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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: DrTemp am 24.07.2007 | 11:44
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Ich glaube, Übersetzungen funktionieren im Rollenspielmarkt nicht.
- Die Fans werden immer auf die fremdsprachigen Bücher schielen und fragen "Wann wird Quellenbuch X endlich übersetzt?" und werden enttäuscht sein, weil die Übersetzung natürlich nicht so schnell kommen kann wie das Original.
- Die richtigen Fans kaufen eh die fremdsprachigen Bücher, weil die zuerst rauskommen. Zur Not lernen sie die Sprache, aber meist ist es eh Englisch, das hierzulande fast jeder kann. Die Hardcore-Fans sind damit kaum noch Kunden für die Übersetzung.
- Der Übersetzer kann unmöglich den gleichen Support leisten wie der Autor. Wenn ein Fan Fragen hat oder Anregungen, kann der Übersetzer diese letztlich nur weiterreichen - oder eine persönliche Meinung abgeben, die der Fan aber nicht wirklich als "offiziell" sehen wird ("Offizielles" hat ja eine mystische Macht in Rollenspielen). Der Fan fühlt sich also auch hier im Nachteil - und wird sich im Zweifel lieber für ein System entscheiden, das ursprünglich in seiner Muttersprache geschrieben wurde.
- Ein Übersetzer ist normalerweise nicht gut in der Lage, auf die kulturellen Traditionen eines Landes einzugehen. Englischsprachige Publikationen stellen sich beispielsweise das Mittelalter meist sehr, sehr ... nun, englisch vor.
Statt also Übersetzungen von (zweifellos schönen) englischsprachigen Rollenspielen zu wünschen: Warum wünscht Ihr Euch nicht besser "ein deutsches System, das ist wie..." oder noch besser "ein deutsches System, das die Merkmale X, Y z hat und daher die Genres A und B gut abbilden kann"?
Oder noch besser: Anstatt englische Systeme in Wikiprojekten zu übersetzen, warum schreibt Ihr nicht eigene?
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Anstatt englische Systeme in Wikiprojekten zu übersetzen, warum schreibt Ihr nicht eigene?
Ich muss kein Setting designen, ich muss kein System designen, ich muss kein Artwork einkaufen, ich kann den Bekanntheitsgrad des Originals zu meinem Vorteil nutzen?
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ich kann auch bekannte Systeme mit Leuten spielen, die kein Wort englisch lesen/sprechen können.
und was selbstgemachte Sachen betrifft, du vergisst den Schafeffekt
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Na Ingo, schreibst Du jetzt hier Deine Sommerloch-Fragen statt in TNG? (http://groups.google.com/group/de.rec.spiele.rpg.misc/topics)
Ansonsten: Viel Glück mit Deiner Publicity-Kampagne. Für Deine Anstrengungen ein eigenes System zu entwickeln hast Du meine volle Anerkennung. Für die Art und Weise wie Du das hier anpreist nicht.
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Ich kann den ersten beiden Punkten der Eröffnungsthesen nur bedingt zustimmen. Klar - wer was haben will, was es nur auf englisch gibt, holt es sich und wird im Nachhinein nur schwerlich noch einmal Geld für eine Übersetzung ausgeben. Sollte man meinen. Aber es gibt imo bestimmte Ausnahmen.
Ich habe angefangen Rollenspiele zu spielen, als es in Deutschland auf deutsch grad mal D&D, TT aka Schwerter und Dämonen und Traveller gab. Da kam man ums inglish einfach nicht herum.
So hatte ich meist schon diverse Regelwerke bereits lange im Original, bis sie dann endlich mal (wenn überhaupt) in deutsch erschienen, trotzdem stellte ich irgendwann fest, dass ich trotzdem hier und da "deutsch nachkaufte".
Wieso?
Deutsch ist meine Muttersprache und auch wenn ich ein englisches Regelwerk lesen und gänzlich verstehen kann, ist es doch immer noch einmal etwas anderes, nur mal so zu "Blättern". Zumindest für mich, obwohl ich viel Englisch gelesen habe.
Bei diesem eher undisziplinierten Durchblättern und Stöbern in Regelwerken schnappt man unglaublich viel auf, bleibt hier und da an irgendwelchen "advanced" Regeln hängen usw.
In der Muttersprache klappt das bei mir ganz vorzüglich - im Englischen habe ich dagegen meine Schwierigkeiten, einfach mal nur so im Regelheft querzulesen, zu blättern und zu stöbern.
Schon allein, wenn ich daumenkinoähnlich 'nen Durchlauf mache, schnappe ich in deutschen Regeln weitaus mehr auf, als in englischen Heften.
Dieser Umstand führt bei mir dazu, dass ich hier und da doch mal zum dt. Grundregelwerk greife, auch wenn die englische Versionen schon seit Jahren im Regal steht. Einfach nur, um produktiver und entspannter Schmökern zu können.
Bei irgendwelchen Zusatzregeln oder Abenteuerrn spare ich mir das freilich, doch übersetzten Grundregelwerken räume ich immer noch ein Verkaufschance ein bei Kunden, die bereits das englische Original besitzen.
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Also ich persönlich kann DrTemp nur zustimmen. Aber da mag jeder anderer Meinung sein.
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Übersetzungen funktionieren ganz herforragend, solange sie gut gemacht sind.
In meinem Bekanntenkreis gibt es eine Runde in der die Spieler nie im Leben ein englisches oder französisches Regelwerk anfassen würden.
Der Übersetzer kann die Sprache meist besser als jemand, der da keine Lust zu hat.
In vielen Übersetzungen sind auch schon die Erata eingearbeitet, was sie auch sinvoller macht als das fremdsprachige Original.
