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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Trollork McMunchkin am 2.08.2009 | 07:21

Titel: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 2.08.2009 | 07:21
Hallo,

Gerade hab ich dank diesem Fadenhttp://tanelorn.net/index.php?topic=49070.msg949294 (http://tanelorn.net/index.php?topic=49070.msg949294;topicseen#new) "Tomb of the Bullking" quer gelesen.
-Sehr interessant, mir fiel aber spontan auf, dass ich ,würde ich dieses AB als SL leiten, die ersten ca. 50 von 200 Seiten (und gefühlte 2 1/2 Stunden Langeweile) mit "Ihr habt geschworen dem König zu helfen, das Horn des Minotaurus zu bekommen, euch durchs Unterholz geprügelt und steht nun vor dem Dungeon. Was tut ihr?" -zu überspringen.

-Einerseits ist der Vorwurf des Railroadings hier natürlich nicht ganz unberechtigt, andererseits hat hier (gerade bei "old-schooligem" Spiel)
nur der SL die Möglichkeit, den Spielern mittels Schnellvorlauftaste
stundenlanges "been there, done that" a.k.a. Hartwurst zu ersparen.

Ähnliches Beispiel bei Shadowrun, falls(!) man ein klassisches Auftragsrunabenteuer spielen möchte:
SL: "Ihr habt euch für blabla nuyen bereit erklärt, innerhalb von blabla Tagen blabla für blabla zu machen. -Wie sehen Eure ersten Schritte aus?"
-Klar ist das auch railroading, aber es spart ungefähr eine halbe Spielsitzung Redundanz mit bloß einem Satz.

-Wie steht ihr dazu? Würdet ihr sagen "Gott sei Dank, kommen wir schnell zur Sache." oder würdet ihr aufstehen und gehen, weil ihr hier einen Railroad-SL übelster Sorte vor Euch habt?
-Wo seht ihr die Vor- und Nachteile dieser Vorgehensweise?
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Khouni am 2.08.2009 | 07:59
Ich mache das regelmäßig so, vor allem bei OneShots, Con-Abenteuern und bei Kampagnen, die eher aus lose aneinandergereihten Episoden als aus einem steten Ereignisfluss bestehen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Visionär am 2.08.2009 | 08:02
Ich bereite gerade "White Plume Mountain" vor und bin sehr dankbar für den direkten Abenteuereinstieg, der geliefert wird. Anstatt stundenlang in Stadt und Taverne rumzueiern, dann noch eine Wildnisreise durchzustehen, die bei den meisten aufgrund schlechter Techniken, ein linearerr schlecht erzählter nur durch die Spannung von Random Encountern aufgelockerter Abschnitt ist, beginnt man hier direkt vor dem Dungeon. Es wird im Einleitungstext kurz erklärt, warum man hier ist und wie man herkam. Und Action!

Vorteile: Und Action!
Nachteile: Unterstützt nicht jeden Spielstil. Manche Gruppen brauchen das Gefühl von Freiheit, denn eventuell passiert ja noch etwas in Taverne, Stadt und Wildnis.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 2.08.2009 | 08:22

Nachteile: Unterstützt nicht jeden Spielstil. Manche Gruppen brauchen das Gefühl von Freiheit, denn eventuell passiert ja noch etwas in Taverne, Stadt und Wildnis.

Da passiert nichts, aber garnichts, was wir nicht alle schon tausendmal gespielt hätten... (einem Neuling, der einen Jäger/Trapper etc. spielt den Dschungel weg zu kürzen wäre allerdings echt etwas fies)

-Für Horror ist es aber m.E. wirklich sehr schlecht geeignet; da muß vorher erstmal Normalität her, damit hinterher auffällt, was jetzt eigentlich gruselig und seltsam ist.
Deshalb konnte ich leider, leider, leider in meinem Eingangspost kein Beispiel mit Cthulhu bilden, obwohl gerade das so ein Paradebeispiel für "wann geht's denn endlich los" ist.
-Für Horror muss ein höherwertiges Vorgehen her...
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: oliof am 2.08.2009 | 08:28
Trollork: Das nennen einige Leute aggressive scene framing und ich halte es nicht für Railroading, sondern für eine mögliche Technik mit dem Abenteuer umzugehen. Gerade bei OneShots oder Con-Events (wie von Khouni beschrieben) bietet sich das an.

Die ganze Herleitung bei ToBK sehe ich aber auch nur als Angebot, es so zu machen. Es kann ja auch beliebige andere Einstiegsmöglichkeiten geben, die von der Charaktergruppe abstammenhängen. Allerdings ist das 'Vorgeplänkel' bei ToBK nicht völlig nutzlos, weil man ja auch die verschiedenen Gruppierungen auf der Insel kennenlernt, die verschiedene Ziele verfolgen und die Gelegenheit nutzen, dass da Fremde sind (die Gruppe), die man mal in dieses Grabmal schicken kann. Und wer sich da geschickt anstellt, kann gleich am Anfang Informationen abgreifen, die am Ende helfen, die ganze Sache sauber zu überstehen.

Mit dem vorgespiegelten Gefühl von Freiheit hat es übrigens nur zu tun, wenn die Spieler nicht die Freiheit zu haben zu sagen "Die Typen von dieser Insel interessieren uns nicht, lasst uns die Segel setzen und woanders hinfahren". Die Spieler einzufangenzu begeistern und ins Abenteuer einzubinden ist halt die erste SL-Aufgabe, die ich persönlich auch für die schwerste halte.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Merlin Emrys am 2.08.2009 | 09:40
-Wie steht ihr dazu? Würdet ihr sagen "Gott sei Dank, kommen wir schnell zur Sache."
Was ist denn "die Sache", zu der man bei diesem Vorgehen gekommen ist? So etwas wie das "eigentliche" Spiel? Das wurde mE gerade weggekürzt, denn das spielt sie ganz wesentlich zwischen den Charakteren ab. Indem der Spielleiter sie unterwegs begeleitet, können sie sich vorbereiten, schon mal etwas über die verschiedenen Parteien herausfinden, mit denen sie es diesmal zu tun haben (und was im Fall, daß es ihre erste Begegnung ist, noch nie dagewesen ist, im Fall einer Wiederholung auch der Erinnerung der Spieler helfen mag), können sich abstimmen, wer wem aus welchen Motiven heraus helfen würde, statt daß der mit dem größtan Maul sagt: "Ok, wir helfen dem da, kommt jetzt alle" und die anderen einfach mitmachen müssen, weil der SL es eilig hat?
Sind wir beim Spiel ode auf der Flucht? Ok, das muß sich nicht ausschließen... aber ich spiele lieber nicht mit Zeitvorgaben. Wir werden uns ja später wieder treffen (von seltenen Fällen abgesehen), also dürfen die Charaktere auch Vorbereitungszeit haben, damit sie anschließend sinnvoll handeln können.

oder würdet ihr aufstehen und gehen, weil ihr hier einen Railroad-SL übelster Sorte vor Euch habt?
Nein, aber ich würde vermutlich das Spiel nicht genießen, weil mir die Einstimmung und die Vorbereitung fehlt. Nun bin ich da - hätte ich ein bisschen Zeit gehabt, mich vorzubereiten, hätte ich doch dies und jenes getan und besorgt, hätte mich, wenn möglich, über das und das noch genauer informiert, hierzu auch noch ein paar Leute gefragt, wenn möglich... Nun bin ich da und kann nichts mehr ändern, auch wenn es iditiosch zugeht und im Grunde jeder nur stumpf tut, was ihm als nächstes grad einfällt, damit es bloß weitergeht, weil der SL es ja eilig hat. Daß mein Charakter so niemals handeln würde (und vermutlich als erster irreversibel hinüber ist, weil zu wenig Rüstung und zu viel Nachdenklichkeit), interessiert außer mir dann wohl auch keinen - das würde ja viel zu viel Zeit kosten. 

-Wo seht ihr die Vor- und Nachteile dieser Vorgehensweise?
Es passt zu manchen Stilen besser als zu anderen. Wenn die Spieler ihre Charaktere lieber ohne großes Nachdenken und Einfühlung in die Charaktersituation spielen wollen, paßt er. Sonst eher nicht.

Trollork: Das nennen einige Leute aggressive scene framing und ich halte es nicht für Railroading, sondern für eine mögliche Technik mit dem Abenteuer umzugehen. 
Wie Du sagst, es ist eine Technik. "Railroading" ist ein Beziehungsbegriff und insofern ein Begriff einer ganz anderen Ebene. Man kann die Technik insofern benennen, wie immer man will - man kann sie unter diesem oder jedem andern Namen zum Railroading einsetzen, und sie ist andererseits kein Railroading, wenn die Spieler es ihrerseits so wollen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Maarzan am 2.08.2009 | 09:45
So ein Einstieg ist in seiner Railroadigkeit stark von der vorher bestehenden Transparenz und Information abhängig.

Wenn mir gesagt würde macht einen Charakter für ein Spiel am Hofe von König X und plötzlich steht mein feingeistiger Barde/Diplomat vor einem Killerdungeon würde ich auch meckern.

Der richtige Einstieg sollte diese Startinfo/situation daher bei der Charakterwahl/erstellung beeinhalten. Dann kann auch keiner meckern, bzw. wer partou nicht in Dungeons will rechtzeitig aussteigen.

Ebenso will ich dann nicht hören, du kannst dies und das nicht, weil du dies und das nicht besorgt/vorher nachgefragt hast.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Xemides am 2.08.2009 | 10:14
Moin,

also für ein Oneshot auf nem Con oder so wäre das sicher okay, aber bei einem kontinuierlichem Spiel wäre mir das zu dünn, da gehören in einem gewissen Maß die Zwischenszenen wie Auftragsaushandlung, Umgang mit NSCs, zumindest angedeutete Reisen zum Spiel dazu. Das Gefühl, in eine fremde Welt einzutauchen und die Welt zu erleben, ist bei mir ein wesentlicher Teil des Rollenspieles. Und das geht bei diesem Scene Framing für mich verloren.



Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Crimson King am 2.08.2009 | 10:31
Was oliof gesagt hat.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Falcon am 2.08.2009 | 10:35
@Topic: ich finde sowas gut und habe i.d.R. auch kein Problem meinen Charakter für einen schnellen Einstieg zu verbiegen.

Kenne aber genug Spieler, die bei Nichtigkeiten(!) rumnölen würden, daß IHR Charakter dies, das und jenes aber niemals und nie nicht so machen oder annehmen würde und sie sich jetzt total unglaubwürdig vorkommen würden.
Ich denke mir dabei, sich mal die eingebildete Diva Manier sonstwo hinstecken, da sie eh eher albern als konsistent herüberkommt und für die Gruppe auch mal Kompromisse eingehen. Das wirkt dann zumindest noch sympathisch.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Humpty Dumpty am 2.08.2009 | 10:58
Trollork: Das nennen einige Leute aggressive scene framing und ich halte es nicht für Railroading, sondern für eine mögliche Technik mit dem Abenteuer umzugehen.

Mehr: http://tanelorn.net/index.php/topic,41669.msg779381.html#msg779381
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Friedensbringer am 2.08.2009 | 11:17
oliof bringt es schon ganz gut auf den Punkt. Auf Cons mache ich es nicht selten ähnlich, je nach Spielstil ist das auch komplett gewollt. Bei cineastischen Geschichten gibts eben harte Schnitte und kleine Sprünge um die Handlung voran zu treiben.

Railroading ist das nur, wenn man abwinkt sollten die Spieler "Nein!" rufen. Ich frage eigentlich immer kurz nach ob das o.k. für alle ist, wenn wir dies und das als gegeben ansehen, und dann beim interessanten Teil weiter machen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Ranor am 2.08.2009 | 11:29
Klar, auf Cons & Co. ist das sowieso nicht verkehrt, aber auch sonst kann man imo gerne mal so verfahren. Allerdings bin ich in dem Bereich eh geschädigt, da ich schon zu viele Rollenspielsitzungen hatte in denen ewig lange (fast) nichts relevantes passiert ist.

Nur unsere SR-Gruppe würde bei so einem Einstieg schreiend davonlaufen - für uns ist die Auftragsvergabe die halbe Miete (und wir haben auch schon genügend Aufträge abgelehnt).
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.08.2009 | 11:58
Wenn man bei Fantasy den Dungeon als das "eigentliche Spiel" betrachtet oder wenn man bei Shadowrun den Run als das "eigentliche Spiel" betrachtet, dann kann man das gerne machen.

Die Frage ist doch eher: Betrachtet man "Vorbereitung auf den Dungeon" als Hartwurst? Oder macht einem diese Vorbereitung nicht evtl. sogar mehr Spaß als der Dungeon selber?

Noch extremer finde ich es bei Runs bei Shadowrun, wo in die Vorbereitung des Runs eine ganze Menge kreative Energie fließen kann. (Man darf es nur nicht so anstellen, dass die SCs auf StandBy geschaltet werden und die Spieler erstmal zwei Stunden outtime beratschlagen, wie sie den Run durchführen wollen. - Wenn die Spieler auch während der Run-Vorbereitungsphase ingame bleiben und die SCs und nicht die Spieler agieren, kann das sehr viel Spaß machen und ist kein bisschen Hartwurst.)
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Maarzan am 2.08.2009 | 12:08
@Topic: ich finde sowas gut und habe i.d.R. auch kein Problem meinen Charakter für einen schnellen Einstieg zu verbiegen.

Kenne aber genug Spieler, die bei Nichtigkeiten(!) rumnölen würden, daß IHR Charakter dies, das und jenes aber niemals und nie nicht so machen oder annehmen würde und sie sich jetzt total unglaubwürdig vorkommen würden.
Ich denke mir dabei, sich mal die eingebildete Diva Manier sonstwo hinstecken, da sie eh eher albern als konsistent herüberkommt und für die Gruppe auch mal Kompromisse eingehen. Das wirkt dann zumindest noch sympathisch.

