Tanelorn.net

Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Jiba am 5.07.2010 | 20:14

Titel: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Jiba am 5.07.2010 | 20:14
Da sich die Diskussion in dem themenverwandten Umfragethread im Kreis dreht, versuche ich es mal mit ein paar Überlegungen zur praktischen Seite. Häufig wurde von Gegnern der Idee, Charaktere des anderen Geschlechtes zu spielen damit argumentiert, dass die Gefahr in Klischees abzurutschen überdurchschnittlich hoch bei einem solchen Vorhaben gegeben sei. Weiterhin haben eine Diskussionspartner das Problem angesprochen, dass sie Probleme hätten, sich Männer in Frauenrollen und umgekehrt vorzustellen. Ein besonders interessanter Einwand war, dass es weiblichen Rollenspielern offensichtlich besser gelänge, Männer zu spielen, als umgekehrt.

Ich persönliche spiele schon lange weibliche Charaktere zum Teil auch in regelmässigen Runden und das Geschlechterverhältnis meiner Charaktere ist so um die 50:50 - teilweise spiele ich auch phasenweise mehr weibliche oder mehr männliche Charaktere, aber das kommt seltener vor. Ich habe mir noch nicht oft Gedanken darüber gemacht, warum es in spezifischen Runden eigentlich Charaktere eines bestimmten Geschlechts sein müssen oder nicht. Zwei mögliche Gründe kamen mir hier in den Sinn:

Worum es aber geht: Teilt hier eure Erfahrungen. Was sind die Klischees, die immer ausgepackt werden? Sind diese Klischees haltbar? Habt ihr schonmal tolle Cross-Gender-Play-Erfahrungen gehabt? Wie spielt man das andere Geschlecht wohl am Besten?

Diese Frage richtet sich ganz besonders an die Frauen hier im Forum. Denn die können wohl am Besten beurteilen, wann Männer weibliche Klischees raushängen lassen, oder? Oder vielleicht auch nicht... das ist ja gerade die Frage.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 5.07.2010 | 20:29
Bis jetzt habe ich in der Hinsicht noch keine misslungene Darstellung erlebt.
Das mag daran liegen, dass die Mitspieler keine grossen Anstrengungen unternommen haben, bei ihrem Char die Sexualität stark herauszukehren.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Bad Horse am 5.07.2010 | 20:40
Nervig sind halt primär die ralligen Sexyhexis mit den dicken Brüsten, die mit ihren Charisma-Werten von 10.000+ trotzdem jeden männlichen S- oder NSC zum Rennen bringen, weil sie außer dem Recken ihres fiktiven Busens, dem flotten Spruch "Ficken?" und dem lüsternen Grinsen auf dem (gern bärtigen) Gesicht des Spielers eigentlich nix zu bieten haben.  :P

Ansonsten finde ich "Männer mit Brüsten" (also Charaktere, denen man ihr Geschlecht nicht anmerkt) nicht besonders schlimm, es gibt genügend Beispiele für Frauen mit männlichen Verhaltensmustern, stört mich nicht.

Wie man einen glaubwürdigen Mann spielt, weiß ich auch nicht, ich habe aber nicht das Gefühl, dass meine männlichen Charaktere als besonders unglaubwürdig empfunden wurden. Jedenfalls haben sie nur selten Männlichkeitskarten verloren, aber das tun Leute, die tatsächlich Männer sind, ja auch dauernd.  ;)

Klassische Rollenmuster sind da vielleicht nicht ganz der falsche Weg, zumindest wenn man als Frau einen Mann spielt. Andersherum gibt es aber das Problem, dass die klassischen Rollenmuster häufig als sexistisch bewertet werden oder es sogar sind; zudem eignen sich klassische Rollenmuster der Frau weniger für Spielercharaktere, die ja aktiv und dynamisch sein sollen.
Da eignen sich Charaktere wie Buffy oder Ripley vielleicht ganz gut als Vorbilder.

Außerdem sind Frauen wie Männer primär Menschen, die sich in den starken Motivationen und Emotionen (Wut, Liebe, Hass) gar nicht so sehr unterscheiden, wie manche Bücher das propagieren. Ein Charakter, der als Person überzeugt, überzeugt wahrscheinlich auch als Mann / Frau / kleines pelziges Wesen vom Alpha Centauri.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Auribiel am 5.07.2010 | 20:46
Bei selbst am Spieltisch erlebtem geht es mir wie Alice: Wirklich misslungen war da nichts.
Das mag aber auch daran liegen, dass man im Gespräch vor einem Play doch recht schnell merkt, wie bei einigen anderen Spielern der Hase läuft.

Diesbezüglich bin ich um die Horrorerlebnisse auch drum rum gekommen, da ich dann z.B. davon absah in einer D&D-Runde mitzuspielen, bei der mir die anderen Spieler dann in gesprächiger Runde vorher erklärten, dass ein Mitspieler eine Paladine spielt, die von einem anderen SC der Runde vergewaltigt wurde und jetzt schwanger ist - was der Spieler der Paladine dann auch noch witzig fand... ich aber irgendwie nicht so richtig.
Das sind so die Gründe, bei denen ich dann wirklich vom Crossgender genug habe - aber so etwas ist mir nur bei fremden Spielern untergekommen.

Was wäre mir also wichtig? Wenn das Charakterkonzept nicht auf "leg mich flach" reduziert wird, sondern der Charakter (gerne auch klischeehaften) Tiefgang hat.
Ein Mitspieler meiner Runde hat eine vielleicht klischeehafte, aber dennoch sehr überzeugende Sharisad (Zaubertänzerin von DSA) gespielt, die richtig zickig war, dafür aber gerade in Konfliktsituationen sinnvoll ihre weiblichen Reize eingesetzt hat - etwas vor dem die weiblichen Mitspieler hingegen zurückgeschreckt sind.  ;D


Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Samael am 5.07.2010 | 20:46
Die angesprochenen "Sexyhexis" habe ich noch niemalsnicht erlebt.

Ansonsten sind die Unterschiede zwischen Mann und Frau, solange es sich auf die Darstellung in einer handelsüblichen Rollenspielgruppe handelt, absolut zu vernachlässigen.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ingo am 5.07.2010 | 20:47
Es gibt möglicherweise Konzepte, die bei einem bestimmten Konzept plausibler erscheinen und deshalb vornehmlich in diesem gespielt werden (Krankenschwester, Pimp, Amazone...)[/li][/list]

Mir ist nicht ganz klar, was Du meinst. Meinst Du mit Konzepte die "Berufe" und mit dem Konzept das Geschlecht?

Bis jetzt habe ich in der Hinsicht noch keine misslungene Darstellung erlebt.
Das mag daran liegen, dass die Mitspieler keine grossen Anstrengungen unternommen haben, bei ihrem Char die Sexualität stark herauszukehren.

Man kann auch eine sexuelle Komponente ausspielen, ohne daß es peinlich wird. Ist aber gar nicht so leicht. Nicht, dass ich das kann, aber ich kenne so ein oder zwei Spieler denen das trotz CGP ganz gut gelingt.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Auribiel am 5.07.2010 | 20:52
Ich hatte schon die Situation, dass ich einen männlichen Charakter gespielt habe, der dem weiblichen Charakter eines männlichen Mitspielers schöne Augen gemacht hat. Hat funktioniert (das Play... das Verführen dann letzten Endes leider nicht, die Dame hatte Prinzipien, verdammt! ;) ).
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 5.07.2010 | 21:03
Man kann auch eine sexuelle Komponente ausspielen, ohne daß es peinlich wird. Ist aber gar nicht so leicht. Nicht, dass ich das kann, aber ich kenne so ein oder zwei Spieler denen das trotz CGP ganz gut gelingt.

