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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: evil bibu am 19.11.2010 | 12:27

Titel: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 19.11.2010 | 12:27
Hier die Bilanzen von

Pegasus:klick (https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?session.sessionid=451b43b934484561ea920a0c208e460b&global_data.designmode=eb&genericsearch_param.fulltext=PEGASUS+SPIELE++Verlags-+und+Medienvertriebsgesellschaft+mbH&genericsearch_param.part_id=&%28page.navid%3Dto_quicksearchlist%29=Suchen)

Ulisses:klick (https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?session.sessionid=451b43b934484561ea920a0c208e460b&global_data.designmode=eb&genericsearch_param.fulltext=Ulisses+Medien+%26+Spiel+Distribution+GmbH&genericsearch_param.part_id=&%28page.navid%3Dto_quicksearchlist%29=Suchen)

Feder und Schwert:klick (https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?session.sessionid=451b43b934484561ea920a0c208e460b&global_data.designmode=eb&genericsearch_param.fulltext=Feder%26Schwert+GmbH&genericsearch_param.part_id=&%28page.navid%3Dto_quicksearchlist%29=Suchen)

Fanpro:klick (https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?session.sessionid=451b43b934484561ea920a0c208e460b&global_data.designmode=eb&genericsearch_param.fulltext=Fantasy+Productions+Verlags-+und+Medienvertriebsgesellschaft+mbH&genericsearch_param.part_id=&%28page.navid%3Dto_quicksearchlist%29=Suchen)

Prometheusgames/Assert:klick (https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?session.sessionid=451b43b934484561ea920a0c208e460b&global_data.designmode=eb&genericsearch_param.fulltext=Assert+Publishing+GmbH&genericsearch_param.part_id=&%28page.navid%3Dto_quicksearchlist%29=Suchen)

13Mann:klick (https://www.ebundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?session.sessionid=5db1279120deab36b0be233ab68664bf&global_data.designmode=eb&genericsearch_param.fulltext=13Mann+Verlags-+und+Grosshandelsgesellschaft+mbH&genericsearch_param.part_id=&%28page.navid%3Dto_quicksearchlist%29=Suchen)

Leider nur die Verlage die Publizierungspflichtig sind.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 12:32
Cool! Mag das mal jemand interpretieren? Denn wie gesagt:
Bilanzen lesen kann ich nämlich trotz Wirtschaftskenntnissen leider nicht  :D
Und damit bin ich vermutlich nicht allein...
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 19.11.2010 | 12:34
Solche groben Bilanzen sind ziehmlich nichtsausausgend. Die GuV-Rechnung ist viel interessanter, besonders wenns nach Produkten aufgegliedert ist.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 19.11.2010 | 12:42
Kingpin000 erläutert schon den wesentlichen Punkt weshalb das hier mit etwas Vorsicht zu geniesen ist.

Kurz von meiner Seite aus:
Die meisten scheinen die klassichen Verlage zu sein: geringe Liquidität, hoher Warenbestand und leidliche Gewinne oder gar Verluste.

