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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Le Rat am 4.04.2006 | 15:25

Titel: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Le Rat am 4.04.2006 | 15:25
Ich höhre immer wieder, dass der Regelmechanismus gezielte Treffer im Nahkampf anzubringen realistisch sei.

Warum ist das eigentlich so?

Und wo geht der der Schlag hin wenn man nicht zielt?
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Haukrinn am 4.04.2006 | 15:34
Ich höhre immer wieder, dass der Regelmechanismus gezielte Treffer im Nahkampf anzubringen realistisch sei.

Ist es nicht.

Warum ist das eigentlich so?

Weil die Leute, die so etwas schreiben, keine Ahnung haben?

Und wo geht der der Schlag hin wenn man nicht zielt?

Wenn man mit einer Nahkampfwaffe auf jemanden losgeht, dann schlägt man in aller Regel nicht einfach so per Zufall mal hierhin, mal dorthin. Man wird eher versuchen, immer gezielt Schwachstellen anzugreifen. Jeder zumindest halbwegs geübte Nahkämpfer wird also nie etwas anderes machen als zu versuchen, gezielte Treffer anzubringen.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Chiungalla am 4.04.2006 | 15:36
Zitat
Ich höhre immer wieder, dass der Regelmechanismus gezielte Treffer im Nahkampf anzubringen realistisch sei.

Warum ist das eigentlich so?

Ich würde mal sagen, der ist eher Quatsch mit Soße.
Natürlich kann man gezielt irgendwo hin schlagen. Wenn der Gegner sich nicht wehrt.
Aber glaubt hier wirklich irgendwer, dass man in einem Schwert- oder Faustkampf nicht grundsätzlich immer dahin schlägt, wo der Gegner eine Lücke in der Verteidigung hat?
Ein Treffer in einem Schwertkampf wird sich wohl immer durch einen individuellen Fehler des anderen ergeben, und da kann man sich nunmal nicht aussuchen, ob sich daraus eine Chance auf einen Schlag gegen Kopf oder Arm ergibt.

Man kann noch so lange krampfhaft versuchen ihm eine an den Kopf zu dengeln, solange er da das Schild vorhält, wird das nichts.

Wenn der Gegner allerdings nicht pariert oder sich anderweitig verteidigt, weil man ihn z.B. aus dem toten Winkel angreift, hat man quasi freie Auswahl.

Zitat
Und wo geht der der Schlag hin wenn man nicht zielt?

Eben genau dahin wo sich gerade die Lücke anbietet.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Bitpicker am 4.04.2006 | 15:38
@ Haukrinn: ich versteh dich nicht. Es ist zwar nicht realistisch, wenn es Regeln für gezielte Treffer gibt, aber ein Kämpfer versucht immer, gezielte Treffer zu landen? Wie passt das unter einen Hut?

@ Chiungalla:
Zitat
Aber glaubt hier wirklich irgendwer, dass man in einem Schwert- oder Faustkampf nicht grundsätzlich immer dahin schlägt, wo der Gegner eine Lücke in der Verteidigung hat?

Und das ist keine gezielte Attacke?

Robin
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Preacher am 4.04.2006 | 15:40
Aber glaubt hier wirklich irgendwer, dass man in einem Schwert- oder Faustkampf nicht grundsätzlich immer dahin schlägt, wo der Gegner eine Lücke in der Verteidigung hat?
Ein Treffer in einem Schwertkampf wird sich wohl immer durch einen individuellen Fehler des anderen ergeben, und da kann man sich nunmal nicht aussuchen, ob sich daraus eine Chance auf einen Schlag gegen Kopf oder Arm ergibt.
Ich bin nun kein geübter Schwertkämpfer (hatte so ein Ding noch nie in der Hand), aber wird man nicht versuchen, Lücken genau da aufzureißen, wo man sie haben will?
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Spicy McHaggis am 4.04.2006 | 15:41
Naja, ein Kampfsportler aus meinem Freundeskreis meinte mal ein richtiges Ding auf die Nase und die meisten Schlägerein wären gegessen. Oder ein Tritt ins Gemächt...
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Dash Bannon am 4.04.2006 | 15:42
@Bitpicker
ich habe Chiungalla da so verstanden:
man versucht nicht auf den Kopf zu hauen, sondern man haut gezielt dorthin wo sich eine Lücke bietet
also nicht
'ich hau auf den Kopf, ich hau auf den Kopf'
sondern
'ha er hat sein linkes Bein zu weit seitlich, da hau ich drauf!'
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Edorian am 4.04.2006 | 15:42
Ergänzend zu Haukrinn: Irgendwie wollten die Entwickler (oder die Testspieler?) wohl eine Option auf härtere Treffer einbauen. Und da bot es sich an, das Ganze als gezielte Attacken zu verkaufen. Abgesehen von der Möglichkeit, im Nahkampf einfach wild draufzuhauen und das Beste zu hoffen, kann man eigentlich nicht ungezielt angreifen. Selbst bei Feuerwaffen muss man irgendwie zielen oder reines Sperrfeuer legen.
Vom Regelsystem ist es durchaus umsetzbar, "gezielt" anzugreifen, um so mehr Schaden zu verursachen. Vom Realismus ist das zwar weit entfernt, aber innerhalb der Regeln funktioniert es ganz gut (naja, manchmal wenigstens). Mit dieser Technik könnte man Feinde auch besiegen, ohne einfach die Hitpoints zu dezimieren.
@Chiungalla: DEN Schild *Verbesserungstoifel*  ;)
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Haukrinn am 4.04.2006 | 15:43
@ Haukrinn: ich versteh dich nicht. Es ist zwar nicht realistisch, wenn es Regeln für gezielte Treffer gibt, aber ein Kämpfer versucht immer, gezielte Treffer zu landen? Wie passt das unter einen Hut?

Soll heißen, so eine Regel ist überflüssig, weil es keine ungezielten Angriffe gibt.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Tricia am 4.04.2006 | 15:44
Also ich verstehe "Regeln für gezielte Treffer" so, dass man eben nicht nur versucht, die Lücken zu nutzen, die man eh im Kampf findet, salopp gesagt, sondern den Gegner durch irgendwelche Manöver, Finten, wasweißichsonstnoch, dazu zu bringen, dort eine Lücke in seiner Deckung zu lassen, wo man selber es möchte.
Das würde es auch sinnvoll machen, solche gezielten Treffer "schwerer" zu machen als normale Treffer. Oder nicht?
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Althalus am 4.04.2006 | 15:47
Im Fechten spricht man von Angriffslinien. Das öffnen und schließen solcher ist das, was ich als GEZIELT sehen würde - und es ist die wahre Kunst dahinter.
Beinarbeit, Finten, etc. sind nötig, eine solche Linie zu öffnen - und den entscheidenden Treffer zu landen. Der reicht dann meistens auch.
Alles andere ist Zufall - und wer sich im Kampf auf den Zufall verlässt, verlässt sich auch aufs Glück. Und Fortuna ist meist gar launisch ...
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Boba Fett am 4.04.2006 | 15:50
Ich höhre immer wieder, dass der Regelmechanismus gezielte Treffer im Nahkampf anzubringen realistisch sei.
Warum ist das eigentlich so?
Weil da jemand Quatsch erzählt?!
Kein Rollenspielsystem ist ach nur annähernd realistisch!
Deswegen ist das Unsinn...
Zitat
Und wo geht der der Schlag hin wenn man nicht zielt?
Die Kontrahenten stehen ja nicht reglos gegenüber und bewerfen sich mit Dartpfeilen...

Im normalen Kampf versucht man eine Gelegenheit zu finden, den Gegner möglichst dahin zu treffen, wo es "weh tut".
Wo das ist, ist doch meist eher zufällig, denn der Angreifer hat ja gar keinen einfluss darauf, welche "Deckungsücken" im Kampf entstehen. Ausserdem wird ein Schlag meist noch durch die Abwehr in eine andere Richtung verschoben, der Treffer durch Ausweichen verändert, die Rüstung lenkt den Treffer um, etc. pp.
Man wartet letztendlich bis sich irgendwo eine Lücke offenbart und dann versucht man möglichst schnell dahin zu schlagen. Ansonsten schlägt man zu, in der Hoffnung, durch den Angriff eine Lücke zu provozieren.

Was daran gezielt sein soll, verstehe ich nicht.