Ja, klar kann man.
Ich wollte das nicht ausschliessen  :)
Und wenn ich mich weiter zurück erinnere, so ganz ohne sexuelle Komponenten haben wir eigentlich dann doch nicht gespielt.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Bad Horse am 5.07.2010 | 21:23
Die angesprochenen "Sexyhexis" habe ich noch niemalsnicht erlebt.

Na, da hast du Glück gehabt. Um mal einen Dialog zu zitieren:

S1: "S2, wenn du mal einen weiblichen Charakter spielen würdest, wie wär der dann so?"
S2 (überlegt kurz, dann leuchten seine Augen auf): "Die will immer nur Sex haben!" *lechz*

Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 5.07.2010 | 21:32
Das ist so ein Emazipationsding, oder? Wenn Frau eine Schlampe läuft das wahrscheinlich unter Selbstverwirklichung.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Bad Horse am 5.07.2010 | 21:35
Wenn sie eine nervige Schlampe spielt, eigentlich nicht, dann läuft das unter "nervig" und sonst nix.

Wobei ich einen Bekannten habe, der eine sexuell sehr freizügige Amazone spielt, die aber keine Sexyhexi ist, sondern ein glaubwürdiger Charakter (okay, das sage ich nur, weil sie mit meinem Charakter geschlafen hat, aber er nicht sehr attraktiv ist  ;)).
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 5.07.2010 | 21:38
Ich persönlich bin ja der Meinung, dass die Überzeugungskraft der Darstellung allein davon abhängt wie sehr der Rezipient sich mit der dargestellten Rolle identifizieren kann.

Lustigerweise fallen Frauen dabei gerne in ihre eigenen Rollenklischees zurück: Sprich ein promiske Frau gespielt von einer Frau, stellt den Archetyp der Unabhängigen Frau dar, während dieselbe Rolle gespielt von einem Mann gerne als sexistische Herabwürdigung empfunden wird.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Bad Horse am 5.07.2010 | 21:43
promisk != flach

(wobei flach hier die Darstellung bezeichnet  ;))

Und mich hat die Darstellung einer im Bordell aufgewachsenen Adligen, die alles ansprang, was nicht bei drei auf den Bäumen war, und die von einer Frau gespielt wurde, genauso genervt wie die nymphenblütige Nymphomanin, die umbedingt unter den Kilt des Schotten gucken wollte und die von einem Mann gespielt wurde.  :P
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Scylla am 5.07.2010 | 21:44
Meine andersgeschlechtlichen Chars sind normalerweise nicht so besonders sexy, und genausowenig nudistisch veranlagt. So besonders anders spiele ich sie auch nicht als die männlichen Charaktere. Ich meine: Sagen wir mal, mein Char ist hauptssächlich: argwöhnisch, intelligent, machtbesessen und über alle Maßen ehrgeizig. Nun definiere ich zusätzlich das geschlecht. Was ist nun der Unterschied zwischen:

a; argwöhnisch, intelligent, machtbesessen und über alle Maßen ehrgeizig (männlich)
b; argwöhnisch, intelligent, machtbesessen und über alle Maßen ehrgeizig (weiblich)

Wie spiele ich das nun verschieden (vorausgesetzt es gibt keine besonders krassen gesch.-kulturellen Unterschiede in dem System)?

Die entscheidende Frage ist nun: Wie spielt man Frauen eigentlich, wie Männer? Ist da echt so ein großer Unterschied?
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 5.07.2010 | 21:47
@BadHorse
Ich vermute, dass du dann eher ein allgemeines Problem mit Promiskität (zumindest bei weiblichen Rollen) hast. Womit wir wieder bei der Identifikation wären.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: ErikErikson am 5.07.2010 | 21:49
Wenn du eine Frau überzeugend spielen willst, musst du folgende Sachen beachten: An willkürlichen Stellen im Gespräch lachen, zu willkürlichen Zeiten schlecht gelaunt sein, und dich halbwegs an die geltenden Normen halten und dich mit Abschlachten von Leuten zurückhalten. Damit kommst du schon recht weit.  
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 5.07.2010 | 21:53
Zitat
Wie spiele ich das nun verschieden (vorausgesetzt es gibt keine besonders krassen gesch.-kulturellen Unterschiede in dem System)?
Naja, wenn man wirklich Charakterexposition betreiben möchte (wofür es wahrlich bessere Medien als RPGs gibt), so sollte man wohl betonen, dass die Frau, obwohl sie freiwillig auf etwas verzichtet, auf dass ihre männlichen Kollegen/Konkurrenten nicht verzichten müssen, Reproduktion, trotzdem 10% weniger monetären Umsatz und soziales Ansehen hat, und daraus die entsprechend psychologischen Schlüsse ziehen.

@EE
Zitat
und dich mit Abschlachten von Leuten zurückhalten.
Oh Gott, meine Freundin ist keine echte Frau.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Bad Horse am 5.07.2010 | 22:01
@BadHorse
Ich vermute, dass du dann eher ein allgemeines Problem mit Promiskität (zumindest bei weiblichen Rollen) hast. Womit wir wieder bei der Identifikation wären.

Vergleich bitte meine Antwort 12; die Amazone ist durchaus promisk, aber gut gespielt und nicht nervig. Genau wie bei einem recht triebigen weiblichen Charakter, der nun wieder von einer Frau gespielt wird, besteht der halt nicht nur aus Promiskuität und sonst nichts.

Sorry, dass ich nicht in dein Muster passe, aber gesteh mir das bitte zu.  :)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 5.07.2010 | 22:04
Was sollte ich beachten, wenn ich einen dreckigen sexistischen homophoben Hurenbock von einem Söldner spielen will?
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 5.07.2010 | 22:06
@BadHorse
Gut, dann ändere ich die Promiskität auf "Nervigkeit". Ändert im Grunde am eigentlichen Kernpunkt nichts: Es geht allein um Vorlieben und Abneigungen, die oft dadurch entstehen, dass man sich mit bestimmten Dingen identifiziert oder nicht.

@Alice
Der ist ein Klischee und kann gaaaar nicht glaubwürdig sein. ;D
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Bad Horse am 5.07.2010 | 22:08
Was sollte ich beachten, wenn ich einen dreckigen sexistischen homophoben Hurenbock von einem Söldner spielen will?


Spreiz die Beine beim Hinsetzen und setz die Füße flach auf. Nenn alle Frauen "Püppchen", auch die Generalin. Erwähne deine Genitalien oft und gern.  ;) (Nicht Waschen ist optional, könnte aber helfen, genau wie große, phallische Zigarren. Schlag jeden zusammen, der erwähnt, dass Zigarren ein Phallussymbol sind.)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Auribiel am 5.07.2010 | 22:10
@Ein:

Aber ärgern nervige Charaktere nicht jeden?
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Skele-Surtur am 5.07.2010 | 22:13
Wenn du eine Frau überzeugend spielen willst, musst du folgende Sachen beachten: An willkürlichen Stellen im Gespräch lachen, zu willkürlichen Zeiten schlecht gelaunt sein, und dich halbwegs an die geltenden Normen halten und dich mit Abschlachten von Leuten zurückhalten. Damit kommst du schon recht weit.  
Also die Frauen in den Spielrunden, in denen ich mitspiele sind immer recht schnell dabei, wenn es darum geht, jemandem permanent das Licht auszublasen. Wo meine Charaktere noch mal lieber Gefangene machen oder die Gegner auch weglaufen lassen, wenn sie keine Gefahr mehr darstellen, versuchen meine ein paar meiner Mitspielerinnen im Regelfall alles umzubringen, was es gewagt hat, sich gegen sie zu stellen.

