Ich will darüber sprechen:
• Wie hat Tolkien den Status von Religion in seinem Werk beschrieben?
• Welche (evtl sogar widersprüchliche) Beispiele von Religion und Göttlichkeit in Mittelerde gibt es?
• Funktioniert das Ganze innerweltlich, und wo knarzt es?
• Warum hat Tolkien das so konzipiert und nicht anders? Was hat er sich dabei gedacht?
Insbesondere das Verhältnis Gottheiten zu Sterblichen (inkl. Elben) in Mittelerde interessiert mich.
Kurz: Religionsworldbuilding des Fantasy-Meisters: Wie hat er es warum gemacht?
Im "Rings of Power"-Thread wurde
Könnte diese gelebte Nahbarkeit der Gottheiten im ersten Zeitalter dafür verantwortlich sein, dass die Valar zu wenig entrückt waren, um ihnen Tempel zu bauen?
(https://www.tanelorn.net/index.php/topic,104526.msg135238843.html#msg135238843)
Wenn Du Zugriff auf das alte MERS-Material hast, hast auch gleichzeitig eine kurze Beschreibung der religösen Praktiken der einzelnen Kulturen. MERS fällt allein dadurch aus dem Rahmen, weil ICE damals alles, was Tolkien über Mittelerde geschrieben hat, verwenden durfte. Deshalb kann man sagen, dass die dortigen Beschreibungen Tolkien Vorstellungen von Religion in Mittelerde am nähesten kommen.
Willst du diskutieren, warum Tolkien das so geschrieben hat, oder ob wir der Meinung sind, das sei eine logische Erklärung?Ich will darüber sprechen:
Nicht wirklich, MERS hat einiges gemacht, was nicht unbedingt tolkienesk war - das Übermaß an D&D-artiger Zauberei und magischen Gegenständen hat mich immer befremdet. Dass die unter Saurons schatten geratenen Völker religiöse Kulte praktiziert haben, das ist schon korrekt, aber all die Religionen, die nach MERS bei den Völkern im westen üblich waren, entsprechen nicht besonders Tolkiens Darstellung.Regeltechnisch hat man bei MERS viel falsch gemacht, aber MERS hat den Vorteil, dass es anders als alles andere, was unter irgendeiner Mittelerde-, Herr Der Ringe- oder Hobbit-Lizenz veröffentlicht wurde, alles verwendet. Ich bin mir sicher, dass einige der Fehler in der Hintergrundbeschreibung, die Du bemängelts, allein der Tatsache verschuldet sind, dass noch nicht alle Bände der History of Middle-Earth veröffentlicht wurden.
Wobei ich das aber gar nicht mal so schlecht fand, weil Religion ein entschiedendes Kriterium menschlicher Kulturen ist. Dass das bei Elben und Numenorern vielleicht weniger stark ist, weil die teilweise einen Draht zu den Valar haben, okay, aber bei Breemenschen und Dunländern würde ich schon irgendwelche Religionen erwarten. Diese Leute müssen sich um das Überleben und Gedeihen kümmern, da hätte man gerne Beziehungen zu den amtierenden Mächten, wie immer man sich die auch vorstellt.
Tolkien hat versucht ein sehr katholisches Buch zu schreiben, ohne dabei auf das Thema Religion einzugehen.Das scheint mir eine zu knappe und vielleicht gar nicht treffende Zusammenfassung zu sein. Das würde ich gerne im Detail besprechen!
Ich bin mir sicher, dass einige der Fehler in der Hintergrundbeschreibung, die Du bemängelts, allein der Tatsache verschuldet sind, dass noch nicht alle Bände der History of Middle-Earth veröffentlicht wurden.
Ich will darüber sprechen:
• Wie hat Tolkien den Status von Religion in seinem Werk beschrieben?
Dementsprechend haben die Elben die Valar ja nur in ihrer Wesen-gewordenen Version kennen gelernt und da dürften sie als äußerst mächtige Mentoren wahrgenommen worden sein und nicht als Götter.Das ist eine noch bessere Formulierung als ich sie hier (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,128943.msg135239525.html#msg135239525)versucht habe!
