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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Eran am 24.08.2009 | 10:34

Titel: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Eran am 24.08.2009 | 10:34
Hallo,

die folgenden Fragen habe ich schonmal in einem kleinen, feinen Forum gestellt. Jetzt interessiert mich was das GroFaFo davon hält. Am besten mit Berichten aus eigenen Runden, falls es auch da Grenzfälle gab.

In einer Kult Runde, in der ich mitspielte, gab es einen kaltblütigen Mord nach dem anderen und auch Folter kam vor. In einer Runde eines befreundeten Spielleiters kam es vor, dass ein SC eine NSC-Polizistin vergewaltigt hat (werwolf). Das waren alles erwachsene Spieler und auch nur die Geschehnisse eines halben Jahres.

Einerseits gehören Schilderungen von Gewalt irgendwie zum Rollenspiel dazu, allein weil es oft um Kämpfe geht. Andererseits sollte es doch auch eine Grenze geben.

Wo sollte diese Grenze eurer Meinung nach liegen.

Manch einer mag z.B. vielleicht gerne einmal einen Attentäter spielen und das zu verbieten wäre ja auch blöd.

Ist der Grad zwischen Heldentum und brutaler Gewalt im Rollenspiel schmal oder doch eine recht klare Linie?

MMn hat dies auch wieder damit zu tun wie man als Gruppe mir so etwas umgeht und auf welche Weise man spielen will.

Vielleicht tritt dies ja hauptsächlich bei Runden auf die nicht klar meinen die Guten zu spielen. Die Hintergründe der World of Darkness, bei Kult oder Shadowrun verleiten dazu vielleicht auch eher als Fantasyrollenspiel.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Haukrinn am 24.08.2009 | 10:53
Ich denke das ist etwas, was jede Gruppe für sich im Vorfeld abklären sollte, bevor überhaupt gespielt wird. Jeder Mensch hat da andere Grenzen und da muss jedem Mitspieler klar sein, dass man diese nicht übertritt. Und auch bei den Dingen, die im Spiel vorkommen, muss man klar unterscheiden zwischen den Sachen, die explizit beschrieben/ausgespielt werden und den Sachen, die nur kurz angerissen werden und sozusagen hinter dem Vorhang ablaufen.

Generell daneben finde ich eine Thematisierung von solchen Dingen, gerade im Kontext von Spielen wie Kult, allerdings nicht.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.08.2009 | 10:54
Ok ist, was Spaß macht. Mir macht es keinen Spaß, die Bösen zu spielen, und ich sage das auch immer klar. Grauzonen sind ok, aber die Marschrichtung ist mit der Gruppe abzustecken, denn die Gruppe muss alle Charakterkonzepte auch mittragen und unterstützen. Anderenfalls gibt es nach meiner Erfahrung schnell Probleme.
Folter lässt sich irgendwie kaum ausschließen. Selbst wenn ich einen "Guten" spiele, entdecke ich mich ab und an dabei, wie ich mit Gewalt Infos aus einem "Bösen" rausprügeln möchte...
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.08.2009 | 10:55
Kann ich Haukrin zu 100% zustimmen, wie so oft kommt es auf die Gruppe an.
Wichtig ist bei sowas eben nur, das alle einverstanden sind, und man keinem Mitspieler solche Details aufzwingt, wenn er sowas nicht hören will.
Allgemein sollte man natürlich auf das Alter der Mitspieler achten, bei 13 Jährigen ist es egal ob die das hören wollen oder nicht, nciht angebracht. Hab da schon schlimmes erlebt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Visionär am 24.08.2009 | 10:57
Es gibt keine Grenzen außer denen, die die Gruppe festlegt.

Wenn es also Leute gibt, die  russische Snuff-Kinderpornodreher spielen möchte, und alle sich darauf einigen können, dann können die das machen.

Ich würde da nicht mitspielen. Wahrscheinlich würde ich mich auch von den Menschen distanzieren wollen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Ludovico am 24.08.2009 | 10:59
Generell ist es ok, wenn die Gruppe es ok findet.
Ich selber habe teilweise Probleme. Vergewaltigung im Spiel brauch ich nicht und zu ausgiebige Folter finde ich nicht sonderlich spannend.
Hierbei kommt es auch auf das Spiel an sich an. Exzessive Gewaltakte bei Spielen, die nicht explizit gritty sind, mag ich nicht.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Crimson King am 24.08.2009 | 10:59
Man sollte unterscheiden zwischen den Entscheidungen, gewisse Taten auszuführen, und dem Ausspielen derselben. Mit ersterem habe ich keine Probleme. Das explizite Ausspielen von Folterszenen und Vergewaltungen ist eigentlich ein No-Go. Folter ginge gerade noch, wenn ein Spieler darauf Wert legt, dass sein Charakter sich der Folter widersetzt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Sashael am 24.08.2009 | 10:59
Auftragsmord - Kein Problem. Den gibts in jedem Kontext, auch auf der "guten" Seite. "Bringt mir den Kopf des Räuberhauptmanns!" ist nichts anderes als ein offizieller Auftragsmord.
Folter - Kommt auf den Kontext an und kann imo zu (un)schönen Verwicklungen führen. Folter an sich steht ja für das Problem "Rechtfertigt der Zweck alle Mittel?"

Vergewaltigung - Finde ich ein NoGo. Warum macht ein Spieler das? Hat das irgendeinen Nutzen? Bringt es irgendeinen Pluspunkt am Spieltisch? Steigert es in irgendeiner Form die Spielfreude? Sollte jemand auf die letzte Frage mit "Ja" antworten, empfehle ich übrigens einen Besuch bei einem Therapeuthen. ::)
Wenn es also Leute gibt, die  russische Snuff-Kinderpornodreher spielen möchte, und alle sich darauf einigen können, dann können die das machen.

Ich würde da nicht mitspielen. Wahrscheinlich würde ich mich auch von den Menschen distanzieren wollen.
Das wollen könntest du bei mir komplett streichen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Wolf Sturmklinge am 24.08.2009 | 11:15
Ähnlich wie Tudor spiele ich auch ungerne die Bösewichter. Den Gewaltgrad legt meist das System fest, wobei Space Gothic mehr und detailliertere Gewalt bietet als D&D.
In meinen D&D Runden wurde auch schon gefoltert, allerdings erst zweimal (in über 20 Jahren), aber sobald das Thema Vergewaltigung oder Kindesmißhandlung aktiv von einem meiner Mitspieler durchgeführt wird, werde ich mit diesem Spieler nicht mehr zusammen spielen.
Einen "guten" Hintergrund vorraus gesetzt, wäre ein Auftragsmord auch noch drin. Aber Zähne rausbrechen, glühende Eisen unter die Fingernägel schieben und Ameisen in alle Körperöffnungen krabbeln lassen....ne, daß is nix für mich.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.08.2009 | 11:26
Solange alle Mitspieler volljährig sind und es OK finden, habe ich kein Problem damit. Dann würde ich evtl. auch selber mitspielen.

In dem Augenblick aber, wo ein Mitspieler minderjährig ist oder es jemandem Bauchschmerzen bereitet, würde ich es als ein Tabu betrachten.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: ChristophDolge am 24.08.2009 | 11:27
Ich halte es wie Sashael.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: psycho-dad am 24.08.2009 | 11:29
Hab mit allem kein Problem, solange alle anderen auch damit klar kommen und es nicht all zu sehr ins Detail geht.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Das Grauen am 24.08.2009 | 11:30
Auftragsmord und Folter kamen durchaus schon einmal vor. Allgemein kann man ja das Abenteuer, in dem die Helden von einem Auftraggeber Geld erhalten und dafür einen Bösewicht plätten, auch schon als Auftragsmord durchgehen lassen  ~;D

Vergewaltigung ist bei mir auch ein klares No go. Bei sowas würde ich gleich einschreiten. Wäre für mich auch ein Grund, mit dem Spieler erstens klare Worte zu sprechen und zweitens nicht mehr mit ihm spielen. ist bei mir zum Glück noch nie vorgekommen, dass die Spieler sowas durchführen wollten. Folter und Auftragsmord hingegen schon, ist dann aber mit der Gruppe abgestimmt gewesen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Infernal Teddy am 24.08.2009 | 11:31
Ich denke das ist etwas, was jede Gruppe für sich im Vorfeld abklären sollte, bevor überhaupt gespielt wird. Jeder Mensch hat da andere Grenzen und da muss jedem Mitspieler klar sein, dass man diese nicht übertritt. Und auch bei den Dingen, die im Spiel vorkommen, muss man klar unterscheiden zwischen den Sachen, die explizit beschrieben/ausgespielt werden und den Sachen, die nur kurz angerissen werden und sozusagen hinter dem Vorhang ablaufen.

Generell daneben finde ich eine Thematisierung von solchen Dingen, gerade im Kontext von Spielen wie Kult, allerdings nicht.

Im Prinzip wurde damit alles gesagt, was ich zu dem Thema zu sagen gehabt hätte.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Ein am 24.08.2009 | 11:36
Ich halte es wie der Dolge.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Oberkampf am 24.08.2009 | 11:42
Bis auf die Sache mit der Vergewaltigung hab ich alles mögliche schonmal in RSP-Runden erlebt, gerade in "darquen" settings oder "evil"-Kampagnen. Zum Glück wird sowas in meiner gegenwärtigen Gruppe durch Gruppenkonsens unterbunden, mitlerweile habe ich nämlich starke Empfindlichkeiten entwickelt.
Man will ja Fantasy spielen, und nicht die bittere Realität.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Benjamin am 24.08.2009 | 11:46
Was Ein schreibt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: bobibob bobsen am 24.08.2009 | 11:48
Ich habe eine Runde die duchweg böse Charaktere spielen. Untereinander gibt es aber die Absprache das man sich unterstützt. Ist eine Räuberbande wie die Mafia, die gegen alle Außenstehenden zusammenhält.
Einer der Spieler spielt dort einen Gnoll der regelmäßig frische menschliche Sklaven kauft um sie zu essen (ist die Lieblingsspeise der Gnolle) wir spielen dies jedoch nur ganz kurz an indem er mir mitteilt das er sich mit Verpflegung bzw. seiner Lieblingsspeise eindeckt.
Ich möchte die Grenzen meiner Spieler und Spielerinnen nicht ergründen und handhabe solche Dinge gern stillschweigend oder nur mit Andeutungen. Man muß natürlich vorsichtig sein das es sich nicht auf die Atmosphäre auswirkt.
Ein frisches Schlachtfeld ohne Leichen wirkt irgendwie merkwürdig.

Vergewaltigung, Kindesmißhandlung, Mord oder Folter macht für mich keinen Unterschied. Ich glaube viele haben hier einen etwas verklärten Blick vom sterben. Solche Szenen durchzuspielen halte ich für vollkommen zweckfrei.

Zitat
"Bringt mir den Kopf des Räuberhauptmanns!" ist nichts anderes als ein offizieller Auftragsmord.

Quatsch. Wenn von einer für das Rechtssystem zuständigen Instanz der Tot des Räuberhauptmanns beschlossen (Gerichtsverhandlung) wurde dann ist das kein Mord. Ansonsten wäre das erheben von Steuern auch offizielles Rauben oder was.

Zitat
Folter - Kommt auf den Kontext an und kann imo zu (un)schönen Verwicklungen führen. Folter an sich steht ja für das Problem "Rechtfertigt der Zweck alle Mittel?"
Das Problem kann ich für dich lösen:   Nein  sonst wäre Folter ja nicht verboten.
Das Problem mit der Folter ist imo eher das ich nicht wissen kann ob und wann mir der Gefolterte sein Wissen preis gibt oder mir weiterhin Lügen auftischt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: JohnBoy am 24.08.2009 | 11:48
Auftragsmord - Kein Problem. Den gibts in jedem Kontext, auch auf der "guten" Seite. "Bringt mir den Kopf des Räuberhauptmanns!" ist nichts anderes als ein offizieller Auftragsmord.
Folter - Kommt auf den Kontext an und kann imo zu (un)schönen Verwicklungen führen. Folter an sich steht ja für das Problem "Rechtfertigt der Zweck alle Mittel?"

Vergewaltigung - Finde ich ein NoGo. Warum macht ein Spieler das? Hat das irgendeinen Nutzen? Bringt es irgendeinen Pluspunkt am Spieltisch? Steigert es in irgendeiner Form die Spielfreude? Sollte jemand auf die letzte Frage mit "Ja" antworten, empfehle ich übrigens einen Besuch bei einem Therapeuthen. ::) Das wollen könntest du bei mir komplett streichen.
Folter bereitet mir da zwar bereits unbehagen, kommt aber halt hin und wieder vor. Allerdings noch nie wirklich durch SC Hände.
Ansonsten was r0tzl0effel schreibt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Preacher am 24.08.2009 | 11:49
Vergewaltigung ist bei mir auch ein klares No go.
Das scheint der kleinste gemeinsame Nenner zu sein. Un auch für mich ist das die Grenze.

Stellt sich aber die Frage: Wieso eigentlich? Auftragsmord und Folter sind ok, Vergewaltigung nicht? Aber was ist schlimmer daran als an Folter? Lässt sich das irgendwie rational erklären?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Bluerps am 24.08.2009 | 11:49
Was Visionär sagt. Solange alle mitmachen geht alles. Ist ja nicht so, das die Polizei die Wohnungen abhört, ob jemand unmoralisches Rollenspiel betreibt.

Es kommt auch darauf an, wie sehr solche Details zum Spiel passen. Wenn ein Charakter eine Frau vergewaltigt kann das schon Sinn machen, ohne das der Spieler völlig kaputt ist. Beispielsweise könnte sich das Spiel um Schuld oder Perversion drehen. Genauso wie Bücher und Filme können Rollenspiele beliebige Themen haben, auch verstörende. Man darf solche Themen halt nur nicht spontan seinen Mitspielern an den Kopf werfen.

Was ich mich allerdings frage ist, ob es immer so einfach ist herauszufinden mit was die Leute klarkommen. Bei Gewalt im Kampf und halbwegs konventionellem Sex wissen die meissten, was sie wollen, aber bei heftigeren Sachen wie Folter oder Vergewaltigung ist es schon schwieriger, schon deshalb weil man da in persönliche Bereiche kommen kann, selbst wenn man nur drüber redet. Im schlimmsten Fall hat man ein Vergewaltigungs- oder Misshandlungsopfer vor sich und konfrontiert es mit seinem Trauma. Daher würde ich es bei Mitspielern die man nicht gut kennt, bei nicht so heftigen Sachen belassen.


Bluerps
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Joerg.D am 24.08.2009 | 11:51
Also als aller erstes mal kann sich das GroFaFo dazu nicht mehr äußern. Das gibt es nicht mehr und es ist durch das erheblich bessere Tanelorn ersetzt worden.

Die Grenze liegt da, wo die Gruppe sie setzt und nicht da, wo ein paar Spinner aus dem Internet sie haben möchten. Was unterscheidet einen Auftragskiller von dem prototypischen Fantasy Charakter, der mordend und Leichen plündernd durch die Gegend zieht?

In ,meinen Augen nicht viel.

Moralisches oder unmoralisches Verhalten kann man in seiner Gruppe akzeptieren oder eben nicht. Genau wie eine explizite Beschreibung von Gewalt oder Elemente die auf einer psychischen Schiene arbeiten.

Ich persönlich habe mit nichts Probleme. Egal ob Kannibalismus, Pädophilie, Inzest, Vergewaltigung, Mord, Folter, Drogenmissbrauch, Zuhälterei, Terrorismus oder okkulte Rituale und Teufelsanbetung oder Dämonenopfer. Wenn die Gruppe es will, dann wird es gespielt.

Natürlich muss man sich bei so extremen Themen vorher genau mit der Gruppe verständigen, wo die Limits liegen (Ein Mitspieler von mir hat bei einer Beschreibung von recht heftiger Gewalt und ihren Auswirkungen auf den menschlichen Körper mal gekotzt).

Bei mir liegt die Grenze bei ins Detail gehenden Beschreibungen von sexueller Gewalt. Ich kann mit diesem Thema spielen, doch möchte diese Komponente nicht ausspielen und auch von meinen Spielern nicht ausgespielt haben. Der Spieler kann gerne sagen, dass er den SLC vergewaltigt, aber auf das Kopfkino einer genauen Beschreibung habe ich keine Lust.

Ich weiß, das ein Mord ein schlimmeres Verbrechen ist als eine Vergewaltigung, aber ich bin trotzdem eher in der Lage mir anzuhören, wie ein Spieler einen SLC ausweidet und sich an dem Elend des Opfers erfreut, als sexuelle Gewalt zu akzeptieren.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Ein am 24.08.2009 | 11:54
@Preacher
Ich denke Folter ist eher akzeptabel, weil sie zweckgebunden ist. (Korrektur: Sein kann, gibt natürlich auch Folter aus Spaß. Das finde ich dann wieder No-Go.)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: psycho-dad am 24.08.2009 | 11:54
@Jörg:
 :d
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Imago am 24.08.2009 | 12:02
OT:
Zitat
Ansonsten wäre das erheben von Steuern auch offizielles Rauben oder was.
Der Gedanke hat was. :)

Topic:
Prinzipiell gehts mir da wie Bluerps oder Psycho-Dad. Ist alles möglich, aber wenn dann bitte in einem dafür geeigneten Rahmen (Spiel, die richtigen Mitspieler, Sinn innerhalb des Plots).

Und bei krass amoralischen Sachen will ich eigentlich immer wissen (oder zumindest das was anklingt davon) wie der Charakter bis dahin gekommen ist, so bestialische Scheiße zu bauen, warum er das tut usw.
Mit Leuten die sowas als Spieler machen "weil sie es halt können" möchte ich nicht spielen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Joe Dizzy am 24.08.2009 | 12:13
Mir ist das ehrlich gesagt alles zu unappetitlich, um es mir am Spieltisch anzuhören oder gar noch vorzustellen.

Die einzige Ausnahme wären an die Absurdität grenzende Darstellung von Gewalt, die gelegentlich bei den kritischen Treffern von WFRP zu tragen kommt. Aber auch da ist es eben das Überzogene und Theatralische, das die Sachen erträglich oder sogar in einigen Fällen unterhaltsam macht.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Chaosdada am 24.08.2009 | 12:23
Stellt sich aber die Frage: Wieso eigentlich? Auftragsmord und Folter sind ok, Vergewaltigung nicht? Aber was ist schlimmer daran als an Folter?
Nichts (und Mord ist natürlich noch schlimmer). Aber ich denke bei den meisten hier kommt Folter nur als Mittel vor, um an Informationen zu gelangen, nicht weil ihre Charaktere so fiese Sadisten sind. Vergewaltigung, auch als Foltermethode, wird aber wohl niemand machen, der es nicht gerne tut.
Mord kann man einfacher abstrahieren, es geht oft schnell - BLAM! - und durch Actionfilme ist man massenhaftes Abmetzeln auch irgendwie gewohnt. Man könnte sagen der "Akt des Tötens" ist weniger das Schlimme als die "Realität des Todes", die im RPG nicht gegeben ist.

In meinen Runden kam schon Vergewaltigung - selten sogar von SCs - vor, allerdings nie durch SCs.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Ludovico am 24.08.2009 | 12:31
@Preacher
Mord und Folter kommen in Film und Fernsehen nicht so schlecht weg. In "Mann unter Feuer" foltert und mordet der Protagonist munter vor sich hin, in "Bangkok Dangerous" ist der Hauptdarsteller ein Killer, ebenso in "The Big Hit".

Das sind jetzt gerade 3 Beispiele an Filmen, in denen Mord und Folter, wenn auch nicht gerade glorifiziert (solche Filme gibt es aber auch), so doch als normal und ungemein befriedigend (für den Zuschauer) dargestellt werden.

Wenn ich mal richtig drüber nachdenken würde, fallen mir sicher noch viel viel mehr Filme ein. Es gibt in Filmen zuhauf coole Killer und Mörder, aber wie viele coole Vergewaltiger oder Kinderschänder gibt es?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Zornhau am 24.08.2009 | 12:31
Ich hatte - insbesondere beim Thema Folter - eine mich wirklich ERSCHÜTTERNDE Erfahrung in einer Spielrunde machen müssen, die mich von solchen "hach, mal sehen, wessen Grenzen im Spiel am Weitesten sind"-Spielweisen kuriert hat.

Darüber schrieb ich im ORK, aber ich denke, daß ich diesen Beitrag auch hier nochmals wiedergeben kann.





In der als Spielwelt an sich harmlosesten unserer damaligen drei parallelen Uni-Ulm-AD&D-Kampagnen (im Sinne: dies ist die Welt, die sich ein Spieleiter oder eine kleine Gruppe wechselnder Spielleiter SELBST erschaffen hat), gab es eine Situation, an die mich mich hierbei sehr gut und sehr unangenehm erinnere.

Ich hatte für ein "Zwischenspiel" eine Stadt in der Spielwelt zweier Spielleiter, die diese Welt gemeinsam erschaffen und entwickelt hatten, bekommen. Auf Nachfrage, was ich denn da alles reinpacken dürfte, hieß es, ALLES. - Ein Fehler, wie sich herausstellen sollte, da ich bei Stadt-Abenteuern schon damals immer an die dampfenden Sword&Sorcery-Metropolen, wo Mord und Totschlag keinen der Einwohner auch nur aus der Ruhe bringen, dachte. - Meine Städte waren GEFÄHRLICHER als die meisten Dungeons, die wir damals gebaut hatten, weil in Städten "Recht und Gesetz" herrschen! As Lawful Evil as it gets.

Auf einer Art "Stadtführung" hatte ich den Spielern das "Diebestor" gezeigt, an das erwischte Diebe genagelt werden, und an dem sie hängen bleiben, bis sie selbst  abfallen. (In Wirklichkeit holen sich die Diebesgilden ihre eigenen Leute wieder, und "auswärtige Talente" werden zum Beitritt mit allen Pfilchten aufgefordert und dann auch abgehängt. - Wer nicht beitritt, der verrottet halt.)

Es war NICHT meine Absicht einen SC hier ans Tor zu nageln!

Nur: Es mußte der diebische Halbling unbedingt einen reichen Händler beklauen, sich erwischen lassen, nicht weglaufen oder sich anderweitig nicht erwischen lassen. - Den hat man direkt vor Gericht gezerrt, wo die anderen Mit-SCs dabei saßen und zuschauten. Der bestohlene Händler hat den Richter nicht einmal insgeheim, sondern absolut offen bestochen, die härteste Strafe gegen den üblen Dieb anzuwenden. Die anderen SCs hatten JEDE GELEGENHEIT hier ebenfalls bestechend oder anderweitig einzugreifen ungenutzt verstreichen lassen.

Und so wurde der Halbling-SC an das Tor genagelt. Ich hatte den Spieler auch noch Rettungswürfe machen lassen, ob er durch die durch seine Hände und Füße getriebenen Nägel ohnmächtig werden würde. - Wurde er nicht.

Nun hing der Spieler am Tor. - OK, dachte ich mir, dann bekommen sie halt so Kontakt zur entsprechenden Diebesgilde. Paßt schon. Hätte auch anders erfolgen können, aber so geht es auch.

Der Spieler wollte nach dieser Runde nicht mehr mitspielen. - Er hat die Gruppe verlassen (war nicht kampagnenbeendend, weil wir mit 9 Spielern gespielt hatten). - Ich konnte das nicht so recht nachvollziehen, DAMALS.

Jahre später hatte ich erfahren, daß der besagte Spieler psychisch krank ist, aber durch Behandlung und Medikamente stabil war. Mir ist ja auch nichts an ihm, den ich sonst auch so von der Uni her kannte, aufgefallen. - Nur, er hatte nach dem Annageln an das Tor einen echten Rückschlag seiner psychischen Störungen erlitten. Das wußte ich nicht! Das wußte keiner, mit dem ich damals gesprochen hatte.

Erst Jahre später kam ich über einen gemeinsamen Bekannten auf den GRUND für das Ausscheiden dieses Spielers.

Da war ich schon geplättet.

Ich konnte mir damals NICHT vorstellen, daß man von solch einer harmlosen Spiel-Unterhaltung irgendeinen psychischen Knacks bekommen könnte. - Hatte er ja auch nicht, nur wurde seine angeknackste Psyche durch das Spiel wieder schlimmer als vorher.

Ich bin inzwischen deutlich vorsichtiger mit dem, was ich an LANG UND BREIT zelebrierter Mißhandlung Spielercharakteren antue.

Das Abhacken einer Hand eines erwischten Diebes könnten manche Spieler gar nicht gut vertragen. - Da ich nicht jeden Spieler - vor allem auf Cons - um ein psychologisches Gutachten seiner emotionalen Belastbarkeit gegen fiktive Greuel an fiktiven Gestalten bitten kann, werde ich NICHT WISSEN, ob auf dem nächsten Con ein solcher Art labiler SPIELER sitzt.

Wenn man Rollenspiele nicht dazu verwendet seine Grenzen der noch erträglichen Mißhandlungen und Greueltaten auszuloten, sondern es NUR ZUR UNTERHALTUNG spielt, dann kommt man auch ohne LANG und BREIT dargestellte Verstümmelungen aus. - Betonung liegt auf LANG und BREIT. - NATÜRLICH kann und WIRD es Verstümmelungen geben. Allein die meisten Regelwerke, nach denen ich aktuell spiele, sehen so etwas vor.

Es ist nur eine Frage wie intensiv die Schilderung rund um die Regelanwendung zu Verstümmelungen aussieht.

Hätte ich in der oben erinnerten Szene gesagt: "Die Stadtbüttel nageln Deinen Charakter ans Diebes-Tor. " Dann - so rede ich mir zumindest rückblickend zu - wäre es vielleicht NICHT zu dem Rückschlag gekommen.




Wenn man über Themen wie Mord, Vergewaltigung, Folter im Rollenspiel redet, dann MUSS man auch über das Thema VERANTWORTUNG gegenüber seinen Mitspielern reden.

Im Zusammenhang mit der Kleine-Ängste-Thematik im alten DROSI-Forum sind mir erstmals wirklich GEHÄUFT Fälle bekannt geworden, in denen Spieler im Rollenspiel Erlebnisse hatten, die an sich bereits "verarbeitet" geglaubte Traumata wieder hervorbrechen haben lassen.

Und, NEIN, es reicht einfach nicht aus die Spieler vorher zu fragen, was sie denn wohl alles nicht aushalten mögen, oder ob sie und wie lange sie in psychotherapeutischer Behandlung waren, bevor man eine Spielrunde startet. - Das ist NICHT VERANTWORTUNGSBEWUSST.

Ein Spieler überschätzt seine "psychischen Nehmerqualitäten" öfter, als man das so denkt. Und wenn man das merkt, dann ist es schon ZU SPÄT.

Klar KANN und DARF man jederzeit beliebig intensiv, beliebig lang und breit ausgespielt Themen wie Mord, Folter, Vergewaltigung, Mißbrauch, usw. im Rollenspiel auf den Spieltisch bringen. - Es wird einen keiner hindern, das zu tun.

Außer das EIGENE Verantwortungsbewußtsein als Spielleiter oder Spieler für den GEMEINSAMEN Wohlfühlraum ALLER Mitspieler.

