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- Kapitel III –
- Pfade im Dickicht -
„Moos auf den Stufen, eine Tür die im Schatten liegt“
Nebel steht zwischen den Bäumen und eine tiefe allesumfassende Stille herrscht unter den Wipfeln. Wassertropfen haben sich auf euren Decken und der Ausrüstung gebildet und doch habt ihr besser geschlafen als in den Nächten davor. Zum Frühstück gibt es die Reste vom Abendbrot und das Elchfleisch kommt euch jetzt köstlicher vor als alles was ihr im "Weißen Hirsch" vorgesetzt bekommen habt. Das Wissen darum das in diesem Wald, ob gut oder böse, keiner leichtfertig zur Waffe greifen wird hat vielleicht sein Übriges dazu getan euch etwas beruhigter schlafen zu lassen.
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Aino
Im verfluchten Wald, nahe dem Riesen
Aino wacht früh auf und kriecht aus ihrem Schlafsack. Während ihre Gefährten noch schlafen, lässt sie den Blick über die Bäume ringsum streifen. Auch wenn die Situation noch immer aussichtslos sein mag, so fühlt sie sich doch zuversichtlicher, als die Tage vor. Ausgeruht, mit vollem Magen und einem neuen Ziel vor Augen, wirkt der verfluchte Wald gleich weniger unbezwingbar. Auch wenn Aino unschlüssig ist, ob der Wald überhaupt bezwungen werden muss. Vielleicht müssen wir ihn einfach nur verstehen?
Nachdem sie ihre Gedanken einige Augenblicke hat schweifen lassen, greift Aino zu ihrer Waffe und beginnt ein paar Übungen zu vollführen. Sie rechnet zwar nicht damit, ihre Kampffertigkeiten in den nächsten Tagen zu benötigen, doch die gewohnten Bewegungen, die Konzentration und das Gefühl, jede Faser ihres Körpers unter Kontrolle zu haben, üben auf die junge Kriegerin stets eine beruhigende Wirkung aus. So nutzt sie die Zeit, bis ihre Gefährten erwachen und es gilt, alle Ausrüstung zu packen und weiter zu reisen.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi hatte so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr. Als die Gefährten schon wach und munter waren, tönte über die Lichtung noch sein leises, von gelegentlich aussetzender Atmung unterbrochenes Schnarchen.
Nach dem Aufwachen lässt er sich das "üppige" Frühstück sichtlich schmecken, verrichtet seine Morgentoilette, nimmt seine wenigen Habseligkeiten auf und richtet dann nochmals das Wort an den vidrjotun, ganz gleich, ob jener wach ist oder wieder schläft: "Hab Dank, wir haben wegen Dir wieder etwas Hoffnung, aus diesem Wald zu entfliehen. Ich wünsche Dir ein langes und gesundes Leben!"
Im Abschluss wendet der Alte sich an seine Reisegenossen und sagt: "Brechen wir auf?"
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Azlahn und Emangsiura stehen, ihre Sachen gepackt, abreisebereit am Lagerplatz und nicken Gylfi zu. Die beiden scheinen, ähnlich wie der alte Skwilde, durch das Mahl gestärkt zu sein und haben neue Kraft sammeln können.
„Lasst uns aufbrechen und sehen wohin die Pfade des Waldes unsere Füße führen!“ sagt Azlahn.
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Aino
Im verfluchten Wald, nahe dem Riesen
Auch Aino geht zum Abschied noch zu dem Riesen. "Habt Dank für Eure Hilfe und mögen die Götter Euch schützen und Euch ein langes glückliches Leben bescheren.", spricht sie feierlich, wenngleich sie weiß, dass der Vidrjotun ihre Worte nicht verstehen kann. Dann schultert Aino ihren Rucksack, nimmt die Waffe in die Hand und spricht laut die Worte:
"For all there is to wonder
How the beard grew and the treasures be spread
He who did things others could not believe
The trails to Runvid´s cairn Coldhammer lead."
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Kaum hat die Kriegerin aus der Westmark die Worte ausgesprochen welche der Riese euch gelehrt hat ist ein Knacken und Knistern zu hören und etwas abseits eures Rastplatzes schieben sich die Steine auseinander. Es ist kaum zu beobachten, fast so als würde die Veränderung stattfinden, wenn ihr blinzelt und innehalten, wenn ihr hinschaut. Der Pfad ist kaum zu erkennen und ihr seid euch nicht mal sicher ob er nicht schon immer da war nur euer Blickwinkel hat sich verändert. Ein Schauer läuft euch über den Rücken, habt ihr doch das erste mal die Macht des Waldes mit eigenen Augen gesehen. Was vorher nur Legende war ist vor euch zum Leben erwacht und hat einen schmalen Hohlweg freigegeben, welcher gesäumt von Moosüberwucherten Steinen und hohen Fichten tiefer in den Wald hineinführt.
Azlahn vorweg marschiert ihr den Pfad entlang. Sobald ihr euch umdreht müsst ihr feststellen, dass der Pfad hinter euch ohne jegliche Anzeichen oder Geräusche verschwunden ist und nur die undurchdringliche Wildnis des Waldes hinter euch liegt. Ihr seit erst ein paar Minuten gegangen und schon ist das grollende Schnarchen des Vidrjotun verstummt und die lastende Stille zwischen den Kieferstämmen ist zurück.
Euer Weg führt mal hier mal dorthin durch den Wald ohne einem bestimmten Muster zu folgen, aber es geht sich deutlich leichter als Querfeld ein. Gegen Mittag habt ihr eine Distanz zurückgelegt wie ihr sie in den ersten Tagen zusammen gegangen seid. Ihr nehmt ein kurzes Mahl ein und macht euch weiter auf den Weg bevor ein leichter aber andauernder Regen einsetzt. Die Bäume halten viel ab aber irgendwann sind auch sie so voll mit Wasser das es keinen Unterschied mehr macht, ob der Regen aus den Wolken herabfällt oder von den Ästen der Kiefern auf euch herabtropft. Die Sicht wird dadurch etwas eingeschränkt und sollte der Regen nicht bald aufhören wird es eine ungemütliche Nacht.
Es ist später Nachmittag und Emangsiura schätzt, dass ihr noch zwei oder drei Stunden Tageslicht haben werdet als die Bäume vor euch zurückbleiben und ihr unvermittelt an einem Kreisrunden Abgrund steht. Ein vielleicht fünfzig Meter (https://www.youtube.com/watch?v=9CEpRkapZn0) durchmessendes Loch tut sich vor euch im Wald auf. Über euch könnt ihr den grauen Himmel sehen. Hier kommen die Regenschleier direkt aus den Wolken. Steile Felswände führen in die Tiefe eines Abgrunds dessen Grund ihr nicht erblicken könnt. In der Mitte dieses unförmigen Loches ragt eine Felsnadel empor die von der einen zur anderen Seite sicherlich Dreißig Meter durchmisst. Oben ist die Felsnadel Flach und ihr könnt die Ruinen mehrerer Häuser erblicken welche dort einst errichtet waren. Etwas rechts von euch, in die Richtung in die auch der Pfad führt überquert eine alte Hängebrücke aus morschen Seilen und Holzbohlen die Distanz vom Rand des Waldes zur emporragenden Felsnadel mit den Ruinen.
Selbst hier vom Rand aus könnt ihr sehen das die Wände der Ruinen mit einer farbenprächtigen Sorte Windröschen überwuchert sind. Ihre goldgelben Blüten strahlen trotz des tristen Wetters in voller Pracht. Hier wo das undurchdringliche Dach des Waldes durchbrochen wurde finden sie an anderen Tagen die Sonne die sie zum Wachsen brauchen.
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Aino
Am Weg zum Zwergengrabmal
Voller Ehrfurcht blickt Aino auf den Weg und die Bäume um sich herum, die sich soeben verändert haben. "Ich denke, dieser Wald ist noch viel mächtiger und geheimnisvoller, als wir uns das bislang vorstellen können.", bringt sie schließlich hervor. Vorsichtig setzt sie zunächst einen Fuß vor den anderen und beschleunigt ihr Tempo erst, als sie sicher ist, dass der Boden echt und all das hier nicht blos eine Illusion ist.
In der Mittagspause wendet Aino sich mit nachdenklicher Stimme an die anderen: "Habt ihr nicht auch das Gefühl, dass wir heute sehr schnell vorankommen? Wir haben in den wenigen Stunden des heutigen Tagen mehr Meilen zurückgelegt, als in den Tagen davor zusammen. Kann es das sein, worauf sich die Frage 'Warum sind die Wege länger als das sie kurz sind?' bezieht? 'Länger' bezieht sich auf die Distanz, während 'kurz' die Dauer meint, die für die Bewältigung der Strecke benötigt wird?' Nachdenklich kaut Aino auf den getrockneten Fleisch herum, das sie als Proviant dabei hatte. Auch als es weiter geht, ist die junge Kriegerin meist schweigsam und wirkt in Gedanken versunken, während sie jedoch den Wald genau im Auge behält.
Am Loch angekommen, blickt Aino ungläubig auf die Szenerie vor sich. "Wer baut denn her eine Siedlung, wenn er immer erst über diese Hängebrücke muss, um sie zu erreichen? Es gibt doch genug anderen Platz hier?" Aino geht bis an den Rand des Locks, um mehr erkennen zu können. Dann umrundet sie den Krater, und betrachtet Ruinen von allen Seiten, bevor sie schließlich an der Hängebrücke stehen bleibt. Vorsichtig greift sie nach den Seien und versucht um Rand aus auszuloten, ob der Zustand der Hängebrücke noch gut genug für eine Überquerung ist.
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Lang hängt das Moos vom Rand der Abbruchkannte in den Abgrund vor Aino. Hier und da haben die Wurzeln der Bäume den Fels durchbrochen und ragen in den Abgrund hinein wie Finger die nach der Luft greifen. Regenwasser rinnt die Wände herunter und von unten dringt ein leises Plätschern nach oben. Vielleicht kann man an sonnigen Tagen den Grund des Felssturzes sehen, heute jedoch versteckt sich der Boden in immer weiter zunehmenden Zwielicht. Der Abgrund muss weit über fünfzig Meter tief sein, so dass kaum noch Licht nach unten fällt. Wenn man Gefahren im Wald vermutet kann dies ein effektiver Schutz sein, doch Glück hat es den Bewohnern anscheinend nicht gebracht wie die Ruinen bezeugen.
An der Hängebrücke angekommen kann Aino erkennen, dass sie in relativ gutem Zustand ist, auch wenn die Holzbohlen hier und da gebrochen sind und das Seil anfängt zu vermodern. Die Konstruktion ist alt, hat die Jahre im Wald aber gut überstanden, die Seile sind dick und die Bohlen sehen noch stabil aus. Ob die Hängebrücke aber mehr als eine Person gleichzeitig trägt kann die Kriegerin nicht sagen.
Unter ihrem Griff ächzt und knarzt das Seil, ein Geräusch das Aino an den erwachenden Riesen erinnert. Als wäre auch diese Brück in einen langen Schlaf gefallen aus dem sie jetzt wieder erwacht.
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Gylfi
Im verfluchten Wald
Gylfi konnte ein Gefühl der Euphorie nicht unterdrücken, als es über diesen seltsamen Weg durch den Wald ging. Endlich geht es voran...und zu einem großen Teil ist es meinem großartigen Auftritt zu verdanken, wenn ich das mal ganz unbescheiden so sagen kann.
Auf Ainos Frage antwortet der Alte eher ausweichend: "Ich glaube nicht, dass dies die Lösung des Rätsels ist. Es ist nur ein Gefühl, aber ich vermute mehr dahinter."
Am Abgrund angekommen, genießt der skwilde erst einmal die Pause und den freien Himmel. Danach lässt er den Anblick auf sich wirken, der sich bietet, und ignoriert Ainos Frage. Erst als die junge Kriegerin die Brücke untersucht, kann er sich ein "Sei vorsichtig! Wer weiß wie alt und morsch die Brücke ist?" nicht verkneifen.
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Aino
Hängebrücke Weg zum Zwergengrabmal
"Die Brücke wirkt stabiler, als sie auf den ersten Blick aussieht.", meint Aino, während sie Bretter und Seil prüft. "Ich werde vorgehen. Wartet hier, bis ich die andere Seite erreicht habe. Ich bin zuversichtlich, dass die Brücke mich tragen wird, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie mehr als eine Person trägt." Dann setzt Aino vorsichtig einen Fuß auf die Brücke und beginnt diese langsam und vorsichtig zu überqueren.
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Noch bevor Aino einen Schritt auf die Brücke gemacht hat ergreift Azlahn die junge Kriegerin an der Schulter.
„Wartet! Lasst euch mit dem Seil sichern, nur falls diese Überreste einer Konstruktion weit weniger tragen als eure Augen euch vermuten lassen!“
Der Barkbrule wirft den Sack den er trägt auf den Boden und fängt an das daran befestigte Seil abzumachen.
„Ich denke wir sollten es an einen Baum binden, falls wir es nicht halten können, den Baum wird unsere gute Aino nicht ausreißen. Oder was meint ihr?“
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Aino
Hängebrücke Weg zum Zwergengrabmal
"Gute Idee", antwortet Aino, "Aber lasst bei der Länge des Seils genug Spielraum, damit ich nicht behindert werde. Im Zweifel verlasse ich mich noch immer lieber auf mein eigenes Geschick als auf ein Seil."
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Azlahn nickt und bindet das Seil der Kriegerin um die Hüfte. „So soll es sein!“
Abgesichert geht Aino langsam auf die Hängebrücke hinaus. Bei jedem Schritt knarzen die Seile und das Holz knackt unter ihrem Gewicht. Ein wenig fühlt es sich an als würde sie auf einem Schiff stehen und die Brücke nimmt die Schwingungen ihrer Schritte auf.
Die Hälfte hat sie hinter sich gebracht, vor ihr die Ruinen auf der Felsnadel, hinter ihr der Wald und unter ihr der Abgrund in den der Regen prasselt.
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Aino
Hängebrücke Weg zum Zwergengrabmal
Bedächtig setzt Aino weiter immer einen Schritt vor den anderen. Ihr Blick ist konzentriert auf das Ziel gerichtet und sei vermeidet es, nach unten zu blicken.
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Gylfi
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Äußerlich gelassen beobachtet Gylfi, wie Aino sich auf die Hängebrücke wagt. Als er das Knacken und Ächzen des Holzes hört, zuckt er allerdings doch zusammen. Innerlich ist er sehr besorgt. Ihr Flowras, ich bitte Euch, lasst die junge Aino sicher über die Brücke gelangen. Und mich und meine Gefährten ebenfalls später...
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Mit kurzen Schritten um die Brücke nicht unnötig ins Schwanken zu bringen überquert Aino den Abgrund und steht wenig später auf dem Felsplateau. Auch wenn es nur einer kurzer Weg ist und rings um den Abgrund herum sich die Bäume des Waldes erheben ist der Anblick des bleigrauen Himmels über ihr eine willkommene Abwechslung.
Im Halbkreis vor ihr standen sechs Hütten um einen Steinquader herum, jetzt sind davon nur noch Teile der Wände übrig. Die Dächer, ehemals aus Bohlen und Moos gefertigt, sind löchrig geworden. Holzbohlen sind nach innen gesackt. Ein etwas längeres Haus, vielleicht zwanzig Schritt lang, am hinteren Ende der kleinen Ansammlung von Ruinen ist besser erhalten. Es war stabiler gebaut und schien irgendeinem Gemeinschaftszweck zu dienen.
Überall entlang der Steinwände der Ruinen wachsen die goldgelben Windröschen, welche vom nahen noch viel Schöner sind als vom Waldrand aus betrachtet.
Auf der anderen Seite bei Gylfi tritt Emangsiura vor. „Was meint ihr, soll ich oder wollt ihr Aino folgen? Wenn das Holz die Kriegerin und ihre Rüstung gehalten hat wird der Rest von uns kaum eine Belastung sein.“
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Aino
Beim Zwergengrabmal
Neugierig blickt Aino in Richtung der Hütten, beherrscht sich jedoch und bleibt erst einmal bei der Brücke stehen. Es wäre schließlich keine gute Idee, die Geheimnisse dieser Bauten ohne das Wissen der Elfe und des alten Mannes erforschen zu wollen. Also bedeutet die Kriegerin ihren Gefährten, dass sie ihr über die Brücke folgen sollen. Ihr Blick wandert währenddessen aber dennoch immer wieder zu den Ruinen hinter ihr.
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Gylfi
Brim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Erleichtert atmet Gylfi aus, als Aino die andere Seite sicher erreicht hat. Er wendet sich zu Emangsiura und Azlahn um. "Geh Du als nächstes.", sagt er der Elfe, um danach an den Waldläufer gerichtet fortzufahren: "Ich gehe dann im Anschluß."
Danach richtet der Alte seinen Blick wieder auf die Überreste auf der anderen Seite. Ich wollte, wir hätten das Grabmal schon hinter uns gelassen. Es behagt mir nicht, die Totenruhe zu stören, und sei es nur die eines längst vergessenen Zwergengeschlechts...
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Es dauert nicht lange und eure kleine Gruppe hat sich auf der Felsnadel versammelt die aus dem riesigen Loch im Boden ragt. Schon beim Überqueren kommen Gylfi jedoch erst Zweifel ob es sich wirklich um ein Zwergengrabmal handelt. Azlahn der als letztes die Brücke überquert hat spricht aus was der alte Mann vielleicht denken mag.
„Ich hätte immer gedacht Zwergenarbeit sei für die Ewigkeit gemacht und würde nicht aus grob behauenen Steinen und eingestürzten Dächern bestehen!?“ Er kratzt sich am Kopf und lässt seinen Blick über die zerfallenen Häuser streifen.
„Sollen wir nach etwas brauchbarem suchen?“
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Ohne auf die Antwort des alten Mannes zu warten macht sich Azlahn auf um in Richtung eines der Ruinenhäuser zu gehen. Unvermittelt verfängt sich sein Fuß in einer alten Seilschlinge die im Graß verborgen war und er fällt schwer auf die Knie. Ein schmerzerfülltes Keuchen ist zu hören als sein Schienbein einen Stein trifft.
"Verdammte..." presst der Barkbrule zwischen seinen Lippen hervor und hievt sich wieder hoch. Ihm ist anzusehen, dass die unsanfte Landung äußerst unangenehme gewesen sein muss.
Gylfie der indes seinen Blick über die Heckenröschen hat schweifen lassen kann sagen, dass die Art sehr selten ist und die Blumen außerhalb des Waldes nur an den Tafeln von Königen oder ähnlich reichen Menschen zu finden sind. Als Dekoration versteht sich. Dass sie hier so ausgiebig wachsen ist ungewöhnlich, aber wahrscheinlich finden sie an den wärmenden Mauerresten alles was sie brauchen, Wärme, Windschutz und genügend Feuchtigkeit, da der Regen von den Mauern herabrinnt und das Erdreich tränkt.
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Gylfi
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi scheint das Missgeschick des Barkbrule gar nicht zu bemerken, sondern geht zu einem der Windröschen hinüber. Dabei murmelt er "Sehr sonderbar" vor sich hin. Er fasst eine der goldenen Blüten fast zärtlich an.
Danach sagt er zu seinen in seinem Rücken befindlichen Gefährten: "Diese Blumen sind ziemlich selten. Ich habe sie nur einmal gesehen, an der Tafel eines der reichsten Händler im ganzen Reich. Diese goldenen Röschen schmücken für gewöhnlich nur Festlichkeiten der Reichen und Mächtigen. Ich frage mich, ob hier eine wichtige Persönlichkeit begraben sein könnte. Aber eigentlich wirkt es hier nicht wie eine Grabstätte auf mich..."
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Aino
Beim Zwergengrabmal (?)
Aino macht sogleich einen Satz in Richtung Azlahn, die Hand bereits am Schwertgriff, als sie erkennt, dass er bloß durch eine alte Seilschlinge zu Fall gebracht wurde. Daher reicht sie ihm lediglich die Hand, um ihm aufzuhelfen.
