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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Kardinal am 14.11.2024 | 18:55

Titel: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Kardinal am 14.11.2024 | 18:55
Wie vermeidet ihr es eigentlich heutzutage bei der Rekrutierung neuer Spieler/innen euren Spieltisch von radikalen Reichsbürgern, creepy CryptoBros, Flat-Earthern und braunen Schwurblern frei zu halten?
Interviews, Fragebögen, "Probezeiten"?
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: felixs am 14.11.2024 | 19:11
Ist das überhaupt ein Problem?

Mir ist da wenig aufgefallen in der Rollenspielszene bisher.

Ansonsten würde ich es so machen, wie sonst überall auch: Miteinander reden; wenn es nicht passt, passt es nicht.

Was mir nicht gefällt, ist, Leuten ein Etikett zu verpassen und dann alle Äußerungen entsprechend zu interpretieren. Menschen und ihre Ansichten sind komplex, die Zeiten sind chaotisch und nicht leicht zu verstehen. Es ist schwer, da immer die (richtige) Orientierung zu wahren.

Mag aber sein, dass ich einfach bisher Glück hatte und nie mit den entsprechenden Leuten zu tun hatte.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: schneeland am 14.11.2024 | 19:14
Die ganz schweren Fälle hatte ich glücklicherweise noch nicht, aber so über den Daumen gepeilt wie bei weniger drastischen Sachen (Kompatibilität von Spielstilen etc.) auch: erstmal einen One- oder Few-Shot spielen. Wenn's dann passt, weiterspielen. Wenn nicht, auseinandergehen.
Der "Vorteil" von Leuten mit sehr starken Meinung zur Unterwanderung der Menschheit durch Reptiloiden o.ä. ist ja, dass sie andere gern an diesem Wissen teilhaben lassen wollen, insofern erfährt man's auf diese Weise hoffentlich noch früh genug, um sich eventuelle Diskussion über einen späteren Ausschluss sparen zu können.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: flaschengeist am 14.11.2024 | 19:18
Wie vermeidet ihr es eigentlich heutzutage bei der Rekrutierung neuer Spieler/innen euren Spieltisch von radikalen Reichsbürgern, creepy CryptoBros, Flat-Earthern und braunen Schwurblern frei zu halten?
Interviews, Fragebögen, "Probezeiten"?

Spannende Frage. Ich persönlich finde die Weltanschauungen meiner Mitspieler nachrangig (nicht egal!).
Viel wichtiger ist mir, dass sie ein Mindestmaß an Frustrationstoleranz, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit aufweisen.
Einen ersten Eindruck hierzu würde ich mir in einem Call verschaffen. Freundlichkeit und Zuverlässigkeit lassen sich so immerhin antesten. Frustrationstoleranz allerdings nicht, das zeigt sich logischerweise erst, wenn mal etwas Frustration erzeugt.
Das ließe sich theoretisch zwar auch antesten, würde aber mit dem Kriterium Freundlichkeit auf meiner Seite kollidieren.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: felixs am 14.11.2024 | 19:23
[Frustration] ließe sich theoretisch zwar auch antesten, würde aber mit dem Kriterium Freundlichkeit auf meiner Seite kollidieren.

 :d
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Selis am 14.11.2024 | 19:29
Solche Typen sind mir außerhalb meiner Spielrunden durchaus schon über den Weg gelaufen.
Meist wurden die, als sie sich verrieten schnell ausgesondert.

Ich bin bislang verschont geblieben.
Sowas, wie Fragebögen, Probezeiten etc. finde ich deutlich gesagt ziemlich kacke.
Entweder es passt oder es passt nicht.
Aufgenommen wird niemand, der eine braune oder bräunliche Gesinnung an den Tag legt.
Mir ist ein Typ unter gekommen, der auf gefakte rechte Memes reinfiel -> Kinder und Kinderinnen
Der hat auf den Deckel bekommen aber weiter gabs noch keine Konsequenzen aber ich habs nicht vergessen.