Ich meine, wäre auch komisch, an einem Altar jemandem anzubeten, von dem Deine etwas ältere Kumpeline aus dem Elbenvolk weiß, wie dieser Gott so war, weil die den aus Valinor noch persönlich kennt. "Was? Ja, der schnarcht schrecklich und putzt sich nie die Zähne. Warum? Hallo... Wassergott...?"...und eine lustigere Formulierung ;D
MERS hat einen Spagat versucht zwischen dem, was im Fantasyrollenspielbereich der damalige Standard war, und der Welt Tolkiens.Da du bei MERP alias Rolemaster Junior, aufgrund der unkalkulierbaren Tödlichkeit, so dringend
Einer sang schief und wurde aus dem Chor rausgeworfen. Aber die Disharmonie war angerichtet und bahnte sich quasi durch Melkor als personifiziertes Böse seinen Weg auf die Welt.Wobei das tragische an einer Figur wie Melkor war, dass er wie Iluvatar erschaffen/kreieren wollte - er wollte
Ob die anderen Menschen vielleicht Morgoth angebetet haben, so aus lauter Angst (haben die Christen ja auch - Verdammnis und so) steht auch nirgends, wäre aber auch nicht unplausibel.
MERS fällt allein dadurch aus dem Rahmen, weil ICE damals alles, was Tolkien über Mittelerde geschrieben hat, verwenden durfte.Nein wie alle Spiele/Medien die von Middle-earth Enterprises(früher Tolkien Enterprises) lizensiert sind, hat MERS nur die Lizenz vom Hobbit und vom Herr der Ringe.
Warum sorgten die irdischen Alltäglichkeiten der griechischen Gottheiten nicht dafür, dass den Menschen der Respekt fehlte, um ihnen Tempel zu bauen?Weil auch die griechischen Götter so unberechenbar waren, dass man sie besänftigen musste.
Nee, nicht wegen Widersprüchen zu History of Middle Earth - ich empfand das damals schon beim Erscheinen von MERS-Publikationen so, da gab es die HoME ja noch gar nicht.Wir reden hier eindeutig aneinander Vorbei. Du redest von den Regeln, nicht von den Hintergrundbeschreibungen, von denen ich aber die ganze Zeit rede. Ignoriere die Werte. Ignoriere die von D&D ispirierten magischen Gegenstände. Ignoriere die Zauber. Schau nur auf die Beschreibungen. Hier hat man sich sehr viel Mühe gegeben. Bei jedem Volk gibt es eine kurze Kulturbeschreibung, inklusive Religion.
MERS hat einen Spagat versucht zwischen dem, was im Fantasyrollenspielbereich der damalige Standard war , und der Welt Tolkiens.
Da haben sie dann jede Menge Magic User mit klassischen RPG-Zaubern zugelassen, die aber nicht dem Wesen der Zauberei entsprechen, wie es bei Tolkien vorgegeben ist. Kein zauberisch affiner Charakter bei Tolkien teleportiert, oder verwandelt Gegner in Statuen etc., aber mit MERS-Charakteren geht sowas.
Und jede Location wimmelt von magischen Gegenständen, Runen, die Feuerstrahlen spucken usw.
Ist ja nicht so, dass bei Tolkien selber nicht vieles zauberisch wäre, aber viel subtiler. :)
Soweit ich gelesen habe kaum bis gar nicht.Im Prinzip hast Du recht, aber die wenigsten Noldor hatten überhaupt Kontakt mit den Valar. Außerdem gab es in Armenelos auf Numenor ein Heiligtum für die Valar, welches später von Sauron mit einen Tempel für Morgoth überbaut wurde, und dann natürlich das Eru-Heligtum auf dem Gipfel des Meneltarma. Soweit ich weiß, ist dies die einzigen Beispiele für Heiligtümer der Valar oder Erus in Tolkiens Werk.
Die Vala Situation ist ja kompliziert.
