Der SL soll die Gruppe mit kreativen Ideen begeistern können, ohne dafür nötige Regelabweichungen im Vorfeld mit ihr absprechen zu müssen.
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Ein typisches Beispiel dürften NSC-Magier sein, die irgendwarum Dinge können, die SCs nicht können. Selbst wenn laut gewisser Angaben NSCs nach den selben Regeln funktionieren sollen wie SCs (Hallo D&D3.x!). SC-Nekromanten können halt keine Armee ausheben. Und das ist auch gut so.Aber in so Situationen hält man die Regelbeugung doch nicht geheim - sie ist ziemlich offensichtlich.
(...)
- Ich wünsche mir, dass die Handlung entlang gewisser dramatischer Konventionen verläuft.
Mich interessiert: Welche Szenen habt ihr im Rollenspiel erlebt, in denen die SL vermutlich oder nachweislich die Regeln gebeugt hat, um diese Ziele zu erreichen – ohne die Abweichung in der konkreten Situation transparent zu machen?
Aber in so Situationen hält man die Regelbeugung doch nicht geheim - sie ist ziemlich offensichtlich.
Ein Beispiel ist die klassische Plot-Armor: Ein bestimmter NSC soll eine Weile eine Bedrohung darstellen, und nicht bei der ersten Begegnung ins Gras beißen. Also lässt die SL den entkommen oä, wenn es die Situationslogik hergibt, obwohl die Würfel evtl anderes sagen.Wie empfindest du so eine Lösung?
Wie empfindest du so eine Lösung?
Für mich fühlt sich das wesentlich besser an, wenn da ein faktisches Hindernis wie Body Guards, Schutzausrüstung, Klon-Zauber, Seelengefäß, Notfall-Teleport oder ähnliches im Weg steht.
Regelschrauben mit dem Ergebnis " Die Gruppe kriegt es halt einfach nicht hin." wirkt auf mich irgendwie unbefriedeigender.
Vielleicht können die Critical-Role-Fans etwas mehr beitragen: Matt Mercer würfelt verdeckt. Das tut er sicher nicht, um nicht eingreifen zu können.Das ist eine SEHR gute Frage. Im Gegensatz zum Beispiel zu Matt Coleville gibt es nach meinem Kennntisstand kein öffentliches Bekenntnis. Ich würfle selbst verdeckt, aber wenn ich würfel, dann zählt's. Sichtschirm alleine wäre daher für mich noch kein Indiz.
Aber - das wäre mein erstes Beispiel - ich kürze Kämpfe ab, wenn sie schon entschieden, aber noch nicht vorbei sind, und der Spieltag sich dem Ende zuneigt. Ich würde der Immersion zuliebe wahrscheinlich zuerst ingame den Kampf "heimlich" abkürzen, aber ich sicher auch meta-mäßig schon mal gefragt: "Ich würde an dieser Stelle anbieten, dass die Gegner jetzt in alle Himmelrichtungen davonlaufen. Ist das okay?"Joa, insgesamt ist "Fertigwürfeln" eines im Kern schon entschiedenen Kampfes eine Situation, bei der ich "Abkürzungen" prinzipiell für sehr legitim halte. Im Grunde hängt es bei uns meistens daran, dass die Gruppe keine Fluchtmöglichkeit für die übrigen Gegner lässt, sonst hätten die sich schon längst verpisst.
Je mehr ich darüber nachdenke, desto weniger mögliche Situationen fallen mir ein, in denen ich jetzt noch auf die in Teilen der Tanelorn-Community unerwünschten Spielleitungseingriffe zurückgreifen müsste. Zufallstode beispielsweise sind in der 19. DnD-Stufe weder wirklich bedrohlich wahrscheinlich noch irreparabel. Auch wenn diese SL-Eingriffe bei mir also praktisch nicht vorkommen, so verteidige ich das Recht jeder Spielleitung, diese Eingriffe verantwortungsvoll durchzuführen.Ich hab den Eindruck, es ging hautsächlich darum, wie andere dieses Verhalten nennen dürfen ;) An eine Verbotsdebatte, über Sprachregeln hinaus, erinnere ich mich nicht.
Ah, ein Beispiel fällt mir ein: Ich habe vor ein paar Jahren mit dem Sohn eines Freundes eine spontane Einführung ins Rollenspiel gespielt, improvisiert, drei Stunden etwa. Der Junge war 11 ...Bei Anfängern, insbesondere Kindern, kann ich das sehr gut nachvollziehen. Das nehme ich auch mal in die Liste drüben auf.
