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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau => Thema gestartet von: Alex am 26.11.2009 | 11:15
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Ein wenig inspiriert von der Diskussion um Hintergrundwerte eines Charakters (hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,51457.msg1009841.html#msg1009841)), habe ich mich ein wenig mit der Reputation/dem Ruf eines Charakters beschäftigt. Momentan finde ich es aber schwer dies in einen Wert zu packen, da ein Krieger bspw. ein sehr guter Kämpfer sein kann (sehr guter Ruf), aber gleichzeitig ein sadistischer Bastard (negativer Ruf) und vielleicht noch ein guter Koch (guter Ruf).
Wie kann man das in einen Wert packen? Muß man Ruf nur auf ein Element eines Charakters beschränken?
Wie ist das z.B. mit "Fame" bei nWoD?
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Ich würde gar nicht die Unterscheidung in positive und negative Reputation machen, da es auch im wirklichen Leben für jeden, der eine Person gut findet, zwei gibt, die die Person hassen.
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Ja so ähnlich, ich würde das einfach als "Titel-Attribut" führen. Sprich "berühmter Koch in Neustadt" ist erstmal positiv, "herausragender Duellant" kann hier als Ehre, dort als Makel auftreten... und "Sadist" ist eigentlich immer negativ.
Ich denke das kann man schlecht in Punktwerten ausdrücken da jeder etwas anders gewichtet - manche Leute finden Sadismus nicht schlimm, andere schon. Und wieder anderen sind seine Kampfkünste völlig egal.
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Warum willst du denn das in einem Wert (oder mehreren Werten) ausdrücken? Welcher Nutzen (oder welchen Schaden) hat das für welchen Teilnehmer?
[...]und "Sadist" ist eigentlich immer negativ.
Sagt der Masochist: "Schlag mich!" ...
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Bei GURPS bspw. kann ein Ruf positiv oder negativ sein und hat immer eine Bezugsgruppe, die beliebig groß oder klein sein kann. Der Nutzen: direkte Modifikation der NSC-Reaktionen.
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Warum willst du denn das in einem Wert (oder mehreren Werten) ausdrücken? Welcher Nutzen (oder welchen Schaden) hat das für welchen Teilnehmer?
Das ist für soziale Konflikte wichtig. Wenn ich einen Ruf wie Graf Dracula habe, dann kann ich meinen Gegenüber wesentlich leichter einschüchtern (gibt ziemlichen Bonus), als wenn ich Harry Hirsch bin.
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Ruf sollte mindestens in reine Bekanntheit und gut/schlecht unterteilt werden. Man kann das dann noch beliebig ausdifferenzieren. Ein Freiheitskämpfer hat bei den Unterdrückten einen ganz anderen Ruf bzgl. gut/schlecht als bei den Unterdrückern.
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Sehr nett löst das Qin - dort gibt es eine Reputation, die durch die Daten der Charaktere wächst. Für jedes Wachstum wird auch die zugehörige Tat aufgeschrieben. Das Ganze basiert auf einer %Skala.
Bei einem Test gibt der Wurf nicht nur an, ob der Charakter erkannt wird, sondern auch, wofür er bekannt ist.
Man hätte dann z.B.:
hat einen Dämonen besiegt: 8%
hat in der Schlacht von Wuhan gekämpft: 10%
hat sich beim Bankett im Vollsuff blamiert: 15%
würfelt jetzt jemand im Bereich 11-15, dann weiß er nur, dass der Charakter offensichtlich ein Suff-Kopf ist. Würfelt er niedriger, erinnert er sich auch an die Heldentaten, und würfelt er höher, so hat er keinerlei Ahnung, wer da vor ihm steht.
Modifikatoren nach Situation sind natürlich auch möglich.
Dieses System stellt sicher, dass man sich an große Taten auch vergleichsweise gut erinnert (sie nehmen eine breitere Spanne in der Skala ein, z.B. 10 Punkte vs. 1 Punkt), und dass die neuesten Taten immer am präsentesten sind.
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In meiner eigener Rollenspiel-Entwicklung spielt der Ruf eine große Rolle. Er ist festgemacht an bestimmten Eigenschaften, die von der Gemeinschaft besonders wichtig erachtet werden. Das sind bestimmte Fertigkeiten, Verhaltensweisen oder einfach physische/psychische Merkmale. Beispiele:
- Geschickter Jäger
- Fleißig
- Großzügiger Verteiler
- Unparteiisch bei Konflikten
- Guter Tänzer
- Attraktiv
Die Auswahl ergibt sich aus der sozialen Struktur der Jäger & Sammler Gemeinschaften. Die Werte haben großen Einfluss auf die Interaktionen der SCs und NSCs. Ein geschickter Jäger, der auch noch gut tanzen kann und körperlich attraktiv ist, kommt bei Frauen natürlich gut an. Wenn der Char als unparteiisch gilt, zählt seine Meinung bei Konflikten besonders hoch. Wer sich als großzügiger Verteiler erwiesen hat, den nimmt jede Gruppe gern bei sich auf; während Geizhälse nicht willkommen sind.