Der Schöpfer Iluvater brachte den Valar (die er selbst schuf) das Lied der Schöpfung bei und erschuf so die Welt und deren Geschichte im gemeinsamen Gesang.
(Da gewinnt das Wort Kanon eine ganz neue Bedeutung...)
Einer sang schief und wurde aus dem Chor rausgeworfen. Aber die Disharmonie war angerichtet und bahnte sich quasi durch Melkor als personifiziertes Böse seinen Weg auf die Welt.
Genau genommen ist also der Vala Singsang die Story aus dem Silmarillion selbst. Und Melkors disharmonische Death Black Metal Einlagen quasi die Geschichte um Morgoth und Sauron. Da der Gesang durch das Eingreifen von Iluvatar ("Melkor? Schnauze! Raus! An jetzt singt der Chor ohne Dich! Tulkas, Du bleibst und singst weiter, Melkor braucht keine Abreibung, jedenfalls jetzt noch nicht...!") ja am Ende wieder harmonisch ausgeht, gibt es ein Happy End im Ringkrieg.
Die anderen Vala widmeten sich ihren favorisierten Gebieten (suchten sich quasi ein Hobby), wodurch sie irgendwo zu spezialisierten Göttern wurden, so wie man das aus der griechischen und römischen Antike in etwa kennt.
Aber: Wenn die Valar auf Dere wandeln, sind es auch nur Wesen und vieles von ihren "göttlichen Fähigkeiten" geht ihnen dabei verloren. Unter anderem wissen sie auch nicht den Werdegang des Geschehens.
Das galt auch für Melkor / Morgoth, sonst hätte der ja gleich die Sache sein lassen können.
Dementsprechend haben die Elben die Valar ja nur in ihrer Wesen-gewordenen Version kennen gelernt und da dürften sie als äußerst mächtige Mentoren wahrgenommen worden sein und nicht als Götter.
Die Edain (Menschen) haben die Götter gewissermaßen gar nicht selbst wahrgenommen, weil die Valar nach deren Entstehen eigentlich nicht mehr wirklich (höchstens in der aller frühesten Zeit) in Mittelerde rummachten, sondern nur durch die Elben von ihnen gehört.
Naja und wie Menschen so sind, werden die wohl interpretiert haben und daraus kann je nach Volk dann entsprechend Religion entstanden sein.
Es gibt aber keine Beschreibung, dass die Númenorer oder die Menschen in Arnor oder Gondor eine Religion gehabt haben. Ich meine, wäre auch komisch, an einem Altar jemandem anzubeten, von dem Deine etwas ältere Kumpeline aus dem Elbenvolk weiß, wie dieser Gott so war, weil die den aus Valinor noch persönlich kennt. "Was? Ja, der schnarcht schrecklich und putzt sich nie die Zähne. Warum? Hallo... Wassergott...?"
Ob die anderen Menschen vielleicht Morgoth angebetet haben, so aus lauter Angst (haben die Christen ja auch - Verdammnis und so) steht auch nirgends, wäre aber auch nicht unplausibel.
Und letztendlich könnte man auch sagen, dass die eigentlich wirkliche Gottheit Iluvatar wäre, weil der ja alles schuf, selbst die Valar. Aber der schert sich ja nicht, denn er hat in dem Lied, dass er mit den Valar musizierte ja den Werdegang erzählt und da wir quasi Teil seiner Musik sind (Na, Du D moll?), was soll ihn bitte da an Gebet erreichen? Das wäre ja wie ein verselbstständigtes Echo.
Weil auch die griechischen Götter so unberechenbar waren, dass man sie besänftigen musste.Sehr guter Punkt!
Was sonst sollte man auch gegen Missernten, Krankheiten, Seuchen, Kriege, Unwetter, etc ... machen?
Nein wie alle Spiele/Medien die von Middle-earth Enterprises(früher Tolkien Enterprises) lizensiert sind, hat MERS nur die Lizenz vom Hobbit und vom Herr der Ringe.Falsch, denn dann hätte man die Bücher der Lord of Middle-earth-Reihe nicht veröffentlichen dürfen, denn in diesen werden u.a. Charaktere aus dem Silmarillion und den Nachrichten aus Mittelerde beschrieben.
