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Pen & Paper - Spielsysteme => D&D - Dungeons & Dragons => Thema gestartet von: 1of3 am 9.01.2012 | 16:57

Titel: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: 1of3 am 9.01.2012 | 16:57
Die Regel, dass Zauber vorbereitet werden müssen, erregt ja mitunter eine nicht unerhebliche Ablehnung. (So gerade wieder im Thema zu D&D5.) Mich würde mal interessieren, warum das so ist. Warum könnt ihr Memorieren nicht ausstehen?

(Wenn ihr der Meinung seit, dieser Regelmechanismus ist das tollste seit geschnitten Gurke, und ihr dies verkünden wollt, macht bitte ein neues Thema dafür auf. Dankeschön. :))
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Samael am 9.01.2012 | 17:02
Ich will nicht sagen, dass Memorieren toll ist, aber es ist notwendig, jedenfalls wenn eine ganze Zauberliste offensteht. Sonst löst der D&D Magier wirklich JEDE Situation mit dem passenden Zauber.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Korig am 9.01.2012 | 17:06
Ich will nicht sagen, dass Memorieren toll ist, aber es ist notwendig, jedenfalls wenn eine ganze Zauberliste offensteht. Sonst löst der D&D Magier wirklich JEDE Situation mit dem passenden Zauber.

Guter Beitrag und beschreibt das Problem sehr gut. Ich kann damit Leben.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Belchion am 9.01.2012 | 17:07
Memorieren ist blöd, weil die Zauberer dadurch sehr unflexibel werden. Sie müssen ihre Zauber weit im Voraus wählen und haben im Spiel (zumindest bis AD&D2) nur noch geringe Möglichkeiten, die Zauberauswahl zu ändern, weil es Stunden von spieltweltinterner Zeit kostete. Die Spieler von Zauberern müssen also vor dem Spiel wissen, was sie ungefähr erwartet, ansonsten können sie Sprüche, die für eine Situation nützlich wären, praktisch nicht einsetzen.

Beim gängigen Spiel, wie ich es mit AD&D2 erlebt habe, gab es aber normalerweise vor dem Spiel keine Möglichkeit, sich Informationen über die zu erwartenden Umstände zu besorgen. Oftmals lebte das Spiel sogar vom "Überraschungseffekt", dem "Twist". (Will heißen: Der SL hat die notwendigen Informationen verweigert oder die Auskünfte sabotiert)

Aus diesem Grund empfinde ich Machtpunkt-Systeme viel praktischer, man kann zwar unter Umständen nicht so viele Zauber sprechen, aber dafür flexibel auf die anstehende Situation reagieren.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Grubentroll am 9.01.2012 | 17:17
Memorieren ist doof, wenn man Fantasyfilme gewohnt ist, wo das eben nicht so ist.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Fire am 9.01.2012 | 17:20
*Hust* Spruchrollen *Hust*
Die kosten echt nicht viel (ja, auch nicht viele von den hochheiligen XP) und man ist flexibel genug....

Memorieren empfinde ich zwar manchmal als lästig, aber so ungefähr weiß man eben doch in welche Richtung man Zaubersprüche braucht. Wenn man memorieren wegnimmt, ist der ohnehin zu mächtige Magier noch mächtiger...
Geschnitten Brot ist es nicht...aber passend find ich!
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Sashael am 9.01.2012 | 17:23
Ich mag das System einfach nicht. Die spielweltliche Mechanik dahinter weigert sich mit aller Gewalt, in meinen Schädel zu gehen.
Man memoriert also einen Zauber, bis man nur noch ein paar kleine Worte und Gesten bringen muss, um den Zauber auszulösen. Die dabei freiwerdende magische Energie resetted meine Gehirnzellen (aaaaaaahja ...) und ich vergesse wieder, wie man den Zauber eigentlich wirkt. Okay, nehmen wir das mal so hin.
Aber ...

WIE ZUR HÖLLE MERKE ICH MIR BITTE EIN UND DENSELBEN ZAUBER MEHRFACH????

Man kann ein Gedicht nur einmal lernen. Und dann wieder vergessen.
Ich kann nicht am Montag, Dienstag und Mittwoch das Gedicht lernen und irgendwann das Gedicht vergessen, das ich am Dienstag gelernt habe, wobei die Montags- und Mittwochversionen in meinem Schädel bleiben!

Dieses kleine Absurdum prügelt mir leider mit einer Betonkeule mein suspension of disbelief aus dem Kopf. Gehirne funktionieren so nicht. Und Vance hat in seinen Büchern diese Form der Magie auch nur immer für EINE Anwendung eines Zaubers benutzt. 4x Magic Missile macht einfach beim allerallerallerbesten Willen keinen Sinn.

Und darum mag ich Memorieren nicht.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Lord Verminaard am 9.01.2012 | 17:25
Es ist ja eher die Gemengelage des Zauberkundigen im unteren Level-Bereich. Man hat ohnehin so wenige Zauber pro Tag, und man kann ja auch sonst nix. Selten hat man mal die Vorhersehbarkeit, um genau den passenden Zauber auf Lager zu haben, und wenn doch, ist es dann meistens ein "No-Brainer", dafür braucht man keinen Spieler, da reicht ein dressierter Affe. Kann sein, dass das mit zunehmender Zahl an verfügbaren und memorisierbaren Zaubern und deren Kombinierbarkeit miteinander und mit den Fähigkeiten der anderen Charaktere spannender wird, so weit bin ich in keiner Inkarnation von D&D je vorgedrungen. Ansonsten war es halt: Magic Missile oder Sleep?

Außerdem fand ich Memorisieren vom Fluff her immer uncool. Selbst bei Raistlin war es uncool, und das will schon was heißen.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Grubentroll am 9.01.2012 | 17:36
Außerdem fand ich Memorisieren vom Fluff her immer uncool. Selbst bei Raistlin war es uncool, und das will schon was heißen.
Ja, irgendwie war das der unspaßigste Teil am guten alten AD&D.

Am Anfang ist man so ein doofer Trottel der nur eine Magic Missile hat und eigentlich unspielbar ist, und am Ende dann so ein unbesiegbares Monster mit "Powerword:Kill".

Ja, und vom Fluff her wirklich irgendwie doof. Man ist quasi so ne Lebende Spruchrolle auf zwei Beinen.


Als ich vom Sorcerer in der 3rd ed gehört habe, dachte ich mir "jaaaaa endlich."
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Bad Horse am 9.01.2012 | 17:43
Wenn man als Magier falsch memoriert hat, steht man eigentlich nur noch im Weg rum bzw. kann sich bei Kämpfen verstecken. Das macht keinen Spaß. Kein Spaß ist plöd.

Memorieren kann dann Spaß machen, wenn man kleinere Effekte aus dem Handgelenk zaubern kann, und nur richtig heftige Rituale memorieren muss. Dann macht es Sinn, wenn das Ritual einem den Schädel füllt und hinaus will, und ist auf jeden Fall eine coole Sache. Vor allem, wenn man memorisierte Sprüche dann nicht einfach so wieder vergessen kann...  :)
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Boba Fett am 9.01.2012 | 17:52
Weil der notwendge Grad an Suspension of Disbelief recht hoch ist.
Weil es Verwaltungsaufwand bedeutet.
Weil es frustrierende Situationen provoziert.
Weil es anders besser und einfacher geht.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Erdgeist am 9.01.2012 | 18:06
Ich finde zwar auch einiges gut am Memorieren, aber massiv stören tut mich der Verwaltungsaufwand. Zauber in D&D sind zudem schon kompliziert genug, da möchte man den übrigen Arbeitsaufwand mit ihnen gerne gering halten. Gibt es in der Gruppe mehr als nur einen Vollzauberer, erhöht sich die Arbeit sogar noch etwas, wenn man das am Tage verfügbare Repertoire aufeinander abstimmen will.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: YY am 9.01.2012 | 18:09
Ich könnte eigentlich Belchion und Sashael in Gänze zitieren  :)

Es ist spielmechanisch eine sehr unelegante Lösung, um die Macht des Magiers zu begrenzen.

Bei den gerade zu Beginn knappen Spellslots nimmt niemand "Fluff"- oder Nischenzauber, sondern beschränkt sich sozusagen auf das D&D-Caster-Äquivalent zum ERNSTL  ;)

Dazu kommen dann noch die leidigen Diskussionen über die zu memorierenden Zauber, die umständliche Buchführung und zuguterletzt sind die zugehörigen Erklärungen in meinen Augen hanebüchener Unsinn (was ja noch ginge, aber:) ohne jeden Charme.