Ich bin einfach zu alt, als daß ich ständig die Grenzen des Ekels, der Abscheu, der Brutalität bei mir und meinen Spielern ausloten müßte. Das wäre vor 20 Jahren vielleicht noch anders gewesen, wenn ich damals nicht nur "harmlose" Spiele gespielt hätte, die sich eben (noch) nicht die Flagge "Dark" aufgezogen hatten und damit alles Mögliche an menschlichen Widerwärtigkeiten mitten in den Brennpunkt des Spiels gestellt hatten. - Damals mußte ich nicht erfahren, was ich denn im Rollenspiel so alles noch aushalte, und heute gleich überhaupt nicht.

MEIN Hobby ist KEIN "Selbsterfahrungskurs" und KEIN "Grenzen des psychisch Erträglichen Ausloten", sondern UNTERHALTUNG.

In den Spielwelten, in welchen ich spiele, kommen natürlich Morde, Folter und Vergewaltigung vor. Nur ist eben die Frage, wie breit man diese Themen im Spiel tatsächlich darstellt, wie sehr man direkt in Täter- oder Opfer-Rolle Spielercharaktere involviert. 

Gerade, wenn einem das Eintauchen in die Spielwelt, das Identifizieren mit seinem Charakter wichtig ist, dann ist es umso bedenklicher, wenn ein Spieler via seines Charakters in eine OPFER-Rolle (wichtig: die HILFLOSIGKEIT!) gebracht wird, und man einen Spielercharakter foltert, ihn in hilfloser Lage verstümmelt (im Kampf wird das ja durch das Regelwerk gegeben und ist daher bisher noch immer akzeptiert worden), oder ihn vergewaltigt.

Und ebenso bedenklich, wenn Spieler, in die Spielwelt eingetaucht, mit ihrem Charakter identifiziert, nun in der TÄTER-Rolle agieren. - Wer das nicht nachvollziehen kann, der sollte sich mal vor Augen führen, daß man als SPIELLEITER, der seine Spielwelt spielt, ja auch das Betteln, die Schmerzen, das Wimmern der Opfer der SCs spielen wird. - Somit drängt ein Spieler, der solche Taten im Mittelpunkt seiner Spielaktivität begehen möchte, seinen Spielleiter in die OPFER-Rolle.

Und auch Spielleiter spielen mit.

Und auch Spielleitern vergeht es, wenn sie die hilflosen "Objekte" spielercharakterlicher Brutalität darstellen sollen.

Ich spiele weder als Spielleiter noch als Spieler gerne das hilflose Opfer, an dem sich jemand anders am Spieltisch austoben kann. - Ich halte mich für psychisch durchaus verletzlich. Ich habe Filme gesehen, die mir so an die Nieren gegangen sind, daß sie nach Jahren noch nachwirken. - Im Rollenspiel ist das Erleben (auch als Spielleiter) für mich INTENSIVER.

Ich bin daher SEHR auf den VERANTWORTUNGSVOLLEN Umgang mit meinen Spielern und mit MIR bedacht.

Klar liegen die persönlichen Grenzen immer bei einem selbst. Und klar kann eine Gruppe jeweils ihre persönlichen Themen-Schwerpunkte und auch Ausschluß-Themen aushandeln. - Aber bedeutet das dann, daß jemand, der in einer Gruppe von sechs Spielern anderen den Spaß nicht verderben wollte, und halt NICHT widersprochen hat, SELBST SCHULD ist, wenn es ihm nach der Runde dreckig geht?

Das wäre nämlich genau diese Art von Verantwortungslosigkeit im Umgang mit seinen Mitspielern (die in den meisten Fällen ja auch die eigenen FREUNDE sind), die ich grundsätzlich BESCHISSEN finde.

Man wird nicht immer und nicht alles vermeiden können. Aber man MUSS auch NICHT IMMER und NICHT ALLES bis an die Grenze ausreizen, um Spaß beim Spiel zu haben.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Edwin am 24.08.2009 | 12:40
Solang es für alle in Orndung ist, geht alles.
ICH hab nur für Leute kein Verständnis, die andere für krank halten oder sich als moralisch überlegen fühlen, wenn sie sowas NICHT machen.
Ich stell die mal einfach in die Nähe der Leute die Parteien angehören, die das virtuelle Erschießen von Leuten für ein fürchterliches Verbrechen halten.

@Vergewaltigung vs. Töten: Willkommen in unserer heuchlerischen Gesellschaft.

Ich persönlich wollte weder genau beschriebene Vergewaltigung noch genau beschriebene Folterung noch genau beschriebene Tötung.

Zum Nutzen der Vergewaltigung: in vielen Spielen gibt es bestimmte Ressourcen, wenn einem Laster nachgegangen wird. Und wenn dieses dann Lust ist...
Wenn das Setting sehr dark ist, fände ich das ziemlich passend.

@Zornhau: Wohl ein tragischer Fall. Aber wenn man auf jegliche mögliche psychische Krankheit Rücksicht nehmen müsste, könnte man bald garnix mehr machen. Weder Rollenspiel noch sonstwas. ALLES kann für irgendeinen Kranken ein Auslöser für IRGENDWAS sein.
Ich denke, man kann eigentlich nur vom halbwegs stabilden Mitteleuropäer ausgehen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: psycho-dad am 24.08.2009 | 12:48
Man wird nicht immer und nicht alles vermeiden können. Aber man MUSS auch NICHT IMMER und NICHT ALLES bis an die Grenze ausreizen, um Spaß beim Spiel zu haben.
Word.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 12:52
Ob ich das an meinem Spieltisch dulden würde?
Auftragsmord möglicherweise, Folter unter sehr seltenen Umständen, Vergewaltigung kaum vorstellbar. Szenisches Darstellen ohnehin nicht.

Generell gesagt, ist Gewalt unter Umständen durchaus akzeptabel; Grausamkeit und Sadismus* sind es nicht.

*Falls hier irgendwelche Anhänger von einvernehmlichen BDSM-Praktiken pikiert sind, sollen sie sich gefälligst nicht so anstellen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boni am 24.08.2009 | 12:56
Zornhau hat es auf den Punkt gebracht. Folter und Vergewaltigung muß ich nicht haben, wenn überhaupt, dann nur angedeutet. Aber ich vermeide beide Themen im RP meistens völlig.

Für unsere Mantel-und-Degen-Runden gilt sowoeso die Errol Flynn-Regel: Hat Errol Flynn das in einem seiner Filme getan, bzw. wäre es vorstellbar, das er das getan hätte? Bei einem "Nein" passt die Aktion nicht und wird nicht ausgeführt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 12:59
Ich halte es mit dem schlüpfrigen Motto: alles kann, nichts muss.

Ich finde es eines der attraktivsten Elemente des Rollenspiels, dass man Dinge tut, die man im echtem Leben eben nicht macht. Für mich ist da auch nichts tabu, klar ist aber, dass man Rücksicht nimmt.

Übrigens fand ich das beste Argument für das Vermeiden sexueller Gewalt beim Spiel mit Unbekannten, dass es wahrscheinlicher ist, dass dies einer der Spieler schon selbst erfahren hat -- bei Mord un Folter ist das eben seltener.

Die subjektiv brutalste Session hatte ich übrigens bei einer Runde PP&P.

Natürlich muss man sich bei so extremen Themen vorher genau mit der Gruppe verständigen, wo die Limits liegen (Ein Mitspieler von mir hat bei einer Beschreibung von recht heftiger Gewalt und ihren Auswirkungen auf den menschlichen Körper mal gekotzt).
Jetzt so ganz echt und am Spieltisch oder eher metaphorisch?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Preacher am 24.08.2009 | 13:00
Übrigens fand ich das beste Argument für das Vermeiden sexueller Gewalt beim Spiel mit Unbekannten, dass es wahrscheinlicher ist, dass dies einer der Spieler schon selbst erfahren hat -- bei Mord un Folter ist das eben seltener.
Ok. Wobei ich auch sagen muss, daß ich keines dieser Themen aufgreifen würde, wenn ich mit Unbekannten spiele.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.08.2009 | 13:05
Vergewaltigung - Finde ich ein NoGo. Warum macht ein Spieler das? Hat das irgendeinen Nutzen? Bringt es irgendeinen Pluspunkt am Spieltisch? Steigert es in irgendeiner Form die Spielfreude?
Es ist ja nicht immer die Richtung SC --> NSC.
Es kann ja auch die Richtung NSC --> SC geben.

Um deine Frage zu beantworten, muss man erstmal klären, was der Spieler als härteren Eingriff in seinen SC empfindet: Tod oder Vergewaltigung.

Im allgemeinen wir dein Kampf ja um so sppannedner empfunden, je mehr auf dem Spiel steht. - Wenn im Kampf also die Unschuld des SCs auf dem Spiel steht und das vom Spieler als extrem wichtig empfunden wird, kann so ein Kampf also durchaus spannender sein als ein Kampf auf Leben und Tod.

Andererseits hat der Charaktertod den Nachteil, dass der SC zusammen mit seiner Geschichte das Spiel verlässt und der Spieler mit einem neuen SC neu anfangen muss. Bei einer Vergewaltigung ist das nicht der Fall.
Man kombiniert also die Spannung von "Kampf auf Leben um Tod" mit der Sicherheit, dass man die Storypunkte des Chars weiterverwenden kann.

MEIN Hobby ist KEIN "Selbsterfahrungskurs" und KEIN "Grenzen des psychisch Erträglichen Ausloten", sondern UNTERHALTUNG.
Das Problem ist, das jeder etwas anderes unter UNTERHALTUNG versteht.

Für dich ist Unterhaltung "Herausforderungen bestehen".
Ich kenne aber andere Spieler, für die ist Unterhaltung "sich vom SL berieseln lassen".
Und für wieder andere ist Unterhaltung "Selbsterfahrungskurs und Grenzen ausloten".

Natürlich geht es jedem Spieler (und auchd em SL) um Unterhaltung. Man sollte aber vorher klären,w as man unter Unterhaltung versteht. (Unterhaltung bei Cthulhu ist zum Beispiel eine komplett andere als Unterhaltung bei Paranoia.)

Zitat
Und ebenso bedenklich, wenn Spieler, in die Spielwelt eingetaucht, mit ihrem Charakter identifiziert, nun in der TÄTER-Rolle agieren. - Wer das nicht nachvollziehen kann, der sollte sich mal vor Augen führen, daß man als SPIELLEITER, der seine Spielwelt spielt, ja auch das Betteln, die Schmerzen, das Wimmern der Opfer der SCs spielen wird. - Somit drängt ein Spieler, der solche Taten im Mittelpunkt seiner Spielaktivität begehen möchte, seinen Spielleiter in die OPFER-Rolle.
Jain.
Die Identifikation des Spielers mit seinem SC ist meistens wesentlich höher als die Identifikation des SLs mit seinen dutzend NSCs.

Zitat
Wenn man Rollenspiele nicht dazu verwendet seine Grenzen der noch erträglichen Mißhandlungen und Greueltaten auszuloten, sondern es NUR ZUR UNTERHALTUNG spielt, dann kommt man auch ohne LANG und BREIT dargestellte Verstümmelungen aus. - Betonung liegt auf LANG und BREIT. - NATÜRLICH kann und WIRD es Verstümmelungen geben. Allein die meisten Regelwerke, nach denen ich aktuell spiele, sehen so etwas vor.
Es ist egal, was in den Regelwerken steht. Regelwerke waren ncoh nie eine ENtschuldigung für irgendetwas. Es ist einzig und allein wichtig, was in den (Haus-)Regeln definiert ist.
"Das steht aber so im Buch" darf dabei NIE als Ausrede herhalten.

Zitat
Es ist nur eine Frage wie intensiv die Schilderung rund um die Regelanwendung zu Verstümmelungen aussieht.
Zustimmung!

Zitat
Gerade, wenn einem das Eintauchen in die Spielwelt, das Identifizieren mit seinem Charakter wichtig ist, dann ist es umso bedenklicher, wenn ein Spieler via seines Charakters in eine OPFER-Rolle (wichtig: die HILFLOSIGKEIT!) gebracht wird, und man einen Spielercharakter foltert, ihn in hilfloser Lage verstümmelt (im Kampf wird das ja durch das Regelwerk gegeben und ist daher bisher noch immer akzeptiert worden), oder ihn vergewaltigt.
Wiegesagt: "Es wird ja durch das Regelwerk gedeckt" ist KEINE Ausrede.

Ich kenne durchaus auch ein eher unrühmliches und sehr sexistisches Regelwerk, bei dem Vergewaltigung durch das Regelwerk gedeckt wurde.

Ich denke eher, der Unterschied ist nicht, ob man "by the book" spielt, sondern, ob etwas konkret und plastisch f´dargestellt wird, oder ob es nur eine abstrakte Zahl ist.
Wenn eine Verstümmelung nur eine abstrakte Zahl ist (Gewandheit -2), dann kommt man leichter damit klar, als wenn sie detailliert beschrieben wird.
Das hat aber NICHTS damit zu tun, ob das nun so im Regelwerk steht, oder ob das eine Hausregel ist.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 13:06
Ok. Wobei ich auch sagen muss, daß ich keines dieser Themen aufgreifen würde, wenn ich mit Unbekannten spiele.
Aber Mord un Totschlag ist o.k.?
Irgendwie finde ich das immer ein wenig bigott.

Etwas anderes: ein sehr interessantes Beispiel für Probleme, die mit der eingehende Beschreibung von Gewalt einhergehen, berichtet Zornhau hier (http://hofrat.rollenspiel-berlin.de/Forum/index.php?topic=1811.msg37227#msg37227). EDIT: Zornhau schrieb's schon hier, hatte ich wohl irgendwie überlesen, tschuldigung.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Joerg.D am 24.08.2009 | 13:08
Zitat
Zitat von: Zornhau am Heute um 12:31
Man wird nicht immer und nicht alles vermeiden können. Aber man MUSS auch NICHT IMMER und NICHT ALLES bis an die Grenze ausreizen, um Spaß beim Spiel zu haben.

Ansichtssache, ich treibe gerne Sachen auf die Spitze um zu sehen, was geht. Auch um zu sehen, wie die Spieler nach dem Spiel auf die Situationen reagieren oder diese reflektieren. Das ist bei mir die Antriebsfeder, mich weiter zu entwickeln, das immer alles bis an die Grenze ausreizen.

Denn nur wer an seine Grenzen geht, weiß was zu leisten vermag.

Aber ich spiele zum Glück auch mit ganz normalen "aufgeschlossenen" Leuten.


Auf Cons mache ich so etwas allerdings nicht, weil man da nie weiß, was für Psychos man in der Runde hat.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Preacher am 24.08.2009 | 13:10
Aber Mord un Totschlag ist o.k.?
Irgendwie finde ich das immer ein wenig bigott.
Ich doch auch. Aber es ist so, daß das Themen sind, bei denen ich mich nicht wohlfühle, während Mord und Totschlag "normal" sind.

Und es geht hier ja offensichtlich vielen genauso.

Deshalb hab ich weiter oben ja gefragt: Hat jemand eine Erklärung dafür? Traumata beim Spieler können es ja nun wirklich nicht in allen Fällen sein.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 13:14
Deshalb hab ich weiter oben ja gefragt: Hat jemand eine Erklärung dafür? Traumata beim Spieler können es ja nun wirklich nicht in allen Fällen sein.
1. gesellschaftliche Prägung: wir leben in einer Zeit, wo solche Verbrechen in der öffentlichen Darstellung als schlimmer empfunden werden als Mord. Siehe auch Film und Fernsehen.
2. Es müssen nicht immer Traumata sein; fast jeder (besonders Frauen) kennt wohl Situation, die irgendwie sexuell übergriffig waren.
3. Intimsphäre: Man spielt ja auch selten Sexualität 'aus'. Hat irgendwer schon einmal im Spiel eine Penetration beschrieben? Ich beispielsweise nicht.
4. natürlich: BIGOTTERIE
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Crimson King am 24.08.2009 | 13:15
Chaosdadas Analyse liest sich ziemlich plausibel aus meiner Sicht. Morde und Folter sind normalerweise zweckgebunden, sie werden nicht zur eigenen Erbauung durchgeführt. Wenn Spieler Mord- und Folterphantasien ernsthaft ausleben, ernten sie von mir die gleichen Blicke, wie die Vergewaltiger.

Hinzu kommt, dass Gewalt seit jeher Teil von RPGs ist, das Thema Sex aber allgemein deutlich zurückhaltender behandelt wird.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Falcon am 24.08.2009 | 13:16
Zitat
Deshalb hab ich weiter oben ja gefragt: Hat jemand eine Erklärung dafür? Traumata beim Spieler können es ja nun wirklich nicht in allen Fällen sein.
Ja, Mord und Totschlag findet in der breiten Öffentlichkeit statt, Vergewaltigung u.ä. eher selten. Das bleibt unter sich.
Ersteres ist natürlich trotdem schlimmer.

In meinen Runden wird man weiterhin Orks platt hauen dürfen, aber Vergewaltigung wird genauso wenig thematisiert wie Sex im Allgemeinen. Nicht mal kurz und knapp angedeutet. Unabhängig davon auf welchem Grad sich was bewegt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Ludovico am 24.08.2009 | 13:16
Was die Erklärung angeht, so hab ich eine in Post 27 abgegeben.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 13:18
Wenn ich mal richtig drüber nachdenken würde, fallen mir sicher noch viel viel mehr Filme ein. Es gibt in Filmen zuhauf coole Killer und Mörder, aber wie viele coole Vergewaltiger oder Kinderschänder gibt es?
James Bond?
Get Carter?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Joerg.D am 24.08.2009 | 13:18
Zitat
3. Intimsphäre: Man spielt ja auch selten Sexualität 'aus'. Hat irgendwer schon einmal im Spiel eine Penetration beschrieben? Ich beispielsweise nicht.

Ja, sonst mach Fatal spielen auch keinen Spaß.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Zornhau am 24.08.2009 | 13:23
Ok. Wobei ich auch sagen muss, daß ich keines dieser Themen aufgreifen würde, wenn ich mit Unbekannten spiele.
Weißt Du wirklich von ALLEN Deinen Bekannten über ihre Sensibilitäten und ihre existierenden Traumata bescheid?

Also ICH war völlig überrascht von dem oben von mir erwähnten Spieler, den ich auch von anderen Uni-Veranstaltungen her gut kannte.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Crimson King am 24.08.2009 | 13:25
Kult ist ein Spiel, dass sich unter Anderem mit den Abgründen der menschlichen Seele beschäftigt. Sexuelle Fetische, Perversion etc. sind da ggf. Teil des Spiels. In meiner Runde habe ich einen Spieler, der eine masochistische Lesbe spielt. Das Flag kann ich natürlich nicht ignorieren, auch wenn es als SL schon eine Herausforderung ist, die Szenen einigermaßen vernünftig zu gestalten. Seine Frau spielt nebenbei bemerkt auch mit in der Runde.

Insofern: ja ein Geschlechtsakt kann durchaus mal recht detailliert beschrieben werden.

Bei Vergewaltigungen könnte man auch noch betrachten, wer von wem vergewaltigt wird. Ein Spielercharakter, der in Kult z.B. den Nachteil Alpträume hat und mal Opfer eines Rituals inklusive Vergewaltigung war (ja, es gibt SpielerInnen, die sich das so aussuchen, und ich würde direkt sagen (hoffen), dass das nix mit eigenen Erlebnissen zu tun hat), hat gute Chancen, damit in Alpträumen konfrontiert zu werden. Allerdings würde ich als SL die Sache immer extrem abstrahieren. Wenn man z.B. in einer Traumsequenz von einem Dämon vergewaltigt wird und die Beschreibung sehr surreal ist, ist das wieder etwas Abstrakteres.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Zornhau am 24.08.2009 | 13:26
Das Problem ist, das jeder etwas anderes unter UNTERHALTUNG versteht.

Für dich ist Unterhaltung "Herausforderungen bestehen".
Da schätzt Du mich ausgesprochen verkehrt ein. - Herausforderungen sind es, was das SPIEL im Rollenspiel bestimmt. Unterhaltung hat weit mehr Quellen als nur popelige Herausforderungen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Sashael am 24.08.2009 | 13:27
James Bond?
Get Carter?
wtf?

Zum Thema Folter:
Da wird imo hier viel zu spät angefangen, irgendwas als Folter zu definieren. Finger abschneiden und glühende Eisen sind schon extrem weit fortgeschrittene Folter (im Sinne von Gewaltgehalt). Ich habe einen rotzfrechen betrunkenen Bettler, der uns die wichtigen Informationen um die Stadt zu retten nur gegen (aus meiner Sicht) horrende Geldsummen herausgeben wollte, mal an einem Seil ins Hafenbecken geschmissen. Das ist nicht nur ein Bad zur Abkühlung, DAS IST FOLTER!
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Chaosdada am 24.08.2009 | 13:29
James Bond?
Get Carter?
Alex aus A Clockwork Orange hat definitiv einen hohen Coolness-Faktor (was zugegebener Maßen auch der Hauptgrund ist, warum der Film so kontrovers war/ist).
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Preacher am 24.08.2009 | 13:29
3. Intimsphäre: Man spielt ja auch selten Sexualität 'aus'. Hat irgendwer schon einmal im Spiel eine Penetration beschrieben? Ich beispielsweise nicht.
Hm, stimmt schon.

4. natürlich: BIGOTTERIE
Hm, mit Bigotterie verbinde ich immer, daß die uterschiedlichen moralischen Standards bewusst und absichtlich angelegt werden - wie es einem besser in den Kram passt. Von daher ist dieser Vorwurf imho hier nur bedingt anwendbar.

Ich meine - ich kann nur für mich selbst sprechen, aber für mich ist Vergewaltigung im Rollenspiel ein No-Go, weil ich mich dabei tatsächlich unwohl fühle. Unwohler als bei Kämpfen, die zum Tod von Beteiligten führen. Und die "übergriffigste" Situation aus meiner persönlichen Erfahrung war, daß mir auf dem Altweiberfasching von einer betrunkenen Frau der Hintern getätschelt wurde. Hat mich nicht wirklich traumatisiert.

Aber es gab schon ein paar recht plausible Erklärungsansätze - danke dafür.

Weißt Du wirklich von ALLEN Deinen Bekannten über ihre Sensibilitäten und ihre existierenden Traumata bescheid?
Nein, sicher nicht.Dein Beitrag ist da auf jeden Fall richtig: Verantwortung gegenüber den Mitspielern ist eine Grundvoraussetzung, und man kennt nicht alle Probleme der Mitspieler. Allerdings war mein Beitrag auch nur hypothetisch, da ich sowas an sich auch mit guten Bekannten nicht thematisiere. Die Hemmschwelle wäre bei Fremden aber eben nochmals höher.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: SeelenJägerTee am 24.08.2009 | 13:31
Ich halte es so:

Mord - wenn er den Umständen angemessen ist.
Assassinierung des Königs (selbst wenn er kein schlechter König ist) - würde ich nichts gegen sagen.
Wenn ein Spieler aber einen Auftragskiller spielen will (und das Charakterkonzept nicht von der Abkehr dieses Pfades ausgeht) der unschuldige umbringt und der selbst den Tod von Kindern verkauft.
 - Nein das würde ich nicht mehr zulassen.

Folter - können sie machen aber sie werden keine wertvollen Informationen erhalten.
Und das ist die harte Wahrheit der Folter. Die Opfer gestehen dir alles was du hören willst, nur eines nicht. Wirklich wichtige Sachen, wie wo der Terrorist seine Atombombe versteckt hat erfährt man nie.
(Gibt da so'n Beispiel eines US-Amerikanischen Senators, der Jahrelang in Vietnam gefoltert wurde und NICHTS erzählt hat - deswegen ist der wohl auch ein scharfer Kritiker von Guantanamo.)
 - Von dem her sollten die Spielerlein irgendwann einmal merken, dass das nichts bringt und man vlt. besser versuchen sollte das Vertrauen der Verhörten zu gewinnen ( es sei denn sie brauchen ein falsches Geständnis)

Vergewaltigung - kommt auf's Setting drauf an.
Generell kann es passieren - aber ich möchte das nicht ausspielen.

Punkt 1 und 3 passieren bei mir SC's prinzipiell nicht (es sei denn jemand macht sich arg viele Feinde, dann kann der SC möglicherweise schon einen Auftragskiller hinterher geschickt bekommen).
Um in den "Genuss" von Punkt 2 zu kommen müssten die Charaktere schon arg dumm handeln.

@Zornhau: Ich finde dein Post ehrt dich. Aber man kann sich nicht gegen alles absichern - und man kann nie wissen wo GENAU die Grenze liegt.
Im schlimmsten Fall wäre es ja denkbar, dass schon die Aussage reicht: "Dein Charakter erfährt, dass seine Schwester vergewaltigt wurde - was tust du?"
Wäre ja möglich, dass die Schwester des Spielers (oder eines anderen Spielers) wirklich vergewaltigt wurde und derjenige deswegen arg dadurch belastet wird.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 13:32
Ich doch auch. Aber es ist so, daß das Themen sind, bei denen ich mich nicht wohlfühle, während Mord und Totschlag "normal" sind.
Wie gesagt, es gibt folgenden Erklärungsansatz: Gewalt kann okay sein, Grausamkeit nicht.

Wenn Spielercharaktere Leute umbringen, tun sie das normalerweise zum Erreichen mehr oder minder edler, mehr oder minder rationaler Ziele. Bei Vergewaltigung ist aber der Spaß an der Sache (ja, klingt geschmacklos, ist es halt auch) schon das Ziel. Selbiges gilt für nicht der Informationsgewinnung dienliche Folter.
Und das ist eben eine andere Kiste als das Vigilantentum einer typischen Heldengruppe. Brutale Gewalt aus willkürlichen Impulsen heraus ist so ziemlich das barbarischste Verhalten, das es überhaupt gibt, und damit können sich viele Leute - ich eingeschlossen - auch in fiktiver Form nicht identifizieren.

Semi-OT: Eine Skala aus einem älteren Posting im Blutschwerter-Forum:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Crimson King am 24.08.2009 | 13:33
Alex aus A Clockwork Orange hat definitiv einen hohen Coolness-Faktor (was zugegebener Maßen auch der Hauptgrund ist, warum der Film so kontrovers war/ist).

Ich fand ihn ätzend und nicht cool. Das Phänomen ist in meinem Fall, dass ich mich im weiteren Verlauf mit ihm identifiziert habe, obwohl ich ihn ätzend fand. Aber das ist eine andere Geschichte.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 13:37
Wenn Spielercharaktere Leute umbringen, tun sie das normalerweise zum Erreichen mehr oder minder edler, mehr oder minder rationaler Ziele. Bei Vergewaltigung ist aber der Spaß an der Sache (ja, klingt geschmacklos, ist es halt auch) schon das Ziel. Selbiges gilt für nicht der Informationsgewinnung dienliche Folter.
Das ist eben eine Erklärung, die mich nicht überzeugt. Wenn man einen Haufen von Personen erschlägt, um an Schätze zu gelangen ist das doch nicht weniger 'moralisch verwerflich' denn die Vergewaltigung zu persnlichem Vergnügen (des Charakters).
(@Preacher: Das meinte ich mit Bigotterie)
Das soll NICHT heißen, dass ich das Ausklammern solcher Themen für falsch oder bigott halte, es geht mir eher um die vorgebrachten Argumente.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 24.08.2009 | 13:37
Hmmmm, ich glaube ich muss seltsam sein.
Ich habe weder einen psychischen Knacks, noch Vergewaltigungs- oder andere tiefgreifendere Gewalt-Erfahrungen, die meine Psyche in irgendeiner Art beeinträchtigen, aber ich möchte dennoch nicht in einem Rollenspiel damit konfrontiert werden, dass sowas zum erlebten Geschehen eines Rollenspiels wird.
Das ist einfach weder eine adäquate Freizeitbeschäftigung, noch ein Spiel und auch kein Hobby für mich.