Wo ich Dir absolut recht gebe, ist in dem Punkt das die Zusatzregelwerke meißt viel zu langsam übersetzt werden und einige Spieler sich dann doch das Original holen. Das ist IMHO ein Fehler im Vertrieb. Der Großteil des Marktes holt sich das Regelwerk, sobald es draußen ist. Wenn die Übersetzungen zeitnaher auf den Markt kommen würden, würden auch mehr abgesetzt.
Was IMHO überhaupt nix mit der Übersetzung sondern mit der Konzeption des Regelwerkes zu tun hat ist die kulturelle Tradition, welche in den meisten Regelwerken klassisch Abendländisch ist. Das hat nix mit der Sprache zu tun, sondern mit dem Markt, der bedient werden soll.
Rollenspiele entwickeln wir doch alle, oder?
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[...]
und was selbstgemachte Sachen betrifft, du vergisst den Schafeffekt
Schafeffekt? Was ist das denn?
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- Die richtigen Fans kaufen eh die fremdsprachigen Bücher, weil die zuerst rauskommen. Zur Not lernen sie die Sprache, aber meist ist es eh Englisch, das hierzulande fast jeder kann. Die Hardcore-Fans sind damit kaum noch Kunden für die Übersetzung.
Das habe ich auch gedacht...bis ich mal wieder regelmäßig auf Cons gefahren bin. Englisch ist bei weitem nicht so verbreitet wie Badisch, oder Fränkisch, oder Friesisch ode Platt, Sächsisch, Kraiznacher Gässjer, Meenzer, Hessisch usw...
Von wegen, Deutschland einig Vaterland!
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Ich glaube, Übersetzungen funktionieren im Rollenspielmarkt nicht.
Shadowrun, Vampire (Masquerade!), CoC...
Doch, es funktioniert.
- Die richtigen Fans kaufen eh die fremdsprachigen Bücher, weil die zuerst rauskommen. Zur Not lernen sie die Sprache, aber meist ist es eh Englisch, das hierzulande fast jeder kann. Die Hardcore-Fans sind damit kaum noch Kunden für die Übersetzung.
Es gibt aber nicht nur Hardcore-Fans. Und außerdem: Nur weil man Englisch kann, heißt das nicht, daß man das Zeug nicht lieber auf deutsch liest. Ich kenne Spieler, die ganz klar sagen "Ich kaufe mir nur noch deutsche Regelwerke." obwohl sie recht gut Englisch können. Denn eins sollte man nicht vergessen: Hier in den Foren sammeln sie zumeist die Hardcore-Rollenspieler, und die schrecken in der Regel vor englischem Material nicht zurück. Im echten Leben sieht das aber ganz anders aus.
- Der Übersetzer kann unmöglich den gleichen Support leisten wie der Autor. Wenn ein Fan Fragen hat oder Anregungen, kann der Übersetzer diese letztlich nur weiterreichen - oder eine persönliche Meinung abgeben, die der Fan aber nicht wirklich als "offiziell" sehen wird ("Offizielles" hat ja eine mystische Macht in Rollenspielen). Der Fan fühlt sich also auch hier im Nachteil - und wird sich im Zweifel lieber für ein System entscheiden, das ursprünglich in seiner Muttersprache geschrieben wurde.
IMHO ist das ein eher unwichtiger Grund, ich zumindestes habe mich vor dem Kauf eines Regelwerks noch nie gefragt, wie gut denn der Support ist. Aber vieleicht stehe ich mit dieser Ansicht ja auch allein auf weiter Flur, keine Ahnung.
- Ein Übersetzer ist normalerweise nicht gut in der Lage, auf die kulturellen Traditionen eines Landes einzugehen. Englischsprachige Publikationen stellen sich beispielsweise das Mittelalter meist sehr, sehr ... nun, englisch vor.
Das ist ein Argument, das ich nachvollziehen kann. Bei Deutschland in den Schatten z.B. merkte man, daß es ein deutsches Produkt ist, gerade im Kontrast zu den anderen SR-Büchern.
Es würde mich allerdings nicht vom Kauf eines Rollenspiels abhalten.
Statt also Übersetzungen von (zweifellos schönen) englischsprachigen Rollenspielen zu wünschen: Warum wünscht Ihr Euch nicht besser "ein deutsches System, das ist wie..." oder noch besser "ein deutsches System, das die Merkmale X, Y z hat und daher die Genres A und B gut abbilden kann"?
Weil eine Kopie immer eine Kopie ist. Warum sich mit einem Abklatsch zufriedengeben, wenn ich doch das Orginal haben kann.
Damit will ich nichts gegen deutsche Eigenentwicklungen sagen, aber "Ich bastele ein System, das so wie System XY ist, nur eben auch deutsch." ist einer der schlechtesten Designansätze.
Oder noch besser: Anstatt englische Systeme in Wikiprojekten zu übersetzen, warum schreibt Ihr nicht eigene?
Weil die Leute genau das Sytem haben wollen?
Tybalt
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Weil eine Kopie immer eine Kopie ist. Warum sich mit einem Abklatsch zufriedengeben, wenn ich doch das Orginal haben kann.
Also ich habe schon Kopien erlebt, die besser als das Original sind.
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Wie jede These, die sich auf "den Markt" beruft, ist Deine Kernbehauptung mangels verlässlichen Zahlenmaterials weder beweis- noch widerlegbar. Die Tatsache, dass immer wieder Leute jahrelang übersetztes Material publizieren (ich will mal das "Industrie-Flaggschiff" D&D nennen) auch ohne Pleite zu gehen (ich schaue in Richtung F&S) nenne ich mal als Indiz dafür, dass Übersetzungen im Rollenspiel"markt" durchaus Grundlage eines tragenden Geschäftsmodells sein können.