Solange die ihre Sachen aus meinem Dunstkreis raushalten und niemanden in meinem Dunstkreis damit belästigen mach ich aber gar nichts.
Getreu nach dem Motto "was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß" Ich bin kein Mitglied der Gesinnungspolizei, auch wenn mir die genannten Gruppen so dermaßen zuwider sind.

Viel vermeide ich aber schon, indem ich in meinen Rundenaushängen gender ;)
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Dimmel am 14.11.2024 | 19:56
Ich mache erstmal ein Treffen zu zweit auf neutralem Boden aus. Da kann man auch gleich schauen ob die ganzen Förmlichkeiten (Termin, spielort, Verpflegung, System, Kommunikationsmittel, Kampagnen Form) passen. Wenn man sich da riechen kann, dann folgt ein unverbindliches Mitspielen. Da nach war es eigentlich immer klar, ob es passt, oder ein einmaliges Ding war.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: 1of3 am 14.11.2024 | 20:22
Wie vermeidet ihr es eigentlich heutzutage bei der Rekrutierung neuer Spieler/innen euren Spieltisch von radikalen Reichsbürgern, creepy CryptoBros, Flat-Earthern und braunen Schwurblern frei zu halten?
Interviews, Fragebögen, "Probezeiten"?

Ich spiele online hauptsächlich Masks. Wenn du da eine Person in der Runde hast, die cis-hetero ist, war wohl gerade Sonntag. Hindert natürlich nicht daran, dass da Arschlöcher bei sind. (Cue song.) Aber braune Schwurbler eher unwahrscheinlich.

Für noch strengere Filterung empfehle ich Dream Askew, "Barbie, wir haben ein Traumhaus gekauft", Viva La Queer Bar. Schau einfach, was @curiouscat@pnpde.social im Angebot hat.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Ludovico am 14.11.2024 | 20:27
Profil anschauen (suche meist per Facebook), dann Kontaktaufnahme per Chat und dann Telefonat oder persönliches Treffen.
Die verbale Unterhaltung ist auf alle Fälle wichtig.
Inhaltlich wird dabei die Kampagne vorgestellt, Leitstil, Erwartungen und auch nach den bisherigen Erfahrungen gefragt... An sich ist es nachher ein einfaches Gespräch.

Dann kriege ich normalerweise schon einen ausreichenden Eindruck von der Person und diese von mir.

An sich alles wie eh und je bei mir. Ist doch ziemlicher Standard, oder?

Oder wie macht ihr das, dass euch Leute in die Gruppen geraten, die nicht reinpassen?

Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Weltengeist am 14.11.2024 | 20:35
Spannende Frage. Ich persönlich finde die Weltanschauungen meiner Mitspieler nachrangig (nicht egal!).
Viel wichtiger ist mir, dass sie ein Mindestmaß an Frustrationstoleranz, Freundlichkeit und Zuverlässigkeit aufweisen.

This. In meinen aktuellen Gruppen wird nicht gefragt, ob auch alle brav die gleiche Partei wählen, die gleiche Zeitung lesen oder die gleichen Ernährungsgewohnheiten haben. Wir haben durchaus unterschiedliche Meinungen, aber wir können Unterschiede aushalten und diskutieren, ohne uns deswegen anzugiften. Was aber vermutlich nur geht, wenn besagte Meinungen nicht zu extrem ausfallen.

Bei uns ist daher das Hauptkriterium eine Art allgemeiner Sozialverträglichkeit (aka "stimmt die Chemie?"). Und die testen wir traditionell dreistufig:
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Feuersänger am 14.11.2024 | 21:21
Der "Vorteil" von Leuten mit sehr starken Meinung zur Unterwanderung der Menschheit durch Reptiloiden o.ä. ist ja, dass sie andere gern an diesem Wissen teilhaben lassen wollen

