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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Thema gestartet von: Kinshasa Beatboy am 19.10.2008 | 19:01

Titel: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 19.10.2008 | 19:01
Versuche mich ja seit einiger Zeit in D&D4 hineinzudenken und gebe mir trotz einer sehr hinderlichen, anders orientierten bisherigen Rollenspielsozialisation dabei grosse Mühe. Dabei schaue ich mir bisweilen auch an, was im ORK und bei den Blutschwertern so diskutiert wird, und bin auf den folgenden Post aufmerksam geworden (Kointext: ein D&D 3.x-Fanboy beklagt sich über verlotterte Sitten bei D&D4-Spielern, aber hier nicht weiter von Belang), in dem eine scheinbar recht typische Szene geschildert wird:

Zitat von: irgendein D&D-Spieler
Zweite Begegnung: Ein Skelettdrache, der durch eine Illusion als Baum getarnt war und erst angegriffen hat, nachdem es offensichtlich wurde, daß er enttarnt wurde. [...]

Es handelte sich um einen Skeletal Ancient Red Dragon. Nachdem ich im Nachhinein den Stat Block gesehen habe, muß ich konstatieren: Den im offenen Kampf zu besiegen, ohne Tote zu beklagen, war unmöglich. Genau die gleiche Meinung wurde völlig zutreffend auch schon im D&D-Gate geäußert. Die Challenge Rating der "Skeletal Dragon" Template ist einfach "way off", wie man so schön sagt - viel bessere Werte als die normale Skeleton Template, aber erheblich niedrigeres Challenge Rating. Selbst damit übrigens noch CR 11.

Aber: Offener Kampf wäre gar nicht nötig gewesen. Nachdem ich mir später die taktischen Optionen durch den Kopf gehen ließ, fiel mir dies ein.
Halt Undead. Skelettdrache hat keine Intelligenz und daher keinen Save, funktioniert garantiert gegen jede Anzahl HD, konzentriert besonders mit Fernkampf und Magie draufhalten, nächster Halt Undead.*
Ich bin mir relativ sicher, daß unser Nekromant den beherrscht. Entweder hatte er schon ihn ausreichend memoriert (oder kann man Domänenzauber eh reintauschen?), oder wenn nicht, hätte uns unser Travel Domain-Cleric wegteleportiert und wir wären später wiedergekommen. Vorbereitet!

Früher hätten wir diese Art von Planung auch gemacht. In unser vorherigen Kampagne wurde gebufft, taktiert, besprochen, was das Zeug hält. Und hier war die Gelegenheit da.

Nun habe ich dazu ein paar Fragen an die hier versammelte Fachpresse:

1. In meinen Runden würde es mit absoluter Sicherheit nie ein Skelettdrache auftauchen, der sich durch eine Illusion als Baum tarnt. Für mich klingt das vollkommen bescheuert, aber ich habe gelernt, dass ich meine Tabus ein wenig überdenken lernen muss. Daher die Frage: könnte das bei Euch vorkommen?

2. Die gesamte Betrachtung der Szene mutet auf mich erheblich technischer an als es für mich momentan vorstellbar wäre. Der mystische Charakter der Welt wird weitgehend durch eine sehr zahlen- und wertebezogene Betrachtung ersetzt. Läuft das Spiel in Euren Runden ähnlich ab?

3. Die entwickelte Kampfstrategie wirkt auf mich absurd. Bestimmt lässt sich die Strategie regeltechnisch so abbilden, aber sie spiegelt eine Sichtweise, in der das Gefühl für Dramatik nahezu komplett durch eine mechanistische Perspektive ersetzt wurde. Wenn die SC das so durchziehen und der SL parallel die NSC ähnlich agieren lassen würde, könnte ich mir eine funktionierende, konsistente und atmosphärisch dichte Welt kaum noch vorstellen. Seht Ihr das anders?

Wie einige von Euch vielleicht bemerkt haben, gebe ich mir momentan recht grosse Mühe, mich auf D&D4 einzulassen. Manchmal habe ich aber das Gefühl, noch sehr, sehr weit vom notwendigen Mindset entfernt zu sein. Die Lektüre des zitierten Posts war einer dieser Momente. Was meint Ihr, bin ich für D&D noch zu retten? Oder hat mich das hinterhältige Storytellingmonster für immer zum Betrüger an Regeln, Mitspielern und Setting gemacht und so in die unvermeidliche und endgültige Verdammnis gestossen?

Wäre Euch dankbar, wenn Ihr Euch in etwaigen Antworten direkt auf die drei konkreten Punkte beziehen könntet und bin gespannt auf Eure Gedanken  ;)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Ein am 19.10.2008 | 19:39
Nein, ich würde keinen Skelettdrachen als Baum tarnen. Ich würde den mit viel Getose aus dem Friedhof nach oben brechen lassen. Wer seine Insight nicht schafft, ist surprised. Danach geht es normal weiter.

Ansonsten ist die Mechanik da 3.x. In 4e ist so ein öder Kram soweit ich weiß garnicht drin. (Aber sicherlich belehrt mich da gleich einer des besseren ;) )
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Enpeze am 19.10.2008 | 19:56
ich hab 3.5 nie gespielt, aber die 1st edition und jetzt auch die vierte ein wenig. Also versuch ich Dir hier meine Sichtweise des "Rollenspiels" D&D darzulegen.

1. In meinen Runden würde es mit absoluter Sicherheit nie ein Skelettdrache auftauchen, der sich durch eine Illusion als Baum tarnt. Für mich klingt das vollkommen bescheuert, aber ich habe gelernt, dass ich meine Tabus ein wenig überdenken lernen muss. Daher die Frage: könnte das bei Euch vorkommen?

ich spiel derzeit die offizielle 4e campaign und skelettdrachen die sich tarnen kann ich mir da durchaus auch vorstellen. in einem normalen "Non-D&D Rollenspiel" würde sowas bei mir natürlich nicht vorkommen.

Das "Bescheuerte" ist für mich in D&D Legion. Es gibt z.B. bereits in den Grundregeln jede Menge "bescheuerte" Elemente. Ebenso ist das Niveau vieler Monster aus den Monsterhandbüchern und den D&D Miniatures das eines pubertierenden 15jährigen. Wobei natürlich für manche schon was bescheuert ist, was für andere noch durchaus im Rahmen des vorstellbaren liegt.


2. Die gesamte Betrachtung der Szene mutet auf mich erheblich technischer an als es für mich momentan vorstellbar wäre. Der mystische Charakter der Welt wird weitgehend durch eine sehr zahlen- und wertebezogene Betrachtung ersetzt. Läuft das Spiel in Euren Runden ähnlich ab?

In D&D4e mit offiziellem Modul läufts bei uns auch relativ technisch ab. In einem "richtigen" Rollenspiel würd ich mir aber eher ein Loch ins Knie schießen bevor ich sowas veranstalte.


3. Die entwickelte Kampfstrategie wirkt auf mich absurd. Bestimmt lässt sich die Strategie regeltechnisch so abbilden, aber sie spiegelt eine Sichtweise, in der das Gefühl für Dramatik nahezu komplett durch eine mechanistische Perspektive ersetzt wurde. Wenn die SC das so durchziehen und der SL parallel die NSC ähnlich agieren lassen würde, könnte ich mir eine funktionierende, konsistente und atmosphärisch dichte Welt kaum noch vorstellen. Seht Ihr das anders?

Nein. Seh ich nicht anders. Es gibt sicher Leute, die D&D irgendwie anders spielen und es mehr als traditionelles Rollenspiel sehen, aber die biegen dann eben was krummes gerade, anstatt gleich was grades zu verwenden (wie z.B. ein anderes System)


Wie einige von Euch vielleicht bemerkt haben, gebe ich mir momentan recht grosse Mühe, mich auf D&D4 einzulassen. Manchmal habe ich aber das Gefühl, noch sehr, sehr weit vom notwendigen Mindset entfernt zu sein. Die Lektüre des zitierten Posts war einer dieser Momente. Was meint Ihr, bin ich für D&D noch zu retten? Oder hat mich das hinterhältige Storytellingmonster für immer zum Betrüger an Regeln, Mitspielern und Setting gemacht und so in die unvermeidliche und endgültige Verdammnis gestossen?

Ach was. Du darfst eben D&D4 nur als das sehen als das es mE von WotC gedacht ist. Als Boardgame (Plastikminis und Floorplans am besten auch gleich von WotC kaufen) mit Rollenspielansätzen. Was kann man auch von einem System erwarten, bei der nach einer "5-min. Terrine" (sprich 5 min. short rest) der Charakter von ziemlich tot!!! in blitzeseile auf pumperlgesund raufgeheilt wird? Sowas KANN kein echtes Rollenspielsystem ersetzen (wie z.B. CoC, Warhammer oder Harn) aber trotzdem ein sehr schönes Spielerlebnis sein. Man muß sich eben drauf einlassen, alles mit einem zynisch-ironischen Blickwinkel sehen und auf nur irgendeine wie auch immer geartete Realität scheissen. Dann klappts auch.

Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Grimnir am 19.10.2008 | 20:16
Lieber Beatboy,

wir spielen nun schon seit mehreren Jahren D&D 3.5. Zu Deinen Fragen:

1. Nein, weil das auf uns affig wirken würde. Ein Skelettdrache, der sich als Baum tarnt, wäre für unsere Gruppe einfach zu absurd. Ich als SL würde das nie machen, sondern - wie Ein sagte - eine dramatischere Einführung eines solchen Gegners wählen. In der Gruppe, in der ich Spieler bin, hat unser SL ebenfalls ein gutes Gefühl für Dramatik. Die eine Szene, in der auch bei uns ein Skelettdrache auftauchte ist, hatte alle nötige Glaubwürdigkeit und Tiefe - inklusive Vorgeschichte des Drachen nebst Namen etc. (Übrigens ist der CR des Templates in der Tat viel zu niedrig angesetzt - bei uns gab es einen TPK mit anschließender Wiederbelebung).

2. Nach diesem TPK war unsere Diskussion auch wertezentriert. Das finde ich recht normal, wenn man mit einem überstarken Gegner mit m.E. falscher CR konfrontiert wird. Das halte ich bei eintsprechenden Situationen allerdings bei den meisten Rollenspielen für normal.

3. Die Strategie halt ich nicht für absurd für eine High-Magic-Welt. D&D 3 hatte immer schon die Problematik, dass die Überraschung einen zu starken Effekt hat - einen Gegner, den man vorbereitet mit Leichtigkeit packt, kann zu einem echten Problem werden, wenn man überrascht wird. Daher haben wir in höheren Stufen auch schon die Teleportations-Flucht mit anschließender Rückkehr gewählt. Unter der Voraussetzung, dass im Setting diese Möglichkeiten vorhanden sind, halte ich die Anwendung dieser auch für sehr konsistent. Ich sehe auch nicht unbedingt, dass da die Dramatik drunter leiden muss. Ein Beinahe-Tod mit knapper Rettung durch Teleportation, ein vorsichtiges neues Anpirschen und der Einsatz entsprechender Magie, um die Situation doch noch zu meistern, sehe ich als durchaus dramatisch an, wenn man es entsprechend spielt.

Ich persönlich sehe also die "Probleme" nicht in der Spielmechanik, sondern im von D&D vorgebenen High-Magic-Setting. Lässt man sich darauf ein, wirkt das Ergebnis recht konsistent, glaubwürdig und damit dramatisch innerhalb der Setting-Axiome. Ich persönlich präferiere eigentlich Low-Magic, aber da mir D&D mit meinen Freunden immer noch einen unheimlichen Spaß bereitet, akzeptiere ich das von Magie durchdrungene Setting.

Es grüßt
Grimnir

EDIT: Um auch noch auf den Thread-Titel zu antworten: Unsere Kerngruppe spielt relativ regelmäßig seit 1991 zunächst AD&D, dann D&D 3.5. Dabei waren wir immer relativ isoliert - wir hatten wir so gut wie keine Kontakte mit anderen Gruppen, und den Diskurs z.B. im Tanelorn verfolge ich erst seit knapp einem Jahr.

Daher haben wir uns auch eine relativ traditionelle Spielweise bewahrt: Vieles wird ausgespielt (wobei wir eigentlich noch nie gehartwurstet haben), häufig benutzen wir wörtliche Rede, wir basteln uns Hintergrundgeschichten etc. Lange Zeit haben wir auch Würfel gedreht, aber seit wir den Diskurs mitbekommen bzw. an ihm teilnehmen, schummeln wir nicht mehr und spielen ergebnisoffener - bis jetzt klappt es ganz gut. In Kämpfen schalten wir innerlich zu einer taktischen Sichtweise um, allerdings geschieht das fließend - Im Kampf wird schonmal in wörtlicher Rede mit dem Gegner bzw. den Gefährten kommuniziert. Hier sehen wir kein großes Problem.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Friedensbringer am 19.10.2008 | 20:26
zu 1. wie lachhaft ist bitte, ein monster ohne intelligenz irgendwas tun zu lassen außer "braaaaaains" und angriff? vollkommen egal wo, wann, was, dass ist meiner meinung nach geistiger dünnpfiff.

zu 2. wie technisch d&d ist, hängt meiner erfahrung nach vom level ab. mit zunehmender macht nehmen auch die regeln und werte zu, die der spieler im kopf haben muss, was meiner erfahrung nach zu mehr technischer diskussion im kampf führt.

zu 3. die strategie ist meiner meinung nach in ordnung, obwohl ich als spieler davon ausgegangen wäre, dass es sich nicht um einen "gewöhnlichen" skelettdrachen handeln kann (immerhin hat er sich als baum getarnt  ::)) und damit trotzdem ein rettungswurf da ist. mich stört diese strategie nicht beim erleben der welt, aber das ist wohl ansichtssache.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Joe Dizzy am 19.10.2008 | 20:27
1.-3.: Nein. Aber Regel Kung-Fu hat mir auch 3.x vergrault. Für mich fällt das nicht mehr unter taktisches Rollenspiel.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Riot am 19.10.2008 | 20:34
1. In meinen Runden würde es mit absoluter Sicherheit nie ein Skelettdrache auftauchen, der sich durch eine Illusion als Baum tarnt. Für mich klingt das vollkommen bescheuert, aber ich habe gelernt, dass ich meine Tabus ein wenig überdenken lernen muss. Daher die Frage: könnte das bei Euch vorkommen?

In dem Abenteuer Shadowdale: The Scouring Of The Land, wo dieser Drache auftaucht, wurd er als Bewacher für ein Grab auf nen Hügel gestellt und als Baum getarnt. Der Drache hats nich selbst gemacht, kann er auch nich, da keine Intelligenz vorhanden. Bei uns hat der Warlock den aus der Luft erledigt, bis die Spieler aber auf die diese Idee kamen, hatte der Drache nen anderen Char schon getötet. Anschließend hatten wir auch über den Encounter diskutiert und kamen zu der Meinung, das das Template zu hart für das CR ist.

D&D spielen wir ziemlich technisch, wenns ums kämpfen geht
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 1of3 am 19.10.2008 | 20:36
Ähhm, was hat das mit 4e zu tun? Das Zitat ist doch ganz eindeutig 3.x. In der Vierten könnte man gar nicht so teleportieren.

Aber ansonsten ja, (1) sowas würde ich erwarten und (2) wir hätten das Problem ganz sicher so angegangen, aber (3) die Welt ist so keineswegs glaubhaft.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 19.10.2008 | 21:08
Ui, vielen Dank für die vielen Antworten in so kurzer Zeit. Von den Inhalten bin ich sehr überrascht, weil das Spektrum erheblich grösser ist als erwartet. Es finden sich nicht nur auf jede einzelne der drei Fragen sehr kontroverse Antworten, sondern auch die Antwortprofile der Beitragenden sind vollkommen unterschiedlich. Lustig.

Was lerne ich nun daraus? Vielleicht handelt es sich einmal mehr um eine Bestätigung der vielfach voreilig für banal erachteten Erkenntnis, dass selbst ein eigentlich sehr fokussiert ausgerichtetes Spiel wie D&D (ob nun 3.x oder 4 hatte ich dabei bewusst und verkürzend ignoriert, 1of3) von den Rollenspielrunden enorm unterschiedlich mit Inhalt gefüllt werden kann. Amen.

Und wenn das als Ergebnis nicht für ein Wort zum Sonntag taugt, weiss ichs auch nicht mehr  ~;D
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Archoangel am 19.10.2008 | 22:24
Für diejenigen die es interessiert: hier der Ausgangsthread: http://hofrat.rollenspiel-berlin.de/Forum/index.php?topic=1368.0
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 19.10.2008 | 23:20
In dem Abenteuer Shadowdale: The Scouring Of The Land, wo dieser Drache auftaucht, wurd er als Bewacher für ein Grab auf nen Hügel gestellt und als Baum getarnt.
... was in dem Zusammenhang ja auch noch ein wenig weiter ausgeführt wird und durchaus in die Situation paßt - kann man sogar eine ziemlich gruselige Atmosphäre mit erzeugen.

