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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Zed am 9.03.2025 | 14:02
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In den Frühzeiten des Rollenspiels waren sie nach meiner Wahrnehmung häufiger, die absolutistischen Spielleitungen: L’Jeu, c’est moi.
Würfelergebnisse, Spielregeln, Gruppenentscheidungen: Was der Spielleitung missfällt, das ändert sie ab.
Was sind Eure einprägsamsten Erfahrungen unter absolutistischen Spielleitungen?
Habt Ihr auch den Eindruck, dass diese SLs weniger üblich sind als früher?
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In den Frühzeiten des Rollenspiels waren sie nach meiner Wahrnehmung häufiger, die absolutistischen Spielleitungen: L’Jeu, c’est moi.
Ja, damit ("Le jeu, c'est moi") bin ich damals auch sozialisiert worden - DSA 3 hat das schon ziemlich nahegelegt.
Damals gab es auch ein paar eher unangenehme Fälle von Machtmissbrauch durch SL, was aber immer dieselben Leute waren, die auch als Spieler sowas gemacht haben ("ich habe meine Figur zwischendurch um drei Stufen gesteigert - meine Schwester hat für mich ein Abenteuer gespielleitert und mir die Abenteuerpunkte so gegeben"). Schlechter Charakter, Unreife, etc.
Habt Ihr auch den Eindruck, dass diese SLs weniger üblich sind als früher?
Ja.
Aber: Denke, das liegt am Alter. Wir sind alle alt und "vernünftig" geworden. Und die meisten von uns haben irgendwann ein bisschen Sozialkompetenz gelernt.
Will sagen: Ich denke explizit nicht, dass das an geändertem Klima im Rollenspiel allgemein liegt oder an besseren Regeln heutzutage. Bin ziemlich sicher (habe aber keine Beweise dafür), dass pubertäres Rollenspiel immer noch sehr ähnlich ist, wie damals.
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Habt Ihr auch den Eindruck, dass diese SLs weniger üblich sind als früher?
Was felixs sagt. Ich habe den Eindruck, dass diese Sorte Spielleiter eigentlich immer männlich und zwischen 16 und Mitte 20 war. Naja, und mit Spielleitern in der Altersklasse ergibt es sich bei mir inzwischen nicht mehr so oft ;)
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Hat das damalige DSA diesen Spielleitungsstil befördert?
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Hat das damalige DSA diesen Spielleitungsstil befördert?
Was - wegen "Meister" und so? Also in meiner Erfahrung nicht mehr als andere klassische Regelwerke. Ich habe übergriffige Spielleiter bei ganz verschiedenen Systemen erlebt. Wenn jemand Machtfantasien ausleben will, kann er das ja mit nahezu jedem Regelwerk tun.
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DSA war halt damals verbreiteter. Das gabs bei uns im Spielwarenladen und dazu eine Aufsteller voller Abenteuer.
Um an AD&D zu kommen musste ich in eine kleine Kaschemme voller Tabletop Spieler rein und mich trauen an "den Großen" (ich war da so 13 glaub ich und eher nicht so selbstbewusst) mit den Figuren am Tisch vorbei zu kommen.
Ich glaube daher taucht diese machtfantasien SL öfter im Kontext zu DSA auf.
Ich hatte später auch Leute in drr Schule die in der Schulbib DSA gespielt haben und mir der Typ stolz erzählt hat das er ein Abenteuer für seinen SL geschrieben hat wo er eine super Axt für seinen Charakter findet. :gaga:
Wenn so Leute dann mal SL sind, dann gut Nacht.
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Ich hatte mal einen SL bei Shadowrun, der nietete bei fast jedem Run erst mal die komplette Gruppe um bis auf seinen besten Kumpel. Dann kam seine ehemalige Gruppe in Form von NPCs, regelte den Endkampf zusammen mit dem Kumpel und lies uns dann gönnerhaft den Cred-Stick mit der Belohnung da. Gern mit einer Bemerkung wie: "Strengt euch mal an, dann könnt ihr auch mit den Profis mithalten".
Einmal hat er meine Figur so ziemlich ohne Anlass durch die geschlossene Wohnung niedergeschossen. "War ne Rache für nen früheren Run", wobei ich der einzige war, der seine Bude durch eine örtliche Gang bewachen lassen hat. Es gab auch keinen Hinweis, dass wir verfolgt würden. Und meine Figur hatte sich auch nicht auffällig verhalten.
Einmal hat dem SL mein Van nicht gefallen, den ich mir fertiggemacht hatte. Der war getarnt als Kammerjäger-Mobil, nur dass man die ganzen Außenhaut bei bedarf absprengen konnt (den ganzen Chamäleonkrams gab es da noch nicht). Beim nächsten Run hat ein Gegner mit ner Art Taser auf das Auto gefeuert und die ganze Elektronik stillgelegt. Mein Rigger konnte noch nicht einmal mehr aussteigen.
Noch weitere Beispiele?
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Ich staune ja, dass ihr bei dem Spielleiter scheinbar länger gespielt habt... ;D
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kenn das nur von einer lokalen kleinen Con in meiner Gegend die zu der Zeit eigentlich nur eine DSA 4.1 Con war
der SL meinte das die Werte ja so überhaubt nicht realistisch sind und erhöhte schadenswerte irgendwie "zufällig" und Werte allgemein. Als Beispiel lies er uns dann (relativ frische Helden) gegen einen Troll kämpfen der natürlich dann einen Baumstamm schwang und mit einem Hit einen Krieger killte. Flucht war irgendwie nicht mehr möglich weil... weis gar nicht mehr und mein Ignifaxius mit max schaden brachte eigentlich auch nix
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Bis jetzt habe ich eigentlich nie etwas Fieses von Seiten der Spielleitung erlebt.
Wir hatten mal einen Meister, den wir im Verdacht hatten die Würfel zu drehen. Bei stark verletzten Charakteren haben dann plötzlich die Gegner nicht mehr getroffen. Es hat uns dann gestört, dass wir nicht gestorben sind. Richtig fies war das aber nicht ;)
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Oh, heisses Thema.
SL, die immer der Meinung waren, dass ihr Kopfkino die bessere Story ist, die man auf Biegen und Brechen auch durchsetzen muss, hatte ich mehrfach.
Dazu nen SL, der jede Regel zuungunsten der Spieler auslegte und dabei die Regeln nicht einmal verstanden hat.