Und bei Schusswaffen gehts genauso, es sei denn das Ziel ist arglos und weiss nicht, dass es beschossen werden soll.
Dann würde ich sagen: eine gute Chance auf "Kopftreffer und tot" (es sei denn man nimmt Steinschlosspistolen oder eine P1 ;) ), denn wer lässt sich dann nicht die Zeit und zielt sorgfältig auf den Kopf.
(Klar, auch da gehts mal daneben, aber das ist doch auch erstmal egal)

Kurz gesagt: Realsistisch ist Humbug und deswegen sind gezielte Treffer, oder Regelungen mit Trefferzonen genau so gut oder schlecht, wie ohne dieses, wobei "Ohne" meistens einfacher ist und deswegen schneller von der Hand geht.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Settembrini am 4.04.2006 | 15:52
Nicht vergessen: In den seltensten Fällen kämpfte man in echten Gefechten gegen genau einen Gegner mit gleicher Bewaffnung. Alle Fechtkünste in Ehren, es hat mit einer Mittelalterlichen Schlacht soviel gemeinsam wie Biathlon mit dem Finnisch Sowjetischen Winterkrieg 39-40.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Aeron am 4.04.2006 | 15:53
Man könnte es auch so sehen: Gezielte Treffer dienen nicht dazu, möglichst eine schwache Stelle zu finden um möglichst viel Schaden anzurichten (was aber bei den meisten Regelwerken der Fall ist). Sie könnten dazu dienen, Stellen anzugreifen, die eine anderes Ergebnis haben könnten, als maximaler Schaden: z.b. in ein Bein stechen, damit der Gegner fällt, oder ins Auge etc.
Die Erschwernis dient also dazu, eine gut verteidigte oder schwer zutreffende Stelle zu treffen.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Dr.Boomslang am 4.04.2006 | 15:54
Natürlich ist beides irgendwo richtig. Sowas wie einen ungezielten Schlag/Schuss whatever gibt es eigentlich nicht, oder wenn dann wird er eher selten vorkommen, man wird aber immer versuchen irgendwas zu treffen also ist es auch gezielt.
Die Frage ist eigentlich dabei immer nur wie sehr man darauf Wert legt genau da zu treffen und welchen Aufwand man dafür betreibt oder betreiben kann.
Der "ungezielte" Treffer könnte also eigentlich das sein was haukrinn beschreiben hat, nämlich dass man dahin zielt wo sich als nächstes eine Möglichkeit ergibt (im Nahkampf) oder dahin wo man generell die beste Chance hat zu treffen  z.B. die Zielmitte (z.B. im Fernkampf), "ungezielt" wäre also ein etwas falscher Ausdruck für eine "default"-Zielweise.
Der gezielte Treffer ist dann einfach ein gezieltes Hinarbeiten auf eine bestimmte Treffermöglichkeit. So wie Tricia es sagt.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Gast am 4.04.2006 | 15:55
ich finde man kann schon zwischen gezielten und ungezielten attacken unterscheiden.

ungezielt: einfach nur draufkloppen, wüstes stahlgewitter, geht gut mit massiven, schweren waffen, die einfach nur TREFFEN müssen (axt, hammer, bihänder, flegel, morgenstern etc.) um verhehrenden schaden anzurichten ::)

gezielt: explizite versuche einen bestimmten körperteil und/oder eine schwachstelle in der rüstung/verteidigung zu durchdringen oder zu schwächen (ich dresch mit allem was ich hab auf seinen schild um diesen zu zerstören und ggf. den schildarm zu brechen, oder: ich ramm ihm den dolch in den spalt zwischen brustplatte und schulterschutz...). was dann schonmal eine komplett andere taktik im umgang mit der waffe und der annäherung in den gefahrenbereich des gegners erforderlich macht, was ergo einen deutlich erschwerten check erfordert, der im erfolgsfalle allerdings mit einem deutlich besseren ergebnis (mehr schaden, sofortiger tod etc. pp.) "belohnt" wird....



Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Bitpicker am 4.04.2006 | 16:05
@ Haukrinn: ach so, das verstehe ich. Sonderregeln für gezielte Treffer mag ich auch nicht. Ich ziehe es vor, den Spieler die Aktion seines Charakters beschreiben zu lassen (also z.B. 'ich warte auf einen günstigen Moment, wo sich eine Lücke bietet, und ramme ihm mein Schwert in den Corpus') und dann eine Attacke würfeln zu lassen, wobei der Wurf bestimmt, wie gut die geplante Aktion gelingt, wobei wiederum der Gegner eine Gegenaktion hat, z.B. Parade mit Schwert oder Schild, Ausweichen...

Was ich nicht leiden kann, ist so eine Trefferzonenvorgabe a la Rolemaster, wo man sagt 'ich schlage ihm den Schädel ein' und dann macht man einen kritischen Treffer am rechten Fuß.

Allerdings gibt es auch ungezielte Attacken, z.B. Sperrfeuer oder einen Speerwurf mitten unter die heranrückenden Gegner.

Alles in allem glaube ich, dass man die Komplexität der möglichen Situationen nicht in feste Regeln kleiden kann, deshalb sollte man mit wenigen Grundregeln auskommen, die sich passend zur Situation und dem persönlichen Realismus-Empfinden interpretieren lassen.

Robin
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Irrsinniger am 4.04.2006 | 16:23
Ich höhre immer wieder, dass der Regelmechanismus gezielte Treffer im Nahkampf anzubringen realistisch sei.
Hier stellt sich wohl die Frage: In welchem System? Denn die entsprechenden Regelmechanismen sind von System zu System so unterschiedlich, dass man sagen muss, manche ja, manche nein.

Warum ist das eigentlich so?
Grundsätzlich gibt es ja in RPGs immer einen Basisangriff, der einen "generellen" Treffer erzeugt - eine "allgemeine" Fleischwunde "irgendwo am Körper" - DAS ist jedenfalls NICHT realistisch. - siehe unten.
Insofern wäre ein Mechanismus für gezielte Treffer realistisch, wenn er gut gemacht ist.
Wobei natürlich jedes Regelsystem (außer bei Diceless-Systemen) notwendigerweise unrealistisch sein muss, indem es abstrahiert - etwa den Körper in vier bis zwanzig Trefferzonen aufteilt, wie die Kuh beim Fleischer.

Und wo geht der der Schlag hin wenn man nicht zielt?
Man zielt IMMER. Man kann gar nicht anders.
Nimm am besten mal einen gutmütigen Verkäufer in einem Geschäft, das LARP-Artikel anbietet, und dann greif ihn mal mit dem Schwert an, und pass auf, was dein Blick macht, was deine Hände machen.
Du kannst gar nicht anders als zum Beispiel nach seinem Ellenbogen oder seinem Hals zu schlagen, oder einen Stich gegen die Mitte seines Brustkorbs zu versuchen.
Du müsstest die Augen zumachen, um wirklich "ungezielt" mit einer Waffe anzugreifen.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 4.04.2006 | 16:47
Ich gehe jetzt mal von unbewaffneten Angriffen aus:

Die allgemeine Schlagrichtung ist Kopf-Hals-Oberkörper-Bauch. Wieso man da irgendweche Abzüge bei Regeln für gezielte Treffer geben sollte  ist mir schleierhaft. Gerade bei Schlägen gegen den Kopf ist das ja eine Trefferregion, die man am besten im Auge hat. Sie ist aber auch am einfachsten zu verteidigen. Also werd ich versuchen, den Gegner durch Schläge in Richtung andere Regionen dazu zu verleiten, dass er die Deckung am Kopf freigibt. Alles 100% gezielte Treffer in einem Straßenkampf Mann gegen Mann. Geübte Kämpfer können das, Ungeübte nicht, was sich aber im Rollenspiel allein durch ihre schlechtere Fertigkeit wiederspiegelt.

Anders sieht es da bei Tritten aus, oder wenn ich gezielt die Augen, Hals usw treffen will. Das ist dann halt schwerer und darf vom SL mit Abzügen belohnt werden. Ich würde in einem Kampf den Spieler generell beschreiben lassen 1) wie er angreift und 2.) wohin und mit welcher Absicht er schlägt. So merken auch die Spieler sehr schnell, was geht und was unrealistisch ist.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Arbo am 4.04.2006 | 17:00
Also, wie bereits erwähnt, Rollenspielsysteme sind i.d.R. nicht "realistisch". O.K. - sie versuchen es manchmal zu sein, aber sie sind es nicht :P

Von daher ist auch eher zu fragen, welchen SINN "gezielte" Treffer im Rollenspiel machen. Und da würde ich sagen, dass sie vor allem für die Stimmung, für den cineastischen "Superdouper"-Effekt und für die "Motivation" (= Erfolg, Aufmerksamkeit) da sind. Der gezielte Schwerthieb, der gezielte Schuss ... alles Dinge, die in Film, Buch und Comic vorkommen - das will auch der Spieler, weil "das ist c00l" 8)

Daneben können "gezielte Treffer" auch ein "Nebenprodukt" davon sein, dass es auch Trefferzonen gibt. Und für Trefferzonen kann es gute "Gründe" geben (z.B. ausgehend von der Frage, wie "Rüstungen" aussehen sollen - einzelne Rüstungsteile oder Rüstung als "Gesamtpaket"). Wenn die Trefferzonen einmal da sind, besteht natürlich auch der "Wunsch" diese treffen zu wollen.

Wie gesagt - ob das "realistisch" ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Wenn man das aber für "realistisch" hält (!) - habe ich persönlich auch kein Problem damit (muss halt klar gemacht werden).