Aber die Beschreibung im zitierten Post war eben auf die für den ursprünglichen Zusammenhang wichtigen Dinge reduziert - regeltaktische Überlegungen. Da jetzt herzugehen und zu sagen "Bäh, da gibt's ja gar keine Stimmung" ist sinnfrei. Um die ging's nicht.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Feuersänger am 19.10.2008 | 23:20
Auch meinen Senf dazugeben will:

Vorweg, ich leite D&D selbst nicht, u.a. weil ich mir das nicht aufbürden will, sämtliche Zauber, Kräfte und Effekte, die die Spieler evtl. haben könnten, beim Abenteuerdesign zu berücksichtigen. Ich spiele es (3.X) aber trotzdem ganz gern, auch wenn es nicht mein Fave im Fantasybereich ist.

D&D4 wiederum habe ich auch noch nicht probiert, aber bisher hat mich _alles_, was ich darüber gelesen habe, dermaßen abgeturnt, dass ich auch keinen gesteigerten Wert darauf lege.

zu 1.: ich hätte sowas auch ziemlich cheesy gefunden. Skelettdrachen an sich sind ja schon albern -- irgendwie muss ich da an son altes Masters-Spielzeug denken -- aber dann auch noch als Baum getarnt... naja. Mitten im Spiel hätt's mich aber wahrscheinlich nichtmal wirklich gewundert - eher hinterher. Keine Ahnung, hatte sone Situation noch nie und würde als SL auch niemals auf die Idee kommen, sondern es höchstens so machen wie Ein gesagt hat.

zu 2.: man muss sich halt mit seinem Scheiss auskennen. Hinzu kommt, dass D&D-Settings im Allgemeinen sehr High-Magic sind, und daher eben magische Effekte und mystische Wesen eben ziemlich alltäglich sind.
Bedenke: Das normale D&D-Spiel geht über 20 Level. Etwa auf Level 3 bekommst du dein erstes magisches Schwert (oder sowas), ab Level 5 kann ein Zauberer fliegen, ab Level 7 gestaltwandeln, und jeder Level 9 Kleriker kann Tote auferwecken und ein Zauberer über hunderte von Meilen teleportieren. Kurzum, Fähigkeiten, die in den meisten Welten entweder gar nicht verfügbar sind oder absolut legendären Charakteren vorbehalten bleiben, beherrscht in D&D jeder Midlevel-Hobbyabenteurer schon vor erreichen der zweiten Karrierehälfte. Wenn man das bedenkt, ist es sonnenklar, dass ein regelkonformes D&D-Spiel ein völlig anderes Feeling vermittelt als zum Beispiel DSA.

zu 3: selbst vom technischen Standpunkt her finde ich diese Kampftaktik auch mittelprächtig. ;) Der Halt Undead Effekt bricht nämlich ab, sobald die Untote Kreatur angegriffen wird oder Schaden nimmt. Aber eigentlich sollte man für solche Gelegenheiten einen Kleriker dabeihaben.
Wenn sowas bei uns passieren würde, würde mein Kleriker ausrufen "Bei der Macht des Morgenfürsten befehle ich dir: weiche!" und auf einen guten Turn-Undead-Wurf hoffen. ;)

Ansonsten: was Grimnir zum Thema Vorbereitung gesagt hat, ist richtig. Das ist ein wichtiger Grund dafür, dass das Spiel so technisch und Mechaniklastig rüberkommt. Also mal unter uns gesagt, bei Büchern oder Filmen würden wir sowas doch niemals dulden: "Ein Skelettdrache! Schnell, lass uns wegteleportieren, damit ich andere Zauber vorbereiten kann."
In den unteren Leveln ist die Zaubervorbereitung ja noch ein bestimmtes taktisches Element - und kann einem aus eben diesem Grund leicht den Tag verhageln - aber wie gesagt, sobald ab Level 9 Teleport zur Verfügung steht, ist der ganze Zirkus - Zauber vorbereiten und Slots belegen - doch nur noch zeitraubende Makulatur.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 20.10.2008 | 00:08
zu 3: selbst vom technischen Standpunkt her finde ich diese Kampftaktik auch mittelprächtig.
Was glaubst Du wohl, warum ich "Fernkampf und Magie" gesagt habe? Richtig, damit der bereitgehaltene nächste Halt Undead zum Einsatz kommt, sobald sich der Drache von einer Salve berappelt hat.
(Wenn er zwischendurch mal einen Treffer gelandet hätte, wäre es auch nicht so wild gewesen. Man hat nach dem Halt ja wieder Zeit zum Heilen.)

Zitat
Wenn sowas bei uns passieren würde, würde mein Kleriker ausrufen "Bei der Macht des Morgenfürsten befehle ich dir: weiche!" und auf einen guten Turn-Undead-Wurf hoffen. ;)
Ich wollte erst schreiben, da mußt Du auf eine natürliche 20 hoffen, aber die würde Dir auch nix bringen. Es ist für Charaktere der 9. Stufe (und für fast alle anderen auch) unmöglich, einen Untoten mit 34 HD (denn soviel hatte der) zu turnen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2008 | 00:26
34HD? Ja leih mir a Mark... das wusst ich freilich nicht. Und der soll CR11 gehabt haben, oder hab ich mich da verlesen? Ist ja wohl ein Witz.
Ansonsten, ja, lässt sich mit Halt Undead sicherlich machen, wenn das Timing stimmt (alle in der gleichen Phase draufhauen), aber dann ist das wiederum auch nicht sehr spannend, sondern reines Schema F. Aber das war ja wohl genau das, was Beatboy moniert hat.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 20.10.2008 | 00:44
Ja, wer die Skeletal Dragon Template verbrochen hat, war offensichtlich jemand mit einem pathologischen Haß auf SCs. Man muß sie nur mal mit der normalen Skeleton Template aus dem MM vergleichen, die man ja auch auf Drachen anwenden konnte. Beispiel: 20 HD Red Dragon. Der "Skeletal Dragon" hat viel bessere Werte und CR 6 gegenüber dem dem Skeleton Dragon mit CR 8.

Und ja, kreative Problemlösungen haben oft etwas technisches, manchmal auch "geschummeltes" (aber nicht regeltechnisch) an sich. Das finde ich im Rollenspiel ja gerade nett. (Mein Lieblingsbeispiel, um das zu illustrieren, ist eine wundervolle Szene aus einer Buffy-Folge.)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: kirilow am 20.10.2008 | 01:13
Lieber Beatboy,

tut mir Leid, dass ich jetzt ein wenig vom Thema abschweife.
Aber ich kann nicht umhin, darauf hinzuweisen, dass ein an Regeln orientierter Spielstil offenbar gar nicht so selten ist, auch in anderen Systemen. Ein Moment der Erkenntnis kam für mich bei der Schilderung eines etwas zwiespältig verlaufenen Spielabends DSA im ORK. Die konkrete Situation ist hier unerheblich, wichtig ist nur, dass ein Schmied einen der Helden in eine Falle locken und ermorden will.
Zitat
Als der Wehrheimer nach einigen Tagen seine Sachen abholen möchte bittet der Schmied ihn zuerst zu einer Unterredung unter vier Augen. Die anderen SCs sind derweil in der Stadt und machen Besorgungen. Im Hinterzimmer der Schmiede schließt dieser die Tür ab ("damit niemand ins Gespräch hineinplatzt") und bittet des Wehrheimer, sich zu setzten. Sobald dieser sitzt zieht der Schmied seinen meisterlich gearbeitetet Stockdegen (vorher mehrfach erwähnt) und setzt dem ungerüsteten Wehrheimer mit einigen gezielten Stichen ein schnelles Ende (dem Wehrheimer gelingt noch ein erschwertes Ausweichen). Die Leiche lässt er schnell veschwinden.

Ich fragte, etwas motzig, nach:
Zitat
[...]
Der 'meisterliche Stockdegen' scheint mir der einzige Hinweis zu sein. Das ist natürlich insofern ein Hinweis, als dass es den Schmied verdächtig macht, kein Schmied zu sein. Das ist doch 'ne Lachnummer, Schmied mit Stockdegen. Zudem sollten in einer Waffenschmiede auch so Waffen (oder Rohlinge) rumliegen. Da ist ja nichts Verdächtiges dran.
[...]

Die Antwort:
Zitat
Das AB gab dabei die Werte Meister Saladans vor: unter anderem eben den Stockdegen, die Sonderfertigkeit "Gezielter Stich" sowie passable AT- und PA-Werte (gegen einen vollbewaffneten Krieger allerdings chancenlos).
Da bei DSA4 der gezielte Stich aufs linke Bein eine der effektivsten Arten ist einen Gegner möglichst schnell auszuschalten, fiel die Entscheidung über die Kampftaktik recht leicht.
Hervorhebung von mir.

Es geht mir nicht darum, diese Vorgehensweise zu kritisieren oder mich darüber irgendwie zu erheben (im damaligen Thread war Kritik erbeten) -- ich fand das nur frappierend. Ich käme halt nie darauf, einen Attentäter dem Gegner in's Bein stechen zu lassen, bis das Opfer tot ist. Regeltechnisch ist dies bei DSA aber offenbar die beste Vorgehensweise.
Es gibt halt regelorientiertere Herangehensweisen ans Spiel; nicht mein Ding, aber offenbar keineswegs selten.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Dr. Shoggoth am 20.10.2008 | 01:32
Ich weiß nicht, aber die Wegteleportier-Variante ist doch voll dämlich oder muss man um die Zauberslots neu zu belegen nicht 8h ruhen?
Währendessen warten die bösen Jungs ja nicht darauf bis die Helden sich ausgeschlafen haben. Soetwas würde es bei uns auf keinen Fall geben, außer die bösen Jungs haben wirklich keine andere Wahl (Sone Situation kann ich mir fast nicht vorstellen...) Sowas geht doch nur in PC Spielen und selbst da find ich sowas schon höchst uncool.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 20.10.2008 | 01:44
Ich weiß nicht, aber die Wegteleportier-Variante ist doch voll dämlich oder muss man um die Zauberslots neu zu belegen nicht 8h ruhen?
Ja, muß man. Zum Glück sind solche Mittelalterlichen Strategien in 4E nicht mehr so vorgesehen...

Währendessen warten die bösen Jungs ja nicht darauf bis die Helden sich ausgeschlafen haben. Soetwas würde es bei uns auf keinen Fall geben, außer die bösen Jungs haben wirklich keine andere Wahl (Sone Situation kann ich mir fast nicht vorstellen...) Sowas geht doch nur in PC Spielen und selbst da find ich sowas schon höchst uncool.
Naja, wenn der Gegner ein Skelettdrache ohne Verstand ist, wird er wohl keine Vorbereitungen treffen können.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Dr. Shoggoth am 20.10.2008 | 01:51
Ja OK, der direkt nicht, aber sein Meister, oder er macht sich auf den Weg irgendwo anders etwas Hirn zu schlürfen...

Bestimmte Schwächen des Gegners auszunutzen kommt bei uns natürlich auch vor. Gelegentlich werden die Kämpfe dann auch eher zu einem Werte und Würfel Vergleich als zu einem Rollenspielereignis. Aber so übel unlogische und dazu auch noch unstylische Sachen (Wie schon gesagt: könnt ihr euch ein Buch vorstellen in der sich dir Gruppe kurz wegteleportiert und am nächsten Tag wieder kommt...?) gibt es bei uns nicht.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2008 | 02:58
Streng nach Regeln gilt die 8-Stunden-Regel auch nur für Arkane Caster, während Kleriker ihre Zauber immer um eine festgelegte Tageszeit alle 24 Stunden bekommen, i.d.R. entweder Abend- oder Morgendämmerung je nach Gottheit.

Bei unserer D&D-Gruppe gibt es jedoch eine Hausregel, dass Caster ihre Zaubersprüche auch mit relativ kurzer Rast wechseln/auffrischen können. Uns fällt nämlich beim besten Willen kein Grund ein, warum man unbedingt die ganze Gruppe bis zu 24 Stunden lang ausbremsen soll, nur weil der zuständige Caster den gerade benötigten Spruch nicht parat hat. Erst recht nicht in 3.5, wo die Buffs sowieso nur einen Wimpernschlag lang halten, da also auch von exploiten keine Rede sein kann.

Ein noch weiter gehender Schritt wäre, jede Klasse alle Zauber spontan wirken zu lassen, wie es bis dato Barden und Hexer tun. Zum Ausgleich könnte man ja den Barden und Hexern wiederum eine größere Spruchauswahl zugestehen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Morningstar am 20.10.2008 | 06:08
Auch wenn er es vll könnte: Nee. Nicht als Baum ^^

Und überhaupt schicke ich meiner Gruppe keine Gegner, die sie töten würden. Es sei denn sie laufen explizit zu einem solchen Boss.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2008 | 06:39
Tja, wenn aber die Gruppe Level 9 ist und der Gegner auf dem Papier CR11 hat, legt das dem unvoreingenommenen Leser/Beobachter erstmal nahe, dass der Encounter mit mittlerer Anstrengung ohne allzu großes Risiko zu schaffen sein müsste. Wenn man sich auf die Korrektheit der CRs verlässt - und nur dazu gibt es sie ja - überprüft man als SL vielleicht nicht die Stats eines jeden Monsters in einem Kaufabenteuer, zumal man sich ja ohnehin drauf verlässt, dass dieses Kaufabenteuer Encounter eines schaffbaren Schwierigkeitsgrades beinhaltet, und nicht eine 34HD Monströsität als Miniboss in einer Übergangszene einsetzt (danach hört sich für mich die Beschreibung an). Da haben also wohl auch der Autor und sämtliche Playtester gelumpt.
Grundsätzlich stimme ich dir freilich zu, ein derart heftiges Biest hat in einem Abenteuer für diese Levelrange nichts verloren. Man könnte das Viech ja vielleicht in einen Skeleton Dragon umwandeln und von "Ancient" auf "Adult" runterschrauben, dann wird schon eher ein Schuh draus.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 20.10.2008 | 07:35
CR war immer nur eine grobe Richtlinie und keine wissenschaftlich exakte Groesse. (Daher gab es dafuer auch nie konkrete Formeln sondern bestenfalls "Guesstimations")
Wie heftig ein Gegner genau ist hat man immer nur im genauen Blick gesehen.

Die Gifte der GROSSEN (Drachengroesse) Insekten hatte Schaeden und DCs die man vielleicht auf epischer Stufe schaffen kann, trotzdem lagen deren CRs um die 12.
Grund: KEINERLEI Fernkampfmoeglichkeiten der Viecher.

Wenn man an ihnen dran ist (und nicht weg kann) sind sie toedlich.
Wenn man sie auf Entfernung hat (und sie nicht weg/dran kommen) sind sie tot.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 20.10.2008 | 09:39
Währendessen warten die bösen Jungs ja nicht darauf bis die Helden sich ausgeschlafen haben.
Ein nichtintelligentes Skelett, das nur die Bewachung eines Ortes als Befehl hat, würde genau das tun. (Er stand auch nicht unter ständigem Befehl oder so etwas.)
Ein intelligenter Bösewicht sicher nicht, aber auch da kann "Verschwinden und sich für das nächste Mal wappnen" doch eine sinnvolle Taktik sein. Unter allen Umständen besser als "sich unvorbereitet niedermetzeln lassen".
Wenn man natürlich jede Kampfsituation als nicht-abbrechbares Minigame betrachtet, ist es etwas anderes...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 20.10.2008 | 09:45
Wenn man sich auf die Korrektheit der CRs verlässt - und nur dazu gibt es sie ja - überprüft man als SL vielleicht nicht die Stats eines jeden Monsters in einem Kaufabenteuer, zumal man sich ja ohnehin drauf verlässt, dass dieses Kaufabenteuer Encounter eines schaffbaren Schwierigkeitsgrades beinhaltet, und nicht eine 34HD Monströsität als Miniboss in einer Übergangszene einsetzt (danach hört sich für mich die Beschreibung an). Da haben also wohl auch der Autor und sämtliche Playtester gelumpt.
So würde ich das auch sehen. Ich meine, dazu kauft man ja Abenteuer: Um sich die Mühe des Ausarbeitens nicht machen zu müssen. Wenn dann sowas darin ist, käme ich mir als Käufer verarscht vor.
Wie gesagt, man hätte den Gegner mit Tricksereien besiegen können, aber für die hat auch nicht jede Gruppe die Kapazitäten. Wir hätten die Kapazitäten sogar gehabt, aber leider waren einige Spieler auf Frontalangriff gepolt - durch verderblichen 4E-Einfluß, wie ich im ursprünglichen Thread gemutmaßt habe...  >;D
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 20.10.2008 | 09:54
Ansonsten, ja, lässt sich mit Halt Undead sicherlich machen, wenn das Timing stimmt (alle in der gleichen Phase draufhauen), aber dann ist das wiederum auch nicht sehr spannend, sondern reines Schema F. Aber das war ja wohl genau das, was Beatboy moniert hat.

