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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau => Karten und Battlemaps => Thema gestartet von: Zouan81 am 30.03.2025 | 21:12

Titel: Wie erstellt Ihr Eure Fantasy-Karten / -Maps?
Beitrag von: Zouan81 am 30.03.2025 | 21:12
Hallo zusammen!

Mich interessiert, wie IHR Eure Fantasy-Maps erstellt.

Welche Tools nutzt Ihr dafür?  - (Software, Zeichenmaterialen, Hilfsmittel, etc.)

Wie geht Ihr vor, wenn Ihr eine Fantasy-Karte erstellen wollt?  - (Idee, Planung, Umsetzung, etc.)

Welche Ansprüche und Kriterien stellt Ihr an eine Fantasy-Map? - Was sollte eine gute Fantasy-Map alles beinhalten?

Wie bekommt man eine hübsche, ansprechende Karte hin, wenn man im Zeichnen nur über mittelmäßige Skills verfügt?



Für mich ist es fast schon am schwierigsten, die Landmassen mit den Inseln so zu gestalten, dass die Karte möglichst authentisch wirkt. Angefangen mit der Zeichnung der Küsten.


Welche Erfahrungen habt Ihr mit den Zeichnen von Karten gemacht?

Welche Tipps könnt Ihr da so weitergeben?


Danke schon mal im Voraus!

Titel: Re: Wie erstellt Ihr Eure Fantasy-Karten / -Maps?
Beitrag von: Streunendes Monster am 31.03.2025 | 22:36
Bin da total State of the Art aufgestellt!


Faber Castell Ecco Pigment Tintenschreiber in 0,1 & 0,3 & 0,5 & 0,7 mm.
Faber Castell Albrecht Dürer Aquarell und Bunststift Set (Geschenk meiner Frau).
Hochwertiges Zeichenpapier zwischen 80g und 240g.
Büttenpapier für wichtige Handouts.

 :d

Ja, ich hab da nen Spleen  :headbang:
Titel: Re: Wie erstellt Ihr Eure Fantasy-Karten / -Maps?
Beitrag von: Zouan81 am 31.03.2025 | 22:44
Besten Dank.

Werd ich mal gucken, dass ich mir sowas auch besorge. ;)
Titel: Re: Wie erstellt Ihr Eure Fantasy-Karten / -Maps?
Beitrag von: WulfBorzagh am 1.04.2025 | 08:48
Auf jedenfall Stift und Papier. Alles aufzulisten würde das eigentliche Thema sprengen, daher etwas allgemeingehaltener:

Vorzeichnen / Bleistiftzeichnung:
1 Set Druckbleistifte diverser Dicke, Härte und Marken. Meist irgendwelche "overengineered Pencils" Bin halt n Werbeopfer.

Zur Colorierung:
Aquarellstifte von Windsor & Newton / Aquarellpigemnte selbiger Firma
Spectrum Noir Triblend Alkoholmarker
Faber Castell Pitt Artist Pen
Tombow Irojiten Buntstifte
Faber Castell Polychronos Buntstifte
Spectrum Noir Color Blend Buntstifte

Outlines:
Windsor Blackliner in allen möglichen Stärken
Sakura Pigma Micron in allen möglichen Stärken

Papier:
Keine feste Marke. Meist aber Hahnemühle, da mein örtlicher Laden davon die größte Auswahl hat.

Hilfsmittel:
Geodreick, Zirkel, Lineal. Die Klassiker halt.
Radiergummi ist Stiftform. Bessere Kontrolle beim ausbessern
Dazu noch ne Kreisschablone. Damit komme ich beim Zeichnen von Windrosen am besten Zurande.