Das ergibt aus meiner Sicht auch einen gewissen Sinn: Eru als der eine "richtige" Gott, dem gegenüber die Ainur eher so was wie seine Engel (samt abtrünniger Luziferfigur Melkor/Morgoth) darstellen, hält normalerweise eher Abstand von der Welt, in der seine Geschöpfe spielen, und sein berühmtester direkter Eingriff führte direkt zum Untergang von Numenor -- so jemanden verehrt man, wenn überhaupt, lieber leise und aus der Ferne, als daß man ihn ständig um Gefallen anbettelt.Ja, Eru ist so entrückt, und die Valar sind so präsent, dass Eru quasi gar nicht beachtet wird.
Ja, Eru ist so entrückt, und die Valar sind so präsent, dass Eru quasi gar nicht beachtet wird.
Die Valar können aber Kreaturen erschaffen: Ents und Zwerge zB. Sie mögen vom Status her Engel sein, die manchmal selber raten, was Eru von ihnen will - Manwe geht dann doch immer meditieren, aber vom Machtlevel her sind sie schon Gottheiten, würde ich sagen.
Er hat überhaupt kein Interesse, den HdR jenseits dieser vagen Andeutungen in einer konsistenten Welterzählung zu verwurzeln. Er ist eben kein Sanderson, kein Martin, kein Rothfuss - also Autoren, bei denen die Ausgefallenheit und Konsistenz der Welt mindestens so wichtig ist wie die Story darin. Mittelerde hingegen ist konzeptionell nichts anderes als eine verfremdete, fantastische Version von Tolkiens Heimat - eine Technik bzw ein Setting, das auch schon (früh)mittelalterliche Autoren von Sagas, Eben und Ritterromanen angewendet haben.Ich mag es, in meinen Überzeugungen herausgefordert zu werden, und ich will gar nicht ausschließen, dass, was Du schreibst, mein Fazit sein kann. Und sofort kann ich Dir vom Gefühl her recht geben, dass Tolkien mythisch aufgelandene Regionen wichtiger war als das mittelerdische Wirtschaftssystem.
Vielleicht macht gerade dieses Vorgehen den HdR so zeitlos.
Will sagen: Man sollte an Tolkien den Weltbauer keine allzu hohen Maßstäbe anlegen - ohne ihn damit als Autor zu entwerten.
Ja, Eru ist so entrückt, und die Valar sind so präsent, dass Eru quasi gar nicht beachtet wird.Stimmt, nur die Numenorer haben Eru direkt angebetet, ansonsten werden die Valar verehrt.
Die Valar können aber Kreaturen erschaffen: Ents und Zwerge zB. Sie mögen vom Status her Engel sein, die manchmal selber raten, was Eru von ihnen will - Manwe geht dann doch immer meditieren, aber vom Machtlevel her sind sie schon Gottheiten, würde ich sagen.
@caranfangNein, denn MERS liefert in den Beschreibungen der einzelnen Völker doch einiges an Informationen über die Religionen Mittelerdes.
Bitte lasst MERS aus diesem Thread raus, das ist sicher einen eigenen Thread wert! (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,128943.msg135239576.html#msg135239576)
Ich werfe mal eine andere und vielleicht etwas ketzerische Hypothese in den Raum: Tolkien ist (nach heutigen Maßstäben) kein besonders tiefer World Builder gewesen.Da stimme ich Dir fast voll und ganz zu. Tolkien konnte Sprachen entwickeln. Tolkiens Karte von Mittelerde ist realistisch, wie auch seine Beschreibung der natürlichen Welt. Aber wenn es um die Dinge geht, die in Sagen und Legenden nicht vorkommen, versagt er auf ganzer Linie. Aber in einer Sache liegst Du falsch. Der Herr der Ringe ist ein sehr katholisches Buch. Wir sehen einen Kampf zwischen Freiheit und Tyrannei, aber in Wirklichkeit geht es um Religion, um wahren Glauben und um Götzenverehrung.