Oder nen SL, der oft railroadete und der Meinung war, dass wenn man das offen erklärt, damit auch der Spielspaß nicht flöten geht.
"Das muss jetzt so, damit die Story richtig weitergeht und ihr die Helden sein könnt."
Auf Anekdoten verzichte ich mal. Da könnte ich ganze Netflixserien draus machen.
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Ja, in den DSA3 Regelwerken und vor allem Abenteuern standen ein paar seltsame Dinge. Subjektiv kamen sie mir in Midgard häufiger vor. Man konnte es aber auch schon damals bekloppt finden so zu leiten oder zu spielen.
Das Krasseste was ich erlebte habe, war eine SL (DSA3 tatsächlich), die nach einer Probe, die schon sehr erschwert war, aber trotzdem geschafft wurde, gesagt: "Nein, das klappt nicht." In der Situation war es wie ein Schlag ins Gesicht. Da wurde ein Problem hingesetzt von der SL natürlich. Man tüftelt mit den Möglichkeiten, die man hat eine Plan zu recht wie man dieses Problem mit einer ordentlichen Portion Glück angehen kann. Die entscheidende Probe zum Erfolg wird massiv, wenn auch nicht ganz unpassend, erschwert, sie gelingt trotzdem. Alle waren glücklich. Und die SL sagt: Ne.
Misserfolg alles umsonst, weil man dieses Problem ja eigentlich hätte gar nicht lösen sollen... :o
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Natürlich hat auch bei meinen SLs nicht immer alles geklappt, gelegentlich gab es unterschiedliche Sichtweisen auf Spielsituationen, aber was fieses hab ich in den 35 Jahren Rollenspiel tatsächlich noch nicht erlebt. Irgendwie fühl ich mich mit meinen Gruppen immer im Paradies, wenn ich sowas hier lese...
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Bin ziemlich sicher (habe aber keine Beweise dafür), dass pubertäres Rollenspiel immer noch sehr ähnlich ist, wie damals.
Ja. Die diversen Rollenspiel-Subreddits sind voll davon, zumindest die englischsprachigen, die ich kenne.
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Was felixs sagt. Ich habe den Eindruck, dass diese Sorte Spielleiter eigentlich immer männlich und zwischen 16 und Mitte 20 war. Naja, und mit Spielleitern in der Altersklasse ergibt es sich bei mir inzwischen nicht mehr so oft ;)
Das ist auch mein Verdacht aber mein jüngster SL dürfte ebenfalls schon um die 30 sein, die anderen SL sind Mitte 40. Die jüngeren Mitglieder meiner Gruppen (Anfang-Mitte 20) sind allesamt Spieler.
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@Weltengeist : Letzten Endes hast du recht. Aber es war eine Gruppe mit vielen Freundschaften untereinander. Und eine wichtige Person aus dem Geflecht war quasi sein Kindergartenfreund. Da haben wir die Mucken von diesem SL einfach mitgetragen. Und das Spiel untereinander war immer geil.
Und ab und zu wechselte die Spielleitung auch. Dann war das Problem viel kleiner.
Aber ich war damals auch ein "Aushalter". Heute würde mir das nicht mehr passieren.
Deswegen stehe ich inzwischen auf regelmäßige Feedbacks nach Spielrunden.
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Hat das damalige DSA diesen Spielleitungsstil befördert?
Wie schon von anderen ausgeführt: Ich würde auch meinen, dass das eher nicht so ist. DSA 3 hat dem "Meister" zwar bewusst viele Rechte eingeräumt (und ihm die Pflicht mitgegeben, Regisseur/Autor/Vermittler zu sein). Aber da stand, soweit ich mich erinnere, immer mit dabei, dass natürlich verantwortungsbewusst mit dieser "Macht" umgegangen werden soll. Der Spielleiter sollte quasi ein benevolenter Diktator sein. (Finde ich grundsätzlich OK; würde es nicht DSA ankreiden, dass manche Leute halt Idioten sind).
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Wenn ich so zurückdenke: es gab schon eine Reihe von Situationen, in denen der SL uns Spieler einigermaßen hart auf Schienen gesetzt hat, sowie umgekehrt auch ein paar Fälle, wo uns der SL längere Zeit ziellos rumsuchen ließ, aber an bewussten "Machtmissbrauch" erinnere ich mich nicht. Und in einer Gruppe (Shadowrun) war es schon so, dass der Bestandsteil (ein Freund und ich kamen neu dazu) verdächtig gute Ausrüstung hatte, aber darüber hinaus wurden wir eigentlich recht freundlich aufgenommen. Insgesamt war's wohl eher so, dass wir alle erstmal eine Weile lernen mussten, wie man das am besten macht, dieses Rollenspielen.
Und ehrlich gesagt war's auch damals schon so, dass SL nicht unbedingt der beliebteste Posten war, und der Großteil der Leute lieber nur gespielt hat. Insofern gibt's zwar eine Reihe von Dingen, bei denen ich froh, dass ich die hinter mir gelassen habe, aber keine echten Horrorgeschichten.
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Ich hatte mal einen SL bei Shadowrun, der nietete bei fast jedem Run erst mal die komplette Gruppe um bis auf seinen besten Kumpel.
Kommt mir bekannt vor.
Ich konnte in meiner allerersten Runde um die Dutzend Charaktertode verzeichnen.
Der SL hat regelmäßig (in verschiedenen Systemen) alle ab Grad 7 umgebracht. (Dann wurden ihm die Figuren zu mächtig)
Nur seinen besten Kumpel nicht.
Jeder wusste, dass der schummelt.
Hab es auch mit eigenen Augen gesehen.
Also im SC Sterben habe ich Erfahrung, im Systemhopping auch.
~;D
Edit.
Es gab sogar einen Ordner für gefallene Figuren, so viele waren es.
Mittlerweile hat sich dessen Leit- Stil jedoch geändert. Kaum noch Tote.
Die Abenteuer sind mir trotzdem zu geschient.
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Das Fieseste was ich mal erlebt habe, war, dass durch den SL alle NPCs genau über den Zustand des eigenen Charakters informiert waren. So wußte jeder Gegner dass man nur noch 2 Trefferpunkte hatte und jeder Händler dass man nur noch 10 Goldmünzen hatte. "Wieviel kostet ein Brot?" "Für euch?! 10 Gold!"
