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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Werkstatt => Thema gestartet von: Pyromancer am 8.03.2009 | 18:33

Titel: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Pyromancer am 8.03.2009 | 18:33
Aus einem fremden, feindlichen Himmel kehrst du heim in die Welt der Menschen. Aber du warst schon so lange und so weit von ihr fort, und darum weißt du nicht einmal, ob deine Heimkehr dich freut oder dich schmerzt. [...]

Es geht um Menschlichkeit, Mut, Zweifel, Opferbereitschaft, den Kampf des Einzelnen gegen totalitäre Systeme, Ungerechtigkeit und Ignoranz, es geht um Grenzen, die man nicht überschreiten kann, es geht um Technik, die unsere Probleme nicht löst, und um Charaktere, die immer ein kleines bisschem mutiger, selbstloser und stärker sind, als sie selbst es glauben.

Nur wie soll man das ganze in einem Rollenspiel umsetzen? Was soll man umsetzen?
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Sequenzer am 8.03.2009 | 18:41
Also spontan muß ich da an "Sky Captian and the world of tomorrow" denken. Mhmm wie setzt man das um... setzt dir erstmal einen Fokus sonst macht es wenig Sinn sich da groß Gedanken drüber zu machen

Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Waldviech am 8.03.2009 | 18:55
Ohne die Mark-Brandis-Reihe zu kennen (ich hab sie bislang nie gelesen....): Dinge wie der Kampf gegen totalitäre Systeme oder der Punkt mit der Technik lässt sich recht gut über den Aufbau der Hintergrundwelt und die "Corestory" umsetzen. Die über sich hinauswachsenden Charaktere werden da schon schwerer - denn hier "hakt" es an der individuellen Spielweise.
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Merlin Emrys am 8.03.2009 | 20:23
Was soll man umsetzen?
Das, was man haben will, oder das, "worum es geht".... Alles andere würde nicht viel Sinn ergeben, oder?
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Pyromancer am 8.03.2009 | 20:31
Das, was man haben will, oder das, "worum es geht".... Alles andere würde nicht viel Sinn ergeben, oder?

Husch, husch, dahin zurück, wo du herkommst!  ::)
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Pyromancer am 9.03.2009 | 12:10
Noch ein Gedanke zum System: In Situationen, in denen man in normalen Rollenspielen die Würfel auspackt, geht es bei M.B. selten darum ob die Aktion klappt, sondern meistens darum, ob sie schnell genug klappt.

340 Sekunden, bis der Verteidigungsring sich schließt: Schaffen es Harris und die Ranger vorher, Präsident Hirschmann aus dem Konzentrationslager zu befreien und zum Schiff zu bringen?

Schwere Kreuzer im Anflug, und Ibaka hat sich mit dem Raumanzug an der Außenhülle verheddert: Schafft er es, rechtzeitig vor dem Alarmstart an Bord zu kommen?

M.B. wird von einem Militärgericht der VOR zum Tode verurteilt und soll hingerichtet werden. Erreicht seine Botschaft rechtzeitig Tschou Fang-Wu, so dass die Exekution vertagt wird?

Man bräuchte für diesen Aspekt also ein System, dass Zeitmanagement erlaubt und am besten die verstrichene Zeit an den Probenerfolg koppelt. Oder ein System mit Steaks.

M.B. mit PtA? Was wären denn die Issues, Edges und Connections der Buchcharaktere?
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: 8t88 am 9.03.2009 | 12:42
Zitat
M.B. mit PtA? Was wären denn die Issues, Edges und Connections der Buchcharaktere?

Ich würd Dir helfen, aber ich kenne diese Bücher nicht :-\
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Pyromancer am 9.03.2009 | 13:17
Ich würd Dir helfen, aber ich kenne diese Bücher nicht :-\

Es gibt inzwischen eine Neuauflage der ersten 6 oder 7 Bände, und Weitere sollen im Vierteljahresrhythmus dazukommen. Für diesen Thread hier sind die ersten vier Bände (Bordbuch Delta VII, Verrat auf der Venus, Unternehmen Delphin und Aufstand der Roboter) am relevantesten, und die gibt es auch im handlichen Doppelpack für wenig Geld. Ich rate dir: Kaufen, auch wenn du keine 12 mehr bist!
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Pesttanz am 9.03.2009 | 13:20
Für ein Rollenspiel würde mir direkt mal das Wort Rebellen in den Sinn kommen. Die Sc´s sind die Rebellen und bekämpfen ein Totalitäres, aber auch sehr mächtiges System. So kannst du jede Eigenschaft, die von dir aufgezählt wurde umsetzen.
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Pyromancer am 9.03.2009 | 13:30
Für ein Rollenspiel würde mir direkt mal das Wort Rebellen in den Sinn kommen. Die Sc´s sind die Rebellen und bekämpfen ein Totalitäres, aber auch sehr mächtiges System. So kannst du jede Eigenschaft, die von dir aufgezählt wurde umsetzen.

