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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Grungi am 28.08.2003 | 00:03
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Mir kam letztens eine Idee, die für Vampire spieler wohl nett so neu sein dürfte, aber für andere vieleicht interessant.
Habt ihr schon mal wichtige Ereignisse, wie zum Beispiel die Motivation eines SC, in Feng Shui Melodramic Hook genannt (z.B. den Mord seiner Familie den er nicht verändern konnte wofür er jetzt Rache will usw.), nachträglich nachgespielt als One on One oder in der Gruppe?
Stelle mir das ziemlich lustig vor, bedarf aber Einfühlungsvermögem vom SL und Kooperationsbereitschaft vom Spieler damit nacher was rundes dabei rauskommt. Vorallem dingen hat der Spieler, dann auch eine plastische Errinnerung an das Ereignis wie der SC.
Bin gespannt auf eure antworten.
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Vorgeschichten, die dem Charakter ne Motivation geben, auszuspielen finde ich prinzipiell ne schöne Sache, nur würde ich das dann vor Spielstart machen und nicht irgendwann nachher einschieben. Du denkst da wahrscheinlich an die dramaturgische Wirkung von solchen Rückblicken in Filmen oder Büchern, aber die ist so im Rollenspiel halt nur zu machen wenn sich der Spieler auf Schienen bewegt, was IMHO nicht so viel Spaß macht.
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@Grungi: Gemacht noch nicht. Aber es hört sich ziemlich interessant an. Es sollte aber wirklich nur kleine Flashs sein, wie an Deinem Beispiel angelehnt: Der eine Bandit aus der Gang, der die Familie des Helden auf dem Gewissen hat, erscheint. -> Flashback -> kurze interaktive Zwischenszene, in der der Bandit zum Schluss die Mutter kaltblütig erschiesst. -> die normale Szene geht weiter.
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Ich hab einen Charakter in der Gruppe der aus einer Wüste kommt (Calimshan, Forgotten Realms). Dort gibt es keine Elfen. Nicht mehr - sein Volk wurde in einem genozid völlig ausgelöscht, bis auf ein paar Versprengte und Geächtete, die ihr Dasein in der Wüste bei Nomaden oder in den Slums der großen Städte fristen.
Die Vorgeschichte per se habe ich nicht gespielt... Aber ein Abenteuer, bei dem die Vergangenheit den Charakter eingeholt hat und er um Hilfe gebeten wurde... Weil das Genozid noch einmal geschehen sollte um den Rest der Elfen zu vernichten. Sie haben sich in die Wüste zurückgezogen und baten den Charakter, als einen der Ihrigen der das erste Gemetzel überlebte, ihnen zu helfen.
Die Kampagne bestand aus mehreren Abenteuern, bei welchen die Kultur und die Hintergründe dieser Wüstenelfen, ihr Schicksal, ihre Lebensarten und schließlich auch die Geschichte des Charakters, deutlich wurden.
Es war schon ergreifend als der Charakter in dem zerstörten Haus stand, in dem vor so vielen Jahren seine Familie vor seinen eigenen Augen hingemetzelt wurde... und er den eigentlich tödlichen Streich mit knapper Not überlebte.
Hach! Das kann extrem stimmungsvoll sein.
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die Idee ist gut, vielleicht sollte so etwas dann aber in Einzelsitzung abgehandlet werden.
Dann sitzen die anderen SCs nicht untätig daneben und SC und SL sind unter sich und können in aller Ruhe arbeiten..
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Ja dachte das auch erst als One on One Idee, könnte aber doch auch in der Gruppe Spaß machen. Die anderen könnten ja die Gegner übernehmen ;).
Was die Schienen angeht:
Spieler und Spielleiter müssen sich natürlich klar sein, dass sie auf ein bestimmtes Ergebnis hinaus müssen, deshalb spielt sich das ganze dann auch etwas anders. Aber in dem Fall geht es ja weniger um Interaktivität als um Plastizität.
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Prinzipiell eine gute Idee, nur haben meine Chars meistens keine einschneidenden Erlebnise in der Vorgeschichte. Mir wurde das alte "mein/e X würde von Y getötet" zu langweilig. Ausserdem dürfen auch Abenteurer eine behütete Kindheit haben ;D
Wenn es nur kurze Szenen sind, sollte man es auf jedenfall in der Gruppe machen, damit die anderen Spieler den Charakter besser verstehen können.