Ich hab den Eindruck, es ging hautsächlich darum, wie andere dieses Verhalten nennen dürfen ;) An eine Verbotsdebatte, über Sprachregeln hinaus, erinnere ich mich nicht.Daran siehst Du, wie gewichtig sich der Lügenvorwurf anfühlt. :)
Daran siehst Du, wie gewichtig sich der Lügenvorwurf anfühlt. :)Das ist euer eigenes, schlechtes Gewissen, das bei euch an der Lautstärke dreht :P
- Ich wünsche mir, dass die Handlung entlang gewisser dramatischer Konventionen verläuft.
Ich kann jetzt nicht sagen, dass ich als SL nicht ähnliche Böcke geschossen hätte. Lange Zeit bin ich selbst die Schiene gefahren, "Drama" hätte Vorrang vor Regeln; bis mir klar wurde, dass ich mit "Drama" eigentlich nur meinte, dass alles nach dem Drehbuch in meinem Kopf ablief.
Das ist euer eigenes, schlechtes Gewissen, das bei euch an der Lautstärke dreht :P
- ich kürze Kämpfe ab, wenn sie schon entschieden, aber noch nicht vorbei sind, und der Spieltag sich dem Ende zuneigt.
Das ist eine SEHR gute Frage. Im Gegensatz zum Beispiel zu Matt Coleville gibt es nach meinem Kennntisstand kein öffentliches Bekenntnis. Ich würfle selbst verdeckt, aber wenn ich würfel, dann zählt's. Sichtschirm alleine wäre daher für mich noch kein Indiz.
Und urplötzlich bedauere ich es zutiefst, dass ich in diesem Thread etwas geschrieben habe. Mir wird von der pseudo-moralischen Stichelei nur noch schlecht, und ich halte die Individuen, die dafür verantwortlich sind, für Bullies und durch und durch schlechteMenschenFuren-User...
Daran siehst Du, wie gewichtig sich der Lügenvorwurf anfühlt. :)
Naja Clad hat nicht den ersten Stein geworfen,...@unicum, bist Du ganz sicher, dass ich chad der Lüge bezichtigt habe?
im Thread nebenan (https://www.tanelorn.net/index.php/topic,130158.0.html) habe ich eine Sammlung gestartet, die sich damit beschäftigt, warum SL möglicherweise,ohne Abspracheohne dass die Spielenden das im konkreten Fall wissen, von den Regeln abweichen. Zwei Gründe erscheinen mir dabei noch etwas nebulös:Mich interessiert: Welche Szenen habt ihr im Rollenspiel erlebt, in denen die SL vermutlich oder nachweislich die Regeln gebeugt hat, um diese Ziele zu erreichen – ohne die Abweichung in der konkreten Situation transparent zu machen?
- Ich wünsche mir, dass die Handlung entlang gewisser dramatischer Konventionen verläuft.
- Der SL soll die Gruppe mit kreativen Ideen begeistern können, ohne dafür nötige Regelabweichungen im Vorfeld mit ihr absprechen zu müssen.
Wie hat das eurer Meinung nach das Spiel beeinflusst oder verbessert?
Ich wünsche mir, dass die Handlung entlang gewisser dramatischer Konventionen verläuft.
Der SL soll die Gruppe mit kreativen Ideen begeistern können, ohne dafür nötige Regelabweichungen im Vorfeld mit ihr absprechen zu müssen.
@unicum, bist Du ganz sicher, dass ich chad der Lüge bezichtigt habe?
Ich spreche hier den Lügen-/Betrügen-/Besudeln-Vorwurf an, der denjenigen entgegengebracht wird, die sich nicht extrem in der "Es gibt nur Schummeln oder nicht-schummeln"-Ecke aufhalten.
Und urplötzlich bedauere ich es zutiefst, dass ich in diesem Thread etwas geschrieben habe. Mir wird von der pseudo-moralischen Stichelei nur noch schlecht, und ich halte die Individuen, die dafür verantwortlich sind, für Bullies und durch und durch schlechteMeine Fresse, für jemand, der derart empfindlich auf einzelne Formulierungen regiert, teilst du hier aber ganz schön unter der Gürtellinie aus. Pfui!MenschenFuren-User...
Verstehst du mich so das ich das so interpretiert habe?
Ich sah es so das du den Stein ins Wasser geworfen hast durch die verwendung des Wortes "Lügenvorwurf".