Was sollte ich beachten, wenn ich einen dreckigen sexistischen homophoben Hurenbock von einem Söldner spielen will?
Sei laut. Versuch alles in die Kiste zu bekommen, was Brüste hat und schrecke auch vor den dümmsten Anmachsprüchen nicht zurück. Versuche so wenig wie möglich auf die Interessen anderer Charaktere Rücksicht zu nehmen, solange die Spieler damit klarkommen. Beschreibe regelmäßig, wie dein Charakter sich an verschiedenen Stellen kratzt und lass ihn in regelmäßigen Abständen laute Körpergeräusche fabrizieren. Vermeide komplizierte Sätze. Das meiste, was der Charakter sagen will, lässt sich mit Grunzlauten ausdrücken.
Beleidige alle Leute, die nicht seinem Männlichkeitsbild entsprechen - das sind alle, die sich regelmäßig Waschen und Lesen und Schreiben können. Bestehe darauf, dass Frauen für nichts anderes taugen, als kochen und bumsen. Der gelegentliche Verweis auf den übermäßigen Alkoholkonsum könnte auch helfen.
That's pretty much it.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Jens am 5.07.2010 | 22:13
@EEOh Gott, meine Freundin ist keine echte Frau.
Meine auch nicht… ihre Kriegsmagierin zermetzelt alles, was ihr gegen den Strich geht. Ist das ein authentischer weiblicher Charakter? Ich frag sie mal ;)

Ich kann keine Tipps geben außer: spiel einen nachvollziehbaren Menschen und gut ist. Das Geschlecht schaltet möglicherweise mehr Optionen frei und die weiteren Optionen (Anbetung, Zurückweisung, das Thema Kinder etc) haben bisher schon sehr viel Spaß gemacht und Abenteuer ziemlich stark beeinflusst. Für manche ist das beliebig, für mich nicht.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Scylla am 5.07.2010 | 22:16
Vertrau da Surtur. Er hat Ahnung von einem Söldner.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Jens am 5.07.2010 | 22:16
Was sollte ich beachten, wenn ich einen dreckigen sexistischen homophoben Hurenbock von einem Söldner spielen will?
Sei männlichen Kameraden gegenüber offen und sprich mit ihnen über deine Träume etc. Gehe mit ihnen durch die Hölle und gib dein Leben für sie (was hoffentlich nicht nötig ist). Wachse für sie über dich hinaus. Sei ein verdammt guter Kamerad.

So als Gegengewicht zum klischeehaften, eindimensionalen Arschloch… mach einfach irgendwas, was den Charakter symapthisch macht.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 5.07.2010 | 22:17
@Auribiel
Da "Nervigkeit" ein Sammelposten für verschiedene Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen ist, gibt es dabei eine solche Bandbreite, dass ein und dieselbe Nervigkeit für den einen unerträglich und für den anderen entzückend sein kann. Von daher, ja, nervige Charaktere ärgern, aber nicht jeder jeden.

@EE
Kinderkriegen. Weichei. :P

@Jens
Klingt nach Gibbs aus NCIS. ;)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Barbara am 5.07.2010 | 22:19
Ich behaupte, wer einmal Frauenschlägereien gesehen hat, glaubt nicht, das weibliche Chars friedlicher sind als männliche. ;)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Skele-Surtur am 5.07.2010 | 22:20
Ich behaupte, wer einmal Frauenschlägereien gesehen hat, glaubt nicht, das weibliche Chars friedlicher sind als männliche. ;)
CATFIGHT!!!

...'tschuldigung.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Alice Crocodile Coltrane am 5.07.2010 | 22:22
Sei männlichen Kameraden gegenüber offen und sprich mit ihnen über deine Träume etc. Gehe mit ihnen durch die Hölle und gib dein Leben für sie (was hoffentlich nicht nötig ist). Wachse für sie über dich hinaus. Sei ein verdammt guter Kamerad.

So als Gegengewicht zum klischeehaften, eindimensionalen Arschloch… mach einfach irgendwas, was den Charakter symapthisch macht.

Ich dachte da eher an eine schleichende Entwicklung vom arroganten Arschloch der was vom Kämpfen versteht zum guten Kamerad  :)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Bad Horse am 5.07.2010 | 22:23
Sei männlichen Kameraden gegenüber offen und sprich mit ihnen über deine Träume etc.

Verliere eine Männlichkeitskarte.  ;) (wie schon gesagt, machen das Leute, die tatsächlich Männer sind, ja auch dauernd; und der Bruch mit einem Klischee macht den Charakter interessanter).

Generell finde ich Charaktere, die nur eine Eigenschaft haben (sie sind promisk, sie sind geheimnisvoll, sie sind gewälttätig), eher nervig. Vor allem dann, wenn diese eine Eigenschaft ständig und immer zur Anwendung kommt (ob das jetzt "sie will ficken", "sie erzählt nur die Hälfte" oder "sie will schlachten" als einziger Lösungsansatz für jegliche Situation ist, ist mir da relativ egal; selbst "sie" oder "er" oder "es" ist mir da relativ egal).

@brbr: Verrat doch hier nicht alles!  ;)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 5.07.2010 | 22:26
@Alice
Wobei sich "dreckig", sexistisch und homophob schlicht nicht mit brüderlich, kameradschaftlich und opferbereit beisst. Ja, schocking, auch Männer haben Charaktertiefe. ;)

@BadHorse
Zitat
Verliere eine Männlichkeitskarte.
Warum sollten Männer nicht über ihre Träume reden dürfen? ::)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ingo am 5.07.2010 | 22:29
@Alice
Wobei sich "dreckig", sexistisch und homophob schlicht nicht mit brüderlich, kameradschaftlich und opferbereit beisst. Ja, schocking, auch Männer haben Charaktertiefe. ;)

Opferbereitschaft und sexistisch? Bedeutet das soviel, dass man (Jung-)Frauen als Magier doch nicht als überflüssig empfindet?
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Auribiel am 5.07.2010 | 22:30
@Auribiel
Da "Nervigkeit" ein Sammelposten für verschiedene Charaktereigenschaften und Verhaltensweisen ist, gibt es dabei eine solche Bandbreite, dass ein und dieselbe Nervigkeit für den einen unerträglich und für den anderen entzückend sein kann. Von daher, ja, nervige Charaktere ärgern, aber nicht jeder jeden.

Dann findest du promiskuitiv gespielte Charaktere, die übertrieben überall Sex wollen nicht nervig?


Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Bad Horse am 5.07.2010 | 22:34
Opferbereitschaft und sexistisch? Bedeutet das soviel, dass man (Jung-)Frauen als Magier doch nicht als überflüssig empfindet?

Ich würde eher sagen, dass fällt unter "Nein, kleine Lady. Ich trage das Dynamit, obwohl ich der einzige Arzt der Gruppe bin und du nur eine flüchtige Mörderin - denn ich bin hier der Mann, und wenn jemand heldenhaft draufgeht, dann ich. Schließlich muss ich dich beschützen, denn du bist eine Frau!"

(Das habe ich mit einem Barden auch tatsächlich mal gemacht - vorgestürmt, um die Kriegerin zu schützen... die hat sich das mit einem amüsierten und toleranten Lächeln angeguckt, und nachdem ich umgefallen war, hat sie erst den Gegner erledigt und mich dann in Sicherheit getragen. War sehr lustig, und ja, der Spieler der Kriegerin war ein Mann.  :))
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 5.07.2010 | 22:36
Zitat
Dann findest du promiskuitiv gespielte Charaktere, die übertrieben überall Sex wollen nicht nervig?
Ich glaube Sex haben wollen ist das Natürlichste auf der Welt. Und das Ausleben von Dingen, die man im wirklichen Leben nicht haben kann, ist doch genau der Eskapismus, den man im Rollenspiel sucht. Oder nicht?
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Auribiel am 5.07.2010 | 22:38
Ich glaube Sex haben wollen ist das Natürlichste auf der Welt. Und das Ausleben von Dingen, die man im wirklichen Leben nicht haben kann, ist doch genau der Eskapismus, den man im Rollenspiel sucht. Oder nicht?