Ich wünsche mir zeitnäher und mehr deutschsprachiges Material. Neben den reinen Übersetzungen wurden ja schon lektorierte und erweiterte Fassungen genannt (was Pegasus z.B. mit den Cthulhu-Sachen macht; auch wenn sie mir dabei in Teilen zu weit gehen), genauso wie es 'lokalisierte' Quellenbücher bzw. Eigenschöpfungen gibt ('Deutschland in den Schatten' wurde auch schon erwähnt).
Außerdem wünsche ich mir mehr Spiele aus der regionalen/deutschsprachigen Szene. Ohne Übersetzung, ohne amerikanistischen Stempel, ohne pi pa po. Das liegt aber daran, dass ich viele kreative Köpfe kennengelernt habe, denen ich zutraue, überdurchschnittlich gutes Material zu produzieren.
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Die Frage ist überhaupt, wieviel Support man bei einem Rollenspiel braucht.
Bei einem gut entwickelten Produkt nur wenig. Aber die wenigsten Produkte sind wirklich gut entwickelt und leiden leider an Schwächen auf der Regel und Meta Ebene.
Support ist dann wichtig, wenn das Regelwerk oder die Ad Ons zu Unbalancen führen. Dann ist es oft wichtig, das jemand von den Entwicklern Fragen zum System beantworten kann.
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Glaubt Ihr, dass ein Übersetzer sich nicht ausreichend mit seinem Werk auseinandergesetzt hat, um ggfs. auch Support zu leisten?
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Ich find den Schluss lustig. Deine Thesen, die du als Fakten anbringst, mögen zwar einigermaßen nachvollziehbar sein, aber daraus zu schließen, man müsste deutsche Rollenspiele entwickeln und nicht gleich englische kaufen - das kapier ich nicht. Du schreibst doch selber, dass hier eh fast jeder englisch kann. ::)
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Ich hab eher die Erfahrung gemacht, dass die Rollenspieler in meinem Freundeskreis lieber deutsche Bücher kaufen. Bin da eher die Ausnahme, was wohl daran liegt, dass GURPS nicht mehr auf deutsch zu haben ist. Hab dann den Versuch mit englischen Charakterblättern und Regeln in meiner Gruppe gemacht...wurde nicht angenommen. Jetzt hab ich das Charakterblatt übersetzt und gebe alle Begriffe im Spiel nur noch auf deutsch an.
Von Verlagsseite braucht ich eigentlich auch keinen Support, und wenn doch, dann haben die Chefredakteure einer deutschen Ausgabe meist doch genug Ahnung. Im Falle des Herr der Ringe Rollenspiels konnte ich das ganz gut mitverfolgen. Hat da ganz gut geklappt.
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Kommt ganz drauf an.
Bei einigen Übersetzungen auf jeden Fall, bei anderen bin ich eher skeptisch.
Nicht jeder der das Rollenspiel übersetzt spielt es auch und das sorgt oft für Übersetzungen, bei denen es mir gruselt.
Ist in den letzten Jahren aber eher besser als schelchter geworden.
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Wenn ich so drüber nachdenke, ich das A und O für eine funktionierende Übersetzung einfach, die (englischen) Werke möglichst zeitnah auf deutsch rauszubringen. Es bringt einfach nichts, wenn ein wichtiges Regel- oder Quellenbuch erst mit sagen wir mal einem Jahr Verspätung übersetzt wird. Bis dahin haben alle, die es brauchen, sich schon längst auf Englisch besorgt. Und wer kein Englisch kann, hat womöglich bis dahin aus Frust das ganze System geschmissen. Jedenfalls findet eine späte Übersetzung dann keinen großen Absatz mehr. Und wenn dann die deutsche Version auch noch teurer ist als das Original, wird es langsam haarig. Wenn die Übersetzung dann wirtschaftlich floppt, wundert sich der deutsche Verlag, und schiebt Schuldzuweisungen in der Gegend herum.
Positiv ist hingegen, wenn das Werk nicht stur übersetzt, sondern dabei noch aufgewertet wird. Ein Paradebeispiel dazu ist Schattenzauber für SR3. Das original Magic in the Shadows beinhaltete alle möglichen neuen Regeln, Totems, Adeptenkräfte, Zauber... aber auch wirklich NUR die Neuen. Man musste also ständig in zwei Büchern gleichzeitig rumblättern. Das war beschissen.
Fanpro hingegen hat in SZ _alles_ zusammengefasst, was man zum Thema Magie in SR wissen muss. Alle Totems, Kräfte und Zauber hübsch geordnet zusammengefasst. Vorbildlich! Zwar war auch SZ iirc etwas teurer als MitS, aber dafür war es auch einfach _besser_, und ich habe mir die deutsche Version gekauft.
Freilich werden nur solche Systeme übersetzt, bei denen ein wirtschaftlicher Erfolg zu erwarten ist. Was z.B. in den USA einschlägt wie eine Bombe, hat gute Chancen, sich auf dem deutschen Markt wenigstens so gut zu etablieren, daß sich der ganze Aufwand lohnt. (Die Realität mag im Einzelfall anders aussehen.) Was aber schon im Ursprungsland nur so als Nischenprodukt sein Dasein fristet, wird sich niemand trauen, für einen anderen Markt zu übersetzen. Selbst wenn das betreffende Spiel vielleicht ideal zu einer anderen Kultur bzw. Mentalität passen würde. Das ist eben Betriebswirtschaft.
Und zum Thema deutsche Eigenproduktionen:
"ein deutsches System, das die Merkmale X, Y z hat und daher die Genres A und B gut abbilden kann"
Da wollen dann X Leute ihre Vorstellungen und Vorlieben durchdrücken... und heraus kommt so ein Wurstsalat wie DSA. Verzichte dankend.
