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Pen & Paper - Spielsysteme => Cthulhu RPGs => Thema gestartet von: Waldviech am 23.01.2025 | 23:11
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Manchmal bringen einen ahnungslose Bemerkungen auf Ideen - wie jüngst, als eine Kollegin von mir meinte "Carcosa" klänge irgendwie nach Urlaubsinsel. Ein Glas Sherry und eine Folge "Hercule Poirot" später dachte sich das Waldviech nämlich, dass genau das eventuell gar kein so übler Gedanke für Pulp Cthulhu wäre!
Wir schreiben das Jahr 1934. Am europäischen Festland hat unlängst der Faschismus seine hässlichen Häupter erhoben. Doch noch gibt es Menschen, die das nicht zu kümmern scheint. Die gut betuchten Touristen zum Beispiel, die in den luxuriösen Hotels der kleinen Mittelmeerinsel Carcosa residieren. Diese flanieren durch die engen Gässchen der kleinen Inselstädte, besichtigen uralte Sehenswürdigkeiten, genießen an den Stränden und Steilküsten Sonne und Meer, wandern über die pitoresken Hügel oder verzocken ihr Vermögen im berüchtigten Casino Giallo.
Carcosa ist die östlichste Insel der Balearen, liegt fast auf halber Strecke zwischen Menorca und Sardinien und ist, anders als der Rest der Balearen, stark italienisch geprägt und zur Zeit auch ein italienisches Protektorat.
Hinter den Kulissen des pitoresken Ferienparadieses lauern, wie könnte es anders sein, natürlich finstere Abgründe. Die Insel war in den letzten Jahrhunderten immer wieder Spielball diverser Großmächte und hat eine überaus blutige Geschichte. Auch heute tummeln sich, verborgen unter den Reisenden, Agenten aller Herren Länder auf Carcosa und gehen ihren dunklen Geschäften nach. Hinzu kommen selbstverständlich noch Schmuggler, Mafiosi und der eine oder andere gewiefte Hochglanzverbrecher. Und dann wären da noch die auf Carcosa mit erschreckender Häufigkeit auftretenden (und mit ebenso erschreckender Häufigkeit von der Allgemeinheit ignorierten) okkulten Phänomene, die sich in den Gewässern um die Insel herum, in verborgenen Höhlen und antiken Ruinen abspielen....
(https://i.ibb.co/0GtvCT4/Carcosa-Zwo.jpg) (https://ibb.co/DRpT9hc)
(https://images.nightcafe.studio/jobs/UxRbyZw9weTyMIeZSNal/UxRbyZw9weTyMIeZSNal--4--of3k8_2x-clty-upscale-96ub6.jpg?tr=w-1600,c-at_max)
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Schöne Idee! :d
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Dankedanke! :)
Eine Idee, die sich zu "Carcosa als Urlaubsinsel" so langsam herauskristallisiert, ist im Übrigen folgende:
Die "Insel Carcosa" ist tatsächlich nicht völlig real, sondern zum Teil eine nah an den Traumlanden liegender "Schatten" des "echten" Carcosa auf den Hyaden. Daher "spiegeln" sich auf der Insel gewisse Komponenten des Traumlandes und des außerirdischen Carcosa. Das führt natürlich zu diversen, sagen wir mal "Merkwürdigkeiten":
- die Dimensionen der Insel sind nicht völlig greifbar. Carcosa ist scheinbar in etwa so groß wie Menorca, die tatsächlichen Entfernungen mäandern aber etwas hin und her.
- besonders empfängliche Menschen, wie etwa Poeten und Künstler, erleben Aufenthalte auf Carcosa oft als verschwommen und traumartig.
- die Insel ist oberflächlich sehr friedlich, scheint aber Intrigen, Verbrechen und geradezu "gothisch" anmutende Familienquerelen magisch anzuziehen.
- weite Teile der einheimischen Bevölkerung stammen von Spaniern und Italienern ab, es gibt jedoch Reste einer "talayotischen" Urbevölkerung, die bei oberflächlicher Betrachtung "normal mediterran" wirkt, die aber umso fremdartiger erscheint, je näher man sich mit ihr befasst. Das liegt daran, dass diese "Urbevölkerung" eigentlich aus Schatten der originalen, außerirdischen Carcosier besteht, die ihrer originalen, außerirdischen Kultur nachgehen, die auf der "Mittelmeerinsel Carcosa" lediglich durch ein dünnes Venier als "mediterran" getarnt ist. (Den "Carcosiern" selbst ist dies übrigens gar nicht richtig bewusst)
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Sehr interessant. Ich würde es zwar wahrscheinlich zumindest 15 oder 20 Jahre später spielen wollen, aber bin von der Idee fasziniert.
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Das Ganze Anfang der 1950er anzusiedeln, hätte auch was! Ist ja auch noch "Agatha-Christie-Epoche" 😀
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Klasse Idee, danke fürs Teilen!
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Ich finde ganz besonders Deine Illustrationen super, sehr stimmungsvoll besonders das Werbeplakat, inklusive der Typografie.