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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Nin am 10.06.2010 | 15:59

Titel: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Nin am 10.06.2010 | 15:59
Zitat
Mit „Robin D. Laws: Gutes Spielleiten“ bringt Pegasus Press endlich das berühmte Werk in deutscher Sprache an die Rollenspieltische.

Das Original ist ja schon ein wenig älter. Wurde das nicht 2002 veröffentlicht? Ich habe vor einiger Zeit mal durch die englische PDF geklickt. Ich fand's interessant und habe vieles entdeckt, das ich auch in später erschienenen deutschen Publikationen gefunden habe.

Warum braucht es die deutsche Übersetzung des Robin D. Laws Klassikers?
Als Dokumentation und Quelle?
Oder sind in dem Buch immer noch innovative Perlen versteckt, die bislang niemand entdeckt hat?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Woodman am 10.06.2010 | 16:06
Wie wärs einfach um die Leute zu erreichen, die keine englischen Bücher lesen wollen oder können? Ansonsten ist es eine wichtige Quelle, weil seine Definitionen der Spielertypen zum Beispiel fast überall verwendet werden, aber auch einfach als bekannt vorausgesetzt werden.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Markus am 10.06.2010 | 16:09
Vermutlich haben sich einfach Dominik Wäschs Spielleiten und die Wege des Meisters gut verkauft & Pegasus will diese Nachfrage bedienen & Laws Buch ist aufgrund des Alters vermutlich eine billige Lizenz & der Name Laws zieht immer noch.

Aber nein, IMO keine innovativen Perlen versteckt.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Joerg.D am 10.06.2010 | 16:15
Also es ist der Klassiker und hat durchaus einen eigenen Charme.

Allerdings halte ich einige der vertretenen Ansichten von ihm inzwischen für veraltet.

Ich müsste noch wissen, wie gut die Übersetzung ist, bevor ich mich nachhaltig dazu äußere.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 10.06.2010 | 16:16
Ich finde Robins Laws wichtig, weil es sehr gezielt das Problem angeht, das auch heute noch in Diskussionen einige der größten Probleme auslöst: Dass Leuten nicht klar ist, dass die verschiedenen Beteiligten an einer Runde meist unterschiedliche Wünsche haben.

Heute haben wir das wieder mit Sandboxing vs. Erzählspiel: Leute die sich darüber streiten, was denn nun gutes Rollenspiel ist, ohne zu realisieren, dass sie einfach andere Wünsche haben – und dass sich die Wünsche trotzdem oft verbinden lassen.

Immer an dem roten Faden orientiert erklärt er dabei die Grundlagen der Spielleitung mit tollem Schreibstil, sehr anschaulich und leicht anwendbar.

Deswegen denke ich, dass Robins Laws  noch sehr lange ein Standardwerk bleiben dürfte.

Aber ich bin da definitiv nicht neutral, schließlich bin ich der Übersetzer (und habe drei Jahre lang immer wieder daran gearbeitet, bevor ich mich an S.J. Games gewandt habe; und danach nochmal ein Jahr lang nachbearbeitet; logischerweise in Hobbyzeit) :)

→ http://draketo.de/licht/rollenspiele/vorabinfo-robin-d-laws-gutes-spielleiten-auf-der-hannover-spielt (Info inklusive ein paar Hintergründe)

PS: Wieviel die Lizenz gekostet hat weiß ich nicht. Ich weiß aber, warum Pegasus Press es bringt: Weil ich S.J. Games angeschrieben habe und dann Steve Jackson Pegasus Press gefragt hat.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Pyromancer am 10.06.2010 | 16:30
Aber ich bin da definitiv nicht neutral, schließlich bin ich der Übersetzer :)

Dann gleich mal ein paar Fragen an dich:
-Es gehen ja die Befürchtungen um, dass du ein Sprachverhunzer bist, von wegen Binnen-I und PC-Gedöns. Ist da etwas Wahres dran?
-Sind die Beispiele den deutschen Gegebenheiten und dem Jahre 2010 angepasst?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Joerg.D am 10.06.2010 | 16:37
Als regelmäßiger Leser seines Blogs, hege ich wenig Befürchtungen, dass die sprachliche Qualität mangelhaft ist.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Darkling ["beurlaubt"] am 10.06.2010 | 16:45
Ich will auch mal! Macht alle mit! ;D (http://draketo.de/licht/rollenspiele/vorabinfo-robin-d-laws-gutes-spielleiten-auf-der-hannover-spielt)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 10.06.2010 | 16:49
-Es gehen ja die Befürchtungen um, dass du ein Sprachverhunzer bist, von wegen Binnen-I und PC-Gedöns. Ist da etwas Wahres dran?

Jepp, ich bin ein Sprachverhunzer mit Binnen-I¹, aber in Robins Laws habe ich das nicht genutzt.

Da habe ich nur darauf geachtet, dass die Spielertypen nicht alle männlich sind und dass ich seinen Filmslang auch im deutschen zum klingen bringe. Hätte ich gewusst, worauf ich mich damit einlasse… hätte ich es definitiv trotzdem übersetzt ;)

¹: Ob und wie sinnvoll das ist können wir gerne wo anders besprechen. Ich denke aber, dass es bereits (immer und immer wieder) bis zum Erbrechen durchdiskutiert wurde :)

Zitat
-Sind die Beispiele den deutschen Gegebenheiten und dem Jahre 2010 angepasst?

Teils teils. Da ich 2004 mit der Übersetzung angefangen habe, ist einiges nicht völlig aktuell, und gleichzeitig wollte ich nicht zu viel Inhalt umschreiben. Ich habe aber versucht für Beispiele, die nur Amis was sagen, deutsche Entsprechungen zu nutzen.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 10.06.2010 | 16:58
Als regelmäßiger Leser seines Blogs, hege ich wenig Befürchtungen, dass die sprachliche Qualität mangelhaft ist.

Danke für das Lob :)

Ich bin aber sicher, dass ich mich vor Schande krümmen werde, wenn ich meine Belegexemplare in den Händen halte und die (sicher vorhandenen) Schnitzer sehe, die sowohl ich als auch der Lektor übersehen haben ;)

Die werden mich ab jetzt auf unabänderlich bedrucktem, toten Holz daran erinnern, dass auch ich nicht perfekt bin …





Jay! Es ist im Druck! *Hüpf, spring, freu* :)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Nin am 10.06.2010 | 17:03
@ArneBab: Du hast mich echt neugierig gemacht. :)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 10.06.2010 | 17:27
So, hier mit gebookmarkt in der Hoffnung das der Thread aufpoppt wenn es endgueltig erhaeltlich ist.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Bombshell am 10.06.2010 | 17:56
Hallo,

wer ein wenig Internetdrama um das Buch erleben will, der braucht nur zur Konkurrenz zu gehen. (http://www.blutschwerter.de/f91-rund-um-rollenspiele/t59380-robin-d-laws-gutes-spielleiten.html) ;)

MfG

Stefan
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: [tob]ias am 10.06.2010 | 17:57
Freue mich auch über die Übersetzung des Buches - schließlich will ich das Buch schon eine Weile haben :). Allerdings finde ich den Titel schwach, das wirkt ein wenig wie eine Keywordoptimierung auf Doms Buch.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 10.06.2010 | 18:18
Hm, just aus Neugier, was wurde aus den Vampire Referenzen?
Erkennt man die noch wieder?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 10.06.2010 | 19:20
Als regelmäßiger Leser seines Blogs, hege ich wenig Befürchtungen, dass die sprachliche Qualität mangelhaft ist.

Ernsthaft?

Ich hab stellenweise heftig den Kopf geschüttelt, als ich seine Seite gelesen hab.

Die Übersetzung wird bestimmt ein Zugunglück.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 10.06.2010 | 19:41
@ArneBab: Du hast mich echt neugierig gemacht. :)

Freut mich :)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 10.06.2010 | 21:26
wer ein wenig Internetdrama um das Buch erleben will, der braucht nur zur Konkurrenz zu gehen. (http://www.blutschwerter.de/f91-rund-um-rollenspiele/t59380-robin-d-laws-gutes-spielleiten.html) ;)

Uh – scheint dass die Leute nicht bis über „hey ich schreibe hier übrigens so“ gekommen sind und „in der Übersetzung ist das leider nicht so“ völlig übersehen haben.

Und es scheint auch, dass es taktisch nicht geschickt war, in dem Artikel zu der Übersetzung fröhlich mit Sprache zu spielen… ich hätte nicht gedacht, dass sich Leute so aufregen. Auch wenn es mich sehr reizt, werde ich das Fass hier aber zu lassen. Ich habe das nicht aus Taktik o.ä. so geschrieben.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 10.06.2010 | 21:32
Mach doch das Faß auf, vor was hast du Angst?
Oder hast du etwa Angst, dass die Kritiker recht behalten können?
Hm?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 10.06.2010 | 21:33
Hm, just aus Neugier, was wurde aus den Vampire Referenzen?
Erkennt man die noch wieder?

Jupp. Ich bin allerdings schon länger kein Vampire-Spieler mehr, also weiß ich nicht, ob sie in der (inzwischen schon recht alten) neuen Edition noch genausogut passen.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 10.06.2010 | 21:36
Mach doch das Faß auf, vor was hast du Angst?

Wenn du darüber diskutieren willst, dann mach einfach einen Thread dazu auf (und setz hier einen Link dazu rein). Dort diskutiere ich dann gerne mit dir über sprachliche Geschlechtergleichheit.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 10.06.2010 | 21:49
Jupp. Ich bin allerdings schon länger kein Vampire-Spieler mehr, also weiß ich nicht, ob sie in der (inzwischen schon recht alten) neuen Edition noch genausogut passen.
Ah, gut.
Zwar hätte ich das Buch wohl auch gekauft wäre es ohne die Vampire Referenzen erschienen, allein schon weil ich Bücher auf deutsch entspannender finde, aber so ist es nochmal ein kleiner extra Anreiz :D
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 10.06.2010 | 22:13
Wenn du darüber diskutieren willst, dann mach einfach einen Thread dazu auf (und setz hier einen Link dazu rein). Dort diskutiere ich dann gerne mit dir über sprachliche Geschlechtergleichheit.

Äh, nö? Mach das hier, oder lass es.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 10.06.2010 | 22:50
Äh, nö? Mach das hier, oder lass es.

Dann lass ich es, wie ich bereits mehrfach geschrieben habe.

In diesem Thread geht es für mich nicht darum, was ich in der Vorabinfo geschrieben habe, sondern um das, was in Robin D. Laws „Gutes Spielleiten“ steht. Und darin verwende ich weder Binnen-I noch ähnliches.

Also wäre eine Diskussion über Geschlechtergleichheit in der Sprache schlicht und einfach OT.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Nin am 11.06.2010 | 01:08
wer ein wenig Internetdrama um das Buch erleben will, der braucht nur zur Konkurrenz zu gehen. (http://www.blutschwerter.de/f91-rund-um-rollenspiele/t59380-robin-d-laws-gutes-spielleiten.html)

Glücklicherweise wird hier anders miteinander umgegangen.
Und diejenigen die bei Tanelorn provozieren sind deutlich in der Minderheit.

Da ich 2004 mit der Übersetzung angefangen habe, ist einiges nicht völlig aktuell, und gleichzeitig wollte ich nicht zu viel Inhalt umschreiben. Ich habe aber versucht für Beispiele, die nur Amis was sagen, deutsche Entsprechungen zu nutzen.

Kannst du uns Beispiele für die Änderungen geben?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: D. M_Athair am 11.06.2010 | 01:23
Als Dokumentation und Quelle?
Oder sind in dem Buch immer noch innovative Perlen versteckt [...]?
Das sind die Gründe, weshalb ich's wohl kaufen werde.
Und außerdem: Die englische Druckversion ist kaum mehr erhältlich.

Doms Spielleiten und ich denke auch Wege des Meisters zitieren Laws direkt oder indirekt.
Damit ist die Relevanz des Buches auf jeden Fall gegeben.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 11.06.2010 | 12:16
Kannst du uns Beispiele für die Änderungen geben?

Direkte Beispiele kann ich zwar geben, darf ich aber glaube ich nicht (dafür müsste ich mir die Genehmigung von Pegasus Press holen, immerhin haben sie die exklusiven Rechte). Dauert aber ja nicht mehr lange bis zur Veröffentlichung, und ab dann gilt das als erlaubtes Zitat.

Es sind hauptsächlich Namen, und die auch nur spärlich. Ich habe RLogG nicht komplett an den deutschen Raum angepasst (dafür hätte ich z.B. an vielen Stellen Referenzen auf DSA einfügen müssen, die dann teils nicht in den Fluss des Textabschnitts gepasst hätten). Hätte ich zwar gerne gemacht, aber für meine erste Buchübersetzung wäre das zu hoch gegriffen gewesen. Es wäre meiner Meinung nach nur sinnvoll, wenn ich mir zutrauen würde, ein eigenes Buch für Spielleiter ähnlich zielgerichtet und sauber strukturiert zu schreiben wie Robin D. Laws. Und so weit bin ich meiner Ansicht nach einfach (noch?) nicht.

Ich habe nicht nur deswegen Jahre gebraucht, weil ich es in Hobbyzeit übersetzt habe, sondern auch, weil ich die Übersetzung wirklich gut machen wollte. Und da ich kein professioneller Übersetzer mit zig Büchern Erfahrung bin, bedeutet das halt immer wieder überarbeiten.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.06.2010 | 13:16

Teils teils. Da ich 2004 mit der Übersetzung angefangen habe, ist einiges nicht völlig aktuell, und gleichzeitig wollte ich nicht zu viel Inhalt umschreiben. Ich habe aber versucht für Beispiele, die nur Amis was sagen, deutsche Entsprechungen zu nutzen.
Was bedeutet , an die deutschen Gegebenheiten angepasst?

Wie weit weicht es vom Original ab?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 11.06.2010 | 15:52
Wie weit weicht es vom Original ab?

Siehe mein voriger Post (race condition :) ). Wenig.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 11.06.2010 | 16:01
Siehe mein voriger Post (race condition :) ). Wenig.
den sah ich schon vorher, ist mir zu wenig aussagend.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Pyromancer am 11.06.2010 | 16:05
Siehe mein voriger Post (race condition :) ). Wenig.

Das halte ich für einen großen Schwachpunkt. Was nützt's dem deutschen Anfänger, wenn er über Vampire oder Runequest liest, aber DSA und Midgard verschwiegen bekommt?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 11.06.2010 | 16:14
Das halte ich für einen großen Schwachpunkt. Was nützt's dem deutschen Anfänger, wenn er über Vampire oder Runequest liest, aber DSA und Midgard verschwiegen bekommt?
Der deutsche Anfaenger der DSA hat und Hilfe sucht wird schon zu Wege des Meisters gegriffen haben. Respektive eher dazu greifen als zu etwas DSA fremden.
Nun und wenn der Autor D&D sowie SR als Entsprechung zu DSA verwendet so sind doch beide Systeme hier nicht unbekannt.