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Und zum Thema deutsche Eigenproduktionen:
"ein deutsches System, das die Merkmale X, Y z hat und daher die Genres A und B gut abbilden kann"
Da wollen dann X Leute ihre Vorstellungen und Vorlieben durchdrücken... und heraus kommt so ein Wurstsalat wie DSA. Verzichte dankend.
Das ist doch hanebüchen. Da steh "A" und "B" und nicht 'alles auf eine Karte quetschen'.
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Wenn ich so drüber nachdenke, ich das A und O für eine funktionierende Übersetzung einfach, die (englischen) Werke möglichst zeitnah auf deutsch rauszubringen. Es bringt einfach nichts, wenn ein wichtiges Regel- oder Quellenbuch erst mit sagen wir mal einem Jahr Verspätung übersetzt wird.
Nur ein Jahr Verspätung wär mal richtig gut. Für Verlage ist es doch grad eine riesen Chance, erstmal den Erfolg oder eben auch Misserfolg eines Spiels zu beobachten. Schlägt ein Spiel ein wie eine Bombe, kann man sich entscheiden es zu übersetzen und dann gleich zügig mehrere Veröffentlichungen rausbringen.
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@Durag
Stimmt eigentlich. Dann spare ich mir auch beim nächsten Design, falls ich mal wieder was komplettes zustande bekomme, immer das krampfhafte vermeiden englischer Begriffe. ;)
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Kannst ja notfalls zwei Versionen rausbringen - ein Original und ein deanglifiziertes.
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Auch, ne Idee. ;)
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Ihr dürft auch folgende Probleme beim übersetzen nicht vergessen:
-Regelwerke werden nicht von einer Person übersetzt sondern von mehreren, die kaum Kontakt zueinander haben.
-Flavourtext wird meist von anderen Leuten übersetzt als regeltext
-Der Originalverlag setzt meistens sein Mitspracherecht durch, was Formulierungen und Layout betrifft
-Das Lektorat, muss dann komplett überprüfen ob alle Bezüge und formulierungen identisch sind, oder ob es reicht den gleichen Grundgedanken zu haben(zB reicht es das Attribut als Charisma und an anderer Stelle mit Ausstrahlung zu beschreiben, oder ist es zwingend nötig immer den Begriff Charisma zu verwenden, mit der Gefahr dass der Lesefluss leidet)
Ein (aus der Luft gegriffenes) Bsp. wäre auch Lightsaber im Original, wird mit Lichtschwert übersetzt, im Regeltext gibt es eine Stelle, die Kampfboni auf Säbel gibt...)
oder auch englische Begriffe , vlt.erzwingt der O.-Verlag ja Benennungen(zb. Spacewolves=Raumwölfe)
@Schafeffekt
oder auch Mitläufer-,"was der Bauer nicht kennt"-effekt
ein Spiel/Film/Serie/Buch kann sehr gut sein, wenn es nicht generell anerkannt ist wird es vom Gros der Leute nicht angenommen.
(versucht mal einen eingefleischten DSAler/Vampire-oWoDSpieler zu was anderem zu überzeugen, oder einen WarhammerTT ein anderes TT anzufangen)
Man muss als Verlag schon extrem umfassende Werrbung machen um im Mainstream greifen zu können.
Es gibt wenige Ausnahmen, aber mir würde kaum eine im dt. Markt einfallen.
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-Flavourtext wird meist von anderen Leuten übersetzt als regeltext
-Der Originalverlag setzt meistens sein Mitspracherecht durch, was Formulierungen und Layout betrifft
-Das Lektorat, muss dann komplett überprüfen ob alle Bezüge und formulierungen identisch sind, oder ob es reicht den gleichen Grundgedanken zu haben(zB reicht es das Attribut als Charisma und an anderer Stelle mit Ausstrahlung zu beschreiben, oder ist es zwingend nötig immer den Begriff Charisma zu verwenden, mit der Gefahr dass der Lesefluss leidet)
Ein (aus der Luft gegriffenes) Bsp. wäre auch Lightsaber im Original, wird mit Lichtschwert übersetzt, im Regeltext gibt es eine Stelle, die Kampfboni auf Säbel gibt...)
Das kann in der Tat auch bei Originalspielen passieren, wenn du übersetzen durch schreiben ersetzt.
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das Risiko ist allerdings höher
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Hallo zusammen,
also Mal abgesehen davon das das Tempo der Übersetzungen teilweise viel zu langsam ist sehe ich eigentlich häufig andere Gründe zum Original zu greifen.
Unverständlicherweise werden die deutschen Übersetzungen teilweise gekürzt - obwohl dieser Trend in letzter Zeit zum Glück nachgelassen hat.
Im Warhammer RPG etwa wurden die Anhänge nicht mitübersetzt.
In einer ersten Mechwarrior RPG Übersetzungen fehlten die Clans die aber schon bekannt waren.
Vor der sehr schönen Pegasusausgabe waren die deutschen Cthulhu Ausgaben im Vergleich zu der amerikanischen Ausgabe nicht nur unvollständiger sondern auch handwerklich lieblos gemacht.
Dazu wird häufig zwar das Grundregelwerk übersetzt aber teilweise Kernpunkte über die das System bekannt geworden ist leider nicht übersetzt.
Bei Cthulhu waren das lange Zeit etwa die liebevoll mit Handouts ausgestatteten Kampagnen.
Beim Warhammer RPG ist die Kampagne um den Inneren Feind leider nie abschließend ins Deutsche übersetzt worden obwohl sie als eine der besten Fantasykampagnen gilt - wie ich finde zu recht.
Bei D&D wurde ein Teil der Hintergründe nie übersetzt.