Natürlich darf jetzt der adäquate Disclaimer nicht fehlen - "erlaubt ist, was gefällt", aber ganz ehrlich: Da es mir nicht gefällt, ist es also auch nicht erlaubt, mich mit sowas zu belästigen.
Ja, natürlich kommt jetzt Onkel Plausi irgendwann zu Wort, erhebt mahnend den Zeigefinger und erinnert daran, dass dieses aber doch nun mal zur grausamen Realität des Lebens gehört. Und natürlich hat er Recht - nur spiele ich Rollenspiel nicht, um mich irgendwelchen grausamen Realitäten einer fiktiven Welt zu stellen - ich spiele Rollenspiel, um Spaß zu haben und mich gut unterhalten zu lassen.

Das mag ja vielleicht auch daran liegen, dass ich in meiner Zeit im Studium "nebenher" in einem Jugendzentrum gejobbt habe, und da in der Realität mit Opfern konfrontiert wurde, so dass mein Bedarf an kapputem einfach gedeckt ist.
Jedenfalls kotzen mich diese angeblich so toughen Typen, die liebendgerne Informationen durch Foltern bekommen, weil das ja einfacher ist, als die durch andere Recherche zu bekommen und die besiegten Gegnern die Archillessehnen durchtrennen, weil man sie dann ja noch verhören aber nicht fesseln braucht, gewaltig an.

Und da akzeptiere ich auch keine distanzierte "aber grundsätzlich muss es doch möglich sein" Diskussion.
Ja, wegen mir sollen sich die Leute gern im Rollenspiel sich gegenseitig in Wurst verarbeiten und aufessen, wenn sie diese Neigung verspüren - auch das hat es in der Realität durchaus gegeben.
Aber wenn mir jemand ein derartiges Thema in irgendeinem Gespräch (auch im Forum) auf den Tisch bringt, sage ich klar, was ich davon halte.
Ich finde es daneben!!!
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Zornhau am 24.08.2009 | 13:37
Aber man kann sich nicht gegen alles absichern - und man kann nie wissen wo GENAU die Grenze liegt.
Nein, kann man nicht.

Aber wer EGOISTISCH meint einfach mal schauen zu müssen, wo den die Grenzen der ANDEREN Mitspieler so liegen, z.B. um "sich selbst weiterzuentwickeln", der VERNEINT seine Verantwortung für das Wohlergehen seiner Mitspieler.

Man KANN nämlich sehr wohl Grenzgebiete zum einen überhaupt nicht betreten, oder sie zum anderen nur streifen. - Man muß wirklich nicht ALLES in jeglicher erdenklichen Tiefe im Rollenspiel an den Tisch zerren.

Es ist doch so, daß jemand mit normalem Empfindungsvermögen durchaus SEHR GUT WEISS, daß sich etwas in einem psychischen Grenzgebiet befinden wird.

Wenn man also mitten in der Runde die "coole Idee" hatte, mal zu schauen, wie Spieler A mit der "Deliverance"-Szene so klar kommt, dann kann man das auch einfach SEIN LASSEN. - Wenn man es DOCH bringt, dann aber NICHT, weil man meint dadurch sich selbst "weiterentwickeln" zu können, oder weil man meint seine Spieler dadurch zu mehr "Leistung" zu bringen, oder weil man einfach mal die Grenzen des Spielers "ausloten" wollte.

Das halte ich für VERANTWORTUNGSLOSES Vorgehen und lehne das ab.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Ludovico am 24.08.2009 | 13:40
Weißt Du wirklich von ALLEN Deinen Bekannten über ihre Sensibilitäten und ihre existierenden Traumata bescheid?

Also ICH war völlig überrascht von dem oben von mir erwähnten Spieler, den ich auch von anderen Uni-Veranstaltungen her gut kannte.


Hey, ich finde den langen Post richtig gut und kann dem auch zustimmen. Auch richtig finde ich, dass man wohl eher selten weiß, was für psychische Probleme die Mitspieler haben, es sei denn halt, es sind richtig gute Freunde (und selbst das ist nicht ein Garant dafür, dass sie einem erzählen was los ist).

Ich denke allerdings auch, dass ein Spieler, der weiß, dass er mit gewissen Darstellungen im RPG Probleme hat, das vor Spielbeginn aber nach Abklärung, was wie gespielt wird, anzukündigen hat. Ich sehe das quasi als Bringeschuld des Spielers.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Wawoozle am 24.08.2009 | 13:42
Das halte ich für VERANTWORTUNGSLOSES Vorgehen und lehne das ab.

Stimmt schon.
Da du aber gerade sehr speziell auf Jörg anspielst mit deinem Post, muss man ihm aber auch zugute halten das er vorher fragt welchen Detailgrad die Spieler denn haben möchten.

Ich sage ihm dann bspw. auch "Mir reichts Grobkörnig, ich muss mir das nicht in HD anhören/vorstellen".
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Hotzenplot am 24.08.2009 | 13:42
Hmmmm, ich glaube ich muss seltsam sein.
Ich habe weder einen psychischen Knacks, noch Vergewaltigungs- oder andere tiefgreifendere Gewalt-Erfahrungen, die meine Psyche in irgendeiner Art beeinträchtigen, aber ich möchte dennoch nicht in einem Rollenspiel damit konfrontiert werden, dass sowas zum erlebten Geschehen eines Rollenspiels wird.

Ich bin genauso seltsam. :)

Und diese Zusätze wie "in der Gruppe ist alles erlaubt, was die Gruppe erlaubt hat" sind völlig unnütz. Wenn die Gruppe es erlaubt, könnten die Mitglieder ihrem Toilettendrang zum Beispiel direkt im Rollenspielraum nachkommen oder so.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.08.2009 | 13:45
Vergewaltigung - Finde ich ein NoGo. Warum macht ein Spieler das? Hat das irgendeinen Nutzen? Bringt es irgendeinen Pluspunkt am Spieltisch? Steigert es in irgendeiner Form die Spielfreude? Sollte jemand auf die letzte Frage mit "Ja" antworten, empfehle ich übrigens einen Besuch bei einem Therapeuthen. ::) Das wollen könntest du bei mir komplett streichen.
Das könnte man alles auch bei Mord oder Folter schreiben.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 13:46
Mal etwas anderes:
Ich finde es ja bisweilen erstaunlich, was meine Spieler so schockiert. (Das jetzt ganz abseits von psychischen Problemen und Gore-Details)
Als die die Gruppe sich wieder auf den Weg machte, nachdem sie einen Überfall gerade noch abwehren konnte, den ein Verräter angezettelt hatte, beschrieb ich, wie sie auf ihrem weg noch die Schmerzensschreie des verräterischen Sklaven hörten: "lasst mich doch sterben" hörten, die mit wachsender Entfernung immer leiser wurden. Obwohl ich dies nicht viel ausführlicher tat als hier, sagte man mir danach, dass man das sehr 'krass' gefunden habe (nicht unbedingt negativ).
Mich erstaunte dies, da die Gruppe marodierend und plündernd durch die Gegend zog.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Christoph am 24.08.2009 | 13:46
Ich halte es wie fast alle Rollenspiele: Die Professionen "Folterknecht" und "Vergewaltiger" sind für mich nicht akzeptabel.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: First Orko am 24.08.2009 | 13:47
Nein, kann man nicht.

Aber wer EGOISTISCH meint einfach mal schauen zu müssen, wo den die Grenzen der ANDEREN Mitspieler so liegen, z.B. um "sich selbst weiterzuentwickeln", der VERNEINT seine Verantwortung für das Wohlergehen seiner Mitspieler.

Man KANN nämlich sehr wohl Grenzgebiete zum einen überhaupt nicht betreten, oder sie zum anderen nur streifen. - Man muß wirklich nicht ALLES in jeglicher erdenklichen Tiefe im Rollenspiel an den Tisch zerren.

Es ist doch so, daß jemand mit normalem Empfindungsvermögen durchaus SEHR GUT WEISS, daß sich etwas in einem psychischen Grenzgebiet befinden wird.

Wenn man also mitten in der Runde die "coole Idee" hatte, mal zu schauen, wie Spieler A mit der "Deliverance"-Szene so klar kommt, dann kann man das auch einfach SEIN LASSEN. - Wenn man es DOCH bringt, dann aber NICHT, weil man meint dadurch sich selbst "weiterentwickeln" zu können, oder weil man meint seine Spieler dadurch zu mehr "Leistung" zu bringen, oder weil man einfach mal die Grenzen des Spielers "ausloten" wollte.

Das halte ich für VERANTWORTUNGSLOSES Vorgehen und lehne das ab.

Volle Zustimmung, auch zum ersten Post von Zornhau hier.  :d
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Bluerps am 24.08.2009 | 13:47
Ich denke allerdings auch, dass ein Spieler, der weiß, dass er mit gewissen Darstellungen im RPG Probleme hat, das vor Spielbeginn aber nach Abklärung, was wie gespielt wird, anzukündigen hat. Ich sehe das quasi als Bringeschuld des Spielers.
Die Frage ist, ob jeder so direkt weiß, auf was er sich einlässt. Und ob er es fertig bringt, sein Problem damit zu artikulieren. Das kann nämlich nicht ganz einfach sein.

Wenn die Gruppe es erlaubt, könnten die Mitglieder ihrem Toilettendrang zum Beispiel direkt im Rollenspielraum nachkommen oder so.
Ja. Ja und? Wenn sowas kurioses tatsächlich von allen akzeptiert wird, was spricht dann dagegen im Zimmer in einen Eimer zu pinkeln?


Bluerps
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 13:48
Das ist eben eine Erklärung, die mich nicht überzeugt. Wenn man einen Haufen von Personen erschlägt, um an Schätze zu gelangen ist das doch nicht weniger 'moralisch verwerflich' denn die Vergewaltigung zu persnlichem Vergnügen (des Charakters).
Stellen wir da doch lieber Tötung und Tötung gegenüber. Sexualmord eines Täters, der sich an der Leiche vergeht vs. Raubmord eines Täters, der die Ladenkasse mitgehen läßt. Zum einen ist es einfach Realität, daß fast jeder das erste als "schlimmer" ansehen wird. Und zum anderen ist das auch logisch:
Denn der erstere Täter gewährt auch theoretisch kein Entrinnen. Die Tötung ist ein Ziel, nicht ein Mittel.
Der Räuber hingegen würde, so denkt man, niemanden umgebracht haben, wenn er das Geld auch so bekommen hätte.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.08.2009 | 13:48
Natürlich darf jetzt der adäquate Disclaimer nicht fehlen - "erlaubt ist, was gefällt", aber ganz ehrlich: Da es mir nicht gefällt, ist es also auch nicht erlaubt, mich mit sowas zu belästigen.
Das ist vollkommen legitim.
Wenn wir zusammen RPG spielen würden, würde ich jetzt auf solche Themen verzichten, da ich weiß, dass sie dir keinen Spaß machen.

Zitat
Jedenfalls kotzen mich diese angeblich so toughen Typen, die liebendgerne Informationen durch Foltern bekommen, weil das ja einfacher ist, als die durch andere Recherche zu bekommen und die besiegten Gegnern die Archillessehnen durchtrennen, weil man sie dann ja noch verhören aber nicht fesseln braucht, gewaltig an.
Das dagegen finde ich total daneben.

Ich könnte jetzt schreiben: "Mich kotzen diese Heile-Blümchenwelt-Spieler an." Aber das stimmt nicht. Ich toleriere und respektiere die Heile-Blümchenwelt-Spieler und empfinde keinerlei Hass gegen diese. (Ich spiele manchmal sogar selber Blümchen&Heile-Welt-Spiele.)

Im Gegenzug kann ich doch auch erwarten, dass die Heile-Blümchenwelt-Spieler mich tolerieren und respektieren.

Aber irgendwie scheint das extrem eingleisig zu sein:
Der Dark&Gritty Spieler toleriert den Blümchenspieler.
Aber der Blümchenspieler toleriert nicht den Dark&Gritty Spieler.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Chaosdada am 24.08.2009 | 13:51
Und das ist die harte Wahrheit der Folter.
Das stimmt nicht unbedingt. Einerseits wenn man so ein guter Folterer ist, dass man erkennen kann wenn das Opfer lügt (oft gibt es ja sogar eine Extra-Fähigkeit dafür), andererseits bei leicht überprüfbaren Informationen (wie ist der Zahlencode für das Schloss, wo hast du das Artefakt versteckt), denn dann weiß das Opfer, dass es in Kürze wieder gefoltert wird oder stirbt, wenn es lügt.
Sehr schwierig ist das natürlich mit Kriegsgefangenen u.ä., denn da sind die Infos oft sehr schwer zu überprüfen und man weiß auch gar nicht so genau, was der Gefangene denn nun überhaupt weiß.

@ kirilow: Kann ich gut verstehen, denn das setzt doch übelste Folter voraus.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Wawoozle am 24.08.2009 | 13:52
Der Dark&Gritty Spieler toleriert den Blümchenspieler.
Aber der Blümchenspieler toleriert nicht den Dark&Gritty Spieler.

Das kann, wie bereits gesagt, mit persönlichen Erfahrungen zu tun haben und dann kann ich das durchaus verstehen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Zornhau am 24.08.2009 | 13:53
Da du aber gerade sehr speziell auf Jörg anspielst mit deinem Post, muss man ihm aber auch zugute halten das er vorher fragt welchen Detailgrad die Spieler denn haben möchten.
Oh, daß ich seine Wortwahl hier wiedergegeben habe sollte meinen Beitrag NICHT nur auf ihn beziehen lassen.

GENAU diese Schlagworte "sich selbst weiterentwickeln", "Grenzen ausloten", "intensiveres Spiel", "anspruchsvolleres Spiel", "reiferes Spiel", usw. bekommt man nämlich ANDAUERND serviert, wenn mal wieder jemand seine EIGENEN, völlig EGOISTISCHEN Interessen zu Lasten der Mitspieler bzw. unter Inkaufnahme von Belastungen bei den Mitspielern durchdrückt.

Das "Beste" solcher "Feigenblätter": "Rollenspiel betreibe ich als Kunstform. Und in der Kunst ist ALLES erlaubt."

Für solch eine Einstellung habe ich KEINERLEI Verständnis.

Und, wie gesagt, es ist NICHT (nur) auf Jörg bezogen, sondern auf ALLE, die mit solchen Schlagworten jegliche Gefühllosigkeit rechtfertigen wollen und jegliche Verantwortung für ihre Mitspieler von sich weisen wollen.


Und, ja, man KANN einem solchen Spielleiter, der einen nach Detailgraden usw. fragt, natürlich lang und breit Auskunft geben. Aber wer sagt, daß man eigentlich einem noch so befreundeten Spielleiter gegenüber einen "Seelen-Striptease" machen MUSS, nur wenn man von ihm nicht psychisch verletzt werden möchte?

ICH erwarte einfach von einem Spielleiter und meinen Mitspielern gegenseitige RÜCKSICHTNAHME, ohne daß ich meine Akte der psychotherpeutischen Behandlungen, die ich erfahren habe, mitbringen muß.

Natürlich gehört auch eine EIGENVERANTWORTUNG des Spielers dazu.

Aber NUR auf den Spieler und seine "Bringschuld" zu zeigen, heißt für mich, daß man die Verantwortung des Spielleiters einfach von sich zu weisen versucht.

Das klassische "Selber schuld!", was man einem traumatisierten Mitspieler an den Kopf wirft. - Was ich davon halte, ist, meine ich, klar geworden.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 13:56
@ kirilow: Kann ich gut verstehen, denn das setzt doch übelste Folter voraus.
Das stimmt schon. Mich erstaunte das auch eher wegen der sehr geringen Beschreibungstiefe  und im Kontext der restlichen Kampagne. Das kann man hier natürlich schlecht erklären.
Zudem: ich fand es selbst nicht so krass, dabei bin ich doch der, der bei Folterszenen im Film immer die Augen zumacht und die Ohren zuhält, bis meine Freundin mir anzeigt, dass es vorbei ist.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Sashael am 24.08.2009 | 13:57
Das könnte man alles auch bei Mord oder Folter schreiben.
Könnte man. Und solange es um Mord oder Folter als Selbstzweck geht, stimme ich dir vorbehaltlos zu.

Der klassische Auftragsmord oder Wetwork ist jedoch ein beliebtes Erzählelement nicht nur im Rollenspiel. Er ist zweckgebunden und wird unter bestimmten Voraussetzungen sogar als moralisch "richtig" gesehen. Eine Diskussion darüber, ob das auch wirklich moralisch richtig ist, gehört aber in einen anderen Thread. Wenn du da also Diskussionsbedarf siehst, mach mal einen neuen Thread auf.
Bei Folter greift derselbe Mechanimus, nur dass diesmal die (meisten) Spieler um die unabänderliche Unmoral ihres Verhaltens wissen. Daraus können sich sehr schöne Charakterentwicklungen ergeben.
Vergewaltigung dagegen ist immer Selbstzweck. Darum ist das ein NoGo.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Visionär am 24.08.2009 | 13:57
Zu dem von Zornhau geschilderten Fall: Es stellt sich die Frage , ob man mit einem psychisch kranken Mitspieler überhaupt Rollenspiele spielen sollte. Ich nehme ja auch keinen Herzkranken zum kollegialen Fußballspielen mit.

Und wenn jetzt einer sagt: "ja, aber das wußte man vorher nicht." In Ordnung, aber jedem obliegt auch die Pflicht auf sich selbst acht zu geben. Der psychisch Kranke dekompensiert, weil er eine Szene nicht verkraftet, der Herzkranke weil er die körperliche Belastung nicht verträgt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 13:59
@Zornhau
Dem kann man natürlich nur zustimmen; es ist auch ausgesprochen albern, ein solches Spiel als erwachsener oder anspruchsvoller zu nennen.
Ansonsten ist es eben so, wie in anderen Medien: Ich habe für Splatter nichts übrig, aber halte Leute, die das mögen,auch nicht für pervers oder so. Das denke ich nur von Fans amerikanischer Komödien. :D
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: SeelenJägerTee am 24.08.2009 | 14:02
Zitat
Ich denke allerdings auch, dass ein Spieler, der weiß, dass er mit gewissen Darstellungen im RPG Probleme hat, das vor Spielbeginn aber nach Abklärung, was wie gespielt wird, anzukündigen hat. Ich sehe das quasi als Bringeschuld des Spielers.

Das ist so nicht ganz wasserdicht:

Anekdote dazu:
Ich habe mal mit 2 meiner Spieler einen One-Shot geleitet, sie waren dabei Ork-Krieger und Ork-Pionier, die eine Stadt erobern sollten.  (wobei man sagen muss, das in dem Setting Orks eine Art Kriegerehre haben: "Würdigen Gegnern erspart man die Schande der Niederlage - unwürdige Gegner lässt man leben.")
Während des großen Sturmangriffes auf die Stadt haben die Beiden einen Weg durch die Kanalisation gefunden.
Als sie dann in der Stadt waren sind sie in ein Haus: Vater, Mutter, 2 Kinder.
Der eine hat dann gleich mal den Mann erschlagen.
Die Frau hat angefangen mit Zeugs nach denen zu werfen und die Kinder haben natürlich geschrien wie die Sau.
Die Vasenwerfende Frau geaxted.
Dann die schreienden Kinder.

Aussage: "Ich wollte halt dass die ruhig sind und uns nicht verraten."

Das er die Kinder umgebracht hat ist MIR als SL schon irgendwie auf die Nieren gegangen.
Wenn man mich aber vorher gefragt hätte: "Nieeeeeee macht mir das was aus!"

ABER: Würde ich nächstes Mal intervenieren und den Spieler davon abhalten, unbewaffnete umzubringen?
NEIN, so ist Krieg eben, der ist grausam und blutig. Und so lange mir das noch an die Nieren geht ist wohl alles in Ordnung - sorgen sollte ich mir wohl dann machen, wenn es das nicht mehr tut.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 14:02
Zu dem von Zornhau geschilderten Fall: Es stellt sich die Frage , ob man mit einem psychisch kranken Mitspieler überhaupt Rollenspiele spielen sollte. Ich nehme ja auch keinen Herzkranken zum kollegialen Fußballspielen mit.

Und wenn jetzt einer sagt: "ja, aber das wußte man vorher nicht." In Ordnung, aber jedem obliegt auch die Pflicht auf sich selbst acht zu geben. Der psychisch Kranke dekompensiert, weil er eine Szene nicht verkraftet, der Herzkranke weil er die körperliche Belastung nicht verträgt.
Psychische Probleme mit körperlichen Gebrechen in dieser Weise gleichzusetzen, ist doch nun wirklich ein wenig sehr naiv. Erstens bedingen psychische Erkrankungen eben auch oft eine Einschränkung der Kommunikationsmöglichkeiten und zweitens sind die nunmal viel stärker stigmatisiert als körperliche, so daß es da gute Gründe zur Zurückhaltung gibt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.08.2009 | 14:04
Der klassische Auftragsmord oder Wetwork ist jedoch ein beliebtes Erzählelement nicht nur im Rollenspiel. Er ist zweckgebunden und wird unter bestimmten Voraussetzungen sogar als moralisch "richtig" gesehen.
Oh, eine Vergewaltigung kann sogar der Aufhänger einer Geschichte sein, gibt es diverse Filme und Romane drüber. Ob es ein besonders hehreres Ziel ist, die Goblins in einer Höhle zu töten, um an das Artefakt zu kommen (reine Machtgier) oder eine Vergewaltigung zu starten um ebenfalls niederste Triebe zu befriedigen, sei dann mal dahingestellt.
Im wahren Leben habe ich weder für Vergewaltiger, noch für Mörder Verständnis. In der Fiktion befinde ich mich aber auf einer ganz anderen Erfahrungsebene.

Was den Egoismus und die Rücksichtsnahme angeht: Ich würde sagen, alles was einen Film ab18 machen würde, müsste vorher mit allen Spielern abgesprochen werden, ob sie mit soetwas einverstanden sind.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 24.08.2009 | 14:04
Das stimmt schon. Mich erstaunte das auch eher wegen der sehr geringen Beschreibungstiefe  und im Kontext der restlichen Kampagne. Das kann man hier natürlich schlecht erklären.
Zudem: ich fand es selbst nicht so krass, dabei bin ich doch der, der bei Folterszenen im Film immer die Augen zumacht und die Ohren zuhält, bis meine Freundin mir anzeigt, dass es vorbei ist.

Ich denke, der angedeutete Schrecken ist immer wirkungsmächtiger als der plastisch - detaillierte.

Ansonsten: Zustimmung zu Boba und Zornhau.

Man sollte auch daran denken, das es in einer korrekt ausmodellierten Welt auch Konsequenzen gibt - immer. Bei D&D wird das noch durch Gesinnungen unterstützt, aber sie sollten überall zu finden sein.

@ Eulenspiegel: Du weißt schon, das es mehr Schubladen gibt, als Blümchenspiel und Darque ?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Joerg.D am 24.08.2009 | 14:04
Zornhau, lies dir mal mein Post 21 durch und setze es in Verbindung mit den restlichen Aussagen. Das scheinst du leider nicht gemacht zu haben.

Dann wirst Du sehen, dass ich sehr wohl der Meinung bin, das es Grenzen gibt, die durch die Gruppe gesetzt werden. Aber wenn die Gruppe gerne an ihre Grenzen gehen will, dann sträube ich mich nicht.

Ich kann nix dafür, dass du ständig mit kaputten Leuten zu spielen scheinst, die nicht dazu in der Lage sind sich dem SL mitzuteilen. Ich kann auch nichts dafür, wenn du nicht dazu in der Lage bist, deinem SL zu sagen, dies und das will ich nicht.

Kommunikation mit dem SL ist nun einmal das A&O  beim Rollenspiel. Wennich zum Anfang einer Runde frage wie hoch ich denn die Sex und Gewaltschwelle legen soll, muss bei mir keiner einen Seelenstriptease machen. Es reicht völlig aus, wenn er wie der Woozle sagt: "Ich hätte gerne die FSK ab 16 Variante."

Dann gibt es diese Variante, denn der mit dem samftesten Gemüt ist für die Setzung der Limits zuständig. Ich sage eher, es besser für dich bei einem anderen SL zu spielen, als nicht auf seine Wünsche einzugehen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Sashael am 24.08.2009 | 14:08
Wennich zum Anfang einer Runde frage wie hoch ich denn die Sex und Gewaltschwelle legen soll, muss bei mir keiner einen Seelenstriptease machen. Es reicht völlig aus, wenn er wie der Woozle sagt: "Ich hätte gerne die FSK ab 16 Variante."
Darf man auch sagen, ich hätte gerne einmal Sex FSK 12 mit Gewalt FSK 16 und viel Pommes?  >;D
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 24.08.2009 | 14:09
Darf man auch sagen, ich hätte gerne einmal Sex FSK 12 mit Gewalt FSK 16 und viel Pommes?  >;D
klar! ;D  :d
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Zornhau am 24.08.2009 | 14:10
Zu dem von Zornhau geschilderten Fall: Es stellt sich die Frage , ob man mit einem psychisch kranken Mitspieler überhaupt Rollenspiele spielen sollte.
Es wußte (außer dem Betroffenen) KEINER in der recht großen Runde etwas von der psychischen Erkrankung.

Und er hatte auch schon monatelang in dieser Kampagne mitgespielt. Ohne jegliche Auffälligkeit und ohne die SPIELFREUDE daran zu verlieren.

Er selbst wußte natürlich nicht, daß und wie detailliert ich solch eine Szene durchführen würde. Ich hielt das damals für eine gute Idee, sie entsprach meinen literarischen Vorbildern und meiner eigenen Vorstellungswelt, "wie eine harte Fantasy-Welt nun einmal sein sollte".

Hier nun zu sagen: "Selbst schuld!" und einfach so weiterzumachen, ist einfach inakzeptabel.

Wie ich schon schrieb: die SELBSTEINSCHÄTZUNG eines (jeden!) einzelnen sieht so verdammt oft VÖLLIG ANDERS als die realen Gegebenheiten aus, daß darauf überhaupt KEIN VERLASS ist.

Ich erlebe das im Kampfkunst-Training auch oft genug, wo insbesondere Einsteiger meinen "Das pack ich schon." und ich ihnen sage "Wenn ihr merkt, daß es Euch belastet, dann macht von selbst eine Pause." - Diese Pause machen sie NICHT. Da ist nämlich zum einen der Gruppendruck, der sie dazu bringt einfach MIT ALLEN ZUSAMMEN weiterzumachen (und das gilt in einer Spielrunde sogar noch viel mehr, finde ich - man will den anderen ja nicht das Spiel verderben, indem man sich "bockig" stellt). Und dann die mangelnde Urteilskraft über die eigenen Reserven, die mangelnde Achtsamkeit auf den eigenen Körper, die "Blindheit" für die Überlastungssignale des eigenen Körpers, usw.

