eine der besten ihres Fachs" abdecken. Also allgemeingültig sein und damit vergleichbar.

Das D&D 5e-Spektrum deckt die Mitte einigermaßen ab, vergisst aber die Ränder.

- Zwischen absoluter Inkompetenz (Bonus -1) und so lala (Bonus 0-2) - ist  beim Proben quasi kein Unterschied.

- Anfänger-SCs unterscheiden sich zudem kaum. Selbst die Geübten (Bonus 4) in einem Bereich sind nur geringfügig besser als die Ungeübten. Beim Spielgefühl kommt dann schnell der Gedanke auf: Es ist eigentlich egal, ob ich geübt bin oder nicht. Oder ob ich außerhalb meiner jeweiligen "Wie-töte-ich-Monster"-Kompetenz noch irgendetwas anderes kann.

Das Problem der geringen Skala zieht sich quasi immer weiter durch...

Für mich bräuchte es also vor allem größere Boni, die Kompetenzen besser herausstellen. Das scheint jedoch auf bestimmte Klassen beschränkt zu sein. Ich kann also als Krieger in nichts wirklich gut sein (außer im Vermöbeln), weil der Übungsbonus nun mal nicht reicht.

Richtig gute Bereiche fangen so bei Bonus 15 an. Das können Barde und Schurke erreichen, andere allerdings eher nur durch Sonderregeln oder Magie und magisches Equipment.

Das sollte aber auch Standalone (ohne Magie) funktionieren. Also nicht: "Weil ich immer einen Zauber auf mich sprechen kann, bin ich in einer Fähigkeit jetzt auch mal ganz ok!"

Sondern man sollte auch ganz herkömmlich in etwas gut sein können.

Das ist aber eine Designentscheidung der Macher und kann dem Spiel nicht angekreidet werden. Es setzt hier wohl auf maximale Abstraktion. Ist das in Ordnung? Ja! Gefällt es mir? Nein!!

Für mich bedeutet das nämlich: Entweder kann keiner richtig gut in bestimmten Bereichen werden (obwohl die Macht hochstufiger Helden weltumspannend ist) oder ich muss die Anforderungen an Proben gedanklich so verändern, dass normale Herausforderungen (Lagerplatz errichten, Nahrung beschaffen, bestimmtes Wissen als "Nicht-Weisheit-oder INT-SC" haben) damit so gut wie nicht abgefragt werden können. Und das lässt in der Immersion nur den Schluss zu: Die SCs gehören sind eine Art Superhelden, für die so etwas nicht von Belang. Beides zusammen geht aber nicht. 

Stufe 2 (nice to have):

Ideal wäre das Ganze für mich eine Spur kleinteiliger. Es muss nicht für jeden Furz einen Skill geben. Es könnte auch nur einige Spezialisierungen innerhalb der Skills geben. Dann ließe sich besser ausschließen, dass Reinhold Messner eben auch Schwimmweltmeister ist. Aber wie gesagt: Persönlicher Geschmack. 
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 15.08.2023 | 17:55
[...]Einigen Leuten fehlt die Option beim Stufenanstieg einzelne Skillpoints verteilen zu können. Das kann ich nachvollziehen, wobei es in der Praxis kaum einen Unterschied macht. Zum einen weil man in 3.5 oder Pathfinder meist eh versucht seinen Lieblingsskill auszumaxen, zum anderen weil es bei diesen Systemen irgendwann für die Tonne ist das man ein paar Skillpunkte für einen +6 Bonus investiert hat wenn die Schwierigkeiten auf höheren Stufen dann bei 30+ liegen.

Richtige DCs muss es natürlich geben und diese sollten bestimmte Grenzen haben. Wenn es am Ende nur ein "Wettrüsten" zwischen "Ich habe meinen Skill gesteigert" und "Dann mache ich alles noch schwerer" wird, ist das natürlich Mist.

Ein gutes Skillsystem sagt Dir:

- Was ist Routine?
- Was ist eine mittlere Anforderung?
- Was ist richtig hart?
- Was schafft man selbst als "Bester der Besten" nur in Ausnahmefällen?

Skillwerte und Schwierigkeiten sind dann auf diese Dinge angepasst...

Edit: Im Idealfall ist die Skala so, dass SCs die letzte Stufe auch wirklich als etwas Besonderes empfinden. Also nicht jeder sollte nebenbei und bequem in allen Bereichen das Maximum erreichen können oder um Längen übertreffen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 15.08.2023 | 18:01
Man tut dem Spiel keinen Gefallen wenn man es mit Spielen vergleicht die einen breiteren Fokus haben. Wenn man solche Spiele spielen will wird man mit anderen D&D Editionen glücklicher. Aber das heißt halt nicht, dass es nicht seine eigene Nische, gerade im Casual Play und zum einfach mal drauf losspielen hat.

Bei welchen Kampagnen wird man denn konkret mit andere D&D-Editionen glücklicher? Bei Seil-Verwenden-Kampagnen?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 15.08.2023 | 18:03
Stufe 2 (nice to have):

Ideal wäre das Ganze für mich eine Spur kleinteiliger. Es muss nicht für jeden Furz einen Skill geben. Es könnte auch nur einige Spezialisierungen innerhalb der Skills geben. Dann ließe sich besser ausschließen, dass Reinhold Messner eben auch Schwimmweltmeister ist. Aber wie gesagt: Persönlicher Geschmack.

Gibt's bei A5e.  ;) Du kannst dich in eingen Skills auf Teilbereiche spezialisieren, und kriegst dann einen Expertise Die auf den Wurf, wenn diese Spezialisierung zum Tragen kommt (z.B. Farsight oder Listening bei Perception).

Ansonsten kann man neben reiner Proficiency auch durch Background, Klasse oder Feat an Expertise Die für Skills kommen (der Investigator Rogue ist da z.B. echt heftig). Demnach das Zeug stackt, hat man dann schon mal 1d8 als Expertise Die auf einen Wurf, wenn der Charakter sozusagen ein echter Experte ist.

Ich muss sagen, dass ich das System mittlerweile als guten Mittelweg empfinde. Etwas strukturierter als O5e, aber nicht so pfrimelig wie PF.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 15.08.2023 | 18:12
Bei welchen Kampagnen wird man denn konkret mit andere D&D-Editionen glücklicher? Bei Seil-Verwenden-Kampagnen?

 ~;D ~;D ~;D

Irgendwie musste ich gerade losprusten. Mit den anderen D&D-Editionen kenne ich mich nicht aus. Ich komme auch aus ner deutlich "hartwurstigeren Ecke" des Rollenspiels und wollte mal etwas leichteres kennenlernen. Aber D&D 5e entpuppt sich mehr und mehr als Pferdekur in die falsche (nicht zwingend in die entgegengesetzte) Richtung...
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 15.08.2023 | 18:26
Bei welchen Kampagnen wird man denn konkret mit andere D&D-Editionen glücklicher? Bei Seil-Verwenden-Kampagnen?

Generell: bei längeren Kampagnen. Je länger man spielt und in je höhere Levelbereiche man kommt umso mehr hakt es halt.

Ansonsten halt alles was von der klassischen Core Story abweicht. Hoher Fokus auf Detektivabenteuer, Diplomatie und Survival oder auch wechselnde Anzahl Kämpfe.

Sind halt alles Sachen bei denen die 5e eher schwächelt.

Maan darf dort nur nicht "schwächelt" mit "geht nicht" verwechseln, am Ende geht es bei solchen Aussagen nur darum welche Hilfsmittel das Regelwerk bereit stellt.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 15.08.2023 | 18:43

Wo ist denn der Unterschied? Was die einzelnen Fertigkeiten abdecken ist doch weitgehend gleich. Der einizge wesentliche Unterschied ist doch das die Boni und dauch die DCs bei 3E/4E schnell grösser werden.

Steht ja schon im von dir zitierten Posting, etwas weiter unten.

Letztlich war die Antwort der 4e auf die Probleme bei der 3.5 was Fertigkeiten angeht: man muss mehr tun als nur an den Schwierigkeitswerten etwas ändern. Dafür sorgen, dass Fertigkeiten auch auf höheren Stufen Anwendung finden indem Skillersetzende Zauber angepasst wurden, beispielsweise. Oder das sie generell ein größeren Einfluss ins Spiel bekommen indem Fertigkeiten zum einen Skillimprovisationen bekamen, Skill powers und dergleichen zum anderen auch eine eigene Spielmechanik.

5e geht dort halt zwei Schritte zurück...mit dem Effekt, dass die gleichen Probleme zurück kehren die zuvor existierten.

Man kann es auch simpler sagen: ein gutes Skillsystem ist mehr als nur die Frage "wie gut schaffe ich diesen Sprung".
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 15.08.2023 | 18:50
Vor AD&D 2e gab es keine Fertigkeiten. Die fertigkeiten von AD&D 2e waren hingegen ziemlich breitgefächert. Man hatte nicht so viele und sie verbesserten sich kaum, weil man nur alle paar Stufe eine neue Fertigkeit bekam, oder eine bekannte verbessern konnte. Als Basis für Fertigkeitsproben diente der entsprechende Eigenschaftswert, der mit einem W20 unterwürfelt werden musste. Bei Basic D&D hatte ein ähnliches System eingeführt, welches etwas einfacher war. Alle Fertigkeiten kosteten gleich viel, es gab keine Anpassungen des Fertigkeistwerts, und alle Charaktere hatten bei gleicher Intelligenz auf der gleichen Stufe gleich viel Fertigkeiten.
Mit Skills & Powers wurde das Fertigkeitssystem überarbeitet. Die Fertigkeitswerte waren jetzt niedriger und lagen zwischen 5 und 9, hingen aber trotzdem von den Eigenschaftswerten ab (+1 pro Punkt über 13 (max +5), -1 pro Punkt unter 8 (min -5)). Dazu kamen noch vor- und Nachteile. Und man konnte jetzt jede Stufe Fertigkeiten verbessern.
Die Fertigkeitsliste erinnert mich irgendwie an die von DSA. die gleiche Mischung aus nützlichen und eher nutzlosen Fertigkeiten.
Die Fertigkeitssysteme von 3e und 4e brauche ich wohl nicht zu erklären, oder? Alle neueren Fertigkeistsysteme haben das Problem, dass die Fertigkeitswerte hauptsächlich von der Stufe abhängen. Was ja auch bei 5e das problem ist.
Welches ist nützlicher/besser? Das ist eine sehr gute Frage.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Runenstahl am 15.08.2023 | 19:06
Danke für die ausführlichen Antworten.

Für euren Geschmack ist die Breite an Boni die 5e bietet also nicht genug und es fühlt sich für euch so an als ob es kaum einen Unterschied macht ob man nun trainiert ist oder nicht. Das Argument kann ich nachvollziehen.

Ich selbst habe da eine andere Sichtweise. Wenn Spieler ab mit passablem Attribut und der Fertigkeit einen +5 Bonus hat, während Spieler B einen +0 Bonus hat, so ist die Chance z.B. eine 15 zu erreichen zwar immer noch stark würfelabhängig, aber es macht (für mich) schon einen beachtlichen Unterschied. "Realistisch" sollte der Bonus bzw die Differenz natürlich größer sein, aber hier spielt vom Design her der Gedanke mit (den ich persönlich gut finde) das auch ungeübte Leute eine Chance haben sollten. Das ist ja das Problem in den vorherigen Editionen. Wenn die Skillboni sehr hohe Werte erreichen müssen auch die Schwierigkeiten vergleichsweise hoch sein. Und dann gucken Ungeübte in die Röhre was je nach Fertigkeit halt mal mehr oder mal weniger realistisch sein kann. Geht man davon das die SCs bei 5e recht Heldig sind passt es für mich ganz gut das da auch der Barbar eine Chance hat das Türschloss zu knacken wenn der Dieb bewußtlos am Boden liegt.

Davon mal ab: Es gibt kaum ein System bei dem keine unglaubwürdigen Ergebnisse vorkommen. Selbst % Systeme kennen das, wenn der Schläger der Truppe mit 10 % eine Wissensprobe schafft, während der Akademiker mit seinem 90'er Wert einen Patzer würfelt.

Das die sehr hohen Werte bei 5e nur von bestimmten Klassen (oder mit Feats) zu erreichen sind ist mMn durchaus gewollt. Mir selbst würde es ja gut gefallen wenn es auch Klassen gäbe die nicht so gut im Kampf sind und dafür mehr Fähigkeiten ausserhalb des Kampfes (einschließlich Fertigkeiten) haben, aber das ist vom Design her nicht gewollt (für mich aber ein Schwachpunkt der 5e). Gäbe es solche Klassen könnte man die dann Bedarf mit den "normalen" Klassen mischen und damit dann vielleicht auch das Skillsystem für euch interessanter machen.

PS: Ich kann es nicht oft genug wiederholen, aber ich finde die 5e Regeln für soziale Konflikte extrem gut gelungen (DMG 244+). Ein System das es schafft das Rollenspiel (welche Argumente bringt man, was spricht man an was den NPC emotional bewegen kann) mit harten Regeln zu vereinen OHNE das es mir dabei zu schwammig wird. Das rockt und ich verwende es inzwischen auch in anderen Rollenspielen.

Die Fertigkeitsliste erinnert mich irgendwie an die von DSA. die gleiche Mischung aus nützlichen und eher nutzlosen Fertigkeiten.

Bezog sich die Aussage auf Skills & Powers oder die 5e ? Bei 5e fallen mir jetzt keine nutzlosen Fertigkeiten ein. Einzig "Performance" ist meistens eher eine Hobby Fertigkeit.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 15.08.2023 | 20:32
Ich zähle mich auch zu dem Camp, das das 5E-Skillsystem rotze findet. Eben weil die Werte bzw Boni nicht breit genug streuen. Die Argumentationen wurden ja schon ausführlich von Anderen hier vorgetragen, muss ich nicht wiederholen.

Ich gehe eher noch weiter, und weite diese Kritik auf das GANZE System aus, mit seiner kompletten hohlen Bounded Accuracy.
Dass ein hochstufiger Kämpe von meinetwegen Level 15 (weiter als ich je gespielt habe) in absolut egal was immer noch nur ein paar lausige Pünktchen besser ist als der nächstbeste nasenbohrende Bauernfünfer, das ist und bleibt einfach bescheuert.

Das ganze System ist halt einfach null belastbar.

(Aktuell grämt mich das sehr, weil ja gerade BG3 rausgekommen ist und das Spiel so hoch gelobt wird, dass ich eigentlich auch Lust darauf bekomme, aber mich schaudert's bei dem Gedanken, mit diesem Pimmelsystem spielen zu müssen.)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Kaskantor am 15.08.2023 | 21:21
Bin auch nimmer der DnD5 Fan, aber BG3 würde ich dir trotzdem empfehlen.

Vielleicht das beste RPG des Jahrzehnts.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 15.08.2023 | 21:23
Eben weil die Werte bzw Boni nicht breit genug streuen.

Also ich behaupte ja der Würfel streut zu breit. Hat es irgendwer mit 2d10 probiert? (Natürlich ohne sonst was zu ändern. Natural 20 wäre die Doppelnull.)

Vor Leuten, die sich an 3d6 statt 1d20 trauen, hätte ich allerdings Angst...
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 15.08.2023 | 21:43
Haben wir mit D&D 3 so gespielt (2d10).
Die Spielerfahrung war gut, ob das aber wegen oder trotz der 2*d10 so war kann ich nicht zweifelsfrei sagen. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, der SL war sowieso egal was wir würfeln. Sie wollte eine Story erzählen und die war auch gut und hat Spaß gemacht. Heute sehe ich das ein bisschen anders.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 15.08.2023 | 21:56
Also ich behaupte ja der Würfel streut zu breit. Hat es irgendwer mit 2d10 probiert?

Das nennt sich dann Splittermond.  >;D

Aber, ja, so kann man es auch sehen. 2D10 funktioniert schon -- wir haben das mal vor vielen Jahren ausprobiert, allerdings mit Conan D20. Vom Ergebnis her fand ich es nicht schlecht -- auch wenn es halt ne Pyramide ist statt eine erstrebenswerte Glocke -- aber meine Mitspieler konnten sich auf Dauer nicht damit anfreunden, sodass wir irgendwann wieder zu D20 zurück sind. Aber auf den unteren Stufen hat es uns gut geholfen, und dann auf höheren Stufen war es nicht mehr wichtig.

Alles was mit Crits / Nat 1 / Nat 20 zu tun hat, kann man damit halt gedanklich einfach streichen (wenn man das mit Doppelnull so macht wie von dir vorgeschlagen).

Zitat
Vor Leuten, die sich an 3d6 statt 1d20 trauen, hätte ich allerdings Angst...

Muahahaha!
Ich weiss was du meinst, hab da in der Theorie mit rumprobiert. Hat halt den Effekt, dass gerade im mittleren Zahlenbereich jedes +1 (oder -1) einen *riesigen* Effekt hat, und man sich über die Randbereiche (<8 und >14) kaum Gedanken machen muss. Erzeugt halt doch ein ganz anderes Spielgefühl.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 16.08.2023 | 08:23
Die Würfelstreuung sehe ich als Feature, nicht als Bug. Ähnlich wie in Frostgrave - man weiß, dass "alles" passieren kann und muss sich eben drauf einstellen.
Ist halt nichts für Leute, die sich ständig ihre Chancen ausrechnen wollen. "Never tell me the odds!", ist eben sinnvoller. ;)

Was den DC betrifft, finde ich die Regel von SotDL sehr sinnvoll. Da ist grundlegend jeder Wurf gegen DC 10, so lange niemand aktiv Widerstand leistet. Könnte man um "solange es keine besonderen Umstände gibt" ergänzen. Ein nasses Seil raufklettern ist schwieriger, als wenn es trocken ist, z.B.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Quaint am 16.08.2023 | 08:49
Ich mein, ich mag die 5e nicht besonders, aber das Skillsystem nervt mich da nichtmal so.
Das Spektrum von -1 oder -2 und mit Nachteil bis hin zu +15 ungrad/mit Vorteil ist doch okay. Da spielt halt auch die bounded accuracy mit rein. Man soll halt nicht oder nicht ständig sagen müssen: brauchst ned würfeln klappt sowieso oder sowieso nicht.
Und die Bounded Accuracy feiere ich sogar. Die erlaubt nämlich so Sachen wie die SC Party einfach mal gegen ein Fähnlein normale Soldaten zu stellen und derlei - ohne dass das System komplett ins Ächtzen kommt und man entsprechendes dann einfach vermeidet.

Ich hab da eher so meine pet peeves mit den ausufernden Ressourcen und der steigenden Komplexität, die einerseits immer mehr Kämpfe fordert bis es "spannend" wird und andererseits diese Kämpfe immer mehr in die Länge zieht. Üblicherweise ziehe ich da spätestens so um Stufe 10 rum die Reißleine, 1-2 mal haben wir es auch länger probiert aber ne Freude war das nicht. Und weniger aber dafür härtere Kämpfe geht halt leider nur bedingt.

Ich mein klar gibt es feiner granulierte Skillsysteme usw. usf. aber als einfach und funktional geht 5e bei mir durch.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 16.08.2023 | 08:59
Das Spektrum von -1 oder -2 und mit Nachteil bis hin zu +15 ungrad/mit Vorteil ist doch okay.

Ich spiele halt hauptsächlich Level1/2-Fewshots, weil es auf höheren Leveln IMO viel zu viele Charakter-Fähigkeiten für Neueinsteiger gibt, und im unteren Levelbereich ist der Zufallsfaktor dann schon riesig.

Und mit Leuten, die bereits mehr als nur geschnuppert haben, spiele ich sowieso was anderes als D&D...
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 16.08.2023 | 09:45
Ich war tatsächlich früher ein 3d6 Fanboy. Habe dann auch Star Wars in Action! System konvertiert und bemerkt, dass man D20 / SAGA Abenteuer fast 1:1 übernehmen kann (inkl Schwierigkeitsgrade). Durch die Glockenkurve waren dann einfache und mittlere Schwierigkeiten wirklich das und für Erfahrenere Charaktere wurden Mittlere SG dann eben irgendwann einfach. Schwere und sehr schwere wurden für Anfänger ohne sich irgendiw Boni zu beschaffen dann quasi unmöglich und kamen für Pros absolut in den Bereich des Möglichen.
Mir gefiel, dass steigende Erfahrung eben immer weniger Gewicht dem Zufall überlässt.
Theoretisch war ich also happy.
Praktisch wurde es halt irgendwie langweilig (und es gab irgendwann ein arges Balancing Problem, aber das ist eher ein "Man-kann-alles-einzeln-verbessern"-System-Problem).

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 16.08.2023 | 10:14
3W6 statt 1w20 wurde damals schon im Unearthed Arcana für D&D v.3.5 als Regelvariante vorgeschlagen. Dieses buch hat etliche Regelvarianten, die man vielleicht auch nutzen könnte, um die Schwächen von 5e zu beheben.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 16.08.2023 | 10:45
Davon mal ab: Es gibt kaum ein System bei dem keine unglaubwürdigen Ergebnisse vorkommen. Selbst % Systeme kennen das, wenn der Schläger der Truppe mit 10 % eine Wissensprobe schafft, während der Akademiker mit seinem 90'er Wert einen Patzer würfelt.

Klar, kann sowas passieren. Aber die Wahrscheinlichkeiten sind bei einem System wie D&D5e so hoch, dass es gefühlt ständig passiert. (Eben nicht ca. 1,2% (Prozentsystem - keine Werbung für %-Systeme, nur ein Fakt), sondern 6% (DC 15, 11er Bonus gegen 0er Bonus) und damit häufiger als ein Crit/Patzer.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 16.08.2023 | 10:59
Davon mal ab: Es gibt kaum ein System bei dem keine unglaubwürdigen Ergebnisse vorkommen. Selbst % Systeme kennen das, wenn der Schläger der Truppe mit 10 % eine Wissensprobe schafft, während der Akademiker mit seinem 90'er Wert einen Patzer würfelt.
Bei den guten W%-Systemen (wie z.B. RuneQuest) hängt die Pantzerwahrscheinlichkeit vom Fertigkeistwert ab. Gleiches gilt auch für die kritischen Erfolge. Damit werden solche unglaubwürdigen Ergebnisse unwahrscheinlicher.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 16.08.2023 | 11:13
Davon mal ab: Es gibt kaum ein System bei dem keine unglaubwürdigen Ergebnisse vorkommen. Selbst % Systeme kennen das, wenn der Schläger der Truppe mit 10 % eine Wissensprobe schafft, während der Akademiker mit seinem 90'er Wert einen Patzer würfelt.

Es gibt kein Würfelergebnis, das durch kreative Interpretation nicht glaubwürdig oder zumindest sehr cool erklärt werden kann. Gerade da sehe ich die Stärke von Rollenspielen und darum finde ich persönlich, dass die meisten Action-Filme an coolen, unvorhersehbaren Momenten nicht mit einer RPG-Sitzung mithalten können.

Wenn es natürlich in jeder Session 5x passiert, ist man mittelfristig mit den kreativen Säften es noch glaubwürdig zu erklären am Ende.

Aber ein Prozentsystem (d100) ist sowieso genauso linear wie ein d20-System.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 16.08.2023 | 13:14
Ganz genau. "Unwahrscheinlich" ist eben etwas anderes als "unglaubwürdig". Mit dem Unterschied tun sich imo viele schwer.

Insofern: es ist problematisch, wenn die vom System erzeugten Wahrscheinlichkeiten nicht zur Erwartungshaltung passen. Wenn es statistisch nur 6% aller Fälle wären, wäre es imo ja sogar ok.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 16.08.2023 | 13:28
Ganz genau. "Unwahrscheinlich" ist eben etwas anderes als "unglaubwürdig". Mit dem Unterschied tun sich imo viele schwer.

Insofern: es ist problematisch, wenn die vom System erzeugten Wahrscheinlichkeiten nicht zur Erwartungshaltung passen. Wenn es statistisch nur 6% aller Fälle wären, wäre es imo ja sogar ok.

Findest Du? Wir reden hier wirklich von High-End Level 20 Char vs. Voll-Noob (also keinen Attributsbonus, zu deutsch: eher schlecht!!)... Da finde ich 6% schon arg heftig... Um nicht zu sagen: Slapstick-artig.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 16.08.2023 | 13:30
Sorry, ich habe in Stochastik 3 Punkte gehabt und hier irgendwie den Anschluss verpasst. Wofür ist die Wahrscheinlichkeit 6% und bei was?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 16.08.2023 | 13:38
Sorry, ich habe in Stochastik 3 Punkte gehabt und hier irgendwie den Anschluss verpasst. Wofür ist die Wahrscheinlichkeit 6% und bei was?

6% Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Probe auf DC 15 jemand mit Bonus 0 es schafft, während unser Bonus 11-Held es verkackt.

ABER: Ich muss mich korrigieren: Es sind nur 4,5%. Sorry!!

Hier das Ergebnis:  (Noob würfelt mindestens 15 = 0,3 * 0,15 (Bonus 11-SC würfelt höchstens 3) = 0,045 = 4,5%

Schauen wir uns aber mal "Ich bin ganz solide" (Bonus 7) vs. Voll-Noob an (Bonus 0):

Noob würfelt mindestens 15= 0,3
Bonus 7 würfelt höchstens 7 = 0,35

Ergebnis: 10,5%
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 16.08.2023 | 13:39
Das mit den 6% ist ja nur die Kombination der Ereignisse, dass gleichzeitig der vermeintliche "Profi" versagt und der absolut Fachfremde (mit +0) Erfolg hat. Also wirklich der absolute Slap-in-the-face. UND das ist ja quasi schon der "Idealfall" auf den man bis in ie sehr hohen Stufen warten muss, bis man endlich mal einen Bonus auf +11 haben kann.

Ich find es aber schon schlimm genug, dass bis dahin für einen beträchtlichen Teil der Karriere der angebliche Profi von vornherein nur zB 65% Chance hat und somit erwartbar jedes dritte Mal in den Sack haut. Wie schon andere hier im Thread monierten: das ist keine Kompetenz.

Mit 2D10 wäre das schon deutlich anders; da würde das beschriebene Grenzereignis nur in 0,6% der Fälle eintreten, und auf mittleren Stufen wäre zB bei +8 die Erfolgswahrscheinlichkeit nicht schlappe 65% sondern immerhin 85%. Da kann man schon eher mit planen.
Insofern, ja, der Vorschlag gefällt mir immer besser. ^^

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 16.08.2023 | 13:41
Gab es nicht in irgendeinem Add On (oder war es sogar im DMG) eine optionale Regel mit geradeso Erfolgen und knappen Misserfolgen?
Also dass der Abstand zur konkreten DC Zahl noch ne Rolle spielt?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 16.08.2023 | 14:03
Das mit den 6% ist ja nur die Kombination der Ereignisse, dass gleichzeitig der vermeintliche "Profi" versagt und der absolut Fachfremde (mit +0) Erfolg hat. Also wirklich der absolute Slap-in-the-face. UND das ist ja quasi schon der "Idealfall" auf den man bis in ie sehr hohen Stufen warten muss, bis man endlich mal einen Bonus auf +11 haben kann.

Ich find es aber schon schlimm genug, dass bis dahin für einen beträchtlichen Teil der Karriere der angebliche Profi von vornherein nur zB 65% Chance hat und somit erwartbar jedes dritte Mal in den Sack haut. Wie schon andere hier im Thread monierten: das ist keine Kompetenz.

Genau. Das gewürzt mit dem Umstand, dass die Skills sehr allgemein gehalten sind und es quasi auch immer Leute gibt, die nur zufällig ebenfalls einen guten Bonus auf das entsprechende Attribut bekommen, verwischt halt alles.

Mit 2D10 wäre das schon deutlich anders; da würde das beschriebene Grenzereignis nur in 0,6% der Fälle eintreten, und auf mittleren Stufen wäre zB bei +8 die Erfolgswahrscheinlichkeit nicht schlappe 65% sondern immerhin 85%. Da kann man schon eher mit planen.
Insofern, ja, der Vorschlag gefällt mir immer besser. ^^

Das klingt tatsächlich auch nach einer spannenden Lösung, die man sich genauer anschauen sollte. 2Wx sind zwar keine Glockenkurve, aber könnten eventuell genau das Zwichending zwischen "Wie öde - man braucht gar nicht mehr würfeln" und "Jay, willkommen im Skill-Casino"" sein.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 16.08.2023 | 14:48
Ich find es aber schon schlimm genug, dass bis dahin für einen beträchtlichen Teil der Karriere der angebliche Profi von vornherein nur zB 65% Chance hat und somit erwartbar jedes dritte Mal in den Sack haut. Wie schon andere hier im Thread monierten: das ist keine Kompetenz.
Wobei du out of Combat bei wichtigen Checks ja mit Help Action und Guidance (sprich Teamwork) die Chance noch mal deutlich erhöhen kannst.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Leonidas am 16.08.2023 | 15:21
Die einfachste Lösung ist doch, den mittleren DC abzusenken. Das steigert die Kompetenz zwar für alle, aber das sehe ich als etwas Gutes. Prinzessin Leia schrottet ja auch nicht jedes zweite Raumschiff, obwohl sich vermutlich ihre Stärken nicht unbedingt bei Dex/Piloting hat.

Einige 3PP machen das auch so. Everyday Heroes und Ruins of Symbaroum zB. haben eigens abgeänderte (sprich gesenkte) DC-Tabellen im Regelwerk.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 16.08.2023 | 15:33
Sind die DCs eigentlich so hard gedacht? Also genau 10, genau 15, genau 20? Oder ist das eher als Spanne gedacht und das Regelwerk schreibt das halt nur nicht auf?
also dann wäre ja was mittelschweres ja nicht strikt 15 sondern 11-15, Schwer wäre nicht strikt 20 sondern 16-20, etc...
Ja, das bürdet dem SL wieder mehr Arbeit auf, andererseits könnte man dieses Muster dann auch wieder für das Konzept von Teil(miss)erfolgen nutzen...
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Runenstahl am 16.08.2023 | 17:22
Gab es nicht in irgendeinem Add On (oder war es sogar im DMG) eine optionale Regel mit geradeso Erfolgen und knappen Misserfolgen?
Also dass der Abstand zur konkreten DC Zahl noch ne Rolle spielt?

Das Add-On von dem du redest ist das Spielleiterhandbuch :)
Seite 242 im Englischen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 16.08.2023 | 19:46
Das klingt tatsächlich auch nach einer spannenden Lösung, die man sich genauer anschauen sollte. 2Wx sind zwar keine Glockenkurve, aber könnten eventuell genau das Zwichending zwischen "Wie öde - man braucht gar nicht mehr würfeln" und "Jay, willkommen im Skill-Casino"" sein.

Eine Variante, die näher am Original liegt und die wir mal verwendet hatten, ist W16+W4. Hat allerdings den Nachteil, dass außer DDC Fans nur wenige Leute W16 rumliegen haben.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 16.08.2023 | 20:35
Allerdings. Ich wüsst gar nicht wie sowas aussehen soll.

Das nächstbeste mit handelsüblichen Würfeln wäre wohl D12+D8. Das ist an sich auch gar nicht schlecht, liefert keine spitze Pyramide sondern, nuja, sowas wie eine Stufenpyramide mit Plateau obendrauf.
Kommt eigentlich sogar der Glockenform relativ nahe.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 16.08.2023 | 21:02
(https://img.bildhost.com/file/bildhostcom/2023/08/16/1692212097221.th.jpeg)
Das ist mein D16. Weiß nicht ob es noch eine andere Variante gibt,

Interessant, mal unabhängig von den genauen Würfeln ist die Tatsache das man nun quasi zweistufiges (Dis)Advantage verteilen kann. Also nur ein Würfel wird dazu gewürfelt oder eben zwei.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 16.08.2023 | 21:12
Hab inzwischen per google noch eine rundere Variante entdeckt.

Anyway, was Dis/Advantage angeht, da würde ich die Dinge simpel halten und nach wie vor einfach einen D20 dazutun. Und dann eben je nachdem das Höhere oder Niedrigere davon nehmen. Sonst hätte man ja auch noch das Problem, dass man auseinanderklamüsern muss welcher große zu welchem kleinen Würfel gehört.

Potentiell werden dadurch dann sowohl Advantage als auch Disad stärker -- weil es mit dem D20 ja deutlich wahrscheinlicher ist, ein extremes Ergebnis zu erwürfeln. Das sind dann sozusagen automatisch "Wild Dice".
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 16.08.2023 | 21:14
Wenn es ein Wild Die sein soll, wäre ich aber für nen D30-10...  ~;D
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 17.08.2023 | 08:55
Ich finde den Thread ja grundsätzlich lustig. Na klar hat die 5e ihre Schwachstellen - wo aber sind die entsprechenden Threads für Mythras, Savage Worlds, etc.? Einige Posts hier klingen, als gäbe es irgendein perfektes System, das alles kann.

Dass man die 5e an diverse Settings anpassen kann, zeigt ja wo die Stärke liegt. Man muss nicht die Core Story spielen, wenn man nicht will.

Was ich hier oft rauslese, ist ein gewisser Grad von Erwartungshaltung, weil "das immer schon so war", der sich dann aber scheinbar mit der persönlichen Entwicklung beißt. Man will eigentlich anders spielen, aber man "spielt D&D", als gäbe es eine ganz bestimmte Art, wie man das zu spielen hat.
Bin ich froh, dass ich diese Art nie kennen gelernt habe - ich spiele einfach, wie ich will.  ;)

Wenn der d20 kritisiert wird, ist das schon etwas seltsam. Ist ja nicht so, als gehöre der nicht zum Systemkern. Die Entsprechung wäre, wenn die CoC-Spieler den d100 weg haben wollen...  ::)

Das soll kein Angriff sein! Ich wundere mich nur über einige Punkte.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Runenstahl am 17.08.2023 | 09:41
Kritik findet man immer wenn man nur genug sucht.

Ich finde es jedoch gar nicht mal schlecht auch mal Kritikpunkte zu sammeln. Und wenn einiges davon persönlicher Geschmack ist, so sind das doch Wertvolle Infos für interessierte, einfach um auch mal zu sehen was die Leute gerne hätten.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 17.08.2023 | 09:44
Und wenn es dazu führt, das ein Thema auch mal die Richtung einschlagen wie hier jetzt die letzten paar Posts, nämlich Quickfixes und einfache Hausregeln um den konkret benannten "Schwachstellen" zu begegnen, ist das doch total konstruktiv und fruchtbar.

Diejenigen, die 5e gerne Vanilla spielen möchten können das ja und die ein ganz anderes System lieber spielen können das ja auch und dann eben einen entsprechenden Thread für dessen Schwachstellen aufmachen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 17.08.2023 | 09:56
Was ich hier oft rauslese, ist ein gewisser Grad von Erwartungshaltung, weil "das immer schon so war", der sich dann aber scheinbar mit der persönlichen Entwicklung beißt. Man will eigentlich anders spielen, aber man "spielt D&D", als gäbe es eine ganz bestimmte Art, wie man das zu spielen hat.
Bin ich froh, dass ich diese Art nie kennen gelernt habe - ich spiele einfach, wie ich will.  ;)

Ist ziemlich simpel zu erklären: viele Leute wollen mal D&D ausprobieren. Sie haben noch nie ein Rollenspiel gespielt und D&D ist heute weltweit einfach das Synonym für Rollenspiel.

Da könnte man dann natürlich lange Vorträge halten und die Leute mit Fanatiker-Kram volllabern wie "D&D ist ja gar nicht so gut, es gibt viel bessere Spiele, etc". Aber solche Leute nerven in jedem Hobby. Oder man sagt einfach "Klar, kommt vorbei! Ich leite für euch gerne eine Session D&D zum Ausprobieren." Das mache ich auch.

Und die Leute informieren sich dann vor der Session in ihrer Euphorie auch online öfters weiter. Deshalb leite ich auch by the book. In dem ganzen Set Up gibt es natürlich viele Kompromisse und die führen zu Gedankenspielen wie diesen hier.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 17.08.2023 | 10:48
Auch ich habe diesen Thread hier eigentlich als große Hilfe empfunden. Es ist nunmal tatsächlich so, dass D&D 5e als das Standard-Rollenspiel wahrgenommen wird. Oft ist es sogar ein Synonym.

Wenn dann Spielern auffällt, dass das Spiel eher auf "Wir gehen in den Dungeon und verprügeln Monster" ausgelegt ist und bei anderen Spielstilen zumindest subjektiv empfundende Probleme auftreten, ist es doch klasse, diese zu benennen und dafür gleich auch nach Fixes zu suchen :)

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Breston am 17.08.2023 | 10:54
Das ist richtig, gefühlt habe ich seit Corona 10 Leute kennengelernt, die zum Rollenspiel gekommen sind, weil sie DnD Spielen wollen, da sie irgendein Stream mit DnD gesehen haben und das jetzt auch mal spielen wollen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 17.08.2023 | 11:01
Wenn dann Spielern auffällt, dass das Spiel eher auf "Wir gehen in den Dungeon und verprügeln Monster" ausgelegt ist und bei anderen Spielstilen zumindest subjektiv empfundende Probleme auftreten, ist es doch klasse, diese zu benennen und dafür gleich auch nach Fixes zu suchen :)
Ist auch OK.
Ich frage mich nur, wie viele Spieler das denn sind? In meiner Gruppe jedenfalls keiner. Es ist ihnen schlicht egal.
Manchmal wundert man sich über bestimmte Regeln, weil die sich mit der Situation beißen, aber das sind selten die selben. Gab es aber bisher bei jedem System.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 17.08.2023 | 11:08
Na klar hat die 5e ihre Schwachstellen - wo aber sind die entsprechenden Threads für Mythras, Savage Worlds, etc.? Einige Posts hier klingen, als gäbe es irgendein perfektes System, das alles kann.