Vampire finde ich in soweit in Ordnung als, abgesehen davon das ich es einfach mag und es da noch Spieler gibt, eine entsprechend populaere aktuelle RPG Reihe welche Storyteller bedient, fehlt. Respektive der Nachfolger praktischerweise auch mit Vampire zu bezeichnen ist.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Markus am 11.06.2010 | 16:18
Das halte ich für einen großen Schwachpunkt. Was nützt's dem deutschen Anfänger, wenn er über Vampire oder Runequest liest, aber DSA und Midgard verschwiegen bekommt?
Catch-22, oder? Wenn Arne sich rausnähme, da groß reinzuschreiben was er von DSA und dem üblichen DSA-Spiel hält gäb's sicher massive Kritik, dass man ja das Original lesen wolle und nicht die Ansichten irgendeines Fans. Die IMO auch unterm Strich die berechtigtere Kritik wäre, Fan-Meinungen bzw. Fan-Anwendungen von Laws auf Deutschland kann man auch im Internet auf Deutsch lesen. Das Original von Laws bisher nicht.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Markus am 11.06.2010 | 16:25
Zitat
Respektive der Nachfolger praktischerweise auch mit Vampire
Leicht OT, aber AFAIK ist ja einer der Selling-Points der nWoD, dass die Inkohärenz im Design abgenommen hat. oWoD V:tM und W:tA haben _massive_ Grabenkämpfe zwischen den Spielern ausgelöst, die die coolen Superkräfte gesehen haben und denjenigen, die den Fluff mit Emotionalität, Tragik, Tiefgang gelesen haben. Das war seinerzeit einer der zentralen empirischen Beobachtungen auf denen sich sowohl das Forge-ige Konzept des inkohärenten Designs wie auch Laws Kategorisierung der Spielertypen gestützt haben.
Schwierig das heute noch zu transportieren.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 11.06.2010 | 16:39
Leicht OT, aber AFAIK ist ja einer der Selling-Points der nWoD, dass die Inkohärenz im Design abgenommen hat.
Soweit ich gehoert habe ist das Problem der nWoD das die Selling-Points abgenommen haben XD
Woraus man vielleicht ableiten koennte das die Inkohaerenz ein gewuenschter Systemmechanismus war?

Die Spannung zwischen dem was Vampire koennen und dem was sie dann tatsaechlich tun findet man ja auch in den Werken von Anne Rice, Buffy bis zu den Vampire Diaries. In so gut wie jeder der Serien oder Buch Universen koennten die Vampire auch einfach mit ihren Superkraeften versuchen coolst moeglich umherzuhuepfen. [Da wo's ein Gegengewicht gibt versuchen es ein paar - da wo nicht elenden sie mehr herum als nuechtern gesehen Not tuen wuerde]

Zitat
oWoD V:tM und W:tA haben _massive_ Grabenkämpfe zwischen den Spielern ausgelöst, die die coolen Superkräfte gesehen haben und denjenigen, die den Fluff mit Emotionalität, Tragik, Tiefgang gelesen haben.
Es waere doch M:tA bzw. W:tO.?
Naja und Grabenkaempfe habe ich soweit nur in Bezug auf die verschiedenen Storyteller Arten bzw. deren Ausmass gesehen. Heisst wenn ein Storyteller zum anderen Storyteller "Powergamer" rueberkeift heisst das nicht das einer von denen es gut faende die ganzen exploits der V:tM Regeln einzeln auszunutzen / darzustellen.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Pyromancer am 11.06.2010 | 17:37
Catch-22, oder?
Nichtmal annähernd.

Zitat
Wenn Arne sich rausnähme, da groß reinzuschreiben was er von DSA und dem üblichen DSA-Spiel hält gäb's sicher massive Kritik, dass man ja das Original lesen wolle und nicht die Ansichten irgendeines Fans.
Wer das Original lesen wollte, der hat das Original schon gelesen. Eine deutsche Übersetzung muss den deutschen Markt bedienen - und der besteht nicht aus Leuten, deren Hobby es ist, in Internetforen alles schlechtzureden.

Zitat
Die IMO auch unterm Strich die berechtigtere Kritik wäre, Fan-Meinungen bzw. Fan-Anwendungen von Laws auf Deutschland kann man auch im Internet auf Deutsch lesen. Das Original von Laws bisher nicht.
Das Original ist nunmal auf englisch, und die Übersetzung ist nur eine Übersetzung.

Allerdings leidet der Nutzen in meinen Augen gewaltig, wenn das Buch von der amerikanischen Situation von vor 8 Jahren ausgeht, anstatt von der deutschen im Jahre 2010. Es wird damit bei Leibe nicht unbrauchbar, aber gerade für SL-Neulinge hätte ich mir lokale Bezüge gewünscht.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Markus am 11.06.2010 | 18:24
@ Teylen
Nein, es ging damals wirklich um "dunkle Superhelden" (waren auch in den Comics in Mode) vs. Drama/Tragik etc. Allerdings womöglich in USA ausgeprägter als hierzulande (Wobei ich beides auch hierzulande erlebt habe). Exploits ausnutzen so weit als möglich war für die erste Gruppe völlig normal.

@ Pyromancer
Jetzt viel nachvollziehbarer, wobei ich das Bedürfnis auch vorher schon verstand. Trotzdem, "Laws, updated and localized" wäre wirklich ein ganz anderes Werk. Das man sich wünschen kann (ich nicht, YMMV), das aber IMO so weit von den Zielen des aktuellen Werks entfernt ist, das ich dem aktuellen nicht zum Vorwurf machen kann, nicht gänzlich andere Ziele zu verfolgen. Es ist eine Übersetzung, nicht mehr, nicht weniger und für mich klingt raus, dass du an einer Übersetzung kein Interesse hast. Geht mir auch so.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: D. M_Athair am 11.06.2010 | 20:13
Wer das Original lesen wollte, der hat das Original schon gelesen.
Ich nicht.
Eine gedruckte Version habe ich nicht auftreiben können.
Kauf-PDF oder Bezahlung via PayPal sind (noch) keine Optionen für mich.

Allerdings leidet der Nutzen in meinen Augen gewaltig, wenn das Buch von der amerikanischen Situation von vor 8 Jahren ausgeht, anstatt von der deutschen im Jahre 2010. Es wird damit bei Leibe nicht unbrauchbar, aber gerade für SL-Neulinge hätte ich mir lokale Bezüge gewünscht.
Hätte die Übersetzung eine zeitliche und lokale Aktualisierung im Sinn gehabt, würde das Buch als Quelle und Zeitdokument völlig unbrauchbar werden. Mir scheint der Weg, den ArneBab gewählt hat, ein sinnvoller zu sein.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 12.06.2010 | 02:42
Jetzt viel nachvollziehbarer, wobei ich das Bedürfnis auch vorher schon verstand. Trotzdem, "Laws, updated and localized" wäre wirklich ein ganz anderes Werk.

Vielleicht macht das ja irgendwann jemand – oder sammelt im Internet „Anmerkungen zu Robins Laws in Deutschland“. Vielleicht ließe sich dann auch Robin D. Laws überzeugen, die deutschen Erweiterungen in eine neue englische Edition aufzunehmen (ähnlich wie bei SR und SR_D).
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Orakel am 12.06.2010 | 03:09
Kurzer OT-Einwurf:
Wer das Original lesen wollte, der hat das Original schon gelesen.
Angesichts der Tatsache dass das original schon recht lange vergriffen ist und man darüber hinaus nur über ein Fragtwürdiges Medium an das Ding herankommt, dass trotz entgegengesetzter Meinungen eben nicht der Heilsbringer war sind mir durchaus ein paar Leute bekannt, die das Buch eben nicht gelesen haben, obwohl sie es lesen wollten. Von daher ist dieses "Argument" nur bedingt brauchbar.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 12.06.2010 | 05:05
dass trotz entgegengesetzter Meinungen eben nicht der Heilsbringer war

 :d
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Orakel am 12.06.2010 | 11:12
:d
Naja, wie sonst soll man den Umstand umschreiben, dass der PDF-Markt seid je her sehr skeptisch betrachtet wird, obwohl einige (wenige) laute stimmen meinen dass damit sämtliche Probleme von Dannen gezogen seien.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Arkam am 13.06.2010 | 11:34
Hallo zusammen,

also ich würden den Klassiker gerne auf Deutsch lesen und kenne das Original nicht.
Da man jede Hilfe für das Rollenspiel noch anpassen muss denke ich das eine Aktualisierung nicht zwingend notwendig ist.

Gruß Jochen
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Greifenklaue am 14.06.2010 | 21:53
Ich freu mich auch drauf!!!
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 19.06.2010 | 14:46
Tja, ich such seit Jahren nach einer Printausgabe dieses Buches. Daß ich es jetzt sogar auf Deutsch bekommen kann ist ein sehr netter Bonus und dafür nehm ich ein paar Ungenauigkeiten auch in Kauf. Schließlich ist wichtig daß rüberkommt was rüberkommen soll. Und solange das gegeben ist...
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Vash the stampede am 19.06.2010 | 20:52
Ich freu mich auch drauf!!!

Dito.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 21.06.2010 | 13:45
Gutes Spielleiten - Robin Laws verfügbar beim Sphärenmeister (http://shop.strato.de/epages/15455106.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/15455106/Products/PEG77010)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Joerg.D am 21.06.2010 | 13:47
Ich habe auf der H!Spielt einen Blick reingeworfen und es sieht gut aus.


Aber ich glaube, ich bin nicht unbedingt das Zielpublikum des Buches.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Orakel am 24.06.2010 | 09:44
So, ich habs jetzt mal beim Sphaerenmeister bestellt. (Zusammen mit dem noch fehlenden UA-Buch.)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Nin am 24.06.2010 | 10:11
Ich hab's durchgelesen - so viele Seiten sind's ja nicht.
Ein Fazit kann ich noch nicht so richtig ziehen. Von der Aufmachung und dem Schreibstil geht's in Ordnung (wobei ich an einzelnen Stellen die Trennungsstriche bei der Worttrennung vermisse). Inhaltlich, dagegen bin ich mir sehr unsicher. Ich habe den Eindruck, dass die inhaltliche Diskussion um Rollenspiele und das Organisieren von Gruppen und ihrer Interessen mittlerweile ein deutliches Stück weiter ist. Oder irre ich mich?
Würde dann nicht die Gefahr bestehen, dass die Diskussion gerade für Neu- dazu-kommenden zurück gedreht wird?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Markus am 24.06.2010 | 10:26
@ Nin
IMO unwahrscheinlich. Weitaus entscheidenderen Einfluss dürften nach wie vor die Regelwerke haben und da ist teilweise noch finsterstes Mittelalter. Wer Laws gelesen und verstanden hat dürfte recht schnell auf den heutigen Stand zu bringen sein.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Nin am 24.06.2010 | 10:30
Weitaus entscheidenderen Einfluss dürften nach wie vor die Regelwerke haben und da ist teilweise noch finsterstes Mittelalter.
Ich befürchte, du hast vollkommen recht.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 24.06.2010 | 13:39
Ich habe den Eindruck, dass die inhaltliche Diskussion um Rollenspiele und das Organisieren von Gruppen und ihrer Interessen mittlerweile ein deutliches Stück weiter ist. Oder irre ich mich?

Ja, nein...
Kommt darauf an, bei wem... Bei den an Theorie interessierten alteingesessenen im Tanelorn:
Sicherlich, schlicht, weil das Werk ja nicht sehr neu ist und auch in deren Diskussionen einbezogen wurde.
Bei den meisten Rollenspielern in Deutschland: Da dürfte vielen mit diesem Werk durchaus neue Informationen eingebracht werden.

Zitat
Würde dann nicht die Gefahr bestehen, dass die Diskussion gerade für Neu- dazu-kommenden zurück gedreht wird?

Im Tanelorn kann das durchaus sein, wobei das ja nicht so schlimm ist, wenn man das in den Diskussionen berücksichtigt.
Ich denke, viel wichtiger ist, dass überhaupt diskutiert wird. ...bzw., dass sich viele diesen Dingen mal stellen und drüber nachdenken.

Sehr krass finde ich, dass Laws in dem Buch das Problem, das der Taktiker mit strukturierten Abenteuern (also in unserem Jargon: die Ablehnung der Arsler gegenüber Abenteuern mit wenig Ergebnisoffenheit [Thema "Railroading", "Stimmungsspiel"]) hat schon beschreibt.
Das Werk ist nämlich wesentlich älter als die ganze Debatte, die in der deutschen Szene stattgefunden hat. Insofern war der ganze Hype um ARS (Abenteuerrollenspiel) überhaupt nichts neues oder besonderes.
Ist mir bei der Lektüre des englischen Werkes nicht aufgefallen. Das liegt aber auch schon eine ganz schöne Weile zurück...
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 24.06.2010 | 13:41
Wer Laws gelesen und verstanden hat ...

Ich glaube, es liegt eher bei
"Wer Laws gelesen und nicht mit 'sowas brauchen wir nicht, wir haben das schon immer...' reagiert hat ..."

-scnr- ;)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 24.06.2010 | 20:06
Sehr krass finde ich, dass Laws in dem Buch das Problem, das der Taktiker mit strukturierten Abenteuern (also in unserem Jargon: die Ablehnung der Arsler gegenüber Abenteuern mit wenig Ergebnisoffenheit [Thema "Railroading", "Stimmungsspiel"]) hat schon beschreibt.

Und von Puzzleteilen ist es nicht weit zu R-Maps und C-Maps (strukturiertere Möglichkeit, die aus Puzzleteilen entstehenden Handlungen abzuschätzen).

Aber das ich das Buch mag, war ja schon klar :)

Heute sind übrigens meine Belegexemplare angekommen – bin gerade selbst am Lesen (wenn ich nicht gerade hier lese, was ihr dazu sagt) :)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Nin am 24.06.2010 | 22:38
bin gerade selbst am Lesen (wenn ich nicht gerade hier lese, was ihr dazu sagt) :)

Hmm ... und ich bin davon ausgegangen du kennst das Buch schon.   >;D
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 26.06.2010 | 00:36
Hmm ... und ich bin davon ausgegangen du kennst das Buch schon.   >;D

Ich kenne die unlektorierte Version, und es ist ein paar Monate her, dass ich die Übersetzung das letzte Mal gelesen habe :)

Aber ich habe beim Lesen doch deutlich gemerkt, dass ich viele der Texte inzwischen fast auswendig kann :)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Orakel am 26.06.2010 | 00:39
Ohje, eine stelle von Laws klingt irgendwie nach einem normativen Fehlschluss in meinen Ohren...
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 26.06.2010 | 00:55
Welche von den paar?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Orakel am 27.06.2010 | 21:59
Welche von den paar?

Er beschreibt sehr schön deskriptiv den Typen des "Schauspielers" (die Übersetzung für Method-Actor klingt eigentlich auch ein wenig verunglückt in meinen Ohren) und zieht daraus dann die Folge, dass die Schauspieler eher zu möglichst klar strukturierten Crunchybits tendieren würden. Diese Crunchybits-Tendenz geht aber aus der Charakterisierung des Spielertypen erstmal so nicht hervor.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 27.06.2010 | 22:02
Soviel zur schlechten Übersetzung.
Wenn das ganze Traktat so "übersetzt" wurde, na Prost Mahlzeit.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: langebene am 27.06.2010 | 22:12
Ich finde es auf jeden fall gut. Er schreibt nicht wie ein oberleherer, was mich an dem spielleiten buch ein wenig gestört hat.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 27.06.2010 | 22:23
Was findest du denn an dem Buch so im Speziellen gut?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 29.06.2010 | 02:26
Soviel zur schlechten Übersetzung.
Wenn das ganze Traktat so "übersetzt" wurde, na Prost Mahlzeit.