"Ich bin mit zwergischen Riten nicht sonderlich vertraut.", antwortet Aino Gylfi, "Aber Ihr habt Recht: Wie ein Grabmal sieht dies wirklich nicht aus. Dennoch scheint es ein besonderer Ort zu sein, ein Ort mit selten Fallen, der von Fallen beschützt wird. Ich denke, wir sollten uns die Hütten näher ansehen, aber vorsichtig sein. Bleibt am besten hinter mir und haltet Abstand, falls es weitere Fallen gibt."
Langsam begibt sich Aino schließlich in Richtung der Hütten, wobei sie den Boden vor sich genau im Auge behält und das Gras mit ihrem Schwert immer wieder zur Seite schiebt, um allfällige Fallen rechtzeitig zu erkennen.
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Emangsiura hört Gylfi fasziniert zu als er die Windröschen beschreibt. „Sie sind wunderschön, etwas das ich in diesem Wald sehr vermisst habe! Es scheint nicht alles korrumpiert zu sein was hier wächst und die Natur sucht sich ihre Nischen. Auch wenn es eine so ungewöhnliche ist wie die hier!“
Mit einer eleganten Geste wischt sich die Elfe eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht und betrachtet noch eine Weile die schimmernden Blüten. Vielleicht denkt sie dabei an ihre vom Meerumtoste Heimatinsel Soj.
„Schön oder nicht…“ grummelt Azlahn „…wertvoll oder wertlos, hier bringen sie uns rein gar nichts!“ Leicht humpelnd folgt er Aino zu den Hütten während seine Hand nervös mit dem Griff seiner Axt spielt.
Keine weiteren „Fallen“ versperren den Weg der Kriegerin und nach nur wenigen Schritten steht sie in der Nähe des Steines in der Mitte der Hütten. Er ist vielleicht eine Armlänge breit und so lang wie ein menschlicher Körper. Es ist ein massiver aus einem Findling gehauener Stein. Die Handarbeit ist grob, nur die Oberfläche wurde so gut es geht geglättet, weißt jetzt aber viele Kratzer auf. Eine kleine Pfütze hat sich in der Mitte des Steintes gebildet und mit jedem Regentropfen fließt mehr Wasser an den grob behauenen Flanken herunter.
Was Aino von den Häusern von hier aus sehen kann sind leere Tür und Fensterhöhlen, Gras was im Inneren wächst und Moos das die eingestürzten Dächer überwuchert. Durch die halb eingestürzte Front des längeren Hauses vor ihr kann sie erkennen, dass in dem großen Gebäude irgendwas von den Dachbalken herabhängt und sich träge im Wind hin und her bewegt.
Der Halbschatten verdeckt jedoch weitere Details.
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Gylfi
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi wendet sich von den Röschen ab und folgt Aino und Azlahn nach. Er blickt sich immer wieder in der Hoffnung um, vielleicht einen Hinweis darauf zu entdecken, welchem Zweck dieser Ort diente und wer ihn erbaut hat.
Als er schließlich zu dem Findling zwischen den Hütten gelangt, fährt der Alte mit seiner Hand über die Oberfläche und murmelt: "So viel Mühe...".
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Azlahn, welcher etwas abseits des Steines steht sieht skeptisch zu dem alten Mann herüber.
"Passt auf was ihr dort streichelt..." raunt der Barkbrule mit gedämpfter Stimme "...für mich sieht das nach den Steinen aus die es in den Sturmlanden hier und da noch gibt und die dazu dienen den Göttern das Blut zu geben wonach sie verlangen! Ich denke die eine oder andere Seele hat darüber ihren Weg nach Helgardh gefunden!"
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Gylfi
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Mit einer hektischen Bewegung reisst Gylfi seine Hand von dem Stein. Seiner Miene sieht aus, als sei er bei einem Diebstahl ertappt worden. Verzeiht Ihr Flowras, ich wusste nicht, was dieser Stein ist! schickt der Alte ein Stoßgebet aus und senkt demütig den Kopf.
Nach einigen Augenblicken wendet er sich an Azlahn: "Also ist dies hier keine Zwergensiedlung? Oder verehren sie die gleichen Götzen wie die Sturmländer?"
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Aino
Beim Zwergengrabmal (?)
Bei Azlahns Worten legt Aino nachdenklich den Kopf schief. "Ich weiß nicht... für mich wirkt die Handarbeit recht grob und nicht so kunstfertig, wie man das bei einem göttlichen Artefakt erwarten würde. Ich denke also, Ihr habt keinen Frevel begangen, Gylfi." Aino überlegt kurz, bevor sie fortfährt: "Vielleicht mussten die Einwohner dieses seltsamen Ortes aprubt fliehen und konnten die Schnitzerei nicht mehr fertigstellen? Irgendetwas hat sie zumindest dazu gebracht, ihre Häuser zu verlassen. Ich werde mich einmal bei den Häusern näher umsehen. Vielleicht finden wir so heraus, was das für ein Ort ist und was hier passierte."
Mit diesen Worten wendet Aino sich in Richtung der Häuser, wobei sie ihre Schritte wiederum nur vorsichtig setzt, während sie auf das längere Haus zugeht.
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„Von Zwergen verstehe ich nichts werter Gylfi, aber die Sturmländer und die Zwerge habe eine blutige Vergangenheit“ raunt Azlahn. „Mein Ziehvater erzählte mir einst die Geschichte des Zwerges Saukka des Eroberers welcher, nachdem er seinen Vater beerbt hatte einen Krieg mit den Elfen und Menschen der Sturmlande anfing. Erst von Njal Hagtorn konnte er besiegt werden. Der Jarl führte die Herrscherklinge in die Schlacht und die Zwerge wurden vernichtend geschlagen. Saukka zog sich verbittert und gedemütigt in die Zwergenhallen von Rußflamme zurück. Heute kennen alle Sturmländer das Lied wie Hagtorn die Zwerge schlug, aber den Namen Saukka besingt niemand mehr. Wenn sich Zwerge in den Stumlanden rumtreiben und nicht in ihren unterirdischen Essen und Schmieden die Feuer schüren können sie den gleichen Göttern opfern wie alle denen es etwas bedeutet. Ganz unabhängig davon muss ich aber sagen das diese armseligen Hütten nicht so reicht in die Geschichten passen welche ich über Zwerge gehört habe.“
Danach wendet sich Azlahn an die junge Kriegerin: „Glaubt mir werte Aino den alten Göttern der Sturmlande ist es egal wo Blut für sie vergossen wird! Da braucht es kein Zierrat oder Handwerkskunst.“
Die Worte des Barkbrule hängen noch in der regenfeuchten Luft als Aino sich dem länglichen Haus nährt. Der Halbschatten im inneren weicht ein wenig und Aino kann erkennen, dass es leblose Körper sind welche dort von den Balken herabhängen. Mehr als ein Dutzend skelettierte Körper, teilweise hängend, teilweise an den Wänden zusammengesunken verharren dort in der Dunkelheit. Zerfallene Lumpen hängen an den Knochen herab, leere Augenhöhlen starren aus bleichen Totenschädeln in die Ewigkeit.
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Aino
Beim Zwergengrabmal (?)
Als ihr Blick auf die Toten fällt, verlangsamt sich Ainos Schritt nochmals und sie zieht ihre Waffe. "Hier sind zahlreiche Leichen.", informiert sie ihre Begleiter, ohne jedoch den Blick von der grausigen Szenerie abzuwenden. "Bleibt besser zurück - es ist wirklich kein schöner Anblick."
Anschließend zwingt Aino sich, näher an die Toten heranzugehen um zu erkennen, woran sie gestorben sind. Waren sie bereits tot, als man sie auf die Balken hängte? Oder wurden sie erhängt. Haben sie sich gar selbst erhängt? Und was ist mit denen, die an den Wänden lehnen? Vorsichtig berührt die Kriegerin mit ihrer Waffe eines der Kleidungsstücke um abzuschätzen, wie lange es hier wohl schon vor sich hinrottet. Oder sind die Leichen gar noch so frisch, dass Verwesung zu riechen ist? Als nächstes sieht Aino sich den Körperbau der Toten an. Sind es Zwerge? Lässt sich an der Kleidung und der Größe erkennen, ob hier ganze Familien ausgelöscht wurden oder ob nur die Krieger niedergemetztelt wurden?
Systematisch untersucht Aino die Szene und versucht sich vorstellen, was hier wohl passiert ist. Dabei kann sie nicht verhindern, dass sich ein flaues Gefühl in ihrem Magen breit macht. Doch sie zwingt sich zu logischem, systematischem Denken, um ihre Emotionen zu unterdrücken, was zumindest teilweise gelingt. Dennoch ist Aino froh, dass ihre Begleiter ein Stück weit entfernt stehen, sodass sie das blasse Gesicht der jungen Frau nicht sehen können.
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„Uh…was…?“ hört Aino den erschrockenen Ausruf von Emangsiura, die zwar ein Stück zurück geblieben ist um die Blumen zu betrachten jetzt aber doch aufschreckt.
„Mhh…Leichen…“ grummelt Azlahn. Ein „ich habe es euch ja gesagt“ verkneift er sich und positioniert sich schräg hinter Aino um eingreifen zu können sollte dort mehr als nur ein paar Leichen sein.
Die junge Kriegerin tauch ein in den Schatten der Ruine und ihre Augen gewöhnen sich an das dämmrige Zwielicht. Es sieht nicht danach aus, als wenn hier ein Kampf stattgefunden hätte, die skelettierten Körper müssen hier schon sehr lange liegen. Sie sind jedenfalls älter als der arme Jägersmann den ihr gefunden hattet. Die Klinge von Ainos Schwert lässt die Kleidung fast sofort reißen, so dünn und porös ist der Stoff.
Stücke des Daches und Teile des Mauerwerks liegen zwischen den toten Körpern und bilden eine handbreite Schicht aus Schutt. Diejenigen welche von den Balken hängen, baumeln an morschen Seilen, doch die Art der Knoten spricht nicht dafür, dass sie erhängt wurden und um das Genick zu brechen war der Fallweg wohl zu gering. Der Größe nach zu Urteilen waren keine Kinder unter ihnen, es gibt aber auch nichts was darauf hindeutet, dass es Krieger waren die hier gestorben sind. Ein paar mit längeren, jetzt braun verrotteten Tunika waren mit Sicherheit Frauen.
Hier und da ragen die verrosteten Klingen oder Griffe von Waffen aus dem Schutt. Meistens Messer, vielleicht mal ein kurzes Schwert, mehr Werkzeuge denn Waffen. Was auch immer hier passiert ist, es war kein Kampf der die Leute dahingerafft hat. Es wirkt fast so als wären ein paar der Körper aufgehängt worden, andere wiederum saßen an den Wänden, sind sitzend gestorben. Kniend, wie ein nach vorne übergefallenes Skelett zeigt.
Nach all diesen Eindrücken kann Aino sagen, dass es keine Zwerge waren die hier gestorben sind. Der Statur der Überreste nach zu urteilen waren es Menschen, vielleicht Elfen, aber das ist nicht mehr zu erkennen.
Hier drinnen steht Aino seit längerem mal nicht im Regen und das leise Prasseln der Tropfen auf die Steine und die Reste des Daches vermischt sich zu einer leisen Melodie.
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Aino
Ruine mit Toten
Aino tritt einen Schritt zurück, um nicht in Gefahr zu sein, von einem herabfallendem Dachbalen getroffen werden. Dann wendet sie sich ihren Gefährten zu und beschreibt akurat die Szenerie, um diesen den Anblick zu ersparen. "Ich denke, die Körper wurden aufgehängt, als sie schon tot waren. Und dann haben sich die anderen davor hingekniet, bis sie ebenfalls gestorben sind. Um ein Zwergengrabmal handelt es sich hier offensichtlich nicht. Aber irgendwie wirkt es für mich dennoch wie ein sakraler Ort. Die Knienden haben womöglich gebetet - nur wofür und warum?" Aino blickt die anderen fragend an.
"Ich denke, wenn wir mehr erfahren wollen, müssen wir uns da drinnen noch genauer umsehen." Mit diesen Worten wendet Aino sich wieder dem Gebäude vor sich zu und versucht abseits der Toten in den Überresten der Ruine weitere Hinweise darauf zu finden, um was für ein Gebäude es sich hier einst gehandelt hat und was hier passiert sein könnte.
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Das was die Kriegerin von den Gebäuden noch erkennen kann sind aufgeschichtete Steine mit improvisierten Dächern an denen der Zahn der Zeit nagt. Die Natur beginnt sich zurückzuholen was einst ihres war und der Zustand der Hütten, die eingestürzten Dächer zeugen davon, dass sie ganze Arbeit leistet. Wer auch immer hier diese Hütten errichtet hat wusste wohl, dass er den Wald nicht wieder verlassen würde und hat vor Ort nach einer Lösung gesucht, anstatt durch die endlosen Reihen von Turmhohen Bäumen und moosüberwucherten Steine zu wandern.
Vielleicht war es die Erkenntnis das es am Ende kein entrinnen gibt welche Schuld am Tot dieser Leute ist. Vielleicht wurden sie auch überfallen oder sahen sich einem anderen unentrinnbaren Schicksal gegenüber.
„Vielleicht…“ fängt Emangsiura zögerlich von hinten an „…haben ihre Götter sie im Stich gelassen und konnten sie nicht aus diesem Wald retten…“ doch Azlahn fällt ihr schnell ins Wort „So wie eure Götter vielleicht, die einfach in den Himmel verschwunden sind und euer Volk in der Stunde größter Not den Würmern des Nordens überlassen haben, pahh…“ der Barkbrule spuckt aus.
„Unser Volk…“ korrigiert Emangsiura Azlahn kalt „…auch wenn in euren Adern nur ein Teil unseres Blutes fließt so haben die Götter unser Volk verlassen! Ihr mögt unter den Menschen des Nordens aufgewachsen sein aber die Götter haben euch genau so wenig vergessen wie mich, auch wenn sie nicht mehr zwischen uns wandeln!“
Mit einem gekünstelten Seufzen verkneift sich Azlahn eine Antwort an die Elfe.
„Ich denke…“ fährt Azlahn fort „…auf dem Stein dort…“ er deutet auf den Steinblock in der Mitte der Hütten „…wurden Opfer gebracht, Tiere oder schlimmeres und nichts konnte diese Menschen retten, der verfluchte Wald sperrt selbst die Götter aus oder sie haben hier keine Macht oder sogar Angst selbst den Ausweg nicht mehr zu finden, geraten sie einmal in seine Fänge. Darüber sind diese Menschen an Hunger und Verzweiflung gestorben, ich sehe außer diesem Stein nämlich nichts, keine Felder und Gärten aus denen man sich ernähren könnte und im Wald jagen zu gehen, nun ja ich denke ihr wisst welche Folgen das hätte.“
Mit bitterer Stimme fährt Azlahn fort.
„Sie hätten besser versucht Rüben oder anderes Gemüse anzubauen als diesen Stein dort zu bearbeiten. Götter sind launisch und wenig vertrauenswürdig!“
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Gylfi
Beim Dorf der Toten im verfluchten Wald
Gylfi lauscht dem Gespräch der beiden Elfen nur mit wenig Interesse. Erst als es um diese Siedlung geht, wendet er sich seinen Gefährten zu und sagt, nachdem diese geendet haben: "Demnach gäbe es für uns hier nichts zu finden. Die Bewohner konnten sich dem Schicksal nicht widersetzen, sei es nicht aus eigener Kraft, sei es, weil selbst ihre Götter nicht zu helfen vermochten..."
Am Ende des Satzes verstummt er nachdenklich und wendet sich ab. Oh Ihr Flowras, hört Ihr meine Anrufungen überhaupt, wenn ich sie aus diesem verfluchten Wald an Euch richte?
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Gylfi
Beim Dorf der Toten im verfluchten Wald
Gylfi wendet sein Gesicht gen Himmel und späht in die Wolken, aus denen stetig der Regen auf ihn und seine Gefährten herabfällt. Er hebt die Arme in einer beschwörenden Geste und spricht dann mit fester und überraschend kraftvoller Stimme:
"Gnadenvolle Magh, Dein treuer Diener bittet Dich um das Geschenk Deiner Güte. Lasse ihn die Wärme Deiner Liebe spüren und richte Deinen Blick, der wie die Strahlen der feurigen Sonne die Kälte des Winters vertreibt, auf ihn und die Seinen. Gewähre ihm einen Moment der Hoffnung in diesen, seinen dunkelsten Tagen."
Und tatsächlich, nur wenige Augenblicke später reisst die Wolkendecke auf und die Sonne erscheint, um den alten Bruid zu bescheinen. Ein Bereich in der direkten Umgebung von Gylfi wird augenblicklich erwärmt, so dass man sich wie am prächtigsten Sommertag fühlen kann.
Auf Gylfis Wangen mischen sich jetzt Tränen der Freude und Erleichterung mit dem Regentropfen, die bis vor kurzem auf ihn nieder fielen.
"Ich danke Dir, huldvolle Magh. Ich wusste, dass ich auch in diesem verfluchten Wald auf Deine Unterstützung zählen kann.", spricht der Alte schließlich, mit geschlossenen Augen die wärmenden Strahlen genießend.
Dann richtet er das Wort an die Anderen: "Ich lade Euch ein, die Güte der Flowra Magh einige Augenblicke mit mir zu teilen." Mit diesen Worten setzt er sich und winkt seine Gefährten einladend herbei.
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Aino
Beim Dorf der Toten im verfluchten Wald
Aino schenkt dem Gebet Gylfis zunächst keine größere Bedeutung, zu sehr ist sie mit ihren eigenen Untersuchungen beschäftigt. Als jedoch plötzlich die Wolkendecke aufreisst, stutzt die Kriegerin und blickt zum Himmel empor. Sie wirkt überrascht, kurze Zeit später macht sich ein Lächeln auf ihrem Gesicht breit. "Gerne folge ich Euren Worten, Gylfi.", verkündet Aino schließlich und tritt zu dem alten Mann. "Der Stein dort hinten" - sie deutet auf den Steinblock in der Mitte der Hütten - "Scheint den Einwohnern heilig gewesen zu sein. Vielleicht wäre dort ein guter Ort für unser Gebet?
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Azlahn und Emangsiura kommen bereitwillig in den Kreis aus Sonnenschein und Wärme, während um euch herum der Regen leise auf den Wald und die Felsnadel prasselt. Die Windrosen welche in den Kreis des Lichts hineinragen schimmern im Sonnenlicht noch intensiver und ihre gelbgoldene Farbe wetteifert mir der Sonne um die Wette.
„Welch eine willkommene Abwechslung!“ sagt die Elfe.
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Gylfi
Beim Dorf der Toten im verfluchten Wald
Gylfi ist noch ganz glückstrunken und heisst seine Gefährten mit einem Lächeln in dem sonnigen Bereich von knapp 3 Schritt um ihn herum willkommen. Er verzieht seine Miene nur unwesentlich, als Aino vorschlägt, an dem Opferstein der früheren Bewohner des Ortes zu beten.
"Ich denke nicht, dass es Magh gefallen würde, wenn wir ihr an einem Ort für ihre Güte danken, an dem Wilde Blutopfer für ihre Götzen dargebracht haben." Auch reicht der sonnenbeschiene Bereich nicht an den Stein heran, darauf hatte der Alte geachtet.
Nachdem sich alle versammelt haben, sagt Gylfi: "Die Flowras haben mich nicht verlassen. Ich glaube daran, dass ich den Wald wieder verlassen werde. Wenn wir zusammenhalten, wird das auch für Euch gelten, ich bin mir sicher..."
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"Wenn deine Flowras in den Wald hineinreichen alter Mann, dann werden wir einen Weg hinausfinden. Da bin ich mir sicher!"
Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck, der Entschlossenheit und Trotz ausdrückt bekräftigt Azlahn Gylfis Worte.
"Wir werden zusammenhalten und aus dem Wald herauskommen!"
Emangsiura nickt nur beipflichtend. Gylfi ist sich sicher, hätte er ihr einen Blick auf den Sternenhimmel gewährt damit die Elfe ihre Götter sehen kann, wäre sie etwas zuversichtlicher, was das Verlassen des Waldes angeht.
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Gylfi
Beim Dorf der Toten im verfluchten Wald
Gylfi hängt einige Augenblicke seinen Gedanken über die Götter nach, bis er sich sammelt und das Wort an Aino richtet. "Hast Du noch etwas entdecken können. Gibt es Hinweise auf weitere Pfade durch den Wald?" Erwartungsvoll blickt der alte Mann die junge Kriegerin an.
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Aino
Beim Dorf der Toten im verfluchten Wald
Aino blickt den alten Mann an und atmet vor der Antwort erst einmal durch, um die Enttäuschung aus ihrer Stimme zu vertreiben. "Nein, aber es ist...irgendwie seltsam. Ich meine: Diese Ort ist offensichtlich besonders. Er ist schwer zugänglich und man würde eine Siedlung wohl eher an einem Fluss im Wald bauen, als hier auf diesem Stein, wo es weder Wasser noch Platz für Felder gibt. Es sei denn, es gibt irgendeinen speziellen Grund dafür, eben doch hier zu bauen. Es wäre naheliegend, dass der Steinquarder dieser Grund ist, immerhin steht er im Zentrum. Und doch lässt sich nichts Besonders an ihm erkennen. Oder ist Euch etwas aufgefallen? Vielleicht sind aber auch die Heckenröschen der Grund, warum sich hier Leute angesiedelt haben? Sie sind gewiss speziell, doch habe ich das Gefühl, dass sie eher ein Zeichen für etwas Besonderes sind und für sich alleine nicht genug Bedeutung haben, als dass jemand eine Siedlung um sie errichten würde."
Aino unterbricht ihren Redeschwall kurz, und lässt ihren Blick über die Ruinen schweifen. "Oder sind die Leute hier vor etwas geflohen? Eine Riese, beispielsweise, würde die Hängebrücke nicht überqueren können, ohne in die Tiefe zu stürzen. Doch haben wir keine Anzeichen dafür gesehen, dass die Leute hier angegriffen wurden. Und dann bleibt natürlich die Frage, warum sie am Ende den Freitod gewählt haben. Welches schreckliche Schicksal haben sie gefürchtet, um eine solche Entscheidung zu treffen? Ich denke nicht, dass es bloß die Erkenntnis war, diesen Wald nie mehr verlassen zu können. Sie waren immerhin eine Gemeinschaft, hatten sich hier ein neues zu Hause geschaffen und waren also bereit, für längere Zeit hier zu bleiben. Warum war es ihnen dann nicht möglich, hier glücklich zu leben?" Bei dieser Frage blickt Aino Gylfi an und es scheint, als habe sie davor mehr zu sich selbst gesprochen und erst jetzt wieder die Anwesenheit ihrer Gefährten bemerkt. Mit fester, befehlgewohnter Stimme, spricht sie nun weiter: "Oder um es kurz zu sagen: Außer vieler Fragen habei ich nichts gefunden." Die Kriegerin zögert einen Augenblick, dann ergänzt sie noch: "Ich schlage also vor, dass wir weiterreisen."
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Gylfi
Beim Dorf der Toten im verfluchten Wald
"Die Blumen werden wirklich nicht der Grund sein, warum sie hier gesiedelt haben, stimmt schon..." spricht Gylfi in Gedanken vor sich hin.
Er dreht sich einmal langsam im Kreis, versucht die Umgebung in sich aufzunehmen und zu spüren, ob hier nicht doch etwas von Interesse zu finden ist. Er wartet einige Augenblicke, ob die Flowras ihm auf die eine oder andere Weise einen Hinweis geben wollen.
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Einer nach dem anderen, so wie ihr gekommen seid verlasst ihr die Felsnadel mit den alten Hütten darauf und nur wenig Augenblicke später taucht ihr wieder in das immergrüne Zwielicht des Waldes ein. Der Weg vor euch ist noch vorhanden doch hinter euch schließt sich der Wald und es ist fraglich ob ihr dieses Dorf jemals wiedersehen werdet. Euch begleitet das Gefühl einer verborgenen Gefahr entkommen zu sein aber auch etwas zurück gelassen zu haben was vielleicht mal wichtig werden könnte.
Die Nacht und einen weiteren Tag folgt ihr dem Pfad den der Wald für euch freimacht bis er euch an die Flanke eines steilen Hügels führt der vor euch im Wald auftaucht. Es war schon eine Weile zu spüren, dass es stetig, wenn auch sanft, bergauf ging. Wo der Pfad endet führt eine schmale, moosüberwucherte Treppe in die Hügelflanke. Obwohl Farne die Flanken bedecken, Moose und Wurzeln den Stein überwuchern ist noch zu erkennen, dass die Steinstufen meisterlich gearbeitet sind, entlang der Ränder zieren verschlungene Muster die Treppenstufen.
Hier seid ihr euch sicher, dass es sich um zwergische Arbeit handeln muss, nur wenig Völker sind in der Lage solch kunstfertige Arbeiten zu vollbringen.
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Aino
Auf dem Weg zum Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Denkst du, man kann in diesem Wald auch glücklich leben?", fragt Aino Gylfi nachdenklich, nachdem sie die Felsnadel verlassen haben. "Ich meine, ich möchte in unsere normale Welt zurück, weil ich dort Familie habe, mich auskenne und Ruhm und Ehre erlangen kann. Aber wie ist das bei Leuten, die hier in diesem Wald Freunde und vielleicht sogar Familie finden. Haben Sie auch einen Grund, zurückzukehren? Oder ist diese Welt genauso falsch oder richtig wie unsere eigene? Uns geht es hier ja nicht unbedingt schlecht - wir leiden weder Hunger noch Durst, wurden bislang nicht angegriffen und auch sonst vor größerem Unheil verschont."
Während sie nachdenklich durch den Wald stapft, erblickt Aino plötzlich die Steinstufen und bleibt augenblicklich stehen. "Schaut mal.", weist sie ihre Gefährten darauf hin, während sie nach vorne deutet. "Das sieht nach Zwergenarbeit aus. Ich denke, wir sollten ab jetzt vorsichtig sein. Ich möchte ungern eine Totenstätte der Zwerge stören. Oder auf den moosbewachsenen Treppen hinabstürzen." Aino blickt sich neugierig um, bevor sie beginnt die Treppen vorsichtig empor zu steigen.
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Gylfi
Auf dem Weg zum Zwergengrabmal durch den verfluchten Wald
Gylfi denkt lange über Ainos Frage nach, bevor er schließlich antwortet. "Ich glaube, dass es Menschen gibt, die auch in diesem Wald leben könnten, ohne unglücklich zu sein, will ich mal sagen. Nicht jeder fühlt sich berufen, Ehre zu erwerben. Ist das Leben in einem kleinen Dorf für den ärmlichen Bauern so anders, als das Leben hier im Wald? Stets muss er fürchten, dass seine Ernte oder seine Hütte durch einen Sturm zerstört werden. Stets muss er fürchten, dass er seinen Häuptling, Fürsten, König oder welchen Höhergestellten auch immer verärgert, sei es dadurch, dass er die letzte Steuer nicht mehr bezahlen kann, sei es, dass er nur widerwillig den Frondienst leistet, weil er weiß, dass dadurch sein Hof vor die Hunde geht, sei es durch etwas, was völlig außerhalb seines Einflusses liegt."
Erneut verfällt der Alte für eine Weile in Schweigen. Schließlich hebt er wieder an: "Es scheint nur wenigen vergönnt, ein Leben zu führen, das darüber hinaus geht. Du, Aino, führst sicher so ein Leben. Ich bilde mir ein, dass ich durch meine Kunst mich ebenfalls darüber erhoben habe. Azlahn und Emangsiura sicher ebenfalls. Ich glaube aber, dass wir in diesem Wald unser außergewöhnliches Leben glücklich führen können, solange wir darum kämpfen, wieder hinaus zu kommen. Der Wald ist ein Hindernis, dessen Überwindung in unseren besonderen Leben nur eine Episode darstellt. Wenn auch vielleicht die finale Episode. Der Wald ist ein Teil unserer Geschichte. Nicht anders herum."
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Azlahn grummelt nur etwas das sie wie „…hier zu bleiben, darüber will ich gar nicht nachdenken, unter dem Moos finden wir Schädel und was weiß ich nicht sonst noch alles…“ dann folgt er Aino die schmale gewundenen Treppe hinein in die Hügelflanke.
Die Elfe hört Gylfi aufmerksam zu. „Ich denke, wenn man wie der Riese den Frieden und die Abgelegenheit zu schätzen weiß und das Glück hat immer genügend Rentiere zu fangen um über die wachen Zeiten zu kommen, kann man hier seinen Frieden finden. Oder seinen Frieden mit dem Wald machen, aber irgendwas tief in mir drin sagt, dass dieser Wald bösartig ist, nicht wie die Wälder meiner Heimat. Dort mag die Natur bisweilen grausam wirken, aber nichts geschieht ohne einen guten Grund und dient dem Überleben. Hier spüre ich die Anwesenheit des Waldes wie eine Last, etwas das über diese Lande wacht und üble Scherze mit denjenigen treibt die sich in ihm verirren.
Warum die Toten in den Ruinen, ich weiß nicht ob so Glück aussieht!“
Ihr folgt nicht lange der Steintreppe und könnt dann vor euch im Schatten eines Felsvorsprungs, umrankt von knorrigen alten Wurzeln und nassen Farnen eine schwere, rechteckige Tür aus geschmiedetem Eisen sehen. Reich mit Ornamenten verziert bildet die hervorragende Handwerkskunst einen deutlichen Kontrast zu der wilden Natur drum herum. Die Tür zeigt die Szenen einer Schlacht, Zwerge gegen Trolle in all ihres grimmen Gemetzels. Außer ein paar Schlüssellöchern ist keine Klinke oder Knauf zu sehen.
Ihr könnt nicht abschätzen wie alt die Tür ist, in dem Schlachtrelief haben sich zwar ebenfalls Moose und ein paar wenige Farne angesiedelt aber es ist keine Spur von Rost zu sehen.
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„Na, sie mal einer an…“ sagt Azlahn als er die Tür sieht. Ohne sie zu berühren tritt er einen Schritt näher und wirft einen prüfenden Blick auf das Relief und die Schlösser, bevor er sich der Zarge widmet „…das ist ganz hervorragende Handarbeit! Wenn das keine zwergische Arbeit ist sollen mich die Trolle holen!“
Dann stutz er und ihr könnt ein wissendes „Ahh…“ vernehmen.
Mit einer knappen Geste greift er nach seinem Hring Seax (Ringmesser) und schiebt ein paar Farne beiseite.
„Seht, entlang der Tür wurde etwas geschrieben!“
Und wirklich, nachdem er ein paar Moosbüschel weggekratzt und ein paar Farne beiseitegeschoben hat könnt ihr sehen, dass ein Runenband die gesamte Tür umspannt. Nur die Schwelle zieren keine Runen.
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Nachdenklich lauscht Aino den Worten ihrer Gefährten. "Ja, was immer dieser Wald genau ist, wir gehören jedenfalls nicht hierher."
Dann wird die Aufmerksamkeit der Kriegerin aber auch schon ganz von der Tür in Anspruch genommen. Aufmerksam betrachtet sie die Schlachtszene und versucht weitere Einzelheiten zu erkennen. "Kann jemand von euch diese Runen lesen?"
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Gylfi
Vor dem Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi antwortet noch auf Emangsiuras und Ainos Worte: "Auch die armen Toten gehören nicht in diesen Wald, aber im Unterschied zu Ihnen, geben wir uns nicht mit einem langsam verinnenden Leben hier zu Frieden. Wir versuchen zu entkommen. Wir haben die Stärke an Kraft, Wille, Magie und Glaube, um zu entkommen!" Dabei deutet der alte bei seiner Aufzählung nacheinander auf Azlahn, Aino, Emangsiura und schließlich sich selbst.
Bei der Untersuchung der Tür hält sich der skwilde zunächst im Hintergrund, er betrachtet die Schlachtszene mit Abstand. Erst als das Runenband entlang der Tür sichtbar wird, kommt er neugierig näher und inspiziert die Runen genau.
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Emangsiura und Azlahn verneinen die Frage von Aino, keiner von ihnen ist der Zwergensprache oder des Runenlesens mächtig.
„Leider ist mir auch kein Vitnerspruch geläufig der uns in dieser Situation helfen würde die Schrift zu entziffern!“ fügt Emangsiura hinzu.
„Euch vielleicht?“ sie blickt zu Gylfi hinüber.
Die Schlachtszene entwickelt sich um einen Hügel herum. Es scheint fast so als würde das Relief die Schlacht aber auch den Konflikt als Ganzes darstellen. Gerüstete Zwergenkrieger ströhmen aus den Hügeln und etwas das aussieht wie Wald- und Hügeltrolle stellen sich ihnen entgegen. Auf einem Hügel in der Mitte, das aufeinandertreffen der Heerführer. Ein Zwerg tödlich verwundet liegt in den Armen eines anderen Zwerges, vor ihm der zerschlagene Körper des Trollkönigs.
Es sieht so aus, als wenn die Zwerge an diesem Tag siegreich aus der Schlacht gingen, aber ihr Anführer, wie der der Trolle auch auf dem Schlachtfeld geblieben ist.
Das Runenband zieht sich einmal um die Tür, vielleicht ist es eine Art Inschrift, was hinter der Tür liegt, vielleicht eine Warnung für all diejenigen die sich in die tiefen der Hügel wagen.
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Gylfi
Vor dem Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Von Emangsiura angesprochen verharrt Gylfi zunächst regungslos, scheinbar in die Betrachtung des Reliefs vor ihm versunken. Dann nickt er langsam mehrfach und spricht: "Ich kann versuchen, meine schwach ausgeprägte magische Kraft einzusetzen, um diese Problem zu lösen." Er habt eine Hand in dramatischer Geste und deutet mit dem Zeigefinger auf Emangsiura. "Ich kann mich in dieser Hinsicht nicht mit Dir messen. Erwartet also nicht zu viel. Es ist lange Jahre her, dass ich mich mit Vitner-Weben beschäftigte."
Der Alte legt die linke Hand auf das Band der Runen und vollführt dann mit der Rechten eine komplizierte Folge vom Bewegungen. Mit vor Anspannung verzerrter Stimme stößt er das Wort "Tecknkraftla" aus und lässt die mühsam gesammelte magische Enegie in das von ihm gewobene Vitner-Muster fließen. Gespannt wartet der Alte darauf, dass sich die Runen in lesbare Schrift wandeln.
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Gylfi
Vor dem Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Nach einer Minute perlt der erste Schweißtropfen über die faltige Stirn, nach einer weiteren atmet der Alte schwer und stoßweise. Kurz darauf beginnt er zu zittern und sackt schließlich zu Boden, so dass er mit der linken Hand das Runenband nicht mehr berührt.
Gylfi ist leichenblass und schweißgebadet. Es dauert eine Weile, bis er wieder zu Atem gekommen ist. Mit einer entschuldigenden Geste sagt er zu seinen Gefährten: "Ich konnte das Geheimnis der Runen nicht lüften, meine Magie hat versagt." Niedergeschlagen lässt er den Kopf hängen, um weiter zu Kräften zu kommen.
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Besorgt beobachtet Gylfi, auf dessen Stirn sich Schweißperlen bilden, wagt es aber nicht, den alten Mann bei seiner Kunst zu stören. Erst als er zu Boden sackt, macht Aino einen Schritt auf ihn zu. Sie befeuchtet den Ärmel ihres Wamses und tupft damit den Schweiß von seiner Stirn, bevor sie ihm die Wasserflasche hinreicht: "Hier, trink erst einmal einen Schluck und atme durch." Mit sorgenvoller Mine betrachtet Aino Gylfi, fragt sich dann aber auch, ob es wirklich nur die körperliche Erschöpfung ist, die ihn niedergestreckt hat, oder ob da nicht auch Enttäuschung mitschwingt.
"Dann sehen wir einmal, was hinter der Tür liegt. Vielleicht könnt Ihr den Runen ihr Geheimnis entlocken, sobald wir mehr über diesen Ort wissen."
Wenn Gylfi wieder auf den Beinen ist, tritt Aino mit gezückter Waffe auf die Tür zu und öffnet diese.
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Die Elfe und Azlahn zeigen sich ebenfalls besorgt von Gylfis Schwächeanfall.
„Ihr müsst vorsichtig sein, wenn ihr dem Land das Vitner entzieht damit es euch Kräfte verleiht!“ sagt Emangsiura zu dem alten Mann „Jedem von uns steht nur ein kleiner Teil des ganzen zu!“ Ihre Stimme enthält dabei keine Belehrung, sondern nur echte Sorge um Gylfi.
Aino tritt vor und will die Tür aufschieben oder ziehen, doch weder nach Vorne noch nach Hinten lässt sie sich bewegen.
Es sieht fast so aus als wenn die Tür abgeschlossen ist.
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Aino rüttelt kräftig an der Tür, bevor sie sich ihren Gefährten zuwendet und ratlos die Schultern hebt. "Sieht so aus, als wäre das Tor abgeschlossen. Es hat nicht zufällig jemand einen Schlüssel gesehen oder kennt sich mit so etwas aus?"
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„Da sagt ihr was Kriegerin…“ raunt Azlahn Aino zu als wenn die Wurzeln und Farne um euch herum Augen und Ohren haben „…bevor mich mein Ziehvater aufnahm musste ich mich mit allerlei, sagen wir mal, Gelegenheitsaneignungen durchschlagen. Die waren auch der Grund dafür das ich…aber vergessen wir das!“ Der Barkbrule bricht ab.
„Ich habe keine Dietriche hier, aber vielleicht kann ich improvisieren. Vielleicht hätten wir auch den Riesen bitten können mit uns zu kommen, der könnte die Tür wahrscheinlich aufbrechen!“
Ohne weitere Worte kniet sich Azlahn vor das Schloss, legt seinen Sack in dem er seine Ausrüstung verstaut hat neben sich auf den Boden und fängt an ein paar Dinge daraus zu entnehmen.
„Könnt vielleicht irgendjemand eine Kerze entfachen oder sonst wie Licht machen? Es ist dunkel hier im Schatten des Waldes und ich brauche Licht um mich Zwergenschlössern zu messen!“
Hinter Azlahn holt Emangsiura aus einer Gürteltasche ein paar Teeblätter hervor welche so frisch zu sein scheinen wie an dem Tag an dem man sie gepflückt hat. Die Tasche ist mit ein paar einfachen Schnallen versehen und aus der Haut eines Tieres gefertigt welches ein schneeweißes Fell getragen hat.
„Kommt Gylfi, ich bereite euch einen Tee zu damit ihr wieder zu Kräften kommt, das wird euch guttun!“ ein paar Stufen unterhalt der Tür entzündet die Elfe ein paar Holzspane und macht sich daran Wasser für den Tee aufzusetzen. Der Rauch des kleinen Feuers, steigt in der feuchten Luft auf und verschwindet durch den schmalen Aufgang im Wurzelwerk.
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Überrascht hebt Aino eine Augenbraue, als Azlahn von seiner Vergangenheit berichtet, erklärt dann aber rasch: "Ich glaube, das hier ist der letzte Ort, an dem Eure Vergangenheit Euch Probleme bereiten könnte. Im Gegenteil...wenn Ihr dieses Tor wirklich aufbekommen solltet, wäre das sicher deutlich besser, als wenn wir es aufzubrechen versuchen. Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass wir das ohne Riesen schaffen würden." Da sie keine Kerze bei sich hat, sucht Aino nach einem passenden Zweig, den sie an dem kleinen Feuer der Elfe entzündet.