Ansonsten verstehe ich den Eingangsbeitrag auch mal als Aufforderung, einen Gang zurück zu schalten ... den Mut zu "Zufällen" zu haben. Viele würden vielleicht abschrecken, wenn man ausdrücklich der Meinung ist, dass selbst ein geübter Kämpfer im Kampf noch einer gehörigen Portion Zufall ausgesetzt ist. Aber warum nicht? Man muss die Meinung nicht teilen - interessant wäre sie aber trotzdem mal ;D

-gruß,
Arbo
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Irrsinniger am 4.04.2006 | 17:02
Wieso man da irgendweche Abzüge bei Regeln für gezielte Treffer geben sollte  ist mir schleierhaft. Gerade bei Schlägen gegen den Kopf ist das ja eine Trefferregion, die man am besten im Auge hat. Sie ist aber auch am einfachsten zu verteidigen.

Ergo auch die Abzüge. Manche Systeme haben Abzüge auf Trefferzonen, andere haben einen Bonus bei der Verteidigung bei Trefferzonen. Hängt vom System ab, eben, ob man sagen kann, was realistisch ist und was nicht.

Ich würde in einem Kampf den Spieler generell beschreiben lassen 1) wie er angreift und 2.) wohin und mit welcher Absicht er schlägt. So merken auch die Spieler sehr schnell, was geht und was unrealistisch ist.
So wird's auch bei Diceless gemacht (meistens - da gibt's ja auch sehr verschiedene Systeme, manche sehr mathematisch, aber die ignoriere ich jetzt mal): Man beschreibt, und der Spielleiter stellt sich's vor und sagt, was passiert.

Grundsätzlich denke ich, sollte man genau das auch bei Kampfszenen anregen: Dass die Spieler beschreiben, wie sie was machen. Dann kann man auch gleich Modifikatoren vergeben, gute für überzeugende Beschreibungen, schlechte für etwas, was schwer umsetzbar ist, zum Beispiel. Damit kommt man weg von dem öden Attacke/Parade, Attacke/Parade, Attacke/Parade ... bis zum St. Nimmerleinstag.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 4.04.2006 | 17:10

Ergo auch die Abzüge. Manche Systeme haben Abzüge auf Trefferzonen, andere haben einen Bonus bei der Verteidigung bei Trefferzonen. Hängt vom System ab, eben, ob man sagen kann, was realistisch ist und was nicht.
So wird's auch bei Diceless gemacht (meistens - da gibt's ja auch sehr verschiedene Systeme, manche sehr mathematisch, aber die ignoriere ich jetzt mal): Man beschreibt, und der Spielleiter stellt sich's vor und sagt, was passiert.

Mmmmh, stimmt eigentlich. Was mich bei vielen Systemen stört, die mit Trefferzonen arbeiten, ist, dass es generell einen Abzug gibt, wenn man beschreibt wohin mal schlägt. Das führt nämlich dann dazu, dass Spieler nurnoch sagen "Ich schlag ungezielt auf den Körper, mal sehn was passiert". Dadurch werden dann Kämpfe zu dem langweiligen "Attacke-Parade", was du ja schon bemerkt hast.

Für mich hat das gezielte Treffen nicht unbedingt was mit Realismus zu tun, sondern eher mit dem "Spaßfaktor Kampf". Schön beschriebene Kämpfe machen einfach mehr Spaß als pures Draufkloppen.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 4.04.2006 | 17:13
Naja, ein Kampfsportler aus meinem Freundeskreis meinte mal ein richtiges Ding auf die Nase und die meisten Schlägerein wären gegessen. Oder ein Tritt ins Gemächt...

Hallo Voodoo,
lass Dir aus meiner 20-jährigen Vollkontakt-Kampfsport-Laufbahn eines sagen: Solche Sätze sind einfach nur eines... Plattitüden.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 4.04.2006 | 17:20
Im normalen Kampf versucht man eine Gelegenheit zu finden, den Gegner möglichst dahin zu treffen, wo es "weh tut".
Wo das ist, ist doch meist eher zufällig, denn der Angreifer hat ja gar keinen einfluss darauf, welche "Deckungsücken" im Kampf entstehen. Ausserdem wird ein Schlag meist noch durch die Abwehr in eine andere Richtung verschoben, der Treffer durch Ausweichen verändert, die Rüstung lenkt den Treffer um, etc. pp.
Man wartet letztendlich bis sich irgendwo eine Lücke offenbart und dann versucht man möglichst schnell dahin zu schlagen. Ansonsten schlägt man zu, in der Hoffnung, durch den Angriff eine Lücke zu provozieren.

Sorry, da will ich aber laut widersprechen. In allen Kampfkünsten, die ich aktiv kenne, gibt es Methoden, um den Gegner zu öffnen. Die philippinischen Hand-to-hand-Systeme machen das zumeist mit kurzen, kraftvollen Schlägen (shorrt-power-punches), die die Deckung des Gegners öffnen. Im westlichen Boxen gibt's das "drawing", Bewegungen, die den Gegner veranlassen, bestimmte Flanken zu öffnen. Im Systema (dem System, das ich ausschließlich nur noch trainiere) gibt es ebenfalls die "kontaktlose Arbeit", die verschiedene Reflexe des Gegners gleichzeitig aktiviert und ihn quasi "auseinanderfallen" läßt.

Und somit behaupte ich, dass ein Kämpfer, der weiß, was er tut, nur mit "gezielten Schlägen" arbeitet.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Arbo am 4.04.2006 | 18:30
Ähm, vielleicht hilft es, den "Vorsatz" gezielt anzugreifen nicht mit der Erfolgswahrscheinlichkeit gezielter Angriffe gleich zu setzen ...
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: 1of3 am 4.04.2006 | 18:31
Wer sagt, dass er eine Regel realistisch findet, meint damit, dass er diese Regel für eine ihm passend erscheinende Abstraktion der Realität hält. (Oder er ist ein ausgenommener Stümper.) Normalerweise sagt er dieses, weil er findet, dass durch die Regel seine Suspension des Unglaubens nicht all zu sehr beeinträchtigt wird, was natürlich hochgradig subjektiv ist. Eine solche Aussage ist somit keinesfalls allgemeingültig.

Rollenspiele sind nicht realistisch, abgesehen von dem, das ich 24/7 betreibe.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Althalus am 5.04.2006 | 08:39
Die Grundfrage ist wohl: Was ist eigentlich ein Angriff (RPG-technisch)?
Handelt es sich um einen Schlag oder eine ganze Aktion, mit Schrittarbeit, Winkel, etc?

Wenn es nur ein Schlag ist, der treffen soll, ist der immer gezielt. Dann müsste man aber auch die Vorarbeit regeln (in Punkto "Realismus").

Wenn es hingegen die gesamte Aktion ist (so versteh ich das), gibt es eben den Schlag in eine sich bietende Öffnung ("normaler" Angriff) und die "gezielte" Aktion. "Gezielt" verstehe ich hierbei als "ich öffne die Angriffslinie zum Kopf durch niedrigere Angriffe und schlage dann in die Öffnung". Das ist aus meiner Erfahrung wesentlich schwerer, da der Gegner dem ja nicht folgen muss.
Auch wenn das gelingt, muss aber nicht automatisch der Schaden größer sein. Er trifft dann nur eine vielleicht kritischere Stelle (der selbe Schaden am Oberschenkel wird vielleicht ne Fleischwunde hinterlassen, am Kopf könnte es aber schon ein Auge kosten, am Hals ist finito, etc.).
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Dom am 5.04.2006 | 09:16
Ob es ein einzelner Schlag oder eine "gesamte Aktion" ist, hängt doch wiederum vom verwendeten System ab. Bei D&D hat man in einer Runde 6 Sekunden Zeit, was sicherlich einer ganzen Aktion entspricht und daher auch unscharf abgebildet wird.
Wenn ich mir dagegen die GRUPS-Regeln versuche ins Gedächtnis zu rufen, dann ist dort eine Runde ca. 1 Sekunde lang. Das reicht kaum für mehr als einen Schlag (oder die Anwendung einer bestimmten Technik, bei der es mehrere Schläge hagelt).

Und zu der Frage, ob gezielte Treffer denn realistisch sind: Erstmal hat 1of3 recht: Es ist das realistisch, was einem glaubwürdig erscheint. Dazu würde ich noch sagen: Wenn der Kampf entsprechend genau abgebildet wird, machen gezielte Treffer Sinn und erscheinen mir auch realistisch. Werden hingegen auf unscharfe Regeln noch gezielte Treffer aufgesetzt, so erscheinen mir diese meistens an der Realität vorbei und dienen oft nur als k3wl powerz (was ja durchaus Spaß machen kann  >;D).

Dom
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 5.04.2006 | 15:07
Wenn ich mir dagegen die GRUPS-Regeln versuche ins Gedächtnis zu rufen, dann ist dort eine Runde ca. 1 Sekunde lang. Das reicht kaum für mehr als einen Schlag (oder die Anwendung einer bestimmten Technik, bei der es mehrere Schläge hagelt).

