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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspieltheorien => Thema gestartet von: carthoz am 4.04.2006 | 10:58

Titel: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: carthoz am 4.04.2006 | 10:58
mahlzeit.

ich halte mich ja hier im theoriebereich eher bedeckt. heute bin ich aber im FERA (http://www.strangeminds.de/fera/) auf eine meiner meinung nach interessante situation gestoßen.

ich zitiere:

Zitat von: Merlin Emrys
Zitat von: Qi Chin
Die Charaktere sind Abenteurer, welche von verschiedenen Herrschern auf spezielle Aufträge geschickt werden und so in die Intrigen des Kriegs verwickelt.
Klingt ziemlich langweilig...

zitat ende.

ihr werdet euch jetzt fragen, was ich eigentlich will. nun, der gute merlin hat recht. es klingt langweilig. aber tut das nicht eigentlich jede core-story? ich bin nicht gut darin, die core-story aus etwas herauszuarbeiten (und ehrlich gesagt hat meine spielrunden sowas wie eine core-story auch noch nie interessiert...), daher versuche ich das mal bei "großen" spielen.
shadowrun: die charaktere sind personen, die auf der falschen seite des gesetzes stehen und für die allmächtigen konzerne straftaten begehen, mit denen sich sonst keiner schmutzg machen will.
earthdawn: die charaktere haben die motivation, legenden zu werden, daher räumen sie verliese leer, kämpfen gegen die bedrohung der dämonen und versuchen auch sonst, möglichst heldenhaft zu sein.
cthulhu: die charaktere sind menschen, die allmählich hinter die wahre struktur der dinge blicken, erkennen, dass das universum nur ein spielplatz allmächtiger wesen ist und werden darüber verrückt.
dsa: ?!
d&d: ?!?!

so. mit nur einem blick darauf: langweilig. reißt mich nicht vom hocker.
theoretisch.
trotzdem spiel(t)e ich einige der systeme mit begeisterung. warum aber tu ich das, wenn sie eigentlich nichts zu bieten haben?

oder ist core-story vielleicht doch nicht alles?
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Stahlfaust am 4.04.2006 | 11:28
Es mag zwar langweilig klingen, aber es ist ja auch nur eine Vereinfachung auf ein Prinzip. Eine Vereinfachung kann niemals die komplexität des ganzen einfangen. F=m*a klingt auch nicht sonderlich spannend, aber wer schon mal in einem Ferrari rumheizen durfte, weiss dass die Konsequenzen daraus sehr spannend und spassig sein können  ;D

Ich finde Core-Stories auf jeden Fall sinnvoll. Bei Spielen ohne erkennbare Core-Story habe ich mir immer sehr schwer getan Abenteuer zu entwickeln. Bei SR etwa, hatte ich fast nie Probleme (da definierte Core-Story), bei Vampire hingegen schon viel mehr.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 4.04.2006 | 11:43
dsa: ?!
Ich glaube, das ist für mich wirklich der interessanteste Fall. Ich kann ohne allzu hohen Aufwand für verschiedene Gruppen komplett verschiedene Abenteuer basteln, ohne eine generelle Handlungsidee darin unterbringen zu müssen.
Ich kann Überhelden gegen Übermächte kämpfen lassen oder abenteuerlang die Verkupplung zweier Spielercharaktere (miteinander ;-) ) mit kleinen, mehr oder minder anregenden Schmuckszenen betreiben. Ich kann meine Abenteuer je nach Gruppenwunsch kampflastig, soziallastig, reiselastig, magielastig, gruppendynamisch oder wild gemischt anlegen.

Für generelle Handlungsideen habe ich insofern noch keine rechte Verwendung finden können...
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: 6 am 4.04.2006 | 11:54
@Merlin Emrys:
Das ist jetzt aber kein besonderes Merkmal für DSA. Bei z.B. Midgard, Unknown Armies oder Traveller hast Du diese Bandbreite auch vom System und Setting her gegeben.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Arbo am 4.04.2006 | 12:04
Ähm, als "Orientierung" kann eine "core-story" (welch blöder Begriff !!!) natürlich eine Hilfe sein. Warum nicht?
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Boba Fett am 4.04.2006 | 12:07
Die Core-Story sagt doch GAR NICHTS über das aus, was gespielt wird.
Und sie sagt nichts über das "wie das Spiel ist" aus.
Demenstprechend braucht man die nicht zu bewerten.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Jestocost am 4.04.2006 | 12:16
Ne Corestory hilft beim Entwickeln des Spiels (um den Fokus zu setzen und Prioritäten festzlegen) und beim Sales Pitch, wenn man das Spiel seinen Spielern schmackhaft machen möchte..

Forgespiele wie Dogs in the Vineyard sind dann praktisch um die Corestory herumgebaut..

Ich mag halt beides... Ein paar meiner Lieblingsspiele kommen hervorragend ohne Corestory aus (UA, Transhuman Space)...
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Dr.Boomslang am 4.04.2006 | 12:56
Eine Corestory ist mehr oder weniger notwendig zum Spielen. In klassischen Systemen hieß das immer "Kampagnie" und wurde vom SL aus dem Material erdacht welches das System bietet.
Man kann natürlich behaupten man brauche sowas nicht da man einfach nur "drauf los spielt und mal schaut was dabei raus kommt". Aber letztenendes ist das natürlich fast das selbe, denn man wird bewusst oder unbewusst versuchen ein "Abenteuer" zu kreieren, also auf bestimmte Situationen zuzuspitzen, dadurch entsteht dann auch eine Art Corestory, auch wenn man sie eben nicht vorher kannte. Wahrscheinlich wird sie auch eher breit angelegt sein und nicht so fokussiert als ob man sie sich vorher überlegt hätte.

Ich hab jetzt nicht ganz verstanden warum Merlin E. die Corestory in dem Zitat langweilig fand, nach dem Post hier zu urteilen, war ihm das bereits zu eingeschränkt, wärend ich eher im ersten Moment vermutet hätte dass man eine solche oder so ähnliche Corestory schon öfter gesehen hat und dass sie vielleicht auch noch zu umfangreich und damit zu schwammig sein könnte.

Aber wie bewertet man eine Corestory überhaupt? Folgende Corestory wäre sowas wie eine universelle: "Die Spieler verkörpern zukünftige Helden die sich vom Rande der Gesellschaft an die Spitze arbeiten, wärend sie auch der Suche nach Abenteuren die Welt durchstreifen."
"Langweilig", könnte man nun auch hier sagen, die Frage wäre dann warum und muss eine Corestory spannend sein? Wir alle wissen schließlich das mit dieser Corestory wahnsinnig spannende Geschichten entstehen können.
Wahrscheinlich muss man sagen dass dies garkeine Corestory ist. Eine Corestory muss bestimmte Elemente enthalten und sie muss spezieller sein. Sie muss ein Problem und eine Verwicklung im weitesetn Sinne enthalten, sonst entsteht kein Plot.
Man kann davon ausgehen dass eine Corestory das mindeste ist was man zum Spielen braucht, entweder ist diese schon vorgegeben oder die Entwicklung der Corestory ist das erste was der SL oder die Gruppe erarbeiten muss.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Bitpicker am 4.04.2006 | 13:03
Was ist mit Core-Story denn eigentlich gemeint? Das Zitat klingt nach der grundlegenden Story-Idee einer Kampagne, die übrigen Beispiele beziehen sich auf Spielsysteme.

Soweit es Spielsysteme oder genauer: Settings angeht, bin ich ein großer Freund von solchen Core-Stories. Selbst wenn diese Stories im Grunde im eigentlichen, von mir gestalteten Spiel nicht auftauchen (vgl. die großen Themen der WoD, den Mythos von Kult...), beeinflussen sie doch zumindest indirekt die Handlung meiner Kampagnen, indem sie mich auf Ideen bringen. Spiele, bei denen es keinen richtigen Hintergrund gibt, bringen mich kaum auf Ideen.

Robin
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Dr.Boomslang am 4.04.2006 | 13:09
Die Corestory ist die Zusammenfassung dessen was die Charktere tun, worum sich das tatsächliche Spiel dreht. Wenn du eine Fersehserie beschreiben müsstest, in ein oder zwei Sätzen, das ist die Corestory.

Das Problem bei der Anwendung aufs Rollenspiel ist, dass es vielleicht garnicht möglich ist alles was die Charaktere tun in einer Corestory sinnvoll zusammenzufassen. Man würde auch bestimmt nicht eine Fersehsehrie daraus machen, sondern vielleicht mehrere Spinoffs, dann ist die Corestory sowas wie die Kampagnie. Man könnte aber auch sagen man muss alles was im Spiel möglich ist in die Corestory packen, damit würde man es aber vielleicht überladen und die Corestory würde dann immer so klingen wie bei "Gute Zeiten Schlechte Zeiten".
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Settembrini am 4.04.2006 | 13:21
Mike Mearls nennt es "Default Mission".
Und Spiele, die eine gute "Default Mission" haben, verkaufen sich besser.
Wenn man das, was man spielt, nicht zusammenfassen kann, ist es kommerziell höchstwahrscheinlich irrelevant. Oder DSA in Deutschland 8)
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Joe Dizzy am 4.04.2006 | 13:21
Wenn es bei Core Story um den Begriff geht wie Mike Mearls ihn umrissen hat (http://mearls.livejournal.com/97347.html), dann ja: es ergibt einen Sinn. Eine Core Story ist das vielleicht wichtigste an einem Rollenspiel. Ohne Core Story, weiß man nicht was, wie und warum man Rollenspiel XYZ überhaupt spielt.

Die Core Story beschreibt das Spielkonzept mit Hilfe der Setting-Inhalte.

Ohne Core Story kann kein Spielkonzept vermittelt werden und ohne Spielkonzept muß sich der Spieler halt irgendwie zurechtfinden. Das klappt manchmal, manchmal auch nicht. In der Praxis wird einfach das Spielkonzept eines anderen Spiels übernommen. Das typische Beispiel sind die Leute, die jedes Rollenspiel wie einen Dungeon Crawl spielen.

Die Core Story ist der Ausgangspunkt des Spiels. In der Regel setzt jede Gruppe die Core Story anders um, ergänzt sie um gruppenspezifische Elemente und passt sie den Interessen der Spieler an.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 4.04.2006 | 13:38
Eine Core Story ist das vielleicht wichtigste an einem Rollenspiel. Ohne Core Story, weiß man nicht was, wie und warum man Rollenspiel XYZ überhaupt spielt.
Komisch... Was ich spiele, ist Vereinbarungssache ("irgendwas auf der Basis von..."), wie ich es spiele, ist Vereinbarungssache ("ich mag's aber lieber ein bissl so") und warum ich spiele, hat mir jemand vor dem ersten Spieltag gesagt: "Das macht Spass." Letzteres ist auch das für mich wichtigste am Rollenpiel; den Spass einer Regelanweisung unterzuordnen, ist in meinen Augen eher absurd (und er müsste ihr ja untergeordnet werden, wenn sie "das wichtigste am Rollenspiel" sein sollte). Da ist mir das von anderen auf mich und von mir auf andere tradierte Spielkonzept doch lieber als jedes einengende.

Nichts in meinem Spiel hat je eine generelle Handlungsanweisung erfordert. Im Gegenteil, es ist von Vorteil, dass ich vielleicht der einzige unter meinen Mitspielern bin, der den Begriff schonmal gehört hat - so sind wir bei weitem freier, was ich als wertvollen Vorteil empfinde.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Pyromancer am 4.04.2006 | 14:14
Komisch... Was ich spiele, ist Vereinbarungssache ("irgendwas auf der Basis von..."), wie ich es spiele, ist Vereinbarungssache ("ich mag's aber lieber ein bissl so") und warum ich spiele, hat mir jemand vor dem ersten Spieltag gesagt: "Das macht Spass."

Was du uns sagen willst: Core-Story ist Verhandlungssache.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Joe Dizzy am 4.04.2006 | 14:19
Merlin, du hast mich mißverstanden. Die Einwände, die du bringst, haben nichts mit dem zu tun was ich mit meinem Post gemeint habe. Im Gegenteil, du bestätigt nur das, was ich gesagt habe: ein Rollenspiel ohne Core Story bringt Spieler dazu eine eigene zu suchen.