Meine Fresse, für jemand, der derart empfindlich auf einzelne Formulierungen regiert, teilst du hier aber ganz schön unter der Gürtellinie aus. Pfui!
Das war wirklich daneben.
EDIT: Ich gebe mir WIRKLICH Mühe, hier seit der Sperre letzte Woche einzelne Wörter zu meiden, auch wenn mir das wie eine wirklich unangenehme Zensur vorkommt und ich die in meiner sprachlichen Wahrnehmung absolut nicht beleidigend sind und auch nie beabsichtigt waren. Aber ich werde es mir nicht nehmen lassen, Zeds offensichtlich spaßige Spitze gegen mich ähnluch zu parieren. Das war doch kein ernsthafter, streithafter Abtausch.
Warum muss man da so dermaßen steil gehen? Echt mal!
Eigentlich exakt so, wie ich Player Empowerment/ Rule of Cool handhabe. Bei Kleinen "Verzierungen", die von den Regeln nicht abgedeckt werden, lass' ich die Spielenden einfach machen; bei größeren Abweichungen gibt's ein: "Das geben die Regeln so nicht her, aber wenn's für alle OK ist/dir das einen Bennie wert ist/ich die Schwierigkeit entsprechend erhöhen darf, machen wir das so."
Session davor: Die SC bekommen es mit einer Hexe zu tun, die ihren Geist aus ihrem Körper lösen kann; der körperlose Geist lauert den SC in Wänden auf, verfolgt sie auf der Flucht durch Mauern, etc. Regelkonform wäre manches davon nicht gegangen, da die Kreatur zwar durch Wände gehen kann, aber Schaden nimmt, wenn sie ihren Zug in einer Wand beendet. Auswirkungen: Gruslige Momente (die von den Spielenden gelobt wurden); trivialer Encounter wurde faktisch geringfügig weniger trivial, hat sich für die Spielenden aber viel bedrohlicher angefühlt.
Das würde bei uns nicht gut ankommen. Vorausgesetzt, die Charaktere wissen, wie die Magie funktioniert, dann stellen sie ihre Taktik darauf ein. Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, weil mindestens einer aber eher zwei Charaktere spezialisieren sich darauf, so etwas zu wissen.Ich würde selbstverständlich keine Fähigkeiten eines Gegners ändern, die die Spieler mit einem Wissenswurf in Erfahrung gebracht haben. Da bin ich bei dir; das würde die Entscheidungen beim Charakterbau und die Entscheidung für den Wissenswurf entwerten. War aber nicht der Fall.
Bei der anderen Gruppe, mit der ich früher gespielt habe, wäre es kein Problem und sie würden nichtmal darüber nachdenken, ob die Fähigkeit genau so oder anders funktioniert. Aber in der Gruppe würde auch keiner das Maximum in Wissensfertigkeiten versuchen zu erreichen und viele Punkte darauf geben.
Deshalb kann ich die jetzigen Spieler schon verstehen, dass es ein schlechtes Geschmäckle hat, wenn die für Charaktererschaffung geopferten Punkte nicht berücksichtigt würden.
Und auch wenn die Charaktere das nicht wissen sollten (Pech beim Würfeln), würden es die Spieler früher oder später erfahren, dass die Hexe in der Wand nicht bleiben konnte und würden sich hintergangen fühlen.Die Diskussion wäre bei uns brotlos, da ich die meisten Monster eh modifiziere oder komplett homebrewe. In dem Fall habe ich die Modifikation halt erst "on the fly" statt vor der Sitzung vorgenommen.
Bereits die Fähigkeiten, die bei NPC und PC leicht abweichend funktionieren, haben bei meinen Spielern schlechten Ruf. Dann heißt es, "ah, der NPC hat eine Monsterfähigket!", im Sinne aus dem Monster- und nicht Spielerhandbuch.
Hintergangen ist auch übertrieben. Mir ist kein anderes besser beschreibares Wort eingefallen.
Hintergangen fühlt sich da auch keiner; dafür spielen wir, denke ich, nicht antagonistisch genug.
Session davor: Die SC bekommen es mit einer Hexe zu tun, die ihren Geist aus ihrem Körper lösen kann; der körperlose Geist lauert den SC in Wänden auf, verfolgt sie auf der Flucht durch Mauern, etc. Regelkonform wäre manches davon nicht gegangen, da die Kreatur zwar durch Wände gehen kann, aber Schaden nimmt, wenn sie ihren Zug in einer Wand beendet. Auswirkungen: Gruslige Momente (die von den Spielenden gelobt wurden); trivialer Encounter wurde faktisch geringfügig weniger trivial, hat sich für die Spielenden aber viel bedrohlicher angefühlt.