Ey, was ist das denn für ein bescheuerter Whataboutism?
Ich denke mal, so ziemlich jedem hier ist klar, dass es kein perfektes System gibt [so 1%er Hardcore Fanboys notwithstanding]. Gerade deswegen bleibt einem ja nichts anderes übrig, als eins herzunehmen das sich aus irgendwelchen Gründen anbietet (und sei es, dass man dafür am leichtesten Mitspieler findet) und zu versuchen, die gröbsten Scharten auszuwetzen. Die man dafür natürlich erstmal identifizieren muss.

Und davon ab, *haben* wir solche und ähnliche Threads für so ziemlich jedes halbwegs bekannte System. Es gibt zB "Savage Worlds Snakes & Ladders" und "Pathfinder I am done with you" und ein ganzes Archiv voller DSA-Geläster. Was um Himmels Willen SOLL also dieser Take?  :o

Ich für meinen Teil freue mich gerade enorm über diesen Thread, weil sich dadurch mit den Vorschlägen für andere Würfel wie zB D12+D8 eine echte neue Perspektive für mich eröffnet hat.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 17.08.2023 | 11:22
Ich frage mich nur, wie viele Spieler das denn sind? In meiner Gruppe jedenfalls keiner. Es ist ihnen schlicht egal.
Manchmal wundert man sich über bestimmte Regeln, weil die sich mit der Situation beißen, aber das sind selten die selben. Gab es aber bisher bei jedem System.

Also in der Gruppe doch anscheinend genügend, dass du deinem Footer zufolge nicht D&D5 RAW spielst, sondern Level Up! A5e.  8]
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 17.08.2023 | 11:37
Also in der Gruppe doch anscheinend genügend, dass du deinem Footer zufolge nicht D&D5 RAW spielst, sondern Level Up! A5e.  8]
Nur einer - ich. Und das war vor allem der OGL-Sache geschuldet. Dem Rest war's egal.  ;)
Im Nachhinein war der Wechsel sehr positiv, aber so wirklich notwendig hat ihn keiner gefunden.
Was um Himmels Willen SOLL also dieser Take?  :o
Das ist genau meine Frage. Wenn schon der Regelkern (d20) in Frage gestellt wird (was ja OK ist!), dann verstehe ich nicht, warum man nicht gleich zu AGE wechselt (als Beispiel, weil 3d6) oder zu einem anderen System.

Das Argument mit "man findet sonst keine Spieler" kann ich halt so gar nicht nachvollziehen. Meine erste Gruppe (lief über 15 Jahre) hab ich mit einem selbstgeschriebenem BRP-Derivat gestartet, meine derzeitige (läuft auch schon 5 Jahre oder so) mit TOR. Und weder bin ich im RPG-Paradies noch bin ich sozial sonderlich kompetent (eher im Gegenteil).

Nochmal: Ich verstehe einfach bestimmte Beweggründe nicht und würde das gerne tun.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 17.08.2023 | 12:09
Wenn schon der Regelkern (d20) in Frage gestellt wird (was ja OK ist!), dann verstehe ich nicht, warum man nicht gleich zu AGE wechselt (als Beispiel, weil 3d6) oder zu einem anderen System.

Weil halt diese anderen Systeme wieder andere Lücken haben und meistens auch andere Schwerpunkte setzen. AGE zum Beispiel hat ein paar nette Ansätze, aber auch verschiedene Krankheiten: so wird die Verlässlichkeit des 3d6 wieder dadurch ausgehebelt, dass im Endeffekt alles über Stunt Rolls läuft, deren Wahrscheinlichkeit bei 47% ausmaxt und sich nicht beeinflussen lässt. Oder dass die Hitpoints linear skalieren aber der Schaden nicht, und darum auf höheren Stufen die Kämpfe zu einem langwierigen Fleischberg-abwetzen devolvieren. Oder auch schlicht, dass das Magieniveau einige Größenordnungen unterhalb von D&D angesiedelt ist und die mächtigsten Sprüche mit Glück dem D&D-Zaubergrad 3 entsprechen, und der einzelne Zauberer nur eine winzige Handvoll Zauber lernen kann; es ist also eine völlige Niete wenn man High Magic spielen möchte. Und DAS ist deutlich umständlicher zu fixen als "Ich tausche nen Würfel aus".

Ähnliches lässt sich für sicherlich jedes andere System anführen. Mein Lieblingssystem ist nach wie vor 3.5/PF1, aber deswegen bin ich nicht blind gegenüber den mannigfalten Problemen dieses Systems. Ich arrangiere mich aber damit, weil es eben zentrale Schlüsselelemente richtig macht, die sonst kein mir bekanntes System hinbekommt: kräftiges Powerniveau, Reichtum an bedeutsamen Optionen, um nur die wichtigsten zu nennen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 17.08.2023 | 12:29
Oder dass die Hitpoints linear skalieren aber der Schaden nicht, und darum auf höheren Stufen die Kämpfe zu einem langwierigen Fleischberg-abwetzen devolvieren. Oder auch schlicht, dass das Magieniveau einige Größenordnungen unterhalb von D&D angesiedelt ist und die mächtigsten Sprüche mit Glück dem D&D-Zaubergrad 3 entsprechen, und der einzelne Zauberer nur eine winzige Handvoll Zauber lernen kann; es ist also eine völlige Niete wenn man High Magic spielen möchte. Und DAS ist deutlich umständlicher zu fixen als "Ich tausche nen Würfel aus".
Ich kenne die 2nd von AGE nicht, und will den Thread auch nicht derailen, aber mein Eindruck bei der 1st war, dass man mit den Stunts das HP-Runterwürfeln doch ziemlich beschleunigen kann.
Und die Sache mit den Zaubern würde ich eher am Setting festmachen. Nicht jedes High Fantasy Setting muss auch High Magic sein, bzw. nur weil Magie allgegenwärtig ist, muss sie nicht gleichzeitig extrem mächtig sein.

Ich finde ohnehin, dass es der 5e gut getan hätte, wenn man das PHB settingneutral geschrieben hätte - ein paar Standardrassen, der Rest in die jeweiligen Settingbände, z.B. Die Vermischung von System und Setting erscheint mir oft ein Aufhänger für "Schwachstellen", die man eigentlich beim Setting anpassen müsste.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 17.08.2023 | 12:39
Das Argument mit "man findet sonst keine Spieler" kann ich halt so gar nicht nachvollziehen. Meine erste Gruppe (lief über 15 Jahre) hab ich mit einem selbstgeschriebenem BRP-Derivat gestartet, meine derzeitige (läuft auch schon 5 Jahre oder so) mit TOR. Und weder bin ich im RPG-Paradies noch bin ich sozial sonderlich kompetent (eher im Gegenteil).

Nochmal: Ich verstehe einfach bestimmte Beweggründe nicht und würde das gerne tun.

Es ging ja nicht darum, dass man sonst keine Spieler findet, sondern mit dass man Freunden und Bekannten, die noch nie ein Rollenspiel gespielt haben, auf ihren Wunsch D&D zeigt.

Mir geht es aber auch darum mit dem State of the Art des Mainstreams vertraut zu sein. Ich habe auch gar nichts gegen D&D5, aber ich halt auch ein Bastler und Hobby-Designer, der nicht darum kommt sich Gedanken zu machen, wie man mit minimalem Aufwand maximale Modifikation zu meinem Gefallen bewirken kann.

Ich mache mir z.B. noch viel mehr Gedanken über OSR-System-Modifikation und habe dieses Jahr schon ein ganzes alternatives Savage-Worlds-System erstellt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 17.08.2023 | 12:53
Ich finde ohnehin, dass es der 5e gut getan hätte, wenn man das PHB settingneutral geschrieben hätte - ein paar Standardrassen, der Rest in die jeweiligen Settingbände

Die Settingverknüpfung des PHB ist doch wirklich sehr hauchzart. Selbst die Rassen sind schon unterteilt in "Common & Uncommon Races", mit dem Hinweis dass speziell die Uncommons eben nicht in jedem Setting zur Verfügung stehen, check with your DM.

Und sonst? Es werden ein paar Götter genannt, aber auch diese iirc nur als Vorschlagsliste und neben diversen Nicht-FR-Göttern.

Was für Settingverknüpfungen meinst du sonst noch zu sehen? Mir fällt echt nichts weiter ein.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Quaint am 17.08.2023 | 12:56
Naja aber wenn man den Leuten auf ihren Wunsch hin D&D zeigt, dann ist das ja auch irgendwie schräg wenn man das System dafür total umkrempelt.

Ich wär übrigens vorsichtig mit so Sachen wie 2d10 statt 1d20, weil das die ganze Gewichtung verschiebt. Ich mein sagen wir du hast +5 Angriff und dein Ziel hat 20 AC. Normalerweise triffst du zu 25%. Mit 1d12+1d8 oder sowas triffst du auf einmal halb so oft.

Da müsste man dann gegebenenfalls sehr genau gucken dass SC und Gegner mit Extremwerten nicht absolut durch die Decke gehen.
Oder man macht mehrere Würfel erstmal nur für Fertigkeiten und lässt die Kampfproben wie sie sind. Der Gedanke kam ja glaube bezüglich Skillsystem auf.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 17.08.2023 | 13:09
Was für Settingverknüpfungen meinst du sonst noch zu sehen? Mir fällt echt nichts weiter ein.
Die Rassen an sich sind schon stark mit den FR verknüpft. Alles, was über Elf, Mensch, Zwerg hinaus geht, ist ja bereits mit einem Setting verbunden (Halblinge sind ein Sonderfall, die sind eigentlich eng mit Mittelerde verbunden und schütteln das auch selten wirklich ab). Das ganze andere Gedöhns wie Gnome, Tieflinge, Aasimar, Dragonborn, usw. hätte man IMHO nicht ins PHB zu schreiben brauchen. Statt dessen eben sinnvolle Settingbände.
Common & Uncommon ist nichtmal mir aufgefallen - und dürfte wohl auch meistens überlesen werden.  ;)

Ich finde auch, dass man die ganzen Heritages bei A5e nicht hätte mitübernehmen müssen.

Demnach die FR halt so dermaßen 08/15-EDO sind, erscheinen viele Verbindungen wohl auch generischer. Fällt einem vielleicht auch erst auf, wenn man ein Setting schreibt, das davon abweicht. Ist jedenfalls durchaus mit Aufwand verbunden, da Alternativen zu finden.

Es ging ja nicht darum, dass man sonst keine Spieler findet, sondern mit dass man Freunden und Bekannten, die noch nie ein Rollenspiel gespielt haben, auf ihren Wunsch D&D zeigt.
War nicht speziell auf dich bezogen, ist aber u.a. auch in den englischsprachigen Foren immer wieder Thema. Und schon eine Art Heischen um Mitleid: "Ich finde einfach keine Spieler für etwas anderes als D&D!". Eine Art Rechtfertigung, warum man denn "nur" 5e spielt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 17.08.2023 | 13:28
Oder man macht mehrere Würfel erstmal nur für Fertigkeiten und lässt die Kampfproben wie sie sind. Der Gedanke kam ja glaube bezüglich Skillsystem auf.

Ja, das wollte ich eigentlich auch noch dazu erwähnt haben. Angriffsproben und Rettungswürfe erstmal bei D20 lassen, nur Skillchecks umstellen. Haben wir damals bei Conan mit 2D10 auch so gemacht. Nebenbei muss man sich dann auch keine Platte über Nat 1 und Nat 20 machen, da diese ja bei D&D Skillchecks keine besonderen Auswirkungen haben (man springt nicht bei jedem 20. Versuch bis zum Mond).

Das ganze andere Gedöhns wie Gnome, Tieflinge, Aasimar, Dragonborn, usw. hätte man IMHO nicht ins PHB zu schreiben brauchen.

Da stimme ich dir zu, wenn auch vor allem, weil ich die meisten dieser Rassen nicht mag.  ;D

Zitat
Common & Uncommon ist nichtmal mir aufgefallen - und dürfte wohl auch meistens überlesen werden.  ;)

Ooouuuh das gab damals (2014 oder so) mal Empörung als ich drauf hingewiesen habe, dass in 5E auch Halbelfen Uncommon sind.  >;D
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 17.08.2023 | 13:44
Ist halt nichts für Leute, die sich ständig ihre Chancen ausrechnen wollen. "Never tell me the odds!", ist eben sinnvoller. ;)

Klingt war gut, aber in der Praxis ist es deutlich besser wenn SL und Spieler ein gemeinsames Verständniss haben was "schwer" bedeutet.

Die einfachste Lösung ist doch, den mittleren DC abzusenken.

Was heisst absenken? Man muss sie nach Wahrscheinlichkeiten korrekt auswählen. Schuhe zubinden ist zwar "einfach", hat deshalb aber trotzdem nicht DC 10.

Sind die DCs eigentlich so hard gedacht? Also genau 10, genau 15, genau 20? Oder ist das eher als Spanne gedacht und das Regelwerk schreibt das halt nur nicht auf?
also dann wäre ja was mittelschweres ja nicht strikt 15 sondern 11-15, Schwer wäre nicht strikt 20 sondern 16-20, etc...

Wenn man vorbereitet wird man vielleicht die gesammte Spanne nutzen. Aber wenn ich aus dem Stehgreif eine DC bestimmen soll dann ist es eher unwahrscheinlich dass ich gute Gründe habe warum jetzt etwas DC 14 statt 15 ist.

Ich find es aber schon schlimm genug, dass bis dahin für einen beträchtlichen Teil der Karriere der angebliche Profi von vornherein nur zB 65% Chance hat und somit erwartbar jedes dritte Mal in den Sack haut. Wie schon andere hier im Thread monierten: das ist keine Kompetenz.

Kommt halt stark darauf an wie die Aufgabe formuliert ist. In einer breiten Wissensfertigkeit 65% der Fragen beantworten zu können wäre beispielsweise extrem gut.

Bei vergleichenden würfen ist es auch recht kompliziert. Wird Schach (wo Kompetenz ja gut quantifizierbar ist) mit einem einzelnen Wurf abgehandelt
dann müsste ein Grossmeister etwa +100 haben. Wird z.B. jeden Zug gewürfelt (so etwa wie im Kampf) reichen ein paar Punkte mehr zur Überlegenheit.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Antariuk am 17.08.2023 | 13:48
Ja, das wollte ich eigentlich auch noch dazu erwähnt haben. Angriffsproben und Rettungswürfe erstmal bei D20 lassen, nur Skillchecks umstellen. Haben wir damals bei Conan mit 2D10 auch so gemacht. Nebenbei muss man sich dann auch keine Platte über Nat 1 und Nat 20 machen, da diese ja bei D&D Skillchecks keine besonderen Auswirkungen haben (man springt nicht bei jedem 20. Versuch bis zum Mond).

2d20 für Skills? Kannte ich noch gar nicht, klingt ziemlich interessant.

Zum generellen Thema, dass 5E sich mit Skills schwertut und Kleriker bessere Spurenleser sein können als Ranger: Das liegt mMn nicht allein am System, sondern der abstrahierten Weise, wie es gern benutzt wird, anseits jeglicher Semantik. Das ist mir bei einem der D&D-Videos von Matt Colville aufgefallen, wo er über den Proficiency Bonus gesprochen hat - und wie man den als SL mehr zum Tragen kommen lassen kann, indem bestimmte - vor allem kniffelige - Würfe eben nur für SCs machbar sind, die im jeweiligen Skill auch proficient sind.

Ich versuche das seitdem anzuwenden und bilde mir ein, damit gut zu fahren - wenn meine Spielerinnen mal nicht alle gleichzeitig auf etwas würfeln können, war das bisher eher Anlass für interessante Szenen als für Probleme am Spieltisch.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Leonidas am 17.08.2023 | 14:10
Was heisst absenken? Man muss sie nach Wahrscheinlichkeiten korrekt auswählen. Schuhe zubinden ist zwar "einfach", hat deshalb aber trotzdem nicht DC 10.

Schuhe zubinden ist gar kein DC und den mittleren DC abzusenken heißt für „mitteschwierig“ nicht DC15, sondern zB DC12 oder je nach Setting sogar nur DC10 anzunehmen.

Und ob man die Wahrscheinlichkeiten korrekt auswählen muss, weiß ich nicht, ich tue es jedenfalls nicht. Ich nehme einfach die systemseitigen DC-Richtlinien, RAW oder ggf eben abgesenkt, habe damit drei Schwierigkeitsstufen (leicht/mittel/schwierig) definiert und entscheide dann am Tisch situativ ob die angekündigte Aktion schwierig, mittel oder leicht ist und nehme den passenden DC. Dazu advantage/disadvantage und fertig.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 17.08.2023 | 14:20
Ich versuche das seitdem anzuwenden und bilde mir ein, damit gut zu fahren - wenn meine Spielerinnen mal nicht alle gleichzeitig auf etwas würfeln können, war das bisher eher Anlass für interessante Szenen als für Probleme am Spieltisch.
Guter Einwand. Die Sache mit "alle dürfen's mal versuchen" ist je inherent unlogisch. Denn im Prinzip zeigen ja Barde und Rogue, das Dilletantismus sich über viele Skills zeigt, in denen man proficient ist, nicht über die reine Grundchance.
D.h. eigentlich dürften bei einem Skill-Check nur die würfeln, die im entsprechenden Skill auch Ahnung (Proficiency) haben. Erst wenn die alle versagt haben, könnte man die anderen ihr Glück versuchen lassen, eventuell mit höherem DC.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Trollkongen am 17.08.2023 | 17:22
D.h. eigentlich dürften bei einem Skill-Check nur die würfeln, die im entsprechenden Skill auch Ahnung (Proficiency) haben. Erst wenn die alle versagt haben, könnte man die anderen ihr Glück versuchen lassen, eventuell mit höherem DC.

Kann man so machen. Allerdings sind die Proficiencies recht spärlich gesät und so mancher SC hat dann von Dingen keinerlei Ahnung, von denen er eine haben sollte. (Wozu es seinen Teil wohl beisteuert, dass man auch mal gern den Ability Bonus als Kompetenz-Marker nimmt: Wenn mein Charakter +3 von vornherein kriegt, kann ich die Proficiency auch auf was anderes legen. Zu Werte-Min-Maxing lädt D&D5 ja ein.)

Oder bildlich: Wenn mein Magier mit +5 in allen Intelligenz-Skills (und durchaus auch als gelehrter Geist vorgestellt) dann meist nicht mitreden darf, ist das eben auch suboptimal.

So oder so hakt's halt.

Bei Baldurs Gate 3 hatte ich gerade exemplarisch den beschriebenen Fall: Erstmal die drei kompenteten auf DC15 würfeln lassen, aber klar, die versagen mit +5 und mehr alle. Zuletzt die Nulpe mit +0 würfelt natürlich die 17 ...  ~;D
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 17.08.2023 | 17:39
Oder bildlich: Wenn mein Magier mit +5 in allen Intelligenz-Skills (und durchaus auch als gelehrter Geist vorgestellt) dann meist nicht mitreden darf, ist das eben auch suboptimal.
Kommt wohl drauf an, wie man Attribute definiert. Da in A5e die Boni vom Background kommen, sind die wohl mehr ein: alles an Vorbildung. Damit sind die Skills weiterführendes Wissen und Können.
D.h. bedeutet an deinem Beispiel, der Magier hat zwar ein umfangreiches Allgemeinwissen, aber bei allem, was ins Detail geht, fehlt es ihm.
Zitat
Bei Baldurs Gate 3 hatte ich gerade exemplarisch den beschriebenen Fall: Erstmal die drei kompenteten auf DC15 würfeln lassen, aber klar, die versagen mit +5 und mehr alle. Zuletzt die Nulpe mit +0 würfelt natürlich die 17 ..
Wäre halt der klassische Fall eines Take 10.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 17.08.2023 | 18:09
Wäre halt der klassische Fall eines Take 10.

Dass der Take 10 gestrichen wurde, zählt für mich auch zu den schlimmeren Fails der 5E. (Genau wie bei PF2 btw)
Ist halt - wie drück ich das jetzt höflich aus? - sagen wir, damit wird halt die Brettspielfraktion bedient, genau wie mit der BA im Allgemeinen.

--

Re BG3 -- irgendwann hol ich mir das bestimmt; hoffentlich gibt es bis dahin dann Mods die sowas wie Take10 oder 2D10 ermöglichen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 17.08.2023 | 18:25
Dass der Take 10 gestrichen wurde, zählt für mich auch zu den schlimmeren Fails der 5E. (Genau wie bei PF2 btw)
Ist halt - wie drück ich das jetzt höflich aus? - sagen wir, damit wird halt die Brettspielfraktion bedient, genau wie mit der BA im Allgemeinen.
Ich interpretiere ja die Möglichkeit von A5e, einen passiven Skill festzulegen auch dahin, dass ein Take 10 möglich ist. Wenn ich mir Passive Sleight of Hand festlegen kann, kann ich auch generell Take 10 verwenden. Hat bei mir bisher jedenfalls noch zu keinen Zusammenbrüchen des Systems geführt.  ;)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Trollkongen am 17.08.2023 | 18:34
Kommt wohl drauf an, wie man Attribute definiert. Da in A5e die Boni vom Background kommen, sind die wohl mehr ein: alles an Vorbildung. Damit sind die Skills weiterführendes Wissen und Können.
D.h. bedeutet an deinem Beispiel, der Magier hat zwar ein umfangreiches Allgemeinwissen, aber bei allem, was ins Detail geht, fehlt es ihm. Wäre halt der klassische Fall eines Take 10.

A5e kenne ich gerade nicht so im Detail , aber wir reden ja auch eher über die 5e an sich, oder? (Auch wenn die die Ansätze der A5e generell gut finde.)

Mein Punkt war halt der, dass D&D5 da nicht so präzise oder feinkörnig ist. Proficiency scheint mir jedenfalls nicht allein bestimmend dafür, ob jemand was können soll oder nicht. Das ist halt alles sehr vage.

Bei DSA oder den Warhammer-D100-Dingern z. B. ist das sehr klar gelöst, was wer wie kann und was nicht. Es gibt allgemeine Skills und spezialisierte etc.

Bei D&D5 läuft es darauf hinaus - das entspricht jedenfalls meiner Erfahrung als Spielleiter wie Spieler -, dass man doch recht viel handwedelt. "Du bist Ranger, jaja, das weißt Du." Oder man lässt auf den Skill würfeln, den der SC hat - ob "Nature" oder "Arcana" bei einem Miestvieh, das passt schon. Meist klappt das irgendwie, nur: Es ist eben alles andere als eine Stärke des Systems.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 17.08.2023 | 22:53
Guter Einwand. Die Sache mit "alle dürfen's mal versuchen" ist je inherent unlogisch. Denn im Prinzip zeigen ja Barde und Rogue, das Dilletantismus sich über viele Skills zeigt, in denen man proficient ist, nicht über die reine Grundchance.
D.h. eigentlich dürften bei einem Skill-Check nur die würfeln, die im entsprechenden Skill auch Ahnung (Proficiency) haben. Erst wenn die alle versagt haben, könnte man die anderen ihr Glück versuchen lassen, eventuell mit höherem DC.

Es gibt in D&D5 RAW gar keine Skill Checks - es gibt lediglich Ability Checks, die durch ggf. vorhandende Proficiency unterstützt werden...
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 18.08.2023 | 07:16
Naja aber wenn man den Leuten auf ihren Wunsch hin D&D zeigt, dann ist das ja auch irgendwie schräg wenn man das System dafür total umkrempelt.

Ich leite nur RAW, aber mache mir gerne Gedanken darüber, wie man es anders machen könnte. Eben weil ich die Schwachpunkte live sehe.

Dagegen spricht sich z.B. Raven Nash gegen die Diskussion von Alternativen und Modifikationen aus, verteidigt aber gerade auf Basis eines alternativen Regelsystems.  ;D Realsatire?

Regelsystem-Patriotie: wer's braucht.  8]
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 18.08.2023 | 08:42
Dagegen spricht sich z.B. Raven Nash gegen die Diskussion von Alternativen und Modifikationen aus, verteidigt aber gerade auf Basis eines alternativen Regelsystems.  ;D Realsatire?
Wieder mal absichtlich missverstanden?
Ich spreche mich nicht gegen die Diskussion an sich aus (die übrigens hier bereits zig-Male geführt wurde, mit exakt den selben Alternativen), sondern stelle die Gretchenfrage, warum man bei einem System bleibt, mit dem man offenbar tiefgreifende Probleme zu haben scheint (ich hab eben zu einer Alternative gewechselt, wenngleich nicht unbedingt aus systemtechnischen Gründen).

Klingt bei manchen ja fast wie eine gescheiterte Ehe, die man aber - aus welchen Gründen auch immer - krampfhaft nicht beenden will. Habe ich so bisher nur bei 5e gesehen (DSA vielleicht, aber das interessiert mich einfach zu wenig).

Wenn ich mir Feuersängers Erklärung ansehe, scheint es aber vor allem ein gewisses Maß an Überdramatisierung zu sein. So schlimm sind die "Schwachstellen" dann offenbar doch nicht. Die Parallele zur Ehe drängt sich mir da wieder auf.  ;)

Irgendwie scheinen (vor allem ältere?) D&D-Spieler zu "ihrem" System tatsächlich so ene Art Altes-Ehepaar-Verhältnis zu haben. Eigentlich geht der andere einem auf die Nerven, man findet ständig was zu mäkeln, aber am Ende des Tages trennt man sich dann doch nicht. Finde ich spannend.

Es gibt in D&D5 RAW gar keine Skill Checks - es gibt lediglich Ability Checks, die durch ggf. vorhandende Proficiency unterstützt werden...
Regeltechnische Begrifflichkeiten, die aus den Urzeiten mitgeschleppt werden.  Kein Mensch sagt am Tisch: "Mach einen Strength-Check (Athletics)." Das ist ein Athletics-Check (im Falle von A5e oft noch um "mit Strength" ergänzt, weil man ein anderes Attribut verwenden könnte).  ;)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 18.08.2023 | 09:14
Regeltechnische Begrifflichkeiten, die aus den Urzeiten mitgeschleppt werden.  Kein Mensch sagt am Tisch: "Mach einen Strength-Check (Athletics)." Das ist ein Athletics-Check (im Falle von A5e oft noch um "mit Strength" ergänzt, weil man ein anderes Attribut verwenden könnte).  ;)

Mir ging es nicht um Begriffsklugscheisserei. Ich wollte darauf hinweisen, dass dein Vorschlag einen Bruch mit dem Design-Prinzip "alle dürfen immer auf alles würfeln" darstellt. Und dieses Prinzip drückt sich in den Regeln dadurch aus, dass es eben erst gar keine Fertigkeitswürfe gibt sondern im Regelbuch steht "Every task that a character or monster might attempt in the game is covered by one of the six abilities".
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 18.08.2023 | 09:20
Mir ging es nicht um Begriffsklugscheisserei. Ich wollte darauf hinweisen, dass dein Vorschlag einen Bruch mit dem Design-Prinzip "alle dürfen immer auf alles würfeln" darstellt. Und dieses Prinzip drückt sich in den Regeln dadurch aus, dass es eben erst gar keine Fertigkeitswürfe gibt sondern im Regelbuch steht "Every task that a character or monster might attempt in the game is covered by one of the six abilities".
Ok, missverstanden.
Aber wo liest du aus dem Text heraus, dass immer alle würfeln dürfen (sollen)? Egal ob es jetzt ein Ability- oder Skill-Check ist, wer wann würfelt entscheidet doch vornehmlich der DM (oder der Spieler will würfeln und erklärt, warum), oder?
Im Prinzip wäre das nicht mal eine echte Hausregel, sondern eine Art Leitfaden für den DM.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 18.08.2023 | 09:28
Klingt bei manchen ja fast wie eine gescheiterte Ehe, die man aber - aus welchen Gründen auch immer - krampfhaft nicht beenden will. Habe ich so bisher nur bei 5e gesehen (DSA vielleicht, aber das interessiert mich einfach zu wenig).

Ich habe bisher D&D5 dreimal geleitet -  in 7 Jahren. Nächste Woche wird es das vierte Mal.

Wenn, dann erreiche ich eher den Punkt, wo man nicht mehr von One-Night-Stand mit Nachsetzen sprechen kann.  ;D

Ist eher so, dass man erkennt, dass Nacht und Nebel die leicht peinliche Gespielin nicht ewig verbergen werden können, und es langsam eine öffentliche Rechtfertigung braucht, weil man sie doch nochmals sehen wird.  8]
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 18.08.2023 | 09:53
Ist eher so, dass man erkennt, dass Nacht und Nebel die leicht peinliche Gespielin nicht ewig verbergen werden können, und es langsam eine öffentliche Rechtfertigung braucht, weil man sie doch nochmals sehen wird.  8]
;D ;D ;D
Made my day!
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Runenstahl am 18.08.2023 | 10:32
Klingt bei manchen ja fast wie eine gescheiterte Ehe, die man aber - aus welchen Gründen auch immer - krampfhaft nicht beenden will.

Man findet immer was zum kritisieren. Ich spiele 5e sehr gerne und finde trotzdem Dinge die man objektiv verbessern könnte und andere die mir schlicht persönlich nicht gut gefallen.
5e ist aber ein System das trotzdem vieles besser macht als andere Systeme und dabei weitaus zugänglicher bleibt. Das ist bei anderen Dingen bei mir ähnlich. Ich liebe die Herr der Ringe Trilogie, finde aber dennoch einiges was ich kritisiere. Das beisst sich mMn nicht. Um bei der Ehe-Analogie zu bleiben: In einer guten Ehe darf / soll man sich auch mal die Wahrheit sagen ;)

Andere Systeme ?
Warhammer z.B. mag ich auch und hat viele tolle ideen ist mir aber im Vergleich zu 5e viel zu crunchig.
Chtulhu ist mir gefühlt zu willkürlich bei der Erschaffung der Charaktere. Bei 5e ist Min-Maxen optional und man holt vielleicht 20 % Effektivität raus, bei Cthulhu wird der Charakter schnell unspielbar wenn man aus RP Gründen seine Fertigkeitspunkte weit streut und am Ende nichts über 30 % hat. Das kann man mit den richtigen Leuten gut spielen aber es hat klare Mängel. Zusammen mit der völlig anderen Zielsetzung sorgt das dafür das ich 5e bevorzuge.
Cyberpunk (spielen wir auch gerade) ist ein System das regeltechnische Mängel mit mMn seltsamen Ideen kombiniert und am Ende kommt was raus man zwar spielen kann (tun wir gerade) ich aber wirklich nicht unbedingt noch einmal spielen würde.
DSA ist DSA und da habe ich inzwischen ein persönliche Abneigung gegen, die über die Crunchigkeit und das 3-Würfel sind 2 zuviel Gefühl hinausgeht.
usw.

Nein, 5e ist für mich nicht perfekt, aber das perfekte System (für den persönlichen Geschmack) zu finden dürfte auch recht unwahrscheinlich sein da jeder von uns andere Vorlieben hat und es bei derartigen Projekten auch sehr schwer keine Fehler zu machen (wie z.B. der miese Index bei der 5e).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 18.08.2023 | 10:41
Um bei der Ehe-Analogie zu bleiben: In einer guten Ehe darf / soll man sich auch mal die Wahrheit sagen ;)
-snip-
Nein, 5e ist für mich nicht perfekt, aber das perfekte System (für den persönlichen Geschmack) zu finden dürfte auch recht unwahrscheinlich sein da jeder von uns andere Vorlieben hat und es bei derartigen Projekten auch sehr schwer keine Fehler zu machen (wie z.B. der miese Index bei der 5e).
Sehr gut beschrieben. Das deckt sich mit dem Eindruck, den ich hier von vielen habe.
Und dennoch habe ich oft das Gefühl, dass die 5e - wie tartex sagt - die "peinliche Gespielin" ist. Wenn also die 5e ein guter Kompromiss ist, warum ist sie dann "leicht peinlich"?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Runenstahl am 18.08.2023 | 10:45
Ich glaube da hat er von sich gesprochen, nicht für andere.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 18.08.2023 | 10:46
Dass der Take 10 gestrichen wurde, zählt für mich auch zu den schlimmeren Fails der 5E. (Genau wie bei PF2 btw)
Ist halt - wie drück ich das jetzt höflich aus? - sagen wir, damit wird halt die Brettspielfraktion bedient, genau wie mit der BA im Allgemeinen.
Gibts zu einer gewissen Form noch als level 11 feature beim Schurken, und auf level 3 beim Eloquence Bard.

Und wie gesagt es gibt immer hin die Help Action und Inspiration (oder diverse andere Möglichkeiten Rerolls oder Advantage zu bekommen).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 18.08.2023 | 10:57
Ich glaube da hat er von sich gesprochen, nicht für andere.
Ich kenne das durchaus auch aus den englischsprachigen Foren. Man hat oft den Eindruck, als müsste man sich rechtfertigen, wenn man 5e spielt. Oder als wäre es den Leuten wirklich etwas peinlich.

Im RPG Pub muss man sich ja scheinbar für alles, was nicht Mythras ist, rechtfertigen. Aber das ist da schon ein Running Gag. Diese Untertöne kann man aber immer wieder und nicht nur dort, lesen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 18.08.2023 | 10:59
Sehr gut beschrieben. Das deckt sich mit dem Eindruck, den ich hier von vielen habe.
Und dennoch habe ich oft das Gefühl, dass die 5e - wie tartex sagt - die "peinliche Gespielin" ist. Wenn also die 5e ein guter Kompromiss ist, warum ist sie dann "leicht peinlich"?

Eine alte Weisheit sagt halt "D&D5 ist das Zweitlieblings-D&D der meisten D&D-Veteranen."

Es wurde mit der Absicht designt alle an den Tisch zu holen und keinen Editionskrieg zu erzeugen. Dafür sind sie weise Kompromisse eingegangen und haben auch die heiligen Kühe auf der Weide gelassen.

Mein persönliches Lieblings-D&D ist übrigens Shadow of the Demonlord.  :headbang: Shadow of the Weird Wizard als Nachfolder ist auch schon gebackt, aber jetzt spielen wir mal brav D&D5-Aventurien (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,125906.0.html) (und gestern Abend habe ich Savage Worlds geleitet.)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Leonidas am 18.08.2023 | 11:16
Die „Peinlichkeit“ könnte vielleicht auch daher rühren, dass die Kernzielgruppe der 5e sich vom alten Grognard weg verschiebt, hin zu sehr viel jüngeren Leuten, die auch mal gerne mit sprechenden Plüschtieren ins Abenteuer ziehen und dabei ggf etwas anspruchsloser hinsichtlich der taktischen Herausforderungen sind.

Oder einfach weil der Mainstream für echte Kenner (tm) eben nicht gut genug sein darf.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 18.08.2023 | 11:23
Mein persönliches Lieblings-D&D ist übrigens Shadow of the Demonlord.  :headbang:
Das eignet sich aber eben nicht für jedes Setting (Spelljammer mit SotDL... wohl eher nicht  ;D). Mal sehen, wie der Weird Wizard wird (sag das 3mal schnell hintereinander...).
Oder einfach weil der Mainstream für echte Kenner (tm) eben nicht gut genug sein darf.
Ja, so ähnlich erscheint es mir auch.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: tartex am 18.08.2023 | 11:29
Die „Peinlichkeit“ könnte vielleicht auch daher rühren, dass die Kernzielgruppe der 5e sich vom alten Grognard weg verschiebt, hin zu sehr viel jüngeren Leuten,

Also wirklich peinlich sind die Leute, die seit 30+ Jahren Geeks sind, aber vorher noch nie ein PnP-Rollenspiel gespielt haben. Ich weiß wovon ich rede. Ich spiele mit ihnen. Vor 10 Jahren haben die sich in der Geek-Hierarchie viel weiter oben gesehen, weil sie alleine hunderte Stunden lange vor irgendwelchen Computerspiele hingen.  8]
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 18.08.2023 | 12:12
Irgendwie scheinen (vor allem ältere?) D&D-Spieler zu "ihrem" System tatsächlich so ene Art Altes-Ehepaar-Verhältnis zu haben. Eigentlich geht der andere einem auf die Nerven, man findet ständig was zu mäkeln, aber am Ende des Tages trennt man sich dann doch nicht. Finde ich spannend.

Ist aber doch nicht überraschend, denn im D&D Bereich gibt es einfach über die Editionen hinweg eine riesige Fülle an verschiedenen Regelhilfen für etliche Spielweisen.

Zum einen sorgt dies dafür, dass jeder Topf leicht seinen Deckel findet. Und zum anderen das der Anschluss an andere Editionen leicht fällt, da man gerade im Settingbereich vieles wiederverwenden kann und gleichzeitig für die meisten Problemchen längst irgendwo eine Regel existiert die man klauen und als Hausregel nutzen kann.

Und das klappt natürlich auch mit der 5e. Klar würde ich die bei vielen Spielweisen abseits des klassischen Dungeoncrawls eher nicht so empfehlen. Aber sie für diese "fitter" zu machen ist oftmals ein kleinerer Schritt als gleich ein ganz neues System mit ganz neuen Problemen anzugehen.

