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Pen & Paper - Spielsysteme => Weitere Pen & Paper Systeme => Thema gestartet von: Gaukelmeister am 6.03.2009 | 12:27
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Ein Problem, das ich bisher bei allen meinen WGP-Runden hatte, war, dass sich keine zusammenhängende Geschichte entwickelt und die Spieler in ihrer Entfaltung gehemmt werden, weil sie keine Ahnung haben, wie sie Szenen framen können, die den Plot voranbringen.
Woran liegt das? Wenn man WGP by the book spielt, entfaltet sich der Plan des Schurken erst nach und nach. Die Spieler wissen zwar, welche Strife Aspects angegriffen werden - die haben sie ja selbst ausgesucht. Aber wie aus dem Potpuorri der einzelnen Strifes ein kohärenter Plan entsteht, ist völlig unklar. Die Spieler können nun aber auch nicht einfach irgendwas machen, ohne dass alles nur noch mehr zerfasert. Denn der Plan des Superschurken ist ja das verbindene Element.
Was kann man tun? Mich würde interessieren, was ihr von der Idee haltet, zu Beginn des Spiels gemeinsam einen Superschurken und einen Plan auszuarbeiten, so dass allen Beteiligten von vornherein klar ist, was die zentrale Geschichte des Spiels sein soll. Auf diese Weise könnten alle gemeinsam daran arbeiten, dass die Bewegung des Story Arcs nicht nur mechanische Konsequenzen mit sich bringt, sondern auch einen tatsächlichen Spannungsbogen symbolisiert. Man könnte natürlich innerhalb der Fiktion nach wie vor davon ausgehen, dass der Plan nicht von vornherein offenkundig ist. Aber auf der Spieler-/Spielleiterebene wissen alle Bescheid.
Was haltet ihr davon?
Übrigens möchte ich nicht verhehlen, dass Leonie (http://tanelorn.net/index.php/topic,44368.msg845522.html#msg845522) mich zuerst auf diese Idee gebracht hat. Und kürzlich hat Kamillo (http://tanelorn.net/index.php/topic,42940.msg884402.html#msg884402) etwas Ähnliches vorgeschlagen.
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Also ich finde die Idee natürlich großartig. ;)
Das hat halt den Vorteil, dass sich nicht nur eine Person mit dem Plotgebaue herumschlagen muss - auch die Charaktere lassen sich besser auf den Plot zuschneiden bzw. vom Plot inspirieren (z.B. weil jemand durch das Geplane eine Idee für einen Asset hat, der prima passen würde). Das macht das Ganze wahrscheinlich deutlich flüssiger und kohärenter.
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My Life against Master?
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My Life against Master?
Ich checks nicht. Wenn du mir erklärst, was du meinst, nenn ich dich nie wieder Dirk.
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Naja, sich den Schurken und seinen finstren Plan gemeinsam auszudenken, erinnerte mich jetzt an My Life with Master (was ich ja nur aus deinem Diary kenne).
Doch statt seine Minions zu spielen, spielen wir seine (kleinen) Widersacher. Inklusive moralischer Dilemmata.
Wenn das ganze noch ein bisschen weiter getrieben wird, können sich doch die besetzten Themen noch angleichen. Selbstzweifel und Selbstekel, sind doch durchaus möglich auch bei WGP unterzubringen.
Ich hoffe das reicht für meinen echten Vornamen.
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Naja, sich den Schurken und seinen finstren Plan gemeinsam auszudenken, erinnerte mich jetzt an My Life with Master (was ich ja nur aus deinem Diary kenne).
Doch statt seine Minions zu spielen, spielen wir seine (kleinen) Widersacher. Inklusive moralischer Dilemmata.
Wenn das ganze noch ein bisschen weiter getrieben wird, können sich doch die besetzten Themen noch angleichen. Selbstzweifel und Selbstekel, sind doch durchaus möglich auch bei WGP unterzubringen.
Ah, verstehe. Aber abgesehen von der Überlegung, den Superschurken und seinen Plan gemeinsam zu erschaffen, haben die Spiele mMn nicht viel miteinander gemein. Man bekommt zwar bei WGP auch ordentlich etwas ab. Aber das Spiel betont mit seinem Konfliktmechanismus viel stärker die Actionkomponente. Die menschliche Dramatik ist dagegen bei MLwM in die Mechanismen integriert. Bei WGP muss man sich selbst darum kümmern - und kann das auch ein bisschen außen vor lassen. - Aber wahrscheinlich wolltest du die Analogie auch gar nicht allzu weit treiben.
Ich hoffe das reicht für meinen echten Vornamen.
Selbstredend :)
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Hat sonst keiner eine Idee? Oder habt ihr das Problem gar nicht? Vielleicht habt ihr dann einen anderen Tipp für mich.