Wollte wirklich nichts monieren oder kritisieren. Vielmehr hat mir der Thread endlich mal geholfen, ein paar zentrale Punkte besser zu verstehen. Weiter oben hatte ich ja schon mal festgestellt, dass ich die kontroversen Antworten in Verbindung mit unterschiedlichen Antwortprofilen als Reaktion auf die drei formulierten Fragen überraschend und spannend fand. Darüber hinaus hat mir die Diskussion dabei geholfen, ein paar andere Sachverhalte im aus meiner Sicht zum Verständnis vieler Meinungsverschiedenheit zentralen Spannungsfeld Gamism versus Narrativism besser zu verstehen.

Kurze Begründung: Die Forderung nach einer absoluten Einhaltung der Regeln von seiten des SL ist beispielsweise für das oben zum Ausdruck kommende Spiel vollkommen unabdinglich und fundamental. Ein solch technischer Blickwinkel auf das Spiel war mir bislang fremd. Encounter quasi komplett regelseitig aufzulösen ist NATÜRLICH vollkommen in Ordnung* und angesichts der Antworten scheinbar recht verbreitet. Zum ersten Mal glaube ich nun aber zu verstehen, weshalb sich der Kleine 4. Mann aller Wahrscheinlichkeit nach fürchterlich darüber aufregen würde, wenn der SL an Würfeln dreht oder die Regeln dehnt. Wenn die Regeln wie im vorliegenden Beispiel derart zentral und konstitutiv am Spielgeschehen beteiligt sind, ist eine Manipulation des SL vollkommen indiskutabel. Da kann ich auch nachvollziehen, wenn für diese Gruppe bei SL-Manipulationen Bezeichnungen wie Betrug, Willkür und Hinterhältigkeit fallen würden.
In meinen bisherigen Runden wurde ein entschieden anderer Ansatz verfolgt, dessen Grundorientierung ich nach meinem momentanen Bauchgefühl nicht zu opfern bereit wäre, der aber vermutlich mit dem beschriebenen Stil tatsächlich weitgehend inkompatibel ist. Dass man auch damit wunderbar D&D spielen kann, zeigt sich in einigen Beiträgen und insofern werde ich mich auch weiterhin in die bunte Welt von D&D stürzen.

Dennoch: vielleicht handelt es sich in der Konsequenz bei Herausforderungsorientierung und Narrativismus tatsächlich um eine Dichotomie, also um zwei weitgehend disjunkte Aspekte von Rollenspiel. Bislang hätte ich Stein und Bein geschworen, dass eine Gruppe sich durch Kombinationen von GNS beschreiben lassen müsste. Vielleicht ist aber der Gedanke, dass jeweils eine der Formen in einer Gruppe für eine bestimmte Zeit dominiert, doch nicht so blöd. Wieder was gelernt  :D

*: Ich schreibe das wiederholt und so eindringlich, um den Eindruck zu vermeiden, dass über das "richtige" Rollenspiel gesprochen werden soll. Vielmehr möchte ich einfach einen mir bislang ebenso unbekannten wie unzugänglichen Ansatz verstehen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 20.10.2008 | 10:24
Kurze Begründung: Die Forderung nach einer absoluten Einhaltung der Regeln von seiten des SL ist beispielsweise für das oben zum Ausdruck kommende Spiel vollkommen unabdinglich und fundamental. Ein solch technischer Blickwinkel auf das Spiel war mir bislang fremd. Encounter quasi komplett regelseitig aufzulösen ist NATÜRLICH vollkommen in Ordnung* und angesichts der Antworten scheinbar recht verbreitet. Zum ersten Mal glaube ich nun aber zu verstehen, weshalb sich der Kleine 4. Mann aller Wahrscheinlichkeit nach fürchterlich darüber aufregen würde, wenn der SL an Würfeln dreht oder die Regeln dehnt.
Nicht gelesen? Er hat das in bzw. nach dieser Situation getan. Aufgeregt habe ich mich nicht (war schon genug Aufregung am Spieltisch), aber schön fand ich's nicht.
Die Alternative wäre ein wahrscheinlicher TPK und mit Sicherheit böses Blut (wenn auch nicht von mir) gewesen. Auch nehme ich an, daß während des Encounters auch dem DM aufgegangen ist, daß der Abenteuerautor sich wohl ein wenig verschätzt hat...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 20.10.2008 | 11:29
Nicht gelesen? Er hat das in bzw. nach dieser Situation getan. Aufgeregt habe ich mich nicht (war schon genug Aufregung am Spieltisch), aber schön fand ich's nicht.
Die Alternative wäre ein wahrscheinlicher TPK und mit Sicherheit böses Blut (wenn auch nicht von mir) gewesen. Auch nehme ich an, daß während des Encounters auch dem DM aufgegangen ist, daß der Abenteuerautor sich wohl ein wenig verschätzt hat...

Jaja, hatte das gelesen, wollte aber ungeachtet dieses Vorfalls ein wenig über Person und Situation generalisieren. Vielleicht habe ich das nicht klar genug ausgedrückt. Und ob nun zwischen dem Äußern und dem Nichtäußern einer negativen Emotion in den für diesen Fall bedeutsamen Schlussfolgerungen ein Unterschied besteht, bezweifle ich. Also: no offense meant  ;)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 20.10.2008 | 11:41
Dann mal meine Antworten:
1. In meinen Runden würde es mit absoluter Sicherheit nie ein Skelettdrache auftauchen, der sich durch eine Illusion als Baum tarnt. Für mich klingt das vollkommen bescheuert, aber ich habe gelernt, dass ich meine Tabus ein wenig überdenken lernen muss. Daher die Frage: könnte das bei Euch vorkommen?
In 3.5 könnte bei mir ein solches Encounter vorkommen. Die Zaubersprüche und magischen Gegenstände machen es nötig. Auch aus der Sicht des fiktiven Erbauers. Warum das so ist, muss ich etwas ausholen:
In 3.5 (und noch stärker in den älteren Editionen) läuft ab einem bestimmten Level ein Großteil der Widrigkeiten über Save-Or-Die-Effekte ab. Entweder Du schaffst den Save oder INSERT NEW COIN. Gleichzeitig sind die Fähigkeiten der Charaktere so aufgebaut, dass Du ALLE Schwächen irgendwie verhindern kannst. Du kannst das aber normalerweise nicht immer, sodass Du quasi auf alles eine Antwort hast, diese aber uU 8 Stunden Rast benötigt.
Drittens sind die meisten Monster sehr spezialisiert. D.h. ihre Fähigkeiten sind meistens so aufgebaut, dass sie Synergien bilden. Diese Synergien führen meistens dazu, dass unvorbereitete Charaktere ins Gras beissen.
Dementsprechend habe ich gemerkt, dass die Gruppe bei aufsteigenden Level immer paranoider wird. Ein Encounter läuft dann eigentlich immer nach Schema F1 oder F2 ab:
F1:
- Feindliches Gebiet auskundschaften
- Feinde und Opfer identifizieren
- Mögliche Schwächen der Feinde identifizieren
- Mögliche Gefährdungen der eigenen Gruppe identifizieren
- Vorgehensweise besprechen und ggf. rasten
- Wenn gerastet wird, dann wird so gerastet, dass keinerlei Störungen auftreten können (Ropetrick, Mansion, usw)
- Der eigentliche Angriff
F2:
- Gruppe wird angegriffen
- Sobald die Möglichkeit besteht, Flucht
- Feindliches Gebiet auskundschaften
- Feinde und Opfer identifizieren
- Mögliche Schwächen der Feinde identifizieren
- Mögliche Gefährdungen der eigenen Gruppe identifizieren
- Vorgehensweise besprechen und ggf. rasten
- Wenn gerastet wird, dann wird so gerastet, dass keinerlei Störungen auftreten können (Ropetrick, Mansion, usw)
- Der eigentliche Rückangriff

Ausnahme: Die Gruppe hat vollen Zugriff auf alle WotC-Bücher. Dann können die Charaktere so stark geminmaxt sein, dass eigentlich alle wesentlichen Schwächen soweit ausgemerzt sind. Damit kann die Gruppe unbeschwert in jedes Kampgebiet reinlaufen ohne sich weitere Gedanken um den Gegner zu machen.

Das sind für mich übrigens 2 meiner Hauptkritikpunkte an D&D 3.5. Ein weiterer sind die Würfelorgien auf höherer Stufe. (Schaden und Dispell Magic)
Zitat
2. Die gesamte Betrachtung der Szene mutet auf mich erheblich technischer an als es für mich momentan vorstellbar wäre. Der mystische Charakter der Welt wird weitgehend durch eine sehr zahlen- und wertebezogene Betrachtung ersetzt. Läuft das Spiel in Euren Runden ähnlich ab?
Je höher die Stufe desto eher.
Zitat
3. Die entwickelte Kampfstrategie wirkt auf mich absurd. Bestimmt lässt sich die Strategie regeltechnisch so abbilden, aber sie spiegelt eine Sichtweise, in der das Gefühl für Dramatik nahezu komplett durch eine mechanistische Perspektive ersetzt wurde. Wenn die SC das so durchziehen und der SL parallel die NSC ähnlich agieren lassen würde, könnte ich mir eine funktionierende, konsistente und atmosphärisch dichte Welt kaum noch vorstellen. Seht Ihr das anders?
Auf höheren Stufen kommst Du nicht drumrum, so mechanisch (in 3.5) an die Hindernisse ranzugehen. Es ist eine regelinitiierte Rüstungsspirale.

Das Ganze habe ich jetzt aber aus der Sicht von D&D 3.5 beantwortet. Bei 4.0 laufen die Mechanismen anders. Es gibt so gut wie keine Save-or-Die-Effekte. Du kannst Dich also meistens einfach in den Kampf werfen und dort Deine Kampftaktik angepasst an die Situation entwickeln. Du hast dann also die Mechanik-Blubberei nicht mehr vor dem eigentlichen Kampf, sondern während des Kampfes.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 20.10.2008 | 12:18
Das Ganze habe ich jetzt aber aus der Sicht von D&D 3.5 beantwortet. Bei 4.0 laufen die Mechanismen anders. Es gibt so gut wie keine Save-or-Die-Effekte. Du kannst Dich also meistens einfach in den Kampf werfen und dort Deine Kampftaktik angepasst an die Situation entwickeln. Du hast dann also die Mechanik-Blubberei nicht mehr vor dem eigentlichen Kampf, sondern während des Kampfes.
Genau das war auch der Ansatzpunkt des Ursprungsthreads. 4E-Methoden gegen 3.5-Situationen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 20.10.2008 | 12:31
@topic: mmh, ich sehe an dem Beispiel nichts D&D spezifisches. Dieses Diagnostizieren von Situationen und damit das Abtöten der Atmosphäre habe ich auch schon in anderen Regelsystemen viel stärker erlebt (aber auch in D&D3.5). Die Taktik war für ein High-Fantasy Setting schon ok, warum sollte ein Nekromant keinen Hinterhalt mit seinem Drachen legen?

so, und Fakt ist für mich: D&D4 ist ein Light-Regelsystem. Jaja, nichts komplexes mehr. Eigentlich stehen alle wichtigen Regeln auf maximal 20 Seiten, der Rest ist fast nur Auflistung. Dementsprechend niedrig ist das Numbercrunching und dementsprechend hoch für mich beim Spiel die Atmosphäre.
Man darf eben nur nicht vergessen, daß man ein Rollenspiel und kein Brettspiel spielt. Ein dummer Oger verhält sich auch auf dem Brett wie ein dummer Oger und nicht wie der Meisterschachspieler, den der SL darstellt. Dann muss man den auch mal Fehler machen oder wütend sein lassen. Und diese Regeln nicht nachzuspielen sondern daraus Rollenspiel zu erspielen, das versucht auch der DMG4 dem Leser immer und immer wieder einzubläuen. Ironischerweise lesen die Leute die SL Tipp Bereiche dort aber gar nicht mehr, habe ich schon erlebt bei Spielern, die über D&D4 lästern und gar nicht wissen, wie sich die Designer vorstellen es zu benutzen. Eigentlich steht dort alles wichtige für D&D4 drin.

D&D4 bringt aber nun, höflich ausgedrückt "ein paar" Storytellerregelelemente mehr ins Spiel, die in der Internetcommunity und deren Runden vermutlich schon seit 20 Jahren bekannt sind, aber erstmals der breiten Masse zugänglich sind, die dort nun stehen wie Ox vom Berg:
"wie Action Points, was soll das denn sein, regnen die vom Himmel? Wie unrealistisch. Und Second Wind erst. Und überhaupt brauche ich mehr als 5min um mich zu heilen".
Auf einmal müssen sie sich mit Dingen auseinandersetzen über die sie vorher hämisch gerotzt haben, wenn sie weiter am Ball bleiben wollen. Und zu welcher Erkenntnis kommt der Mainstream?: Brettspiel! Klar, würde ich auch, wenn ich meine festgefressenen konservativen Realismo-Ansichten auf ein abstraktes Spiel übertragen müsste. Es ist aber witzig mit anzusehen wie stümperhaft manche Leute mit diesen Konzepten umgehen. Ich musste mich auch lange dran gewöhnen (nicht an D&D4 aber an abstrakte Konzepte, Grofafo hat da sehr geholfen). Vor allem finde ich witzig wie VIELE es sind, und sich erstmals in ihrer Unkenntnis präsentieren. Legionen von Spielern, dessen Existenz in Internet langjährig bestritten wird.
Damit bist jetzt nicht zu direkt gemeint Beatboy.
Mit D&D4 kann man wunderbar spannende Geschichten erzählen und sich an den leichten, spielerischen Mechanismen mit Erfolgserlebnissen erfreuen. 

@Drachenstärke: Ja, das ist dann wohl ein Balancefehler. Hört sich für mich aber stark nach D&D3.5 ein. Ich behaupte mal bei D&D4 ist die Spielbalance um ca. 120% verbessert worden.

Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 20.10.2008 | 12:39
Genau das war auch der Ansatzpunkt des Ursprungsthreads. 4E-Methoden gegen 3.5-Situationen.
Klar. Da stecken ja auch zwei verschiedene Systemphilosophien dahinter. Allerdings habe ich bei den aktuellen, vorgefertigten Abenteuern von den Küstenzauberern das Gefühl, dass das bei den Abenteuerautoren noch nicht angekommen ist. Das ist aber ein gänzlich anderes Thema...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 20.10.2008 | 12:58
Klar, würde ich auch, wenn ich meine festgefressenen konservativen Realismo-Ansichten auf ein abstraktes Spiel übertragen müsste. Es ist aber witzig mit anzusehen wie stümperhaft manche Leute mit diesen Konzepten umgehen. Ich musste mich auch lange dran gewöhnen (nicht an D&D4 aber an abstrakte Konzepte, Grofafo hat da sehr geholfen). Vor allem finde ich witzig wie VIELE es sind, und sich erstmals in ihrer Unkenntnis präsentieren. Legionen von Spielern, dessen Existenz in Internet langjährig bestritten wird.
Damit bist jetzt nicht zu direkt gemeint Beatboy.

Unabhängig von der Beurteilung, ob Du in diesem Fall richtig oder falsch liegst: Dein Selbstvertrauen würden sich viele Leute bestimmt manchmal auch wünschen  ;)

Aber noch einmal: es geht mir eigentlich viel weniger um die Unterschiede zwischen 3.x und 4. Da sollen sich die Weisen gern drüber streiten und die entsprechenden Argumente abwägen. Mir ging es eher um ein Verständis, wie die Leute in ihren Heimrunden tatsächlich spielen. Und das gab es in diesem Beispiel für einen Spielstil, der mich immer schon sehr interessierte. Sowas Einblicke bekommt man aus verschiedenen Gründen sonst in Foren eher selten und auf Cons so gut wie nie.

Darüber hinaus danke ich Euch für den spannenden Input und fühle mich diesbezüglich vorerst in meinem Wissensdurst gestillt. The Floor is yours  ;D
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 20.10.2008 | 13:01
Ich spiele D&D(egal welche Version) auf die einzige Weise die Sinn macht (;)).
Benutze die Regeln die passen wenn es Dir passt und ignoriere die Regeln die nicht passen wenn sie Dir nicht passen.
Auch wenn Du das vorher vermutest hast, und es gerade in diesem Forum so aussieht als gäbe es eine bestimmte Art wie man bestimmte RPGs spielen sollte.
Das ist nicht so. Die Praxis zeigt immer wieder, das die Rollenspielrunden mit den Spielern stehen und fallen und die Regelsysteme nur sehr wenig Einfluß haben.
Was klar ist: Mit D&D ist viel Unsinn möglich, da die Regeln extrem Abstrakt sind. Wieviel Unsinn man dann zulässt ist von Gruppe zu Gruppe verschieden. Die Grenzen zwischen Cinematic-Power und Overpower sind da ja bei jedem Individuum anders gesetzt.
D&D ist aber wohl das System das man am wenigsten "Falsch" spielen kann, eben weil es so abstrakt ist, und vom Regelansatz überhaupt keinen Wert auf Allgemeingültigkeit legt.