Ausnahmen davon: Ulisses 2009. Ein satter Gewinn. Blos woher der kommt ist nicht klar ersichtlich. Da wir ja alle den Markt etwas beaobachten, vermute ich, dass Ulisses durch Aufnahme und Ausweitung der Großhandelstätigkeit und Übernahme des F-Shops diesen Gewinn erzielt hat und nicht durch die Verlagstätigkeit am Rollenspielmarkt.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Ahab am 19.11.2010 | 12:42
Zu Prometheus/ Assert führt Dein Link allerdings ins Leere. Ergibt bei mir keine Suchergebnisse.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 19.11.2010 | 12:44
Assert ist erst 2009 errichtet worden. Und für die Offenlegung haben Sie noch Zeit bis zum 31.12.2010. Das gilt für die anderen Gesellschaften natürlich auch. Lediglich Ulisses hat vorzeitig publiziert.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: ErikErikson am 19.11.2010 | 12:46
Das GuV Zeug gibts nicht?
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 19.11.2010 | 12:49
Nein. Das sind alles kleine Kapitalgesellschaften. Die müssen nur verkürzte Bilanzen offenlegen.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 12:52
Ausnahmen davon: Ulisses 2009. Ein satter Gewinn. Blos woher der kommt ist nicht klar ersichtlich. Da wir ja alle den Markt etwas beaobachten, vermute ich, dass Ulisses durch Aufnahme und Ausweitung der Großhandelstätigkeit und Übernahme des F-Shops diesen Gewinn erzielt hat und nicht durch die Verlagstätigkeit am Rollenspielmarkt.
Kann es nicht auch einfach so sein, dass Ulisses zu Anfang an den Krediten für das DSA-Zeug zu knappsen hatte, zusätzlich noch den Druck der Wegenände vorfinanzieren musste und erst jetzt so langsam den Rahm abschöpft? Naja, die Zahlen geben wohl leider weniger her als ich gehofft hatte. Schade.

Dennoch: wenn es Ulisses finanziell so gut geht, wie da suggeriert wird, freut mich das außerordentlich. Das wäre ein gutes und wichtiges Zeichen, selbst wenn wir nur über vergleichsweise geringe Summen sprechen.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Tjorne am 19.11.2010 | 12:53
Viel kann man nicht rauslesen, das stimmt.
Was man allerdings sehen kann, ist, dass es F&S dreckig zu gehen scheint, wenn da nicht massive Unterbewertung von Aktiva vorliegt. Die Verbindlichkeiten sind fast so hoch wie die Bilanzsumme, fast komplett mit Laufzeit unter einem Jahr... (Das ist natürlich die Bilanz von 2008. Bis heute existieren sie noch, also muss es beser laufen, als es dort aussieht.)

@Ulisses: Vielleicht konnten sie irgend was vom DSA Einkauf abschreiben - ist aber nur geraten.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Durlach am 19.11.2010 | 12:55
Das große Problem an Bilanzen ist, wie meine Vorgänger schon gesagt haben, dass die genauen Posten nicht dort stehen. Einen geringeren positiven Abschluss kann man ohne Probleme durch z.B. Rückstellungen bekommen, für anstehende Kosten oder auch einfach aus, aufgepasst, Bilanzstrategischen Gründen :)
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 12:55
HA! Ich sehe, dass Silent Pat den Thread liest. Mal sehen, ob der ne orakelige Antwort in den Ring wirft  ~;D
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 19.11.2010 | 13:01
Also bei Ulisses verweise ich mal auf die hohe Liquidität zum Stichtag.
Tafkakb: Darlehenstilgung wirken sich in der GuV nicht aus. Bzw. nur über den Wegfall der Zinszahlungen.
Durlach: das ist mir klar. Sie haben ja die Rückstellungen auch hochgefahren. Trotzdem immer noch ein sehr gutes Ergebnis.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Tjorne am 19.11.2010 | 13:04
Also bei Ulisses verweise ich mal auf die hohe Liquidität zum Stichtag.

Seltsam ist das schon. Hast du eine Interpretation?
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 19.11.2010 | 13:10
die klassiker wären:

erhöhung des ek: nein, da ist nichts ausgewiesen.
aufnahme von bank- oder gesellschafterdarlehen: vermutlich nein, da die verbindlichkeiten insgesamt gesunken sind.
viele forderungen wurden bezahlt: ich vermute ja. viellecht verkaufen sie ihr forderungen und haben daher verfrühten mittelzufluss.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Dreadnought am 19.11.2010 | 13:22
Wen Ulisses unter immatriellen Anlagevermoegen 50k ausweisst, will mir dass dann sagen, dass alle Lizenzen inkl. DSA nur 50k wert sind, oder kann das in den Vorraeten verborgen liegen?
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 19.11.2010 | 13:26
unter immaterielem AV können auch entgeltlich erworbene software (z bsp für warenwirtschaftssysteme), markenrechte, usw. ausgewiesen werden. diesen punkt also nicht vollumfänglich als lizenzkosten der systeme verstehen. in den vorräten haben die lizenzkosten idr nix zu suchen.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: carthoz am 19.11.2010 | 13:26
Als vermutlich schleppender Vergleich dazu: Rackham Entertainment (gerade in der "Liquidation") will für die AT-43-Table-Top-Lizenz mitsamt allen Konzepten, bereits existierenden Mastern etc. gerade mal €75k.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Humpty Dumpty am 19.11.2010 | 13:29
Als vermutlich schleppender Vergleich dazu: Rackham Entertainment (gerade in der "Liquidation") will für die AT-43-Table-Top-Lizenz mitsamt allen Konzepten, bereits existierenden Mastern etc. gerade mal €75k.
AT-43 ist aber auch vollkommen totgeramscht. Dafür sind 75k ein mehr als formidabler Preis. Klingt für mich eher nach einer Wunschvorstellung. Aber von Tabletops habe ich andererseits auch nicht viel Ahnung.
Silent Pat ist leider wieder verduftet. Schade  ~;D
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 19.11.2010 | 13:31
Als vermutlich schleppender Vergleich dazu: Rackham Entertainment (gerade in der "Liquidation") will für die AT-43-Table-Top-Lizenz mitsamt allen Konzepten, bereits existierenden Mastern etc. gerade mal €75k.

naja, passt hier nicht wirklich. die dsa lizenz kann ja auf vielfältige art und weise überlassen worden sein: umsatzprovision, einmalzahlung und und und
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Lord Verminaard am 19.11.2010 | 13:38
Wen Ulisses unter immatriellen Anlagevermoegen 50k ausweisst, will mir dass dann sagen, dass alle Lizenzen inkl. DSA nur 50k wert sind, oder kann das in den Vorraeten verborgen liegen?

In den 50k immaterielles Anlagevermögen dürften die fortgeführten Anschaffungskosten für die DSA-Rechte enthalten sein, d.h. Kaufpreis und Erwerbsnebenkosten minus lineare Abschreibung (grob geschätzt 10-20% pro Jahr). Kann natürlich sein, dass es daneben noch laufende Zahlungen (Besserungsschein, Lizenzgebühren o.ä.) gibt.

Verdient Ulysses eigentlich an Drakensang mit? Das könnte eine Erklärung für das gute Ergebnis 2009 sein.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Zwart am 19.11.2010 | 13:40
Das kann ich mir nicht vorstellen.
Denn Ulisses hat nur die Lizenz für das P&P Rollenspiel, sonst nichts.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 19.11.2010 | 13:41
lord verminaard: selbst wenn: das hätte sich schon 2008 bemerkbar machen müssen...
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: blackjack am 19.11.2010 | 14:42
Ulisses gibt ja netterweise den Jahresüberschuss an:

Gewinn also 246t in 2009

davon steckt größter Anteil in Vorräte (141t) und auf der Bank (86t). Der Rest liegt in leicht erhöhten Fordrungen und investitionen ins Anlagevermögen.
Das sieht meines Erachtens eigentlich ganz gut aus. (wenn man mal davon absieht das die Zahlen ja schon fast ein Jahr alt sind)
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Ludovico am 19.11.2010 | 17:57
aufnahme von bank- oder gesellschafterdarlehen: vermutlich nein, da die verbindlichkeiten insgesamt gesunken sind.

Das ist nicht richtig. Ulisses hat scheinbar ein langfristiges Bankdarlehen in Höhe von ca. 40000 € aufgenommen.
Interessant ist auch der Anstieg der Vorräte um ca. 30%, ebenso wie die Vervierfachung der Rückstellungen.