Was für den einen Nichtigkeiten sind, sind für den anderen Spielkiller. Aber gut, dass du das ein für alle mal festgelegt hast, wie richtig gespielt wird ... .
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Callisto am 2.08.2009 | 12:21
Was für den einen Nichtigkeiten sind, sind für den anderen Spielkiller. Aber gut, dass du das ein für alle mal festgelegt hast, wie richtig gespielt wird ... .
Also wenn ich vor dem Lospreschen in die Wildnis nicht mal gefragt werde, dann kann ich mich nur zurückhalten(mich dagegen zu wehren), wenn ich eh nichts anderes vorhatte und die Erklärung gut war. War die Erklärung schlecht und ich wollte eigentlich meinen Chara den Tag beim Schmied verbringen lassen um ihn eine Auftragsarbeit zu geben, dann sag ich das auch. Da muss akute Not sein, die gut rübergebracht wird, damit mein Charakter alles stehen und liegen lässt.
Die meisten SL fragen aber ja auch, ob es jetzt ok ist, das alles zu schneiden. Der GruppenKonsens entscheidet dann.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Merlin Emrys am 2.08.2009 | 12:30
Aber gut, dass du das ein für alle mal festgelegt hast, wie richtig gespielt wird ... .
Da kann ich mich nur anschließen.

... da sie eh eher albern als konsistent herüberkommt
Wer hat das Recht, das zu beurteilen? Du? Danke auch. Ich denke, wenn die Spieler einer Gruppe das für sich so ganz anders sehen als Du (und die "Kompromisse" kaum als solche erkennbar sind, weil alle in die gleiche Richtung am gleichen Strang ziehen), könnte es sein, daß Du über eine ganz andere "Diva-Manier" mal nachdenken solltest...
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Edwin am 2.08.2009 | 12:44
Zitat
Also wenn ich vor dem Lospreschen in die Wildnis nicht mal gefragt werde, dann kann ich mich nur zurückhalten(mich dagegen zu wehren), wenn ich eh nichts anderes vorhatte und die Erklärung gut war. War die Erklärung schlecht und ich wollte eigentlich meinen Chara den Tag beim Schmied verbringen lassen um ihn eine Auftragsarbeit zu geben, dann sag ich das auch. Da muss akute Not sein, die gut rübergebracht wird, damit mein Charakter alles stehen und liegen lässt.
Die meisten SL fragen aber ja auch, ob es jetzt ok ist, das alles zu schneiden. Der GruppenKonsens entscheidet dann.
Das kann man elegant lösen indem man "nachdem ihr euch eventuell entsprechend vorbereitet habt." einschiebt.
Also kurz (!) sagen lässt was eventuell mitgenommen wurde, anstatt intime eine halbe Stunde (outtime) das Waffenschärfen auszuspielen.

Ansonsten: bei so einer Sache möglichst viel über die Motivation und die sonstigen Handlungen der SC offen lassen.
"Dem König SCHWÖREN" wär z.B. so ne Sache, die mir bei manchen meiner SC übel aufstoßen würde.

Lieber sagen, dass der König für irgend etwas Nobles eine Belohnung in Aussicht gestellt hat, und zusätzlich erfolgreiche Recken in den Adelsstand erhoben werden.
Der Paladin hätte dann zugestimmt, weil es ein nobles Ziel war, der Dieb will Gold und der Magier wollte schon immer in höhere gesellschaftliche Kreise aufsteigen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 2.08.2009 | 12:54
"Ihr habt geschworen dem König zu helfen, das Horn des Minotaurus zu bekommen, euch durchs Unterholz geprügelt und steht nun vor dem Dungeon. Was tut ihr?"
Den Satz könnte man auch noch weglassen, und dabei auch noch das Railroading reduzieren. Sag einfach: "Ihr steht vor einem Dungeon, es ist ein McGuffin irgendwo darin versteckt, wenn Ihr den findet, gibt's extra Gold und XP."

Zitat
"Ihr habt euch für blabla nuyen bereit erklärt, innerhalb von blabla Tagen blabla für blabla zu machen. -Wie sehen Eure ersten Schritte aus?"
Da kann man auch gleich zum Einstieg ins Gebäude vorspulen. Warum jetzt die Recherchen etc. weniger "Hartwurst" sein sollen als die Verhandlungen mit dem Johnson, ist mir schleierhaft.

Zitat
Wie steht ihr dazu? Würdet ihr sagen "Gott sei Dank, kommen wir schnell zur Sache." oder würdet ihr aufstehen und gehen, weil ihr hier einen Railroad-SL übelster Sorte vor Euch habt?
Weder noch. Aber auf Dauer würde mich als Immersionisten (hehe) die Sache arg langweilen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Falcon am 2.08.2009 | 12:59
Maarzan schrieb:
Zitat
Was für den einen Nichtigkeiten sind, sind für den anderen Spielkiller. Aber gut, dass du das ein für alle mal festgelegt hast, wie richtig gespielt wird ... .
Und das ist eine scheinheilige Phrase. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn es allen anderen in der Spielrunde mehr Spass tötet, als es mir bringt, ist es nichtig.
Egozentriker haben damit natürlich Probleme.

Es gibt Wichtigeres in einer Rollenspielrunde als der eigene Charakter. Es gehen ja auch viele Spielrunden kaputt, weil sie das nicht kapieren.

Die meisten Charaktere sind doch sowieso ein amateurhaft erdachter Haufen, unglaubwürdiger Wunschvorstellungen und Lächerlichkeiten (und ich schliesse meine Charaktere nicht aus) und werden STÄNDIG inkonsequent gespielt, da ist es nicht so schwer sie ein bisschen zu verbiegen, damits weiter läuft. Aber in den ungünstigsten Momenten auf sein Rollenspielrecht zu verharren ist ausserordentlich egoistisch.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Callisto am 2.08.2009 | 13:02
Das kann man elegant lösen

Scene Framing kann halt zum Railroaden mutieren. An der richtigen Stelle finde ich Scene Framing ja super.
Statt drei Stunden Reise zu spielen heissts dann
"Ihr macht euch auf den Weg, es ist <Beschreibung von Landschaft, Wetter und Reisegruppe>, nach 1 Woche kommt ihr an, wollt ihr während der Reise was bestimmtes machen?"

Das ist SUPER!

Aber
Zitat
"Ihr habt geschworen dem König zu helfen,
das ist mir gar nicht aufgefallen und ja, in dem Fall würde ich meist sagen "WAS? Ich schwöre dem gar nix, schon gar net ohne Ausspielen, mein Charakter nimmt nen Schwur ernst, das verbitte ich mir, dass so über meinen Charakter beschlossen wird"

Im Grunde, wie gesagt, mag ich Scene Framing, auch aggressives. Aber es KANN zum Railroading mutieren wenn der SL nicht aufpasst und dann wehre ich mich. Wenn der Rest der Gruppe sich nicht wehrt und das alles geschehen lässt, bin ich nicht mehr lange in der Gruppe dabei.

edit: @Falcon: Mit Egoismus hat das wenig zu tun. Wenn der Rest der Gruppe sich nicht wehrt bei zum Railroadingmutierten Sceneframing, dann belasse ich es auch dabei, aber spiele später nicht mehr mit. Und wenn alle sagen, sie wollen noch was machen, kann das auch in einer halben Stunde abgehandelt werden. Und jeder ist glücklich.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Crimson King am 2.08.2009 | 13:05
Nicht aggressives Scene Framing, also eben das Springen zur nächsten interessanten Stelle nach Absprache mit den Spielern ist toll. Aggressives Scene Framing finde ich persönlich nicht so pralle. Aus meiner Sicht sollte der SL nicht alleine entscheiden, was die nächste plotrelevante Szene ist.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Eulenspiegel am 2.08.2009 | 13:10
Maarzan schrieb: Und das ist eine scheinheilige Phrase. Die Rechnung ist ganz einfach: Wenn es allen anderen in der Spielrunde mehr Spass tötet, als es mir bringt, ist es nichtig.
Aber woher weißt du, was die meisten Spieler wollen?

Meistens, hat man einen Spieler, der unbedingt Rollenspiel betreiben will, ein Spieler, der die Szene unbedingt überspringen will und den restlichen Spielern ist es einfach egal: Die hätten kein Problem damit die Szene auszuspielen und die hätten auch kein Problem damit, die Szene zu überspringen.

Zitat
Es gibt Wichtigeres in einer Rollenspielrunde als der eigene Charakter. Es gehen ja auch viele Spielrunden kaputt, weil sie das nicht kapieren.
Und es gibt wichtigeres in einer Rollenspielrunde, als von Plotpunkt zu Plotpunkt zu hetzen. Es gehen ja auch viele Spielrunden kaputt, weil sie das nicht kapieren.

Zitat
Aber in den ungünstigsten Momenten auf sein Rollenspielrecht zu verharren ist ausserordentlich egoistisch.
Und einfach so eine Szene zu überspringen, ist genau so egoistisch.

BTW:
Vielleicht ergibt sich ja während der Vorbereitung, dass etwas mit dem Auftraggeber nicht stimmt und man lieber nicht in den Dungeon gehen sollte. - Oder man findet heraus, dass es noch eine Alternative zum Dungeon gibt.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: oliof am 2.08.2009 | 13:28
Nicht aggressives Scene Framing, also eben das Springen zur nächsten interessanten Stelle nach Absprache mit den Spielern ist toll. Aggressives Scene Framing finde ich persönlich nicht so pralle. Aus meiner Sicht sollte der SL nicht alleine entscheiden, was die nächste plotrelevante Szene ist.

Auch wenns etwas off topic ist: Da hast Du grad mal schnell was mit in das aggressive scene framing reininterpretiert, was überhaupt nicht definiert ist, namentlich wer denn entscheidet, was übersprungen wird. Das ist eine Frage an die Erzählrechtsverteilung, die mit aggressive scene framing nur peripher zu tun hat.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Falcon am 2.08.2009 | 13:29
@callisto: man muss natürlich miteinander reden, das wäre die beste Voraussetzung. Und in so einem Fall wäre ich dafür.
Der Startpost geht aber wohl von der Frage aus "würdet ihr euch davon überfallen lassen/es ohne Euren Willen durchziehen lassen?"

Und da hängt es natürlich ganz stark von der Situation ab, mehr kann man zu dem Thema eigentlich nicht sagen.
Aber das erstmal generell blockieren, wie einige, die scheinbar Angstzustände bei dem Thema bekommen, würde ich es auf keinen Fall.


Eulenspiegel schrieb:
Zitat
Aber woher weißt du, was die meisten Spieler wollen?
Eine gut eingespielte Runde weiss sowas (mit relativer Sicherheit).

Eulenspiegel schrieb:
Zitat
Und es gibt wichtigeres in einer Rollenspielrunde, als von Plotpunkt zu Plotpunkt zu hetzen. Es gehen ja auch viele Spielrunden kaputt, weil sie das nicht kapieren.
ja natürlich, das auch. Hat ja auch nichts mit meiner Aussage zu tun, denn die war im Gegensatz dazu eine Allgemeinaussage, beinhaltet deine also  ;)
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: oliof am 2.08.2009 | 13:32
Und dann fällt mir noch ein: Trollork, denkst Du denn, dass die Beweggründe der verschiedenen Leute zu Hofe ohne die gefühlten ersten 50 Seiten genauso klar gewesen wären? Oder glaubst Du, das man das auf … sagen wir mal … 2 Doppelseiten hätte quetschen können?

Ich mag solche ausführlichen Einleitungen als Spielleiter ja, weil ich eben nicht alles aus einer Ultrakurzbeschreibung auswalzen muß sondern auch ein bißchen beim Lesen unterhalten werde.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Crimson King am 2.08.2009 | 13:56
Auch wenns etwas off topic ist: Da hast Du grad mal schnell was mit in das aggressive scene framing reininterpretiert, was überhaupt nicht definiert ist, namentlich wer denn entscheidet, was übersprungen wird. Das ist eine Frage an die Erzählrechtsverteilung, die mit aggressive scene framing nur peripher zu tun hat.

Im klassischen Rollenspiel sieht es nunmal so aus, dass der SL entscheidet, wie es weiter geht. Ich habe hier sicher zu sehr verallgemeinert, aber für das Thema war das glaube ich absolut unkritisch.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Sashael am 2.08.2009 | 14:02
BTW:
Vielleicht ergibt sich ja während der Vorbereitung, dass etwas mit dem Auftraggeber nicht stimmt und man lieber nicht in den Dungeon gehen sollte. - Oder man findet heraus, dass es noch eine Alternative zum Dungeon gibt.
Hat das nicht auch was mit Vertrauen in den SL zu tun?
Dieses Vertrauen wird ja besonders beim Charakterbau gerne gefordert und ermutigt. Thema Gib-deinem-Char-auch-Schwächen und so. Also warum werden einige so kratzig, wenn der SL einen Teil überspringt, bei dem er sich zu 95,8% sicher ist, wie er ablaufen wird. Und die restlichen 4,2% sind dann solche Dinge wie "Ich wollte dem Schmied aber noch eine Auftragsarbeit geben!". Das kann man dann ja auch mal schnell in ner "Retrospektive" durchspielen.
Dass mit dem Auftraggeber etwas nicht stimmt nehme ich nicht an, wenn mich der SL direkt vorm Dungeon absetzt. Wenn es dann doch der Fall sein sollte, sieht mich dieser SL dann auch nicht wieder, aber das ist hier ja gar nicht das Thema.

Gehen wir doch mal von der Situation aus, dass die Gruppe schon ne Weile zusammen spielt und der SL kein Idiot ist. Dann kennt er seine Pappenheimer und weiß, wie er sie kriegen kann, was sie wie tun und wie sie ihre Chars in bestimmten Situationen handeln lassen. Ich könnte für viele Leute mit denen ich spiele und wo die Runde mit diesen bestimmten SCs schon ne Weile läuft VOR dem Abend für eine gegebene Situation eine Vorhersage schreiben, wie sie sich verhalten werden und ich würde sehr selten daneben liegen. Warum muss ich dann eine von vier Stunden Spielzeit damit vergeuden, etwas durchzuspielen, das dann auch wirklich exakt genau so abläuft, wie ich mir das gedacht habe? Dann doch lieber gleich in medias res gehen und den vorhersehbaren Part überspringen. Die Begründungen für die SC-Entscheidungen sollten natürlich mit dem Einstieg mitgeliefert werden. "Du hast zugestimmt, dem König das Horn des Minotauren  aus dem Dungeon zu holen, weil er dir als Belohnung Zugang zu seiner Bibliothek gestattet, in der sich den Legenden nach das Buch der Mutter befindet, in dem der mächtige Heilzauber niedergeschrieben ist, mit dem du das Leben deiner Schwester retten kannst."
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Maarzan am 2.08.2009 | 14:16
Also warum werden einige so kratzig, wenn der SL einen Teil überspringt, bei dem er sich zu 95,8% sicher ist, wie er ablaufen wird.