Soll das heißen, du meckerst hier die ganze Zeit an der Übersetzung rum, ohne sie überhaupt gelesen zu haben?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: carthinius am 29.06.2010 | 03:01
Soll das heißen, du meckerst hier die ganze Zeit an der Übersetzung rum, ohne sie überhaupt gelesen zu haben?
Natürlich tut er das. Drüben im :B: kann man so ja auch mehrere Seiten füllen, da muss man sich hier doch nicht von Fakten irritieren lassen.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 29.06.2010 | 04:03
Ich beziehe mich nur auf Orakels Aussage, und auf die Übersetzungsproben von ArneBabs Homepage, oder habe ich je direkt ein einzelnes Wort darüber verloren, dass die Übersetzung selbst schlecht ist? Ich habe VERMUTUNGEN geäussert, das ist ein Unterschied.
Zudem gebe ich doch nicht 15,- für das übersetzte Traktat aus, das für mich letztlich keinen Nutzen hat, da es nur bestenfalls Grundlagenmaterial ist.
Also?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 29.06.2010 | 07:59
Grundlagenmaterial ohne Nutzen? Seit wann können Grundlagen nutzlos sein?
Im Ernst: wenn ich mir ein paar der aktuellen Diskussionen hier auf :T: ansehe, ist sehr deutlich, daß noch sehr viele Leute diese Grundlagen nicht kennen oder nicht verstanden haben. Ich würde durchaus auch 15 Ocken ins Original investieren, wenns denn als Printausgabe problemlos zu bekommen wäre.
Übersetzungen sind nie ganz perfekt, das liegt in der Natur der Sache. Aber dennoch empfinde ich es als Bons beim Lesen nicht direkt selbst übersetzen zu müssen. Deutsche Texte kann ICH nämlich deutlich schneller lesen als englische.

Wenn du also so freundlich wärst und in gemessenerem Tonfall konstruktiv hier beizutragen als nur substanzloses Geblubber zu produzieren, das wäre eine Wohltat.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 29.06.2010 | 10:16
Er beschreibt sehr schön deskriptiv den Typen des "Schauspielers" (die Übersetzung für Method-Actor klingt eigentlich auch ein wenig verunglückt in meinen Ohren)

Damit war ich auch nicht ganz glücklich, aber ich habe nichts passenderes gefunden. Darsteller trifft es z.B. noch weniger (es verfehlt die Identifizierung mit dem Charakter noch mehr). Schauspieler hat dagegen den Vorteil, dass es zumindest vor meinem inneren Auge gleich Bilder von Leuten auftauchen lässt, die ihren Charakter (teils sehr kompromisslos) leben, wenn auch in Filmen und nicht in Rollenspielen. → „Die besten Schauspieler leben ihren Charakter wirklich“, und damit haben wir einen method actor.

Robin’s Laws Spielertypen haben einen Fokus darauf, was die Spieler machen und wollen, und sie sind alle positiv. Das habe ich versucht auf Deutsch einzufangen (Power-Gamer habe ich allerdings so gelassen; einerseits, weil der Begriff sich schon eingebürgert hat, und andererseits, weil alle Begriffe dazu, die im Deutschen mit Macht und Stärke zu tun haben, für meine Ohren sehr seltsam klingen).
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 29.06.2010 | 10:22
Wenn du also so freundlich wärst und in gemessenerem Tonfall konstruktiv hier beizutragen als nur substanzloses Geblubber zu produzieren, das wäre eine Wohltat.

Das geht mir auch so.

@Heretic: Falls du Tipps brauchst, wie du Rückmeldung geben kannst, ohne dass sich der Empfänger deiner Rückmeldung nur blöd angemacht fühlt, schau dir doch mal den Artikel konstruktive Kritik (http://draketo.de/licht/krude-ideen/konstruktive-kritik) an.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Woodman am 29.06.2010 | 10:33
Zitat
Damit war ich auch nicht ganz glücklich, aber ich habe nichts passenderes gefunden.
Das könnte daran liegen, dass Method Acting ein spezielle Technik ist, für die es auch keinen übersetzten Namen gibt, und sich daher kein passender Begriff anbietet.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 29.06.2010 | 11:44
Man könnte Charakterspieler als Bezeichnung verwenden. Schließlich ist das charakterzentrierte Agieren das besondere Merkmal dieses Spielertyps.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 29.06.2010 | 11:57
@Heretic: Falls du Tipps brauchst, wie du Rückmeldung geben kannst, ohne dass sich der Empfänger deiner Rückmeldung nur blöd angemacht fühlt, schau dir doch mal den Artikel konstruktive Kritik (http://draketo.de/licht/krude-ideen/konstruktive-kritik) an.

Deine Übersetzung des Begriffes "method actor" ist falsch, da nicht sinntreffend, zumal das Method Acting ein stehender Begriff ist.
http://de.wikipedia.org/wiki/Method_Acting

Ergo: Man übersetzt es nicht, und wenn man es übersetzt, dann nicht mit "Schauspieler", da der Begriff des method actors mehr umfasst und das Wort "Schauspieler" zu ungenau ist.
Anderes, hypothetisches Beispiel:
In einem Text stünde das Wort "mercenary", und es gäbe das deutsche Wort "Söldner" nicht, jedoch sei das Wort "mercenary" ein mittlerweile etablierter und bekannter Begriff.
1.)Übersetzt man das Wort jetzt mit "Soldat" oder 2.)übernimmt man es direkt?

Und wenn du schon den "power gamer" stehen lässt, dann doch bitte auch den "metod actor", dann hat die Übersetzung wenigstens eine Linie die sich durchzieht.

@captain: "Grundlagenmaterial ohne Nutzen" bedeutet für mich, dass das Material für mich an sich ohne Nutzen ist.
Ich bin seit über 14 Jahren SL, und ich hatte bisher kein Problem mit meinen Kampagnen und meinen Gruppen, und wenn ich die Kapitelüberschriften des Originals lese, dann weiss ich, dass ich dieses Heft nicht brauche, Punkt.
Und erst recht glaub ich nicht, dass Laws Werk was für erfahrene SLs ist.

BTW: "Charakterspieler"? *LOL* DER war gut... Das ist ja noch schlechter als "Schauspieler"...
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 29.06.2010 | 12:49
BTW: "Charakterspieler"? *LOL* DER war gut... Das ist ja noch schlechter als "Schauspieler"...
warum? (das mit dem konstruktiven scheint wirklich schwer zu sein, hmm?)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Xiam am 29.06.2010 | 12:58
Im Ernst: wenn ich mir ein paar der aktuellen Diskussionen hier auf :T: ansehe, ist sehr deutlich, daß noch sehr viele Leute diese Grundlagen nicht kennen oder nicht verstanden haben.
Aber das würde dann ja bedeuten, dass die Grundlagen in dem Buch als allgemeingültig und wahr gelten würden. Darüber kann man allerdings sicher auch anderer Meinung sein.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Woodman am 29.06.2010 | 13:11
Über etwas was man nicht kennt oder versteht kann man kaum anderer Meinung sein, ohne zu wissen um was es geht kann man sich nämlich überhaupt keine fundierte Meinung bilden. Nachdem man sie verstanden hat kann man Laws Auffassungen natürlich widersprechen, auch wenn ich das bei den Grundlagen für unwahrscheinlich halte.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 29.06.2010 | 13:13
warum? (das mit dem konstruktiven scheint wirklich schwer zu sein, hmm?)
oO
JEDER Schauspieler spielt grundsätzlich einen Charakter, ebenso Rollenspieler, die SCs spielen.
Der Terminus ist also schlicht falsch UND redundant, 
da nicht auf die genauere Bedeutung des method actings abgestellt wird.

DARUM ist dein Übersetzungsvorschlag schlecht.

Wie arg konstruktiver soll ich noch werden, als ausführlichst darzulegen warum welche Übersetzung mMn schlecht ist?

Soll ich eine Zeichnung dazu posten, damit du es nachvollziehen und verstehen kann?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 29.06.2010 | 13:17
Wie arg konstruktiver soll ich noch werden, ...

So arg konstruktiv bist Du derzeit gar nicht.

Konstruktivität äußert sich darin, dass man aufzeigt, wie und warum man etwas macht (Konstruktion einer Lösung), und nicht aus welchen Gründen man etwas nicht macht. Das ist nämlich destruktiv.
Dein einziger bisheriger konstruktiver Beitrag war der Vorschlag, die Originalbezeichnung zu behalten.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 29.06.2010 | 13:25
Äh, häh?

Mir wurde im Übersetzungsseminar beigebracht, so dicht am Text zu übersetzen wie möglich, um den Translationsverlust so gering wie möglich zu halten, und nötigerweise stehende Begriffe direkt zu übernehmen und NICHT zu übersetzen.

Und das ist es, was ich in dem Fall bemängelt hatte!

Klar, man kann sich gegen meine Erläuterungen und Ausführungen sperren, aber dadurch wird die (mMn) falsche Übersetzung nicht richtiger und die noch schlechteren Ausweichsbegriffe nicht besser.

Da gibts auch an sich in einem so eindeutigen Fall nichts rumzudiskutieren, zumindest nicht, wenn das Ganze einen ernsten Hintergrund hat.

Ich habe mein Argument erörtert, liegt jetzt an euch, ob ihr euch dagegen sperrt oder euren Standpunkt überdenkt.

Mich ätzt es nur an, dass man keine berechtigte Kritik anbringen darf, ohne dass man gleich als Hater gestempelt wird.


Ich HABE übrigens eine Lösung aufgezeigt.
Die scheint ihr aber komplett zu ignorieren:
Den Begriff des method actors als stehenden Begriff zu übernehmen und eine Fußnote zu setzen. Alles andere zerstört in dem speziellen Fall den semantischen Bezug des Begriffes "method actor", denn damit ist KEIN einfacher "Schauspieler" oder "Charakterspieler" gemeint, sondern mehr als das, und da es für dieses Wort im Deutschen keine Entsprechung gibt, ist es besser, den Begriff als stehend zu übernehmen, bevor man auf Biegen und Brechen eine Übersetzung übers Knie bricht, die den ursprünglichen Sinngehalt verfehlt, was im Falle des "Schauspielers" für "method actor" mMn definitiv der Fall ist, weil ein "method actor" zwar ein "Schauspieler" ist, aber ein "Schauspieler" nicht zwingend "method actor" ist.
Und das ist die Crux an der Übersetzung als "Schauspieler".
 
 
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 29.06.2010 | 13:30
Ich HABE übrigens eine Lösung aufgezeigt.

Schrieb ich doch...

Mal abgesehen davon ist Deine Argumentation auch nicht besonders gut.
"Method Acting" mag zwar ein stehender Begriff sein, "method actor" ist es nicht.
Nicht mal Wikipedia hat "Method Actor" als Begriff, weder in deutsch noch in englisch.
Und mit dem Begriff "method acting" ist keinem geholfen, da es eine Methode, die Schauspielerei zu erlernen beschreibt.
Vor allem gibt es dazu einen deutschsprachigen synonymen Begriff, der sogar noch älter als der englische ist.
Naturalismus (http://de.wikipedia.org/wiki/Naturalismus_(Theater))
Dazu ist diese Begriff "method acting" im deutschsprachigen Raum nicht so sehr verbreitet, dass man ihn zum Allgemeinwissen zählen kann.
Den Begriff "Method Actor" zu verwenden macht also auch nicht wirklich Sinn.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: El God am 29.06.2010 | 13:31
Ohne jetzt allzu spitzfindig werden zu wollen, aber auch du, Boba, bist sicher der Meinung, dass man method actor nicht unbedingt mit "Naturalist" übersetzen sollte, oder?  ~;D
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 29.06.2010 | 13:34
Ohne jetzt allzu spitzfindig werden zu wollen, aber auch du, Boba, bist sicher der Meinung, dass man method actor nicht unbedingt mit "Naturalist" übersetzen sollte, oder?  ~;D

Das habe ich nicht geschrieben.
Ich schrieb, dass der Begriff "Method Actor" keine gute Wahl im deutschen Sprachgebrauch sei.

Abgesehen davon würde ich persönlich lieber mehr über den Inhalt des Buches diskutieren, als Nitpicking über Übersetzungen irgendwelcher Begriffe zu lesen.
B2T
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 29.06.2010 | 13:38
Lest den letzten Edit.

@Boba: Nitpicking? Bei einem so gravierenden semantischen Unterschied? Möchtest du also eine sprachlich ungenaue ÜBersetzung lesen?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Joerg.D am 29.06.2010 | 13:41
Bei Naturalist denken die meisten Leser doch an etwas unanständiges.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Woodman am 29.06.2010 | 13:50
An was für unanständige Sachen sollte man da denken? Mir fällt da nix ein was ich bei vielen Leuten erwarten würde.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: killedcat am 29.06.2010 | 13:53
@Boba: Nitpicking? Bei einem so gravierenden semantischen Unterschied? Möchtest du also eine sprachlich ungenaue ÜBersetzung lesen?
der semantische Unterschied betrifft den Überbegriff für den "Method Actor", nicht die im Buch mit dem "Schauspieler" verbundene Bedeutung. Zumal der "Method Actor" in der deutschen Semantik auch nicht mit dem englischen "Method Actor" übereinzustimmen scheint.

Aber das ist doch alles Läusepoppen! Ich hänge mich da nicht an irgendwelchen Begrifflichkeiten auf, wenn der Sinn rüberkommt. Etwas Hirn-Einschalten beim Lesen ist Bedingung für's verstehen daher kann der "Method Actor" auch gerne mit "Dingenskirchen" übersetzt werden, solange ich dem Thema dann noch folgen kann.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Woodman am 29.06.2010 | 13:57
Was mich noch interessiert, stehen eigentlich die englischen Begriffe auch im Buch? Die sind ja doch relativ weit verbreitet und es wäre hilfreich wenn man da den Bezug leicht herstellen könnte wenn man Texte liest, die sich auf das Original beziehen.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Don Kamillo am 29.06.2010 | 13:59
Da es echt mal hanebüchen ist, über "einen" Begriff seitenweise und immer skuriler und immer mehr off-topic zu diskutieren, würde es mich freuen, wenn man mal wieder das Thema im Kern aufgreifen könnte. Vielen lieben Dank!
( Dies war eine private und kostenlose Botschaft von mir, ich muß dafür nicht blau machen, oder? )
Fakt ist, der Begriff steht so im Buch, einige haben ihre Problemchen damit, einige nicht, einige interessiert es nicht. Allen recht machen kann man es sowieso wirklich selten, so lobenswert es auch ist!