Das ist der Unterschied zwischen Shadowrun spielen (d.h. Core Story übernehmen und umsetzen) und Shadowrun benutzen (d.h. die Spieler verhandeln das Spielkonzept untereinander und füllen den Rest mit Shadowrun-inhalten). Ein Spiel ohne Core Story kann nicht gespielt, sondern nur benutzt werden. Für Rollenspieler, die sich z.B. Settingbände und Regelwerke kaufen um sich Ideen für ihre Runden zu besorgen, ist das völlig normal und selbstverständlich. Für andere (wie mich) ist sowas zu kostspielig und zu aufwändig um mir Spaß zu bereiten. Ich will Rollenspiele mit Core Story. Ich will gleich spielen und nicht erst designen bzw. Spielkonzepte verhandeln müssen.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Roland am 4.04.2006 | 14:31

shadowrun: die charaktere sind personen, die auf der falschen seite des gesetzes stehen und für die allmächtigen konzerne straftaten begehen, mit denen sich sonst keiner schmutzg machen will.
earthdawn: die charaktere haben die motivation, legenden zu werden, daher räumen sie verliese leer, kämpfen gegen die bedrohung der dämonen und versuchen auch sonst, möglichst heldenhaft zu sein.
cthulhu: die charaktere sind menschen, die allmählich hinter die wahre struktur der dinge blicken, erkennen, dass das universum nur ein spielplatz allmächtiger wesen ist und werden darüber verrückt.
dsa: ?!
d&d: ?!?!

DSA - Die SCs sind junge Helden, die für (mehr oder weniger) bedeutende Wesen Missionen erfüllen und so zu mächtigen und gefeierten Persönlichkeiten in Aventurien werden. Außerdem darf man über die offiziellen Publikationen noch an der Weiterentwicklung der Hintergrundwelt teilhaben.

D&D - Charakter optimieren, Monster schlachten, Schätze raffen, Punkte sammeln, mächtiger werden.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 4.04.2006 | 14:59
Merlin, du hast mich mißverstanden.
Offenbar, und ich fürchte, wir sprechen weiterhin nicht dieselbe Sprache... :-(

Ein Spiel ohne Core Story kann nicht gespielt, sondern nur benutzt werden.
Wie definierst Du "spielen"?

ein Rollenspiel ohne Core Story bringt Spieler dazu eine eigene zu suchen.
Eine? Dutzende, hunderte... und genau das ist das tolle daran. :-)
Was die Frage der Vereinbarungen angeht, praktizieren wir das Zellwachstums-Prinzip: Wachsen und Teilen (und hin und wieder fusionieren). Die Vereinbarung ergibt sich zunächst aus der Gruppe, in die man kommt; wenn die Gruppe groß genug ist, um geteilt zu werden, spielen tendenziell die weiter zusammen, die dieselben Wünsche haben. Das heisst, jeder, der dazustößt, kann von Anfang an mitspielen und seine eigenen Präferenzen entdecken und entwickeln und sich dann in der oder den Gruppen engagieren, die ihm liegt / liegen. Vorbereitungszeit: Nur solange, bis man die wichtigsten Sachen zum Spiel gesagt hat. Der Rest ergibt sich zwischendurch.

DSA - Die SCs sind junge Helden, die für (mehr oder weniger) bedeutende Wesen Missionen erfüllen und so zu mächtigen und gefeierten Persönlichkeiten in Aventurien werden.
Hmm... das ist eine eher langweilige Version - zu viele Einschränkungen.
Meine DSA-SCs sind, soweit nicht alterslos, teilweise in den Mittfünfzigern (also nicht mehr wirklich jung), sie erfüllen üblicherweise keinerlei Missionen für irgendwen, sondern kümmern sich um das, was ihnen an Herzen liegt, und keiner von ihnen war oder wird je eine mächtige oder gar gefeierte Persönlichkeit. Aber sie lernen, knüpfen Freundschaften, entwickeln sich... und ich habe nicht den Eindruck, dass es anders sein müsste. Man muss ja keinen Superhelden spielen, DSA hat auch für Kleingeister Platz :-) . Ich wüßte auch im Ernst nicht, wie die meisten meiner Charaktere an irgendwelche "Missionen" kommen sollten... Ich meine, wer würde auch einer Bardin, einem Mechanikus oder einem Halbelfen vertrauen, außer aufgrund von Not oder Freundschaft? :-)
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Joe Dizzy am 4.04.2006 | 15:27
Merlin, hast du dir den LJ Eintrag von Mike Mearls angeschaut, den ich in meinem ersten Post verlinkt habe? Ich benutze die gleiche Definition wie er.

Eine Core Story ist nicht die einzige Geschichte, die man mit einem Rollenspiel spielen kann. Es ist nicht die einzige Abenteuer-Art, die man mit einem Rollenspiel haben kann. Es ist der Nullzustand, die Werkeinstellung, die Spielbasis eines Rollenspiels. Wenn das fehlt, müssen die Spieler diese Spielbasis finden. Durch Gespräche, Fragen und Dialoge in denen jeder in Worte zu fassen versucht, was er von einem Rollenspiel will und was er an einem Rollenspiel mag. Das kostet Zeit und Mühe. Ganz zu schweigen davon, dass es unheimlich schwer ist seine eigenen Spielinteressen in Worte zu fassen und anderen zu vermitteln. Besonders, wenn man nichts hat womit man es vergleichen kann zum Beispiel einer anderen Core Story.

Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Stahlfaust am 4.04.2006 | 15:39
Zitat
D&D - Charakter optimieren, Monster schlachten, Schätze raffen, Punkte sammeln, mächtiger werden.
Hierzu bringe ich mal ein, wie ich glaube, recht bekanntes Zitat:

"D&D is about killing people and taking their stuff."
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Stahlfaust am 4.04.2006 | 15:44
Eine? Dutzende, hunderte... und genau das ist das tolle daran. :-)
Nun das ist nur eine Frage dessen, wie detailliert oder allgemein du es betrachtest. Ich behaupte dass ich eine allgemeinere Fassung der "dutzenden, hunderten"-Core-Stories die ihr spielt formulieren kann die auf alle zutrifft. Genau darum geht es ja bei Core Stories, diese dutzenden, hunderten von Möglichkeiten möglichst knapp und allgemein zu umschreiben. Wenn du
"Die Helden reisen durch das Universum um den bösen Tyrannen zur Strecke zu bringen"
 liest, wirst du wahrscheinlich denken "laaangweilig". Viele Millionen von Menschen lieben aber Star Wars. Das zeigt wieviele, fast unendliche, Möglichkeiten in so einer einfachen Core-Story stecken.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: carthoz am 4.04.2006 | 16:14
Eine Core Story ist nicht die einzige Geschichte, die man mit einem Rollenspiel spielen kann. Es ist nicht die einzige Abenteuer-Art, die man mit einem Rollenspiel haben kann. Es ist der Nullzustand, die Werkeinstellung, die Spielbasis eines Rollenspiels.

ok, soweit hab ich verstanden, warum es eine corestory gibt. aber ich versteh den sinn noch nicht mehr als vorher:
wenn eine corestory meist per se langweilig klingt und sie sowieso nur eine art ist zu spielen, warum fordern dann leute wie 1of3 ständig, dass es eine geben müsse? immerhin scheint ein spiel nicht schlechter zu werden, wenn man keine definitive corestory hat - dennoch klingt es meist nach "mach erstmal ne corestory fest, vorher müssen wir über dein system gar nicht erst reden". sofern man kein nischensystem baut bzw ein rpg, das sich nur um einen einzigen aspekt dreht, ist sowas doch witzlos!
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Boba Fett am 4.04.2006 | 16:21
Das einzige, was eine Corestory macht, ist eine Art Zielvorgabe.
Das "so hat sich der Autor das vorgestellt" in kurzer Zusammenfassung.
Daran kann man auch ablesen, wie das System (die Regelmechanik) wahrscheinlich aussehen wird, wenn sie stimmig zur CoreStory entwickelt wurde.
Und man kann natürlich auch bewerten, OB das System auf die Corestory maßgeschneidert wurde.

Beispiel:
Corestory sagt auf: Die Charaktere sind Kung-Fu Action Helden, die sich akrobatisch durch die Story boxen.
Das System verlangt aber für jeden kleinen Scheiss eine Probe und mindert die Erfolgschancen bei spektakulären Aktionen.
Wertung: Das System wurde ganz klar an der Zielvorgabe vorbeientwickelt - Der CoreStoryerfinder wollte etwas rasantes, spektakuläres mit viel Action und der Regeldesigner hat gedacht, lassen wir es hübsch realistisch aussehen.
Also fallen alle Charaktere ständig aufs Maul und schnell wird keiner mehr was spektakuläres wagen.
Was man mit dem System machen KANN, WEISS man immer noch nicht, aber man weiss, dass man nicht das machen kann, was eigentlich gewollt war.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Dr.Boomslang am 4.04.2006 | 16:25
Es ist völlig klar das umfassendere Corestorys mehr Möglichkeiten bieten aber weniger Fokus und natürlich kann man es auch umgekehrt machen.
Es fällt eben schwerer eine umfassende, kurze, aber trotzdem möglichst konkrete  Zusammenfassung für eine Soap-Serie zu geben, da kann eben alles mögliche passieren von Familiengeschichten bis zu Krimielementen. In einer Krimiserie ist das eben anders.
Je fokussierter die Corestory ist umso interessanter klingt sie wahrscheinlich, und umso spieltauglicher ist sie (im Sinne von direkt spielen). Je offener sie formuliert ist umso langweiliger klingt sie und umso mehr arbeit erfordert sie um dann tatsächlich zu spielen, aber umso mehr Freiheiten und Möglichkeiten zur Entwicklung bietet sie logischerweise.
Man sollte aber immer im Hinterkopf behalten dass eine Corestory dazu dient zu fokussieren, es ist natürlich Geschmackssache wie stark das geschehen sollte, aber man sollte immer so stark fokussieren wie möglich.

@ carthinius
Eine Corestory ist keinesfalls witzlos. Sie ist einfach nötig. Ob sie nun vorgegeben wird oder durch die Spieler entwickelt wird. Die Corestory ist auch für den Designer wichtig, weil sie eine Zielvorgabe ist. Der Systemdesigner muss sich überlegen welche Art von Spiel sein System nachher unterstützen soll und wenn er dabei garnicht weiß wie das Spiel nachher aussehen soll wird das schwierig.
Die Versuchung die Corestory so offen wie möglich zu gestalten oder gar zu baheupten das System brauche keine ist immer sehr groß weil man natürlich oft davon überzeugt ist das eigene System könne einfach alles. Die traurige Wahrheit zeigt jedoch, dass das meistens nicht stimmt und ein mangelnder Fokus sowohl beim Designer als auch bei den Spielern nachher nicht zu mehr Kreativität und Freiheit führt sondern nur zu Langeweile, Desorientierung und Missverständnissen, oder im besten Fall einfach nur zu mehr Arbeit die nachher gemacht werden muss um dann tatsächlich zu spielen.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Bitpicker am 4.04.2006 | 16:26
Also, wenn du mich fragst: wenn ein Spiel eine Corestory hat, hat es in der Regel einen detailliert ausgearbeiteten Hintergrund. Mein Problem mit Deliria z.B. war, dass es eben zwar einige Hintergrundelemente gab, aber keinen inhaltlichen Zusammenhang. Es war wie ein Baukasten mit bunten Steinen, aber ohne Hinweis, was man damit bauen soll. Bei einem Rollenspiel brauche ich mehr. Ich brauche nicht nur eine Liste von NSCs, Faktionen, Gegenden usw., ich brauche Infos darüber, wie sie zueinander stehen, welche großen Konflikte es gibt, damit ich vor diesem Hintergrund etwas entwickeln kann. Das Gegenbeispiel zu Deliria ist Changeling: hier gibt es durch das grundlegende Problem Changeling gegen Banalität einen Grundkonflikt, aus dem man allerlei Stories züchten kann. Als corestory klingt 'Changelings kämpfen gegen die Langeweile' außerordentlich langweilig, aber es gibt großes Potential. Bei Deliria beschränkt sich das auf 'es gibt Elfen und du bist einer', darauf kann ich nichts aufbauen.

Robin
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: 1of3 am 4.04.2006 | 18:46
wenn eine corestory meist per se langweilig klingt und sie sowieso nur eine art ist zu spielen, warum fordern dann leute wie 1of3 ständig, dass es eine geben müsse?