Um noch kurz auf die Fragen einzugehen:
1)Nein ein Skelettdrachen als Baum getarnt würds bei mir nicht geben. (Ausser ich Leite gerade absichtlich was Slapstickiges)
2)Technische Betrachtungsweise: Kommt bei vielen Spielern vor, ich versuche das immer so schnell wie möglich abzuwürgen, weil mir das auf den Keks geht.
3)Kampstrategie: Das klingt zwar recht nüchtern(wurde bestimmt auch so nüchtern besprochen.) Aber es ist durchaus Problemlos möglich die Strategie anzuwenden und trotzdem Dramatik aufzubauen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2008 | 13:24
Zitat
Kurze Begründung: Die Forderung nach einer absoluten Einhaltung der Regeln von seiten des SL ist beispielsweise für das oben zum Ausdruck kommende Spiel vollkommen unabdinglich und fundamental.

Äh, das ist aber nicht nur in D&D so. Ich habe das als Spieler auch schon vor X Jahren vom SL gefordert, als D&D 3+ noch nichtmal erschienen war. Aber ich glaube, du meinst wohl eher die exakte Abwicklung nach RAW (Rules As Written) im Kampf -- also z.B. dass sämtliche Boni und Abzüge genau beachtet werden.

Diese Genauigkeit mag in D&D vielleicht wichtiger sein als in anderen Systemen, eben wegen der zuvor angesprochenen Synergien der Mechaniken, aber sie ist trotzdem kein sine qua non per se. Wichtig ist in erster Linie, dass etwaige Abweichungen konsequent beibehalten werden und sie die Spieler nicht eiskalt erwischen. Im Klartext: man kann Hausregeln machen, über die man aber die Spieler vor Spielbeginn in Kenntnis setzen muss.

Beispiel: in unserer D&D-Runde wird die Sneak Attack wesentlich großzügiger gehandhabt als per RAW. So kann der Rogue immer per Fernkampfangriff sneaken, wenn der Gegner sich mit jemand anders im Nahkampf befindet. Außerdem wird der eigentlich anfallende -4 Malus fürs Schießen in einen Nahkampf ignoriert. Das wertet freilich die Rolle des Rogues enorm auf und macht ihn zum permanenten Top-Damagedealer. Ich persönlich finde zwar, man sollte sich da ruhig an die Regeln halten, aber bitte, der SL will es so, weil er meint, dass die Gruppe sonst nichts reisst. Nunja, _noch_ kann ich damit leben, ebenso wie mit seinen seltsamen Patzerregeln, die es in D&D nicht gibt und eigentlich nicht geben darf, weil sie höherstufige Charaktere benachteiligen. Was diese angeht, werde ich nochmal mit ihm reden müssen, ehe unsere Chars ihre erste Iterativattacke bekommen.

Womit ich aber nicht leben kann, ist wenn ein SL eigenmächtig und aus einer Laune heraus die Grundprinzipien der Welt verändert. So einen hatte ich in meiner Jugend leider auch. Der absolute Abschuss war sicherlich, als in DSA(3) auf einmal die über Wochen hinweg von Kopf bis Fuß in Eisen gerüstete Söldnerin sich als Schwarzmagierin entpuppt hat und munter zaubern konnte (womöglich sogar in Rüstung, das weiss ich nicht mehr), was gemäß der Natur der aventurischen Magie ein absolutes Ding der Unmöglichkeit darstellte. (Für nicht-Aventurier: Kontakt mit Eisen stört die Magie; längerer Kontat _zerstört_ die Fähigkeit, Magie zu wirken. Mysteria Arcana.)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Der Nârr am 20.10.2008 | 15:13
1) Wenn es von der Story passt, kann es natürlich einen als Baum getarnten Skelettdrachen geben. Ich verstehe nicht, was daran so besonders sein soll und warum viele das so kategorisch ablehnen. Einen Skelettdrachen kann man nun mal nicht so gut tarnen, der ist ja schon ziemlich groß. Also muss er auch als etwas großes getarnt werden. Mal an diejenigen, die den Baum ablehnen, mit was für einer Illusion würdet ihr denn den Skelettdrachen verschleiern?

2) Kämpfe sind meiner Erfahrung nach in jedem Rollenspiel mit klassischem Ansatz mehr Brett- als Erzählspiel. Natürlich verfällt man da in eine technische Betrachtungsweise. Vor allem, wenn die Taktiken und deren Aussicht auf Erfolg davon abhängig sind. Natürlich schließt dies nicht aus, dass man sich auch über die Spannung oder Atmosphäre eines Kampfes unterhalten kann.

3) Wenn das Spiel auf solchen Strategien aufbaut, würde ich sie auch einsetzen. Ist doch logisch. Das gehört für mich mit dazu.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Ein am 20.10.2008 | 15:47
@Hamf
Ich habe meine Antwort gegeben. Ich finde so eine Tarnung mittels Illusion und dann noch als Baum irgendwie sehr öde. Dann lieber einen dramatischen Auftritt in einer Cutscene:

 - Skelettdrache bricht aus dem Untergrund hervor
 - Knochen schliddern über das Schlachtfeld und formen den Drachen
 - ein dämonisches Tor öffnet sich und der Drache steigt heraus

Aber das ist halt das Problem an der 3er mit ihrem Realismus. In der 4er kommen Fernwaffen gar nicht weit genug und es gibt nicht einmal einen Hold Undead. Dafür ist der Dracolich ein echter Drachen. Eine Alternative wäre vielleicht einen Skeletal Tomb Guardian zum Solo aufzubohren. Aber selbst der wäre damit sicherlich nicht broken. Save or Die gibts auch nicht mehr in der Form. Damit braucht man sich dann auch nicht mehr solche Shadowrun-Taktiken überlegen, sondern kann einfach Spaß haben.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 20.10.2008 | 16:33
Die Kontroverse zwischen atmosphärischem Rollenspiel und regelorientierten Rollenspiel (meinetwegen gamism vs narrativism) ist in meiner alten Gruppe sehr direkt zu Tage getreten. Eine altgediente (DSA) Runde hatte sich aufgelöst und es wurden einige neue Spieler rekrutiert und zu D&D gewechselt. Daraus resultierte, dass ich auf einmal zwei unterschieldiche Spielertypen in der Gruppe hatte, was sich auch schnell in der Char-Entwicklung niederschlug (Stichwort Minmaxing). Als dann die "Regelfuchser" mehr und mehr die Kämpfe im Alleingang lösten, haben wir die Gruppe irgendwann gekickt, weil zuviel Unmut aufkam (diverse Diskussionen über die Zukunft der Gruppe...).

Fazit: Man KANN auch D&D 3.x atmosphärisch dicht spielen und sich dabei an die Regeln halten. Allerdings dann eher nach dem Motto, dass man die Fülle an Material und Regeln benutzen kann, aber nicht muss. Ansonsten ist D&D für mich die P&P-Variante von "Diablo" (von wegen aus dem Encounter teleportieren etc.).

@Topic: Einen solchen Drachen als Illusion zu tarnen, könnte ich mir bei D&D vorstellen; allerdings empfinde ich diese Lösung als nicht besonders stilsicher. Ich teile dahingehend Eins Meinung über das In-Szene-Setzen. Bestimmte Begegnungen bedingen eben eine "typische" Atmosphäre. Die restliche "Taktik" ist eben im Sinne des "Diablo"-Spielstils und insofern durchaus ok, wenn man denn so spielt.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 20.10.2008 | 17:06
@Kinshasa: Worums geht: du fragst nach D&D. Es GIBT aber nicht mehr "das D&D".
also über welches möchtest du reden?

ich habe 3.5 und 4 gespielt und es war beide Male völlig anders. Naja, immerhin ziemlich anders.

OT:
Zitat
Unabhängig von der Beurteilung, ob Du in diesem Fall richtig oder falsch liegst: Dein Selbstvertrauen würden sich viele Leute bestimmt manchmal auch wünschen  Wink
Diese selbstbewussten Leute geben vermutlich auch zu, davon vorher keine Ahnung gehabt zu haben, bis andere Leute ihnen gezeigt haben wie es geht (wie gesagt, danke Grofafo). Also ich definiere Selbstbewusstsein anders ;)
Ist im Internet zudem einfacher ;D
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2008 | 17:16
@Ein: wiewohl ich deine Vorschläge für die "Auftritte" des Viechs gut finde, kapier ich nicht so ganz, was du mit dem "Problem des Realismus der 3er" meinst.

@Tudor: D&D hat halt einen von vorn bis hinten anderen Ansatz als DSA; insbesondere wird hier die Optimierung des Charakters als Teil der Herausforderung gesehen, der man sich stellt, und nicht als anrüchige Praxis, die man naserümpfend auf ein absolutes Minimum zu reduzieren hat.
Der durchschnittliche D&Dler erwartet von seinen Spielkameraden, dass sie ihre Charaktere so bauen, dass sie ihre Rolle in der Party gut ausfüllen können, und ist eher angepisst, wenn ein Mitspieler auf einer "rollenspielerischen Herausforderung" besteht wie  z.B. einem Dieb mit zwei linken Händen.
Wie ich weiter oben schon beschrieb, gibt D&D seinen Spielern sehr früh sehr mächtige Werkzeuge an die Hand, die das Spiel natürlich enorm beeinflussen. Wenn einem diese Machtfülle nicht passt, sollte man sich lieber ein anderes System suchen. Das ist nicht im mindesten negativ gemeint; ich selber habe für mich genau diese Konsequenz gezogen und leite kein D&D mehr (obwohl ich es noch bzw. wieder spiele).
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 20.10.2008 | 17:20
@ Falcon: Die verschiedenen Editionen von D&D mögen sich erheblich voneinander unterscheiden. Jedoch erscheinen mir diese Unterschiede für das Ursprungsthema des Threads weitgehend unerheblich. Habe aber aus den Antworten schon die mich interessierenden Infos gezogen. Zur Verdeutlichung trifft der wie immer weise kirilow den Nagel auf den Kopf:

Die Antwort:Hervorhebung von mir.

Es geht mir nicht darum, diese Vorgehensweise zu kritisieren oder mich darüber irgendwie zu erheben (im damaligen Thread war Kritik erbeten) -- ich fand das nur frappierend. Ich käme halt nie darauf, einen Attentäter dem Gegner in's Bein stechen zu lassen, bis das Opfer tot ist. Regeltechnisch ist dies bei DSA aber offenbar die beste Vorgehensweise.
Es gibt halt regelorientiertere Herangehensweisen ans Spiel; nicht mein Ding, aber offenbar keineswegs selten.

Und genau diese regelorientierte Herangehensweise war mir in der Konsequenz, mit der sie im zitierten Abschnitt, aber auch in vielen Antworten zum Ausdruck kam, nicht bekannt. Das ist nun anders und deshalb hat sich die Diskussion aus meiner Sicht sehr gelohnt. Nochmals herzlichen Dank für die vielen erhellenden Beiträge!
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Der Nârr am 20.10.2008 | 17:24
Ich bin bei der Verhüllung des Drachen schon davon ausgegangen, dass die Prämisse der Illusion aufrecht erhalten bleibt. Dass der untote Drache auch von einem Raketen-Zeppelin voll mit Kommunisten-Nazis aus der zukünftigen Vergangenheit abgeworfen werden kann, ist klar. Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass es für das Abenteuer wichtig war, dass der Drache durch eine Illusion getarnt ist, vielleicht weil die Leichen auf dem Friedhof nicht geschändet werden sollten indem die Gräber für einen untoten Drachen aufgewühlt werden oder weil der Obermagier, der den Drachen dort platziert war, zufällig auch ein paar gute Illusionen drauf hatte, die vielleicht noch anderswo im Abenteuer benötigt werden, aber keinen Schaufelbagger zur Verfügung hatte. Ob der Auftritt des Drachen als illusionärer Baum gut rüberkommt, hängt ja auch immer noch von der Performance des Spielleiters ab.

Ich gehe wie Feuersänger im übrigen auch von zumindest die offensichtlichen Dinge betreffend optimierten und taktisch handelnden Charakteren aus, dass also ein Wizard sich im Kampf im Hintergrund zu halten versucht, dass ein Cleric seine Kumpanen bufft und heilt und ein Rogue versucht, seine Sneak Attacks durchzubringen ohne selber zwischen die Fronten zu geraten. Ich finde, dass gerade die Rollenverteilung im Kampf eine große Stärke von D&D ist und einen guten Teil des Taktikspiels in den Kämpfen ausmacht.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 20.10.2008 | 17:28
ok, dann bleibe ich mal beim Ton des immerweisen kirilow:

- Ich habe kein Problem mit dem inhaltlichen aus dem Knochendrachenbeispiel. Ich hätte aber ein massives Problem mit dem Beinstecher aus dem DSA Beispiel. Das sind imho zwei verschiedene Parties. Also: Ich spiele sehr "regelkonsequent", wenn ich den Regeln ein brauchbares InGame Äquivalent zuweisen kann, dann mache ich das auch (siehe Drache), wenn nicht (siehe DSA), dann nicht. Im Zweiten Fall würde ich so ein System aber nichtmal mit der Kneifzange anfassen, also stellt sich mir das Dilemma nicht.

@Baum: ich glaube es stellen sich alle einen grünen Apfelbaum in voller Blüte vor (was zumindest sehr überraschend für die Helden wäre ;) ), aber eine alte, knorrige Eiche? Warum nicht?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 1of3 am 20.10.2008 | 17:34
Zitat
Ich finde, dass gerade die Rollenverteilung im Kampf eine große Stärke von D&D ist und einen guten Teil des Taktikspiels in den Kämpfen ausmacht.

Dann ist es allerdings nicht die Edition aus der das Beispiel stammt (zumindest nicht auf den entsprechenden Stufen). Da sind Schurken nämlich nutzlos, Kämpfer nur interessant, bis der Kleriker sich gebufft hat und selbst nach vorne geht.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 20.10.2008 | 17:54
@1of3:
Das der Kleriker nach vorne geht, ist aber nur solange interessant, bis der Magier stark genug ist, alleine den Kampf zu bestreiten...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: alexandro am 20.10.2008 | 17:55
Mal ganz abgesehen davon dass die Prämisse der Begegnung so dämlich ist wie "Pod-Caverns of the sinister Shroom"...

Warum schaffen es zwei einzelne Spieler das Vorgehen der gesamten Gruppe zu diktieren? Warum zieht die restliche Gruppe bei den (zugegebenermaßen coolen) Aktionen der Zwergenspieler mit und sagt nicht: "Jungs, haltet euch mal ein bißchen zurück." ?

Wäre es evtll. denkbar, dass die Mehrzahl der Spieler Spaß an dieser Art zu kämpfen entwickelt. Ich weiß, 4e wird vorgeworfen eine bestimmte Art von Spaß erzwingen zu wollen, aber meine Frage ist: ist das denn so anders als die Herangehensweise von 3.5? Dort kommt man nur zum Erfolg, wenn man zu minutiösen Planungsorgien masturbiert und das ist auch das, was offensichtlich den 3.5 Befürwortern Spaß macht, leider machen einige den Fehler "es macht uns Spaß" mit "wir spielen das wahre D&D" gleichzusetzen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2008 | 17:58
- Ich habe kein Problem mit dem inhaltlichen aus dem Knochendrachenbeispiel. Ich hätte aber ein massives Problem mit dem Beinstecher aus dem DSA Beispiel.

Das seh ich ähnlich. Ersteres ist halt eine Möglichkeit, den Encounter aufzubauen; vielleicht nicht die beste Möglichkeit, aber lässt sich durchaus rationalisieren, so wie Hamf es vorgeschlagen hat. Der DSA-Fall hingegen hat nichts mit taktischem Spiel zu tun, sondern ist bestenfalls ein Exploit, der den Regeln vielleicht dem Wort nach folgt, nicht aber ihrem Geiste.

Zitat
@Baum: ich glaube es stellen sich alle einen grünen Apfelbaum in voller Blüte vor (was zumindest sehr überraschend für die Helden wäre ;) ), aber eine alte, knorrige Eiche? Warum nicht?

Also, ich hab mir da spontan einen alten, knorrigen, abgestorbenen Baum ohne Laubwerk vorgestellt. Das nur am Rande. ;)

Dann ist es allerdings nicht die Edition aus der das Beispiel stammt (zumindest nicht auf den entsprechenden Stufen). Da sind Schurken nämlich nutzlos, Kämpfer nur interessant, bis der Kleriker sich gebufft hat und selbst nach vorne geht.