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Im Licht des entzündeten Zweiges macht sich Azlahn an den Zwergenschlössern der Tür zu schaffen. Ob Angelhaken, oder Essbesteck und Schnitzmesser. So sehr sich der Barkbrule auch bemüht die Schlösser welche die Tür sichern sind zu gut für sein improvisiertes Werkzeug.
Nach einer kurzen Weile gibt Azlahn genervt auf.
„Ohne richtige Dietriche schaffe ich das nicht, die Arbeit der Zwerge ist zu gut!“
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Gylfi
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Dankbar nimmt Gylfi das angebotene Wasser von Aino an. Danach nickt er, als Emangsiura über die hohen Kosten des Vitner-Webens spricht. "Mir ist nur ein kleiner Funken Magie gegeben, ich hatte aber gehofft, dass es uns weiter bringt.", spricht er, als er sich die Treppe hinunter schleppt und neben der Elfe auf eine Stufe setzt.
Der Geruch des frischen Tees bringt die Lebensgeister des Alten sichtbar zurück und er wendet sich immer wieder um, um zu beobachten, ob Azlahn die Tür öffnen kann. Interessant, das er solche unehrenhafte Kenntnisse besitzt. Es muss eine harte Kindheit gewesen sein... denkt er bei sich.
An Emangsiura gerichtet sagt der skwilde: "Ich bin sicher, dass Dein Tee mich wieder zu Kräften kommen lässt. Vielleicht kann ich es dann erneut versuchen. Es sieht nämlich nicht so aus, als ob Azlahn Erfolg hat."
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Aino nickt bei Gylfis Worten. "Ja, eine kleine Rast tut uns gewiss allen gut." Mit diesen Worten legt die Kriegerin ihr Gepäck ab. "Versucht eine Runde zu schlafen, Gylfi und Azlahn. Ich halte einstweilen Wache."
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Die Rast auf der Treppe ist so ganz anders als eure sonstigen Ruhepausen. Fast schon beengt neigen sich die Wände der Stiege über euch und es das immerwährende drip drip von Wassertropfen zu hören welche von Farnen abperlen und irgendwo auf die Steine aufschlagen.
Der Tee wärmt, die Nacht kommt und vergeht. Als der nächste morgen mit dem ewigen grünen Dämmerlicht des Waldtages heranbricht grummeln eure Mägen. Von dem Fleisch das euch der Riese mitgegeben hat ist nicht viel übrig die Diät aus Pilzeintopf wird auch nicht nahrhafter je öfters man sie treckt.
„Wirklich eine Schande…“ sagt Azlahn als alle ihr karges Mahl beendet haben „…aber wer rechnet schon damit auf einer Reise gen Norden vor Zwergenschlössern zu stehen!? Ich denke ihr müsst es erneut versuchen oder wir probieren die Tür aufzuberechen!“
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Ich hoffe, Ihr konntet Euch ein wenig erholen?", fragt Aino ihre Gefährten nach der Rast, wobei ihr Blick vor allem bei Gylfi verweilt. Offenbar bereitet ihr der Schwächeanfall des alten Mannes, noch immer Sorgen. "Ich würde sagen, Ihr probiert es erneut. Aber verausgabt Euch nicht und gebt rechtzeitig Bescheid, wenn Ihr eine Pause braucht. Dann können Azlahn und ich versuchen etwas zu jagen, während Ihr Euch erholt."
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Als Aino die Jagd erwähnt schreckt Azlahn sichtlich auf.
„Oh nein werte Aino, uns allen knurrt der Magen aber ich gehe nicht alleine oder in eurer entzückenden Begleitung dort hinaus in den Wald. Ich will nicht das sich der Wald hinter mir schließt. Uns hier zu teilen sollte unsere allerletzte Option sein!“
In den Augen des jungen Barkbrule ist fast so etwas wie Angst zu sehen.
Erneut beschwört Gylfi die Kraft des Landes um mit ihrer Hilfe einen Spruch aus seinem Repertoire zu wirken und diesmal, das spürt er sofort antwortet das Land. Unsichtbare Kraftlinien brechen auf, bluten die Kraft die er braucht um einen Spruch zu formulieren und dann sieht er es klar vor sich. Wo eben nur noch Runen zu sehen war begreift er jetzt den Sinn dahinter, erkennt ihre Bedeutung.
Das Band rund um die Tür besagt:
Runvid Kallhamre tot und begraben.
Beschützt und in Erinnerung geblieben für seine großen Taten.
Möge Bojorn unser Zeuge sein.
Die Letzte Rune des Spruchbandes gehört nicht zu der Inschrift sie besagt nichts anderes als das Wort
Wächter
Vielleicht eine Warnung für alle die sich unbedarft aufmachen das Zwergengrab zu betreten, vielleicht aber auch nur ein Hinweis für andere Zwerge, damit sie wissen was dort in den dunklen Gängen und Hallen des Grabes wartet.
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Gylfi
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi ist ehrlich überrascht, als sich vor seinen Augen die Runen in leserlich Schrift wandeln. Er zögert einen Augenblick, bevor mit sich vor Aufregung fast überschlagender Stimme ruft: "Diesmal klappt es. Bei den Flowras!"
Er berichtet seinen Begleitern genau, was die Zwergenrunen bedeuten. Als die Wirkung des Zaubers verfliegt, fügt er noch mit einem verschmitzten Grinsen hinzu: "Was eine Nachtruhe so alles bewirken kann." Danach wird der Alte aber wieder ernst und fragt: "Ich kann damit wenig anfangen, wie steht es mit Euch?"
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Während Gylfi seine Magie wirkt, sitzt Aino scheinbar teilnahmslos auf einer der Treppen und wirkt in Gedanken versunken. Als der Alte Mann plötzlich zu sprechen beginnt, spingt sie jedoch auf und muss ebenfalls grinsen, als sie Gylfis Stolz bemerkt. Ganz verbergen kann sie ihre Enttäuschung allerdings trotzdem nicht. "Ja, ein handfester Hinweis ist das leider nicht. Aber immerhin wissen wir jetzt, dass wir das Grabmal gefunden haben. Wenn ich mich richtig erinnere, hat der Riese folgende Worte verwendet:
For all there is to wonder
How the beard grew and the treasures be spread
He who did things others could not believe
The trails to Runvid´s cairn Coldhammer lead.
Aber ich sehe noch nicht, wie uns das weiterhelfen soll. Hat jemand von euch eine Idee"
Fragend blickt Aino in die Runde: "Und sollen wir trotzdem versuchen, das Grab aufzubrechen? Die Runen erwähnen zwar einen Wächter, aber darauf würde ich es ankommen lassen. Und eine wirkliche Wahl haben wir ja ohnehin nicht, wenn wir diesen verfluchten Wald irgendwann wieder verlassen wollen."
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Emangisura ist die erste welch auf Ainos Worte reagiert.
„Ich bin mir nicht sicher aber ich glaube nicht, dass uns das Zwergengrabmal alleine weiterhilft. Was der Riese sagte ist, dass wir die Geheimnisse des Waldes lüften müssen um ihn zu verlassen und dass er einen der Pfade im Wald kennt. Wir kennen aber keine Frage welche andeutet das wir hier ein Geheimnis lüften können, jedenfalls noch nicht. Wir haben den Zettel des Jägersmanns und seine Schnitzereien. Wenn der Name des Königs mit O beginnen würde könnten wir vielleicht seine Truhe im Grabmal finden und die Schlösser zählen, das wäre vielleicht eine Antwort die den Wald interessiert. Aber wir haben nichts was auf etwas hindeutet das mit Zwergen zu tun hat. Vielleicht lernen wir im Grabmal etwas über den Wald, vielleicht finden wir aber auch nur Antworten zu denen wir die Fragen nicht kennen und übersehen daher etwas, oder messen dem keine Bedeutung zu. Wir kennen jetzt den Pfad der uns wieder zu dieser Schwelle bringt, vielleicht sollten wir nach weiteren Bewohnern des Waldes suchen oder dem See mit dem Ring um mehr Fragen zu hören und mehr Antworten zu bekommen?“
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Gylfi
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi hört Aino und Emangsiura aufmerksam zu. Er wirkt selbst unentschlossen als er sich erhebt und nach einem langen Blick auf die Runen und den Eingang zum Grabmal schließlich sagt: "Ich glaube, dass wir versuchen sollten, in dieses Grabmal einzudringen. Die Zeilen, die uns den Weg zu diesem Grabmal wiesen, erwähnen, dass jemand Dinge tat, die andere nicht glauben konnten. Ich hoffe also, dass wir im Grab etwas finden können, dass uns dabei hilft, das unglaubliche Ziel zu erreichen, diesem verfluchten Wald zu entfliehen."
Er deutet mit einer Hand auf die Steintür. "Immer voraus gesetzt, wir können diese Barriere aus zwergengemachten Stein überwinden."
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Nachdenklich lässt Aino ihren Blick zwischen Emangisura und Gylfi hin- und herwandern, wobei sie vor allem Gylfi mit zusammengekniffenen Augen skeptisch mustert. Schließlich nickt die junge Kriegerin jedoch knapp und antwortet: "Versuchen wir es. Ihr habt in Eurem Leben gewiss viel Erfahrung sammeln können und ich vertraue Eurem Instinkt, Gylfi."
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Gylfi
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Die Anzahl der Grabmale, die ich in meinem Leben betreten habe, kannst Du mit Deinen zwei Händen nicht abzählen. Es war wohl auch ein Zwergengrab dabei." führt Gylfi mit einem gewissen Stolz aus.
Er wendet sich Azlahn zu. "Allerdings war der Zugang entweder nicht versperrt oder von kundiger und kräftiger Hand ermöglicht worden, so dass ich nur eintreten musste."
Er deutet auf Azlahn und Aino: "Ich hoffe, dass Ihr diesmal die Hände seid, die dem Weg frei räumen." Er wendet sich zu Emangsiura um. "Oder kannst Du die Magie des Landes so weben, dass wir hinein kommen?"
Der Alte wirkt gerade wie in seinem Element. Die Augen leuchten und er hält sich aufrecht wie eine junge Birke. Er blickt erwartungsvoll zwischen seinen Gefährten hin und her, ohne jeden Zweifel, dass gleich eine oder einer die Lösung präsentieren wird.
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Emangisura stößt langsam die Luft aus als müsse sie ihre Gedanken sammeln.
„Ich verstehe mich zwar auf die Kunst des Jördkraftla und kann alle Arten von Sand und Erde manipulieren, doch habe ich noch keinen Zauber gefunden der dies mit Stein vermag. Ich kann mich auch durch Sand und Erde bewegen, als wäre es eine Flüssigkeit und kleinere Steine würden mir weichen, aber die Tür und der Fels bestehen aus massiven Felsgestein. Dafür reichen meine Kräfte noch nicht, auch wenn ich Meister ihres Faches gesehen habe die selbst das vollbracht haben.“
„Weiter beherrsche ich die Kraft Skopjatenvitna die es mir erlaubt meinen Körper zu manipulieren, aber auch da sind die Formen des Skopjaternvitna welche uns hier helfen könnten außer Reichweite meiner Macht. Mehr, viel mehr, Studien wären notwendig um der Werten Aino die Kraft eines Riesen oder Steinhinjis zu geben damit sie die Tür aus der Flanke des Hügels reißt als würde sie ein Blatt von einem Baum rupfen.“
Nach einer kurzen Pause fügt die Elfe hinzu. „Ich fürchte meine Vitnerweberei wird hier und jetzt wenig von Nutzen sein!“
Azlahn holt aus seinem Sack eine schmiedeeiserne Brechstange deren abgewetzten Enden davon zeugen das sie schon öfters zum Einsatz gekommen ist.
„Groß ist des Mannes Kraft, wenn er mit dem Eisen schafft!“ sagt er und grinst breit. „Vielleicht und möge dieser Kalthammer oder Kallhamre wie auch immer er heißt uns verzeihen, können wir die Tür damit aufbrechen!?“
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Bei Azlahns Worten blickt Aino nachdenklich zu dem Tor und man sieht, dass die Vorstellung ein Grabmahl aufzubrechen, ihr nicht sonderlich behagt. Schließlich nickt die Kriegerin jedoch knapp und nimmt die Brechstange: "Nicht die eleganteste Methode, aber ich denke, wir haben keine Wahl."
Dann setzt Aino die Brechstange an, rutscht jedoch am Felsen ab, da sie zu ungeduldig vorgeht. Beim zweiten Mal - vielleicht auch unterstützt von Gylfis Worten - setzt sie die Brechstange jedoch besser an, bevor sie all ihre Kraft und all die Wut über diesen verfluchten Wald aufwendet, um das Tor aufzubrechen.
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Es dauert bis nach der Mittagsstunde, wenn man das so überhaupt sagen kann. Das düstergrüne Licht des Waldes verändert sich kaum. Immerhin scheint der Regen aufgehört haben, die dünnen Rinnsale an den Steinwänden versiegen und das ständige Tropfen von den Farnen wird langsamer und hört dann ebenfalls ganz auf.
Es ist eine elende Plagerei. Es ist eng vor der Tür, auf der obersten Stufe haben kaum zwei Personen Platz. Die Fugen der Tür sind meisterlich gearbeitet und die Schlösser halten die Tür fest in der Zarge. Doch mit viel Kraft und Ausdauer schafft ihr es in elendiger Plackerei die Tür aufzubrechen.
Zerschmettert liegt das Runenband vor euch und die einst so hochwertige Handarbeit ist in viele Teile zerbrochen. War es doch nötig um Hebelpunkte zu finden an denen Aino und Azlahn die Brechstange ansetzen konnten.
Erschöpft, mit einem gequetschten Finger, die Kleidung nass vor Schweiß schiebt Azlahn die Brechstange wieder in seinen Beutel.
„Mehr als ein gutes Stück Arbeit. Die Tür hat gefochten wie ein wahrer Funken Bojorns, ich hoffe drinnen sind nicht noch mehr solche Türen!“
Vor euch ist ein finsterer Gang, etwas mehr als sechs Fuß breit und etwas mehr als sechs Fuß hoch. Schmucklos. Staub liegt auf dem Boden und Spinnenweben hängen von der Decke. Der Geruch der euch entgegenströmt zeugt von abgestandener, trockener Luft.
Ihr seid wahrscheinlich die ersten die dieses Grab entweihen seitdem die Zwerge es vor urdenklichen Zeiten erbaut haben.
Dort wo der Einfall des Tageslichts endet ist die Finsternis so dicht, dass man seine Hand nicht vor Augen sehen kann.
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Gylfi
Vor dem Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi hatte Aino und Azlahn den ganzen Vormittag über mit Ratschlägen angeleitet und Aufmunterungen zu motivieren versucht. "Azlahn sollte nach links und kräftig drücken...nein nicht so...ja, Aino, jetzt mit alle Kraft nach oben...ihr macht das ganz wundervoll, nur noch ein wenig mehr...hier, nehmt ein wenig Wasser."
Bei sich hatte er dabei gedacht: Diese vermaledeiten Zwerge. Die Tür rührt sich kein bisschen, die beiden rackern sich für nichts und und wieder nichts ab.
Als die Tür schließlich offen steht, bricht der Alte in Jubel aus: "Ihr habt es geschafft! Bei den Flowras! Was für eine Tat."
Schließlich wirft er einen Blick in den Schacht, der sich hinter der erbochenen Tür auftut. "Hat jemand eine Fackel dabei?", fragt er schließlich mit skeptischer Stimme.
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Azlahn wischt sich den Schweiß von der Stirn und klopft dem alten Mann auf die Schulter.
"Eine Laterne und ein wenig Lampenöl, auch wenn es nicht viel ist wird sie eine Weile Licht spenden!"
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Dann wollen wir einmal.", antwortet Aino zufrieden, während sie staubigen Hände an ihrem Wamst abwischt. "Leuchtet Ihr mir, Azlahn? Dann gehe ich vor." Man merkt der Kriegerin an, dass die Arbeit sie angestrengt hat. Die Stirn wird von einer dünnen Schweißschicht bedeckt und ihr Atem geht immer noch schwer. Dennoch blickt sie entschlossen in den dunklen Gang vor sich.
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Gylfi
Vor dem Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi nickt Azlahn anerkennend zu, als der seine Lampe hervor holt. "Guter Mann, der auf solche Eventualitäten wie ein stockdunkles Zwergengrab vorbereitet ist.
Danach blickt er Aino lange an, wobei seine Miene einen grüblerischem Ausdruck annimmt. Sie wirkt gerade wie eine Heldin aus einer Saga. Wohlan, ich will meinen Teil dazu beitragen, dass aus dem Anschein einer Geschichte unsere Wahrheit wird.
Schließlich spricht der alte Mann die junge Kriegerin an: "Ich bewundere Deine Ausdauer und Deinen Tatendrang. Denke aber auch an die Warnung auf dem Runenband. Ein Wächter könnte uns davon abhalten wollen, die Geheimnisse des Runvid Kalhamre zu ergründen. Lass mich deshalb die Hilfe der Flowras auf uns herabrufen, der uns die Weisheit und den Mut der Ahnen näher bringen kann." Damit erhebt er die Hände über den Kopf und ruft mit lauter Stimme: "Ihr Ahnen, seht die Kriegerin Aino, die ohne mit der Wimper zu zucken in ein düsteres Zwergengrabmal schreitet. Halawen, gib ihr den Mut, allen Gefahren zu trotzen."
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Aino
Beim Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Danky, Gylfi", antwortet Aino, als der alte Mann fertig gesprochen hat. Anschließend betritt sie langsamen Schrittes, dafür aber mit entschlossenem Geschichtsausdruck, das Grabmahl.
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Das Licht von Azlahn Sturmlaterne sticht in die Dunkelheit vor euch. Der Gang ist schnurgerade und exakt so hoch wie breit. Man könnte eine Murmel auf den Boden legen und sie würde weder vor noch zurückrollen. Dies ist ganz sicher zwergische Handarbeit.
Ihr seit noch nicht weit gegangen, vielleicht etwas mehr als zehn Meter, als vor euch rechts und links Wandreliefs auftauchen. Auf einer quadratischen Fläche welche die gleichen Abmaße wie der Gang zu haben scheint wurden die Abbilder von Zwergenkriegern in den Stein gearbeitet. Stumm und grimmig stehen sie da, blicken sich gegenseitig in die Augen. In dem Relief tragen sie die Plattenpanzer der Zwerge mit ihren hohen Helmen und Rüstzeug. Beide Krieger sind mit Äxten bewaffnet.
Der Gang führt vor euch noch weiter in die Dunkelheit. Am Rande des Lichts könnt ihr sehen, dass dort vor euch, hinter den Steinreliefs eine Treppe nach unten in die Erde führen muss.
Hinter euch wirkt der Eingang wie das Tor zu einer anderen Welt. Auch wenn das Licht des Waldtages nur ein immer dämmriges grünes Zwielicht ist, erscheint es euch als hätte es an Helligkeit und Leuchtkraft zugenommen. Frische Luft weht von dort aus hinein, wo seit langer Zeit nur Stille und Dunkelheit geherrscht hat.
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Aino
Auf dem Weg ins Zwergengrabmal
Aino bleibt vor den Reliefs stehen und betrachtet die Zwegen einige Augenblicke lang. Sie hat kein gutes Gefühl dabei, diese heilige Stätte der Zwergen zu stören, achtet aber darauf, sich nichts anmerken zu lassen. Falls niemand länger bei den Steinbildern verweilen möchte, setzt Aino ihren Weg in die Dunkelheit fort. Bei der Treppe bleibt sie abermals stehen und wendet sich an ihre Gefährten. "Wir sollten alle dicht bei Azlahn bleiben, wenn wir gleich in die Dunkelheit hinabsteigen", erklärt sie mit leiser Stimme, "Und Azlahn, gebt bitte Bescheid, sollte sich das Lampenöl dem Ende zuneigen." Anschließend fügt Aino eine Spur lauter und mit mehr Zuversicht in der Stimme hinzu: "Dann lasst uns herausfinden, welche Geheimnisse hier auf uns warten."