Viele Schwierigkeiten lassen sich einfach lösen, vielleicht ist das ja auch die Analogie zum alten Ehepaar. Zusammen bleibt wer das hinbekommt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Der Hasgar am 18.08.2023 | 12:38
Man findet immer was zum kritisieren. Ich spiele 5e sehr gerne und finde trotzdem Dinge die man objektiv verbessern könnte und andere die mir schlicht persönlich nicht gut gefallen.
5e ist aber ein System das trotzdem vieles besser macht als andere Systeme und dabei weitaus zugänglicher bleibt. Das ist bei anderen Dingen bei mir ähnlich. Ich liebe die Herr der Ringe Trilogie, finde aber dennoch einiges was ich kritisiere. Das beisst sich mMn nicht. Um bei der Ehe-Analogie zu bleiben: In einer guten Ehe darf / soll man sich auch mal die Wahrheit sagen ;)

Ich denke, so sehen das auch viele Rollenspieler. Aber es gibt eben auch Leute, für die der eine oder andere Kompromiss bei der Edition eben so schwerwiegend ist, dass die Grenze von "och, nicht so schlimm" übertroffen wurde. Mir geht es so wie ja oft besprochen mit dem Skillsystem (Was es ja faktisch irgendwie nicht gibt) und der Möglichkeit, Skills durch Magie problemlos komplett zu ersetzen. Für mich wird das bedeuten, mal die Ae5 auszuprobieren :)

Es ist hier im "Schwachstellen-Thread" ausgeufert, obwohl es halt wie gesagt keine Schwachstelle ist, sondern eine bewusste Designentscheidung für eine ganze andere Art Spiel. Das Spiel eignet sich für lockeres Dungeon-Crawling und auch Kampagnen, wenn einen Handwedeln nicht sonderlich stört.

Es hat dafür eine Superkraft: Neulinge ins Hobby zu ziehen und sie zu begeistern. Es kann Causal Gamer und auch alte Hasen zusammenführen. Das hat vorher wohl noch kein Pen&Paper-Spiel in der Intensität geschafft.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 18.08.2023 | 13:20
Ok, missverstanden.
Aber wo liest du aus dem Text heraus, dass immer alle würfeln dürfen (sollen)? Egal ob es jetzt ein Ability- oder Skill-Check ist, wer wann würfelt entscheidet doch vornehmlich der DM (oder der Spieler will würfeln und erklärt, warum), oder?
Im Prinzip wäre das nicht mal eine echte Hausregel, sondern eine Art Leitfaden für den DM.

Prämisse A: Jeder Charakter und NSC hat alle sechs Attribute.
Prämisse B: Jeder Aufgabe fällt unter eines der sechs Attribute.
Prämisse C: Es gibt nichts anderes als Proben auf die sechs Attribute, um Aufgaben zu bewältigen - insbesondere keine Fertigkeitsproben.

Daraus schließe ich dann:
1. Jeder darf bei jeder Aufgabe mitmachen (das ist meines Wissens nach auch volle Absicht, um hier die OSR Schiene zu bedienen) außer einer Sonderregel regelt es anders (wie bei Tools).
2. Es widerspricht RAW, jemanden mit dem Verweis auf fehlende Proficiency in einer Fertigkeit eine Probe zu verwehren. Und imho zumindest dem Geist der Regeln, den DC davon abhängig zu machen, ob jemand einen Fertigkeit hat.

Wenn, dann erreiche ich eher den Punkt, wo man nicht mehr von One-Night-Stand mit Nachsetzen sprechen kann.  ;D

Ist eher so, dass man erkennt, dass Nacht und Nebel die leicht peinliche Gespielin nicht ewig verbergen werden können, und es langsam eine öffentliche Rechtfertigung braucht, weil man sie doch nochmals sehen wird.  8]

Eine sehr amüsante Analogie  ~;D :d.


Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 18.08.2023 | 13:49
Ich finde die Argumentation durchaus schlüssig. War mir übrigens selber gar nicht bewusst, was sich aus der vermeintlichen Korinthe, dass eine Skillchecks sondern nur Ability Checks gibt, so alles folgern lässt.
"Jeder hat Wisdom, also darf auch jeder einen Wisdom Check machen" klingt für mich jedenfalls stringent.

Nebenbei ist das vermutlich auch als gewisses Sicherheitsnetz gedacht, dass nicht das ganze Abenteuer in einer Sackgasse steckenbleibt, nur weil der eine "geübte" Char seinen Wurf versemmelt, weil halt 65% einfach nicht gut ist.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Leonidas am 18.08.2023 | 13:56
Dass jeder alles würfeln kann, aber nicht jeder alles würfeln muss, hatte ich immer als Verbeugung vor der OSR verstanden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 18.08.2023 | 15:32
Also wenn man sich so die Skills anschaut ist "Trained Only" mehrheitlich völlig undenkbar. "Überreden kann man nur mit Spezialausbildung versuchen" klingt schon ziemlich albern. Das einziger wären da wohl die Wissensfertigkeiten. Aber wenn man sie breit auffasst, im dem Sinne dass z.B. alle Fragen die etwas mit Magie zu tun haben eben durch einen Int(Arcana) Wurf beantwortet werden können dann macht "Trained Only" wenig Sinn. Das würde ja bedeuten dass in einer magischen Welt die Mehrheit nichts über Magie wissen kann.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Quaint am 19.08.2023 | 13:58
Naja man kann schon einiges machen. Ich hab auch schonmal gesagt, bei x wird bitte nur der Beste oder nur der Schlechteste Würfeln, oder auf x bitte nur würfeln wenn ihr auch proficient seid.
Ist sicher nicht ganz RAW, aber oft hat man mehr Spaß, wenn man nicht immer alles so eng sieht.

Und bei manchen Sachen finde ich es naheliegend, wenn da nur ein Fachmann eine echte Chance hat. Oder würdest du dich von jemandem operieren lassen, der nur mal nen erste Hilfe Kurs gemacht hat?

Daraus würde ich aber nicht folgern, dass man nicht mal untrained Medicine würfeln kann um einen NPC zu verbinden oder vielleicht einen Knochen zu schienen oder zu wissen was man bei einem Patient mit Schüttelfieber am besten macht.

Man kann das ja durchaus vom konkreten Anwendungsfall abhängig machen. *etwas über Magie wissen* kann vielleicht jeder. Aber eine echte Chance, die alte Zaubermaschine aus Netheril wieder flott zu kriegen hat dann vielleicht doch nur jemand der sich näher damit befasst hat.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 19.08.2023 | 14:39
Die Sache ist ja auch, dass "proficient" nicht unbedingt "trainiert" bedeutet. Es kann "bewandert in" oder auch "geübt in" bedeuten - also jemand der über Wissen und Können verfügt, das über das normale Maß hinausgeht. Das kann ein natürliches Talent sein (besondere Beweglichkeit bei Acrobatics, z.B.), akademisches Wissen oder schlicht ein Hobby, mit dem man viel Zeit verbringt.

Training hat im Deutschen (obwohl's Englisch ist...) immer den Unterton von "hart erarbeitet". Und das muss "proficient" nicht unbedingt sein.
"Proficient" ist jemand, der einfach in dem Bereich mehr drauf hat als der Rest. Er muss das nicht "trainiert" haben, er kann genauso einfach über mehr theoretisches und/oder praktisches Wissen verfügen. Oder auch einfach Talent.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 19.08.2023 | 17:03
Und bei manchen Sachen finde ich es naheliegend, wenn da nur ein Fachmann eine echte Chance hat. Oder würdest du dich von jemandem operieren lassen, der nur mal nen erste Hilfe Kurs gemacht hat?

Der Fehlschluss hier liegt in der Annahme dass solche ausserordentlichen Fähigkeiten über Skills modelliert werden müssten. Ein hoher Arcana Wert befähigt einen ja auch nicht zum Zaubern. Ebenso kann man mit Medcine nicht allzuviel erreichen. Man braucht schon mindestens das Healer Feat.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 19.08.2023 | 19:56
Irgendwie ernüchtern. So ab Charakterlevel 12 hat man irgendwie das Gefühl, dass die Spielercharakteren kaum noch was dazukriegen, wenn sie einen Levelup haben. Wir sind jetzt Charakterlevel 16 und ich sehe keinen grossen Unterschied zwischen Charlevel 12 und 16. Sogar die Zauber auf so hohen Stufen sind wegen dem Upcasting gar nicht mal so viel besser als ein upgecasteter Level 2 oder 3 Spruch.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 20.08.2023 | 09:03
Irgendwie ernüchtern. So ab Charakterlevel 12 hat man irgendwie das Gefühl, dass die Spielercharakteren kaum noch was dazukriegen, wenn sie einen Levelup haben. Wir sind jetzt Charakterlevel 16 und ich sehe keinen grossen Unterschied zwischen Charlevel 12 und 16. Sogar die Zauber auf so hohen Stufen sind wegen dem Upcasting gar nicht mal so viel besser als ein upgecasteter Level 2 oder 3 Spruch.

Kommt natürlich stark auf die Charakterklassen an. Aber einige bekommen ja in diesem Levelbereich noch einmal Möglichkeiten dazu welche das Spielverhalten und Spielgefühl deutlich ändern.

Man betrachte nur mal Illusory Reality, Simulacrum oder dergleichen. Auch wird in diesem Levelbereich Konzentration immer mehr zu einem umgehbaren Problem.

Aber natürlich bedeutet dies auch: gut ausgespielt ziehen die Zauberwirker dort deutlich davon.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 20.08.2023 | 09:50
Beim Magier sieht es etwas besser aus als beim Sorcerer, weil ersterer noch Sprüche ins Zauberbuch übernehmen kann, während beim letzteren die Known Spells kaum noch ansteigen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 20.08.2023 | 21:14
Ich denke es ist unstrittig dass ab Stufe 12 Fähigkeiten allgemein und insbesondere Sprüche langsamer wachsen als in 3E. Allerdings ist 16 auch ein Tiefpunkt denn auf 17 kommt mit Grad 9 ja noch eine Machtstufe. Meteor Swarm ist etwas völlig anderes als ein upgecasteter Feuerball.
Ausserdem kommen natürlich noch dadurch Fähigkeiten hinzu dass man auf hohen Stufen immer mehr Items findet.

Damals gab es übrigens jede Menge Beschwerden dass hochstufiges 3E zu komplex, zu superhelding oder zu unbalanciert (Caster vs Nichtcaster) war was ja in 4E bereits behandelt wurde und meiner Erinnerung nach auch allgemein begrüsst wurde. 5E hat das tendentiell beibehalten.
Insofern gibt es gute Gründe das es so ist. Bei AD&D gab es ja ähnliches bei den TP.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Quaint am 21.08.2023 | 17:54
Na ich mein ist ja irgendwo klar. Level 6 ist halt "doppelt soviel Level" wie level 3. Das da ein deutlicher Anstieg ist, ist irgendwo klar. Dass dann 12 auf 15 "gefühlt" weniger Anstieg ist, auch.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 21.08.2023 | 18:25
Beim Magier sieht es etwas besser aus als beim Sorcerer, weil ersterer noch Sprüche ins Zauberbuch übernehmen kann, während beim letzteren die Known Spells kaum noch ansteigen.
Naja du kannst ja auch bei jedem Stufen Anstieg einen Low Level Spell gegen High level Spell Tauschen, wobei die geammt zahl der Zauber halt schon ziemlich lausig is wenn du keine der TCE Subklassen spielst.
Mit Meta Magie hast du natürlich auch noch ein Problem, das sonst ehr sie Martials haben, nämlich dass du auf hohen Stufen nur noch zwischen den Optionen wählen kannst die du auf niedrigen nicht genommen hast.

Ansosnten hat der Wizard glaub ich schon die besten High level Zauber, der Barde kann sich davon ein paar über Magical Secrets klauen, und beim Druiden ist die Auswahl wohl etwas eingeschränkter und die High level Cleric spells sollen wohl nicht so toll sein.

Wobei die Vollcaster durch die höhern Spells slots mMn immer noch besser da stehen als die anderen, die halt zum teil ziemlich lange strecekn an praktisch toten leveln haben.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 21.08.2023 | 19:39
Das was auf höheren Stufen halt merklich besser wird sind Optionen um Konzentration zu umgehen. Entweder durch Upcasting von Zaubern, leichtere Transportation vom Hauptquartier, Aufrechterhaltung durch andere (z.B. das eigene Simulacrum) oder ganz simpel eine größere Auswahl an Zaubern die keine Konzentration brauchen: hochstufige Magier haben mehr Effekte gleichzeitig am Laufen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 22.08.2023 | 19:12
Na ich mein ist ja irgendwo klar. Level 6 ist halt "doppelt soviel Level" wie level 3. Das da ein deutlicher Anstieg ist, ist irgendwo klar. Dass dann 12 auf 15 "gefühlt" weniger Anstieg ist, auch.

Nicht nur gefühlt. Auf Stufe 11 hat man 16 Spell slots. Bis 20 kommen noch 5 dazu.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 24.08.2023 | 18:22
Schönes Beispiel, das gerade bei der Divine Soul so schön zum Tragen kommt.
Es gibt den 7. Level Spruch: Krone des Lichtes. Bonusangriff für 4W12 Schaden, was für eine Bonusattacke doch ein netter Schaden ist. Doch ausgerechnet der Divine Soul kann stattdessen die Waffe des Glaubens* auf Spruchlevel 7 upcasten und 6W8+Attributsbonus Schaden austeilen und das auch als Bonusattacke. Und das ist im Gesamtschaden doch besser als die Krone des Lichtes.

*Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass die Waffe des Glaubens auf +1W8 Schaden alle 2 Spruchstufen generft wurde.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 24.08.2023 | 18:51
Schönes Beispiel, das gerade bei der Divine Soul so schön zum Tragen kommt.
Es gibt den 7. Level Spruch: Krone des Lichtes. Bonusangriff für 4W12 Schaden, was für eine Bonusattacke doch ein netter Schaden ist. Doch ausgerechnet der Divine Soul kann stattdessen die Waffe des Glaubens* auf Spruchlevel 7 upcasten und 6W8+Attributsbonus Schaden austeilen und das auch als Bonusattacke. Und das ist im Gesamtschaden doch besser als die Krone des Lichtes.

*Irgendwo meine ich mal gelesen zu haben, dass die Waffe des Glaubens auf +1W8 Schaden alle 2 Spruchstufen generft wurde.

Es war immer +1W8 Schaden alle 2 Spruchstufen. Aber abgesehen vom Schaden hat Krone des Lichtes den Vorteil dass er in mehreren Kämpfen zum Einsatz kommen kann, und die Reichweite ist deutlich besser.

Der hochstufige Spruch sollte ja normalerweise etwas besser sein, aber nicht so viel besser dass sich upcasting nie lohnt. Ich denke das passt hier ganz gut. Nur Mordenkainen's Sword ist leider völlig vermurkst.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 25.08.2023 | 21:53
Also in meinem PHB steht noch drin, dass der Schaden der Waffe des Glaubens für jede Spruchstufe ab der dritten um je 1W8 steigt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 26.08.2023 | 02:21
Vielleicht ein Fehler im deutschen PhB?

"When you cast this spell using a spell slot of 3rd level or higher, the damage increases by 1d8 for every two slot levels above the 2nd."

Ist natürlich auch nicht optimal formuliert da es ja auf der 3. Stufe nichts macht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ma tetz am 26.08.2023 | 09:23
In meiner elften überarbeiteten Auflage von 2020 (dt.) steht das gleiche, wie bei Gunthar.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 26.08.2023 | 10:40
In meinem PHB (englisch) von 2014 steht es wie bei Ainor. Im SRD steht es auch so. Insofern scheint in der deutschen Version ein Fehler zu sein? Für eine 11. Auflage seltsam  :think:
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 24.11.2023 | 07:47
Noch eine Macke gefunden:
Wieso kriegen 1/3 Caster wie Eldritch Knight oder Arcane Trickster Cantrips, während die meisten 1/2 Caster wie Paladin oder Ranger keine Cantrips kriegen?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 24.11.2023 | 07:52
Noch eine Macke gefunden:
Wieso kriegen 1/3 Caster wie Eldritch Knight oder Arcane Trickster Cantrips, während die meisten 1/2 Caster wie Paladin oder Ranger keine Cantrips kriegen?
Mit den optionalen Klassenmerkmalen aus Tashas Kessel können auch Paladine und Waldläufer inzwischen Zaubertricks kriegen (als Kampfstil-Option), wenn sie es wollen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 24.11.2023 | 08:18
Ja, das ist mir bekannt und genau das hat diese Frage aufgeworfen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 24.11.2023 | 08:49
Viel sinn macht es nicht, allerdings sind die 1/3 Caster vermutlich mehr auf cantrips angewiesen, da sie eine deutlich schlechtere Spell progression haben. Und sie anders als Ranger und Paladin auch keine speziell für sie designten Zauber bekommen (wobei ich zugeben muss das die Meisten exklusiven Paladin und Ranger Zauber ziemlich schlecht sind).

Der Elderich Knight kann sie durch sein Level 7 Feature auch besser im Kampf nutzen. Und der Arcane Trickster hat hat features die auf Mage Hand beruhen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 30.11.2023 | 21:01
Ach ja, noch so eine Sache: Anzahl gelernte Fertigkeiten. Als wir unsere Charaktere besprachen, kam der Knowledge Cleric mit ca. 7 gelernten Fertigkeiten daher. Aber ausgerechnet ein Magier, der jahrelang studiert hatte, schafft es echt nur auf 4 (!) gelernte Fertigkeiten. Da hat jeder Schurke und Barde mehr. Sogar der Waldläufer ist da noch vorne.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 30.11.2023 | 21:36
Ach ja, noch so eine Sache: Anzahl gelernte Fertigkeiten. Als wir unsere Charaktere besprachen, kam der Knowledge Cleric mit ca. 7 gelernten Fertigkeiten daher. Aber ausgerechnet ein Magier, der jahrelang studiert hatte, schafft es echt nur auf 4 (!) gelernte Fertigkeiten. Da hat jeder Schurke und Barde mehr. Sogar der Waldläufer ist da noch vorne.

Tja, der Magier hat eben Magie studiert und nicht irgendwelches Muggelzeugs... ;)

Man kann sich natürlich streiten, inwieweit das mit der eigenen Vorstellung von einem "gestandenen Magier" übereinstimmt, aber daß der D&D-Magier außer eben seinen Sprüchen nicht viel können soll, zieht sich als Konzept schon einigermaßen konsistent durch die Editionen und ist nicht erst seit der fünften so.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 30.11.2023 | 21:56
Ich glaube sowas liegt vor allem daran dass man bein Wort Magier immer gleich an einen alten Mann mit Bart denkt. Aber warum sollte ein Magier im 1. Semester mehr gelernt haben als ein Schurke im 1. Semester?  :)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 30.11.2023 | 22:15
Ach ja, noch so eine Sache: Anzahl gelernte Fertigkeiten. Als wir unsere Charaktere besprachen, kam der Knowledge Cleric mit ca. 7 gelernten Fertigkeiten daher. Aber ausgerechnet ein Magier, der jahrelang studiert hatte, schafft es echt nur auf 4 (!) gelernte Fertigkeiten. Da hat jeder Schurke und Barde mehr. Sogar der Waldläufer ist da noch vorne.

Fertigkeiten haben nichts mit Studium zu tun. In 5e sind Fertigkeiten sogar "nur" Attributspezialisierungen. Und so viele INT Fertigkeiten gibt es ja nicht, die überhaupt zu einem Studium passen würden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 30.11.2023 | 23:45
daß der D&D-Magier außer eben seinen Sprüchen nicht viel können soll, zieht sich als Konzept schon einigermaßen konsistent durch die Editionen

Dann ist zumindest die 3E eine Ausnahme... da dort das Hauptattribut des Magiers einem so nebenbei Bonuspunkte für Fertigkeiten verleiht, sind sie in der Hinsicht ziemlich gut aufgestellt, zumindest was Wissensfertigkeiten angeht -- und das passt doch gut zum Thema.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 1.12.2023 | 01:43
Fertigkeiten haben nichts mit Studium zu tun.

Na bei Wissensfertigkeiten würde ich schon davon ausgehen dass der Charakter das irgendwie gelernt hat...

Dann ist zumindest die 3E eine Ausnahme... da dort das Hauptattribut des Magiers einem so nebenbei Bonuspunkte für Fertigkeiten verleiht, sind sie in der Hinsicht ziemlich gut aufgestellt, zumindest was Wissensfertigkeiten angeht -- und das passt doch gut zum Thema.

Es kann aber auch sein dass der Magier der einzige ist der reiten, springen und klettern kann weil die anderen einfach zu blöd sind die Theorie des Weitsprungs zu kapieren.


Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 1.12.2023 | 09:18
Dann ist zumindest die 3E eine Ausnahme... da dort das Hauptattribut des Magiers einem so nebenbei Bonuspunkte für Fertigkeiten verleiht, sind sie in der Hinsicht ziemlich gut aufgestellt, zumindest was Wissensfertigkeiten angeht -- und das passt doch gut zum Thema.

Ist sie nicht. Auch da kriegt der Magier nur dieselben Basisfertigkeitspunkte wie der Kämpfer oder Kleriker -- wenn also einer von denen zufällig auch dieselbe Intelligenz hat (was vielleicht nicht auf dem Standard-Spieleroptimierungsprogramm stehen mag, rein bevölkerungsstatistisch aber hier und da schon mal vorkommen sollte), stehen sie wieder gleichauf. Nix mit eingebautem Klassenbildungsvorteil oder so also.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 1.12.2023 | 09:35
Also sorry, das ist doch Quatsch. Kein Kämpfer ever hat bereits auf niedrigen Stufen Int 20+. Doesn't happen. (Vielleicht mal irgendwann, wenn irgendwo ein Headband of Intellect zuviel gedroppt ist)

Das hat auch nichts mit "Standard-Spieleroptimierungsprogramm" zu tun -- wenn jemand mit derartiger Intelligenz gesegnet ist, hat er auch genug Intelligenz um sich gegen eine Karriere als Kämpfer zu entscheiden. Und selbst wenn wir das mal komplett ignorieren und sagen okay, aus irgendeinem Grund hier findet Albert Einstein hier es eine gute Idee, sich als Grunt in den Gräben zu verdingen -- dann wird er immer noch ein _beschissener_ Kämpfer sein.

Ja, der Wizard hat die gleiche Skill-Basis wie der Fighter, aber er kriegt GARANTIERT einen arschvoll Bonuspunkte darauf, und landet im Endeffekt bei einer Summe, die an manchen Rogue herankommt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 1.12.2023 | 09:55
Also sorry, das ist doch Quatsch. Kein Kämpfer ever hat bereits auf niedrigen Stufen Int 20+. Doesn't happen. (Vielleicht mal irgendwann, wenn irgendwo ein Headband of Intellect zuviel gedroppt ist)

Das hat auch nichts mit "Standard-Spieleroptimierungsprogramm" zu tun -- wenn jemand mit derartiger Intelligenz gesegnet ist, hat er auch genug Intelligenz um sich gegen eine Karriere als Kämpfer zu entscheiden. Und selbst wenn wir das mal komplett ignorieren und sagen okay, aus irgendeinem Grund hier findet Albert Einstein hier es eine gute Idee, sich als Grunt in den Gräben zu verdingen -- dann wird er immer noch ein _beschissener_ Kämpfer sein.

Ja, der Wizard hat die gleiche Skill-Basis wie der Fighter, aber er kriegt GARANTIERT einen arschvoll Bonuspunkte darauf, und landet im Endeffekt bei einer Summe, die an manchen Rogue herankommt.

...merkst Du was? Du gehst hier schon automatisch davon aus, daß jeder in D&D3-Land, auch sämtliche NSC, ein Punkteverteilschema oder Standardarray benutzt, so daß hohe Intelligenz automatisch einen Mangel irgendwo anders bedingt. Das ist aber weder in der Realität noch (insbesondere bei D&D, wo ja immer auch die "Einfach auswürfeln!"-Option zumindest im Hintergrund noch mitschwingt) in der Spielwelt überhaupt zwingend der Fall...weit genug indoktriniert, um das aus den Augen zu verlieren, wärst Du also anscheinend schon mal. ;)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 1.12.2023 | 10:57
Nö, mitnichten. Aber wenn du vom Schicksal (Würfel) begünstigt hohe Stärke UND hohe Intelligenz hast, bist du auch nach wie vor intelligent genug, um kein Fighter zu sein. Sondern, da wir ja hier im Moment über die 3E reden, zB ein Warblade oder Magus oder Warder oder was auch immer eine Str- und Int-Synergie bietet. [mal davon abgesehen dass 2 dieser 3 Klassen auch eine höhere Skillbasis bekommen]

Klar, auch IRL hat nicht jeder den Ehrgeiz oder die Möglichkeit, selbst mit den geeigneten Anlagen (Int) die prestigeträchtigste oder bestbezahlte Karriere zu ergreifen (gerne genannt: Arzt, Ingenieur, Professor...). Aber ob er dann Frontschwein werden will? Zweifel.

Und mal den umgekehrten Fall betrachtet -- Wizard der nur mittelmäßige Int hat, aber aus irgendwelchen Gründen trotzdem Magier geworden ist -- der hat sowieso ganz andere Probleme, als sich um seine Skillpunkte Sorgen zu machen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 1.12.2023 | 11:18
Nö, mitnichten. Aber wenn du vom Schicksal (Würfel) begünstigt hohe Stärke UND hohe Intelligenz hast, bist du auch nach wie vor intelligent genug, um kein Fighter zu sein.

Reden wir hier gerade über Intelligenz...oder über Weisheit? ~;D
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 1.12.2023 | 11:33
Reden wir hier gerade über Intelligenz...oder über Weisheit? ~;D

Da geht es um Monks.  ;D
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 1.12.2023 | 12:20
Um mal zu D&D 5e zurück zu kommen: zumindest ist es schade, dass man zwar rudimentäre Teile der Warlord Klasse in den Kämpfer übernommen hat, aber die dadurch möglichen Klassenoptionen nicht. Eben zum Beispiel einen nichtmagischen Nahkämpfer der gerade aufgrund seiner Intelligenz oder seines Charisma effektiv ist.

Das macht Charaktere wesentlich gleichförmigiger. Gilt aber natürlich nicht nur für die Nichtzauberer, auch wenn man es bei diesen sicher am meisten merkt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 2.12.2023 | 00:00
...merkst Du was? Du gehst hier schon automatisch davon aus, daß jeder in D&D3-Land, auch sämtliche NSC, ein Punkteverteilschema oder Standardarray benutzt, so daß hohe Intelligenz automatisch einen Mangel irgendwo anders bedingt.

Also wenn man über Charaktererschaffungsregeln redet kann man auch schonmal davon ausgehen dass man sich in erster Linie SCs die tatsächlich gespielt werden anschaut. Man muss nicht immer dazu sagen dass es auch NPCs und seltene SCs geben mag bei denen das anders ist.

Ein Kämpfer mit hoher Intelligenz wäre traditionell ein General oder Feldherr, was ja durchaus eine spannende Karriere ist. Insofern passt hier der Hinweis auf den Warlord. Es wäre auch durchaus denkbar dass jemand eine solche Klasse, vermutlich mit Str und Int (so wie der Monk Dex und Wis verwendet) baut. Aber das hat in D&D weder eine grosse Tradition, noch ist besonders zwingend in einer kleinen Gruppe einen General zu haben. Insofern halte ich das fehlen einer solchen Klasse nicht für eine Schwachstelle.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 2.12.2023 | 01:01
Stimmt, aber diese Tangente kam ja eigentlich eher aus der Frage hervor, ob Wizards nun traditionell rein magische Fachidioten oder breiter gebildet sind. ;)
Wenn wir das nochmal über die Editionen resümieren:

vor AD&D: gab es afaik keine Fertigkeiten
AD&D(2): Mage und Cleric starten mit 4 Nonweapon Proficiencies, Fighter und Thief jeweils mit 3. Alle Klassen erhalten mit steigendem Level zusätzliche NWP, aber da wird es schwierig zu vergleichen, da die Klassen unterschiedlich schnell aufsteigen; hier ist der Mage auch in der Mitte. Achja und Thief Skills sind von NWP komplett entkoppelt.
--> Mages unterm Strich leicht überdurchschnittlich (was nicht viel heißen will)
3E: Wizard dank Int-Bonus sehr gut dabei, liegen im Bereich von Skillmonkey-Klassen (zB in PF auf Level 1 bis zu 9 Skillpunkte möglich)
4E: keine Ahnung =)
5E: Wizards erhalten das absolute Minimum an Skills und dabei bleibt es auch

Also kurz, ich kann hier keine Tradition des "Fachidiotentums" erkennen. 4E mal mangels Kenntnis ausgeklammert, gibt es vielmehr überhaupt keine Ed außer 5E, in der Wizards unterdurchschnittlich viele Skills lernen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 2.12.2023 | 10:01
In D&D 1 haben wir Skills gekriegt. Ich weiß aber nicht, ob der SL das reingebacken hat oder das wirklich offizielle Regeln waren. Zumal wir eine Monster-Gruppe waren.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 2.12.2023 | 11:19
In Basic D&D wurden in den späten 1980ern Fertigkeiten eingeführt. Sie tauchten zum ersten Mal in den Gazeteer- und den Creature Crucible-Bänden auf und waren eindeutig eine vereinfachte form des AD&D2-Fertigekitssystems. Für alle Klassen gab es die gleiche Anzahl von Fertigkeitspunkten. Alle paar Stufen erhielt man einen weiteren Fertigkeitspunkt. Charaktere mit hoher Intelligenz erhielten zusätzliche Fertigkeitspunkte in Höhe des Intelligenzbonus.

In 4e hatte man je nach Klasse Übung in drei bis sechs Fertigkeiten, wobei oft eine Fertigkeit vorgegeben war und man den Rest aus einer Liste auswählen durfte. Alle Rassen (außer Menschen) hatten zusätzlich zwei Fertigkeiten, auf die sie jeweils einen Bonus von +2 erhielten. Menschen erhielten Übung in einer zusätzlichen Fertigkeit. Magier lagen mit Übung in vier Fertigkeiten im Mittelfeld, nur Waldläufer (5) und Spitzbuben (6) hatten Übung in mehr Fertigkeiten und nur Kämpfer Übung weniger. Übung in einer Fertigkeit brachte nur einen Bonus von +5 auf Fertigkeitsproben. Der grundlegende Fertigkeistwert berechnete sich aus den Übungsbonus, der halben Stufe und den Eigenschaftsbonus. (Dies ähnelt doch stark dem Fertigkeitssystem von PF2, oder?)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 2.12.2023 | 11:35
In Basic D&D wurden in den späten 1980ern Fertigkeiten eingeführt. Sie tauchten zum ersten Mal in den Gazeteer- und den Creature Crucible-Bänden auf und waren eindeutig eine vereinfachte form des AD&D2-Fertigekitssystems. Für alle Klassen gab es die gleiche Anzahl von Fertigkeitspunkten. Alle paar Stufen erhielt man einen weiteren Fertigkeitspunkt. Charaktere mit hoher Intelligenz erhielten zusätzliche Fertigkeitspunkte in Höhe des Intelligenzbonus.

Aha, wieder was gelernt!
Heisst also, da sicher auch in BDD Intelligenz für Magier und nur für Magier das Hauptattribut ist, sind sie sogar die einzige Klasse, die am ehesten mehr Fertigkeiten bekommt als alle anderen.

Zitat
In 4e hatte man [...]
(Dies ähnelt doch stark dem Fertigkeitssystem von PF2, oder?)

Ein klein wenig. In PF2 bekommt man auch eine Anzahl von geübten Fertigkeiten nach Klasse. Jede Fertigkeit, ob geübt oder ungeübt, bekommt einen Bonus in Höhe der Charakterstufe. Ungeübt erhält einen Malus von -3 oder so, geübt ist +0, und dann kann man noch im Lauf der Zeit einzelne Fertigkeiten steigern (Experte - Meister - Legendär), wobei jede Stufe kumulativ +2 gibt.

Heisst also, ein Level 7 Charakter mit Dex 14 ohne Übung in Heimlichkeit kann besser schleichen als ein Level 1 Charakter mit Dex 18 und Übung in dieser Fertigkeit.


Edit: stimmt so nicht, da habe ich die Regel-Stände von Beta und Finalversion miteinander vermischt
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 2.12.2023 | 12:02
Aha, wieder was gelernt!
Heisst also, da sicher auch in BDD Intelligenz für Magier und nur für Magier das Hauptattribut ist, sind sie sogar die einzige Klasse, die am ehesten mehr Fertigkeiten bekommt als alle anderen.
Jein.

Ein klein wenig. In PF2 bekommt man auch eine Anzahl von geübten Fertigkeiten nach Klasse. Jede Fertigkeit, ob geübt oder ungeübt, bekommt einen Bonus in Höhe der Charakterstufe. Ungeübt erhält einen Malus von -3 oder so, geübt ist +0, und dann kann man noch im Lauf der Zeit einzelne Fertigkeiten steigern (Experte - Meister - Legendär), wobei jede Stufe kumulativ +2 gibt.

Heisst also, ein Level 7 Charakter mit Dex 14 ohne Übung in Heimlichkeit kann besser schleichen als ein Level 1 Charakter mit Dex 18 und Übung in dieser Fertigkeit.
Das ist sogar noch schlimmer! Bei 4e war der Unterschied zwischen geübt und ungeübt 5 Punkte. Um diese fünf Punkte auszugleichen brauchte es insgesamt 10 Stufen und Eigenschaftspunkte.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 2.12.2023 | 12:09
Jein.
Das ist sogar noch schlimmer! Bei 4e war der Unterschied zwischen geübt und ungeübt 5 Punkte. Um diese fünf Punkte auszugleichen brauchte es insgesamt 10 Stufen und Eigenschaftspunkte.

Technisch gesehen gibt es ja auch in der 4e noch Stufen über geübt und manche Anwendungen von Skills kann man so oder so als ungeübter Charakter nie machen, egal wie der Bonus ist. Skill Powers und Co. haben da dann ebenfalls noch ihren Einfluss. Die zehn Stufen allein lassen also noch niemanden es "genauso gut" machen wie jemand anderen der sich wirklich darauf fokussiert.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 2.12.2023 | 13:20
Technisch gesehen gibt es ja auch in der 4e noch Stufen über geübt und manche Anwendungen von Skills kann man so oder so als ungeübter Charakter nie machen, egal wie der Bonus ist. Skill Powers und Co. haben da dann ebenfalls noch ihren Einfluss. Die zehn Stufen allein lassen also noch niemanden es "genauso gut" machen wie jemand anderen der sich wirklich darauf fokussiert.
Trotzdem ist PF2 auf diesem Gebiet schlimmer als 4e. Paizo hat es wirklich geschafft, eine Regel von 4e, die damals schon bei einigen nicht gut ankam, zu verschlimmbessern.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 2.12.2023 | 13:31
Ich weoß nicht ob das hier schon angesprochen wurde, aber wein weiterer schwachpunkt ist mMn das Skalieren bei Schadenszaubern und vorallem auch das Verhältnis des Schadens von Single Target damage spells zum Multi Target damage spells, wobei dei Multi Targt spells oft ähnoich viel oder sogar mehr schaden machen als die Single target spells.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 2.12.2023 | 13:37
Mit der 4E-Handhabung von Fertigkeiten war ich eigentlich ganz einverstanden. +5 auf alles, was man formell gelernt hat, ist wenigstens ein Bonus, den man auch auf der W20-Skala merkt, und ansonsten wurde man ohnehin im Laufe der Zeit und Entwicklung in allem langsam besser, egal, ob ausdrücklich trainiert oder nicht.

Zum Vergleich: in der 5. Edition muß ich für denselben Übungsbonus erst mal auf Stufe 13 kommen, was vermutlich so einige Kampagnen insgesamt schon nie erreichen, und für die nicht eigens trainierten Anwendungen kriegte ich außer vielleicht durch die eine oder andere Attributssteigerung meist gleich gar nix. ;)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: bestseb am 2.12.2023 | 14:28
Die Regeln bezüglich Pathfinder 2 und den Skills sind hier leider falsch dargestellt worden.

Tatsächlich ist es so:

Der üngeübte Level 7 Charakter mit Dex 14 aus dem Beispiel weiter oben hätte also lediglich +2 auf Heimlichkeit während der geübte Level 1 Charakter mit Dex 18 auf Heimlichkeit +7 kommt (Level 1 + geübt 2 + Mod 4).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 2.12.2023 | 17:29
In der D&D 1 Rules Cyclopedia vom Jahr 1991 sind Skills drin. AD&D 1 hatte ein rudimentäres Skillsystem meines Wissens mit den Unearthed Arcana Buch eingeführt.

Netter Artikel in der Gamestar (https://www.gamestar.de/artikel/dungeons-dragons-groessten-rollenspiel-welt-nicht-funktioniert,3404824.html) vor allem betreffend der Qualität der Abenteuer. Da ist schon etwas dran, weil für einige offizielle D&D 5e Abenteuer quasi Fanmade Kompendiums existieren, die Klarheit und Verbesserungen ins Abenteuer bringen sollen. Da ich auch Spielleiter bin und gerade eins dieser Abenteuer spielleite und auch schon Sachen über andere Abenteuer gehört habe, muss ich dem durchaus schon beipflichten. D&D 5e ist gut, aber es gibt Systeme, die können es besser.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 2.12.2023 | 18:57
Die Regeln bezüglich Pathfinder 2 und den Skills sind hier leider falsch dargestellt worden.