Ja, er hat eigene Sprachen und Mythologien für seine Welt entwickelt, gut für ihn. Aber der Rest - Politik, Wirtschaft, Entfernungen, Bevölkerungsdichte, und eben auch Religion - ist doch sehr schemenhaft geblieben. Warum auch nicht? Der Herr der Ringe ist eben der Vorfahre, nicht der Archetyp, moderner Fantasy-Sagen, und hat seine eigenen Vorbilder in Heldenepen, Sagen und Märchen, die alle ohne allzu konsistente Welterzählungen auskommen. Solche Geschichte schwimmen in einem Meer von angedockter Mythologie, und verwenden daraus, was sie für ihren Handlungsbogen brauchen. So verhält es sich auch bei Tolkien und seiner selbsterfundenen Hintergrundmythologie. Er hat überhaupt kein Interesse, den HdR jenseits dieser vagen Andeutungen in einer konsistenten Welterzählung zu verwurzeln. Er ist eben kein Sanderson, kein Martin, kein Rothfuss - also Autoren, bei denen die Ausgefallenheit und Konsistenz der Welt mindestens so wichtig ist wie die Story darin. Mittelerde hingegen ist konzeptionell nichts anderes als eine verfremdete, fantastische Version von Tolkiens Heimat - eine Technik bzw ein Setting, das auch schon (früh)mittelalterliche Autoren von Sagas, Eben und Ritterromanen angewendet haben.
Vielleicht macht gerade dieses Vorgehen den HdR so zeitlos.
Will sagen: Man sollte an Tolkien den Weltbauer keine allzu hohen Maßstäbe anlegen - ohne ihn damit als Autor zu entwerten. Wenn er sich für den Inhalt seiner Erzählung nicht für Aspekte wie Religion interessiert hat, dann muss man da nicht allzu viel reininterpretieren oder versuchen, aus irgendwelchen Apokryphen doch noch ein konsistentes Konzept zu erfinden. Seine Geschichte enthält Elemente seiner eigenen religiösen Überzeugungen, ist aber sicherlich keine große katholische Metapher, sondern eben eine Heldengeschichte mit Fokus auf dem Kampf einer unwahrscheinlichen Gruppe von Individuen gegen das gesichtslose Böse. Das kann man auch völlig weltlich interpretieren.
Aber in einer Sache liegst Du falsch. Der Herr der Ringe ist ein sehr katholisches Buch. Wir sehen einen Kampf zwischen Freiheit und Tyrannei, aber in Wirklichkeit geht es um Religion, um wahren Glauben und um Götzenverehrung.Ja, es ist eine katholische Allegorie, und Tolkien erfand ME um einen Ort zu haben, wo die von ihm
Nein, denn MERS liefert in den Beschreibungen der einzelnen Völker doch einiges an Informationen über die Religionen Mittelerdes.
Im "Rings of Power"-Thread wurde schon letzte Woche von Lyonesse (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,104526.msg135238843.html#msg135238843)darauf hingewiesen, dass Tolkien Religion in Mittelerde ohne Tempel und Klerikale wollte.
Ich finde das Thema so spannend, dass ich dachte, dass es einen eigenen Thread wert wäre.
Eru Illuvatar ist Gott , die Valar sind keine Götter sondern EngelJa, im Detail habe ich nicht immer getroffen.
Die Valar können kein Leben erschaffen, siehe Aules _Zwerge
Wann sollen die Noldor zusammen mit den Valar Krieg geführt haben?
Beim War of Wrath war mkn kein Valar dabei
Es gab Gespräche zwischen Elben und Menschen über die Natur Gottes
Hat Tolkien die Valar eigentlich selbst Engel genannt? Ich würde sagen, dass ihre Fähigkeiten oberhalb von denen von Engeln liegen. In vielem erinnern die Valar mich an die griechischen Gottheiten.
ihr kreativ - schöpferisches Potential ist endlich
Hat Tolkien die Valar eigentlich selbst Engel genannt? Ich würde sagen, dass ihre Fähigkeiten oberhalb von denen von Engeln liegen. In vielem erinnern die Valar mich an die griechischen Gottheiten.