Aber das ist doch Unsinn. Lösen wir uns mal vom Gedanken eines Kampfes gegen einen einzelnen, kolossalen Untoten. Auf mittleren Leveln kann der Fighter schon diverse taktische "Improved" Feats haben, mit denen er je nach Situation seinen Genossen zuarbeiten kann, z.B. Overrun, Grapple, Disarm etc. Der Rogue kann dank Tumble und Improved Uncanny Dodge super flankieren und dabei massig Sneak damage austeilen.
Jedoch: der Kleriker ist in 3.5 zwar schwächer als in 3.0, weil er sich nicht mehr Stunden im Voraus buffen kann und sich daher bei unerwartetem Kampfbeginn erstmal so ca. 2-5 Runden aufplustern muss (Shield of Faith, Bull's Strength, Magic Vestment, Greater Magic Weapon...). Allerdings leiden die anderen Klassen unter dem generften Kleriker viel stärker als er selbst, weil dieser nun keine Zeit mehr hat, seine Kampfgenossen zu buffen, wenn er gleichzeitig auch als Tank fungieren soll.

Edit: um damit alexandros Kritik aufzugreifen, insofern war 3.0 ein schnelleres Spiel mit weniger Planungsbedarf, weil man halt wie gesagt am Morgen die ganze Party mit Buffs versehen hat, und die haben dann bis zum Abend gehalten. In die Encounter konnte man so frohen Herzens reinstürmen, ohne sich vorher Shadowrun-artigen Planungsorgien auszusetzen (auch wenn ich trotzdem finde, dass alexandro ein wenig übertreibt).
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 20.10.2008 | 18:08
@Feuersänger&1of3:
Ab Level 11 - 13 braucht es keine Nahkämpfer mehr. Ab etwa da wird der Kleriker nur noch als Heiler und der Fighter evtl. als Schadenssenke gebraucht (falls der Magier oder Sorcerer keine Schutzbarrieren in Form von Zauber, Gegenstände oder beschworenes Kroppzeug hat).
Ab den Level regelt der Magier oder Sorcerer alleine...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 20.10.2008 | 18:23
Ohne jetzt auf den Klassenstreit einzugehen (für den ich mich wahrscheinlich zu schlecht auskenne), wollte ich nochmal auf den Baum zu sprechen kommen. So wie ich das sehe, kann man D&D auf zwei Arten spielen.

A) ... Der Friedhof steigt zu einem Hügel an, auf dessen Kuppe ihr im Zwielicht einen Schemen erkennen könnt. Als ihr euch nähert, seht ihr, dass es sich um einen riesigen toten Baum handelt, dessen Zweige wie Skelettfinger in den düsteren Himmel greifen. Der Stamm ist von einer schmutzig grauen Farbe. Knorrige Furchen ziehen sich wie Rippen über den gewaltigen Baum. Als ihr näher kommt, vermeint ihr ein Stöhnen zu hören und traut euren Augen kaum - ein Zittern fährt in den garstigen Baum, er scheint zu platzen und sich zu winden! Was eben noch ein besonders dicker Ast war, klafft auf und entblößt Zähne, lang wie Dolche, während zwei rot glühende Licher aufflammen und euch anzustarren scheinen. Der ganze Baum kommt in Bewegung, scheint sich zu entfallten und vor euch steht binnen eines Herzschlages ein riesiger skelettierter Drache! Instinktiv seid ihr einen Schritt zurückgewichen und greift nach euren Waffen...

B) .. Der Friedhof steigt zu einem Hügel an, auf dessen Kuppe ihr im Zwielicht einen Schemen erkennen könnt. Als ihr euch nähert, seht ihr, dass es sich um einen riesigen toten Baum handelt. Im nächsten Moment verwandelt sich der Baum in einen Skelettdrachen - anscheinend war er hinter einer Illusion verborgen. Würfelt Initiative!
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 1of3 am 20.10.2008 | 18:30
Ich hätte gerne Variante (b). Ob mein Charakter seinen Augen traut, entscheide ich ganz gerne selber.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 20.10.2008 | 18:43
a) und b) machen keinen Unterschied wie der Kampf dann laeuft.

In D&D 3.x ist es (gerade auf hoeheren Stufen) je nach Gegner wichtig wie (und womit) man sich vorbereitet hat.
In D&D 4 haben die Charaktere (momentan hoechstens Wizards oder Ritualwirker) kaum "Reserven" die sich von Tag zu Tag unterscheiden koennen (wie z.B. vorbereitere Sprueche, ...)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Feuersänger am 20.10.2008 | 18:55
Wir driften zwar zunehmend ab, aber is ja egal, Beatboy hat ja das Feld freigegeben. =)

Wizards sind halt noch auf den mittleren Leveln mehr oder weniger schnell leergecastet, aber kann sicherlich so einiges reißen. In unseren Highlevel-Spielen damals (3.0) hat sich aber niemand von den Wiz/Sors an die Wand gespielt gefühlt, unter anderem weil halt ziemlich viele Gegner einfach ihre Saves geschafft haben, und dann doch wieder die Nahkämpfer ranmussten. Arkanisten haben halt das Gegnerfeld ein wenig ausgedünnt, aber alleine aufräumen konnten sie noch lange nicht.

Ich hab mich trotzdem noch nie dazu durchringen können, tatsächlich einen Arkanisten (also Wiz/Sor) zu spielen, einfach weil die in den unteren Leveln rein gar nichts reißen und purer Ballast für den Rest der Gruppe sind. Dieses "Balancing über die Level" (früh schwach, später superstark) ist noch sowas, was mir nie gefallen hat (kommt ja nicht nur in D&D vor).
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Ein am 20.10.2008 | 19:00
@Feuersänger
"Problem des Realismus der 3er"
Die 3er löst sich zwar bereits etwas vom Simulationismus der 2er, aber hat den Sprung nicht ganz geschafft. Daher rationalisieren die Leute viel zu viel, sowohl die Spieler als auch die Designer. Was dazu führt, dass z.B. Fernwaffen und Zauber "realisitische" Reichweiten haben. Der Feuerball oder Chain Lightning auf Lvl 11 z.B. 840ft also 168sq. Daher ist so eine Taktik überhaupt so möglich.

Die 4er bricht damit. Hier gibt es keine Angriffe, die weiter als 20sq kommen (zumindest fällt mir spontan keiner ein). Eine Distanz, die ein Gegner in der 2. Runde auf jeden Fall überbrückt hat. Daneben gibt es keinen billigen Exploit wie den Hold Undead und Zauber machen auch im Verhältnis nicht soviel Schaden. (Desintegrate [Wiz19] zB nur 5W10 + 10 ongoing - darüber lacht ein Lvl 19 Solomonster)

Sprich durch den Verzicht auf "Realismus" rückt alles näher zusammen, das wirkliche Kampffeld ist kleiner und jeder hat mehr als genug zu tun. Da schreien dann zwar manche Brettspiel, aber dafür ist es zumindest kein Rollenspiel im (negativen) Shadowrun-Sinne.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: ragnar am 20.10.2008 | 19:09
1. Skelettdrache aus dem Baum heraus, könnte vorkommen, dazu müsste mir aber schon eine coole Art einfallen das in Szene zu setzen. Da ich selten so kreativ bin, hätte wahrscheinlich eher am Friedhof ein trüber Weiher zur Verfügung gestanden aus dem ein Algenbedeckter Drache zu passendem Zeitpunkt herausgeklättert wäre.

2. Regelorientiert "reden" wir so lange bis wir die Regeln drauf haben, die meisten von uns "denken" wohl auch entsprechend nachdem wir die Regeln drauf haben, aber wenn wir dann soweit sind, werden die Regeln kaum noch erwähnt und im großen nd ganzen schreitet das Spiel eher erzählerisch fort.

3. Habe solche Campingausflug-taktiken auch immer gehasst. Macht die Konsistenz der Welt nicht kaputt (wenn auch die Gegner entsprechen (re-)agieren) aber in so einer Welt zu spielen ist nicht mein Ding (Hausregeln, wie etwa die das Teleportzauber ein paar Minuten Zeit beanspruchen, haben da immer etwas Abhilfe geschaffen).

Nebenbei:
zentralen Spannungsfeld Gamism versus Narrativism
Wenn du G und N nach "GNS von der Forge meinst" bedienst du dich eines falschen Begriffes. Ich würde dem SL jedenfalls kräftig eine auf die betrügerischen Patschehändchen hauen wenn er bei "Dogs in the Vineyard" oder "Sorcerer" (Aushängeschilder für Forge-"N aus GNS" sind) an den Würfeln dreht.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 20.10.2008 | 19:15
Ich bin jetzt davon ausgegangen, dass es für das Abenteuer wichtig war, dass der Drache durch eine Illusion getarnt ist,
Ich habe die Situation nur als Spieler miterlebt, aber meiner Schlußfolgerung nach war er als Wächter eingesetzt, der verhindern sollte, daß sich irgend jemand an einem bestimmten Grab zu schaffen macht. Und getarnt war, damit nicht ständig Leute, die das gar nicht vorhaben, schreien "Eeeek! Ein Skelettdrache!" So habe ich's mir zusammengereimt.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 20.10.2008 | 19:28
Wizards sind halt noch auf den mittleren Leveln mehr oder weniger schnell leergecastet, aber kann sicherlich so einiges reißen. In unseren Highlevel-Spielen damals (3.0) hat sich aber niemand von den Wiz/Sors an die Wand gespielt gefühlt, unter anderem weil halt ziemlich viele Gegner einfach ihre Saves geschafft haben, und dann doch wieder die Nahkämpfer ranmussten. Arkanisten haben halt das Gegnerfeld ein wenig ausgedünnt, aber alleine aufräumen konnten sie noch lange nicht.
Da kommt jetzt mein erstes Posting zum Tragen. Die Gruppe kundschaftet und analysiert die Gegner vorher, bzw. nach einem Teleport/Recall. Danach ist der Magier auf die Gegner vorbereitet und wirft Flächensprüche, die normalerweise den schlechtesten Save der Gegner betrifft und/oder er wirft Orbs gegen Einzelgegner. Oder er wirft gleich zwei Flächensprüche auf die Gegner. Nach einem Encounter wird das nächste Encounter vorbereitet. Wenn irgendwas überraschend kommt, heisst das Teleport/Recall. usw. usf....
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 20.10.2008 | 19:36
- Ich habe kein Problem mit dem inhaltlichen aus dem Knochendrachenbeispiel. Ich hätte aber ein massives Problem mit dem Beinstecher aus dem DSA Beispiel.
Jo. Skelettdrachen und Illusionszauber sind eben auch reine Fantasieprodukte. Wenn die Axiome, welche die Autoren für sie setzen, nun mal so sind, dann ist das akzeptabel.
Beine und Klingenwaffen gibt es aber in Wirklichkeit. Und wenn die nicht (einigermaßen) funktionieren wie in Wirklichkeit, dann macht das die Suspension of Disbelief stärker kaputt.

Darum ist "Haha, hier gibt's Drachen und Feuerbälle und Du redest von Realismus?" auch nie ein gutes Argument.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 20.10.2008 | 19:39
Dennoch: vielleicht handelt es sich in der Konsequenz bei Herausforderungsorientierung und Narrativismus tatsächlich um eine Dichotomie, also um zwei weitgehend disjunkte Aspekte von Rollenspiel. Bislang hätte ich Stein und Bein geschworen, dass eine Gruppe sich durch Kombinationen von GNS beschreiben lassen müsste. Vielleicht ist aber der Gedanke, dass jeweils eine der Formen in einer Gruppe für eine bestimmte Zeit dominiert, doch nicht so blöd. Wieder was gelernt  :D
Also in meinen Runden läuft dies immer prima Hand in Hand...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 20.10.2008 | 19:57
Also in meinen Runden läuft dies immer prima Hand in Hand...

Und genau das funktioniert nach meiner Ansicht eben nicht unbedingt. Wenn Du glaubst, das so prima parallel unter einen Hut zu bekommen, bist Du den mir bekannten Runden also entweder um Lichtjahre voraus oder weist in einem der beiden Aspekte einen geringeren Anspruch auf als ich. Kann ja durchaus sein, dass Du ein so brillanter Spieler oder Spielleiter bist und zudem in einer begnadeten Runde spielst. Sei Dir gegönnt! Angesichts meiner bisherigen Erfahrungen und Einblicke habe ich aber so meine Zweifel. Und genau das meinte ich mit:

Solche [ungeschönten] Einblicke bekommt man aus verschiedenen Gründen sonst in Foren eher selten
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 20.10.2008 | 21:11
Und genau das funktioniert nach meiner Ansicht eben nicht unbedingt. Wenn Du glaubst, das so prima parallel unter einen Hut zu bekommen, bist Du den mir bekannten Runden also entweder um Lichtjahre voraus oder weist in einem der beiden Aspekte einen geringeren Anspruch auf als ich. Kann ja durchaus sein, dass Du ein so brillanter Spieler oder Spielleiter bist und zudem in einer begnadeten Runde spielst. Sei Dir gegönnt! Angesichts meiner bisherigen Erfahrungen und Einblicke habe ich aber so meine Zweifel. Und genau das meinte ich mit:
Hatte vor einer Weile HERZ (http://drudenfusz.blogger.de/stories/949916) geschrieben, würde es inzwischen noch um die (ARS)-Handlungsmaschine nach Settembrini ergänzen, nur ihr halt einen Themen-Motor einbauen (also plausibilitätsabwägungen nach Thema und nicht nach Realismus treffen). Meine Spieler sind ziemlich zufrieden mit dem wie bei mir gespielt wird.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 21.10.2008 | 00:57
@Kinshasa: sprichst du jetzt das Ineinandergehen von "Herausforderungsorientierung" und Geschichten erzählen D&D gänzlich (oder in deiner Runde) ab ?
Das gilt dann ja aber auch für alle anderen Rollenspiele, die eher abstrakt sind !
Damit haust du dann einer Menge von Spielrunden und RPGs von den Kopf. Offensichtlich gibts Myriaden solcher Systeme und die Leute scheinen im Allgemeinen damit ganz gut klar zu kommen.

habt ihr absgesehen vom D&D Ausflug denn schon andere abstaktere Systeme gespielt?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 21.10.2008 | 02:16
Spreche wirklich niemandem etwas ab. Habe nur festgestellt, dass die beiden Konzepte aus meiner Sicht in einer Art Unschärferelation zueinander stehen könnten. Wenn man jedenfalls so technisch an ein Spiel herangeht wie im Beispiel und von einigen Postern beschrieben, stelle ich es mir extrem schwierig vor, parallel hoch immersiv zu spielen. Wenn es Gruppen gibt, die das hinbekommen: wunderbar. Meinen Segen haben sie!

Meine Anmerkung lautete lediglich zusammengefasst: in den letzten 25 Jahren habe ich viele Systeme und Spieler kennengelernt. Diejenigen Runden, in denen ich länger mitgespielt habe, hätten eine solche technische Orientierung nicht mit einer hohen Immersion verbinden können. Das kann an den Gruppen und einer unglücklichen Selektion gelegen haben. Möglich. Wahrscheinlicher erscheint mir jedoch, dass es an einer partiellen Inkompatibilität der Konzepte liegt. Letztendlich ist aber die Beurteilung des ganzen Sachverhalts vollkommen subjektiv. Und wenn beispielsweise Drudenfusz und Du meinen, das wunderbar balancieren zu können, freue ich mich ganz ohne Ironie und aufrichtig für Euch mit. Ehrlich. Alles gut  ;)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Ein am 21.10.2008 | 07:30
Nur ist Narrativismus != Immersion. ;)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 21.10.2008 | 09:16
Skelettdrache als (abgestorbener) Baum: Sicher. Die skelettierten Flügel bilden die Äste, die Hinterläufe die Wurzel und wenn sich die Illusion auflöst, dann nicht einfach *PAFF HIER BIN ICH*, sondern:

"Die Äste des Baumes erzittern, obwohl kein Wind geht. Langsam biegt sich der knoriige Stamm nach vorne, daß Holz bricht auf und formt sich zu einem Rippenkäfig...blabla"

Hört sich eher nach Verwandlung an, ist aber scheissegal, Initiative!

D&D ist ein Spiel, daß Regeln folgt. Manche Leute können oder wollen sich diese Regeln nicht merken und meinen dann, der SL ist so böse und gemein, weil ihr Charakter, der auf der 17. Stufe ständig Magische Geschosse verteilt hat, vom Gegner erschlagen wurde.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 09:45
@Kinshasa&Falcon:
Ihr beide redet aneinander vorbei.

@Kinshasa:
Was Du meinst ist nicht Narrativismus (wie schon Ein erklärt hat). Du kannst auch Geschichten entwickeln ohne auch nur einen Moment in einen Charakter eingetaucht zu sein. Das hat dann mehr was von einer Autorenrunde. (Wer einmal Fredi beim Spielen erlebt hat, weiss was ich meine ;))
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 21.10.2008 | 09:48
@Kinshasa&Falcon:
Ihr beide redet aneinander vorbei.