Das hat z.B. ED wesentlich besser hinbekommen, wenn man schon mit Gewalt etwas abseits von Manapunkten machen will.  
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tarin am 9.01.2012 | 18:12
Weil ich (zumindest bis vor kurzem) keine einigermaßen elegante ingame Erklärung hatte, warum der Magier keinen pupsigen Schlafzauber, aber noch immer den Meteoritenregen of Doom and Destruction raushauen kann.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 9.01.2012 | 18:15
Ich hatte ja damals die Dying Earth-Bücher gelesen, daher hatte ich mit dem Konzept kein so großes Problem.
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich fand eher den Zusammenhang von Slots und Spruchgraden nervig. Mir hätte schon ein leicht flexibleres: "Ok, deine Slotanzahl erhöht sich mit deiner Erfahrung, du kannst mehr Sprüche hallten" gereicht, wobei dann hallt ein Grad 3 Zauber 3 Slots verbraucht, etc.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Lord Verminaard am 9.01.2012 | 18:19
Gut, bei Dying Earth haben Zauberer aber auch Attitüde.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 9.01.2012 | 19:33
Man memoriert also einen Zauber, bis man nur noch ein paar kleine Worte und Gesten bringen muss, um den Zauber auszulösen. Die dabei freiwerdende magische Energie resetted meine Gehirnzellen (aaaaaaahja ...) und ich vergesse wieder, wie man den Zauber eigentlich wirkt. Okay, nehmen wir das mal so hin.
Aber ...

WIE ZUR HÖLLE MERKE ICH MIR BITTE EIN UND DENSELBEN ZAUBER MEHRFACH????
Wichtige Aenderung in 3.x: Vorbereiten NICHT Merken.

Der Spruch ist fast voellig "gesprochen", es fehlt nur noch ein kleiner Rest an Aufwand (Worte/Gesten/Materialien sowie die "magische Energie"/Spell Slot) um ihn dann tatsaechlich zu wirken.

Wenn der Spruch dann also gewirkt ist brauchen die Bereiche einfach eine Weile "cooldown" (sprich: 8 Stunden lang keinen neuen Spruch auf dem Slot vorbereitbar) und du musst zwischendrin wieder ausgeruht gewesen sein (sprich: mal geschlafen haben und damit wieder geistig fit genug um sich was neues einpraegen zu koennen).
Clerics (die Sprueche von ihren Goettern kriegen) brauchen zwar auch den 8h Cooldown, aber da sie nicht wissen muessen wie aus der Energie der magische Effekt wird (da das ja die Goetter machen ;) )
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Glühbirne am 9.01.2012 | 20:06
Die innerweltliche Begründung. Würde die Zauberer die Sprüche nicht memorieren, sondern in einer mehrstündigen Meditation in Edelsteine/Zauberstäbe/Kartoffeln binden, von wo aus sie dann verbraucht würden sehe das schon ganz anders aus.

Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: kalgani am 9.01.2012 | 20:37
Wichtige Aenderung in 3.x: Vorbereiten NICHT Merken.

Der Spruch ist fast voellig "gesprochen", es fehlt nur noch ein kleiner Rest an Aufwand (Worte/Gesten/Materialien sowie die "magische Energie"/Spell Slot) um ihn dann tatsaechlich zu wirken.

Wenn der Spruch dann also gewirkt ist brauchen die Bereiche einfach eine Weile "cooldown" (sprich: 8 Stunden lang keinen neuen Spruch auf dem Slot vorbereitbar) und du musst zwischendrin wieder ausgeruht gewesen sein (sprich: mal geschlafen haben und damit wieder geistig fit genug um sich was neues einpraegen zu koennen).
Clerics (die Sprueche von ihren Goettern kriegen) brauchen zwar auch den 8h Cooldown, aber da sie nicht wissen muessen wie aus der Energie der magische Effekt wird (da das ja die Goetter machen ;) )

Spellslots sind per Day nicht per 8 hours!
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 9.01.2012 | 21:50
Ich hab' nie behauptet dass die pro 8 Stunden sind sondern nur das hier zitiert:

Zitat von: http://www.d20srd.org/srd/magicOverview/arcaneSpells.htm
Rest

 To prepare her daily spells, a wizard must first sleep for 8 hours. [...] If the character does not need to sleep for some reason, she still must have 8 hours of restful calm before preparing any spells.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Crimson King am 9.01.2012 | 22:13
Memorisieren ist bescheuert, weil es für mich jedwede Spielweltlogik ruiniert. Die DnD 4-Powers machen zwar das Gleiche, aber da das Spiel auf eine noch abstraktere Ebene gehoben wird, stört mich das dort nicht. Das Problem ist also für mich kein mechanisches, sondern ein fluffiges.

Dass Magier auf höheren Stufen ohne Memorisieren viel zu mächtig wären, liegt eher daran, dass die Sprüche viel zu mächtig sind. Magier sind ja auch mit Memorisieren viel zu mächtig, wenn sie die Möglichkeit haben, sich geeignet vorzubereiten. Ansonsten sind sie nur ein Bisschen zu mächtig.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: killedcat am 9.01.2012 | 22:19
Was heißt plöd? Es ist halt ein Kompromiss. Und zwar einer, dem man anmerkt, dass er aus spieldesignerischen Gründen geschlossen wurde. Das find ich halt doof.

Irgendwo ist es schwer sich das vorzustellen, dass eben ein Magier seine Zauber nach Gebrauch "vergisst" (http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=72).

Das "Vergessen" von Zaubern ist auch unheldenhaft. "Komm schon, Gandalf! Erschlage Saruman mit dem Blitzschlag von heut früh!" "Geht nicht, den hab ich jetzt vergessen".

Das "Vergessen" von Zaubern ist auch unintuitiv. Da muss man buchführen, welchen Zauber man wie oft gelernt und wieder verbraten hat.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Lichtbringer am 9.01.2012 | 22:30
Ich will hier nichts unnötig wiederholen. Daher lass mich nur schreiben, dass es mich des Weiteren stört, dass Zauberwirker einen komplett eigenen Mechanismus bekommen und nicht beispielsweise eine Form von Fertigkeitsprobe.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Arldwulf am 9.01.2012 | 22:33
Ich mag memorieren eigentlich. Aber es sollte sich zum einem auf einzelne Klassen beschränken (am besten nur eine) und ein Alleinstellungsmerkmal sein.

Und gleichzeitig auch Grenzen gesetzt kommen. Wenn der Magier erstmal aus seinen hunderten Sprüchen wählen muss jeden Tag verzögert das das Spiel doch sehr.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 9.01.2012 | 22:40
Waere diese Ferigkeitsprobe denn nicht auch ein eigener Mechanismus (zumindest in 3.x)?
Fighter haben ihre "Spezialangriffe" als Feats (die sie ja als Class Features/Bonus Feasts dazukriegen)
Barden brauchen nur einen bestimmten Wert in Perform damit ihre Bardic Music (zumindest x mal am Tag) funktioniert
Barbaren haben x mal am Tag ihre Rage (oder X Runden am Tag bei Pathfinder)
Was ein Monk kann haengt von seiner Stufe (und am Rande den Attributen) ab.

Keiner braucht dafuer irgendeinen Wurf.

Wenn ein Wizard jetzt zum zaubern einen Wurf braeuchte waere er sogar noch schwaecher als der Rest (denn auf Wuerfe gehen ja auch irgendwelche "Abzugseffekte", auf Level oder Skill Ranks normalerweise nicht)

@Killedcat: Die Antwort von Gandalf auf die Frage nach dem Blitzschlag von heute morgen lautet nicht "Habe ich vergessen" sondern "Dafuer habe ich keine Energie mehr".
Spell Slots sind nix anderes als schon "vorverteilte" Magic Points.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Greifenklaue am 9.01.2012 | 22:54
Ich mag das System einfach nicht. Die spielweltliche Mechanik dahinter weigert sich mit aller Gewalt, in meinen Schädel zu gehen.
Man memoriert also einen Zauber, bis man nur noch ein paar kleine Worte und Gesten bringen muss, um den Zauber auszulösen. Die dabei freiwerdende magische Energie resetted meine Gehirnzellen (aaaaaaahja ...) und ich vergesse wieder, wie man den Zauber eigentlich wirkt. Okay, nehmen wir das mal so hin.
Aber ...