Gruß Jochen
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Spannend wäre es jetzt wahrscheinlich zu untersuchen, warum Übersetzungen so schleppend und teilweise auch einfach qualitativ minderwertig gemacht werden - das ist ja ein Phänomen, das nicht auf Rollenspiele beschränkt bleibt. (Kennt jemand das "DIE SCUM"-"Würfelabschaum!"-Bild?)
Meine Vermutung ist, dass Übersetzungen einfach furchtbar langweilig zu schreiben sind...
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Die richtigen Fans kaufen eh die fremdsprachigen Bücher, weil die zuerst rauskommen. Zur Not lernen sie die Sprache, aber meist ist es eh Englisch, das hierzulande fast jeder kann. Die Hardcore-Fans sind damit kaum noch Kunden für die Übersetzung.
*kicher*
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Spannend wäre es jetzt wahrscheinlich zu untersuchen, warum Übersetzungen so schleppend und teilweise auch einfach qualitativ minderwertig gemacht werden [...]
Meine Vermutung ist, dass Übersetzungen einfach furchtbar langweilig zu schreiben sind...
Übersetzen ist genau so schwer wie selbst schreiben. Wenn man den Mangel an herausragenden Übersetzungen ergründen will, kann man sich gleich fragen, warum es auf dem Gebiet der Massenunterhaltung so wenig Herausragendes gibt. Kurz gesagt, Qualität lohnt sich nicht.
Im RSP Bereich kommt noch hinzu, dass sich die deutschen Verlage beim besten Willen keine gut bezahlten Übersetzer (die ohnehin von Rollenspielen keine Ahnung hätten) leisten können, und auf Hobbyisten, Amateure und Autodidakten angewiesen sind. Da kommen Fehler und Mängel automatisch vor.
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Meine Vermutung ist, dass Übersetzungen einfach furchtbar langweilig zu schreiben sind...
Gute Übersetzer kosten viel Geld, das ist alles.
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Übersetzen ist genau so schwer wie selbst schreiben. [...]
Im RSP Bereich kommt noch hinzu, dass sich die deutschen Verlage beim besten Willen keine gut bezahlten Übersetzer (die ohnehin von Rollenspielen keine Ahnung hätten) leisten können, und auf Hobbyisten, Amateure und Autodidakten angewiesen sind. Da kommen Fehler und Mängel automatisch vor.
Fehler und Mängel, okay. Aber dass gar nicht (bzw. zu spät und zu wenig) übersetzt wird, kann man damit schwerlich erklären. Dies ließe sich allerdings eben dadurch erklären, dass es so wahnsinnig viele Hobbyübersetzer nicht gibt - eben, weil das für die meisten Menschen eine eher langweilige Beschäftigung ist.
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Aber dass gar nicht (bzw. zu spät und zu wenig) übersetzt wird, kann man damit schwerlich erklären.
Um eine umfangreiche Produktlinie zeitnah und komplett zu veröffentlichen, braucht man meist mehr Personal und Kapital als die deutschen Verlage zur Verfügung haben. Ganz abgesehen davon, dass sich die meisten Titel auf dem kleinen deutschen Markt nicht ausreichend verkaufen würden.
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Fehler und Mängel, okay. Aber dass gar nicht (bzw. zu spät und zu wenig) übersetzt wird, kann man damit schwerlich erklären. Dies ließe sich allerdings eben dadurch erklären, dass es so wahnsinnig viele Hobbyübersetzer nicht gibt - eben, weil das für die meisten Menschen eine eher langweilige Beschäftigung ist.
Dann ist Rollenspiel für die meisten Menschen auch eine eher langweilige Beschäftigung – so wahnsinnig viele Rollenspieler gibts gar nicht. Fernsehkonsumenten hingegen…
Zurück zum Thema:
Übersetzer sind schon im Buchmarkt schlecht- bis unterbezahlte, ungelittene Spezialisten. Wieso sollten sie sich – so sie nicht Idealisten oder hauptberuflich "reich" sind – mit einer wenig ertragreichen Sparte wie einem Nischenhobby für Mutanten wie uns abgeben? Zumal ich den Aufwand für die Übersetzung eines Regelwerkes oder regelwerkbezogenen Textes für reichlich aufwändiger halte als die Übersetzung einer anderen Textform.
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Es gilt aber auch anders herum. Wenn man sich mal The Dark Eye anschaut, wimmelt das nur so von Fehlern und ist in einem Englisch geschrieben, das es einem graust.
Ich persönlich verstehe Englisch gut und greife lieber zu den Originalen, weil die a) früher, bzw. überhaupt erscheinen, b) meist günstiger sind und c) meist mehr Material existert.
Das mit dem Selberschreiben habe ich vor Jahren aufgegeben, weil sich meist schon jemand die Arbeit gemacht hat und ich die Zeit dann doch lieber mit Spielen verbringe. Das Rad lässt sich eben nur einmal erfinden und es gibt nun mal eine begrenzte Möglichkeit, was man mit Würfeln anstellen kann. Dem entsprechend ist das Meiste, was man an selbstgeschriebenen Systemen findet, ein Aufguss von System xy, der krampfhaft versucht anders zu sein.
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Wieso sollten sie sich – so sie nicht Idealisten oder hauptberuflich "reich" sind – mit einer wenig ertragreichen Sparte wie einem Nischenhobby für Mutanten wie uns abgeben? [...]
Leute, die Englisch sprechen, können ein Regelwerk übersetzen. Vielleicht nicht in derselben Qualität, aber das wäre ja immer noch besser als gar nicht. Idealisten gibt es (in Form der Fans) durchaus. Aber sie übersetzen eher selten. Warum, wenn nicht, weil das Übersetzen an sich langweilig ist?