Brrrrrr.... :gasmaskerly:
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Ein schmollender SR-Spielleiter hat bei uns mal die Welt "geleert". Er war angepisst von einem Spieler, der die Regeln besser kannte und ein paar Hinweise zu seinen Rulings machte.
Er unterbrach aber nicht die Runde, sondern ventilierte ins Spiel. Auf einmal waren alle NSCs verschwunden. Keine Erklärung, einfach alle weg. Die Gruppe wanderte durch eine völlig leere Geisterwelt.
Er leitete weiter und gab sich betont gleichgültig, völlig egal, was die Gruppe ab dem Punkt unternahm.
Ich weiß nicht mehr genau, wie das dann zu Ende ging. Ich glaube wir Spieler haben das dann nach ner Weile von uns abgebrochen.
Schade eigentlich, der SL hatte mit diesem "Plötzlich alle weg" ungewollt einen an und für sich ziemlich interessanten X-Factor-Plot in SR eingebracht.
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Hat das damalige DSA diesen Spielleitungsstil befördert?
Nein.
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Meine erste und letzte Runde Traveller:
Wir untersuchten eine verlassene Raumstation. Wann immer ich einen Raum, eine Nische o.ä. begutachtete, sagte mir der SL als erstes: "Da is'n Spiegel -- igitt!"
Er kam sich damit wahnwitzig witzig vor und glaubte, er habe einen Running Gag eingeführt. Naja, ich hab' die eine Sitzung ausgesessen und danach nie wieder bei diesem SL gespielt. Da er in meinem Umfeld der einzige Traveller-SL war, kam ich folglich auch nie wieder mit diesem Regelwerk in Berührung.
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DSA hat begünstigende Haltungen und Einstellungen bei SLs aus meiner Sicht absolut gefördert. Da es das dominante Spiel war, ist diese Haltung auch in die Spielpraxis etlicher andere Systeme in meinem Umfeld "reingesuppt".
Jugend und Testosteron sind aber auch, wie bei vielen Problemen, hervorragende Katalysatoren.
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Meine SL hat mal (DSA) unser Ausgeben von Erfahrungspunkten zum Level-Up an kleine ingame-Herausforderungen geknüpft. Wir mussten also z.B. einmal in einer Taverne erst NSC finden, die uns was beibringen konnten, damit wir unsere Fertigkeiten steigern, Talente lernen konnten etc.
Soweit eigentlich cool, allerdings ergabs sich bei mir Folgendes:
Ich (spielt eine weibliche Thorwalter-Kriegerin) sollte gegen einen fiesen, haarigen Thorwaler ("Frauen können ja nix HÖHÖ") in diveren Challenges antreten, wie eine Art Highlander Games (Axtwurf, Baumstammsägen etc.). Leider war das Würfelglück nicht auf meiner Seite und ich verlor gegen ihn. Damit ich dann doch die EP zum Level-UP ausgeben konnte, wurde der Thorwaler dann schmierig-aufdringlich-betrunken und meinte zu mir, dass ich mir sein Hilfe ja auch "anders verdienen" könne.
Wollte ich nicht. Weder meine Kriegerin, noch ich als Mensch. Aber ging in dem Moment nicht anders. Also wurde paraphrasiert, wie ich mit dem schmierigen Typen und ein paar Ziegen(!) am nächsten Tag verkatert in ner Scheune aufwachte...
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Ich hatte gerade einige "Erinnerungen" niedergeschrieben und merkte, dass da doch so einiges zusammenkommt.
Ergo: lieber gelöscht und wieder positiveren Dingen zuwenden :d
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Die schlimmste SL, mit der ich mal zu tun hatte war eine, die auf dem Trip "SL vs. SCs" war: "Du möchtest ein 50m hohes Kliff mit Kletterausrüstung erklimmen? Jeder Klettern-Wurf bringt dich 5m voran. Erster Wurf...geschafft. Zweiter Wurf...geschafft. Dritter Wurf... verpatzt. Du stürzt ab und bist wieder am Fuße des Kliffs. Ach ja, und den Fallschaden für die 15m bekommst du natürlich auch noch!" Und davon gab es eine Menge absurder Erlebnisse in den zwei Jahren, wo wir miteinander gespielt haben.
Heute würde ich nicht mehr in so einer Runde bleiben, damals wusste es einfach nicht besser - war halt meine erste Rollenspielrunde.
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Damit ich dann doch die EP zum Level-UP ausgeben konnte, wurde der Thorwaler dann schmierig-aufdringlich-betrunken und meinte zu mir, dass ich mir sein Hilfe ja auch "anders verdienen" könne.
Wollte ich nicht. Weder meine Kriegerin, noch ich als Mensch. Aber ging in dem Moment nicht anders. Also wurde paraphrasiert, wie ich mit dem schmierigen Typen und ein paar Ziegen(!) am nächsten Tag verkatert in ner Scheune aufwachte...
Das unerwartete Detail mit den Ziegen macht das Ganze irgendwie schon wieder charmant, finde ich. :)
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Ja das hat es dann wieder etwas ins "Lustige" zurückgezogen. Den Rest fand ich überraschend uncool und konnte mich so ansatzweise in Machtlosigkeit hineinfühlen.
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Ja das hat es dann wieder etwas ins "Lustige" zurückgezogen. Den Rest fand ich überraschend uncool und konnte mich so ansatzweise in Machtlosigkeit hineinfühlen.
Das verstehe ich gut. Vor allem, weil es an der Stelle meiner Ansicht auch unsinnig 'meta' ist, als habe der Thorwaler 'gewusst', dass seine Funktion in der Erzählwelt eigentlich die des Fertigkeiten-Auflevel-NSCs ist, und dass es daher um eine Kooperation irgendeiner Art mit ihm kein Drumherum gibt. Das ist natürlich Quatsch. Und außerdem, wenn man sich schon die Zeit genommen hat, den Highlander-Games-Kampf zu inszenieren -- warum den dann an einen Wurf koppeln, nur damit Aufgelevelt werden darf? Selbst im Fall des Misserfolgs könnte man ja schlüssig sagen, dass das dem SC gereicht hat, um ihre Fertigkeiten zu erweitern. Man lernt ja auch aus Fehlschlägen.