Kämpfe können sehr schnell sein. Eine Minute kommt einem da wie eine Ewigkeit vor. Du kannst dir gar nicht vorstellen, was man in einer Sekunde alles anstellen kann  :o. Gute und schnelle Kämpfer schaffen gleich mehrere Schläge innerhaln einer Sekunde. Und wenn eine Technik wirklich länger dauert, kann man sie ja auch über mehrere Runden ausdehnen. Wieso auch nicht.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Edorian am 5.04.2006 | 15:49
@ Vanis: Einfach mal zwei Minuten richtig Boxen. Danach hat man schon eine sehr gute Vorstellung davon, wie anstrengend ein Kampf sein kann. Und da sind noch keine Tritte bei  :) Leichter ist es da schon, jemanden in einen Griff zu nehmen oder einen Wurf zu versuchen -> Stichwort Aikido oder Judo
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Dom am 5.04.2006 | 16:05
@Vanis: Du weißt ja gar nicht, was ich mir alles vorstellen kann...
ABER: Das war doch gar nicht mein Punkt. Ich wollte nur an Beispielen illustrieren, dass es Regelsysteme gibt, die Kämpfe unscharf abbilden und solche die eine Runde=eine Technik setzen. Im ersteren Fall sind Regeln für gezielte Schläge unnötig, im letzteren Fall kann es Sinn machen und "realistisch" sein.

Dom
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Eulenspiegel am 5.04.2006 | 17:41
ABER: Das war doch gar nicht mein Punkt. Ich wollte nur an Beispielen illustrieren, dass es Regelsysteme gibt, die Kämpfe unscharf abbilden und solche die eine Runde=eine Technik setzen. Im ersteren Fall sind Regeln für gezielte Schläge unnötig, im letzteren Fall kann es Sinn machen und "realistisch" sein.
Wenn wir aber haben: Eine Runde, ein Schlag und wir wollen es realistisch haben, dann müsste man auch folgendes machen:
Ich will den Kopf treffen. Damit er die Deckung am Kopf aber vernachlässigt, muss ich ihn ein paar Runden die Beine attackieren.
Erst wenn er daraufhin die Deckung am Kopf vernachlässigt, kann ich auch seinen Kopf attackieren.

Das wird dann aber sehr regellastig.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Althalus am 5.04.2006 | 17:43
Definitionsfrage!

Wieviele Aktionen sind pro Runde möglich? Wie lange ist die Runde?

Auch beim Boxen gibts mehr oder weniger lange Phasen, in denen nur taktiert, gewinkelt und geblufft wird. Dauerdreschen geht an die Substanz und führt nur selten zum Erfolg.

Wenn ich also eine Rundenlänge von 10 sek. habe, in der aber theoretisch 5 Angriffe (sehr schneller Kämpfer) möglich sind, ist das wirklich noch unscharf?
Und eine Runde von 6 sek. in der maximal 2 Angriffe (bei zwei Waffen) möglich sind find ich auch nicht wirklich unscharf. 5 sek für Angriffsvorbereitung sind eigentlich ganz normal. Bei Waffen ist dann aber meist der erste Treffer auch der letzte.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 5.04.2006 | 19:25
Leichter ist es da schon, jemanden in einen Griff zu nehmen oder einen Wurf zu versuchen -> Stichwort Aikido oder Judo

Im Prinzip genauso anstrengend. In Aikido trainiert man zwar nicht wie im Judo auf Wettkampf, ist dementsprechend vielleicht nicht so anstrengend, aber eine Technik durchzuführen, wenn jemand aktiv dagegen hält, ist was anderes.

Ist aber auch egal...zurück zum Thema. Ich persönlich bevorzuge Systeme, die mir die Freiheit lassen, meine Aktionen im Kampf zu beschreiben und das dann auch belohnt wird. Das geht in Richtung gezielte Treffer, aber nicht im des Realismus willens, sondern wegen der Spannung.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Bitpicker am 6.04.2006 | 09:23
Wenn wir aber haben: Eine Runde, ein Schlag und wir wollen es realistisch haben, dann müsste man auch folgendes machen:
Ich will den Kopf treffen. Damit er die Deckung am Kopf aber vernachlässigt, muss ich ihn ein paar Runden die Beine attackieren.
Erst wenn er daraufhin die Deckung am Kopf vernachlässigt, kann ich auch seinen Kopf attackieren.

Das wird dann aber sehr regellastig.

Eigentlich muss das nicht sein. Ich kenne kein Kampfsystem, bei dem das alles geregelt wird - warum auch? Letztendlich geht es doch bei Kampfwürfen nur um eines: Schaden machen oder Schaden verhindern. Es gibt während des Kampfes doch meist keine Würfe für Finten usw. Der ganze Deckungs-Öffnungs-Kram kann doch als Teil des Kampfwurfes angesehen werden. Wenn der eine Kämpfer sagt 'ich schlage ihm den Schädel ein', dann gehe ich als SL davon aus, dass er dafür sorgt, eine Gelegenheit dafür zu bekommen. Wie gut ihm das gelingt, ist dann nur eine Frage des Verhältnisses von Angriffswurf zu Verteidigungswurf.

Robin
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: CrazyDwarf am 6.04.2006 | 09:38
Wenn es denn überhaupt sowas wie einen Verteidigungswurf gibt  ;)
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 6.04.2006 | 11:25
Eigentlich muss das nicht sein. Ich kenne kein Kampfsystem, bei dem das alles geregelt wird - warum auch? Letztendlich geht es doch bei Kampfwürfen nur um eines: Schaden machen oder Schaden verhindern. Es gibt während des Kampfes doch meist keine Würfe für Finten usw. Der ganze Deckungs-Öffnungs-Kram kann doch als Teil des Kampfwurfes angesehen werden. Wenn der eine Kämpfer sagt 'ich schlage ihm den Schädel ein', dann gehe ich als SL davon aus, dass er dafür sorgt, eine Gelegenheit dafür zu bekommen. Wie gut ihm das gelingt, ist dann nur eine Frage des Verhältnisses von Angriffswurf zu Verteidigungswurf.

Wo mir grad die Fintenregel von Gurps einfällt: Man greift eine Runde lang nicht an, sondern macht eine Finte. Wenn der Gegner drauf reinfällt (niedriger würfelt als man selbst) erhält man in der kommenden Runde einen Bonus. Das entspricht genau dem, was wir hier diskutieren: Durch die Finte öffnet der Gegner seine Deckung, wodurch ich die Möglichkeit bekomme, ungeschützte Stellen wie den Kopf zu treffen.

(nur mal so als Beispiel dafür, dass man das sehr wohl durch einfache Regeln lösen kann)
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Wodisch am 9.04.2006 | 23:30
Das spielen viele Bereiche zusammen:
- Kampfsport/Kampf: "gezielt" bedeutet dort, daß man mit einer Taktik vorgeht, um die gewünschte Blöße herbeizuführen - und die dann gezielt anzugreifen
- RPG: weil das Planung, also Nachdenken/Vorrausdenken erfordert, erschweren viele Systeme derartige Attacken, geben denen aber im Erfolgsfalle eine höhere Wirkung

Das ist sogar relativ realistisch!
Wenn jemand im Kampf leichtere Treffer einsteckt, um dann seinerseits einen umso schwereren Angriff zu landen, dann erfordert das Vorbereitungm, Erfahrung und eine gewisse Menge an Mut (denn die "leichteren" Treffer können ja trotzdem gefährlich werden).
Besonders, wenn man mit einer leichten, vielleicht sogar unterlegenen Waffe kämpft, hat man kaum eine andere Chance. Ein Florett gegen einen Degen, Säbel oder ein Schwert und nur "gezielt" eine Überlebenschance...

Zurück zum Rollenspiel: Wenn man den Spielern damit die Gelegenheit und die Wahl gibt, statt des "ultmativen Schlagdrauf-und-Schluß" Bihänders (oder der Panzerfaust/Stingerrocket) eine kleine/leichte/tragbare/unauffällige Waffe mit sich rumzutragen und trotzdem im Kampf damit noch etwas erreichen zu können, dann halte ich solche "Gezielter Angriff" Regeln für sehr positiv!

Statt mit der Bazooka das ganze Haus in die Luft zu jagen, könnte man mit einem Scharfschützengewehr (oder sogar mt einem Blasrohr und einem Giftpfeil) den "Gegner" erledigen.

Und in Wettkämpfen (zumindest bei Kampfsportarten) werdet Ihr oberhalb der Kreisklasse kaum ohne "Taktik" weiterkommen. Da wird der künftige "Gegner" vorher beobachtet, eine Angriffs- und eine Verteidigungstaktik entworfen (oder auch mehrere), eventuell sogar eingeübt...

Je unauffälliger das gemacht wird, desto wirksamer ist es.

Alte Kriegsgeschichte dazu:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Maarzan am 10.04.2006 | 07:54
Das Problem mit detaillierten Kämpfen ist wohl weniger die Auflösung selbst als der nötige Informationsfluß.
Sobald Kampf mehr ist als wildes und im wahrsten SInne des Wortes blindes Draufprügeln, kommen Feinheiten der Wahrnehmung ins Spiel. Und die lassen sich im Rollenspiel traditionell schwer umsetzen, da sie durch das Nadelöhr sprachlicher Darstellung müssen und auch feine Nuancen wichtig sein können. Das betrifft nicht nur den Kampf, sondern z.B. auch stark soziale Auseinandersetzungen. Körpersrache, Tonfall, Mimik können einem erfahrenen "Sozialisten" alles Hinweise geben, ob er auf dem richtigen Pfad ist, oder ob er den Bogen gerade überspannt.