Ich sage rundheraus, daß meinem Eindruck nach die aller-allermeisten Menschen ihre psychische Belastbarkeit, ihre Empfindlichkeiten, ihre eigenen Grenzen, ab denen sie schon spürbare Schäden davon tragen werden, NICHT VERLÄSSLICH einschätzen können.

Und hinzu kommt noch, daß man sie selbst, wenn man sie verläßlich eingeschätzt hätte, auch noch KOMMUNIZIEREN KÖNNEN muß. - Denn was beim Spielleiter oder den Mitspielern als "No-Gos" ankommt, mag was anderes sein, als das, was man GEMEINT hat.



Ich sehe es so: An der Verantwortung KOMMT MAN NICHT vorbei!

Man kann versuchen sich zu drücken. Man kann versuchen sie auf die Geschädigten abzuwälzen. Man kann sich die Verantwortung selbst "ausreden". - Alles extrem problematische Arten des Umgangs mit solchen sensiblen Themen und - noch wichtiger - mit FÜHLENDEN MENSCHEN.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 14:10
NEIN, so ist Krieg eben, der ist grausam und blutig.
Die Art von Mitläufertum, die aus derartigen Sprüchen im Allgemeinen resultiert, hat mich immer schon angekotzt.
Wenn die Spielwelt eine grausame und brutale ist und das meinetwegen auch vom Spielleiter verdeutlicht wird - okay. Das heißt aber noch lange nicht, daß mein Charakter, meine Identifikationsfigur, mein Alter Ego in dieser Welt so drauf sein muß. Und für den unwahrscheinlichen Fall, daß doch, daß also jeder in dieser Welt Folter, Kindermord und Sklavenschinderei okay findet, dann ist die Welt zu scheiße, als daß ich darin spielen wollte.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 24.08.2009 | 14:15
@Eulenspiegel:
Ich habe meinen Standpunkt dargelegt, da dieser hier im Eingangsbeitrag erfragt wurde.
Ich bin nicht bereit mit Dir meinen Standpunkt zu diskutieren.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Ludovico am 24.08.2009 | 14:17
@Zornhau
Danke für den tollen Post! Den find ich richtig gut.

Was spricht übrigens gegen ein "STOP" mitten in der Beschreibung, wenn es einem zuviel wird?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: SeelenJägerTee am 24.08.2009 | 14:18
@K4M
Wenn du gelesen hast: Der SC hat die Umgebracht.

Wenn du in meinen Kriegskampagnen einen Soldaten Spielen würdest, der seinem Kameraden der das tun will in den Arm fällt: "Dann fände ich das super!"

Aber ich werden den Spielern nicht verbieten "Kriegsverbrechen" zu begehen - sie müssen nur mit den Konsequenzen leben können, dass der Feind dann wohl auch keine Gnade mehr zeigt.

EDIT: Aber was mich viel mehr ankotzt, als die oben beschriebene Szene ist die Computerspielwelt.
In der Charaktere von Encounter zu Encounter ziehen und namelnlose Gegner zu Tausenden abschlachten.
Das ist - finde ich - noch viel brutaler.
Das mache ich zwar von Zeit zu Zeit auch gerne - aber man sollte bitte nicht so tun, als ob das nicht irgendwie eine feige Art ist sich den Konsequenzen zu entziehen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Wawoozle am 24.08.2009 | 14:19
Was spricht übrigens gegen ein "STOP" mitten in der Beschreibung, wenn es einem zuviel wird?

Nichts.... aber oft ist es dann schon zu spät oder der von Zornhau beschriebene Gruppenzwang greift.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 14:19
@K4M
Stellen wir da doch lieber Tötung und Tötung gegenüber. Sexualmord eines Täters, der sich an der Leiche vergeht vs. Raubmord eines Täters, der die Ladenkasse mitgehen läßt. Zum einen ist es einfach Realität, daß fast jeder das erste als "schlimmer" ansehen wird. Und zum anderen ist das auch logisch:
Denn der erstere Täter gewährt auch theoretisch kein Entrinnen. Die Tötung ist ein Ziel, nicht ein Mittel.
Der Räuber hingegen würde, so denkt man, niemanden umgebracht haben, wenn er das Geld auch so bekommen hätte.
1. Naja, Du hattest doch gesagt, dass Du Mord&Totschlag zur Erreichung von Zielen besser findest als Vergewaltigung.
2. Ich finde eben diese Haltung im realen Leben auch bigott und den Sexualstraftäter nicht schlimmer. Betrachtet man es nämlich von der anderen Seite (des Täters), so hat jemend, der gerne Sex mit Leichen hat, doch keine andere Wahl , als jemanden zu töten. Der Räuber könnte auch einfach arbeiten gehen.
3. Das ist aber eine andere Debatte, die wir hier nicht unbedingt beginnen sollten; ich wollte nur Deine Antwrt nicht einfach so übergehen.

Gruß
kirilow
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Chaosdada am 24.08.2009 | 14:22
2. Ich finde eben diese Haltung im realen Leben auch bigott und den Sexualstraftäter nicht schlimmer. Betrachtet man es nämlich von der anderen Seite (des Täters), so hat jemend, der gerne Sex mit Leichen hat, doch keine andere Wahl , als jemanden zu töten. Der Räuber könnte auch einfach arbeiten gehen.
Und der Nekrophile kann sich einen Job bei einem Bestattungsunternehmen suchen (wenn er vorher noch nicht aufgefallen ist)...
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Sashael am 24.08.2009 | 14:23
EDIT: Aber was mich viel mehr ankotzt, als die oben beschriebene Szene ist die Computerspielwelt.
In der Charaktere von Encounter zu Encounter ziehen und namelnlose Gegner zu Tausenden abschlachten.
Das ist - finde ich - noch viel brutaler.
http://darklegacycomics.com/196.html

Und dann einfach weiterlesen.  >;D
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Crimson King am 24.08.2009 | 14:25
Schade, dass dieser interessante Thread leider ziemlich schnell in die übliche über abstruse Einzelfälle geführte Rechthaberei ausgeartet ist.  :(
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Edwin am 24.08.2009 | 14:25
Allgemein:
Vor ein paar Jahren war ich ein extremer Spinnenphobiker...quatsch, war eine richtige Paranoia.
Mir hat schon die Vorstellung von den Viechern gereicht...nicht zu sprechen von der Beschreibung eines Fähigen SL.

Hätte ich damals gesagt, dass die Spinnen doch bitte gegen Skelette getauscht werden sollen: NIE!
Hätte ich Spinnen im Spiel furchtbar gefunden: Klar!

Wo ist da eure Verantwortung?
Es gibt potentiell Millionen von phobischen Objekten, oder Trigger für einen Borderliner oder oder oder.
Wer da Rücksicht nehmen will, kann eigentlich GAR NICHTS mehr machen.

Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 14:25
@K4M1. Naja, Du hattest doch gesagt, dass Du Mord&Totschlag zur Erreichung von Zielen besser findest als Vergewaltigung.
Äh. Nein. Besser oder schlechter sind da untaugliche Kategorien. Das eine ist für mich in einem fiktiven Konzept akzeptabel, und das andere nicht.

Zitat
Ich finde eben diese Haltung im realen Leben auch bigott und den Sexualstraftäter nicht schlimmer. Betrachtet man es nämlich von der anderen Seite (des Täters), so hat jemend, der gerne Sex mit Leichen hat, doch keine andere Wahl , als jemanden zu töten. Der Räuber könnte auch einfach arbeiten gehen.
Ach nein, in eine Diskussion um einen abstrakten Schuldbegriff soll das hier nun wirklich nicht ausarten. Ich gehe davon aus, daß man eine Wahl hat - und was viel wichtiger ist: Rollenspielcharaktere haben definitiv eine.

@ Chaosdada
"Sexy Losers"-Leser?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 14:26
Schade, dass dieser interessante Thread leider ziemlich schnell in die übliche über abstruse Einzelfälle geführte Rechthaberei ausgeartet ist.  :(
Entschuldigung!
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 24.08.2009 | 14:34
Wo ist da eure Verantwortung?

Gegenüber... wem?
Meinen Mitspielern, die problemlos auch anders Spaß am Spiel haben und die freundliche Bitte um Rücksicht einfach mit einem freundlichen "kein Problem" quittieren...?
Oder wen meinst Du?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Edwin am 24.08.2009 | 14:37
Zitat
Gegenüber... wem?
Meinen Mitspielern, die problemlos auch anders Spaß am Spiel haben und die freundliche Bitte um Rücksicht einfach mit einem freundlichen "kein Problem" quittieren...?
Oder wen meinst Du?
Nein. Ich meinte jene psychisch Kranken, welche sich oftmals eben gerade in ihrem Problembereich nicht (richtig) ausdrücken können.
Hier wird gefordert, vorsorglich Rücksicht zu nehmen.
Ich meine, dass man das angesichts des bunten Gartens an psychischen Krankheiten nicht kann.
Irgendwas ist immer für irgendwen traumatisch.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Chaosdada am 24.08.2009 | 14:38
"Sexy Losers"-Leser?
Nein, kenne ich nicht.

"Ich konnte nicht anders" ist auf jeden Fall - insbesondere im RPG - eine schlechte Ausrede.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Zornhau am 24.08.2009 | 14:39
Hier wird gefordert, vorsorglich Rücksicht zu nehmen.
Ich meine, dass man das angesichts des bunten Gartens an psychischen Krankheiten nicht kann.
Irgendwas ist immer für irgendwen traumatisch.
Und deswegen soll man dann ÜBERHAUPT KEINE Rücksichten nehmen?

Oder welche Handlungsempfehlung folgerst Du daraus?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Edwin am 24.08.2009 | 14:42
Ich folgere daraus, sich an den üblichen Geschmacksempfindungen zu orientieren, wie sie z.B. durch Bücher des jeweiligen Genres vermittelt werden.

Es geht nicht darum KEINE Rücksicht zu nehmen, sondern diese auf eine gewisse Mehrheitsgruppe einzuschränken.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 14:46
@Zornhau
Der Punkt ist doch: es ist schwer Rücksicht zu nehmen, wenn man nicht weiß, worauf. Dies ist doch unter anderem die Moral Deiner Geschichte.
Es kann ja auch der umgekehrte Fall eintreten: alle Spieler wünschen sich das An-die-Tür-Nageln als Spielelement. Dann sollte das auch möglich sein. Im Extremfall könnte man ja sonst vor lauter präventiver Rücksicht gar keine typischen Rollenspielabenteuer mehr spielen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 14:47
Nein, kenne ich nicht.
Dann ist es ein witziger Zufall, weil in diesem Webcomic ein Nekrophiler vorkommt, der aus naheliegenden Gründen bei einem Bestattungsunternehmen anheuert. ;)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Joerg.D am 24.08.2009 | 14:53
Darf man auch sagen, ich hätte gerne einmal Sex FSK 12 mit Gewalt FSK 16 und viel Pommes?  >;D

Ja, solange kein anderer Spieler gegen die Gewalt = FSK 16 und viel Pommes hat, richte ich mich nach der Bitte. Je genauer du sagst, wo deine Wünsche (die Pommes) und No- Gos (kein Sex da FSK 12 aber Gewalt gerne bis FSK 16) mitteilst, desto besser kann ich auf dich eingehen.

Ich werde dann wahrscheinlich sogar Fragen ob es noch Majo sein soll (genauer auf die Art der Gewalt eingehen) und welche Geschmacksrichtung der Ketchup haben soll (Curry oder Tomate gefällig?/ Willst Du lieber eine gute oder eine böse Gruppe).

Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Zornhau am 24.08.2009 | 14:54
@Zornhau
Der Punkt ist doch: es ist schwer Rücksicht zu nehmen, wenn man nicht weiß, worauf.
Genau.

Aber daraus kann man halt NICHT die Empfehlung ableiten KEINERLEI Rücksichten mehr zu nehmen, weil man eh nicht wissen kann, worauf genau.

Der WILLE Rücksichten zu nehmen, um keinen in der eigenen Runde zu verletzen, ist zunächst einmal etwas, was ich (sogut wie) allen Rollenspielern zuspreche.

Darum braucht man, glaube ich, auch nicht wirklich zu streiten, denn hier besteht ein Konsens (und diejenigen, die eben partout keinerlei Rücksichten nehmen wollen, stellen sich entsprechend abseitig auf).

Was das SCHWIERIGE ist, stellt das Finden einer HANDLUNGSEMPFEHLUNG für einen konkreten Spielleiter, einen konkreten Spieler, eine konkrete Gruppe dar.



WIE spielt man denn nun so rücksichtsvoll, daß niemand verletzt wird, daß niemandes persönlicher Wohlfühlraum betroffen wird?

Das ist NICHT die Frage, ob man bestimmte Themen überhaupt im Spiel auftreten lassen soll, sondern die Frage nach dem WIE.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Eran am 24.08.2009 | 14:57
Mit so vielen Antworten hätte ich nicht gerechnet.

Erstmal möchte ich sagen, dass ich es gut finde, dass es auch kritische Stimmen hier gibt die gegen die Beschreibung bestimmter Gräuel im Rollenspiel sind.

Ich selbst kann mich im Grunde BobaFett anschließen, in dem was er zuerst zum Thema geschrieben hat.

Folter und Vergewaltigung möchte ich in meinem Spiel nicht haben. Obwohl es schon vorgekommen ist, dass ein NSC der gefoltert wurde indirekt darüber gesprochen hat. Man nehme zum Beispiel das DSA Einstiegsabenteuer - Der Alchemist in dem gefolterte Kinder bzw. für Experimente missbrauchte Kinder vorkommen. Ist Florian Don Schauen da zu weit gegangen?

Eine wichtige Unterscheidung ist, denke ich, die hier genannte Unterscheidung wie genau beschrieben wird.
Für mich ist in diesem Sinne Actionfilmgewalt ok.

An meine Grenzen möchte ich im Rollenspiel nicht gehen, dem meisten was z.B. Jörg D. zu diesem Thema schreibt widerspreche ich also.

Mir fällt auf, eine weit verbreitete Meinung scheint zu sein, dass es ok ist zu Foltern und zu vergewaltigen im Rollenspiel, wenn alle in der Gruppe damit einverstanden sind, obwohl keiner selbst Vergewaltigung im Spiel selbst dabei haben will.

Meiner Meinung nach gibt es ethisch moralische Grenzen in unserer Gesellschaft die nicht überschritten werden sollten. (Bei meiner Meinungsbildung ist mir Hesindrigon an anderer Stelle behilflich gewesen.) Trotzdem gibt es, z.B. Filme die sich damit auseinandersetzen. Für mich gibt auch im Rollenspiel Grenzen, die bedeuten solche Filme will ich nicht unbedingt nachspielen.

Ich spiele gerne immersiv und bschreibe gerne ausführlich, deshalb für mich das no go in Sachen Foltern und Vergewaltigung.

Viele Spieler mögen Rollenspiel wegen der Actionfilmgewalt, ich selbst mag Horror-Settings und andere düstere Settings, daher ist es sicher schwierig auf Gewalterwähnung/-beschreibung im Rollenspiel zu verzichten. In meiner aktuellen Lieblingsrunde habe ich jedoch die wunderbare Erfahrung gemacht auch ohne viel Gewalt auszukommen, wir hatten in den letzten 5 Spielabenden (a 6 Std.) nur einen Toten an einem Tatort, überhaupt hat erst ein Spieler in den 10 Spieleabenden die wir schon Spielen einen NSC umgebracht und davor darüber lange nachgedacht - der NSC war echt richtig böse. Ohne viel Gewalt zu spielen kann auch Spass machen.

Kult würde ich nur mit ganz bestimmten Leuten spielen, die ich gut kenne und nachdem man sich über den Gruppenvertrag unterhalten hat, auch wenn dieser sonst ja meist auch nonverbal oder explizit zustande kommt.

Bei DnD bin ich dann z.B. auch froh, dass es ja Monster sind die man in Massen abschlachtet und keine Menschen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 24.08.2009 | 14:57
Hier wird gefordert, vorsorglich Rücksicht zu nehmen.

Ich verweise da auf des Visonärs Beitrag:
Zu dem von Zornhau geschilderten Fall: Es stellt sich die Frage , ob man mit einem psychisch kranken Mitspieler überhaupt Rollenspiele spielen sollte. Ich nehme ja auch keinen Herzkranken zum kollegialen Fußballspielen mit.
Und wenn jetzt einer sagt: "ja, aber das wußte man vorher nicht." In Ordnung, aber jedem obliegt auch die Pflicht auf sich selbst acht zu geben.

Außerdem stellt sich auch die Frage nach den Wahrscheinlichkeiten...
Phobien vor extremer Gewalt bzw. Mißbrauch sind aufgrund der Verbreitung nicht so unwahrscheinlich.
Zumindestens nicht so unwahrscheinlich, dass man das vor eventuellen Rollenspielsitzungen nicht abklären kann.

Selteneres wie sehr spezielle Phobien kann man auch "vorher" äußern. Wer drunter leidet und es nicht macht hat oben stehendes nicht berücksichtigt.
Wer sich dahingehend nicht artikulieren kann, sollte nicht am Rollenspiel teilnehmen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Joerg.D am 24.08.2009 | 15:05
Zitat
Bei DnD bin ich dann z.B. auch froh, dass es ja Monster sind die man in Massen abschlachtet und keine Menschen.

Tz, Tz, die armen Monster haben auch ein Anrecht auf Leben oder esst ihr die Viecher dann auch?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Eulenspiegel am 24.08.2009 | 15:07
Du weißt schon, das es mehr Schubladen gibt, als Blümchenspiel und Darque ?
Klar gibt es noch mehr Schubladen. - Und teilweise verstehen sich die anderen Schubladen blendend und teilweise bekriegen sich diese Schubladen untereinander.

Aber gerade bei den beiden Schubladen, die ich mit "Blümchenspiel" und "Darkspiel" bezeichnet habe, ist mir halt aufgefallen, dass viele Blümchenspieler eine Toleranz fordern, die sie selber aber nicht an den Tag legen. (Ob das bei anderen Schubladen auch der Fall ist, kann in einem anderen Thread gerne näher erörtert werden.)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.08.2009 | 15:07
Ich denke auch, dass 1. jeder für sich verantwortlich ist: Wenn ich kein Horror mag, dann lasse ich von Horror die Finger. Wenn ich es nicht einschätzen kann, dann informiere ich mich entsprechend. Kommt es dann doch zu einer Szene, die mir Unbehagen bereitet, sage ich das oder nehme an der Szene nicht Teil.
2. würde ich sagen, sollte man die Augen offen halten. Wenn jemand auf einmal sehr still wird und gehemmt wirkt, dann sollte ich das nicht als Laune oder Mimimi abtun, sondern eventuell mal nachfragen. Ausweichende Antworten "nee wird schon gehen" sollten da kritisch bedacht werden und lieber nochmal wohlmeinend, ohne denjenigen zu sehr in die Ecke zu drängen, nachgehakt werden (eventuell unter 4 Augen).

Generell ist das ein sehr ernstzunehmder Punkt, der sicherlich viel zu wenig Beachtung findet.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 24.08.2009 | 15:14
Aber daraus kann man halt NICHT die Empfehlung ableiten KEINERLEI Rücksichten mehr zu nehmen, weil man eh nicht wissen kann, worauf genau.
Nee, da hast Du recht und das wollte ich auch nicht sagen.

Ich finde die Sache im konkreten Fall und bei der konkreten Gruppe eigentlich gar nicht so schwer, da man sich da ja um ein gegenseitiges Verständnis via Kommunikation bemühen kann.
Im allgemeinen Fall scheint es ja -- zumindest nach den Antworten im Thread zu urteilen -- auch recht einfache Maßgaben zu geben: Folter&Vergewaltigung sind von den meisten, jedenfalls als detailreich ausgespieltes Element, nicht erwünscht; das kann man ja berücksichtigen bzw. auf eine Verletzung dieser allgemeinen Maßgabe hinweisen. Wenn ich also auf einem Con eine "Blut, Schweiß, Tränen und andere Körperflüssigkeiten"-Runde mit FATAL anbieten wollte, so sollte ich deutlich machen, worauf man sich potentiell einlässt.

WIE spielt man denn nun so rücksichtsvoll, daß niemand verletzt wird, daß niemandes persönlicher Wohlfühlraum betroffen wird?
Die Sache ist sogar noch komplizierter, da ja bestimmte Dinge gerade wegen der Verletzung des Wohlfühlaumes geschätzt werden. Horror (auch ganz außerhalb des Rollenspiels) wird je gerade geschätzt, da es mit dem eigentlich negativen Gefühl der Angst und Abscheu verbunden ist. Viele Menschen schätzen das gerade.

Die Frage nach dem WIE ist natürlich wirklich zentral; aber auch hier verschätzt man sich bisweilen. Mein Beispiel mit dem totgeprügelten Sklaven sollte dies gerade verdeutlichen. Zwar stieß das letztlich auf eine eher positive Resonanz, aber ich hätte nicht einmal vermutet, DASS es überhaupt so stark wirkt.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 24.08.2009 | 15:15
Man nehme zum Beispiel das DSA Einstiegsabenteuer - Der Alchemist in dem gefolterte Kinder bzw. für Experimente missbrauchte Kinder vorkommen. Ist Florian Don Schauen da zu weit gegangen?

Kann ich nicht beurteilen kenne das Abenteuer nicht oder kann mich nicht mehr dran erinnern.
Deswegen allgemeiner:
Wenn ich schreibe "möchte das im Spiel nicht zum Inhalt machen" meine ich damit, dass ich diese Inhalte nicht in Beschreibungen beiwohnen möchte.
Also weder wenn die Spieler mit ihren Charakteren das ausspielen und schildern,
noch wenn man als Spieler irgendwo beiwohnt (im Knast und dem Kerkermeister zuschauen muss) und der Spielleiter das schildert.

Das ganze aus der Retrospektive zum Inhalt machend um so einen Antagonisten zu definieren, finde ich meistens okay, sofern die Schilderungen des ganzen nicht zu explizit sind.
Beispiel: Man wird einer Folterkammer fündig, die klarstellt, dass hier gefoltert wird. Es finden aber keine Folterungen statt und es sind auch keine "Überbleibsel" des letzten Hergangs vorhanden.
Das finde ich okay, denn es gibt eine klare Motivation, wer der Antagonist ist und was er macht.
Dann kann man entsprechendes Engagement zeigen, den Typen dingfest zu machen.

Insofern kann auch hier eine Art "FSK 16" klassifiziert werden, denn auch hier gibt es adäquate Beispiele in Filmen, die entsprechende Komponenten zeigen, ohne den eigentlichen Vorgang zum Inhalt zu machen...

Meine 2 Cent
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Edwin am 24.08.2009 | 15:17
Zitat
Wer sich dahingehend nicht artikulieren kann, sollte nicht am Rollenspiel teilnehmen.
Der geschilderte Fall von Zornhau scheint sich ja gerade nicht artikulieren zu können.
Oder es zumindest nicht zu machen.

Und hat dann halt trotzdem teilgenommen.

Und oft genug weiß man es halt selbst nicht so recht...

Und dann steht man wieder am Anfang, wo drüber reden nix nutzt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Eran am 24.08.2009 | 15:29
@Edwin:

Das zu reden nix nutzt halte ich für eine gefähliche Aussage Annahme, obwohl es manchmal stimmt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.08.2009 | 15:39
Tz, Tz, die armen Monster haben auch ein Anrecht auf Leben oder esst ihr die Viecher dann auch?
Zumal bei "Monstern" wie Orks und Goblins das auch etwas Zwiespältig, wenn man es genau nimmt, sogar zutiefst Rassisitisch ist.
Rollenspiel und auch Fantasystorys leben von genau dieser Vereinfachung der Tatsachen, da ist es dann die Frage, warum diese Verschleierung der Wirklichkeit bei Folter und Vergewaltigung nicht Legitim sein soll.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: SeelenJägerTee am 24.08.2009 | 15:40
*zustimm*
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Joerg.D am 24.08.2009 | 15:45
Zumal das typisch christliche Argument: "Und der Mensch soll sich die Erde Untertan machen." hier nicht zieht.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: SeelenJägerTee am 24.08.2009 | 16:18
Dann zieht halt das Selunische Argument: "Und der Elf soll sich den Zwerg Untertan machen."
Oder das vom Gebirgsvater: "Und der Zwerg, er möge den Baumkuschler fällen."

Zumindest Spielweltintern, kann man da ja ne beliebige rassistische Gottheit als Begründung heranziehen.
Das ändert aber nix daran, das ich als SL trotzdem n ungutes Bauchgefühl habe wenn der Zwerg dann die Kita der Elfen anzündet.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Belchion am 24.08.2009 | 16:24
Zu dem von Zornhau geschilderten Fall: Es stellt sich die Frage , ob man mit einem psychisch kranken Mitspieler überhaupt Rollenspiele spielen sollte.
Mir stellt sich eher eine andere Frage... Aus meiner Erfahrung her weiß ich, dass Rollenspiele für die meisten psychisch Kranken überhaupt kein Problem darstellen, solange nicht irgendein Arschloch meint, Grenzen ausloten zu müssen, die ihn als sozialen Krüppel nicht weiter tangieren, seine Mitspieler aber umhauen.

Mir bekannte Psychologen und Psychiater, also Leute, die davon wesentlich mehr Ahnung haben als du, empfehlen übrigens eher das Gegenteil: Wenn psychisch Kranken das Rollenspiel Spaß macht, sollen sie es als soziale Aktivität fortsetzen. (Und ja, diese Leute wissen, von welcher Art Rollenspiel geredet wird und verwechseln es nicht mit dem therapeutischen Rollenspiel - und wenn nicht, fragen sie, weil clever genug sind zu merken, dass kaum wer eine Therapieform als Hobby angibt)

Ich denke auch, dass 1. jeder für sich verantwortlich ist: Wenn ich kein Horror mag, dann lasse ich von Horror die Finger. Wenn ich es nicht einschätzen kann, dann informiere ich mich entsprechend.
Das Problem sind ja nicht die Runden, wo vorne groß draufsteht: Hier groß, böse und unheimlich. Von denen halten sich Leute, die mit sowas Probleme haben, ohnehin fern. Das Problem ist es, wenn ein Mitspieler plötzlich meint, beim eigentlich völlig anders gestrickten D&D müssten nun solche Szenen auftauchen, weil es realistisch sei. Oder, wenn der SL eine ganz andere Kampagne ansagt (sagen wir mal: Space Exploration) als er dann leitet (sagen wir mal: Space Horror).

Kommt es dann doch zu einer Szene, die mir Unbehagen bereitet, sage ich das oder nehme an der Szene nicht Teil.
Das ist aufgrund des sozialen Gefüges in Gruppen aber unter Umständen sehr, sehr schwierig und anstrengend. Gerade Personen, denen solche Szenen zu schaffen machen, haben damit Probleme, weil sie Angst haben, aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden, wenn sie nicht mitmachen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Tudor the Traveller am 24.08.2009 | 16:37
Das Problem sind ja nicht die Runden, wo vorne groß draufsteht: Hier groß, böse und unheimlich. Von denen halten sich Leute, die mit sowas Probleme haben, ohnehin fern. Das Problem ist es, wenn ein Mitspieler plötzlich meint, beim eigentlich völlig anders gestrickten D&D müssten nun solche Szenen auftauchen, weil es realistisch sei. Oder, wenn der SL eine ganz andere Kampagne ansagt (sagen wir mal: Space Exploration) als er dann leitet (sagen wir mal: Space Horror).