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Ein ganzer Haufen von Zeugs ist hier schon genannt worden:
- Spielleiter gegen Spieler
- Spielleiter will seine eigene Story durchdrücken
- Hartes Railroading
- Spielleiter rächt sich im Spiel weil er außerhalb des Spiels angepisst ist
- Völlige Willkür und offensichtliches Würfeldrehen
- Allwissende NSCs haben abwartige Werte, die genau darauf abziehlen, dass die Charaktere einfach an ihnen abperlen
- Würfeln für einfachste alltägliche Dinge
- Invalidieren von Spielerentscheidungen und Erfolgen, sowohl durch ausbremsen einer Aktion im Spiel, als auch durch "Nein, das machst du jetzt nicht. Dein Charakter würde das nicht tun!"
Einer meiner Spielleiter hat damals einen Speedrun durch die obigen Punkte (und noch einige mehr) hingelegt.
Zum Beispiel hat der SL immer verdeckt gewürfelt und seltsamerweise oft wahnsinnige kritische Treffer hingelegt. Im Kampf war dann schon mal gewöhnliches Schwertfutter mit mödermäßigen Werten versehen, damit die Spieler "es nicht zu leicht haben". Jeder Auftraggeber hat uns beschissen und war gleichzeitig der Gruppe dermaßen überlegen, dass er Repressalien nicht zu fürchten brauchte. Jeder Shadowrun-Johnson hatte ein komplettes Dossier mit allen Einzelheiten von jeden Charakter angelegt, das nötigenfalls als Druckmittel gegen die Charaktere dienen konnte. Eine Weile haben wir Starwars D20 gespielt, da kam in jedem Abenteuer ein unbesiegbarer Sith vor, der vom mitlaufenden DMPC dennoch fachgerecht filetiert wurde, nachdem der Rest der Gruppe am Boden lag.
Damals wollte ungern jemand den Spielleiter geben, außer eben diesem Spielleiter. Und da wir unter dem Grundsatz "Ein schlechtes Spiel ist besser als kein Spiel" gespielt haben, hatte der SL jede Menge Gelegenheiten, sich an uns abzuarbeiten. Reden konnte man mit dem SL über das Spiel nicht, da hagelte es sofort Vorwürfe was man alles falsch gemacht habe. Im Großen und Ganzen haben wir es halt auch mit uns machen lassen. Natürlich haben wir immer wieder versucht, die Schienen zu verlassen oder den SL auflaufen zu lassen, mehrmals hatte das den Abbruch der laufenden Kampagne zum Ergebnis. Heutzutage würde ich so eine Runde nach einer Sitzung verlassen, wenn ich es überhaupt solange durchhalten würde.
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Schlechte Spielleiter deren Entscheidungen man nicht nachvollziehen kann hat es immer gegeben (und wir es immer geben). Und ja, es gibt sich auch noch heute. Ich selbst spiele nicht mehr mit denen und wenn doch mal einer meiner SL was versucht dann bin ich inzwischen auch selbstsicher genug um das anzusprechen.
Auch in meinem Umfeld sind es weniger geworden das wird aber vermutlich auch daran liegen das wir alle Älter werden. In einer Gruppe von 15-20 Jährigen mag sich womöglich ein anderes Bild ergeben.
Ich teile Chad's Ansicht das (zumindest das frühe) DSA diesen schlechten Stil stark gefördert hat. Ich erinnere mich an etliche Momente in DSA Abenteuern die Railroading mit dem Holzhammer erzwingen wollten und den Spielleiter direkt angewiesen haben dieser oder jenes zu tun wenn die SC's nicht so wollen wie er.
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Meine allererste Rollenspielrunde wäre beinahe meine letzte gewesen. Das Schwarze Auge. Der aktuelle Spielleiter war neidisch auf meinen Charakter, weil ich beim gemeinsamen Auswürfeln der guten und schlechten Eigenschaften de facto den perfekten Charakter gewürfelt hatte. Fast nur 6er Würfe für die positiven und fast nur 1er und 2er für die negativen Eigenschaften.
Mein Charakter war ein Zwerg. Und eine Sache konnte dieser Zwerg nicht gut: Klettern. Ja, macht nicht viel Sinn. Zwerge, Berge, etc. Egal. Erstes Abenteuer: Irgendwas passiert und ein Gegner flieht, indem er über einen Zaun klettert. Alle schaffen die Probe. Ich nicht. Also deklariert die SL, dass ich da jetzt eben zurückbleibe und weil ich nicht mehr dabei bin, soll ich bitte den Raum verlassen, bis die Gruppe wieder aufeinandertrifft. Also verbrachte ich die ersten 3 Stunden (!) meiner ersten Spielsitzung im Badezimmer und wann immer jemand pinkeln musste, wurde ich kurz ins Treppenhaus umgeparkt. Wehrendessen fraß die Gruppe meine Kartoffelchips.
Das einzig Gute war: Damals waren Rollenspielregeln noch ziemlich kompakt. Also las ich mich in dieser Zeit einmal rauf und runter durch die DSA Basis-Regeln, die Magie-Regeln und die erweiterten Regeln. Danach kannte ich die Regeln besser, als die meisten anderen in der Gruppe und direkt nach diesem Abenteuer kaufte ich mir selbst ein DSA Kaufabenteuer und wurde so lieber direkt selbst "Meister", als so einen Mist nochmal zu erdulden. Das war "Das Grabmal von Brig-Lo". Was für ein Schrott-Abenteuer. Das war dann auch das letzte Kaufabenteuer, dass ich geleitet habe, wie es aus der Tüte kam.
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Noch nie erlebt.
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Meine allererste Rollenspielrunde wäre beinahe meine letzte gewesen. ...[snip] ...
Dinge gibts, kannste Dir nich ausdenken ...
Das einzig Gute war: ...[snip]
Immerhin hast Du dieses Erlebnis ins Gute verkehrt und etwas daraus gemacht. Chapeau!
Allerdings scheint das mit den DSA-Würfeln der ersten Helden so ein Ding zu sein ~;D
Ich hatte mir einen Thorwaler erschaffen und bei Reichtum eine 20 gewürfelt. Das wollte dann aber plötzlich der MEISTER nicht gesehen haben (wohlgemerkt ruhten ALLE Augen auf JEDEM Würfelwurf in der Gruppe) und ich sollte nochmal würfeln. War natürlich ne 2, oder 3 oder so ... Kommentar vom MEISTER: "Siehste, wenn Du wirklich eine 20 gewürfelt hättest, hättest Du sie eben nochmal gewürfelt."