@Kinshasa:
Was Du meinst ist nicht Narrativismus (wie schon Ein erklärt hat). Du kannst auch Geschichten entwickeln ohne auch nur einen Moment in einen Charakter eingetaucht zu sein. Das hat dann mehr was von einer Autorenrunde. (Wer einmal Fredi beim Spielen erlebt hat, weiss was ich meine ;))

Jaja, hatte extra Narrativismus durch Immersion ersetzt. Das erscheint mir passender, geht noch eine Stufe zurück und vermeidet Definitionskriege. Und bei Falcon habe ich vielleicht nicht verstanden, was die Botschaft war. Falls das stimmt: sorry.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 10:16
@Kinshasa:
Lass den Begriff Narrativismus am Besten komplett weg. Das hat mit Immersion überhaupt nichts zu tun. Das eine hat was mit Eintauchen in einen Charakter zu tun, während das andere die Neigung eines Spielers eine Geschichte zu entwickeln beschreibt. Dabei kann das Eintauchen in einen Charakter sogar stören.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 21.10.2008 | 10:18
@Kinshasa:
Lass den Begriff Narrativismus am Besten komplett weg. Das hat mit Immersion überhaupt nichts zu tun. Das eine hat was mit Eintauchen in einen Charakter zu tun, während das andere die Neigung eines Spielers eine Geschichte zu entwickeln beschreibt. Dabei kann das Eintauchen in einen Charakter sogar stören.

Habe ich ja bereits getan. Die Beziehung zwischen Narrativismus und Immersion halte ich aber, wenn auch nicht in diesem Thread, durchaus für diskussionswürdig. Später vielleicht mal mehr dazu.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 10:21
Würde mich drauf freuen. :)
Meine bisherigen Erfahrungen haben mir nämlich eher gezeigt, dass beides sich meistens gegenseitig gestört hat.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 21.10.2008 | 10:53
Würde mich drauf freuen. :)
Meine bisherigen Erfahrungen haben mir nämlich eher gezeigt, dass beides sich meistens gegenseitig gestört hat.
Der Nächste der die Dinge nicht unter einen Hut bringen kann... Was macht ihr nur alle?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 21.10.2008 | 10:56
@CP: ich denke nicht, das wir aneinander vorbei reden. Kinshasa fragte ja nicht nur, wie wir die technische Herrangehensweise sehen, sondern auch, daß er es für Inkompatibel hält. Und um letztes ging es mir. Da ändert auch der Hinweis, daß es ein subjektiver Eindruck ist, nicht viel.

@Kinshasa: wie können wir helfen, daß du den Eindruck verlierst  ;D? Du musst ja nicht gleich selbst so spielen oder es gar können. Aber es sollte zumindest möglich sein, daß es nicht mehr "wahrscheinlich an einer partiellen Inkompatibilität liegt".
Die Sache ist natürlich mal wieder komplexer als nur technisch oder nicht technisch spielen. Ich habe mit technischem Spiel z.b. gar keine Probleme (wobei das unglücklich ausgedrückt ist, denn natürlich nutze ich die regelmechanismen in Kombination mit Flair und Atmosphäre), so lange nicht zu viele Zahlen und Herumgerechne dabei sind. Aber es scheint Leute zu geben, die damit kein Problem haben.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 11:37
Der Nächste der die Dinge nicht unter einen Hut bringen kann... Was macht ihr nur alle?
Du meinst Immersion und Narrativismus unter einen Hut zu bringen? Das geht schon. Ich habe aber gemerkt, dass das Werkzeug der Immersion für narratavistische Spieler eher ineffektiv ist. Da gibt es meistens bessere Werkzeuge...
@CP: ich denke nicht, das wir aneinander vorbei reden. Kinshasa fragte ja nicht nur, wie wir die technische Herrangehensweise sehen, sondern auch, daß er es für Inkompatibel hält.
Du hast von Geschichten erzählen geredet, während er Immersion meinte.
Er hält Immersion für inkompatibel mit der Vorgehensweise, die im Fall von D&D beschrieben wurde.
EDIT:
Letzter Absatz gestrichen. Den Bezug habe ich falsch verstanden.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 21.10.2008 | 11:44
aber weisst du, was ich mit Geschichten erzählen meine? ;)
Das sehe ich als allgemeinen Oberbegriff, daß man sich zusammen an einen Tisch setzt, einen Charakter spielt und dabei eine spannende, in Genrekonventionen verpackte Geschichte erzählt, auf die man Einfluss nehmen kann.
Das ist fernab jeglicher Theoriefachwörter und Definiererei. Ich hatte nicht den Eindruck, daß es Kinshasa darauf ankommt diverse RPG Theoriekonzepte anzuwenden, sondern sie einfach nur reingeworfen hat.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 11:58
@Falcon:
Schon klar, dass er keine rollenspieltheoretische Abhandlung machen wollte. Im Prinzip sagt er aber nichts anderes, als dass die Vorgehensweise wie hier im Fall vom D&D beschrieben, ihn und seine Mitspieler konstant aus dem Charakter hauen und damit die Erfahrungen seines Charakters nicht nachempfinden würde.
Du erklärst ihm dagegen, dass man mit dieser Vorgehensweise ohne Probleme spannende Geschichten entwickeln kann.

Siehst Du den Unterschied?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 21.10.2008 | 12:04
tja, für mich gehört das halt zusammen, also es steckt mit drin. Aber ich bin auch keiner dieser Leute die sagen, daß Charakterfeeling und spannende Geschichten gegensätzlich zueinander stehen (und sei es nur weil es für jedes ein eigene "Fachwort" gibt). Kinshasa schien das ähnlich zu sehen, wenn ich mir die Andeutung eines entsprechenden Threads anschaue.

Kinshasa schien das nicht zu trennen und setzte das für das eigentlich Thema einfach vorraus. du redest aber über die Trennung. Also wer redet aneinander vorbei ;) ?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 12:14
@Falcon:
Zwei Antworten:
- genau weil er keine Unterscheidung zwischen "spannende Geschichten erzählen" und Narrativismus machte, habe ich ihm gesagt, dasss er den Begriff weglassen soll. Der führt nur in die Irre. :)
- Das eigentliche Problem, dass ich bei Kinshasa sehe, ist genau das Gleichsetzen von Immersion und "spannende Geschichten erzählen". Er geht davon aus, dass man nur dann spannende Geschichten erleben kann, wenn man tief in seinen Charakter eintaucht. Ohne Immersion also keine spannende Geschichte. Diese Gleichsetzung ist meiner Meinung nach der Fehler den er macht. Aus meiner Sicht muss man ihm klar machen, dass man spannende Geschichten auch ohne tiefes Eintauchen (Immersion) erleben kann. (Also wie z.B. ein spannendes Fussballspiel)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 21.10.2008 | 12:27
Zitat
Er geht davon aus, dass man nur dann spannende Geschichten erleben kann, wenn man tief in seinen Charakter eintaucht. Ohne Immersion also keine spannende Geschichte.
Wenn das wirklich so ist, dann nehme ich alls zurück. Allerdings hatte ich beim ihm nicht den Eindruck, daß er das so sieht (hab aber auch nicht alles gelesen).

für mich ist das lediglich ein Element zur Vervollständigung (deswegen hinkt auch der Fussballvergleich, wir spielen nunmal Rollenspiel).

Immersion erlangt man imho am Besten mit stark simulierenden Systemen (GURPS, DSA usw.). Da kommt man bei D&D4 natürlich nicht weit und das ist klar, daß man zu dem Ergebnis kommt.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 21.10.2008 | 12:29
für mich ist das lediglich ein Element zur Vervollständigung (deswegen hinkt auch der Fussballvergleich, wir spielen nunmal Rollenspiel).
Der Fussballvergleich ging ja auch eher in die Richtung von Kinshasa. ;)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 21.10.2008 | 12:43
Hab das Ping-Pong mit erfreulich harmonischem Ende übrigens nicht weiter angeheizt, um den irgendwann noch inhaltlich zu füllenden Thread im Theoriebereich nicht schon vor seiner Zeit zu entwerten. Dazu beigetragen hat natürlich nicht unwesentlich ein gestrenger Hinweis von Herrn Selganor per PM, aber ich hätte mich eventuell auch sonst zurückhalten können. Also: back2topic oder auch nicht: Thread ist ja eh seit langem zum Abschuss freigegeben  ;D

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 21.10.2008 | 14:59
Immersion erlangt man imho am Besten mit stark simulierenden Systemen (GURPS, DSA usw.). Da kommt man bei D&D4 natürlich nicht weit und das ist klar, daß man zu dem Ergebnis kommt.
Simulation und Immersion hängen nicht wirklich zusammen, es ist ein weitverbreiteter Irrglaube das man mit dem einen das andere erreichen kann. Immersion kann auf verschiedene Arten erreicht werden, halte habe für den wichtigsten Faktor, das man mit dem Charakter mitfiebert und nicht nur durch seine Augen schaut, weshalb Action-Szenen besser sein können als Lagerfeuer-Szenen. Um genau zu sein, eignen sich am Besten Szenen bei denen Entscheidungen getroffen werden müssen...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Ein am 21.10.2008 | 15:08
Das widerspricht aber der allgemeingültigen Definition von Immersion (lat. immersio - eintauchen; ein Begriff aus der Filmwissenschaft). Immersion bedeutet das Auflösen der räumlichen Grenzen und verschmelzen mit den handelnden Personen. Wenn du nur von außen mitfieberst, hast du sicherlich deinen Spaß (ich meinen auch), aber keine Immersion.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Feuersänger am 21.10.2008 | 16:24
Immersion ist - ich erwähnte es schonmal - für mich beim Rollenspiel superwichtig, um nicht zu sagen: das A und O. Sie ist der entscheidende Faktor, warum ich P&P spielen will und nicht Monopoly, Schach oder Mau-Mau. Ein nicht immersionsfördernder Spielstil ist insofern für mich unattraktiv; solche "Autorenrunden" könnten mich nicht locken.

Und da muss ich auch leider sagen, dass D&D eben aufgrund seiner Technikalität (sagt man das so?) nicht das ideale Spiel dafür ist. Beim typischen D&D-Spielstil denkt man halt mehr in mechanischen Bahnen, sei es Feats oder Zauber betreffend. Die schiere Anzahl der Spezialeffekte erschwert es - zumindest mir, der sie nicht alle in- und auswendig kennt, sondern nachlesen muss - z.B. einen Kampf wirklich mitzuerleben.
Dass es wirklich daran liegt, zeigt sich mir daran, dass es in Conan, was ja auch ein D20 System ist, weniger Variablen gibt - keine magischen Gegenstände, keine Buff-Zauber, überhaupt nur sehr wenige Zauber (knappe 50 statt über 300), somit gilt meistens einfach der Wert auf dem Charakterbogen, ohne dass man weiter rumrechnen muss. (Darüber hinaus hatte ich noch einige weitere Mechanismen vereinfacht, und inzwischen auch die Spezialattacken durch die wesentlich stringenteren Combat Maneuvers aus Pathfinder ersetzt).
Somit funzt der Kampf bei Conan - zumindest so wie ich es spiele - viel flüssiger und cinematischer; abgefahrene Stunts sind ausdrücklich erwünscht; die Spieler sagen was sie machen wollen, und ich als SL setze das dann in die Mechanik um.

Es ist wahr: Immersion hat nichts mit Simulationismus zu tun. Simulationistische Systeme sind meistens langwierig und zeitraubend. Immersion kommt aber zustande, wenn es zack-zack geht, und nicht 2 Sekunden ingame 10 Minuten Gewühle in Regelbüchern und Tabellen bedingen. Ihr kennt ja inzwischen mein Mantra: je realistischer ein System sein will, desto unrealistischer ist es in der Praxis.
Insofern ist auch D&D längst nicht die schlechteste Wahl für immersives Spiel. Da gibt es genügend andere, die wesentlich träger, zeitraubender, lästiger sind.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Heretic am 7.11.2008 | 16:08
Versuche mich ja seit einiger Zeit in D&D4 hineinzudenken und gebe mir trotz einer sehr hinderlichen, anders orientierten bisherigen Rollenspielsozialisation dabei grosse Mühe. Dabei schaue ich mir bisweilen auch an, was im ORK und bei den Blutschwertern so diskutiert wird, und bin auf den folgenden Post aufmerksam geworden (Kointext: ein D&D 3.x-Fanboy beklagt sich über verlotterte Sitten bei D&D4-Spielern, aber hier nicht weiter von Belang), in dem eine scheinbar recht typische Szene geschildert wird:

Nun habe ich dazu ein paar Fragen an die hier versammelte Fachpresse:

1. In meinen Runden würde es mit absoluter Sicherheit nie ein Skelettdrache auftauchen, der sich durch eine Illusion als Baum tarnt. Für mich klingt das vollkommen bescheuert, aber ich habe gelernt, dass ich meine Tabus ein wenig überdenken lernen muss. Daher die Frage: könnte das bei Euch vorkommen?

2. Die gesamte Betrachtung der Szene mutet auf mich erheblich technischer an als es für mich momentan vorstellbar wäre. Der mystische Charakter der Welt wird weitgehend durch eine sehr zahlen- und wertebezogene Betrachtung ersetzt. Läuft das Spiel in Euren Runden ähnlich ab?

3. Die entwickelte Kampfstrategie wirkt auf mich absurd. Bestimmt lässt sich die Strategie regeltechnisch so abbilden, aber sie spiegelt eine Sichtweise, in der das Gefühl für Dramatik nahezu komplett durch eine mechanistische Perspektive ersetzt wurde. Wenn die SC das so durchziehen und der SL parallel die NSC ähnlich agieren lassen würde, könnte ich mir eine funktionierende, konsistente und atmosphärisch dichte Welt kaum noch vorstellen. Seht Ihr das anders?

Wie einige von Euch vielleicht bemerkt haben, gebe ich mir momentan recht grosse Mühe, mich auf D&D4 einzulassen. Manchmal habe ich aber das Gefühl, noch sehr, sehr weit vom notwendigen Mindset entfernt zu sein. Die Lektüre des zitierten Posts war einer dieser Momente. Was meint Ihr, bin ich für D&D noch zu retten? Oder hat mich das hinterhältige Storytellingmonster für immer zum Betrüger an Regeln, Mitspielern und Setting gemacht und so in die unvermeidliche und endgültige Verdammnis gestossen?

Wäre Euch dankbar, wenn Ihr Euch in etwaigen Antworten direkt auf die drei konkreten Punkte beziehen könntet und bin gespannt auf Eure Gedanken  ;)
Oh Gott, es geht um eine Betrachtung der Szene OoC, da MUSS man es mechanistisch sehn.
AUSSERDEM stammt dein Beispiel aus einem 3.5 Abenteuer, nämlich Cormyr: Tearing of the Weave, denn bei der Szene wäre mein Frenzied Berserker schier draufgegangen, und der haut zu 95% alles um, was man killen kann.
1.) "by the book"-gespielt, ja, steht so im Abenteuer, und NEIN, es macht keinen Sinn.
2.) Es geht um eine OoC-Regelnachbetrachtung einer Szene, und nicht um Ingame!
3.) Häh, was hat die Anwendung des Zaubers "Halt Undead" mit dem "Zerstören" der Atmosphäre zu tun? 

edit: Name des Abenteuers.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 3.01.2009 | 08:00
für uns gibt es nur eine spielart und zwar "HÄCK ÄND SLÄY" (bewusst mit ä geschrieben)!!!
 :d
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Bad Horse am 3.01.2009 | 08:50
@Heretic: Du hast den Finger genau draufgelegt - die Betrachtung und die ganze Planung findet OoC statt. Das stört nun Leute, die lieber iC (in Character) planen.

Die Frage ist, ob es überhaupt möglich ist, bei D&D iC zu planen, ohne irgendwann auf die OoC-Ebene zu rutschen.

Ich denke mal, dass das von System her überhaupt nicht vorgesehen ist. Zumindest nicht bei 3.5.
Wie sieht das bei 4.0 aus? Ich will jetzt nicht wissen, wann die Planung stattfindet, sondern ob sie iC oder OoC stattfindet.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 3.01.2009 | 09:13
@ Leonie: Planung ist weniger entscheidend. Auch situative Elemente wurde in ihrer Bedeutung reduziert. Die taktischen Elemente wurden im Vergleich zu den strategischen gestärkt. Man kann in D&D4 weite Teile der Planung vor und im Kampf ziemlich problemlos IC machen. Für mich ist das ein großer Vorteil. Ich kann aber verstehen, wenn Leute mit stärkerer Tabletop-Affinität das anders sehen und 3.x vorziehen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 3.01.2009 | 11:05
Planung kann in D&D 4 auch IC stattfinden da jeder die genauen Auswirkungen seiner Faehigkeiten nicht nur weiss sondern auch benennen kann und mit entsprechenden Wuerfen kann man auch die Faehigkeiten der Gegner erkennen/abschaetzen/...