Weil Leute wie 1of3 verstanden haben, dass alle wirklich erfolgreichen Rollenspiele eine haben, weil es für neue Rollenspiele dumm wäre keine zu machen, weil sich so am besten das besondere am Spiel verdeutlichen lässt, und weil es den Einstieg erleichtert.

Die Core Story beschreibt das Spielkonzept mit Hilfe der Setting-Inhalte.

Naja, eigentlich ist die Core Story ziemlich unabhängig von Setting, was ich natürlich sofort beweise. Ich schreibe jetzt eine Core Story und jeder hier wird wissen, welches Rollenspiel es ist und ich werde nichts Settingspezifisches benutzen.

Die Charaktere sind aus der Gesellschaft Ausgestoßene, auf die sie dennoch angewiesen sind. Verstrickt in die Machtkämpfe Ihresgleichen müssen sie sich vor der Masse verborgen halten und sich der Gefahren des Untergrunds erwehren. Ihr größter Feind aber sind sie selber.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Aus diesem Grunde kann es auch nicht schaden, sich als Rollenspielautor ein bischen mit Literatur auseinanderzusetzen.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 5.04.2006 | 03:27
Merlin, hast du dir den LJ Eintrag von Mike Mearls angeschaut, den ich in meinem ersten Post verlinkt habe? Ich benutze die gleiche Definition wie er.
Hm, da der Begriff vorher schon im Gepraech war und Du eine Kurzdefinition gegeben hast - ehrlich zugegeben: nein. Jetzt habe ich nachgelesen ("A core story is the stereotypical game experience contained within an RPG. ...  It creates a road map for DMs.") und bin so klug als wie zuvor: Nichts als Zwang und Einengung.

Durch Gespräche, Fragen und Dialoge in denen jeder in Worte zu fassen versucht, was er von einem Rollenspiel will und was er an einem Rollenspiel mag. Das kostet Zeit und Mühe.
Erstens: Nein, nicht notwendigerweise - oder jedenfalls nicht im Sinne von "zusaetzlich". Man kann das auch nebenbei in der "Nachbesprechung" einfliessen lassen.
Zweitens: Wenn es eine Regel gibt, die besagt: 'So habt Ihr dies Spiel zu spielen', muss man zuerst diese Regel ausser Kraft setzen, um dann - genau denselben Weg zu gehen wie ohne diese Regel, naemlich sich einigen, was man statt des auf Dauer oder fuer einzelne Spieler langweiligen, einengenden Stereotyps lieber haette.

Das einzige, was eine Corestory macht, ist eine Art Zielvorgabe.
Und wenn ich von ihr abweiche, kommt garantiert jemand und sagt: "Das ist aber nicht 'out of the book', ihr spielt das ja ganz verkehrt!"
Muss mich nicht interessieren, aergert mich aber. Ohne Zielvorgabe bin ich freier - ich stehe nicht unter dem Druck, mich verteidigen zu muessen.
Nehmen wir den DSA-Vorschlag von oben.
- Wenn dasteht, das die Helden jung sein muessen - muss ich rechtfertigen, dass ich auch mal einen gereiften, aelteren Charakter spielen moechte.
- Wenn dasteht, dass die Helden Missionen ausfuehren muessen - muss ich rechtfertigen, warum ich auch mal eine Runde sich mit sich selbst beschaeftigen lassen moechte.
- Wenn dasteht, dass die Helden bekannt und gefeiert werden muessen - muss ich rechtfertigen, warum ich lieber jemanden spiele, der Zeit seines Lebens still im Hintergrund bleibt.
Ich muss in jedem Fall, mit oder ohne Vorgabe, mit der Runde darueber reden, ob meine Charaktere so in die Runde passen. Aber ohne Vorgabe ist es eine Moeglichkeit, mit Vorgabe ist es erstmal "unzulaessig" und erfordert eine Uebereinkunft, dass die festgeschriebene Vorgabe keinen absoluten Zwang darstellt.

Daher bleibt mein Fazit: Es ist besser, wenn es keine explizite Zielvorgabe gibt, weil eine "Vorgabe" per se etwas Bindendes impliziert, was sie eventuell aber nicht sein soll, sie im Spiel ohnehin ueber Bord geht und dann den Nachteil hat, Aerger bei der "Abschaffung" zu machen (oder machen zu koennen).

Weil Leute wie 1of3 verstanden haben, dass alle wirklich erfolgreichen Rollenspiele eine haben, weil es für neue Rollenspiele dumm wäre keine zu machen, weil sich so am besten das besondere am Spiel verdeutlichen lässt, und weil es den Einstieg erleichtert.
Contradicitur:
- DSA hat keine mitgelieferte "Zielvorgabe", ist aber ein erfolgreiches Rollenspiel.
- Um ueberfluessigen Aerger und die Muehe bei der "Abschaffung" zu vermeiden, ist es besser, auf eine nicht notwendige Festlegung zu verzichten.
- Das Besondere am Spiel laesst sich auch beschreiben, ohne einen vorgeblichen Zwang daraus zu machen.
- Ein Einsteigerabenteuer leistet einen besseren Dienst, wenn es darum geht, den Einstig zu erleichtern.

Ich behaupte dass ich eine allgemeinere Fassung der "dutzenden, hunderten"-Core-Stories die ihr spielt formulieren kann die auf alle zutrifft.
Mach' mal... na gut, das ist nicht fair, weil Du die Spielweite der Gruppen nicht kennst. Aber nichtmal mein "Aber sie lernen, knüpfen Freundschaften, entwickeln sich..." waere umfassend genug, denn andere Spieler ziehen es vor, sich nicht auf Freundschaften einzulassen. Streichen wir diesen Punkt, bleibt: "Die Charaktere lernen und entwickeln sich." Damit waeren wir aber im Grunde bei der "conditio sine non qua", oder?

Deine "Star Wars"-Zusammenfassung enthaelt uebrigens keinerlei Hinweis auf die Familiengeschichten, die ethischen und gesellschaftlichen Konflikte, diverse Freundschaften usw. usw. - sie ist also extrem unvollstaendig! Star Wars ist mehr als eine Geschichte von einem Tyrannenmord - und der Tyrannenmord entwichelt seine Faszination und "Wucht" erst in der Art, wie er sich mit allem anderen verbindet.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Teclador am 5.04.2006 | 03:55
- DSA hat keine mitgelieferte "Zielvorgabe", ist aber ein erfolgreiches Rollenspiel.
- Um ueberfluessigen Aerger und die Muehe bei der "Abschaffung" zu vermeiden, ist es besser, auf eine nicht notwendige Festlegung zu verzichten.
- Das Besondere am Spiel laesst sich auch beschreiben, ohne einen vorgeblichen Zwang daraus zu machen.



1. Und dann schau dir den durchschnittlichen DSA-Konsumenten mal an.  >;D

2. Jedes Rollenspiel hat irgendwo im Regelwerk eine (meist versteckte) Absichtserklärung darüber wie gespielt werden soll und um was es geht. Besser so etwas offenlegen und verdeutlichen. So sparen sich viele Leute Mühe und unnötige Zeit und erkennen schnell ob das System ihren SpielStil unterstützt oder nicht.

3. Und was hindert die Konsumenten daran einfach ein anderes System zu nutzen wenn ihnen dieses nicht zusagt? Ich meine es muss ja einen Grund geben warum sie das System nutzen. Ansonsten könnten sie ja auch die Chrischiesche Pizza nutzen.

Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Monkey McPants am 5.04.2006 | 06:06
Hm, da der Begriff vorher schon im Gepraech war und Du eine Kurzdefinition gegeben hast - ehrlich zugegeben: nein. Jetzt habe ich nachgelesen ("A core story is the stereotypical game experience contained within an RPG. ...  It creates a road map for DMs.") und bin so klug als wie zuvor: Nichts als Zwang und Einengung.
Wenn du wandern gehst, fühlst du dich dann auch von der Landkarte eingeschränkt? Oder ist es nicht vielmehr so das dir die Landkarte einfach nur einen gewissen "Halt" gibt, denn du kannst jederzeit den Weg verlassen und dein eigenes Ding drehen, aber wenn du mal nicht dein eigenes Ding drehen willst, oder wenn du mal einem anderen erklären möchtest wo du vom weg abgegangen bist, dann hast du immer noch die Landkarte.

Und genauso ist die Core Story: Man kann sie jederzeit ignorieren und sein eigenes Ding drehen, aber wenn man mal keinen Bock auf die Arbeit hat, oder wenn man ein Noob ist der sich noch nict sicher genug fühlt was eigenes zu machen oder wenn man einfach mal mit anderen Leuten über das Spiel reden möchte, dann ist eine Core Story gut. Sie erleichtert den Einstieg und gibt einem den nötigen Halt und Unterstützung wenn man mal nicht abseitz des Weges rumkrabbeln möchte.

Sich von einer Core Story eingeengt zu fühlen ist wie sich von einer Landkarte eingeengt zu fühlen. ::)

M
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: 1of3 am 5.04.2006 | 07:30
- Ein Einsteigerabenteuer leistet einen besseren Dienst, wenn es darum geht, den Einstig zu erleichtern.

Nein, denn ich zitiere mich selber: Es ist nicht hinreichend ein Beispiel zu geben, sonder vom pädgogischen Standpunkt notwendig, das dahinterstehende Prinzip zu erklären.

Und was die Schwierigkeit der Abschaffung angeht, werden wir uns wohl nicht einig. Ich betrachte die mögliche Ratlosigkeit als viel schlimmer. Siehe auch meinen Aufsatz über Backbücher (http://tanelorn.net/index.php?topic=23183.0).
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Hr. Rabe am 5.04.2006 | 08:24
Und was die Schwierigkeit der Abschaffung angeht, werden wir uns wohl nicht einig. Ich betrachte die mögliche Ratlosigkeit als viel schlimmer. Siehe auch meinen Aufsatz über Backbücher (http://tanelorn.net/index.php?topic=23183.0).

*lol* Genau dieser Aufsatz legt die unterschiedliche Betrachtungsweise von rpgs zwischen dir und mir (und so wie er argumentiert auch Merlin) eindrucksvoll dar.
Du sagst, die meisten Rpg's seien Spielzeuge ohne wirkliche Zieldefinition.        --- Stimmt.
Du sagst, das sei voll doofTM, weil man der Gefarh unterliegt, schnell den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr zu sehen.      --- Echt?
Du sagst, das gehöre geändert und die Rpgs gehören mit einer klaren Zieldefinition versehen (Core-Story).   --- Und hier sage ich: Nö! Genau so isses richtig! Rpgs sollen (für mich) Spielzeuge und Kühlschränke voller Zutaten sein. ob Zimt zu Bratkartoffeln passt oder nicht, werde ich schon irgendwann selber rausfinden.
Einzig in der Erklärung ,,Hey, unser Spielzueg war mit der und jener Überlegung designed und eignet sich deshalb hier- und dafür besonderst gut'' happert es bei vielen Hersetellern noch gewaltig.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Monkey McPants am 5.04.2006 | 08:37
Du sagst, das gehöre geändert und die Rpgs gehören mit einer klaren Zieldefinition versehen (Core-Story).   --- Und hier sage ich: Nö! Genau so isses richtig! Rpgs sollen (für mich) Spielzeuge und Kühlschränke voller Zutaten sein. ob Zimt zu Bratkartoffeln passt oder nicht, werde ich schon irgendwann selber rausfinden.
Warum wird hier teilweise so getan als ob eine Core Story und ein Setting voller Freiheiten und Möglichkeiten wiedersprechen? ???

Nur weil ein Kühlschrank neben Tonnen von verschiedenen Zutaten auch gleich ein Rezept enthält heißt das doch nicht das man deswegen nichts anderes damit kochen kann, oder?