Es sind auch 99% der Leute sicher gut autofahren zu können oder begnadete Liebhaber zu sein ... .

Wenn das Ganze auf Grund der Vertrautheit mit der Gruppe bzw. den betreffenden Chars personifiziert ist, wird das auch nicht so platt rüberkommen wie in eben dem Eingangspost beschrieben. Außerdem ist es dann auch kein all zu großer Schritt, das kurz vorher einmal abzusprechen - und wenn ein Char mal wirklich nicht passt z.B. mit einem Ersatzchar zu starten.
Und wenn man seine Leute kennt, kennt man z.B. auch den "Vorbereiter" und hat dessen Kram ggf. schon vorher per email abgeklärt.
Oder noch geschickter: Ernennt den "Planer" zum Trüppchenchef/Rekrutierungsoffizier und überlaß ihm die Aufgabe die Gruppe vor dem eigentlichen Spielstart zu sammeln und zu motivieren. (dann gehören aber auch die notwendigen Kompetenzen und Ressourcen dazu)

Meiner Erfahrung nach wird aber primär deswegen nicht abgesprochen, weil der Spielleiter weis oder vermutet, dass er eben Probleme mit zumindest einigen der Gruppe bekäme und dann hofft, dass die Hemmnis mitten im Spiel zu protestieren und ggf. die Gruppe zu sprengen höher liegt.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Beral am 2.08.2009 | 14:20
Mal wieder eine Diskussion, die eine Geschmacksrichtung unter vielen zu der richtigen erklärt und alles andere für redundant.

Schält man den subjektiven Geschmackskram ab, bleibt die Frage übrig: Darf man Dinge überspringen, auf die man keinen Bock hat?

Schwere Frage, über die lohnt es sich echt zu diskutieren.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Sashael am 2.08.2009 | 14:24
Schält man den subjektiven Geschmackskram ab, bleibt die Frage übrig: Darf man Dinge überspringen, auf die man keinen Bock hat?
Kommt wohl drauf an, WER da keinen Bock drauf hat. Und das hat ja dann wieder was mit den individuellen Gruppen zu tun und ihrer Kommunikation untereinander.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Merlin Emrys am 2.08.2009 | 14:34
Und das hat ja dann wieder was mit den individuellen Gruppen zu tun und ihrer Kommunikation untereinander.
Ja... außer natürlich, man weiß eh ein für alle Mal, daß es gar nicht anders geht als daß
es allen anderen in der Spielrunde mehr Spass tötet, als es mir bringt
Damit kann man dann gleich weitermachen, ohne noch über die einzelne Gruppe nachzudenken ^^ .
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Feuersänger am 2.08.2009 | 15:15
Ich persönlich mag Scene Framing, auch aggressives, sowohl als SL als auch als Spieler grundsätzlich ganz gern. Aber es kommt halt auf den Spielstil der Gruppe an. Und ein SL sollte das mit seinen Spielern _vorher_ besprechen, wenn es nicht so ablaufen soll wie damals, als ich diese Technik zum ersten Mal ausprobieren wollte (ohne zu wissen, dass sie Scene Framing heisst):

SL: "Ihr streift nun seit drei Tagen durch den Grimpelwald auf der Suche nach dem letzten Eichohrkatz--"
Spieler 1, 2 & 3: "He! Moment, was soll das? Wir waren doch in der Stadt XY."
SL: "Ja, und da hat euch der Zauberer Sagax angeworben, dass ihr für ihn--"
Spieler: "Wer sagt denn, dass wir uns darauf eingelassen hätten? Und was kriegen wir dafür?"
SL: "soundsoviel." (man kann auch "sieben Milliarden Golddublonen" sagen, die nächste Reaktion ist unweigerlich:
Spieler: "Das genügt uns nicht! Niemals hätten wir uns dafür darauf eingelassen!"
SL: "Dann können wir ja jetzt alle nach Hause gehen, weil ich eben für heute das Abenteuer vorbereitet habe, und wenn ihr's nicht spielen wollt..."
usw...

Wie gesagt, man sollte es halt schlauer anstellen und mit den Spielern vorher abstimmen, ob sie langweiliges Vorgeplänkel unbedingt ausspielen wollen, oder ob man gleich zum lustigen Teil vorspulen darf.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Callisto am 2.08.2009 | 15:39
Wie gesagt, man sollte es halt schlauer anstellen und mit den Spielern vorher abstimmen, ob sie langweiliges Vorgeplänkel unbedingt ausspielen wollen, oder ob man gleich zum lustigen Teil vorspulen darf.
Denn schließlich entscheidet jeder für sich, was für ihn langweilig ist. Drei Stunden Kampfgeplänkel, bei dem nur Attacke und Parade gewürfelt wird, ist FÜR MICH extrem langweilig.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Falcon am 2.08.2009 | 15:39
Feuersänger schrieb:
Zitat
man kann auch "sieben Milliarden Golddublonen" sagen, die nächste Reaktion ist unweigerlich:
Sag' ich doch. In diesem Fall hat der Spieler ein spezielles Problem und weniger der SL mit seinem Stil, das hat dann auch weniger mit dem Absprechen zu tun, sondern einfach, daß man es mit zickigen Personen zu tun hat.

Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Callisto am 2.08.2009 | 15:46
Das hat nix mit zickig zu tun. Wenn ich eben noch in aller Ruhe in XYZ sass, dann wundere ich mich schon, wieso ich plötzlich im Grimpelwald bin. Man sollte halt wie gesagt VORHER mit der Gruppe absprechen, ob das ok ist. Man muss die Auftragsvergabe ja nicht ausspielen, aber man kann sie bzw. die Konditionen absprechen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Falcon am 2.08.2009 | 15:51
ja, aber die Frage hat Feuersänger zufriedenstellend beantwortet (der Zauberer Sagax hat sie für sieben Milliarden Golddublonen angeworben).
Wer da noch meint dem SL (aus Prinzip!)Steine in den Weg legen zu müssen sollte sich überlegen ob er überhaupt Fantasyrollenspiel spielen will.


natürlich ist vorher besprechen besser, das hat ja auch jetzt jeder mindestens einmal geschrieben.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Feuersänger am 2.08.2009 | 15:59
Ich denke aber auch, der Grund für diese Zickigkeit ist vielleicht nicht eine grundsätzliche Diva-Attitüde der Spieler, sondern eher ein wovon auch immer hervorgerufenes Mißtrauen, dass der SL sie jetzt nur in diese Situation reinzwingen will, um ihnen eins reinzuwürgen. Den Hinweis auf die Kommunikation spar ich mir jetzt mal. Da muss jedenfalls der betreffende SL gar nix dafür können, es reicht schon, wenn ein Spieler irgendwann mit einem anderen SL so ein Erlebnis hatte, dass er fortan immer Herr der Lage bleiben will und sich keine Entscheidung für seinen Charakter abnehmen lässt.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Merlin Emrys am 2.08.2009 | 16:01
Wer da noch meint dem SL (aus Prinzip!)Steine in den Weg legen zu müssen sollte sich überlegen ob er überhaupt Fantasyrollenspiel spielen will.
Ist also Deines Erachtens "schnell, schnell, von einem Hack zum nächsten" die einzig mögliche und / oder erlaubte Art von Fantasyrollenspiel? Kannst Du Dir nicht vorstellen, daß auch Fantasyrollenspiel ein bisschen mehr sein kann als nur ein Durchhasten durch das, was zufällig Dir gerade mal liegt? ^^
Ich glaube, Du solltest wirklich mal über eine ganz andere Art von "Diva-Manier" nachdenken...
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Falcon am 2.08.2009 | 16:04
@Feuersänger: ja, Mißtrauen ist da natürlich ein Problem. Es ist auch immer die Frage: wie groß ist der Sprung?
Aber der SL ist der Einzige, der das Abenteuer von einer Szene in die Andere führen kann, das ist sein Job. Irgendwann muss man ihn den auch mal machen lassen. Spieler können das nicht bewerkstelligen und würden in der Zeit festhängen.
Das heisst gesprungen wird IMMER.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Crimson King am 2.08.2009 | 16:05
Für einen Oneshot kann ich eine Menge akzeptieren. Beim Kampagnenspiel ist es mir aber extrem wichtig, den Charakter konsistent zu halten. Da hat der SL nicht für mich zu entscheiden, welche Aufträge ich zu welchem Preis annehme oder nicht. Punkt.

Die Sache verliert sicher an Brisanz, wenn man irgendwelche Adventure Paths durchspielt und Charakterentwicklung sowie -tiefe eine untergeordnete Rolle spielen. Allerdings spiele ich keine solchen Kampagnen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 2.08.2009 | 17:54
Also warum werden einige so kratzig, wenn der SL einen Teil überspringt, bei dem er sich zu 95,8% sicher ist, wie er ablaufen wird.
Eine in einem Schachbuch aufgelesene Erzählung über ein Schachturnier. Die Situation war so, daß für beide Spieler ein Remis innerhalb der Turnierstruktur ausreichend war und Spieler A hat es auch darauf angelegt. Nach einer Weile dann...
Spieler A: "Es sieht nach Remis aus, einverstanden?"
Spieler B: "Nein danke".
Spieler A: "Glauben Sie denn, Sie können noch gewinnen?"
Spieler B: "Nicht wirklich."
Spieler A: "Sie wollen aber doch auch nicht verlieren?"
Spieler B: "Natürlich nicht."
Spieler A: "Ja zum Teufel, was wollen Sie denn dann?"
Spieler B: "Spielen."

Auch Dinge, bei denen eigentlich schon klar ist, worauf sie hinauslaufen, gehören für viele Leute zum Spiel.
Natürlich kann man Rollenspiele auch so spielen, daß man ein Ziel vorgibt, das die Gruppe erreichen muß, um das Abenteuer zu gewinnen, und daß alles, was nicht direkt etwas damit zu tun hat, irrelevant ist. Aber ich zum Beispiel lasse meinen Charakter auch ganz gerne mal frei in einer virtuellen Welt herumlaufen und sich mit interessanten Dingen beschäftigen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: SeelenJägerTee am 2.08.2009 | 21:23
Zitat
Mit dem vorgespiegelten Gefühl von Freiheit hat es übrigens nur zu tun, wenn die Spieler nicht die Freiheit zu haben zu sagen "Die Typen von dieser Insel interessieren uns nicht, lasst uns die Segel setzen und woanders hinfahren".
Finde ich dem SL gegenüber extrem arschig einfach wegzulaufen, wenn er ein Abenteuer vorbereitet hat.

Zitat
Die Spieler einzufangenzu begeistern und ins Abenteuer einzubinden ist halt die erste SL-Aufgabe, die ich persönlich auch für die schwerste halte.
Kann man dem SL aber auch einfacher machen, wenn man z.B. einen Soldaten/Agenten/Wächter spielt. Der kann nämlich einfach den Befehl dazu bekommen.

Ich finde es ja faszinierend, dass hier die Aussage kommt: Man kann ja auch einfach zum interessanten vorspringen.
Und dann manche sagen: Nein, weil ich vlt was anderes interessant finde.

Für eine Gruppe mag die Verhandlung interessant sein, für eine andere Gruppe mag der Dungeonrun interessant sein, für andere die Lagerfeuerromantik zwischendrin.
Wenn ich einen der Teile ätzend finden würde und das allen in der Gruppe auch so geht, dann finde ich Szene Framing prinzipiell ne tolle Sache.
Wenn ich z.B. nur nach dem Abenteuer in der Taverne das Beutegold versaufen und verhuren will und das die Gruppe genau so sieht, wieso zur Hölle sollten wir dann den Dungeon der uns eh alle ankotzt durchspielen?
Da wären wir ja schön blöd.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 2.08.2009 | 22:34
Erst mal danke an alle, ich könnte eimerweise Zustimmung verteilen...

Und dann fällt mir noch ein: Trollork, denkst Du denn, dass die Beweggründe der verschiedenen Leute zu Hofe ohne die gefühlten ersten 50 Seiten genauso klar gewesen wären? Oder glaubst Du, das man das auf … sagen wir mal … 2 Doppelseiten hätte quetschen können?

Nein, aber ich persönlich fand sie so langweilig/klischeehaft, dass ich glaube, dass sie zumindest in meiner Gruppe niemanden wirklich interessieren.
Bei genauerer Betrachtung gehören sie wohl bei speziell diesem AB irgendwie dazu, aber dann (für uns) bitte auf zwei und nicht 50 Seiten, bzw. als halbe Stunde Vorspiel und nicht als Einleitungssitzung.
(Bei einem Miss-Marple / Columbo Spiel würde ich das 100% anders sehen....)
-Vielleicht lesen wir beide ABs auch anders; ich erwarte mir gar keine Unterhaltung, sondern ein gut verwendbares Arbeitsgerät, welches mir die Aufgabe "bau ein  AB, welches die Spieler gerne spielen" erleichtert.

bez. einfangen/begeistern: klar, begeistern ist SL Aufgabe und mit Sicherheit die Schwerste; das ist die Summe und das Ergebnis aller SL Aufgaben.

Zitat von: Eulenspiegel
Die Frage ist doch eher: Betrachtet man "Vorbereitung auf den Dungeon" als Hartwurst? Oder macht einem diese Vorbereitung nicht evtl. sogar mehr Spaß als der Dungeon selber?
-Völlig richtig, genau aus diesem Grunde würde ich bei Shadowrun auch nur bis "ihr habt denundden Auftrag" vorspulen und nicht bis zum Congelände; da ist Vorbereitung relevanter(!) Teil des Spiels, der eben nicht stets zu 98,5% gleich abläuft.

Zitat von: Callisto
Die meisten SL fragen aber ja auch, ob es jetzt ok ist, das alles zu schneiden. Der GruppenKonsens entscheidet dann.
Das hatte ich stillschweigend vorraus gesetzt. -Danke, dass du es nochmal besser als ich erklärt hast.

Zitat von: Edwin
Das kann man elegant lösen indem man "nachdem ihr euch eventuell entsprechend vorbereitet habt." einschiebt.
-Wertvoll! So muss das sein!