@topic: Buch klingt für mich in jedem Falle interessant, ich werde sicherlich mal nen Blick reinwerfen, vielleicht raffe ich die Forg dann ja in ganz einfachen Grundzügen etwas mehr.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Pyromancer am 29.06.2010 | 14:04
@topic: Buch klingt für mich in jedem Falle interessant, ich werde sicherlich mal nen Blick reinwerfen, vielleicht raffe ich die Forg dann ja in ganz einfachen Grundzügen etwas mehr.
Laws hat mit der Forge (so weit ich weiß) nichts am Hut.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Don Kamillo am 29.06.2010 | 14:09
hmm, o.k., dann haben sich meine Gedanken zu dem Thema verirrt! Interessant isset dennoch für mich!  8)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: El God am 29.06.2010 | 14:24
Aber für den durchschnittlichen Rollenspieler dürfte Laws allemal relevanter sein als die Forge.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Markus am 29.06.2010 | 14:34
FWIW
Laws hat mit der Forge (so weit ich weiß) nichts am Hut.
Ja, das weißt du richtig. :-)
Wurde seinerzeit auf The Forge auch sehr bedauert. Meines Wissens wollte er nicht. Ich glaube mich zu erinnern, dass er seinerzeit auf seinem Blog mal dazu sagte, dass es ihm lieber sei, die Dinge für sich gründlich durchzudenken als sie in Foren zu zerreden. Was halt für ihn besser funktioniert.
Inhaltlich sind IMO seine Beiträge ja auch eher "Best Practices", allgemeine Ratschläge aus der - systematisierten  - Erfahrung heraus, während The Forge eher den Anspruch hatte, ein "wissenschaftlicheres", theoretischeres Modell zu finden.
Dementsprechend waren IIRC auch seinerzeit die Reaktionen: Wer sich darin widerfand war mit Laws besser bedient, andere fühlten sich in eine Schublade gesteckt und mit besserwisserischen Ratschlägen für eine ihnen nicht entsprechende Spielweise eingedeckt.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: carthinius am 29.06.2010 | 14:38
Dementsprechend waren IIRC auch seinerzeit die Reaktionen: Wer sich darin widerfand war mit Laws besser bedient, andere fühlten sich in eine Schublade gesteckt und mit besserwisserischen Ratschlägen für eine ihnen nicht entsprechende Spielweise eingedeckt.
Seinerzeit?! Warum so vergangenheitsverbunden? ;D *scnr*
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Markus am 29.06.2010 | 14:42
?
Sorry, stehe scheinbar gerade auf der Humorleitung.
Ich hab seinerzeit geschrieben, weil ich für die Gegenwart keine Anhaltspunkte habe, dass das noch so ist. Oder anders. Ich weiß es schlicht nicht und habe auch keine Meinung dazu.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 29.06.2010 | 14:49
Ich denke, ein wesentlicher Punkt, der für die Nützlichkeit des Werkes steht, ist die Aufklärung, dass es nun mal unterschiedliche Spielweisen gibt, die unterschiedliche Anforderungen haben.
Und Laws kategorisiert diese ja auch recht treffend.
Natürlich kann man da Grobkörnigkeit oder Schubladendenken unterstellen, in der letzten Instanz ist der Hinweis "nicht jeder schätzt oder erwartet das gleiche im Rollenspiel" für viele Spielleiter, die sich nicht gerade online (in den einschlägigen Blöogs und Foren) fortgebildet haben [und das dürften die meisten sein] ein Augenöffner darstellen.

Laws katalogisiert sogar die "Powergamer/Taktiker vs Method Actor" Konfliktsituation sehr schön und vor allem sehr wertneutral.

Für die Stammgäste des :T: wird das kein Augenöffner, aber für so manchen Spielleiter wird es auf jeden Fall eine Horizonterweiterung darstellen.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 29.06.2010 | 15:22
Ich stelle mir vor, daß man mit dem Buch (Dank dessen, daß es wieder erhältlich ist) hervorragend Hilfsarbeit für angehende under wenig erfahrene Spielleiter liefern kann. Ich komm nämlich öfter mal in die Gelegenheit solche Hilfe zu geben.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: carthinius am 29.06.2010 | 15:32
?
Sorry, stehe scheinbar gerade auf der Humorleitung.
Ich hab seinerzeit geschrieben, weil ich für die Gegenwart keine Anhaltspunkte habe, dass das noch so ist. Oder anders. Ich weiß es schlicht nicht und habe auch keine Meinung dazu.
Schau mal ins :B: im aktuellen Thread zu diesem Buch bzw. seiner Übersetzung, da schlägt dir genau das auch wieder dutzendfach entgegen. Also leider immer noch aktuell.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 30.06.2010 | 08:10
Aber das würde dann ja bedeuten, dass die Grundlagen in dem Buch als allgemeingültig und wahr gelten würden. Darüber kann man allerdings sicher auch anderer Meinung sein.

Meiner Ansicht nach gibt es genau eine allgemeingültige Aussage in dem Buch: „Wenn ihr Spaß habt, machst du es richtig“ :)

Alles andere gilt nur dann, wenn es für die Gruppe funktioniert, und das sagt er auch immer wieder. Allerdings liefert es viele Hilfestellungen dazu herauszufinden, was für die Gruppe funktionieren könnte.

Und genau das halte ich für das wichtigste an dem Buch: Du willst ein Regelsystem aussuchen? Schau dir deine Gruppe an: Was könnte deinen Spielern und dir Spaß machen? Du willst ein Abenteuer vorbereiten? Schau dir… und alles mit Tipps, was jeweils für welchen Spielertyp passt, inklusive dem Hinweis: Die meisten passen zu mehr als einem Spielertyp. Die Kategorien helfen aber bei der Überlegung, was sie wollen könnten.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 30.06.2010 | 08:48
Mir wurde im Übersetzungsseminar beigebracht, so dicht am Text zu übersetzen wie möglich, um den Translationsverlust so gering wie möglich zu halten, und nötigerweise stehende Begriffe direkt zu übernehmen und NICHT zu übersetzen.

Was nah am Original ist, hängt immer davon ab, was du als Inhalt des Textes ansiehst.

In einem technischen Werk heißt nah am Text, dass du die Satzteile mit nur minimalen Änderungen rüberbringst.

Bei einem Prosatext dagegen heißt nah am Text, dass du die Stimmung, den Inhalt und den Fluss des Textes rüberbringst.

Und Robins Laws ist eine Mischung aus beidem: Einerseits Leitfaden mit Tipps für Spielleiter, andererseits aber auch in einem sehr schönen Stil geschrieben, der einen Teil des Werkes ausmacht (aber leider nicht ganz einfach zu übersetzen ist). Seine sehr positive Sicht und den lockeren Stil rüberzubringen ist mir wichtiger, als jeden Halbsatz eins zu eins zu übernehmen (solange der Inhalt erhalten bleibt).

Daher habe ich im Zweifelsfall eher darauf geachtet, den Inhalt und den Fluss des Textes zu erhalten, statt mich sklavisch an die einzelnen Wörter zu klammern.

Und bevor du fragst: Ja, ich habe das Buch vor dem Übersetzen dreimal komplett gelesen (und während der Übersetzung dann auch immer mal wieder), und ja, ich hatte auch vorher schon 12 Jahre Erfahrung als SL, meist eine Runde die Woche. Trotzdem habe ich beim Lesen und Übersetzen immer wieder den Hut vor Laws gezogen und verdammt viel gelernt.


„Method Actor“ wäre für mich kein passendern Begriff gewesen, weil damit im Gegenteil zu „Power-Gamer“ kaum ein deutscher Rollenspieler etwas anfangen kann. „Power-Gamer“ ist nämlich in der deutschen Szene ein stehender Begriff, „method actor“ aber nicht. Und für die Übersetzung ist die deutsche Szene wichtig.

Wenn ich jemandem sage „Von den Lawschen Spielertypen her bist du am ehesten Schauspieler“, wird er sich etwas darunter vorstellen können, das der Beschreibung des Spielertyps recht nahe kommt. Bei Method Actor gilt das nicht (bei „Power-Gamer“ schon, auch wenn ich dann wohl erklären muss, warum Power-Gamer nicht böse sind (auch das sehe ich als eine Stärke von Laws)).
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 30.06.2010 | 08:57
Ich stelle mir vor, daß man mit dem Buch (Dank dessen, daß es wieder erhältlich ist) hervorragend Hilfsarbeit für angehende under wenig erfahrene Spielleiter liefern kann.

Das hoffe ich!

Wenn das gut klappt, erfüllt sich für mich eine der größten Hoffnungen, die ich mit Robins Laws habe.

Es ist mMn das Buch mit den am einfachsten nutzbaren Hilfestellungen für SL und packt die typischen Probleme an der Wurzel: Wie findet ihr den richtigen Spielstil für eure Gruppe?

Aus der Frage ergibt sich fast alles andere, inklusive der Fragen „wieviele Hintergrund erzählen“ und „welches System?“. Zusammen mit ein paar technischen Tipps (z.B. „Mach dir eine Namensliste und bereite das vor, was du oft ‚erfinden‘ musst“) und viel Ermutigung ergibt es meiner Meinung nach einen tollen Leitfaden für jede SL – und sei es nur um am Ende zu sagen „jetzt weiß ich noch fundierter, warum ich anders leite“.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Arkam am 30.06.2010 | 09:09
Hallo zusammen,

noch Mal zur Übersetzung method actings / Schauspieler.
Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Method_Acting findet man die Schauspielmethode in der Wikipedia. Unter http://de.wikipedia.org/wiki/Naturalismus_(Theater) kann man sich über den Naturalismus einlesen.
Wieder was gelernt ich kannte bisher nur die literarische Richtung.

Hier kam ja die Kritik auf das der Schauspieler wohl eher nicht am Crunch interessiert wäre. Ohne jetzt das Buch gelesen zu haben habe ich aber doch eine Erklärung zu dieser Aussage. Denn die Spieler die ich in diese Kategorie einordnen würde ziehen sich durchaus an Regelteilen hoch.
Es sind aber weniger die harten Regeln wie "Gibt einen Bonus von x." Sondern eher Beschreibungen wie "Charaktere mit x würden y nie tun." Schauspieler werden diese Regel strikt befolgen auch wenn dem Spieler klar gemacht wird das das Abenteuer um y geht oder ein solch stures Verhalten die Runde auseinander reißt.

Gruß Jochen
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boni am 30.06.2010 | 09:09
Ich habe gestern zugegriffen und habe es mal angelesen. Bisher gefällts.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 30.06.2010 | 09:18
Ich habe gestern zugegriffen und habe es mal angelesen. Bisher gefällts.

Freut mich!
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 30.06.2010 | 09:31
Hier kam ja die Kritik auf das der Schauspieler wohl eher nicht am Crunch interessiert wäre. Ohne jetzt das Buch gelesen zu haben habe ich aber doch eine Erklärung zu dieser Aussage. Denn die Spieler die ich in diese Kategorie einordnen würde ziehen sich durchaus an Regelteilen hoch.
Es sind aber weniger die harten Regeln wie "Gibt einen Bonus von x." Sondern eher Beschreibungen wie "Charaktere mit x würden y nie tun." Schauspieler werden diese Regel strikt befolgen auch wenn dem Spieler klar gemacht wird das das Abenteuer um y geht oder ein solch stures Verhalten die Runde auseinander reißt.
Na ein guter Method Actor wählt seine Rolle aber so, daß sie mit der Gruppe harmoniert und nicht divergiert. Handlungen die er aus Konformitätsgründen ablehnt, sind daher vermutlich auch anderen in der Gruppe wenn nicht der ganzen Gruppe als solcher zumindest unbehaglich. In diesem Fall hat die ganze Gruppe den Drang nach einer anderen Lösung zu suchen.
Aber selbst wenns wirklich mal den Fall geben sollte, dß der Method Actor und die Gruppe verschiedene Vorgehensweisen bevorzugen: "Meine Figur würde das nie tun!" ist eine Meta-Ansage, die dem Method Actor meist eher befremdlich ist. Statt dessen ist es wahrscheinlicher, daß ein solcher Spieler die Abneigung seiner Figur im Spiel ausdrückt, womit sich ein Konflikt ergibt der wiederum ein neuer Spielinhalt ist.

Ich bin mir nicht sicher, ob Disskussionen zu den Spielertypen und deren Anwendung und Interpretation hier oder lieber in nem anderen Thema geführt werden sollten.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 30.06.2010 | 09:35
Ich sehe nicht das Problem Method Actor als Schauspieler zu bezeichnen nachdem man auch Kinski eher Schauspieler als Naturalist nannte.

Denn die Spieler die ich in diese Kategorie einordnen würde ziehen sich durchaus an Regelteilen hoch.
Es sind aber weniger die harten Regeln wie "Gibt einen Bonus von x." Sondern eher Beschreibungen wie "Charaktere mit x würden y nie tun."
Nur gibt es keine Regel die besagt das der Charakter das nie tun würde.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 30.06.2010 | 09:51
Nur gibt es keine Regel die besagt das der Charakter das nie tun würde.
Arkam meinte dies vermutlich implizit. Also keine Regel wie die Spielregeln die im Regelbuch stehen, sondern Verhaltensregeln, die sich aus dem was konform zur Figur ist, ergeben.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 30.06.2010 | 13:02
Arkam meinte dies vermutlich implizit. Also keine Regel wie die Spielregeln die im Regelbuch stehen, sondern Verhaltensregeln, die sich aus dem was konform zur Figur ist, ergeben.

Beispiel: Ich bin Pazifist! Ich würde nie zulassen, dass ihr die Gefangenen foltert! Lieber steige ich aus, und dann hattet ihr mal einen Hacker!
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Thorigrarg am 1.07.2010 | 07:39
Wer das Original lesen wollte, der hat das Original schon gelesen. Eine deutsche Übersetzung muss den deutschen Markt bedienen - und der besteht nicht aus Leuten, deren Hobby es ist, in Internetforen alles schlechtzureden.
Das Original ist nunmal auf englisch, und die Übersetzung ist nur eine Übersetzung.
Ich gehöre zu denen, die durchaus auch englische Fachbücher und Publikationen lesen. Allerdings ist das berufsbedingt, da im naturwissenschaftlichen Bereich die Fachsprache englisch ist. 30er und 40er Jahre sei Dank. *grummel*

Und da muss ich mich für ein Hobby nicht auch noch durch diese blöde Sprache wälzen. ;)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Greifenklaue am 3.07.2010 | 13:15
Der Cthulhu-Blog hat es rezensiert (http://www.cthulhu.de/artikel/rezension-robin-d-laws-gutes-spielleiten/).
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 3.07.2010 | 15:26
Womit ich also mal wieder recht hatte, interessant.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Greifenklaue am 3.07.2010 | 15:30
Womit ich also mal wieder recht hatte, interessant.

Eigentlich nicht.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Ingo am 3.07.2010 | 15:31
Ich gehöre zu denen, die durchaus auch englische Fachbücher und Publikationen lesen. Allerdings ist das berufsbedingt, da im naturwissenschaftlichen Bereich die Fachsprache englisch ist. 30er und 40er Jahre sei Dank. *grummel*

Und da muss ich mich für ein Hobby nicht auch noch durch diese blöde Sprache wälzen. ;)

Hehe, geht mir auch so. Ich lese englische Rollenspielbücher nur, wenn sie nicht auf deutsch übersetzt wurden. Ich habe genug englische Fachliteratur auf meinem Schreibtisch liegen.

Womit ich also mal wieder recht hatte, interessant.
::)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 3.07.2010 | 15:32
Hast du die Rezi auf dem Cthulhu-Blog gelesen?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Greifenklaue am 3.07.2010 | 15:33
Klar.

Ich weiß nur nicht, was daran interessant sein soll, dass Du Recht haben willst. Mich interessiert das kein Stück, wenn ich ehrlich bin.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 3.07.2010 | 15:33
Eigentlich nicht.
Eigentlich doch.
Zumindest bestätigt die Rezi auf dem Cthulhu-Blog mehrere meiner Vermutungen. Aber hey, klar, schönreden geht immer.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 3.07.2010 | 18:08
Der Cthulhu-Blog hat es rezensiert (http://www.cthulhu.de/artikel/rezension-robin-d-laws-gutes-spielleiten/).
Die Rezension ist eher schockierend als ein Motivator das Buch zu kaufen.
Klu-Klux-Klan Rally mit Clan Rally zu übersetzen wirkt auf mich ziemlich Sinn entstellend.
Klan Rally oder KKK Rally ginge ja vielleicht. Aber bei einer Clan Rally denke ich wahlweise an Schotten, World of Warcraft oder V:tM also was positives als an den Klu Klux Klan.