Warum sorgten die irdischen Alltäglichkeiten der griechischen Gottheiten nicht dafür, dass den Menschen der Respekt fehlte, um ihnen Tempel zu bauen?
Da stimme ich Dir fast voll und ganz zu. Tolkien konnte Sprachen entwickeln. Tolkiens Karte von Mittelerde ist realistisch, wie auch seine Beschreibung der natürlichen Welt. Aber wenn es um die Dinge geht, die in Sagen und Legenden nicht vorkommen, versagt er auf ganzer Linie. Aber in einer Sache liegst Du falsch. Der Herr der Ringe ist ein sehr katholisches Buch. Wir sehen einen Kampf zwischen Freiheit und Tyrannei, aber in Wirklichkeit geht es um Religion, um wahren Glauben und um Götzenverehrung.
Wobei das tragische an einer Figur wie Melkor war, dass er wie Iluvatar erschaffen/kreieren wollte - er wollte
also wie Gott bzw. ein 'richtiger' Gott sein -, nur leider kam bei ihm nur ''Ausschuss'' dabei heraus.
Der Morgothkult wurde, soweit ich weiß, erst von Sauron zu seinen eigenen Zwecken installiert, und war so
schrecklich, dass er zum Untergang Numenors und der Verbrennung Saurons durch Eingreifen der Valar führte.
Meine Vermutung: Weil die griechischen Götter ja auch jede Menge Schaden bei den Menschen angerichtet haben. Tempel und sowas wurden ja (auch) erbaut, um die Götter milde zu stimmen und Wohlwollen zu "erkaufen".die Valar haben da auch ihre Liste vom bringen der Elben nach Valinor bis zum Gründen Von Numenor
Hat Tolkien die Valar eigentlich selbst Engel genannt?
Könnte diese gelebte Nahbarkeit der Gottheiten im ersten Zeitalter dafür verantwortlich sein, dass die Valar zu wenig entrückt waren, um ihnen Tempel zu bauen?
Tolkien hat versucht ein sehr katholisches Buch zu schreiben, ohne dabei auf das Thema Religion einzugehen.In wie weit Tolkien den Herrn der Ringe als katholisches Werk willentlich konzipierte und umsetzte, kann aus seinen Briefen erschlossen werden.
Dazu hat sich J.R.R. Tolkien ebenfalls in einem Brief geäußert.Könntest Du das ausführen?
- Brief #153 an Peter Hastings (1954), fünfte Anmerkung.
Ausser in seinen Briefen ist finde ich recht wenig katholisches in seinen Romanen zu finden. Ausser der tatsache das es nur einen richtigen Gott gibt und einen gefallenen Engel (was nicht speziflisch katholisch ist, das kommt schon alles im AT oder in Varianten davon vor). Aber gibt es in der Myhologie von Mittelerde ein Gegenstück zu einem Erlöser? Selbiges ist ja zentrales Objekt im christlichen Glauben.
Erlöser: Nein, weil für Tolkien der Erlöser eben Jesus war, und seine Geschichten zwar in einer irrealen Zeit, aber sicher vor der Geburt Jesu angesiedelt sind. Daher ja auch keine wirkliche Religion bei den "Guten". Der für Tolkien " wahren Religion" (TM) konnten sie aus logischen Gründen nicht folgen, und für die Anbetung von Götzen waren sie ihm zu schade. So jedenfalls die Interpretation, die ich für nachvollziehbar halte.
Das einer der vielen Punkte, die mE aus Weltenbau-Sicht wenig ideal ist. Tolkien ist da eine Größe, weil er Neuland betreten har, nicht weil ers gleich perfekt hingekriegt hat. Naja, und über Sprachen sag ich nichts... ;)
Erlöser: Nein, weil für Tolkien der Erlöser eben Jesus war, und seine Geschichten zwar in einer irrealen Zeit, aber sicher vor der Geburt Jesu angesiedelt sind. Daher ja auch keine wirkliche Religion bei den "Guten". Der für Tolkien " wahren Religion" (TM) konnten sie aus logischen Gründen nicht folgen, und für die Anbetung von Götzen waren sie ihm zu schade. So jedenfalls die Interpretation, die ich für nachvollziehbar halte.