WIE ZUR HÖLLE MERKE ICH MIR BITTE EIN UND DENSELBEN ZAUBER MEHRFACH????

Man kann ein Gedicht nur einmal lernen. Und dann wieder vergessen.
Ich kann nicht am Montag, Dienstag und Mittwoch das Gedicht lernen und irgendwann das Gedicht vergessen, das ich am Dienstag gelernt habe, wobei die Montags- und Mittwochversionen in meinem Schädel bleiben!

Dieses kleine Absurdum prügelt mir leider mit einer Betonkeule mein suspension of disbelief aus dem Kopf. Gehirne funktionieren so nicht. Und Vance hat in seinen Büchern diese Form der Magie auch nur immer für EINE Anwendung eines Zaubers benutzt. 4x Magic Missile macht einfach beim allerallerallerbesten Willen keinen Sinn.

Und darum mag ich Memorieren nicht.
Memprieren ist voll blöd, weil geht in der Realität nicht.  :'(
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 9.01.2012 | 22:58
Memprieren ist voll blöd, weil geht in der Realität nicht.  :'(
Jein... Es ist gar nicht so schwer Sachen die man mal richtig gut konnte wieder zu vergessen (und nicht so schwer sie dann wieder zu lernen)
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Chrischie am 9.01.2012 | 23:05
Weil der notwendge Grad an Suspension of Disbelief recht hoch ist.
Weil es Verwaltungsaufwand bedeutet.
Weil es frustrierende Situationen provoziert.
Weil es anders besser und einfacher geht.


*unterschreib*
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Lichtbringer am 9.01.2012 | 23:18
Waere diese Ferigkeitsprobe denn nicht auch ein eigener Mechanismus (zumindest in 3.x)?

Habe ich mich für D&D ausgesprochen?  :P
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 9.01.2012 | 23:50
Weil der notwendge Grad an Suspension of Disbelief recht hoch ist.
Weil es Verwaltungsaufwand bedeutet.

Das. Ich habe kein Problem damit, mir eine innerweltliche Erklärung zu basteln, aber es ist nicht gerade intuitiv. Vor allem aber hat man ständig Spieler, die ein Problem mir dem Memorieren haben, weil sie in meinen Augen eines haben wollen  :P

Den Hauptnachteil sehe ich vor allem in der Buchhaltung. Die wird schnell zur Spielbremse.

Aber jetzt mal im Ernst: findet ihr eine abstrakte magische Energie, womöglich gemessen in Punkten, wirklich plausibler? Ich persönlich präferiere bei Magie ja den Erschöpfungsansatz. Findet man aber irgendwie eher selten.

Weil es anders besser und einfacher geht.

Naja, das gilt für viele Dinge im Rollenspiel.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Grimnir am 10.01.2012 | 00:05
Bei mir ist es weniger die Plausibilität. Bei mir ist es in unteren Stufen die Erkenntnis im Dungeon, dass der Magier "Klopfen" nicht memorisiert hat, weil er den Slot für "Bärenstärke" und "Monster beschwören" brauchte. Die Gruppe verlässt den Dungeon, verbringt einen lauschigen Tag an einer Bachlichtung und steigt nach 24h wieder in den Dungeon ein. Und der SL darf sich Gedanken machen, wie sich in den 24 Stunden die Dungeonbewohner verhalten haben...

Will heißen, gerade in unteren Stufen haben die Magier ein derartigen Mangel an Slots, dass Spezialzauber immer nur mit einem Tag Verzögerung gewirkt werden können. Was punktuell durch das Ausspielen von Zeitdruck und der genannten Reaktion der Dungeonbewohner interessant werden kann, nervt auf Dauer. Dazu kommt, dass es die Macht der Zauberwirker in den frühen Stufen stark beschneidet, in den späten Stufen aber stark fördert ("I have more spells than you have HP")

Nicht umsonst gibt es für D&D 3.5 in "Unearthed Arcana" ein Spellpoint-System, das in das Gesamtsystem zu integrieren aber mit erheblichem Aufwand verbunden ist.

Es grüßt
Grimnir
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Greifenklaue am 10.01.2012 | 00:11
Bei mir ist es weniger die Plausibilität. Bei mir ist es in unteren Stufen die Erkenntnis im Dungeon, dass der Magier "Klopfen" nicht memorisiert hat, weil er den Slot für "Bärenstärke" und "Monster beschwören" brauchte. Die Gruppe verlässt den Dungeon, verbringt einen lauschigen Tag an einer Bachlichtung und steigt nach 24h wieder in den Dungeon ein. Und der SL darf sich Gedanken machen, wie sich in den 24 Stunden die Dungeonbewohner verhalten haben...

Will heißen, gerade in unteren Stufen haben die Magier ein derartigen Mangel an Slots, dass Spezialzauber immer nur mit einem Tag Verzögerung gewirkt werden können. Was punktuell durch das Ausspielen von Zeitdruck und der genannten Reaktion der Dungeonbewohner interessant werden kann, nervt auf Dauer. Dazu kommt, dass es die Macht der Zauberwirker in den frühen Stufen stark beschneidet, in den späten Stufen aber stark fördert ("I have more spells than you have HP")

Nicht umsonst gibt es für D&D 3.5 in "Unearthed Arcana" ein Spellpoint-System, das in das Gesamtsystem zu integrieren aber mit erheblichem Aufwand verbunden ist.

Es grüßt
Grimnir

Für solche Fälle kann man übrigens Slots offen lassen.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Grimnir am 10.01.2012 | 00:14
Für solche Fälle kann man übrigens Slots offen lassen.

Ja, damit hast Du recht. Das haben wir auch regelmäßig gemacht. Aber gerade dann, wenn man wenige Slots hat, will man nicht als wehrloses Schäfchen in den Hinterhalt des Gegners geraten...

... und packt sich daher doch voll mit Kampfzaubern.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 10.01.2012 | 00:15
Memorieren ist vollkommen kontraintuitiv, behindert das Spiel und es existieren überlegene Alternativen. Den Quatsch braucht also echt niemand.

Ansonsten ist Vance als Autor vollkommen überschätzt. Dieser ganze Hype ist lächerlich und entbehrt einer Grundlage. Naja, immerhin ist VAnce sprachlich stark, das sei nicht verhehlt.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Lord Verminaard am 10.01.2012 | 00:18
Für solche Fälle kann man übrigens Slots offen lassen.

 :o
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Sashael am 10.01.2012 | 08:54
Memprieren ist voll blöd, weil geht in der Realität nicht.  :'(
Warum wird eigentlich Logik immer wieder und wieder mit Realismus verwechselt?  wtf?
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Santa am 10.01.2012 | 09:15
Memorieren behindert das Spiel. In meinen bisherigen Runden haben sich die Magier doch nur immer wieder mit den gleichen Kampfzaubern vollgeladen, weil das halt standardmäßig zum Einsatz kam und kaum Spruchrollen etc. bzw. Ressourcen dafür zur Verfügung standen. Improvisation, spontane Kreativität oder einfach Versuche andere Zauber zu verwenden gab es so wenig, wie das Vorbereiten von Zaubern, die nicht für Kämpfe gedacht waren. Man musste immer auf den Kampf vorbereitet sein. Es wirkt auch einfach nur lächerlich, wenn der mächtige Magier eben mal 8h braucht, um einen (für ihn) einfachen Zauber zu wirken, weil man den erst vorbereiten muss oder dafür eine Spruchrolle braucht, also selbst wenn in den Runden hinreichend Spruchrollen oder Ressourcen zur Verfügung gestanden hätten.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 10.01.2012 | 09:39
Ich konnte die Aufregung darüber noch nie verstehen. Ist halt ein anderes System das AD&D Magie zu was besonderem gemacht hat. Da kann es der Magier halt nicht so locker angehen lassen wie in einem Magiepunkte System, aber schlecht fand ich das nie, nur anders.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 09:40
Ich bin doch einigermaßen erstaunt, wieviele Leute ein Fluff-Problem mit dem Memorieren haben. Ich meine, Magie ist ja nun rein fiktiv und phantastisch; wie kann man da sagen, die Art und Weise, wie sie in der Fiktion funktioniert, sei "falsch" oder gar unlogisch? Das ist doch ein Problem in den Köpfen der Menschen und nicht in der Spielmechanik.