Zitat von: Edwin
"Dem König SCHWÖREN" wär z.B. so ne Sache, die mir bei manchen meiner SC übel aufstoßen würde
-War ein AB und settingspezifisches Beispiel, beim dem ichs für okay hielt, (weil "klassisch griechische Helden" eh Prämisse ist) klar sind Beispiele immer mit einer Prise Salz zu verstehen...

Zitat von: Falcon
Der Startpost geht aber wohl von der Frage aus "würdet ihr euch davon überfallen lassen/es ohne Euren Willen durchziehen lassen?"
Eigentlich fragt er eher eher nach pro und con, sowie nach persönlicher Vorliebe.
-Ich sehe, ich setzte wieder zuviel als selbstverständlich vorraus; hier habe ich als selbstverständlich vorraus gesetzt, dass die Spieler "hallo SL, ich find sowieso nicht gut" sagen dürfen, der SL darauf eingehen kann(!) (und oft, aber nicht immer sollte) aber letztendlich während der Sitzung das letzte Wort bei allen Spielweltvorgängen hat.
-Es ist anscheinend mein Fehler im Netz von einem zu breiten Grundkonsens auszugehen.

Zitat von: Sashael
"ganzer Post"
@Sashael: Ja, genau so. -Ich sehe, wir scheinen von sehr ähnlichen Prämissen aus zu gehen; du explizit, ich implizit.

Zitat von: Maarzan
Meiner Erfahrung nach wird aber primär deswegen nicht abgesprochen, weil der Spielleiter weis oder vermutet, dass er eben Probleme mit zumindest einigen der Gruppe bekäme und dann hofft, dass die Hemmnis mitten im Spiel zu protestieren und ggf. die Gruppe zu sprengen höher liegt.
-Ehrlich gesagt, da sind deine Erfahrungen ganz andere, als meine...

Zitat von: Beral
Mal wieder eine Diskussion, die eine Geschmacksrichtung unter vielen zu der richtigen erklärt und alles andere für redundant.
War weder so von mir gemeint, noch meine Abicht; habe weiter oben ja selbst erwähnt, dass sowas bei z.B. Horror-oder Detektivszenarien nicht funktioniert.

Zitat von: Beral
man den subjektiven Geschmackskram ab, bleibt die Frage übrig: Darf man Dinge überspringen, auf die man keinen Bock hat?

Schwere Frage, über die lohnt es sich echt zu diskutieren.

-Ich höre da eine große Menge Ironie, weiß aber nicht genau, ob das
an dir oder mir liegt...
-Ich jedenfalls finde die Frage ernsthaft diskussionswürdig; wie schneidet man den Fettrand ab, ohne das leckere Fleisch mit zu entfernen und "gibt es dabei vielleicht Gefahren, die ich übersehen habe?"

Zitat von:  kleiner 4. Mann
Natürlich kann man Rollenspiele auch so spielen, daß man ein Ziel vorgibt, das die Gruppe erreichen muß, um das Abenteuer zu gewinnen, und daß alles, was nicht direkt etwas damit zu tun hat, irrelevant ist. Aber ich zum Beispiel lasse meinen Charakter auch ganz gerne mal frei in einer virtuellen Welt herumlaufen und sich mit interessanten Dingen beschäftigen.
Hervorhebung von mir.
-Und eben um dafür Raum zu schaffen lohnt es sich, dass uninteressante zu überspringen.
So simpel sich "lassen wir den doofen Kramm doch einfach weg und kommen gleich zum interessanten Kern" anhört, soviel Fingerspitzengefühl verlangt es in der Praxis;
gute Schnitte sind die am zweitschwersten zu meisternde SL Technik.
[off topic: bevor einer fragt: die schwerste ist m.E. suspense)



EDIT:

Zitat von: Feuersänger
...Mißtrauen, dass der SL sie jetzt nur in diese Situation reinzwingen will, um ihnen eins reinzuwürgen.
-Verständliche Abwehrreaktion...Einerseits SOLL der SL den Spielern Probleme bereiten, andererseits sollen (müssen!) diese aber auch wirklich Konsequenz der Fehler der Spieler sein.
Auf der Metaspielebene (warum entscheidet der SL das jetzt so und nicht anders) (hoffentlich kommt gleich kein Theoretiker und sagt mir, dass das ganz anders heißt) muss aber Vertrauen bezüglich  der sportlichen Fairness bestehen.

Ansonsten liefe das Spiel so ab:
SL: Du wachst morgens auf...
SC: Ich suche unter meinem Bett nach Fallen...
SL: In der Küche machst du dir Kaffee und...
SC: Nein halt,halt, halt!!! VORHER suche ich auf dem Weg zur Küche nach Fallen und prüfe ob der Kaffee vergiftet ist...
SL: Draußen geht die Sonne auf, als...
SC: Halt, meine Fenster sind mit Vorhängen zugezogen, aus Vorsicht vor Scharfschützen...

-In so einer Situation sollte der SL in der Tat nicht vorspulen, allerdings liegt wenn das Spiel so abläuft (und weniger überspitzt kann es das tatsächlich) irgendetwas im Argen, was sich nicht mit SL-Techniken beheben lässt.




Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Crimson King am 2.08.2009 | 22:43
Wobei vorher nicht klar ist, was interessant werden könnte. Grundsätzlich könnte aus jedem alltäglichen Kleinkram eine interessante Begebenheit erwachsen. Aber es lohnt sich aus meiner Sicht nicht, für die kleine Chance die wesentlich höhere Wahrscheinlichkeit totaler Langeweile und Belanglosigkeit in Kauf zu nehmen.

Bei nicht alltäglichen Situationen sieht das schon anders aus. Deshalb bin ich ja der Meinung, aggressives Scene Framing birgt ordentlich Gefahren in sich.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 2.08.2009 | 22:46
Zitat
Bei nicht alltäglichen Situationen sieht das schon anders aus. Deshalb bin ich ja der Meinung, aggressives Scene Framing birgt ordentlich Gefahren in sich.

Natürlich handelt es sich wie bei Vorlesetexten im Parallelthread um eine Technik, deren Stärken und Schwächen man genau kennen sollte, ehe man sie einsetzt. Wenn man sich aber bewusst ist, wo sowas angebracht ist und wo nicht - das lässt sich sehr einfach mit der Gruppe absprechen - kann man einiges an Zeit und imho auch Spaß gewinnen. Wie gesagt ist Gruppenkonsens wichtig. Aber wo wäre das nicht so?
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 2.08.2009 | 23:10
-Und eben um dafür Raum zu schaffen lohnt es sich, dass uninteressante zu überspringen.
So simpel sich "lassen wir den doofen Kramm doch einfach weg und kommen gleich zum interessanten Kern" anhört, soviel Fingerspitzengefühl verlangt es in der Praxis;
Ich sehe da vor allem nicht, warum man das ohne direkten Input der Spieler machen muß. Wenn alle Spieler durchblicken lassen, daß sie keine Lust haben, den Hoftag auszuspielen, dann kann man ja immer noch vorspulen.
Aber im Eingangspost schien mir die Dichotomie ja nicht zwischen interessant und uninteressant, sondern zwischen (für den Abenteuererfolg) relevant und irrelevant zu verlaufen. Und das ist nun mal nicht das Gleiche. Ich finde regelmäßig auch gänzlich irrelevante Sachen interessant.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 3.08.2009 | 02:34
Sie werden (wahrscheinlich) weniger schnell vorspulen (wollen), da sie den Teil (so meine Erfahrung) suchen werden, der an der Szene interessant und/oder relevant sein könnte und nichts (auch keine Hinweise) verpassen wollen.
Es ging garnicht darum, den Spielerinput zu schmälern, aber woher sollen die Spieler denn wissen, dass die nächsten xStunden wahrscheinlich langweilig/so wie gehabt sein werden/ es nichts zu holen geben wird, wenn man sie nun haarklein ausspielt und der SL nicht (manchmal auch recht brutal) schneidet?

Mein Trennschnitt verlief eher zwischen "so wie immer" und "ansonsten", wobei der "so wie schon tausendmal vorher gespielt" Teil vorgespult wird.
Je länger der Faden läuft, desto schlechter finde ich zugegeben mein Beispiel.

-Wenn ein Spieler jetzt abenteuerirrelevante Dinge interessant/ausspielenswert/charakterrelevant findet, dann hat er ja durchaus die Möglichkeit zu sagen "mein Charakter möchte beim Schmied noch gerne xy machen / mein Charakter möchte gerne vorher noch nach xyz machen"
-damit spielt der Spieler dem SL den Ball zu, der kann (idr sollte) ihn dann aufnehmen, im Zweifel fragen "ausspielen?" oder (aber das verlangt ein sehr eingespieltes Team) wenn er das Gefühl hat, der Spieler biegt "versehentlich" völlig falsch ab, weil er einen Hinweis oder etwas irrtümlich relevantes vermutet so ehrlich sein und sagen "Von meiner Seite gibt es da nichts besonderes(schlüsselwort!) mehr, möchtest du da noch etwas machen?"*

*gilt wie fast alles, was ich in diesem Faden schreibe nicht für Krimi und Horror
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: oliof am 3.08.2009 | 08:17
Es gibt noch eine explizite Möglichkeit, Hartwurstigkeit zu überspringen und schneller zu den relevanten Dingen zu kommen. Der SL-Schlüsselsatz dazu lautet Das gelingt Dir („say yes …“). Mit diesem Schlüsselsatz kann man unglaublich schnell Vertrauen aufbauen (hab ich bei mehreren Con-Runden so erlebt), und dann klappts auch mit den harten Schnitten, ohne das die Leute sich verarscht vorkommen.

„Ich will mir noch ein gutes Schwert kaufen.“ – „Das gelingt Dir.“ Wenn der Spieler nicht gerade die Interaktion mit dem Schwertschmied sucht, bekommt er was er will. Selbst wenn er sie sucht, bekommt er, was sein Charakter will. Wenn man es dann noch schafft, die interaktiven Bestandteile in den eigentlichen, relevanten Abenteuerverlauf einzubauen, dann hat man Spieler, die mit den harten Schnitten kein Problem haben.

Hin und wieder ist so eine ausgespielte Einkaufstour aber auch relevant. Zum Beispiel wenn es darum geht, den Spielern, und der vorhergehenden Action einen entspannten Kontrapunkt zu geben (Denouement nennen das die Literaten glaube ich). Manchmal aber folgen die Ereignisse Knall auf Fall aufeinander und dann ist dafür keine Zeit … dann merken die Spieler aber auch an der Reaktion des SL, dass hier was anderes los ist, weils eben nicht einfach so gelingt. Und das ganze ohne die Story dem Spiel oder den Regeln überzuordnen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 3.08.2009 | 09:54
Sie werden (wahrscheinlich) weniger schnell vorspulen (wollen), da sie den Teil (so meine Erfahrung) suchen werden, der an der Szene interessant und/oder relevant sein könnte und nichts (auch keine Hinweise) verpassen wollen.
Naja, wenn sie klassische Plothunter sind. Aber nicht, wenn sie auch mal irrelevantes mögen. Etwas "finden", das daran interessant ist, verstehe ich allerdings nicht. Entweder interessieren sich die Spieler dafür und lassen sich auf die Szene ein, oder nicht.

Zitat
Es ging garnicht darum, den Spielerinput zu schmälern, aber woher sollen die Spieler denn wissen, dass die nächsten xStunden wahrscheinlich langweilig/so wie gehabt sein werden/ es nichts zu holen geben wird, wenn man sie nun haarklein ausspielt und der SL nicht (manchmal auch recht brutal) schneidet?
Ich glaube, Du hast immer noch nicht recht begriffen, daß "nichts zu holen" für manche Leute einfach nicht wichtig ist.
Ich kenne auch Spieler, zu denen ich mich jetzt nicht zähle, die lieber den Hoftag ausspielen und den Dungeon - der, wenn wir mal ehrlich sind, ja auch in die Kategorie "so wie immer" fällt - vorspulen würden.

Zitat
Wenn ein Spieler jetzt abenteuerirrelevante Dinge interessant/ausspielenswert/charakterrelevant findet, dann hat er ja durchaus die Möglichkeit zu sagen "mein Charakter möchte beim Schmied noch gerne xy machen / mein Charakter möchte gerne vorher noch nach xyz machen"
Wenn Du die Spieler schon maximal gerailroadet hast, dürften die Hemmungen da erheblich sein. Und wenn Du alles schon vorweggenommen hast, ist es auch stilistisch unschön. Bei mir gilt sowieso "geschildert - geschehen", mit Ausnahme von Mißverständnissen.

Im anderen Thread kam eine interessante Frage auf, die ich hier mal analog anwenden möchte. Wie würdest Du als Spielleiter reagieren, wenn ein Spieler als Antwort auf Deinen Einleitungstext sagt: "Okay, ich gürte mal den Holy Avenger +5, den mir der König nach zähen Verhandlungen gratis zur Verfügung gestellt hat, verteile die Potions of Restauration, die uns auf dem Weg eine freundliche Kräuterhexe geschenkt hat, auf die Gruppe und mache mich auf Richtung Eingang..."
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: oliof am 3.08.2009 | 10:04
Haben jetzt alle einmal gesagt, dass es funktionieren kann, aber nicht muß, und mißbraucht werden kann, aber nicht muß?
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Callisto am 3.08.2009 | 10:08
Außerdem sind Gefahren ev. größer als Nutzen. Manche haben ja nicht mal gepostet, die müssen das auch noch sagen dürfen  :-[
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Boba Fett am 3.08.2009 | 10:08
Haben jetzt alle einmal gesagt, dass es funktionieren kann, aber nicht muß, und mißbraucht werden kann, aber nicht muß?
Nein, ich noch nicht. :)
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 3.08.2009 | 10:15
Haben jetzt alle einmal gesagt, dass es funktionieren kann, aber nicht muß, und mißbraucht werden kann, aber nicht muß?
Ich nicht. Ich hoffe doch sehr, gesagt zu haben, daß ich davon nichts halte.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 3.08.2009 | 10:40
Haben jetzt alle einmal gesagt, dass es funktionieren kann, aber nicht muß, und mißbraucht werden kann, aber nicht muß?

Darf ichs nochmal sagen?