M
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Settembrini am 5.04.2006 | 08:45
Bekommt es endlich in Eure Köpfe:

DSA ist NICHT erfolgreich, nur weil es das bestverkaufte System in Deutschland ist.
DSA ist der Einäugige unter Blinden!
Wäre es koheränt entworfen und hätte eine einheitliche Core Story, wäre es viel erfolgreicher.
Die wirkliche DSA CoreStory/Default Mission:

Sage: Triff NPCs, sag: "Peraine zum Gruße", lausche dem Metaplotrailroadingabenteuer


bedient nur ein kleines "Markt"segment.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 5.04.2006 | 08:49
Wenn du wandern gehst, fühlst du dich dann auch von der Landkarte eingeschränkt? Oder ist es nicht vielmehr so das dir die Landkarte einfach nur einen gewissen "Halt" gibt...
Und genauso ist die Core Story: Man kann sie jederzeit ignorieren und sein eigenes Ding drehen...
Der Vergleich stimmt nicht. Die Core Story zwingt mir das Ziel auf, was also einer Landkarte entsprechen wuerde, auf der nur Wege sichtbar sind, die mich zur Sehenswuerdigkeit XY leiten. Alle anderen Wege sind "verboten" - schliesslich gibt die Core Story vor, dass man gefaelligst folgendes zu spielen hat: ...
Und wenn ich etwas anderes spielen oder einen andern Weg gehen will, muss ich die Landkarte erst wegschmeissen. Manche Leute sagen aber, Landkarten wegzuschmeissen, ginge aus Prinzip nicht und man duerfe sie nicht ignorieren, da das nicht "out of the book" usw. usw. sei.
Und eine Landkarte, die mir nur bestimmte Wege erlaubt und alle andern als "verboten" klassifiziert, obwohl ich im Gelaende viel, viel mehr tun und erleben koennte, finde ich einschraenkend, ja.

Warum wird hier teilweise so getan als ob eine Core Story und ein Setting voller Freiheiten und Möglichkeiten wiedersprechen? ???
Weil es immer geniale Mitspieler oder Gespraechspartner geben kann, die sagen: "Das steht aber da und da, dass man das so machen muss!"
Und dann muss ich mich verteidigen. Im Kuehlschrankbild: Wenn besagte Leute den Kuehlschrank und das Rezept vorfinden, sagen sie: "Aber im Rezept steht, dass man mit den Sachen im Kuehlschrank nur dies machen kann, alles andere ist verboten!"
Wenn dagegen nur der Kuehlschrank dasteht, koennen wir uns ueber Vorschlaege unterhalten, was wir machen wollen.
Und diese Core Story ist offenbar ein Muss, wenn 1of3 schreibt:

Nein, denn ich zitiere mich selber: Es ist nicht hinreichend ein Beispiel zu geben, sonder vom pädgogischen Standpunkt notwendig, das dahinterstehende Prinzip zu erklären.
Damit ist dahinterstehende Prinzip absolut - denn wenn es das nicht waere, ginge es ja nicht um das Spiel, das dadurch erklaert werden sollte. Und jede Abweichung von der Core Story waere eine Verletzung des Spiels, mithin schon der Versuch obsolet.

Und was die Schwierigkeit der Abschaffung angeht, werden wir uns wohl nicht einig.

Nein, wohl nicht. :-(

*lol* Genau dieser Aufsatz legt die unterschiedliche Betrachtungsweise von rpgs zwischen dir und mir (und so wie er argumentiert auch Merlin) eindrucksvoll dar.
Soweit es mich angeht: Volle Zustimmung.

Edit:
DSA ist NICHT erfolgreich, nur weil es das bestverkaufte System in Deutschland ist.
Fuer mich ist "meistverkauft" = "offenkundig erfolgreich"; ueber die Gruende koennen wir ein andermal plaudern.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Roland am 5.04.2006 | 08:57
Hm, da der Begriff vorher schon im Gepraech war und Du eine Kurzdefinition gegeben hast - ehrlich zugegeben: nein. Jetzt habe ich nachgelesen ("A core story is the stereotypical game experience contained within an RPG. ...  It creates a road map for DMs.") und bin so klug als wie zuvor: Nichts als Zwang und Einengung.

Und wenn ich von ihr abweiche, kommt garantiert jemand und sagt: "Das ist aber nicht 'out of the book', ihr spielt das ja ganz verkehrt!"

Jawoll. Zwang und Einengung. Genau wie die Namen die komischen Völker. Thorwaler. Da kommt doch garantiert jemand der sich beschwert, wenn ich die in meiner Runde Hutziputzis nenne. Und dass die oft blond sind und Äxte schwingen, nenene. Diese Beschneidung meiner persönlichen Freiheit geht zu weit.

Ich hab' erst letzte Woche zu Thomas Römer gesagt: "Thomas, hör mal zu. Ihr schränkt die DSA Spieler viel zu sehr ein. Solche Zwangsmassnahmen widersprechen völlig dem freiheitlichen Geist von DSA. Z.B. Abenteuer. Die schreiben den Spielern ja so zu sagen vor, wie sie spielen sollen. Und Regionalbeschreibungen. Nichts als dogmatische Festschreibungen. Lasst so was mal besser. Ich würde sagen, ihr veröffentlicht in Zukunft mal ... nix. Dann habt ihr auch viel weniger Arbeit." 
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Preacher am 5.04.2006 | 09:00
Sage: Triff NPCs, sag: "Peraine zum Gruße", lausche dem Metaplotrailroadingabenteuer


bedient nur ein kleines "Markt"segment.
Stimmt. Aber "Schiebe Miniaturen auf einem Plan hin und her, optimiere deinen Charakter und Kämpf taktisch" ebenfalls. So spielen nämlich bei weitem nicht alle.

Und versuch mal, dich von dem Gedanken zu lösen, daß DSA NUR Railroading und Metaplot ist. Ist es nicht. Ehrlich. Railroading shon gar nicht - ob Railroading betrieben wird oder nicht hängt einzig und allein vom SL ab. Und wieviel Metaplot man benutzt oder nicht kann man auch individuell entscheiden.
Beides wird von DSA gefördert, ja. Aber versuch doch mal, es nicht a priori als das Böse in der Rollenspiel-Welt zu sehen, ja?
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 5.04.2006 | 09:02
Jawoll. Zwang und Einengung. Genau wie die Namen die komischen Völker. Thorwaler. Da kommt doch garantiert jemand der sich beschwert, wenn ich die in meiner Runde Hutziputzis nenne. Und dass die oft blond sind und Äxte schwingen, nenene. Diese Beschneidung meiner persönlichen Freiheit geht zu weit.  
Da Dir offenbar schon Nachdenken und Differenzierungen (z.B. zwischen Ziel und Mittel) zu weit gehen...
Verlorene Liebesmueh, schaetze ich. Spiel weiter.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Settembrini am 5.04.2006 | 09:03
Kursive THESE:

Die Mehrheit der deutschen Spieler hat nie einen Gygaxschen Dungeon als Spieler erlebt.

Daraus folgt, daß die meisten eine falsche Vorstellung von Dungeoncrawls haben.
Daraus folgt, daß sie mit Core Story etwas anfangen können.

Korollar zur kursiven These:

Deutsche Shadowrun Spieler kennen durch das Konzept des Runs, ausnahmsweise das Konzept der Core Story.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Preacher am 5.04.2006 | 09:18
Die Mehrheit der deutschen Spieler hat nie einen Gygaxschen Dungeon als Spieler erlebt.

Daraus folgt, daß die meisten eine falsche Vorstellung von Dungeoncrawls haben.
Daraus folgt, daß sie mit Core Story etwas anfangen können.

Kurz und knapp: Hä?

Weil man keinen Gygax-Dungeon kennt, kann man mit Core-Story etwas anfangen? Meinst Du nicht eher "nicht"? Und wie zum Geier kommst Du darauf?

Ist "ab in den Dungeon, kill, loot" schon eine Core-Story?
Dann hat DSA1 auch eine.

Deutsche Shadowrun Spieler kennen durch das Konzept des Runs, ausnahmsweise das Konzept der Core Story.
Oder CP2020-Spieler. Oder SLA-Spieler. Oder Star-Trek-Fans. Oder A-Team-Fans. Überhaupt die meisten Serien-Fans. Core-Stories gibt's fast überall, wenn man richtig hinschaut. Und ob ein Spiel eine hat oder nicht ist für mich zunächst einmal nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Settembrini am 5.04.2006 | 09:23
Zitat
Und ob ein Spiel eine hat oder nicht ist für mich zunächst einmal nicht unbedingt ein Qualitätsmerkmal.

In dieser Einstellung fließt viel Wasser für meine Mühlen.
DSA1 hat das ganz schnell abgelegt, und die Dungeons waren auch schlecht gemacht. In einer Zeit, in der die älteste Erinnerung der meisten "Der schwarze Turm" ist, wiegt meine These umso schwerer.

Man könnte auch sagen, durch das Fehlen guter Dungeons, ist GAM in Deutschland landauf-landab diskreditiert worden.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Preacher am 5.04.2006 | 09:26
Ob das GUTE Dungeons sind, ist zunächst mal ireelevant. Es hatte eine. Punkt.

Was ist denn mit meinen anderen Fragen?

Und wieso ist es Wasser auf deine Mühlen, wenn ich sage, daß das Vorhandensein oder Fehlen einer Core-Story für mich kein Qualitätsmerkmal eines Spiels ist?
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Hr. Rabe am 5.04.2006 | 09:28
Sorry, aber ging es hier nicht um ,,Was ist CoreStory überhaupt?'' und ,,Macht Coresotry generell Sinn?''

Das das arme arme Gam in Deutschland für Gewöhnlich durch Siedler und Tabletop und nicht durch Rpg praktiziert wird, ist hier duch 1. unhaltbar und 2. irellevant. ::)

Gruß,
raVen
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Ein am 5.04.2006 | 09:40
Eigentlich haben beide Seiten recht, das ist wie mit altem Lego (nicht zielgerichtet) und neuem Lego (zielgerichtet) beides kann Spaß machen, je nachdem was man spielen will.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Fredi der Elch am 5.04.2006 | 10:12
Sage: Triff NPCs, sag: "Peraine zum Gruße", lausche dem Metaplotrailroadingabenteuer
YESSS!!!! Setze "Lord Samedi" für "Peraine" und du hast Witchcraft...  >;D
(Und: Was macht das hier eingentlich in der Theorie...? ??? )
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 5.04.2006 | 10:19
Eigentlich haben beide Seiten recht, das ist wie mit altem Lego (nicht zielgerichtet) und neuem Lego (zielgerichtet) beides kann Spaß machen, je nachdem was man spielen will.
Nicht, dass mich nicht weitere Erwiderungen auf meine obigen Beitraege weiter lebhaft interessieren wuerden (ich weiss nie, wann es Zeit ist, mit einer Diskussion aufzuhoeren), aber... irgendwie hast Du wohl einfach recht.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Roland am 5.04.2006 | 10:24
Eigentlich haben beide Seiten recht, das ist wie mit altem Lego (nicht zielgerichtet) und neuem Lego (zielgerichtet) beides kann Spaß machen, je nachdem was man spielen will.

Stimmt, beides kann Spass machen.  Aber die Vorteile einer Core Story überwiegen im allgemeinen die Nachteile.

Core Story bringt einen gemeinsamen Nenner, der sowohl Neulingen hilft, sich ein Bild über das Spielerlebnis zu machen, als auch zwischen einander unbekannten Spielern (z.B. auf Cons oder in Foren) eine Basis schafft.

Ein Nachteil kann sein, dass einander unbekannte Spieler (z.B. auf Cons oder in Foren) von falschen Voraussetzungen ausgehen könnten und sich Wunschspielstile als untereinander nicht kompatibel herausstellen könnten. Dass lässt sich aber sehr leicht abstellen. "Keine Dungeoncrawls sondern romantische Fantasy." "Keine jungen aventurischen Helden, sondern eine Renter WG im Lieblichen Feld.", "Keine Runs, sondern eine Polizeisondereinheit." und schon ist die Sache klar.

Was ist verloren, wenn man im Vorfeld vereinbart "Also Leute, ich weiss, die Core Story bei DSA ist die Geschichte des jungen aventurischen Helden, aber lasst euch davon nicht einschränken, wir machen einfach was wir wollen!" ? Das kostet ca. 20 Sekunden Zeit, als Ausgleich dafür kann ich mich zu 80% der DSA Conspielrunden anmelden und bin ziemlich sicher, was geboten wird. Wenn ich da erst jeden SL fragen müsste ... . Ähnlich gehts bei Shadowrun, D&D u.a..

Die Spiele, die ohne Core Story nicht (oder nur schlecht) funktionieren, sind in der Minderheit und liegen ohnehin nicht im "Ich will alles spielen können was ich will" Bereich des Mainstreams. Wer die kauft, weiss, was er bekommt.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Joe Dizzy am 5.04.2006 | 11:42
Nichts als Zwang und Einengung.

Ich habe keine Ahnung wie ich dir das erklären soll. Vielleicht dringt ja jemand anders zu dir durch.