Deshalb sage ich, soll der Spieler den Mut haben, Protest einzulegen, wenn es ihm zu bunt wird.

Das ist aufgrund des sozialen Gefüges in Gruppen aber unter Umständen sehr, sehr schwierig und anstrengend. Gerade Personen, denen solche Szenen zu schaffen machen, haben damit Probleme, weil sie Angst haben, aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden, wenn sie nicht mitmachen.

Deshalb der Aufruf zur Sensibilisierung dafür. Natürlich ist das nicht einfach, wenn man nicht einen Psychologen o.ä. das Spiel beobachten lässt. Aber mehr als darauf achten kann man, denke ich, nicht.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Dr.Boomslang am 24.08.2009 | 20:54
Ich weiß nicht so recht warum dieses Thema so interessant und kontrovers ist. Man muss dazu doch gar keinen Konsens finden außer in der Gruppe und da habe ich noch nie Probleme in der Praxis gehabt. Ich glaube erst Recht nicht dass man einen Kanon mit Tabu-Themen aufstellen könnte oder sollte um vorbereitet zu sein. Das führt eigentlich immer in die Irre.

In meiner Gruppe wurde alles thematisiert: Mord (natürlich), Folter und Vergewaltigung und das war nie wirklich problematisch.

Natürlich ist das Spielerlebnis immer potentiell heikler, wenn SC selbst in der Rolle des Opfers beteiligt sind. Spieler in das Ausspielen bestimmter Opferrollen zu drängen wäre daher für mich die subjektiv festzumachende Grenze. Dabei geht es aber nicht um die Themen oder die Art der Gewalt, sondern eher darum wie sehr der Spieler die Situation unter Kontrolle hat.
Kontrollverlust in Extremsituationen ist nie angenehm. Der SL hat im klassischen Spiel häufig eine Autoritätsposition inne, er kontrolliert den Spielverlauf und damit die Vorstellung mit der sich Spieler erstmal auseinander zu setzen haben (anders herum ist das kaum der Fall). Nicht allen Spielern kommt dabei sofort in den Sinn das Spiel zu unterbrechen, wenn es ihnen unangenehm wird.
Dazu braucht es wie schon von einigen beschrieben nicht erst zu Folter und Vergewaltigung kommen. Jeder Spieler hat so seine psychischen Eigenheiten. Eigentlich reicht es wie gesagt bereits eine Situation mit intensivem Kontrollverlust herbei zu führen, dann kann auch schon das Ausspielen scheinbar alltäglicher, "harmloser" Gewalt wie Beleidigung, Belästigung und ein paar leichte Schläge ausreichen um es für den Spieler unangenehm werden zu lassen. Fast jeder der mal zur Schule gegangen ist hat schließlich zumindest einen guten Eindruck davon wie sich solche Ereignisse auch ohne harte Gewalt anfühlen, ob als Täter oder als Opfer.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Visionär am 24.08.2009 | 21:20
Mir stellt sich eher eine andere Frage... Aus meiner Erfahrung her weiß ich, dass Rollenspiele für die meisten psychisch Kranken überhaupt kein Problem darstellen, solange nicht irgendein Arschloch meint, Grenzen ausloten zu müssen, die ihn als sozialen Krüppel nicht weiter tangieren, seine Mitspieler aber umhauen.

Mir bekannte Psychologen und Psychiater, also Leute, die davon wesentlich mehr Ahnung haben als du, empfehlen übrigens eher das Gegenteil: Wenn psychisch Kranken das Rollenspiel Spaß macht, sollen sie es als soziale Aktivität fortsetzen. (Und ja, diese Leute wissen, von welcher Art Rollenspiel geredet wird und verwechseln es nicht mit dem therapeutischen Rollenspiel - und wenn nicht, fragen sie, weil clever genug sind zu merken, dass kaum wer eine Therapieform als Hobby angibt)
Welche Frage stellst du dir?

Du schreibst ja schon ganz richtig: "die meisten" und "solange es Spaß macht".

Psychisch krank ist auch ein Begriff, der recht weit gefaßt ist, denn das enthält ja nunmal alle psychiatrischen Diagnosen von der histrionischen Persönlichkeit über die Schizophrenie bis hin zur Major-Depression. Mit jemandem der depressiv ist, würde ich RPGs spielen, mit einem Schizophrenen auf Neuroleptika... mhh... da hätte ich wohl keine Lust drauf.

Ich finde auch meinen Vergleich zwischen einem psychisch Kranken und einem körperlich Kranken (insofern man das überhaupt trennen kann, denn Grund einer psychischen Erkrankung kann durchaus eine hirnorganische Schädigung oder eine Veränderung der Neurobiochemie sein) gar nicht so falsch. Es geht mir um den Punkt der eigenen Belastungsfähigkeit und der Selbstverantwortung, die man gegenüber sich selbst trägt.


Ich kann aber auch einen anderen Vergleich ziehen: "Sind Regisseur und Produzent eines Horrorfilmes verantwortlich für darausresultierende Angstneurosen oder Rezidive psychiatrischer Erkrankungen?" Ich denke, das ist das selbe Thema.

Dass ich deinen Tonfall als anfeindend und unterstellend empfinde, Belchion, habe ich dir ja schon per PN geschrieben, aber vielleicht fasse ich das auch nur fälscherlicherweise so auf. Wir kennen uns nicht, daher wundere ich mich darüber, wie du mein Wissen im Bereich Psychiatrie einschätzen kannst. Ich habe eine generelle Ahnung von dem Fach, bin aber sicherlich einem Facharzt oder einem psychotherapeutisch bzw. klinisch tätigen Psychologen fachlich unterlegen. Ich schreibe hier aber sicherlich nicht unüberlegt.

Zurück zum Anfang: Welche Frage stellst du dir?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Christoph am 24.08.2009 | 21:29
Deine merkwürdigen Ansichten was schizophrene Psychosen angeht... ich sag dazu nichts, aber du hast keine Ahnung davon.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Visionär am 24.08.2009 | 21:30
Deine merkwürdigen Ansichten was schizophrene Psychosen angeht... ich sag dazu nichts, aber du hast keine Ahnung davon.
Bitte erkläre es mir!
Welche Ansicht habe ich zu schizophrenen Psychosen (Habe ich dazu was geschrieben?)
Warum habe ich keine Ahnung davon?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Christoph am 24.08.2009 | 21:38
Bitte erkläre es mir!
Welche Ansicht habe ich zu schizophrenen Psychosen (Habe ich dazu was geschrieben?)
Warum habe ich keine Ahnung davon?

Du hast doch gerade geschrieben, dass du mit einem Depressivem Spieler kein Problem hättest, aber mit einem schizophrenen Spieler der auf Neuroleptika ist schon.

Würdest du einige Leute kennen die an schizophrenen Psychosen leiden hättest du das einfach nicht geschrieben. Ich kenne sogar einen SL der darunter leidet. Weis die ganze Gruppe nicht, wird sie vermutlich auch nie wissen oder bemerken.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: mat-in am 24.08.2009 | 21:40
Uff... 5 Seiten Antworten an einem Tag...

Auf die Gefahr hin das es gesagt wurde:

Das kommt sehr auf die Gruppe und auf das Spiel an. In einigen Spielen ist Gewalt, Raub, Mord, ggf. Folter ja an der Tagesordnung. Sei es nun D&D oder Shadowrun.

Probleme sehe ich da nur, wenn es persönliche Probleme von Mitspielern berührt oder die beschreibungen "der Beschreibung wegen" zu Bildlich werden...
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 21:42
Ich finde auch meinen Vergleich zwischen einem psychisch Kranken und einem körperlich Kranken (insofern man das überhaupt trennen kann, denn Grund einer psychischen Erkrankung kann durchaus eine hirnorganische Schädigung oder eine Veränderung der Neurobiochemie sein) gar nicht so falsch.
Ist er aber. Jedenfalls solange Du keine Argumente (Gegenargumente habe ich ja genannt) liefern kannst.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Crimson King am 24.08.2009 | 21:46
Würdest du einige Leute kennen die an schizophrenen Psychosen leiden hättest du das einfach nicht geschrieben. Ich kenne sogar einen SL der darunter leidet. Weis die ganze Gruppe nicht, wird sie vermutlich auch nie wissen oder bemerken.

Mit den Schizos, die ich kenne, würde ich auch keine Rollenspiele spielen, wenn sie gerade einen Ausbruch haben und in Behandlung sind. Und selbst wenn sie symptomfrei sind, würde ich mich nicht wundern, wenn ein Spiel, dass darauf ausgelegt ist, im Geiste die Realität zu verlassen, für Schizophrene einen Risikofaktor darstellen. Die haben des öfteren auch so schon genug Immersion.

Ist er aber. Jedenfalls solange Du keine Argumente (Gegenargumente habe ich ja genannt) liefern kannst.

Nö. Ist er nicht. In beiden Fällen gibt es Belastungsrisiken, denen man sich nicht aus gesundheitlichen Gründen nicht aussetzen sollte. Für einen psychisch Kranken kann Rollenspiel definitiv ein Belastungsrisiko darstellen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 21:52
Ist er nicht.
In Deinem Falle kommt zur Unkenntnis der Gegenargumente augenscheinlich auch noch die Unkenntnis des Zusammenhangs hinzu. Ich werde ihn Dir jetzt nicht noch einmal aufdröseln. Was Du dazu geschrieben hast, ist im angesprochenen Zusammenhang jedenfalls vollkommen belanglos.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Visionär am 24.08.2009 | 21:58
@Christoph: Eine Psychose ist doch gerade das Gegenteil der Residualphase, in der die Schizophrenie nicht Symptomatisch ist.
Ein bisschen muss ich mir deine Kritik schon gefallen lassen, das stimmt. Einigen Schizophrenen, die gut eingestellt sind, merkt man es wirklich nicht an. Ich habe immer die schweren Fälle gesehen, die sich nicht gut einstellen lassen und die durch die Neuroleptika unangenehme Nebenwirkungen hatten.

@K4M:
Als Argumente hast du genannt:
1) Stigmatisierung, also man behält es für sich anstatt es offen zu sagen.
2) Kommunikationsschwierigkeiten.
Ist das Richtig?

zu 1) Das stimmt. Aber: Es entbindet nicht von der Selbstverantwortung sich selbst gegenüber. Jemand mit einer Spinnenphobie sollte sich nicht "ArakAttack" anschauen.

zu 2)Jemand der Kommunikationsschwierigkeiten hat, wird kaum Rollenspiel spielen.

Ich habe ebenfalls Argumente benannt, warum ich denke, dass mein Vergleich in Ordnung geht.
1) Es geht mir um die Belastungsfähigkeit eines Organsystems, der Verminderung der selbigen und dem Umgang eines Menschen mit seiner Krankheit.
2) Ein psychisch Kranker, der in der Lage ist, RPG zu spielen,und dem man nichts anmerkt, ist offensichtlich nicht so stark beeinträchtigt, dass er von der Eigenverantwortung entbunden ist.

Valides Argument dagegen, hat Zornhau genannt: Menschen respektieren ihre eigenen Grenzen selten, jammern aber, wenn sie überschritten wurden.

Und nur um es klarzustellen: Ich rede von psychisch Kranken (also der komplette DSMIV) und nicht exklusiv von Schizophrenen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Crimson King am 24.08.2009 | 22:02
In Deinem Falle kommt zur Unkenntnis der Gegenargumente augenscheinlich auch noch die Unkenntnis des Zusammenhangs hinzu. Ich werde ihn Dir jetzt nicht noch einmal aufdröseln. Was Du dazu geschrieben hast, ist im angesprochenen Zusammenhang jedenfalls vollkommen belanglos.

Eigentlich ist das, was ich geschrieben habe, genau das, was Visionär in seinem ersten Post zum Thema geschrieben hat... aber gut, du bist k4m, da muss man nicht erwarten, dass Posts gelesen und verstanden werden.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 22:12
zu 1) Das stimmt. Aber: Es entbindet nicht von der Selbstverantwortung sich selbst gegenüber.
Weißt Du, das klingt schon irgendwie wie der kleine Bruder von "Depressionen? Reiß' Dich halt am Riemen!" Und es ist natürlich nicht im geringsten ein Gegenargument, sondern lediglich die Behauptung, daß es halt trotzdem gehen muß.

Zitat
Jemand mit einer Spinnenphobie sollte sich nicht "ArakAttack" anschauen.
Das ist noch ein bescheuerter Vergleich. Ein Kinosaal oder Fernseher ist kein Freundeskreis. Gegenüber dem DVD-Player hat man keine Scham und keine Hemmungen.

Zitat
zu 2)Jemand der Kommunikationsschwierigkeiten hat, wird kaum Rollenspiel spielen.
Wie kommst Du denn auf sowas? Weißt Du, wie viele Leute Angststörungen dieser oder jener Ausprägung haben? Und Du glaubst nicht, daß deren Fähigkeit, offen über so etwas zu reden, dadurch beeinflußt wird?

Zitat
1) Es geht mir um die Belastungsfähigkeit eines Organsystems, der Verminderung der selbigen und dem Umgang eines Menschen mit seiner Krankheit.
2) Ein psychisch Kranker, der in der Lage ist, RPG zu spielen,und dem man nichts anmerkt, ist offensichtlich nicht so stark beeinträchtigt, dass er von der Eigenverantwortung entbunden ist.
1.) Ist völlig verquastes Gefachsimpele, das die soziale Komponente psychischer Störungen vollkommen ignoriert.
2.) Ist erstens keine logische Folgerung, zweitens offensichtlich falsch (noch nicht mal stark Suizidgefährdeten "merkt man etwas an" - die sind dann wohl auch voll eigenverantwortlich?) und drittens, um es mal direkt zu sagen und Zornhaus Aussagen zuzustimmen, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit lediglich eine faule Ausrede für eigene Rücksichtslosigkeit. Das Wort "Selbstverantwortung" ist da im Regelfall schon ein ziemlich gutes Signal.

Eigentlich ist das, was ich geschrieben habe, genau das, was Visionär in seinem ersten Post zum Thema geschrieben hat...
Ja, danke für die Bestätigung, daß Du die danach folgenden Gegenargumente gar nicht erst zur Kenntnis genommen hast. Ist doch immer wieder nett, wenn Leute ihre eigenen Unzulänglichkeiten freiwillig zugeben.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.08.2009 | 22:19
Ich denke jetzt hat jeder, der das Bedürniss hatte klar gemacht, das er Schizophrene Menschen kennt, ihnen die Hand geschüttelt hat, oder selbst an einer Schizophrenen Störung leidet.

Um mal wieder zum Thema zurückzukommen:
Jeder Mensch hat seine Geschichte, und es braucht überhaupt keine Psychose um von einem Rollenspiel schwer mitgenommen zu werden.
Nehmen wir einen Menschen der sein Kind irgendwann verloren hat, und du thematisierst gerade das als Storyline in einem Abenteuer, fragt ihr dann immer alle Anwesenden vorher ob sie da ein Problem mit haben?
Oder mit Folter? Es soll Menschen geben die schon wirklich gefoltert wurden, fragt ihr vorher alle Mitspieler ob sie damit klarkommen, und beim wievielten Fingerbruch ihre Schmerzgrenze erreicht ist.

Das ist alles Humbug. Man kann sich nur an Groben Richtlinien Orientieren, und durch das FSK-System haben wir alle ungefähr eine Vorstellung, was unter FSK18 Gewalt zu verstehen ist, und was unter "Keine Jugendfreigabe" fällt.
Alles bis FSK16 (bei über 16 jährigen) würde ich als implizit OK einstufen, jemand dem das schon zuviel ist, der ist in der Pflicht sich selbst zu melden.
Aber wir alle haben eine zutiefst Subjektive Wahrnehmung, und das muss allen Seiten klar sein. Wenn jemand über die Stränge schlägt, ist er nicht gleich ein Egoist, der nur an seinen eigenen Spaß denkt, sondern vllt einfach nur etwas härtere Sachen gewohnt. Erst wenn er weitermacht nachdem man ihm klargemacht hat, das man so etwas nicht ausspielen möchte, ist er ein Arsch.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Visionär am 24.08.2009 | 22:20
Stimmt. Du hast mich ertappt.

Ich spiele in meinen Rollenspielrunden immer mit schizophrenen Jugendlichen, spiele dabei Themen wie pädophile Snuff-Vergewaltigungen und Verstümmelung von Frauen und Mädchen detailliert aus, während ich Joints Heroin und Alkoholika durch die Runde gehen lasse, um sie in die Geschlossene zu verfrachten.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Bad Horse am 24.08.2009 | 22:27
Man kann sich an die Grenzen ja auch herantasten, vor allem bei einer Gruppe, mit der man häufiger spielt.

Wenn die Leute bei einer blutigen Nase schon blass werden, dann sollte man da nicht weitermachen. Wenn sie selbst fröhlich Elektroschocks verteilen und unbedingt Waterboarding ausprobieren wollen, dann kann man solche Elemente wohl auch einbringen.

Rollenspiel ist keine Therapiesitzung. Natürlich muss man aufeinander Rücksicht nehmen, und wenn jemand nicht will, dann darf man auch nicht weitermachen. Andererseits kann keiner von uns Gedanken lesen, und als jemand, der unter einem Trauma leidet, kann man nun mal nicht davon ausgehen, dass man ihm das ansieht (die meisten Menschen sind ja wahrscheinlich eher froh, wenn man ihnen das nicht anmerkt).
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 22:28
Ich spiele in meinen Rollenspielrunden immer mit schizophrenen Jugendlichen,
Hast Du Oberschlauberger nicht gerade eben noch gesagt, daß Du Dich nicht nur auf Schizophrene beziehst (was ich ohnehin nie getan habe... andere Schiene)? ::)

Zitat
spiele dabei Themen wie pädophile Snuff-Vergewaltigungen und Verstümmelung von Frauen und Mädchen detailliert aus, während ich Joints Heroin und Alkoholika durch die Runde gehen lasse, um sie in die Geschlossene zu verfrachten.
Ich habe keine Ahnung, was in Deinen Spielrunden vor sich geht. Ich sehe nur, was Du hier schreibst. Und es kommt dem von Zornhau angesprochenen "Selber schuld" erschreckend nah.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Wawoozle am 24.08.2009 | 22:29
K4M schalt mal den Aggro-Gang runter bevor du dich weiter demontierst als nötig.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Preacher am 24.08.2009 | 22:31
Weißt Du, das klingt schon irgendwie wie der kleine Bruder von "Depressionen? Reiß' Dich halt am Riemen!" Und es ist natürlich nicht im geringsten ein Gegenargument, sondern lediglich die Behauptung, daß es halt trotzdem gehen muß.
Du hast wirklich ein ausgesprochen kreatives Textverständnis, das muss ich schon sagen

Ich sehe nur, was Du hier schreibst. Und es kommt dem von Zornhau angesprochenen "Selber schuld" erschreckend nah.
Offensichtlich siehst Du da andere Dinge, als andere. ::)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Belchion am 24.08.2009 | 22:35
Welche Frage stellst du dir?
Ob du wirklich so wenig Ahnung hast und bloß Vorurteile weiterplapperst oder doch nur die Sau hast raushängen lassen wollen.

Du schreibst ja schon ganz richtig: "die meisten" und "solange es Spaß macht".
Du hast die Frage allgemein, in Bezug auf alle psychisch Kranken und alle Rollenspiele gestellt.

Horrorfilm - Ich denke, das ist das selbe Thema.
Nein, ist es nicht. Beim Horrorfilm schreibt der Verleih groß drauf "Achtung, Horrorfilm!". Zudem klebt da meistens noch so ein Aufkleber mit der Altersfreigabe drauf. Du bist also doppelt abgesichert, in Bezug darauf, was du erwarten kannst. Das hast du beim Rollenspiel nicht - siehe Zornhaus Beispiel. Die wenigsten SL zeigen so deutlich an, was einen erwartet, zudem gehen die Erwartungen aufgrund der "Vorbelastung" durch anderen Quellen (Romane, Filme etc) beim Rollenspiel stärker auseinander.

Zum Anderen kannst du einen Horrorfilm einfach ausmachen bzw. verlassen, ohne dabei jemanden zu stören. Wenn du eine Rollenspielrunde verlässt, setzt du dich zusätzlich sozialem Druck aus, weil "du die Szene kaputtgemacht hast." "Weil du abgehauen bist, sind wir gescheitert." Im Gegensatz zum Produzenten des Horrorfilms stehtst du nämlich mit SL und Mitspielern in einem sozialen Verhältnis.

Wir kennen uns nicht, daher wundere ich mich darüber, wie du mein Wissen im Bereich Psychiatrie einschätzen kannst.
Ganz einfach: Jemand der Plattheiten wie "psychisch Kranke sollten nicht rollenspielen" rausschmeißt, kann nicht besonders viel Ahnung haben. Schließlich gibt es, wie du inzwischen selber erwähnt hast, sehr viele verschiedene Arten von psychischen Krankheiten (und auch sehr viele verschiedene Arten von Rollenspielen).

Um zu deinem Beispiel zu kommen: Jemand mit Herz-Kreislauferkrankungen sollte vielleicht kein Fußball spielen, leichtes Aquajogging wäre hingegen vielleicht sogar ratsam. Jemanden mit Panikattacken würde ich nicht gerade eine Runde KULT empfehlen, Spirit of the Century sollte hingegen kein Problem darstellen.  Wenn nun das eine fließend zum anderen übergeht, ist das sehr, sehr schwierig zu bemerken, vor allem, wenn man sich eigentlich sicher fühlt (es gab ja auch keinen Grund, vorsichtig zu sein).
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 22:40
Du hast wirklich ein ausgesprochen kreatives Textverständnis, das muss ich schon sagen
Ich gebe offen zu, für Textperlen wie "Selbstverantwortung sich selbst gegenüber" mußte ich in der Tat ein wenig Interpretationsspielraum einfordern.

Zitat
Offensichtlich siehst Du da andere Dinge, als andere.
Weißte was. Ich verweise einfach mal auf Zornhaus wesentlich umfangreichere Postings, in denen zum Thema Verantwortung dafür, Mitspieler durch en détail ausgespielte Grausamkeiten zu beuteln, schon alles gesagt wurde.

Ganz einfach: Jemand der Plattheiten wie "psychisch Kranke sollten nicht rollenspielen" rausschmeißt, kann nicht besonders viel Ahnung haben.
Ah ja. Darauf verweise ich auch noch. (Ich frage mich vor allem, was man denn laut Visionär machen sollte, wenn man irgendwie erfährt, daß der Mitspieler psychisch krank ist. Rauswerfen?)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Timo am 24.08.2009 | 22:45
Ich schließe mich da Jörg an, gehe sogar noch ein bisschen weiter und sage aber hallo darf alles explizit beschrieben werden. Kinder entführen, vergewaltigen, freilassen und zu den Eltern zurückbringen, einen Tag später die Eltern vor dem Augen des Kindes foltern, vergewaltigen und umbringen, dann dasselbe mit dem Kind(um mal das extremste zu sagen, was mir gerade einfällt):
1.WENN das vorher im unter vier Augen(PM) Gespräch zwischen Spieler und SL geklärt wurde, also das bereits angesprochene FSK Prinzip mit Jörgs erwähnten Mayo, Curry Ausführungen
2.WENN jedem Spieler gesagt wurde und man als SL davon ausgehen kann dass er das akzeptiert und kapiert hat dass jeder, jederzeit STOP sagen kann und dann wird auch nicht weiter ausgeführt
3.WENN es im Kontext der Session der Kampagne ist und Sinn macht und von Bedeutung ist(also z.B. bei Kult, Cthulhu oder manchmal auch Earthdawn kann es locker schlimm kommen, bei Paranoia fände ich es unpassend, bei HKActionAdventures können schlimme Dinge passieren, müssen aber nicht), von der Klasse aus dem gewissen dt. DarkFAntasy Spiel dessen Namen ich gerade vergessen habe gar nicht erst zu reden.

Persönlich stört mich so ziemlich nichts was meinem Charakter wiederfährt auf persönlicher Ebene, ich rege mich dann halt nur darüber auf, dass es passiert ist, einige der besten Kampagnen an denen ich teilnehmen durfte endeten äußerst tragisch für meinen Charakter(Memo an Jörg: nicht das ich möchte das das am Sonntag passiert ;) )

Ich erwähne hier mal Irreversible, sind die Leute die den Film komplett gesehen haben und ihn "gut" fanden, also davon entsetzt waren und schockiert und betroffen am Ende, aber ihn als Film einschätzen der eine wichtige Aussage hat und diese ziemlich drastisch durchhämmert, perverse Schweine?

Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 22:55
Ich schließe mich da Jörg an, gehe sogar noch ein bisschen weiter und sage aber hallo darf alles explizit beschrieben werden. Kinder entführen, vergewaltigen, freilassen und zu den Eltern zurückbringen, einen Tag später die Eltern vor dem Augen des Kindes foltern, vergewaltigen und umbringen, dann dasselbe mit dem Kind(um mal das extremste zu sagen, was mir gerade einfällt):
Auch nur vorzuschlagen, daß die Charaktere so etwas machen sollten, wäre für mich vermutlich schon ein Spielrundenkiller.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Beral am 24.08.2009 | 22:59
Von der gruppeninternen Abmachung abgesehen sehe ich folgende Grenze:

Jegliche Grausamkeiten sind prinzipiell ausspielbar, solange damit die Spielwelt und die Charakterrollen darin verkörpert werden. Wenn aber die Trennung zwischen Spielwelt und Realität zu verschwimmen droht und das Gefühl aufkommt, dass nicht die Darstellung der Spielweltrollen, sondern die Befriedigung schmutziger Fantasien von Spielern das Antriebselement ist, ist für mich die Grenze überschritten und Klärungsbedarf angebracht.

Die Grenze liegt also zwischen der Darstellung/Thematisierung von Grausamkeiten und dem Genuß der dargestellten Grausamkeiten.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: SeelenJägerTee am 24.08.2009 | 23:04
@ K4M:
Um so mehr Posts ich von dir Lese um so mehr verdichtet sich bei mir eine Erkenntnis.
Du versuchst krampfhaft recht zu haben, du versuchst nicht mal ansatzweise die Gegenpositionen nachzuvollziehen, du betreibst massives Zitate-aus-dem-Kontext-reißen, Wortklaubereien sind bei dir auch nicht selten anzutreffen.
Auf andere Argumente gehst du nur auf eine Pseudoart ein und sagst im Wesentlichen nur: "Die sind Müll!"
Des Weiteren hast du, nach meinem Empfinden, eine ziemlich unangenehme, selbstherrliche und anfeindende Art.

Wenn ich mal wieder eine Diskussion hier starte, dann darfst du dich davon offiziell als ausgeladen betrachten.