Warum man sich so konsequent gegen solche Techniken stemmt, kann ich nicht nachvollziehen (genauso wie jede konsequente ausnahmslose Aussagen bei Geschmacksfragen) - ich schätze, die meisten, die dagegen sind, haben einfach schlechte Erfahrungen gemacht oder wissen, dass es in ihrer Gruppe nicht funktionieren würde. Da kann man natürlich schlecht gegen angehen - außer man überzeugt durch positives Beispiel (z.B. auf dem :T:reffen), dass es doch Spaß bringen kann.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Sashael am 3.08.2009 | 11:12
Ich wollte mal anmerken, dass es eben auch den umgekehrten Fall gibt. Ich kann mich da an eine Runde vor langer langer erinnern, wo die Spieler jeden Fitz ausgespielt haben, ich ihnen das auch immer gestattet habe und irgendwann die Runde im Sande verlaufen ist. Nach einiger Zeit hatte ich mich dann mal mit einem der Spieler unterhalten und versucht, mit ihm zu analysieren, was denn schief gelaufen war. Ich hatte einen imho tollen Plot im Hinterkopf, dem ich doch nachtrauerte. Die Antwort fand ich vollkommen frustrierend: Na da ist nie so richtig was passiert.

Arrrgh ... ja kein Wunder, wenn die Spieler ihre gesamte Spielzeit damit verschwenden, JEDEN Händler einzeln in größtmöglichem Rollenspiel auszuwalzen und drei Abende brauchen, bis sie überhaupt mal auf den Weg kommen! JEDER Scheissweg wurde ausgespielt, JEDE Unterhaltung mit JEDEM NSC theaterlike zelebriert. Damals wollte ich eben die "echte" und "lebende" Welt präsentieren, gleichzeitig den Spielern nicht die Wichtigkeit von NSCs dadurch auf die Nase binden, dass der eine Horst Mustermann heißt und nur "Ja" und "Nein" im Repertoire hat und der andere Baron Wulfgar von Schwarzstein-Rabenhieb, der die SCs mit eloquenten Reden auf die Reise schickt. Tja, ging mal so RICHTIG nach hinten los.

Eine Ermüdung oder Langeweile bei den Spielern war IN den Sessions übrigens nicht zu bemerken. Eher das Gegenteil, die haben sich auch noch auf den mickrigsten und blassesten NSC gestürzt und ihre Charaktere ausgespielt als ob´s kein Morgen gäbe.  ::)
Logischerweise fragte ich deshalb natürlich nicht nach, ob das denn auch das sei, was sie wollen. Und eigentlich wollten sie es nicht. Soviel zumThema Der Spieler sagt A, meint B, will C und braucht D. :(
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Callisto am 3.08.2009 | 11:15
@Sashael: So war das in meiner früheren Runde auch eine Zeitlang, irgendwann hat der SL aber angefangen zu fragen: Wollt ihr das jetzt wirklich ausspielen? Können wir das nicht so klären und weiterkommen? Ich möchte mal zu Potte (bzw. zum Plot :) ) kommen.
Wir haben dann alle gesagt: Klar!
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 3.08.2009 | 11:30
Zitat
irgendwann hat der SL aber angefangen zu fragen: Wollt ihr das jetzt wirklich ausspielen? Können wir das nicht so klären und weiterkommen? Ich möchte mal zu Potte (bzw. zum Plot Smiley ) kommen.

Genau so und nicht anders muss es laufen. Nur so erfährt man, was der Gruppe Spaß macht.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Sashael am 3.08.2009 | 11:53
Genau so und nicht anders muss es laufen. Nur so erfährt man, was der Gruppe Spaß macht.
Ja, das weiß ich heute auch. Damals geisterten aber so SL-Tips wie "Lass den Spielern den Raum, den sie für das Ausspielen ihrer SCs brauchen", "Das Auspielen der SCs ist das Wichtigste und Tollste überhaupt und das zweitwichtigste ist ne richtig echte lebende atmende Welt, die voll realistsich ist und wo die Spieler an jeder Ecke ihr eigenes Ding machen können" durch diverse RP-Zeitschriften. Dass die Spieler in den vielen Fällen etwas überfordert sind, wenn sie wirklich an jeder Ecke ihr absolut eigenes Ding machen können, hat damals noch keiner bemerkt.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 3.08.2009 | 11:56
Zitat
"Lass den Spielern den Raum, den sie für das Ausspielen ihrer SCs brauchen", "Das Auspielen der SCs ist das Wichtigste und Tollste überhaupt und das zweitwichtigste ist ne richtig echte lebende atmende Welt, die voll realistsich ist und wo die Spieler an jeder Ecke ihr eigenes Ding machen können"

Das klingt mir verdammt nach Sandboxing ;) Das ist doch wieder total modern.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Ein am 3.08.2009 | 11:57
Das wichtigste ist eine vernünftige Mischung zu finden.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Sashael am 3.08.2009 | 11:59
Das klingt mir verdammt nach Sandboxing ;) Das ist doch wieder total modern.
Nee, das ist voll retro und retro ist voll in. ;)

@Ein
Ja, genau das. Balance ist wie immer das Zauberwort. Meiner Kampagne trauere ich trotzdem immer noch nach. *g*
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Ein am 3.08.2009 | 12:06
Verständlich. Ich würde dir einfach an dieser Stelle raten, deine Notizen zu sortieren und zu ergänzen und die erspielte Spielwelt deiner Kampagne einfach als Grundlage für weitere Runden zu nehmen. Und sei es nur als Quelle für Entlehnung und Inspiration.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Beral am 3.08.2009 | 12:39
-Ich jedenfalls finde die Frage ernsthaft diskussionswürdig; wie schneidet man den Fettrand ab, ohne das leckere Fleisch mit zu entfernen und "gibt es dabei vielleicht Gefahren, die ich übersehen habe?"
Die Frage ist nicht, wie man den Fettrand abschneidet. Die interessierende Frage ist: Was zum Teufel ist der Fettrand? Das Spannende hierbei ist, dass der Fettrand des einen das leckerste Fleisch des anderen ist. Es gilt also herauszufinden, was der Fettrand der Gruppe ist. Hier liegt das wahre Problem begraben. Das ist die Gefahr, die du übersehen kannst - blind abschneiden, ohne zu sehen, was eigentlich abgeschnitten wird. Das Abschneiden selbst ist trivial.

Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 4.08.2009 | 11:47

Arrrgh ... ja kein Wunder, wenn die Spieler ihre gesamte Spielzeit damit verschwenden, JEDEN Händler einzeln in größtmöglichem Rollenspiel auszuwalzen und drei Abende brauchen, bis sie überhaupt mal auf den Weg kommen! JEDER Scheissweg wurde ausgespielt, JEDE Unterhaltung mit JEDEM NSC theaterlike zelebriert. Damals wollte ich eben die "echte" und "lebende" Welt präsentieren, gleichzeitig den Spielern nicht die Wichtigkeit von NSCs dadurch auf die Nase binden, dass der eine Horst Mustermann heißt und nur "Ja" und "Nein" im Repertoire hat und der andere Baron Wulfgar von Schwarzstein-Rabenhieb, der die SCs mit eloquenten Reden auf die Reise schickt. Tja, ging mal so RICHTIG nach hinten los.


wir sollten eine selbsthilfegruppe gründen. sowas wie Anoyme Method-Acting Opfer Spielleiter oder kurz AMAOSL.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Crimson King am 4.08.2009 | 12:02
Ein Method Actor (wie ich) will seinem Charakter Tiefe geben. Das gelingt nur in Szenen, in denen die Werte des Charakters irgendwie in Frage gestellt werden. Alltäglichkeiten sind für den Method Actor bedeutungslos.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 4.08.2009 | 12:44
Wir Immersionisten sind die Schlingel.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 4.08.2009 | 14:53
Ein Method Actor (wie ich) will seinem Charakter Tiefe geben. Das gelingt nur in Szenen, in denen die Werte des Charakters irgendwie in Frage gestellt werden. Alltäglichkeiten sind für den Method Actor bedeutungslos.

aber tiefe bedeutete für einen meiner spieler, dass er den SL(ich) erstmal eine halbe stunde volllabert, weil er dem NSC Schmied erzählen wollte wie das Schwert auszusehen hat. hätte er es einfach selber aufgezeichnet und es rumgezeigt wär das ja kein problem, aber er hört sich gerne selber reden. deshalb spielt er auch nicht mehr mit.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Ein am 4.08.2009 | 15:18
Zitat
Ein Method Actor (wie ich) will seinem Charakter Tiefe geben. Das gelingt nur in Szenen, in denen die Werte des Charakters irgendwie in Frage gestellt werden. Alltäglichkeiten sind für den Method Actor bedeutungslos.
Naja, das deckt sich jetzt aber nicht mit den üblichen Definitionen von Method Acting, sei es in den Film- und Theaterwissenschaften oder bei Robin Laws. Method Acting ist dabei vornehmlich erst einmal der Wunsch nach starker, auswärtsgewandter Immersion und damit einhergehend der starken Identifikation mit seiner Rolle. Mit Tiefe hat das erstmal wenig zu tun.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 4.08.2009 | 15:22
Ich denke, das sind teilweise noch Nachwehen eines früher als toll propagierten Spielstils: Alles ausspielen, möglichst genaue Beschreibung, exakte Details, fünf Seiten Vorgeschichte usw.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Crimson King am 4.08.2009 | 15:33
Naja, das deckt sich jetzt aber nicht mit den üblichen Definitionen von Method Acting, sei es in den Film- und Theaterwissenschaften oder bei Robin Laws. Method Acting ist dabei vornehmlich erst einmal der Wunsch nach starker, auswärtsgewandter Immersion und damit einhergehend der starken Identifikation mit seiner Rolle. Mit Tiefe hat das erstmal wenig zu tun.

Das hier wird mein letzter OT-Post. Bei Bedarf würde ich dann darum bitten, dass das ausgelagert wird.

Ich gebe dir Recht. Wenn es um die Method-Acting-Schauspielschule geht, dann ist es aber meines Wissens genau so, dass die Identifikation auf emotionaler Ebene erreicht werden soll. Ein Charakter soll demnach nicht gelernt, sondern erfahren werden. Das hat aus meiner Sicht schon etwas mit Tiefe zu tun. Es sind dazu vor allem Situationen notwendig, die für den entsprechenden Charakter Relevanz haben. Ein Monolog über ein Schwert sagt viel über das Schwert aus, aber wenig über den Charakter.

Das muss jetzt so nicht stimmen, ich habe an der Stelle auch nicht das tiefe Wissen. Und vor allem muss es sich nicht 1:1 aufs Rollenspiel übertragen lassen. Mir fällt allerdings im ersten Moment auch kein Grund ein, wieso das nicht gehen sollte.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 4.08.2009 | 15:44
meine momentane 3er gruppe ist so wie ich es mir immer geschwünscht habe. alle sind actionfreunde und powergamer(inkl. ich). zwar gibt es eine dünne rahmenhandlung, die mal mehr oder weniger ausgespielt wird. jedoch sobald es zu einem kampf kommt, dann schenken wir uns nichts.

ich finde railroading eine tolle methode lästige free-play hartwurst, dass ich als grünschnabel noch zugelassen habe ,zu verhindern. bei uns heißt der sprung zur nächsten szene auch einfach "zauberschnipser". dann mach ich einfach ein *schnips* mit den fingern und dann gehts weiter.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: ChristophDolge am 4.08.2009 | 15:48
@CK und Ein: Um das mal wieder zum Thread zu führen: Was genau unterscheidet die Ansprüche eines Method Actors von denen eines normalen Spielers in Bezug auf ausgespielten Szenen? Doch eigentlich gar nichts, da beide Gruppen lieber intensive spannungsgeladene konfliktreiche Szenen benötigen, um ihren Charakter ausloten zu können, oder? Im Rollenspiel zählt ja weniger die alltägliche Entscheidung als vielmehr die unter Stress (im Kampf, im Diskurs, bei der Rettung Unschuldiger, beim Kampf mit den Elementen der Natur etc.) gefällten Entscheidungen. Kann man das eventuell sogar komplett unterstreichen? Beim Rollenspiel zählen vor allem interessante Entscheidungen und sobald eine Szene mich nicht vor eine solche stellt, ist sie irrelevant...
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Crimson King am 4.08.2009 | 15:56
Ein "normaler Spieler" (was ist das?) könnte schon Gefallen daran finden, belanglose, aber z.B. humorvolle Szenen auszuspielen. Eine Badehausszene z.B. steckt nicht gerade voller bedeutsamer Entscheidungen, aber sie macht vielen (vornehmlich Männern  ;)) hin und wieder Spaß.

Er könnte auch die Schmiedszene ausspielen wollen, weil ihm das Schwert und die Art, wie der Charakter es beschreibt, wichtig ist (m.a.W. weil er ein selbstverliebter Laberer ist).
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 4.08.2009 | 15:59
Stimmt auch wieder. Hm. Lustige Szenen sind natürlich mit Rollenspieltheorie etc. bisher kaum zu erfassen ;)

Die Schmiedeszene und ellenlange Einkaufsszenen (Fluffszenen) habe ich aber nie nachvollziehen können. Kurz mit eingestreut gerne, aber länger als eine Viertelstunde ist einfach nur ätzend. Man muss halt, wie Beral richtig angemerkt hat, erkennen, wann der Fettrand anfängt und wann Fleisch vorbei ist.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Crimson King am 4.08.2009 | 16:02
Was eine gute Fluffszene ist und was eine schlechte, ist wohl eine nicht allgemeingültig zu beantwortende Frage. Ich persönlich starte keine Fluff-Szenen. Wenn sich eine Szene inhaltlich erledigt hat, aber die Spieler offensichtlich aus Fluff-Gründen was machen wollen, lasse ich das aber immer laufen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Eulenspiegel am 5.08.2009 | 00:53
Ich glaube, du meinst Color und nicht Fluff.