Ich kann schlecht sagen, ob es denen wirklich gut geht.
Der derzeitige Fremdkapitalanteil (inkl. kurzfristiger Verbindlichkeiten) liegt immerhin bei über 50%.

Was die immateriellen Vermögensgegenstände angeht, so bitte auch berücksichtigen, dass die Vermögenswerte in Bilanzen generell anders bewertet werden als im wirklichen Leben. So ist es durchaus möglich, dass sie Abschreibungen vornahmen, um den Wert zu drücken und so den Gewinn kleiner zu machen. Das führt zu niedrigeren Steuern.

Btw der Gewinn findet sich unter "Gewinnvortrag".

Edit: Bin ich blöd, oder liegen bei den anderen Links nur die Bilanzen von 2008 vor?
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Greifenklaue am 19.11.2010 | 21:18
Verdient Ulysses eigentlich an Drakensang mit? Das könnte eine Erklärung für das gute Ergebnis 2009 sein.
Nein. Höchstens in form von leuten, die anschließend reguläres DSA kaufen.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Christoph am 19.11.2010 | 22:09
Ulisses gibt ja netterweise den Jahresüberschuss an:

Gewinn also 246t in 2009

davon steckt größter Anteil in Vorräte (141t) und auf der Bank (86t). Der Rest liegt in leicht erhöhten Fordrungen und investitionen ins Anlagevermögen.
Das sieht meines Erachtens eigentlich ganz gut aus. (wenn man mal davon absieht das die Zahlen ja schon fast ein Jahr alt sind)

Natürlich sind sie das. Wie sollen die Zahlen von 2010 sein ?

Btw: Die haben aber echt einen Hortungsfimmel. Soviel Vorräte ist ja verrückt.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Ein am 19.11.2010 | 22:10
Bücher nennt sich das.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: blackjack am 20.11.2010 | 08:23
Das ist nicht richtig. Ulisses hat scheinbar ein langfristiges Bankdarlehen in Höhe von ca. 40000 € aufgenommen.
Interessant ist auch der Anstieg der Vorräte um ca. 30%, ebenso wie die Vervierfachung der Rückstellungen.

Ich kann schlecht sagen, ob es denen wirklich gut geht.
Der derzeitige Fremdkapitalanteil (inkl. kurzfristiger Verbindlichkeiten) liegt immerhin bei über 50%.

Was die immateriellen Vermögensgegenstände angeht, so bitte auch berücksichtigen, dass die Vermögenswerte in Bilanzen generell anders bewertet werden als im wirklichen Leben. So ist es durchaus möglich, dass sie Abschreibungen vornahmen, um den Wert zu drücken und so den Gewinn kleiner zu machen. Das führt zu niedrigeren Steuern.

Btw der Gewinn findet sich unter "Gewinnvortrag".

Edit: Bin ich blöd, oder liegen bei den anderen Links nur die Bilanzen von 2008 vor?

Gewinnvortrag ist, wie der Name schon sagt, der "Vortrag" aus Gewinnen und Verlusten aus früheren Perioden. Deshalb ist der Gewinnvortrag zum 31.12.2008 + Jahresüberschuss (=Gewinn 2008) auch der Gewinnvortrag zum 31.12.2009.

Beurteilung des Eigenkapitals ist natürlich immer sehr branchenbezogen, aber eine Quote von > 37% würde ich mal, insbesondere auch verglichen mit den anderen Rollenspielverlägen, als sehr gut bezeichnen.

Einwirkungen auf die immateriellen Vermögensgegenstände halte ich für überschätzt. Die Gestaltungsspielräume sind da doch begrenzt, insbesondere da es sich ja wahrscheinlich nur um Verlagsrechte handelt.