Versteht man dann das Buch wenn man das Original nicht kennt?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 3.07.2010 | 18:42
Die Rezension ist eher schockierend als ein Motivator das Buch zu kaufen.
Klu-Klux-Klan Rally mit Clan Rally zu übersetzen wirkt auf mich ziemlich Sinn entstellend.
Klan Rally oder KKK Rally ginge ja vielleicht. Aber bei einer Clan Rally denke ich wahlweise an Schotten, World of Warcraft oder V:tM also was positives als an den Klu Klux Klan.

Versteht man dann das Buch wenn man das Original nicht kennt?
Nunja, soviel zur Übersetzung.

Aber ich bin ja nur ein nörgeliger Klugscheisser, der das Heftchen beurteilt, ohne es gekauft und gelesen zu haben.

Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: El God am 3.07.2010 | 18:45
Zitat
Aber ich bin ja nur ein nörgeliger Klugscheisser, der das Heftchen beurteilt, ohne es gekauft und gelesen zu haben.

Zumindest am zweiten Halbsatz ändert sich auch dadurch, dass du wohl letztlich Recht hattest, nichts.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 3.07.2010 | 19:09
Und gerade trotzdem war meine Vorhersage korrekt.
Q.E.D.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: El God am 3.07.2010 | 20:31
Ich poste hier nur, damit du nicht das letzte Wort behälst  ~;D
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 3.07.2010 | 20:45
Ich fände es ja interessanter zu wissen ob der Fehler eine Ausnahme war bzw. wie sehr man noch den Sinn erkennen kann wenn man das original nicht kennt.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Arkam am 5.07.2010 | 11:34
Hallo zusammen,

mir ist ein kleiner Fehler aufgefallen.
Auf Seite 4, 2 Spalte unter der Überschrift Spielertypen, 3 Abschnitt "Die Kampfsau heißt es in der 7 Zeile:
"...Charakter Feinde in den Staub treten und allen ihre Überlegenheit, die es wagen sie herauszufordern."

Müsste es nicht heißen:
"...Charakter Feinde in den Staub treten und allen ihre Überlegenheit zu zeigen, die es wagen sie herauszufordern."

Jetzt bin ich auf Seite 7 und im letzten Absatz ganz Unten indem es darum geht welche Systeme wahrscheinlich welche Spieler Typen anziehen. Warum soll ausgerechnet Cthulhu für Taktiker besonders anziehen?
Ok das System versucht sich an der Realität zu orientieren und man kann auch Charaktere mit einem militärischen Hintergrund oder von Sicherheitskräften spielen. Aber wenigstens in allen deutschen Ausgaben fehlen mir die nötigen Regeln um tatsächlich taktisch in Kampfsituationen vor zu gehen zudem sind die Gegner häufig so mächtig das auch noch so gute Taktik nichts erreicht. Ich würde ja eher bei Savage Worlds, Mechwarrior oder D&D 3 mit Taktikern am Spieltisch rechnen.
Oder wird Cthulhu im amerikanischen Raum tatsächlich so anders und mit so anderen Regeln gespielt das die Taktiker verstärkt zum Zug kommen? Die Diskussion unter http://tanelorn.net/index.php/topic,24463.0.html ist mir bekannt. Aber hier geht es ja nicht nur um die Art wie gespielt wird sondern auch um die passenden Regeln.

Gruß Jochen
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 5.07.2010 | 17:47
Das ist der Originaltext, also liegt das wohl an Laws, der Cthulhu fälschlicherweise für ein taktisches Spiel hält, ja.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 5.07.2010 | 17:53
Mmmh.

Zitat von: Originaltext
Expect power gamers to flock to your Rifts game, method actors to come for  Vampire: the Masquerade, and tacticians to sign up for GURPS.

Von Cthulhu les ich da jetzt nix. Ist das vielleicht eine der Anpassungen des Übersetzers? Das wäre ziemlich daneben.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 5.07.2010 | 18:19
"Anpassungen"?
Whuat?

Das ist nicht wahr, ArneBab...
Du hast "GURPS" einfach mit "Cthulhu" ersetzt?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 5.07.2010 | 18:25
Jetzt tu mal nich so überrascht. Du hast doch Deine Vorbehalte sehr deutlich gemacht, und Änderungen waren ja sogar angekündigt.

Da ich 2004 mit der Übersetzung angefangen habe, ist einiges nicht völlig aktuell, und gleichzeitig wollte ich nicht zu viel Inhalt umschreiben. Ich habe aber versucht für Beispiele, die nur Amis was sagen, deutsche Entsprechungen zu nutzen.

Tja, und so wurde eben GURPS zu Cthulhu als Beispiel für taktisches Rollenspiel. GURPS ist halt auch völlig unbekannt in deutschen Rollo-Kreisen. Vielleicht wars aber auch ein Fehler und das Lektorat hats nicht bemerkt. Wer weiß das schon?

Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: oliof am 5.07.2010 | 18:30
Immerhin gabs mal ne deutsche Fassung von GURPS. Ich weiss aber nicht wie gut die Übersetzungsqualität war …
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 5.07.2010 | 18:33
Ja, aber es mit Cthulhu zu ersetzen ist im Kontext natürlich schon.... kühn. Wäre das nicht ein schöner Strang? "Cthulhu ist das System der Wahl für Taktiker."  

~;D
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 5.07.2010 | 18:49
Das ist einfach ein Fail, GURPS mit Cthulhu zu ersetzen.
Zumal GURPS selbst hier in D bekannt ist, und ja, es gab mal ne deutsche Ausgabe von GURPS.

Und ratet, wer das auf Deutsch verlegt hatte.

Oh the irony... 
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 5.07.2010 | 23:48
Jetzt tu mal nich so überrascht. Du hast doch Deine Vorbehalte sehr deutlich gemacht, und Änderungen waren ja sogar angekündigt.

Allerdings kamen die in dem Fall nicht von mir, sondern vom Lektor. Ich habe jahrelang Gurps gespielt und nutze die Bücher immernoch als Quelle für Regeln, und ich hätte den Teufel getan und das System ersetzt, dessen Quellenbücher knapp ein Viertel meiner Rollenspielbücher ausmachen (DSA-Abenteuer nicht gerechnet). Ich habe das 1w6-System extra so designt, dass Gurps-Regeln fast ohne Anpassung genutzt werden können, welchen Sinn hätte es da, Verweise auf Gurps aus Robins Laws rauszunehmen? Mal abgesehen davon, dass Gurps-Bücher für mich der Inbegriff gut recherchierter Rollenspielbücher sind.

Aber die Änderung ist mir beim Lesen der Belegexemplare nicht aufgefalllen. Ich wusste schließlich, dass da Gurps steht…
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: oliof am 5.07.2010 | 23:56
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 6.07.2010 | 00:36
War die KKK Richtung Clan Änderung auch eine des Lektorats?
Kann ja sein das man vielleicht nicht den Verweis auf diese Gruppierung haben wollte,..
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 6.07.2010 | 00:55
War die KKK Richtung Clan Änderung auch eine des Lektorats?
Kann ja sein das man vielleicht nicht den Verweis auf diese Gruppierung haben wollte,..

Leider nicht. Das habe ich selbst falsch gesehen – und mir dann beim Lesen der Rezension sowas von in den A**** gebissen… :)

Aber solche Fehler kommen leider vor. Das einzig Sinnvolle, was ich machen kann ist, den Leuten zu sagen, dass wir das in der nächsten Auflage korrigieren sollten.

Was auch für Gurps→Chtulhu gilt. Ich finde es grundlegend sinnvoll, aktuelle Spiele einzubinden (Laws selbst hat das angefangen), aber Chtulhu gehört dann doch eher zu Geschichtenerzählern, nicht zu Taktikern. Zumindest die eine Runde, die ich bisher gespielt hatte (auch wenn eine Runde natürlich nicht repräsentativ ist).
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 6.07.2010 | 01:00
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Soweit ich es mitbekommen habe, sind sie in massivem Zeitdruck, da kann ich mir vorstellen, dass sie schlicht Flüchtigkeitsfehler gemacht haben. Das kann passieren, und ich werde es ihnen kaum nachtragen – auch wenn ich zumindest für ein mögliches nächstes Buch weiß, dass ich darauf bestehen werde, die lektorierte Version gegenzulesen, bevor sie in den Druck geht.

Ich muss nur im Kopf behalten, dass auch andere Leute mal Fehler machen…
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Nin am 6.07.2010 | 01:03
(...) aber Chtulhu gehört dann doch eher zu Geschichtenerzählern, nicht zu Taktikern. Zumindest die eine Runde, die ich bisher gespielt hatte (auch wenn eine Runde natürlich nicht repräsentativ ist).

So wie ich CoC Runden seit Jahren praktisch erlebe, ist das Spiel investigativ und taktisch.
Davon unabhängig ist es natürlich etwas schräg, "Gurps" durch "CoC" zu ersetzen.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 6.07.2010 | 01:52
Davon unabhängig ist es natürlich etwas schräg, "Gurps" durch "CoC" zu ersetzen.

Dann passt die Kategorie besser, als ich dachte…

Entspricht das „taktisch“ dem taktisch, wie es Laws beschreibt: Antiklimax als bester aller Höhepunkte?

Schafft ihr es regelmäßig, das Böse aufzuhalten, ohne in einen großen Höhepunkt hineinzuschliddern? (bzw. misslingt es euch regelmäßig, ohne dass ihr dramatische Höhepunkte habt?)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Arkam am 6.07.2010 | 10:11
Hallo zusammen,

Seite 22, 1 Spalte, 4 Abschnitt, 4-5 Spalte:"...Taktikern recht viel gefallen findet."
Muss das nicht: "...Taktikern recht viel Gefallen findet." heißen?

Nur zur Klarstellung bisher gefällt mir das Buch außerordentlich gut. Es umfasst bisher alle Themen die ich wichtig finde und bietet seine Theorie gut strukturiert da.
Es bietet keine großen Lacher aber der Schreibstil ist angenehm leicht vor allen wenn man so einige Theorietexte hier im Forum gelesen hat und Schlimmstes befürchtet hat.
Sehr angenehm finde ich auch das kein Spielstil präferiert wird.

Gruß Jochen
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Berlin-Raoul am 6.07.2010 | 10:54
OK, wird gekauft.  :D

Ich hatte es mir mal vor Jahren ausgeliehen und fands ganz nett.

Wenn ich einen deutschen Verlag damit unterstütze und der Übersetzer hier sich auch noch so ins Zeug wirft, reicht mir das.

Grüße
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 6.07.2010 | 13:16
Auf Seite 4, 2 Spalte unter der Überschrift Spielertypen, 3 Abschnitt "Die Kampfsau heißt es in der 7 Zeile:
"...Charakter Feinde in den Staub treten und allen ihre Überlegenheit, die es wagen sie herauszufordern."

Müsste es nicht heißen:
"...Charakter Feinde in den Staub treten und allen ihre Überlegenheit zu zeigen, die es wagen sie herauszufordern."

Seite 22, 1 Spalte, 4 Abschnitt, 4-5 Spalte:"...Taktikern recht viel gefallen findet."
Muss das nicht: "...Taktikern recht viel Gefallen findet." heißen?

Muss es, ja… Langsam sollte ich anfangen, eine Errata zu schreiben :)

(und ja, der Aufmarsch des Ku Klux Klan gehört da auch rein…)

Danke!

Ich frage mich gerade, warum Verlage, wenn sei ein neues Buch rausbringen, nicht erst eine Tanelorn-Beta machen, und dann die Errata gleich einarbeiten ;)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Joerg.D am 6.07.2010 | 13:18
Weil es nichts nutzt.

Western City ist von 5 Leuten Korrektur gelesen worden und es sind trotzdem Fehler drinne (Bogeschien)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Vash the stampede am 6.07.2010 | 13:23
Weil es nichts nutzt.
...

Das stimmt so nicht. Es bringt immer etwas. Und besser als gar keins, ist es alle mal. ;)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 6.07.2010 | 13:29
Ich frage mich gerade, warum Verlage, wenn sei ein neues Buch rausbringen, nicht erst eine Tanelorn-Beta machen, und dann die Errata gleich einarbeiten ;)

Mal ganz ohne Scherz: Zum Korrekturlesen oder Testspielen oder so können wir wirklich gerne einen Service anbieten. Die Verlage müssen nur wollen... :)
(und die gnadenlose Kritik vertragen können... ;D)

@Jörg: Korrekturlesen bringt immer was. Auch wenn nicht alle Fehler gefunden werden!
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Dammi am 6.07.2010 | 13:30
Wird auch gemacht (edith: nicht im :T:), und es bringt auch was. Allerdings ist es illusorisch zu glauben, alle Fehler beseitigen zu können--man findet immer noch welche egal wie viele Leute schon drübergeschaut haben und wie sicher man sich ist das keine mehr vorhanden sind.

Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 6.07.2010 | 13:31
Wird auch gemacht ...

Apropos...  8]
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Dammi am 6.07.2010 | 13:33
 :gasmaskerly:
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 6.07.2010 | 13:34
Versteht man dann das Buch wenn man das Original nicht kennt?

Kann ich selbst leider nicht beantworten. „Ich denke schon, aber ich kenne das Englische inzwischen fast auswendig“ hilft dir vermutlich nicht viel.

Aber vielleicht kann es jemand anders beantworten (so dass ich helfen kann, dass deine Frage nicht in der Mecker-Versenkung verschwindet ;) ).
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Joerg.D am 6.07.2010 | 13:36
Leute, ab einem bestimmten Punkt ist es egal, wie viele Leute da noch drüber lesen und wie Dammi ganz richtig bestätigt werden nie alle Fehler gefunden oder nach der Ansicht der Korrektur lesenden User neue Fehler eingefügt.

Es bringt also nicht da noch das T drüberlesen zu lassen, wenn man schon seine Arbeit gemacht hat.

Zeit und Kostenaufwand für so etwas widersprechen einem vernünftigen Kosten-Leistungsverhältnis.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Pyromancer am 6.07.2010 | 13:40
Zeit und Kostenaufwand für so etwas widersprechen einem vernünftigen Kosten-Leistungsverhältnis.

Zitat von: Edward Longshanks
Schickt doch die Fans. Die kosten nichts.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 6.07.2010 | 13:44
Pyromancer: pöse, pöse!!! ;D

Ich sehe schon einen Tanelornadmin auf dem Richtblock laut "Freiheit!" brüllen, kurz bevor die Verlagsaxt heruntersaust...
Hmm, ob wir diversen Verlagen bei der nächsten RPC einfach mal die nackten Äersche zeigen sollten?

-scnr-
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Dammi am 6.07.2010 | 13:45
Kosten sind nicht immer gleich Geld. ;)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Joerg.D am 6.07.2010 | 13:47
Genau, Zeit ist auch ein wesentlicher Faktor.

Die Fanarbeit muss einfach ins Werk gebracht und das Werk wieder mit einem neuen Layout versehen werden.

Das treibt mich zur Zeit immer wieder zur Weißglut.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: jorenal am 7.07.2010 | 22:27
Aus reiner Neugier und mit einem großen Batzen Naivität: von erfundenen 10 freiwilligen Korrekturlesern aus der Anhängerschaft, wie viele würden sich das Buch noch einmal kaufen, wenn sie ohnehin ein - wenn auch leicht fehlerbehaftetes - Exemplar vorliegen haben?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Boba Fett am 8.07.2010 | 14:34
Aus reiner Neugier und mit einem großen Batzen Naivität: von erfundenen 10 freiwilligen Korrekturlesern aus der Anhängerschaft, wie viele würden sich das Buch noch einmal kaufen, wenn sie ohnehin ein - wenn auch leicht fehlerbehaftetes - Exemplar vorliegen haben?