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Leute, die Englisch sprechen, können ein Regelwerk übersetzen. Vielleicht nicht in derselben Qualität, aber das wäre ja immer noch besser als gar nicht. Idealisten gibt es (in Form der Fans) durchaus. Aber sie übersetzen eher selten. Warum, wenn nicht, weil das Übersetzen an sich langweilig ist?
Es ist nicht unbedingt langweilig, aber nun mal Aufwand. Genau so gut könntest Du fragen, warum nicht jeder Spieler ein eigenes Spiel herausbringt, Testspielrunden für Verlage durchführt, Regelsprechstunden für sein Lieblingsrollenspiel veranstaltet usw..
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Weil sie dafür auch Kohle sehen wollen. Ich hab Englisch studiert _und_ habe Spaß an Übersetzungen, aber ich würde einen Gehörnten tun, die typischen 300 Seiten eines ordentlichen Hauptbuches mal eben für lau zu übersetzen. Erst recht nicht, wenn dann andere Leute mit meiner Übersetzung Kohle machen wollen.
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Vor der sehr schönen Pegasusausgabe waren die deutschen Cthulhu Ausgaben im Vergleich zu der amerikanischen Ausgabe nicht nur unvollständiger sondern auch handwerklich lieblos gemacht.
Dazu wird häufig zwar das Grundregelwerk übersetzt aber teilweise Kernpunkte über die das System bekannt geworden ist leider nicht übersetzt.
Bei Cthulhu waren das lange Zeit etwa die liebevoll mit Handouts ausgestatteten Kampagnen.
Cthulhu ist ein schönes Stichwort. Bei der Pegasusausgabe greife ich sogar eindeutig lieber zur deutschen Ausgabe, da die handwerklich um längen besser ist, als das englische Original. Hinzu kommt, dass auch viele deutsche Eigenentwicklungen rauskommen. Also...es kann auch anders gehen.
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Ich habe vor einiger Zeit FATE übersetzt, einfach, weil ich das System gut fand und ich ausprobieren wollte, ob ich sowas kann.
Das Übersetzen selbst ging einfach, ich habe ca. ein halbes Jahr gebraucht, weil ich jeden Tag nur 1/2 bis 2 Seiten übersetzt habe, es sollte ja nicht in Streß ausarten.
Aber die richtige Arbeit ging erst los, als ich alles Übersetzt hatte: das Lektorat. Da ich den Text geschrieben hatte, fehlte mir der nötige Abstand, die Fehlersuche war sehr mühselig. Versuche, andere zur Mitarbeit zu bewegen (hier über das Forum) schlugen fehl. (Es haben sich zwar zwei, drei gemeldet, da war ich aber schon fertig. Pech für mich...)
Als extrem nervig emfand ich es, daß (neben einigen positiven Stimmen) mir Ein erzählte, daß die Übersetzung und das Spiel schlecht sein, und sowieso, es wäre nur ein FUDGE-Abklatsch. (Ja, klar, auf der Seite und in den Regeln wird klar gesagt, das es sich bei FATE um eine FUDGE-Variante handelt...) Nachfragen ergaben nichts, es blieb bei dem unbegründetetn Gesabbel, das wohl einfach nur die Fan-Arbeit schlechtmachen sollte. (Ich hatte es wohl gewagt, ein System zu übersetzten, das keine Gnade vor seinen Augen fand. Das muß man halt angreifen) Ich weiß immer noch nicht, was Ein an der Übersetzung so schlecht findet, und es interessiert mich auch nicht mehr.
Wenn mir erneut ein Projekt über den Weg läuft, daß mich wirklich begeistert (und was frei verfügbar ist), werde ich mich eventuell nochmal an eine Übersetzung machen. (So wie There is no Spoon. Davon habe ich eine deutsche Version als Star Wars-Regelwerk, müßte allerdings nochmal überarbeitet werden) Den Layout-Teil werde ich jedoch weglassen, das macht mir keinen Spaß und ich bin auch nicht besonders gut darin, ein hübsches PDF wird es also nicht werden.
Tybalt
Nachtrag: Hatte ich so nicht direkt gesagt, aber das Übersetzen selbst hat mir Spaß gemacht, es war also alles andere als langweilig. Nervig war nur das Korregieren und Aufpolieren dannach...
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Leute, die Englisch sprechen, können ein Regelwerk übersetzen. Vielleicht nicht in derselben Qualität, aber das wäre ja immer noch besser als gar nicht. Idealisten gibt es (in Form der Fans) durchaus. Aber sie übersetzen eher selten. Warum, wenn nicht, weil das Übersetzen an sich langweilig ist?
Zeitmangel; Verpflichtung zum Broterwerb; geringe direkte Anwendbarkeit für das Hobby selbst. Ich glaube nicht, dass Dein Argument der Langeweile besser wird, wenn Du es ein weiteres Mal wiederholst. Kann es sein, dass Du persönlich Übersetzungsarbeit langweilig findest?
ADDENDUM: Und Du sprichst zu Beginn von einem "Markt"; jetzt sollen Fans das für umsonst und zum Spaß machen?
ADDENDUM 2: Der Perfektionismus des Laien… man weiß, dass die Arbeit nicht professionell/perfekt ist, und hält sie deshalb unter Verschluß. Nur weil Du nicht weißt, ob es z.B. eine Übersetzung von Spirit of the Century gibt heißt nicht, dass der eine oder andere SL das für seine Gruppe nicht doch übersetzt.
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Wenn ich so in mein Regal schaue, dann sehe ich relativ viel deutsches Material, aber auch einiges in englisch.
Dabei sind englische Regelwerke hauptsächlich solche, wo keine deutsche angekündigt ist (Gurps) oder wo ich dem deutschen Verlag nur so weit traue, wie ich ihn werfen kann (nWoD).