Nichts für ungut. :)
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 5.04.2006 | 12:10
Ich habe keine Ahnung wie ich dir das erklären soll.
Versuch's mit guten Argumenten... hilft meist ;-) .
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: carthoz am 5.04.2006 | 12:12
Weil Leute wie 1of3 verstanden haben, dass alle wirklich erfolgreichen Rollenspiele eine haben, weil es für neue Rollenspiele dumm wäre keine zu machen, weil sich so am besten das besondere am Spiel verdeutlichen lässt, und weil es den Einstieg erleichtert.

ok, ich glaube, ich weiß, was dein ziel ist: kohärenz. wenn ein designer eine corestory offenlegt, kann man "gleich" (also nach ein paar spierunden) sehen, ob sein system das hergibt oder nicht. soweit bin ich auf dem richtigen dampfer, ja?

gut, dann zeig ich dir mal, dass dein beispiel dennoch nicht mit deiner maxime oben zusammenhängen muss, denn:

Zitat
Die Charaktere sind aus der Gesellschaft Ausgestoßene, auf die sie dennoch angewiesen sind. Verstrickt in die Machtkämpfe Ihresgleichen müssen sie sich vor der Masse verborgen halten und sich der Gefahren des Untergrunds erwehren. Ihr größter Feind aber sind sie selber.

Na, hab ich "Vampir" gesagt?

zeigt mir, dass
1. vampire nicht das umsetzt, was es umsetzen will (zuviele cool powers, zuviel "cool, ich bin ein vampir!") und dass
2. das system vermutlich nicht den erfolg gehabt hätte, den es hatte, wenn es dieses ziel verfolgt hätte; dann wären nämlich die ganzen powergamer nicht zu vampire gekommen und da geblieben, da es ihnen nicht um den konflikt mit dem inneren geht, sondern darum, dem prinzen mit ihren disziplinkräften ordentlich auf die fresse zu geben.

demnach scheint es ja eher absatzschädlich zu sein, eine klare corestory vorzugeben.
sicher, der sinn für einen spieler erschließt sich mir, aber sollte ich mir als entwickler absichtlich scheuklappen aufsetzen, um nur in eine richtung zu entwickeln? vielleicht will ich ja gar nicht, dass man mit meinem system nur "eine" spielart hat.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: 1of3 am 5.04.2006 | 14:07
Das Vampire nicht hält, was es verspricht, ist uns vermutlich allen aufgefallen. Siehe auch  Vampire Stripped (http://tanelorn.net/index.php?topic=23376.0)  und Seziert (http://tanelorn.net/index.php?topic=25217.0).

Vampire hat allerdings erstmal diese Core Story. Das wird uns im Buch glaubhaft geschildert. Dass das System da nicht unbedingt zu passt, ist eine andere Sache. Wir sehen allerdings, dass sich die Core Story ganz wunderbar modifizieren lässt, weil viele Leute eben den letzten Satz, den ich geschrieben habe, ignorieren.

Und diese Core Story ist offenbar ein Muss, wenn 1of3 schreibt:
Damit ist dahinterstehende Prinzip absolut - denn wenn es das nicht waere, ginge es ja nicht um das Spiel, das dadurch erklaert werden sollte. Und jede Abweichung von der Core Story waere eine Verletzung des Spiels, mithin schon der Versuch obsolet.

Im Gegenteil. Was du folgerst ist anakoluth. (*auchganztollefremdwortekann*)

Zum einen hat dieses Prinzip nur bedingt etwas mit der Core Story zu tun, denn es ist nämlich nur eine Realisation davon und normalwerweise nicht die einzige, sondern wie du gefordert hast, die anfängergeeignete.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Stahlfaust am 5.04.2006 | 14:12
Zitat von: Merlin
Deine "Star Wars"-Zusammenfassung enthaelt uebrigens keinerlei Hinweis auf die Familiengeschichten, die ethischen und gesellschaftlichen Konflikte, diverse Freundschaften usw. usw. - sie ist also extrem unvollstaendig! Star Wars ist mehr als eine Geschichte von einem Tyrannenmord - und der Tyrannenmord entwichelt seine Faszination und "Wucht" erst in der Art, wie er sich mit allem anderen verbindet.
Genau darum geht es doch bei der Core Story. Zusammenfassen um was es im wesentlichen geht. Auch wenn die Core Story von D&D "Gegner plätten und phat loot einsammeln" ist, heisst das nicht dass zwischendurch keine Romanzen, Feind- und Freundschaften entstehen können.
Simpsons könnte man mit "Der Chaotische Alltag einer amerikanischen Familie" zusammen fassen. Die Core Story versucht gar nicht alle Möglichkeiten des Rollenspiels zu umfassen und das soll sie auch gar nicht. Die Core Story ist im Prinzip eine Kurzzusammenfassung um was es bei dem Rolenspiel hauptsächlich geht, vor allem für Leute die keine Ahnung von dem Rollenspiel haben ist das von Interesse. Die meisten haben nämlich keine Lust lange Texte zu lesen, da kommen die 2-3 Sätze einer Core Story gerade recht.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Ein am 5.04.2006 | 14:20
Ich denke es liegt einfach diesem Begriff Core-Story. Es gibt im Amerikanischen schon einen wunderbaren Begriff, der bei Filmen (und auch Romanen) genutzt wird: Pitch (http://ourworld.compuserve.com/homepages/AndreasEschbach/writers/writ379.htm).

Warum man sich schon wieder was neues überlegt, ist mir schleierhaft.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: 1of3 am 5.04.2006 | 14:24
Auf Grund von Unkenntnis würde ich meinen. Aber du hättest ja schon vor Jahren einen eingängigen Text über Pitch im Rollenspiel verfassen können, dann hätten wird das Problem nicht. ;)
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Arbo am 5.04.2006 | 14:25
Sagt mal, ihr redet hier immer von "core-story". Meint ihr da nun soft- oder hard-core?  ~;D

@ 1of3:

Genau, gib dem Ein SAURES - der hat nüscht anderes verdient  ;)
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Joe Dizzy am 5.04.2006 | 14:26
Warum man sich schon wieder was neues überlegt, ist mir schleierhaft.

Weil pitch etwas anderes ist. Core Story ist kein Spielvorschlag. Core Story ist auch keine Vorgabe oder Regel.

Core Story ist ein Begriff, der den Ablauf einer typischen Spielrunde bezeichnet. Jedoch nicht an Hand der benutzten Regeln, sondern anhand der in der Spielrunde gespielten "Geschichte".

Deshalb geht der Vorwurf Core Story wäre einengend und beschränkend so meilenweit an dem vorbei, was Core Story ist.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Ein am 5.04.2006 | 14:29
@1of3
Mea culpa, aber ich gehe still schweigend davon aus, dass sich Rollenspielautoren auch mal ernsthaft mit einem ihrer Lieblingsmedien (Film) auseinander setzen. *achselzuck*

@Georgios
Entweder etwas dreht sich um ein Thema oder es dreht sich nicht um ein Thema. Wenn das Standardabenteuer xy aussieht, dann ist das eine Vorgabe. (Darum heisst das auch Standard- und nicht Beispielabenteuer.)
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 5.04.2006 | 14:40
Im Gegenteil. Was du folgerst ist anakoluth. (*auchganztollefremdwortekann*)
Aber mit der Anwendung hapert es noch... wundert mich, offen gestanden, bei jemand, der Latein studiert :-o ...
"Anakoluth" ist im Deutschen ein Substantiv, kein Adjektiv. Aber gut, kann man vielleicht der Rechtschreibdeform anlasten, dass die Juengeren solche Feinheiten schon nicht mehr mitkriegen.
Trotzdem finde ich in meinem Satz keinen Anakoluth, nur die Auslassung eines "wäre".

Aber was mich mehr irritiert, ist, dass Du zuerst zur Notwendigkeit der Core Story anführst:
Nein, denn ich zitiere mich selber: Es ist nicht hinreichend ein Beispiel zu geben, sonder vom pädgogischen Standpunkt notwendig, das dahinterstehende Prinzip zu erklären.
und dann auf eine Aussage, in der ich mich genau darauf beziehe, sagst:
Zum einen hat dieses Prinzip nur bedingt etwas mit der Core Story zu tun, denn es ist nämlich nur eine Realisation davon und normalwerweise nicht die einzige, sondern wie du gefordert hast, die anfängergeeignete.
Das heisst, Du moechtest ein Prinzip in den Mittelpunkt ("core") stellen, das mit dem Spiel "nur bedingt etwas" zu tun hat? Und das soll pädagogisch sein? Für mich ist das Ettikettenschwindel, wenn nicht schlimmeres.
Wenn ich von etwas höre, dass es "das dahinterstehende Prinzip" ist, heisst das in der Regel, dass es von herausragender Bedeutung ist - das gehört halt dazu, wenn etwas das sein will oder soll.

Genau darum geht es doch bei der Core Story. Zusammenfassen um was es im wesentlichen geht.
Also doch "im wesentlichen"? Könntet Ihr Euch da mal entscheiden?

Aber sag mal, geht es in Star Wars im wesentlichen um einen Tyrannenmord? Oder geht es nicht viel mehr um Ethik, Freundschaft, Korruption und Macht? Das ist in meinen Augen viel wesentlicher an den Filmen als ein einzelnes dramaturgisches Element - weshalb ich auch diese Verkürzung sofort als "unvollständig" empfunden habe, da sie ja nur ein Randelement herausgreift und alles Wichtige weglässt.

Edit: Grammatik gemaess Prechers Korrektur verbessert
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Monkey McPants am 5.04.2006 | 14:43
@Merlin: Ich hab keine Ahnung woher du die Ansicht hernimmst das eine Core Story irgendwo ein "MUSS" enthält. Ist nämlich nicht so. Da du uns das aber anscheinend nicht glaubst lohnt sich jedes weitere diskutieren nicht. (Ich zumindest hab besseres zu tun.) Also viel Spaß mit deinen Wahnvorstellungen, wir haben derweil weiterhin Spaß mit unseren Core Stories. ;D

M
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Preacher am 5.04.2006 | 14:48
Trotzdem finde ich in meinem Satz keinen Anakoluth, nur die Auslassung eines "wäre".
[OT]
Wenn schon Klugscheißen, dann richtig:
a) Es heißt Das Anakoluth - also ist die Verwendung von "keinen" in diesem Satz falsch - "kein" wäre richtig.
b) Das auslassen eines "wäre" ist bereits ein Anakoluth. Ein Anakoluth ist allgemein eine "Folgewidrigkeit oder Unvollständigkeit im Satzaufbau. Beispielsweise kann die grammatische Beziehung der Satzglieder gestört sein." (Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Anakoluth).)

Es muß also nicht zwangsläufig ein unvermutet hereinbrechender Gedanke sein, der den Satzaufbau stört.

Also nächstes mal besser recherchieren vor dem Klugscheißen.
[/OT]

Weitermachen.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 5.04.2006 | 14:50
Also viel Spaß mit deinen Wahnvorstellungen.
Emotionale Ausbrueche, hilfloses Gejammer, haltlose Unterstellungen und Beleidigungen bitte per PM, die gehoeren nicht in die Oeffentlichkeit eines Forums - Entschuldigungen nach solchen oeffentlichen Entgleisungen schon eher.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: 1of3 am 5.04.2006 | 14:50
Die Core Story ist nicht, worum es geht, sondern was typische Handlungen der Protagonisten sind.

Und ich sage: Eine Core Story ist wünschenswert. Und eine Hilfe für Einsteiger ist wünschenswert. Diese Hilfe sollte eine einfache Umsetzung der Core Story sein. Derer gibt es aber viele.

SR hat eine Core Story, aber keine Aufbereitung für Einsteiger. Deshalb war ich bis heute nicht in der Lage SR zu leiten, weil ich nicht von mir aus weiß, wie ich die umsetzen soll. Bei Nobilis ist das ähnlich. Deshalb stöhnen viele Leute über dieses Spiel. Ich hab da aber keine Probleme. Du vermußt einfach zwei Dinge, die ich wohl unterscheide.

Eine Core Story ist eben keine Vorgabe, was getan werden soll, sondern eine Zusammenfassung, was tyischer Weise getan wird.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Settembrini am 5.04.2006 | 14:53
Zitat
Deshalb geht der Vorwurf Core Story wäre einengend und beschränkend so meilenweit an dem vorbei, was Core Story ist.

Ich gebe Georgios unumwunden Recht.
Deswegen paßt der begriff Default Mission auch besser:
Es ist NICHT das literarische THema wie : Korruption, Ehre usw. gemeint;
SONDERN der  vorgesehene Ablauf der Handlung.