[nein ich Spoilere das jetzt nicht, weil ich finde das man dieser schnodderigen Art mal was entgegenstellen muss]
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Preacher am 24.08.2009 | 23:08
Um zu deinem Beispiel zu kommen: Jemand mit Herz-Kreislauferkrankungen sollte vielleicht kein Fußball spielen, leichtes Aquajogging wäre hingegen vielleicht sogar ratsam. Jemanden mit Panikattacken würde ich nicht gerade eine Runde KULT empfehlen, Spirit of the Century sollte hingegen kein Problem darstellen.  Wenn nun das eine fließend zum anderen übergeht, ist das sehr, sehr schwierig zu bemerken, vor allem, wenn man sich eigentlich sicher fühlt (es gab ja auch keinen Grund, vorsichtig zu sein).
Stimmt - aber wenn man weiß, daß man eine Herz-kreislauf-Erklankung hat, dann sagt man dem Trainer vielleicht trotzdem auch vor dem Aqua-Jogging Bescheid. Das ist doch das - man sollte auch auf sich selbst achten. Natürlich kann man nie zu 100% einschätzen, wie viel man sich zumuten kann. Aber woher sollen es denn die anderen wissen? Und das ist doch schon alles - nicht nur auf die Mitspieler sondern auch auf sich selbst achten.

Weißte was. Ich verweise einfach mal auf Zornhaus wesentlich umfangreichere Postings, in denen zum Thema Verantwortung dafür, Mitspieler durch en détail ausgespielte Grausamkeiten zu beuteln, schon alles gesagt wurde.
Die auch alle gelesen haben. Und denen auch nicht widersprochen wurde, sondern die einfach nur ergänzt wurden durch "nicht nur auf die anderen achten sondern auch auf sich selbst". Ein klein wenig Wohlwollen beim Lesen wäre manchmal wirklich hilfreich.

Ah ja. Darauf verweise ich auch noch. (Ich frage mich vor allem, was man denn laut Visionär machen sollte, wenn man irgendwie erfährt, daß der Mitspieler psychisch krank ist. Rauswerfen?)
Nein. Aber mit ihm reden. Vielleicht mal den Kampagnenverlauf grob umreißen. Fragen, ob er sich stabil genug fühlt dafür. Was würdest Du denn tun? Weitermachen als wäre nichts gewesen? Oder den Rest der Kampagne nur noch Blumenpflücken, um ihn nicht zu überfordern?

Du versuchst krampfhaft recht zu haben, du versuchst nicht mal ansatzweise die Gegenpositionen nachzuvollziehen, du betreibst massives Zitate-aus-dem-Kontext-reißen, Wortklaubereien sind bei dir auch nicht selten anzutreffen.
Auf andere Argumente gehst du nur auf eine Pseudoart ein und sagst im Wesentlichen nur: "Die sind Müll!"
Des Weiteren hast du, nach meinem Empfinden, eine ziemlich unangenehme, selbstherrliche und anfeindende Art.
Willkommen im Internet ;)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Timo am 24.08.2009 | 23:10
@k4M
ich hab nicht gesagt, dass die Charaktere es machen sollen/müssen/tun können, sondern nur das extremste aufgezählt, das mir spontan einfiel, das Thema sein könnte oder um ein Beispiel zu nennen:
Charaktere sind Privatdetektive/Polizisten, Kampagne im Stil vom Film 8mm.

(edit:müssen eingefügt)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.08.2009 | 23:11
Auch nur vorzuschlagen, daß die Charaktere so etwas machen sollten, wäre für mich vermutlich schon ein Spielrundenkiller.
Wie? Die Lösung heisst also für Dich:
"Meine Mitspieler müssen Hellsehen was ich gut finde, und wenn sie auch nur die Idee haben etwas anderes zu spielen, dann ist es für mich vorbei"?
Woher wissen deine Mitspieler, das du die nicht schon als Perverse beschimpst, wenn sie eine Wache unter Gewaltanwendung überwältigen?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Timo am 24.08.2009 | 23:14
@Thalamus
Ja, genau, das kam mir auch so vor als wenn du(k4m) jemand wärest, der still rumsitzt, mitläuft oder nay,nay sagt, dann versucht die Gruppe auf seine Einstellung zu zwingen und dann selbst wenn es klappt noch über die Gruppe im Internet semi-anonym zu whinen/lästern.
Ich unterstelle dir das jetzt nicht, aber genau so kommt es halt rüber.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Yerho am 24.08.2009 | 23:24
Von der gruppeninternen Abmachung abgesehen sehe ich folgende Grenze:

Jegliche Grausamkeiten sind prinzipiell ausspielbar, solange damit die Spielwelt und die Charakterrollen darin verkörpert werden. Wenn aber die Trennung zwischen Spielwelt und Realität zu verschwimmen droht und das Gefühl aufkommt, dass nicht die Darstellung der Spielweltrollen, sondern die Befriedigung schmutziger Fantasien von Spielern das Antriebselement ist, ist für mich die Grenze überschritten und Klärungsbedarf angebracht.

Die Grenze liegt also zwischen der Darstellung/Thematisierung von Grausamkeiten und dem Genuß der dargestellten Grausamkeiten.

In genau der Form unterschreibe ich das ohne Wenn und Aber.

Man sollte dahingehend auch nicht vergessen, dass die Einigkeit outgame nicht bedeutet, dass solch ein Verhalten nicht ingame Konsequenzen haben kann, die das geschehen wieder ins rechte Licht setzen. Wenn Spieler einverstanden sind, dass jemand einen armleuchternden SC mit Leben erfüllt, heißt das noch lange nicht, dass sie ihre SCs damit einverstanden sein müssen. Sie können die Tat ingame zu verhindern suchen oder im den Täter (also den SC, nicht den Spieler) im Nachhinein sanktionieren.
Wenn dem Spieler das klar ist, dann kann man davon ausgehen, dass es ihm um die Atmosphäre geht. Ist er angep***t, fühlt er sich vermutlich ernsthaft um das Ausleben einer nicht gesellschaftsfähigen Fantasie betrogen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 23:24
@ K4M:
Habe ich Dir nicht bei Deinem letzen "Bäh, mit Dir rede ich nicht mehr" schon etwas gesagt wie "Mach, was Du willst"? Mir war irgendwie so.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 23:28
Wie? Die Lösung heisst also für Dich:
"Meine Mitspieler müssen Hellsehen was ich gut finde, und wenn sie auch nur die Idee haben etwas anderes zu spielen, dann ist es für mich vorbei"?
Nein, die Lösung heißt: Wenn die Mitspieler eine derartige Scheiße vorschlagen, gehe ich davon aus, daß sie das spielen wollen. Und mit jemandem, der so etwas spielen will, will ich nicht spielen. Das sind offensichtlich unüberbrückbare Geschmacksunterschiede.

Zitat
Woher wissen deine Mitspieler, das du die nicht schon als Perverse beschimpst, wenn sie eine Wache unter Gewaltanwendung überwältigen?
Gesunder Menschenverstand. Klappt interessanterweise immer wieder. Ist aber, wie man schon daran sieht, daß oben skizziertes Mord/Folter/Vergewaltigungsszenario und "Wache überwältigen" auch nur ansatzweise als vergleichbar gesehen werden, scheinbar offline eher verfügbar.

Was würdest Du denn tun?
Vielleicht... darauf verzichten, seinen Charakter explizit ausgespielt ans Stadttor zu nageln oder ähnliches? Wie klingt denn das?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: SeelenJägerTee am 24.08.2009 | 23:33
Wäre ja nicht so, dass ich hier die einzige Person bin, die dir sagt, dass du ihr unmöglich erscheinst.
Andere Leute würden dann vlt. anfangen mal kritisch über sich nachzudenken.

Zitat
...scheinbar offline eher verfügbar.
Dann schlage ich dir vor wieder dort hin zu gehen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Preacher am 24.08.2009 | 23:35
Wie klingt denn das?
Als wechselst Du den Bezugspunkt deiner Argumentation willkürlich. Zwecklos.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Timo am 24.08.2009 | 23:36
Meine langjährige TT Karriere auch als Judge hat mir bewiesen es gibt keinen GMV.

@Seelenjägertee und K4M
Für euer Seelenheil, der Link zum Greasemonkey Ignore Funktionskript:
http://blog.wawoozle.de/?p=141

Da du es ja nicht direkt ansprichts, was ist mit der 8MM Situation in der die Mitspieler mit kranker Scheiße konfrontiert werden wollen um sie zu stoppen?
Explizite Darstellungen können nämlich auch ein Mittel sein um Dringlichkeit zu erzeugen und Spieler stärker ins Spiel zu ziehen, denn es macht einen Unterschied zwischen ab12:der Serienmörder tötet Frauen fangt ihn und keine Jugendfreigabe:Mörder tötet von mindestens einem Charakter ein Familienmitglied und das wird evtl. auch noch in einer Cutscene beschrieben.

Es macht ja schon einen Unterschied ob das Opfer unbekannt ist oder ob das Opfer dem Charakter bekannt war, ectl. sogar ein bei den Spielern beliebter NSC und die Rettung nur extrem knapp verpasst wurde im Gegensatz zu ihr hattet keine Chance sie zu retten.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 23:38
Als wechselst Du den Bezugspunkt deiner Argumentation willkürlich.
Okay, was war denn der Bezugspunkt?
Du fragst, was ich machen würde: Ich kann auch sagen "Ja, nur noch Blümchenpflücken", wobei hier "Blümchenpflücken" heißt "Dinge, von denen ich mir sicher bin, daß sie ihn nicht aus der Fassung bringen". Das ist jetzt warum ein falscher Bezugspunkt? Weil es eine Deiner eigenen Alternativen explizit aufgreift?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: mat-in am 24.08.2009 | 23:40
Die Grenze liegt also zwischen der Darstellung/Thematisierung von Grausamkeiten und dem Genuß der dargestellten Grausamkeiten.
Genau so...

Nur leider ist das Thema schon wieder... ganz anders.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 24.08.2009 | 23:43
Ist aber, wie man schon daran sieht, daß oben skizziertes Mord/Folter/Vergewaltigungsszenario und "Wache überwältigen" auch nur ansatzweise als vergleichbar gesehen werden, scheinbar offline eher verfügbar.
Ich habe es nicht als Vergleichbar dargestellt: Lesen hilft.
Ich habe gefragt, und du bleibst die Antwort schuldig, woher deine Mitspieler deine Grenze kennen sollen, wenn für dich schon das anfragen der Grenze scheinbar eine Beleidigung darstellt.

Bisher dachte ich immer, das müsste ich nur irgendwelchen Ökolehrerinnen und verqueren Pastoren erklären, aber beim Rollenspiel handelt es sich um ein Spiel. NICHTS was da gespielt wird passiert wirklich, und eine Gruppe die eine Vergewaltigung ausspielt, ist (nur an dieser Info gemessen) genauso Pervers oder nicht Pervers wie ein Romanautor, oder Regisseur der solche Geschehnisse in seinen Geschichten verarbeitet.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 23:45
Da du es ja nicht direkt ansprichts, was ist mit der 8MM Situation in der die Mitspieler mit kranker Scheiße konfrontiert werden wollen um sie zu stoppen?
Ich dachte, das sei klar.
Wenn es vorgesehen ist, das explizit auszumalen: Würde ich nicht mitspielen. Finde ich geschmacklos, mache ich nicht mit. Wenn mich die Runde fragt "Hey, wollen wir uns alle Teile von Saw zusammen in einem Marathon angucken", wäre es zum Vergleich ebenso. Nur ist das eben eine Aktivität, die nicht so langfristig angelegt ist.

Wenn die SCs an solchen Dingen teilhaben, wäre es ähnlich, und ich würde mir darüber hinaus Gedanken machen, ob ich noch irgend etwas mit den Spielern rollenspielen will.

Zitat
Explizite Darstellungen können nämlich auch ein Mittel sein um Dringlichkeit zu erzeugen und Spieler stärker ins Spiel zu ziehen,
Ja, ich weiß. Aber es gibt bestimmte Grenzen der Dinge, in die ich mich ziehen lassen will, und die ist da erreicht. Und wenn die anderen das alle gerne möchten, ist das offensichtlich die falsche Kampagne für mich. Was ist daran so schwer?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Tequila am 24.08.2009 | 23:49
Im Rollenspiel sind Vergewaltigungen für mich ein absolutes No-Go, wohingegen ich Filme wie Irreversible, Baise moi oder Menschenfeind wirklich großartig finde....beklemmend zwar, aber nichts desto trotz großartig...

Mit Mord/körperlicher Gewalt im Rollenspiel habe ich keinerlei Probleme, habe aber z.B. festgestellt, das meiner Gruppe eine Szene im WHFR sehr an die Nieren ging, als ich beschrieb, wir ein Werwolf sein Opfer zugerichtet hat. Damit war für mich klar, in Zukunft weniger explizit zu beschreiben.

Folter habe ich nie als ein Problem empfunden, würde aber niemals explizit beschreiben, wie ein SC gefoltert wird.

Mich wundert jedoch die breite Ablehnung der Folter (im Spiel) hier im Thread. Da muss euch doch eine Serie wie 24 ein absolutes Grauen sein, oder?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 23:52
Ich habe es nicht als Vergleichbar dargestellt: Lesen hilft.
Ich habe gefragt, und du bleibst die Antwort schuldig, woher deine Mitspieler deine Grenze kennen sollen, wenn für dich schon das anfragen der Grenze scheinbar eine Beleidigung darstellt.
Natürlich hast Du es verglichen. Du hast gesagt: Hm, Deine Grenze könnte ja auch schon bei der Wache sein. Es ist jedem, der ein bißchen nachdenkt, klar, daß dem nicht so ist.

Zitat
NICHTS was da gespielt wird passiert wirklich, und eine Gruppe die eine Vergewaltigung ausspielt, ist (nur an dieser Info gemessen) genauso Pervers oder nicht Pervers wie ein Romanautor, oder Regisseur der solche Geschehnisse in seinen Geschichten verarbeitet.
Ich setze einfach mal dagegen: Eine im Sinne der Autoren (unter Annahme der Ernsthaftigkeit) gespielte RaHoWa-Runde. Oder sonstige rollenspielerischen Ausdünstungen rechtsradikaler Szenegruppierungen beiderseits des Atlantiks (obwohl ich nicht weiß, ob die hiesigen Braunbären sowas schon fertiggebracht haben.)
Setze ich das mit jeglichen Gewaltszenen gleich? Nein.
Halte ich das für schlimm im Sinne von gesellschaftlich gefährlich? Auch nicht.
Aber widerlegt das das Argument, daß ja alles nur ein Spiel und daher per se moralisch nicht bewertbar sei? Aber hallo.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 24.08.2009 | 23:52
Sind ja nur zwei Seiten weiter anstatt der versprochenen acht.  
Der Oger sagt: Leute, so geht das nicht. ;D

@ Psychische Erkrankungen: JEDER Mensch hat ein eigenes Risiko, seelisch zu erkranken. Bei einigen ist die Schwelle dafür niedriger als bei den meisten, aber jeder hat es. Schlafentzug "interessante Zeiten" und Drogen sind wunderbare Mittel, eine Psychose herbeizuführen.

Und JEDER Mensch hat Merkmale, die man in einem bestimmten Licht als pathologisch betrachten kann - einzig der Leidensdruck jedes Menschen und seiner Umgebung ist für mich ein Indikator für Krank / Nicht Krank.  
Deswegen bitte ich darum, das Wort normal immer mit Anführungszeichen zu sehen.

Mal eine steile Vorlage:

Es wird, unter anderem bei der pathologischen Entwicklung von Triebtätern eine genetische und frühkindliche Vulnerabnilität (Anfälligkeit) angenommen, die durch den Konsum von tatrelevanten Medien (Pornographie, Snuff) um ein vielfaches verstärkt wird, bis der Punkt des Kontrollverlustes erreicht ist. Ähnliches gilt für Spielsüchtige, Amokläufer, WoW - Abhängige.

Nun nehmen wir einmal an, ich habe einen oder mehrere Spieler, die auf eines der genannten Reize - Mord, Folter, Vergewaltigungen, andere sexuelle Deviationen - stehen, womit auch die Vulnerabilität entsprechend höher ist als beim Normalrollenspieler (TM).

Ich würde also bei einem solchen Spieler, technisch gesehen, die Vulnerabilität und den Ausbruch einer solchen Erkrankung - die im schlimmsten Fall im völligen Kontrollverlust endet - deutlich senken.

Dies würde also bedeuten: Ich würde, wenn ich einem Spieler, der mir aktiv und deutlich signalisiert, das er Freude an einem solchen virtuellen Kontrollverlust hätte, nachgeben würde, mich mitverantwortlich an der Erhöhung seiner Vulnerabilität und einem theoretischen echten Kontrollverlust machen.

Ich weiß das diese Theorie ein bigott klingt, da in vielen normalen Rollenspielen (TM) eine Menge Gewalt vorkommt, und BADD würde mir sicher offen zujubeln. Dem halte ich entgegen:

1. Normalrollenspieler (TM) fordern diese Exzesse nicht ein, der Prädisponierte tut es. Gleiches gilt für Normalspielleiter (TM), die diese Dinge nicht anbieten, oder schlimmer noch, aufzwingen.
2. Normalrollenspieler (TM) haben, sollten diese Dinge eintreten, eine niedrigere Vulnerabilität, sprich, die Chance, das es zu einem Kontrollverlust kommt, ist gering bis kaum vorhanden.
3. Dem Normalrollenspieler geht es darum, andere Dinge zu erfahren, als blutige Schlachtorgien, Folterungen und Verstümmelungen, Vergewaltigungen und Pädophilie. Dem Prädisponierten geht es um genau diese Dinge.

Als Gegenargument fällt mir dazu ein:
Kontrollverlust - Täter sind ja gewissermaßen häufig gefangen in ihrer eigenen Welt, sind sich ihrer eigenen inneren Monstrosität bewusst. Solche, die diesen Anteil während des Rollenspiels auf den Tisch bringen (es im vertrauten Kreis von Freunden offenbaren) entwickeln damit vielleicht eine Coping - Strategie. Oder werden darin bestärkt.

@ Toleranzargument: Habe ich mit meiner Theorie recht (die ich noch nicht für bewiesen halte), dann zieht es nicht, weil jedes Gutheißen dieser Form von Rollenspiel zu einem Kontrollverlust in RL beitragen KANN. Habe ich unrecht, dann stellt die Form keine Gefahr in dieser Hinsicht dar, und es hat Bestand.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 24.08.2009 | 23:54
Mich wundert jedoch die breite Ablehnung der Folter (im Spiel) hier im Thread. Da muss euch doch eine Serie wie 24 ein absolutes Grauen sein, oder?
Ist sie, aber nicht unbedingt deswegen.
Es ist aber teilweise genau wie bei Dir mit der sexuellen Gewalt. Im Film gehen Dinge, die im Rollenspiel nicht gehen, und letzteres insbesondere nicht, wenn SCs am Werke sind.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Joerg.D am 25.08.2009 | 00:01
Mich wundert jedoch die breite Ablehnung der Folter (im Spiel) hier im Thread. Da muss euch doch eine Serie wie 24 ein absolutes Grauen sein, oder?

*Ironie an*
Nein, die Folter in 24 folgt doch genau wie das Auslöschen von Orks oder die Vergewaltigung von Alex einem höheren Zweck.
*Ironie aus*

@ Chaos Aptom
Lass dich überraschen, wie sehr ich Eure Charaktere durch die Mangel drehe, um Emotionen zu erzeugen und Stimmung auf zu bauen. Wir spielen ja eher die FSK ab 18 Variante, auch wenn ihr nicht foltert und vergewaltigt und Eure Gegner für gewöhnlich gefangen nehmt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 25.08.2009 | 01:00
Mich fasziniert die starke Unterscheidung zwischen dem, was im Film für angemessen und erträglich erachtet wird gegenüber dem Rollenspiel. Es haben ja schon min. zwei Leute hier gesagt, dass das für sie einen Unterschied macht.
Ich finde dies verwunderlich, da ich bei Filmen und Büchern oft emotional involvierter als im Rollenspiel bin. Also ich weine eher bei einem traurigen Film (selbst bei Kitsch!) als im Rollenspiel.
Habt Ihr Lust, das mal auszuführen? (Ist es bei Euch mit der emotionalität besipielsweise andersherum?)

Gruß
kirilow
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.08.2009 | 01:12
Wenn die SCs an solchen Dingen teilhaben, wäre es ähnlich, und ich würde mir darüber hinaus Gedanken machen, ob ich noch irgend etwas mit den Spielern rollenspielen will.
Und wenn dir ein Kumpel vorschlägt, Saw zu schauen:
Würdest du dir dann auch überlegen, ob du noch irgend etwas mit ihm zusammen schauen würdest?

Oder würdest du sagen: "Nein danke, Saw schaue ich mir nicht an. Aber wenn du dir mal etwas harmloseres anschauen willst, komme ich mit."
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Tequila am 25.08.2009 | 01:17
Zitat
Mich fasziniert die starke Unterscheidung zwischen dem, was im Film für angemessen und erträglich erachtet wird gegenüber dem Rollenspiel. Es haben ja schon min. zwei Leute hier gesagt, dass das für sie einen Unterschied macht.
Ich finde dies verwunderlich, da ich bei Filmen und Büchern oft emotional involvierter als im Rollenspiel bin. Also ich weine eher bei einem traurigen Film (selbst bei Kitsch!) als im Rollenspiel.
Habt Ihr Lust, das mal auszuführen? (Ist es bei Euch mit der emotionalität besipielsweise andersherum?)

Gruß
kirilow


Da ich wohl angesprochen bin:

Ich denke nicht, das im Rollenspiel eine ausgewalzte Vergewaltigung von Nöten ist, um einen besonderen Effekt zu erzielen. Auch traue ich kaum jemanden zu, einen solchen Vorgang so zu beschreiben, das er auf mich eine ähnliche Wirkung hat, wie z.B. Irreversible.

Verstehe mich nicht falsch, auch und gerade bei Irreversible empfinde ich nahezu körperliche Schmerzen, wenn ich diese Szene sehe, da sie so verdammt realistisch dargestellt ist.

Aber Rollenspiel spiele ich zur leichten Unterhaltung, da brauche ich sowas nicht (Was auch damit zusammenhängen mag, das ich Leute, die sowas explizit im "Spiel" darstellen wollen, ernsthafte seelische Probleme unterstelle. Wobei hier die Betonung auf Explizit liegt. Wird sowas erwähnt, weil es der Handlung dient, finde ich es immer noch nicht gut, ich brauch es nicht im Spiel, aber jeder nach seiner Fasson! Nun ist es aber so, das ich oftmals das Gefühl habe, das jemand, der sowas auswalzt, eher versucht eigene Komplexe zu kompensieren (Wer ihn kennt: Norbert, Nemesis einiger Rollenspielcons).

Um mir einen Film wie Irreversible zu geben, muss ich mich schon in einer besonderen Stimmung befinden, Filmgenuß hat für mich einen anderen Stellenwert als ein Spiel, ein Film darf/muss auch schon mal weh tun.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 25.08.2009 | 01:38
Lieber Tequila,

ja Du warst angesprochen und danke für die Antwort!
Ja, verstehe, was Du meinst, da ist auch was dran. Ich glaube auch nicht recht, dass man im Rollenspiel so rasch an die Ernsthaftigkeit und Intensität von Film und Buch herankommt. Und manches findet man in der seichten Variante halt als unangemessen.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Zornhau am 25.08.2009 | 01:46
Nachdem hier ja - wie ich finde UNPASSEND, aber das wäre nochmal wieder ein anderes Thema - Rollenspiel/Filmvergleiche angestellt wurden und FSK-Altersfreigabe in Bezug auf Spielrunden erwähnt wurde, und nachdem in Dem Anderen Forum dazu auch schon mal eine Diskussion lief:

Warum haben eigentlich Rollenspiele KEINE Altersangabe des empfohlenen Spieler-Alters (eine "Freigabe" können sie ja eh nicht haben, da dazu eine freigebende Prüfinstanz notwendig wäre)?

Was spräche denn FÜR eine Altersangabe in der Art "Funky Colts - für Spieler ab 12 Jahren" oder "Cthulhu - für Spieler ab 18 Jahren" oder "Arcane Codex - dieses Spiel enthält Gewaltanwendungen, die für Spieler unter 18 Jahren nicht geeignet sind"?

Was spräche denn GEGEN eine solche Altersangabe?

Brettspiele haben solche Altersangaben - und zwar schon SEHR lange. Ich kann mich noch entsinnen auf manchen Rollenspiel-Produkten ein "Age 12 and up" gelesen zu haben.

Warum nicht eine Altersangabe?


Und noch weiter gefaßt: Ähnlich wie bei den Nahrungsmittelangaben könnte man doch außen auf das Spiel Angaben zu Gewalt, Sex, usw. machen.


Was wären hier die Vorteile und was die Nachteile?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: kirilow am 25.08.2009 | 02:03
Was wären hier die Vorteile und was die Nachteile?
Der offenischtliche Nachteil ist, dass es Quatsch ist. Anders als bei Brettspielen (wo es um die Komplexität geht) und bei Filmen (wo es um Gewalt,Moral und Sex geht), ist bei Rollenspielen das Kriterium nicht sinnvoll festzumachen. Schließlich gestalten die Spieler das Spiel; die ganze Cthulhu-Kiste ist eigentlich nicht schrecklicher als die Zeichentrickfilme, die ich im Kinderprogramm sehen kann. Meinen grausamsten One-Shot hatte ich bei PP&P.

Kurz: es liegt nicht im Spiel sondern bei den Spielern, wie altersfrei es am Spieltisch aussieht.

EDIT: Mir fällt gerade ein: DSA hatte sowas früher (bei Schmidt-Spiele), ich glaube die Empfehlung war ab 14 Jahre.

Grüße
kirilow
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Zornhau am 25.08.2009 | 02:43
Der offenischtliche Nachteil ist, dass es Quatsch ist. Anders als bei Brettspielen (wo es um die Komplexität geht) und bei Filmen (wo es um Gewalt,Moral und Sex geht), ist bei Rollenspielen das Kriterium nicht sinnvoll festzumachen. Schließlich gestalten die Spieler das Spiel
GENAU!

Und daher halte ich auch überhaupt NICHTS von Film-Vergleichen und FSK-Angaben, wenn es um Rollenspielrunden geht.

Ein Film ist FERTIGGESTELLT - den kann man sich, so, wie er ist, wieder und wieder anschauen. Er wird nicht spontan mal brutaler oder sexuell anzüglich oder politisch agitierend oder religiös doktrinierend. Das passiert in diesem Medium NICHT.

Eine FSK-Freigabe erfolgt auf einem FERTIGGESTELLTEN Produkt. Einem Film, der sich NICHT ÄNDERT.


Das Besondere des Mediums Rollenspiel ist aber, daß es während des Spielens von ALLEN MITGESTALTET wird. JEDER konsumiert und JEDER gestaltet. Und trotz Mega-Railroading-Kaufabenteuern ist NIEMALS ein bestimmter Ablauf einer Spielrunde sichergestellt oder auch nur mit Bestimmtheit aus einer engen Zahl an Möglichkeiten auswählbar.

Diese SPIELFREIHEIT und GESTALTUNGSFREIHEIT ist es, die man im Rollenspiel weit über Computerspiele, Filme, Bücher usw. zur Verfügung hat. Und diese ist gleichzeitig auch der Grund, wieso Vergleiche mit Filmen, Computerspielen, Büchern so WENIG AUSSAGEKRÄFTIG sind.