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Bei uns gehört die aktive Rückblende zum Grundsystem von Alternity. Die Helden blicken auf eines ihrer Leben zurück und können trotzallem Entscheidungen treffen. Natürlich gehört das zur Geschichte des Spieles dazu. Da wird aus einem "Free-Agent" plötzlich der Admiral eines Schlachtschiffes das 126 Jahre zuvor auf Omikron Theta eine Fraal-Wiederstandszelle ausgelöscht hat. Daneben wird aus einem unerfahrenem Combat-Spec (Kämpfer) eine brandgefährliche Kreuzrittereinheit und der nette Diplomat wird zum Verhörspezialist. Möglichkeiten für aktive Rückblenden gibt es viele. Allerdings muß man die schon vor dem ersten Abenteuer miteinplanen, sonst besteht die Gefahr, das die Plots nicht zusammenpassen.
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Flashbacks sind ne interessante Option, die ich noch nicht verwendet habe... aber ich will in den nächsten Abenteurn sowieso was "kränkeres" machen und n bissl "ins Hirn gehen"....
Mal sehen was mir noch so einfällt.... *irrkicher*
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Bei Exalted wird empfohlen, vor Beginn des 1. Spielens ein sog. "Präludium" durchzuspielen, in der die Vorgeschichte des Charakters noch einmal genau durchlebt wird, wie er aufwuchs, wie er erhöht wurde und was dann passierte.
Ich habe das mit jedem meiner Spieler gemacht, es war ziemlich interessant und hat mir viel Spaß gemacht, da bei diesem Präludium auch häufig der Spieler erzählen muss, was geschieht - es ist ja seine Geschichte.
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Ob man ein "Prelude" als One on One spielt oder ob der Spieler es in schriftlicher Form niederlegt, ist für mich nicht so entscheidend. "Flashbacks" hingegen kann man direkt ins Abenteuer einbinden, mit hohem dramaturgischem Effekt. Nicht umsonst sind sie in Film und Buch ein beliebtes Stilmittel. Ich würde das direkt während des Abenteuers machen. Müssen die Mitspieler halt kurz zuhören. Oder sie bekommen NSCs aufs Auge gedrückt. Alternativ kann man natürlich auch einen "Gruppenflashback" machen, wenn die Gruppe oder ein Teil der Gruppe sich schon länger kennt.
Man kann die Idee auch weiterspinnen. Ein Vampire-SL hat bei uns mal die Gruppe mit Gedächtnisschwund im Jahr 1990 aufwachen lassen, und dann unsere Erinnerung nach und nach zurückkehren lassen, so dass wir immer hin und her sprangen zwischen der Vergangenheit (um 1890) und der Gegenwart. War ziemlich cool.
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Also die Flashbacks, können sehr schöne Stilmittel sein, man kann auch durchaus die ganze Gruppe einbinden, eben über NPC´s.
Das hab ich auch schon öfter gemacht, war bis jetzt eigentlich immer gut.
Es macht auch als Spieler Spaß, gerade wenn man an Amnesie leidet, plötzlich wieder so Fragmente aus der Vergangenheit zu sehen und das Rätselraten geht los! ;D
Was immer sehr beliebt ist, sind die Vorgeschichten, wenn die Spieler und ich dafür Zeit haben, dann spiel ich die Vorgeschichten auf jeden Fall. Das gibt ein ganz anderes Gefühl für den SC und der Spieler ist auch mehr im SC drin.
Das kann man auch mit zwei Spielern machen wechselseitig.
Schön ist es in der laufenden Runde, wenn der SC "dran" ist, Erinnerungen einzuwerfen, seien es Situationen oder Stimmen aus der Vergangenheit.
Das ist auch für die anderen Spieler bisher immer interessant gewesen, da sie ja nicht die Vorgeschichte des SC kennen und so ein paar "Stimmungshäppchen" aufschnappen :D
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Natürlich sollte das nicht ein one-on-one werden. Bei uns war es auch kein One-on-one, sondern die gesamte Gruppe hat den einzelnen Helden begleitet, aber das war auch was anderes als ein "Flashback". Es war eben keine Zeitverschiebung drin, sondern das aktive Spielen in einem Abenteuer daß die ganzen alten Erlebnisse eines Charakters nochmal darstellte und das "was ist daraus geworden" beleuchtete.
Flashbacks hören sich lustig an. Muß ich mal testen!