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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Werkstatt => Thema gestartet von: Ein am 17.07.2009 | 07:24
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Gestern wurden Traveller-Charaktere gebastelt, in zwei Wochen geht es ab in die Tiefen des Alls. Neue Welten sind zu entdecken.
Ich denke gerade darüber nach ein komplettes Sonnensystem als Sandbox auszuarbeiten. Mit Karten für alle Planeten und Kleinkörper. Einigen interessanten Orten (das Weltraumwrack, die Ruinen der Ältesten etc.). Vielleicht sogar mit platzierten Rohstoffvorkommen. Eventuell mit einer primitiven Alienrasse, zu der die Spieler Erstkontakt herstellen können.
Wie würdet ihr es angehen?
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Naja,
ich würde bei der Sonne anfangen. Welche Farbe hat sie (Spektralklasse, Größe, etc.). Dann würde ich festlegen, wie viele Gasriesen es gibt. Und erst jetzt die Zahl der natürlich bewohnbaren Planeten. Im Anschluss würde ich die dann ausarbeiten (Anzahl/Art der Monde, Anteil Land-/Wasserfläche, Gebirgigkeit) und abschließend mit "primitiven Lebensformen" anreichern.
Zum Schluss kämen dann Gimmicks wie das angesprochene Wrack, Asteroidenring(e), besondere Phänomene und so weiter.
Möglicherweise kannst du dir auch überlegen, ob du dem System einen besonderen "Geschmack" geben willst. Eine rote Sonne und dunkle Planetenoberflächen mit viel Schatten, wenig wärme und eher auf Wärmesicht entwickelte Lebensformen "fühlen" sich halt anders an als ein System mit einem blau-violetten Doppelsternsystem mit sehr hoher Strahlung, entsprechenden Himmelsphänomenen und angepassten Lebensformen.
Gruß, p^^
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Bei Megatraveller gab's prima Erschaffungstabellen für so etwas. Gibt's die nicht mehr?
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Oder einfach nach alternativen Sonnensystemen schauen und die etwas abändern. Ich denke dann zum Beispiel an irgendwelche Computerspiele oder andere SciFi-Welten! Anfangen würde ich da dann prinzipiell auch erst ein mal mit den Planeten selbst, wieviele Monde und etc haben sie. Bei Star Wars gibts doch immer so ne Kurzzusammenfassung von Planeten (Gravitation, wieviele Monde etc.) das hat mir beim leiten immer geholfen.
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Ich kenn traveller jetzt nicht, von dem her wär's möglich dass mein Ansatz dafür voll für'n Arsch ist.
Ich würde mir noch mal mein Wissen auffrischen über:
Sonnen welcher Klasse haben eine Lebenszone?
Wo ist die Lebenszone ungefähr? (alpha centauri steht bei BR-alpha online, bei einigen von denen wurde da gutes Zeug zu erzählt. (http://www.br-online.de/br-alpha/alpha-centauri/index.xml))
Platziere einen Gasriesen zwischen Asteoridengürtel und Bewohnbaren Planeten. (Die Riesen saugen Asteoriden auf die sich aus dem Gürtel gelöst haben - sorgen dafür dass bewohnbare Welten nicht totbombardiert werden.)
Wenn in der Gruppe Spieler sind mit Ahnung von Lebenswissenschaften könnte man als Gag einbauen: Dort benutzen Lebewesen D-Aminosäuren und L-Zucker.
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@haukrinn
Die gibt es bei MGT nicht, aber es gibt ja Heaven & Earth. Dessen Output werde ich sicherlich auch als Grundlage nutzen.
@SJT
Jeder Stern hat eine Ökosphäre. Dabei handelt sich einfach um den Bereich, in dem flüssiges Wasser existieren kann.
Ich meinte es aber im Grunde konkreter. Worauf würdet ihr den Fokus bei dem ganzen legen. (Mir geht es primär um das Inspirieren-lassen.
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Wenn Du nicht die Traveller-Zufallstabellen nutzen willst, tja, dann ist es doch eine reine Stilfrage, was Du Deinen Spielern zeigen willst?
Überleg zuerst, welche anderen intelligenten Lebensformen sich da aufhalten/aufgehalten haben. Die haben dann evtl. einiges an Kram hinterlassen, das System beeinflusst bzw. lurken da noch so rum.
Nimm beispielsweise psionisch begabten Schleim (Bakterienkolonien wie in Schätzings "Der Schwarm"), der seinen Planeten nicht verlassen kann. Hat der schon andere Abenteurer ins Verderben gestürzt, gibts da Überreste?
Oder eine äußerst stabile Lebensform, die sich in den Stürmen eines Gasriesen entwickelt hat (wie in Banks' Algebraist), besitzen die irgendwelche unglaubliche Technologie, was sie aber nicht verraten?
Kreist ein verlassenes Schiffswrack um irgendeinen Planeten, wer hat es da geparkt? Was ist noch drin?
Ich würde erst das Wer klären, dann das Wo, Wie, Wann und Warum. Als Inspiration dienen mir etliche Bücher und Filme sowie die Ziele, die die Spieler verfolgen.