Erstens dieses. Da muss man meistens nicht lange forschen.
Wobei ich jetzt nur sehr selten Erfahrungen mit Verschwörungsschwurblern und Wahnwichteln im direkten RPG-Umfeld machen musste. Meine Theorie dazu ist, dass gerade die Beschäftigung mit solchen phantastischen Inhalten die Kompetenz verbessert, Phantasie und Realität auseinanderzuhalten.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Gondalf am 14.11.2024 | 21:33
creepy CryptoBros

Was soll das sein?  ~;D

Der "Vorteil" von Leuten mit sehr starken Meinung zur Unterwanderung der Menschheit durch Reptiloiden o.ä. ist ja, dass sie andere gern an diesem Wissen teilhaben lassen wollen,

😂😂😂 Ja, das stimmt, umso verrückter und seltsamer, umso mehr wird davon erzählt.
Klingt aber schon, wie ein Comedy Serie, wenn Du Deinen Decker in Position bringst und der Straßensamurai fragt, hey, hast Du mal darüber nachgedacht, dass die Erde flach ist? 😂😂🥳




Mir ist ein Typ unter gekommen, der auf gefakte rechte Memes reinfiel -> Kinder und Kinderinnen
Der hat auf den Deckel bekommen aber weiter gabs noch keine Konsequenzen aber ich habs nicht vergessen.

Viel vermeide ich aber schon, indem ich in meinen Rundenaushängen gender ;)

Okaaay, also wer gendern nicht gut findet, der ist automatisch rechts?
Mir ist das ganze Thema Gendern völlig gleichgültig, aber Menschen so abzustempeln klingt… seltsam..
Da gab es keine Konsequenzen? Weil er „auf das böse Meme reingefallen ist“, na da hat er ja Glück gehabt, nicht dass er noch völlig eigene Gedanken zu dem Thema entwickelt.

Also sorry, wenn Du pro Gendern bist ist doch super, aber ich bin da halt eher…tolerant, andere Leute andere Meinung, kommt vor.


Achso, ich glaube, dass es im RPG Bereich vermutlich nicht so viele Rechtsextreme, Reichsbürger und Reptoloiden Fanatiks gibt. Warum, kann ich nicht sagen.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: gunware am 14.11.2024 | 21:36
Meine Theorie dazu ist, dass gerade die Beschäftigung mit solchen phantastischen Inhalten die Kompetenz verbessert, Phantasie und Realität auseinanderzuhalten.
Das klingt für mich plausibel.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Megavolt am 14.11.2024 | 21:47
Ich denke, dass eine angemessene Sozialkompetenz ausreicht, um ausreichend früh zu erkennen, dass man irgendwelche Leute nicht in seinem Wohnzimmer braucht. Die fliegen einem ja auch nicht zufällig zu, sondern man spricht sie doch irgendwie an. Da sucht man sich doch niemanden raus, den man für gestört hält.

Und die Unterwanderung der Menschheit durch Reptiloiden als eine irre Idee hinzustellen, ist haargenau das, was so ein Reptiloid tun würde.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Tele am 14.11.2024 | 22:53
Ich spiele nur noch mit Freunden, die ich lange kenne, denn über irgendwelche "Spielbörsen" habe ich einen Blumenstrauß an für mich anstrengende Menschen getroffen.

- Gesinnungspolizisten
- Alkoholiker
- Schwer paranoide
- RPG-Prediger, die mir erklären, dass alle Verlage böse sind und nur ihre Art zu spielen, Spaß macht
- Antifa und Antikapitalisten, für die jeder, der anderer Meinung ist, sofort eine Art Klassenfeind ist. Wenn ich mich für meine Familienkutsche und meine teure Uhr rechtfertigen muss, stimmt was nicht.

Ich finde also das Finden von neuen Mitspielern so schwer, dass ich es komplett unterlassen.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Torsten (Donnerhaus) am 14.11.2024 | 23:41
Ich würde mit niemandem mehr als einen One-Shot spielen, den ich nicht vorher rudimentär kennengelernt habe. Da merkt man dann recht schnell, ob es klickt oder nicht. Zumindest mit einer Trefferquote von ca. 90%.