Vampire mag z.B. als Thema: Schuld behandeln. Aber die Core Story/default mission ist dann eher:

mit NPCs Reden, Intrigieren, mit SCs Reden, mit NPCs reden, intrigieren, kämpfen, in der Hierarchie aufsteigen, wiederholen

Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 5.04.2006 | 14:59
[OT]
Wenn schon Klugscheißen, dann richtig:
a) Es heißt Das Anakoluth - also ist die Verwendung von "keinen" in diesem Satz falsch - "kein" wäre richtig.
Okay, vermerkt.
b) Das auslassen eines "wäre" ist bereits ein Anakoluth. Ein Anakoluth ist allgemein eine "Folgewidrigkeit oder Unvollständigkeit im Satzaufbau. Beispielsweise kann die grammatische Beziehung der Satzglieder gestört sein." (Quelle (http://de.wikipedia.org/wiki/Anakoluth).)
Hab ich in der Schule anders gelernt, und meine Einstellung zu Wikipedia wirst Du kennen...

Also nächstes mal besser recherchieren vor dem Klugscheißen.
Recherchieren?
[/OT]

Die Core Story ist nicht, worum es geht, sondern was typische Handlungen der Protagonisten sind.
Aha... Mal sehen, was es als nächstes dann "ist". Allmählich lohnt es, eine Sammlung anzulegen...
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Stahlfaust am 5.04.2006 | 15:11
Zitat
Aber sag mal, geht es in Star Wars im wesentlichen um einen Tyrannenmord? Oder geht es nicht viel mehr um Ethik, Freundschaft, Korruption und Macht? Das ist in meinen Augen viel wesentlicher an den Filmen als ein einzelnes dramaturgisches Element - weshalb ich auch diese Verkürzung sofort als "unvollständig" empfunden habe, da sie ja nur ein Randelement herausgreift und alles Wichtige weglässt.
Der Handlungsstrang (der ursprünglichen Episoden I-III) baut im wesentlichen auf dem Konflikt zwischen Vater (Tyrann) und Sohn (Held) auf. Der Rest ist Beiwerk.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Preacher am 5.04.2006 | 15:23
Hab ich in der Schule anders gelernt, und meine Einstellung zu Wikipedia wirst Du kennen...
Ich hab's in der Schule so gelernt wie ich es geschrieben habe - das andere ist nur ein Spezialfall. Und wenn dir andere Quellen lieber sind:
http://www.adlexikon.de/Anakoluth.shtml
http://anakoluth.know-library.net/

Recherchieren?
Ja. Meinetwegen auch nur nachschlagen, um sicherzugehen, daß die eigenen Informationen zum Thema richtig sind. Unerläßlich für richtiges Klugscheißen, sonmst läuft man Gefahr, selbst Fehler zu machen. Kann peinlich werden.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Stahlfaust am 5.04.2006 | 18:36
Zitat von: 1of3
Eine Core Story ist eben keine Vorgabe, was getan werden soll, sondern eine Zusammenfassung, was tyischer Weise getan wird.
Das bringt es imho sehr gut auf den Punkt.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: carthoz am 5.04.2006 | 18:53
Zitat von: 1of3
Die Core Story ist nicht, worum es geht, sondern was typische Handlungen der Protagonisten sind.

tja, und wieder bin ich verwirrt. denn warum gibt dann dein vampire-beispiel von oben genau das nicht her?! denn da beschreibst du nun mal, worum es geht, und nicht, was die typische handlung ist. und "ihr größter feind aber sind sie selber" ist nunmal, worum es geht.

oder gibt es vielleicht doch verschiedene auffassungen, was eine corestory leisten soll?

Aha... Mal sehen, was es als nächstes dann "ist". Allmählich lohnt es, eine Sammlung anzulegen...

ich bin da auch mal gespannt.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Arbo am 5.04.2006 | 19:07
Ähm, ich habe das Gefühl, dass hier nur noch auf einem blödsinnigen und denglischen Begriff rumgeritten wird.

Im Grunde geht es doch jetzt eher um die Frage, ob die Tendenz einer "Story" vorbestimmt sein SOLL oder nicht.

Und das kann man halten wie ein Dachdecker!

-gruß,
Arbo
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: carthoz am 5.04.2006 | 19:18
Ähm, ich habe das Gefühl, dass hier nur noch auf einem blödsinnigen und denglischen Begriff rumgeritten wird.

jain. zumindest ich würde doch gerne wissen, welche definition des begriffs denn nun zutreffen soll - immerhin scheint ja selbst unter den "erfahreneren" da uneinigkeit zu bestehen.

Zitat
Im Grunde geht es doch jetzt eher um die Frage, ob die Tendenz einer "Story" vorbestimmt sein SOLL oder nicht.

Und das kann man halten wie ein Dachdecker!

nun, eben nicht, wenn man die absolute haltung von 1of3 so zugrunde legt. den scheinbar ist sie nicht unabkömmlich - und daher würde ich gern wissen, was corestory jetzt sien soll und was sie auszeichnet.
(und interessant finde ich in diesem zusammenhang eben, dass selbst unser (ehemaliger) rollenspielsnob sich da nicht mit sich einig zu sein scheint)
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Arbo am 5.04.2006 | 19:42
Es liegt die Definition zu Grunde, die Du zu Grunde legst  ;)

Ansonsten würde ich vorschlagen, zukünftig mal die eigene Birne anzustrengen und sich nicht in solchen halbgaren Begriffen wie "core-story" zu probieren oder sie "einfach" zu übernehmen. Dann würden manche Missverständnisse viel, viel eher aus dem Weg geräumt.

Aber ich gebe zu: Das wäre weniger c00l und man könnte dann nicht als Theorie-Schamane seinen eigenen Voodoo-Beschwörungen lauschen ...
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: carthoz am 5.04.2006 | 22:05
Es liegt die Definition zu Grunde, die Du zu Grunde legst  ;)

vielen dank für den hinweis, arbo. leider ist nur eben das eigene-süppchen-kochen genau der grund, der diese verständnisprobleme erzeugt! was meinst du, warum ich gefragt habe?

Zitat
Ansonsten würde ich vorschlagen, zukünftig mal die eigene Birne anzustrengen und sich nicht in solchen halbgaren Begriffen wie "core-story" zu probieren oder sie "einfach" zu übernehmen. Dann würden manche Missverständnisse viel, viel eher aus dem Weg geräumt.

entschuldige, aber ich versuche ja genau das: meine "eigene birne" anzustrengen; deswegen frage ich ja auch nach dem sinn einer sogenannten core-story (wie du vielleicht wissen könntest, wenn du meinen einggangspost gelesen haben würdest). und ich will diesen halbgaren begriff auch gar nicht "einfach" übernehmen, sondern wollte wissen, ob es sinnvoll ist, energie in eine erklärung der spielabläufe zu stecken, wenn sie keiner liest, sie keinen interessiert oder sie eh nichtssagend wäre! daher danke für deinen hinweis, die grütze zu bemühen - ich wäre gar nicht drauf gekommen!  :P

Zitat
Aber ich gebe zu: Das wäre weniger c00l und man könnte dann nicht als Theorie-Schame seinen eigenen Voodoo-Beschwörungen lauschen ...

tja, da ich beileibe kein theorie-schamane bin, mich nicht in meiner täglichen dosis forge ergehe und mich auch nicht so unglaublich gern schreiben lese, werde ich mich hier einfach mal nicht angesprochen fühlen... ven danke.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 6.04.2006 | 02:20
[OT]
Ja. Meinetwegen auch nur nachschlagen, um sicherzugehen, daß die eigenen Informationen zum Thema richtig sind. Unerläßlich für richtiges Klugscheißen, sonmst läuft man Gefahr, selbst Fehler zu machen. Kann peinlich werden.
Wenn Du drauf bestehst, dass ich doch noch nachschlage, worin ich mir nicht sicher war: Was ich verwendet habe, nennt man Ellipse: hier (http://ellipse_sprache.know-library.net/) - eine Zitation wird reichen, da (auch wenn es Dir im Eifer der 'Recherche' nicht aufgefallen sein sollte) die beiden Quellen offenbar auf die gleiche Datenbasis zurueckgreifen und eine Sache durch blosse Wiederholung nicht richtiger wird.
Der Unterschied zum Anakoluth besteht darin, dass der Satzbau grammatikalisch richtig geblieben ist und die Ergaenzung des ausgelassenen Teils zu einem vollstaendigen Satz fuehrt. Das ist nach dem, was ich in der Schule gelernt habe, im Fall des Anakoluths grundsaetzlich nicht moeglich - sieh Dir einfach mal all die verschiedenen Beispielsaetze an.
Ich fuerchte, ich brauche doch noch nicht rot anzulaufen... guter Deutschunterricht macht's moeglich ;-) . (Okay, es waren noch anderes beteiligt.)
[/ot]

Ähm, ich habe das Gefühl, dass hier nur noch auf einem blödsinnigen und denglischen Begriff rumgeritten wird.
Nun, immerhin handelt es sich um einen Begriff, von dem Leute hier im Gespraech gesagt haben:

Eine Corestory ist mehr oder weniger notwendig zum Spielen. ...
Man kann davon ausgehen dass eine Corestory das mindeste ist was man zum Spielen braucht...
Eine Core Story ist das vielleicht wichtigste an einem Rollenspiel.
Eine Corestory ist keinesfalls witzlos. Sie ist einfach nötig.
Weil Leute wie 1of3 verstanden haben, dass alle wirklich erfolgreichen Rollenspiele eine haben, ...

Zusammengnommen, impliziert das fuer mich, dass es sich um einen sehr wichtigen und zentralen, geradezu unentbehrlichen Bestandteil handelt.

Wie passt das zusammen mit:
Die Core-Story sagt doch GAR NICHTS über das aus, was gespielt wird.
Naja, eigentlich ist die Core Story ziemlich unabhängig von Setting, was ich natürlich sofort beweise. 
Und genauso ist die Core Story: Man kann sie jederzeit ignorieren...

Wir haben also einen wichtigen und zentralen Bestandteil, der der mit dem Spiel nichts zu tun hat.
Tut mir leid, aber ... das klingt fuer mich irgendwie ein wenig widerspruechlich.

Wenn ich den Faden nochmal durchgehe, wuerde ich sagen: Offenbar soll eine vorgegebene Core Story nur beim ersten Lesen oder fuer die ersten ein, zwei Spieltermine eine Hilfe sein, ungefaehr das zu machen, was der Autor irgendwann mal gedacht hat. Wir haben also einen zu Anfang wichtigen und zentralen Bestandteil, der der mit dem Spiel auf Dauer nichts zu tun hat. 
Dann entfallen fuer eine Gruppe, die ihre Freiheiten nutzt, alle meine Argumente ueber Einengung und Zwang -  und die erste Gruppe von Zitaten erweckt hier im meinen Augen einen falschen Eindruck. Es ist fuer eine Gruppe, die ihre Freiheiten nutzt, nicht auf Dauer wichtig, ob es eine vorgegebene Core Story gibt oder nichts - gibt es sie nicht als Vorgabe, entsteht sie als Vereinbarung; gibt es sie, wird sie durch Vereinbarung ersetzt.
Fuer eine Gruppe, die ihre Freiheiten nicht nutzt - z.B. um sich Verhandlungsarbeit zu ersparen -, bleibt das Argument der Einengung (nicht des Zwangs, da es Gruppenentscheid ist, ob man sich Freiheit nimmt oder nicht) allerdings doch erhalten.

Aber ein Bestandteil, der nur zu Anfang wichtig ist und durch etwas anderes ersetzt werden kann... den kann ich - bitte um Entschuldigung - nicht als "unentbehrlich" betrachten. Es gab ja Versuche, eine "allgemeingueltige" Core Story zu entwerfen:
Folgende Corestory wäre sowas wie eine universelle: "Die Spieler verkörpern zukünftige Helden die sich vom Rande der Gesellschaft an die Spitze arbeiten, wärend sie auch der Suche nach Abenteuren die Welt durchstreifen."
Wenn man jetzt sagt, dass der geneigte Spieler diese (in all ihrer Fexibilitaet bezueglich eines bis dahin unbekannten Systems) bereits im Hinterkopf hat und sie damit nicht mehr schriftlich braucht, warum sollte man eine eigne hinschreiben muessen? Als Klappentext, okay - aber ist ein Klappentext wirklich ein "sehr wichtiger und zentraler, geradezu unentbehrlicher Bestandteil" eines Buches? Ich habe das bisher immer anders gesehen... Mir ist der Inhalt echt wichtiger.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: 1of3 am 6.04.2006 | 06:48
Also der Hintergrund ist die Bühne, wo man die Core Story spielen lassen kann. Hintergrund und Regeln haben der Core Story zu dienen. Die Core Story ist DER zentrale Bestandteil eines Rollenspiels (sofern es sich um ein komplettes Rollenspiel handelt). OK. Ich würde inzwischen sagen einer der drei zentralen Bestandteile, so dass ich die Core Story heute nicht mehr isoliert betrachten würde.