Ja, genau das! Das Setting sieht in etwa so aus: Die Charaktere sind Angestellte einer zivilen Raumfahrt-Agentur und kehren nach zweimonatigem Testflug aus den einsamen Weiten des Alls in die Welt der Menschen zurück. Sie kriegen gerade noch mit, wie sich in der westlichen Welt ein ehemals verbannter General an die Macht putscht und ein totalitäres Regime errichtet. Und dann stehen sie da, mit ihrem ultraschnellen Raumschiff-Prototypen, nach dem sich der General alle Finger leckt, und können sehen, wo sie bleiben. ;)
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: oliof am 9.03.2009 | 14:11
Hübsch. Klingt nach einem netten Setting. Ich kann Dich genauso fragen wie vor Kurzem den Menschen im Dreibeinige-Herrscher-Setting:

– Soll es um den Widerstand gegen eine offensichtlich überlegene Herrscherfraktion gehen? Dann kannst Du nochmal Burning Empires anschauen; vielleicht kann man ein Spiel wie während/nach der Invasion Phase durchziehen. Hier gibts auch jede Menge Crunch, der SF-Fans das Herz höher schlagen lassen könnte.
– Soll es darum gehen, wie die Charaktere in und an der neuen Situation wachsen? Dann bietet Solar System ein paar passende Werkzeuge.
– Soll es so sein wie in einer Fernsehserie? Dann PtA[1]. Die Issues bestimmen ja die Spieler. Die zeitkritischen Momente lassen sich wunderbar über PtA-esque Stakes abbilden.

Natürlich gehen auch andere generische/SF Systeme wie GURPS,Ephoran,Savage Worlds, um mal drei zu nennen, die mir spontan einfallen. Die funktionieren aber als Motor, nicht als Gerüst, wenn ich das mal salopp formulieren darf.

In allen drei Fällen ist es möglich, Spielercharaktere auf verschiedenen Seiten des Konflikts zu haben. Wie Ein letztens im Setting Thread schrieb: Ich würde drauf achten, dass es mehr als nur die zwei offensichtlichen Seiten (MB und seine Crew vs. Die Neue Weltordnung) gibt.


[1] Nicht dass jemand glaubt, das wäre eine einfache Standardantwort. Es gibt viele Fälle, in denen PtA sich nicht eignet, zum Beispiel, wenn es gar nicht um sehr präsente Protagonisten mit ihren Issues gehen soll, sondern um die Gruppe (dann wäre Mystix vielleicht gut).
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Pyromancer am 9.03.2009 | 14:45
Hübsch. Klingt nach einem netten Setting. Ich kann Dich genauso fragen wie vor Kurzem den Menschen im Dreibeinige-Herrscher-Setting:

– Soll es um den Widerstand gegen eine offensichtlich überlegene Herrscherfraktion gehen? Dann kannst Du nochmal Burning Empires anschauen; vielleicht kann man ein Spiel wie während/nach der Invasion Phase durchziehen. Hier gibts auch jede Menge Crunch, der SF-Fans das Herz höher schlagen lassen könnte.
– Soll es darum gehen, wie die Charaktere in und an der neuen Situation wachsen? Dann bietet Solar System ein paar passende Werkzeuge.
– Soll es so sein wie in einer Fernsehserie? Dann PtA[1]. Die Issues bestimmen ja die Spieler. Die zeitkritischen Momente lassen sich wunderbar über PtA-esque Stakes abbilden.
Das herauszufinden ist Teil dieses Threads. ;) Ein Teil von mir schreit: "Raumschiffkämpfe! Action!", ein Teil schreit "Widerstandskampf! Partisanen!" und ein dritter Teil schreit "Drama! Charakterentwicklung! Pathos!"