Ich persönlich bevorzuge Systeme, die mir die Freiheit lassen, meine Aktionen im Kampf zu beschreiben und das dann auch belohnt wird. Das geht in Richtung gezielte Treffer, aber nicht im des Realismus willens, sondern wegen der Spannung.

Du willst ein Wunschkonzert, dafür dann belohnt werden und das ist dann Spannung?

Die Freiheit im Kampf Aktionen frei durchzuziehen endet da, wo der Gegner die Freiheit hat, dir zwischendurch eine Kugel oder 10 Zoll Stahl in den Körper zu jagen, vor allem, wenn du eine DUmmheit anstellst.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: critikus am 10.04.2006 | 09:13
...Du willst ein Wunschkonzert, dafür dann belohnt werden und das ist dann Spannung?

Die Freiheit im Kampf Aktionen frei durchzuziehen endet da, wo der Gegner die Freiheit hat, dir zwischendurch eine Kugel oder 10 Zoll Stahl in den Körper zu jagen, vor allem, wenn du eine DUmmheit anstellst.

Ähh und was willst Du uns nun damit sagen? Ich bin da auch Vanis Meinung. Er betrachtet das eher von der systemtechnischen Seite aus, was uns hier ja auch interessiert. Eine philosophische Betrachtung, wer wem wann unter welchen Umständen was in den Körper rammt, hilft nicht weiter.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Maarzan am 10.04.2006 | 13:13
Ähh und was willst Du uns nun damit sagen? Ich bin da auch Vanis Meinung. Er betrachtet das eher von der systemtechnischen Seite aus, was uns hier ja auch interessiert. Eine philosophische Betrachtung, wer wem wann unter welchen Umständen was in den Körper rammt, hilft nicht weiter.

Was verstehst du nicht?


Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 10.04.2006 | 15:15
Du willst ein Wunschkonzert, dafür dann belohnt werden und das ist dann Spannung?

Die Freiheit im Kampf Aktionen frei durchzuziehen endet da, wo der Gegner die Freiheit hat, dir zwischendurch eine Kugel oder 10 Zoll Stahl in den Körper zu jagen, vor allem, wenn du eine DUmmheit anstellst.

Ich hab mit keinem Wort den Gegner erwähnt. Der hat aus Sicht des SLs ebenfalls die Möglichkeit, mir ordentlich eins auf die Mütze zu geben. Alles was ich sagen will ist: Schöne Beschreibungen gefallen mir persönlich besser als bloßes Würfeln. Dadurch wird der Kampf spannender. Ob der SL anhand meiner Beschreibungen den Gegner entsprechend reagieren läßt, ist seine Sache und ich erwarte sogar entsprechende Herausforderungen.

Was das mit einem Wunschkonzert zu haben soll, ist mir schleierhaft. Ich glaub du hast mich da bißchen falsch verstanden.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: critikus am 10.04.2006 | 15:20
@Maarzahn

Was verstehst Du unter Wunschkonzert?

... und: natürlich will ich belohnt werden. Nämlich durch einen spannenden/lustigen/harten Kampf, der die Geschichte weitertreibt.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: גליטצער am 10.04.2006 | 15:53
...
Ich will den Kopf treffen. Damit er die Deckung am Kopf aber vernachlässigt, muss ich ihn ein paar Runden die Beine attackieren.
Erst wenn er daraufhin die Deckung am Kopf vernachlässigt, kann ich auch seinen Kopf attackieren.
...
Waere nicht mehr notwendig, wenn er sich so sehr auf den Kopf konzentriert haette man an den Beinen freies Spiel

Was anderes:
Sicher sind gezielte Treffer ueberallhin unrealistisch, aber wie will man es sonst machen? Ansage auf weche Verteidigungstrategie sich ein Kombatant einlaesst, damit der andere weiss wo er Treffer ansgan kann und wo nicht? Ein Schwert ist laenger und man kann damit mehr Bereiche abdecken, aber wird weniger gut wenn der Gegner auf einen halben meter ran ist? Das wird viel zu kompliziert.

A propos Finten, die brauchen nicht lange, eine gute Finte funktioniert eh nur wenn man sie rechtzeitig abbricht (ausser vielleicht man hat eine Zweitwaffe), alles andere ist keine Finte sondern ein Angriff ins nichts, daher sind Finten als Aktion seltsam. Ich denke dass der Einsatz von Finten durchaus bereits in einem hohen Fertigkeitswert ausgedrueckt ist.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 10.04.2006 | 17:28
A propos Finten, die brauchen nicht lange, eine gute Finte funktioniert eh nur wenn man sie rechtzeitig abbricht (ausser vielleicht man hat eine Zweitwaffe), alles andere ist keine Finte sondern ein Angriff ins nichts, daher sind Finten als Aktion seltsam. Ich denke dass der Einsatz von Finten durchaus bereits in einem hohen Fertigkeitswert ausgedrueckt ist.

Ob Finten schon in einem hohen Fertigkeitswert ausgedrückt sind, ist ansichtssache. Wenn Systeme sie als Option im Kampf anbieten, dann sind sie eine nette Bereicherung im Kampf.

Eine Finte heißt für mich, dass ich einen Angriff in eine bestimmte Richtung andeute, der Gegner daraufhin seine Verteidigung darauf einstellt und ich, da ich das erwarte, an anderer Stelle angreife. Natürlich kommt es dann darauf an, ob der Gegner langsam genug ist, um darauf reinzufallen. Das entscheiden die Würfel. Lasse ich all solche Optionen weg und sage "es ist alles im Fertigkeitswert inbegriffen", nehme viel von der Spannung im Kampf weg.

Allein der Spannung wegeg haben doch so viele Systme "Kampfmanöver". Man könnte natürlich alles über die Kampffertigkeit regeln.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: גליטצער am 10.04.2006 | 17:34
@Vanis
Mag sein, aber Finten sind zu kurzzeitig, um ganze Kampfrunden zu dauern. Man koennet das meiner Meinung nach hoechstens mit einem Initiativemalus fuer den Ausfuehrenden und einem Parademalus fuer das Opfer regeln (oder Atackebonus, oder irgendwie so...)
Gleich mal diesen Mechanismus notier
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 10.04.2006 | 17:42
Mag sein, aber Finten sind zu kurzzeitig, um ganze Kampfrunden zu dauern. Man koennet das meiner Meinung nach hoechstens mit einem Initiativemalus fuer den Ausfuehrenden und einem Parademalus fuer das Opfer regeln (oder Atackebonus, oder irgendwie so...)

Das kann natürlich sein, wobei das immer auf das System ankommt. Bei Gurps z.B. dauert eine Kampfrunde nur 1 Sekunde. Da könnte ich dann eine Finte machen und in der nächsten Runde dann mit nem Bonus angreifen. In anderen Systemen hat man vielleicht mehr als einen Angriff die Runde (bei Gurps geht das auch) und kann dan Finte sofort mit zweitem Angriff kombinieren.

Kommt wie gesagt aufs System an, ob eine Fintenregel Sinn macht. Deine Regelung ist in bestimmten Systemen auf jeden Fall gut umsetzbar.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Maarzan am 11.04.2006 | 09:24
Ich hab mit keinem Wort den Gegner erwähnt. Der hat aus Sicht des SLs ebenfalls die Möglichkeit, mir ordentlich eins auf die Mütze zu geben. Alles was ich sagen will ist: Schöne Beschreibungen gefallen mir persönlich besser als bloßes Würfeln. Dadurch wird der Kampf spannender. Ob der SL anhand meiner Beschreibungen den Gegner entsprechend reagieren läßt, ist seine Sache und ich erwarte sogar entsprechende Herausforderungen.

Was das mit einem Wunschkonzert zu haben soll, ist mir schleierhaft. Ich glaub du hast mich da bißchen falsch verstanden.

Die eigenen Aktionen beschreiben kann man doch in jedem System, und da gibt es zunächst auch keinen Widerspruch zum Würfeln. Problematisch wird es doch erst, wenn daraus direkt auch schon Effektivität festgelegt werden soll, was ich dann in deiner "Belohnung" wiedererkannt zu haben glaube - und was sich mir auch auf Grund "moderner" Trends nahegelegt hat. (Oder wenn das System zu rigide ist, z.B. aus GAM-Balance-Gründen, der Spielleiter unflexibel ist oder aber man nicht nur die Beschreibungsmöglichkeit haben möchte, sondern davon Vorteile haben möchte)
Wunschkonzert daher nach der Art: ich beschreibe cool und ohne irgendwelche Arten von Beschränkungen (i.e. "Freiheit") und möchte dafür dann auch noch Vorteile oder gar eine Erfolgsgarantie ("Belohnung").
Spannung kommt aus der unbekannten Reaktion in Dingen, wo man ein persönliches Interesse dran hat, idealerweise auf Grund eigener Beteiligung, d.h. z.B. Taktikentscheidungen. An Beschreibungen alleine kann ich nichts spannendes erkennen.

Zitat von: Critikus
... und: natürlich will ich belohnt werden. Nämlich durch einen spannenden/lustigen/harten Kampf, der die Geschichte weitertreibt.