Mit diesen Worten beginnt Aino langsamen Schrittes und die Waffe fest umklammert, die Treppe hinabzusteigen.
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Gylfi
Im Zwergengraɓmal im verfluchten Wald
Gylfi ist deutlich unwohl zu Mute, als er die Schwelle des Grabs überschreitet. Ein leichter Schauer läuft seinen Rücken hinunter und er schickt ein Stoßgebet an die Flowras. Er flüster: "Magh und Halawen, schützt unseren Versuch, in diesem Grab einen Weg aus dem Wald zu finden, gegen welche Macht auch immer es im Namen der Zwerge hüten mag."
Als sich der Alte hinter Azlahn einreiht, wird er gewahr, wie dunkel es trotz der Laterne um Gang ist. Daher bemerkt er die beiden Abbilder der Zwerge erst spät und schreckt kurz zusammen. Das kann ja heiter werden. ist sein wenig hoffnungsvollen Gedanke.
Mit einiger Anerkennung nimmt der skwilde aber wahr, dass Aino anscheinend ohne Furcht voran schreitet. Bei sich denkt er: Ihr natürlicher Mut zusammen mit der Hilfe Halawens. Sie würde einem Troll gegenüber treten, ohne mit der Wimper zu zucken.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gerade will Gylfi an den Abbildern der beiden Zwerge vorbei gehen, als er stutzig wird und inne hält. "Was ist denn das? Sonderbar, sonderbar..." murmelt er zu sich. Da Azlahn weiter geht, wird das Licht seiner Laterne immer schwächer, Emangsiura kommt von hinten heran und tritt an Gylfis Seite.
Der Alte ruft zu Azlahn und Aino nach vorne. "Haltet ein und kehrt um. Ich glaube, dass ich etwas entdeckt habe und brauche Licht." An Emangsiura gewand sagt er: "Schau mal, hier könnte etwas hinter diesen Abbildern verborgen sein. Vielleicht ist die Treppe nur eine Täuschung."
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Auf Gylfis Worte hin dreht sich Azlahn um und leuchtet noch einmal die Wandreliefs an. Die Treppe die eben noch vor euch im Schein der Lampe in die Tiefe führte verschwindet in der Dunkelheit.
Jetzt mit dem Lichtstrahl kann Gylfie es deutlicher sehen. Das Relief hebt sich Quaderförmig eine Winzigkeit von der Wand ab, doch der Schattenwurf trügt nicht. Das Relief auf der gegenüberliegenden Seite schließt ebenfalls nicht ganz mit der Wand ab. Auch hier ist es nicht viel, aber es ist ein wenig zu weit in der Wand drinnen.
„Zwerge…“ flüstert Emangsiura „…immer für eine Überraschung gut! Das habt ihr gut gesehen Gylfi, viele wären daran einfach vorbeigegangen!“
Ihre Hand fährt ehrfürchtig über den Rand des Reliefs.
„Aber es ist deutlich zu spüren, wie ein Mauerstein der nicht in Flucht mit den restlichen sitzt.“
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Aino
Auf dem Weg ins Zwergengrabmal
Als sie Gylfis Stimme vernimmt, bleibt Aino sofort stehen. Sie wirft noch einmal einen Blick in Richtung der Treppe und man merkt, dass die Kriegerin lieber früher als später weiter in das Grabmal vordringen möchte. Dennoch kehrt sie, wie gewünscht, zu dem alten Mann zurück. "Da sind nur...", setzt sie mit Blick auf die Wandreliefs gerade zu einer Antowrt, als auch ihr Blick im Lichtschein erkennt, dass die Reliefs nicht exakt mit der Wand abschließen.
"Ihr habt Recht, Gylfi. Das ist wirklich sonderbar. Lasst uns versuchen, die Reliefs zu bewegen." Ohne auf eine Antwort zu warten, greift Aino auch schon nach dem Stein und versucht, die Wandreliefs zu bewegen.
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Mit einem schabenden, kratzenden Geräusch kann Aino den Reliefblock nach vorne schieben. Es geht deutlich leichter als erwartet, aber ein wenig Kraft ist schon von Nöten. Es dauert nicht lange und auf der linken Seite wird ein Durchgang sichtbar. Ein weiterer Gang der in die gleiche Richtung führt wie der Gang mit der Treppe. Kaum ist der Durchgang, welcher ebenfalls die Maße des alten Gangs hat, etwas über sechs Fuß breit und sechs Fuß hoch, freigelegt stößt der Reliefblock an einen Widerstand und lässt sich nicht weiter verschieben.
Das Licht von Azlahns Laterne leuchtet in den neu entdeckten Gang. Am Rande des Lichtscheins, kurz bevor sich der Strahl in der immerwährenden Finsternis verliert, sind so etwas wie Nischen rechts und links des Ganges zu sehen in denen irgendetwas steht.
Statuen vielleicht?
(https://i.ibb.co/Qkw7RK2/Gang-Final.png)
Der Eingang ist nicht mehr zu sehen und ihr seit jetzt von allen Seiten von Dunkelheit umgeben die nur von der Laterne durchbrochen wird. Außer den Geräuschen die eure Ausrüstung, euer Atmen macht ist es totenstill in dem Grab.
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Aino
Im Zwergengrabmal
Zufrieden lächelt Aino in die Runde, als der Gang freigelegt ist.
"Ich glaube, da vorne in den Nischen steht irgendetwas. Kannst du einmal dorthin leuchten, Azlahn?", erkundigt Aino sich neugierig. "Bevor wir weiter in den Gang vordringen, werde ich aber noch versuchen, auch den anderen Block zu verschieben.", ergänzt sie dann, ganz so, als hätte sie Gylfis Gedanken erraten.
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„Hatte das Runenband nicht irgendwas von Wächtern gesagt?“ fragt Azlahn mit leichter Verunsicherung in der Stimme. „Ich will mir nicht ausmalen was Zwerge sich so alles Ausdenken können und von hier aus reicht der Schein der Lampe nicht viel weiter! Vielleicht sollten wir erst schauen ob ihr die andere Seite auch Bewegen könnt?“
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Auf Azlahns besorgte Äußerung hin antwortet Gylfi mit beruhigender Stimme: "Diese Grab ist schon seite vielen Jahren unberührt. Die Wächter mögen auch nur im übertragenen Sinne gemeint sein. Ich mache mir keine allzu großen Sorgen, dass wir hier noch auf Zwerge treffen."
Danach fixiert er die junge Kriegerin und deutet dann eine kleine Verbeugung an. "Ich möchte mich heute bei der Entscheidung, wie wir das Grabmal erkunden, ganz Deinem Ratschlag unterwerfen. Gehe voran und ich folge."
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Aino
Im Zwergengrabmal
Aino nickt bei Gylfis Worten. "Dann lasst mich rasch einen Blick auf die Statuen werfen. Bevor wir aber weitergehen, werde ich versuchen, auch das andere Relief zu verschieben." Aino lässt ihren Blick weiter zu Azlahn schweifen: "Könnt Ihr mir mit dem Licht folgen, damit ich einen Blick in die Nischen werfen kann?"
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„Wie ihr wünscht!“ sagt Azlahn und folgt Aino den Gang hinunter zu den Nischen. Emangsiura schaut den beiden skeptisch hinterher bleibt aber bei Gylfi stehen. „Ich hoffe eure Zuversicht trügt euch nicht!“ sagt die Elfe zu Gylfi.
Insgesamt sind es vier Nischen, zwei auf jeder Seite, welche aus der Dunkelheit auftauchen. Der Gang führt direkt durch ihre Mitte. Am Ende des Lichtstrahls ist eine T-Kreuzung zu sehen wo der Gang sich weiter verzweigt.
In den Nischen stehen still und stumm vier imposante Steinstatuen. Lebensecht aus dem Stein gehauen halten hier vier voll gerüstet Zwerge in schweren Plattenpanzer Wache. Auf den Brustplatten der Harnische ist eine einzelne Rune eingearbeitet worden.
Aino erkennt sie sofort wieder. Es ist die Rune welche Gylfi mittels seines Zaubers als Wächterrune identifiziert hat.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Während er hinter Aino und Azlahn hinterher blickt, nickt Gylfi auf Emangsiuras Worte hin kräftig. Schließlich wendet er sich ihr zu und sagt mit gedämpften Stimme, so dass die beiden anderen ihn nicht hören können: "Was bleibt uns übrig, als Zuversicht und Hoffnung zu haben. Wenn wir je wieder einen Fuß auf den Boden außerhalb des Waldes setzen wollen, wenn wir je wieder die Luft unserer jeweiligen Heimat atmen wollen, brauchen wir Mut und vielleicht auch Tollkühnheit. Und niemand hier ist mutiger als Aino. Daher folge ich ihr. Ob es weise ist, wird sich zeigen..."
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Aino
Im Zwergengrabmal
Aino mustert die Statuen ausführlich, bevor sie sich wieder an Azlahn wendet: "Lasst uns wieder zu den anderen zurück gehen. Ich wüsste gerne, wie es bei der Kreuzung weitergeht, aber wir sollten zusammenbleiben."
Wieder bei Gylfi und Emangsiura angekommen, berichtet Aino, was sie gesehen hat. "Ist es normal, dass Zwerge in Ihren Gräbern zu viele Wächter aufsetellen? Ich habe kein gutes Gefühl habe, so gut bewachte Tote zu stören. Aber was bleibt uns übrig?"
"So, dann schauen wir einmal, ob sich auch das zweite Relief verschieben lässt.", erklärt Aino schließlich, bevor sie sich, falls kein Einwand kommt, ans Werk macht.
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Azlahn folgt Aino bereitwillig, auch wenn er sich noch ein paarmal nach hinten in die Dunkelheit umdreht, als würde er erwarten das die Steinstatuen gleich zum Leben erwachen und als rachsüchtige Zwergenkrieger über eure kleine Gesellschaft herfallen.
„Ich würde denken…“ setzt Emangsiura auf Ainos Frage hin an „…das wenn hier ein möchtiger Heerführer oder gar König der Zwerge begraben liegt, dass wir uns auf weit mehr gefasst machen müssen als ein paar Steinstatuen. Ich kenne mich aber mit zwergischen Gebräuchen zu wenig aus, als das ich sagen könnte diese Statuen sind nur Abschreckung oder eine ernste Gefahr. Was uns übrig bleibt ist im Wald nach einem Pfad hier raus zu suchen.“ Der letzte Satz ist nüchtern formuliert, als wäre es das Natürlichste auf der Welt.
„Wir haben die Tür aufgebrochen und können jederzeit hierher zurückkommen. Dank des Riesen kennen wir den Pfad der den Wald teilt. Zurzeit kennen wir keine Frage die den Wald interessieren könnte dessen Antwort in einem alten Zwergengrabmal zu finden ist, womöglich übersehen wir etwas wichtiges, weil wir nicht alle Details beachten, oder zu viele!?“
Während die Elfe noch redet kann Aino auch das Relief auf der anderen Seite verschieben und es zeigt sich ein gleiches Bild. Sobald das Relief einen Durchgang freigegeben hat welcher in dem Fall rechts von euch auftaucht lässt es sich nicht weiter verschieben. Der Schein von Azlahns Lampe offenbart auch hier einen Gang welcher dieselben Abmaße hat wie sein Gegenstück auf der anderen Seite und auch hier sind Nischen zu erkennen in denen lebensecht gemeißelte Steinstatuen von Zwergenkriegern stehen auf deren Brustpanzern die Wächterrune eingearbeitet ist.
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Aino
Im Zwergengrabmal
Aino hört Emangsiura aufmerksam zu, den Kopf leicht schief gelegt. "Wir wissen nicht, wie viel Zeit wir in diesem Wald noch haben. Unsere Vorräte werden nicht ewig halten und wir haben keine Anhaltspunkte, wo wir im Wald einen Weg hinaus finden könnten. Manchmal ist es notwendig, eine einmal getroffene Entscheidung durchzuziehen, auch wenn man nicht weiß, ob es noch bessere Varianten gibt. Denn langes Zögern und Sinneswandel lösen keine Probleme." Trotz ihrer klaren Worte blickt Aino fragend in die Runde und wartet auf Azlahns und Gylfis Einschätzung.
Als der zweite Gang freigelegt wird, blickt Aino zu Gylfi. "Ein Gang so gut wie der andere. Welchen sollen wir nehmen?"
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"Ich weiß nicht recht was ich davon halten soll" sagt Azlahn während er seine Lampe immer wieder etwas höher hält um in den Gang hineinzuleuchten. Am Ende ist auch hier eine T-Kreuzung zu sehen.
"Wenn rechts und links diese Wächterstatuen stehen, vielleicht sollten wir dann doch die Treppe in der Mitte nehmen, aber warum sollte die dann unbewacht bleiben, wenn es nicht eine Falle ist?"
Azlahns Worte wirken wenig überzeugend, eher wie ein Gedankenspiel für sich selbst als eine echte Schlussfolgerung.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi hatten seinen Gefährten eine Weile stumm zugehört, lediglich genickt, als Aino gesagt hatte, dass man das Grab weiter erkunden sollte.
Als die junge Kriegerin schließlich nach seiner Meinung fragt, antwortet der Alte: "Ich denke, wir sollten die Treppe zunächst meiden, sie ist der offensichtliche Weg. Welcher der beiden Gänge aber der bessere ist, vermag ich nicht zu sagen. Einer scheint wie der andere..." Fast schon entschuldigend blickt er Aino an, als erwartet er von ihr die Entscheidung.
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Aino
Im Zwergengrabmal
Aino hört Gylfi aufmerksam zu und nickt zustimmend. Dann ersucht sie Emangsiura um den Kochtopf, stellt diesen auf den Boden und kniet sich daneben. Sie leert ein wenig Wasser hinein und platziert ihre Brosche genau in der Mitte des Topfes. Aufmerksam beobachtet sie die Brosche, während sie gleichzeitig zu den Göttern betet und diese um Rat ersucht. Als die Brosche sich schließlich ein Stück weit in Richtung des rechten Ganges bewegt, nickt Aino zufrieden, erhebt sich und packt alle Utensilien wieder weg. "Dann wollen wir einmal!", erklärt sie zuversichtlich, während sie sich auf den Weg in den rechten Gang macht.
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Euch ist etwas mulmig zumute zwischen den Zwergenstatuen hindurchzugehen, aber am Ende sind es nur Statuen egal wie lebensecht sie gearbeitet sind. Zwergenkrieger welche euch mit leblosen steinernen Augen anstarre. Vielleicht sind es die Gefährten des Königs gewesen welche hier als steinerne Ebenbilder ihres alten Selbst sein Grabmal bewachen, vielleicht aber auch nur Figuren welche dem Verstand des Steinmetz entsprungen sind welcher sie geformt hat.
Am Ende des Ganges erreicht ihr die T-Krezung welche schon im Licht von Azlahns Lampe zu sehen war.
Rechts folgt ein längeres schmuckloses Gangstück welches am Ende nach rechts abknickt. Linkerhand biegt der Gang sofort wieder ab und führt in die Richtung aus der ihr kommt.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Als sich Aino den Zwergenstatuen näherte, wuchs die innere Spannung des Alten etwas an. Was, wenn sie doch zum Leben erwachen, ihr Flowras? Aber die stummen Zeugen zwergischer Kunstfertigkeit und Größe rühren sich nicht. Gylfi mustert einen der Krieger so genau er es in dem fahlen Licht von Azlahns Lampe vermag. Emangsiure kann so etwas wir Rührung oder Erfurcht auf seiner Miene ablesen.
Doch der skwilde kann nicht verweilen, um seinen Gedanken nachzuhängen und wendet sich nach kurzem ab. Er schließt zum Waldläufer auf und sagt mit gedämpften Stimme: "Da lang kommen wir zu den anderen Statuen. Dort entlang scheint es weiter zu gehen, oder ?" Der Alte deutet den langen Gang entlang.
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Die Elfe, welche sich immer unbehaglicher zu fühlen scheint, je weiter eure kleine Gruppe in das Grab vordringt bleibt neben Gylfi stehen.
„Werdet ihr diese Erkundung in euren Liedern und Sagas besingen?“ fragt sie mehr flüsternd als sprechend als hätte sie Angst die Statuen zum Leben zu erwecken.
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Schritt für Schritt dringt Aino weiter in das Grabmal vor. Ihre Sinne sind geschärft, da sie überall mit Gefahren rechnet. Dennoch versucht sie, durch eine aufrechte Haltung und einen entschiedenen Schritt Zuversicht auszustrahlen. Beim Passieren der Statuen verlangsamen sich ihre Bewegungen jedoch fast hin zu einem Schleichen und es ist ein erleichtertes Aufatmen zu hören, als die Wächter passiert sind. „Habt Dank, große Götter.“, murmelt die Kriegerin.
„Zuvor müssen wir erst einmal etwas entdecken!“, antwortet Aino der Elfe, wobei sie ihre Stimme ebenfalls senkt.
Bei Gylfis Worten nickt Aino zustimmend und folgt dem Weg, den er deutet.
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Der Gang auf der rechten Seite ist schmucklos und ihr trefft auf keine weiteren Nischen oder Statuen. Dumpf hallen eure Schritte in der Dunkelheit wider, jedes Klimpern oder Klappern der Ausrüstung kommt euch hier drinnen doppelt so laut vor wie es eigentlich ist. Der Gang biegt mal rechts mal links ab ohne dass eine Abzweigung oder ein Relief erscheint bis ihr erneut vor einer Treppe steht welche nach unten führt.
Die Stufen sind gleichmäßig behauen. Durch den Lichtkegel der Lampe könnt ihr sehen das am Fuße der Treppe der Gang weiter geradeaus verläuft. In welche Richtung, Norden, Süden, Osten oder Westen könnt ihr nicht sagen, durch die Windungen habt ihr jedes Gefühl für die Himmelsrichtungen verloren.
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Aino
Im Zwergengrabmal
Das Grabmal ist deutlich weitläufiger als gedacht, schießt es Aino durch den Kopf, während sie die Gänge entlanggeht, hoffentlich hält die Laterne lange genug durch... Trotz ihrer Befürchtungen achtet Aino darauf, nicht zu schnell zu gehen, sodass die Gruppe stets zusammenbleibt. Vor der Treppe bleibt sie sogar stehen und dreht sich zu ihren Gefährten um. "Ich finde es ungewöhnlich, dass dieses Grabmal so viele Gänge hat, die allesamt schmucklos sind. Warum nicht einfach nur ein gerader Gang in eine Krypta?" Aino zuckt mit den Schultern, "Aber wie auch immer: Vom Nachdenken wird der Weg nicht kürzer. Sollen wir die Treppe hinabsteigen oder benötigt jemand eine Pause?"
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Auf die Frage der Elfe hin nickt Gylfi bestimmt. "Wenn ich überlebe und alle wichtigen Körperteile samt des Verstands aus diesem Wald heraus bekomme, werde ich eine Saga erdichten, wie sie die Ohren von Menschen, Elfen und Zwergen noch nicht gehört haben." Er zwinkert Emangsiura zu. "Und Du wirst eine große Rolle darin spielen, also bedenke immer, wie Du mit mir umspringst."
Danach wird der Alte wieder ernst und mustert den langen Gang, den die Gruppe durchschreitet, mit grimmiger Miene. Am Kopf der Treppe späht er hinunter und denkt nach. Schließlich antwortet er Aino:"Ich vermute, dass diese Treppe zu eben jenem Raum oder jener Krypta führt, die auch die erste Treppe erreicht. Aber vielleicht ersparen wir uns ein paar Überraschungen, wenn wir aus dieser Richtung kommen."
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Aino und Azlahn gehen voran die Treppe hinunter. Immer mal wieder bleibt der Barkbrule stehen um den Folgenden die Treppe auszuleuchten.