Zeitliche Differenzen zwischen einen englischen und deutschen Produkt sind wirklich eine sehr große Entscheidungshilfe für mich, wenn es heisst Geld für ein bissel Papier auszugeben, wobei ein Buch nach dem anderen auf den Markt zu werfen nicht unbedingt auch ein Qualitätsmerkmal ist.
Zur Threadfrage:
Ich sehs mit gemischten Gefühlen...
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Mal so nebenbei zum Thema "Markt". Ich verstehe nicht so ganz, warum der deutschsprachige Markt so klein sein soll. In D-A-CH leben über 90 Millionen Menschen. Das kommt natürlich nicht an die englischen Muttersprachler in USA-UK-usw heran, aber ist doch ganz erklecklich?
Wenn man hier so über den "deutschen Markt" liest, bekommt man den Eindruck, es ginge um eine Hinterwäldlernation wie Finnland mit ~5 Mio Leuten.
Ich habe doch sehr den Eindruck, der deutsche Markt wird kleiner geredet, als er ist. Wahrscheinlich wird die Mär vom "Kleinen Markt" in erster Linie von igrendwelchen Verlagen kolportiert, die aufgrund ihrer eigenen Unfähigkeit mit irgendeinem Produkt gefloppt sind. Dann bei der Fehlersuche ausgerechnet im bevölkerungsreichsten Land der EU mit "Es gibt zu wenig potentielle Käufer" zu kommen, ist doch einfach lächerlich.
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Ich glaube der Rollenspielmarkt in Finnland ist relativ gesehen viel größer als in Deutschland. Finnische Winter sind lang. ;)
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Dann bei der Fehlersuche ausgerechnet im bevölkerungsreichsten Land der EU mit "Es gibt zu wenig potentielle Käufer" zu kommen, ist doch einfach lächerlich.
Leider gelingt es den Verlagen aber meist nicht, mehr als 10% einer üblichen amerikanischen Auflage an den Mann zu bringen. Ob dass nun Unfähigkeit ist, oder ob D&D in den USA inzwischen einfach kulturell akzeptierter ist als z.B. DSA in Deutschland, ist schwer zu beantworten.
Übrigens scheint zumindest die öffentlich/staatliche Unterstützung für Rollenspiel und ähnliche Aktivitäten (bzw. für unabhängige Kulturarbeit im allgemeinen) in Skandinavien vorhanden zu sein, die in Deutschland fast völlig fehlt.
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Ich würde mal sagen, die meisten Sachen werden so langsam übersetzt, weil alle beteiligten Leute noch anderes zu tun haben. Der Verleger, der das anstoßen und Glossare rumschicken muß, und der Übersetzer - und übersetzen ist nun mal langwierig. Und nicht so bezahlt, daß man es als Hauptberuf wirklich machen will. Langweilig fand ich es eigentlich nicht (abgesehen von dem Kapitel über Diebesgilden, das einfach nur furchtbar war). ;)
Dann muß noch das Geld für den Druck da sein, der Drucker muß beauftragt werden, Zeit für den Druck haben - Rollenspielverlage sind meistens nicht sehr groß und müssen eben warten.
Übersetzungen sind sicherlich sinnvoll. Es kann nicht jeder Englisch gut genug, um sich mit einem Fachbuch herumzuschlagen. Eine wirklich nützliche Ergänzung wäre allerdings ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe auf Deutsch und Englisch stehen - das vermeidet Kommunikationsschwierigkeiten zwischen den Lesern des englischen und denen des deutschen Regelwerks. Meiner Meinung nach eh das größte Problem mit den Übersetzungen... ;)
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@Finnland/Skandinavien: _relativ_ ist da vielleicht der Markt größer, aber _absolut_ sicherlich nicht. Es gibt auch meines Wissens keine kommerziellen Rollenspiele in skandinavischen Sprachen. "Dunder och Drakar" ist zwar auf Schwedisch, aber Freeware. Wenn die was zum Verkaufen schreiben, machen sie's auf Englisch.
@Deutschland: wie gesagt, ich hab so den Verdacht, wenn die deutschen Verlage _gute_ Übersetzungen _zeitnah_ rausbringen würden, wäre auch der Absatz viel größer, weil sich dann die Spieler nicht schon vorneweg per Mailorder in Übersee eindecken würden. Einen Großteil der potentiellen Käufer vergeben sich die Verlage ja durch ihr lahmarschiges Vorgehen.
Tja und dann noch die Frage der Qualität der Übersetzung, speziell was Begriffe der Spielmechanik angeht. Da fällt mir zu allererst Herr der Ringe von Pegasus ein -- da kenne ich zwar das Original von decipher nicht, aber die deutschen Begriffe finde ich schlichtweg furchtbar gewählt. Zum Beispiel die Unterscheidung zwischen Gewandheit und Geschicklichkeit, oder zwischen Tapfer und Tapferkeit -- da muss man ja einfach in die Bredouille kommen. Und überhaupt sind die ganzen Begriffe nicht besonders intuitiv gewählt. Aber wie gesagt, ich weiß nicht, wieviel davon schon das Original verbockt hat.
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Leute, die Englisch sprechen, können ein Regelwerk übersetzen. Vielleicht nicht in derselben Qualität, aber das wäre ja immer noch besser als gar nicht. Idealisten gibt es (in Form der Fans) durchaus. Aber sie übersetzen eher selten. Warum, wenn nicht, weil das Übersetzen an sich langweilig ist?
Ich kann in meiner Freizeit natürlich ein englisches Regelwerk übersetzen.
In der gleichen Zeit könnte ich etwa 3 Kampagnen ausarbeiten, 4 Dutzend illustre NSCs erschaffen, Handouts für ein paar One-Shots gestalten, mal wieder ins Kino gehen und etliche gute Bücher lesen.