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Die schlimmste SL, mit der ich mal zu tun hatte war eine, die auf dem Trip "SL vs. SCs" war: "Du möchtest ein 50m hohes Kliff mit Kletterausrüstung erklimmen? Jeder Klettern-Wurf bringt dich 5m voran. Erster Wurf...geschafft. Zweiter Wurf...geschafft. Dritter Wurf... verpatzt. Du stürzt ab und bist wieder am Fuße des Kliffs. Ach ja, und den Fallschaden für die 15m bekommst du natürlich auch noch!" Und davon gab es eine Menge absurder Erlebnisse in den zwei Jahren, wo wir miteinander gespielt haben.
Heute würde ich nicht mehr in so einer Runde bleiben, damals wusste es einfach nicht besser - war halt meine erste Rollenspielrunde.
Das muss aber nicht unbedingt SL Willkür sein. Es gibt genug Systeme wo das streng nach Regeln so läuft.
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Spielt mehr RoleMaster :d
Der Wurf zeigt an, ob du versagst, oder wie viele Prozent Du geschafft hast.
Haste zB 80% geschafft, ist in der nächsten Runde ein weitererererer Wurf fällig und der sollte nach Möglichkeit keinen absoluten Fehlschlag zeigen >;D aber rein regeltechnisch fehlt Dir halt ein 20%iger Erfolg, was meist einfach zu schaffen ist.
Spannend wird es dann, wenn man unter Zeitdruck steht (Wachen kommen, Harpyen greifen an, Drache tief atmet ein ...) ... und wer die Ini in der Folgerunde gewinnt.
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Also in meiner Frühphase (hallo DSA) habe ich da wirklich wildes erlebt. Streckenweise fragte man sich da schon, wieso man überhaupt am Tisch sitzt, wenn das Abenteuer (also nicht mal der Meister) eh meinen Charakter spielt. Würfelwürfe der Spielenden komplett ignorieren (grandiose Probe hingelegt und trotzdem geht alles schief) war auch an der Tagesordnung. Von den ganzen Teflon-NSC fangen wir gar nicht erst an. Grandioses Finale: Orkenhort (auch das eher ein Abenteuer-Fuckup als SL-Schuld).
D&D (ich lese gerade wieder die originale Whitebox, was da für Tipps für den Referee drin stehen, auweia) konnte das aber genauso gut, und Shadowrun ebenso. Auch hatte ich oft genug SLs (und war auch selbst einer, reden wir das nicht klein), die sich aberwitzige Gründe ausgedacht haben, warum Charakterfähigkeiten jetzt nicht funktionieren oder NSC einfach immer mächtiger sind. Generell war in den 80ern und 90ern glaube ich Zahl der SL, die unbedingt gegen ihre Gruppe gewinnen wollten, recht hoch.
Sowas gibt es heutzutage immer noch. Aber da stehe ich dann einfach vom Tisch auf und gehe. Ich bin da von meinen Spielgruppen verwöhnt. Ich muss als SL niemanden in die Scheiße reiten, das machen die Spielenden ganz von allein. Und ich muss auch nicht gewinnen, das tue ich nämlich automatisch, wenn der ganze Tisch Spaß hat. Ist schade, dass es immer noch SLs gibt, die das anders sehen. Aber mit denen muss ich ja nicht spielen.
Meine Maxime ist: Spiel transparent, bleib nachvollziehbar, sei ein Fan der Charaktere. Und frag nach, bevor du Dinge tust, die nicht nachvollziehbar sind.
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Ich habe nichts ansatzweise vergleichbares erlebt.
Vielleicht lag es daran, dass wir immer nur im engen Freundeskreis gespielt haben, aber Stories von SLs, die einfach mal selbstherrlich ganze Gruppen gezielt killen ... :o
Das "Schlimmste" woran ich mich erinnern kann: Einer aus unserer Runde, der sonst normalerweise nicht geleitet hat, hat, als er es dann doch mal tat, einen Charakter (auch noch einen Magier) mitlaufen lassen. Als dieser dann im Sumpf von einem Krokodil totgebissen wurde, sagte er: "Sorry, Leute, aber ich habe mir so viel Mühe mit diesem Charakter gemacht, ich kann ihn jetzt nicht einfach sterben lassen. Deshalb wird sein Körper jetzt von astralen Blitzen umspielt, und seine verbleibende Astralenergie wandelt sich spontan in Lebensenergie um."
Das hat er uns erklärt, und dafür hat er sich entschuldigt. Das Gruppenurteil war dann durchaus hart: Er darf das machen und der Charakter lebt weiter, um bei anderen geführt zu werden, aber bei uns leitet er nicht mehr, wenn er nicht mit sowas klarkommt. Heute würde ich das anders machen, denn er hat ansonsten eigentlich echt gut geleitet!
Wie an anderer Stelle gesagt, war das so, obwohl Würfeldrehen bei uns durchaus nicht total verschrien war und wir fanden, dass die SL das durchaus mal darf, um das Abenteuer zu lenken. Aber der Fall, dass es zur Rettung des eigenen Charakters geschah, erschien uns dann doch anstößig. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es geknallt hätte, wenn eine SL angefangen hätte, bei uns aus heiterem Himmel unfair gezielt Charaktere zu killen ...
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Mir geht es da ein bisschen ähnlich wie dem Streunenden Monster; ich könnte freilich tief in die Mottenkiste greifen und alles an Grievances nochmal auspacken, die ich bestimmt schonmal in den SL-Würgen Thread gepostet hatte. Aber ich klammere mal lieber alle "Jugendsünden" aus.
In den letzten 10-15 Jahren hatte ich zum Glück nur noch relativ wenige Begegnungen mit SL-Willkür, und auch meistens nicht so schlimm dass man sofort den Kinderschutzbund und WWF benachrichtigen müsste.
Glaube, das in diesem Zeitraum übelste Spiel, zu dem ich viel zu lange gute Miene gemacht hatte, war die Pathfinder-Runde in der uns der SL dermaßen kurz hielt, dass wir noch auf Level 5 großteils nichtmal Masterwork-Waffen hatten [geschweige denn Magische] und mein als Bogenschütze gedachter Char keinen Bogen; NSCs boten für unsere Loot nur einen Bruchteil der vom Spiel vorgesehenen Ankaufpreise oder weigerten sich rundheraus komplett, mit uns Handel zu treiben. Es war einfach völlig sinnlos.