Ob man die Planung dann IC oder OoC macht haengt dann aber von der Praeferenz des Spielers ab ;)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Bad Horse am 4.01.2009 | 00:07
Okay, das ist eine interessante Info. Bisher ging ich davon aus, dass das ganze Kärtchengeschiebe und Miniaturengeschubse rein OoC abläuft.

Wenn das ganze rein IC abläuft, dann funktionieren aber Situationen wie das beschriebene "Ich schieb noch den 5' nach da" "nee, ich hab da was vor, nimm mal den anderen" nicht. Oder?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 4.01.2009 | 00:37
Warum sollen die nicht funktionieren?

Ist ja nicht so dass der Gegner sich (wenn der Angriff geklappt hat) gegen solche "Verschiebeaktionen" wehren kann ;)

Im Kampf sind dann schon so Sachen wie: "Lasst den Kerl mal bei mir, mit dem habe ich noch was vor" oder "Haltet mit X vom Leib, ich brauche Platz" o.ae. durchaus Standard
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Der Nârr am 4.01.2009 | 11:01
Aber das hören die Monster dann doch und können darauf reagieren.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 4.01.2009 | 13:11
Muss nicht sein...
Zum einen kann ein eingespieltes Team "Codeworte" verwenden (welcher Nicht-X-Men Fan kann mit "Fastball Special" schon was anfangen), zum anderen muss es nicht sein dass die Monster ueberhaupt verstehen was die Charaktere sagen und zum dritten kann man mit ein paar wohlformulierten "Taktiken" evtl. die Monster genau da hin (oder weg) kriegen wo man sie WIRKLICH haben wollte ;)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Heretic am 13.01.2009 | 00:48
4.0 ist der Teufel und gehört atomar eingeebnet...

Skill challenges...
Kein Monk und keine Barden...
Nur noch HP-Damage als höchstes Ziel...
MMORPG Termini...
Wizard und Clerics etc. verkommen zu "Supportern"...
Man spielt nur ein Rädchen im "Team", keinen Charakter mehr...

Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: oliof am 13.01.2009 | 02:29
Um die Frage zu beantworten:

Ich spiele D&D ganz entspannt. Und hin und wieder immersiert es sich auch, wobei ich da eher nicht der Typ für bin.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Illusionista am 13.01.2009 | 10:26
Und wir spielen einfach, haben Spaß und lassen diese ganzen Diskussionen einfach beiseite. ;) ;D SCR. Wenn ich manchmal diverse Threads lese mit Begriffen, die ich im Rollenspiel in meinem Zockerkreis noch nie gehört habe (und ich spiele seit den 80er Jahren), dann frag ich mich, ob die Leute, die so diskussieren überhaupt noch Zeit für schönes Rollenspiel haben, egal welches System. Und bei unseren Gruppen wird bei D&D fast nur IC geplant.

Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 1of3 am 13.01.2009 | 10:46
Kein Monk und keine Barden...

Du meinst vielleicht keine Barden im GRW. Die gibts nämlich inzwischen schon.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: bolverk am 13.01.2009 | 13:40
4.0 ist der Teufel und gehört atomar eingeebnet...

Skill challenges...
Kein Monk und keine Barden...
Nur noch HP-Damage als höchstes Ziel...
MMORPG Termini...
Wizard und Clerics etc. verkommen zu "Supportern"...
Man spielt nur ein Rädchen im "Team", keinen Charakter mehr...

Ahhhh - Der kam gut. Danke für den Lacher, jetzt gehts mir gleich besser.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Khouni am 13.01.2009 | 17:17
Ich spiele D&D, wenn mir das Heroquestbrettspiel zu öde wird. Und wenn man das so angeht, macht mir das auch richtig Spaß.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Heretic am 17.01.2009 | 00:02
Ahhhh - Der kam gut. Danke für den Lacher, jetzt gehts mir gleich besser.
Weisst du, es soll gerüchteweise Spielgruppen geben, die Spaß mit 3.5 haben und hatten, OHNE immer in Dungeons rumturnen zu müssen, bis das Blut 10ft weit spritzt.
Bei 3.5 konnte man einigermaßen auf die Rollenerfüllung scheissen, und ein Konzept nach RAW spielen, das NICHT dem Standard entspricht. Bei 3.5 konnte man einen Cleric spielen, der mehr Untote vertreibt und kämpft, als dass er nur supportet und zaubert.
Bei D&D 4.0 sieht das meiner Erfahrung nach komplett anders aus.
 

@1of3:
Jaja, und sobald MP draussen ist, auch Monk, Barbaren etc.
Aber es geht ja auch um die Core Rules.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Samael am 17.01.2009 | 00:42
Bei 3.5 konnte man einen Cleric spielen, der mehr Untote vertreibt und kämpft, als dass er nur supportet und zaubert.

So war das gemeint.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Heretic am 17.01.2009 | 00:50
"Das ist nicht das Posting, das sie suchen..."

Danke, ich hatte da ein k vergessen, bzw. wollte ich eigentlich 3.5 schreiben...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 17.01.2009 | 00:51
Jaja, und sobald MP draussen ist, auch Monk, Barbaren etc.
Meinst du mit MP "Martial Power"?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Heretic am 17.01.2009 | 00:53
Jawohl Sir, denn MaschinenPistole oder Military Police ergäbe nicht so recht Sinn...
Obwohl das natürlich Stil hätte, wenn die MPs die ganzen Tiefling-Warlocks mal so richtig durchwalken würden.

 ;D

"Mein Herr, das lässt sich das Ko-Psi-Ma von Smerrick nicht bieten.
Herr Telepath, würdet ihr bitte?!"

*Telepath wirkt Brain Lock, damit der Gardist auf den Warlock einprügeln kann... *
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 17.01.2009 | 00:58
Komisch... Martial Power ist schon draussen und da sind keine neuen Klassen (schon gar nicht der Barde, der eine Arcane Class ist) dabei.

Da scheint jemand ganz andere Informationen ueber D&D 4 zu haben...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 17.01.2009 | 01:50
Bei 3.5 konnte man einigermaßen auf die Rollenerfüllung scheissen, und ein Konzept nach RAW spielen, das NICHT dem Standard entspricht. Bei 3.5 konnte man einen Cleric spielen, der mehr Untote vertreibt und kämpft, als dass er nur supportet und zaubert.
Bei D&D 4.0 sieht das meiner Erfahrung nach komplett anders aus.
Das geht bei 4e auch. Allerdings anders als in 3.5. Du hast ne Menge Möglichkeiten wie Du die Klassen definierst. Du kannst ohne Weiteres einen Charakter mit der Klasse "Krieger" oder der Klasse "Paladin" spielen, der gläubiger Priester ist und dabei seine Fähigkeiten aus seinem Glauben zieht (und Du dementsprechend den Fluff der Powers einfach an Deinen Charakter anpasst). Je nachdem wie Du einen Barden spielen willst, nimmst Du den Feylock, dessen Rod oder Wand halt eine Flöte ist. Gerade die Feylock-Powers lassen sich geradezu perfekt an einen Barden anpassen. Willst Du lieber den ritterlichen Minnesänger spielen, dann nimm ein inspirierenden Warlord, der mit seinem guten Beispiel voran geht und seine Kameraden damit anfeuert. Der Rogue mit artfull Dodger schreit geradezu nach dem Mönchen. U.U. solltest Du da allerdings mit dem SL reden, ob er was dagegen hat, dass Du Acrobatics statt Thievery als ersten Skill bekommst und dass Du auch unarmed Deine Powers einsetzen kannst.
Du hast mit dem jetzigen System sehr viele Möglichkeiten, die Du beim alten System nicht hattest, weil sehr viel Fluff vom Crunch entkoppelt wurde.

Aber unabhängig davon kannst Du sogar den Cleric so bauen, dass er sich als Nahkämpfer mitten in die Kämpfe reinwirft und gleichzeitig Untote vertreiben kann. Du verlierst damit keine Macht, da die Hälfte der Powers vom Cleric Nahkampfpowers sind, die über Stärke laufen.
Zitat

@1of3:
Jaja, und sobald MP draussen ist, auch Monk, Barbaren etc.
Aber es geht ja auch um die Core Rules.
Du meinst das PHB2 und da wird der Mönch nicht dabei sein, da dort nur Primal Power dazu kommt und die Klasse Mönch über Ki-Power laufen soll.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Heretic am 17.01.2009 | 02:43
Komisch... Martial Power ist schon draussen und da sind keine neuen Klassen (schon gar nicht der Barde, der eine Arcane Class ist) dabei.

Da scheint jemand ganz andere Informationen ueber D&D 4 zu haben...

Well, die letzten Infos, die ich hatte, war, dass Monks im MP "wohl drin"
seien, oder demnächst in einem Sourcebook kämen, also nagel mich nicht drauf fest, ich werde kein D&D spielen, mir hat das, was ich an Previews und im Character Builder gesehn hab, völlig ausgereicht, um die neue D&D-Edition never ever anzurühren.
Zur 5.0 vielleicht wieder, VIELLEICHT...
 
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: bolverk am 17.01.2009 | 04:30
Weisst du, es soll gerüchteweise Spielgruppen geben, die Spaß mit 3.5 haben und hatten, OHNE immer in Dungeons rumturnen zu müssen, bis das Blut 10ft weit spritzt.
Bei 3.5 konnte man einigermaßen auf die Rollenerfüllung scheissen, und ein Konzept nach RAW spielen, das NICHT dem Standard entspricht. Bei 3.5 konnte man einen Cleric spielen, der mehr Untote vertreibt und kämpft, als dass er nur supportet und zaubert.
Bei D&D 4.0 sieht das meiner Erfahrung nach komplett anders aus.

Mein Beileid.
Ich hoffe dass Du Dich irgendwann von den Tiefen Wunden erholst, die D&D dir schlug ;).
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Tantalos am 17.01.2009 | 08:52
Zitat
Well, die letzten Infos, die ich hatte, war, dass Monks im MP "wohl drin"
Dann ist die Information schlicht falsch.
Der Monk soll irgendwann mal kommen, wurde aber bisher nicht ernsthaft angefasst. Barbar, Barde etc. kommen im Player Handbook II.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Roland am 17.01.2009 | 10:03
Bei 3.5 konnte man einen Cleric spielen, der mehr Untote vertreibt und kämpft, als dass er nur supportet und zaubert.
Bei D&D 4.0 sieht das meiner Erfahrung nach komplett anders aus.
 

Im Greifenklaue Blog (http://greifenklaue.wordpress.com/2009/01/16/argamaes-versuch-einer-dnd-4te-charaktererschaffung-ein-akt-in-zwei-teilen-22/) wird im Moment genau das Gegenteil beklagt. Olaf bemängelt, dass sein Kleriker zu viele Kampfoptionen hat.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Tantalos am 17.01.2009 | 10:50
Im Greifenklaue Blog (http://greifenklaue.wordpress.com/2009/01/16/argamaes-versuch-einer-dnd-4te-charaktererschaffung-ein-akt-in-zwei-teilen-22/) wird im Moment genau das Gegenteil beklagt. Olaf bemängelt, dass sein Kleriker zu viele Kampfoptionen hat.

Wobei es da ja eher darum geht, dass Charaktere eh eher auf kampf ausgerichtet sind und nicht auf "irgendwas amchen, was keinen schaden macht"
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Roland am 17.01.2009 | 12:23
"Ich kann nur supporten." und "Ich kannn nur angreifen." sind schon recht gegensätzlich.  ;)
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 17.01.2009 | 13:33
Greifenklaue hat D&D4 imho nicht im Ansatz verstanden (er nimmt die Flufftexte wörtlich w-t-f?!), es sei denn der Eintrag ist satirisch gemeint. Das ist ein Freeform RPG, damit sind viele konservative Einfallspinsel überfordert ;D
Vermutlich hat er auch kein Wort aus dem DMG gelesen.

im Grunde zitiert er ja nur Regelabsätze und hängt dann sein 3.5 Fanboy "gewhine" dran weil das Spiel, oh wunder, ja doch nicht dasselbe ist wie 3.5. Und das der Kleriker, auch ein pazifistischer, bei 3.5 z.b. zwingend mit höherem Level einen besseren Attackbonus kriegt interessiert den Augenwischer offenbar nicht.
ausserdem hat er die Rituale für Fluff vergessen, da kann man auch eigene erfinden (in der Runde) und die sind nicht offensiv.

aber unterhaltsam ist es immer wieder :)

@Heretics Eindruck: so stark können die Meinungen auseinander gehen.
D&D4 ist also so kampflastig wie 3.5 und längst nicht so kampflastig wie 3.5 ;D
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Tantalos am 17.01.2009 | 13:47
Ich stimm dir zu Falcon. Da will jemand mit Gewalt ein Spiel spielen, dass sich so nicht spielen lässt und so nicht gedacht ist.
Das ist gerade in dem Absatz "Wieso muss ich denn angreifen um einen +1 Schild bonus zu bekommen?". Wie viele 3.5 Kleriker sich darüber freuen würden, meiner Erfahrung nach zumindest.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 17.01.2009 | 14:42
Greifenklaue hat D&D4 imho nicht im Ansatz verstanden
Du hast aber schon mitgekriegt dass nicht "Greifenklaue" sondern "Argamae" diesen Bericht geschrieben hat?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Tantalos am 17.01.2009 | 15:25
Du hast aber schon mitgekriegt dass nicht "Greifenklaue" sondern "Argamae" diesen Bericht geschrieben hat?

Mir ist jetzt nicht klar, was jetzt davon von Greifenklaue oder von jemand anderes sein könnte. Ich gehe mal davon aus, dass die Darstellung auch GK Sicht repräsentiert.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Skele-Surtur am 17.01.2009 | 15:55
Also wir spielen D&D 4e und laufen eher selten in Dungeons rum. Es sei denn Höhlen, die aus genau 1 (in Worten: Einem) Raum bestehen, gelten schon als Dungeon.
Ich, für meinen Teil, hatte enorme Bedenken gegen 4e, bin jetzt aber sehr zufrieden. Das Kampfsystem ist dynamisch, schnell und macht Spaß und die Klassen sind sehr ausgewogen. Wer natürlich ungewöhnliche Konzepte spielen will wird zumindest vorerst am Eigenbau nicht vorbeikommen. So what. Wir haben sehr lustiges, wenn auch nicht übermäßig tiefes Rollenspiel und alle haben ihren Spaß.
Die Social Challenges sind irgendwie untern Tisch gefallen, dafür reden wir viel mit den NSCs und gruppenintern. Funktioniert alles prächtig.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Malicant am 20.01.2009 | 18:05
Bei 3.5 konnte man einigermaßen auf die Rollenerfüllung scheissen, und ein Konzept nach RAW spielen, das NICHT dem Standard entspricht. Bei 3.5 konnte man einen Cleric spielen, der mehr Untote vertreibt und kämpft, als dass er nur supportet und zaubert.
Also, wie war das jetzt, in 3.5 kann man auf die Rollenerfüllung scheissen, indem man sie erfüllt? WTF? Btw, der Cleric ist genauso "vielseitig" in 3.5 wie in 4E. Schlechtes Beispiel, setzten, sechs.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 10.03.2009 | 04:49
4.0 ist der Teufel und gehört atomar eingeebnet...
Lustig, es gibt Leute die denken das selbe über dich... [Edit: aber du hast dich ja gebessert, deshalb nimm es nicht über, aber du bist ja zwischenzeitlich einigen durchaus auf die Füße getretten.]

Skill challenges...
Im DMG sind sie tatsächlich nicht allzuschön vorgestellt, aber an sich ist es doch etwas nettes (man würfelt ja auch in anderen Rollenspielen um seine Ziele zu erreichen erzählt man sich).

Kein Monk und keine Barden...
Kommen noch, der Barde schon im PHB2 (und der sieht richtig gut aus).
 
Nur noch HP-Damage als höchstes Ziel...
Also meine Drow gewinnt viele Kämpfe durchs einschüchtern der Gegner!
 
MMORPG Termini...
Kenne 3.5 Runden die das ganz von alleine angefangen haben...

Wizard und Clerics etc. verkommen zu "Supportern"...
???