Dazu zwei Dinge:

1. Wenn der Krieger die "falsche" Waffe dabei hat, muss er auch damit leben und das verwenden, was er "vorbereitet" hat.
2. Quantenphysik ist auch unintuitiv. Ist halt so.

Das für mich einzige valide Argument bleibt, dass die Mechanik unhandlich und unausgewogen ist.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Santa am 10.01.2012 | 09:54
Das für mich einzige valide Argument bleibt, dass die Mechanik unhandlich und unausgewogen ist.
Je nachdem wie man das Spiel spielt, können auch Spielgefühl, Vorstellung etc. einen deutlichen Unterschied ausmachen, ob einem das Spiel/System gefällt oder nicht.
Nehme ich es als "Brettspiel", dann ist es mir tatsächlich egal, wie das gelöst ist. Aber ansonsten habe ich eine gewisse Vorstellung von Magie und Fantasy-Welten, was mir halt gefällt, und möchte dann auch ein Spiel, dass diese Vorstellung unterstützt. Das leistet Memorieren nicht. Bei anderen mag das anders sein, so wie mir z.B. Conan nicht gefällt und andere es mögen.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Achamanian am 10.01.2012 | 09:58
Ich bin doch einigermaßen erstaunt, wieviele Leute ein Fluff-Problem mit dem Memorieren haben. Ich meine, Magie ist ja nun rein fiktiv und phantastisch; wie kann man da sagen, die Art und Weise, wie sie in der Fiktion funktioniert, sei "falsch" oder gar unlogisch?

Logik hat ja nichts mit der Realität zu tun, sondern damit, ob etwas in sich schlüssig ist. Natürlich "muss" Magie nicht logisch funktionieren, aber man kann es durchaus bevorzugen, wenn sie logisch funktioniert. Bzw. muss es nicht einmal um Logik gehen, sondern vielleicht bloß um eine gewisse innere Kohärenz. Anders ausgedrückt: Wenn eine Rune in einem Magiesystem ausschließlich dazu geeignet ist, Pflanzen zu manipulieren, dann sollte die gleiche Rune nicht im selben Magiesystem plötzlich ausnahmsweise zur Manipulierung von Steinen eingesetzt werden. Das hat nichts mit der Frage zu tun, ob es Runen, die Pflanzen oder Steine beeinflussen, wirklich gibt.
Ich fand es auch immer schwer, das Prinzip des Memorierens als kohärent zu empfinden.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 10.01.2012 | 09:58
Warum?
Schliesslich wird eine Art Realität aktiv von allen bespielt.
Diese muss halbwegs in sich geschlossen sein.

Vermutlich könnten bestimmte, eher mathematisch inspirierte Inselbegabte puren Zahlencontent freudig bespielen, 99% der Menschen würde das keinen Spass bereiten.

Vergleiche:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Soch eine virtuelle Welt mag unterschiedlich viel Fluff aufweisen, jedoch produzieren gewisse Crunch-Eingriffe wesentlich mehr Fluff als ganze Bücher mit 4-Helden-retten-die-Welt-vorm-Lich-Storys.

Dazu gehört auch das "Memorieren".

Die ursprungliche Erklärung, welche auch in zahlreichen Romanen so an den Zocker gebracht wurde lautete, dass "auf diese Weise die Götter eine Art Gleichgewicht wahren" und das ist ein natürlich dicker Stuss.

Man stelle sich vor, Bogen & Armbrust werden in einem RPG offiziell entschärft und verursachen nur noch die Hälfte des Schadens "weil die Kriegsgötter das für unritterlich halten".

Oder: Metallrüstungen können nur tagsüber angezogen werden, "weil die Orkötter die Menschenarmeen viel zu unausbalanciert finden".


Aus reiner GD Sicht war das System natürlich akzeptabel, aber seine Nachteile (zB Spieler hat sperrige Tabelle a la [1:4/3m 2: 4/2, 3:3/2, 4: 2/1 5:1/1] zu buchhaltern, weitere Regeln wie das "Schlafenmüssen" oder der nie konsistente Regelkanon zum tatsächlichen "Studium" waren lachhaft) überwogen etwaige Vorteile klar.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Grubentroll am 10.01.2012 | 09:58
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: ErikErikson am 10.01.2012 | 10:07
In der realität funktioniert Magie sowieso nach dem Prinzip, das sie für den Anwender anstrengend ist, also eigentlich sowas wie Ausdauerpunkte abzieht. Wenn ich zu meinem heiler gehe dann sagt der weder "mein mana ist alle" noch sorry, ich hab handauflegen heut nicht memoriert". Er sagt höchstens "Ich kann grad nicht, ist zu anstrengend".

Mana ist allerdings noch näher dran, weil es genauso wie Ausdauer eine Pool-Ressource ist mit dem einzigen Unterschied, das mana sich spezifisch auf Magie bezieht.

Insofern ist beim memorieren einfach die Suspension of Disbelief höher.   
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: 1of3 am 10.01.2012 | 10:07
OK. Ich sammle mal. Falls es noch einen nicht erfassten Kritikpunkt gibt, gerne nachtragen.

1) Die fiktive Aufbereitung des Mechanismus als Vergessen kam überraschender Weise für mich am häufigsten. Dazu muss man sagen, dass in der 3. Edition das gar nicht mehr aktuell war, wie Selganor bereits bemerkte. Ich hatte die Bezeichnung des Themas eigentlich auch nur so gewählt, weil damit klar war, welchen Mechanismus ich genau meine.

Diejenigen, die den Kritikpunkt angebracht haben, möchte ich gern fragen: Scheint euch die Erklärung von D&D3 gefälliger? Sie ähnelt ja z.B. so ein bisschen den Spruchmatrizen bei Earthdawn.


2) Die zweithäufigste Kritik war die Fehlmemoration. Es kann passieren, dass man mit den falschen Sprüchen vor einer Situation steht. Hier würde ich gern wissen, ob die Regel, dass man etwa bei D&D3 Sprüche nachnominieren kann, indem man sich etwa eine Viertelstunde Zeit lässt bekannt war. Hier noch einmal die Regel:

Zitat
Spell Preparation Time

After resting, a wizard must study her spellbook to prepare any spells that day. If she wants to prepare all her spells, the process takes 1 hour. Preparing some smaller portion of her daily capacity takes a proportionally smaller amount of time, but always at least 15 minutes, the minimum time required to achieve the proper mental state.

Falls diese Regel nicht bekannt war, ändert sie die Sicht auf den Mechanismus?


Wie sieht es mit Abwurf-Regeln aus, wie sie z.B. die Priester und Druiden oder auch einige Magiervarianten haben, also die Möglichkeit nutzlos präparierte Sprüche für einen fest umrissenen Satz meist weniger nützlicher Sprüche zu verbrennen? Wenn man die Erweiterungen hinzu nimmt, kann bei D&D3 das sogar noch personalisieren, z.B. indem man einen Kleriker auf seine Lieblingsdomäne abwerfen lässt.

Ändert eine solche Regel eure Meinung?


Wie verhält es sich, wenn zu den Slots noch beliebig einsetzbare Kräfte hinzukämen, wie Bad Horse das beschrieben hat? Macht es für euch einen Unterschied, ob es solche beliebigen Kräfte gibt im Unterschied zu der Abwurf-Möglichkeit?


3) Boba merkte einen generell hohen Verwaltungsaufwand an.

Hier würde ich gern wissen: Liegt dieser in der Zahl der zu vergebenden Slots oder in der Zahl der Zauber, die man da hineinfüllen kann? Was wäre generell der Sweet Spot bei dem das verfahren händelbar ist?
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Arldwulf am 10.01.2012 | 10:20
Ich würde noch hinzufügen: Es haben zu viele Klassen Möglichkeiten Zauber zu memorisieren.

Ich kann mir das ganze problemlos mit dem Fluff einer Klasse vorstellen, beim Magier z.B. indem der fertige Zauber quasi eingesperrt in seinen Kopf wird. Aber je mehr Klassen das machen umso irrelevanter wird der Hintergrund.

Den Sweet Spot würde ich in etwa dort sehen wo die 4E angelangt ist wenn man sich aufs Memorieren auslegt. Dann hat man memorierbare täglich einsetzbare Zauber, memorierbare Zauber je Begegnung und auch einige wenige jederzeit einsetzbare Optionen. Und kann davon sogar ein paar kurzfristig wechseln.

