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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Jestocost am 30.09.2004 | 10:07

Titel: Symbole, Themen, Motive im Rollenspiel
Beitrag von: Jestocost am 30.09.2004 | 10:07
Ihr kennt wohl alle die Seiten in Rollenspielregelbüchern, die einen motivieren sollen, Symbolismus oder wiederkehrende Motive einzusetzen? Beim Spielen von Silent Hill 4 ist mir aufgefallen, wie effektiv über Bilder der eigentliche emotionelle Gehalt der Story rüber gebracht wird.

Das gute bei dieser Technik ist, dass es halt viel mit der Grundempfehlung des Erzählens zu tun hat: Show, don't tell.

Bei Vampire Dark Ages hat unser Spielleiter mal sehr effektiv den Unterschied zwischen Bewusstsein (alles, was über der Oberfläche in der Burg spielte) und Unterbewusstem (die Verließe unter der Burg) dargestellt - und erst im Nachhinein wurde uns allen klar, was da los war: Gespürt haben wir es, und irgendwie verstanden, aber halt nicht direkt mit dem Verstand (so geht's mir auch bei vielen David Lynch Filmen)...

Klar ist das Thema perfekt für Horror, aber auch bei Fantasy (Licht/Dunkelheit, Weiß/Schwarz), Thriller (Nebel, Beleuchtung) und SF (bizarre Alienarchitektur) müsste es ja möglich sein...

Macht ihr was damit oder ist das nicht so eure Ding? Habt ihr Tipps oder gute Beispiele? Hilfen, wie man aus einem Plot die möglichen Themen/Bilder extrahiert/erfindet?
Titel: Re: Symbole, Themen, Motive im Rollenspiel
Beitrag von: wjassula am 30.09.2004 | 10:17
Ein Motiv aus meiner UA-Kampagne sind Autounfälle. Das hat sich zufällig ergeben, weil wir mit "Bill in three Persons" angefangen haben, aber es hat sich schnell verselbständigt.

Es kann jeden Tag passieren, und häufig gibt es gar keinen Grund. Der gestaltgewordene Zufall. Aber natürlich sucht man trotzdem nach dem warum. Und je genauer man sich die Umstände betrachtet, desdo mehr fantasiert man sich zurecht. Trunkenheit, Müdigkeit, oder....Schicksal? Plan?

Und wenn der Verunglückte dann gar nicht tot ist? Es ist greifbar, sichtbar, beweisbar: Der Schrott liegt auf der Strasse. Aber der Typ nicht. Ein Crash ist das harte, physische Ende. Aber es geht weiter. Bist du danach noch die gleiche Person? Wenn du eine Grenze durchbrichst, wo und wie geht es dann weiter?

In der Kampagne geht es um die Versuche der Spieler, einerseits den okkulten Untergrund zu entdecken, und andererseits zu verhindern, dass ein Bösewicht zu grosser Macht als Verkörperung eines Prinzips gelangt. Sie wollen den Plan hinter allem entdecken, eine Grenze überwinden und auf einer anderen Ebene weitermachen. jemand anders soll das nicht. Und was sicher wie ein Autowrack erscheint, erweist sich immer wieder als unsicher.

Symbol Nummer 2: Masken. Die Spieler finden Masken, die magisch das Gesicht verändern. Aber sie müssen einen Preis dafür zahlen.

Klar: Wer bist du, welche Maske legst du an, was steckt dahinter? Wann "verlierst" du das Geischt? Und so.
Titel: Re: Symbole, Themen, Motive im Rollenspiel
Beitrag von: Roland am 1.10.2004 | 11:39
In machen älteren Ars Magica Szenarien wird recht intensiv mit Symbolen und Themen gearbeitet. Die vier Jahrezeiten Tetralogie z.B. hat jeweils ein zur Jahreszeit passendes Thema, das häufig durch Symbole, und durch den Verlauf der Geschichte selbst, aufgegriffen wird.

Die Geisterwelt in Werewolf ist natürlich voller Symbole, schon das Totem, das jedes Rudel hat, steht für verschiedenen Eigenschaften, die idelerweise in den Charakteren repräsentiert sein sollten.