Die schlimmsten Psychopathen erkennt man aber eh nicht auf Anhieb. Oft auf Monate nicht. Mitunter dauert es Jahre, bis die sich entlarven. Dagegen ist dann kein Kraut gewachsen.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: unicum am 15.11.2024 | 00:38
Wie vermeidet ihr es eigentlich heutzutage bei der Rekrutierung neuer Spieler/innen euren Spieltisch von radikalen Reichsbürgern, creepy CryptoBros, Flat-Earthern und braunen Schwurblern frei zu halten?
Interviews, Fragebögen, "Probezeiten"?

Für mich fehlt da auch noch die andere Seite der Weltverbesserer. Ist jezt (leider) nicht so das die Itioten alle nur auf der rechten Seite des plotisches Spektrumes sitzen - die gibts auch links und in der Mitte.

Das gesagt: Mit den leuten reden. Ein Probespiel anbieten. Ich hab das grpße Glück das hier einmal im Monat offene Rollenspieltage stattfinden - zugestanden ist da auch oft genug der Kaffeesatz unseres rollenspielvereines anwesend (will sagen all die Leute die aus ... Gründen ... keine Runde finden) aber ... den kenn ich ja schon ;)

Aber ich hab tatsächlich auch über das Internett (Mitspielzentrale oder sowas,.. keine Ahnung schon jahre her) eine Mitspielerin und einen Mitspieler angeworben - war menschlich gesehen nicht koplett abwegig ausser das lezterer dann so oft gefehlt hat das ich ihn rausgeworfen habe. (hast du noch intresse? - ja - die näcshten Termine genannt - unentschuldigt gefehlt - etc pp ihr kennt das ja auch, wenn nicht persönlich dann hier durchs lesen). Die Mitspielerin blieb solange dabei bis sie ihre Doktorarbeit abgeschlossen hatte und weggezogen ist.

Eigentlich habe ich einen großen Fundus an Mitspielern es ist also in der Regel kein großes Problem. Mitspieler zu finden.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Alexandro am 15.11.2024 | 00:49
Wie vermeidet ihr es eigentlich heutzutage bei der Rekrutierung neuer Spieler/innen euren Spieltisch von radikalen Reichsbürgern, creepy CryptoBros, Flat-Earthern und braunen Schwurblern frei zu halten?
Interviews, Fragebögen, "Probezeiten"?

Transparenz.
Ich schreibe klar in meine Rundenausschreibungen "keine Nazis, AfD-Wähler oder sonstigen Demokratiefeinde"... in der Regel ist das ausreichend, um Leute fernzuhalten, welche wir nicht in unserer Gruppe haben wollen (wenn sich jemand durch diese Voraussetzung beleidigt fühlt und deswegen nicht an der Runde teilnimmt... dann hat dieser Hinweis seinen Zweck erfüllt).

Natürlich könnte sich ein Hardcore-Nazi/Misogyne/Transphobe verstellen und sich auf diese Weise Zugang zur Gruppe erschleichen (ist bisher noch nicht vorgekommen,  aber möglich wäre es), und solange er seine Ansichten hinter dem Berg hält, gibt es kein Problem (aber wie gesagt sind diese Typen meist sehr schlecht darin, keine Diskussion vom Zaum zu brechen).

Ansonsten gilt: wer uns auf den Sack geht, der fliegt (ggflls nach Verwarnung) aus der Runde. Eine "Probezeit" haben wir nicht, bzw alles ist Probezeit: wenn jemand sich 5 Jahre vorbildlich benommen hat und dann plötzlich (weil in deren Leben plötzlich irgendetwas quer gelaufen ist), die Runde zum Ausleben einer soziopathischen Ader nutzt, dann kann diese Person trotzdem immer noch aus der Runde entfernt werden. Seniority ist kein Ersatz für Sozialkompetenz.

Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Quaint am 15.11.2024 | 04:03
Naja, ist schwierig. Ich versuche die Runden und den Stil schon in der Ausschreibung rüberzubringen. Und bevor irgendwas gemeinsam gespielt wird geht es erstmal in eine Art Vorgespräch. Und so bissle was an Leuten kann man da schon aussortieren. Aber sehr oft ist es auch so, dass es eben keine Früherkennung gibt, sondern so im Laufe der ersten paar Spielsitzungen klar wird ob es passt, welche Seltsamkeiten gegebenenfalls vorhanden sind und ob man damit irgendwie umgehen kann oder ob man besser getrennte Wege geht. Teilweise erlebt man aber auch noch nach Jahren Überraschungen und findet Dinge heraus...
Aber ich versuche auch zumindest ein bissle offen zu sein und auch Kontakt mit Leuten zu haben, die gewisse Dinge anders sehen als ich. Aber zumindest in meinem Umfeld sind extreme Positionen nicht so sehr vertreten. Oder zumindest lassen die Leute die Positionen nicht so heraushängen.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Femenmeister am 4.01.2025 | 09:05
Hmm. Das kommt auf den Härtegrad des Problemfalls an. Grundsätzlich bin ich zu einem gewissen Grad bereit, Ansichten zu tolerieren, die sich auf der gänzlich anderen Seite meines weltanschaulichen Spektrums befinden - so lange sie nicht ausgesprochen werden und somit den Frieden am Tisch stören.  Dass man andere Meinungen zu den Dingen auf der Welt hat, ist ja klar und auch wünschenswert. Nur wenn es das Hobby stört, wird es zum Problem.

Selbstverständlich gibt es da Grenzen. Wenn ich von jemanden weiß, dass er nachts wohlwollend von Björn Höcke träumt oder das Butscha-Massaker verteidigt, weil der arme Putin sich ja so von der Nato bedroht fühlte - dann möchte ich diese Person nicht von meinem Spielleiterschirm aus sehen.

Da ich meistens meine Spielerinnen und Spieler aus dem Bekannten- oder Kollegenkreis rekrutiere, hatte ich dieses Problem in dieser Form allerdings auch noch nicht wirklich. Bei Personen, die man vorher nicht kannte, ist es wahrscheinlich nicht immer einfach, dies im Vorfeld zu erkennen.
Ich stelle aber meistens auch bei neuen Gruppen im Vorfeld klar, dass ich stark politisch gefärbte Äußerungen - egal, welcher Färbung - bei den Sessions nicht hören möchte. Und das wurde bisher eigentlich auch immer akzeptiert und durchgehalten.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Prisma am 4.01.2025 | 09:42
Ich halte einen unverbindlichen One-Shot - an einem neutralen Ort oder zumindest nicht in den eigenen vier Wänden - für einen guten ersten Kontakt. Da erfährt man schon einiges über die teilnehmenden Personen. Den intriganten Psychopathen wird man da wahrscheinlich noch nicht entlarven, aber man kann sich so ein brauchbares erstes Urteil bilden. Im Zweifel kann man jederzeit abbrechen und gehen.


Ich würde mit niemandem mehr als einen One-Shot spielen, den ich nicht vorher rudimentär kennengelernt habe. Da merkt man dann recht schnell, ob es klickt oder nicht. Zumindest mit einer Trefferquote von ca. 90%.
(Nicht nur eine Frage an Torsten.) Wie machst du das auf Cons? In der Regel lernt man die Mitspieler, oder zumindest den SL erst während der Runde kennen. Suchst du dann den SL vorher auf und redest mit ihm/ihr?
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Ainor am 4.01.2025 | 10:18
... Flat-Earthern ...