Ich bewundere deine Geduld und deine Mühe! Lass dich bitte nicht entmutigen.
OT(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
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Das Beispiel deutet auf die Unschärfe von Regelabweichungen im Rollenspiel hin: Ist das ein Regelbruch? Oder verfügt die Hexe lediglich über Fähigkeiten, die den SC nicht zugänglich sind? In den meisten Settings gilt ja "Magie kann noch mehr als das, was explizit im Zauberbuch aufgeführt ist", solange ich also sage, dass die Hexe eine vielseitigere Variante des bekannten Spruchs beherrscht, sind nicht unbedingt Regeln verletzt; es sei denn, die Gruppe hat sich darauf geeinigt, dass alle auch im weiteren Sinne für Konflikte/Kämpfe mit NSC relevanten Aktionen durch explizite Regeln gedeckt sein müssen.
Wenn sich "Rules first" und "Fiction first" begegnen, kann das in der Beziehung schon ziemlich haarig werden.
Ein Beispiel dafür aus meiner eigenen Runde: In einer Runde bei mir lernte der Zauberer eine Fähigkeit, die es ihm ermöglichte, eine ziemlich große (paar mal paar Meter oder so) Grube im Boden erscheinen und sich schlagartig wieder schließen zu lassen. Ich dachte: "Krass, das ist ja ein Army-Killer!", wenn ich den an der richtigen Stelle aufmache ... auf Nachfrage im dazugehörigen Forum wurde mir von mehreren anderen Nutzern beschieden, dass das doch kein Schadenszauber sei und er entsprechend auch keinen Schaden verursachen könne, dass ein solcher Einsatz also regelwidrig sei ... ich stand dem mit meiner "Die Fiktion löst etwas in den Regelprotokollen aus, und das wirkt sich wieder auf die Fiktion aus, und das alles steht im Dienste einer Fiktion, die sich insgesamt plausibel und befriedigend anfühlt"-Philosophie ziemlich hilflos gegenüber. Ergibt es irgendeinen Sinn, dass eine Figur im Rollenspiel eine Fähigkeit hat, sie aber nicht auf eine bestimmte Art anwenden darf, obwohl die innerhalb der Fiktion absolut plausibel wäre? "Warum reißt er nicht die Erde unter ihnen auf?" - "Weil das kein Schadenszauber ist!" Okay, kann man so sehen, komme ich aber nicht mit klar.
Wäre es jetzt ein Regelverstoß, wenn z.B. ein NSC den Zauber eben so verwendet? Oder wäre es ein plausibler Einsatz seiner Fähigkeiten?
Wenn ich einem Spieler den Einsatz des Zaubers zum Umbringen von Feinden verweigere, weil er dem "Geist des Zaubers" widerspricht (der ja kein Schadenszauber ist), verstoße ich dann gegen die Regeln oder fordere ich ihre Einhaltung ein?
Wenn ich sage: "Neben euch tut sich eine Grube auf, und zwanzig eurer Soldaten verschwinden darin, bevor das Loch sich wieder schließt und die schrecklichen Schreie, die dabei ertönen, verschluckt", habe ich dann gegen die Regeln verstoßen (kein Schadenszauber!), sie korrekt angewendet (die Auswirkung in der Fiktion wurde plausibel weitergedacht) oder war ich zu lasch (der Gegner hätte ja wohl eigentlich schlauerweise auch die SC in den Wirkungsradius nehmen sollen)?
Da Spielregelprotokolle im Rollenspiel die Ereignisse innerhalb der Fiktion beeinflussen, sind die Auswirkungen ihrer Anwendung in vielen Fällen Interpretationssache.
Bei dem speziellen Grubentrick würde mich spaßeshalber interessieren, wofür der denn sonst gut sein soll, wenn die Regeln anscheinend das augenblickliche Erscheinen und Wiederverschließen des Lochs im Boden so betonen.
Das sowas logischer Weise nicht "heimlich" sein kann, ist mir schon klar.Jein - es gibt schon Situationen, in welchen Spieler Zauber- oder Ausrüstungsregeln massiv überinterpretieren, die die SL einfach nicht so genau kennt und in der Situation auch nicht prüft.