Tatsächlich ist es so:
  • Ungeübt: nur den Attributs-Modifikator
  • Geübt: +2 + Level
  • Experte: +4 + Level
  • Meister: +6 + Level
  • Legendär: +8 + Level

Der üngeübte Level 7 Charakter mit Dex 14 aus dem Beispiel weiter oben hätte also lediglich +2 auf Heimlichkeit während der geübte Level 1 Charakter mit Dex 18 auf Heimlichkeit +7 kommt (Level 1 + geübt 2 + Mod 4).

Oh, es ist sehr gut möglich, dass das eine Änderung zwischen der Beta und der finalen Version ist, die mir entgangen ist. (In der Beta war sogar jede Proficiency-Stufe nur 1 Punkt wert, also der Unterschied zwischen "Trained" und "Legendary" betrug lediglich schlappe +3, und Untrained gab die genannten -3). Demnach wäre die Zusammenfassung, die ich weiter oben geschrieben habe, ein unvollständiger Mischmasch aus Beta und Final. ;)

Das ist natürlich dann eine ziemlich radikale Änderung, die das PF2-Skillsystem wiederum fast identisch mit 5E macht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: unicum am 2.12.2023 | 19:11
Das Netz meinte gerade zu mir das könnte mich interessieren:

https://www.gamestar.de/artikel/dungeons-dragons-groessten-rollenspiel-welt-nicht-funktioniert,3404824.html

Ich muss dazu aber sagen das ich die Meinung nicht unbedingt teile.
Mháire Stritter hat da imho einen sehr eingeschränkte eigene sichtweise auf D&D.
Ich vermute nämlich das es da draussen eben auch eine Blase gibt die durchasu Spass daran hat D&D so zu spielen wie die Abenteuer es eben hergeben. Nicht jeder braucht das Characterplay das sie präferiert und das ihr dabei fehlt.

Wie schrieb Robin Laws in seinem GM Handreichungen - den Spielstiel "Kick in the Door Style of Play" wie es auch vom Munchkin Kartenspiel presifliert wird.

Ich denke das gibt es durchaus auch da draussen und man sollte das vieleicht nicht unterschätzen nur weil es eine andere Blase im Rollenspiel ist.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 2.12.2023 | 19:50
Ist halt das Grundproblem. Besseres Layout ohne Textwüsten? Hatte D&D schon mal. Mehr Spielleiterfreundlichkeit? Hatte D&D schon mal. Breiterer Spielfokus? Gabs schon mal. Mehr Charakterspiel? Ist toll, man könnte den Charakteren mehr Individualisierungsmöglichkeiten geben. Doch das gabs halt schon mal.

Und ist krachend gescheitert. Während man mit engerem Spielfokus, weniger Spielleiterhilfen und mehr Einschränkungen Erfolg hat.

D&D 5e hat eine Menge Schwachstellen, aber diese konkreten Vorwürfe machen halt wenig Sinn, es sind bewusste Designentscheidungen um sich auf eine andere Spielweise zu fokussieren.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 2.12.2023 | 19:52
In der D&D 1 Rules Cyclopedia vom Jahr 1991 sind Skills drin. AD&D 1 hatte ein rudimentäres Skillsystem meines Wissens mit den Unearthed Arcana Buch eingeführt.

Netter Artikel in der Gamestar (https://www.gamestar.de/artikel/dungeons-dragons-groessten-rollenspiel-welt-nicht-funktioniert,3404824.html) vor allem betreffend der Qualität der Abenteuer. Da ist schon etwas dran, weil für einige offizielle D&D 5e Abenteuer quasi Fanmade Kompendiums existieren, die Klarheit und Verbesserungen ins Abenteuer bringen sollen. Da ich auch Spielleiter bin und gerade eins dieser Abenteuer spielleite und auch schon Sachen über andere Abenteuer gehört habe, muss ich dem durchaus schon beipflichten. D&D 5e ist gut, aber es gibt Systeme, die können es besser.
Es kommt immer darauf an, was man spielen will. außerdem sind viele Rollenspiele, die es "besser" können, auch deutlich komplexer. das gute von D&D 5e sind nun einmal seine wirklich einfachen Regeln. Es gibt zwar rein narrative Rollenspiele, mit einfacheren Regeln, aber diese wurden aber für einen ganz anderen Spielstil entwickelt, der vielleicht in allen liegt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 2.12.2023 | 20:59
Ist halt das Grundproblem. Besseres Layout ohne Textwüsten? Hatte D&D schon mal. Mehr Spielleiterfreundlichkeit? Hatte D&D schon mal. Breiterer Spielfokus? Gabs schon mal. Mehr Charakterspiel? Ist toll, man könnte den Charakteren mehr Individualisierungsmöglichkeiten geben. Doch das gabs halt schon mal.

Und ist krachend gescheitert. Während man mit engerem Spielfokus, weniger Spielleiterhilfen und mehr Einschränkungen Erfolg hat.

D&D 5e hat eine Menge Schwachstellen, aber diese konkreten Vorwürfe machen halt wenig Sinn, es sind bewusste Designentscheidungen um sich auf eine andere Spielweise zu fokussieren.

Schlechtes Layout ist 'ne bewußte Designentscheidung? Na, wenn dem so ist und es auch noch Erfolg beschert, dann haben die Leute bei WizBro, die die Kundschaft nur als lästiges Hindernis zwischen sich und deren Geld sehen, vielleicht doch recht... :think:

Die anderen Punkte sind sicher eher Geschmackssache, schließlich werden einige von denen gerade die Sorte Spieler ansprechen, die Computerrollenspiele vor der Tabletopversion kennengelernt haben und also Dinge wie bestenfalls zweidimensionale NSC, große Dungeons zum Durchschlachten, und "dicke Publikationen" bereits gewöhnt sind -- und auch wenn das am Tisch nicht unbedingt meine Sache wäre, ist es deswegen noch lange keine grundsätzlich "falsche" Art, einfach Spaß zu haben. Aber seine Bücher einigermaßen anwenderfreundlich zu gestalten, sollte mMn einfach zum Handwerk gehören.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: unicum am 2.12.2023 | 21:46
Ist immer so eine Sache - was für den einen "Schwachstellen" sind, ist für andere vieleicht genau das was sie haben wollen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: unicum am 2.12.2023 | 21:50
Schlechtes Layout ist 'ne bewußte Designentscheidung? Na, wenn dem so ist und es auch noch Erfolg beschert, dann haben die Leute bei WizBro, die die Kundschaft nur als lästiges Hindernis zwischen sich und deren Geld sehen, vielleicht doch recht... :think:

Vieleicht sollte ich mir doch mal so ein Ding genauer anschauen,... nach dem motto wenn ich mir gestern schon zumindest zum teil eine Schlefatz folge auf Tele 5 angesehen habe könnte man sich ja auch mal ein D&D5 "Dings" anschauen, was wäre denn da zu empfehlen um die abgründe des Hasbro Layoutes in vollen Zügen auszukosten?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: bestseb am 2.12.2023 | 21:58
Das ist natürlich dann eine ziemlich radikale Änderung, die das PF2-Skillsystem wiederum fast identisch mit 5E macht.
Grundsätzlich ja, wobei die Kluft zwischen Ungeübten und Leuten, die gut sind in dem was sie tun, bei PF2 stärker auseinander geht als bei 5E. Um bei deinem Beispiel oben zu bleiben: dem ungeübte Level 7 Char mit 14 Dex und seiner +2 auf Stealth könnte ein Level 7 Rogue mit +17 auf Stealth gegenüber stehen (4 [Dex 18] + Proficiency: 7 [Level] + 6 [Master]).

Und dann nehme ich mal examplarisch eine Level 7 Kreatur, z.B. einen Hill Giant, und schaue mir dessen Perception an: +13. Daraus folgt ein Mindestwurf von 23 [10 + 13 Perception], um an dem Hill Giant unbemerkt ranzuschleichen. Ein Wurf, den der Rogue oben mit einer 6 auf dem D20 schafft, der Ungeübte hingegen nur mit einer glücklichen Nat20 überhaupt schaffen kann.

Und dass ist für mich schon ein Unterschied zur 5E. Da hatte ich bei Skillchecks mit dem Standard-DC 15 oft das Erlebnis, dass der eigentlich in diesem Bereich gute Char die Probe nicht geschafft hat, während ein "Fachfremder" erfolgreich war.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 2.12.2023 | 22:02
Das ist natürlich dann eine ziemlich radikale Änderung, die das PF2-Skillsystem wiederum fast identisch mit 5E macht.

Das ist ja mal eine Aussage, die gar nicht stimmt. Das PF2 Skillsystem ist deutlich flexibler als das der 5e. Vor allem ändert es sich signifikant beim Leveln durch die für alle fest verdrahteten Skillfeats. Das 5e System ändert sich ja im Laufe des Spiels eigentlich nicht mehr, mit ganz wenigen Ausnahmen bei ausgewählten Klassen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 2.12.2023 | 22:26
Okay, ich hatte den Gedanken nicht ganz zu Ende gedacht. Was ich meinte ist, dass halt ein Skill immer entweder Ungeübt oder Geübt (oder besser) ist, und es somit keinerlei Gradient zwischen "+/-0" und "voller Bonus" existiert - auch wenn natürlich in 5E der Unterschied nicht so riesig wird. Auch wenn man auf die eine oder andere Weise auf höheren Stufen neue Skills wählen darf, springen die entsprechend abrupt von nix auf voll.

Da stehen ja 5E und PF2 auch nicht alleine mit da, zB Legend D20 macht es genauso. Ich hatte da mal eine Hausregel entworfen, dergestalt, dass man alle paar Stufen einen "Skill Bump" bekommt, und mit dem kann man entweder einen neuen Skill auf "halbem Level" lernen, oder von "halber Level" auf "voller Level" bringen, oder wenn man ihn schon "voll" gelernt hat, noch einen Fokus draufsetzen (also bei PF2: einen Proficiency-Grad raufgehen).

Dass ich persönlich das alles nicht mag, und es durchaus bevorzuge wenn ich meine Skills pünktchenweise micromanagen kann, hatte ich ja neulich schonmal andernorts beschrieben.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 2.12.2023 | 22:54
Grundsätzlich ja, wobei die Kluft zwischen Ungeübten und Leuten, die gut sind in dem was sie tun

Das ist sicher richtig. Ob das Sinn macht hängt vom konkreten Skill ab. Ich finde nicht dass der Röntgenblick-Riese der normale SCs quasi immer sieht ein gutes Argument für die grosse Kluft ist.

Was die Anzahl der Skills pro SC angeht  hängt es auch von konkreten Skills ab. Mehr Wissensfertigkeiten für hohe Int sind nachvollziehbar, aber andererseits ist man ja mit hoher Int in Wissensfertigkeiten schon besser. Und mehr Bewegungsfertigkeiten für hohe Int machen irgendwie nicht so wirklich Sinn. Insofern finde ich die 4 Skills für alle (und Extra für Barde, Ranger, Rogue) in 5E eigentlich recht ok. Allerdings wäre eine offizielle Optionalregel für punkteweise Verteilung ganz nett gewesen. Wäre auch kein wirkliches Problem weil es ja kein trained only mehr gibt.

Ich weoß nicht ob das hier schon angesprochen wurde, aber wein weiterer schwachpunkt ist mMn das Skalieren bei Schadenszaubern und vorallem auch das Verhältnis des Schadens von Single Target damage spells zum Multi Target damage spells, wobei dei Multi Targt spells oft ähnoich viel oder sogar mehr schaden machen als die Single target spells.

Flächensprüche sind der Job der Magier. Single target Spells sind Verlegenheitsoptionen. Aber es macht schon Sinn dass sie nicht besser sind damit Magier den Kriegern nicht die Show stehlen. Und wirklich mehr machen Flächensprüche ja auch normalerweise nicht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: bestseb am 3.12.2023 | 20:31
Das ist sicher richtig. Ob das Sinn macht hängt vom konkreten Skill ab. Ich finde nicht dass der Röntgenblick-Riese der normale SCs quasi immer sieht ein gutes Argument für die grosse Kluft ist.
Nee, da gibt es bestimmt sinnigere Beispiele, wo Expertentum sich klarer bemerkbar machen sollte, z.B. die Wissensfertigkeiten oder von mir aus auch Diebeskunst/Schlösserknacken.

Mir ging es allerdings eher um die Darstellung, dass PF2E und D&D 5E mit ihren jeweiligen Skillsystemen unterschiedliches Spielgefühl produzieren. Und dass so etwas (also die Kluft) durchaus von Teilen der Spielerschaft gewünscht wird, sieht man ja an Beiträgen zur 5E wie "unser Cleric ist der bessere Fährtenleser als der Ranger obwohl das ja eigentlich in dessen ureigenem Zuständigkeitsbereich liegen sollte" (paraphrasiert, aber so ähnlich schon in der Diskussion gefallen).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 3.12.2023 | 23:29
Jap, ist ja auch so. Die Werte liegen halt zu nah beieinander, und selbst wenn auf dem Papier der Ranger 1, 2 Pünktchen besser ist als der (ungelernte) Cleric, ist der Random-Faktor einfach zu extrem. Im laufenden Spiel kommt es dann durch diesen Würfel-Karneval viel zu leicht vor, dass der Rogar der Krieger sich den Rücken zerrt und Ambrose der Magier das Fallgitter hochstemmt. Und wenn die Werte eh schon so nah beieinander liegen wie zB bei Cleric und Ranger, muss der Würfel dafür ja gar nicht extrem fallen, sondern einfach bei dem einen ne 9 und beim anderen ne 11 zeigen, damit spielintern Verkehrte Welt angesagt ist.

Und mal ehrlich, stellt euch den Anfang einer Kampagne vor, die Spieler lernen die Figuren (und diese einander) gerade erst kennen, der Ranger darf ein paar Spuren folgen -- und haut die ersten 2 Würfe in den Sack; ich garantiere euch der hat für den Rest der Kampagne den Ruf "Robin Holzauge, der Waldläufer der den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht" weg.
Und das alles im Prinzip nur, weil es kein Take 10 gibt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: gunware am 3.12.2023 | 23:59
Und das alles im Prinzip nur, weil es kein Take 10 gibt.
Man kann an dessen Stelle den Passiv Wurf benutzen. Gerade bei solchen Aktionen, die hier als Beispiele kommen, habe ich es meistens auch gemacht. Das Würfeln kam an die Reihe, falls der passive Wurf nicht gereicht hätte.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 4.12.2023 | 00:17
Vom Effekt her ja, widerspricht aber ein bisschen der Semantik von "passiv". "Ich lese passiv Spuren." - "Ich baue passiv ein Lager auf" - "Ich klettere passiv auf den Berg" - "Ich richte passiv mein Tier ab" - "Ich täusche ihn passiv".
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 4.12.2023 | 00:18
Man kann an dessen Stelle den Passiv Wurf benutzen. Gerade bei solchen Aktionen, die hier als Beispiele kommen, habe ich es meistens auch gemacht. Das Würfeln kam an die Reihe, falls der passive Wurf nicht gereicht hätte.

Was dann natürlich wieder auf "gewürfelt wird nur dann, wenn die Erfolgschance eh schon höchstens 50% beträgt" hinausläuft -- denn für 55% oder mehr (gewürfelte 10 oder niedriger würde reichen) gibt mir der passive Wurf den Erfolg ja automatisch.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 4.12.2023 | 00:34
Aja, das ist die andere Seite - das Ubiquity-Syndrom. Jedes Mal wenn du nach einem Wurf gefragt wirst, ist es wahrscheinlicher, dass du verkackst, als dass du es schaffst. Aber das ist halt die rechnerische Konsequenz von "Take 10", auch wenn man es anders nennt.
Wobei ich das Hauptproblem da vielmehr darin sehe, wie es bei den Spielern schnell rüberkommt  - selbst wenn die die Regelhandhabung theoretisch kennen, zieht das Gehirn dann doch oft unterbewusst andere Schlüsse:
- "Na toller SL, jedes Mal wenn ich würfeln soll macht er die Proben so schwer, dass ich sie nur mit Glück schaffen kann"
- "Und jetzt wird wieder gehandwedelt, dass der Waldläufer der Spur einfach so ohne zu würfeln folgen kann, weil wenn er würfeln müsste tät er's verkacken"

Das kann zwar theoretisch auch zB in 3E so passieren, aber da es dort doch erheblich leichter ist, seine Skills zu optimieren -- damit meine ich nicht unbedingt "maximieren" sondern uU einfach "auf genau den Wert heben, dass ich mit Take 10 genau DC X schaffe" -- habe ich das da nie als Problem wahrgenommen.
Ansonsten habe ich da auch kein Rezept, wie man diese beiden Gegensätze unter einen Hut bekommt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 4.12.2023 | 00:56
Nee, da gibt es bestimmt sinnigere Beispiele, wo Expertentum sich klarer bemerkbar machen sollte, z.B. die Wissensfertigkeiten oder von mir aus auch Diebeskunst/Schlösserknacken.

Klar. Das ist je nachdem unterschiedlich. Aber die Tatsache dass alle Skills mit derselben Mechanik abgewickelt werden schafft da halt ein Problem. Entweder sind einige Skills zu berechenbar oder einige sind zu unberechenbar.

Mir ging es allerdings eher um die Darstellung, dass PF2E und D&D 5E mit ihren jeweiligen Skillsystemen unterschiedliches Spielgefühl produzieren.

Zumindest ist es ein anderes implizites Verständniss davon was ein Skill darstellen soll. 

Und dass so etwas (also die Kluft) durchaus von Teilen der Spielerschaft gewünscht wird, sieht man ja an Beiträgen zur 5E wie

Jo. Andererseits führen 3E Skills mit ihrer Berechenbarkeit auch zu massenweise lächerlichen Ergebnissen. Kommt im Endeffekt vor allem darauf an wo man grade hinschaut.

Und mal ehrlich, stellt euch den Anfang einer Kampagne vor, die Spieler lernen die Figuren (und diese einander) gerade erst kennen, der Ranger darf ein paar Spuren folgen -- und haut die ersten 2 Würfe in den Sack; ich garantiere euch der hat für den Rest der Kampagne den Ruf "Robin Holzauge, der Waldläufer der den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht" weg.

Kommt drauf an wie man das beschreibt. "Die Spur verliert sich im Unterholz" klingt etwas besser als "Du bist zu blöd die Spur zu finden".
Allerdings ist auch 5E nicht besonders gut darin zu erklären wie oft gewürfelt werden soll/darf. Nach den DMG tracking Regeln würde der Ranger die Spur allerdings irgendwann wiederfinden sofern er die DC schaffen kann. Ist quasi sowas wie Take 20.


Und das alles im Prinzip nur, weil es kein Take 10 gibt.

Verstehe ich nicht. Wenn mit Take 10 die DC 15 beträgt, dann müsste ohne Take 10 die DC eine 6 sein. Ist das nicht der Fall dann stellt man nicht die gleiche Situation dar.   
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 4.12.2023 | 00:59
Aus meiner Sicht ist das Ganze letztendlich schlicht ein Problem der Kombination aus W20 mit entsprechender Verteilung einer- und daran nicht angemessen angepaßten Boni und Schwierigkeitsgraden andererseits. Dummerweise läßt sich daran aber speziell in der 5e schlecht rütteln, ohne die ganze "bounded accuracy", die ja ein Designziel war, wieder über Bord zu werfen -- die Spieler und ihre Charaktere sollen ja auch "Anfängermonster" länger respektieren, also müssen der SC-Kompetenz im Vergleich zu diesen eben Grenzen gesetzt werden. Und der Zwanzigseiter ist ohnehin längst heilige D&D-Kuh, die wird also ganz bestimmt nicht geschlachtet, um der Swinginess wenigstens so etwas abzuhelfen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 4.12.2023 | 01:20
Verstehe ich nicht. Wenn mit Take 10 die DC 15 beträgt, dann müsste ohne Take 10 die DC eine 6 sein. Ist das nicht der Fall dann stellt man nicht die gleiche Situation dar.

Nein. Der Unterschied wird offenbar, wenn du neben dem Char mit +5 auch einen mit +0 anschaust.
DC15 mit Take 10: der mit +5 schafft automatisch, der mit +0 hat 30% Würfelchance.
DC6 ohne Take 10: der mit +5 schafft es automatisch, der mit +0 hat 75% Würfelchance.

-

Nachtrag: ich nehme aber das "im Prinzip nur" zurück. Die Unzulänglichkeiten und Frustquellen des 5E Skillsystems liegen nicht "im Prinzip nur" an einem fehlenden Take 10, sondern an der Bounded Accuracy insgesamt mit ihren piddeligen Mini-Modifikatoren, schwacher Progression, geringen Unterschieden zwischen "gelernt und ungelernt", großer Würfelvarianz, und dann eben noch das fehlende Take 10 on top (wenn man nicht Passive Checks zweckentfremdet).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 4.12.2023 | 01:25
Aus meiner Sicht ist das Ganze letztendlich schlicht ein Problem der Kombination aus W20 mit entsprechender Verteilung einer- und daran nicht angemessen angepaßten Boni und Schwierigkeitsgraden andererseits. Dummerweise läßt sich daran aber speziell in der 5e schlecht rütteln, ohne die ganze "bounded accuracy", die ja ein Designziel war, wieder über Bord zu werfen

Bei Skills spielt bounded accuracy ja keine besondere Rolle, sonst gäbe es Expertise nicht. Und es wäre kein grosses Problem wenn Skills wie in 4E direkt +5 gäben anstatt +2.

Und der Zwanzigseiter ist ohnehin längst heilige D&D-Kuh, die wird also ganz bestimmt nicht geschlachtet, um der Swinginess wenigstens so etwas abzuhelfen.

Das wäre doch mit anderen Würfeln nicht anders. Es kommt nur auf die relative Höhe der Boni und DCs an.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 4.12.2023 | 01:41
Nein. Der Unterschied wird offenbar, wenn du neben dem Char mit +5 auch einen mit +0 anschaust.
DC15 mit Take 10: der mit +5 schafft automatisch, der mit +0 hat 30% Würfelchance.
DC6 ohne Take 10: der mit +5 schafft es automatisch, der mit +0 hat 75% Würfelchance.

Stimmt. Ich ging jetzt von einem SC mit +5 aus. Wenn ich glaube dass der die Aufgabe automatisch schaffen sollte, dann muss die DC halt 15 oder 6 sein, je nachdem, ob Take 10 erlaubt ist.

Aber ich sehe keinen Sinn in Take 10. Die original 3E Regel ist metagamig weil die Entscheidung nur Sinn macht wenn man die DC kennt.
Und auch mit Minimum 10 bekommt man einen merkwürdigen Sprung. Wenn die DC jetzt 16 ist wird automatisch schaffen plözlich zu 50% Fehlschlagchance. Das ist dann irgendwie slapstickhaft. Oder wie du sagst:  "Na toller SL, jedes Mal wenn ich würfeln soll macht er die Proben so schwer, dass ich sie nur mit Glück schaffen kann"

Dann doch lieber niedrige DCs für Sachen die SCs normalerweise schaffen sollten.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 4.12.2023 | 01:54
In der Praxis ist es ja eher so, dass man bei 1 fehlenden Pünktchen halt guckt, ob man den noch gerade auftreiben kann. Durch Guidance oder sowas. Aber letzten Endes stimmt es schon, irgendwann (wenn alle abgreifbaren Boni ausgereizt sind) hat man diesen abrupten Sprung zwischen 100% und 50%.
Das liegt aber, wie nobody@ schon sagte, an der Heiligen Kuh namens D20. Eine simple und elegante Lösung wäre hier, zumindest für Skill Checks den d20 durch d12+d8 zu ersetzen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 4.12.2023 | 06:29
Und das alles im Prinzip nur, weil es kein Take 10 gibt.

Eher: weil es zu wenige Möglichkeiten gibt Fertigkeiten einer Rolle mit konkreten Mechaniken zu versehen. Solange "hat einen leicht besseren Wert als XYZ" die einzige Unterscheidung ist welche den Fährtensucher von anderen Charakteren unterscheidet (bezogen auf das Fährtensuchen) wird es stehts zu der oben beschriebenen Problematik kommen können.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 4.12.2023 | 08:38
Wie ich mich oben schon verbessert habe, ist es eine Gemengelage. Mehr als fehlende Sondermechaniken stört mich da, dass auch der vermeintliche Vollprofi immer und immer wieder in den Sack hauen wird, weil das System es dezidiert so will.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 4.12.2023 | 08:50
Hattten wir doch schon gesagt, dass du einfach mit 2d10 oder 3d6 spielen kannst. Dann ist es automatisch weniger swingy.
Mir persönlich haben alle Klassen zu wenig Feats/ASIS.
Ich fand bei SW SAGA Edition die Unterteilung von Feats und Talenten ganz gut. So hattest du fast in jedem LvL irgendwas zum individualisieren deines Chars...
Und bei den Talenten gab's IIRC auch Talente die neben einer Kampfkomponente eine Skillanwendungskomponente hatten (also Bonuseffekte).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 4.12.2023 | 08:57
Mir persönlich haben alle Klassen zu wenig Feats/ASIS.

Dem schließe ich mich auch gerne an.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 4.12.2023 | 09:06
Das wäre doch mit anderen Würfeln nicht anders. Es kommt nur auf die relative Höhe der Boni und DCs an.

Es ist auch eine Frage der Verteilung. Mit nur einem Würfel beliebiger Seitenzahl ist jedes Extremergebnis genauso wahrscheinlich wie ein beliebiges anderes, mit zwei oder mehr aufaddierten dagegen kriege ich mehr Betonung aufs Mittelfeld, während die Chance auf Ausreißer am einen oder anderen Ende der Skala im Vergleich dazu sinkt. Dazu muß ich nur beispielsweise 1W12 mit 2W6 vergleichen -- da ist es ja auch nicht so, daß im letzteren Fall nur die 1 als Ergebnis wegfällt und ansonsten alles beim Alten bleibt. :)

Hattten wir doch schon gesagt, dass du einfach mit 2d10 oder 3d6 spielen kannst. Dann ist es automatisch weniger swingy.

Im Prinzip richtig. Nur bin halt ich persönlich längst nicht 5e-Fan genug, um das tatsächlich mal auszutesten und mich dann um den eventuellen Rattenschwanz an Nebenwirkungen zu kümmern (da benutze ich lieber gleich ein System, das mir von vornherein besser paßt, und klempnere nicht mit allen möglichen Hausregeln herum, nur, um bei der Marke D&D zu bleiben), und die Leute, die dafür mehr Begeisterung aufbringen als ich, bleiben mit guter Wahrscheinlichkeit beim W20, weil's halt so im Buch steht. Und das wiederum wird sich nicht ändern, weil Wizards aus ihrem Kaffeesatz ja herauslesen können, daß "die Kunden das so wollen".
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 4.12.2023 | 09:11
Also wir haben es mit D&D 3.5 mal gemacht also statt mit D20 mit 2D10 gewürfelt.
Da gab es gefühlt keinen großen Unterschied außer eben, dass man sich in seiner Nische kompetenter gefühlt hatte.
Aber wir haben D&D auch nicht so gespielt, wie es wahrscheinlich 90% der Gruppen spiel(t)en.
Insofern, weiß ich nicht, ob wir manche Zinken, die dadurch entstanden wären, einfach umschifft haben.

Ich hege auch die Vermutung, das bei 2D10 wirklich nichts angepasst werden muss. 3D6 könnte schon eher sein. Ok, Subklassen und builds, die mit Crits hantieren bedürfen wahrscheinlich einer kritischen Schau, aber spielt wirklich jemand Champion?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Andropinis am 4.12.2023 | 09:18
Habe jetzt gerade das hier vorgeschlagen bekommen. Schwachstellen der 5e von Mhaire Stritter:

Dungeons & Dragons: Es ist erschreckend, was beim größten Rollenspiel der Welt alles nicht funktioniert

Der Hype für D&D5 ist ungebrochen und wurde durch Baldur’s Gate 3 sogar noch weiter angefeuert. Aber Mháire findet: Dungeons& Dragons bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, weil es engstirnig an überholten Designkonzepten festhält....


https://www.gamestar.de/artikel/dungeons-dragons-groessten-rollenspiel-welt-nicht-funktioniert,3404824.html
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 4.12.2023 | 09:19
Ja habe ich auch schon gelesen. Finde die Kritiken aber eher an die DMs bzw Adventuremodule Autoren gerichtet.
Das ist keine echte Systemkritik.

Ok man könnte es auch als Kritik am System verstehen, dass die Regeln die in der Kritik fehlenden Aspekte nicht ausreichend unterstützt. Das wird aber so nicht wirklich gesagt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 4.12.2023 | 09:44
Ja, die einzige systembezogene Kritik ist "fehlende Social Skills", und da bin ich nicht so sicher ob ich dem zustimme.
Die Social Skills sind primär: deception, intimidation, persuasion, insight, vllt noch investigation.
Das ist halt stark konsolidiert, aber was soll denn da "fehlen"? Betrauert sie jetzt das Fehlen von "Betören" oder was?

Was sie da aber im Rest des Abschnitts eigentlich moniert, ist nicht eine zu geringe Anzahl der Social Skills - das würde ja wieder einen entsprechenden Rattenschwanz mit den Proficiencies etc nach sich ziehen - sondern eher, dass es keine Mechaniken wie "social combat" gibt. Also dass eine entsprechende Probe in 5E nach dem Schema F abläuft: "Würfle auf Persuasion DC 20 -- geschafft oder nicht geschafft -- Resultat A oder B". Statt dass zB "Schläge abgetauscht" werden oder was auch immer.

--
Edit: was mich eher anpisst, ist wieder eine Sache des Abenteuerdesigns. Bin schon in mehreren ABs über Szenen gestolpert, in denen eine _geschaffte_ Sozial-Probe sich _nachteilig_ für die Spieler ausgewirkt hat. Nicht nur in 5E, gabs auch früher schon, aber halt jetzt immer noch. Das ist wirklich aller-allergrottigstes Spieldesign, und die Verursacher gehören dafür mit Honig beschmiert auf einen Ameisenhaufen gebunden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 4.12.2023 | 09:50
Das ist ja so ein allgemeines Thema bei vielen klassischen RPG Systemen. Dass der Kampf als physischer Konflikt detaillierte Sonderregeln kriegt und soziale Konflikte eben nicht. Interessant ist aber, dass zumindest in meiner Erfahrung bei Systemen die Regeln für soziale Konflikte haben (Bsp ASoIaF RPG von Green Ronin) diese von den meisten Gruppen ignoriert werden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 4.12.2023 | 09:58
Interessant ist aber, dass zumindest in meiner Erfahrung bei Systemen die Regeln für soziale Konflikte haben (Bsp ASoIaF RPG von Green Ronin) diese von den meisten Gruppen ignoriert werden.
Weil sie in der Praxis auch meistens unnötig sind. Ich hab die weder bei TOR noch bei Genesys je gebraucht. Das Zeug ist offenbar als Hilfsmittel für Spieler, die nicht spielen, bzw. stumm herum sitzen gedacht. Hatte ich zum Glück noch nie.
Das Problem ist, dass damit wieder die Würfel entscheiden, und nicht der Spieler. Die Simplizität von D&D ist, dass man aufgrund dessen, was der Spieler tut und sagt, den DC anpassen kann, wenn man wirklich würfeln will. Mach ich z.B. regelmäßig beim Feilschen.
Oder man nutzt den Wurf zum Beschleunigen unwichtiger Szenen, wie eben das Einkaufen.

Langwieriges Würfeln im sozialen Konflikt ist im Endeffekt so spannend wie Zehennägel schneiden, IMHO.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 4.12.2023 | 10:20
Ich empfinde es ähnlich. Aber ich kann auch nachvollziehen, dass diese Disbalance zwischen der Handhabung der jeweiligen Konfliktarten jemanden stören kann. Gibt ja auch regelmäßig diskussionen darüber, dass dann sehr eloquente Spieler völlig uncharismatische Haudraufs spielen, aber dennoch in sozialen Situationen das Ruder übernehmen und umgekehrt stille Spieler kaum erfolgreich den redegewandten Barden spielen können.
Für Gamisten ist das halt doof.
Gibt wohl auch immer mehr gerade junge Spieler, die das wie beim Brettspiel sehen.

Das andere ist, dass man die Beschreibung ja auch dem Würfelergebnis anpassen kann. Die Situation hat man ja regelmäßig auch bei Kämpfen. Man kann sagen: "Ich hau ihn", Würfelt, AC geschafft, Schaden auswürfeln, SL streicht Punkte ab.
Oder man sagt: "Ich packe mein Schwert und greife den Orc mit weiten Schwüngen an, ich will sein stinkendes Grinsen aus seinem Gesicht fetzen!" SL:"Dein heftiger Angriff zeigt Wirkung, du versetzt ihm einige Wunden an Brust und Kopf, Blut fließt ihm ins Gesicht und sein Grinsen weicht einem grimmigen Knurren. Du hast ihn verletzt, aber er ist noch immer kampfbereit".

Im Prinzip könnte man aber auch ne Zwischenlösung mit Fortlaufender Probe machen. Als z.B: man braucht mehrere gewonnene Proben oder die margin of Success muss nach drei Proben ein Total von X erreichen etc.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 4.12.2023 | 10:35
Gibt ja auch regelmäßig diskussionen darüber, dass dann sehr eloquente Spieler völlig uncharismatische Haudraufs spielen, aber dennoch in sozialen Situationen das Ruder übernehmen und umgekehrt stille Spieler kaum erfolgreich den redegewandten Barden spielen können.
Tja, anders herum hat man dann den Char mit +0 Charisma (oder das Äquivalent), der aber einen Traumwurf hinlegt. In dem Moment, wo Würfel ins Spiel kommen, geht das eben in beide Richtungen.
Ich hab auch bei Genesys für gute Argumentation Boost-Dice in den Pool geworfen. Dazu muss der Spieler jetzt nicht unbedingt einen Monolog halten - wenn er/sie schlüssig erklären kann, warum sein Gegenüber wie gewünscht reagieren sollte, reicht mir das eigentlich.
Die Regeln für Audienzen bei TOR laufen im Endeffekt auch auf ein bloßes Würfeln raus - und wirklich spannend ist das nicht.

Im Prinzip geht diese Kritik ja immer in die Richtung "D&D kann nur Kampf". Dass die Philosophie aber auch sein kann "Es gibt nur Regeln die man auch wirklich braucht" scheint abwegig zu sein.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Bombshell am 4.12.2023 | 10:50
Netter Artikel in der Gamestar (https://www.gamestar.de/artikel/dungeons-dragons-groessten-rollenspiel-welt-nicht-funktioniert,3404824.html) vor allem betreffend der Qualität der Abenteuer.

https://www.gamestar.de/artikel/dungeons-dragons-groessten-rollenspiel-welt-nicht-funktioniert,3404824.html

https://www.gamestar.de/artikel/dungeons-dragons-groessten-rollenspiel-welt-nicht-funktioniert,3404824.html

Wow. Jetzt weiß ich warum manche Dinge so lange diskutiert werden. ;)

Wer den obigen Artikel nicht lesen will kann sich ja dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=rLfuPa9XOq8) ansehen, der Inhalt von beiden gleicht sich sehr.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 4.12.2023 | 10:50
Ja, klar kann ein guter SL das immer auch houserulen. Aber für Anfänger ist das halt nicht so gut zu beurteilen.
Wenn es eine klare Designentscheidung wäre, wäre es aber auch nicht übergreifend, weil man im Kampf ja eben anders damit umgeht eine Myriaden von Sonderregeln definiert.

Es wäre vielleicht schon anders, wenn man jedem Feat und Klassenfähigkeit neben der offensichtlichen Kampffunktion noch eine out of combat Ebene hinzufügen würde und evtl noch ein paar rein soziale Fähigkeiten hinzufügte.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 4.12.2023 | 11:03
@d20: der ist nicht swingy. Swingy ist allenfalls der Umgang damit. Der d20 ist sonst einfach nur eine ja/nein Abfrage der Wahrscheinlichkeit und eine 4 hat dieselbe Aussage wie eine 17, wenn der DC entsprechend niedrig genug liegt, dass beides ein Erfolg wäre, aka Erfolg zu 85%. Bei den im Spiel relevanten Werten sind die Erfolgsaussichten halt um 50% herum designt. Das kann man dem d20 nicht anlasten.

Was es swingy macht sind die unzweckmäßigen Boni, um Kompetenz abzubilden. Der Proficiency Bonus bleibt über weite Strecken ja bri +2/+3, sprich 10% / 15%. Eine Wahrscheinlichkeitssteigerung um 10% ist halt Käse, wenn das irgendein Training darstellen soll im Vergleich zu untrainierten Leuten. Und dann kommt noch dazu, dass der Ability Bonus im Prinzip viel wichtiger ist als Proficiency, weil man da auch auf niedrigen Stufen mehr Bonus mit rauskitzelt. Es ist für Krieger z.B. einfach gesagt viel wichtiger stark zu sein, als wirklich kämpfen zu können. Das ist das imo problematische Vermächtnis der 3e.

Die 5e ist insofern sehr schlecht um den d20 herum designt worden, imo. Advantage / Disadvantage macht es dabei NOCH schlimmer, weil da außer dem DC noch eine zweite Stellschraube an der Wahrscheinlichkeit arbeitet.