Ich denke, die, welche ernsthaft mitgewirkt haben, kriegen wohl ein Gratisexemplar als Dankeschön vom Verlag...
Ansonsten würde ich raten: 8
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: D. M_Athair am 25.07.2010 | 11:27
Ich finde es grundlegend sinnvoll, aktuelle Spiele einzubinden (Laws selbst hat das angefangen), aber Chtulhu gehört dann doch eher zu Geschichtenerzählern, nicht zu Taktikern. Zumindest die eine Runde, die ich bisher gespielt hatte (auch wenn eine Runde natürlich nicht repräsentativ ist).
Interessant, dass da geändert wurde. Hätte ich an der Stelle nicht vermutet, weil Cthulhu bezüglich des englischen Sprachraums als Spiel für Taktiker gilt.

German Cthulhu dagegen sozialisiert Geschichtenerzähler.



Die Änderung macht also gerade für die Übersetzung wenig Sinn.
Andererseits halte ich GURPS ganz generell nicht für ein Spiel für Taktiker.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Zornhau am 25.07.2010 | 14:35
..., weil Cthulhu bezüglich des englischen Sprachraums als Spiel für Taktiker gilt.

German Cthulhu dagegen sozialisiert Geschichtenerzähler.
Ja, das englische Call of Cthulhu, wie es seit den Achtzigern gespielt wird, ist bekannt dafür, daß es auf dieselbe Art gespielt wird, wie man auch altes D&D (also prä-AD&D 2nd Ed.) gespielt hat. Man VERMEIDET durch gute Planung, sauber taktiertes Vorgehen eben alle "spannenden" Situationen, eben WEIL es so tödlich ist (wie auch altes D&D eben).

Ich kann mich noch gut an unsere CoC-Kampagnen erinnern, wo wir von der "Auflösung" einzelner Szenarien als SCs nicht direkt etwas mitbekommen hatten, sondern wo wir die Situation so gelöst hatten, daß sich eben die Polizei um "Alkoholschmuggler" oder ähnliches kümmern mußte. Dadurch hatten wir das hohe Risiko als SC selbst in Gefahr zu geraten und umzukommen auf NSCs verlagert. Dieses Vorgehen war die Voraussetzung für längere CoC-Kampagnen mit denselben Charakteren.

Unterstützt wurde dieses Spiel durch CoC-Szenarien, die ähnlich gestrickt waren wie alte D&D-Szenarien: Man bekommt eine Situation, einen Ort, Fakten, Aussagen von Personen - und KEINEN "PLOT". Die Vorgehensweise entsprach auch alten D&D-Praktiken: Man holt Informationen ein, befragt Leute, trifft Vorbereitungen, erkundet, und greift dann eventuell an kritischer, wohlvorbereiteter, taktisch präzise geplanter Stelle ein.

Risikominimierung für die SCs.

Taktisches Vorgehen.

Kein "Wir sterben doch eh alle"-Fatalismus, der zu Taschenlampenfallenlassern führt. - Man hatte IMMER eine CHANCE ein Szenario nicht nur zu überleben, sondern zu GEWINNEN. Aber eben nur, wenn man wohlüberlegt, gut vorbereitet, planvoll und eben INVESTIGATIV vorging.

Neues Deutsches Cthulhu ist hingegen mehr von "Wegwerf"-SCs geprägt, vom "Wir sterben doch eh alle"-Fatalismus, und von Computerspielen, bei denen es eine Story abzuklappern gilt, statt selbst eine zu schaffen.

Daher ist Cthulhu im Originaltext von Laws durchaus völlig KORREKT bei den taktischen Spielen eingeordnet. - US-CoC-Spieler sind in der Regeln über D&D zum Hobby gekommen, und WUSSTEN, wie man einen SC am Leben hält, selbst wenn man gegen nahezu unschlagbare Gegner antritt.

Hierzulande waren die Anfänge von CoC-Übersetzungen anders, und die erfolgreichste Umsetzung ist (leider) geprägt von der 90er-Jahre "Storytellerei", welche die Spieler nur DABEI sein läßt, statt sie MITTENDRIN HANDELN zu lassen.

Daher muß man sich bei einer Übersetzung schon überlegen, ob im hiesigen, rollenspielerisch anders geprägten Kulturkreis der übersetzte Originaltext VERSTANDEN wird. - CoC ist taktisches Spielen, Neues Deutsches Cthulhu ist dies nicht.

So bleibt die Frage beim Übersetzer bzw. Verlag: Will man den Text originalgetreu, d.h. unter Beibehaltung des andersartigen kulturellen Umfelds übersetzen, oder will man die "Botschaft" für die hiesigen Leser verständlich machen, d.h. den Text ggf. anzupassen, zu ändern?

Ich fände es sinnvoller den Text so unverändert wie möglich wiederzugeben, und lieber per Fußnote oder Anmerkung des Übersetzers herauszustellen,  z.B. daß es sich bei dieser Zuordnung von Cthulhu im Originaltext um eine für den rollenspielerischen Kulturkreis des Autors durchaus zutreffende handelt, die deutsche Ausprägung von Cthulhu jedoch eine andere ist. Das ist m.E. besser als den Text zu verändern.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Woodman am 25.07.2010 | 14:48
Die Änderung macht also gerade für die Übersetzung wenig Sinn.
Andererseits halte ich GURPS ganz generell nicht für ein Spiel für Taktiker.
Warum nicht? Klare Regeln für sehr viele denkbare Situationen, gut abschätzbare Konsequenzen und vorhersehbare Erfolgswahrscheinlichkeiten eigenen sich in meinen Augen hervorragend um durch taktische Überlegungen die Erfolgsaussichten zu maximieren.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ErikErikson am 25.07.2010 | 14:50
@Zornhau: Ein sehr interessantes Konzept, das mit den NSC die Arbeit machen lassen, um selber zu überleben. Das bringt den Aspekt der Normalität und Vermeidung des Unerklärlichen gut raus. Kannst du da mehr erzählen, wie das so lief?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Bombshell am 25.07.2010 | 15:05
Hallo,

Nochmal zu meinem Verständnis. Im Orginaltext von 2001 (?) stand an dieser Stelle GURPS oder? Und dieses GURPS wurde nun vom dt. Herausgeber in Cthulhu geändert? Wenn das so war, dann glaube ich nicht, dass es mit dem Hintergedanken des taktischen Cthulhu geschehen ist. Oder gibt es eine Quelle, in der Laws persönlich diese Änderung schon am Orginaltext vorschlägt?

MfG

Stefan
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Zornhau am 25.07.2010 | 15:45
@Zornhau: Ein sehr interessantes Konzept, das mit den NSC die Arbeit machen lassen, um selber zu überleben. Das bringt den Aspekt der Normalität und Vermeidung des Unerklärlichen gut raus. Kannst du da mehr erzählen, wie das so lief?
Das ist ja ein wirklich WEIT vom hiesigen Thread-Thema entferntes, separates Thema. Bei Bedarf ein eigener Thread, oder alternativ in Threads zu Unterschieden US-Cthulhu/Deutsches Cthulhu bzw. altes Cthulhu/"90er-Jahre und später"-Cthulhu schauen.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 27.07.2010 | 11:24
Nochmal zu meinem Verständnis. Im Orginaltext von 2001 (?) stand an dieser Stelle GURPS oder? Und dieses GURPS wurde nun vom dt. Herausgeber in Cthulhu geändert?

Original:

Zitat
Expect power gamers to
flock to your Rifts game, method actors to come
for Vampire: the Masquerade, and tacticians to
sign up for GURPS.

Deutsche Version:

Zitat
Bereite dich bei deiner Shadowrun-Runde auf Horden von Power-Gamern vor, bei Vampire: Die Maskerade auf Gruppen von Schauspielern und auf Taktiker bei Cthulhu.

Die Ersetzung von Rifts durch Shadowrun halte ich für sinnvoll (ich habe noch nie ein deutsches Rifts in der Hand gehabt; ich habe das allerdings nicht ersetzt ⇒ gute Arbeit des Lektors). Bei Cthulhu statt Gurps bin ich aktuell nicht sicher. Dank Antiklimax könnte es passen, aber Cthulhu redet viel von Geschichten (passt gar nicht zu dem, was Laws als Taktiker bezeichnet), Gurps gab es auf Deutsch, und es ist hier immernoch beliebt. Und S.J. Games (Herausgeber der englischen Fassung) ist der Herausgeber von Gurps…
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 27.07.2010 | 11:35
Das Problem sehe ich da (teilweise) aehnlich wie Zornhau.
Heisst aus deutscher Sicht unterscheidet sich doch V:tM von CoC hauptsaechlich dadurch das die SCs bei letzteren keine Vampire sind. GURPS haette da imho besser gepasst.

[Bald komme ich dazu es zu lesen. Bisher war es noch hinter einem Manga auf niederlaendisch angestellt. Fuer die geringe Anzahl Seiten ist GL immerhin sehr dicht und klein bedruckt.]
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 27.07.2010 | 13:03
Rifts durch Shadowrun und GURPS durch Cthulhu zu ersetzen geht absolut an Laws Aussage vorbei.
Und ob es ein deutsches Rifts gab, ist dabei unerheblich.
Es verfälscht beides immens das, was Laws aussagen wollte.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 27.07.2010 | 13:17
Das hast du früher bereits gesagt. Und damals wie heute ist Fakt, daß nicht Arne sondern der Lektor das vorgenommen hat.

Bist du es nicht langsam leid?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 27.07.2010 | 13:50
Ich bins leid, dass Arne die Arbeit des Lektors in beiden Fällen als gut herausstellt, und das ist sie mMn nicht, weil damit massiv die Aussage verfälscht wird, weil der Text des Autors ohne Not abgeändert wird.
Zu dieser Meinung stehe ich.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: oliof am 27.07.2010 | 15:17
Es ist völlig egal, wer diese Änderung vorgenommen hat, solange es an einer guten Erklärung mangelt, inwiefern das dem Text guttut oder nicht.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ErikErikson am 27.07.2010 | 15:24
Ich hätte ne schlechte Erklärung: Der Lektor mag Cthulhu, und wollte es ins Gespräch bringen. Sehr löblich! Schaut mal in den Cthulhu Channel rein, der braucht das.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: carthinius am 27.07.2010 | 15:49
Ich hätte ne schlechte Erklärung: Der Lektor mag Cthulhu, und wollte es ins Gespräch bringen.
Kannst du auch eine gute draus machen: Der Lektor mag Cthulhu, weil es bei der gleichen Firma erscheint wie das Buch, also muss es irgendwo eingebaut werden.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 27.07.2010 | 17:19
Kannst du auch eine gute draus machen: Der Lektor mag Cthulhu, weil es bei der gleichen Firma erscheint wie das Buch, also muss es irgendwo eingebaut werden.

Klingt mir nur zuuu plausibel.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 27.07.2010 | 17:36
Was es aber inhaltlich nicht richtiger macht.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: carthinius am 27.07.2010 | 17:44
Herrgott, es ist EIN Satz. Irgendwann ist aber auch mal gut.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 27.07.2010 | 17:57
Was es aber inhaltlich nicht richtiger macht.
Schon richtig, nur:
Irgendwann ist aber auch mal gut.
DAS ist es was ich EIGENTLICH sagen wollte. Vielen Dank für die Vorlage Carthinius
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 27.07.2010 | 18:41
Kannst du auch eine gute draus machen: Der Lektor mag Cthulhu, weil es bei der gleichen Firma erscheint wie das Buch, also muss es irgendwo eingebaut werden.

Das ist auch meine Erklärung. Und ich halte es für sinnvoll, solange es passt. Bei Shadowrun ist das mMn gegeben (pack mehr Cyber in den Punk), bei Cthulhu eher weniger (was zu einer falschen Erwartungshaltung und damit zu frustrierten Spielern führen kann – dem schlechtesten, was einem System passieren kann, wie übrigens Laws auch ausführt).

Die Spiele im Text sind Anknüpfungspunkte für Spieler. Ein Spiel zu nennen, das in Deutschland wenig bekannt ist, hat nicht den gleichen Effekt und verfälscht damit den Text.

Saubere Lokalisierung bezieht das mit ein.

Rifts drinzulassen war damit eigentlich unsauber von mir.

Ich würde ja auch das Zitat „If you’re careless, you’ll meet the FBI tomorrow“ übersetzen mit „Wenn du nicht aufpasst, hast du morgen das BKA vor der Tür“ (wenn es keine weiteren Hintergründe gibt, wegen denen FBI passt, BKA aber nicht).
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: MSch am 28.07.2010 | 10:41
Herrgott, es ist EIN Satz. Irgendwann ist aber auch mal gut.

Tja, wo doch schon ein einziges Wort reicht das Werk (also die Übersetzung) komplett zu entwerten.


Ciao,

Martin
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 28.07.2010 | 10:50
Wieso sollte ein einziges Wort reichen? o.O

Ansonsten bin ich gerade dabei es zu lesen.
Formell finde ich es ansprechend geschrieben.
Hinsichtlich der System Vergleiche / Nennungen haelt es sich soweit zurueck. Wobei ich auch erst bei den Crunchy Bits bin. Hinsichtlich der Spielertypen finde ich die Trennung wie RdL nicht ganz so sinnig da mir die Unterscheidung zwischen Powergamer, Taktiker, Butt-Kicker und Spezialist etwas kleinschrittig und im Grunde halt unsinnig erscheint.
Dafuer fehlt imho der Simulationsfan oder sowas wie ein Touri Spieler.

Mit am irritierensten ist das das Buch in Anspruch nimmt die erste und relativ einzige Spielleiterhilfe zu sein. Was sich nach dem ich Kobolds Guide to Game Design, Spielleiten und teile des Wege des Meisters lass und daneben noch Gamemastering Secrets rum liegen habe sich etwas merkwuerdig ausnimmt.

Ansonsten setzt das Buch wohl vorraus das es einen Spielleiter gibt und unterstellt bisher eine eher autoritaere Funktion.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Vash the stampede am 28.07.2010 | 10:52
...
Mit am irritierensten ist das das Buch in Anspruch nimmt die erste und relativ einzige Spielleiterhilfe zu sein. Was sich nach dem ich Kobolds Guide to Game Design, Spielleiten und teile des Wege des Meisters lass und daneben noch Gamemastering Secrets rum liegen habe sich etwas merkwuerdig ausnimmt.
...

Was wohl eher daran liegt, das einige (alle?) der von dir genannten Bücher erst später erschienen und dies in der Übersetzung nicht beachtet und angepasst wurde. ;)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 28.07.2010 | 10:54
Das dachte ich mir schon, irritierend ist es dennoch a bisserl ^^;
Vielleicht als so ein positiver Aspekt: Das Ding haelt sich noch mit Pseudo-Zen zurueck ^^
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: MSch am 28.07.2010 | 11:03
Wieso sollte ein einziges Wort reichen? o.O

Wenn einer der Kernbegriffe sinnentstellend übersetzt wurde, dann ist doch der Rest verloren, oder? Wenn nicht mal bei den zentralen Begriffen Sorgfalt an den Tag gelegt wurde, warum dann noch Hoffnung für den restlichen, komplexen Text haben?


Ciao,

Martin
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 28.07.2010 | 11:08
Jo, das Original ist von 2002. Zu der Zeit waren viele Dinge, die heute geläufig sind eben noch ziemlich unbekannt. Es ist wohl so, daß so einige aktuellere Hilfen, ganz gut Bezug nehmen auf Laws, bzw auf den Kontext.