Von so einem Vergleich hat man NICHTS.

Da rührt keinerlei Handlungsempfehlung für den Transfer in die eigene Spielrunde her.

Und - wie oben mit dem PP&P-Beispiel angeklungen ist - man kann mit dem HARMLOSESTEN Setting die übelsten, psychisch belastendsten Szenen bekommen, wie man auch mit ach so "harten, darquen, dystören" Settings sehr leichtherzig frisch drauflos spielen kann, ohne auch nur einmal in emotionale Bedrängnis zu geraten.

Es liegt nicht einmal wirklich in den Händen der  Entwickler solcher Spiele, WIE diese denn nun gespielt werden. - Auch mit einem Baseball-Schläger soll man eigentlich Baseball spielen, NICHT Leute verstümmeln. Aber welchen Einfluß hat der Hersteller des Baseball-Schlägers darauf, wie dieser eingesetzt wird?

Der Verlag eines Rollenspielproduktes und der Entwickler des Produktes können entsprechende Hinweistexte außen und innen aufführen. Und mehr können sie nicht. - Der Rest der Verantwortung liegt bei den SPIELENDEN selbst.

Und genau diese sind es, die eigentlich die Handlungsempfehlungen brauchen.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 25.08.2009 | 05:37
@k4m:
Ich habe gefragt, und du bleibst die Antwort schuldig, woher deine Mitspieler deine Grenze kennen sollen, wenn für dich schon das anfragen der Grenze scheinbar eine Beleidigung darstellt.
Ich finde auch, dass du die Antwort - hier ist eine Frage ohne konkretes Beispiel gestellt - noch schuldig bist.

@Zornhau:
Mir fallen auf Anhieb tatsächlich mehrere (und nicht wenig) Rollenspiele ein, die entweder eine Altersempfehlung ausschreiben oder einen anders gearteten Disclaimer beinhalten, wer doch bitte in welchem Fall die Finger von dem Produkt lassen soll. Ein Beispiel findet sich auf der ersten Seite nach dem Cover links unten. (http://www.opusanima.de/Herunterladen/OA_GRW_webversion.pdf)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 25.08.2009 | 07:29
Natürlich hast Du es verglichen. Du hast gesagt: Hm, Deine Grenze könnte ja auch schon bei der Wache sein. Es ist jedem, der ein bißchen nachdenkt, klar, daß dem nicht so ist.
Ok, Du bist also der Meinung, das das ein Vergleich ist. ist es nicht: Aber seis drum. Vllt guckst du nochmal irgendwo was man unter einem Vergleich versteht.

Die Frage: Warum ist das hinterhältige Aufschlitzen der Kehle einer völlig unschuldigen Wache, die einfach nur ihre Arbeit macht, um die eigene Gier zu befriedigen etwas so offensichtlich wengier schlimmes, als z.B. eine Vergewaltigung um die eigene Gier zu befriedigen?

Mit so platten Phrasen wie "wer nachdenkt dem ist das klar" kannst Du dich nicht flüchten. Ohne Antwort darauf, muss ich annehmen, das deine Meinung dazu völlig unreflektiert und damit Wertlos ist.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Jens am 25.08.2009 | 08:09
Und daher halte ich auch überhaupt NICHTS von Film-Vergleichen und FSK-Angaben, wenn es um Rollenspielrunden geht.
Ich würde hier trennen - zwischen Rollenspielen und Spielrunden. Für Spiele ist es in der Tat nicht besonders sinnvoll, aber in Spielrunden ist es doch schon eine sehr praktische Absprache zu sagen "Gewalt und Sex FSK 16 und bleibt im Genre", da hat man seine Grenzen, in denen die Runde agieren soll, hinreichend deutlich gemacht, finde ich.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 25.08.2009 | 09:39
Die Frage: Warum ist das hinterhältige Aufschlitzen der Kehle einer völlig unschuldigen Wache, die einfach nur ihre Arbeit macht, um die eigene Gier zu befriedigen etwas so offensichtlich wengier schlimmes, als z.B. eine Vergewaltigung um die eigene Gier zu befriedigen?
Soviel zum Bezugspunkt. Ernsthaft: Wenn Dir der fundamentale Unterschied zwischen:
Zitat
Kinder entführen, vergewaltigen, freilassen und zu den Eltern zurückbringen, einen Tag später die Eltern vor dem Augen des Kindes foltern, vergewaltigen und umbringen, dann dasselbe mit dem Kind
... und...
Zitat
Wache unter Gewaltanwendung überwältigen
... nicht klar ist, und wenn jemand, der obiges gerne spielen möchte, in Deinen Augen auch nichts wesentlich anderes tut als jemand, der zweiteres gerne spielen möchte, dann kann ich Dir auch nicht helfen.

(Im Übrigen würde ich - jedenfalls in der Theorie, ob man's dann wirklich fertigbringt, weiß man ja nie - unter bestimmten Umständen auch in der Realität einer Wache die Kehle durchschneiden oder sie mit einer anderen herkömmlichen Methode ausschalten. Aber natürlich würde ich nie und unter keinen Umständen auch nur auf die Idee kommen, oben beschriebenes Mord/Folter/Vergewaltigungsszenario o.ä. zu verwirklichen.)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Merlin Emrys am 25.08.2009 | 09:41
Ich weiß nicht so recht warum dieses Thema so interessant und kontrovers ist. Man muss dazu doch gar keinen Konsens finden außer in der Gruppe und da habe ich noch nie Probleme in der Praxis gehabt.
Hm, das klingt für mich ein wenig nach: "Ich weiß nicht so recht, wozu diese Rampe neben der Treppe gut sein soll. Man muß doch nur die Treppe benutzen und da habe ich noch nie Probleme in der Praxis gehabt." Eine Rollenspielrunde leiten, mag einfach klingen (so einfach wie eine gerade, ebene Straße benutzen), aber es gibt Momente, wo man an einer kleinen Treppe steht und merkt: Hoppla... hier komme ich doch nicht so einfach hoch wie andere.

Man kann sich an die Grenzen ja auch herantasten, vor allem bei einer Gruppe, mit der man häufiger spielt.

Wenn die Leute bei einer blutigen Nase schon blass werden, dann sollte man da nicht weitermachen. Wenn sie selbst fröhlich Elektroschocks verteilen und unbedingt Waterboarding ausprobieren wollen, dann kann man solche Elemente wohl auch einbringen.  
Wenn man wirklich in der Lage ist, alle Teilnehmer im Blick zu behalten und ihr Verhalten zu deuten, ja. Aber obwohl ich gerne betone, daß Rollenspiel die Aktivität einer Gruppe ist: Sobald es zu einer solchen Thematik kommt, muß der Fokus sich auf den je einzelnen Spieler richten. Und ich würde vermutlich mit keinem Spieler weiter zusammenspielen, der in diesem Moment nicht den jeweils am wenigsten vertragenden Spieler zum Maß der ganzen Runde macht. Wenn also zwei von vier Spielern foltern und sich einer dabei reaktionslos zeigt (weil er damit nicht zurechtkommt und vollauf damit zuganze ist, still zu kompensieren, was da abgeht), dann sind naturgemäß zwei Spieler im Aufmerksamkeitszentrum des Spielleiters, aber nicht der, der gerade ein Problem hat. Wenn das ohnehin schon einer der stilleren ist, ist das mit dem "herantasten" unter Umständen doch gar nicht so einfach.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Beral am 25.08.2009 | 09:47
Was spräche denn FÜR eine Altersangabe in der Art "Funky Colts - für Spieler ab 12 Jahren" oder "Cthulhu - für Spieler ab 18 Jahren" oder "Arcane Codex - dieses Spiel enthält Gewaltanwendungen, die für Spieler unter 18 Jahren nicht geeignet sind"?
Das ist nicht vergleichbar mit den Altersangaben auf Brettspielen. Dort geht es darum, ein Mindestalter (und manchmal auch ein Höchstalter) anzugeben, welches Voraussetzung ist, um am Spiel gemäß der Spielidee teilnehmen zu können. Bei einem 12+ Brettspiel geht es also nicht darum, 8-jährige vor Grausamkeiten zu schützen, sondern anzudeuten, dass 8-jährige in der Regel noch nicht reif genug sind, das Spiel und seine Idee zu kapieren.

Was du vorschlägst, ist eine Schutzfunktion. In diesem Spiel gibt es Blut, oh wie böse, unter 18 bitte nicht anfassen! Das halte ich für Quatsch, nicht nur für Rollenspiele, sondern die Schutzfunktion im Allgemeinen. Wir alle waren jung und haben lange vor 18 Horror und Pornos genossen und keiner von uns ist deswegen psychisch krank geworden. Die Labilität der Jugendlichen wird bei uns kolossal überbewertet, was in hirnrissiger Überbeschützung ausartet.

Eine Altersempfehlung wie bei Brettspielen, also eine, die nicht schützen soll, sondern die angibt, für welchen Reifegrad ein Spiel entwickelt wurde, fände ich für Rollenspiele prinzipiell gut. Ich denke aber, dass nur wenige Rollenspiele ein Konzept haben, welches sich explizit und fundiert an psychischen Reifestadien orientiert; und ohne solche Konzepte machen Altersempfehlungen auch keinen Sinn.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 25.08.2009 | 09:48
Im Übrigen würde ich - ... - unter bestimmten Umständen auch in der Realität einer Wache die Kehle durchschneiden ...

Geht es Dir eigentlich noch gut?
Hypothetische Betrachtungen sind ja durchaus okay. Aber das sprengt meinen Rahmen dessen was ich bereit bin zu akzeptieren.

Wäre ja nicht so, dass ich hier die einzige Person bin, die dir sagt, dass du ihr unmöglich erscheinst.

Und ich möchte betonen, dass es auch Leute gibt, die das gleiche denken, sich hier nur nicht äußern mögen, um dann nicht dicht geflamed zu werden.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 25.08.2009 | 09:53
(Im Übrigen würde ich - jedenfalls in der Theorie, ob man's dann wirklich fertigbringt, weiß man ja nie - unter bestimmten Umständen auch in der Realität einer Wache die Kehle durchschneiden oder sie mit einer anderen herkömmlichen Methode ausschalten. Aber natürlich würde ich nie und unter keinen Umständen auch nur auf die Idee kommen, oben beschriebenes Mord/Folter/Vergewaltigungsszenario o.ä. zu verwirklichen.)
Das ist ja obergeil.
Sich hier über Leute mokieren, die explizietere Gewalt SPIELEN, aber echten Mord als durchaus Denkenswert hinstellen. Du bist echt ne Kanone (Die die Frage noch immer nicht beantwortet hat, also doch nur unreflektiertes Geseiere)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Preacher am 25.08.2009 | 09:53
(Im Übrigen würde ich - jedenfalls in der Theorie, ob man's dann wirklich fertigbringt, weiß man ja nie - unter bestimmten Umständen auch in der Realität einer Wache die Kehle durchschneiden oder sie mit einer anderen herkömmlichen Methode ausschalten.
Mann, Du brauchst echt Hilfe.

Erst so ein Fass aufmachen wegen Dingen, die im Rollenspiel thematisiert werden, aber davon reden, in der Realität zu morden.

Wenn man deine vorherigen Beiträge in diesem Kontext neu bewertet, erscheinen die gleich in einem ganz anderen Licht.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 25.08.2009 | 10:05
Sich hier über Leute mokieren, die explizietere Gewalt SPIELEN, aber echten Mord als durchaus Denkenswert hinstellen. Du bist echt ne Kanone
Nein, ein Soldat (mittlerweile Reservist)? Jaja, ich weiß... Soldaten sind Mörder.

Geht es Dir eigentlich noch gut?
Hypothetische Betrachtungen sind ja durchaus okay. Aber das sprengt meinen Rahmen dessen was ich bereit bin zu akzeptieren.
Wart ihr eigentlich alle nicht bei der Bundeswehr? Das lernt man da. (Vielleicht nicht bei der letzten Gammeleinheit in der Pampa, aber anderswo schon.) Und wenn man hingeht - und das sollte man sich ja aus solchen Gründen überlegen - dann sollte man zumindest theoretisch bereit sein, diese Ausbildung im Ernstfall auch anzuwenden. (Und der ist mittlerweile nicht mehr so fern, aber das nur am Rande.)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Tequila am 25.08.2009 | 10:13
Auch wenn ich nicht gerade ein Freund von K4Ms Meinungen im Allgemeinen bin, finde ich doch, das hier gerade übereifrig reagiert wird.

Er sagt ja nicht, das es ihm eine Freude wäre, jemanden zu töten (Bei einem Rollenspiel gehe ich zumindest davon aus, das der Spieler Freude daran hat, wie er seinen Charakter reagieren läßt), sondern das gewisse Umstände ihn dazu zwingen könnten.

Das könnte z.B. Gefahr für Leib und Leben sein oder selbiges für ein Familienmitglied/Freund etc. pp.

Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 25.08.2009 | 10:15
dann sollte man zumindest theoretisch bereit sein, diese Ausbildung im Ernstfall auch anzuwenden.
Das kann jeder halten wie er will, wir haben ja die Möglichkeit der Verweigerung.
Aber darum geht es nicht. Es geht darum, das Du hier echte Gewalt, echten Mord (nenn es Tötung oder wie auch immer) mit Fiktion vergleichst.
Natürlich gibt es Situationen die beinahe jeden Menschen zu einer Tötuing verleiten würden, aber entsprechend vorbereitet könnte man dich auch zu einer Vergewaltigung zwingen. Also ist dieser Vergleich von Realität und Fiktion völlig irrelevant.


Und die Antwort bist Du imemr noch Schuldig. (Faszinierend wie gut Du das Ignorieren kannst ohne dich dafür zu schämen)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 25.08.2009 | 10:20
Aber darum geht es nicht. Es geht darum, das Du hier echte Gewalt, echten Mord (nenn es Tötung oder wie auch immer) mit Fiktion vergleichst.
Ach, Blödsinn. Ich habe das nur eingeworfen, eigens abgesetzt als Randbemerkung, und Du hast Dich natürlich darauf gestürzt wie ein Geier - zusammen mit anderen Geiern - und "MÖRDER, MÖRDER!" gebrüllt.

Zitat
Und die Antwort bist Du imemr noch Schuldig.
Ich habe schon dreimal geantwortet. Daß Du es beim vierten Mal rallst, ist hinreichend unwahrscheinlich.

Das könnte z.B. Gefahr für Leib und Leben sein oder selbiges für ein Familienmitglied/Freund etc. pp.
Nein, ein rechtmäßiger Befehl wäre vollkommen ausreichend. Irgendwelches "Ja, mit ausgefeilten Erpressungsmethoden könnte man dich auch zur Vergewaltigung zwingen" läuft daher gleichfalls ins Leere. Zum Töten habe ich mich - wie in der Theorie jeder länger dienende Soldat - freiwillig bereiterklärt.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 25.08.2009 | 10:26
Ach, Blödsinn. Ich habe das nur eingeworfen, eigens abgesetzt als Randbemerkung, und Du hast Dich natürlich darauf gestürzt wie ein Geier - zusammen mit anderen Geiern - und "MÖRDER, MÖRDER!" gebrüllt.
Habe ich nicht. Das würde ich erst, wenn du wirklciheinen Menschen ermordet hast.
Vorher halte ich deine Vergleichsmöglichkeit von Fiktiver und Realer Gewalt für schlciht nicht vorhanden.

Aber schön, das du es nciht abwarten konntest, und dein Rethorik-Experiment damit jetzt schon abbrichst.
Ich habe schon dreimal geantwortet. Daß Du es beim vierten Mal rallst, ist hinreichend unwahrscheinlich.
Wer das nicht von sich aus kapiert dem ist nich tzu helfen, ist für dich eine Antwort?... Na denn...
Nein, ein rechtmäßiger Befehl wäre vollkommen ausreichend. Irgendwelches "Ja, mit ausgefeilten Erpressungsmethoden könnte man dich auch zur Vergewaltigung zwingen" läuft daher gleichfalls ins Leere. Zum Töten habe ich mich - wie in der Theorie jeder länger dienende Soldat - freiwillig bereiterklärt.
Das ist deine Sache, macht deine mokierung über Leute die Gewalt SPIELEN aber nicht besser.

EDIT: NACHTRAG
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Tequila am 25.08.2009 | 10:27
Nein, ein rechtmäßiger Befehl wäre vollkommen ausreichend. Irgendwelches "Ja, mit ausgefeilten Erpressungsmethoden könnte man dich auch zur Vergewaltigung zwingen" läuft daher gleichfalls ins Leere. Zum Töten habe ich mich - wie in der Theorie jeder länger dienende Soldat - freiwillig bereiterklärt.


Dein Edit kam zeitgleich mit meiner Antwort, daher wußte ich da noch nicht, das Du es auf deine "Laufbahn" als Soldat bezogen hast.

Aber natürlich hast Du damit auch recht, jedoch agiert ein Soldat innerhalb einer Kriegssituation (neudeutsch auch schon mal humanitärer Einsatz genannt), da spricht man nicht von Mord, sondern von Kampfeinsatz *g*

Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Timo am 25.08.2009 | 10:29
@k4m
Tatsächlich habe ich auch noch keine vernünftige Antwort von dir gelesen auf Thalamus Problemstellung, zitier mal bitte was du meinst.

Der Kehle durchschneiden Kommentar ist von dir so geschrieben worden, dass man dazu verleitet wird auf die passierte Art zu antworten und ist ja wohl nur eine Steilvorlage für deine darauf folgende Antwort gewesen. Dein 08/15 Kommentar darauf ist eine Beleidigung für alle Soldaten, (wieso hat sich Nelly eigentlich nicht darauf gemeldet?  ;) ) nebenbei gesagt sind hier einige User Langzeitsoldaten (gewesen).

Dein Mörder, Mörder ist übrigens wieder nur eine belanglose Vorlage auf die sich dann die schon gereizten User stürzen, damit du darauf Antworten kannst und zu deiner persönlichen Befriedigung diese dann "Bloßstellen", wobei du eigentlich nur blöde Phrasen drischst...Faszinierend und traurig zugleich.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 25.08.2009 | 10:31
Habe ich nicht.
"Habe ich nicht." "Du hast nicht geantwort." "Is nich so!"
Sonst noch was?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 25.08.2009 | 10:34
Tatsächlich habe ich auch noch keine vernünftige Antwort von dir gelesen auf Thalamus Problemstellung, zitier mal bitte was du meinst.
Nein. Wer nicht lesen kann oder will, dem wird nicht geholfen. Da hilft nur Selbstverantwortung.

Zitat
Der Kehle durchschneiden Kommentar ist von dir so geschrieben worden, dass man dazu verleitet wird auf die passierte Art zu antworten und ist ja wohl nur eine Steilvorlage für deine darauf folgende Antwort gewesen. Dein 08/15 Kommentar darauf ist eine Beleidigung für alle Soldaten, (wieso hat sich Nelly eigentlich nicht darauf gemeldet?  ;) ) nebenbei gesagt sind hier einige User Langzeitsoldaten (gewesen).
"Langzeitsoldaten"? Meinst Du damit "Zeitsoldaten"? So wie ich? Und was genau war daran jetzt "beleidigend"? Statt unreflektiert sofort erst mal von "Mord" zu reden, was natürlich nicht beleidigend war?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Thalamus Grondak am 25.08.2009 | 10:36
"Habe ich nicht." "Du hast nicht geantwort." "Is nich so!"
Richtig, weil ich das nicht so sehe. Willst Du Dich jetzt in eine "Soldaten sind Mörder!?" Diskussion flüchten?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Beral am 25.08.2009 | 10:39
Beruhigt euch doch ein bisschen. Ihr feuert nur noch um euch herum, ohne Zeit zu haben, darüber nachzudenken.

Nehmt euch eine Nacht Auszeit und antwortet erst dann. Ihr werden staunen, welchen Effekt das hat.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 25.08.2009 | 10:46
Willst Du Dich jetzt in eine "Soldaten sind Mörder!?" Diskussion flüchten?

Zitat
echten Mord als durchaus Denkenswert hinstellen.
Ich muß selber eigentlich gar nichts mehr schreiben.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 25.08.2009 | 10:47
@Brandin:
Ich möchte nur mal kurz auf den folgenden Passus der Hausordnung hinweisen:
Der Themenstarter hat auch das Recht, sein eigenes Thema zu schliessen [zum Beispiel, weil es zu sehr abdriftet...]

Nur für den Fall, dass Dir das nicht bewusst ist.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: ChristophDolge am 25.08.2009 | 10:47
@k4M: Was tut das jetzt zur Sache, dass du Soldat bist? Scheint dir ja wichtig zu sein, wenn du das sogar mehrmals erwähnst. Oder willst du einfach bewusst eine Vorlage geben, um geflamt zu werden und bist nun traurig, weil keiner drauf einsteigt (es gibt auch wirklich bessere und gehaltvollere Gründe, dich für eine taube Nuss zu halten als die Tatsache, dass du auch noch stolz drauf zu sein scheinst, Soldat zu sein).
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Hotzenplot am 25.08.2009 | 10:53
Was vielleicht ein bisschen unter den Tisch gekehrt wird, ist der Schrecken der Angst, der bei extremer Gewalt oder einer Vergewaltigung hinzukommt.
Sich das Blut vorzustellen oder einzelne Fleischstücke, wie sie durch die Gegend fliegen im Splatterstil, ist für mich relativ einfach.
Aber jeder, der gefoltert oder sonstwie gequält wird, wird *richtig* Angst haben und diese auch auf verschiedene Weise zeigen. Das Blut allein macht es nicht, sondern die Angst ist das, was mich persönlich am meisten abschreckt, über so einen kranken Scheiß genauer nachzudenken.

Ich habe drei Mal bei anderen Menschen richtige Angst erlebt, richtige Scheißangst, sowas wie Todesangst. Das mit anzusehen, ist kein Spaß. Bei zwei Situationen wusste ich, dass die Person nicht wirklich sterben würde - zumindest glaubte ich das. Aber trotzdem, mich hat das irritiert und ich werde das auch nie wieder vergessen, diesen Anblick von Leuten, die echt ne Scheißangst haben. Das ist kein Spiel mehr.

Ich kenne einen Typen, der als Junge mit ansehen musste, wie seinen Verwandten (Frauen) die Brüste abgeschnitten wurden. Der ist kein Rollenspieler und ich kenne ihn nicht näher, aber ich glaube kaum, dass ich so eine Szene ausspielen würde, wenn er mit mir am Spieltisch sitzt.

Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 25.08.2009 | 10:56
auch noch stolz drauf zu sein scheinst, Soldat zu sein
Das ist das schöne: Selbst trotz gegenteiliger Absichtsverkündung kann sich sowas natürlich keiner verkneifen.
(Reservist mittlerweile, wie ich schon sagte, aber das wurde wohl überlesen oder nicht verstanden...)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: bobibob bobsen am 25.08.2009 | 11:05
Es mag für viele ein Ziel sein den Spielern ein möglichst intensives Spielgefühl zu vermittel. Nur bin ich als SL erstens nicht bereit über meine Grenzen zu gehen und zweitens geschiet in einem Spiel wie D&D so viel offensichtlich schreckliches das ich einfach auch keine Lust habe dieses immer explizit zu beschreiben.
Wenn eine Magier eine Gruppe Orcs mit einem Feuerball röstet kann ich das natürlich (ich habe mal eine Brandleiche gesehen) sehr genau beschreiben ich muß es aber nicht und ich kenne auch keine Gruppe wo dies geschiet, wieso also Mord, Folter oder Vergewaltigung beschreiben. Hat nicht jeder eine Vorstellung davon was da passiert und reicht diese nicht?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: MarCazm am 25.08.2009 | 11:05
Sorry wenn ich hier etwas aus der Art und Form gerate aber mir platzt ein wenig die Hutkrempe und es will einfach raus.

Statt unreflektiert sofort erst mal von "Mord" zu reden, was natürlich nicht beleidigend war?

Die Art wie du über mögliches töten redest ist fern jeglicher Realität!
Du bist wohl mehr Sensationsgeil als es dir bewusst ist. Ich war lange bei der Bundeswehr, ich habe lange Personenschutz und mehr gemacht, ich habe schon in Messerstechereien und Schießereien mein Leben und das von Anderen geschützt bzw. verteidigt. Auf das was dabei rum gekommen ist, möchte ich hier aber nicht eingehen.

Lass dir nur aus der Erfahrung sagen, dass deine Einstellung zu der Sache wie z. B.:
Nein, ein rechtmäßiger Befehl wäre vollkommen ausreichend.
Völliger Schwachsinn und nichts weiter als Wunschdenken ist! So einfach auf Befehl ein Leben beenden zu wollen funktioniert nämlich nicht. ::)

Wart ihr eigentlich alle nicht bei der Bundeswehr? Das lernt man da. (Vielleicht nicht bei der letzten Gammeleinheit in der Pampa, aber anderswo schon.) Und wenn man hingeht - und das sollte man sich ja aus solchen Gründen überlegen - dann sollte man zumindest theoretisch bereit sein, diese Ausbildung im Ernstfall auch anzuwenden. (Und der ist mittlerweile nicht mehr so fern, aber das nur am Rande.)

Ich war da und kann dir sagen, dass man das dort nicht lernt. Zumindest nicht in dem Rahmen in dem du das hier breitzutreten versuchst!
Da ich jetzt nicht anehme, dass du beim KSK oder ähnlichen Kampftruppen angehöriger bist, weil du da bestimmt den Psychotest wohl genauso vergeigen würdest wie schon hier im Forum! ;)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Timo am 25.08.2009 | 11:12
Touché
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: ChristophDolge am 25.08.2009 | 11:13
Zitat
Ich kenne einen Typen, der als Junge mit ansehen musste, wie seinen Verwandten (Frauen) die Brüste abgeschnitten wurden. Der ist kein Rollenspieler und ich kenne ihn nicht näher, aber ich glaube kaum, dass ich so eine Szene ausspielen würde, wenn er mit mir am Spieltisch sitzt.

Generell wäre es wohl nicht ratsam, mit einem PTSD/PTBS-Patienten entsprechende Szenen auszuspielen. Ich weiß auch ehrlich nicht, warum auf schizophrenen herumgeritten wird, die sehe ich wesentlich weniger gefährdet. Mit Leuten, die unter Persönlichkeitsstörungen leiden, würde ich nur unter besonderen Umständen Rollenspiel spielen und dann vermutlich auch nur deutlich entschärfte Sachen. Sollten sie von sich aus anfangen, irgendwelche brutale oder sonstwie abgedrehte Scheiße zu veranstalten, würde ich das Spiel unterbrechen und Alternativen vorschlagen. Also nicht Handlungsalternativen im Spiel sondern Alternativen zum Spiel.

Zitat
Ich habe drei Mal bei anderen Menschen richtige Angst erlebt, richtige Scheißangst, sowas wie Todesangst. Das mit anzusehen, ist kein Spaß. Bei zwei Situationen wusste ich, dass die Person nicht wirklich sterben würde - zumindest glaubte ich das. Aber trotzdem, mich hat das irritiert und ich werde das auch nie wieder vergessen, diesen Anblick von Leuten, die echt ne Scheißangst haben. Das ist kein Spiel mehr.