Option zwei bringt mir selbst und meinen Mitspielern - selbst wenn man nur das rollenspielerische betrachtet - ein Vielfaches mehr.
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machen sie's auf Englisch.
Vielleicht auch schlauer. Man sollte die deutsche Fremdsprachfaulheit vielleicht wirklich nicht noch unterstützen und sich obendrein vom internationalen Markt ausschließen. Denn Englisch kann man überall verstehen, Deutsch dagegen nicht.
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In der gleichen Zeit könnte ich etwa 3 Kampagnen ausarbeiten, 4 Dutzend illustre NSCs erschaffen, Handouts für ein paar One-Shots gestalten, mal wieder ins Kino gehen und etliche gute Bücher lesen.
Och ne, nö, jetzt zeig doch mal ein bisschen mehr Einsatz bitte... ;D
Ich hab mir auch überlegt, mal ein Rollenspiel zu übersetzen. Frag mich dabei aber, wozu? Wenn ich wirklich Spieler habe, die des Englischen nicht mächtig sind, übersetzt ich halt die zum Spiel notwendigen Dinge.
Ob ich auf eine deutsche Übersetzung warten würde? Mmmh, hab ich bei dem Herr der Ringe Rollenspiel gemacht, weil da klar war, dass da was gutes bei rumkommt und die deutsche Version 10 EURO billiger sein würde. Allgemein schaue ich aber nicht so sehr auf die Sprache. Wenn ich ein System austesten will, schau ich erstmal nicht drauf, ob es deutsch oder englisch ist. Gut, wenn in zwei Monaten eine Übersetzung draußen ist, warte ich noch, aber sonst achte ich da nicht groß drauf.
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Leute, die Englisch sprechen, können ein Regelwerk übersetzen. Vielleicht nicht in derselben Qualität, aber das wäre ja immer noch besser als gar nicht.
Wieso? Ich verstehe englisch, wieso sollte ich es also übersetzen?
[EDIT]Und wenn ich etwas übersetzt habe, wie geht es dann weiter? Soll ich es irgenwo umsonst, illegal anbieten, oder mir die Lizenz kaufen, einen Kredit aufnehmen und es dann drucken lassen?
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[EDIT]Und wenn ich etwas übersetzt habe, wie geht es dann weiter? Soll ich es irgenwo umsonst, illegal anbieten, oder mir die Lizenz kaufen, einen Kredit aufnehmen und es dann drucken lassen?
Darüber würde ich mir, wenn dann vorher Gedanken machen.
Für WuShu hat 8t88 damals erreicht eine deutsche Version kostenlos anbieten zu können, obwohl die originale nicht frei ist.
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Wieso, es gibt doch WuShu Open - basiert die Übersetzung nicht darauf?
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Darüber würde ich mir, wenn dann vorher Gedanken machen.
Was ich damit sagen wollte, war, dass man eine Übersetzung nicht einfach so verbreiten kann. <ironie>Die Firmen werden sich sicherlich sehr freuen, wenn der ohnehin kleine Markt noch zusätzlich durch Fanübersetzungen zusätzlich geschädigt würde.</ironie>
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Was ich damit sagen wollte, war, dass man eine Übersetzung nicht einfach so verbreiten kann.
Na, gut, dass das mal gesagt wurde.
Nicht, dass das nicht jeder wusste, aber, gut, dass es mal gesagt wurde. ::)
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Leute, die Englisch sprechen, können ein Regelwerk übersetzen. Vielleicht nicht in derselben Qualität, aber das wäre ja immer noch besser als gar nicht.
@DrTemp Ich hatte Deine Aussage als ein Aufruf zum verstanden, dass jeder wild Übersetzungen verbreiten soll.
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Wieso, es gibt doch WuShu Open - basiert die Übersetzung nicht darauf?
Nein, die dt. stammt noch aus einer Zeit als WuShu Open noch nicht in Sicht war.
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@Finnland/Skandinavien: _relativ_ ist da vielleicht der Markt größer, aber _absolut_ sicherlich nicht. Es gibt auch meines Wissens keine kommerziellen Rollenspiele in skandinavischen Sprachen. "Dunder och Drakar" ist zwar auf Schwedisch, aber Freeware. Wenn die was zum Verkaufen schreiben, machen sie's auf Englisch.
Gemini ist ursprünglich Schwedisch - ich hab aber die engl. Übersetzung :D
Und als ich in Schweden im Bücherladen war, da lag noch was anderes Fantasymäßiges rum.
Aber bei Schwedisch hört halt bis jetzt mein Sammeltrieb auf.....
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@DrTemp Ich hatte Deine Aussage als ein Aufruf zum verstanden, dass jeder wild Übersetzungen verbreiten soll.
Das ist eine höchst kreative Leseweise. :d
Nein, was ioch doch sagte war: An Personen, die in der Lage sind, eine Übersetzung anzufertigen, besteht eigentlich kein Mangel. An Personen, die motiviert sein könnten, so etwas zu tun, (sofern es einigermaßen interessant ist, das zu tun), eigentlich auch nicht - welcher ware Fan eines englischsprachigen Lieblingssystems würde sich nicht wünschen, dass es weitere Verbreitung findet?
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Z.B. Fans, die das Lernen einer Fremdsprache bishin zur nebensächlichichen Nutzbarkeit (fürs Hobby) als notwendige Kulturtechnik verstehen.
Dass Motivation zur Übersetzung durch weitere Rahmenbedingungen stark beeinflußt wird, ist weiter oben auch schon angeführt worden.
Wünschen und Wollen sind leider keine ausreichend starken Faktoren, um stets zur Tat zu führen.