Sinnvoll wäre imo den Proficiency Bonus zu verdreifachen und den Ability Bonus runterzuschrauben oder gänzlich zu streichen. Aber dann wären hochlevelige SC halt wirklich kompetent, was sich mit der gewünschten BA beißt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 4.12.2023 | 11:12
Zitat von:  "Artikel in der Gamestar "
Viele NSCs (oder NPCs) in offiziellen Kampagnen haben in etwa so viel Charme wie eine Excel-Tabelle. Dabei sind das doch die Figuren, mit denen die SL die Spielwelt lebendig machen muss. Manchmal bekommen sie ein Bild, ansonsten bestehen sie bei D&D5 oft nur aus Namen und Werten.  Anregungen, wie man diese Charaktere als Spielleitung mit Leben füllen kann, gibt es fast nie.
Vielleicht klingt das jetzt arrogant - aber wozu bräuchte man solche "Anregungen"? Wenn ich als SL den Char X auf eine bestimmte Weise anlege, dann muss das nicht die selbe sein wie von einem anderen SL. Braucht man echt eine "Anleitung zur Fantasie", oder wie verstehe ich das?
Das Beispiel von DSA klingt für mich mehr nach einer Absicherung, dass der Charakter auch bei jedem SL gleich rüberkommt (was zu DSA passt).

Bei den Dungeons gehe ich durchaus mit.

Über das Layout sollte sie sich nicht sonderlich echauffieren. Soll sich mal die Bleiwüste von Hexxen ansehen.

Boxen sind Mist. Waren sie schon immer.  ~;D

Und gerade TOR als Beispiel für soziales zu nehmen zeigt, dass sie es nie länger gespielt haben kann. Denn es sind immer noch drei Würfe die darüber entscheiden, wie das Gegenüber zur Gruppe steht. Und Rollenspiel hat regeltechnisch keinen Einfluss drauf.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 4.12.2023 | 12:06
Im Prinzip geht diese Kritik ja immer in die Richtung "D&D kann nur Kampf". Dass die Philosophie aber auch sein kann "Es gibt nur Regeln die man auch wirklich braucht" scheint abwegig zu sein.

Abwegig ist es nicht. Aber man hat halt den Vergleich der Regeln.

Im Vorgänger wollte man explizit als Designziel Fertigkeiten und Nichtkampfsituationen stärker ins Spiel einbringen und sich Gedanken darum machen wie diese eine größere Rolle spielen können. Und vor allem wie man dafür sorgen kann, dass sie diese Rolle auch später noch behalten.

Das ist jetzt halt alles wieder weg und wenn man ehrlich ist auch hinter das Skillsystem von 3.5 zurück gefallen.

Braucht man solche Sachen? Nicht unbedingt. Genauso wie alle anderen Regeln sind es nur Hilfen, gedacht um solche Spielsituationen stärker zu unterstützen. Es sind Hilfsmittel.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 4.12.2023 | 12:10
Ich brauche ja im Prinzip für "Monster plätten und Schätze einsacken" auch nicht unbedingt komplizierte Kampfregeln. Munchkin funktioniert schließlich auch ohne. ;)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 4.12.2023 | 14:06
Die 4e machte schon einiges besser als die 5e. Der gelernte Fertigkeitsbonus war eine gute +5. Und die Combat Advances waren ein simpler +2 Bonus. Aber man will ja viel klackern können.  8]
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 4.12.2023 | 14:20
Für jemanden, der von DSA kommt, wo es für alles eine Fertigkeit und eine Regel gibt, ist D&D einfach nur schlecht. D&D hat eigentlich schon immer versucht, die Regeln auf das notwendigste zu reduzieren. Ja, man hat mal mit anderen Sachen wie z.B. ein komplexeres Fertigkeitssystem experimentiert, aber das kam beim breiten Publikum einfach nicht an. Und genau das kapieren einige Kritiker nicht. Die echten Schwachpunkte von D&d liegen jetzt nicht im Fertigkeitssystem oder dem Fehlen von Regeln für sozialen Kampf u.ä., sondern hauptsächlich in den schlecht ausbalancierten Klassen, Subklassen, Zaubersprüchen usw. Dazu kommen noch Regel, die man auch Grund des Drucks von Aktivisten geändert hat. Aber letzteres ist ein ganz anderes Thema.

Und was 4e angeht. Ja, es gab da vielleicht ein paar gute Regelelemente, aber es fühlte sich nicht mehr nach D&D an, sondern eher nach einem MMO.

Man sollte bei aller Kritik nicht vergessen, dass D&D 5e, so wie  es ursprünglich veröffentlicht wurde, die wohl am besten getestete Rollenspieldition überhaupt war. Man hatv aus allen Editionen (OD&D, AD&D, D&D 3e, D&D 4e) Elemente übernommen und man hat die weltweite Spielerschaft dies so entstandenen Regeln ein Jahr lang testen lassen, mit regelmäßigen Updates nach monatlichen Umfragen zu allen Regelelementen. %e ist das D&D, was die Spieler damals wollten.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 4.12.2023 | 14:47
Für jemanden, der von DSA kommt, wo es für alles eine Fertigkeit und eine Regel gibt, ist D&D einfach nur schlecht.
Kleine Anpassung: "Für jemanden, der von DSA kommt und dem DSA so wie es ist gefällt, ....
Aber ich schätze mal das war eh, was du sagen wolltest.

Im Vorgänger wollte man explizit als Designziel Fertigkeiten und Nichtkampfsituationen stärker ins Spiel einbringen und sich Gedanken darum machen wie diese eine größere Rolle spielen können. Und vor allem wie man dafür sorgen kann, dass sie diese Rolle auch später noch behalten.

Das ist jetzt halt alles wieder weg und wenn man ehrlich ist auch hinter das Skillsystem von 3.5 zurück gefallen.

Braucht man solche Sachen? Nicht unbedingt. Genauso wie alle anderen Regeln sind es nur Hilfen, gedacht um solche Spielsituationen stärker zu unterstützen. Es sind Hilfsmittel.
Auf den letzten Absatz läuft es halt für mich raus. Die meisten Spieler:innen klassischer Rollenspielsysteme (Fate, PbtA etc. sind eine ganz eigene Baustelle) wollen taktische Regeln für den Kampf. Die wenigsten vermissen/wollen sie außerhalb davon. Irgendwie hat man sich sowohl an das Brettspielige im Kampf gewöhnt als auch an das Fast-Freeform abseits davon. d.h. man hätte das System mit Regeln aufgebläht, für die der Großteil der Spieler:innen gar keinen Bedarf hat.
Ob man das als Schwachstelle sieht oder als bewusste Verschlankung liegt wiederum in der persönlichen Erwartungshaltung. Ich bin persönlich froh, dass diese Bereiche nicht stärker verregelt sind. Und was die Erfahrung gezeigt hat: Wenn in einem System ein Bereich erstmal verregelt ist, lassen sich diese Regeln meist sehr schwer ignorieren, da sie sich ja auch im Klassendesign etc. niederschlagen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: flaschengeist am 4.12.2023 | 15:03
Habe jetzt gerade das hier vorgeschlagen bekommen. Schwachstellen der 5e von Mhaire Stritter:

Dungeons & Dragons: Es ist erschreckend, was beim größten Rollenspiel der Welt alles nicht funktioniert

Der Hype für D&D5 ist ungebrochen und wurde durch Baldur’s Gate 3 sogar noch weiter angefeuert. Aber Mháire findet: Dungeons& Dragons bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, weil es engstirnig an überholten Designkonzepten festhält....


https://www.gamestar.de/artikel/dungeons-dragons-groessten-rollenspiel-welt-nicht-funktioniert,3404824.html

Ja habe ich auch schon gelesen. Finde die Kritiken aber eher an die DMs bzw Adventuremodule Autoren gerichtet.
Das ist keine echte Systemkritik.

Den Gedanken hatte ich auch: Außer "sozialer Kampf fehlt" bezogen sich die anderen Kritiken nicht auf die System-Mechanik sondern auf "Äußerlichkeiten" (z.B. Layout oder fehlende Boxen) sowie systemunspezifische Aspekte (langweilige NSC, zu große Dungeons). Das zu kritisieren ist natürlich legitim aber der Videotitel  "5 Dinge, die D&D 5 einfach nicht kann" (auf dieses Video bezog sich der Gamestar-Artikel) lies mich auf eine "technisch fundierte" Kritik hoffen. Am Ende war es, wie wenn du alles über die technischen Eigenschaften eines Autos, PCs etc. wissen willst aber am Ende erfährst du nur etwas über die Optik des Produkts und den Stil seiner Gebrauchsanleitung.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 4.12.2023 | 15:07
Ja habe ich auch schon gelesen. Finde die Kritiken aber eher an die DMs bzw Adventuremodule Autoren gerichtet.
Das ist keine echte Systemkritik.
Hab ich beim zugehörigen Video (https://youtu.be/rLfuPa9XOq8) auch angemerkt.

Zitat von: aikar
Der Titel des Videos ist diesmal meiner Meinung nach eher irreführend. Ich bin bei Dingen die "D&D5" lernen kann, zuerst von Anmerkungen zu den Regeln ausgegangen (D&D5 = Regelsystem).

Aber alle Kritiken beziehen sich eigentlich auf das Design der D&D5-Abenteuer (und auch primär nur die von Wizards of the Coast).

Ja, die Kritiken sind z.T. angebracht (ich bin z.B. auch ein großer Fan der Numenera-Kurzabenteuerbeschreibungen), aber dann sollte das Video auch "5 Dinge die Wizards of the Coast beim Abenteuerdesign von der Konkurrenz lernen kann" heißen (o.Ä.), weil es hat eigentlich fast nichts mit D&D5 als System zu tun und es gibt durchaus 3rd-Party D&D5-Abenteuer, die das anders angehen bzw. kann ich meine eigenen Abenteuer für D&D5 problemlos anders aufbauen.

Softcover und Boxen vs. Hardcover sind stark Geschmackssache. Ich mag Boxen, wenn viele Einzelteile dabei sind, aber nicht als Selbstzweck.
Und warum mehr soziale Skills soziales Spiel fördern sollen, erschließt sich mir nicht. Auch das lässt sich wiederum vor allem durch das Abenteuerdesign machen.

Die Antwort war dann
Zitat von: Orkenspalter TV
Ich sehe das schlicht nicht so. "Dnd5" ist für mich die Produktlinie, die wotc (und ausschließlich  wotc) verkauft. Dieses Produkt besteht zu 70% aus Kaufabenteuern, die bei uns alle auf dem Rezensionstisch landen. Wenn ich in anderen Videos DSA5 kritisiere , ist das ja auch meist auf die Publikationsstrategie bezogen und nicht das Regelwerk.

Also primär eine Definitionsfrage des Labels "D&D5". Ich finde die Verwendung für alles aus der WotC-Produktlinie etwas verwirrend (aber deckt sich wohl mit der WotC-eigenen Vorstellung)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: schneeland am 4.12.2023 | 15:12
Man sollte bei aller Kritik nicht vergessen, dass D&D 5e, so wie  es ursprünglich veröffentlicht wurde, die wohl am besten getestete Rollenspieldition überhaupt war. Man hatv aus allen Editionen (OD&D, AD&D, D&D 3e, D&D 4e) Elemente übernommen und man hat die weltweite Spielerschaft dies so entstandenen Regeln ein Jahr lang testen lassen, mit regelmäßigen Updates nach monatlichen Umfragen zu allen Regelelementen. %e ist das D&D, was die Spieler damals wollten.

Da muss man aber auch genau drauf schauen, was passiert ist. Denn es gab zwar diesen großen Playtest und einige Experimente, aber parallel anscheinend auch internes Playtesting, und kurz vor Release sind dann eine Menge Sachen rausgeflogen oder nicht weiterfolgt wurden. U.a. die 6-8 Encounter pro Abenteuertag-Regel kam m.W. erst kurz vor Schluss. Und wenn man das z.B. auf ENWorld nachverfolgt, gibt es durchaus eine ganze Reihe von Leuten, die sich am Ende gewünscht hätten, dass mehr aus dem Playtest in die finale Version geschafft hätten. Und generell ist z.B. von dem angepeilten modularen System für verschiedene Spielstile am Ende nicht mehr viel übrig geblieben.

Aber letztlich ist D&D5 natürlich schon die "habt mich alle lieb"-Edition, die versucht hat, die Gräben des Editionskrieges rund um die 4e wieder soweit wie möglich zuzuschütten.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Eismann am 4.12.2023 | 15:14
Vielleicht muss man da auch einfach verhaltensökonomische Maßstäbe ansetzen. "Wo D&D5 krachend versagt" klickt sich vermutlich besser als "Gestalterische Probleme bei Abenteuerpublikationen von WotC".
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 4.12.2023 | 15:14
Und was die Erfahrung gezeigt hat: Wenn in einem System ein Bereich erstmal verregelt ist, lassen sich diese Regeln meist sehr schwer ignorieren, da sie sich ja auch im Klassendesign etc. niederschlagen.

Wie beispielsweise die angesprochenen Kampfregeln, ja. ;) (Oder meinetwegen auch die Zaubersprüche, die ja bei D&D schon immer einen halbewig langen Satz von Spezialfall-Sonderregeln ausmachen und speziell in der 5. Edition ebenfalls in so viele Klassen hineinkriechen wie möglich.)

Ob man jetzt wieder diese Teile nun tatsächlich unbedingt aktiv haben will oder es einfach nur nicht anders gewöhnt ist, mag ggf. noch mal eine andere Baustelle sein. Aber da kommen wir dann wirklich von D&D5 ab in die Regeldesignphilosophie allgemein.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: QuantizedFields am 4.12.2023 | 15:14
Puh, schwierig. Ich habe D&D 5e bis vor zwei Jahren durchgehend gespielt. Was mir als Shwachstelle auffiel und der Grund war, weshalb ich Systeme wechselte, war das Kampfsystem. Immer wieder kam es zum stehenbleiben-und-draufhauen. Den gesamten Kampf nur niedrig gewürfelt und nichts getroffen zu haben. Zuviele Kämpfe ohne gute Regeln, sie zu beschleunigen, frühzeitig beenden oder skippen. Oder wegen Stuns/Death Saves und anderen Effekten gar nichts erst machen können. Lässt sich natürlich diskutieren, inwiefern das mein Fehler oder ein Fehlverhalten meiner Spieler:innen war, aber nach Jahren und diversen Gruppen bin ich immer wieder auf die gleichen Probleme gestoßen. Third-party Rules, Homebrewing, Rule of Cool,- nichts hat genug geholfen.

Da ich taktische Kämpfe dennoch liebe bin ich zu 13th Age, D&D 4e und Emberwind gewechselt. Diese bieten mir Teil-Lösungen, auch wenn keines von ihnen perfekt ist, und mir gefallen Kämpfe wieder deutlich mehr. Cinematisch bin ich zu Genesys oder 2d20 gewechselt. Whitehack ist mein OSR System für schnelle, gefährliche Kämpfe.

Nichts davon ist objektiv besser und kann es auch gar nicht sein. Mittlerweile könnte ich bestimmt viele gute Tugenden wieder in 5e einbringen, aber für mich bleiben die Kampfregeln schlechter/langsamer/ineffektiver als die oben genannten Systeme. Deswegen, wenn ich mit jemanden spreche, was mich am System stört, vor allem im Vergleich zur 4e, dann sind es die Kämpfe.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 4.12.2023 | 15:34
Auf den letzten Absatz läuft es halt für mich raus. Die meisten Spieler:innen klassischer Rollenspielsysteme (Fate, PbtA etc. sind eine ganz eigene Baustelle) wollen taktische Regeln für den Kampf. Die wenigsten vermissen/wollen sie außerhalb davon. Irgendwie hat man sich sowohl an das Brettspielige im Kampf gewöhnt als auch an das Fast-Freeform abseits davon. d.h. man hätte das System mit Regeln aufgebläht, für die der Großteil der Spieler:innen gar keinen Bedarf hat.

Ich würde gar nicht sagen, dass die Spieler da keinen Bedarf haben. Sonst gäbe es ja nicht so viele Onlinediskussionen darüber. Gilt auch für andere Themen, wenn man mal in ein beliebiges 5e Forum schaut lesen sich viele Themen als ob wieder 2006 wäre und alle Probleme von anno dazu mal wie schlechtes Balancing, Probleme mit dem Fertigkeitssystem, unbrauchbares Challenge Rating und zu statische Kämpfe sind wieder da. Und Leute stören sich dran und fragen dann ob es nicht bessere Lösungen gibt, ob man da nicht was machen kann.

Man kann es auf einen schlichten Satz zusammenfassen: Natürlich haben Spieler Bedarf an guten Regeln.

Aber gute Regeln zu schreiben ist noch nicht das gleiche wie diese an die Spieler zu bringen und aus Marketingsicht ist der eingeschränkte Fokus der Regeln wie in der 5e eigentlich leichter zu verkaufen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 4.12.2023 | 15:51
Ich würde gar nicht sagen, dass die Spieler da keinen Bedarf haben. Sonst gäbe es ja nicht so viele Onlinediskussionen darüber.
Natürlich gibt es Spieler:innen, die da Bedarf daran haben und entsprechend lautstarke Diskussionen führen. Dem widerspreche ich nicht. Das ist aber etwa anderes als "alle Spieler:innen haben Bedarf daran" oder auch nur "die meisten Spieler:innen haben Bedarf daran". Letzteres ziehe ich eben in Zweifel, sonst wäre D&D5 nicht so erfolgreich wie es ist.

Man kann es auf einen schlichten Satz zusammenfassen: Natürlich haben Spieler Bedarf an guten Regeln.
Ich bin immer noch nicht überzeugt, dass "gute Regeln" objektiv definierbar sind. Was für den einen sauber, durchdacht und gut ausformuliert ist, ist für den anderen überladen, unnötig und mühsam. Ich hab einen Spieler, für den sind die Regeln von DSA4.1 praktisch unanfechtbar perfekt. Es wird genügend Leute geben, die ihm da widersprechen. Ebenso bei D&D5 und jedem anderen System.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Marduk am 4.12.2023 | 15:53
Ich bin immer noch nicht überzeugt, dass "gute Regeln" objektiv definierbar sind. Was für den einen sauber, durchdacht und gut ausformuliert ist, ist für den anderen überladen, unnötig und mühsam. Ich hab einen Spieler, für den sind die Regeln von DSA4.1 praktisch unanfechtbar perfekt. Es wird genügend Leute geben, die ihm da widersprechen. Ebenso bei D&D5 und jedem anderen System.

Oder wie ich es gerne ausdrücke: Des einen “absolut unspielbar!” ist des anderen “bestes Spiel ever!”
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 4.12.2023 | 16:02
Die Frage ist ja immer: Was ist für die Gruppe gut?

Eine Gruppe von Regelfuchsern wird mit PF mehr Freude haben. Eine Gruppe von Method Actors wohl weniger. Und wenn in der selben Gruppe verschiedenste Typen an Spielern sind? Tja, dann wird's schwierig. Aber oft kann man sich dann noch auf 5e einigen.
Es ist also häufig der kleinste gemeinsame Nenner.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 4.12.2023 | 16:04
wenn man mal in ein beliebiges 5e Forum schaut lesen sich viele Themen als ob wieder 2006 wäre
Das ist halt das Problem mit Foren. Diejenigen die dort (bzw. hier) noch posten, sind alte Garde. Die sind aber nicht mehr die größte Gruppe der 5e-Spieler:innen. Nur in bestimmten Ecken des Netzes die lauteste.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 4.12.2023 | 16:08

Ich bin immer noch nicht überzeugt, dass "gute Regeln" objektiv definierbar sind. Was für den einen sauber, durchdacht und gut ausformuliert ist, ist für den anderen überladen, unnötig und mühsam.

Zumindest gibt es da einen fließenden Bereich von Regeln hin die schlicht nicht funktionieren über solche die nur ein bisschen holpern hin zu Dingen die einfach nur Geschmackssache sind.

Beispielsweise habe ich bisher noch nie jemanden getroffen der/die Regeln für Encounterzusammenstellung der 5e für gut erachten würde, dafür aber jede Menge Leute welche diese schlichtweg ignorieren. Es ist halt auch sehr schwer Argumente dafür zu finden warum die Nummer mit dem Multiplikator denn sinnvoll sein solle - von der Aufwandsersparnis für die Designer mal abgesehen.

Andere Dinge sind in einem Graubereich. Braucht man z.B. ein Regelwerk welches Klassenbalancing auch dann noch hinbekommt wenn mal nicht 6-8 Kämpfe vor der nächsten Rast warten?

Das kann man problemlos mit nein beantworten, und doch: Auch Gruppen die darauf normalerweise wenig Wert legen profitieren davon wenn diese Möglichkeit zumindest besteht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 4.12.2023 | 16:13
Das ist halt das Problem mit Foren. Diejenigen die dort (bzw. hier) noch posten, sind alte Garde. Die sind aber nicht mehr die größte Gruppe der 5e-Spieler:innen. Nur in bestimmten Ecken des Netzes die lauteste.

Vielleicht, aber eigentlich kenne ich keine D&D 5e Gruppe in der die oben genannten Probleme nicht über kurz oder lang Auswirkungen haben. Nicht immer dramatische, man kann ja über alle Problemchen hinwegsehen. Persönlich glaube ich man kann 5e immer noch am besten spielen wenn man genau so vorgeht, einfach Spaß mit einem beliebten Rollenspiel hat und über die Ecken und Kanten und manchen Designschnitzer halt hinwegsieht.

Aber natürlich ist das eine wohlwollende Einstellung, eine "es ist toll das es wieder viele D&D Spieler gibt" Einstellung. Keine die an den kleinen und größeren Macken etwas ändert und natürlich landen die auch im Spielerlebnis.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 4.12.2023 | 16:22
Beispielsweise habe ich bisher noch nie jemanden getroffen der/die Regeln für Encounterzusammenstellung der 5e für gut erachten würde, dafür aber jede Menge Leute welche diese schlichtweg ignorieren. Es ist halt auch sehr schwer Argumente dafür zu finden warum die Nummer mit dem Multiplikator denn sinnvoll sein solle - von der Aufwandsersparnis für die Designer mal abgesehen.
Ich bin mit der vielkritisierten Encounterechnung von D&D eigentlich immer gut gefahren. Klar, ich würde mir wünschen, dass sie simpler wäre und benutze https://koboldplus.club/#/encounter-builder, aber ich war mit den geschätzten Härten eigentlich immer ganz gut zufrieden.

Vielleicht, aber eigentlich kenne ich keine D&D 5e Gruppe in der die oben genannten Probleme nicht über kurz oder lang Auswirkungen haben.
Und ich kenne kaum welche, für die es Auswirkungen haben würde (und ich kenne doch einige Gruppen). Bei mir hätte sich z.B. in zig Jahren und Runden noch nie jemand aufgeregt, dass seine/ihre Charakterklasse zu schwach wäre. Und ja, ich hatte Mönche, Vanilla-Waldläufer etc... drin. Ich will entsprechende Aussagen damit nicht entwerten, denke aber, dass wir beide uns nun mal in unserer Bubble befinden und die Online-Regeldiskutierer auch nur eine Bubble sind.
Zugegeben, die allerobersten Stufen hab ich noch nicht erlebt (da steuern wir jetzt zum ersten mal hin), aber das gilt wohl auch für 99% der Gruppen.
Meiner Meinung nach sind die 20 Stufen vor allem eine Traditionssache. Man hätte genauso gut einfach z.B. bei 12 stoppen können und damit den absoluten Großteil aller Runden abgedeckt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: schneeland am 4.12.2023 | 16:24
Das ist halt das Problem mit Foren. Diejenigen die dort (bzw. hier) noch posten, sind alte Garde. Die sind aber nicht mehr die größte Gruppe der 5e-Spieler:innen. Nur in bestimmten Ecken des Netzes die lauteste.

Wobei es ja schon auch genug Tipps für 5e-Spielleiter auf Youtube gibt, insofern scheint da auch für Neuspieler ein gewisser Bedarf da zu sein.
Aber es ist natürlich so, dass nicht jeden der Schuh in gleichem Maße drückt, und v.a. dass darüber hinaus vielleicht noch die gleichen Probleme benannt werden, aber die akzeptable Lösung dann für verschiedene Spielgruppen ziemlich unterschiedlich aussieht - während die eine Gruppe mit 4e-artigen Ansätzen prima bedient ist, sind für eine andere vielleicht Anleihen aus dem OSR-Bereich besser geeignet; und wieder andere schauen evtl. gleich zu anderen Systemen. Das ist natürlich etwas, dass sich dann in einer "Konsens-Edition" nicht mehr gut abbilden lässt. Zumindest solange man nicht gleich in Richtung Baukasten geht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: gunware am 4.12.2023 | 16:33
Wir hatten in unserer Gruppe keine Probleme mit den Encountern. Und wir haben sogar über die Stufe 20 mit epischen Gaben gespielt. O-Ton eines Spielers bei Erinnerung an die Zeit: "das war so geil, wie pervers mächtig wir waren, das hat Bock gemacht." Und als ich in der Runde erzählt habe, dass in den Foren oft die Rede davon ist, dass die höheren Stufen nicht gut spielbar sind, haben mich alle verständnislos angeglotzt, weil sie es nicht verstanden haben.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 4.12.2023 | 16:56
Bei mir hätte sich z.B. in zig Jahren und Runden noch nie jemand aufgeregt, dass seine/ihre Charakterklasse zu schwach wäre. Und ja, ich hatte Mönche, Vanilla-Waldläufer etc... drin. Ich will entsprechende Aussagen damit nicht entwerten, denke aber, dass wir beide uns nun mal in unserer Bubble befinden und die Online-Regeldiskutierer auch nur eine Bubble sind.

Ist doch ein schönes Beispiel. Denn ich stimme dir völlig zu: Natürlich bedeutet ein Problem nicht gleich, dass sich Leute aufregen.

In Rollenspielrunden jeglichen Systems ist die Gruppe immer wichtiger als das Regelsystem. Oben schreibst du von lauten Kritikern in Foren und natürlich stimmt das und ist blöd. Es gibt gar keinen Grund die 5e in Schimpf und Schande zu verdammen, und nur weil mal Regeln - die nicht mehr als Hilfsmittel sind letztlich - mal nicht so ideal sind heißt das noch lange nicht, dass deshalb gleich die Runde blöd wäre.

Ehrlich gesagt wäre ich mir sicher, dass in deinen Runden die Leute Spaß hatten und das ihnen in diesen Situationen immer klar war: du als Spielleiter wirst dich um Probleme kümmern wenn es diese gibt. Ja, vielleicht ist mal jemand schwächer, ja manchmal funktioniert etwas nicht so wie gewollt. Kein Grund die Lautstärke zu erhöhen, Probleme lassen sich lösen.

Und warum bin ich mir da sicher? Weil dies ist was Spielleiter tun.

Aber frag dich mal: wie viele dieser Spieler hätten vorab, am Anfang der Runde gesagt: Ja, ich möchte gern das mein Charakter weniger Einfluss hat und schwächer ist als die anderen?

Manchmal ist die Frage nicht: Über welche Regeln regen sich Spieler lautstark auf? Sondern "mit welchen Regeln hätten sie mehr Spaß?"

Oder auch: mit welchen Regeln muss ich als Spielleiter am wenigsten Aufwand betreiben um Probleme auszugleichen?

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 4.12.2023 | 18:13
Aber frag dich mal: wie viele dieser Spieler hätten vorab, am Anfang der Runde gesagt: Ja, ich möchte gern das mein Charakter weniger Einfluss hat und schwächer ist als die anderen?

Manchmal ist die Frage nicht: Über welche Regeln regen sich Spieler lautstark auf? Sondern "mit welchen Regeln hätten sie mehr Spaß?"

Oder auch: mit welchen Regeln muss ich als Spielleiter am wenigsten Aufwand betreiben um Probleme auszugleichen?
Klar würde bei einer solchen Frage kaum jemand eine entsprechende Klasse auswählen. Aber Gegenfrage: Wieviele Spieler:innen hätten überhaupt wahrgenommen, dass eine Klasse irgendwie "schwächer" ist, wenn es ihnen diese Erkenntnis nicht von Minmaxern um die Ohren gehauen wird?

Genau wie einige Spieler:innen bei mir Probleme bei PbtA sehen, die andere nicht wahrnehmen (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127120.msg135194775/topicseen.html#new) denke ich, dass viele Probleme von D&D5 nur für eine relativ kleine Gruppe überhaupt relevant sind (das gilt genauso für andere Systeme).
Wenn man erst mal angefangen hat, sich über gewisse Dinge Gedanken zu machen und zu informieren, sieht man sie überall. Jetzt kann man behaupten: Alle spüren diese Probleme, nur können sie viele mangels Detailwissen nicht fassen (und entsprechend nicht beheben). Aber ich denke, im Gegensatz z.B. zu einem Tabletop, wo eine schwächere Armee oder Einheit ziemlich schnell zu Unterschieden im kompetitiven Spiel führt, ist Rollenspiel sehr viel "weicher" und viele Schwächen sind nur dann welche, wenn man entweder in einer konkreten kritischen Situation unmittelbar dadurch Nachteil hatte oder mit der Nase darauf gedrückt wird.

Da denke ich z.B., dass der Unterschied zwischen proaktiven und passiven Spieler:innen deutlich mehr um macht, wie kompetent ein Charakter rüber kommt.

Ich sage nicht, dass Regelprobleme nicht existieren. Nur dass sie bei weitem nicht so stark von Bedeutung sind, wie manche glaube (im Durchschnitt über alle Spieler:innen des Systems, für die einzelnen Betroffenen schaut es natürlich anders aus!) und WotC das wohl auch so sieht, weshalb D&D eben nicht so perfekt durchdesigned ist, wie es von manchen gewünscht wäre (und was damals mit D&D4 ja auch nur begrenzt auf Anklang gestoßen ist).

Aber ich glaube ich schwafle hier etwas zu weit vom Thema weg. Sorry.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 4.12.2023 | 19:43
Klar würde bei einer solchen Frage kaum jemand eine entsprechende Klasse auswählen. Aber Gegenfrage: Wieviele Spieler:innen hätten überhaupt wahrgenommen, dass eine Klasse irgendwie "schwächer" ist, wenn es ihnen diese Erkenntnis nicht von Minmaxern um die Ohren gehauen wird?

Diejenigen welche andere Regeln ausprobiert haben bei denen diese Dinge besser funktionieren.

Letztlich geht es darum bei der Aussage. Gute Regeln helfen. Ich kann dir ein anderes Beispiel nennen: Ich habe mehrere meiner Abenteuer in verschiedenen Editionen geleitet. Und natürlich hätte ich seinerzeit als 3.5 Spielleiter gesagt: Ja, das ist toll so. Ich hab alles gemacht, so gut es ging vorbereitet.

Man steht ja nicht schimpfend da und ärgert sich, sondern versucht all die kleinen längst bekannten Stolperfallen zu beheben. Hättest du mich damals gefragt ob ich zufrieden bin mit der Spielleiterfreundlichkeit des Systems hätte ich auch ja gesagt.

Aber mit der nächsten Edition waren die Abenteuer trotzdem besser. Schlicht weil neue Ideen, neue Konzepte und neue Hilfsmittel hinzukamen. Man ist kein schlechter Spielleiter wenn man bemerkt: Mhh, ja: Das hilft.

So etwas ist der Sinn von Regeln, letztlich ist dies überhaupt der Grund den Leuten dort Geld für ihr Buch zu überweisen.

Und natürlich ist dies auch ein möglicher Kritikpunkt: Es gibt so etwas kaum in der 5e. Kaum konkrete Regeln bei denen man sagen könnte: Ja, das ist definitiv ein Fortschritt, tolle Idee -sowas löst Probleme anstatt neue zu schaffen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 4.12.2023 | 20:35
5e wirkt für einige vielleicht unvollständig, weil nicht alles veregelt ist. Dies wurde eindeutig aus der Frühzeit des Rollenspiels übernommen, wo noch wirklich viele regeln improvisiert wurden. Für einige Gruppen ist so etwas natürlich die Hölle, aber für die gibt es andere Rollenspiele.
Ich sage es mal so, die angeblichen Schwächen von D&D 5e sind eigentlich seine Stärken. Es soll nicht perfekt sein. Dafür gibt es andere Rollenspiele. Es soll nicht alles veregelt sein. Auch dafür gibt es andere Rollenspiele. Es soll einfach sein. Und das ist 5e eindeutig. Es soll sich trotzdem wie D&D anfühlen. Und dies tut es, egal von welcher Edition man kommt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 4.12.2023 | 21:09
Diejenigen welche andere Regeln ausprobiert haben bei denen diese Dinge besser funktionieren.
So etwas ist der Sinn von Regeln, letztlich ist dies überhaupt der Grund den Leuten dort Geld für ihr Buch zu überweisen.

Und natürlich ist dies auch ein möglicher Kritikpunkt: Es gibt so etwas kaum in der 5e. Kaum konkrete Regeln bei denen man sagen könnte: Ja, das ist definitiv ein Fortschritt, tolle Idee -sowas löst Probleme anstatt neue zu schaffen.
Tja. Nein. Zumindest nicht für mich.  ;D
Ich habe SEHR viele Rollenspiele ausprobiert, von Turbo Fate bis zu DSA4.1 und Pathfinder und vieles dazwischen, und D&D5 funktioniert für mich genau deswegen, weil es ist, wie es ist. Weil es mir genau die Regeln liefert, die ich haben will und mich dort mit Regeln in Ruhe lässt, wo ich (!) sie gar nicht brauche.
Ich weiß und verstehe, dass sich für manche ein gutes System durch perfekt durchdachte Regeln für jede Situation auszeichnet. Aber das gilt nicht für jeden. Und diejenigen, für die das gilt, sind nicht die Zielgruppe von D&D5.
Für mich stimmt, was caranfang sagt.

5e wirkt für einige vielleicht unvollständig, weil nicht alles veregelt ist. Dies wurde eindeutig aus der Frühzeit des Rollenspiels übernommen, wo noch wirklich viele regeln improvisiert wurden. Für einige Gruppen ist so etwas natürlich die Hölle, aber für die gibt es andere Rollenspiele.
Ich sage es mal so, die angeblichen Schwächen von D&D 5e sind eigentlich seine Stärken. Es soll nicht perfekt sein. Dafür gibt es andere Rollenspiele. Es soll nicht alles veregelt sein. Auch dafür gibt es andere Rollenspiele. Es soll einfach sein. Und das ist 5e eindeutig. Es soll sich trotzdem wie D&D anfühlen. Und dies tut es, egal von welcher Edition man kommt.

Ja. D&D5 ist tatsächlich in vielen Bereichen ein Rückschritt, es ist schwammig und in vielen Bereichen ungeregelt. Aber das ist es mit Absicht, ebenso wie das bei OSR-Systemen der Fall ist. Neue clevere Regeln sind nicht für jeden die Lösung. Manchmal ist der Fortschritt, einen Schritt zurück zu gehen, Regeln weg und mal fünfe gerade sein zu lassen.

Und mir ist klar, dass es einigen (dir?) genauso unverständlich ist, wie man damit zufrieden sein und Spaß haben kann wie es mir unverständlich ist, warum man sich den Kopf über durchverregelte Systeme zerbrechen soll. Da kann man nur sagen: Agree to disagree. Über Geschmäcker lässt sich nicht streiten.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 4.12.2023 | 21:48
Umgekehrt wird halt 'n Schuh draus: für mich ist D&D5 immer noch an reichlich Stellen überkompliziert, wo ich das gar nicht haben will, und läßt mich dafür andernorts, wo ich vielleicht doch mal etwas mehr nachhaken wollen würde, trotzdem im Regen stehen. Zählt das jetzt als "Schwachstelle" des Systems? Ich vermute nicht, nur den Grund kann man sich aussuchen -- entweder deshalb nicht, weil das eben nur meine subjektive Meinung ist, oder aber deshalb nicht, weil ein ausgewachsener Trümmerhaufen einfach nichts mehr ist, wo man noch lange über einzelne Schwachstellen debattiert. ;)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 4.12.2023 | 22:18
Okay das interessiert mich, wo ist 5E denn überkompliziert?  :think:
(Grobe Vermutung: bei irgendwelchen Zaubern?)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 4.12.2023 | 22:58
Okay das interessiert mich, wo ist 5E denn überkompliziert?  :think:
(Grobe Vermutung: bei irgendwelchen Zaubern?)

Fängt bei der Charaktererschaffung an ("Okay, in welches Klassenkorsett genau will ich meine Idee zwängen und was sagt mir das jetzt schon über die Zukunftsaussichten meines Charakters in Sachen gewünschte Weiterentwicklung?"), geht bei Kämpfen und ähnlichem mit z.B. soundsovielen bitte fein säuberlich zu unterscheidenden Zuständen und diversen Manöversonderregeln weiter, und ja, die Zauberei haut auch noch mal mit hinein -- nicht mal so sehr wegen bestimmter einzelner "Problemzauber", sondern allein schon wegen des Spruchlistenansatzes insgesamt, der ja im Prinzip nichts anderes tut, als aus jedem einzelnen Zauberspruch seine eigene hochoffizielle Spezialregel zu machen. Und über das System als Ganzes betrachtet läppert es sich halt.

Natürlich sind das alles keine Kritikpunkte, die allein auf D&D5 oder auch nur D&D als Systemfamilie zutreffen würden. Aber das müssen sie ja auch nicht, die kombinierte Danke-nix-für-mich-Wirkung reicht auch so. :)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 4.12.2023 | 23:21
Tja. Nein. Zumindest nicht für mich.  ;D

Alles gut. :-)

Die Aussage bezog sich ja nur auf die Frage ob es Regeln gibt die "gut" sind. Oder allgemeiner gesprochen ob man überhaupt sagen kann "Regelwerk X hat für solche Situationen bessere Regeln als Regelwerk Y".