Vorräte und Rückstellungen könnte ich mir so erklären (zugegebenermaßen recht spekulativ):
Kurz vor 31.12.2009 sind noch Produkte fertig geworden und ins Lager gekommen, die Rechungen (Druck, Satz ...) lagen aber noch nicht vollständig vor, so dass eine Rückstellung für ausstehende Rechnungen gebildet wurde.

@Christoph: Wollte nur sagen das die Zahlen ja recht alt sind und daher auch nur eine begrenzte Aussage über den aktuellen Rollenspielmarkt erlauben.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Ludovico am 20.11.2010 | 10:28
Gewinnvortrag ist, wie der Name schon sagt, der "Vortrag" aus Gewinnen und Verlusten aus früheren Perioden. Deshalb ist der Gewinnvortrag zum 31.12.2008 + Jahresüberschuss (=Gewinn 2008) auch der Gewinnvortrag zum 31.12.2009.

Wow! Nie wieder Spare Ribs! Schlagen auf das Hirn. Wieso hab ich den Jahresüberschuss übersehen?
Du hast recht. Der Gewinn ist schon sehr satt... was ich interessant finde. Immerhin sehe ich hier eine EK-Rendite von

Zitat
Beurteilung des Eigenkapitals ist natürlich immer sehr branchenbezogen, aber eine Quote von > 37% würde ich mal, insbesondere auch verglichen mit den anderen Rollenspielverlägen, als sehr gut bezeichnen.

Ich muss gestehen, dass ich eine Eigenkapitalrendite von 80% schon etwas skeptisch gegenüberstehe. Und die Fremdkapitalquote ist mit über 50% auch nicht zu verachten. Bedenklich finde ich weiterhin, dass der Jahresüberschuss durch einen sehr hohen Anstieg der Vorräte erreicht wurde. Ob die stark erhöhte Liquidität sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen, zumal schon entsprechend Rückstellungen gebildet wurden.

Zitat
Einwirkungen auf die immateriellen Vermögensgegenstände halte ich für überschätzt. Die Gestaltungsspielräume sind da doch begrenzt, insbesondere da es sich ja wahrscheinlich nur um Verlagsrechte handelt.

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher wie die Abschreibungen bei immateriellen Vermögenswerten aussehen (gerade die Laufzeit), aber lt. HGB werden diese auch normal mit den Anschaffungskosten angesetzt und dürfen auch abgeschrieben werden. Da der Großteil der immateriellen Vermögenswerte zugekaufte Lizenzen wie DSA sein dürften, sind diese auch aktivierbar.
Ich weiß jetzt nicht, wie lange Ulisses die DSA-Lizenz hält, aber soweit ich weiß, ist der Verlag ja scheinbar ständig auf Shopping-Tour nach neuen Rollenspielen, womit sich auch der eher mäßige Zuwachs bei den immateriellen Vermögenswerten erklären kann.
Aber ok! Das ist auch alles spekulativ, zumal ich mit immateriellen Vermögenswerten nicht so sehr in Kontakt gekommen bin (außer Firmenwerten).

Zitat
Vorräte und Rückstellungen könnte ich mir so erklären (zugegebenermaßen recht spekulativ):
Kurz vor 31.12.2009 sind noch Produkte fertig geworden und ins Lager gekommen, die Rechungen (Druck, Satz ...) lagen aber noch nicht vollständig vor, so dass eine Rückstellung für ausstehende Rechnungen gebildet wurde.