Und wichtig wäre wohl auch Kampf und Nichtkampfslots ein wenig zu trennen, entweder indem die Nichtkampfzauber ein eigenes System bekommen oder über andere Mittel. Es sind einfach zu verschiedene Dinge um sie zusammen vernünftig in ein Spiel zu bekommen.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 10:27
Oder als ganz gewagter Ansatz:
Man fährt die Anzahl Zauber stark zurück, man rollt wieder einige Zauber zusammen zu einem, man lasst auch wieder die "Umgekehrt"-Variante zu. Warum nicht die ganzen Detect-Dinger zu einem werfen, Protection-From ebenfalls und es dem Anwender frei lassen ob er Heal oder Harm will?
Die große Kleinteiligkeit machts doch aus.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Grubentroll am 10.01.2012 | 10:32
Oder als ganz gewagter Ansatz:
Man fährt die Anzahl Zauber stark zurück, man rollt wieder einige Zauber zusammen zu einem, man lasst auch wieder die "Umgekehrt"-Variante zu. Warum nicht die ganzen Detect-Dinger zu einem werfen, Protection-From ebenfalls und es dem Anwender frei lassen ob er Heal oder Harm will?
Die große Kleinteiligkeit machts doch aus.

Das war aber andererseits auch ein bisschen der Charme vom AD&D. Dass es so überbordend viele Zaubersprüche, oft auch zum gleichen Thema gab. Der eine war halt vom Melf, der andere vom Mordenkainen. Irgendwie war das Kopfkino da sehr schön.

Blos, das Memorieren selber war halt irgendwie doof und hatte wenig mit dem zu tun, wie man Zauberer in Filmen und Büchern gemeinhin erlebt hat.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Arldwulf am 10.01.2012 | 10:39
Oder als ganz gewagter Ansatz:
Man fährt die Anzahl Zauber stark zurück, man rollt wieder einige Zauber zusammen zu einem, man lasst auch wieder die "Umgekehrt"-Variante zu. Warum nicht die ganzen Detect-Dinger zu einem werfen, Protection-From ebenfalls und es dem Anwender frei lassen ob er Heal oder Harm will?
Die große Kleinteiligkeit machts doch aus.

Hier ist natürlich das Balancing wieder etwas gefragt: Je freier die Auswirkungen der Zauber modifiziert werden können umso eher muss auch berücksichtigt werden welche Wirkung dies hat.

Es macht halt etwas ohnehin starkes (und Zauberwirker waren und sind in jeder D&D Version stark) noch ein bisschen besser.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Greifenklaue am 10.01.2012 | 10:39
Blos, das Memorieren selber war halt irgendwie doof und hatte wenig mit dem zu tun, wie man Zauberer in Filmen und Büchern gemeinhin erlebt hat.
Außer eben bei Vance / Dying Earth, wo man übrigens auch seinen Hintergrund-Fluff und die Spielwelt-Logik hernehmen kann. Obwohl man das dort beschriebene auch anders umsetzen kann, wie z.B. das neue DCC RPG zeigt (, welche auch noch die weirdness von Vance'ischer magie abbildet).
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 10:48
Das war aber andererseits auch ein bisschen der Charme vom AD&D. Dass es so überbordend viele Zaubersprüche, oft auch zum gleichen Thema gab. Der eine war halt vom Melf, der andere vom Mordenkainen. Irgendwie war das Kopfkino da sehr schön.

Blos, das Memorieren selber war halt irgendwie doof und hatte wenig mit dem zu tun, wie man Zauberer in Filmen und Büchern gemeinhin erlebt hat.

Überzeugs mich jetzt nicht so. Ja, es ist schön wenn mehr dran ist an einem Zauber als nur die eigentliche Spielmechanik, nur: Da stand Melf davor. Mehr nicht.
Ich kann mich an ein altes Interview erinnern, bei dem die Macher der 3E ein riesen Spreadsheet anlegten, mit allen Zaubern von AD&D 2nd und dort nach Relevanz und Redundanz ordneten. Konnte man dann schön in der späteren 3,5 gut sehen: Die Sprüche im Grundbuch waren nützlich, teils etwas ikonisch, die Sprüche in den Erweiterungen dann fantastischer, thematisch teils besser ausgereift, dafür aber auch oft eingeschränkter und spezieller. Ganz ehrlich, wenn das so weiter gegangen wäre, gäbe es jetzt den Zauber "Detoniere linkes Nasenloch eines Lila Drachen dessen Name mit G anfängt".

Hier ist natürlich das Balancing wieder etwas gefragt: Je freier die Auswirkungen der Zauber modifiziert werden können umso eher muss auch berücksichtigt werden welche Wirkung dies hat.

Es macht halt etwas ohnehin starkes (und Zauberwirker waren und sind in jeder D&D Version stark) noch ein bisschen besser.

Ah, das gute alte Schreckgespenst namens Balancing. Was soll das eigentlich sein? Es ist doch eigentlich mittlerweile hinreichend bekannt, bzw wurde schon über Jahre hinweg zu tode diskutiert, dass die letzte Instanz des Balancings am Spieltisch stattfindet, nicht in den Regeln.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Ein am 10.01.2012 | 10:49
@/Vance
Naja, da D&D sich an eine große Zielgruppe richtet, sollte es sich wohl auch nach dem Geschmack dieser Zielgruppe richten, der sich eben nicht nur von Vance herleitet, sondern auch von Tolkien, WoW, Final Fantasy und zig anderen Fantasywerken, die nichts mit Vance am Hut haben.

Memorieren war letztlich ja nur in D&D drin, weil das Gygax und Arneson toll fanden. Man sollte nie vergessen, dass die frühen Editionen von D&D letztlich nur Heartbreaker und eben keine professionellen, zielgruppenorientierten Spiele waren.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Arldwulf am 10.01.2012 | 10:52
Das macht es aber noch nicht generell zu einer schlechten Idee. Eine Klasse welche sich zwischen ihren Optionen vorab entscheiden muss halte ich durchaus für sinnvoll.

Es gibt dem Spiel eine zusätzliche Planungsebene. Man muss nur aufpassen das dies nicht aus dem Ruder läuft.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 10:54
3) Boba merkte einen generell hohen Verwaltungsaufwand an.

Hier würde ich gern wissen: Liegt dieser in der Zahl der zu vergebenden Slots oder in der Zahl der Zauber, die man da hineinfüllen kann? Was wäre generell der Sweet Spot bei dem das verfahren händelbar ist?

schwierige Frage, denn beides zusammen ergibt erst den hohen Verwaltungsaufwand. Ich würde aber den großen Bremsfaktor in der hohen Zauberauswahl verorten, weil der Spieler einfach gezwungen ist, sich häufig durch den Wust an Zaubern zu lesen, um die spezifischen Vor- und Nachteile jedesmal gegen die zu erwartende Situation abzuwägen (sowie natürlich für die Zauber an sich gegeneinander). Das bremst selbst Spieler aus, die sich schnell enstcheiden.
Die Slotanzahl ist mehr von Bedeutung, wenn sich Spieler nur schwerfällig entscheiden können, womit sie die Slots füllen wollen. Da würde selbst eine Wahl zwischen nur 2 Zaubern unter Umständen lange dauern. Wobei ich denke, dass mehr Slots relativ gesehen weniger bremsen, weil die Entscheidung weniger hart wird, je öfter ich sie treffen kann.

Generell ist aber das Hauptproblem weder die Zauberanzahl noch die Slotanzahl, sondern das Nachhalten, das die eigentliche Buchhaltung ausmacht; damit meine ich das, wofür die Tabelle steht: es sind nicht alle Slots gleich, sondern sie unterteilen sich noch nach Grad. Und die Anzahl für jeden Grad kann auch noch variieren, auch wenn dort ein gewisses System zugrunde liegt (Stufe x bringt y Slots des Grades z, modifiziert nach Attributwert und Klasse (z.B. Spezialisten) und eventuellen anderen Sonderregeln).
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 11:11
@1of3:

Der Verwaltungsaufwand steigt sowohl mit der Anzahl der Slots als auch mit der Anzahl der Quellen und Feats überproportional.
Im Vergleich dazu hat das Ausarbeiten von Hexenmeister-Spruchliste gezeigt, dass es auch genug Multi-Optionsprüche gibt und das die eigentliche Menge an Sprüchen nicht direkt proportional ist zu der Menge an Optionen.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Ein am 10.01.2012 | 11:18
@Arldwulf
Da es nirgends anders[1] als bei D&D verwendet wird, scheint die Idee einfach nicht so prall zu sein. Da muss man sich halt überlegen, ob man unbedingt an so einer essentiellen Stelle des Regelwerks ein Alleinstellungsmerkmal haben will.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 10.01.2012 | 11:20
OK. Ich sammle mal. Falls es noch einen nicht erfassten Kritikpunkt gibt, gerne nachtragen.