Fluff bedeutet, dass man dem keine Regeltechnik zu Grunde legt. Man also nicht würfelt.
Color bedeutet, dass die Szene für den späteren Verlauf ohne Bedeutung ist.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 5.08.2009 | 10:08
Hast wohl recht.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 5.08.2009 | 18:15
-Wo seht ihr die Vor- und Nachteile dieser Vorgehensweise?
Vorteil: Zeitersparnis
Nachteil: Weniger Rollenspiel

Ich will ROLLENspielen und nicht einfach nur nen Dungeoncrawl oder nen KonRun machen. Nach meiner Erfahrung klingt das sehr nach D&D4 Kaufabenteuer und davon habe ich genug.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 5.08.2009 | 19:28
Ist es für dich wirklich "Rollenspiel", wenn die Gruppe zum zwanzigsten Mal durch die Wildnis kriecht, Feuer macht, Essen und Wasser sucht und die Wachen einteilt?
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 5.08.2009 | 22:51
Darum ging's ulkigerweise nicht. Was im konkreten Beispiel weggelassen wurde, war sämtliches rollenspielerisches Vorgeplänkel, einschließlich Begegnung mit dem Auftraggeber, und ungefähr 10 Seiten Wildnisabenteuer (aber mit Monstern und so.)

Im Grunde war die Frage schon Etikettenschwindel. Denn Hartwurst ist das alles nicht. Hartwurst sind fitzelige buchhalterische Details. Hartwurst wäre es vielleicht, bei jedem einzelnen Ausrüstungsgegenstand rumzufeilschen, oder auf der Reise tatsächlich Wachen einzuteilen, Essen zu suchen etc.

Aber genau so wenig, wie Hartwurst in der Abenteuereinleitung notwendigerweise vorhanden ist, ist sie im Dungeon notwendigerweise abwesend. Im Dungeon kann man genau so, ich würde sogar sagen, eher einzelne Pfeile, Rationen etc. festhalten.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 5.08.2009 | 22:55
Ich hatte bisher gedacht, der Eingangspost war polemisierend überspitzt dargestellt und sollte tatsächlich zu Scene Framing hinleiten. Sollte er wortwörtlich zu nehmen sein, ist das imho abzulehnen und ich kann Wolf nur beipflichten.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 5.08.2009 | 23:02
Er bezieht sich auf ein sehr konkretes Abenteuer. Das ist nunmal so, wie es ist. Im Grunde genommen werden Backstory und Aufwärm-Outdoor-Phase weggelassen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 6.08.2009 | 00:41
Allgemeine Beispiele sind per Definition ein wenig übertrieben; es geht ja gerade darum, möglichst überdeutlich zu zeigen, was gemeint ist.

Es geht gar nicht konkret um dieses Abenteuer; es ist stellvertretend gemeint für hunderte ABs ähnlicher Machart, mit stets gleichem drumherum, aber manchmal eben interessantem Kern.

auch bin ich nicht dafür, aus Prinzip Hintergrundgeschichte und Hinleitung zum Höhepunkt wegzulassen extrem zu verknappen, sondern Dinge, die einfach keinen interessieren; bei einem klassischen Dungeoncrawlabenteur ist das nunmal meist die 08/15 Hintergrundgeschichte.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: LöwenHerz am 6.08.2009 | 00:56
Da wir grundsätzlich lang angelegte Kampagnen spielen, wäre ein einfaches Vorgehen a la Hartwurst eindeutig zu subtil und einer mehrjährigen Kampagne unangemessen.
Will nicht heissen, dass man das als probates Mittel nutzen kann, um etwas zu spulen, oder unwichtige Zeit zu überspringen.

Womit ich ein Problem als Spieler hätte wäre, wenn der SL Entscheidungen für meinen Charakter träfe, die ich nicht nachvollziehen kann. Das kann ich auf den Tod nicht ausstehen und würde komplett auf die Barrikaden gehen. Auch wenn etwas dem Abenteuer dient, so spiele noch immer ich meinen Charakter und auch ich entscheide für den Weg, den dieser Charakter gehen wird.

Bei kurzen Abenteuern, gerade um ein neues System kennen zu lernen, eignen sich diese Einstiege natürlich perfekt.
Oder wenn Charaktere in verschiedenen Abenteuern und bei unterschiedlichen SLs bespielt werden.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Hotzenplot am 6.08.2009 | 08:39
Gibt es eigentlich eine Definition von Hartwurst, über die sich alle hier einig sind? Wenn ja, wie sieht die aus?

Ich bin mir nicht immer sicher, wie hartwurstig (oh man :D) ich mit meiner Gruppe allgemein verfahren soll. Ich habe das Gefühl, dass es Situationen gibt, die einer der Spieler mal bis ins Detail verhartwursten möchte. Beispiel: zuletzt in einer bis dahin den Spielern und SC völlig unbekannten Stadt einen Wanderstab und einen Heiltrank einkaufen. Möglicherweise möchten das die anderen in dem Moment aber gar nicht, in anderen Situationen geht dann aber wieder ein anderer ins Detail.
Löst ihr das alles outgame? Also fragt ihr die Gruppe, wie sie es denn gerne haben möchte? Und wenn ja, was macht ihr mit unterschiedlichen Meinungen? Kann mir nur schwer vorstellen, dass eine Gruppe von 5 Spielern oder mehr in der Hinsicht absolut der gleichen Meinung ist.

Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Visionär am 6.08.2009 | 08:45
zuletzt in einer bis dahin den Spielern und SC völlig unbekannten Stadt einen Wanderstab und einen Heiltrank einkaufen.
Wenn du das en détail ausspielst, während der Rest der Gruppe vor dem Dungeon wartet, bist du schon ziemlich am oberen Extrem der Hartwurstgrenze angelangt.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Hotzenplot am 6.08.2009 | 09:05
Wenn du das en détail ausspielst, während der Rest der Gruppe vor dem Dungeon wartet, bist du schon ziemlich am oberen Extrem der Hartwurstgrenze angelangt.

Nein, die Stadt war eher der Ort, wo das Abenteuer begann (dort wurde mit den Auftraggebern gequatscht). Ich muss dazu sagen, dass ich auf einem eigenen Kontinent spiele und insofern die Örtlichkeiten natürlich alle einen etwas anderen Reiz haben für die Spieler.
Die anderen haben nicht gewartet, sondern sind mitgekommen (und haben sich selbst auch noch Ausrüstung für das kommende Abenteuer besorgt).
Zum Detail: bis in das Verkaufsgespräch bin ich nicht gegangen, habe nur den Händler beschrieben und gesagt, dass sich der SC dort für X Goldstücke Y Gegenstände kaufen kann.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 6.08.2009 | 11:44
auch bin ich nicht dafür, aus Prinzip Hintergrundgeschichte und Hinleitung zum Höhepunkt wegzulassen extrem zu verknappen, sondern Dinge, die einfach keinen interessieren; bei einem klassischen Dungeoncrawlabenteur ist das nunmal meist die 08/15 Hintergrundgeschichte.
Äh... ach ja? Also, ich habe noch keinen Spieler getroffen, der mit "Ihr steht vor dem Dungeon. Irgendwo drin ist ein McGuffin, den eine Königin haben will. Dann mal los." zufrieden gewesen wäre.
Und Hartwurst ist die Hintergrundgeschichte ohnehin nicht.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 6.08.2009 | 11:47
Wenns die Gruppe so möchte, kann sie das natürlich so machen. Gerade D&D4 scheint diesen Weg ja schon teilweise zu beschreiten (bitte jetzt kein 4e-Bashing, euch fällt ja eh nix neues mehr zum Thema ein) und etlichen Gruppen Spaß zu bereiten.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 6.08.2009 | 11:49
Ich spiele D&D und habe auch noch keinen D&D-Spieler getroffen, dem das beispielhaft genannte genug wäre.

Im Übrigen nochmal: Das Beispiel für was immer der Threadersteller sagen wollte ist einfach miserabel gewählt. Die Backstory in dem genannten Abenteuer kann man in 15 Minuten abhandeln, wenn man will, und danach geht's gleich zur Sache.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 6.08.2009 | 11:53
Deswegen sprach ich von "teilweise" - die Entwickung ist aber zu erkennen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Ein am 6.08.2009 | 12:13
Sorry, hatte den Thread aus den Augen verloren.

Zitat
Doch eigentlich gar nichts, da beide Gruppen lieber intensive spannungsgeladene konfliktreiche Szenen benötigen, um ihren Charakter ausloten zu können, oder?
Ein Method Actor braucht eigentlich nur Redezeit. Ansonsten suhlt er sich darin, in seinem Charakter aufzugehen. Egal ob Drama oder nicht.

Wobei (schlechte) MAs oft das Drama immer gleich im Gepäck dabei haben, um ihr Spotlight auszuweiten.

Gute MAs, wie Pacino oder De Niro, gehen einfach in ihrer Rolle auf und greifen dabei auf Erfahrungen und Emotionen zurück, die sie persönlich erlebt haben. Häufig kombiniert mit Techniken des Delsartismus.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: bobibob bobsen am 6.08.2009 | 12:29
@ Hotzenplotz

Ja.
Ich Frage meine Spieler ob wir eine oder auch zwei Stunden mit Verwaltungstätigkeiten verbringen wollen oder ob das jetzt gerade schlecht ist.
Wenn die anderen lieber weiterspielen wollen bitte ich den/die Spieler/in vielleicht etwas länger zu bleiben oder beim nächsten mal etwas früher zu kommen um das dann mit ihr/ihm durchzugehen.
Ich habe damit gute Erfahrungen gemacht.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Dr.Boomslang am 6.08.2009 | 13:44
Gibt es eigentlich eine Definition von Hartwurst, über die sich alle hier einig sind? Wenn ja, wie sieht die aus?
Es gibt eine sinnvolle Definition. Die meisten Begreifen die aber nicht, da sie relativ ist. Ob sich alle darüber einig sind weiß ich nicht.
Hartwurst sind unnötige Details, die trotzdem ausgespielt werden. Gründe dafür können sein dass man meint es müsse einfach so sein, Gewohnheit, Unstimmigkeit innerhalb der Gruppe darüber was nötig und unnötig ist usw. Letzteres ist das Hauptproblem, da das Ausspielen von allem was irgendwer für nötig hält dazu führt das insgesamt einfach alles gespielt wird was denkbar ist, z.B. das berühmte Kaufen der Hartwurst (mit Preisvergleich in 5 Läden und Feilschen).
Die Lösung ist natürlich sich darüber einig zu werden was sich überhaupt lohnt auszuspielen und solche Aktionen dann abstrakt zu regeln. Das Konzept ist für viele aufgrund von Gewohnheiten einfach nur... eben ungewohnt. Ein Spieler glaubt z.B. fest daran dass er nicht die beste Hartwurst bekommt, wenn er den Kauf nicht ausspielen kann. Auf der anderen Seite erzählt ja auch keiner wie der Charakter sich im Schlaf fünf mal umdreht oder wie er jeden morgen aufs Klo geht und das läuft trotzdem problemlos ab (nehme ich mal an).
Meist ist Hartwurst einfach nur ein Symptom eines tiefer liegenden Problems, z.B. Ausspielen als Waffe gegen als Einschränkung empfundene SL-Willkür.

PS: Per "Railroad die Hartwurst zu überrollen" ist natürlich völlig verkehrt (falls das je ernst gemeint war). Denn Railroading ist z.B., wie genannt, gerade eine wichtige Ursache für Hartwurst.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Das Grauen am 6.08.2009 | 16:26
-Wie steht ihr dazu? Würdet ihr sagen "Gott sei Dank, kommen wir schnell zur Sache." oder würdet ihr aufstehen und gehen, weil ihr hier einen Railroad-SL übelster Sorte vor Euch habt?
Das kommt ganz drauf an, erstens einmal auf die Spieler, mit denen ich das entsprechende Szenario oder Abenteuer spiele. Zum anderen was es für ein Abenteuer ist. Bei Abenteuern auf einer Con ist er durchaus möglich, dass man den Anfang überspringt und zur Action kommt. Wobei ich das immer vorher mit den Spielern abspreche, ob sie etwas dagegen haben, weil ich denke das es einigen missfällt, so „harte“ Abkürzungen zu nehmen.

Das Ganze würde ich aber auch nicht bei jedem Rollenspiel anwenden. Bei Shadowrun sehe ich kein Problem, ebenso wie bei einigen Fantasy-Rollenspielen. Bei Horror-Rollenspielen will ich das nicht und stelle es mir auch sehr schwierig vor.

-Wo seht ihr die Vor- und Nachteile dieser Vorgehensweise?
Vorteil:
- Man kommt ohne Umschweife zum Kern des Abenteuers, was ja bei Cons oft deutlich Zeit spart.
- Ständig gleiche Anwerbungsgespräche oder -orte entfallen. Das obligatorische "Ihr trefft euch zufällig in der Taverne XXX" entfällt dann.

Nachteil:
- wird von vielen nicht gerne gesehen, da ja dann große Teile des Abenteuerflairs verloren gehen (das Bekanntmachen der Charakter, sofern noch nicht bekannt oder die Einführung ins Abenteuer).


Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Sashael am 6.08.2009 | 19:51
Bei Horror-Rollenspielen will ich das nicht und stelle es mir auch sehr schwierig vor.
[ironie ON]
Neulich bei Cthulhu:
SL: Alle endlich die Chars fertig? Ok, dann gehts los. Ihr steht vor einem riesigen verfallenen Anwesen oben auf einer gewitterumtosten Klippe. In tagelanger mühsamer Recherche habt ihr herausgefunden, dass sich in diesem Haus ein Kult von Yogshi-Nyarthulugon befindet, dessen wahnsinnige Mitglieder die verschwundene Tochter des Bürgermeisters, die ein geheimes Verhältnis mit den Sohn von Don Luccipone hatte, welcher vor ein paar Wochen ein Buch von Al Hashreb ibn Sahaldun über die Großen Alten aus der geheimen Bibliothek Professor Steinbergs entwendete, der sich als Mitglied eines geheimen Ordens von Maria entpuppte, welcher sich seit jahrhunderten dem Kampf gegen die Großen Alten gewidmet hat, ihrem finsteren Gott opfern wollen. Der Hausmeister der Grundshcule, der ebenfalls ein Mitglied dieses geheimen Ordens ist, hat euch mit zwei selbstgebastelten Flammenwerfern, einer doppelläufigen Schrotflinte mit 100 Schuss Munition und einen magischen Kurzschwert, welches mit dem Blut eines Mi-Ka-Do geweiht wurde, ausgestattet. Eure Taschenlampen sind voll aufgeladen und die Tür des Anwesens ist nur angelehnt.
Was tut ihr?
[ironie OFF]
 ~;D [scnr]
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 6.08.2009 | 20:30
@ kleiner 4. Mann: Ich glaube wir sind uns einig, uneinig zu sein.