Unten angekommen müsst ihr mit Enttäuschen feststellen, dass die Treppe in einer Sackgasse mündet. Das Gangstück ist vielleicht noch zehn maximal fünfzehn Schritt lang und endet dann abrupt an einer, senkrechten glatten Wand. Kein Relief, keine Nischen, nichts das darauf hindeutet das hier unten noch weitergeht.
Auch wenn die anderen es nicht bemerken hat Aino sofort das Gefühl das hier irgendwas nicht stimmt. Der Gang sieht harmlos aus, hat die üblichen Abmaße und die gleiche, glattbehauene Beschaffenheit wie die Gänge durch die ihr gekommen seid, aber irgendwas ist hier anders.
Nach einem weiteren Schritt fällt es ihr auf, das Geräusch das der Boden unter euren Füßen macht hat sich geringfügig verändert. Es hört sich fast so an als würdet ihr über einen größeren Hohlraum laufen und der Gangboden wäre nur trügerischer Schein.
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Aino
Im Zwergengrabmal
Nachdem sie sich zunächst enttäuscht umgeblickt hat, sinkt Aino plötzlich auf die Knie. Sie klopft gegen den Boden. "Hört Ihr das? Da drunter ist ein Hohlraum." Penibel beginnt Aino nun den ganzen Boden und jede Fuge danach abzusuchen, ob sich hier irgendwo eine Möglichkeit findet, eine Fließe anzuheben oder sonst irgendwie Zugang zu dem Raum unter dem Boden zu erlangen.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Erst als Aino ihn darauf aufmerksam macht, vernimmt Gylfi den feinen Unterschied im Klang des Bodens. "Ich hätte den hohlen Hall überhört. Hier scheint ein Vorteil der Jugend zum Vorschein zu kommen."
Kurz überlegt der skwilde und beginnt dann schließlich die Seitenwände der Sackgasse zu untersuchen. "Vielleicht gibt es hier ähnlich verborgenen Türen wie vorhin bei den Reliefs." Er versucht sowohl mit seinen alten, wässrigen Augen als auch den schrumpeligen Fingerkuppen etwas zu erspüren, das den Öffnungen weiter oben gleicht.
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Akribisch fangt ihr an die glatt behauenen Wände und den Fußboden nach einem Mechanismus abzusuchen welcher den Weg für euch öffnet. Doch es kommt anders als ihr es vielleicht vermutet oder gehofft habt.
Als die Elfe sich an der rückseitigen Wand zu schaffen macht gibt der Boden unter euren Füßen nach und offenbart das die Sackgasse eine Falle war um Eindringlinge und Grabschänder zu bestrafen welche in das Zwergengrabmal eindringen.
Mehr als zehn Schritt tief geht der Fall in ein mit Speeren gespicktes Mordloch.
Der Fall dreht euch den Magen um und die Landung presst euch die Luft aus den Lungen. Ihr könnt das reißen von Stoff und das Brechen von morschem, alten Holz hören. Fleisch wird aufgeschnitten, der Geruch von Blut mischt sich in das Keuchen und Stöhnen. Scheppernd erlöscht die Lampe und ihr werdet von der Dunkelheit eingehüllt.
In dem Grab gibt es keine Lichtquelle und ihr könnt nicht einmal die Hand vor Augen sehen. Azlahn flucht vor sich hin und die Elfe stöhnt irgendwo hinter euch.
"Bei allen Chaosgöttern der Sturmlande..." entfährt es Azlahn.
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Gylfi
In einer Mördergrube im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi hatte keine Vorwarung, als plötzlich der Boden nachgab und er mit allen Gefährten 10 Schritt in die Tiefe stürzte. In dem kurzen Moment dachte er fast belustigt Das ist also das Ende. Immerhin sind wir schon in einem Grab...
Der Aufprall ließ den Alten orientierungslos und verwirrt zurück. Wo bin ich? Wieso schmerzen meine Arme und mein Bein so sehr? Wie durch ein Wunder oder die Vorsehung der Flowras blieben der Kopf und der Leib des skwilden unverletzt. Aber er war direkt auf einem seiner Arme aufgeschlagen, der andere und ein Bein wurden durch die Speere beziehungsweise das splitternde Holz verwundet. Er lag auf der Seite und starrte mit aufgerissenen Augen um sich, ohne in der Dunkelheit auch nur das geringste zu sehen.
In Gylfis Ohren klingelte es. Er öffnete seinen Mund, um nach den Gefährten zu rufen, aber es entwand sich nur ein schwacher Schmerzensschrei: "Aaaarggghllll".
Ich bin völlig allein, alles sind tot! Der Alte vernimmt das Stöhnen der Elfe nicht. Erst als Azlahn etwas sagt, das er nicht versteht, hebt er seinen Kopf. Erneut stößt er einen Schmerzenslaut aus.
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Aino
In einer Grube im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Als der Boden unter ihren Füßen nachgibt, schreit Aino erschrocken auf. Dann spannt sie ihre Muskeln in der schweren Panzerrüstung an, um die Knochen vor dem Aufprall zu schützen. Und tatsächlich schlägt sie zwar mit einem scheppernden Geräusch, aber unverletzt auf. Dennoch hat sie der plötzliche Fall und die Dunkelheit geschreckt, Aino hört ihr eigenes Herz laut pochen "Verdammter Mist!", lässt sie ihrer Frustration freien Lauf und das Fluchen hilft zumindest ein wenig, um die Angst zu vertreiben.
Sobald sie sich halbwegs gefasst hat, beginnt Aino mit ihren Händen in die Dunkelheit zu greifen, um sich zu orientieren, ihre Gefährten wiederzufinden und vielleicht sogar die Lampe zu entdecken. "Ist jemand verletzt?", fragt sie dabei, "Und sind wir denn alle hier herabgestürzt?"
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„Gylfi, seid ihr das?“ Fragt Azlahn als er das stöhnen des Skwilden hört.
Ainos Hand fährt über zerbrochenes Holz und alte, schartige Klingen. Auch in der Dunkelheit wird ihr bewusst das ihr in eine Grube voller, ehemals scharfer Speere gefallen sein müsst. Wenn das Grab nicht so alt gewesen wäre, die Folgen will sie sich gar nicht ausmalen. Die Lampe bekommt sie aber nicht zu packen, dafür ein Bein, welches nicht ihres ist.
„Ich bin in Ordnung, es scheint nichts gebrochen zu sein nur ein paar Prellungen und Schnitte!“ Es ist wieder Azlahn welcher auf Ainos Frage antwortet.
Irgendwo hinter Aino in der Dunkelheit ertönt die helle Stimme der Elfe. „Ich habe mir den Kopf angestoßen, aber was auch immer hier unten ist hat mich verfehlt!“
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Gylfi
In einer Mördergrube im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi kann die aufkeimende Panik abwehren, als er die Stimmen aller seiner Gefährten vernimmt. Er versteht zwar die Worte nicht, erkennt aber an Ton, dass niemand im Sterben liegt.
Der Alte rollt sich auf den Rücken, damit sein stärker schmerzenden Arm entlastet wird. Dies verschafft ihm etwas Linderung, so dass er wieder klarer zu denken beginnt. Das haben sich die verdammten Zwerge anders vorgestellt! Den Flowras sei Dank, wir leben alle.
Eine seltsame Ruhe überkommt Geist und Körper des skwilden. Er beginnt zu Singen. Seine Stimme ist noch recht brüchig und nur leise, aber in der Grube für alle deutlich zu hören. Er singt von den Taten der Gruppe, wie sie bisher geschehen sind, und gewährt einen Ausblick auf die Zukunft, in der sie aus dem verfluchten Wald entkommen können.
Es dauert wenige Minuten, da fühlt Gylfi, wie sich eine wohltuende Kühle über seine Wunden ausbreitet. Mit verstärkter Kraft singt er sein Lied. Bei sich dankt er Magh für die gewährte Hilfe. Es treten ihm Tränen in die Augen. Als er schließlich endet, hat er immer noch Schmerzen und fühlt sich geschunden, aber er kann sich aufsetzen und in die Dunkelheit sagen: "Das, meine Gefährten, war die Gunst und Gnade der Magh. Ich hoffe, es geht Euch besser!"
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Aino
In einer Grube im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Während Gylfi singt, unterbricht Aino ihre Suche nach der Lampe und lauscht seinen Worten. "Vielen Dank.", antwortet Aino schließlich und stellt fest, dass das schmerzende Pochen an ihrer linken Schläfe tatsächlich verschwunden ist. Dann wartet sie einen Augenblick, um die Stimmung, die Gylfi beschworten hat, nicht gleich wieder mit Profanitäten zu zerstören. Schlißlich ergreift sie aber doch wieder das Wort: "Kann jemand von euch die Lampe ertasten? Ich finde sie hier nirgends. Aber passt bitte auf - die Speere in dieser Grube scheinen alt zu sein, aber sie sind immer noch gefährlich." Gleichzeitig sucht auch Aino weiter nach der Lichtquelle.
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In der Dunkelheit, dem Stöhnen und Keuchen das nur von einem gelegentlichen Fluchen unterbrochen wird, wenn mal wieder jemand in etwas Scharfes oder Spitzes gegriffen hat scheint eine Ewigkeit zu vergehen. Aber schlussendlich findet ihr die Lampe und könnt mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung aus der Falle klettern. Im ersten Augenblick blendet euch das Licht der Funken mit denen der Docht neu entzündet wird und das Licht der Lampe kommt euch unangenehm hell vor, doch dann gewöhnen sich eure Augen daran.
Eure Kleidung ist teilweise aufgerissen von den Klingen in der Falle und die eine oder andere kleinere Wunde muss versorgt werden, aber am Ende steht ihr alle auf der Treppe und blickt ein letztes mal zurück.
Das Grabmal hält mehr Überraschungen für euch bereit als ihr vielleicht erwartet habt und manche mögen tödlicher sein, als diese Mördergrube.
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Aino
Neben einer Grube im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Als die Gruppe sich endlich aus der Grube herausgearbeitet hat, blickt Aino zuerst betreten zu Boden, bevor sie sich an ihre Gefährten wendet: "Es tut mir Leid, dass ich euch in Gefahr gebracht habe, weil mich die Aussicht auf einen geheimen Gang alle Vorsicht vergessen hat lassen. In Zukunft werde ich wieder vorgehen, damit wir uns nicht alle in Gefahr begeben und dann alle gemeinsam in der Falle sitzen." Aino macht eine kurze Pause und wischt den restlichen Schutt aus der Falle von ihrer Rüstung und wartet, ob jemand etwas antworten möchte. Schließlich fährt sie fort: "Ich denke, wir sollten dann doch den normalen Hauptgang nehmen. Was meint ihr?"
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Es war für Aino, Azlahn und Emangsiura eine ziemliche Anstrengung, Gylfi aus der Grube zu bekommen. Der Alte war keine große Hilfe. War seine Körperkraft seit einiger Zeit schon nicht mehr sonderlich beeindruckend, konnte er nach dem Sturz fast nur noch so viel Spannung aufbauen, dass er nicht wie ein nasser Sack Kartoffeln herunter hing. Oben angekommen ging sein Atem schnaufend und sein linker Arm hing nutzlos hinunter. Nach einiger Zeit konnte er aufstehen, wobei er sichtlich ein Bein kaum belastet.
"Habt vielen Dank! Die Grube wäre mein Ende gewesen. Alleine hätte ich es nicht heraus geschafft." Gylfi legt die Hand seines weniger verletzten Arms auf seine Brust über das Herz und führt eine Verbeugung vor allen Reisegefährten aus.
Er nimmt Ainos Entschuldigung mit einem Nicken zur Kenntnis und grummelt nur "Nicht ihre Schuld..." in seinen schütteren Bart. Auf ihre Frage sagt er: "Das scheint mir ein guter Plan zu sein. Noch einen solchen Sturz überleben ich nicht." Langsam humpelnd setzt der Alte sich in Bewegung.
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„Den normalen Hauptgang…“ entfährt es Emangisura die bis dahin mit zusammengekniffenen Mund Ainos Worte angehört hat „…habt ihr nicht begriffen das wir hier nichts zu suchen haben. Wie die…“ sie sucht nach Worten „…wie die Würmer im Dunkeln irren wir herum um auf gut Glück und ohne Plan oder Ziel ein mit Fallen versehenes Zwergengrab zu durchsuchen? Was, wenn die nächste Falle in die wir stolpern nicht mit vermoderten Schäften und stumpfen Klingen versehen ist?“
In dem Schein der Lampe könnt ihr sehen, dass die Elfe sichtlich mit der Fassung ringt. Ihr ist ganz und gar nicht wohl dabei das Zwergengrabmal weiter zu durchsuchen.
„Ich habe ja nichts dagegen dieses Wagnis auf mich zu nehmen, wenn wir wenigstens den Hauch eines Geheimnisses kennen würden dessen Antwort in diesem Grab liegt!“
Azlahn räuspert sich leise.
„Ich muss ja gestehen, dass ich bis zu dieser Falle neugierig war auf das was uns in diesem Grab erwarten würde. Nun denke ich aber, dass die Gänge nicht halb so harmlos und sicher sind wie sie es in einer Ruhestätte der Toten sein sollten .“ Mit einem Seitenblick auf Gylfi ergänzt er „Ich bin mir nicht mal sicher, dass aller Gunst Maghs zum Trotz, unser Skwilde auch nur eine weitere Mördergrube überlebt.“
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Aino
Neben einer Grube im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Ich verstehe eure Bedenken.", antwortet Aino zögernd und für einen Moment wirkt es, als würde sie Emangisura zur Seite springen. Dann erwiedert sie jedoch entschlossen: "Aber was ist die Alternative? Dieses Grab ist unser bester Hinweis. Wir wissen nicht, wie viel Zeit uns in diesem verfluchten Wald noch bleibt und ich möchte nicht Tage damit verlieren, später wieder hierher zurückkehren zu müssen. Und wer sagt denn, dass man nur Antworten finden kann, deren Fragen man bereits kennt? Vielleicht verstehen wir die Antworten, die dieses Grab für uns bereit hält, noch nicht. Aber wir werden sie verstehen, wenn wir später die Frage dazu hören." Aino macht eine kurze Pause, bevor sie in einem verbindlichen Tonfall ergänzt: "Ich werde diesmal vorgehen und wir halten mehr Abstand. Dann braucht ihr euch nicht vor weiteren heimtückischen Fallen dieser Art zu fürchten."
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„Ich denke ich sollte an eurer Seite bleiben, damit ich die Lampe für euch halten kann!“ sagt Azlahn zu Aino auch wenn man ihm ansieht das er nicht erpicht darauf ist erneut in eine Grube oder gar schlimmeres zu geraten.
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Aino
Neben einer Grube im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Aino nickt. "Das wäre gut, ja. Aber wenn Ihr ein schlechtes Gefühlt habt, gebt Bescheid. Dann nehme ich die Lampe selbst in die Hand."
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Ich stimme Aino zu, wir sollten das Grab weiter erkunden, auch wenn wir keine genaue Vorstellung davon haben, was uns später nützlich sein könnte."
Als dir Gruppe aufbricht, unterdrückt der Alte ein Stöhnen, denn sein Beim schmerzt ihn. Aber er beisst dir Zähne zusammen und folgt leicht humpelnd.
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Langsam Schritt für Schritt folgt ihr dem gewundenen Gang zurück, biegt links in den Gang mit den Wächterstatuen ab und erreicht die Stelle an der ihr die beiden Wandreliefs verschieben konntet.
Hier ist das Grab gleich viel weniger finster, durch die Türöffnung fällt das Tageslicht herein, es riecht nach Moos und Fichtennadeln. Doch ihr wendet dem Wald den Rücken zu und geht die Treppe hinunter und noch bevor ihr die letzte Stufe erreicht seht ihr das auch dieser Gang eine Sackgasse ist und an einer schmucklosen, nichtssagenden Wand endet.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
„Azlahn, reich mir doch bitte die Lampe“, wendet Aino sich an ihren Gefährten, als sie die Sackgasse erblickt, „Ich sehe mich nach verborgenen Türen um, während ihr besser zurück bleibt.“
Mit einer Lichtquelle ausgestattet, setzt Aino dann vorsichtig einen Schritt vor den anderen, um die vermeintliche Sackgasse zu untersuchen.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi beobachtet zunächst stumm, wie Aino sich daran macht, daß Ende des Ganges zu inspizieren. Schließlich schüttelt er den Kopf und murmelt "Wie im anderen Gang, sie wird abstürzen..."
Als er sich seines Gemurmels bewusst wird, versucht er mit Überzeugung in der Stimme, die junge Kriegerin sowohl aufzumuntern als auch zur Vorsicht anzuhalten: "Aino, lasse Vorsicht walten. Ich fürchte, dass es hier eine ähnlich unangenehme Überraschung geben könnte. Sollte die Lampe beschädigt oder zerstört werden, falls der Boden nachgibt oder die Decke einstürzen, hätten wir keine Möglichkeit, zur Rettung zu eilen."
Mir einem Grummeln stellt der Alte fest, das der Teil mit der Aufmunterung wohl zu kurz gekommen ist.
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Die anderen bleiben zurück und müssen zusehen wie Aino langsam die Sackgasse betritt und sich der hinteren Wand nähert. Zuerst scheint es als würde der Boden sie tragen und auch wenn die Kriegerin auf ihre Schritte achtet hat sie nicht das Gefühl das der Boden unter ihr hohl wäre. Gerade keimt so etwas wie Hoffnung in ihr auf doch als sie anfängt die hintere Wand zu untersuchen gibt der Boden unter ihr nach und sie fällt erneut in die Tief.
Hinter ihr, am Fuße der Treppe, können ihre Wegbegleiter sehen wie der Boden aufklappt und Aino in die Tiefe stürzt. Das Klappern ihrer Rüstung übertönt das Bersten von Holz. Das Licht der Lampe verschwindet in der Grube.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Mit einem Fluch auf den Lippen hinkt Gylfi zur Kante, um einen Blick in die Mördergrube zu werfen. Den Flowras sei Dank, die Lampe ist nicht beschädigt worden und Aino rührt sich noch! denkte er bei sich.
"Geht es Dir gut, Aino? Ist etwas gebrochen?" ruft der Alte zur Gefährtin hinab.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Als sie auf dem Boden aufschlägt, stöhnt Aino schmerzvoll auf, bevor ihr ein herzhaftes "Verdammt!" entfährt. Während sie sich noch aufrappelt, hört sie über sich bereits Gylfis Stimme. "Nur mein Selbstbewusstsein.", gibt sie knurrend zurück, schüttelt den Kopf und murmelt dann mehr zu sich selbst. "Zweimal derselbe Fehler...so schwachsinnig ist nicht einmal ein Ork..." Dann bewegt Aino vorsichtig Arme und Beine und stellt fest, dass der Sturz zum Glück tatsächlich halbwegs glimpflich verlaufen sein dürfte. Sie hat zwar wenig Lust, ihren Gefährten nach dieser Schande gleich unter die Augen zu treten, beginnt aber dennoch, die Grube auszuleuchten, um - falls sich dort sonst nichts Besonderes befindet - einen geeigneten Weg empor zu finden.
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Am Grunder des Mordlochs bietet sich euch das gleiche Bild wie in der anderen Falle. Zum Glück sind auch hier die Speerschäfte verrottet und das Holz gibt bei der kleinsten Belastung nach. Aber wird das in jeder Falle so sein? Die Lampe hat bis auf ein paar Dellen auch diesen Sturz überlebt und die Grube nicht noch zusätzlich mit brennendem Öl bespritzt. Für Feuer wären die Speerschäfte ein gefundenes Fressen. Ein rascher blick zeigt euch, dass bisher niemand anderes in die Falle gestolpert sein kann, weder Skelette noch abgebrochene Speere welche nicht von Ainos Sturz stammen sind zu sehen.