Die drei Teile sind die wundervollen Fragen:

1.) What is your game about? (Thema)
2.) What do the characters do? (Core Story)
3.) What do the players do? (Spielstil)

Zitat
Fuer eine Gruppe, die ihre Freiheiten nicht nutzt - z.B. um sich Verhandlungsarbeit zu ersparen -, bleibt das Argument der Einengung (nicht des Zwangs, da es Gruppenentscheid ist, ob man sich Freiheit nimmt oder nicht) allerdings doch erhalten.

Bestimmt. Aber das ist ja nur ein Problem, wenn die Leute unzufrieden sind. Und n bischen Schwund is immer.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 6.04.2006 | 07:29
2.) What do the characters do? (Core Story)
Muessen Sie das tun, was die vorgegebene Core Story sagt?
Wenn ja, handelt es sich um eine Einengung, und ein Autor, der den Spielern Freiheit zugestehen moechte, tut (anders als hier behauptet) besser daran, keine vorzugeben.
Wenn nein, gehoert der Ausdruck meines Erachtens nicht in die Klammern zu Punkt zwei, soweit es die vorgegebene Core Story anbetrifft.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: 1of3 am 6.04.2006 | 07:49
Nein. Müssen sie nicht. Das habe ich hier schon mehrmals gesagt und ich habe es langsam satt mich zu wiederholen.

Und mich wundert, dass du Frage 3 nicht viel einengender findest. Oder gar Frage 1 igittigitt. Ich mein, ist ja schlimm, wenn man als Autor irgendeine Vision hat, was die Konsumenten damit machen sollen.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Preacher am 6.04.2006 | 08:01
@Merlin:

Ich geb's auf. Du bist tatsächlich ein besserer Klugscheißer als ich. Gratulation.
Und in Sachen "rechthaberisches Auftreten"  könnte ich auch noch das eine oder andere von dir lernen. Gute Arbeit. Weiter so. ::)
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Merlin Emrys am 6.04.2006 | 10:46
Nein. Müssen sie nicht. Das habe ich hier schon mehrmals gesagt und ich habe es langsam satt mich zu wiederholen.
Ich waere eigentlich auch mehr daran interessiert zu erfahren, wie Du die erwaehnten Widersprueche fuer Dich aufloest... Du sagst, es sei so, aber eine richtig konsistente Begruendung, warum es so sein sollte, kann ich noch nirgends finden. Und irgendwie bin ich es einfach gewoehnt, fuer das, was ich annehmen soll, eine Begruendung zu haben - gar, wenn mir eine andere Annahme plausibler erscheint. Aber irgendwie scheint das in diesem Fall doch eher schwierig zu sein...

[OT]
Gratulation.
Danke - guter Deutschunterricht macht's moeglich... ;-)
[/OT]
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Stahlfaust am 6.04.2006 | 10:59
Zitat
Muessen Sie das tun, was die vorgegebene Core Story sagt?
Wie bereits erwähnt, fasst die Core Story nur das zusammen was die Charaktere typischerweise in dem Spiel tun. Daran kann man sich dann orientieren. Es ist kein Zwang (wie alles andere in einem Rollenspielregelwerk auch).
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: carthoz am 6.04.2006 | 11:17
OK. Ich würde inzwischen sagen einer der drei zentralen Bestandteile, so dass ich die Core Story heute nicht mehr isoliert betrachten würde.

Die drei Teile sind die wundervollen Fragen:

1.) What is your game about? (Thema)
2.) What do the characters do? (Core Story)
3.) What do the players do? (Spielstil)


das ist endlich mal was konkreteres, danke! damit kann ich schon mehr anfangen als mit einer alles überstrahlenden corestory, ohne die nichts geht.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Boba Fett am 6.04.2006 | 16:53
Die Core-Story sagt doch GAR NICHTS über das aus, was gespielt wird.
Naja, eigentlich ist die Core Story ziemlich unabhängig von Setting, was ich natürlich sofort beweise. 
Und genauso ist die Core Story: Man kann sie jederzeit ignorieren...

Wir haben also einen wichtigen und zentralen Bestandteil, der der mit dem Spiel nichts zu tun hat.
Tut mir leid, aber ... das klingt fuer mich irgendwie ein wenig widerspruechlich.
Ja, das kann sein...
Problem ist:
Der Inhalt eines Rollenspiels hat leider mit der getroffenen Aussage einer Corestory oft gar nichts zu tun.
1o3 hat das mit Vampire schön demonstriert.
Wären alle Rollenspiele koheränt strukturiert und würden sich an der getroffenen Aussage, 'was die Corestory des Spiels ist' orientieren, dann wäre die Corestory generell sehr wichtig.
Nur das findet nie statt.
Kurz gesagt: Das, was auf der Verpackung steht und das was drin ist, sind zwei paar Schuh.
Deswegen ist die Aussage auf der Verpackung unwichtig und nichtssagend.
Warum das so ist, kann gern diskutiert werden.

Ich werf mal ein paar Phrasen / Thesen auf:
Die veröffentlichte Corestory (Verpackung) unterscheidet sich oftmals von der wirklichen Corestory (Inhalt)
- aus werbestrategischen Gründen
- wegen Unvermögen der Spieledesigner
- weil die Erfinder und die Entwickler unterschiedliche Leute waren, die unterschiedliches wollten
- weil sich die tatsächliche Corestory von der ursprünglichen (durch Versionsupdates) wegbewegte
- weil die Entwickler keine Ahnung hatten, wie man eine Aussage über die Corestory treffen kann
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Settembrini am 6.04.2006 | 17:20
Zitat
- wegen Unvermögen der Spieledesigner
[...]
- weil die Entwickler keine Ahnung hatten, wie man eine Aussage über die Corestory treffen kann

Richtig! Die meisten sind Möchtegern-Romanciers/Reiseführerautoren und verkleben mit ihrer gequirlten Prosakacke die Szene. In manchen Gegenden solange, bis die einzigen, die noch nicht zu echten, funktionierenden Spielen abgewandert sind, nach immer mehr davon schreien. Alleine schon um ihre Bücherregale zu füllen.

Ceterum censeo aventuriam esse delendam. :korvin:

Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Mc666Beth am 6.04.2006 | 17:26
[offtopic]
Settembrini kannst du bitte aufhören zu versuchen Topics die nichts mit deinem Thema zu tun haben in die Richtung zu drängen?
Es gibt drei Threads hier im Board, die sich schon alle mit dem Thema befassen, tob dich bitte da aus.
[/offtopic]

Mhm ich denke Corestory macht einen Sinn und viele RPGs haben auch eine.
Sie stimmt nur nicht immer mit dem überein was auf Deckel steht.
Hilft mir bestimmt für die nächste Challange diese Erkenntnis.  ;D
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: גליטצער am 6.04.2006 | 17:31
...
Ich werf mal ein paar Phrasen / Thesen auf:
Die veröffentlichte Corestory (Verpackung) unterscheidet sich oftmals von der wirklichen Corestory (Inhalt)
- aus werbestrategischen Gründen
- wegen Unvermögen der Spieledesigner
- weil die Erfinder und die Entwickler unterschiedliche Leute waren, die unterschiedliches wollten
- weil sich die tatsächliche Corestory von der ursprünglichen (durch Versionsupdates) wegbewegte
- weil die Entwickler keine Ahnung hatten, wie man eine Aussage über die Corestory treffen kann

Fueg mal
- weil die Mehrzahl der Spieler die Core Story nicht kapiert hat hinzu
kommt vermutlich oefter vor als den Entwicklern lieb ist
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Settembrini am 6.04.2006 | 17:32
Zitat
- weil die Mehrzahl der Spieler die Core Story nicht kapiert hat hinzu
kommt vermutlich oefter vor als den Entwicklern lieb ist

Besipiele!
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Mc666Beth am 6.04.2006 | 17:32
Ja aber dann ist die Frage hat der Autor seine Intetion verfehlt?
Oder hat er sie nicht deutlich genug herausgestellt?

~edit~
@Settembrini

Schau bitte im D&D-Unterforum nach bei den Neu in D&D-Thread.
Dort äußern sich viele, dass sie ohne Battlemaps und Figuren Spielen, wobei deutlich gesagt wurde, dass dieses Spiel darauf ausgelgt ist, in den ersten paar Seiten des Players Guides.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: גליטצער am 6.04.2006 | 17:35
cp 2020 statt Living on the Edge wird das meistens nach der SR Core Story gespielt (gut wir lassen die Elfen und Drachen weg, aber CP 2020 hat mehr zu bieten als Auftragsverbrechen, in der Tat wird davon ausgegangen, dass die meisten CP Charaktere eine ID Card haben)
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Settembrini am 6.04.2006 | 17:36
Zitat
Ja aber dann ist die Frage hat der Autor seine Intetion verfehlt?
Oder hat er sie nicht deutlich genug herausgestellt?

Genau. Misverstandene Autoren verdienen keine Aufmerksamkeit oder Mitleid.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Mc666Beth am 6.04.2006 | 17:39
Gut dann ist am D&D-Beispiel die Frage, ob die Autoren nicht doch etwas falsch gemacht haben?

Ich glaube persönlich nicht. Die Corestory ist toll für die Entwicklung ABER die meisten Rollenspieler nehmen sich das raus was sie mögen und lassen den Rest weg.
Am Beispiel D&D ein schönes Fantasysystem aber Battlemaps wollen wir dann doch nicht, also fliegt es raus.

Anderes Thema SR. By the Book kein so fluffiges Happy-Elfen-Punk, wird aber so gespielt.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: 6 am 6.04.2006 | 17:42
Besipiele!
/me schaut auf einen anderen Thread
Mage the Ascension. ;)
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Lechloan am 6.04.2006 | 17:47
Crischie: Weder die BattleMap noch der Fluffy Happy Elfen-Punk sind Teil der Corestory. SIe sind Teil des Spielstils.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Mc666Beth am 6.04.2006 | 18:16
Mhm Happy-Elfen-Punk, dass mag sein.
Die Battlemap nicht. Die Regeln von D&D sind auf diese ausgerichtet.
Wenn es nicht dazugehört bei D&D, dann ist die Frage in wie weit das Regelwerk mit der Corestory von D&D zusammenhängt.

Was auch dazuführt was ist die Corestory einegentlich?

Zitat
SR: die charaktere sind personen, die auf der falschen seite des gesetzes stehen und für die allmächtigen konzerne straftaten begehen, mit denen sich sonst keiner schmutzg machen will.

Nicht meine Difinition aber ist das nicht auch nur ein Spielstil?
Was ist mit den anderen Kampangenarten die im Companion vorgeschlagen werden, wie Lone-Star-Kampange oder DocWagon?

Für mich klingt Corestory bis jetzt so als wäre dies der Defaultspielstil, welches dieses System unterstützt.
Wenn das so nicht ist bitte ich um Aufklärung.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Boba Fett am 6.04.2006 | 18:42
Es gibt durchaus auch Rollenspiele mit mehreren Corestories!

Earthdawn:
Die Helden entdecken das Land nach der Dämonenplage.
Die Helden bekämpfen die Überbleibsel der Dämonenplage.
Die Helden bekämpfen das theranische Imperium.

Bei Earthdawn kommt es wirklich darauf an, welchen Fokus man legt.
Man kann Widerstand spielen, wie bei Star Wars - gegen das Imperium,
oder Entdeckung der Provinz, oder die Dämonen zum Thema machen.
3 parallele Corestories zur Auswahl.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Settembrini am 6.04.2006 | 18:48
Nochmal zum mitmeißeln:

Es geht nicht um abstrakte Dinge. Sondern um die Spielpragmatik.

CoreStory von Siedler:
Ressourcen nehmen, Bauen um Punkte oder mehr Ressourcen zu bekommen, wer zehn punkte hat, gewinnt.