Letztlich wird man immer an den Punkt kommen an dem jemand sagt: mir persönlich ist das aber ganz egal.

Und daran ist nichts schlimmes. Aber gleichzeitig gibt es ja durchaus Leute welche auch mal ganz konkret Probleme mit einem System haben oder ein passendes System für eine Spielweise suchen. Und für diese sind die konkreten Regeln und wie gut sie als Hilfsmittel taugen halt durchaus wichtig.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 4.12.2023 | 23:43
Okay das interessiert mich, wo ist 5E denn überkompliziert?  :think:
(Grobe Vermutung: bei irgendwelchen Zaubern?)

Was man zum Beispiel nennen könnte sind lustigerweise einige Dinge bei denen man versuchte zu vereinfachen und dabei dann auf Probleme stieß die am Ende etwas nicht allzu intuitives herauskommen lassen. Dass man z.B. einen unsichtbaren Gegner manchmal besser trifft wenn man das Licht ausmacht ist halt die Folge daraus, dass man eigentlich eine Vielzahl von kleinen Boni vermeiden wollte, dadurch aber dann eine Sonderregel brauchte was geschieht wenn mehrere dieser gleichartigen Boni und Mali existieren.  Das man eine Multiplikatorenregel braucht um Gegnergruppen abzubilden ist eine Folge der "Vereinfachung" der Monsterrollen. Dass Spieler wieder Kreaturen und deren Stats für Beschwörungen und Verwandlungen kennen müssen ist auch nix was "einfach" ruft, spart aber halt Aufwand für Designer und machte diesen das Leben einfacher. Wenn ich mir einen neuen Zauber ausdenk ist gleich die nächste Frage "und auf welcher Art Zauberliste stünde dieser nun" weil diese sich natürlich zwar stark ähneln, aber im Detail dann doch wieder Unterschiede haben. Will ich wissen wer welche Gelegenheitsattacken im Kampf hat brauche ich viel mehr Infos als zuvor über die Positionierung der Kontrahenten...als Folge eines Versuchs die Regeln für Gelegenheitsattacken einfach zu gestalten.

Solche kleinen Fallstricke gibt es durchaus viele, dementsprechend gibts natürlich auch bei einzelnen Regelungen wieder sich widersprechende Sage Advice und generell gerne mal viel unnötiges Nachschlagen im Buch.

Das Spiel bezieht seine Einfachheit halt nicht unbedingt aus der klaren Darstellung oder intuitiven Herleitung der Regeln, sondern eher aus einem engem Spielfokus mit möglichst wenig Sondersituationen.

Es ist nicht einfach im Sinne "selbsterklärend, leicht zu verstehen, man muss wenig nachschlagen" nur einfach im Sinne "manche Dinge werden weitgehend weggelassen"
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 5.12.2023 | 00:16
In der Praxis ist es ja eher so, dass man bei 1 fehlenden Pünktchen halt guckt, ob man den noch gerade auftreiben kann. Durch Guidance oder sowas. Aber letzten Endes stimmt es schon, irgendwann (wenn alle abgreifbaren Boni ausgereizt sind) hat man diesen abrupten Sprung zwischen 100% und 50%.

So viel gibt es ja nicht aufzutreiben, insbesondere im Nachhinein. Wenn man Guidance hat dann wird man es wohl immer einsetzen wenn es irgendwie möglich ist. Dadurch würde vielleicht dann der Sprung zwischen DC 15 und 16 etwas weniger drastisch, aber ich sehe trotzdem keinen Grund warum die Take 10 Regel irgendwie Sinn machen sollte. Insbesondere in der original 3E Variante wo im Kampf dann alle plötzlich anfangen rumzustümpern.

Nachtrag: ich nehme aber das "im Prinzip nur" zurück. Die Unzulänglichkeiten und Frustquellen des 5E Skillsystems liegen nicht "im Prinzip nur" an einem fehlenden Take 10, sondern an der Bounded Accuracy insgesamt mit ihren piddeligen Mini-Modifikatoren

Klar, die Höhe der Progression selbst ist Geschmachsfrage. Trotzdem glaube ich dass der 3E Rogue eine völlige Fehlleistung ist. In 2E hatte er Spezialfähigkeiten die niemand sonnst hatte. Das war ok. In 3E waren seine Spezialfähigkeiten plötzlich Skills die jeder nehmen konnte und dann hatte der Wizard der sowieso so viel mehr konnte auch noch ähnlich viele Skills. Insult to injury....

In 5E sagt man halt: Schleichen etc sind immernoch Skills, aber nur der Rogue (und ggf Barde, und in 5.5 Ranger) kann sich wirklich auf seine Skills verlassen. Wenn man jetzt will dass sich andere SCs auf ihre Skills verlassen können müsste man die Diebesfähigkeiten wieder ausgliedern. Ansonsten raubt man dem Rogue sein Special.

Dazu muß ich nur beispielsweise 1W12 mit 2W6 vergleichen -- da ist es ja auch nicht so, daß im letzteren Fall nur die 1 als Ergebnis wegfällt und ansonsten alles beim Alten bleibt. :)

Ja, wenn man die Boni gleich lässt und die Würfel verändert. Aber über die Boni entscheidet man welche Würfe man braucht. Und die 11+ ist auf 1w20 und 3w6 genau 50%.

Ja habe ich auch schon gelesen. Finde die Kritiken aber eher an die DMs bzw Adventuremodule Autoren gerichtet.
Das ist keine echte Systemkritik.

Sehe ich auch so. Insofern ist ein vollmundiges "Dungeons& Dragons bleibt weit hinter seinen Möglichkeiten zurück, weil es engstirnig an überholten Designkonzepten festhält...." eher Unsinn wenn man danach über einzelne Abenteuer redet.

Z.b. die Eigenschaften von NSCs werden ja im DMG sehr klar vorgeschlagen.

Es ist für Krieger z.B. einfach gesagt viel wichtiger stark zu sein, als wirklich kämpfen zu können.

Das stimmt doch so nicht. Kämpfen zu können entscheidet sich vor allem an Extra attack und Schadensboni.
Und das Stärke eine nicht unbedeutende Rolle spielt ist ja auch nicht so falsch. Beim Boxen gibt es ja aus gutem Grund Gewichtsklassen.

Umgekehrt wird halt 'n Schuh draus: für mich ist D&D5 immer noch an reichlich Stellen überkompliziert,

Komplex ist nicht dasselbe wie überkompliziert. Überkompliziert sind Regeln die trotz dass sie komplizierter sind nicht mehr bringen, z.B. ETW0 statt Angriffsbonus. Mehr Klassen und Zauber machen das Spiel zwar komplexer, aber im Gegenzug hat man halt mehr Auswahl.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 5.12.2023 | 06:59
Und daran ist nichts schlimmes. Aber gleichzeitig gibt es ja durchaus Leute welche auch mal ganz konkret Probleme mit einem System haben oder ein passendes System für eine Spielweise suchen. Und für diese sind die konkreten Regeln und wie gut sie als Hilfsmittel taugen halt durchaus wichtig.
Ja, das ist klar.
Worauf ich hinaus will ist, dass mehr konkrete Regeln das Spiel halt nicht objektiv für alle besser machen, sondern es einfach nur mehr in Richtung der von dir genannten Spielweise verschieben würden. Dadurch verschiebt man es aber automatisch wieder von der gewünschten Spielweise anderer weg.

Für die einen ist das Übungsbonus-System ein Nachteil, weil Fertigkeitswerte nicht mehr feingranular verteilt werden können. Oder die Vorteils-Nachteils-Würfel, weil man mehrere Einflussfaktoren nicht gut miteinander verrechnen oder ihren Einfluss genauer festlegen kann.
Für mich sind beides starke Argumente FÜR D&D5, weil sie das Spiel beschleunigen und vereinfachen und die geringere Feingranularität nehme ich dafür gerne in Kauf.
Andere hier frustriert, dass man nicht überall Take 10 nehmen kann. Mich stört schon das Take 10 in einigen Situationen des Schurken weil es Spannung raus nimmt. Und interessanterweise ist es unserer Schurkin auch eher nicht recht (Ja, sie verwendet es, blöd wäre sie wenn nicht, aber sie sagt selber, dass es eher spannungsmindernd ist).
Sind diese Punkte jetzt also Schwachstellen? Ja: Für bestimmte gewünschte Spielstile.
D&D5 würde versagen, wenn die perfekte Erfüllung dieser Spielstile damit angestrebt werden würde. Ich denke aber, das ist nicht der Fall. Daher wird auch D&D5.5/2024 hier nur Feinjustierungen und in vielen Bereichen keine "Lösung" bringen.

Für mich ist z.B. die hohe Tödlichkeit vieler OSR-Systeme eine "Schwachstelle". Oder die explodierenden Würfel von Savage Worlds. Für die meisten Anhänger allerdings ist es Teil der gewünschten Spielerfahrung. Und das ist für die meisten hier genannten Schwachstellen genauso der Fall.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 5.12.2023 | 09:59
Mit anderen Worten, D&D5 ist toll für D&D5-Fans und weniger für Leute, die sich für den D&D5-Spielstil nicht so begeistern können. Eine wahrhaft bahnbrechende Erkenntnis...aber ich glaube, da sind wir von der Diskussion konkreter "Schwachstellen" im System schon ein wenig abgeschweift. ;) (Wobei ich mich da selbst gar nicht mal ausnehmen will.)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Andropinis am 5.12.2023 | 10:12
Ich würde das generell so sehen, auch systemübergreifend - Schwachstellen sind seltener echte Schwachstellen, sondern eher etwas wie Vorlieben oder Abneigungen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 5.12.2023 | 11:14
Ganz meine Rede  :)
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 5.12.2023 | 11:38
Ich würde das generell so sehen, auch systemübergreifend - Schwachstellen sind seltener echte Schwachstellen, sondern eher etwas wie Vorlieben oder Abneigungen.

Das ist mir dann doch zu sehr Whataboutism. Es gibt Designfragen und es gibt echte systematische Schwächen. Letztere darf man kritisieren und diskutieren,  auch ohne das System insgesamt überhaupt zu werten.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 5.12.2023 | 11:40
So in etwa wie man beim Sportwagen nicht kritisieren soll, dass er teuer ist, viel verbraucht und ein kleines Kofferraumvolumen hat?
Dann müsste man aber erstmal solche Kategorien definieren.
Wenn man ganz allgemein Pkws bewertet wären o.g. schon Schwachstellen.
Und selbst unter den Sportwagen gibt's den Lamborghini Gallardo und eben sowas wie nen Porsche Panamera oder nen BMW M5.
Klar spielen Vorlieben eine Rolle, aber dennoch sind Schwachstellen im Vergleich zu vorhandenen Alternativen schon auch neutral zu benennen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Andropinis am 5.12.2023 | 11:42
Das ist mir dann doch zu sehr Whataboutism. Es gibt Designfragen und es gibt echte systematische Schwächen. Letztere darf man kritisieren und diskutieren,  auch ohne das System insgesamt überhaupt zu werten.

Diskutiert werden kann natürlich alles. Dass überhaupt diskutiert wird zeigt mir aber, dass es sich bei sog. "echten systematischen Schwächen" auch oft wieder um persönliche Vorlieben oder Abneigungen handelt, die andere wiederum gut finden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 5.12.2023 | 11:58
So in etwa wie man beim Sportwagen nicht kritisieren soll, dass er teuer ist, viel verbraucht und ein kleines Kofferraumvolumen hat?
Dann müsste man aber erstmal solche Kategorien definieren.
Wenn man ganz allgemein Pkws bewertet wären o.g. schon Schwachstellen.
Und selbst unter den Sportwagen gibt's den Lamborghini Gallardo und eben sowas wie nen Porsche Panamera oder nen BMW M5.
Klar spielen Vorlieben eine Rolle, aber dennoch sind Schwachstellen im Vergleich zu vorhandenen Alternativen schon auch neutral zu benennen.
Viele Schwachstellen, die hier kritisiert werden, fallen halt eher in den Bereich "Wenn der Familienwagen 600 PS hätte und schnittiger und leichter designed wäre, würde er sich viel besser für Straßenrennen eignen.". Ja, stimmt. Aber trotzdem wird kaum jemand den Familienwagen dafür kritisieren, dass er diese Eigenschaften nicht aufweist.
Und für manche ist der Faktor, dass der Sportwagen teuer ist, ein Pluspunkt, weil sie ihn primär als Statusobjekt betrachten und damit besser angeben können und der kleine Kofferraum kein Problem, weil die meisten damit eh nicht in den mehrwöchigen Familienurlaub fahren.

Echte Schwachstellen wären z.B. Regeln, die einfach nicht funktionieren, egal für wen, weil sie z.B. widersprüchlich sind. Evtl. könnte man auch noch Punkte aufbringen, die der primären Zielgruppe (junge Casual-Spieler:innen) im Weg stehen.
Oder man definiert bei der Kritik etwas aus, in welchem Kontext sie gilt (Für Spieler:innen, die gerne absolute Nicht-Kämpfer spielen wollen, bietet D&D(5) keine Optionen).

Ich will nicht "Kritik verbieten" (könnte ich natürlich auch nicht). Aber evtl. kann man allgemein etwas weiter ausführen, warum und in welchem Zusammenhang man einen Punkt für sich als Problem sieht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 5.12.2023 | 12:25
Zitat
Echte Schwachstellen wären z.B. Regeln, die einfach nicht funktionieren, egal für wen, weil sie z.B. widersprüchlich sind.

In diesem Sinne: eine Schwachstelle der 5E ist Jeremy Crawford, da er sich offenbar einen Spaß draus macht, in seinen "Sage Advice" (more like: Moron Advice) den gedruckten Regeln diametral entgegengesetzte Aussagen zu treffen. Auf Reddit gibt es ganze Sammlungen mit seinen "worst calls".
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 5.12.2023 | 12:28
Wenn etwas nicht so funktioniert wie es soll, ist es ein Mangel.
Mit dem Kontext hast du recht. Das meinte ich ja, mit Kategorie definieren.
Aber wenn ich z.B. sage ich will nen Sportwagen, aber immernoch damit länger als 2 Tage in Urlaub fahren können, dann ist da eben ein Lamborghini Gallardo eine schlechtere Alternative als ein Cayenne - oder um in der Marke zu bleiben - ein Urus.
Und dann spielt ja auch noch die Darstellung des Produkts eine Rolle.
Würde also ein x-beliebiger Hersteller Werbung für seinen Sportwagen machen, wie eine Familie Off-road campen geht und dann stellt sich raus, dass selbst ein zsuammengefaltetes Zelt nicht rein passt, dann ist das eindeutig eine Schwachstelle oder eben ein gebrochenes Produktversprechen.

Aufs Spielsystem würde ich von meiner Wahrnehmung her sagen, dass D&D sich vom Wargame plus zum einfachen und schnellen Gesellschaftspiel für den Mainstream entwickeln wollte.
Und da stellt man dann hinter der Verpackung aber fest, dass es immernoch seinen Hauptfokus auf Kampf legt.
Was ok sein kann, aber wenn ich als Neuling durch CR und Co. was ganz anderes vom TTRPG erwarte, werde ich unter umständen nicht so gut bedient wie von Alternativen. Vielleicht merke ich das nicht mal, weil ich keine Referenz habe und da sehe ich diesen Thread als quasi Redaktion.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 13:08
So in etwa wie man beim Sportwagen nicht kritisieren soll, dass er teuer ist, viel verbraucht und ein kleines Kofferraumvolumen hat?

In dem konkretem Fall halt noch mit dem dazukommenden Kritikpunkt, dass der Sportwagen eher langsam daherkommt und nicht gerade das eleganteste Design hat. Manchmal schlingern die Räder etwas, man kann aber andere dran bauen.

Es ist ja nicht so als ob man sagen könnte: für diesen konkreten Zweck bietet die 5e tolle Regeln, das ist die Stärke im Regelwerk. Oder anders gesagt: Auch als Familienwagen deklariert wird der Kofferraum der 5e nicht größer.

Wenn man Regeln bewertet so muss man eigentlich als erstes Fragen: Was möchte ich denn von den Regeln?

Ich könnte dann sowas sagen wir:


Und es gibt hunderte solche möglichen Wünsche. Man kann anschließend auf die Regelwerke schauen und sagen: So hilft Regelwerk X dabei dies zu ermöglichen. Gar sagen: Ja, und das macht es besser (oder schlechter) als andere.

Und auch zu jeder dieser Anforderungen eine oder mehrere Regelungen finden die am besten funktionieren.

5e taucht dort dann nur kaum auf. Es ist in der Ausarbeitung für konkreten Regelmechaniken nicht einfacher als andere Regelwerke sondern oftmals eher unnötig kompliziert, hat einen eingeschränkteren Spielfokus, braucht mehr Nachfragen und Nachschlagen und viele Regeln sind halt nicht aus einem Guss designed sondern Hilfsmittel um andere Probleme die aus vorherigen Designentscheidungen entstanden zu beheben.

Wenn ich konkrete Spielsituationen umsetze ist bei gleichem IG Geschehen und gleichem Spielerlebnis die 5e Variante der Regeln aufwändiger, schon bei so simplen Herausforderungen wie "ich bau mir einen neuen Gegner" oder "dahinten steht ein Magier, den will ich hauen aber seine Beschützer sind im Weg. Wie viele Gelegenheitsattacken kriegen die?"

Und natürlich kann man dann Dinge vereinfachen, entweder indem man halt nicht die gleiche Spielerfahrung haben will (aber auch dann wären andere Regeln einfacher) oder anfängt Hausregeln zu nutzen.

Aber um bei der Analogie zu den Autos zu bleiben: Das was die 5e gut macht ist es Leute anzuziehen. Manchmal ist das genug, manchmal geht es nicht darum ob der Sportwagen schnell, hübsch oder gut verarbeitet ist und es reicht wenn die Leute drum herum stehen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 5.12.2023 | 13:35
In dem konkretem Fall halt noch mit dem dazukommenden Kritikpunkt, dass der Sportwagen eher langsam daherkommt und nicht gerade das eleganteste Design hat. Manchmal schlingern die Räder etwas, man kann aber andere dran bauen.

...

Aber um bei der Analogie zu den Autos zu bleiben: Das was die 5e gut macht ist es Leute anzuziehen. Manchmal ist das genug, manchmal geht es nicht darum ob der Sportwagen schnell, hübsch oder gut verarbeitet ist und es reicht wenn die Leute drum herum stehen.
Das ist halt wieder der Ansatz/Vorurteil "D&D5 ist eigentlich ein total schrottiges System, aber es hat gute Werbung und die Spieler:innen kennen halt nichts anderes".
Dem widerspricht aber, dass es eben genug Spieler:innen gibt, die sehr wohl andere RPs kennen (und auch spielen) aber trotzdem D&D5 (auch) spielen. Ist es echt so schwer vorstellbar, dass man D&D5 mögen könnte, eben weil es so ist wie es ist und nicht trotzdem oder aus Unwissenheit heraus?
Und ja, das gilt z.b. auch für das vielkritisierte DSA4/5. Ich fange nichts damit an, aber es gibt genug Spieler:innen, die genau das was DSA4/5 ausmacht lieben und zwar im vollen Bewusstsein, dass Alternativen existieren.

ch will schnell eigene Dinge bauen können, eigene Monster, eigene Zauber und so.
Da stimme ich zu. Zumindest zum Teil. Es ist nicht schwer eigene Monster zu bauen, aber abzuschätzen, für welche Gruppe das Monster wie hart ist, ist etwas lästig. In dieser Hinsicht kenne ich aber kaum Systeme, die das wirklich besser machen (die meisten haben so etwas wie eine Berechnung "fairer" Encounter ja gar nicht).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 13:55
Das ist halt wieder der Ansatz/Vorurteil "D&D5 ist eigentlich ein total schrottiges System, aber es hat gute Werbung und die Spieler:innen kennen halt nichts anderes".

Nein. 5e ist kein schrottiges System. Es punktet nur halt nicht zwingend mit konkreten Regeln. Eher mit klarem Spielfokus der es ermöglicht schnell zu erklären was das Spiel will und was nicht.

Das ist nichts schlimmes, letztlich glaube ich man kann mit etwas guten Willen sehr gut in der 5e spielen und viel Spaß haben. Hatte ich auch als ich es noch häufiger gespielt hab als heute.

Wie oben schon gesagt, es gibt keinen Grund für die ganz lauten Verrisse man muss das System nicht gleich verdammen nur weil die Regeln vielleicht nicht immer gelungen sind. Gute Regeln sind immer nur ein Aspekt von vielen für eine gelungene Rollenspielrunde.

Aber in Threads wie dem hier geht es halt um Regelkritik. Und ja, bei den meisten der Anforderungen an ein Regelwerk lässt sich an sehr konkreten Beispielen zeigen weshalb die 5e Regelung umständlicher und weniger gut funktioniert als vorherige Varianten derartige Spielsituationen zu regeln.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 5.12.2023 | 14:02
Da stimme ich zu. Zumindest zum Teil. Es ist nicht schwer eigene Monster zu bauen, aber abzuschätzen, für welche Gruppe das Monster wie hart ist, ist etwas lästig. In dieser Hinsicht kenne ich aber kaum Systeme, die das wirklich besser machen (die meisten haben so etwas wie eine Berechnung "fairer" Encounter ja gar nicht).

Nun, in der Hinsicht macht es einem D&D5 (und genaugenommen D&D allgemein schon seit einigen Editionen) ohnehin künstlich schwer: ich muß als SL nicht nur abschätzen, wie hart ein Kampf oder ggf. anderer Konflikt gegen das Monster wohl überhaupt ist, sondern gleich auch noch, wieviele Erfahrungspunkte ein Sieg dann wert sein soll, weil das Aufstiegstempo der SC wiederum daran gekoppelt ist und ich auf der anderen Seite also unter Druck stehe, mit denen nicht zu sehr zu knausern. Spiele, die diese Art von Kopplung erst gar nicht vornehmen (und ja, ich weiß, daß auch D&D5 Alternativen vorschlägt, das ändert aber erst mal nichts an der Voreinstellung ab Werk), erleichtern mir ein ungefähres Abschätzen nach dem Prinzip Pi mal Daumen allein schon dadurch.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 14:31
Es ist nicht schwer eigene Monster zu bauen, aber abzuschätzen, für welche Gruppe das Monster wie hart ist, ist etwas lästig.

Ehrlich gesagt: Auch die Regeln zum Bau von Monstern sind letztlich eher ein Rückschritt und verbrauchen mehr Zeit als zuvor. Gerade wenn Dinge wie Zauber und Sonderfertigkeiten hinzukommen oder Unterschiede zwischen den einzelnen Gegnern einer Art eingebaut werden sollen.

Heißt natürlich auch hier wieder nicht das alles furchtbar wäre, der Unterschied ist nicht riesig und 5e Monster sind ja ohnehin weniger vielseitig und daher leichter gemacht. Aber trotzdem...wenn jemand fragt: Würdest du das empfehlen weil Monsterbau besonders einfach geht wäre die Antwort halt eher ein: Besonders einfach nicht, aber man kann das machen. Wem das ein wichtiger Aspekt ist, der wäre wahrscheinlich anderswo besser bedient.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 5.12.2023 | 14:36
braucht mehr Nachfragen und Nachschlagen
Hmm, also normalerweise liegt bei mir der Adventurer's Guide (das PHB von A5e) nur auf dem Tisch, wenn ich weiß, dass ich irgendwelche Zauber nachschlagen werde müssen. Meistens liegt das Buch aber am Ende genauso da, wie am Anfang: unbenutzt.
Die Spieler haben ihre diversen Sonderfähigkeiten entweder am Char-Blatt stehen, oder sich irgendwie anders notiert (kann dann schwierig sein, wenn ein Spieler ausfällt und keiner kapiert, was er sich da aufgeschrieben hat  :D). Zauber dito.
Muss wirklich ein spezieller Fall sein, dass ich eine Regel nachschlagen muss.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 5.12.2023 | 14:47
In meinen Augen hat 5e eine echte Schwachstelle und das ist das Balancing. Diese Schwachstelle hat man von 3e geerbt und nie wirklich in Griff bekommen. (Einige würden jetzt sagen, dass AD&D da auch schon Probleme hatte, aber bei AD&D hat man versucht dies durch unterschiedliche Stufenaufstiege zu kompensieren. Mächtige Klassen brauchten länger als schwache Klassen, um eine Stufe aufzusteigen.) Selbst die Überarbeitungen der Klassen, Rassen, Zauber etc., die in der laufenden OneD&D-Beta getesten werden, verstärken in meinen Augen nur das Problem, statt es zu beheben. Alles andere, was hier derzeit diskutiert wird, ist doch eher subjektiver Natur.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 14:51
Muss wirklich ein spezieller Fall sein, dass ich eine Regel nachschlagen muss.

So speziell nun auch wieder nicht, auffallen tut es z.B. ganz gut bei zaubernden Gegenspielern, da diese oft nur eine Zauberliste mitbekommen anstatt dranzuschreiben was die Wirkungen der Zauber sind. Ähnlich sieht es bei Beschreibungen der Fähigkeiten und Zauber der Charaktere aus. Du sagst die haben deine Spieler parat. Und das tun sie sehr wahrscheinlich in einer Kurzzusammenfassung, das schreibt ja keiner den Kompletttext ab. So eine Kurzzusammenfassung kann das Regelsystem halt auch liefern, ist übersichtlicher und schneller nutzbar.

Luxusprobleme halt. Man darf bei solcher Kritik nicht "das geht besser" mit "alles Mist" verwechseln.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 5.12.2023 | 14:54
Alles andere, was hier derzeit diskutiert wird, ist doch eher subjektiver Natur.
Ist das auch. Keiner meiner Spieler hat sich je dafür interessiert, ob ein anderer mehr oder weniger Schaden macht, o.ä. Hauptsache, es überleben irgendwie alle.
IMHO interessiert das sog. "Balancing" sowieso nur Leute, die auch den Schadensoutput mitrechnen. Ich wüsste dafür absolut keinen Grund.

So speziell nun auch wieder nicht, auffallen tut es z.B. ganz gut bei zaubernden Gegenspielern, da diese oft nur eine Zauberliste mitbekommen anstatt dranzuschreiben was die Wirkungen der Zauber sind.
Hat A5e gelöst, indem man die typischen Zauber bei den Monstern/Gegnern einfach zu den Angriffen schreibt. Mit Wirkung & Co.  ;)
Ist aber, iirc, mittlerweile sogar bei den O5e-Stats so.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 14:57
Hat A5e gelöst, indem man die typischen Zauber bei den Monstern/Gegnern einfach zu den Angriffen schreibt. Mit Wirkung & Co.  ;)

Ja ich weiß. Und es ist schlichtweg die bessere Lösung. Aber genau darum geht es halt... für viele der Dinge die 5e so im Regelwerk stehen hat gibt es bessere Lösungen und A5 zeigt da durchaus nicht nur an dieser Stelle Möglichkeiten auf das Spiel zu verbessern.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 15:00
In meinen Augen hat 5e eine echte Schwachstelle und das ist das Balancing.

Auch beim Balancing gab es ja mal bessere Lösungen im D&D Bereich - letztlich ist dies ähnlich zu vielen anderen Problemen. Auch dahingehend, dass natürlich auch die 5e Balancingprobleme zu einem guten Teil auf gestrichenen Regeln basieren welche man so nicht ersetzt bekam.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 5.12.2023 | 15:36
So speziell nun auch wieder nicht, auffallen tut es z.B. ganz gut bei zaubernden Gegenspielern, da diese oft nur eine Zauberliste mitbekommen anstatt dranzuschreiben was die Wirkungen der Zauber sind. Ähnlich sieht es bei Beschreibungen der Fähigkeiten und Zauber der Charaktere aus. Du sagst die haben deine Spieler parat. Und das tun sie sehr wahrscheinlich in einer Kurzzusammenfassung, das schreibt ja keiner den Kompletttext ab. So eine Kurzzusammenfassung kann das Regelsystem halt auch liefern, ist übersichtlicher und schneller nutzbar.
OK, wir haben eigentlich von Anfang an die Spruchkarten benutzt (für SC und NSC), damit hat sich das Thema nie ergeben.
Die Klassenfähigkeiten stehen bei uns üblicherweise tatsächlich im Volltext am (computergetippten) Charakterbogen.
Das Spielerhandbuch wird so gut wie nie (mehr) aufgeschlagen.

Keiner meiner Spieler hat sich je dafür interessiert, ob ein anderer mehr oder weniger Schaden macht, o.ä. Hauptsache, es überleben irgendwie alle.
IMHO interessiert das sog. "Balancing" sowieso nur Leute, die auch den Schadensoutput mitrechnen. Ich wüsste dafür absolut keinen Grund.
Jup. Massiv schlechtes Balancing hieße für mich, dass eine Charakterklasse wirklich spürbar ständig weniger/mehr Einfluss auf das Spiel hat als die anderen, nicht dass sie im mathematischen Schnitt 10% mehr oder weniger Schaden macht. Und das Gefühl wäre in über 6 Jahren und 4 Kampagnen niemals aufgekommen oder von Spieler:innen aufgebracht worden.
Da hätte glaube ich das Auswürfeln der Attributswerte (machen wir nicht) mehr Einfluss.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 16:34
Ich denke das Schlüsselwort dort ist "massiv".

Das 5e Balancing ist sicher nicht perfekt, natürlich nicht. Aber es bleibt im spielbaren Bereich in dem man als Spieler und Spielleiter gegensteuern kann.

Mit besserem Balancing wären die Charaktere dennoch vielfältiger, die Abenteuer abwechslungsreicher. Aber das heißt halt noch lange nicht, dass es dauernd Probleme geben würde.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: caranfang am 5.12.2023 | 16:42
Auch beim Balancing gab es ja mal bessere Lösungen im D&D Bereich - letztlich ist dies ähnlich zu vielen anderen Problemen. Auch dahingehend, dass natürlich auch die 5e Balancingprobleme zu einem guten Teil auf gestrichenen Regeln basieren welche man so nicht ersetzt bekam.
Welche denn? Seit dem WotC D&D übernommen hat, klappt das mit dem Balancing überhaupt nicht mehr. Vorher funktionierte es meiner Meinung nach besser. Klar, es gab mächtige Klassen, aber dies wurde durch ihren langsamen Stufenaufstieg ausgeglichen. Die echten Alleskönner brauchten ewig, um eine neue Stufe zu erreichen.
Einige behaupten, dass 4e ein großer fortschritt in Sachen Balancing war, aber 4e erreicht dies durch Gleichmacherei.
Ich denke das Schlüsselwort dort ist "massiv".

Das 5e Balancing ist sicher nicht perfekt, natürlich nicht. Aber es bleibt im spielbaren Bereich in dem man als Spieler und Spielleiter gegensteuern kann.

Mit besserem Balancing wären die Charaktere dennoch vielfältiger, die Abenteuer abwechslungsreicher. Aber das heißt halt noch lange nicht, dass es dauernd Probleme geben würde.
Vielfältigere Charaktere und abwechslungsreichere Abenteuer haben nicht wirklich etwas mit Balancing zu tun.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Gunthar am 5.12.2023 | 16:45
Viele Spieler sind erst durch die (Macken der) 5e zur 4e gekommen. Und man wird von der 4e (vor allem als SL) besser an die Hand genommen als von der 5e.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 17:09
Vielfältigere Charaktere und abwechslungsreichere Abenteuer haben nicht wirklich etwas mit Balancing zu tun.

Natürlich haben sie dies. Denn Spieler neigen dazu Dinge zu nutzen die sie als effektiv empfinden. Das bedeutet nicht, dass jeder bis in Grund und Boden optimiert, aber es bedeutet dass in einem Spiel mit schlechtem Balancing einzelne Optionen häufiger benutzt werden als andere Optionen.

Ähnlich sieht es auf Abenteuerseite aus. Natürlich werden sich nicht alle Spielleiter an die 6-8 Encounter der 5e Designvorgabe halten. Dennoch ist "wenn deine Magier übermächtig werden lass sie halt nicht so oft rasten und mach mehr Kämpfe zwischen den Rasten" ein beliebter Rat. Aber eigentlich ein unnötiger, denn wie oft ich in meinem Abenteuer kämpfen will sollte nichts mit der Klassenbalance zu tun haben. Man fixt dort ein Designproblem indem man sich in der Abenteuergestaltung einschränkt.

Balancing fördert halt Vielfalt, es definiert sich genau daraus, dass es mehrere gleichwertige Wege gibt ans Ziel zu kommen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 17:23
Einige behaupten, dass 4e ein großer fortschritt in Sachen Balancing war, aber 4e erreicht dies durch Gleichmacherei.

Ich denke wir sollten hieraus keine 4e Diskussion machen, aber was die Gleichmacherei angeht: nein, die Unterschiede zwischen zwei Charakteren sind in der 4e größer als in der 5e. Das liegt vor allem an besseren Individualisierungsmöglichkeiten, aber auch an der Rückkehr gemeinsamer Zauberlisten in der 5e und dem Wegfall von Optionen für Nichtzauberwirker.

Und das kann man natürlich durchaus als Schwäche ansehen, es kommt in der 5e wieder wesentlich häufiger vor, dass zwei Charaktere das gleiche tun.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 5.12.2023 | 18:04
@Ardwulf: Wir haben wirklich sehr unterschiedliche Spielerlebnisse und -vorlieben.
Meine Spieler:innen haben noch nie ein Problem damit gehabt, aus ähnlichen Regeln sehr unterschiedliche Charaktere zu machen. Und Effektivität war da nur bei einigen wenigen Thema. Da wurde meist ein Charakterkonzept entwickelt und dann Volk, Hintergrund, Klasse und Subklasse auf der Basis gewählt, ob man damit das Konzept (z.T. mit Reflavouring) schön abbilden kann.

Klar würden hypothetisch komplett unbrauchbare Optionen nicht benutzt werden, aber das kam bei D&D5 bei uns einfach nie vor, dass eine Flavour-mäßig passende Option aus solchen Gründen abgelehnt wurde. Wo war das bei euch konkret der Fall?

Ich nehme an, OSR-Systeme sind für dich völlig unspielbar? Weil da gibt es ja noch weit weniger Möglichkeiten zur regelseitigen Charakterindividualisierung.
Wie stehst du eigentlich zu Pathfinder? Müsste das deinen Vorlieben nicht eher entgegenkommen?

D&D5 ist für mich halt einfach ein Zwischending zwischen Pathfinder und OSR.


Ich hoffe das kommt nicht zu aggressiv rüber, soll es nicht. Ich merke schon (bzw. glaube ich), dass du in deinen Formulierungen auch einen Kompromiss ansteuerst.
Und ja, entsprechende Regeln können es leichter machen. Ich glaube nur nicht, dass das Balancing von 5e so daneben ist, dass es kritisch/unbedingt nötig wäre.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 18:23
Und ja, entsprechende Regeln können es leichter machen. Ich glaube nur nicht, dass das Balancing von 5e so daneben ist, dass es kritisch/unbedingt nötig wäre.

Ich ebenso wenig. Steht ja schon oben. Besser geht immer und gegenüber dem sehr guten Balancing des Vorgängers ist es natürlich ein Rückschritt. Aber ist das kritisch oder macht das Spiel unspielbar? Nein, das wäre übertrieben. Und darum würde ich auch bei der Frage oben "wo hat man das gemerkt?" antworten: in Kleinigkeiten.

Beispielsweise was die Wahl der Waffen angeht, oder der eingeprägten Zauber. Klar, es gab auch mal extreme. Wir hatten mal eine Runde in der von vier Charakteren drei den gleichen Zauber hatten. Ist ärgerlich aber letztlich nicht dramatisch und auch nicht die Regel.

Insofern: Echt riesen Dank dass du bemerkst das ich mir da Mühe geb nicht alles in Schimpf und Schande zu reden. Die 5e hat verdient sie mit einem positiven Vertrauensvorschuss zu betrachten, denn viele der Probleme sind im Kontext der damaligen Flamewars und Schwierigkeiten absolut nachvollziehbare Kürzungen gewesen.

Der Erfolg des Systems ist nicht einfach nur Marketing, sondern durchaus auch zum Gutteil auf den stärkeren Fokus auf die Core Story zurück zu führen.

Nicht jede Kritik ist gleich bös gemeint und D&D Spieler tun glaube ich fürs erste gut daran Flamewars wie der Teufel das Weihwasser zu meiden.

Auch dann wenn mal Regeln nicht die allerbesten sind.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 5.12.2023 | 18:41
Schön gesagt.
Nicht jede Kritik ist gleich bös gemeint und D&D Spieler tun glaube ich fürs erste gut daran Flamewars wie der Teufel das Weihwasser zu meiden.
Die werden ohnehin spätestens nächstes Jahr mit der neuen (Nicht-)Edition wieder spaßig werden. Es empfiehlt sich, Popcorn bereit zu halten  ~;D

Klar, es gab auch mal extreme. Wir hatten mal eine Runde in der von vier Charakteren drei den gleichen Zauber hatten. Ist ärgerlich aber letztlich nicht dramatisch und auch nicht die Regel.
Da reden sich meine Spieler tatsächlich recht konsequent aus, um das zu vermeiden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 5.12.2023 | 18:49
Da reden sich meine Spieler tatsächlich recht konsequent aus, um das zu vermeiden.

Ist halt ein schönes Beispiel für: Probleme im System kann man lösen.