Es dauert ein wenig aber mit versammelten Kräften und der Hilfe von oben kann Aino aus der Grube herausklettern.
"Das ist die letzte Treppe in die ich euch stolpern lasse!" sagt Emangisura hinter euch. "Und wenn ihr doch geht, lasst wenigstens die Lampe hier! Wo wir jetzt sind ist der Eingang nahe und der Weg zurück ein einfacher, aber wenn wir weiter drinnen die Lampe verlieren, ich mag es mir nicht ausmalen!"
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Erleichterung überkommt Gylfi, als Aino sicher oben angekommen ist. Doch das Gefühl verfliegt gleich wieder, denn Emangisuras Worte schmecken dem Alten gar nicht.
"Was soll das heißen: Du lässt uns nicht weiter? Es ist nicht an Dir allein zu entscheiden, wie wir hier weiter vorgehen." Gylfi blickt die Elfe düster aus funkelnden Augen an. "Du kannst ja vor der Schwelle warten. Die Lampe bleibt natürlich wo sie ist. Es wäre ja noch schöner, dass wir hier im Dunkeln herumirren und Du nimmst sie mit zum Eingang."
Unterstützung suchend wendet sich der skwilde an Aino und Azlahn.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Während Aino sich Emangisuras Worte noch durch den Kopf gehen lässt, prescht Gylfi bereits mit einer Antwort vor. Dadurch ist auch für Aino die Entscheidung klar: Wenn der alte Mann bereit ist, weiter in das Grabmahl vorzudringen, dann wäre es nicht göttergefällig, wenn die Jugend zaudert. "Gut gesprochen.", pflichtet Aino Gylfi daher bei, bevor sie sich mit etwas beschwichtigerenden Worten an die Elfe wendet: "Du hast natürlich Recht, dass wir auf die Lampe aufpassen müssen. Es könnte mir wieder jemand leuchten. Das macht die Suche zwar nicht leichter, aber so ist die Lampe geschützt."
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Die Elfe blickt zu Azlahn, welcher nur mit den Schultern zuckt sich aber sichtlich nicht wohl damit fühlt zwischen die Fronten dieser Diskussion zu geraten, und dann zu Gylfi.
„Oh doch diesmal ist es mein Recht, dieses Grab ist für die Toten nicht für die Lebenden. Zweimal haben wir nur durch Glück überlebt und das für nichts. Letztes mal habt ihr entschieden das wir weitergehen diesmal, so bitte hört doch auf mich lasst uns unser Glück im Wald suchen. Außer selbst den Tod zu finden gibt es hier nichts für uns zu holen!“
Die Elfe stemmt die Fäuste in die Hüften.
„Ihr braucht überhaupt nicht so zu blicken Gylfi ihr selbst wisst das es gefährlich ist, sonst hättet ihr doch die Lampe für die Kriegerin halten können. Aber ihr habt es vorgezogen sie alleine vorgehen zu lassen und wollt selbst jetzt nicht erkennen das dieses Grab eine einzige Todesfalle ist!“
An Aino gewandt sagt sie „Die Lampe ist doch nicht meine einzige Sorge, ihr…ihr alle…“ sie deutet auf ihre drei Gefährten „…seid meine Sorge. Eure Rüstung wird euch nicht vor allem schützen. Was machen wir hier? Anstatt den Weg hinaus zu suchen stolpern wir im Dunklen eines Zwergengrabes herum und dann auch noch von einer Falle in die Nächste. Wir wollten doch den Wald verlassen, jetzt können wir von Glück reden, wenn wir dieses Grab lebend verlassen!“
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Ob wir nun hier herumirren oder im Wald, was macht es schon für einen Unterschied?", fragt Aino die Elfe und für einen Augenbluck mischt sich Verzweiflung in ihre sonst so entschlossene Stimme, "Der Wald ist genauso tödlich und von dem Grabmahl wissen wir wenigstens, dass es ein Teil der Lösung ist. Dort draußen könnten wir wochenlang sinnlos herumirren, bis wir irgendwann schmählich zugrunde gehen. Gleich welche Richtung wir dort draußen nehmen, wir wissen nicht einmal, ob sie uns näher zu unserem Ziel führt oder noch weiter vom Ausgang entfernt."
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Jetzt meldet sich Azlahn doch zu Wort.
„Woher wissen wir das es ein Teil der Lösung ist? Ich bin mir nicht sicher ob der Umstand das ein Pfad hierher führt auch bedeutet, dass uns der Ort dem Ziel näher bringt den Wald zu verlassen! Der Wald ist verflucht und bösartig die Sagas sprechen davon, ich habe es euch im Weißen Hirsch erzählt und der Riese sagte es auch. Das Blut des Drachen hat ihn verdorben, verschlagen und hinterhältig gemacht. In den ganzen Tagen im Wald ist uns außer Hunger kein Leid widerfahren aber auf dem Pfad hierher, den welcher der Wald freigegeben hat fanden wir ein Dorf in dem alle seine Bewohner tot waren und jetzt führt uns der Pfad in ein Zwergengrabmal in dem vor einem Wächter gewarnt wird und in dem die Zwerge Fallen angelegt haben.“
Nach einer kurzen Pause fährt Azlahn fort.
„Was wenn es das Ziel des Waldes ist uns in die Irre zu führen uns…in den Tot zu schicken?“
Der Lichtschein der Lampe spiegelt sich in den Augen des Barkbrule wider.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi blickt Emangisura fassungslos an. Ich soll der jungen Kriegerin die Lampe halten? In meinem Alter?
"Ich stimme Dir zu, dass wir die Lampe fast um jeden Preis brauchen. Aber es ist Ainos Entscheidung, sich, wagemutig und heldenhaft, wie ich anfügen möchte, in Gefahr zu bringen." bringt er schließlich heraus. "Diesmal scheint sie nur einen kleinen Kratzer abbekommen zu haben."
Bei Ainos Ausführungen nickt der Alte zustimmend. An Azlahn gewandt sagt er: "Wir können gar nicht wissen, was Teil der Lösung ist. Wir wissen nicht mal, ob es eine Lösung, also einen Weg aus diesem verfluchten Wald gibt. Aber nicht der Wald hat uns den Weg hierher eröffnet, sonder der vidrjotun. Ob er deshalb weniger gefährlich ist, weiß ich nicht zu sagen."
Er deutet den im Moment letzten verblieben Gang des Grabmals hinunter. "Es mag die dritte Falle sein, aber irgendwo muss eine Grabstätte zu finden sein. Ich glaube nicht, dass es hier nur tödliche Sackgassen mit Mördergruben hat."
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Aino pflichtet Gylfi bei. "Sehen wir uns den dritten Weg an, jetzt wo wir schon hier sind. Wenn wir gleich weiterreisen, ohne einen Blick hineingeworfen zu haben, werden wir sonst stets mit uns hadern, ob wir nicht doch weitergehen hätten sollen." Aino lässt ihren Blick durch die Runde schweifen, bevor sie fortfährt: "Ich werde wieder vorgehen. Probieren wir aus, ob ich genug sehe, wenn jemand von hinten leuchtet." Aino zögert kurz, dann ergänzt sie: "Ich finde es nicht gut, wenn wir uns aufteilen, aber ich werde auch von niemandem verlangen, mir in die Gefahr zu folgen. Ich bin also niemandem Gram, der lieber vor dem Grabmahl warten möchte."
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Die Elfe stöhnt vor Verzweiflung auf und presst die Lippen zusammen.
„Ich gehe nicht weiter in dies Grabmal, ich werde am Eingang auf euch warten bis der nächste Tag anbricht. Solltet ihr bis dahin nicht wieder zurück sein werde ich mein Glück im Wald versuchen, da ich davon ausgehen muss, dass ihr nicht zurückkommt! Weiter zu warten verschlechtert nur meine Chancen.“
Im Licht der Lampe könnt ihr erkennen das sie mit den Tränen kämpft, sich dann aber entschlossen umdreht und zum Eingang zurückgeht.
Tief in euch drin habt ihr das merkwürdige Gefühl das dies das letzte Mal ist das ihr Emangisura gesehen habt.
„Ja, ja…“ murmelt Azlahn leise „…geh nur deine Götter suchen, sie haben dich verlassen und du merkst es nicht einmal. Du misst die Entfernungen, kartierst ihren Stand in den Jahreszeiten und merkst doch nicht das du einer verlorenen Sache hinterherhängst. Du bräuchtest zehn oder hundert Leben um ihren Plan zu verstehen, ihren Verrat zu begreifen, doch mit ihrem Weggang habt ihr nur noch das Eine.“
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Emangisura zurücklassend wählt ihr erneut den rechten Gang, durchquert die Passage mit den steinernen Wächtern und biegt dann am Ende nach links ab, nur um euch erneut nach recths zu wenden.
Vor euch zieht sich ein langer Gang in die Dunkelheit. Nach wenigen Schritten ist auf der rechten Seite eine Abzweigunge zu erkennen, weiter vor euch, ganz am Rande des Lichtkegels der Lampe scheint es eine weitere Abzweigung nach links zu geben.
(https://i.ibb.co/L1jq7ps/POWERPNT-a-Jv-VUCxi-MX.png)
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
„Sehen wir uns einmal diese Abzweigung an.“, schlägt Aino bei der ersten Abzweigung vor. Sollte kein Protest erfolgen, folgt sie dann dem Weg, der rechterhand abgeht.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Diese Abzweigung hatte ich ganz vergessen. Dann auf, finden wir heraus, ob es hier weiter geht als in die nächste hinterhältige Falle." Gylfi wirkt ob des Verhaltens der Elfe noch etwas geknickt, versucht aber aufmunternd Aino und Azlahn anzulächeln. "Je eher wir voran schreiten, desto eher haben wir es hinter uns. Die Flowras mit uns!"
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Ihr folgt der ersten Abzweigung nach rechts und geht einen langen geraden Gang entlang welcher am Ende nach links abbiegt und in einer T-Kreuzung endet. Ein Schneller blick nach rechts und links zeigt euch, dass der Gang dort wieder in einem 90° Winkel abbiegt und beide Abbiegungen somit in die Richtung führen aus der ihr gekommen seid.
Da es bis zu den Abbiegungen jeweils nur wenige Schritte sind werft ihr einen Blick in beide Gänge. Der obere Gang, von der T-Kreuzung aus gesehen die linke Abbiegung, führt lediglich in eine Sackgasse.
Der untere Gang, von der T-Kreuzung aus gesehen die rechte Abbiegung, mündet in einer Treppe die nach unten führt.
Alle Gänge sind schmucklos, ebenmäßig behauen an Boden, Wänden und Decke so das nicht zu erkennen ist ob einer wichtiger oder weniger wichtig ist. Ob einer in eine Falle führt oder zu einem Geheimversteck, oder einfach nur ein weiterer Gang ist der nirgendwo hinführt.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
„Eine weitere Sackgasse“, brummt Aino und man merkt, dass sie an die bisherigen Sackgassen denkt. „Wir sollten uns das trotz alledem genauer ansehen. Gylfi, könntest du mir von hier hinten leuchten, während ich die Wände nach Geheimtüren untersuche? Aber pass bitte auf, wir haben ja schon gemerkt, dass mich die Götter mit einer Blindheit für Fallen gesegnet haben.“
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Ainos Schatten tanzt über die Wände, da sie immer mal wieder vor der Lampe steht während sie die Sackgasse nach einer Geheimtür absucht. Jedoch ist dieses Gangende nur eine weitere Sackgasse und es bleibt nur der Weg zurück zur Abzweigung, oder sich die Sackgasse am Ende der Treppe anzusehen.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
„Hier scheint nichts zu sein.“, stellt Aino fest, wobei ihre Stimme nichts darüber verrät, ob sie darüber nur enttäuscht ist, oder ob nicht auch ein wenig Freude darüber mitschwingt, dass eine Falle diesmal ausgeblieben ist.
„Sehen wir uns als nächstes das Ende der Treppe an.“, schlägt sie dann vor.
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Wie die Male davor führt die Treppe in ein kurzes, schmuckloses Gangstück welches nach wenigen Schritt in einer Sackgasse endet.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Immerhin gab es mal keinen Fall auf tödliche Zwergenspeere. Es mangelt ihnen auch an der Fähigkeit, sich eine gewisse Abwechslung auszudenken, wie mir scheint." Verschmitzt grinst der Alte seine verbleibenden Begleiter an. "Nicht das wir hier an Langeweile zu Grunde gehen!"
Danach folgt er Aino mit einem Nicken in die nächste Sackgasse. "Wir sollten weiterhin nach verborgenen Durchgängen Ausschau halten." Mit einer Geste lädt er die junge Kriegerin ein, des Gangende genauer in Augenschein zu nehmen.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Aino mustert Gylfi irritiert, kommt dann aber zu dem Schluss, dass er tatsächlich zuversichtlich sein dürfte und sich nicht bloß darüber lustig macht, dass sie beim Erforschen der Gänge mittlerweile mehr Vorsicht walten lässt, als noch zu Beginn. "Wir sollten dennoch auf der Hut sein. Die Zwerge haben sich offenbar viel Mühe gegeben, Fremde aus ihrem Grabmahl fernzuhalten. Und wenn mich mein Gehör nicht täuscht, dann befindet sich hier wiederum ein Hohlraum unter den Fließen."
Aino geht in die Hocke und betrachtet die Fließen genauer. Lässt ich irgendwo ein Spalt erkennen, der verrät, wo der Hohlraum beginnt oder gibt es andere Auffälligkeiten?
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Der Boden ist so glatt wie überall. Kein Spalt, keine Unebenheit, er ist perfekt. Eine nüchterne, zwergische Arbeit welche ihren Zweck erfüllt. Ohne Schnörkel oder verspielte Details. Es muss Runenmagie am Werke sein mit welcher die Fallen angelegt wurden. Anders ist es nicht zu erklären.
Mehrmals stampft die junge Kriegerin auf, klopft am Boden und kann sagen, dass der Hohlraum den gesamten Bereich hinter der Treppe einzunehmen scheint. Wie die male davor auch, löst wohl eine Berührung der rückwärtigen Wand die Falle aus.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Nichts.", stellt Aino knapp fest, "Das muss wohl Magie sein." Dann blickt sich die junge Kriegerin um und versucht einen Stein oder einen anderen Gegenstand zu finden, den man an die hintere Wand werfen könnte, um den Mechanismus auszulösen.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Ich kann mir schon vorstellen, dass es eine zwergische Art von Magie ist, die hier wirkt. Aber es macht keinen Unterschied, ob es Magie oder Handwerkskunst der Zwergen ist, die uns das Leben erschwert. Es muss doch einen Weg geben, der weiter führt als in eine Grube."
Fast schon entschuldigend gibt er Aino mit einem Schulterzucken zu verstehen, dass er nichts bei sich hat, was sich als Wurfgeschoss benutzen ließe.
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Die zwergische Arbeit hier ist sauber, kein Geröll oder lose Steine liegen im Gang.
Als Azlahn merkt das sich die Kriegerin nach etwas umsieht wo mit sie die hintere Wand erreicht kramt er kurz in seinem Sack.
"Ich habe ein Seil und einen Kochtopf dabei. Das Seil ist lang genug um das Ende der Sackgasse zu erreichen, wenn wir das Seil an den Kochtopf binden und den über den Boden schlittern lassen so dass er hinten anstößt löst das vielleicht die Falle aus? Wenn der Kochtopf in die Grube fällt können wir ihn so auch wieder herausholen."
Fragend blickt Azlahn seine Reisegefährten an.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Aino nickt zustimmend. „Probieren wir es aus.“
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Ohne noch auf die Zustimmung oder die Einwände von Gylfi zu warten präpariert Azlahn den Kochtopf mit dem Seil. Unter einem metallischen Klappern welches in den dunklen Gängen wiederhalt rutscht und schlittert der Kochtopf über den Boden und schlägt an der hinteren Wand der Sackgasse an.
Augenblicklich klappt der Boden entzwei und der Kochtopf fällt in eine mit Speeren gefüllt Grube. Diesmal seid ihr der Falle ausgewichen. Es scheint als wäre der Boden sicher bis jemand oder etwas das Ende des Ganges berührt.
Azlahn holt den Kochtopf wieder ein welcher mehrmals an Speerschäften oder alten Spitzen hängenbleibt.
„So von oben betrachtet bin ich froh das wir nicht öfters in solche Löcher fallen. Wenn mal eines der Speere nicht bricht kann einen das ganz übel aufspießen!“ sagt er während er Kochtopf und Seil wieder verstaut.
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Ihr wendet euch von der Falle ab und geht den Weg zurück und nehmt die weiter im Gang liegende linke Abzweigung welche nicht mehr als ein kurzer Durchgang ist, fast wie ein Torhaus, und in einer T-Kreuzung endet. Der Gang nach rechts und links endet am Ende in einer Abbiegung welche rechtwinklig in der Dunkelheit verschwindet. Auf der linken Seite biegt der Gang nach rechts ab, auf der rechten Seite nach links.
Wenn euch eure Orientierung nicht vollends täuscht müsste der Weg nach links zurück zum Eingang führen, da der Gang parallel zu dem verlauft von dem aus ihr in den Durchgang abgebogen seid. Hier haben die Geometrie und die exakte Bauweise der Zwerge ihren Vorteil. Nicht nur die Richtung stimmt auch die Abmaßen sprechen dafür das der Weg nach links lediglich zum Eingang zurückführt, auch wenn dieser noch hinter einer weiteren Biegung verborgen liegt, müsste dort die T-Kreuzung sein welche das Ende des linken Ganges mit den Wächterstatuen markierte.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Hier sollte es zum Eingang zurückgehen.", stellt Aino fest, während sie nach links deutet. "Ich würde sagen, wie prüfen zunächst, ob das stimmt. Diese Zwerge haben uns schon zu oft böse überrascht. Danach können wir den rechten Weg ausprobieren."
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Immerhin haben wir Dank Azlahn jetzt einen Weg gefunden, die Gänge auf Gruben zu prüfen, ohne Dein Leben aufs Spiel zu setzen, Aino." Der Ton, in dem Gylfi den Satz ausspricht, klingt vor allem nach Erleichterung, es schwingt aber auch, für den aufmerksamen Zuhörer, ein Hauch von...enttäuschter Erwartung mit.
"Also weiter, wie groß kann das Grab schon noch sein. Emangisura wartet auf uns. Hoffentlich..."
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Ihr wendet euch nach links und stellt fest das der Gang hinter der Biegung tatsächlich zurück zum Eingang führt.
Hinter der Biegung erwartet euch ein weiterer langer Gang welcher eine Abzweigung nach links hat. In dem Gang könnt ihr die Wächterstatuen erkennen und da dieser am Ende nach links abbiegt seid ihr euch sicher das dies der Weg ist welcher zum Eingang zurückführt.
Weiter vorne im Gang könnt ihr drei weitere Abzweigungen erkennen die alle nach rechts, weg vom Eingang führen. Es stellt sich heraus, dass dies alles parallel verlaufende, schmucklose Gänge sind welche an ihrem Ende in einem Querverlaufenden Gang enden.
Hier bietet sich euch das erste mal seit dem ihr durch das Grab gewandert seid ein neuer Anblick. Der Gang Endet zwar wieder in zwei rechtwinkligen Abzweigungen, von denen die linke von euch aus gesehen wahrscheinlich tiefer in das Grab führt und die rechte ganz sicher auf den Gang führt den ihr durch den schmalen Durchgang betreten habt. Doch diesmal führen an Seite des Ganges vier Türen ab. Alle Türen sind reich mit Runenbändern verziert, jeweils ein schwerer Eisenring ist in das Runenband eingelassen und dient zum Aufziehen der Tür welche sich wahrscheinlich zur Gangseite hin öffnen lassen.