Dann bin ich ja beruhigt.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Ein am 11.04.2006 | 09:50
Zitat
Gleich mal diesen Mechanismus notier

Das ganze kann man ohne Probleme auf 7 Kampftaktiken ausbreiten, wenn Attacke/Parade/Initiative verwendet, in dem man jeweils einen Malus auf eine Fähigkeit in Kauf nimmt, um auf eine andere einen Bonus zu bekommen.

So umgesetzt in meinem aktuellen System, dass die Tage in den Test geht.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: גליטצער am 11.04.2006 | 10:06
@Vanis das Problem ist, dass ich Dir in 1er Sekunde auch zwei Finte und einen Angriff mache wenn's sein muss. Da kommt natuerlich auf die Definition von Finte an. Ist ein Blick ein Finte? In gewisser Weise schon. Wenn ich ploetzlich den Kopf meinens Gegner fixiere und blind dahinschlage wo sein Unterleib sein muesste, habe ich eine gute Chance, dass er das nicht kommen sieht. Diese Taktik macht natuerlich nur Sinn wenn sich der Gegener auf  meine Augen konzentriert...
Es gibt aber unzaehlige Methoden einen Gegner im Auge zu behalten, udn ebensoviele ihn hinters Licht zu fuehren. Die alle regeltechnisch festzuhalten waere ermuedend fuer Spieler und Spielleiter gleichermassen.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Le Rat am 11.04.2006 | 19:19
Habe eine Theorie entwickelt, warum so viele Rollenspielsysteme gezielte Treffer beinhalten:
 Das kommt von Schusswaffen. Jeder weiß ja, dass man mit einer Schusswaffe zielen sollte, sonst wird das nichts. In Filmen sieht man ja auch zwei Modi: Wildes Geballer(totale Patronenverschwendung) und geziehlte Treffer.

 
Bessere Methoden: Die Parade sollte stärker in den Vordergrund gerückt werden. Nach dem Aufnehmen eines Schlages hat man die Möglichkeit einfach zurückzuschlagen oder einen schwierigeren aber bei gelingen wirksameren Trick anzubringen.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 11.04.2006 | 19:37
@Vanis das Problem ist, dass ich Dir in 1er Sekunde auch zwei Finte und einen Angriff mache wenn's sein muss. Da kommt natuerlich auf die Definition von Finte an. Ist ein Blick ein Finte? In gewisser Weise schon. Wenn ich ploetzlich den Kopf meinens Gegner fixiere und blind dahinschlage wo sein Unterleib sein muesste, habe ich eine gute Chance, dass er das nicht kommen sieht. Diese Taktik macht natuerlich nur Sinn wenn sich der Gegener auf  meine Augen konzentriert...
Es gibt aber unzaehlige Methoden einen Gegner im Auge zu behalten, udn ebensoviele ihn hinters Licht zu fuehren. Die alle regeltechnisch festzuhalten waere ermuedend fuer Spieler und Spielleiter gleichermassen.

Im Nahkampf schaut man sich prinzipiell immer in die Augem (zumindest in den Kampfkünsten, die ich bisher kennengelernt hab). Das hat folgenden Grund: Wenn ich dem Gegner in die Augen sehe, hab ich den gesamten Körper vom ihm im Blick (einfach mal ausprobieren, funktioniert wirklich). Wenn mein Gegner auf einmal anfangen würde, wie wild auf meine Beinde zu starren, ändert das im Prinzip nicht viel an meiner Verteidigung.

Und na klar könnte ich auch zwei Finten und einen Angriff in einer Runde machen. Warum auch nicht? da ist eigentlich auch egal, wie ich eine Finte in regeln jetzt definiere. Es kommt einfach darauf an, wie das in dem betreffenden System gelöst wurde.

Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 11.04.2006 | 19:49
Problematisch wird es doch erst, wenn daraus direkt auch schon Effektivität festgelegt werden soll, was ich dann in deiner "Belohnung" wiedererkannt zu haben glaube - und was sich mir auch auf Grund "moderner" Trends nahegelegt hat. (Oder wenn das System zu rigide ist, z.B. aus GAM-Balance-Gründen, der Spielleiter unflexibel ist oder aber man nicht nur die Beschreibungsmöglichkeit haben möchte, sondern davon Vorteile haben möchte)
Wunschkonzert daher nach der Art: ich beschreibe cool und ohne irgendwelche Arten von Beschränkungen (i.e. "Freiheit") und möchte dafür dann auch noch Vorteile oder gar eine Erfolgsgarantie ("Belohnung").

"Belohnung" heißt für mich nur, dass sich einem Spieler durch Beschreibungen seines Angriffs in einem Kampf tendenziell mehr Möglichkeiten ergeben, als einem Spieler der einfach nur "zuschlägt". Ein Kämpfer, der seine Umgebung mit in den Kampf einbezieht, hat in der Tat Vorteile. Das nennt man die Psychologie des Kampfes.

Beispiel: Ich würde Spielern einen Vorteil geben, die sich imformieren, ob sie gegen die Sonne kämpfen, oder die Sonne im Rücken haben und sich entsprechend zu den Gegnern postieren.

Zitat
Spannung kommt aus der unbekannten Reaktion in Dingen, wo man ein persönliches Interesse dran hat, idealerweise auf Grund eigener Beteiligung, d.h. z.B. Taktikentscheidungen. An Beschreibungen alleine kann ich nichts spannendes erkennen.

Beschreibungen alleine erzeugen natürlich keine Spannung, hab ich auch nie behauptet. Aber sie erzeugen auf jeden Fall mehr Spannung, als das bekannte "Attacke-Parade Spiel". Beschreibungen alleine sind kein Garant für Erfolg, für mich machen sie Kämpfe einfach nur interessanter.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Lord Verminaard am 11.04.2006 | 22:15
Ich warte immer noch auf das Kampfsystem, das ein wirklich realistisches Kampfgefühl vermittelt. Bisher ist es mir noch nicht über den Weg gelaufen. Im Moment suche ich allerdings auch nicht aktiv danach... ::)
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Maarzan am 12.04.2006 | 08:52
"Belohnung" heißt für mich nur, dass sich einem Spieler durch Beschreibungen seines Angriffs in einem Kampf tendenziell mehr Möglichkeiten ergeben, als einem Spieler der einfach nur "zuschlägt". Ein Kämpfer, der seine Umgebung mit in den Kampf einbezieht, hat in der Tat Vorteile. Das nennt man die Psychologie des Kampfes.

Beispiel: Ich würde Spielern einen Vorteil geben, die sich imformieren, ob sie gegen die Sonne kämpfen, oder die Sonne im Rücken haben und sich entsprechend zu den Gegnern postieren.

Beschreibungen alleine erzeugen natürlich keine Spannung, hab ich auch nie behauptet. Aber sie erzeugen auf jeden Fall mehr Spannung, als das bekannte "Attacke-Parade Spiel". Beschreibungen alleine sind kein Garant für Erfolg, für mich machen sie Kämpfe einfach nur interessanter.

Beschreibungen machen, wenn sie gut gemacht sind - was nicht unbedingt automatisch gegeben ist - das Spiel sicher farbiger und damit ansprechender.
Ohne spielerische Relevanz wird das aber vielen Leuten schnell zu umständlich.  Sie wollen, wenn sie sich denn schon die Mühe machen dafür auch mehr haben als nur Color. Sie wollen dies mit wirklichen Entscheidungen abhandeln (Was für mich Kern jedes Rollenspiels ist, für unterschiedliche CA´s dann eben unterschiedliche Fragen und Sichtwinkel) und dafür dann auch entsprechende angemessene Reaktionen erhalten (für mich Quelle der Spannung: Erst der Plan, dann "Klappt es oder nicht?").
Dies aber erfordert dann eine systemtechnische Unterstützung des Spielleiters (Wie stell ich die Lichtsituation an einem Kampfplatz dar, mindestens aber, wie wirkt sich Gegenlicht denn nun aus) um den Entscheidungen dann eine verlässliche Basis zu geben.
Manche Spieler und/oder auch ihre Charaktere werden in solchen Situationen besser sein als andere, bzw. eine solche Abhandlung der Aktionen ist mal mit Risiken verbunden, auch schon mal mit Vorteilen für den Gegner, meist aber mit Aufwand.
Das wird dann von einigen als Einschränkung ihrer Freiheit angesehen (Menschenwürde ist im Spielzusammenhang ja noch nicht so ein Schlagwort) Diese fordern nun Systeme, wo sie genauso glänzen können - ohne Risiko oder Aufwand - was ich persönlich reichlich erbärmlich finde. Kombiniert mit der Einrichtung von Untermenschen als Kanonenfutter, nur um die SC noch cooler dar zu stellen, wird es dann ausgesprochen widerlich.