1) Die fiktive Aufbereitung des Mechanismus als Vergessen kam überraschender Weise für mich am häufigsten. Dazu muss man sagen, dass in der 3. Edition das gar nicht mehr aktuell war, wie Selganor bereits bemerkte. Ich hatte die Bezeichnung des Themas eigentlich auch nur so gewählt, weil damit klar war, welchen Mechanismus ich genau meine.

Diejenigen, die den Kritikpunkt angebracht haben, möchte ich gern fragen: Scheint euch die Erklärung von D&D3 gefälliger? Sie ähnelt ja z.B. so ein bisschen den Spruchmatrizen bei Earthdawn.
Witzigerweise nennst du es ja auch memorieren - der Geist spukt halt immer noch; und das zurecht, da da alte System auf dem mangelhaften, alten System fusst.
Und die Regel, die da gepostet wurde ist auch nicht sehr klar:
Was heisst "prepare" genau?
Manche spielen das als eine Art Meditation aus, andere als Hausaufgabenmachen mit Federkiel.
Ist das also beliebig auswählbar? ("Mein Charakter onaniert und singt in dieser Zeitspanne - meiner frisst und besäuft sich")
Komisch, weil D&D eigentlich nicht so leger mit den meisten Regeln umgeht.
In der 2nd Edition mussten Magier noch offiziell absurd dicke Wälzer herumschleppen, beherschten sie viele hochstufige Zaubersprüche. Das wurde zum Glück mehr oder weniger offiziell gestrichen, genauso wie die offizielle "Vorbereitungszeit", die E-N-O-R-M (!!!) hoch ausfiel.

Weitere Kritik:
D&D ist absoluter Vertreter eines linear stufenabhängig wachsenden Heldencharakters.
Nicht so beim Memorier-System.
Alle späteren Zusatz und Erleichterungs-Mechaniken die beschrieben wurden, fügen sich "0" in dieses Schema ein.

Beispiel: Warum kann ein Erzmagier nicht schneller austauschen? Er muss immer noch genau so lange wie ein Lehrling herumfummeln, derweil der Rest der Party die Tageschau gucken darf.
Warum muss er schlafen, warum kann er nicht einfach weiterbüffeln, wie jeder Student in der Abschlussphase, Motivation (Monster, Flüche, Welt-Retten) oder ist ja da!
Und warum gibts da zB keine abgestimmte Heilmagie, welche diese Zeitspanne kassiert, schliesslich klappts auch mit massiven Verstümmelungen, da wird ein bissl Schlafmangel doch nicht ins Gewicht fallen!?


Zitat
2) Die zweithäufigste Kritik war die Fehlmemoration. Es kann passieren, dass man mit den falschen Sprüchen vor einer Situation steht. Hier würde ich gern wissen, ob die Regel, dass man etwa bei D&D3 Sprüche nachnominieren kann, indem man sich etwa eine Viertelstunde Zeit lässt bekannt war. Hier noch einmal die Regel:
Falls diese Regel nicht bekannt war, ändert sie die Sicht auf den Mechanismus?
Wie sieht es mit Abwurf-Regeln aus, wie sie z.B. die Priester und Druiden oder auch einige Magiervarianten haben, also die Möglichkeit nutzlos präparierte Sprüche für einen fest umrissenen Satz meist weniger nützlicher Sprüche zu verbrennen? Wenn man die Erweiterungen hinzu nimmt, kann bei D&D3 das sogar noch personalisieren, z.B. indem man einen Kleriker auf seine Lieblingsdomäne abwerfen lässt.
Ändert eine solche Regel eure Meinung?
Wie verhält es sich, wenn zu den Slots noch beliebig einsetzbare Kräfte hinzukämen, wie Bad Horse das beschrieben hat? Macht es für euch einen Unterschied, ob es solche beliebigen Kräfte gibt im Unterschied zu der Abwurf-Möglichkeit?
Es ist und bleibt eine schlechte Regel, da sie weder die Atmosphäre stützt, also thematisch würzend das virtuelle Spielraumgeschehen bereichert, noch dem puren Würfelspielfluss hilft.
In der Tat erinnerte mich die Tagesschau-gucken-dann-klappts-beim-zweiten-Mal Regel eher an bürokratischen Logik und Reglements:
Es wurde erkannt, dass es ankotzt, die falschen Sprüche memoriert zu haben, und statt das System zu reformieren, wird verschlimmbessert, in dem ein kleinere Pause statt einer grösseren (Schlafpause) Abhilfe schafft.

Kein Wunder, dass Romanautoren meist darauf scheissen. (so Weisman's Charakter Raistlin explicit in "Spellforge", glaub ich. )
Zauberer stellen sich die Leute nun mal anders vor, sorry.
Ein jeder fänds auch bescheuert, wenn Krieger in 5e Zugang zu 1000 Feats haben, diese aber abstimmen müssten a la Memorieren.
(Zum Glück verspricht Edition 6 Abhilfe: Nach 17,5 Minuten darf man die Featslots umverteilen!)
Zitat

3) Boba merkte einen generell hohen Verwaltungsaufwand an.

Hier würde ich gern wissen: Liegt dieser in der Zahl der zu vergebenden Slots oder in der Zahl der Zauber, die man da hineinfüllen kann? Was wäre generell der Sweet Spot bei dem das verfahren händelbar ist?
bei einem System, dass 1000+ Zauber kennt, gestaffelt in ca 10 Stufen, und das Ganze nach einem stufenbasierten tabellarisch erfassten Schlüssel zuteilt ist Memorieren einfach zu sperrig. Einen Zauberer spielen fühlte sich schon immer nach mehr Arbeit an.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 11:21
@Arldwulf
Da es nirgends anders[1] als bei D&D verwendet wird, scheint die Idee einfach nicht so prall zu sein. Da muss man sich halt überlegen, ob man unbedingt an so einer essentiellen Stelle des Regelwerks ein Alleinstellungsmerkmal haben will.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Dann die Sache mal andersherum:
Die meisten Systeme die ich kenne, begrenzen Magie auf die eine oder andere Art. Seien es nun Astralpunkte, Mana, "Böse Dinge" oder Erschöpfung.
Mir fallen aber so spontan neben Mage, D&D und Ars Magica kaum irgendwelche großen Systeme ein, bei denen von Seiten der Magie her so viel möglich ist.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Ein am 10.01.2012 | 11:24
Inwiefern "so viel möglich"?

(Übrigens geschickte Rhetorik, die beiden Systeme, mit denen man sofort Gegenbeispiele bringen könnte, mit D&D in einen Topf zu werfen, obwohl die beiden überhaupt nichts mit D&D zu tun haben. ;) )
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Samael am 10.01.2012 | 11:30
Das Magieystem von Mage/Magus ist absolut ungeeignet für klassische Dungeon - Fantasy. Ars Magica passt auch nicht gerade toll.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 11:30
Inwiefern "so viel möglich"?

(Übrigens geschickte Rhetorik, die beiden Systeme, mit denen man sofort Gegenbeispiele bringen könnte, mit D&D in einen Topf zu werfen, obwohl die beiden überhaupt nichts mit D&D zu tun haben. ;) )

In dem Sinne schon: die mögliche Obergrenze. Ok, man könnte noch Rifts hinzufügen, nur, das ist einfach zu .....argh.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Zoidberg am 10.01.2012 | 11:36
Im Grunde genommen ist das "Memorieren" ganz und gar nicht doof, sondern ein interessanter Mechanismus.