Das ist keine Antwort auf meine Frage. Die Hauptwörter waren nicht promiskuitiv gespielt, sondern übertrieben überall.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 5.07.2010 | 22:40
Das kommt zuviele auf Randfaktoren an und vor allem auf die Wahrnehmung der Rezipienten. Bei prüden Mitspielern mag da vielleicht schon eine zu explizit ausgespielte Kußszene zu viel sein, während andere über alles unter einer S&M-Swinger-Orgie nur müde gähnen.

Um das ganze aber einmal auf mich zu beziehen. Nein, ich habe kein Problem mit Promiskität. Mich würde es allein dann stören, wenn der Spieler versuchen würde damit zu viel Spotlight für sich zu gewinnen und so dass Spiel ins Stocken käme. Aber das ist etwas ganz anderes.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Thunder Child am 5.07.2010 | 22:41
Ich behaupte, wer einmal Frauenschlägereien gesehen hat, glaubt nicht, das weibliche Chars friedlicher sind als männliche. ;)

http://www.youtube.com/watch?v=IIHC3YxRtdg (http://www.youtube.com/watch?v=IIHC3YxRtdg)
Warnung für schwache Gemüter: Frauen Wrestling aus Japan, und beide Wrestlerinnen bluten.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Skele-Surtur am 5.07.2010 | 22:41
Sex haben wollen ist natürlich - allen Leuten ständig unter die Nase zu reiben, dass man jederzeit mit jedem Sex haben will ist erstens nicht natürlich und zweitens nervig.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Auribiel am 5.07.2010 | 22:56
Sex haben wollen ist natürlich - allen Leuten ständig unter die Nase zu reiben, dass man jederzeit mit jedem Sex haben will ist erstens nicht natürlich und zweitens nervig.

+1

Genau darum ging es. Nichts gegen promiskuitive Charaktere, davon hab ich schon einige gut gespielte erlebt. Aber nymphomanisch (und selbst das noch übertrieben dargestellt) ist dann doch ein bisschen was anderes...

Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: alexandro am 5.07.2010 | 23:18
Charaktere des anderen spielt man genau wie Charaktere des eigenen Geschlechts: man denkt sich ein Konzept aus (je platter desto besser) und spielt dieses konsistent und ernsthaft, egal wo das Spiel die Figur hinträgt.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 6.07.2010 | 06:05
@Surtur/Auribiel
Ach, gehen wir jetzt vom promisken zum nymphomanischen über, um unsere schwache Argumentation in die nächste Runde zu retten? ;)

Zitat
Vielleicht ist aber bei den weiblichen Klischeecharakteren nicht das klischeehafte das Problem, sondern dass es meistens das gleiche Klischee ist, das bemüht wird?
Was zu belegen wäre. Ich denke nämlich, dass durchaus genug Leute andere Klischees anspielen. Vielleicht werden diese aber wegen der Fixierung auf die Nymphomanin, gar nicht als solche wahrgenommen.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Gaukelmeister am 6.07.2010 | 08:08
Ich kann bei diesen Cross-Gender-Diskussionen nie so recht nachvollziehen, warum es schlecht sein soll, wenn ein männlicher Spieler einen klischeehaften weiblichen Charakter spielt.
In 99% der Fälle sind ja die von Männern gespielten männlichen Charaktere auch von vorne bis hinten klischeehaft. Daran stört sich aber seltsamerweise niemand.

Dem schließe ich mich vollumfänglich an. Eine besondere Anleitung fürs Crossgender-Spiel halte ich für überflüssig. Überzeugend wird mein Spiel doch wohl eher dadurch, dass ich ein kohärentes Charakterkonzept durchziehe. (Oder geht es hier explizit um die darstellerische Qualität?) Klischees helfen enorm, diese Kohärenz zu erzeugen.

Sollte es um die Schauspielerei gehen, lautet meine Empfehlung: wenn ihr einen Mann spielt, senkt eure Stimme, wenn ihr eine Frau spielt, hebt eure Stimme. Wenn ihr einen Mann spielt, klebt euch einen Bart an, wenn ihr eine Frau spielt, zieht euch einen Rock an. Wenn ihr einen Mann spielt, rülpst in regelmäßigen Abständen. Wenn ihr eine Frau spielt, sagt in regelmäßigen Abständen "Ups". (Falls jemand Interesse daran hat, könnte ich diesen Katalog mit einfachen, aber sehr wirkungsvollen Hinweisen problemslos erweitern.)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: 1of3 am 6.07.2010 | 08:16
Generell hilft es mir immer einen Charakter so zu spielen, wie jemanden oder eine Fernsehfigur, die ich kenne. Jüngst hab ich meinem Charakter angewöhnt, böse zu gucken... und zwar wie Mr. Worf inklusive Brummen. Passt hervorragend.

Mein längstgespielte Charakterin hatte Züge von einer guten Freundin (die nicht in der Runde mitgespielt hat).
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Jiba am 6.07.2010 | 08:50
Mir ist nicht ganz klar, was Du meinst. Meinst Du mit Konzepte die "Berufe" und mit dem Konzept das Geschlecht?

Ich meine Charakterkonzepte, bei denen ein bestimmtes Geschlecht als plausibler (oder wenn du so willst "Klischeebehafteter") wahrgenommen wird. Hebammen sind zum Beispiel in der Regel weiblich, d.h. entweder ich spiele einen Charakter des anderen Geschlechts oder ich muss auf das Konzept "Hebamme" verzichten. Es gibt unzählige Beispiele dieser Art. Grade wenn ich mich, wie 1of3, in der Fernsehserienlandschaft umgucke, dass finde ich weibliche und männliche Typen, die immer wieder vorkommen. Mit einem solchen Typus zu brechen (z.B. männliche Stewardess, weiblicher Boxer) ist nicht negativ, aber ich glaube, dass viele Spieler gerne auf die Typen zurückgreifen. Klischees werden vielleicht deshalb so gerne gespielt, weil sie leicht zu führen sind und trotzdem sehr viel Spaß machen.

@TW: Klar, ich geb' dir voll recht. Es ist nichts Schlechtes dabei. Aber es gibt eben SLs, die das nicht Erlauben, weil sie derartige Angst vor "den Klischees" haben, dass sie absolut vortraumatisiert sind. Und ich würde eben gerne erfahren, was diese Klischees sind und wie man sie durchbrechen kann.

@Gaukelmeister: Die Tipps, wie ich am besten einen Charakter des anderen Geschlechts spiele, interessieren mich gar nicht in der Ausführlichkeit. Was ich mit diesem Thread eher versucht habe, ist zu einem allgemeinen Überblick darüber zu kommen, welche Charakterkonzepte möglicherweise mit Männern oder Frauen assoziiert werden, in welche Klischees man da abrutschen kann, etc. Besonders der Hinweis im Umfrage-Thread, dass Frauen wohl besser Männer spielen könnten, als Männer Frauen hat ich zu den Überlegungen verleitet. Aber klar: Man braucht vielleicht wirklich keine spezielle Anleitung für Cross-Gender-Konzepte.

@Promiskuität: Mir ist by the way tatsächlich aufgefallen, dass einige Spieler, die bei mir Frauen gespielt haben, immer das Maximum an regeltechnisch möglichem guten Aussehen auf ihr Charakterblatt geschrieben haben (das 23-Punkte-Vorteilslächeln bei 7te See). Und dann haben sie diesen Vorteil, sehr attraktiv zu sein, In-Game aber nie zu ihrem Vorteil eingesetzt.
Ein weiteres Klischee, was, denke ich, häufig vorkommt, ist das des sehr männlichen, häufig auch lesbischen, Kampfweibs. Aber das ist sicher nicht s häufig wie die Sexyhexy.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Nocturama am 6.07.2010 | 09:03
Einfach einen Charakter spielen und nicht ein Geschlecht, dann sollte das gehen. Ich persönlich wüsste sowieso nicht, woran ich "den Mann" oder "die Frau" festmachen sollte, darum stören mich unterschiedliche Konzepte kein Stück. Hab' noch keine Verhaltensweise getroffen, die es nicht bei beiden Geschlechtern gegeben hätte.