Die Krönung war, dass der SL sogar anerkannte, dass wir undergeared waren und dies langsam ein Problem darstellte. "Ja da muss ich mir was überlegen wie wir das beheben können. " - "Wie wärs wenn wir einfach unseren Scheiss zu normalen Preisen verkaufen und dann mal einkaufen könnten?" - "Nein."
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Ich wurde mal von der SL angerufen. Er teilte mir dann mit das ich nicht zu kommen bräuchte weil mein SC unter einem Fluch leidet und der Rest der Gruppe wohl die Session brauchen würde um den zu brechen.
Er wollte nicht das ich mich Langweile.
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Ich weiß noch, zu DnD 4 Zeiten hat meine Frau mir mal ein paar Abenteuer geschenkt, damit ich die dann mal leiten "darf". Ich hab den Spieß umgedreht und ihr klargemacht, ein echtes Geschenk wär's nur, wenn sie die Abenteuer auch leitet.
Hat sie dann gemacht. Ich fühlte mich auch etwas kleingehalten was Ausrüstung betrifft und hab dann aus Trotz ein Packtier angeschafft, um einfach jeden Mist ins Inventar zu packen und später zu Geld zu machen. Das "Pack-Yak" ist bis heute legendär.
Was wir uns damals gefrotzelt haben.
Der wahre Bösewicht war aber das Abenteuer damals. Wirklich einfacher Plot, passte gut auf eine Seite, war auch schnell erklärt. Aber fast 40 Kampfbegegnungen. Wir waren damals froh, 3 an einem Abend zu schaffen. Und die meisten waren auch einfach unspannend vom Balancing, man hat halt leicht gewonnen. Das heißt wir hätten bei wöchentlichen Terminen ca. 3 Monate an einem doch recht dünnen Plot spielen und uns bei massenhaften eher einfachen Kampfbegegnungen langweilen sollen.
Das (und DnD 4) haben wir dann nach ca. Halbzeit drangegeben. Es hätte auch noch ein Folgeabenteuer gegeben, aber uff, das war halt ned unseres.
Ich meine das wäre damals "Keep on the Shadowfell" gewesen.
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D&D (ich lese gerade wieder die originale Whitebox, was da für Tipps für den Referee drin stehen, auweia)
Kannst Du einen Hinweis geben, wo die "auweia"-Momente stehen? Ich sammle in einem anderen Thread (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,130163.msg135271519.html#msg135271519) Textstellen kommerzieller Systeme, in denen "die reine Lehre" differenziert betrachtet wird.
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Das muss aber nicht unbedingt SL Willkür sein. Es gibt genug Systeme wo das streng nach Regeln so läuft.
In dem Fall war es aber tatsächlich Spielleiterwillkür bzw. ein "SL vs. SCs". Ein Spieler in der Runde wurde sehr erführchtig dafür gefeiert, bei diesem SL zu D&D3 Zeiten einen Char von Level 3 auf auf Level 10 hochgespielt zu haben. Normalerweise lebten die SCs in der Runde nicht lange genug, um das hinzubekommen.
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Das mit Abstand Fiesete, das ich als Spieler erlebt habe:
Ausgangsituation: Ein SL, der folgendes postuliert:
Wenn jemand down gegangen ist, wird er nicht nochmal angegriffen.
Der SL geht nicht groß auf Hintergrund von Charakteren ein, bei ihm ist es eher ein "Monster of the week" Erlebnis.
Über viele Sessions erspiele ich mit einem anderen SC eine Tiefe Freundschaft, die aufgrund der Ereignisse auf eine Harte Probe gestellt wird: Wegen meines Charakters wird die Schwester seines Freundes zu einem Dämonen, so dass er mehrere Sessions wegbleibt (Ich habe in dieser Zeit das SL Ruder übernommen, nachdem dieses Intermezzo vorbei ist):
Mein Charakter kommt zurück, voller Reue, sein bester Freund, der andere SC ist voller Gram und Wut - Tragik und Spannung liegt in der Luft.
Ich hatte zu diesem Zeitpunkt schon das Gefühl, dass dem SL das irgendiwe nicht passt.
Er kann auch gar nicht erfassen, was mit meinem SC los ist: Bei seiner Einleitung beschreibt er, wie mein Charakter mit ein paar Prostiutierten aufwacht - etwas das überhaupt nicht zu der Schuld, die er in sich trägt, passt. Nachdem ich das geklärt habe, geht es weiter.
Der nächste Kampf kommt direkt daraufhin, unser Schiff wird angegriffen von irgendwelchen Monstern (Ergo: Keine Möglichketi dem Kampf zu entgehen)
Wir stellen uns, bis der Anführer der Monster auftaucht, habe ich einen Treffer kassiert, noch etwa 8 von 12 HPs.
Ich ziehe mich vor dem Monster zurück ("...damit ich außerhalb der Reichweite bin"), habe also mehr als doppelte Reichweite zwischen mich und ihm gebracht, viele andere sind zwischen mir und dem Ding.
Alle bisherigen Bewegungsgeschwindigkeiten ignorierend, rennt es zu mir und greift an, gewürfelt wird hinter dem Schirm. Irgendein zweistelliger Schaden wird gemacht.
Gestorben wird nach ICRPG Regeln, also binnen 1W4 Runden.
Jemand stabilisiert mich.
Obwohl ringsrum noch alle Stehen, sprich, für die Monster gefährlich sind, greift mich ein Monster an. Der vorherige Wurfe zählt, d.h. ich sterbe in dieser Runde und keiner ist mehr dran.
Aber, man kann Inspiration verwenden, bei einer 20 überlebe ich! Ich gebe meine aus, alle anderen auch: Es läuft wie es am Wahrscheinlichsten ist, keiner reißt die 5% Chance und mein Charakter stirbt.
Danke, sein toller Storyarc weg, mMn genau deswegen wurde er umgebracht, start bei einem Noname der mir egaler nicht sein kann.
Das hat mich so angepisst, dass ich die nächste Session nicht mitgespielt habe (ich weiß, viele hier hätten die Runde verlassen, aber für mich heißt das was).
Das war vor etwa 2 Jahren, also mitnichten eine Jugendsünde, der SL ist 50+, und ich merke, wenn ich es schreibe werd ich gleich wieder sauer.