Ich finde diese Theorie interessant, auch, weil ich selber (zugegeben als Atheist, aber sehr katholisch sozialisierter) bei meinen zahlreichen Runden durch den HdR die Assoziation des Stoffes mit katholischen Inhalten nie hatte.Ich bin ähnlich wie Du aufgestellt, wenn auch Agnostiker.
Wieso, Tolkien schweigt sich ja aus, was mit den Memschen nach dem Tod passiert...
Du wärst auch auf Annatar reingefallen... Alles nur schöne Worte und viel Hoffnung... ;)
Ich würde - wie im Titel des Threads schon erwähnt - auch gerne Eure Meinung wissen, was die Creator der Serie "Ring of Power" in Bezug auf Religion richtig dargestellt haben, bzw gut oder schlecht erfunden haben.
Die Tonstatuette von (wahrscheinlich) Nienna, die in der 5. Folge / 2. Staffel zum Gedenken von Gefallenen angebetet wird, fühlt sich für mich noch irgendwie stimmig an, aber das Gottesurteil, das in E6S2 gezeigt wird, bringe ich gar nicht mit Tolkiens Pantheon in Verbindung.
Ich kann noch gar nicht genau in Worte fassen, was alles für mich an dieser Idee nicht stimmt: das seltsame Ungeheuer oder die Vorstellung, dass die Valar von den Menschen um Gottesurteile befragt werden.
Dieses Motiv könnte ich mir als missbräuchliches, verkapptes Todesurteil wie in unserer eigenen Geschichte erklären, und in der Serie "funktioniert" es ja wohl auch als Kommunikationskanal mit den Valar.
Dass die Valar (außer Morgoth), wie Tolkien sie portraitiert, die Idee eines Menschenopfers, das sie verhindern sollen, gut finden könnten, kann ich mir nicht vorstellen.
Könnte das Ganze nicht auch ein Zeichen dafür darstellen, dass die Leute vom "rechten Weg" abgekommen sind und nicht mehr verstehen (oder wahrhaben wollen), wie die Valar tatsächlich drauf sind?
Früher vielleicht, heutzutage bin ich schönen Worten allein gegenüber ein gutes Stück mißtrauischer geworden.Annatar hätte natürlich nicht nur Süßholz geraspelt, sondern sich so richtig schön auf dich eingestellt
Könnte das Ganze nicht auch ein Zeichen dafür darstellen, dass die Leute vom "rechten Weg" abgekommen sind und nicht mehr verstehen (oder wahrhaben wollen), wie die Valar tatsächlich drauf sind?Nicht nur, dass das komplett von Perseus und Andromeda (oder von mir aus King Kong) geklaut war,
[...]
Ach ja, und die Krone von Morgoth, die der Uruk da genüsslich auspackte, ist natürlich längst zu
einem eisernen Kragen für Morgoth umgeschmiedet worden, bevor er mit einem Arschtritt versehen
in die Leere segelte. Aber an Schwachsinn dieser Art hat man sich ja schon fast gewöhnt.
Das steht aber meines Wissens im Silmarillion und darf daher von den Machern der Serie nicht verwendet werden.Klingt vollkommen einleuchtend.
Das steht aber meines Wissens im Silmarillion und darf daher von den Machern der Serie nicht verwendet werden.
Dann dürften sie auch auf Morgoth selbst keinen Bezug nehmen -- der kommt nämlich eigentlich nur im Silmarilion wirklich vor, zu Hobbit/HdR-Zeiten spielt er schon längst kein Klavier mehr.
Wobei ich die Serie persönlich nicht mal kenne und also speziell über ihre Inhalte nicht wirklich urteilen kann.
Es konnte in gewissen Situationen vorkommen, dass Mitglieder der Freien Völker bestimmte Valar um Hilfe baten. Nähere Details dazu sind nicht bekannt.