Und ständig sexlüsterne Charaktere kenne ich nur aus Teenager-Runden, da war aber das Geschlecht egal* und es war (für mich) sowohl nervig als auch unangenehm, wenn auch verzeihbar. Ist aber ein anders Thema.


*"Ich gehe jetzt ins Bordell!" "Boha, geil, würfel mal Ausdauer!" "20!" "Du machst die sooo fertig!"

EDIT:
Zitat
Besonders der Hinweis im Umfrage-Thread, dass Frauen wohl besser Männer spielen könnten, als Männer Frauen hat ich zu den Überlegungen verleitet.

Würde ich nicht sagen, aber ich wenn die Stichprobe aus meinen rollenspielerischen Bekanntenkreis stimmt, dann spielen Frauen häufiger männliche Charaktere und Männer eher selten weibliche. Vielleicht kommt der Eindruck daher.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: 1of3 am 6.07.2010 | 09:13
Grade wenn ich mich, wie 1of3, in der Fernsehserienlandschaft umgucke, dass finde ich weibliche und männliche Typen, die immer wieder vorkommen.

Das ist, so glaube ich, das Gegenteil von dem, was ich sagen wollte. Wahrscheinlich bin ich selbst Schuld, weil ich Herrn Worf als Beispiel genommen hab. Der ist ein fieser Alien-Krieger (mit Hang zum Slapstick). Gibts wie Sand am Meer. Aber Kollege Te'alq ist z.B. von seinen Manierismen ganz anders. Das dürfte an Drehbuchschreibern und dem betreffenden Schauspieler liegen.

Ich wollte also sagen: Schau nicht nach dem Typ. Schau nach einzelnen Charakteren und guck, was du davon ziehen kannst.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Merlin Emrys am 6.07.2010 | 10:49
Einfach einen Charakter spielen und nicht ein Geschlecht, dann sollte das gehen.
+1 hierzu und zum Edit. (Wobei da das eine mit dem andern vielleicht zusammenhängt... wenn mehr Frauen Männer spielen, fällt vielleicht den Mitspielern irgendwann auf, daß manche dieser Darstellungen gar nicht so entsetzlich sind, vielleicht sogar erträglich ;-) . Während bei den Männern, die Frauen spielen, kein hinreichender Ausgleich für die ganzen Ausrutscher zusammenkommt...?)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Teylen am 6.07.2010 | 10:55
Ich finde das auch "sexyhexy" Charaktere kein Problem sind.
Zumindest wurde bisher eine der ueberzeugendsten Frauenfiguren die so in die Richtung gut aussehendes, weibliches und durchaus sexuell aktives Mode Victim (also irgendwas so im Dreh von SatC, GNTM und so) ging von einem maennlichen Spieler gespielt.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Niniane am 6.07.2010 | 11:21
Besonders der Hinweis im Umfrage-Thread, dass Frauen wohl besser Männer spielen könnten, als Männer Frauen hat ich zu den Überlegungen verleitet. Aber klar: Man braucht vielleicht wirklich keine spezielle Anleitung für Cross-Gender-Konzepte.

Eine kleine Anekdote dazu: Ich habe seinerzeit bei DnD einen Waldläufer gespielt, der laut seiner Charakterbeschreibung ein wortkarger Einzelgänger war, er war ehemaliger Soldat. Irgendwie ergab es sich aber, dass in dieser Gruppe niemand so recht den "Sprecher" machen wollte, und plötzlich wurde der ruhige Ihan beredt wie.. naja, eher wie eine Frau ;) . Nach einer halben Sitzung, auf der er Reden geschwungen hat, hab ich wirklich angefangen - zur Erheiterung der Gruppe - die Wörter abzuzählen, weil ich das so unglaubhaft fand, dass er nun nach Jahren der EInsamkeit und Trauer um seine Familie plötzlich quasselt wie ein Wasserfall.

In der gleichen Runde hatten wir auch eine Priesterin, die sehr überzeugend von einem Mann gespielt wurde ;)

Mit meinem SotC - Charakter hab ich das Problem, mich "männlich" zu verhalten nicht, aber vielleicht liegt das daran, dass der auch eher Klischee ist (Mischung aus James Bond und John Steed aus "Mit Schirm, Charme und Melone")
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Joerg.D am 6.07.2010 | 11:45
Wenn Mann, eine Frau spielen will:

1. Vor jeder Runde wo man eine Frau spielt erst mal eine Frauenzeitschrift durchlesen.

2. Unbedingt mit der Mamma darüber reden, wie sie die Rolle interpretieren würde.

3. Mit der Freundin darüber reden wie sie die Rolle interpretieren würde.

4. Unbedingt ein paar Filme ansehen, in denen Männer Frauen spielen.

5. Vor der Runde Frauenklamotten anziehen um sich in Stimmung zu bringen.

6. Lernen auf High Heels zu laufen.

7. Von der Freundin beibringen lassen, wie man sich schminkt

8. Mindestens eine Stunde vor der Runde in den Charakter versetzen um auch ja die richtigen Nuancen einer vielschichtigen und innerlich zerrissenen Frau mit allen ihren Wiedersprüchen in der Logik darstellen zu können.

9. Versuchen zu verstehen, das Nein auch Nein bedeutet und nicht Ja.

10. Wenn ein Charakter erzählt, das es ihm schlecht geht, nicht sagen, ich gebe dir ein Bier aus und wir gehen in den Puff, den Frust wegvögeln, sondern ihn Fragen, was ihn so mit nimmt und sich dafür auch ernsthaft interessieren.



Wenn Frau einen Mann spielen will:

1. Mache einfach alles von den Sachen die dir deine Eltern verboten haben und habe Spaß dabei.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: ErikErikson am 6.07.2010 | 11:48
Auch nützlich: Zwei Stunden zu spät zum Spiel kommen, um sich von den üblicherweise 1 Stunde zu spät kommenden Rollenspielern nochmal in seiner Weiblichkeit abzuheben. Hier stellt sich die Frage: Hat der Rollenspieler an sich schon eine Neigung zur Feminität?
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Teylen am 6.07.2010 | 11:51
Wenn Frau einen Mann spielen will:

1. Mache einfach alles von den Sachen die dir deine Eltern verboten haben und habe Spaß dabei.

2. Schau die 10 Stunden lang das Programm von Mario Barth, Atze Schroeder und Co. an und finde es lustig.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Joerg.D am 6.07.2010 | 11:59
2. Schau die 10 Stunden lang das Programm von Mario Barth, Atze Schroeder und Co. an und finde es lustig.

Fällt für mich mit unter 1 :-)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Sashael am 6.07.2010 | 12:02
Auch nützlich: Zwei Stunden zu spät zum Spiel kommen, um sich von den üblicherweise 1 Stunde zu spät kommenden Rollenspielern nochmal in seiner Weiblichkeit abzuheben.
Öhm ... also ich kenn das genau andersrum. Meistens sitzen die Mädels schon stundenlang beim SL, bis dann irgendwann auch dann der letzte Kerl sich von seinem PC/Konsole/BluRay-Player losreißen konnte und endlich auch erscheint.

2. Schau die 10 Stunden lang das Programm von Mario Barth, Atze Schroeder und Co. an und finde es lustig.
Ich habe Mario etwa eine halbe Stunde ausgehalten. Atze schaffte es nicht über die 10 Minuten Grenze. Das ist nicht männlich, das ist prollig. Und Prolls gibt es auch als Frauen.