Und das sollte man immer im Hinterkopf behalten, eine gute Gruppe ist wichtiger als gute Regeln. Aber naja... natürlich ist es ein unnötiges Problem, natürlich gibt es gar keinen Grund weshalb diese Situation überhaupt erst entstehen muss.

Und natürlich ist es sinnvoller wenn man sagen kann: Spielt einfach was ihr wollt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 22.12.2023 | 11:29
Noch eine Sache die letztlich im Spiel vorkam: Schwärme
Die meisten haben ja Resistenz gegen Waffen, was bedeutet dass typische Flächenzauber doppelt so viel Schaden wie normale Angriffe machen. Das bedeutet ein Cantrip wie Sword Burst mit 1w6 ist schlechter als ein normaler Angriff mit 1w8+3/2.

Wenn man andererseits einen Flächenzauber auf eine Gruppe Goblins wirft dann ist das vielleicht 10 mal so effektiv wie ein normaler Angriff. Und das kommt im Vergleich irgendwie nicht hin.

Klar es ist der Spielerfreundlichkeit geschuldet dass sie nicht immun sind, und der Einfachheit dass es Resistenz ist und nicht 1/10 oder ein Schaden pro Angriff, aber irgendwie nimmt das Schwärmen ihre Besonderheit.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 22.12.2023 | 11:59
Good riddance, sag ich dazu. Die 3E-Schwarmregeln sind ein blöder Witz, deren Abschaffung trauere ich keine Sekunde nach.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 22.12.2023 | 13:57
Niemand hat die Absicht 3E Schwärme zurückzubringen  :)

Aber wenn man schon Schwärme drin hat sollten sie sich auch wie solche verhalten. In dem konkreten Fall kam sich der Spieler etwas verarscht vor wel es doch recht logisch war dass ein Flächeneffekt hier besser seien sollte.
"Denk nicht logisch, lern das Monsterhandbuch" ist keine super Werbung für ein System.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 22.12.2023 | 14:01
Stimmt. Da würde ich aus der Hüfte sagen: jedes belegte Feld nimmt einmal den Schaden des Flächenzaubers. Ein 2x2 Felder großer Schwarm also 4x.

Fände ich auch für große Kreaturen interessant.  >;D
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 22.12.2023 | 14:03
Schwärme an sich sind unlogisch. So kleine Tiere greifen normalerweise keine Menschen an - und Insekten lassen sich durch Schwerter überhaupt nicht töten.
Ansonsten würde ich hier einfach die Squad-Regeln von A5e adaptieren: Flächenzauber verursachen doppelten Schaden. Dafür sind sie immun gegen Waffen. Ende.
Wenn man schon meint, man braucht einen Schwarm von irgendwas (und der Zoologe in mir sagt, dass Schwarm sowieso der falsche Begriff ist, weil er Koordination unter den Individuen voraussetzt  ~;D).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 22.12.2023 | 14:14
Damit bist du ja dann wieder bei den 3E-Regeln. Diese sind aber unglaublich broken, weil das eben darauf hinausläuft, dass
1. ein noch so hochstufiger Fighter, Retter der Königreiche, Töter der Drachen, Bann der Dämonen, komplett hilflos ist sobald da eine Wolke Mücken angesirrt kommt,
2. eine niedrigstufige Party _überhaupt keine_ Mittel gegen so einen Schwarm hat. Außer man hat sich für hunderte GM mit Alchi-Feuer eingedeckt und die ganze Party wirft wie wild mit dem Zeug um sich.

Es ist zwar wahr, dass man mit einem Schwert (oder beliebiger anderer Waffe) keinen Insektenschwarm töten kann. Umgekehrt aber sind die Schadenscodes und die sonstigen Stats von Schwärmen geradezu grotesker Horror. Würde man hier vernünftigere Werte ansetzen - vielleicht sowas wie 1 HP pro Runde für nen Mückenschwarm - wäre das was anderes.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 22.12.2023 | 14:15
Schwärme an sich sind unlogisch. So kleine Tiere greifen normalerweise keine Menschen an - und Insekten lassen sich durch Schwerter überhaupt nicht töten.
Ansonsten würde ich hier einfach die Squad-Regeln von A5e adaptieren: Flächenzauber verursachen doppelten Schaden. Dafür sind sie immun gegen Waffen. Ende.
Wenn man schon meint, man braucht einen Schwarm von irgendwas (und der Zoologe in mir sagt, dass Schwarm sowieso der falsche Begriff ist, weil er Koordination unter den Individuen voraussetzt  ~;D).

Sag das mal gereizten Bienen... ;)

Abgesehen davon reden wir ja über D&D und damit nicht bloß "Normalerweise"-Schwärme, sondern auch über solche, die mal unter magischer Kontrolle stehen oder sich aus Kreaturen mit einem echten Kollektivbewußtsein zusammensetzen können. Spätestens dafür sind geeignete Spezialfall-Kampfregeln dann schon sinnvoll.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 22.12.2023 | 15:09
Sag das mal gereizten Bienen... ;)
Einfach nicht reizen.  :P
Aber auch gegen die hast du mit einem Schwert schlechte Karten.
Damit bist du ja dann wieder bei den 3E-Regeln. Diese sind aber unglaublich broken, weil das eben darauf hinausläuft, dass
1. ein noch so hochstufiger Fighter, Retter der Königreiche, Töter der Drachen, Bann der Dämonen, komplett hilflos ist sobald da eine Wolke Mücken angesirrt kommt,
2. eine niedrigstufige Party _überhaupt keine_ Mittel gegen so einen Schwarm hat. Außer man hat sich für hunderte GM mit Alchi-Feuer eingedeckt und die ganze Party wirft wie wild mit dem Zeug um sich.
Was ja lustigerweise wieder realistisch ist. Du kannst dir deinen Drachentöter dorthin stecken, wo nie die Sonne scheint, wenn du in einem Mosquitoschwarm steckst (wobei der Schaden da eher gering ist - da würde ich mehr an Malaria denken). Wenn du das Hornissennest aufgeschreckt hast, hilft nur die Flucht - wenn du noch dazu kommst.

Das ganze andere Schwarmzeug ist ja ohnehin pure Fiktion, bzw. spielt das auf eine Urangst an. Da ist die Frage, wozu man das überhaupt braucht. Ich hab's jedenfalls noch nie verwendet.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 22.12.2023 | 15:17
Wenn man in Fantasy-Rollenspielen anfängt mit Realismus zu argumentieren, macht man aber noch ein ganz andere Fässer auf. Das ist ziemlich sinnfrei.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 22.12.2023 | 16:28
Wenn man in Fantasy-Rollenspielen anfängt mit Realismus zu argumentieren, macht man aber noch ein ganz andere Fässer auf. Das ist ziemlich sinnfrei.
Stimmt schon. Nur entsteht IMHO in dem Fall das Problem genau dadurch, dass irgendwer sich mal eingebildet hat, dass eine Masse an Ratten über Abenteurer herfallen sollte. Das war schon in jedem Horrorfilm unglaubwürdig.  ;)
Und das jetzt in stimmige Regeln zu fassen, die dann auch noch diverseste Kreaturen einschließen sollen?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: aikar am 22.12.2023 | 16:55
Stimmt schon. Nur entsteht IMHO in dem Fall das Problem genau dadurch, dass irgendwer sich mal eingebildet hat, dass eine Masse an Ratten über Abenteurer herfallen sollte. Das war schon in jedem Horrorfilm unglaubwürdig.  ;)
Aber echt stimmungsvoll  :D
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 22.12.2023 | 18:33
Was ja lustigerweise wieder realistisch ist. Du kannst dir deinen Drachentöter dorthin stecken, wo nie die Sonne scheint, wenn du in einem Mosquitoschwarm steckst

Außer natürlich, der Drachentöter geht vier, fünf Schritte. Moskitos haben, wenn wir bei Realismus sind. eine Höchstgeschwindigkeit von 2.5kmh. Aber das gilt ja für RPG-Horrormücken meist auch wieder nicht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 25.12.2023 | 14:06
Wenn man in Fantasy-Rollenspielen anfängt mit Realismus zu argumentieren, macht man aber noch ein ganz andere Fässer auf. Das ist ziemlich sinnfrei.

Es geht nicht um das böse R-Wort sondern um Logik bzw. Plausibilität. Wenn ich einen Haufen Goblins mit dem Feuerball erledigen kann dann ist es etwas blöd wenn ein Rattenschwarm den locker wegstecken kann.

Insektenschwärme haben bei D&D eine gewisse Tradition (Insektenplage, Kriechender Tod, Fliegendämonen/Teufel), und zumindest Hornissen sind ja giftig genug um nicht völlig harmlos zu sein. Insofern macht es schon Sinn Regeln für sowas zu haben. Und wenn Geister aus Gründen traditionell schwer mit normalen Waffen zu bekämpfen sind, warum dann nicht auch Schwärme?

Der Fehler der 3E lag darin ganz normale Insekten zu gefährlichen Gegnern zu machen, und dann auch noch die CRs zu versieben, denn gegen low-level Gruppen sind Gegner die gegen Waffen immun sind nunmal extrem stark.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: diogenes am 25.12.2023 | 16:06
Die ganze Diskussion um Schwärme hin und her bringt mich ja eher dazu zu denken, dass die einfach *gar* keine Monster sein sollten, sondern eher ein environmental effect oder so, Rettungswürfe gegen Schaden und/oder Effekte, Skill checks um raus zu kommen/den Schwarm aufzulösen/o.ä. Flächenzauber, Wind o.ä. kann dann ggf. das ganze umgehen oder gewisse Vorteile bringen, je nach Level/Schwierigkeit. Das ist imo eh die Stärke der 5e, jedenfalls so wie ich's spiele. Man kann so was ziemlich einfach handwedeln/improvisieren. Ungefähren DC festlegen und auf coole Ideen der SC warten.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 20.03.2024 | 20:09
Da mal als Ergänzung zu dem Thema Skalierung von Martial ohne magische Waffen, hier sind zwei ganz interessante Videos, wo jemand eine menge Rechungen zu dem Thema macht.

Martial caster divide using only one spell per encounter - D&D 5e (https://www.youtube.com/watch?v=W5ute4yQYB4)

Can magic items bridge the martial caster divide? (https://www.youtube.com/watch?v=ARDFycvzhfg)

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Sphinx am 20.03.2024 | 20:49
Vorweg ich bin mit 5e wirklich fertig nach vielen Jahren. Ich bin komplett gesättigt auch wenn ich das System nicht schlecht halte, hat es doch zu viel was mich mittlerweile nervt.

Eigentlich dreht sich alles um "Bounded Accuracy" die wie sie die 5e baut einfach nicht funktioniert. Daran hängt dann leider sehr viel im System. Was zu den nächsten Punkten führt:
Englisches Video was es für mich gut auf den Punkt gebraucht hat was ich schon gefühlt hab ohne zu wissen warum 5e sich so unpräzise anfühlt Link (https://www.youtube.com/watch?v=Xlp3unO_xi8)

Das nicht funktionierende CR System als erstes. Wie oft hab ich als Spielleiter versucht einen spannenden Kampf zu designen der danach einfach nur in Runde 1 Entschieden war und nur deshalb länger gedauert hat weil die HP noch runter geprügelt werden mussten. Fähigkeiten auf SC Seite die Gegner komplett ausknipsen können (zumindest komplette Runden kosten) verschärfen das ganze noch um einiges.

Generell sind die SCs einfach zu stark verglichen mit den Monstern. Man muss schon stupide viel gegen sie auffahren um mal etwas Spannung aufkommen zu lassen (Mein Methode: 3x Deadly, +3 auf alle Angriffswürfe, +1 Damage Dice mehr) Und selbst dabei sind kämpfe mitunter viel leichter gewesen als geplant. Ich bin grade Spieler in einer Level 12 Runde, da ich das ganze aus Spielleiter sicht kenne kommt in Kämpfen für mich auch keine Spannung auf. Ich weiß genau, sofern wir nicht richtig Pech haben, kann der Spielleiter uns nichts.

Der Adventuring Day...was ein sche**. Man verringert die Spieler Ressourcen über X Encounter die einfach nur Spielzeit fressen, damit man am Ende mal einen etwas spannenderen Kampf hinbekommt. Und sobald die Spieler eine Chance haben zu Rasten ist man wieder auf Anfang und soll wieder unzählige Spielstunden aufwenden um die Ressourcen erneut zu reduzieren.

Das ganze hat zwar die schöne Seite das man im Prinzip als Spielleiter machen kann was man will ohne sich zu viel Gedanken über Balance zu machen. Also wenn man einfach nur Spielen möchte funktioniert das, möchte man wie ich auch mal etwas spannendere Kämpfe ist es aber kontraproduktiv. Alles in allem macht es das System nicht unspielbar, aber es nutzt sich ab. Und bei mir ist der Zustand jetzt definitiv erreicht wo neue Reifen aufgezogen werden müssen.

Bin jetzt bei PF2 nach 1/2 Jahr sehr glücklich angekommen inkl. der Spieler von beiden Runden die damit auch Happy sind. Bis jetzt funktionert das System und ist solide. Ein schwerer Encounter ist auch wirklich schwer. Ansonsten hoffe ich mal auf DC20, wo "Dnd Shorts" jetzt auch meinte das es sich wie die nächste Evolutionsstufe von Dnd anfühlt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 20.03.2024 | 22:32
Das nicht funktionierende CR System als erstes. Wie oft hab ich als Spielleiter versucht einen spannenden Kampf zu designen der danach einfach nur in Runde 1 Entschieden war und nur deshalb länger gedauert hat weil die HP noch runter geprügelt werden mussten. Fähigkeiten auf SC Seite die Gegner komplett ausknipsen können (zumindest komplette Runden kosten) verschärfen das ganze noch um einiges.
Solange die in Bezug auf die Character Power "Floor" und "Ceiling" deutlich enger zusammen Bringen ist es mMn nicht möglich ein Funktionierendes CR System zu bauen (jedenfalls nicht ohne eine sehr genaue Analyse der Spieler Chartere mit einzubinden).

Und ann hast du natürlich noch das Problem von einzelnen ziemlich überpowerten Zaubern, und das Schlechte Skalieren der schwachen Saves, dass auch die Monster trifft (und nicht zu vergessen Zauber die nicht mal Saves zulassen).
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 20.03.2024 | 23:26
Da mal als Ergänzung zu dem Thema Skalierung von Martial ohne magische Waffen, hier sind zwei ganz interessante Videos, wo jemand eine menge Rechungen zu dem Thema macht.

Tja, bei sowas kommt es immer drauf an wie das genau gerechnet wird. Hier geht er anscheinend davon aus dass Magier einen Summon spell machen. Allerdings ist mir nicht ganz klar warum der Gegner das relativ schwache Summoning nicht einfach weghaut. Dann hat der Magier nur noch seinen popeligen Cantrip. Ansonsten macht er auch eine Reihe von Fehlern. Und anscheinend geht er davon aus dass der summoning Spell maximale Stufe hat.

Ganz interessant ist halt dass es mit items eben schon wieder recht anders aussieht. Das zeigt halt auch dass die Unterschiede so riesig nicht sind. Ich komme bei mässigen Magischen Waffen auf ca. 25% Anteil am Gesammtschaden. Merklich, aber keineswegs
alles entscheidend.

Generell sind die SCs einfach zu stark verglichen mit den Monstern.

Und das ist jetzt ein Problem?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 21.03.2024 | 00:07
Und das ist jetzt ein Problem?

In vielen Systemen würde ich sagen: nein, ist es nicht (und im Zweifelsfall kann man die Monster ja noch mal ein Stück aufbohren oder mehr von ihnen antreten lassen).

Speziell D&D5 geht aber zumindest in der Voreinstellung immer noch davon aus, daß Charakteraufstieg stark ans Monsterkloppen gekoppelt ist -- das kann dann, denke ich, schon schnell dazu führen, daß sich die Erfahrungspunkte für einen leichten Sieg praktisch geschenkt anfühlen, während eine "tatsächlich" mal herausfordernde Begegnung umgekehrt natürlich einen Sieg mit noch mehr XP belohnt und die Spielercharaktere entsprechend schneller die Stufenleiter hinaufschubst, so daß sie es früher mit noch mächtigeren Gegnern aufnehmen können. Und so dreht sich das Laufrad fröhlich weiter.

Sicher, das läßt sich im Prinzip umgehen, indem man die geeigneten Alternativ-Aufstiegsregeln aus dem DMG verwendet (beispielsweise den einfachen regelmäßigen Aufstieg ohne großes Nachhalten von Punkten). Nur läuft das seinerseits halt auf ein gewisses Eingeständnis hinaus, daß die offizielle Basisversion eben doch bestenfalls nur ächzt und kracht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Sphinx am 21.03.2024 | 00:21
Ach mir fällt noch was ein was mich total nervt bei 5e. Wieso hat sich kein verdammter System Entwickler, dieser Riesen Firma, hingesetzt und mal alle magischen Items überarbeitet und ordentlich Kategorisiert und mit Preisen versehen die was taugen?
Wieder vergleich mit PF2 (Ja ich ärger mich das ich erst so spät entdeckt hab und es ist gerade mein Haupt System): Die Gegenstände haben einen Preis der dazu passt wie Spiel beeinflussend sie sind. Sie haben ein Level ab wann Spieler sie haben dürfen/sollten (Wenn sie mal eins früher bekommen freuen sie sich richtig). Die Seltenheit macht Sinn, gewöhnliche magische Items sind wirklich gewöhnlich!

Solange die in Bezug auf die Character Power "Floor" und "Ceiling" deutlich enger zusammen Bringen ist es mMn nicht möglich ein Funktionierendes CR System zu bauen (jedenfalls nicht ohne eine sehr genaue Analyse der Spieler Chartere mit einzubinden).

Das von PF2 funktioniert soweit ich es einschätzen kann sehr gut. Hat dann natürlich den Nachteil das alles etwas mehr in Stein gemeißelt ist.
Und auch wenn ich es noch nicht getestet habe, gibt es das Optional mit "Proficiency without Level" in PF2 was wohl auch besser funktioniert als die 5e Variante aber ein ähnliches Spielgefühl bieten. Im großen und ganzen sind sie bei 5e am Ziel vorbei geschossen und die Suppe darf der DM auslöffeln.

Zitat
Und ann hast du natürlich noch das Problem von einzelnen ziemlich überpowerten Zaubern, und das Schlechte Skalieren der schwachen Saves, dass auch die Monster trifft (und nicht zu vergessen Zauber die nicht mal Saves zulassen).

Oh ja. Ich hab bei meiner letzten 5e Kampagne, da ich schon den Wechsel auf PF2 geplant hatte, die PF2 varianten der Sprüche in 5e benutzt für meinen High Level Endboss Caster. Z.B. Force Cage, sitzt der Barbar da erst mal drin darf er den Rest vom Kampf aussetzen (sofern nicht ein Spieler Caster ihn raushauen kann). Ist ja super spannend für den Spieler der nicht mehr mitmachen darf. PF2 Variante, kann er mit genug schaden zerstört werden.

Und da kommt dann auch wieder die Action Econemy ins Spiel, es gibt verdamt viele Zauber die einen Gegner seine Aktion kosten oder anders verhindern sie zu nutzen. PF2 mit seinen 3 Aktionen (und dann irgendwann DC20 mit 4 Aktionen) ist da flexibler. Z.B. der Stun vom Mönch nimmt nur eine Aktion weg (Sofern er nicht Kritisch trifft). Kann also nicht mit einem Save einen Gegner einfach ausknipsen.

Und das ist jetzt ein Problem?
Ist kein Problem wenn man das mag, und bei Bier und Brezeln ein paar Monster verhauen möchte. Ich mag es nicht als jemand der Combat as a Sport vorzieht.
Wenn ich schon viel Zeit für einen Kampf Encounter aufwende dann soll das ganze auch irgendwie Spannend sein. Sonst kann ich ihn mir auch schenken und narrativ abhandeln. Und ja hin und wieder ist es Cool für Spieler mal richtig overpowered zu sein, aber nicht wenn es zu 99% so aussieht. Was wir mit den Level 12 Charactern für "vom CR System" absurd Starke Gegner ohne Gefahr das jemand down geht (von tot fangen wir gar nicht erst an) erledigt haben ist schon hart. Mir persönlich raubt es einfach die Spannung und killt die Immersion.

Den einzigen TPK den ich je hatte war, als die Spieler sich sau blöd angestellt haben und den ganzen Dungeon in einen großen Kampf zusammen gezogen haben UND die Chance zu Flucht mit Teleportation nicht genutzt haben weil sie sich für absolut übermächtig hielten.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 21.03.2024 | 06:33
Das von PF2 funktioniert soweit ich es einschätzen kann sehr gut. Hat dann natürlich den Nachteil das alles etwas mehr in Stein gemeißelt ist.
Es glaub ich dieses "etwas mehr in Stein gemeißelt" das den unterschied macht.
Bei DnD 5E kann ein optimierter Char gerne mal das doppelte (oder noch mehr) an Schaden Raus hauen wie ein unoptimierter, und ob wie viele und welche magische Waffen der DM raushaut (ne Dragon Wrath Weapon ist halt noch mal deutlich Stärker als eine +x Waffe) können auch noch einen großen Unterschied machen.
Und dann hast du noch ein paar sehr starke Optionen für Nova Damage, die besonders wenn du wenige Encounter machst auch noch mal ganz schön reinhauen können.

Bei Pathfinder 2 sind die Unterschiede wohl deutlich weniger drastisch. Aber ich kenn mich mit dem System nicht sowirklich aus.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Sphinx am 21.03.2024 | 09:30
Ist genauso wie beschrieben. Bei 5e kannst du als GM einfach mal ein magisches Item raushauen ohne dir zu viel Gedanken zu machen das es das System noch mehr destabilisiert als es ohnehin schon ist. So gesehen ist es viel freier und unproblematischer.

PF2 gibt es indirekt vor bzw. geht davon ausgeht das Level 4 Character eine +1 Waffe haben. Bekommen sie die auf Level 3 fühlen sie sich merkbar stärker an, erst auf Level 5 macht es die Kämpfe erst einmal schwieriger. Auch das eine Rüstung +1 um Level 8 verfügbar ist. Läuft in PF2 über Runen die man auf Waffen/Rüstungen aufbringt und auch von einem auf andere übertragen kann.

Es ist stark persönliche Präferenz was man jetzt als schöner ansehen möchte. Da ich nach Jahren vom schwammigen 5e System genervt bin, finde ich es aktuell super klar zu wissen wann was "richtig" ist an die Spieler auszugeben.

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Beim vorbereiten für 5e haben mich zwei Sachen immer stark gebremst. Kampf Encounter bauen und Magische Items als Loot raussuchen. Man hat eine großen Bereich, mit zu vielen Optionen, von Gegnern und Magischen Gegenständen zur Auswahl den man irgendwie überblicken muss. (Geht mir in PF2 so viel leichter von der Hand, da es enger abgesteckt ist)
Und wenn man den perfekten Gegner hat und dann in den Statblock schaut wird es schnell langweilig. "Oh was wird der große Dämon wohl tun...ach ja er hat einfach Multiattack und haut 3 mal zu und macht noch 1d6 Feuerschaden extra...Juhu"

Ist also auch noch so ein Punkt das die WOTC Monster fast alle Langweilig sind ohne große Features. Da sind die Kobold Press Monsterbücher schon erheblich besser. Oder Flee Mortals von MCDM.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 21.03.2024 | 10:44
Es ist stark persönliche Präferenz was man jetzt als schöner ansehen möchte. Da ich nach Jahren vom schwammigen 5e System genervt bin, finde ich es aktuell super klar zu wissen wann was "richtig" ist an die Spieler auszugeben.

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Und wenn man den perfekten Gegner hat und dann in den Statblock schaut wird es schnell langweilig. "Oh was wird der große Dämon wohl tun...ach ja er hat einfach Multiattack und haut 3 mal zu und macht noch 1d6 Feuerschaden extra...Juhu"
Was ich aus dem (und dem davor) rauslese: Du brauchst offenbar Krücken (oder ist "Leitschienen" besser?). Das ist OK - aber das ist genau das, was ich an der 5e (bzw. dem System an sich) schätze. Ich muss mich nicht um zig Kleinigkeiten kümmern, die mir am Tisch dann sowieso völlig schnurz sind.
Und ich will auch keine Verwaltung, für die ich einen VTT brauche (ich weigere mich, online zu spielen), weil ich sonst die Zustände nicht mehr überblickt kriege.

Ich brauche auch keine genauen Anweisungen, wie Monster vorgehen - ich muss mich eher zurückhalten mit der Taktik, weil es sonst schnell tödlich für die SCs wird, auch mit eher schwächeren Gegnern. Da reichen mir die diversen Fähigkeiten (von denen ich dann meistens ohnehin wieder welche vergesse) locker.

Das sind also keine "Schwachstellen", sondern eine Sache von persönlichem Spielstil. Ich habe mit A5e momentan den Sweetspot an System und Optionen - mehr als O5e aber weit weniger unnötigen Kram wie bei PF2.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 21.03.2024 | 12:55
Eine Schwachstelle wird die Schwammigkeit und generell die Probleme im Regeldesign deshalb weil damit Einschränkungen für Spielleiter und Spieler verbunden sind. Sei es in der Form einer größeren Notwendigkeit von System Mastery um Probleme vorab zu erkennen oder in der Form eingeschränkter Abenteuergestaltung aufgrund fehlender Hilfsmittel oder weil man wie du es beschreibst sich auch bei schwächeren Monstern zurück hält oder weil man wie andere schreiben auch bei stärkeren Monstern nicht sicher sein kann die Charaktere herauszufordern.

Gute Regeln helfen einfach, daran kommt man nicht vorbei.

Weil durch schlechte Regeln weniger Spielstile unterstützt werden und das Spielerlebnis einseitiger wird.

Das führt also nicht dazu, dass jeder persönliche Spielstil gleichermaßen betroffen ist, gerade wenn man sagt: diese Probleme sind mir egal wird man mit beliebigen Regeln glücklich werden können.

Aber natürlich bleiben solche Probleme dennoch Schwachstellen, mit besserem Balancing, konsistenterem Regeldesign, abwechslungsreicheren Monstern und besserer Unterstützung von Nichtkampfsituationen wäre die 5e ein besseres System.

Auch dann wenn man selbst sagt...brauch ich alles nicht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Raven Nash am 21.03.2024 | 13:06
Aber natürlich bleiben solche Probleme dennoch Schwachstellen, mit besserem Balancing, konsistenterem Regeldesign, abwechslungsreicheren Monstern und besserer Unterstützung von Nichtkampfsituationen wäre die 5e ein besseres System.
Die Erfahrung, die ich aus A5e ziehe ist die, dass nicht das RegelDESIGN das Problem ist, sondern das WORDING. 50% dessen was A5e besser macht, ist nichts weiter als klarer formulierte Regeln, die aber bereits vorhanden sind.
Ich würde also sagen, dass nicht die Regeln schwammig sind, sondern deren Ausformulierung. Man kann Vieles in verschiedene Richtungen interpretieren, manches ist überhaupt unverständlich und beim Sage Advice merkt man dann, dass sich die Designer selbst nicht so ganz einig waren.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 21.03.2024 | 13:08
Das Problem mit dem CR System ist mMn auch, dass sie nie so richtig damit rausgerückt sind was sie denn jetzt die genauen Annahmen sind, die sie da rein gesteckt haben, so dass man es auch nicht so einfach an die Power bzw. den Spielstil der eigenen Gruppe anpassen kann.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 21.03.2024 | 13:42
Die Erfahrung, die ich aus A5e ziehe ist die, dass nicht das RegelDESIGN das Problem ist, sondern das WORDING.

Weiß nicht, einige der Probleme sind schon sehr grundlegend im System angelegt. Gerade BA und die Konsequenzen daraus, insbesondere das Balancing der Gegner über Schaden und Hitpoints unter Ignoranz anderer Effekte ist halt ein sehr zentrales Regelelement.

Das geht schon deutlich über Wording hinaus. Die meisten Probleme der 5e sind eigentlich keine Formulierungsprobleme, sondern Dinge bei denen die Designer halt Aufwand sparen wollten - der anschließend bei Spielern und Spielleitern landet.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Runenstahl am 21.03.2024 | 14:45
Für mich funktioniert das CR System eigentlich recht gut. Das Hauptproblem ist eher das die "offizielle Spielweise" (der schon genannte Abenteuertag mit 6 Encountern und 2 kurzen Rasten) für vielen Kampagnen absolut nicht passt.

Ein Nebenproblem ist dann wie der CR System aufgefasst wird. Wer glaubt das ein mittelschwerer Kampf (medium difficulty encounter) für die Spieler ein Hindernis darstellen soll ist natürlich verblüfft wenn die Spieler da ohne Probleme einfach durchmarschieren. Die Erklärung der Schwierigkeit lautet ja "The characters should emerge victorious with no casualties. One or more of them might need to use healing resources.". Das passt meiner Erfahrung nach schon. Ist halt nur nicht das was ich mir unter einem mittelschweren Kampf vorstellen würde. Der passt eher zu der Beschreibung eines "hard encounters" wo die Grundannahme ist, das die Charaktere in der Regel gewinnen sollten, aber eine kleine Chance besteht das sie verlieren oder das einzelne Charaktere sterben.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 21.03.2024 | 15:25
Klar das ist immer persönliche Ansichtssache. Ich finde zB nicht, dass "Mittelschwer" ein reelles Todesrisiko impliziert.
Aber Fakt ist halt, dass eine halbwegs organisierte Gruppe über einen "Medium" Encounter einfach drüberwalzt, es sei denn die Gegner sind sehr genau ausgewählt und bringen Synergien mit etc.
Also, ich hab jdf den Eindruck dass sowas höchstens für absolute Gurkentruppen als "mittelschwer" empfunden werden kann. Aber kann natürlich auch sein, dass ein Großteil der real existierenden Spielrunden mit hinreichend Casuals belastet sind, dass die Schwierigkeitsbezeichnungen für sie stimmen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 21.03.2024 | 15:43
Also, ein "fairer" Kampf sollte mMn auf jeden Fall einer sein, bei dem unabhängig vom Todesrisiko beide Seiten ca. gleich hohe Chancen haben, zu gewinnen. ;) Gucke ich mir dann die Definitionen im DMG an, dann entspricht dem...tatsächlich schon am ehesten "deadly", und Szenarien, in denen die SC ausdrücklich die Underdogs sein sollen, die wahrscheinlich verlieren werden, wenn sie sich auf den Kampf überhaupt einlassen, werden von den vier Standardkategorien schon gar nicht mehr erfaßt. Hm. :think:
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 21.03.2024 | 16:01
Das größere Problem als die Kategorien ist eigentlich die Spannweite, auch ein prinzipiell tödlicher Kampf kann mit den passenden Zaubern trivial werden sobald diese klappen - ist aber plötzlich wieder schwer wenn nicht. Dies macht Abschätzungen sehr schwierig und gruppenabhängig.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 21.03.2024 | 22:33
Ich leite ab und zu eine komplette Anfängergruppe. Da halte ich mich strikt an das Daily XP budget, und damit komme ich auch sehr gut hin. In anderen Gruppen dagegen hat man Feats, Taktik, Erfahrung (z.B. bzgl. Monster), Optimierung, Power Creep, und vermutlich bessere Items. Es ist albern anzunehmen dass all das keinen riesigen Unterschied macht (und wenn Taktik nichts brächte wäre das Spiel auch recht armselig). 

Es ist halt recht logisch dass sich die Empfehlungen an Anfänger richten. Klar, man könnte die Zahlen auch an hocheffektiven Gruppen kalibrieren. Aber das wäre blöd für die Anfänger. Und ich glaube dass die Anzahl der Gruppen die zwar ihre Charaktere voll optimieren können aber nicht mit der Anpassung der Encounter zurechtkommen relativ gering ist.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 21.03.2024 | 22:53
So über den Daumen gepeilt scheint das CR System wirklich noch am ehesten für Unerfahrenen Gruppen die ohne Feats, Magische Gegenstände und nur mit den Simpelsten Subclassen und Zaubern spielen hin zukommen.

Aber wie gesagt sind solche Gruppen halt drastisch Schwächer als einigermaßen Optimierte, und beides kann das CR System einfach nicht abdecken.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: ThinkingOrc am 21.03.2024 | 22:54
Ich vergesse immer, dass Feats auch optional sind. Da komme ich irgendwie nicht drauf klar.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 21.03.2024 | 23:17
Aber wie gesagt sind solche Gruppen halt drastisch Schwächer als einigermaßen Optimierte, und beides kann das CR System einfach nicht abdecken.

Das scheint mir eher eine bequeme Ausrede zu sein. Man hätte z.B. optionale Erweiterungen für die Monsterseite als Gegensatz zu den Feats und Magic Items machen können. Nach dem Motto: Wenn ihr Feats verwendet, empfehlen wir die Monster auch mit Spezialfähigkeiten auszustatten. 13th Age hat da z.B. die "nasty" Variante für einige Monster.

Aber die 5e ist ja eine Sparversion an allen Ecken und Enden, die das Feintuning auf die Gruppe abwälzt.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Sphinx am 21.03.2024 | 23:25
Es ist halt recht logisch dass sich die Empfehlungen an Anfänger richten. Klar, man könnte die Zahlen auch an hocheffektiven Gruppen kalibrieren. Aber das wäre blöd für die Anfänger. Und ich glaube dass die Anzahl der Gruppen die zwar ihre Charaktere voll optimieren können aber nicht mit der Anpassung der Encounter zurechtkommen relativ gering ist.

Es passt ja leider nicht mal für Anfänger so richtig. Und man kann nicht sagen eine erfahrene Gruppe braucht 2x Deadly oder doch lieber 5x Deadly.
Selbst WOTC richtige sich bei den Monstern die sie rausbringen nach Regeln die nicht denen aus dem DMG entsprechen. Alleine bei Kreaturen mit gleichem DC hat man starke Abweichungen, und damit meine ich nicht mal die "speziellen" Ausreißer (z.B. Shadow).

Ich hab 8 Jahre lang regelmäßig für 1 - 2 Gruppen die Woche 5e geleitet. Ich habe echt viel probiert im laufe der Zeit, aber ich hatte immer das Gefühl ich bin zu blöd ordentlich Encounter zu bauen. Erst in den letzten 2 Jahren hab ich wirklich kapiert das es das System ist, bis es mich dann irgendwann zum Systemwechsel getrieben hat. Klar ich kein Taktik Gott der "Sun Tzu - Kunst des Krieges" als Nachtlektüre ließt, aber es sollte auch für einen normale möglich sein ordentliche Encounter zu bauen. Einfach grob geschätzt würde ich sagen 5% (1 von 20) Kämpfen war spannend und lief wie erhofft.

Da kann man jetzt den Sprung zu fertigen Abenteuer Modulen wagen. Alleine das diese nicht funktionieren können so wie sie geschrieben sind, ist extrem hart. Man wird als Spielleiter genötigt die Kämpfe zu überarbeiten, und dabei unterstützt einen das System kein Stück. Einfach weil das System es nicht möglich macht selbst für den System Herausgeber WOTC eine Balance der Abenteuer hinzubekommen.

Da Kann ich jetzt wieder ausholen weil Module im Regelfalle von 4 SCs ausgehen. Ich leite jetzt meine 2 PF2 Runden, die eine hat 5 Spieler die andere 6. Es dauert weniger als 1 Minute den Kampf neu von 4 Spielern auf meine Spielerzahl zu Balancen.
Ich brauche nur zu schaue wie schwer der Kampf vom Modul vorgesehen ist. Entsprechend der Schwierigkeit und Spieler >4 schauen wie viel XP an Monstern ich hinzufügen muss und bin fertig.
Bei 5e war es ätzen wenn ein Spieler mal nicht konnte und ich die Kämpfe schon geplant hatte, zumindest ich wäre nicht in der Lage gewesen aus dem Stand den Encounter anzupassen. Etwas was ich bei PF2 direkt am Tisch kann mit zwei Winzigen Tabellen.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Und es funktioniert. Und selbst wenn man eine perfekte taktisch agierende Gruppe hat funktioniert es, dann muss man eben noch mal X% XP drauf packen was man etwas austesten muss. Hat man den Wert aber kann man die Schwierigkeit wieder problemlos berechnen.

Ich hab gemerkt das mir mittlerweile ein System das mir als Spielleiter das Leiten leichter macht immer gewinnt. Hab mir jetzt natürlich Daggerheart angeschaut...es läd noch mehr Last auf dem GM ab...damit ist es direkt uninteressant für mich geworden. DC20 hab ich den Dungeon Coach extra mal gefragt wie es mit dem Encounter Balancen aussieht und er meinte zumindest das es auch dort Mathematisch solide sein wird -> was ich wieder toll finde.
Vielleicht ist das aktuell meine Phase im Spielleiter Lebenszyklus, das ich zu viele Jahre Dreck gefressen hab und ich jetzt als Mindestanspruch habe das ein System mir nicht noch Steine in den Weg legt. Ich Leite gerne, sogar lieber als nur Spieler zu sein und ich bin echt Happy das ich Spieler hab die gerne mit mir was neues ausprobieren.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 21.03.2024 | 23:35
Das scheint mir eher eine bequeme Ausrede zu sein. Man hätte z.B. optionale Erweiterungen für die Monsterseite als Gegensatz zu den Feats und Magic Items machen können. Nach dem Motto: Wenn ihr Feats verwendet, empfehlen wir die Monster auch mit Spezialfähigkeiten auszustatten.