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Wir haben mal einen Film "nachgespielt" - über die Sinnhaftigkeit dessen brauchen wir nicht zu reden. Ich wusste das auch nicht, weil ich den Film nicht kannte und annahm, wir spielen halt in dem Universum.
Im großen Endkampf musste mein Charakter dann jedoch zwingend unterliegen, damit sich die schon festgelegten Entwicklungen daraus ergeben. Ich hatte allerdings massives Würfelglück und etliche Glücks-/Gummipunkte. Jeder einzelne Wurf hatte keine Bedeutung, weil er als Erfolg so kleiner Handlungen interpretiert wurde, dass es mir überhaupt nichts brachte, als ich dann aber schlecht würfelte, war es quasi mit einem Schlag für mich vorbei.
Ich habe nie davor und zum Glück auch nie danach etwas so frustrierendes erlebt.
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SL-Eitelkeiten müssen ihre Grenzen haben.
Wirklich, gilborn, das ist absolut eine miese Sache gewesen. Und wäre es eine Option, den Spielleiter jetzt nach zwei Jahren noch mal anzusprechen? Einfach damit er auch an sich arbeiten kann (geschweige denn, sich vielleicht doch noch bei Dir entschuldigt?)
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Zwei sehr Kuriose Sachen ~;D Aber da lache ich heute noch drüber. Wir haben im Freundeskreis gespielt und haben viele Interessen geteilt, eine davon war Rollenspiel. Ich war in der Regel der Leiter aber einer wollte es auch mal versuchen,..
Shadowrun 3. Ich habe mir einen absolut geminmaxten Minotaurus Ki-Adept mit Nahkampffertigkeiten bis zum Himmel gebaut, nach Werten hat er zu den besten der besten der besten Nahkämpfer des ganzen Planeten gehört.
Abenteuereinstieg: Du wachst in einem Müllcontainer auf weil du gestern von einem betrunkenem Obdachlosen zusammengeschlagen wurdest XD
Aus der gleichen Sitzung wobei hier erwähenenswert ist das seine Freundin mitgespielt hat
"So "Freundin" die granate liegt vor deinen Füssen und explodiert du bekommst 15S Schaden" - "Hey, warum?" - "Ok Nebelwanderer die Granate liegt vor deinen Füssen und du bekommst 15S Schaden" ;D ;D ;D ;D
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Ich wurde mal von der SL angerufen. Er teilte mir dann mit das ich nicht zu kommen bräuchte weil mein SC unter einem Fluch leidet und der Rest der Gruppe wohl die Session brauchen würde um den zu brechen.
Er wollte nicht das ich mich Langweile.
:o Boah! Kannste dir nicht ausdenken.
"So "Freundin" die granate liegt vor deinen Füssen und explodiert du bekommst 15S Schaden" - "Hey, warum?" - "Ok Nebelwanderer die Granate liegt vor deinen Füssen und du bekommst 15S Schaden" ;D ;D ;D ;D
;D Hast du auch "Hey, warum?" gesagt?
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SL-Eitelkeiten müssen ihre Grenzen haben.
Wirklich, gilborn, das ist absolut eine miese Sache gewesen. Und wäre es eine Option, den Spielleiter jetzt nach zwei Jahren noch mal anzusprechen? Einfach damit er auch an sich arbeiten kann (geschweige denn, sich vielleicht doch noch bei Dir entschuldigt?)
Danke fürs mitfühlen : )
Ich spiele nach wie vor mit ihm in dieser Runde und er ist auch ein sehr guter Freund von mir, letztendlich brauche ich auch keine Entschuldigung.
Ich habe auch viel darüber mit ihm gesprochen.
Er hat mal eingeräumt, dass der Tod dieses Charakters (und zweier anderer) schlecht waren von seiner Seite aus (ein vierter Charaktertod wurde sogar revidiert), mehr kann man, so wie er aufgestellt ist, aber nicht erwarten, da kann er nicht aus seiner Haut.
Kurzum, vergeben habe ich ihm, vergessen aber nicht.
Und wenn ich ehrlich bin: Gerade über diese denkwürdige Runde spreche, philosophiere und fachsimple ich mit dem anderen Spieler so viel, dass es sich fast schon wieder rentiert hat.
Irgendwie gefällt mir ehrlicherweise dieses ungerechte, skandalträchtige wieder, deshalb lese ich auch Threads wie diesen sehr gerne.
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Eine Sache fällt mir noch ein, die ich nicht ganz des Würgen-Threads für würdig befand, aber da hat der SL meine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Ich muss dazu sagen, dass er halt versuchte es "spannender" zu machen, aber dazu halt einfach oft auf hartes Metagaming zurückgriff und zuweilen auch neue Regeln "erfand". Ein paar seiner Perlen:
- Geiselnehmer hält gefesselte Geisel vor sich. Trotzdem auf den Geiselnehmer zu schießen, wollte er dann wie Mirror Image behandeln, d.h. er wollte 50-50 auswürfeln wen man trifft. Obwohl es in PF eine klare Regel für so eine Situation gibt, die dergleichen überhaupt nicht hergibt.
- auch wenn mein Paladin unter den Gegnern wütete wie die Axt im Walde und jede Runde über 100 Schaden rausdrosch, haben die Monster ihn vorzugsweise ignoriert wie die Legionäre den Obelix, und sich lieber auf die völlig harmlose Bardin gestürzt die quasi nie als Bedrohung wahrnehmbar war.
- fragt mich _vor_ der Handlung seines NSC/Monsters, ob mein SC gegen dies und das immun sei, um dann anhand dieser Auskunft zu entscheiden, ob das Monster meinen SC auf diesem Vektor angreift oder nicht. Als ich da geschnallt habe wie der Hase läuft, habe ich angefangen zu bluffen.
"Bist du Gift-immun?" - "(grinsend) One way to find out!" - "Dann macht er das nicht..."
- der Geduldsfaden ist mir bei dieser Situation gerissen (hatte ich schonmal vor 7 Jahren gepostet):
Mein Pala, fliegend, gegen mehrere feindliche Barbaren zu Fuß.
Gegnerischer Barbar "B" rechnet mit dem Angriff meines Paladins, und hat offenbar eine Ready Action vorbereitet (so durch SL-Beschreibung telegraphiert). Mein Pala sieht keinen Grund, ins offene Messer zu laufen, und landet 15 Fuß entfernt von B. Ein Ready von B würde jetzt also schlicht nicht triggern. Nach einigem hin und her und überlegen bewegt er schließlich B an mich ran und lässt ihn einmal zuhauen -- okay denk ich mir, er handelt das also als Delay ab, soll mir recht sein. Er würfelt, haut daneben.