 
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Monkey McPants am 12.04.2006 | 09:04
Das wird dann von einigen als Einschränkung ihrer Freiheit angesehen (Menschenwürde ist im Spielzusammenhang ja noch nicht so ein Schlagwort) Diese fordern nun Systeme, wo sie genauso glänzen können - ohne Risiko oder Aufwand - was ich persönlich reichlich erbärmlich finde. Kombiniert mit der Einrichtung von Untermenschen als Kanonenfutter, nur um die SC noch cooler dar zu stellen, wird es dann ausgesprochen widerlich.
Oooooh, Seitenhiebe gegen cinematische Systeme und Spieler... Wow.  ;D ::)  :-*

M
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: critikus am 12.04.2006 | 10:23
Das wird dann von einigen als Einschränkung ihrer Freiheit angesehen (Menschenwürde ist im Spielzusammenhang ja noch nicht so ein Schlagwort) Diese fordern nun Systeme, wo sie genauso glänzen können - ohne Risiko oder Aufwand - was ich persönlich reichlich erbärmlich finde. Kombiniert mit der Einrichtung von Untermenschen als Kanonenfutter, nur um die SC noch cooler dar zu stellen, wird es dann ausgesprochen widerlich.

Ich denke, dass Du Dich mit dieser Äußerung eindeutig disqualifiziert hast und sich jede weitere Diskussion erübrigt.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: 8t88 am 12.04.2006 | 10:31
Ach Marzaan... Wenns Dir nicht gefällt, sag es einfach.
Wenn Du nicht gerne Action Filme guckst, sag es einfach.
Wenn Du Superhelden und Mantel und Degen nicht magst, sag das.
Wenn Du Katastrophenfilme nicht magst, sag das.
Wenn Du nicht gerne cinematisch spielst sag das.

Aber bitte, lass es, alle Spieler damit über einen Kamm zu scheren und Leuten vorzuwerfen sie seien unmenschlich etc.
Es ist ein Spielstil, da haben Leute Spaß dran.
ich mag Himbeereis, Du Schokolade.
Lass mir den Spaß an meinem Eis, ich lass dir Deinen.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Skele-Surtur am 12.04.2006 | 10:40
Ich hab meine Probleme damit Leute zu "Disqualifizieren", da jeder seine Meinung sagen sollte. Meine Meinung allerdings finde ich (meine persönliche Meinung) Marzaans Ausführung ziemlich pathetisch.

Beim Rollenspiel geht es nicht darum die Genfer Konventionen oder Menschenwürde im allgemeinen hochleben zu lassen, sondern zu spielen. Ich würde mich selbst nicht gerade als Menschenverächter bezeichnen, aber im Rollenspiel muss es erlaubt sein  dann und wann einfach mal einen weniger freundlichen Charakter zu spielen, der halt auch mal jemanden aus Spaß an der Freude umnietet.
 Und wenn mein heroischer Charakter (vorsicht! hier rede ich von einem anderen Charakter als oben!) in einer cineastischen Szene 15-20 Gegner niederschneidet, dann freu ich mich auch ohne an ihr Recht auf Körperliche Unversehrtheit zu denken.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Preacher am 12.04.2006 | 10:46
Ich hab meine Probleme damit Leute zu "Disqualifizieren", da jeder seine Meinung sagen sollte.

Stimmt - jeder sollte seine Meinung sagen dürfen. Aber gleichzeitig andere damit als unmenschlich und was weiß ich noch alles abtun ist nicht akzeptabel. Und wenn jemand mit derartiger geistiger Tieffliegerei bei anderen unten durch ist, dann ist das DEREN Meinung, die man ihnen auch zugestehen sollte.

Ach ja - da reih' ich mich auch gerade mit ein.

Jesses, was für ein Schwachfug. Ganz großes, Kino, Marzaan ::)
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Wodisch am 12.04.2006 | 14:57
...und ich dachte, der RANT-Channel wäre geschlossen worden?
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Maarzan am 12.04.2006 | 15:28
Ach Marzaan... Wenns Dir nicht gefällt, sag es einfach.
Wenn Du nicht gerne Action Filme guckst, sag es einfach.
Wenn Du Superhelden und Mantel und Degen nicht magst, sag das.
Wenn Du Katastrophenfilme nicht magst, sag das.
Wenn Du nicht gerne cinematisch spielst sag das.

Aber bitte, lass es, alle Spieler damit über einen Kamm zu scheren und Leuten vorzuwerfen sie seien unmenschlich etc.
Es ist ein Spielstil, da haben Leute Spaß dran.
ich mag Himbeereis, Du Schokolade.
Lass mir den Spaß an meinem Eis, ich lass dir Deinen.

Gewisse Formen des Superhelden und Actionfilms sind wirklich nicht mein Fall.
Aber das Problem liegt weniger im Genre als in der Darstellung.

In der Praxis wäre es sicher am einfachsten und nervenschonendsten um Tische mit solchen Spielstilen einen großen Bogen zu machen. Aber da bleiben diese ja leider nicht. (Als ein Beispiel nur der Das ist aber gegen die Regeln Rant).

Unmenschlich habe ich übrigens auch keinen genannt. Mein Kernproblem war auch ursprünglich nicht die Darstellung von z.B. Gewalt, sondern das heere Schlagwort Freiheit. (Was aus dem Zusammenhang mit den davor stehenden Sätzen eigentlich klar gewesen sein müßte)

Freiheit und Verwandte werden bei diversen Gelegenheiten als wohlfeile Schlagworte benutzt (ähnlich wie Würde in politischen Diskussionen), um dann genau das Gegenteil vom eigentlichen Effekt von Freiheit zu pushen - nämlich der Verantwortung zu und für die unter dieser Freiheit getroffenen Entscheidung.
Statt dessen wird neben der Freiheit der Entscheidung die Freiheit von jeglichen (negativen) Folgen gleich mit inbegriffen. Diese Ausführung habe ich gemacht um einem vorigen Poster zu erklären, wie ich aus der Kombination Freiheit und Belohnung auf den Gedanken des Wunschkonzerts gekommen bin.

Der letzte Satz bezog sich dann auf den Extremfall, wo Systeme Verantwortungslosigkeit  insbesondere bzgl. dem Umgang mit Mitwesen und unkontrollierte/folgenlose Gewalt nicht nur beinhalten, sondern gar noch aktiv fördern.
Wenn ein System aus einer Nachlässigkeit oder Unbedachtheit oder weil es halt einfach nicht im Fokus des Spielziels liegt (Der Ork war ja eigentlich nicht als Ork-Wesen sondern Ork-Pöppel ins Spiel gekommen) und eh die Komplexität des Spiel sprengen würde, gerade diesen empfindlichen Bereich von Verantwortung versäumt, ist das vielleicht unschön, aber ertragbar - letztendlich kann das jeder selbst korrigieren. Man braucht ja nicht päpstlicher als der Papst zu sein.
Es geht ja auch nicht darum paladingut zu bleiben (Auch das Spielen des Bösen kann Einsichten schaffen), aber zumindest über das was man tut nach Möglichkeit zu reflektieren und so solches Verhalten nicht gedankenlos einschleifen zu lassen bzw. gar positiv zu konditionieren.

Extremsysteme, wo diese meines Erachtens Fehleinstellung aktiv gefördert wird und systemtechnisch belohnt und als cool hingestellt wird, sind für mich nicht mehr akzeptabel.

Da der letzte Satz nur noch ein Hinweis auf das Extrem war, habe ich auch nicht eine derartige Reaktion erwartet, aber die Lautstärke des Geschreis deutet für mich an, das ich wohl nicht so falsch gelegen haben kann.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: 8t88 am 12.04.2006 | 15:34
Marzaan. Ich könnte Deine Kritik verstehen, wenn jemand mit solchen Methoden normale Leute "konditionieren wollen würde".
Aber das ist ein Spiel, und jeder "normale Mensch" der das spielt ist sich jederzeit bewusst, dass er an einem Tisch sitzt und mit seinen Kumpels ein Spiel spielt.
Jeder normale ist sich bewusst dass er einem Sessel sitzt und einen Film sieht.
Jeder normale ist sich bewusst dass er im bus sitzt und ein buch liest.

Ich glaub also nicht daran, dass das niedermachen von Mooks einen schlechten Menschen aus irgendwem macht. Wenn doch, war der auch vorher schon Geistig krank und gehört ihne hin in ärztliche Behandlung.

Was mich an der Sache aufregt, ist dass Du es so darstellst als wären alle Cinematiker Potentielle Massenmörder.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Maarzan am 13.04.2006 | 08:44
Ich weiß nicht genau, wo im Moment die Definition für Cineastisch liegt, aber ich glaube kaum, daß ich alles zusammen abgeräumt habe.

Ich habe zwei Elemente angesprochen, die mir (verschieden stark) missfallen. Ich denke nicht, daß beide Grunddefinition von cineastisch sind.

Das erste war das Spiel von Helden und coolen Aktionen - ohne jede Limitierung (z.B. durch Logik, Resourcen etc) aber mit Gewinngarantie und Vollkaskoversicherung. Das kann ich nicht nachvollziehen, ich versuche es zu vermeiden und widerspreche, wenn es jemand als das allgemeingültige Ideal darstellt.