Spellcasting Dragons. Demon summoning.

Aber die 5e ist ja eine Sparversion an allen Ecken und Enden, die das Feintuning auf die Gruppe abwälzt.

Also das ist doch recht albern. Insbesondere im Vergleich zu den gigantischen Machtunterschieden der 3E.


Und man kann nicht sagen eine erfahrene Gruppe braucht 2x Deadly oder doch lieber 5x Deadly.

Das Problem hast du in jedem System mit taktischer Tiefe.

Da Kann ich jetzt wieder ausholen weil Module im Regelfalle von 4 SCs ausgehen. Ich leite jetzt meine 2 PF2 Runden, die eine hat 5 Spieler die andere 6. Es dauert weniger als 1 Minute den Kampf neu von 4 Spielern auf meine Spielerzahl zu Balancen.
Ich brauche nur zu schaue wie schwer der Kampf vom Modul vorgesehen ist. Entsprechend der Schwierigkeit und Spieler >4 schauen wie viel XP an Monstern ich hinzufügen muss und bin fertig.

Verstehe ich nicht. In 5E hast du doch auch XP Budgets.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 22.03.2024 | 06:17
Das scheint mir eher eine bequeme Ausrede zu sein. Man hätte z.B. optionale Erweiterungen für die Monsterseite als Gegensatz zu den Feats und Magic Items machen können. Nach dem Motto: Wenn ihr Feats verwendet, empfehlen wir die Monster auch mit Spezialfähigkeiten auszustatten. 13th Age hat da z.B. die "nasty" Variante für einige Monster.
Wobei es eben auch nicht feast allein sind, da kommen noch eine gante Menge anderer Dinge hinzu wie überpowerte Zauber, Multiclassing und das Nutzen bestimmter Tricks und Synergien.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 22.03.2024 | 06:44
Spellcasting Dragons. Demon summoning.

Also das ist doch recht albern. Insbesondere im Vergleich zu den gigantischen Machtunterschieden der 3E.

Also, ich finde die Antwort albern. Spellcasting Dragons...? Das ist a) ein Einzelfall und b) hat keinerlei Systematik dahinter. Das ist nur das 5e typische "mach mal irgendwie".

Da du auf 3.x abhebst: ja, da hast du auch Machtunterschiede. ABER du hast auch eine Toolbox als DM, um dagegen zu halten, mit einer Systemstik dahinter und ein paar Anleitungen. Erfordert auch Erfahrung und Fingerspitzengefühl, und hat definitiv auch Schwäche, aber es ist eben nicht so völlig blank und vage wie die 5e.

Wobei es eben auch nicht feast allein sind, da kommen noch eine gante Menge anderer Dinge hinzu wie überpowerte Zauber, Multiclassing und das Nutzen bestimmter Tricks und Synergien.

Ja, es sind mehr als feats. Aber wie oben gesagt: ein:e DM hat quasi nichts, um es als Ausgleich dagegen zu setzen. Nur noch mehr Hitpoints. Oder Eigenbau.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 22.03.2024 | 08:21
Es ist halt recht logisch dass sich die Empfehlungen an Anfänger richten. Klar, man könnte die Zahlen auch an hocheffektiven Gruppen kalibrieren. Aber das wäre blöd für die Anfänger. Und ich glaube dass die Anzahl der Gruppen die zwar ihre Charaktere voll optimieren können aber nicht mit der Anpassung der Encounter zurechtkommen relativ gering ist.

Ich denke ein Grundproblem hierbei ist auch, dass der unterschied zwischen erfahrenen und unerfahrenen Spielern eigentlich sein sollte wie gut sie mit den Mitteln umgehen welche ihnen gegeben sind, nicht ob sie ihnen gegeben sind.

Sprich, in einem guten System kann man mit den gleichen Gegenspielern einen spannenden Kampf sowohl für eine optimierte wie auch eine nicht optimierte Gruppe leiten, einfach weil das System dabei hilft.

Und hier zeigt sich auch eine unschöne Schwachstelle der 5e, man hat das Zusammenspiel der Charaktere und die Möglichkeit sich taktisch zu unterstützen eingeschränkt und gleichzeitig mit dem Wegfall der Monsterrollen auch die Möglichkeiten eingeschränkt wie Gegnergruppen taktischer vorgehen können.

Nicht in dem Maße, das dies nun gar nicht mehr vorkommt natürlich, man darf bei solcher Kritik nicht absolut werden. Aber schon in einem Maße, dass Gegner einseitiger und weniger abwechslungsreich wurden und die Entscheidungen der Spieler wieder stärker auf den Aspekt "wie baue ich meinen Charakter" und weniger auf "wie spiel ich diesen" gelegt wurden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Sphinx am 22.03.2024 | 08:59
Spellcasting Dragons. Demon summoning.
Ich musste erst mal nachschauen was damit überhaupt gemeint ist. Das einzige was ich auf die schnelle finden konnte war das hier:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Was dort nirgends erwähnt wird ist: Wie beeinflusst es das CR der Kreatur?

Zitat
Also das ist doch recht albern. Insbesondere im Vergleich zu den gigantischen Machtunterschieden der 3E.
Ich würde 3e oder auch PF1 nicht mit der Kneifzange anpacken. Damals war es eben so und auch wer heute noch Spaß dran hat soll ihn bitte haben. Für mich ist es absolut nichts.

Zitat
Das Problem hast du in jedem System mit taktischer Tiefe.
Ja eben, deshalb ist es ja für mich so wichtig das mir das System möglichst gut dabei hilft die Stärke der Charaktere einzuschätzen. Und dann verlässlich Encounter zu bauen die der Stärke der Gruppe angemessen sind. Wenn ich einen schweren Kampf haben möchte, dann soll er auch bitte schwer sein.
Nehmen wir doch mal die schwierigste Kategorie von Encountern:
Eine tödliche Begegnung könnte für einen oder mehrere Spielercharaktere tödlich sein. Das Überleben erfordert oft eine gute Taktik und schnelles Denken, und die Gruppe riskiert eine Niederlage.
Wenn ich die Spieler nach einem Deadly Kampf fragen würde wie schwer habt ihr ihn gefunden. Würde ich ein durchschnittlich zu hören bekommen.
Eine mittelschwere Begegnung hat in der Regel ein oder zwei Schreckmomente für die Spieler, aber die Charaktere sollten siegreich und ohne Verluste daraus hervorgehen. Möglicherweise müssen einer oder mehrere von ihnen Heilmittel einsetzen.
Interessanter weise deckt sich diese Mittelschwere Beschreibung damit was bei einem Deadly Kampf in der Regel passiert.
Es passt einfach nicht zusammen.

OK jetzt könnte man sagen ja aber der Adventuring Day (*Tägliches XP Budget gibt es ja auch noch. Funktioniert IMO noch weniger). Gut dann ist das Deadly für den letzten Kampf des Tages gedacht. Und was ist mit den 5 - 6 Kämpfen vorher? Wie sollen die von der Schwierigkeit ausgelegt sein?

Zitat
Verstehe ich nicht. In 5E hast du doch auch XP Budgets.
Und funktionieren es? Für mich hat es das nie, wie gesagt ab 2 - 3 x Deadly gebraucht um mal irgendwie die Spieler zu fordern. Und das hat nichts mit deren toller Taktik und gruppen Synergie zu tun. Die ist für gewöhnlich "hingehen und draufhauen bis es nicht mehr zuckt".
Ich kann mit den 4.400 XP die ein Deadly Encounter für 4 Level 5 Charaktere Encounter bauen, auf einer flacher Wiese, die Meilenweit voneinander entfernt sind von der Schwierigkeit. Und ich meine nicht Flugfähige Feinde auf die Gruppe die nur aus Nahkämpfer besteht zu Hetzen.

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Es gibt auf Youtube ein paar schöne Videos von Mark Seifter (Einer der Mathe Junkies der PF2 mit designt hat) und Luke Hart (DM Lair Youtube Kanal). Wo die beiden Hauptsächlich über PF2 aber auch auf 5e eingehen. Da muss ich schon anerkennen wie viel schlauer als ich Mark Seifter ist und was für ein solides System er mit erschaffen hat. Auch er sagt es gibt innerhalb einer Encounter Schwierigkeit natürlich unterschiede je nachdem was für Gegner man wählt. Dort hat eine CRx Kreatur auch einen Bereich in dem sich deren Werte befinden. Und es gibt welche wie z.B. Drachen die sind am oberen Ende der Skala angesiedelt für ihr CR. Und auch das es, wenn auch selten, richtig Taktisch agierende Gruppen gibt die mit schweren Kämpfen keine Probleme haben. Aber im großen und ganzen ist das CR System dort solide und funktioniert eben, was sich auch mit meiner Beobachtung deckt.

Natürlich wird immer noch gewürfelt. Vorletzte Runde hat meine Gruppe die Gegner mit kritischen Treffern zerstäubt. Letzte runde war ein Medium Encounter richtig hart weil sie so abgrundtief schlecht gewürfelt haben. Aber das ist eben die zufälligkeit des Würfels die wir drin haben.
Interessant das die neueren Systeme die jetzt aktuell kommen weniger Würfel Varianz haben. Dagger Heart können Gegner wohl nicht kritische treffen und Spieler Schaden ist in einem abgegrenzten Bereich. MCDM kann man wohl nicht verfehlen (nur weniger schaden machen). DC20 gibt es nur einen Angriffswurf und der Bestimmt dann den Schaden gleich mit. Ich weiß natürlich nicht wieso diese Evolution des D20 Systems so stattfindet, aber ich könnte mir denken das es stark darum geht Kampfe berechenbarer zu machen als es in 5e möglich ist.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Marduk am 22.03.2024 | 09:35
Welches System schafft es bitte, dass die gleiche Gruppe Gegner gleich effektiv gegen eine optimierte so wie eine nicht optimierte Gruppe ist?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 22.03.2024 | 09:40
Ja, es sind mehr als feats. Aber wie oben gesagt: ein:e DM hat quasi nichts, um es als Ausgleich dagegen zu setzen. Nur noch mehr Hitpoints. Oder Eigenbau.
Wobei mehr Hit Points (zumindest bei Boss Monstern) schon mal ein guter Anfang sind.

Wenn du mal einfach auf die Zahlen guckst kann eine Gruppe aus 4 Charakteren die alle "Warlock Baseline damage" machen ein Monster dessen CR dem level der Gruppe entspricht in etwa 2 Runden wegblasen. Und gerade wenn die Spieler nicht mit Ressourcen Haushalten müssen ist es kein Problem schaden deutlich über der Baseline rauszuhauen.

Das andere Problem sind natürlich Controll Effecte die das Monster aus dem Spielnehmen, insbesondere wenn es keine Legendary Resistance hat oder die Effekte keine Saves erlauben.

Wenn es um Offensive und Interessante Features geht, sind stehen die Monster zum Teil gar nicht so schlecht dar.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Sphinx am 22.03.2024 | 09:42
Welches System schafft es bitte, dass die gleiche Gruppe Gegner gleich effektiv gegen eine optimierte so wie eine nicht optimierte Gruppe ist?

Keins. Darum geht es mir auch gar nicht. Ich möchte ausreichend verlässlich einschätzen können wie ich einen Kampf Encounter zu bauen habe der als z.B. Schwer empfunden wird. Und es hier primär um schachstellen der 5e geht und das für mich persönlich ist das die größte.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: bobibob bobsen am 22.03.2024 | 10:17
Was empfindest du denn als "schwer"?
Wenn alle SC etwa die Hälfte ihrer TP verloren haben.
wenn mindestens einer der SC Todesrettungswürfe machen musste.
Wenn der Kampf länger als 4 Runden dauert
Wenn die SC etwa die Hälfte ihrer TP verloren haben und kaum mehr Zauber zur Verfügung stehen
Wenn die Gruppe fliehen musste.

Wir haben ja eine recht große Zufallsvarianz mit dem W20. Den kann man aber ja auch ausser Acht lassen und sich nur auf den Schaden konzentrieren.  Schwierig wird es nur wenn man Effekte hat die Sc aus dem Spiel nehmen oder Monster die Schaden über Zauber haben.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: nobody@home am 22.03.2024 | 10:19
Ich weiß natürlich nicht wieso diese Evolution des D20 Systems so stattfindet, aber ich könnte mir denken das es stark darum geht Kampfe berechenbarer zu machen als es in 5e möglich ist.

Na ja, "richtige" Kämpfe sind normalerweise ziemlich unberechenbar -- das gehört ja gerade zu dem, was sie dann auch gefährlich macht. Aber es stimmt schon, denke ich: in unserer Fantasie und damit auch im Spiel haben wir sie (möglicherweise genau deswegen) dann doch gerne etwas vorhersehbarer, damit sie in etwa so ausgehen, wie wir es erwarten. Ein bißchen Spannung soll natürlich trotzdem sein, aber eben nicht das komplette Chaos.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 22.03.2024 | 10:19
Also, ich finde die Antwort albern. Spellcasting Dragons...? Das ist a) ein Einzelfall und b) hat keinerlei Systematik dahinter. Das ist nur das 5e typische "mach mal irgendwie".

Ach ja? Wusstest du dass die D-Section (Dragons, Demons,Devils) für 63% aller Tode von hochstufigen Abenteurern seit 1974 verantwortlich ist?  :)

Da du auf 3.x abhebst: ja, da hast du auch Machtunterschiede. ABER du hast auch eine Toolbox als DM, um dagegen zu halten, mit einer Systemstik dahinter und ein paar Anleitungen. Erfordert auch Erfahrung und Fingerspitzengefühl, und hat definitiv auch Schwäche, aber es ist eben nicht so völlig blank und vage wie die 5e.

Ja, da bekam man total präzise Zahlen, brauchte dann aber trotzdem das vierfache um die SCs herauszufordern. Kein grosser Unterschied.

Ich denke ein Grundproblem hierbei ist auch, dass der unterschied zwischen erfahrenen und unerfahrenen Spielern eigentlich sein sollte wie gut sie mit den Mitteln umgehen welche ihnen gegeben sind, nicht ob sie ihnen gegeben sind.

Hier hast du recht. Deshalb habe ich oben zwischen Taktik, Erfahrung und Optimierung unterschieden. Aber es ist häufig so dass die "Top Dogs" sowohl stärkere Charaktere bauen als auch aus denselben Optionen mehr herausholen.

Und hier zeigt sich auch eine unschöne Schwachstelle der 5e, man hat das Zusammenspiel der Charaktere und die Möglichkeit sich taktisch zu unterstützen eingeschränkt und gleichzeitig mit dem Wegfall der Monsterrollen auch die Möglichkeiten eingeschränkt wie Gegnergruppen taktischer vorgehen können.

Hier dann wieder nicht.


Was dort nirgends erwähnt wird ist: Wie beeinflusst es das CR der Kreatur?

Genauso wie Feats die Encounterberechnung beeinflussen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 22.03.2024 | 10:27
Welches System schafft es bitte, dass die gleiche Gruppe Gegner gleich effektiv gegen eine optimierte so wie eine nicht optimierte Gruppe ist?

Die langweilige Antwort darauf wäre natürlich keines, denn "gleich" ist es nie und darum ging es in obiger Aussage auch nicht.

Was man aber sagen kann, ist das es Möglichkeiten gibt wie Systeme dabei helfen können Spielleiter in solchen Situationen zu unterstützen und mit größeren Unterschieden in der Optimierung der Charaktere klarzukommen.

Zum einen indem der Unterschied zwischen optimierten und nicht optimierten Charakteren nicht zu groß wird, also ein gutes Balancing zwischen den Optionen existiert. Schlechtes Balancing, wenn also einzelne Optionen sehr viel stärker als andere sind schränkt ja nicht nur die Charaktervielfalt ein, sondern sorgt auch für eine schlechtere Einschätzbarkeit der Gruppe und Schwierigkeiten beim Bau von Kampfbegegnungen.

Zum anderen muss aber auch die Möglichkeit  für Zusammenspiel gegeben sein, je mehr desto besser. Nicht nur auf Spielerseite sondern auch auf Seite der Gegenspieler. Und es muss taktische Möglichkeiten geben für beide Seiten.

Eine gute Herangehensweise an diese Themen waren zum Beispiel die Monsterrollen des Vorgängers und dessen Balancingmaßnahmen sowie Förderung von Zusammenspiel.

Auch ein gutes System zur Bestimmung des Herausforderungsgrads ist wichtig dafür, denn ich kann als Spielleiter nur die Dinge an meine Bedürfnisse anpassen welche ich auch einschätzen kann.

Aber dies sind halt gleichzeitig auch Aspekte bei denen die 5e viel gestrichen hat und ein wenig den Rotstift angesetzt hat. Teilweise bis zu dem Punkt an dem manche Regelungen aktiv diesen Grundideen im Weg stehen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 22.03.2024 | 11:27
Wobei mehr Hit Points (zumindest bei Boss Monstern) schon mal ein guter Anfang sind.

Wenn du mal einfach auf die Zahlen guckst kann eine Gruppe aus 4 Charakteren die alle "Warlock Baseline damage" machen ein Monster dessen CR dem level der Gruppe entspricht in etwa 2 Runden wegblasen. Und gerade wenn die Spieler nicht mit Ressourcen Haushalten müssen ist es kein Problem schaden deutlich über der Baseline rauszuhauen.

Das andere Problem sind natürlich Controll Effecte die das Monster aus dem Spielnehmen, insbesondere wenn es keine Legendary Resistance hat oder die Effekte keine Saves erlauben.

Wenn es um Offensive und Interessante Features geht, sind stehen die Monster zum Teil gar nicht so schlecht dar.

Aus meiner Erfahrung ist der Fokus auf Schaden und HP Teil des Problems. Meine Erfahrung geht dahin, dass spannende Kämpfe wesentlich mehr von Action Economy und Battlefield Controll abhängen als von DPR. Und da ist die 5e einfach nicht gut aufgestellt, finde ich.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 22.03.2024 | 11:40
Ach ja? Wusstest du dass die D-Section (Dragons, Demons,Devils) für 63% aller Tode von hochstufigen Abenteurern seit 1974 verantwortlich ist?  :)
Das hat jetzt aber für die CR Systematik der 5e keine Aussagekraft, oder? Mir geht es doch darum, dass die 5e mir nicht sagt, wie man mechanisch interessante Kämpfe mit Drachen bauen kann.

Zitat
Ja, da bekam man total präzise Zahlen, brauchte dann aber trotzdem das vierfache um die SCs herauszufordern. Kein grosser Unterschied.

Das ist nicht mein Punkt. Der Punkt ist: das SC Level steigt ja nicht, wenn ich Feats, Items oder besondere Optimierungen benutze. Deswegen sprechen wir hier von Bandbreite zwischen optimierten und nicht optimierten Chars. Ergo kann auch das CR der Monster nicht steigen, wenn ich die genauso aufmotzen würde. Die tatsächliche Schwierigkeit aber eben schon. Dann würde es wieder passen.

Heißt: das CR der Monster ist unpräzise und bei der Berechnung nur pi mal Daumen. Das gilt aber genauso für das Level der Gruppe. Deshalb müssen immer beide Seiten der Gleichung bedient werden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 22.03.2024 | 11:58
Aus meiner Erfahrung ist der Fokus auf Schaden und HP Teil des Problems. Meine Erfahrung geht dahin, dass spannende Kämpfe wesentlich mehr von Action Economy und Battlefield Controll abhängen als von DPR. Und da ist die 5e einfach nicht gut aufgestellt, finde ich.
Klar aber wenn dein Boss Monster in ein bis zwei Runden tot ist wird der Kampf auch durch die tollsten Features nicht spannend.

Wobei du bei Monstern mit starken controll featuren dann auch fix das Problem haben kannst das Spieler Charactere komplett handlungsfähig gemacht werden, was dem Spielspass oft auch ehr abträglich ist.

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Arldwulf am 22.03.2024 | 12:05
Klar aber wenn dein Boss Monster in ein bis zwei Runden tot ist wird der Kampf auch durch die tollsten Features nicht spannend.

Wobei du bei Monstern mit starken controll featuren dann auch fix das Problem haben kannst das Spieler Charactere komplett handlungsfähig gemacht werden, was dem Spielspass oft auch ehr abträglich ist.

Die Lösung dafür ist halt die Wirksamkeit derartiger Kontrolleffekte zu balancen, beispielsweise durch eingeschränkte Wirksamkeit.

Aber das erfordert wenn man es auf Seite der Effekte macht viel Arbeit und ein grundlegendes Konzept. 5e versucht diese Probleme stattdessen mit Mechanismen wie Konzentration und Legendären Saves zu beheben - was beides eigentlich eher ein Flicken ist und einer Überarbeitung der Zauber letztlich nur ausweicht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Sphinx am 22.03.2024 | 12:10
Feats ist so ne andere Sache. Ka ob bei DnD6 (oder wie auch immer sie es nennen wollen) noch bei den Feats ein Level dabei steht?
Wenn es klar starke Feats wie Great Weapon Master gibt und man die direkt wählen kann ist es logisch das es Probleme gibt. Dann kann man auch als System Entwickler nicht mal annehmen wie toll ein Charakter ist der bereits 2 Feats wählen durfte.  Können ja fluff Feats sein oder Kampfkraft stärkende.

Bei PF2 geben Feats in erster Linie mehr Optionen als das sie den Charakter klar Stärker machen. Charakter Progression ist ehr Horizontal, man hat ehr Sidegrades als Upgrades in den Feats.
Charakter Stärke kommt hauptsächlich über das Level. Aber auch dort haben die Feats ein Mindestlevel, weil auch einfach mehr Optionen den Charakter stärker machen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 22.03.2024 | 12:51
Die Lösung dafür ist halt die Wirksamkeit derartiger Kontrolleffekte zu balancen, beispielsweise durch eingeschränkte Wirksamkeit.

Aber das erfordert wenn man es auf Seite der Effekte macht viel Arbeit und ein grundlegendes Konzept. 5e versucht diese Probleme stattdessen mit Mechanismen wie Konzentration und Legendären Saves zu beheben - was beides eigentlich eher ein Flicken ist und einer Überarbeitung der Zauber letztlich nur ausweicht.

Genau. PF2 bekommt das bislang ganz gut hin. Die 5e traut sich halt nicht, den SC außer HP und Damage irgendwelche Nachteile reinzudrücken. Während man früher über save or die gemeckert hat, gibt es jetzt nur noch Wattebäusche.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 22.03.2024 | 17:05
Der Punkt ist: das SC Level steigt ja nicht, wenn ich Feats, Items oder besondere Optimierungen benutze. Deswegen sprechen wir hier von Bandbreite zwischen optimierten und nicht optimierten Chars. Ergo kann auch das CR der Monster nicht steigen, wenn ich die genauso aufmotzen würde. Die tatsächliche Schwierigkeit aber eben schon. Dann würde es wieder passen.

SCs bekommen Variant Humans mit Feat, Variant Dragons bekommen Spellcasting. Klingt fair.

Heißt: das CR der Monster ist unpräzise und bei der Berechnung nur pi mal Daumen. Das gilt aber genauso für das Level der Gruppe. Deshalb müssen immer beide Seiten der Gleichung bedient werden.

Wie gesagt: präzise Berechnung ist nicht wirklich praktikabel.

Meine Erfahrung geht dahin, dass spannende Kämpfe wesentlich mehr von Action Economy und Battlefield Controll abhängen als von DPR. Und da ist die 5e einfach nicht gut aufgestellt, finde ich.

Ich empfinde das Gegenteil. Grade weil Gruppen kleinerer Gegner recht gefährlich sind ist Battlefield Control ziemlich spannend.

Feats ist so ne andere Sache. Ka ob bei DnD6 (oder wie auch immer sie es nennen wollen) noch bei den Feats ein Level dabei steht?
Wenn es klar starke Feats wie Great Weapon Master gibt und man die direkt wählen kann ist es logisch das es Probleme gibt.

Die Previews zeigen dass sie die etwas unglückliche Feat Regelung reparieren wollen (ob das klappt ist natürlich eine andere Frage)

Dann kann man auch als System Entwickler nicht mal annehmen wie toll ein Charakter ist der bereits 2 Feats wählen durfte.  Können ja fluff Feats sein oder Kampfkraft stärkende.

Das Problem hast du immer wenn Spieler was aussuchen dürfen. Selbst wenn es 2 Kampffeats sind ist es ein grosser Unterschied ob sie Synergie haben oder nicht.

Genau. PF2 bekommt das bislang ganz gut hin. Die 5e traut sich halt nicht, den SC außer HP und Damage irgendwelche Nachteile reinzudrücken. Während man früher über save or die gemeckert hat, gibt es jetzt nur noch Wattebäusche.

Ist das nicht "eingeschränkte Wirksamkeit"?
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Sphinx am 22.03.2024 | 17:46

Das Problem hast du immer wenn Spieler was aussuchen dürfen. Selbst wenn es 2 Kampffeats sind ist es ein grosser Unterschied ob sie Synergie haben oder nicht.


Oder die Feats haben für ihr Level eine Gewisse Basis Linie an der sie sich von der Power Orientieren. PF2 ist ja da noch Feat lastiger denn man bekommt auf jedem Level ein Feat oder Teilweise sogar 2. Wechselt immer durch: Allgemeine, Abstammung, Klassen und Fähigkeiten Feats

Zitat
Ist das nicht "eingeschränkte Wirksamkeit"?
Ich würde sagen nein, man hat nur sehr viel mehr Optionen sich anzupassen und den Charakter so zu bauen wie man es sich vorstellt. Was natürlich auch die 3 Aktionen (+Reaktion, +Freie Aktion) ermöglichen, denn viele Talente sind Kombinationen, mit Bonus, von Basis Aktionen.

Beispiel:
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Nichts davon ist übermächtig, aber in der Richtigen Situation kann es super sein das richtige Feat zu haben. Man sieht auch das höherstufige Feats insgesamt mächtiger sind, aber das System gibt eben deshalb vor ab welchem Level man es wählen kann.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 22.03.2024 | 18:01
Oder die Feats haben für ihr Level eine Gewisse Basis Linie an der sie sich von der Power Orientieren. PF2 ist ja da noch Feat lastiger denn man bekommt auf jedem Level ein Feat oder Teilweise sogar 2. Wechselt immer durch: Allgemeine, Abstammung, Klassen und Fähigkeiten Feats

Ja, aber dafür macht halt auch jeder Feat viel weniger als jemals zuvor. Entweder es sind verkappte Klassenfähigkeiten arrangiert als Kette, also das was in 5E mit der Archetypenauswahl festgelegt wird. Die Rassenfeats sind das, was woanders jede Rasse von Anfang an kann, nur eben auf 20 Stufen ausgewalzt. Oder es sind halt sehr oft solche Phantomfähigkeiten der Art "+1 auf Unterwasser-Korbflechten bei Vollmond", was im Durchschnitt vielleicht 1x pro Kampagne eine Probe von misslungen auf geschafft rumreisst. da gleichzeitig aber auch die festverdrahtete Skalierung in PF2 viel steiler ist als jemals zuvor, haben die Feat-Entscheidungen der Spieler unterm Strich so gut keinen Impact mehr. Was auch wiederum von den Designern genau so gewünscht ist, da nur so der Abenteuerdesigner sich genau darauf verlassen kann, was ein SC der Stufe X kann und was nicht. Unterm Strich die reine Verarsche, es ist so wie wenn du einen Dreijährigen fragst ob er seinen Kakao heute aus der blauen oder der roten Tasse trinken will.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 22.03.2024 | 19:06
Ja, aber dafür macht halt auch jeder Feat viel weniger als jemals zuvor. Entweder es sind verkappte Klassenfähigkeiten arrangiert als Kette, also das was in 5E mit der Archetypenauswahl festgelegt wird. Die Rassenfeats sind das, was woanders jede Rasse von Anfang an kann, nur eben auf 20 Stufen ausgewalzt. Oder es sind halt sehr oft solche Phantomfähigkeiten der Art "+1 auf Unterwasser-Korbflechten bei Vollmond", was im Durchschnitt vielleicht 1x pro Kampagne eine Probe von misslungen auf geschafft rumreisst. da gleichzeitig aber auch die festverdrahtete Skalierung in PF2 viel steiler ist als jemals zuvor, haben die Feat-Entscheidungen der Spieler unterm Strich so gut keinen Impact mehr. Was auch wiederum von den Designern genau so gewünscht ist, da nur so der Abenteuerdesigner sich genau darauf verlassen kann, was ein SC der Stufe X kann und was nicht. Unterm Strich die reine Verarsche, es ist so wie wenn du einen Dreijährigen fragst ob er seinen Kakao heute aus der blauen oder der roten Tasse trinken will.

Ich weiß, du magst PF2 nicht. Aber das, was du hier schreibst, stimmt einfach nicht.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: gunware am 22.03.2024 | 19:28
du magst PF2 nicht. Aber das, was du hier schreibst, stimmt einfach nicht.

Das sollten wir lieber woanders besprechen, weil mich das auch interessiert.

https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127931.0.html
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 22.03.2024 | 21:56
da gleichzeitig aber auch die festverdrahtete Skalierung in PF2 viel steiler ist als jemals zuvor, haben die Feat-Entscheidungen der Spieler unterm Strich so gut keinen Impact mehr. Was auch wiederum von den Designern genau so gewünscht ist, da nur so der Abenteuerdesigner sich genau darauf verlassen kann, was ein SC der Stufe X kann und was nicht.
Naja das ist halt der Preis den du zahlen musst wenn du ein funktionierendes Encounter Building System haben willst.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Feuersänger am 22.03.2024 | 22:01
Klar, das ist prinzipiell einzusehen; mir passt halt nur nicht dass Paizo es gleichzeitig so verkauft dass man so wAhNsInNiG vIeLe oPtIoNeN hätte. Ich fühle mich von deren Produktpolitik für dumm verkauft, und _das_ kann ich halt absolut nicht ausstehen.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 28.03.2024 | 08:08
Ich hab mir nochmal 5E im Vergleich zu 3.5 angeschaut. Dort war die Empfehlung 4 Encounter pro Tag, Standard CR=Partylevel, und einige die schwerer sind. 20% entfallen übrigens auf "Easy if handled properly", also: "es gibt einen Trick der so nicht von der CR abgedeckt wird".

5E sagt eigentlich nicht die Zahl der Encounter pro Tag sondern gibt ein Gesamtbudget für den Tag welches die 6-8 Medium or Hard encounter ergibt,
oder etwa 3,5 auf der Deadly-Grenze. Wenn man bedenkt dass 3E Charaktere ja eher mehr ressourcen hatten kann man das zu grob 4 Deadly pro Tag aufrunden. Entsprechend ist das Standardencounter aus 3E ("Challenging", also CR=Partylevel) in etwa ein Deadly encounter in 5E.

In 5E ist ein Einzelmonster mit CR=Partylevel meistens grade mal Medium. Ein CR 13 Sturmriese der für 3E SCs auf 13 normal ist wäre für 4 5E SCs auf Stufe 9 (oder 10) eines von vier Tagesencountern. Für Stufe 9 3E-SC wäre der am oberen Rand dessen was als Kampfbegegnung vorgesehen ist (Partylevel+4). Wegen der steilen Machtkurve in 3E bedeuten 4 CR Stufen 4 mal so stark (Verdopplung alle 2 Stufen). Entsprechend sieht das 3E System durchaus Kämpfe vor die in 5E als 4x Deadly klassifiziert würden, es klingt aber weniger dramatisch weil in den CRs exponentielles Machtwachstum steckt. Insofern ist 4x Deadly keineswegs absurd, sondern recht normal, auch wenn natürlich die Bezeichnungen die mentale Skala verschieben.   

Bei 5E ist die Machtkurve natürlich flacher. Also entspricht 4-mal stärker deutlich mehr Stufen. Der Sturmriese war 10000 EP, das vierfache wären CR 22 (Ancient Green). Das ist 25% über der empfohlenen Tagesdosis, aber ab Stufe 11 wieder drin. Das mag nicht immer ganz aufgehen, aber entsprechend sind grob CR=Partylevel+10 Kämpfe relativ normal auf hohen Stufen wenn es der einzige Kampf ist und man ggf vorbereitet ist.

Hier ergibt sich tatsächlich eine Schwachstelle der 5E. Die CRs der Legendären Monster (Archdevils etc) liegen nur knapp über 20. Die müssten höher sein. Graz’zt ist kaum stärker als 2 Balor die vor seiner Tür Wache stehen. Die Tarraske und die Superdrachen aus Fitzbans sind die einzigen die am Ende halbwegs glaubwürdige "Bossfights" abgeben. Insofern sind hochstufige SCs in gewisser Weise zu mächtig weil es keine 6-8 Dämonenfürsten pro Tag geben kann. 

Natürlich hat 5E von 4E gelernt dass der Schlüssel zu spannenden Kämpfen Gruppen und nicht Einzelgegner sind und hat entsprechend das XP Budget System. Neu ist hier der Multiplikator für Gruppen, der durchaus seine Probleme hat. Es ist logischerweise ein Riesenunterschied ob z.B. 4 Riesen auf einmal oder nacheinander kommen. Für Krieger werden Gruppenencounter quasi immer schwerer, besonders in 5E durch bounded accuracy. Für Magier werden sie aber ggf auch einfacher wegen der Flächeneffekte. Das kommt aber auf die Aufstellung an die logischerweise nicht in der CR erfasst ist. 5E geht auf Nummer sicher und geht von ungünstiger Aufstellung etc. aus. Entsprechend werden Gruppenencounter oft leichter als erwartet aber normalerweise nie schwerer.

Bei alldem kommt natürlich noch das weiter oben diskutierte hinzu. Stufe X Gruppen können sehr unterschiedlich ausfallen, besonders wenn man Items wie vorgesehen auswürfelt, und nicht alle Monster CRs sind unbedingt "korrekt" im Sinne von: konsistent mit anderen CRs.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Oberkampf am 28.03.2024 | 09:10
Dieser Thread kommt mir ja gerade zur richtigen Zeit...

Hinsichtlich dieses Themas teile ich in vielen Fragen wohl die Erfahrungen und Wünsche von Sphinx: Da ich kein Supertaktiker bin und auch meine Vorbereitungszeit für das Abenteuer nicht übertrieben in die Kämpfe investieren will, suche ich nach einem Regelwerk, dass mich bei der Planung ebenso wie beim Improvisieren unterstützt und am Spieltisch zügige, variantenreiche und spannende Kämpfe ermöglicht.

Und dieses Bedürfnis unterstützt 5e unzureichend.

Am nächsten kamen mir für meine Wünsche ans Kampfsystem bislang 13th Age (Überraschung!) und 4. Edition (große Überraschung!). Leider stößt keines davon bei den Gruppen, bei denen ich gelegentlich leite, auf großes Interesse, insbesondere die 4e hat mit ihrem schlechten Ruf zu kämpfen.

Nachdem ich als Spieler einige Erfahrungen mit PF2 sammeln konnte, muss ich aber feststellen, dass dort teilweise ähnliche, teilweise andere Probleme auftauchen. Im Grunde krankt PF2 noch immer an den Grundproblemen von PF!/3e: Alles viel zu verfriemelt und fummlig, um am Tisch einen zügigen, spannend verlaufenden Kampf auszuspielen, mal abgesehen davon, dass der Nerf der Zauberklassen dort extrem ist. (Nimmt schon fast Midgard-Ausmaße an.)

Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: gunware am 28.03.2024 | 09:17
Im Grunde krankt PF2 noch immer an den Grundproblemen von PF!/3e: Alles viel zu verfriemelt und fummlig, um am Tisch einen zügigen, spannend verlaufenden Kampf auszuspielen, mal abgesehen davon, dass der Nerf der Zauberklassen dort extrem ist. (Nimmt schon fast Midgard-Ausmaße an.)

Bitte hier https://www.tanelorn.net/index.php/topic,127931.0.html abbiegen, weil mir das anders vorkommt. Eher dass die Klassen einander angepasst wurden.
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 30.03.2024 | 17:21
Mal ein Schuss ins Blaue was Hilfe zur Kampf/Encounterplanung angeht:

A5E hat eine andere Berechnung der Encounter. Dort gibt es eine Menge an Encounter points (pro Tag): https://a5e.tools/node/2285 hat einen kleinen Rechner für die Points und welche Encounter wie viele Punkte kosten usw.

Mike "Sly Flourish" Shae hat ein Buch namens Forge of Foes (https://shop.slyflourish.com/collections/the-lazy-dungeon-master-series/products/forge-of-foes) bei dem Link findet man ein 30 Seiten Preview das schon Infos hat wie man schnell mal ein Monster baut (mit Basiswerten und Veränderungen je nach Art des Monsters)

Tipps welche Arten von Gegnergruppen man wie zusammenstellen kann findet sich unter https://a5e.tools/rules/designing-encounters
Titel: Re: Schwachstellen der 5e?
Beitrag von: Ainor am 30.03.2024 | 22:44
Die Encounter points sind ja den Adventuring Day XP recht ähnlich. Der wesentliche Unterschied ist dass die Zahl/Schwierigkeit der Encounter mit der Stufe steigt. Das ist zwar unintuitiv, aber wird in der Praxis am ehesten zu mehr deadly Encounters führen. 

Und die Einfachheit des CR aufsummierens ist natürlich nett, aber ich glaube kaum dass 18 CR 1 gleich 1 CR 18 sind (wobei das auch nicht so weit von den Encounter Multipliers der 5E weg ist). Wenn man Probleme mit dem System finden will wird man sie finden.