Zitat von:  Dr. Boomslang
PS: Per "Railroad die Hartwurst zu überrollen" ist natürlich völlig verkehrt (falls das je ernst gemeint war). Denn Railroading ist z.B., wie genannt, gerade eine wichtige Ursache für Hartwurst.
-Dank Oliof und anderen habe ich gelernt, dass es korrekt "per agressive scene framing die hartwurst abschneiden -Erfolg trotz Techniken, deren Namen keiner kennt" hätte heißen müssen...
-Wäre bloß weniger pointiert gewesen...


@Sashael:  ;D ;D ;D
Du hast aber schon bemerkt, dass ich ca 50mal auf der ersten Fadenseite erwähnt habe, dass Horror und Krimi Ausnahmegenres sind, bei denen es so nicht geht?
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Sashael am 6.08.2009 | 23:19
@Sashael:  ;D ;D ;D
Du hast aber schon bemerkt, dass ich ca 50mal auf der ersten Fadenseite erwähnt habe, dass Horror und Krimi Ausnahmegenres sind, bei denen es so nicht geht?
Ich wollte nur noch einmal bildhaft verdeutlichen, wo da das Problem liegen könnte. *ganzdollernsthaftnickt*
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Dr.Boomslang am 7.08.2009 | 03:05
Bei Horror-Rollenspielen spielt man Hartwurst einkaufen?! Versteh ich nicht ganz. Obwohl Hartwurst einkaufen natürlich auch ein Erlebnis mit ordentlich Stabilitätsverlust sein kann. ;D
Wieso kann man beim Horror nichts unwichtiges überspringen? Ich würde sagen Scene Framing ist beim Stimmungsspiel viel wichtiger weil Stimmung gerade sehr Hartwurst anfällig ist.

Sashaels Beispiel ist genauso als würde man einen Shadowrun etwa so einleiten: "...nachdem ihr in den Hochsicherheitstrakt eingedrungen seid und die Daten aus dem Mainframe sichern konntet obwohl leider euer Decker gegrillt wurde, welche Cybersysteme wollt ihr jetzt von den Millionen kaufen die ihr dem Hehler aus den Rippen geleiert habt?"
Da ist das verdammte Abenteuer natürlich schon vorbei. So kann man logischerweise gar nichts spielen, weder Horror noch sonst irgendwas.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 7.08.2009 | 06:53
Nein Ja, bei Horror muss ein kleiner Funke "langweiliger" Normalität m.E. ausgespielt werden, damit der Horror sich langsam entwickeln kann.

-Wenn man mit der Tür ins Haus fällt, merkt ja sonst keiner, was an der Situation fremd und verstöhrend ist, bzw. wie die Bedrohung langsam anwächst.
(genrefremdes Beispiel: Isengard wäre ja nen ganz nettes Fleckchen, wenn vorher niemand gewußt hätte, wie schön es im Auenland ist)

Aber das ist ein Thema (von dem ich leider zu wenig verstehe) für einen anderen Faden.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 7.08.2009 | 10:37
@ kleiner 4. Mann: Ich glaube wir sind uns einig, uneinig zu sein.
-Dank Oliof und anderen habe ich gelernt, dass es korrekt "per agressive scene framing die hartwurst abschneiden -Erfolg trotz Techniken, deren Namen keiner kennt" hätte heißen müssen...
Öhm... jetzt mal ohne Witz:
Fällt das winzige bißchen Backstory in TotBK für Dich wirklich unter "Hartwurst"? Oder anders gefragt, wie definierst Du denn "Hartwurst"?

Für mich klingt Dein Vorschlag nämlich nach wie vor, und nicht zuletzt aufgrund der gewählten Beispiele nicht wie:

"Ich möchte gerne kleinteiliges Buchhaltertum vermeiden"
...sondern wie...
"Ich will keinen Hintergrund, keine Interaktion mit NSCs, kein garnix. Nur Monstermoschen."

Und dann sehe ich nicht, warum noch "aggressive scene framing" notwendig sein sollte. Warum überhaupt noch den kümmerlichen Verweis auf den Hintergrund? Warum nicht gleich (fragte ich unbeantwortet schon einmal): "Da ist ein Dungeon voller Monster, Fallen und Schätze. Irgendwo drinnen ist ein McGuffin, der nochmal extra XP und Gold gibt. Auf sie mit Gebrüll, liebe Spieler!" Dann ist jedes Railroading auch gleich aus der Welt.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 9.08.2009 | 04:23
Meine Hartwurstdefinition:
"Zeitaufwändiges bestehen auf Details, die in der Gruppe niemand interessieren."

-Somit ist Hartwurst natürlich auch relativ.
Je nach Gruppe und Abenteuer kann Hartwurst mal ein Dungeon, mal ein Charakterhintergrund und mal das Ausspielen eines Gesprächs bei Hof sein...

Ob ich Charakterspiel, NSCs, Atmosphäre grob gesagt "Rollenspiel" abschneiden will?
-Normalerweise nein. Aber: es gibt eben Abenteuer, in denen kein "echtes" Rollenspiel (im Sinne von "neu, unverbraucht") vorkommt.
Bei denen sollte man imho so ehrlich sein und sagen: "kommt Jungs, heute spielen wir einen Dungeon" und auch zu selbigem vorspulen.
Wenn man etwas spielt, indem die Rollenspielaspekte unverbraucht sind (oder meinetwegen auch bloß zum Spaß beitragen), dann sollte man sie natürlich nicht schneiden.
-Ob wir manchmal Kämpfe oder Dungeons schneiden?
"Ihr seid unterwegs fünfmal überfallen worden, aber als die gemerkt haben, dass ihr Stufe 512Millionen seid, sind die freiwillig abgehauen."
-Kann als Gag gelegentlich vorkommen.

Kleiner 4. Mann, ich denke du hast aus dem Thema eine "Role play Vs. Roll play" Diskussion herausgelesen; bei diesem Streit bin ich jedoch neutral; jede reale Runde hat beides mit wechselnden Anteilen, und muss entscheiden, wo sie kürzt, um dem derzeit wichtigeren Aspekt mehr Raum zu bieten.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Sashael am 9.08.2009 | 11:20
-Ob wir manchmal Kämpfe oder Dungeons schneiden?
"Ihr seid unterwegs fünfmal überfallen worden, aber als die gemerkt haben, dass ihr Stufe 512Millionen seid, sind die freiwillig abgehauen."
-Kann als Gag gelegentlich vorkommen.
Also wenn dann:
"Auf eurem Weg zum Dungeon ist euch nichts Aufregendes passiert, abgesehen von gelegentlichen Männern, die hinter Büschen oder Steine hervorsprangen und dann Sachen sagten wie 'Tschulligung, hab euch mit jemand verwechselt.'."
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 9.08.2009 | 12:27
Meine Hartwurstdefinition:
"Zeitaufwändiges bestehen auf Details, die in der Gruppe niemand interessieren."

-Somit ist Hartwurst natürlich auch relativ.
Ich halte diese Definition für viel zu beliebig, aber davon abgesehen: Wenn es in der Gruppe niemanden interessiert, braucht der Spielleiter ja nichts unilateral vorwegzunehmen. Dann kann man auch gleich fragen: Wollt ihr das Gespräch mit der Königin sowie die Wildnisabenteuerelemente weglassen? Falls die Spieler das nicht gleich von sich aus einfordern...

Zitat
Je nach Gruppe und Abenteuer kann Hartwurst mal ein Dungeon, mal ein Charakterhintergrund und mal das Ausspielen eines Gesprächs bei Hof sein...
Das ist wie gesagt eine völlig beliebige, und daher keine, Definition.

Zitat
Ob ich Charakterspiel, NSCs, Atmosphäre grob gesagt "Rollenspiel" abschneiden will?
-Normalerweise nein. Aber: es gibt eben Abenteuer, in denen kein "echtes" Rollenspiel (im Sinne von "neu, unverbraucht") vorkommt.
Auf diesem "Neu, unverbraucht" rumzureiten, verstehe ich auch überhaupt nicht. Das ist ein Dungeon doch genau so wenig, um nicht zu sagen weniger.

Zitat
Bei denen sollte man imho so ehrlich sein und sagen: "kommt Jungs, heute spielen wir einen Dungeon" und auch zu selbigem vorspulen.
Warum immer so highlordig? Das ralle ich nicht, und habe bis jetzt auch noch keine Erklärung dafür erhalten. Warum bevormunden, wenn's auch per Konsens ginge?

Zitat
Kleiner 4. Mann, ich denke du hast aus dem Thema eine "Role play Vs. Roll play" Diskussion herausgelesen;
Du hättest vielleicht ein anderes Beispiel wählen sollen, um diesen Eindruck zu vermeiden.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 9.08.2009 | 13:23
Das ist wie gesagt eine völlig beliebige, und daher keine, Definition.
We agree to disagree.

Zitat
Auf diesem "Neu, unverbraucht" rumzureiten, verstehe ich auch überhaupt nicht. Das ist ein Dungeon doch genau so wenig, um nicht zu sagen weniger.
Und ich verstehe nicht, warum du immer auf dem Dungeon rumreiten mußt.

Zitat

Warum immer so highlordig? Das ralle ich nicht, und habe bis jetzt auch noch keine Erklärung dafür erhalten. Warum bevormunden, wenn's auch per Konsens ginge?
Nochmal: Der SL weiß mit höherer Wahrscheinlichkeit als die Spieler was in absehbarer Zukunft passiert und(!) kennt idealerweise seine Spieler;daher kann er besser abschätzen, welche Stellen ausspielenswert, weil für die Spieler interessant, sein werden.
Es geht NICHT(!!!) darum, jemanden zu bervormunden, sondern darum im Rahmen seiner Möglichkeiten bestmöglich zum Spaß aller beizutragen.

-Falls du Dungeons nicht magst, dann ist das deine Sache und okay.
-Falls du Schnitttechniken nicht magst, dann ist das ebenfalls okay.
-Falls für dich noch weitere Verständnisfragen bestehen sollten, dann bitte per pm.
-Falls du SL Tipps hast, oder Techniken kennst, die das Spiel aufwerten, bitte mach einen Faden dafür auf.

Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 9.08.2009 | 14:19
We agree to disagree.
Das ist eine sinnlose Floskel. Wenn Du keine Lust hast, Fragen zu Deinen Thesen zu beantworten, dann laß es halt bleiben.

Zitat
Und ich verstehe nicht, warum du immer auf dem Dungeon rumreiten mußt.
Weil Du ihn als Beispiel genommen hast?

Zitat
Nochmal: Der SL weiß mit höherer Wahrscheinlichkeit als die Spieler was in absehbarer Zukunft passiert und(!) kennt idealerweise seine Spieler;daher kann er besser abschätzen, welche Stellen ausspielenswert, weil für die Spieler interessant, sein werden.
Ich sehe hier noch nicht den Grund, nicht zu fragen. Warum fragst Du nicht einfach "Im Verlaufe dieses Hoftags gibt's für euch einen Auftrag, und danach ein bißchen Freilandabenteuer, aber ich weiß ja, ihr seid ganz heiß auf den Dungeon. Wollen wir das vorspulen?"

Zitat
Es geht NICHT(!!!) darum, jemanden zu bervormunden, sondern darum im Rahmen seiner Möglichkeiten bestmöglich zum Spaß aller beizutragen.
Ich sehe immer noch nicht den Grund, nicht zu fragen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Beral am 9.08.2009 | 14:26
Das ist wie gesagt eine völlig beliebige, und daher keine, Definition.
Geschmacksfragen lassen sich nur so abstrakt definieren. Die Definition bezieht sich nicht auf einen konkreten Inhalt, sondern beschreibt, nach welchen Kriterien beliebige Inhalte individuell kategorisiert werden. Kriterium für Hartwurst ist, dass die Gruppe etwas ausspielt, was ihr keinen Spass macht.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 9.08.2009 | 14:56
Geschmacksfragen lassen sich nur so abstrakt definieren.
Wenn Du das meinst, kannst Du es auch gleich lassen. "Alles, was keinen Spaß macht" braucht keinen Sonderbegriff und reden kann man darüber sowieso nicht.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Trollork McMunchkin am 9.08.2009 | 15:21
Ich sehe immer noch nicht den Grund, nicht zu fragen.

Du hängst dich m.E. zu sehr an Formulierungsdetails auf, die in der Sache klar sind:
Ob jemand als Aussage oder Frage formuliert spielt in einer Rollenspielsitzung (so wie ich sie kenne) meist keine entscheidende Rolle;
Wer sich ungerecht behandelt fühlt, wird meckern.

Anderes Beispiel:
Ob der SL sagt: "Du nimmst 1Million Schaden."
oder: "Ich glaube, du solltest jetzt 1 Million Schaden nehmen, okay?"
macht im Ergebnis keinen Unterschied, sondern nur in der Wirkung.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 9.08.2009 | 15:46
Wer sich ungerecht behandelt fühlt, wird meckern.
Man kann sich durch eine ergebnisoffene Frage kaum ungerecht behandelt fühlen und muß auch nicht meckern. Nur antworten.

Zitat
Ob der SL sagt: "Du nimmst 1Million Schaden."
oder: "Ich glaube, du solltest jetzt 1 Million Schaden nehmen, okay?"
Letzteres ist ja auch keine ergebnisoffene Frage, sondern eine, welche die Meinung des Fragenden schon vorwegnimmt und in den Mittelpunkt stellt. Daher kein analoges Beispiel.

(Und natürlich immer noch kein Grund, nicht zu fragen.)
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Beral am 9.08.2009 | 15:54
Wenn Du das meinst, kannst Du es auch gleich lassen. "Alles, was keinen Spaß macht" braucht keinen Sonderbegriff und reden kann man darüber sowieso nicht.
Scheinbar doch. "Hartwurst" ist als Ausdruck deutlich sparsamer als "Alles, was keinen Spaß macht". Außerdem impliziert Hartwurst ein paar weitere Dinge, die in deiner umständlichen Umschreibung nicht auftauchen. Hartwurst bedeutet, die Dinge, die keinen Spaß machen, auch auszuspielen, weil man glaubt, das sei für gutes Rollenspiel (tm) notwendig. Wir haben hier also eine Bewertung (negativ) von Inhalten, eine Handlung (intensives Ausspielen von Inhalten) und eine Ursache (das muss so), und das alles in einem knackigen, lustigen Begriff vereint. Von all dem enthält "Alles, was keinen Spaß macht" lediglich die Bewertung, ist also trotz Überlänge kein adäquater Ersatz.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Sashael am 9.08.2009 | 15:59
(Und natürlich immer noch kein Grund, nicht zu fragen.)
Ein Grund, nicht zu fragen, dürfte die Kenntnis des SL von seinen Spielern sein. Ich glaube, du hängst dich zu sehr daran auf, dass da jetzt ein beliebiger Typ eine ganze Gruppe gängelt. Wenn dieser beliebige Typ diese Gruppe aber schon jahrelang kennt, dann könnte es natürlich sein, dass er ziemlich genau weiß, was von den folgenden Szenen der Gruppe Spass machen könnte und was nicht. Also stricht er die Pflicht und geht gleich zur Kür.