„Das ist mal neu!“ murmelt Azlahn während der Schein seiner Laterne durch den Gang huscht.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi drängt nach vorne, um sich die Türen und besonders die Runenbänder genauer anzuschauen. Er versucht zu ergründen, ob es sich nur um Schmuckarbeiten handelt oder, wie am Eingang zum Grab, um Schriftzeichen. "Lass mich mal schauen und leuchte mir ,Azlahn, vielleicht kann ich die Runen entziffern. Sie mögen uns sagen, ob es sich um die Grabkammern handelt und wer dahinter liegen mag."
Mit zusammengekniffenen Augen beginnt er die Untersuchung.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Aino wirft ebenfalls einen Blick auf die Runen, bleibt aber einen Schritt hinter Gylfi zurück, um diesen in seiner Konzentration nicht zu stören. "Bitte pass auf, Gylfi, und berühre nichts. Ich traue den Türen dieser Zwerge nicht mehr."
Sobald Gylfi sein Einverständnis seine Erkenntnisse kundtut, tritt Aino vor. "Dann sehen wir mal, was sich dahinter verbirgt. Ihr bleibt aber besser ein paar Schritte zurück."
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Nach und nach öffnet ihr die vier Türen, nicht weit nur um erst einmal einen Blick dahinter zu werfen. Fast geräuschlos, jetzt noch nach all der Zeit, schwingen die schweren, steinernen Türen auf. Es ist nicht mehr als ein leises Kratzen und Mahlen zu hören. Wäret ihr weniger vorsichtig, weniger darauf bedacht leise zu sein würde man das Geräusch wahrscheinlich überhaupt nicht wahrnehmen.
Hinter der ersten Tür liegt ein weiterer, schmuckloser Gang welcher am Ende nach rechts abbiegt.
Hinter der zweiten Tür folgt ein gerader Gang, wie alle Gänge vor ihm schmucklos und exakt behauen. Im Lichtkegel von Azlahns Lampe könnt ihr am Ende kaltes Metall aufschimmern sehen. Der Gang erweitert sich nach rechts und wird wahrscheinlich zu einem Raum. Entlang der Wände scheinen Waffen in Gestellen aufgereiht zu sein.
Die dritte Tür mündet in einem Gang von dem aus eine Treppe nach unten in die Dunkelheit führt.
Hinter der vierten Tür empfängt euch ein muffig süßlicher Gestank der schwer und klebrig aus dem Türspalt quillt. Nach einem kurzen Durchgang folgt ein Raum bei dem ihr nicht sagen könnt wie groß er ist. Aufgestapelt liegen hier die durch Jahre der Lagerung mumifizierten Schädel von Trollen, gestapelt übereinander bis unter die Decke. Wie tief die Reihen der Schädel sind könnt ihr nicht sagen. Ein paar sind zu Boden gefallen und blicken mit verstaubten, eingesunkenen Augenhöhlen an die Decke. Als Trophäen oder Mahnung, hier haben die Zwerge einen Teil der erschlagenen Trolle mit ihrem König zusammen beerdigt.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Angewiedert blickt Aino in den Raum mit den Schädeln. "Einen Trophäenraum würde man würdevoller gestalten. Und als Mahnmal sind die Schädel hier, zusammengestopft in einem der hinteren Räume, auch nicht wirklich geeignet. Es wirkt fast, als hätten die Zwerge zu viele Trollschädel gehabt und nicht gewusst, wohin damit. Oder habt ihr eine plausiblere Erklärung, Azlahn und Gylfi?". Pflichtbewusst tritt Aino dann trotz des Gestanks in den Raum hinein und blickt sich um, ob hier noch etwas interessantes zu erkennen ist. Falls das nicht der Fall ist, verschwendet sie aber auch nicht mehr Zeit als nötig mit den mumifizierten Schädeln, sondern kehrt rasch in den Gang zurück.
Aino deutet auf den Gang hinter der zweiten Tür. "Ich bin dafür, dass wir unsere Suche hier fortsetzen. Die Waffen verraten uns wahrscheinlich mehr über dieses Grabmal und die Gefahren, die uns hier noch erwarten, als ein weiterer schmuckloser Gang."
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Auch Gylfi ist vom Anblick der unzähligen Trollschädel überrascht. "So viele...hunderte." murmelt er.
"Ich habe auch keine Erklärung.", antwortet er schließlich auf Ainos Frage. "Aber die Anzahl der Schädel ist schon unglaublich."
Schließlich stimmt er zu, als nächstes den Raum mit den Waffen zu untersuchen. "Etwas Abwechslung tut uns gut. Schmuckkose Gänge kommen schnell genug wieder."
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Wieder eines möglichen Erwartens tut sich auf dem Gang zur Waffenkammer keine Falle auf. Der Raum weist eine Größe von vielleicht sechzehn Schritt in der Länge und etwas über zwölf Schritt in der Breite auf. An den Wänden und in hölzernen Ständern stehen und hängen Waffen zwergischer Schmiedekunst. Staub liegt über allem so dass der Glanz von Azlahns Laterne auf dem Eisen der Waffen nur ein trüber ist.
Äxte stellen die größte Gruppe der Waffen. Es sind aber auch Hämmer, Piken, Schwerter und ein paar wenige Stangenwaffen zu erkenne. Letztere liegen horizontal auf eisernen Haken an den Wänden, oberhalb der hölzernen Waffengestelle.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Eine beeindruckende Sammlung.", murmelt Aino, als sie den Raum betritt, "Und doch sieht es eher nach einer normalen Waffenkammer aus, als nach einem Raum in einem Grabmahl. Wenn man einen Toten mit seinen Waffen bestattet, dann legt man diese doch direkt zu seinem Körper, damit er darauf zugreifen kann, wenn er sie braucht?" Fragend blickt Aino zu Glyfi und Azlahn, wobei ihr Blick vor allem auf dem alten Mann hängen bleibt, der sich mit sowas wohl am besten von ihnen auskennt.
Dann tritt Aino näher an die Waffen heran, um ihre Qualität und ihr Alter zu beurteilen.
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Mit einem Schulterzucken reagiert der Alte auf den fragenden Blick Ainos. "Für mich ist es, wie wohl für alle hier, das erste Zwergengrab, dem ich eine genauere Untersuchung angedeihen lasse. In einem menschlichen Grab habe ich so etwas bisher nicht zu Gesicht bekommen. Der Raum erinnert mich an Waffenkammern in so einigen Festungen. Allerdings waren die alle weitaus weniger gut bestückt."
Danach wartet Gylfi ab, ob Aino oder Azlahn mit einer neuen Waffe zwergischer Machart das jeweilige Arsenal erweitern möchten.
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„In den Sturmlanden haben wir nichts zu verschenken!“ raunt Azlahn leise während er mit Aino die Reihen der Waffen abschreitet. Prüfend nimmt er ein Schwert aus einem der Gestelle und hält es abwägend in der Hand.
„Stumpf, kaum ausbalanciert, aber sieht schön aus. Das hier sind wohl nur Zeremonienwaffen, nicht für den Kampf geeignet. Was meint ihr Aino?“
Azlahn hält die Lampe ein wenig höher so dass die Kriegerin mehr sehen kann.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Aino betrachtet die Waffen im Lichtschein und befühlt vorsichtig die Klingen. "Ja, deine Einschätzung teile ich, Azlahn. Und wir sollten so und so nichts mitnehmen, Gräber zu plündern bringt Unglücklich." Einen Augenblick lang wirkt es, als würde Aino sich furchtsam umblicken, so als fürchte sie, dass die Götter ihre Gedanken gehört hätten. Dann fährt sie jedoch wieder mit fester Stimme fort: "Sollen wir weitergehen? Ich wäre als nächstes für den Gang hinter der ersten Tür, bevor wir uns weiter in die Tiefe bewegen."
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi lauscht dem Gespräch zwischen Aino und Azlahn nur mäßig interessiert. Bei sich denkt er Die Trollschädel waren echt...sicher, sicher...aber die Waffen sind nur Zierde nud Blendwerk.
"Komisch, komisch..." murmelt er, noch in Gedanken versunken, vor sich hin.
Als Aino auf den Aufbruch drängt, wendet sich der Alte ihr zu und sagt: "Ich bin auch dafür. Lasst uns Licht auch in diesen Gang bringen, vielleicht führt er uns ans Ziel." Er versucht, einige Zuversicht in diese Worte zu legen.
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Ihr biegt um die Ecke des Ganges hinter der ersten Tür und könnt vor euch einen weiteren, geraden Gang erkennen. Er hat in etwa die Länge des Ganges von dem die Türen abgingen, doch hier gibt es keine Türen. In der Mitte gibt es eine Abzweigung nach links und am Ende biegt der Gang nach rechts ab. Er unterscheidet sich in nichts von den anderen Gängen des Zwergengrabes.
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Wer baut denn so ein großes Grab mit so vielen Gängen, von denen fast alle leer und unnötig sind?", fragt Aino ihre Begleiter, während sie den Gang entlang gehen: "Habt Ihr schon einmal daran geacht, dass wir vielleicht gar nicht alles wahrnehmen können, was hier ist? Vielleicht müssen wir wirklich wissen, wonach wir suchen? Leere Gänge werden uns jedenfalls keine einzige Frage beantworten."
Bei der linken Abzweigung in der Mitte des Ganges bleibt Aino stehen und deutet auf die Abzweigung. "Hier weiter?"
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Azlahn runzelt die Stirn während er Aino zuhört und setzt dann für einen Augenblick die Lampe ab.
"Ist es nicht genau das was Emangisura versucht hat uns die ganze Zeit zu sagen? Die Frage, wenn es denn überhaupt eine gibt zu dem Zwergengrab oder ob wir sie jemals finden, kann alles sein. Wie viele Fallen gibt es, wie viele Treppenstufen, wie lang sind die Gänge, wie viele Abzweigungen gibt es, wie lautet die Rune auf den Steinzwergen, wie viele Trollschädel befinden sich im Grab, wieviel Steinstatuen gibt es. Mir fallen da jetzt schon so unzählige Fragen ein das mir ganz schwindelig wird. Eins ist mal sicher, die Wächterrune am Anfang scheint keine Bedeutung zu haben, soviel Lärm wie wir durch die Fallen gemacht haben, da müsste längst ein Wächter mal nachschauen gekommen sein. Dieses Grab wird ja nicht unendlich groß sein...oder? Wenn wir die Frage nicht kennen, das Grabmal nicht plündern wollen, was bei allen Glatzköpfigen Kriegern der Sturmlande machen wir dann noch hier!?"
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Mit grimmiger Miene hört sich Gylfi an, was Azlahn zu sagen hat. Als dieser endet, antwortet er: "Und was willst Du da draußen im Wald machen? Welchen Plan hast Du, wohin richtest Du die nächsten Schritte? Kennst Du den Weg zum Waldsee? Hast Du eine Verabredung mit dem Krieger des Todes?" Gylfi deutet auf Aino. "Wir haben einen Weg gefunden, ohne große Gefahr die Gänge zu erkunden. Aino ist willig, das verbliebene Risiko auf sich zu nehmen. Was, wenn wir jetzt aufbrechen und auf irgendein weiteres Wesen aus den Sagas treffen, das unser Leben nur verschont, wenn wir eine Antwort geben, die wir hier, vielleicht hinter der nächsten Biegung, finden könnten?"
Gylfi hatte sich während dieser Worte aufrecht gehalten und mit Überzeugung in der Stimme gesprochen. Jetzt sackt er etwas zusammen und redet zögerlicher, fast als ob die Worte nicht mehr für Ainos und Azlahns Ohren gedacht sind. "Wer weiß schon, welcher Schritt der rechte ist? Wer weiß, ob wir nur noch nicht mitbekommen haben, dass der Wald uns längst so in seinem Netz aus Fragen und Antworten eingesponnen hat, dass wir nicht mehr entfliehen können?"
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„Ich glaube…“ sagt Azlahn langsam „..wir haben etwas viel wertvolleres als die Antwort auf eine Frage die wir nicht kennen. Wir kennen den Pfad hierher. Der Wald da draußen mag nicht weniger gefährlich sein und vielleicht grausame Wesen aus den Sagas für uns bereithalten aber was wir bisher getroffen haben war ein toter Jägersmann und ein Vidrjotun der uns Essen, einen Platz für die Nacht und einen Pfad gegeben hat der uns durch den Wald führte. Darüber hinaus sagte der Vidrjotun das in diesem Wald Frieden herrscht, weil niemand den Wald erzürnen will. Er meinte wir würden im Wald die wundersamsten Gestalten zusammen sehen und sie würden sich nicht umbringen, weil in diesem Wald kein Blut vergossen werden darf, wenn man ihn nicht wecken will. Keiner kann uns garantieren, dass es in diesem Grab nicht doch Fallen gibt welche tödlicher sind oder dass sie alle am Ende von Treppen liegen.“
Azlahn macht eine kurze Pause.
„Wenn wir da draußen also auf ein Wesen treffen brauchen wir ihm keine Antwort aus dem Grab anbieten, wir könnten ihm den Weg anbieten damit es selbst nachschauen kann! Mit einer Falle kann ich nicht verhandeln, das ist ein Unterschied.“
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Langsam nickt Aino bei Azlahns Worten. "Bislang haben wir in diesem Grabmal nichts von Interesse gefunden und meine Geduld neigt sich dem Ende zu. Wenn Ihr trotzdem weitergehen wollt, werde ich weiterhin voran gehen. Andernfalls sollten wir wieder im Wald unser Glück versuchen. Hier verschwenden wir nur unsere Zeit, scheint mir." Fragend blickt Aino in die Runde.
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Azlahn blickt zwischen Aino und Gylfi hin und her bevor er anfängt zu sprechen.
„Ich gebe es ja nur ungern zu, aber ich glaube die Sternenguckerin da draußen hatte recht und wenn ihr…“ er deutet auf Aino „…jetzt derselben Meinung seid, dann bin ich dafür, dass wir das Grabmal verlassen und erst wiederkommen, wenn wir wissen wonach wir suchen müssen!“
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi hatte Azlahn abweisend angeschaut, als der seine Meinung dargelegt hatte. Kein halbwegs aufmerksamer Beobachter hätte annehmen können, dass der Alte seinem Gefährten zustimmen könnte.
Als Azlahn endet, schickt sich Gylfi an, direkt auf ihn zu antworten, doch dann ergreift Aino das Wort. Der skwilde schaut weiter grimmig zum Waldläufer, doch dann realisiert er, was die junge Kriegerin zu sagen hat. Er fährt herum und blickt Aino vorwurfsvoll an. Dann gewinnt er seine Fassung wieder und senkt den Kopf, so dass sein Gesicht nicht mehr sichtbar ist. Azlahns weitere Worte nimmt er gar nicht wahr.
Als er schließlich den Kopf hebt, blickt er Aino direkt in ihre Augen. "Ich habe am Anfang der Erkundung des Grabes gesagt, dass ich die Führung ganz in Deine Hände lege, Aino. Diese Worte gelten selbstverständlich weiter." Er nickt der jungen Frau aufmunternd zu. "Ich sage jedoch auch, dass ich es für einen Fehler halte, die Erkundung abzubrechen und an die Oberfläche zurück zu kehren. In den Sagas werden die Helden belohnt, die gegen alle Widerstände ihren Willen durchsetzen. Wir brechen hier ab und es wird heißen, sie hatten nicht den Mut und die Ausdauer, ihr Ziel unbeirrt im Auge zu behalten."
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Azlahn muss bei Gylfis Worten schmunzeln und er kann den Drang dem alten Skwilden auf die Schulter zu klopfen nur schwer unterdrücken.
„Werter Gylfi, vielleicht seid ihr in euren Sagas über uns ein wenig Milder gestimmt und besingt wie wir den Wald verließen obwohl wir im Grab zauderten! Ich fürchte außer euch wird sonst niemand unsere Taten besingen. Und falls ihr Emangisura oder mich in euren Liedern und Geschichten als die Zauderer darstellen wollt so ist es mir von ganzem Herzen recht wenn es bedeutet das wir den Wald verlassen haben!“
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Gylfi
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
Gylfi blickt Azlahn mit intensivem Blick an. Seine Augen funkeln. Er zuckt zurück, als Azlahn andeutungsweise versucht, ihm auf die Schulter zu klopfen.
"Ich habe noch nicht abschließend entschieden, ob ich Euch überhaupt erwähnen sollte. Bisher jedenfalls geschah durch Emangisura oder Deine Hand nichts Berichtenswertes, wie mir scheint."
Ruckartig wendet sich der alte Mann von Azlahn ab, um sich Aino zu zuwenden. Mit deutlich milderer Stimme fragt er sie: "Wie ist nun Deine Entscheidung, Kriegerin?"
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Aino
Im Zwergengrabmal im verfluchten Wald
"Was heißt, ich habe nicht den Mut...", fährt Aino Gylfi aufbrausend an. Die rechte Hand geht automatisch zur Waffe, die linke hat sie wütend zur Faust geballt. Dann jedoch stutzt die Kriegerin und plötzlich spiegeln ihr Gesicht Schmerz und Trauer wieder. Sie schluckt schwer, als sie bemerkt, dass sie sich genauso anhört, wie all die stumpfsinnigen Krieger, die sich bei Feiern des Jarls aus falsch verstandemen Stolz die Schädel einschlugen und bei feuchtfröhlichen Mutproben ihre Gliedmaßen verloren. Stets hatte sie diese Feierlichkeiten samt all der großspurigen Sprüche gemieden und nun führte sie genau dieselben Reden, die andere in Gefahr brachten, nur um den eigenen Stolz zu retten.
"Es wäre mir eine große Ehre, Gylfi, in Euren Sagas vorzukommen.", erklärt Aino schließlich mit deutlich leiserer Stimme, während sie Innerlich um Fassung ringt. Sie zwingt sich, Gylfi in die Augen zu schauen, bevor sie weiterspricht: "Aber Ihr habt Euer Vertrauen in mich gelegt, also ist es meine Verantwortung, nicht bloß meinen Ruhm zu mehren, sondern Euch wohlbehalten aus diesem Wald herauszuführen. Und ich sehe nicht, dass uns dieses Grab auf diesem Weg auch nur einen Schritt weiterbringt." Aino lässt Ihren Blick durch die Runde schweifen. "Meine Entscheidung steht daher fest. Wir werden dieses Grab verlassen und wir werden diesen Wald verlassen. Und wir werden allen erzählen, wie man aus einem solch verfluchten Wald flieht. Auch darüber lohnt es sich zu berichten."
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So verlasst ihr das Grabmal auf dem Weg auf dem ihr gekommen seid. Mit euch tragt ihr das Wissen, dass ihr jederzeit wieder hierher zurückkommen könnt wenn ihr in diesem Wald eine Frage hört die mit dem Grabmal zu tun hat. Vielleicht hört ihr auf euren Reisen im immergrünen Zwielicht des Waldtages eine Frage zu dem Grab die ihr schon beantworten könnte. In dem Augenblick als ihr aus dem Eingangskorridor in den schmalen Spalt hinaustretet empfängt euch die feuchte Luft des Waldes. Die moosbewachsene Treppe liegt vor euch und führt die Hügelflanke hinunter. Farne auf denen sich Wasser perlt sprießen aus den steilen Wänden rechts und links. Das Dämmerlicht hat die Farbe des Abends angenommen und der Duft nach frisch gebrühtem Tee steigt zu euch empor. Am Fuße der Treppe, von wo aus man in den Wald blicken kann hat die Elfe ein kleines Feuer entzündet und ihre letzten Reste des Teekrauts aufgebrüht. Ein freudiges Keuchen entfährt ihr als sie euch die Treppe herabsteigen sieht und ihr merkt ihr an das sie überglücklich ist das ihr das Grabmal verlassen habt.
Den Abend und die Nacht verbringt ihr am Fuße der Treppe und brecht früh am nächsten Morgen auf. Das Frühstück ist zwar karg und es bestand aus dem Rest des Fleisches das ihr von dem Riesen bekommen habt aber es hat euch gestärkt.
Einer nach dem anderen verschwindet ihr in dem Grün des Waldes und lasst das Zwergengrabmal zurück.
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