Man spielt nur ein Rädchen im "Team", keinen Charakter mehr...
Also meine Wenigkeit spielt in 4E immer noch Charaktere (Teils Charakter-Konzepte die Jahrelang darauf gewartet haben das es ein vernünftiges Fantasy-regelwerk gibt, das diese trägt). Das man mit seinen Mitspielern wirklich zusammenspielt ist ein Vorteil, kein Nachteil (bin zu alt für ständiges hintergehen der Mitspieler, spiele schließlich mit Freunden).
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Skele-Surtur am 13.03.2009 | 16:12
Och, Charakterspiel... ich hab meinen Mitspielern am ersten Tag gesagt: Ich spiele einen unverschämten, großmäuligen, sexistischen, raffgierigen, unsensieblen und gewalttätigen Söldner. Stellt euch drauf ein.
Genau das habe ich getan und alle haben Spaß daran. Ich sehe dieses "Rädchen im Getriebe" als Grundvoraussetzung in jeder Gruppe, die ein gemeinsames Ziel hat, oder die zumindest zusammenarbeitet, um ihre jeweils eigenen Ziele besser zu verwirklichen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 16.03.2009 | 19:57
Nachtrag:
Ich kann es nicht haben wenn Spieler unter Charakterspiel verstehen den anderen mit ihrem Charakter großmöglichst tierisch auf den Sack zu gehen.

ich erlebe das öfter als Charaktere, die sich gegenseitig unter die Arme greifen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.03.2009 | 20:21
Ich sage es mal so: Wenn man gut zusammenarbeitet kann man sich zwischendurch auch mal frotzeln. Das Problem ist, dass aus einem Grund, den ich noch nicht so ganz durchschaut habe, das Konzept der "Streitenden Freunde" irgendwie nie so richtig hinhaut, wenn man sich nicht vor dem Spiel abspricht.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Meister Analion am 16.03.2009 | 20:24
Ich sage es mal so: Wenn man gut zusammenarbeitet kann man sich zwischendurch auch mal frotzeln. Das Problem ist, dass aus einem Grund, den ich noch nicht so ganz durchschaut habe, das Konzept der "Streitenden Freunde" irgendwie nie so richtig hinhaut, wenn man sich nicht vor dem Spiel abspricht.
Also bei uns klappt das ganz gut. Eigentlich in jeder Kampgagne.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 16.03.2009 | 20:39
Also bei uns klappt das ganz gut. Eigentlich in jeder Kampgagne.
Liegt vielleicht daran das ihr gut aufeinander eingespielt seid, klappt in meinem Bekanntenkreis ja auch umso besser, desto länger die Leute bereits miteinander vertraut sind...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Skele-Surtur am 16.03.2009 | 20:44
Ich hab zwei Spieler, mit denen kann ich das machen. Die anderen fühlen sich immer sofort angegriffen. Meine Theorie: Die nehmen ihre Chraktere zu ernst. Mein Charakter ist eine Lachnummer, genau was er sein soll.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: 6 am 16.03.2009 | 20:45
Liegt vielleicht daran das ihr gut aufeinander eingespielt seid, klappt in meinem Bekanntenkreis ja auch umso besser, desto länger die Leute bereits miteinander vertraut sind...
Jepp. Daran liegt es.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 16.03.2009 | 20:48
Die Gruppe hat bei uns auch eine harte Trennung von "Angriffen" innerhalb und von ausserhalb.

Innerhalb der Gruppe sind zwei Zweiergruppen (ich sage bewusst nicht "Paerchen", obwohl es jeweils ein Mann und eine Frau sind), die des oefteren gegeneinander - meistens innerhalb der Zweiergruppen - irgendwelche Spitzen fallen lassen. Aber sobald es jemand von ausserhalb der Gruppe wagen sollte da mitzumischen kann sich der "Eindringling" auf eine Abreibung von der ganzen Gruppe (oder mindestens mal beiden Teilen der Zweiergruppe) gefasst machen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Ariadne am 18.03.2009 | 20:58
Vermutlich hat er auch kein Wort aus dem DMG gelesen.
Also ich habe das 4E DMG nach dem mehrfachen lesen des Wortes "Fun" in einem Satz in die Ecke geschmissen. Würde mich nicht wundern, wenn das anderen auch so ging.  ;D
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Malicant am 18.03.2009 | 21:02
Ja, wer will denn auch teuflischen Spass in seinem Rollenspiel. Ist schließlich eine ernste Angelegeheit, Spass ist niedere Unterhaltung.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 19.03.2009 | 04:25
Die Leute die 4E nicht mögen weil die Autoren in ihrer Euphorie das Wort Spaß recht häufig verwendet haben, erscheinen mir irgendwie armseelig (die Leute die immer noch darauf rumreiten umso mehr).
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Ariadne am 19.03.2009 | 10:03
Die Leute die 4E nicht mögen weil die Autoren in ihrer Euphorie das Wort Spaß recht häufig verwendet haben, erscheinen mir irgendwie armseelig (die Leute die immer noch darauf rumreiten umso mehr).
Na ja, ist halt die 4E. Die kommt Leuten eben manchmal so vor, wie dir Leute, die die 4E aufgrund des Wortes Spass nicht mögen (wenn die "Tyranny of Fun" der einzige Grund wär, wär ich ja fast glücklich ;) )...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 19.03.2009 | 10:38
Konfizius sagt: Wenn du nur Spass hast, hast du keinen Spass.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 19.03.2009 | 10:48
Konfizius sagt: Wenn du nur Spass hast, hast du keinen Spass.
Aber Konfizius kannte auch nicht D&D4.  ~;D
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Ariadne am 19.03.2009 | 11:00
Aber Konfizius kannte auch nicht D&D4.  ~;D
Vielleicht wär er dann konfus...  ;D
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 19.03.2009 | 11:03
Vielleicht wär er dann konfus...  ;D
Vielleicht hätte es ihm aber auch gefallen, wir werden es nie erfahren...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Malicant am 19.03.2009 | 11:11
Wer echte Kritik jenseits von "Ich mags nicht und will nicht, dass ihr es mögt" hat, erfindet solchen Quatsch wie "Tyranny of Fun" nicht. Sehr erbärmlich, vorallem wenn man es tatsächlich ernst nimmt.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 19.03.2009 | 11:21
Sehr erbärmlich, vorallem wenn man es tatsächlich ernst nimmt.
Oder nicht versteht.
Tyranny of Fun sagt doch nichts anderes, als das man vor lauter "Suche nach Spaß" auch betriebsblind werden kann. Frei nach dem Prinzip Wenn 3 Flaschen Bier mich glücklich machen müssen 30 Flaschen mich ja besonders glücklich machen.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Drudenfusz am 19.03.2009 | 11:22
Wer echte Kritik jenseits von "Ich mags nicht und will nicht, dass ihr es mögt" hat, erfindet solchen Quatsch wie "Tyranny of Fun" nicht. Sehr erbärmlich, vorallem wenn man es tatsächlich ernst nimmt.
Ach die Gründe warum unsere Ariadne so sauer auf 4E ist, kommt daher das ihr Wizard nicht mehr der Oberrocker ist und sie keine Pixies bis jetzt bekommen hat (bin in einem RPGA-Abenteuer schon welchen begegnet).
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Ariadne am 19.03.2009 | 12:20
Wer echte Kritik jenseits von "Ich mags nicht und will nicht, dass ihr es mögt" hat, erfindet solchen Quatsch wie "Tyranny of Fun" nicht.
Ich glaub, "erfunden" hat die Aussage "Tyranny of Fun" mal ein User bei Enworld, ist aber seitdem eine geflügelte Redewendung geworden...

@Drud: Meine Wenigkeit  ;D spielt allerdings noch lieber Sorcerer, als Wizards, es geht mir um Spellcaster generell, aber das weißt du ja ohnehin...
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Malicant am 19.03.2009 | 12:37
Also, weil deine Wahrnehmung von Spellcastern verzerrt ist, ist 4E böse.

Oder nicht versteht.
Tyranny of Fun sagt doch nichts anderes, als das man vor lauter "Suche nach Spaß" auch betriebsblind werden kann. Frei nach dem Prinzip Wenn 3 Flaschen Bier mich glücklich machen müssen 30 Flaschen mich ja besonders glücklich machen.
Schwachsinn ist Schwachsinn, egal wie gut man ihn mit Scheinlogik verteitigt. Wenn du 4E nicht magst, gut für dich, wenn du nicht magst, dass andere Leute 4E mögen, dann bist du einach nur ein Faschist. Die Örtlichkeiten betrachtend ist das allerdings nicht überraschend.

Ha! Seite 2 und schon Godwin's Law gebrochen! Woohoo!
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 19.03.2009 | 12:46
wenn du nicht magst, dass andere Leute 4E mögen, dann bist du einach nur ein Faschist.
Das tu ich nicht. Mir ist egal ob andere die 4Ed mögen. Das Diskutieren fang ich nur an, wenn Leute die Argumente die ich für das nciht mögen liefer allesamt als "Ungültig" (nicht für sie sondern allgemein ungültig) deklarieren.
Wer D&D4 mag, soll sich freuen, das er ein tolles Spiel für sich gefunden hat. Was er lassen soll, ist mir zu sagen, meine Ablehnung beruhe auf niederen Motiven.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Skele-Surtur am 19.03.2009 | 13:24
Also ich habe das 4E DMG nach dem mehrfachen lesen des Wortes "Fun" in einem Satz in die Ecke geschmissen. Würde mich nicht wundern, wenn das anderen auch so ging.  ;D
Als ob es Cindy Loper nie gegeben hätte...  ~;D

Wers nicht mag mags halt nicht. Ich z.B. mag keine Karotten. Andere Leute mögen halt 4e nicht und es sei ihnen von Herzen gegönnt mit was anderem Spaß zu haben. Was mich nur immer ein wenig mit den Augen rollen lässt ist dieses "D&Distjagarkeinrichtigesrollenspiel-Gewinsel". Der deutlichste Ausdruck dafür, dass jemand unter Rollenspiel auf Teufel komm raus mehr verstehen will, als es eigentlich ist, nur um sich selbst irgend eine Art von Überlegenheit einzureden.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 19.03.2009 | 13:32
Der deutlichste Ausdruck dafür, dass jemand unter Rollenspiel auf Teufel komm raus mehr verstehen will, als es eigentlich ist, nur um sich selbst irgend eine Art von Überlegenheit einzureden.
Das hat damit nichts zu tun. Aber ein Spiel wird nunmal nicht dadurch zum Rollenspiel, das jemand Rollenspiel draufschreibt.
Jeder hier hat seine Gründe warum er Rollenspiel als sein Hobby betreibt, und obwohl es ums selbe Hobby geht, hat jeder andere Gründe dafür. Wenn diese Gründe keine Berührungspunkte mehr mit dem haben, was D&D4 jetzt ist, dann ist es für die kein Rollenspiel mehr. Und das ohne irgendwelche hochtrabenden Pseudogründe.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: bolverk am 19.03.2009 | 13:35
Also ich habe das 4E DMG nach dem mehrfachen lesen des Wortes "Fun" in einem Satz in die Ecke geschmissen. Würde mich nicht wundern, wenn das anderen auch so ging.  ;D
Das verstehe wer will, ich allerding nicht.
Erklärung?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Skele-Surtur am 19.03.2009 | 13:47
@Thalamus
Sorry, nichts für ungut. Ich hab mir wirklich ausgiebig diese sogenannten "Argumente" anhören dürfen (eher müssen) und es läuft immer nur auf das eine hinaus: "Richtiges Rollenspiel(TM) ist das was wir machen, alle die D&D (und insbesondere die 4e) spielen sind garkeine richtigen Rollenspieler sondern minderwertige, pubertäre Poser, die den Way of True Pen&Paper verraten haben. Überspitzt ausgedrückt, zugegeben.

Rollenspiel: Ich übernehme die Rolle einer Figur in einer Geschichte. Rollenspiel steht und fällt mit der Intime-Entscheidung und dem Intime-Gespräch.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn jemand das mit D&D4e nicht kann, dann nicht deswegen, weil es kein Rollenspiel ist. Solche Formulierungen sind Ausdruck eines hochgradig inadequaten Überlegenheitsdenkens.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Ariadne am 19.03.2009 | 13:51
Das verstehe wer will, ich allerding nicht.
Erklärung?
...findest du an allen möglichen Ecken und Enden in 2 Foren, ich glaub nicht, dass ich das nochmal aufwärmen muss. Gibt eh nur böses Blut und hat ohnehin nicht viel Sinn.

Ich bin ja der Ansicht, wer die 4E mag, darf sie gerne mögen, kann ich zwar nicht verstehen, aber gut, soll vorkommen. Ich versuche das nicht zu ergründen. Manche mögen auch Rosenkohl, das ist ziemlich vergleichbar, entweder man liebt ihn oder man hasst ihn, was dazwischen gibt es kaum und das eine Lager kann nicht verstehen, warum das andere Rosenkohl jetzt mag bzw. nicht.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Thalamus Grondak am 19.03.2009 | 13:53
"Richtiges Rollenspiel(TM) ist das was wir machen, alle die D&D (und insbesondere die 4e) spielen sind garkeine richtigen Rollenspieler sondern minderwertige, pubertäre Poser, die den Way of True Pen&Paper verraten haben. Überspitzt ausgedrückt, zugegeben.
Und für mich hört sich die Gegenseite genauso an. So ist das halt. Spiele sind keine Wissenschaft, auch wenn einige gerne eine draus machen würden.

Rollenspiel: Ich übernehme die Rolle einer Figur in einer Geschichte. Rollenspiel steht und fällt mit der Intime-Entscheidung und dem Intime-Gespräch.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
ich will nicht die Diskussion wieder starten, aber dann ist das D&D Brettspiel, heroquest und zigtausend andere Spiele die ganz klar keine Rollenspiele sind, auch Rollenspiele. Die frage ist ja nciht ob ich mit D&D4 Rollenspiel spielen kann, sondern ob es ein Rollenspiel ist.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Kinshasa Beatboy am 19.03.2009 | 13:56
Es handelt sich hier einmal mehr um eine aus meiner Sicht ebenso sinnlose wie überlüssige Debatte. Wollt Ihr die wirklich weiterführen oder kann ich hier dichtmachen?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Eulenspiegel am 19.03.2009 | 13:57
Rollenspiel: Ich übernehme die Rolle einer Figur in einer Geschichte. Rollenspiel steht und fällt mit der Intime-Entscheidung und dem Intime-Gespräch.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Wenn jemand das mit D&D4e nicht kann, dann nicht deswegen, weil es kein Rollenspiel ist. Solche Formulierungen sind Ausdruck eines hochgradig inadequaten Überlegenheitsdenkens.
Wie ich schon in einem anderen Thread schrieb:
Ingame Gespräche und ingame Entscheidungen kann ich in JEDEM Spiel treffen.
Egal ob "Siedler von Catan" oder "Schach" oder "Warhammer TableTop" oder"Monopoly". Es ist IMMER möglich, ingame Entscheidungen zu treffen und ingame Gespräche zu führen.

Die Frage ist halt, ob die Regeln dieses Verhalten auch unterstützen. Und das sehe ich zumindest bei den Powerslots von D&D nicht.

Desweiteren stimmt es nicht, dass Nichtrollenspieler als minderwertige, pubertäre Poser bezeichnet werden. Ich kenne zig TableTopper und Go Spieler und würde mich nie erdreisten, sie als minderwertige, pubertierende Poser zu bezeichnen, nur weil sie kein Rollenspiel betreiben.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Falcon am 19.03.2009 | 14:00
Rollenspiel ergibt sich nicht aus dem was man nimmt, sondern was man draus macht.

kennt ihr noch KLO, das Rollenspiel?
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Mondain am 19.03.2009 | 14:08
Ich hatte ja schon an anderer Stelle geschrieben, dass WoC neue Zielgruppen mit der 4E anspricht. Das ganze gemischt mit der Absicht, neue Geschäfte zu machen (Power Cards, Miniaturen), führt zu einem miesen Spiel.

- 4E ist primitiv in der Art der Sprache, Ausdrucksweise und Intention (Fun).
- Es werden vollkommen andere Schwerpunkte als in anderen Spielen gesetzt.

Es ist demnach vollkommen verständlich, wenn sich old-school-gamer nicht mit den System anfreunden können
und ich denke, die 4E-Fanboys sollten das endlich akzeptieren.
Titel: Re: Wie spielt Ihr D&D?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 19.03.2009 | 14:18
Es ist demnach vollkommen verständlich, wenn sich old-school-gamer nicht mit den System anfreunden können
und ich denke, die 4E-Fanboys sollten das endlich akzeptieren.
Komisch... Old-School und 4e muessen sich nicht gegenseitig ausschliessen (im Gegenteil, sie koennen sich auch gut ergaenzen) wie man z.B. an der Like it’s 1981 all over again (http://blog.microlite20.net/)-Reihe auf dem Blog von Greywolf (der ja auch Microlite20 gemacht hat) erkennen kann...

Es handelt sich hier einmal mehr um eine aus meiner Sicht ebenso sinnlose wie überlüssige Debatte. Wollt Ihr die wirklich weiterführen oder kann ich hier dichtmachen?
Mach ruhig dicht. Die "Diskussion" ist inzwischen derart zerfasert und eingefahren, dass zumindest ich mir nicht die Muehe machen werde die "rettbaren" Teile des Threads noch vom Rest zu trennen ;)