Moment ...

Meine Schwester lacht bei Mario.  :o
Aber ich mag sie trotzdem. *hüstel* *pfeif*

Da steh ich wesentlich mehr auf Volker Pispers.

Wenn Mann eine Sexyhexy spielen will, sollte er begreifen, dass Sexyhexys eben NICHT mit jedem in die Kiste springen. Aber trotzdem alle anbaggern. Cockteasing nennt man sowas. Anheizen und verschwinden. Und wenn einer doch was will, dann versteckt man sich hinter dem aufrechten Pala und macht einen auf verschüchterte Unschuld.  >;D
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Teylen am 6.07.2010 | 12:07
Ich habe Mario etwa eine halbe Stunde ausgehalten. Atze schaffte es nicht über die 10 Minuten Grenze. Das ist nicht männlich, das ist prollig. Und Prolls gibt es auch als Frauen.
Da muss der Mann halt durch die gesammelten Gabi Koester Sketchs / Serien durch.
Wenn man es nicht ganz so prollig will,... die Ludolfs vielleicht? ^^

Zitat
Meine Schwester lacht bei Mario.  :o
Aber ich mag sie trotzdem. *hüstel* *pfeif*

Da steh ich wesentlich mehr auf Volker Pispers.
Ich waere eher noch fuer Wilfried Schmickler ^^
Theorethisch tastet der sich mit dem Loki Part von Loki & Smokey ja auch schon in's CrossGender Kabarett vor ^^;

Zitat
Wenn Mann eine Sexyhexy spielen will, sollte er begreifen, dass Sexyhexys eben NICHT mit jedem in die Kiste springen.

Das solltest du mal den Machern von SatC sagen ^^;
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Sashael am 6.07.2010 | 12:12
Das solltest du mal den Machern von SatC sagen ^^;
Das sind keine Sexyhexys, das sind panische Mittvierzigerinnen, die noch alles mitnehmen was sie kriegen können, bevor ihrer Libido endgültig der Hahn abgedreht wird. Von daher sind die schon wieder nachvollziehbar.  >;D
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Pyromancer am 6.07.2010 | 12:53
Ich finde ja, dass das Geschlecht der Figur generell überbewertet wird. Wenn man z.B. in meiner aktuellen Midgard-Runde (da liegt der Frauenanteil bei 50% und cross-gender-play ist generell akzeptiert) die Geschlechter der Figuren nicht wüsste und wollte es rein vom Verhalten her erraten, man würde wahrscheinlich in der Hälfte der Fälle falsch liegen. Und zwar egal, ob da jetzt jemand eine Figur seines eigenen oder des anderen Geschlechts spielt.

In sofern kann ich nur jedem den Rat geben: Versuche, einen spannenden, glaubwürdigen Charakter zu spielen, nicht eine spannende, glaubwürdige Frau bzw. einen spannenden, glaubwürdigen Mann.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 6.07.2010 | 12:54
Wenn Mann, eine Frau spielen will:


11. Oft meckern, wenn man mit Kochen dran ist, weil das sexistisch ist, es die Frauen machen zu lassen ODER ständig kochen und putzen wollen, auch die Rüstung des Barbaren, der das weniger witzig findet.

12. Die Männer ständig zum Waschen anhalten.
 
13. Rumkritisieren, auch wenn man von den Dingen nix versteht.  ::)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Jiba am 6.07.2010 | 13:03
Ich wollte also sagen: Schau nicht nach dem Typ. Schau nach einzelnen Charakteren und guck, was du davon ziehen kannst.

Hab ich ja gar nicht bestritten. Ich wollte nur erklären, was ich mit einzelnen Konzepten meine, die auf bestimmte Geschlechter zugeschnitten sind. Ich würde dir auf jeden Fall Recht geben.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Boba Fett am 6.07.2010 | 13:11
In sofern kann ich nur jedem den Rat geben: Versuche, einen spannenden, glaubwürdigen Charakter zu spielen, nicht eine spannende, glaubwürdige Frau bzw. einen spannenden, glaubwürdigen Mann.

+1

Sobald man sich die Frage stellt, wie ein typischer Vertreter einer Art (Mann, Frau, Elf, Zwerg, Tentakelmonster, Ork, Wirt, Kuh...) gespielt werden sollte, stolpert man über Klischees und Pauschalisierungen und setzt sich der Gefahr aus, eine sehr oberflächlich ausgestaltete Rolle zu spielen.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Jiba am 6.07.2010 | 13:17
Sehr guter Punkt.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 6.07.2010 | 14:18
Zitat
eine sehr oberflächlich ausgestaltete Rolle zu spielen.
Rollenspiel ist oberflächlich und sehr.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Auribiel am 6.07.2010 | 14:30
@Surtur/Auribiel
Ach, gehen wir jetzt vom promisken zum nymphomanischen über, um unsere schwache Argumentation in die nächste Runde zu retten? ;)

Nein, aber da du dich anders ja vor einer Antwort drückst und das "promiskuitiv übertrieben überall" gerne überliest, muss man es ja für dich anders umformulieren. ;)

Eine Antwort habe ich von dir jedenfalls bisher immer noch nicht bekommen, da drückst du dich ja nach wie vor elegant rum und bringst stattdessen dann ironische Seitenhiebe. :P


Nochmal für dich:
Nichts gegen die Darstellung promiskuitiver Charaktere (davon habe ich selbst welche, männlich wie weiblich). Aber gegen die übertriebene Darstellung dieser Charaktere habe ich etwas und ich kann mir schlecht vorstellen, dass man bei einer halbwegs ernsthaften Spielrunde so etwas dann nicht nervig findet.
Da ist es mir auch egal, wenn ein männliche Spieler eine Supersmexy Frau spielt, wenn sie (in ihrem Spezialgebiet) was drauf hat (habe ich schon einige sehr gelungene Sexyhexy Chars von Männer gespielt erlebt), oder ein Pamela Anderson Verschnitt (ViP) sind (hat auch ihren Platz in der Gruppe), aber wenn sie übertrieben in jeder Situation anfangen andere Chars anzugraben oder sich flach legen zu lassen... ist's irgendwann gut.
Vielleicht setzt die Nervigkeit einfach da ein, wo alles andere am Tisch ausgespielte durch solche Situationen gestört wird oder jede Situation mit Hinweis auf die Süpersmexy und süperpromiskuitive Dame (gleich ob von Mann oder Frau gespielt) gespickt werden.

Wenn du so etwas noch nicht erlebt hast: Gratulation! Ich hatte schon einige Dosen davon und kann gern drauf verzichten und nachvollziehen, wenn andere von so etwas angenervt sind (wenn das Setting nicht gerade solche Rollen verlangt).


Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Ein am 6.07.2010 | 14:34
Naja, aber liegt das jetzt an der Art der Rolle oder an der Spotlight-Heischerei des Spielers? Ich sage einmal letzteres. (Habe ich auch oben schon gesagt.)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Master Li am 6.07.2010 | 17:49
Die Streuung der Verhaltenscharakteritika innerhalb eines Geschlechts ist größer als zwischen den Geschlechtern. Insofern ist so ziemlich alles, was nicht ein unglaubwürdiges Extrem darstellt, wirklichkeitsnah und überzeugend.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Skele-Surtur am 6.07.2010 | 19:56
2. Schau die 10 Stunden lang das Programm von Mario Barth, Atze Schroeder und Co. an und finde es lustig.
Das kann ich aber nicht! :o
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: alexandro am 6.07.2010 | 19:58
Zitat
Schau die 10 Stunden lang das Programm von Mario Barth, Atze Schroeder und Co. an und finde es lustig.
Soll sie einen Mann spielen, oder einen (männlichen) Zombie? :D
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Hotzenplot am 7.07.2010 | 09:56
Das, was Master Li sagt.