Jetzt im Ernst? Flat-Earther in Rollenspielgruppen sind ein wiederkehrendes Problem?
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Ludovico am 4.01.2025 | 10:26
Ich dachte auch, dass Hohlweltler eher auftauchen.  ~;D
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Sphinx am 4.01.2025 | 10:40
Für mich ist klar das ich mit jeder neuen Runde, wenn ich die Spieler nicht kenne, erst mal ein Fewshot spielen würde.
1. Um herauszufinden ob die Spielstile zueinander passen. Sowohl die Spieler untereinander als auch ob der DM Stiel den Spielern gefällt.
2. Schauen wie sie generell sozial interagieren und reagieren.
 Regeldiskussionen
 Edgelord Charaktere (lone wolf, böser charakter,...)
 Bereit sich einzubringen in das Setting (In dem Setting sind Zwerge SUUUUUPER selten), aber dann als Spieler unbedingt einen Zwerg spielen wollen.
 Quasseltanten, Smartphone nebenherspieler,.... Das über den akzeptablen Rahmen hinausgeht.

Warum ein Fewshot? Man hat etwas mehr eindrücke als wenn es nur ein Oneshot ist (da schaffen es sich viele noch zusammen zu reißen). Ich hab oft erlebt das bei einem Oneshot mit neuen Spielern schnell das "wie geht es jetzt weiter" Gefühl kommt.
Es ist einfach leichter nach ein paar Runden zu sagen: "Hat Spaß gemacht ich hoffe man sieht sich mal wieder". Also ohne schlechtes gewissen aussteigen zu können. Bzw. dann die "guten" Spieler für die längerfristige Runde einzuladen.

Der schnellste Weg ist aber natürlich zu flüchten sobald ein Spieler diesen Satz benutzt: "Mein Charakter ist halt so".
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: General Kong am 4.01.2025 | 10:47
Erstens dieses. Da muss man meistens nicht lange forschen.
Wobei ich jetzt nur sehr selten Erfahrungen mit Verschwörungsschwurblern und Wahnwichteln im direkten RPG-Umfeld machen musste. Meine Theorie dazu ist, dass gerade die Beschäftigung mit solchen phantastischen Inhalten die Kompetenz verbessert, Phantasie und Realität auseinanderzuhalten.


DaSsssss denkSssssst auch nur DUUUUU .... (Ssssssss!)

UnSssssser Plan geht Sssssehr gut auf! (Ssssssss!)


General Ssssssong (Ssssssss!)

(WisSSssssso gibt eSsssss nicht mehr Wörter mit Ssssss? SsssssscheißSsssserdSssssprachen [Ssssssss!])
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: manbehind am 4.01.2025 | 11:00
Ich dachte auch, dass Hohlweltler eher auftauchen.  ~;D
Ich dachte, die sind zwischenzeitlich alle ausgestorben ^^
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Ainor am 4.01.2025 | 11:09
Ich dachte auch, dass Hohlweltler eher auftauchen.  ~;D

Hohlweltler? Du meinst Hollow Earth Expedition Spieler?  :)
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Boba Fett am 4.01.2025 | 11:12
Denjenigen, mit dem ich am "kürzesten" zusammenspiele, spiele ich auch seit "ein paar Jahre vor Corona" zusammen.
Derjenige, der bei uns am "kürzesten" in meiner festen Freitags-Runde mitspielt, spielt seit 2008 mit.
Die anderen Mitspielerinnen und Mitspieler kenne ich aus "Ende der 1980er" und solange spielen wir auch (teilweise mit Unterbrechungen) Rollenspiel zusammen.
Insofern fehlt es mir an Erfahrung.

Ansonsten würde ich es so machen, wie sonst überall auch: Miteinander reden, wenn es nicht passt, passt es nicht.

Genau das.

Ansonsten gilt:
Ansonsten gilt: wer uns auf den Sack geht, der fliegt (ggflls nach Verwarnung) aus der Runde.

Naja, ich würde eher "muss leider gehen" (oder ich gehe selbst) schreiben, aber es läuft ja aufs selbe hinaus.
Insgesamt habe ich mich von 2 SpielerInnen in den letzten 10-15 Jahren getrennt, eine davon nach der ersten Sitzung.
Da passte die Chemie nicht.