Was meinst du eigentlich mit "Touri-Spieler"? Mein erster Impuls war, anzunehmen, daß das einer ist, der an der Gruppe dranhängt und mitschwimmt, ohne selbst allzu aktiv zu sein. Und das wäre der Casual Gamer nach Laws.

Wenn einer der Kernbegriffe sinnentstellend übersetzt wurde, dann ist doch der Rest verloren, oder?
Wenn du nen Kratzer im Lack hast, smeißt du doch dein Auto deswegen auch nicht gleich weg. Selbst wenns ein langer und tiefer Kratzer ist.

Wenn du um die Problematik der Übersetzung weißt und den Originalbegriff kennst und einzuschätzen weißt (was nötig ist um die problematische Übersetzungsstelle als solche zu erkennen) wo ist dann das Problem, den Rest des Buches mit diesem Wissen im Hinterkopf zu lesen? Du kannst doch den Schauspieler gedanklich zu Method Actor rückübersetzten, wenn du mit diesem Begriff besser klarkommst.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: MSch am 28.07.2010 | 11:29
Wenn du um die Problematik der Übersetzung weißt und den Originalbegriff kennst und einzuschätzen weißt (was nötig ist um die problematische Übersetzungsstelle als solche zu erkennen) wo ist dann das Problem, den Rest des Buches mit diesem Wissen im Hinterkopf zu lesen? Du kannst doch den Schauspieler gedanklich zu Method Actor rückübersetzten, wenn du mit diesem Begriff besser klarkommst.

Warum dann ne Übersetzung? Und der Schauspieler ist zwar schlecht, aber nicht wirklich sinnentstellend. Was ich meine ist der Gelegenheitsspieler. Und wie man bei den Blutschwertern schön sieht, führt der Begriff schon zu schwachsinnigen Diskussionen.

Das ist kein Kratzer im Lack, das ist ein quadratischer Reifen. Wer das original nicht kennt, der weiß doch nicht, was für ein Unsinn ihm noch erzählt wird.

Damit habe ich keinerlei Lust mich mit dem Werk zu beschäftigen. Ich habe eh das Original, hatte aber auf der HSpielt! mit dem Gedanken gespielt es mit trotzdem zu holen, so als eine Art Belohnung, daß sie es übersetzt haben (wenn auch ziemlich - vielleicht zu - spät), aber so doch eher nicht. So habe ich dann immer laut gelacht wenn ich daran vorbeigegangen bin.


Ciao,

Martin
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 28.07.2010 | 11:32
Wenn einer der Kernbegriffe sinnentstellend übersetzt wurde, dann ist doch der Rest verloren, oder?
Wenn. Allerdings sind die Kernbegriffe m.E. nicht sinnentstellend uebersetzt.

Was meinst du eigentlich mit "Touri-Spieler"?
Touristen Spieler, deren Chars durch die Welt laufen um sich an dem Setting zu erfreuen.

Was ich meine ist der Gelegenheitsspieler.
Was imho die inhaltlich und stilstisch korrekte Uebersetzung fuer Casual Gamer ist.

(Nun und bei B! bewoellt man sich die aktuell letzten 7 Seiten darueber das es unnoetig sei das Buch zu lesen, respektive welche Buecher man alles nicht gelesen habe)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: MSch am 28.07.2010 | 11:56
... Gelegenheitsspieler ...
Was imho die inhaltlich und stilstisch korrekte Uebersetzung fuer Casual Gamer ist.

Bitte?!!?

Blos weil sich "casual" mit "gelegentlich" übersetzen läßt, ist das noch lange nicht die richtige Wahl. Ein "Gelegenheits-XYZ" ist jemand, der in unregelmäßigen, eher großen zeitlichen Abständen XYZ betreibt.

Ein "Gelegenheitsspieler" ist also jemand der ab und an mal spielt, weil sich ihm die Gelegenheit dazu bietet. Der "Casual Gamer" ist jemand, der mitspielt, weil er mit seinen Kumpels zusammen sein will und nicht weil er Rollenspiel spielen will.

Ein Casual Gamer wird in der Regel viel häufiger und regelmäßiger spielen als es das Sprachempfinden dem Gelegenheitsspieler zugesteht. Ein Gelegenheitsspieler wird es aber eher wegen des Rollenspiels an sich machen und nicht wegen seiner Freunde.

Da mag es zwar Schnittmengen geben aber nur sehr kleine.


Ciao,

Martin
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 28.07.2010 | 12:00
Schau in das Woertbuch, fuer eine Uebersetzung.
Zumal Gelegenheits sich sowohl auf die Haeufigkeit als auch auf die Einstellung beziehen kann.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 28.07.2010 | 12:10
Also den Gelegenheitsspieler seh ich auch völlig korrekt übersetzt. Wörtlich nach Wörterbuch und damit genau der hier im Faden geforderten Genauigkeit entsprechend. Daß das Wort im Deutschen noch andere Bedeutungen hat ist ne ganz andere Sache. Und deswegen Übersetzungsfehler zu schimpfen und mit der Nase zu rümpfen, halte ich für reichlich überzogen.

Aber wenn du ja so sicher bist, was die Güte der Übersetzung angeht: wie würdest DU den casual gamer denn übersetzen?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Taysal am 28.07.2010 | 12:18
Das Wort hat im englischen die gleiche Bedeutung wie im deutschen. Casual Gamers spielen Casual Games. Die Übersetzung ist korrekt, nur die Bedeutung läuft auseinander.

Das Eine ist die gängige und allgemeine Definition, das Andere die Definition nach Laws fürs Rollenspiel. Ein entsprechender Vermerk im Buch hätte ausgereicht, um das deutlich zu machen. Genauso wie ein Vermerk zum Taktik- und Erzählstil bei Cthulhu sinnvoll gewesen wäre.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Nin am 28.07.2010 | 12:23
Wenn ich das Wort "Gelegenheitsspieler" das erste mal lese, dann denke auch ich an jemand, der nur gelegentlich spielt.
Letztlich halte ich das aber für irrelevant. Denn was damit gemeint ist, wird eingehend erklärt und definiert. Von mir aus kann da auch "Typ B.III.a.2" drüber stehen - der Inhalt zählt.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 28.07.2010 | 12:25
Man hätte ihn mit "Geselligkeitsspieler" transkribieren können, das würde die Semantik treffen, wobei "Gelegenheitsspieler" mMn einfach das Falsche vermittelt.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: MSch am 28.07.2010 | 12:29
Schau in das Woertbuch, fuer eine Uebersetzung.
Zumal Gelegenheits sich sowohl auf die Haeufigkeit als auch auf die Einstellung beziehen kann.

Was beides für den Casual Gamer nicht zutrifft. Und jetzt?

Jetzt verbiege ich mich mal richtig und interpretiere es als "Mensch, der die Gelegenheit hat durch das Spiel mit seinen Freunden zusammen zu sein" und schnelle wieder in die Ausgangslage zurück, weil mir das weh tut. Der Casual Gamer zeichnet sich nicht durch die Gelegenheit aus, sondern daß er mit seinen Kumpels Zeit verbringt. Er ist ein geselliger (danke Heretic) zwangloser oder beiläufiger Spieler.

Jeder der spielt hat offensichtlich die Gelegenheit dazu, das kann also nicht der Aufhänger für die Bezeichnung sein. Nur dann wenn die Gelgenheit besonders und nicht leicht abschätzbar ist, ist es wichtig sie zu benennen. Da aber der klassische Casual Gamer sich in der Regel ein mal die Woche (oder ähnlich turnusmäßig) mit seinen Freunden (zum Spielen) trifft, scheint die Gelegenheit hier nicht zentral zu sein. Ein Säufer, der regelmäig trinkt ist halt ein Quartalssäufer und kein Gelegenheitstrinker.


Ciao,

Martin
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Nin am 28.07.2010 | 12:31
"Geselligkeitsspieler"

... klingt in meinen Ohren gut.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: MSch am 28.07.2010 | 12:50
Wenn ich das Wort "Gelegenheitsspieler" das erste mal lese, dann denke auch ich an jemand, der nur gelegentlich spielt.
Letztlich halte ich das aber für irrelevant. Denn was damit gemeint ist, wird eingehend erklärt und definiert. Von mir aus kann da auch "Typ B.III.a.2" drüber stehen - der Inhalt zählt.

Diese Einstellung macht mich traurig.

Warum etwas nicht gleich klar benennen? Ich nenne den Busfahrer auch nicht Bademeister. So eine Einstellung von einem Autor ist respektlos und sagt mir, daß ihm die Rezeption seines Werkes letztlich egal ist. Akzeptanz eines solchen Verhaltens bei Lesern ist einfach nur traurig.

Denn was da gemacht wird (wenn auch unabsichtlich) ist Neusprech.


Ciao,

Martin
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: 6 am 28.07.2010 | 12:53
Um die Klarheiten zu beseitigen:
Casual Gamer wie in Casual Wear (Freizeitkleidung) und nicht wie in Casual labour (Gelegenheitsarbeiter)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 28.07.2010 | 12:55
Im deutschen gibt es zwar Handys, aber das es nun auch Casual Games gibt wage ich zu bezweifeln. Geselligkeitsspieler klingt fuer mich nach schlechten Deutsch respektive zu direkt uebersetzten englisch, imho ein 1a Beispiel fuer den verurteilten "Neusprech".
Selbst wenn man dafuer ein Wort wie Gesellschaftsspieler erfinden wuerde. Abgeleitet von den Gesellschaftsspielen die im englischen eher als Casual Games bezeichnet werden.


Die Haeufigkeit und Intensitaet mit welcher der Gelegenheitsspieler spielt, haengt davon ab wie haeuftig respektive stark es ihm von seinem Umfeld angetragen wird die Gelegenheit zu ergreifen und zu spielen.
Er zeichnet sich imho nur bedingt durch zwanglosigkeit aus, sondern das sein eigentlicher Fokus abseits des Spiels liegt das er nur deswegen spielt weil sich die Gelegenheit dazu ergibt.


@6:
Das ist wohl klar ^^
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: 6 am 28.07.2010 | 12:58
@Teylen:
Im Thread wird die ganze Zeit vom Gelegenheitsspieler als direkte Übersetzung geredet. Ich wollte nur drauf hinweisen, dass casual verschieden übersetzt werden kann. In dem Fall wurde also die falsche Übersetzungsmöglichkeit verwendet.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 28.07.2010 | 13:10
Es geht nicht um die Uebersetzung von "Casual" sondern von "Casual Gamer" ... und letzteres hat mal irgendwer als Gelegenheitsspieler uebersetzt und es so festgelegt [vor ArneBabs Uebersetzung].
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: 6 am 28.07.2010 | 13:15
Es geht nicht um die Uebersetzung von "Casual" sondern von "Casual Gamer" ... und letzteres hat mal irgendwer als Gelegenheitsspieler uebersetzt und es so festgelegt [vor ArneBabs Uebersetzung].
Casual Gamer wie in Casual Wear (Freizeitkleidung) und nicht wie in Casual labour (Gelegenheitsarbeiter)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 28.07.2010 | 13:22
Aendert nichts daran das "Casual Games" uebersetzt "Gelegenheitsspiele" sind und "Casual Gamer", "Gelegenheitsspieler" auch wen "Casual Wear" ggf. "Freizeit Kleidung" ist [oder "Legere Kleidung"] und "Casual Labours" halt "Gelegenheitsarbeiten".
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 28.07.2010 | 13:28
Ich habe es auch TRANSKRIBIERT, nicht TRANSLATIERT, Teylen!

Siehst du den Unterschied?

Btw: Eigentlich ist "casual" nicht "gelegenheits-" sondern in dem Fall "locker", "leger", "lax".

Und dass das "einer festgelegt hat" ist ja wohl das dümmste Argument, was man in einer Diskussion über Sprache anbringen kann.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Taysal am 28.07.2010 | 13:28
Im deutschen gibt es zwar Handys, aber das es nun auch Casual Games gibt wage ich zu bezweifeln.(...)

Casual Games sind ein stark wachsender Markt - auch in Deutschland. Oder bezweifelst Du was anderes?

Zitat von: 6
Im Thread wird die ganze Zeit vom Gelegenheitsspieler als direkte Übersetzung geredet. Ich wollte nur drauf hinweisen, dass casual verschieden übersetzt werden kann. In dem Fall wurde also die falsche Übersetzungsmöglichkeit verwendet.

Woher weißt Du das? Oder gehst Du davon aus, weil es Dir als logisch erscheint? Ich persönlich halte eh Freizeitspieler für passender, aber ich glaube der Bezug zur Freizeitkleidung war nicht im Sinne des Erfinders. :)

Das Problem mit der Übersetzung sehe ich eher darin, dass mit der Übersetzung neue Definitionen im Rahmen der Interpretation geschaffen wurden. Es wäre besser gewesen einige Sachen einfach im Original stehen zu lassen, um dieses Problem zu umgehen.

Das Buch will sich ja nicht mit dem Leser auseinandersetzen um Begriffe zu definieren, sondern der Autor sagt "Ich nenne das so und so, und für mich ist das so und so, deswegen sehe ich das so und so und denke so und so geht man damit um". Dabei geht es um den Inhalt und das was Laws damit vermitteln will. Somit sollte Hauptsächlich der Inhalt zu Debatte stehen. Übersetzung und Lektorat sind halt unglücklich gelaufen. Konstruktives Feedback wäre für eine Zweitauflage aber vielleicht ganz passend.

Da mir ja bekannt ist was gemeint ist, würde ich lieber andere Sachen wissen. Immerhin ist das Buch schon einige Jahre alt und es hat sich viel getan. Ist der Inhalt noch zeitgemäß? Kann der Inhalt überhaupt auf die deutsche Rollenspielgemeinde angewendet werden und wenn ja wie weit? Kann Laws' Buch bedenkenlos weiterempfohlen werden oder wäre es vielleicht besser eine auf den deutschen Markt angepasste "Neuauflage" zu schreiben? Ist es nicht einfacher und sinnvoller angehende SL auf entsprechende Bereiche im (zum Beispiel) Tanelorn hinzuweisen, um neben den Ausführungen auch praktische Beispiele zu erfahren und sich direkt mit anderen Leuten auszutauschen?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 28.07.2010 | 13:52
Casual Games sind ein stark wachsender Markt - auch in Deutschland. Oder bezweifelst Du was anderes?
Nope. Hoechstens das sie weniger "Casual Games" oder gar Geselligkeitsspiele genannt werden ^^;

Zitat
Das Problem mit der Übersetzung sehe ich eher darin, dass mit der Übersetzung neue Definitionen im Rahmen der Interpretation geschaffen wurden. Es wäre besser gewesen einige Sachen einfach im Original stehen zu lassen, um dieses Problem zu umgehen.
Eventuell waere es sinnvoll gewesen sich bei den Begriffen an bestehenden Werken wie "Wege des Meisters" zu orientieren, das seinerseits auch die Spielertypen uebersetzt, so das sich eine einheitliche Terminologie ergibt.

Ich halte es in sofern ansonsten fuer kein Problem da die Begriffe nicht nur Sinn ergeben sondern beim lesen auch gleich mit der Definition versehen werden.

Zitat
Kann der Inhalt überhaupt auf die deutsche Rollenspielgemeinde angewendet werden und wenn ja wie weit?
Ja, kann es respektive erweckt es bisher den Eindruck.
So wird bereits im ersten Abschnitt in dem Buch darauf eingegangen das die Mentalitaet in Amerika von der in Europa abweicht und auch den haeufig unterschiedlichen Design Ansatz als solches von franzoesischen zu amerikanischen Rollenspielsettings erwaehnt.