Ich glaube, es ist ebenso wichtig wie die eigene überzeugende Darstellung, dass die Mitspieler grundsätzlich bereit sind, dass dargestellte auch anzunehmen. Man sollte meinen, dass sei eine Voraussetzung für einen schönen Rollenspielabend in trauter Runde. Offenbar ist jeder Spieler bereit, sich den SL als brüllenden Ork vorzustellen mit Sabber an den Hauern und ner blutigen Axt in der Hand. Wenn der SL aber als Frau spricht, sind manche Mitspieler offenbar nicht mehr bereit, das hinzunehmen. Das Problem liegt dann eben mehr bei ihnen, als bei ihrem SL.

Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Scylla am 7.07.2010 | 10:20
Yeah, richtig. Weitergedacht: Weil die Spieler sich den SL nicht als Frau vorstellen wollen/können, werden alle NPCs mit sofortiger Wirkung männlich (auch die bereits bestehenden), und zwar auf der gesamten Welt. In der Folge stirbt das Universum innerhalb von 100 Jahren an metagedanklicher Untervölkerung, abgesehen von den Elfen. Damit das nicht geschieht, müssen Männer (der SL ist immer noch geschlechtlich, wie göttlich man ihn sich auf vorstellen mag) auch Frauen spielen dürfen (vice versa), sonst hat die Welt nald einen Platten. Und wenn der SL (geschichtlich natürlich) das Geschlecht ändern darf, sollten die Spieler das auch tun dürfen. Gerechtigkeit muss sein, der SL ist nur ein primus inter pares in der Gruppe. Quod erat demonstrandum, Fall gelöst, Watson. WIr können die Diskussion über Crossgenders nun endlich erfolgreich abschließen, oder  ~;D
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Teylen am 7.07.2010 | 10:43
Wenn es nur Maenner und nur Frauen gibt koennen die sich ja dann auch klonen gehen..
oder sich mit NSNSC (Nicht Spieler Nicht SL Chars) vermehren.
Was dann aber heissen wuerde das weibliche SLs keine historischen Kampagnen leiten duerfen ^^;
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Skele-Surtur am 7.07.2010 | 10:59
Ich bin dafür, dass keiner mehr irgendwas leiten oder spielen darf. Wir sitzen einfach alle schweigend um den Tisch und jeder denkt sich seine Geschichte selbst aus. Am Ende werden die Ergebnisse verglichen und im allgemeinen Konsens eine Synthese herausgearbeitet. Die Fertige Geschichte wird dann mit dem Regelbuch abgeglichen und retrospektiv wird ermittelt, unter Benutzung welcher Regeln und ggf. mit welchen Würfelwürfen die Geschehnisse herbeigeführt worden sind.
Das ganze wird dann schriftlich festgehalten und kommt zu den Akten.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Yehodan ben Dracon am 7.07.2010 | 11:00
nach Jahrgängen sortiert mit Stichwortverzeichnis und Archivierungsvermerk.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Scylla am 7.07.2010 | 11:12
Hört sich nach ner Menge Spaß an. Ich mache eine neue Runde auf, und biete mich sofort als Nicht-Spielleiter an. Wer führt als erster Protokoll?
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Scylla am 7.07.2010 | 11:17
Nun ja, aber jetzt Schluss mit dem Unfug und wieder zurück zum Thema, bevor wir den Thread kaputt machen und einen Platzverweis bekommen. Muss auch nicht sein.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Dr. Dr. James T. Errington am 7.07.2010 | 13:56
Dann schmeiss ich mal meine Meinung dazu in den Ring.

Ich beziehe mich in meinen Aussage ausschließlich auf das Spiel unter erwachsenen Menschen. Als Teenager ist das denke ich alles ein bißchen anders (die oben erwähnte Szene mit "Würfel mal wie lange du kannst." oder "Würfel mal wie groß er ist." kamen bei uns in Teenagerzeiten auf jeden Fall vor ;) - Jugendsünden eben).

Ich finde, wer einen Charakter eines anderen Geschlechtes spielen möchte sollte sich auf Klischees stützen. Das müssen keine Standardklischees sein, aber der Char braucht einen Tick in dem klar wird, dass er eindeutig einer der beiden Geschlechter zuzuordnen ist.
Zum Warum komm ich nach 2 Beispielen.

In meiner ArsMagica-Runde spielt ein Mann eine Magierin. Diese definiert sich über ihre Barmherzigkeit und ihr Mitgefühl. Natürlich keine Charaktereigenschaft die nur Frauen zusteht, aber die meisten Menschen assozieren zuerst Frauen mit diesem Verhalten.

In meiner Hunter-Runde spielt eine Frau einen Mann. Dieser definiert sich darüber ein Nerd zu sein. Natürlich gibt es weibliche Nerds (kenne auch welche), aber es passt hier einfach eher ein Mann vom Verständnis her.

Sollte es bei einer Rolle nicht erkennbar sein, welches Geschlecht der Charakter hat, würde ich dazu raten (außer es gibt andere gute Gründe - kommt gleich) einen Charakter des Spielergeschlechts zu spielen.

Das liegt ganz einfach daran, dass ich den Spieler(in) angucke und einen Mann(Frau) sehe und wenn er(sie...) sich nicht in seinem Charakter klar andersgeschlechtlich definiert, ich auch seinen Charakter immer so betrachten werde.
Das stört meinem Empfinden nach maximal die Immersion und sollte vermieden werden.

Um es mit den Worten meines ArsMagica-SL auszudrücken:
Ein Spieler spielt dann einen andersgeschlechtlichen Charakter gut, wenn der SL sich in seinen Erzählungen über den Charakter nicht im Geschlecht verhaspelt und aus Versehen den Charakter eines Spielers mir "er" bzw. den Charakter einer Spielerin mit "sie" betitelt. In den fast 2 Jahren die wir nun spielen hat er sich in beiden Runden kein einziges mal im Geschlecht vertan und auch mir als Spieler ergeht es ähnlich, wenn ich über die Charaktere (nicht die Spieler) rede.

Es gibt aber noch weitere Gründe andersgeschlechtliche Charaktere zu spielen. Dann wenn es durch das Konzept definiert wird.
Ich spiele beispielsweise eine Drow die Eilistraee-Anhängerin ist. Hier hatte ich keine Option einen Mann zu spielen das hätte das Konzept nicht getragen.
Genausowenig gibt es die männliche Amazone oder die Generälin im 2. WK.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Teylen am 7.07.2010 | 14:19
Ich finde es mit dem charakterlichen Tick in Bezug auf das Geschlecht, weniger auf das Konzept irgendwie, naja, unpassend. Heisst der Charakter ergibt sich eher aus dem Hintergrund, den Werten bzw. dem Design als der Frage ob es nun eine Frau oder ein Mann ist.

Heisst die Magierin mit der Heilmagie ist nicht weiblich geworden weil bahmerziges, empathisches und mitfuehlendes Handeln weiblich waere. Sondern weil man es als Konzept passender findet das sie nun weiblich ist als maennlich. Weil es bei letzteren von der Spielwelt vielleicht unwahrscheinlich ist oder der Charakter zu sehr wahlweise metrosexuell oder wie ein Sozialarbeiter wirken wuerde.

Nimmt man dieses: "Sie ist .. weil weiblich." landet man schnell bei den unpassend empfunderen Rollenklischees.

In meiner Hunter-Runde spielt eine Frau einen Mann. Dieser definiert sich darüber ein Nerd zu sein. Natürlich gibt es weibliche Nerds (kenne auch welche), aber es passt hier einfach eher ein Mann vom Verständnis her.
Was dann auf den Hintergrund ankommt, in den meisten SF oder Fantasy Comics die ich lese sind Frauen entweder die Traegerinnen von Bruesten oder Nerds.