Vorgehen:
Entweder die Reismethode für die Outlines (Ne handvoll Reis oder anderes Kleinzeug aufs Papier werfen, alles umranden und Zack hat man seine Landmasse(n)
oder unkontrolliert anfangen und ausbessern.
Wenn die grobe Form der Welt / Insel oder so steht werden Points of Interest gesetzt. Vom Gebirge, Wald und Seen bis zu Städten, Magischen Portalen oder Klimazonen. Alles an unserer Erde orientiert. Heißt je weiter nördlich man geht, desto kälter wird es und je näher am Äquator desto wärmer wird es. Ein wenig Plattentektonik für die Gebirgsbildung spielt mit herein, wobei ich da eher auf mein Bauchgefühl höre, als mich noch tiefer in den Kaninchenbau der Geowissenschaften / Klimatheorien einzuarbeiten.
Meist Plane ich wenig im Vorfeld sondern lasse mich treiben. Viele Ideen kommen im Prozess selbst. Ich limitiere mich eher im Genre und der Beschaffenheit der Welt. Gibt es "böse" Regionen, wo Dämonen hausen, dann wird dort halt eher ein verdorrter Wald sein. Die Elfenlande sind eher grün und stark bewaldet und deren Städte natürlich mittendrin. Müssen die Menschen am Wasser siedeln, oder kann via MAgie das "Verpflegungsdilemma" gelöst werden. So werden dann die Städte /Ortschaften platziert.
Die siehst, viel kommt dann eher spontan.

Ansprüche:
Die Karte soll realistisch und plausibel im Rahmen des Genres sein. Als Negativbeispiel sollen mal Flüsse herhalten. Bei einigen Karten sehe ich, dass Flüsse sich teilen und in verschiedene Richtugen fließen. Das passiert nicht (Ausnahme Flussdellta). Zumindest nicht in einem extremen Maße. (Ausnahme Magie ist im Spiel). Sehe ich das auf einer Karte ist das ein automatisches NoGo.
Einzelne Berge inmitten einer Landmasse. Es entsteht kein 3000 Meter hoher Berg von ganz allein in der Nähe von Frankfurt. Es sind immer Gebirgszüge von großem Ausmaß, wovon ein paar oder ein einzelner Berg heraussticht. Sei es durch Form oder Höhe (Das Matterhorn z.B.). Ein Vulkan könnte eine Ausnahme bilden, aber auch da ist es unwarscheinlich, dass es nur einen enizigen in der Region gibt.

Wie bekommt man eine schöne Karte hin:
Üben, üben, üben. Wenn dann noch Zeit ist: weiterüben
Und "inspirieren" lassen von anderen Kartographen. Wie nate.was20 oder Mapeffects.co um meine frühen Inspirationsquellen zu nennen.


Wulfi hoffentlich hilfreich

Edit: Digitale Medien kommen nur zur Veröffentlichung zum Einsatz. Sprich in Affinity wird der Scan geladen und dann in mein Rahmentemplate eingefügt. Ab und an beschrifte ich die PoI dann Digital. Meist, wenn ich eine Klare KArte haben will, komplett ohne Beschriftung im Original. Oder bei Stadtplänen die Namen der Tavernen, Tempel etc.
Titel: Re: Wie erstellt Ihr Eure Fantasy-Karten / -Maps?
Beitrag von: Streunendes Monster am 1.04.2025 | 10:38
Besten Dank.

Werd ich mal gucken, dass ich mir sowas auch besorge. ;)

Suchst Du denn konkret nach digitalen Optionen, wie Wulfi schon anklingen lässt?
Titel: Re: Wie erstellt Ihr Eure Fantasy-Karten / -Maps?
Beitrag von: Zouan81 am 1.04.2025 | 21:26
Wow! Danke Wulf für Deine ausführliche Antwort.   :d

Ja, ich habe als Software mal Campaign Carthographer ausprobiert (weiß nicht, ob es die erste oder die zweite Version war) aber fand es nicht sehr bedienerfreundlich, da es verdammt schwer war, dort etwas zu korrigieren, ohne das die Karte optisch vermurkst wurde.

Habe mir unter anderem schon mal 180g/m²-Zeichenpapier bestellt und ein schmierfreies Radiergummi. Gerade wenn man mal Linien korrigieren muss, ist ja stabiles Papier Gold wert. 80g/m² neigt ja leider dazu, schnell zu verknittern.

Solche Fineliner müsste ich irgendwo noch haben. Zunächst möchte ich eh eine Karte in schwarz-weiß zeichnen. Die Colorierung kann ich dann evtl. dann immer noch am Computer vornehmen, sofern ich colorieren möchte.

Ich werde im Karten zeichnen wohl noch etwas üben.


Eine digitale Lösung suche ich jetzt nicht endgültig, da ich mit Stift und Papier halt freier bin. So wie ich gelesen habe, sind ja auch eh viele von einem Karthographie-Programm wieder zu Stift und Papier zurückgekehrt, da jedes Malprogramm doch irgendwo wieder seine Schwächen hat.