Doof sind aber die abartigen Regeldetails, die Gygax und Konsorten damit verbunden haben, und die aus Mangel an Design-Kreativität bis in die moderneren Editionen hinein tradiert wurden. (z.b. die hirnrissig hohe Zahl an zusätzlichen Spellslots, die man pro Level dazu lernt)
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Ein am 10.01.2012 | 11:39
@Coldwyn
Naja, bei Earthdawn oder L5R sind die Zauberer auch nicht gerade Krüppel vor dem Herrn und das obwohl beide wie AD&D die Magie stark einschränken.

Bei ED kann man ohne Risiko nur eine Handvoll Zauber parallel bereit haben, aber diese so oft wirken wie man will.

Bei L5R hat man ein großes Sortiment an Zaubern, die man aber nur begrenzt oft wirken kann.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 11:49
@Ein:

Und? Es kommt doch immer noch darauf hinaus: Die heftigen Effekte sind eingeschränkt um eine Balance zu den Schwertschwingern zu ermöglichen, ansonsten würden wir alle nur Caster spielen und jedwedes Problem mittels Magie lösen.

[Nachtrag] Kennst du zufällig diese Puzzle-Spiele bei denen man das richtige Ding mit dem anderen DIng kombinieren muss, um eine Szene zu lösen? da würden wir uns dann hinbewegen. Eine Szene, ein passender Zauber, die Lösung, weiter.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Arldwulf am 10.01.2012 | 11:51
Man muss bei dem ganzem sicher auch nach Editionen unterscheiden. Es gibt nicht das eine D&D Magiesystem, zwischen AD&D, D&D 3E/3.5 und 4E gibt es ja durchaus Unterschiede.

Das sieht man auch an solchen Einwänden wie "Warum kann der Erzmagier nicht schneller die Zauber tauschen?" - er kann. Nur halt nicht in jeder Variante des Systems. Auch viele andere Sachen (riesige Zauberauswahl / selten benötigte Questzauber) sind ja eigentlich längst angegangene Probleme.

Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Xemides am 10.01.2012 | 11:59
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Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Ein am 10.01.2012 | 12:00
@Coldwyn
Ja, aber AD&D treibt es einfach zu weit, in dem gleichzeitig eingeschränkt wird, was man wirken kann und wie oft.

Dadurch kommt es dann (low level) eben andauernd zu Deadlocks, bei denen der Magier nur dumm rumsteht, weil er entweder gar keine Zauber mehr oder eben nicht die richtigen zur Verfügung hat. Das Magier daneben bei AD&D auch nicht kämpfen und keine Rüstungen tragen können macht es nicht gerade besser. Später (high level) hat der Magier zwar immer noch begrenzte Zaubermittel zur Verfügung, aber seine Zauber sind so mächtig, dass er den Rest der Gruppe zu Wasser- bzw. Bücherträgern degradiert.

Ergo: Das Magiesystem von AD&D ist einfach Schrott. Aber das ist jetzt keine sonderlich neue Erkenntnis.

@Arldwulf
Das Problem liegt sicherlich daran, dass die Leute einfach bestimmte Dinge ignorieren, da existiert einfach alles nach OD&D, AD&D, AD&D2, 3e nicht. Und genau deswegen prophezeie ich auch, dass WotC mit seinem Wir-binden-die-Fans-ein übelst auf die Fresse fliegen wird.

@Xemides
Das ist dann halt schon wieder die entschärfte Variante, die es durchaus gibt. Es ist ja jetzt nicht so, als wenn es nicht sinnvoll wäre den Einsatz von Magie einzuschränken. Nur man sollte halt professionell dran gehen und nicht einfach nur irgendeinen Murks zusammenschreiben.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Xemides am 10.01.2012 | 12:05
@Xemides
Das ist dann halt schon wieder die entschärfte Variante, die es durchaus gibt. Es ist ja jetzt nicht so, als wenn es nicht sinnvoll wäre den Einsatz von Magie einzuschränken. Nur man sollte halt professionell dran gehen und nicht einfach nur irgendeinen Murks zusammenschreiben.

Ich mag es ja auch nicht. Sollte nur ein Beispiel sein.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Ein am 10.01.2012 | 12:07
Jo, klar, kein Ding.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 12:11
Im Grunde genommen ist das "Memorieren" ganz und gar nicht doof, sondern ein interessanter Mechanismus.

Doof sind aber die abartigen Regeldetails, die Gygax und Konsorten damit verbunden haben, und die aus Mangel an Design-Kreativität bis in die moderneren Editionen hinein tradiert wurden. (z.b. die hirnrissig hohe Zahl an zusätzlichen Spellslots, die man pro Level dazu lernt)

+1
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 12:11
@Ein:

Du wirfst hier aber zwei Dinge in einen Topf. Das eine ist die technische Umsetzung der auferlegten Beschränkung, die einfach durch das Slot-System wesentlich offensichtlicher ausfällt als, sagen wir mal Mana Punkte.
Das andere ist das eigentliche Spielgeschehen und Adventure-/Encounter-Design. Hier merkt man immer wieder eine starke Verschiebung. Nicht der Krieger ist der Fixwert für das was machbar sein sollte, sondern die Spruchliste des Magiers.
Diese beiden DInge sollte man tunlichst getrennt voneinander betrachten.

Wieso meinst du eigentlich "3e nicht"? Ich nehme mal an, die d20-Generation macht immer noch den Groß der aktiven Spielerschaft aus.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Ein am 10.01.2012 | 12:18
Jein, letztlich kann man das nicht voneinander trennen, da so ein Spiel eben doch ein Komplettpaket ist. Wenn dann eine Komponente nicht richtig funktioniert oder sogar stört, dann leidet eben die Qualität des gesamten Produkts darunter.

Add: Und ich denke durchaus, dass der Krieger der Ausgangspunkt bei D&D war. Das sieht man schon allein daran, dass es keine Sonderregeln für ihn gab, sondern andersherum für alle anderen Klassen.

Und, ja, natürlich ignoriert die 3e-Spielerschaft zu einem guten Teil die 4e. Das sieht man wunderbar an den allgemeinen Diskussionen hier an Board.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Arldwulf am 10.01.2012 | 12:30
@Arldwulf
Das Problem liegt sicherlich daran, dass die Leute einfach bestimmte Dinge ignorieren, da existiert einfach alles nach OD&D, AD&D, AD&D2, 3e nicht. Und genau deswegen prophezeie ich auch, dass WotC mit seinem Wir-binden-die-Fans-ein übelst auf die Fresse fliegen wird.

Klar, aber auch zwischen AD&D und 3E gibt es ja eine Menge Unterschiede im Magiesystem. Insofern hilft es schon sich nach Lösungen für derlei Probleme umzuschauen, die gibt es auch innerhalb von D&D.

Was die Einbindung der Fans betrifft: Das kommt sehr stark darauf an welche Basis überhaupt hingestellt wird, und wie weit diese Beteiligung wirklich geht. Wenn die Basis von vornherein gut ist wird daran auch keine Fanbeteiligung so viel ändern - und bisher ist das alles ja erstmal nur ein Werbespruch. Es kann genauso gut sein dass nur Detailanpassungen durch die Fans angedacht sind.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 12:31
@Ein:

Ich meine nicht vom Grad der eingebauten Regelkomplexität sondern vom Grad der Effizienz.
Ich meine die zugrunde liegenden Formalisierungen und die erhöhte Encounter-länge, bedingt durch den gestiegenen Detailgrad.

Nimm zb die klassische D20 Formel: 11,5 Begegnungen mit passendem CR sind 1 Stufenaufstieg. Eine Begegnung mit passendem CR soll 25% der Ressourcen verbrauchen. Ergo: 4x Rasten für einen Stufenaufstieg.

Jetzt füge dem aber die Dauer der Kämpfe hinzu. Würde ein kleines Gefecht in, sagen wir mal, 5 Minuten abgehandelt werden können, so wäre es wohl kein Thema wenn man mal zum Magier-Spieler sagt "Lass stcken, ist overkill" und dieser hallt mal nichts macht. Reden wir dagegen von 30 Minuten oder gar einer Stunde, so würde glaube ich praktisch jeder Magier-Spieler streiken wenn er so lange aussetzen würde. Dem versuchte ja die 4E mit den At-Will-Powern entgegen zu wirken.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Ein am 10.01.2012 | 12:33
Coldwyn, im Grunde reden wir von demselben. ;)
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Arldwulf am 10.01.2012 | 12:35
Und, ja, natürlich ignoriert die 3e-Spielerschaft zu einem guten Teil die 4e. Das sieht man wunderbar an den allgemeinen Diskussionen hier an Board.