Allerdings schreibe ich das auch mit gesetztem Alter, vor 30 Jahren war das Rollenspielerlebnis weitaus dramatischer,
wie alle durch Hormone und "emotional unausgereift sein" weit aus sozial inkompetenter und deswegen die
Rundenzusammenstellungen schnell-lebiger.

Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Gondalf am 4.01.2025 | 22:46
Jetzt im Ernst? Flat-Earther in Rollenspielgruppen sind ein wiederkehrendes Problem?

😂😂
Ich Krieg mich nicht ein…
Freunde, alle die die Welt für eine Scheibe halten, die heben bitte mal die Hand..
Oh… wieder so viele… ja..voll blöd Leute, ich muss los… 🤣🤣
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Ludovico am 4.01.2025 | 23:29
Hohlweltler? Du meinst Hollow Earth Expedition Spieler?  :)

 :d
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Runenstahl am 4.01.2025 | 23:33
Interessant. Ich selbst spiele immer mal wieder mit wildfremden Leuten zusammen. Die allermeisten davon sind zumindest "brauchbare" Spieler. Es sind aber auch immer mal Leute dabei bei denen ich mich echt freue das ich mich blindlings auf sie eingelassen. Natürlich gibt es auch mal den/die ein oder andere die nicht passen. Aber oftmals merken die selbst das es nicht zur Runde passt und gehen freiwillig (oder bleiben einfach wortlos weg). Nur in seltenen Ausnahmefälle musste ich aktiv Leute rauswerfen. Was öfter vorkommt ist das ich Leute aus meinem Bekanntenkreis nicht mehr mitspielen lasse (obwohl die gerne wollen) weil ich weiß das ihr Spielstil nicht in die Gruppe (oder zu mir) paßt.

Grundsätzlich unterstütze ich auch die Ansicht das mir deren Ansichten relativ egal sind sofern es nicht zu extrem ist. Wenn jemand tatsächlich glaubt das die Erde flach ist oder von einem Gott erschaffen wurde dann sind das halt seine oder ihre Ansichten. Ich denke mir meinen Teil dazu aber sofern die Person nicht versucht mich von ihrer "Wahrheit" zu überzeugen ist es mir letztlich recht schnuppe.
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Ainor am 5.01.2025 | 10:48
Freunde, alle die die Welt für eine Scheibe halten, die heben bitte mal die Hand..
Oh… wieder so viele… ja..voll blöd Leute, ich muss los… 🤣🤣

Also wer behauptet die Welt sei eine Kugel darf nicht mitspielen, zumindest nicht hier:
https://www.kickstarter.com/projects/modiphius/terry-pratchetts-discworld-rpg (https://www.kickstarter.com/projects/modiphius/terry-pratchetts-discworld-rpg)
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Gondalf am 6.01.2025 | 20:02
Also wer behauptet die Welt sei eine Kugel darf nicht mitspielen, zumindest nicht hier:
https://www.kickstarter.com/projects/modiphius/terry-pratchetts-discworld-rpg (https://www.kickstarter.com/projects/modiphius/terry-pratchetts-discworld-rpg)

Ja, das stimmt, da einfach mal sagen, dass Du schon immer das mit Danerys und Drachen spielen wolltest..😂🥳

Da weiß man, dass Du klar zur Gruppe passt. 😬😱😬😂😂
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Weltengeist am 6.01.2025 | 20:07
Ja, das stimmt, da einfach mal sagen, dass Du schon immer das mit Danerys und Drachen spielen wolltest..😂🥳

Hey, eine sexy Drachenlady kommt gleich im allerersten Scheibenweltroman überhaupt vor, also bitte, ja? ~;D
Titel: Re: Rekrutierung: Früherkennung von "Problemfällen"??
Beitrag von: Gondalf am 6.01.2025 | 20:11
Hey, eine sexy Drachenlady kommt gleich im allerersten Scheibenweltroman überhaupt vor, also bitte, ja? ~;D

Uff, irgendwie ist es gar nicht so einfach zum Problemfall zu werden…🤷🏻‍♂️🙄

😂🤣