Zitat
Das liegt ganz einfach daran, dass ich den Spieler(in) angucke und einen Mann(Frau) sehe und wenn er(sie...) sich nicht in seinem Charakter klar andersgeschlechtlich definiert, ich auch seinen Charakter immer so betrachten werde.
Hm, aber da gibt es doch eine Menge anderer Attribute die ebenso abweichen.
Auesserlichkeiten [Haarfarbe, Koerperliche Einschraenkungen / Erweiterungen, Groesse, Name etc.] und charakterliche [Aufbrausendes Gemuet, fehlende Moral etc.].
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Dr. Dr. James T. Errington am 7.07.2010 | 14:31
Nimmt man dieses: "Sie ist .. weil weiblich." landet man schnell bei den unpassend empfunderen Rollenklischees.
Andersrum wird ein Schuh draus. "Sie ist weiblich, weil ..."
"... ich mir unter einem Heilmagier eine Frau in einem langen weißen Kleid / Robe vorstelle. Eine Heilmagier hat für mich ein freundliches, sanftes Lächeln und das assoziere ich am ehsten mit einer Frau."
Ich denke ein Großteil der Spieler würde mir bei der Assoziation zustimmen. Heißt natürlich nicht, dass es keine männlichen Heilmagier gibt, aber eine Frau kann hier sehr gut von beiden Geschlechtern gespielt werden.

Was dann auf den Hintergrund ankommt, in den meisten SF oder Fantasy Comics die ich lese sind Frauen entweder die Traegerinnen von Bruesten oder Nerds.
Klingt fast so als wären Brüste und Nerd inkompatibel ;).
Da wir hier von Hunter reden im Jahr 2007 ist die Assoziation männlich -> Nerd doch recht deutlich.

Hm, aber da gibt es doch eine Menge anderer Attribute die ebenso abweichen.
Auesserlichkeiten [Haarfarbe, Koerperliche Einschraenkungen / Erweiterungen, Groesse, Name etc.] und charakterliche [Aufbrausendes Gemuet, fehlende Moral etc.].
Daher ist mir das Aussehen der Charaktere meistens gar nicht so wichtig. Ich kanns mir eh nicht  merken (ist nicht böse gemeint gegenüber meinen Mitspielern) und merk mir dann einfach grob die Richtung in welche die Charaktere gehen. So weiß ich bei unserm Ars Magica Spieler halt, dass es eine barmherzige Frau ist, die einigermaßen hübsch ist und recht zierlich. Dass sie lange dunkle Haare hat ist für mich dabei fast jedesmal wieder eine neue Info ;). Als SL müsste ich hier natürlich mehr Zeit reinstecken, aber als anderer Spieler erwähnt man sowas quasi nie. Das Geschlecht hingegen ist bei Gespräche über einen Charakter ja kaum zu vermeiden (er/sie).
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Teylen am 7.07.2010 | 14:41
Klingt fast so als wären Brüste und Nerd inkompatibel ;).
In einigen gerade Manga hat man das gefuehl das mit der wachsenden Intelligenz der Brustumfang schrumpft wenn sie weiblich sind, respektive er groesser wird je naja duemmer / naiver.
Nun und wenn in Comics dann eine Frau ankam, die keine grossen Brueste hat, was gerade bei Vertigo als amerk. Verlag ab und an mal passiert, ist sie Haeufig ein Nerd .. oder allgemein "merkwuerdig" ^^;

Zitat
Das Geschlecht hingegen ist bei Gespräche über einen Charakter ja kaum zu vermeiden (er/sie).
Zumal es ja schon im Namen mit klingt.
Weshalb die Verwechslungsgefahr recht niedrig ist hat man sich den Char-Namen einmal gemerkt.
Was heisst das die Gruppe dafuer wissen muss wie ihre Chars heissen.
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Dr. Dr. James T. Errington am 7.07.2010 | 14:53
Vielleicht funktionieren Männer und Frauenhirne unterschiedlich, vielleicht ist auch nur meins anders, aber ich speicher die Assoziation zwischen Geschlecht und Namen nicht an einer Stelle ab. Die kommt mir erst wenn ich darüber nachdenke.
Mir gehts aber auch gar nicht darum, wenn man den Namen erwähnt (dann würde es auch mir nicht passieren), sondern eher um die Fälle in denen man nur sagt "Er/sie hat das und das getan...".

Hmmm aber ich steh doch auf sexy weibliche Nerds. Blöde Mangas :(.
Da guck ich lieber Stargate :)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Merlin Emrys am 7.07.2010 | 16:26
Ich habe bei Charakterkonzepten meist "von Geburt an" ein Geschlecht mit im Kopf - und zwar unabhängig von Klischees. Der, der unter ihnen einem Heilmagier noch am nächsten kommt, ist ein Mann; dafür ist der herumziehende Musikant (nach Art eines mittelalterlichen Spielmanns) eine Frau. Beide können in meinen Augen und meiner Vorstellung das andere Geschlecht auch nicht haben, es wäre einfach unpassend. Mit dem Konzept kam die Zuordnung zu einem Geschlecht zur Welt, und die ändert sich nur sehr selten nachträglich :-).

Es war aber auch noch nie ein Problem. In den Runden, in denen ich spiele, steht das Geschlecht dem Spieler zur Wahl frei. Teylen hat ja schon darauf hingewiesen: Man muß sich eh' allerhand zum Charakter der anderen vorstellen, warum nicht auch ein anderes Geschlecht?

Außerdem gibt es Rollenspiele, die das Geschlecht auswürfeln lassen, da hat man - wenn man konsequent nach den Regeln spielt - ja nicht einmal die Wahl :-o !
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Bad Horse am 8.07.2010 | 22:12
@Jenny (ein bißchen OT): In diesem Webcomics hier (http://www.questionablecontent.net/view.php?comic=1684) gibt es eine Nerdette, die sehr große Brüste hat (Marigold)!
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Eulenspiegel am 8.07.2010 | 22:20
Also ich stelle mir SCs immer so vor wie bei The Gamers oder noch deutlicher: The Gamers 2 (http://www.youtube.com/watch?v=eH5fC9H8yJA&feature=related) (bei 1:13).

Das heißt, die SCs haben sehr viele äußerlichen Eigenschaften des Spielers. (Ja, ich weiß, 'The Gamers' ist eine Satire. Aber zumindest die bildliche Vorstellung trifft meine imho recht gut.)
Titel: Re: Wie spiele ich ein Mitglied des anderen Geschlechtes überzeugend?
Beitrag von: Drudenfusz am 9.07.2010 | 00:29
Egal ob man ein Klische spielt oder es nicht bedient (es gibt Männer als auch Frauen die klischehaft sind oder sich weit abseitsdavon bewegen), das wichtigste ist das man von der Gruppe akzeptiert wird (egal wie gut man seine Rolle gerade spielt, schließlich geht es beim Rollenspiel sowieso darum etwas darzustellen was wir nicht unbedingt wirklich sind). Dies Akzeptanz bedeutet das man sein Mitspieler dann auch entsprechend behandelt und das der Spielleiter dies auch sinnvoll in der Interaktion mit NSCs berücksichtigt.

Soll jemand rühig seine Sexyhexie spielen, wenn dann weibliche NSCs über den Charakter lästern, sie vielleicht eine Schlampe nennen die mit jedem rummacht, dann wird es plötzlich interesant wie der Charakter damit umgeht. Dementsprechend ist das wichtigste immer die Umwelt, nicht die fähigkeit des Spielers wirklich etwas darstellen zu können (ist so mit vielen Dingen, wie verhält sich ein König? Ganz normal - er wird erst dadurch königlich das seine Hofschranzen ihm alles recht machen wollen).