NICHT die CoreStory von Siedler:
Eine Insel entdecken und mir Mut, Geschick, Planung und Glück eine Kolonie errichten.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Lechloan am 6.04.2006 | 18:59
Mhm Happy-Elfen-Punk, dass mag sein.
Die Battlemap nicht. Die Regeln von D&D sind auf diese ausgerichtet.
Wenn es nicht dazugehört bei D&D, dann ist die Frage in wie weit das Regelwerk mit der Corestory von D&D zusammenhängt.
Was auch dazuführt was ist die Corestory einegentlich?

"A party of adventurers assemble to seek fame and fortune. They leave civilization for a location of extreme danger. They fight monsters and overcome obstacles and acquire new abilities and items of power. Afterwards they return to civilization and sell the phat loot. Next week, they do it all over again." Das ist die Corestory von Dnd. Und die ist hervorragend in den Regeln umgesetzt, wenn man sich mal anguckt, wie Macht (Level, Magische Items) mit Monstern und Hindernissen (Challenge Rating) und dem "phat loot" (Treasure Tables) verknüft sind.
Die Regeln sind aber nicht nur mit der Corestory verknüpft, sondern auch mit einem Spielstil verknüpft, wie man an der Betonung der Battlemap und der Minis sehen kann. Man kann die Corestory auch ganz problemlos ohne Battlemap spielen.

Zitat
Nicht meine Difinition aber ist das nicht auch nur ein Spielstil?
Nein, das ist eine Geschichte, aufs wesentlichste reduziert. Spielstil ist dann z.B., ob man das ganze dann hauptsächlich Planung und Heimlichkeit erledigt oder einfach die schweren Geschütze rausholt und sich den Weg, sowohl rein als auch raus, einfach freiballert.

Zitat
Was ist mit den anderen Kampangenarten die im Companion vorgeschlagen werden, wie Lone-Star-Kampange oder DocWagon?
Das sind Alternativen, Abweichungen von der Corestory. Deshalb stehen sie ja auch im Compendium, und nicht im Grundregelwerk.

Zitat
Für mich klingt Corestory bis jetzt so als wäre dies der Defaultspielstil, welches dieses System unterstützt.
Wenn das so nicht ist bitte ich um Aufklärung.
Ein spielstil ist das wie. Halt "heimlich und leise", "laut und mit Explosionen", "dark 'n gritty", "larger than life".
Eine Corestory ist das was. "Monster töten, um mächtiger zu werden", "Drecksarbeit für die Konzerne erledigen", "Die Probleme der Stadt lösen und die schuldigen Richten"
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Mc666Beth am 6.04.2006 | 20:51
Ähm bei SR klappt das nicht so. Es gibt keine Änderungen in Setting und Regeln, wenn eine "alternative" Corestory gespielt wird.
Auch das Grundbuch schreibt das nicht in der allerletzten Instanz vor, da es im Spielleiterkapitel auch andere Kampangenarten anreißt.

Zur Corestory an sich:

Zitat
"A party of adventurers assemble to seek fame and fortune. They leave civilization for a location of extreme danger. They fight monsters and overcome obstacles and acquire new abilities and items of power. Afterwards they return to civilization and sell the phat loot. Next week, they do it all over again."

Was ist wenn ich mit D&D eine Intriegenkampange in einer Stadt spiele?
Es wäre soweit ich es sehe eine andere Spielart/stil/Konzept. Den ich auch mit D&D spielen kann.
Die Corestory untersützt mich in dieser Art nicht.
Also ist Corestory die Defaultspielart/Konzept udn andere werden nicht zwangsläüfug spo gut unterstützt.

Ok warum spielen dann viele etwas anderes mit den Systemen? Wieso gibt es spiele wie SR die viele Spielarten gleich unterstüzen?
Für mich ist die Corestory dann doch irgendwo etwas zu schwammig.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Lechloan am 6.04.2006 | 21:50
Ähm bei SR klappt das nicht so. Es gibt keine Änderungen in Setting und Regeln, wenn eine "alternative" Corestory gespielt wird.
Auch das Grundbuch schreibt das nicht in der allerletzten Instanz vor, da es im Spielleiterkapitel auch andere Kampangenarten anreißt.
Aber der Focus liegt eindeutig darauf, einen Kriminellen zu spielen. Bei SR wird dieser Focus weniger durch die Regeln an sich als durch die Teile des Settings, die betrachtet werden, festgelegt. Die Elemente, die man für diese Alternativen braucht, werden bei weitem nicht so ausführlich behandelt.
Zitat
Was ist wenn ich mit D&D eine Intriegenkampange in einer Stadt spiele?
Es wäre soweit ich es sehe eine andere Spielart/stil/Konzept. Den ich auch mit D&D spielen kann.
Die Corestory untersützt mich in dieser Art nicht.
Also ist Corestory die Defaultspielart/Konzept udn andere werden nicht zwangsläüfug spo gut unterstützt.
In etwa, ja.

Zitat
Ok warum spielen dann viele etwas anderes mit den Systemen?
Weil es irgendwann langweilig werden kann, die gleiche Story wieder und wieder zu spielen. Weil die Corestory auf Dauer etwas dürftig ist.

Zitat
Wieso gibt es spiele wie SR die viele Spielarten gleich unterstüzen?
Abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass SR wirklich viele Spielarten gleich unterstützt (s. o.), wird es wohl einfach daran liegen, dass es verschiedene Geschmäcker gibt. Die einen wollen ein Spiel, die anderen ein Spielzeug.

Man könnte es ein bißchen mit Lego vergleichen. In den meisten Legoboxen hat man ja irgendeine Bauanleitung drin. Diese Anleitung ist die Corestory, die Steine sind das System. Aus den Steinen kann man immer das bauen, was in der Anleitung steht. Egal mit wem man mit diesen Steinen spielt, man hat eine [k]gemeinsame[/k] Grundlage, wo es wenig Streit drüber gibt. Man kann mit den Steinen aber auch etwas bauen, was nicht in der Anleitung steht. Man entfernt sich von der Corestory. Gar kein Problem. Es kann dann aber halt passieren, das man ein paar Steine hat, welche für Gebilde nach Anleitung wichtig sind, aber welche man in seine eigene Konstruktion nicht einbringen kann. (in deiner IntrigenKampagne werden CRs und Kämpfe vermutlich nicht so wichtig sein). Stattdessen könntest aber andere Steine darin verbauen (Hausregeln für mehr Sozialen Einfluss).
Dann gibts noch Legoboxen ohne Anleitung. Einfach bloss eine Menge Steine. Das siend die Systeme ohne Corestory. Damit kannst du eine Menge machen. Vermutlich auch eine Menge Sachen, welche man mit der ersten Box nicht machen kann. Dafür hat man aber das Problem, das es Leute gibt, die dann einfach nicht wissen, was sie machen sollen, weil ein Anfang, eine Grundlage fehlt. Andere dagegen freuen sich, weil sie alle Steine Benutzen könne, weil keine Spezialsteine dabei sind, welche bloß in bestimmten Konstruktionen Sinn machen.
Dafür kann man aber nach einem anstrengenden Tag nicht einfach mal nach Anleitung bauen und trotzdem was schönes rauskriegen, sondern man muss viel mehr Energie Investieren, um was Fertiges zu haben. Dafür ist das dann aber vermutlich viel individueller als alles nach Anleitung.
Jeder, wie er mag. Ich persönlich bevorzuge mit Anleitung, und ich glaube, so geht es den meisten anderen auch.

Ist der Vergleich nachvollziehbar?
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Mc666Beth am 6.04.2006 | 22:34
Ja.

Jetzt ist allerdings die Frage, wenn ich mich für eine Corestory entscheide, dann treffe ich doch schon eine Entscheidung im Bezug auf die Entwicklung des RPGs.
Ich entwickle als ein RPG, welches eine Corestory hat und somit vom System (Regeln und Hintergrund) einen Fokus setzt. Damit habe ich aber auf lange Sicht ein Problem, da mein Fokus (die Corestory) ihren Reiz verlieren kann und die Spieler sich selbst einen Weg bahnen können/müssen um noch etwas anderes zu machen. Also klarer Vorteil ich habe in meinem System feste Strukturen, wie in Shadowrun mit der Johnson-, Run- und Konzerngeschichte. Nachteil ist auf der anderen Seite, dass die Spieler des System es dann schwerer haben aus der Struktur auszubrechen.

Auf der anderen Seite kann ich ein System ohne Corestory entwickeln. Diese haben den klaren Vorteil, das es keine Strukturen gibt, die ein ausbrechen aus diesen erschweren. Auf der anderen Seite habe ich den Nachteil, dass die Spieler sich erstmal ihren Fokus suchen müssen und die Systeme damit nicht so eingänig sind, bzw nicht so schnell "out of the book" zu spielen sind.

Beides hat Vor- und Nachteile ist es da nicht eher die persönliche Präferenz die entscheidet, was ich haben möchte?
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Lechloan am 6.04.2006 | 23:18
Beides hat Vor- und Nachteile ist es da nicht eher die persönliche Präferenz die entscheidet, was ich haben möchte?

Ja, aber das ist ja immer so. Ich persönlich hatte bis jetzt aber eigentlich immer den Eindruck, dass die meisten Systeme mit Corestory noch universal genug sind, um alles andere mehr oder weniger genausogut machen zu können wie die Systeme ohne.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Roland am 6.04.2006 | 23:49
Beides hat Vor- und Nachteile ist es da nicht eher die persönliche Präferenz die entscheidet, was ich haben möchte?

Wie oben schon gesagt, sind viele Mainstream RSPs mit Core Story noch variabel genug um ohne größere Probleme auf andere Stories umgesetzt zu werden. Shadowrun, z.T. auch D&D, DSA angeblich ebenfalls.

Bei manchen weniger verbreiteten Spielen ist ein Spiel abseits der CS schwieriger, aber wer Nischensysteme spielt, hat sie sich oft wegen der Core Story ausgesucht.
Titel: Re: [frage eines unerfahrenen] macht core-story sinn?
Beitrag von: Hr. Rabe am 6.04.2006 | 23:56
Man könnte es ein bißchen mit Lego vergleichen. In den meisten Legoboxen hat man ja irgendeine Bauanleitung drin. Diese Anleitung ist die Corestory, die Steine sind das System. Aus den Steinen kann man immer das bauen, was in der Anleitung steht. Egal mit wem man mit diesen Steinen spielt, man hat eine [k]gemeinsame[/k] Grundlage, wo es wenig Streit drüber gibt. Man kann mit den Steinen aber auch etwas bauen, was nicht in der Anleitung steht. Man entfernt sich von der Corestory. Gar kein Problem. Es kann dann aber halt passieren, das man ein paar Steine hat, welche für Gebilde nach Anleitung wichtig sind, aber welche man in seine eigene Konstruktion nicht einbringen kann. (in deiner IntrigenKampagne werden CRs und Kämpfe vermutlich nicht so wichtig sein). Stattdessen könntest aber andere Steine darin verbauen (Hausregeln für mehr Sozialen Einfluss).
Dann gibts noch Legoboxen ohne Anleitung. Einfach bloss eine Menge Steine. Das siend die Systeme ohne Corestory. Damit kannst du eine Menge machen. Vermutlich auch eine Menge Sachen, welche man mit der ersten Box nicht machen kann. Dafür hat man aber das Problem, das es Leute gibt, die dann einfach nicht wissen, was sie machen sollen, weil ein Anfang, eine Grundlage fehlt. Andere dagegen freuen sich, weil sie alle Steine Benutzen könne, weil keine Spezialsteine dabei sind, welche bloß in bestimmten Konstruktionen Sinn machen.
Dafür kann man aber nach einem anstrengenden Tag nicht einfach mal nach Anleitung bauen und trotzdem was schönes rauskriegen, sondern man muss viel mehr Energie Investieren, um was Fertiges zu haben. Dafür ist das dann aber vermutlich viel individueller als alles nach Anleitung.
Jeder, wie er mag. Ich persönlich bevorzuge mit Anleitung, und ich glaube, so geht es den meisten anderen auch.

Ist der Vergleich nachvollziehbar?


 :d :d :d

Mit dieser Erklärung dürfte sich der Thread so ziemlich geklärt haben. Schön auf den Punkt gebracht.
Ich persönlich bevorzuge da eher den Universalbaukasten, aber das tut hier nichts zur Sache. ;D