Insgesamt geht jede Form von Ansehen mit sozialer Unterstützung einher. Letzteres muss natürlich eine reele Auswirkung im Spiel haben, sonst funktioniert die Idee mit dem Ansehen nicht. Ich habe mich gegen einen zusammenfassenden Reputations-Wert entschieden, weil das Ansehen situationsspezifisch wirksam wird. Ein guter Jäger mag für Frauen zwecks Familiengründung interessant sein, für Seitensprünge ist die Attraktivität entscheidender. Die Meinung des guten Jägers bei internen Gruppenkonflikten muss auch nicht sonderlich gefragt sein, wenn er wegen seiner Parteilichkeit berüchtigt ist.
Die Skalierung steht noch nicht fest, aber etwas simples wie hat Ansehen als Schönling (1), hat viel Ansehen als Schönling (2), ist der größte Schönling der Gruppe (3) wird mir reichen. Das hängt wiederum mit der Einfachheit des Grundprobensystems zusammen.
Ob ein bestimmter Ruf gut oder schlecht ist, entscheidet sich in der jeweiligen Situation. Das Ansehen eines jungen Mannes als attraktiver Tänzer ist gut, um Weiber an Land zu ziehen. Es kann aber auch schlecht sein, indem es die Eifersucht seiner Frau befeuert, was schlimmstenfalls die Trennung bedeutet.
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Wie schon gesagt musst du das eingrenzen bzw besser aufschlüsseln.
Mögliche Bezüge:
die Kompetenz; guter Ruf hier = kompetent
allg. positiver Respekt; guter Ruf = beliebt, respektiert, allg. Bekanntheit steigt
allg. negativer Respekt; guter Ruf= berüchtigt, gesucht, gefürchtet
spezifischer physischer Respekt/Autorität; gut= Gegenüber spurt besser, furchteinflössende Wirkung,
...
das alles könnte sehr speziell (Innung, Gilde, regional) abgegrenzt sein oder global wirken. Ausserdem sollte erörtert werden, ob ein heroisches oder eher nüchternes Bild vermittelt werden soll.
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Erst mal danke für die posts. Ich finde die Diskussion hilfreich. :)
Mir geht es bei Ruf/Reputation auch um den "Kosten-Nutzen"-Aspekt. Eine Aufschlüsselung ist sinnvoller und logischer, aber außer bei sozialen Konlikten/Begegnungen sehe ich noch keine weitere Anwendung.
DIe Aufschlüsselung von Qin ist gut, aber bei dieser Art von Setting spielen soziale Werte eine ganz andere Rolle, als bspw. bei klassischen Fantasy-Settings. :-\
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Klassisch ist Qin nicht, aber trotzdem würde ich es in die Fantasy-Setting-Schublade schieben, nur in der chinesischen Welt. Wir haben jetzt einige Zeit damit gespielt, bisher war die Reputation aber noch nicht wichtig.
Das Problem bei Qin ist wahrscheinlich, dass es keine klaren Auswirkungen hat, d.h. es ist alles auf der "weichen" Rollenspielebene. Ich kriege keinen Bonus +5 im Kampf, weil mich mein Kontrahent als Erik Drachentöter erkannt hat und nun vor Angst kaum noch sein Schwert gerade halten kann.
Außerdem ist die Reputation bei Qin nicht steigerbar: In-Game Ereignisse werden aufgenommen, aber ich kann keine XP in Reputation investieren, um breiter bekannt zu werden.
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Bei Cyberpunk 2020 wirkt sich der Ruf auch auf den Kampf aus. Wer ein bekannter Kämpfer ist, hat Vorteile. Ich hab den Ruf auch immer an die Preise gekoppelt, die eine Gruppe so nehmen kann. Noobs werden eben schlecht bezahlt.
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Welches Ziel möchte man mit Regel verfolgen?
Die Taten der Charaktere sollen würfeltechnischen Einfluss auf andere Bereiche erhalten.
Kurzschreibweise für den Hintergrund?
Improvisationsstichpunkte?
Vorteil-Nachteilslisten erweitern?
Ne lustige Idee ist es, nach Abenteuern Rufpunkte zu verteilen und die Gruppe bestimmen zu lassen wofür.
Wenn alle dafür sind, dass Ritter Kunibert eher ein Schlächjter denn ein Frauenheld war, dann kriegt er den Ruf wech...ISt dann auch eine Form von Feedback aus der Gruppe an die Gruppe.