Dann aber stellte er sich auf den Standpunkt "Bei Ready behält man ja seine ursprüngliche Initiative, also ist B gleich nochmal dran und kann eine Full Attack schlagen."
Und da hab ich protestiert: so geht das nicht. Nach dem was er gemacht hat, hatte er delayed, also hat sich seine Ini verschoben. Strikt nach Ready hätte er sich nicht an mich ranbewegen können, weil er offenbar etwas anderes vorbereitet hatte.
Dann sagt der SL "okay, dann hat er das vorhin nicht gemacht" (stellt B auf seine alte Position zurück).
Ich: "Okay."
SL: "Dann macht er das jetzt. Läuft auf den Paladin zu und greift an."
Ich: "Okay, das haben wir ja gerade eben schon abgewickelt."
Kurz gesagt, _hier_ gerieten wir uns in die Haare. Wenn er jetzt irgendetwas anders gemacht hätte als vorhin, hätte ich nichts gesagt -- kleines Regelmißverständnis, ausgeräumt, weiter im Text. Aber der SL wollte jetzt den Angriff, der vorhin schonmal fehlgegangen war, nochmal würfeln. Und da war endlich meine Geduld aufgebraucht und ich habe deutlich protestiert -- wenn er vorhin getroffen hätte, hätte er es dann auch zurückgenommen? Machen wir das jetzt so, dass wir Züge so lange zurücknehmen und nochmal exakt genauso durchführen, bis das passiert was wir wollen?
Es ging mir nicht darum, dass jetzt dieser eine Angriff den Kampf hätte drehen oder meinen SC in Gefahr bringen können. Von dem Winkel aus hätte es mir völlig wurscht sein können. Aber es ging mir halt gewaltig gegen den Strich, weil ich mich ins Unrecht gesetzt fühlte ("Was jammerst du da jetzt so rum?"), nur weil ich nach mehrmaligen SL-seitigen Änderungen der Ansage, Durchführungen und Wiederholungen irgendwann gesagt habe, jetzt ist's aber mal gut.
Nebenbei bemerkt fand ich es auch deswegen so schofel, weil im gleichen Kampf auch die oben schon genannte Bardin einmal sehenden Auges mit einer Ready Action ihren Zug weggeschmissen hat - weil sie als _Spielerin_ schon wusste, dass die Situation nicht eintreten konnte, aber weil ihr _Charakter_ das nicht wissen konnte hat sie es halt trotzdem so angesagt. Sie ist also so dermaßen über-fair und das wird dann durch einen SL vergolten der X-mal seinen Zug ändern und neu durchführen will.
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Was hast Du schon fieses erlebt?
Hab ich vergessen und verdrängt - vermutlich zum Glück aller beteiligten.
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Abenteuereinstieg: Du wachst in einem Müllcontainer auf weil du gestern von einem betrunkenem Obdachlosen zusammengeschlagen wurdest XD
Bist du sicher, dass es nicht "weil du gestern betrunken von einem Obdachlosen zusammengeschlagen wurdest" hieß? ;)
Aber das erinnert mich an den Run, bei dem die SL auf die (Schnaps-) Idee kam, doch einmal zu würfeln, ob auf dem Weg zur Besprechung mit dem Johnson nicht irgendwas passiert. Straßenverkehr in Seattle soll ja echt gefährlich sein. Ende vom Lied: Der Rigger saß ohne seine Lieblingskarre da, die musste zur Reparatur...
P.S.:
"So "Freundin" die granate liegt vor deinen Füssen und explodiert du bekommst 15S Schaden" - "Hey, warum?" - "Ok Nebelwanderer die Granate liegt vor deinen Füssen und du bekommst 15S Schaden" ;D ;D ;D ;D
Wusstes du nicht, dass das Sprichwort vollständig lautet: "Wo die Liebe hinfällt, fällt die Granate nicht hin."?
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Wusstes du nicht, dass das Sprichwort vollständig lautet: "Wo die Liebe hinfällt, fällt die Granate nicht hin."?
Mir zitieren sich auch immer "Happy Wife, happy life!" - ich lass meiner Frau trotzdem den Feuerball vor die Füße fallen, wenn sie blöd steht. ~;D
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Savage Worlds, Sundered Skies:
Wir sind Teil einer Luftschiffcrew und werden von Captain beauftragt, eine Ruine auf einer verlassenen Himmelsinsel zu untersuchen.
Wir treffen dort auf Dämonen und bekommen böse auf die Fresse, deswegen entscheidet sich ein Spieler seine Abenteuerkarte (SaWo hat ein Hilfsmittel von Karten, welche Spielende einsetzen können, um die Regeln und die Story zu beeinflussen) zu spielen: Verstärkung (ein paar NSC kommen unseren Charakteren zur Hilfe).
SL ist anscheinend fein damit, meint dass der Captain dann eben noch ein paar Crewmitglieder hinterhergeschickt hat, weil wir zu lange weg waren.
Dann fängt er an aus dem VTT (welches auf dem Fernseher läuft) rauszuzoomen, und Sachen nachzumessen. Ich frage interessehalber, was er das macht, und er antwortet: "Ich muss schauen, wie lange die vom Dungeoneingang bis zu euch brauchen... sie haben Bewegung 6, mit im Schnitt 3 auf dem Sprintwürfel, bei etwa 50 Zoll sind das... knapp 6 Runden."
Wir saßen erstmal ziemlich schockiert da. 6 Runden bedeuten in SaWo in der Regel: der Kampf ist vorbei (so auf dem Zahnfleisch wie wir bereits krochen, wäre eher wahrscheinlich, dass wir noch höchstens 1-2 Runden durchhalten). Der Spieler fragte, ob sie nicht schon früher losgegangen sein könnten, und jetzt um die Ecke kommen - der SL entgegnete, dass er die Karte ja erst jetzt gespielt hätte, also würden sie auch jetzt erst losgehen... das wäre ja sonst nicht fair und regelgerecht (Ja klar, aber den Spieler die Karte die er einmal hat komplett verschwenden lassen, das ist vollkommen OK und fair. ::) ).
Das war nicht so toll.