Ansonsten werden die Themen eher Punkt basiert bearbeitet anstelle aufgrund der Lokalitaet Unterstellungen zu schaffen. Das heisst so etwas wie: "Ihr muesst unbedingt Crunch Bits verteilen. [Weil die Amerikaner eher erfolgsorientiert sind]" passieren nicht.

Zitat
Kann Laws' Buch bedenkenlos weiterempfohlen werden oder wäre es vielleicht besser eine auf den deutschen Markt angepasste "Neuauflage" zu schreiben?
Es waere gegebenfalls gut eine allgemein auf Entwicklungen des Rollenspiel bezogen Neuauflage zu verfassen die weitere Techniken mit einschliesst sowie vorhandene eventuell einer kritischen Betrachtung unterzieht.

Fuer neue Spielleiter die mehr an vielen Praxisnahen gibt es darueberhinaus, meiner Meinung nach, mit WdM ein besseres Buch zur handreiche und Spielleiten koennte ergaenzt werden wenn es um eher frei orientierte Gruppenorganisation geht.

Dennoch wuerde ich das Buch weiter empfehlen da es interessant scheint und trotz relativ kleiner, gedraengter Schrift angenehm zu lesen ist.
[Zudem, vielleicht kommen da noch groessere Erkenntnisse / Tipps]

Zitat
Ist es nicht einfacher und sinnvoller angehende SL auf entsprechende Bereiche im (zum Beispiel) Tanelorn hinzuweisen, um neben den Ausführungen auch praktische Beispiele zu erfahren und sich direkt mit anderen Leuten auszutauschen?
Uh, tendentiell eher nicht.
Weil ein angehender SL in einem Forum eher von den unterschiedlichen Fraktionen beharkt wuerde als sachlich den eigenen Beduerfnissen gerecht informiert. Zudem fehlt im Forum wo man diskutiert doch ebenso die praktischen, lebendigen Beispiele.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 28.07.2010 | 14:51
Ich habe es auch TRANSKRIBIERT, nicht TRANSLATIERT
Jupp, hast du. Und ich finde deine Transkription gar nicht mal schlecht. Ich finds nur verdammt merkwürdig, daß auf der einen Seite laut von wörtlicher Übersetzung geschrien wird und im nächsten Moment eine sinngemäße Übertragung das Nonplusultra sein soll (siehe ca Seite 3-4 dieses Fadens). Ist wohl doch nicht ganz so einfach, eine klare Linie zu fahren, was? ;)

Ist der Inhalt noch zeitgemäß? Kann der Inhalt überhaupt auf die deutsche Rollenspielgemeinde angewendet werden und wenn ja wie weit?
Es gibt immer noch mehr als genug Leute, die noch nie was von dem Zeug gehört haben und/oder gerade erst beginnen, sich mit diesen Dingen auseinanderzusetzten. Und da bildet Robins Laws immer noch einer gute Grundlage.

Zitat
Ist es nicht einfacher und sinnvoller angehende SL auf entsprechende Bereiche im (zum Beispiel) Tanelorn hinzuweisen, um neben den Ausführungen auch praktische Beispiele zu erfahren und sich direkt mit anderen Leuten auszutauschen?
Nein, denke ich nicht. Ich halte es für sinnvoll, ergänzend zu arbeiten. Erst die Ideen vermitteln, und dann weiterführend aufs Forum verweisen. Dann kann derjenige nämlich aus den Diskussionen erheblich mehr entnehmen und ist beim Lesen des Buchs noch nicht völlig voreingenommen.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Heretic am 28.07.2010 | 16:23
@Captain:
Ich muss dazu keine "klare Linie" fahren, weil ich da nicht beteiligt bin, und damals Laws bereits im Original gelesen hatte, und als nicht sonderlich sinnvoll erachtet hatte, weil er (mMn) Offensichtliches schreibt.

Die Frage ist halt: Möchte man den Inhalt vermitteln? Oder eine Übersetzung bringen?

Ersteres wäre sinnvoller gewesen als zweiteres, aber dazu hätte man die Werbung für die verlagseigenen Systeme nicht in den Text setzen sollen.

Aber wie auch immer, ich hatte leider letztlich recht, was die Übersetzung angeht, und MSch verleiht dem, was ich denke, Ausdruck.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 29.07.2010 | 19:20
Die Frage ist halt: Möchte man den Inhalt vermitteln? Oder eine Übersetzung bringen?

Ersteres wäre sinnvoller gewesen als zweiteres, aber dazu hätte man die Werbung für die verlagseigenen Systeme nicht in den Text setzen sollen.

Gerade für ersteres sollte man aktuell hier gespielte Rollenspiele im Text nutzen. Und dass dann Verlagseigene genommen werden, statt auf Fremde auszuweichen, ist nur logisch. Shadowrun ist ein Spiel, das Powergaming fördert, also ist es ein passendes Beispiel. Und nachdem, was ich zu Chtulhu jetzt gehört habe, gibt es zumindest Aspekte davon, die sich sehr gut für Taktiker eignen.

Bei letzterem (das du als weniger sinnvoll bezeichnest) wäre dagegen ein Ersetzen der Systeme eine Verzerrung gewesen.

Aber nachdem du das Original schon nicht sinnvoll fandest, ist es nicht verwunderlich, dass es dir mit der Übersetzung genauso geht.

Nochmal zur Erinnerung: Dein Aussage war:

Zitat
Die Übersetzung wird bestimmt ein Zugunglück.

Nachdem sich hier einige zu Wort gemeldet haben, die es gelesen haben und es angenehm zu lesen fanden, kann ich diese Aussage nicht ganz teilen (zum Glück :) ).

Ein paar Fehler machen es für mich nicht zu einem Zugunglück. Der Zug hatte ein paar Verspätungen (und einmal waren die Gleise noch von einem anderen Zug belegt → KKK *duck* :) ), aber das Buch vermittelt die zentralen Informationen, und zwar hoffentlich so, dass Leser es gerne noch ein zweites Mal lesen oder weiterempfehlen.

Ein Zugunglück wäre es, wenn die Übersetzung großteils unverständlich oder unangenehm zu lesen wäre, so dass Leute daraus nichts für sich mitnehmen würden.

Wenn du aber „da ist *ein* Begriff falsch übersetzt worden (KKK), und ein paar sind nicht ganz exakt“ als Zugunglück definierst, dann gebe ich dir Recht: Dann ist das ein schweres Zugunglück. Allerdings sind mit der Definition sehr viele Übersetzungen Zugunglücke, gerade im Rollenspielbereich.

Ziel der Übersetzung: Die grundlegenden Einsichten aus Robins Laws für diejenigen SL zugänglich machen, die ungerne Englisch lesen (oder Robins Laws einfach nicht kennen), denn das Hauptproblem, das er angeht ist auch heute eines der grundlegendsten Probleme beim Spielen (das auch im Netz immer wieder zu heftigen Diskussionen führt, z.B. Sandboxing vs. Storytelling): Jeder kommt mit etwas anderen Wünschen an den Spieltisch, aber viel zu wenige wissen, wie sie damit sinnvoll umgehen können, so dass alle Beteiligten Spaß haben. Zugänglich heißt dabei auch „angenehm zu lesen“ und „leicht zu verstehen“. Und ich glaube, das hat soweit geklappt.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 29.07.2010 | 19:31
Ansonsten setzt das Buch wohl vorraus das es einen Spielleiter gibt und unterstellt bisher eine eher autoritaere Funktion.

Jupp. Und ich denke, dass das für ein Grundlagenbuch auch heute noch sinnvoll wäre. Robins Laws / Gutes Spielleiten ist (meiner Ansicht nach) kein Manifest dazu, welche Art zu spielen besser wäre (die Grundprämisse „es muss allen Spaß machen“ ist keine sonderlich große Einschränkung :) ), sondern eine Hilfestellung, die den meisten SL helfen kann – und sei es nur dadurch, dass sie merken wie viel sie eigentlich schon machen.

Der Touri-Spieler fehlt allerdings wirklich. Also derjenige, der gerne einfach zuhört. Der nicht einfach nur spielt, weil seine Freunde da sind, sondern es einfach genießt, zuzuhören und dabei zu sein. Der der SL auch einfach zuhören würde :)

Anders als die Geschichtenerzählerin muss sein Charakter dabei nicht zwingend etwas bewirken, und anders als der Gelegenheitsspieler ist er da, weil er wirklich spielen will.

…allerdings muss ich sagen, dass ich bisher noch nie jemanden getroffen habe, auf den der Spielertyp passt (auch wenn manche Leute die Erzählung als Teil des Spiels mehr genießen als andere, was ich als Hinweis darauf deute, dass es da eine Kategorie gibt).

Was ich persönlich am schönsten fände: Das Buch unter eine freie Lizenz stellen und immer auf dem aktuellen Stand halten. aber das geht leider rechtlich nicht (ich habe genau das SJGames angeboten – hätte ihnen die Übersetzung dann auch gratis gegeben). Vielleicht irgendwann mal, wenn die SL-Tipps auf 1w6.org so weit zugenommen haben, dass es sich lohnt, sie in eine großere Struktur zu bringen :) (die sind frei lizensiert – so wie alles auf der Seite)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Kurna am 29.07.2010 | 22:45
Zitat
ArneB schreibt:
…allerdings muss ich sagen, dass ich bisher noch nie jemanden getroffen habe, auf den der Spielertyp passt (auch wenn manche Leute die Erzählung als Teil des Spiels mehr genießen als andere, was ich als Hinweis darauf deute, dass es da eine Kategorie gibt).

Mir sind bisher 2 Spieler untergekommen, auf die das definitiv zutraf. Der eine hatte sogar Spaß daran, stundenlang bei einer Spielrunde nur zuzuschauen, ohne selbst Teilnehmer zu sein.

Tschuess,
Kurna
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 30.07.2010 | 00:18
Mir sind bisher 2 Spieler untergekommen, auf die das definitiv zutraf. Der eine hatte sogar Spaß daran, stundenlang bei einer Spielrunde nur zuzuschauen, ohne selbst Teilnehmer zu sein.

Das ist klasse zu wissen! Hier ist also wohl eine Lücke in den Spielertypen von Laws. Was denkst du, was diejenigen Spieler sich vom Spiel gewünscht haben? Was hat ihnen am meisten Spaß gemacht?

Ich meine dabei nicht „Was wollten sie machen?“ (denn das ist ja klar), sondern „welcher Teil des Spiels hat ihnen am meisten Spaß gemacht?“ (was können die anderen Spieler und die SL machen, dass die Runde diesen Spielern Spaß macht?)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Ein am 30.07.2010 | 07:13
Passiver Storyteller.

Und Cthulhu für GURPS im Zusammenhang des Tacticians halte ich auch für meilenweit am Sinn vorbei. Wo sich Cthulhu, v.a. in der dt. Variante, mit komplexen (militärischen) Problemen auseinandersetzen soll, soll mir mal einer zeigen.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 30.07.2010 | 08:15
Der Touri-Spieler fehlt allerdings wirklich. Also derjenige, der gerne einfach zuhört.
Naja, wenn man von der SL sicht ausgeht, und in dem Buch geht es ja darum wie man als SL die verschiedenen Geschmäcker handhaben kann, dann ist der Touri nicht wesentlich anders als der Casual Gamer. Die beiden typen mögen unterschiedliche Motivationen haben, aber beiden sollte man einfach ihr stilles Eckchen belassen und sie nicht aktiv ins Rampenlicht zerren.

Viel interessanter empfände ich ja eine Einordnung für Simulationisten. Ich erkenne hier Ansätze aus mehreren Typen aber keinen der wirklich passt. Hat jemand eine Idee dazu?
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 30.07.2010 | 08:16
Und nachdem, was ich zu Chtulhu jetzt gehört habe, gibt es zumindest Aspekte davon, die sich sehr gut für Taktiker eignen.

Ähem, ich bedaure, darauf noch einmal zu sprechen zu kommen. Als weitgehender Sinnpurist knabbere ich immer noch an der einen oder anderen Übersetzungsvolte. Lese ich diesen Text korrekt, daß der Austausch GURPS - Cthulhu stattfand, weil Du... Dinge zu Cthulhu.... gehört hast?!

Örch.

"Geselligkeitsspieler" finde ich eine wunderbare inhaltliche Annäherung an den "Casual", die ihn mir allerdings noch immer nicht sympathisch macht.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Teylen am 30.07.2010 | 08:33
Das CoC wurde vom Lektor in einen Satz rein editiert.
Abseits davon ist es GURPS.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Hróđvitnir (Carcharoths Ausbilder) am 30.07.2010 | 08:51
Danke. Das "Örch" bleibt, aber bezieh es in diesem Fall nicht auf Dich, Arnebab.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Kurna am 31.07.2010 | 07:13
Das ist klasse zu wissen! Hier ist also wohl eine Lücke in den Spielertypen von Laws. Was denkst du, was diejenigen Spieler sich vom Spiel gewünscht haben? Was hat ihnen am meisten Spaß gemacht?

Ich meine dabei nicht „Was wollten sie machen?“ (denn das ist ja klar), sondern „welcher Teil des Spiels hat ihnen am meisten Spaß gemacht?“ (was können die anderen Spieler und die SL machen, dass die Runde diesen Spielern Spaß macht?)

Nicht ganz einfach zu sagen, da es lange her, dass ich sie als Spieler erlebt habe (bei beiden mehr als 10 Jahre).

Es musste wohl auf jeden Fall etwas passieren. Ob jemand in einen knackigen Kampf verwickelt war oder sich eine spannende Geschichte entfaltete, war eher sekundär, hauptsache es passierte etwas, was das Zuschauen lohnte. Eventuelle auch mal eine lustige Szene mit Characterplay zwischen anderen Charakteren, aber das kann ich nicht so gut beurteilen. (In den Runden, wo ich sie erlebt hatte, wurde darauf wenig Wert gelegt.)

Tschuess,
Kurna
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Captain am 31.07.2010 | 09:37
Ich vermute mal, beim "wollen" dürfte diese Sorte am ehesten mit dem Storyteller korrellieren. Es geht ums, was erleben wollen, um ein Erlebnis "Wie im Film/Buch".
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Taysal am 31.07.2010 | 12:47
Diese Cineasten sind mir auch bekannt. Die betrachten den Charakterbogen als Ticket zum Blockbuster. Was sie an der Sitzung dann reizt ist ganz von den persönlichen Vorlieben abhängig (Action, Romantik, Road Movie etc.). Ich denke diese Spieler sind auch ganz gut in einem Theater aufgehoben.
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: ArneBab am 1.08.2010 | 02:37
Es musste wohl auf jeden Fall etwas passieren. Ob jemand in einen knackigen Kampf verwickelt war oder sich eine spannende Geschichte entfaltete, war eher sekundär, hauptsache es passierte etwas, was das Zuschauen lohnte. Eventuelle auch mal eine lustige Szene mit Characterplay zwischen anderen Charakteren, aber das kann ich nicht so gut beurteilen. (In den Runden, wo ich sie erlebt hatte, wurde darauf wenig Wert gelegt.)

Das klingt als wären sie für die SL recht einfach zu handhaben: Wenn alle anderen mit Begeisterung dabei sind, sind sie auch glücklich :)
Titel: Re: Robin D. Laws "Gutes Spielleiten"
Beitrag von: Greifenklaue am 21.08.2010 | 21:30
Die aktuelle Episode von System matters  (http://www.system-matters.de/2010/08/14/episode-42-spielertypen-nach-robin-d-laws/) beschäftigt sich mit Laws Spielertypen. Ab Minute 12 geht es los.