Natürlich könnte er immer noch fragen, aber wenn mein bester Kumpel zu Besuch ist, dann frag ich auch nicht, ob er auch ein Glas Vanilla Coke trinken will, das schenk ich ihm gleich so ein. Weil ich eben weiß, was er antworten wird.

Lustig finde ich in dem Zusammenhang ja, dass die meisten Spieler die Pflicht immer brav mitmachen und sich auf die Kür freuen, die da hoffentlich irgendwann mal kommen wird. Aber wenn der SL diesen Teil ausblenden will, wird gemosert. Lieber ergeht man sich in stundenlanger Langeweile, als möglicherweise eine super Storywendung zu verpassen, die (wenn der SL den Teil am liebsten streichen will) mit größter Wahrscheinlichkeit nie existiert hat? Für mich ganz persönlich sehr schwer nachzuvollziehen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 9.08.2009 | 18:37
Scheinbar doch.
Nein. Über geschmackliche Beliebigkeiten braucht man nicht zu reden, weil nichts sinnvolles dabei herumkommen kann.

Zitat
"Hartwurst" ist als Ausdruck deutlich sparsamer als "Alles, was keinen Spaß macht".
Ach, Du willst nur ein Wort? "Langweiliges". Oder sind das schon zu viele Silben?

Zitat
Hartwurst bedeutet, die Dinge, die keinen Spaß machen, auch auszuspielen, weil man glaubt, das sei für gutes Rollenspiel (tm) notwendig.
Das bestreite ich einfach.

Zitat von: Sashael
Lustig finde ich in dem Zusammenhang ja, dass die meisten Spieler die Pflicht immer brav mitmachen und sich auf die Kür freuen, die da hoffentlich irgendwann mal kommen wird.
Ich glaube, ich spiele wirklich auf einem anderen Planeten Rollenspiele als Du. Ich kenne wirklich keinen einzigen Rollenspieler, der die verschiedenen Arten von Spielgeschehnissen nicht als eine Stärke und als Teile eines spaßigen Ganzen bewertet.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Sashael am 9.08.2009 | 23:44
Ich glaube, ich spiele wirklich auf einem anderen Planeten Rollenspiele als Du. Ich kenne wirklich keinen einzigen Rollenspieler, der die verschiedenen Arten von Spielgeschehnissen nicht als eine Stärke und als Teile eines spaßigen Ganzen bewertet.
Ich verweise da mal auf meinen Post von Seite 3.

Und ICH kenne eine Menge Rollenspieler, die tief seufzen, wenn die Möchtegern-Method-Actor zum Händler laufen. Ich sage ja nicht, dass das keinen Spass machen kann, aber die Leute, die ich so kenne, spielen Rollenspiel eben nicht zur Simulation eines Lebens, das sie selber nicht haben.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Feuersänger am 10.08.2009 | 00:32
Uff, das erinnert mich an eine Szene auf einer Con -- D&D 3.5, großes mehrteiliges Dungeon, zwischendrin erhielten die SCs Gelegenheit, einkaufen zu gehen bzw sich magische Items für die Dauer der Quest auszuleihen.
Sp: "Mhm, also wenn's recht ist, hätt ich gerne Dex-Handschuhe."
SL: "Also, bei uns wird sowas ausgespielt, du musst also dem Händler erklären, was du haben möchtest."
Sp: "Na gut. 'Werter Herr, ich bin auf der Suche nach etwas, das es mir erlaubt, wie soll ich sagen, das mich nicht behindert, [verhaspelt sich immer mehr]'--"
SL: "Ach, Ihr sucht Diebeswerkzeug?"

Insgesamt war ich mit der Leistung der beiden SLs sehr zufrieden, und es hat sich sogar eine regelmäßige Gruppe daraus entwickelt, aber diesen Schmonzes hätt's einfach nicht gebraucht.

In der wöchentlichen Runde kam es dann mal zu folgendem Dialog:
ich: "Und dann hätt ich gern ein Weisheitsamulett."
SL: "Ja-ha, da musst du erstmal schauen, ob du sowas hier findest, immerhin ist das ja kein--"
ich: "Pass auf: ich kann Teleport. Damit schaffe ich 1000 Meilen pro Tag. Wenn's den Krempel hier nicht gibt, beame ich mich eben in die nächstgrößere Stadt. Wenn's sein muss, bis nach Waterdeep. Meinetwegen können wir das gerne durchkauen, aber ich weiß nicht, ob es die anderen [vier Spieler] so pralle finden, wenn wir jetzt eine Stunde lang Regalestöbern ausspielen."

Ab da hat sich denn auch in dieser D&D-Runde durchgesetzt, dass man die Einkäufe zwischen den Sitzungen erledigt, Auswahl nach Liste, abstreichen des Goldes, fertig. Immerhin waren es die Forgotten Realms, wo sowieso jeder Schuhlöffel verzaubert ist. Zumal das "Einkäufe ausspielen" eigentlich nur dazu da war, um die Spieler kleinzuhalten ("Haben wir nicht, kriegen wir nicht mehr rein, und kann man auch nicht nachbestellen.") Auf sowas kann ich halt verzichten. Immerhin haben wir dem SL diese Flausen ausgetrieben.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 10.08.2009 | 08:12
Und ICH kenne eine Menge Rollenspieler, die tief seufzen, wenn die Möchtegern-Method-Actor zum Händler laufen.
... worum es hier aber nicht geht...

Jetzt ist vielleicht der Moment, in dem man merken könnte, daß es vielleicht doch nicht so viel bringt, "Hartwurst" als beliebiges Codewort für "mag ich nicht" zu verwenden.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Sashael am 10.08.2009 | 10:37
Hartwurst (meine persönliche Definition):

Szenen, die ausgespielt werden, obwohl sie der Gruppe ausser Zeitverlust nichts einbringen und durch einfaches Niederschreiben der Fakten abgehandelt werden könnten.

Das sich das dann von Gruppe zu Gruppe und sogar von Spieler zu Spieler unterscheiden kann, ist mir auch klar. Darum ist die Hartwurst in meinen Augen auch nur bedingt universell erkennbar. Aber je länger eine Gruppe zusammen spielt, desto mehr Hartwurst wird sich entwickeln. Je nach Genre entwickelt sich auch andere Hartwurst und wenn ich eine Method Acting Runde leite, gibts vielleicht überhaupt keine Hartwurst. Aber z.B. in einem klassischen Heroic-Fantasy gibt es eben Dinge, die muss man nicht ausspielen, die kann man sich auch einfach mal erzählen lassen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 10.08.2009 | 10:42
Zitat
wenn ich eine Method Acting Runde leite, gibts vielleicht überhaupt keine Hartwurst

Entweder ist deine Method-Acting-Definition oder deine Hartwurst-Definition einfach nur broken ;)

Wenn ich Oldschool richtig verstanden habe, gibt es dort keine Hartwurst, weil absolut alles zum Spiel gehört. Ich persönlich habe mal Hartwurst als "spaßloses Micromanagement" definiert und finde das immer noch griffig und einfach genug, um es auch hier anzuwenden: Wer Spaß an Micromanagement hat, hat effektiv keine Hartwurst im Spiel, wer es dagegen komplett scheiße findet, wird wohl schnell sagen: Also diese Szene war mir zu hartwurstig, bitte nicht nochmal.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Sashael am 10.08.2009 | 10:56
Entweder ist deine Method-Acting-Definition oder deine Hartwurst-Definition einfach nur broken ;)
Method-Acting imo: Das Ausspielen des Charakters als Hauptziel des Spieles. Jede Szene bietet Raum, um seinen Charakter zu entfalten.
Hartwurst: Szenen, bei denen von vornherein klar ist, wie die Charaktere agieren werden und die nur ein Preludium oder ein Zwischenstop zur Action sind. Ergo: Hartwurst existiert in zielfokussierten Spielen mehr als in charakterfokussierten Spielen.

Unterschied verständlich?


Wenn ich Oldschool richtig verstanden habe, gibt es dort keine Hartwurst, weil absolut alles zum Spiel gehört. Ich persönlich habe mal Hartwurst als "spaßloses Micromanagement" definiert und finde das immer noch griffig und einfach genug, um es auch hier anzuwenden: Wer Spaß an Micromanagement hat, hat effektiv keine Hartwurst im Spiel, wer es dagegen komplett scheiße findet, wird wohl schnell sagen: Also diese Szene war mir zu hartwurstig, bitte nicht nochmal.
Ich glaube nicht, dass irgendjemand Oldschool wirklich richtig versteht. Das verstehen doch alle genauso richtig wie die Wörter: Rollenspiel, Method-Acting, Hartwurst, Railroading, ARS etc etc etc
Und ich denke mir mal, dass auch bei Oldschoolern Spieler rumlaufen, die das Kaufen eines Schwertes einfach mit Ansage und Aufschreiben abhandeln.
Auch das mit dem Micromanagement ist mir imo zu kurz gegriffen. Wenn man in einer Dungeon-Runde mitspielt, muss man den Auftrag vom Händler nicht unbedingt ausspielen. Wenn es ohne Auftragsannahme kein Abenteuer gibt, dann kann man das auch mal "Railroaden". Natürlich nicht bei Zimperlieschen, die in Tränen ausbrechen, wenn sie mal eine Sekunde nicht die Kontrolle über ihren Char haben.
"Als die Sonne über den Berg kriecht und dir ins Gesicht scheint, wachst du auf." "BOAH NEEEEEE!!! RAILROADING!!!!!!"  ::)
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 10.08.2009 | 11:04
Es ist jedenfalls beeindruckend, wie Dinge, die eigentlich schon gut definiert sind (Railroading, Hartwurst etc.) beliebig umgedeutet werden, nur um mit der neuen "Definition" die eigene These besser unterstützen zu können.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Sashael am 10.08.2009 | 11:25
Es ist jedenfalls beeindruckend, wie Dinge, die eigentlich schon gut definiert sind (Railroading, Hartwurst etc.) beliebig umgedeutet werden, nur um mit der neuen "Definition" die eigene These besser unterstützen zu können.
Zum Thema "Definition von Railroading" empfehle ich den durchaus amüsanten Thread " Ist exzessives Würfeln Railroading?" ;)

Und bereits in diesem Thread habe ich mindestens vier verschiedene Definitionen von Hartwurst gesehen. Also komm mir bitte nicht mit solchen Scheinargumenten um dich besser dastehen zu lassen. Hartwurst scheint nämlich trotz seines harten Namens ein ziemlich Gummibegriff zu sein, unter dem sich jeder etwas anderes vorstellt. Wie zum Beispiel du (spassloses Micromanagement) und der Eingangspost (alles vor dem Dungeon) oder diverse Poster in diesem Thread (alles, was mir keinen Spass macht).  ::)
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 10.08.2009 | 11:43
Wobei rein etymologisch es völlig klar ist, daß Micromanagement mal gemeint war, aber wir wären ja keine postmodernen Beliebigkeitshelden, wenn wir uns von so etwas aufhalten ließen.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 10.08.2009 | 11:45
Naja, zumindest Vermis Beitrag im WildeLande-Blog (finde ihn grad nicht), stellt ja schon dar, dass bereits der Wortschöpfer irgendwann alles, was er nicht mochte, unter Hartwurst zusammenfasste.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 10.08.2009 | 11:50
Meinste diesen hier:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Hervorhebungen von mir.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: ChristophDolge am 10.08.2009 | 11:53
Exakt. Alle Themen kehren wieder...
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Hotzenplot am 10.08.2009 | 12:00
Es ist jedenfalls beeindruckend, wie Dinge, die eigentlich schon gut definiert sind (Railroading, Hartwurst etc.) beliebig umgedeutet werden, nur um mit der neuen "Definition" die eigene These besser unterstützen zu können.

Deshalb hatte ich nochmal nachgefragt, ob es überhaupt Einigung darüber gibt. Natürlich gibt es die nicht. Und deshalb macht eine (ernsthafte) Diskussion über dieses Thema ungefähr so viel Sinn wie die Behauptung "Erdbeermarmelade schmeckt mir besser als dir der Honig schmeckt!" ;)

Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 10.08.2009 | 12:47
Das schöne an der Aussage "Es gibt keine Einigung über die Definition" ist ja, daß man sie selbst problemlos zur Wahrheit machen kann.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Teil 1
Beitrag von: Beral am 10.08.2009 | 13:11
Die Dinge werden einfach nie gut genug definiert. Wenn derjenige, der einen Begriff einführt, nicht genau definiert, interpretiert jeder seine eigene Vorstellung hinein. Wenn die Leute schließlich merken, dass sie über verschiedene Dinge reden, ist der Zug schon abgefahren und unterschiedliche Vorstellungen fest in den Köpfen und im Umlauf.
Titel: Re: Per Railroad die Hartwurst überrollen, oder: Erfolg trotz mieser Technik, Te
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 11.08.2009 | 12:02
Die Dinge werden einfach nie gut genug definiert. Wenn derjenige, der einen Begriff einführt, nicht genau definiert, interpretiert jeder seine eigene Vorstellung hinein.
Hat er aber. Als Leute angefangen haben, den Begriff anders zu verwenden, hat er es sogar noch mal klargestellt. Aber genützt hat's nichts.
Rollenspielforen sind einfach angefüllt mit Leuten, die noch nicht mal einen Begriff wie "Mitspieler" als gegeben hinnehmen können. Alles wird zerredet, zerfasert und alles Klare, Eindeutige wird durch Wischiwaschi ersetzt. Und das macht jede Diskussion sinnlos.