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Die Idee mit den Lebewesen in dem Gasriesen gefällt mir. Da gibt es ja immer wieder Beispiele, allerdings stelle ich mir die Kontaktaufnahme sehr schwer vor.
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@ Ein
Wenn der Stern zu klein ist, dann ist die Lebenszone zu nahe am Stern.
Dann passiert das mit der Welt, was mit unserem Mond passiert ist.
Dadurch dass der Körper Gezeiten erzeugt hört seine Rotation um die eigene Achse auf*, das führt dann dazu dass bei einem Planeten, die eine Seite permanent Beheizt würde und dort alles verkocht, die andere nie erwärmt und dort alles erfriert.
Außerdem würde auf der Beheizten Seite die Atmosphäre zum Teil in den Weltraum "verdampft", die Atmosphärenteile die der Planet halten könnte würden aber wegen den starken Temperaturunterschieden in gigantischen Stürmen über die Oberfläche fegen und dort alles Leben wegreißen, hin in die Kochzone.
Zu große Sonnen haben einen zu großen Anteil an harter Strahlung, die durch ihre Ionisierungswirkung DNS zerstört, damit sieht's dort mit Leben eher düster aus.
Deswegen wird angenommen, das Leben nur Planeten um Sterne der Spektralklasse G Leben beherbergen können.
(Also vlt hast du dort per Definition eine Lebenszone weil Wasser in allen 3 Aggregatzuständen existieren kann, aber die Lebenszone ist halt tödlich.)
PS: * tidal-lock-radius nennt sich das.
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Die Ökosphäre der Sonne liegt grob zwischen 0.95 und 1.37 AU.
Der Merkur ist zwischen 0.3 und 0.46 AU von der Sonne entfernt. Und selbst er ist nicht tidal locked. Sondern routiert im Verhältnis 3:2.
Was mitunter an der Distanz liegt, da der gravitationelle Tidenhub natürlich über Distanz abnimmt.
Der Mond ist von der Erde etwa 30 Erddurchmesser entfernt.
Der Merkur ist von der Sonne etwa 40 Sonnendurchmesser entfernt.
Zumal tidal locked nur bedeutet, dass die Rotation um die eigene Achse genauso lange dauert, wie die Umkreisung des größeren Körpers. Nicht etwa dass er stoppt zu routieren.
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Der Merkur ist, ....
Ja aber hierbei handelt es sich auch nicht um einen Planeten, der sich in der Lebenszone eines Klasse M Sterns befindet.
Ich find's zumindest fragwürdig Verhältnisse in einem Bezugssystem zu nutzen um die in einen Anderen zu Widerlegen.
Zu meinen Aussagen:
So hat's zumindest Herr Lesch in Alpha Centauri erzählt.
Und wenn der Herr Professor sagt, dass auf zu kleinen Sonnen Synchronisation eintreten würde, und auf zu großen die Strahlung zu brutal ist: dann glaube ich ihm das einfach mal.
Tut mir zwar leid, aber ich finde seine Aussagen halt irgendwie glaubwürdiger als deine Argumente.
Zumal tidal locked nur bedeutet, dass die Rotation um die eigene Achse genauso lange dauert, wie die Umkreisung des größeren Körpers. Nicht etwa dass er stoppt zu routieren.
Du weist was gemeint war.
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Wie würdet ihr es angehen?
vielleicht hilft das auch als inspiration weiter:
- http://www.entaria.de --> download/sonstiges "stardust": programm zum generieren rudimentärer sternsysteme
- http://www.chalybes.de/downloads.html --> anwendungen --> systemgenerator: Erstellt Sternensysteme nach dem "GURPS Traveller: First In"-System
- http://www.starlords-rollenspiel.de/download.html --> ganz unten: alpha-version von starlords (pdf) --> ab seite 237 kann man sternsysteme selber erwürfeln
das (alte) dt. traveller hatte im grw ein einfaches verfahren zum erwürfeln von sternsystemen, das dann in "söldner, scouts und handelsprinzen" stark erweitert wurde.
für mich sehr inspirierend: gurps space (dt.) (das engl. gurps 4E space dürfte dem in nichts nachstehen).
ich würde vom großen zum kleinen gehen für so ein sandbox-projekt:
stern, planeten/asteroidengürtel, monde, kontinente, (ur)einwohner, städte, etc.
manches detailierter ausarbeiten, anderes wird sich vlt. im laufe des spiels ergeben.
schiffswracks/ruinen, artefakte u. dergleichen würde ich gezielt verstreuen. gibt ja auch tabellen für sowas, aber gewisse bedeutendere dinge sind ja gute aufhänger für die spieler.
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Hallo zusammen,
da man bei Traveller ja problemlos von einem Sonnensystem ins nächste springen kann würde ich ein einzelnes Sonnensystem erst dann ausarbeiten wenn meine Spieler sich im System auch häuslich niederlassen wollen.
Ansonsten würde ich gerade bei Traveller vorher mit den Spielern abklären was sie gerne haben möchten. Denn Traveller bietet eine große Spannweite an möglichen Herangehensweisen.
Gruß Jochen