Das andere war das Äquivalent zum aus meiner Sicht sinnfreien, bewußt und rein gewaltverherrlichenden Splatterfilm.
Fatal etc wird wohl auch nicht unbedarfte Leute dazu bringen ihre {edit: Real-life-}Einstellungen zu ändern. {edit: Auf Spielebene habe ich solches Verhalten schon z.B. auf andere unpassende Spiele übertragen gesehen. Es schleift sich also auf gewisser Ebene doch ein} Das ändert aber nichts an der Geschmackslosigkeit (und dafür hat es ja auch entsprechend Feuer gegeben), dabei scheinen diese Elemente dort eher noch einfach auf ein Standardsystem aufgepfropft worden zu sein und sind auch nicht gerade subtil.
In dem Sinne sehe ich Mookrules noch deutlich kritischer. Hier ist es nicht nur Color oder problematisches Stückwerk sondern Kern, gleichzeitig beiläufig wie auch verstärkend. Dadurch werden sicher nicht erheblich mehr Leute beeinflußt, aber der Grundtenor daraus wurmt mächtig - besonders, wenn das nun auch noch irgendwo als neues Ideal hingestellt wird.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: critikus am 13.04.2006 | 09:17
@ Maarzahn

<besserwissermodus an>

das heißt "cine_M_atisch" nicht "cineastisch". Erklärung siehe hier irgendwo im Forum...

<besserwissermodus aus>
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: 8t88 am 13.04.2006 | 09:22
Zitat
Ich habe zwei Elemente angesprochen, die mir (verschieden stark) missfallen. Ich denke nicht, daß beide Grunddefinition von cineastisch sind.

Ok, es sind mögliche bestandteile davon. Speziell für dne Action Spielstil sin sie sehr förderlich.
Aber was ist so verweflich daran?
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Althalus am 13.04.2006 | 11:46
Ich glaube Marzaan meint das VERHERRLICHEN von solcher Art von Gewalt. Es wird hier als cool definiert, reihenweise Mooks zu schlachten (ob mit oder ohne tolle Moves).
DAS an sich kann man durchaus seltsam finden - sowohl im Kino als auch im RPG. Darüber gabs und gibts ja bereits jede Menge wissenschaftliche Diskussion, von Kommunikationswissenschaftlern bis zu Psychologen.

Die Unterscheidung zwischen Fiktion und Realität steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Gwynnedd am 13.04.2006 | 14:10
Ich hoffe Marzaan hat "Hero" nicht gesehen...
das waren schon einige tausend Mooks.
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Wodisch am 13.04.2006 | 14:34
Ich hoffe Marzaan hat "Hero" nicht gesehen...
das waren schon einige tausend Mooks.
Ja, aber es wurden keine Tiere bei den Dreharbeiten verletzt oder getötet - da war der Film schon "PC" ;D
PS: und auch keine Orcs...
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Dirk am 15.04.2006 | 17:42
Puh.

Das ist aber anstrengend hier.

Es geht doch immer noch um gezielte Treffer und Realismus, oder?

Arbo, Boomslang und 1of3 haben sehr schlaue Sachen geschrieben. Danke, dass ihr mir die Sätze aus der Hand geschrieben habt!

Auf dem Sommertreffen werde ich ein paar Runden The Riddle of Steel anbieten (HeroQuest und Burning Wheel, bei Interesse auch) und da kann sich Vermi davon überzeugen, dass es ein System gibt, das dem Gefühl eines Kampfes sehr nahe kommt. (ja, ich verfügte über zu viel Straßenkampferfahrung - mit und ohne Waffen - und trainiere mein Leben lang schon diverse Kampfsportarten und -künste, weiß in etwa wie sich so ein Kampf anfühlt)

Cineastisch gesehen ist das ganze Thema für den A.... . Da zählt nur die Spannung, die Action und die Coolness.

Realistisch kann ein RPG nicht sein, klar. Es hängt also von den einzelnen Größen ab, welche wir kreieren oder benutzen möchten und wie wir sie in ein Modell pressen. Was soll denn ein realistisches Modell simulieren? Oder anders: was ist mir so wichtig, dass es als Summe der Teile wahrgenommen werden soll? Ist es die Tödlichkeit? Ist es Angst? Oder die technische Seite?

Ich mache jetzt mal eine wilde Annahme: wenn Rollenspieler nach Realismus schreien, dann meinen sie die Tödlichkeit, die Taktik und die technische Seite des Kampfes.

Für mich ist es das Gefühl im Kampf zu sein! Wenn ich das Gefühl habe, dann ist dem Realismus schon sehr genüge getan!

TRoS kommt dem wirklich verdammt nah, ist einfach und schnell zu spielen (mit einer kleinen Einarbeitungszeit, sicher) aber lässt einige Aspekte des Kampfes völlig außer Acht, die meiner Erfahrung nach zu den prägendsten Momenten im Kampf gehören, als da wären: Aggressivität, Angst, Adrenalin, Stress und das Können die Ruhe zu bewaren (bevor hier ein Streit ausbricht: ja, das kann man trainieren, verlangt aber ein sehr spezielles Training und wie so oft gibt es Menschen die dieses Können schon mit der Muttermilch aufgesogen haben...) Angriff, Verteidigung, Manöver, Zeit, Reichweite, Trefferzonen, Zielen, Zufall, Schock, Schmerz, Waffenunterschiede und Schaden sind bei TRoS ja schon sehr gut implementiert und das mit dem Anspruch so nah am Kampfgefühl - und in eingen Teilen - auch an der Wirklichkeit zu sein.

Ich entwickle seit geraumer Zeit ein Spiel in dem psychologische Aspekte eine tragende Rolle spielen, dabei hat mir TRoS einiges an Arbeit abgenommen. (Danke Driftwood!)

Zum Thema: ich habe am Anfang auch viele, relativ ungezielte Techniken gebraucht, meine Intention war es jedoch stets zu Zielen! Somit stimme ich Boomslang und Arbo voll zu.

Es kommt mir der Gedanke, dass mit "zielen" und "realistisch" auch eine "besonders tödliche oder viel Schaden machende oder paralysierende Technik"gemeint ist. In dem Fall kann ich jeden hier schreiben: so genannte tödliche Techniken gibt es nicht oder sie sind im Kampf nicht zu gebrauchen. Ja, das schließt Dim Mak, versuchte Anwendung von Bruchtesttechniken im Kampf und so genannte Geheimtechniken mit ein! (im letzten Fall werden sie nur so als solche verkauft) Jede Technik kann gefährlich sein; und nein, in die Augen/Eier ist keine spezielle Technik, sondern ein Prinzip und ja, es gibt sensiblere Bereiche des Körpers, was das dahin zielen noch lang nicht zu einer "tödlichen Technik" macht!

MfG

Dirk
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Vanis am 15.04.2006 | 22:46
Ich frage mich, was das Beschreiben von Kämpfen mit 1.) cinematischem Spiel und 2.) irgendwelchen sehr seltsamen Diskussionen über die Persönlichkeitsrechte von Orks zu tun hat...aber gut.

Nur um nochmal meinen Standpunkt zu erklären: Wenn Spieler ihre Aktionen im Kampf erklären, dann sind das nicht nur nette Beilagen, sondern haben Auswirkungen auf den Kampf, die ich auch regeltechnisch umsetzte. Ich mag es halt nur nicht, wenn Sätze kommen wie: "Ich schlag mit +3 zu, damit ich besser treffe, werde dann aber auch mit +3 vom Gegner getroffen". Finde es besser, wenn der Spieler mir sagt, dass er eben heftiger zuschläfgt und seine Deckung dafür etwas öffnet. Sowohl der Spieler, als auch ich wissen natürlich, dass das eine Art "Blindwütige Attacke" ist (jetzt mal egal welches System).

Lustig, dass man mir sofort unterstellt, ich würde so oder so spielen, nur weil ich auf Beschreibungen im Kampf stehe  ???
Titel: Re: Gezielte Treffer-realistisch?
Beitrag von: Maarzan am 16.04.2006 | 10:37
Ich frage mich, was das Beschreiben von Kämpfen mit 1.) cinematischem Spiel und 2.) irgendwelchen sehr seltsamen Diskussionen über die Persönlichkeitsrechte von Orks zu tun hat...aber gut.

Lustig, dass man mir sofort unterstellt, ich würde so oder so spielen, nur weil ich auf Beschreibungen im Kampf stehe  ???

Es war eine Frage gewesen, ob du wirklich das meinst, was ich zu der Zeit aus deinem Beitrag heraus vermutet habe.
Und cinematisch ist eben eine Spielform mit zum Teil eigener Art Kämpfe abzuhalten, für deren Verfechter ich dich nach deinem ersten Post vermutet habe.

Das habe ich in 47 dann zu präzisieren versucht, bzw, wie ich auf den Trichter gekomnen bin und bei 54 dachte ich eigentlich, dass das geklärt wäre, habe aber versucht auf zu zeigen, daß es eben einige Leute gibt, die mit dieser deiner, auch von mir geteilten Position, Probleme haben und sich dann ähnlich anhören.

Freiheit war von dir selbst eingebracht worden und wird schon mal von anderen auch als Schlagwort/Argument gegen jegliche Einschränkung der eigenen Möglichkeiten durch Regelungen aller Art verwendet -> was dann zu meiner Nachfrage führte.
Das Mooksyndrom ist dann als "gehegter Groll" als letztes Extrem dieser Spieltendenz aufgetaucht - da nur entfernt mit der Fragestellung verwandt, hätte ich es wohl besser wegelassen.