Zitat
In allen drei Fällen ist es möglich, Spielercharaktere auf verschiedenen Seiten des Konflikts zu haben. Wie Ein letztens im Setting Thread schrieb: Ich würde drauf achten, dass es mehr als nur die zwei offensichtlichen Seiten (MB und seine Crew vs. Die Neue Weltordnung) gibt.

Da bietes das Originalsetting ja schon eine ganze Menge: Die VOR als östlicher Machtblock, Weltraumpiraten, Teile des Militärs, die ideologisch nicht mit dem General übereinstimmen, aber mitspielen, abtrümmige Flottenteile, verschiedene Widerstandsgruppen, Überläufer, ...
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Dirk Remmecke am 9.03.2009 | 14:50
Ich würde drauf achten, dass es mehr als nur die zwei offensichtlichen Seiten (MB und seine Crew vs. Die Neue Weltordnung) gibt.

Na, die Chinesen gab es auch noch...

Ich habe in meiner besten Zeit eineinhalb Mark Brandis-Bände am Tag verschlungen. Ein Perry Rhodan im Jugendbuchformat.

(Nutzloser Faktoid: Die Reihe hieß gar nicht Mark Brandis, sondern Weltraumpartisanen (http://de.wikipedia.org/wiki/Weltraumpartisanen).)
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Pesttanz am 9.03.2009 | 14:54
Das herauszufinden ist Teil dieses Threads. ;) Ein Teil von mir schreit: "Raumschiffkämpfe! Action!", ein Teil schreit "Widerstandskampf! Partisanen!" und ein dritter Teil schreit "Drama! Charakterentwicklung! Pathos!"

Welche Stimme ist denn am lautesten?  ;D Also ich finde grad die Charentwicklung in einem solchen Setting am spannendsten. Eine Serie wie Space z.B. würde ich da als Vorbild sehen, obwohl die ansonsten eher mittelmäßig war. Andererseits, kann man das doch auch gut verbinden. Kommt auf die Abenteuer an.
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: oliof am 9.03.2009 | 15:15
Das herauszufinden ist Teil dieses Threads. ;) Ein Teil von mir schreit: "Raumschiffkämpfe! Action!", ein Teil schreit "Widerstandskampf! Partisanen!" und ein dritter Teil schreit "Drama! Charakterentwicklung! Pathos!"

Wie sehr kommt es den Raumschiffkämpfen! Action!-Stimmen denn auf taktisches Spiel auf Karten an?

Ich habe überhaupt einen wichtigen Vorschlag vergessen: Star Wars D6 ohne Jedi. Oder Cyberpunk 2020 mit dem Low Orbit Supplement.

Ach, Möglichkeiten gibts da viele.


Und noch ein bißchen Eigenwerbung:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Pyromancer am 18.03.2009 | 23:29
Wie sehr kommt es den Raumschiffkämpfen! Action!-Stimmen denn auf taktisches Spiel auf Karten an?

Die Vorlage arbeitet ja mit sehr wenigen taktischen Versatzstücken. "Aus der Sonne kommen" ist ein großer taktischer Vorteil, mit drei oder mehr Schiffen kann man ein gegnerisches Schiff "in die Zange nehmen", und wenn das klappt, dann ist die Vernichtung garantiert. Dementsprechend dreht sich in den Raumkämpfen auch viel um Timing: Schafft man es, rechtzeitig durchzubrechen, bevor "der Sack zu" ist?
An sonsten führen die Kampfcomputer das Gefecht vollautomatisch (einer der wenigen realistischen Punkte in den Büchern), während der Pilot fliegt. Dem Kommandanten bleibt, die leichten und schweren Waffensysteme zu entsichern und im Erdkampf die Raketensätze auszulösen. An sonsten bestimmt er noch, wer angegriffen wird und ob weitergekämpft oder geflohen wird. Eine Karte braucht man dafür sicher nicht.
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: reinecke am 21.03.2009 | 15:45
Man bräuchte für diesen Aspekt also ein System, dass Zeitmanagement erlaubt und am besten die verstrichene Zeit an den Probenerfolg koppelt.
Arbeitet das neue Traveller nicht so?
Titel: Re: [Mark Brandis] Wie?
Beitrag von: Pyromancer am 21.03.2009 | 17:46
Arbeitet das neue Traveller nicht so?

Das neue Traveller hat zwar Regeln, wie lange Aktionen dauern, die sind aber standardmäßig nicht an den Probenerfolg gekoppelt. Das könnte man aber per Hausregel mit mäßigem Aufwand nachrüsten, denke ich.