Beim Rollenspiel? Aber selbst da kann man auch als Laie bei einer Panikattacke das Spiel unterbrechen und entsprechend gegensteuern. Wenn sich z.B. Visionär nicht zutraut, Verantwortung für psychisch Kranke zu übernehmen (zumindest lese ich das so herau), kann ich das vollkommen verstehen - ich würde sowas auch nur in seltenen Fällen, in denen ich die betreffende Person gut kenne, machen. Eine meiner Spielerinnen hatte schwerste Depressionen und ist auch im Spiel nie wirklich warm geworden, sie schien aus "Gruppenzwang" mitzuspielen und insbesondere an brutalen Szenen/ einfach nur Kampfszenen keinen Spaß zu haben - nach einem klärenden Gespräch haben wir die Runde dann aufgelöst und uns lieber mit anderen Dingen beschäftigt, haben zusammen was unternommen, Brettspiele gespielt etc.

Grundlegend kann ich meine erste Einschätzung nur nochmal wiederholen und dabei auch Beral das Wort reden: Gewalt ist ok, wenn sie nicht zum Selbstzweck wird.

@k4M: Eigentlich wollte ich MarCazm beipflichten, aber im Grunde erscheinst du mir als ein kleiner wichtigtuerischer Spinner, der dieser Aufmerksamkeit nicht würdig ist.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.08.2009 | 11:13
Der offenischtliche Nachteil ist, dass es Quatsch ist. Anders als bei Brettspielen (wo es um die Komplexität geht) und bei Filmen (wo es um Gewalt,Moral und Sex geht), ist bei Rollenspielen das Kriterium nicht sinnvoll festzumachen. Schließlich gestalten die Spieler das Spiel; die ganze Cthulhu-Kiste ist eigentlich nicht schrecklicher als die Zeichentrickfilme, die ich im Kinderprogramm sehen kann. Meinen grausamsten One-Shot hatte ich bei PP&P.
1) Also wir hatten bei PP&P auch schon sehr brutale Szenen. Allerdings waren die halt brutal im Tom&Jerry Sinne. Oder manchmal auch sehr Itchy&Scratchy mäßig.

War es bei euch echt so, dass ihr nach der PP&P-Runde verstört nach Hause gegangen seid?

2) Sicherlich kann man ein Rollenspiel anders spielen, als es gedacht ist. (Man kann auch einen echt guten und gruseligen Horror-Film auflockern, indem man regelmäßig witzige Kommentare einwirft, wie ich letztens erst wieder erfahren musste.)

Aber auf der Packung kann draufstehen, wie es vom RPG-Autoren gedacht ist.
Dann kann der Autor von Kult oder Fatal oder Serials draufschreiben, dass sein RPG für ab 18jährige gedacht ist. (Und der Cthulhu Autor kann ein ab 14 oder ab 16 draufpappen.)

Ob man das dann auch so spielt, wie vom Autoren gedacht oder nicht, muss jede Gruppe natürlich für sich entscheiden. Aber dann hat man als Neuling bereits einen Anhaltspunkt:
Wenn ich DSA spiele und ich komme ohne Vorwarnung in eine Vergewaltigungszene, dann kann man sich als Spieler zu recht darüber beschweren. (Das war wohl mit ein Grund, dass die Autoren Oron wieder harmloser gestaltet haben.) Hier wäre die Gruppe in der Pflicht zu sagen: "Wir spielen DSA nicht so, wie von den Autoren gedacht, sondern wesentlich härter.")

Wenn ich jedoch Fatal oder Serials spiele, dann gehe ich implizit davon aus, dass so etwas vorkommt. Hier muss die Gruppe dem Neuling nichts erklären (falls er das Setting und das Regelwerk bereits kennt).
Im Gegenteil, hier wäre die Gruppe in der Pflicht zu sagen: "Wir spielen Fatal nicht so, wie vom Autoren geplant, sondern ohne Vergewaltigung." Dann kanns ich der Spieler darauf einstellen. (Ansonsten könnte der Spieler zu Recht annehmen, dass so etwas vorkommt und entsprechend so eine Szene forcieren.)

Nochmal in Kurzform:
Auf der Verpackung sollte draufstehen, ab welcher Alter das Spiel gespielt werden kann, wenn man es so spielt, wie vom Autoren gedacht.
Das ändert natürlich nichts daran, dass die Gruppe sich dagegen entscheiden kann, und das Spiel mit einem anderen Schwerpunkt spielen kann. (Aber das muss dann Gruppenkonsens sein und den Neulingen auch mitgeteilt werden.)

Diese SPIELFREIHEIT und GESTALTUNGSFREIHEIT ist es, die man im Rollenspiel weit über Computerspiele, Filme, Bücher usw. zur Verfügung hat. Und diese ist gleichzeitig auch der Grund, wieso Vergleiche mit Filmen, Computerspielen, Büchern so WENIG AUSSAGEKRÄFTIG sind.
Nur weil es EINEN Unterschied zwischen RPGs und Filmen gibt, heißt es noch lange nicht, dass es keine Gemeinsamkeiten gibt.

Ja, du hast Recht: Die Gestaltungsfreiheit ist ein großer Unterschied zwischen Film und RPG. - Trotzdem gibt es auch Gemeinsamkeiten. Und auf diese Gemeinsamkeiten kann man sich in einer Diskussion ohne Probleme beziehen. (Man sollte im Hinterkopf behalten, dass es auch Unterschiede gibt und daher eine Sache nicht 1:1 transportieren. - Aber man sollte bitte auch nicht vergessen, dass es Gemeinsamkeiten gibt.)

Zitat
Und - wie oben mit dem PP&P-Beispiel angeklungen ist - man kann mit dem HARMLOSESTEN Setting die übelsten, psychisch belastendsten Szenen bekommen, wie man auch mit ach so "harten, darquen, dystören" Settings sehr leichtherzig frisch drauflos spielen kann, ohne auch nur einmal in emotionale Bedrängnis zu geraten.
Und man kann auch den düstersten Horrorfilm zu einem harmlosen Vergnügen machen, wenn man Leute dabei hat, die andauernd irgendwelche unqualifizierten und/oder witzigen Bemerkungen einwerfen.

Zitat
Der Verlag eines Rollenspielproduktes und der Entwickler des Produktes können entsprechende Hinweistexte außen und innen aufführen. Und mehr können sie nicht. - Der Rest der Verantwortung liegt bei den SPIELENDEN selbst.
Klar, die VERANTWORTUNG liegt bei den Spielern.
Aber die Möglichkeit für HINWEISTEXTE liegt bei den Autoren.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Timo am 25.08.2009 | 11:37
Ich finde auch meinen Vergleich zwischen einem psychisch Kranken und einem körperlich Kranken (insofern man das überhaupt trennen kann, denn Grund einer psychischen Erkrankung kann durchaus eine hirnorganische Schädigung oder eine Veränderung der Neurobiochemie sein) gar nicht so falsch.
4KM:
Ist er aber. Jedenfalls solange Du keine Argumente (Gegenargumente habe ich ja genannt) liefern kannst.


ChaosAptom:
Sind das fette keine Argumente?-Argument ignoriert

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User:
"Ist er nicht."
K4M:
In Deinem Falle kommt zur Unkenntnis der Gegenargumente augenscheinlich auch noch die Unkenntnis des Zusammenhangs hinzu. Ich werde ihn Dir jetzt nicht noch einmal aufdröseln. Was Du dazu geschrieben hast, ist im angesprochenen Zusammenhang jedenfalls vollkommen belanglos.


ChaosAptom:
Beleidigung und weiterhin komplettes ignorieren des Arguments und verharren auf einen eigenen Satz, der nichtmal so fest steht(als wenn im Rollstuhlsitzende Kleinwüchsige besser behandelt werden als Down-Syndrom Kranke)

--------------------
Zitat von: Thalamus Grondak am Gestern um 23:11
Thalamus:
Wie? Die Lösung heisst also für Dich:
"Meine Mitspieler müssen Hellsehen was ich gut finde, und wenn sie auch nur die Idee haben etwas anderes zu spielen, dann ist es für mich vorbei?"
k4m:
Nein, die Lösung heißt: Wenn die Mitspieler eine derartige Scheiße vorschlagen, gehe ich davon aus, daß sie das spielen wollen. Und mit jemandem, der so etwas spielen will, will ich nicht spielen. Das sind offensichtlich unüberbrückbare Geschmacksunterschiede.

---------------------

Thalamus Grondak
"Ich habe es nicht als Vergleichbar dargestellt: Lesen hilft.
Ich habe gefragt, und du bleibst die Antwort schuldig, woher deine Mitspieler deine Grenze kennen sollen, wenn für dich schon das anfragen der Grenze scheinbar eine Beleidigung darstellt."

k4m:
Natürlich hast Du es verglichen. Du hast gesagt: Hm, Deine Grenze könnte ja auch schon bei der Wache sein. Es ist jedem, der ein bißchen nachdenkt, klar, daß dem nicht so ist.


ChaosAptom
Beleidigung(es ist jedem...) und nicht erkennen und nicht eingehen auf theoretische Beispiele.
Keine klare Antwort sondern nur eine Beleidigung aus der der geneigte Leser rauslesen kann was er möchte, außerdem durch klar beleidigende Formulierung eine Herausforderung zum gegenseitigen Beleidigen-Faszinierend und schwach. Lass mich raten: Niedriger Dienstgrad nach 8 Jahren Feldwebel und dann in Reserve?
Bonuspunkte für die User die in diesem letzten Satz genau k4ms Vorgehen erkennen können



Thalamus Grondak
"Die Frage: Warum ist das hinterhältige Aufschlitzen der Kehle einer völlig unschuldigen Wache, die einfach nur ihre Arbeit macht, um die eigene Gier zu befriedigen etwas so offensichtlich wengier schlimmes, als z.B. eine Vergewaltigung um die eigene Gier zu befriedigen?"

k4m:
Soviel zum Bezugspunkt. Ernsthaft: Wenn Dir der fundamentale Unterschied zwischen:
Zitat
Kinder entführen, vergewaltigen, freilassen und zu den Eltern zurückbringen, einen Tag später die Eltern vor dem Augen des Kindes foltern, vergewaltigen und umbringen, dann dasselbe mit dem Kind
... und...
Zitat
Wache unter Gewaltanwendung überwältigen
... nicht klar ist, und wenn jemand, der obiges gerne spielen möchte, in Deinen Augen auch nichts wesentlich anderes tut als jemand, der zweiteres gerne spielen möchte, dann kann ich Dir auch nicht helfen.


ChaosAptom:
Ignorieren des Bezugspunktes von Thalamus(Vergewaltigung aus Gier-Morden aus Gier) indem ein von mir genanntes Extrema angeführt wird, außerdem weiterhin Beleidigungen, keine klare Antwort.



Thalamus Grondak
Sich hier über Leute mokieren, die explizietere Gewalt SPIELEN, aber echten Mord als durchaus Denkenswert hinstellen. Du bist echt ne Kanone

k4m:
Nein, ein Soldat (mittlerweile Reservist)? Jaja, ich weiß... Soldaten sind Mörder.

Vorlage:Soldaten sind Mörder
k4m:
Ach, Blödsinn. Ich habe das nur eingeworfen, eigens abgesetzt als Randbemerkung, und Du hast Dich natürlich darauf gestürzt wie ein Geier - zusammen mit anderen Geiern - und "MÖRDER, MÖRDER!" gebrüllt.

ChaosAptom
Bezug auf die eigene Vorlage, offensichtlich so (zumindest im Unterbewusstsein) geplant.

Ich sehe da keine klare Antwort auf Thalamus Frage-
Unfähigkeit die eigenen Mängel zu sehen, streiche Feldwebel und ersetze durch Oberstabsgefreiter.

 ;)


edit
@Eulenspiegel
Hm, ich denke das in jedem Fall vor dem Spiel geklärt werden sollte wo die Grenzen liegen, schließlich wie wir hier ja sehen kann man "Ab 16" unterschiedlich empfinden und es ist besser im voraus zu wissen wo die Grenzen liegen als überrashct zu werden.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 25.08.2009 | 11:43
@ChaosAptom: Könntest Du Deine Kommentare in diesem Beitrag etwas hervorheben und vielleicht die Quellen besser sichtbar machen, um erkennbar zu halten, wer da was sagt?
Ansonsten ist der Text extrem schwer leserlich.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: SeelenJägerTee am 25.08.2009 | 11:44
@K4M
Weißt du wenn ich mir vorstelle, dass so Leute wie du in den Krieg geschickt werden. Dann mach ich mir echt sorgen.

(Und ich bin nicht der Meinung, dass du mit dem Kommentar "Im echten Leben würde auch ich, der K4M, töten." den Vogel abgeschossen hast. Darum geht's mir gar nicht, sonder um den anderen M*** den du hier vom Stapel lässt.)

Dann weiß ich wieder warum es eigentlich sinnvoll wäre eine echte Wehrpflicht zu haben wo JEDER hin muss. Dann wären da nämlich noch Leute neben dir die das etwas kompensieren könnten.

@Boba
Zitat
Zitat
Wäre ja nicht so, dass ich hier die einzige Person bin, die dir sagt, dass du ihr unmöglich erscheinst.

Und ich möchte betonen, dass es auch Leute gibt, die das gleiche denken, sich hier nur nicht äußern mögen, um dann nicht dicht geflamed zu werden.
Glaubst du allen ernstes, das er das jetzt auf sich bezieht?
Oder dass er eher denkt, dass du mich gemeint hast?
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Orakel am 25.08.2009 | 11:48
.oO(Ich bin mir gerade nicht wirklich Sicher, aber wenn man sich die hiesigen Meinungen so durchliest frage ich mich gerade, wie die entsprechenden Leute zum Lustsklaventum stehen...)

Quatsch. Wenn von einer für das Rechtssystem zuständigen Instanz der Tot des Räuberhauptmanns beschlossen (Gerichtsverhandlung) wurde dann ist das kein Mord.
Bloß weil etwas sich innerhalb der Grenzen des künstlich festgesteckten Rechtsraumes befindet heißt das nicht, dass es sich auch automatisch im Ethik-Freien Raum bewegt. Und ein System das innerhalb seiner Werkzeuge die Mittel des Mordes beinhaltet ist zumindest eine äußerst Fragwürdige Variante von "Recht". Auf jeden Fall stellt es den zivilisatorischen Entwicklungsstand der entsprechenden Gesellschaft/des entsprechenden Landes sehr stark in Frage.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Timo am 25.08.2009 | 11:51
hab auf Seite 8 mal meinen Post übersichtlicher gemacht.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Boba Fett am 25.08.2009 | 11:53
Glaubst du allen ernstes, das er das jetzt auf sich bezieht?
Oder dass er eher denkt, dass du mich gemeint hast?

Keine Ahnung, ist mir aber auch inzwischen egal.
Dieser Thread ist dermaßen verkorxt, dass man sich nur freuen kann, wenn er in der Versenkung verschwunden ist.
Wenn irgendwer neues ins Tanelorn blickt und dieses Thema als erstes liest haben wir in jedem Fall keine Werbung fürs Board.
Eher Abschreckung...

Ich finde es immer prächtig wie sehr sich Leute hier ins Zeug legen, und dem Forum damit einen echten Bärendienst erweisen, nur weil sie das letzte Wort haben müssen, nicht nachgeben können oder ständig auf der Stelle endlos herumdebatieren.
Da werden lieber die absurdesten Dinge aufgeführt, als das Thema einfach mal mit "okay, hier werden wir uns nicht einig" abzuhaken. Von der Höflichkeit und dem gezeigten Respekt gegenüber dem anderen will ich gar nicht erst anfangen..
Und dafür ist dieser Diskussionsfaden ein Paradebeispiel.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Hotzenplot am 25.08.2009 | 11:56

Zitat
Ich habe drei Mal bei anderen Menschen richtige Angst erlebt, richtige Scheißangst, sowas wie Todesangst. Das mit anzusehen, ist kein Spaß. Bei zwei Situationen wusste ich, dass die Person nicht wirklich sterben würde - zumindest glaubte ich das. Aber trotzdem, mich hat das irritiert und ich werde das auch nie wieder vergessen, diesen Anblick von Leuten, die echt ne Scheißangst haben. Das ist kein Spiel mehr.
Beim Rollenspiel?

Nein, da spielen wir entspannt ;). Ich wollte damit nur verdeutlichen, dass man, wenn man eine blutige Szene beschreibt (was meines Erachtens in angemessener Weise auch okay ist und dazu gehört), schnell mal die Angst des Opfers vergisst. Und Angst zu sehen (oder natürlich selbst zu haben) ist schon etwas Schlimmes. Vielleicht oute ich mich hier ja jetzt als Softie, aber die extreme Darstellung von Angst lasse ich als SL in der Regel weg, da sie meiner Meinung nach auch nicht Teil einer klassischen epischen Fantasygeschichte ist.
Wenn man aber Folter und andere Grausamkeiten mit in das Spiel einbezieht und manch einer sich darob vielleicht für besonders "hart" hält, dann sollte man den Punkt Angst mit bedenken.
Bevor ich diese Erlebnisse hatte (gut, eines war als Kind, aber das ist mir so richtig auch erst später bewusst geworden, was das für das Opfer bedeutet hat) war mir dieser Schrecken von echter Angst eigentlich nie wirklich bewusst. Das ist was anderes, als wenn die Jungfrau im Film laut schreit, als Kingkong sie ergreift.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Kleiner 4. Mann am 25.08.2009 | 11:56
Die Art wie du über mögliches töten redest ist fern jeglicher Realität!
Wachen ausschalten ist eine absolute Standardsache. Kehle durchschneiden ist eine Möglichkeit dazu (wenn auch nicht die einzige.) Kannst Du jetzt bestreiten, aber ich weiß, daß Du falsch liegen würdest, Du weißt es vermutlich selber auch, belassen wir's dabei.

Zitat
So einfach auf Befehl ein Leben beenden zu wollen funktioniert nämlich nicht.
Ähm... lebst Du in einer Höhle oder so etwas?
Ich meine, wie ich schon erwähnte: In einer solchen Situation dann tatsächlich mit einem Messer die Kehle durchschneiden - keine Ahnung, ob ich das könnte. Aber daß auf Befehl andauernd Leute umgebracht werden, insbesondere über große Entfernungen und unter Zuhilfenahme großzügiger Sprengstoffmengen, das sollte wohl jedem klar sein, der mal die Nachrichten einschaltet. Und das ist leider ziemlich einfach.
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: MarCazm am 25.08.2009 | 11:58
Ähm... lebst Du in einer Höhle oder so etwas?
Ich meine, wie ich schon erwähnte: In einer solchen Situation dann tatsächlich mit einem Messer die Kehle durchschneiden - keine Ahnung, ob ich das könnte. Aber daß auf Befehl andauernd Leute umgebracht werden, insbesondere über große Entfernungen und unter Zuhilfenahme großzügiger Sprengstoffmengen, das sollte wohl jedem klar sein, der mal die Nachrichten einschaltet. Und das ist leider ziemlich einfach.

Das diese Leute geistig nicht mehr auf der Höhe sind, ist dir dabei schon bewusst oder??
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: 8t88 am 25.08.2009 | 11:59
Ich schliesse diesen Thread aus Gründen der übermäßigen persönlichen Anfeindung, und somit abweichen vom Ursprungsthema.  d:)

Unmöglich/unverhältnismäßig, hier die unkonstruktiven Teile herausschneiden, da die Postings dafür zu fliessend sind.

Danke dem Threadstarter und den konstruktiven Beteiligten! :)

Nach einer kurzen Abkühlungsphase wird dieser Thread wieder Probeweise geöffnet.

*Schlüsselrassel*
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: 8t88 am 25.08.2009 | 18:26
Nach Rücksprache wird der Thread wieder geöffnet.
Trotzdem bitte ich alls Diskutierenden, auf persönliche Angriffe zu verzichten und beim Thema zu bleiben.
Wenn Ihr die Diskussion über die Pflichten von Soldaten fortsetzen wollt, tut das bitte in einem eigenen Thread. Danke! :)
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Arkam am 25.08.2009 | 19:40
Hallo zusammen,

grundlegend bin ich auch erst Mal für die absolute Freiheit im Rollenspiel und dann kommen die Einschränkungen.

Wie hier ja schon diskutiert würden mich die Motive meiner Mitspieler und des Spielleiters interessieren.
Ich selbst habe etwa Mal ein KZ Abenteuer geschrieben. Der Auslöser dafür war nicht etwa Begeisterung sondern das Buch eines Überlebenden. Die persönlichen und ausführlichen Schilderungen haben mich beschäftigt und so wurde das Rollenspiel zum Medium, vielleicht zum unpassenden Medium um meine Gedanken in eine äußere Form zu bringen.
In meinen pubertären Runden war Sexualität ein immer wieder vorkommendes Thema. Ich denke auch hier war es wieder eine Mischung aus mit dem Thema beschäftigt sein und vielleicht auch dem Wunsch die Meinungen von Anderem in einer freien Spielwiese ohne Konsequenzen kennen zu lernen.
Vorstellen kann ich mir auch noch das radikales Rollenspiel als Ritual verwendet wird. Statt Komasaufen oder Splatterschauen nutzt manhier einfach eine andere Tätigkeit radikal um zu zeigen das man in der Gruppe mithalten kann und ihren Ansprüchen genügt.
Was ich mir nicht vorstellen kann sind Spieler die tatsächlich intensive Triebbefriedigung im Rollenspiel betreiben. Ok mit einer Einschränkung ein Suchtverhalten kann ich mir vorstellen. Also die vielbeschworene Flucht in eine fiktive Welt in der der Spieler ohne große persönliche Anstrengungen Erfolge erzielen kann.

Bei meinem bisher radikalsten Abenteuer, ein Cyberpunk 2020 Abenteuer mit dem Thema Snuffer Pornos mit Kindern, bin ich so vorgegangen.
Ich habe meinen Spielern mitgeteilt was das Thema sein würde und das ich es darauf abgesehen habe sie im Rollenspiel vor entsprechende moralische Entscheidungen zu stellen.
Nach dem ersten Spielabend stellte sich dann heraus das die Spieler doch mehr mitgenommen waren als gedacht. Danach kam das Thema dann nur noch andeutungsweise vor und wurde mit der Zeit auch eher zu einer Nebensache.
Ich kenne die Spieler inzwischen seit 20 Jahren und sie kannten mich als Spielleiter. Von da aus habe ich das ganze nicht als Belastungstest sondern eher als Versuch eine neue Komponente, nämlich Entscheidungen ins Rollenspiel einzubringen die auch die Spieler nicht so einfach entsheiden können, ins Spiel zu bringen.

Bei Folter ist das Problem etwas differenzierter. Da in genügend egelwerken ja Foltern als Fertigkeit vorgesehen ist, etwa bei Warhammer wo man sogar den Folterer als Karriere wählen kann.
Hier geben also Regeln und Hintergrund eine mögliche Handlungsmöglichkeit vor. Aus meiner Sicht dadurch bedingt das man sich an realen historischen Vorbildern orientierte und weniger dadurch das die Autoren oder die anvisierte Zielgruppe Spaß daran hätte.
Ein Trend beim Rollenspiel ist ja durchaus aufgrund von klugen Überlegungen oder Beschreibungen Boni zu geben. Da können bei der Folter dann natürlich Probleme entstehen.
Vor allen wenn bei anderen Themen diese Mechanismen genutzt werden und die Spieler so vielleicht eine grenzwertige Situation nicht oder zu spät erkennen.

Auch Vergewaltigung war durchaus Thema in meinen Abenteuern. Hier weniger als Schockmoment sondern vielmehr als Alternative zum Thema stirbt der Charakter oder tut er das nicht das gerade im Anfang des Rollenspiels viele Abenteuer prägte. Hier fügte sich das Thema in eine Reihe mit Gefangennahme oder Verlust der Ausrüstung ein.
Gestrichen habe ich das Thema dann als eine Mitspielerin mir klar sagte "Wenn das jetzt passiert höre ich auf.". Zudem kamen dann noch ein paar Mitspielerinnen hinzu die ich nicht so gut kenne. Da bin ich bei einem solcghen Thema lieber zu vorsichtig als zu offensiv.

Für mich macht es eigentlich keinen Unterschied ob NPCs oder SC sich an solche Themen machen. Egal wie die Themen kommen in der Runde auf. Ich unterstelle meinen Mitspielern einfach nicht das sie hier ihre dunklen Triebe abarbeiten und irgendwann nicht mehr zwischen Spiel und Realität unterscheiden können.

Gruß Jochen
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Silas am 26.08.2009 | 01:07
Um mich einigen meiner Vorrednern anzuschließen - vieles, wenn nicht alles hängt von der Gruppe ab. Meine (WoD-VtM) wusste damals schon, worauf sie sich einließ, aber an manchen Stellen habe ich einfach den Cut gemacht und den/die Beteiligten/Betroffenen sich den Rest denken lassen. Da ich aber Vertreter des "hard n gritty" bin, dürfen etwaige Qualen auch irgendwann von den Folternden erlitten werden. Folter und abgedrehte Spielchen mit (nunmehr) Wehrlosen oder Schwachen sind eine Freikarte für mich, einen SC - und meist sind die es, die auf sowas kommen - ernsthaft mit (ohne Vergeltung, Rache oder irgendwelchen Gefühlen von seitens des SLs) - einen wirklich ernsthaften Denkzettel zu verpassen. Das muss nicht unmittelbar nach der Tat erfolgen, aber man sollte es im Hinterkopf behalten und kann als Werkzeug für den Storyteller dienen. "Was Du nicht willst, was man Dir tut, das füg' auch keinem anderen zu".

 8]
Titel: Re: Auftragsmord, Folter und Vergwaltigung im Rollenspiel
Beitrag von: Eran am 26.08.2009 | 11:05
Danke, für die vielen Antworten. Dieser Beitrag ist sicher nur eingeschränkt repräsentativ, doch es war interessant die verschiedenen Meinungen zu lesen. Bei dem einen oder anderen Bericht war ich etwas überrascht, wie weit doch manche Runde geht. Ich selbst habe ja aber auch schon meine Grenzen ausgelotet und da ich sie mittlerweile kenne sage ich halt vorher STOP! . Es kommt dabei jedoch auch darauf an wie detailliert beschrieben wird und wie gerade die Athmosphäre ist. Obwohl ich sage, für mich ist Folter ein no go, ist es so, dass ich auch schon einmal Folter im Rollenspiel erlebt habe die harmlos war/schien, weil die Szene nicht brutal genau beschrieben wurde. Da kann man jetzt auch wieder meinen, dies sei eine gefährliche Verharmlosung. In diesem Fall bin ich jedoch davon überzeugt, dass der Spieler, ganz anders als sein SC, so etwas nie machen würde. Dabei gehe ich davon aus, dass dies auch für uns alle hier gilt. Das Schauermärchen vom Rollenspieler der Realität und Spiel verwechselt, dann zum Psychopathen wird, finde ich, ist nämlich einfach übertrieben und falsch.

Nun schließe ich das Thema und freue mich darüber das letzte Wort zu haben  ;D

Actionfilmgewalt gehört zu Rollenspiel, doch

wenn eine Gruppe ihre Grenzen im Rollenspiel zum Thema detailliert beschriebene Gewalttätigkeit nicht kennt und diese austesten will, dann sollte man vorher darüber reden und auch im Spiel vorsichtig sein und aktzeptieren, wenn es jemandem zu weit geht.