Dieser Annahme möchte ich mich nicht anschließen. Aufgrund des Weihnachtsgeschäftes sehe ich Vorräte eher als Restbestände der Weihnachtszeit. Somit finde ich einen hohen Lagerbestand zum Jahresende eher schlecht.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: ErikErikson am 20.11.2010 | 10:51
Kann man das verständlich zusammenfassen?
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Lord Verminaard am 20.11.2010 | 11:03
Verständliche Zusammenfassung: Ulysses steht deutlich besser da als die anderen.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Ludovico am 20.11.2010 | 11:06
Kurze Frage:
Wenn ich die Links von den anderen anklicke, kriege ich nur die Bilanzen von 2008. Hat jemand das gleiche Problem?
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Humpty Dumpty am 20.11.2010 | 11:07
Verständliche Zusammenfassung: Ulysses steht deutlich besser da als die anderen.
Was nicht überrascht oder? DSA dürfte einen mehr als satten Marktanteil haben und läuft offenkundig sowie nach Eigenaussage prächtig. Zudem wurde die personell-inhaltlich-strategische Neuausrichtung von DSA sehr clever und weitgehend behutsam vorangetrieben. Außerdem verzettelt sich Ulisses nicht in unnötigen Lizenzabenteuern, sondern bringt kleine Lizenzen mit freien Kapazitäten raus ohne den Blick auf das Kerngeschäft zu verlieren. Wenn nun auch noch genügend für die mittelfristige Zukunft (3 Jahre +) vorausgeplant wurde, kann man in Summe nur der Geschäftsführung gratulieren.

Feder & Schwert, Prometheus, Nackter Stahl, 13 Mann sowie FanPro hingegen sind unternehmerisch quasi tot. Pegasus hat kaum Ressourcen im Rollenspiel gebunden.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Lord Verminaard am 20.11.2010 | 12:27
Kurze Frage:
Wenn ich die Links von den anderen anklicke, kriege ich nur die Bilanzen von 2008. Hat jemand das gleiche Problem?

Die haben halt die 2009er noch nicht veröffentlicht. Bußgeld gibt's erst nach dem 31.12.2010.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Ludovico am 20.11.2010 | 13:01
Dann kann man ja nur einen Vergleich zwischen den Verlagen auf Basis der Bilanz von 2008 erstellen.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Lord Verminaard am 21.11.2010 | 15:42
Naja es würde mich sehr überraschen, wenn die übrigen Verlage ähnliche Ergebnissteigerungen vorzuweisen hätten, aber im Grunde hast du Recht.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Ludovico am 21.11.2010 | 16:11
Ok, das glaub ich auch.
Irgendwie kommt mir die Bilanz von 2009 von Ulisses aber komisch vor.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Blutschrei am 21.11.2010 | 16:31
Zitat
Verdient Ulysses eigentlich an Drakensang mit? Das könnte eine Erklärung für das gute Ergebnis 2009 sein

Randon Labs, der Publisher von Drakensang ist übrigens insolvent und die Mitarbeiter wurden von Bigpoint (Browser-MMO Publisher) übernommen.
Die wiederum wollen ein neues Drakensang ohne DSA-Lizenz rausbringen.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 22.11.2010 | 08:57
Das ist nicht richtig. Ulisses hat scheinbar ein langfristiges Bankdarlehen in Höhe von ca. 40000 € aufgenommen.
[...]

wie kommst du auf diese zahl? ich komme bei den langfristigen verbindlichkeiten auf eine zunahme von 20k...

ps: oben nochmal 13mann ergänzt. habe ich sonst noch einen verlag vergessen?
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: Ludovico am 22.11.2010 | 09:08
@evil bibu
Hast recht, woran ich mal wieder sehen konnte, dass ich mich ohne Taschenrechner und Kaffee nicht an Bilanzen setzen darf.

Boah! Ist das peinlich. Zweimal mit einfachen Sachen falsch gelegen. Nie wieder diese verfluchten Spare Ribs.
Titel: Re: Deutscher Rollenspielmarkt: Analyse der Bilanzen der wichtigsten Verlage
Beitrag von: evil bibu am 22.11.2010 | 09:20
falls es dich beruhigt: ich habe gerade auch zweimal nachgerechnet.

und für die unerfahrenen im bilanz lesen:

auf der aktivseite wird die kapitalverwendung und auf der passivseite die kapitalherkunft dargestellt.

nochmal zu den rückstellungen: da könnten auch bonusansprüche der geschäftsführung enthalten sein.