Leider, denn oftmals sind die genannten Probleme dann halt doch irgendetwas was sich in der neuen Edition gebessert hat. Sieht man ja auch hier sehr schön.

Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 12:42
Coldwyn, im Grunde reden wir von demselben. ;)

Irgendie bin ich mir da nicht sicher, würde ich doch das Vance´sche System behallten und den Rest ändern ;)

@Ardwulf:

Gelöst würde ich es nicht nennen, nur verschoben.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 12:43
Leider, denn oftmals sind die genannten Probleme dann halt doch irgendetwas was sich in der neuen Edition gebessert hat. Sieht man ja auch hier sehr schön.

Naja, was heißt gebessert? Mechanisch vielleicht, das kann schon sein. Aber dafür hat man die Suspension of disbelief quasi vollends über Bord geworfen, und das ist imo genau der Schritt, der zwar konsequent sein mag, aber den Brett-Spiel-Vorwurf verursacht und damit reihenweise Spieler vergrault hat.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Arldwulf am 10.01.2012 | 13:06
Keine Frage, ich wollte hier nun auch nicht mit "4E ist so supidupitoll" ankommen.

Es ging eher um den Punkt das einige der klassischen Probleme ala "Zauberwirker dominieren", "Nichtkampfzauber / Kampfzauber - Auswahl", "Fertigkeitsherausforderungen werden auf hohen Stufen sinnlos", "statische Kämpfe, unterschiedliche Optionsanzahl", "Spieler sitzen manchmal rum und haben nix zu tun" angegangen wurden.

Inwieweit die Lösungen nun jemandem gefallen muss ja jeder selbst wissen, aber irgendwie ist es halt schon komisch das auch 4 Jahre später derlei Threads noch aufkommen, und wie selten dort über den Tellerrand geschaut wird.

Um das mal bei dem oben angesprochenem: "Seltene benötigte Zauber (hauptsächlich Questzauber) werden kaum memoriert, was dazu führt das die Gruppe einen Tag warten muss" zu zeigen: Selbst wenn einem die 4E nun vollkommen vorbeigeht und man sie überhaupt nicht leiden kann:

Das Problem existiert durchaus, und derlei Zauber auszulagern, ihre Verwendung über andere Ressourcen zu ermöglichen und gleichzeitig sie so anzupassen das sie Fertigkeitsbenutzung nicht mehr so stark ersetzen ist eigentlich eine Idee die sich schwer mit: "Das macht mir meinen Suspension of disbelief kaputt" ignorieren lässt.

Oder nimm ein anderes Beispiel. Vor einiger Zeit hatte ich in einem anderem Forum die Diskussion über eine Stealthregel der 3.5. Wenn man aus dem Hinterhalt jemanden anspringen will ist dies problematisch: Sobald man sich aus der Deckung bewegt ist man schliesslich nicht mehr versteckt. Viele Schurken nutzen darum in dieser Situation eher Fernkampfwaffen, selbst dann wenn es nicht zu ihrem Charakter passt. Hat mich immer geärgert. Und natürlich gibt es dafür eine neue, bessere Regelung. Solche Regeln sind es die ich meine. Die machen niemandem die Vorstellung kaputt, lösen aber tatsächlich existierende Probleme.

Dafür muss man nicht gleich auf die ganze Edition umsteigen, man kann sich sowas auch z.B. als potentielle Hausregel für sein eigenes System überlegen.

Für viele der oben genannten Probleme mit dem Memorieren gibt es halt auch Lösungen, man muss sie sich nur einmal anschauen und dann entscheiden ob sie einem gefallen.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 14:17
Für viele der oben genannten Probleme mit dem Memorieren gibt es halt auch Lösungen, man muss sie sich nur einmal anschauen und dann entscheiden ob sie einem gefallen.

Ja, und viele Lösungen bietet die 3.x bereits. Slots freilassen oder seltener gebrauchte Zauber auf Scrolls o.ä. auslagern sind zwei für mich sehr naheliegende Lösungen.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Arldwulf am 10.01.2012 | 14:20
Definitiv. Wie gesagt, das ist es was mich ein wenig verwundert. Es gibt vieles das als "Probleme von D&D" dargestellt wird für das es bereits in D&D durchaus Lösungen gibt.

Egal ob nun innerhalb oder ausserhalb der Edition die man gerade spielt.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: 1of3 am 10.01.2012 | 15:29
Das kann ich durchaus nachvollziehen. Wenn ich mir ein Spiel angucke, dann etwas finde und vor lauter Grausen die Hände über dem Kopf zusammenschlage, dann beschäftige ich mich auch nicht weiter mit dem Spiel. Mag durchaus sein, dass es da in irgendwelchen Erweiterungsbüchern Vorschläge gibt, das Problem zu lösen, aber ich würde sie nie finden. So erlebt bei Gurps.

Möchte wirklich niemand mehr auf meine Folgefragen eingehen? Schade.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 15:47
Möchte wirklich niemand mehr auf meine Folgefragen eingehen? Schade.

Ich finde es ein wenig schwierig auf die Folgefragen einzugehen, ohne dabei zwei weitere Themenkomplexe hinzu zu nehmen, nämlich angestrebte Balance und angestrebten Spielstil.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 10.01.2012 | 16:18
Das kann ich durchaus nachvollziehen. Wenn ich mir ein Spiel angucke, dann etwas finde und vor lauter Grausen die Hände über dem Kopf zusammenschlage, dann beschäftige ich mich auch nicht weiter mit dem Spiel. Mag durchaus sein, dass es da in irgendwelchen Erweiterungsbüchern Vorschläge gibt, das Problem zu lösen, aber ich würde sie nie finden. So erlebt bei Gurps.

Möchte wirklich niemand mehr auf meine Folgefragen eingehen? Schade.
Könnte schwören das ich darauf eingegangen bin.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 17:13
Und die Regel, die da gepostet wurde ist auch nicht sehr klar:
Was heisst "prepare" genau?
Manche spielen das als eine Art Meditation aus, andere als Hausaufgabenmachen mit Federkiel.
Ist das also beliebig auswählbar? ("Mein Charakter onaniert und singt in dieser Zeitspanne - meiner frisst und besäuft sich")

Es ist doch einigermaßen umrissen, wie die Vorbereitung aussieht. Es muss ruhig sein und der Magier muss einen erholten Geist besitzen. Und er muss sein Zauberbuch studieren. Zudem benötigt er 15 Minuten, um einen bestimmten "mentalen" Zustand zu erreichen. Das spricht doch einigermaßen deutlich für einen meditativen Vorgang. Dass dabei ein Spielraum bleibt, werte ich positiv, denn hier bleibt Fluff, den man selbst noch ausgestalten kann.

Warum muss er schlafen, warum kann er nicht einfach weiterbüffeln, wie jeder Student in der Abschlussphase, Motivation (Monster, Flüche, Welt-Retten) oder ist ja da!
Und warum gibts da zB keine abgestimmte Heilmagie, welche diese Zeitspanne kassiert, schliesslich klappts auch mit massiven Verstümmelungen, da wird ein bissl Schlafmangel doch nicht ins Gewicht fallen!?

Er muss ja nicht "schlafen", aber er muss seinen Geist und Körper ausruhen. Das geht halt am besten durch Schlaf, aber das System sagt ja schon, dass es auch anders sein kann. Du haust dir direkt vor der Prüfung ja auch nicht mehr die Nacht um die Ohren, weil du sonst IN der Prüfung ziemlich sicher neben der Spur bist.
Ich finde, du trivialisierst das Vorbereiten der Zauber zu sehr. Es ist eben mehr, als nur ein Buch zu lesen.

Und warum sollte es dazu irgendeine Heilmagie geben? Was ist so schlimm oder "unlogisch" an einem (fiktiven!) unumstößlichen magischen "Gesetz", das die Vorbereitung nur mit einem frischen und kürzlich nicht magisch aktivem Geist erlaubt? Das ist doch auch nur eine Art "Cool-Down".

Zauberer stellen sich die Leute nun mal anders vor, sorry.

Also meine Vorstellung eines Zauberers richtet sich primär nach dem Setting. Und wenn das D&D-like ist, dann stelle ich mir die Zauberer entsprechend vor.  ;)

Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 10.01.2012 | 17:22
Zitat
Ein jeder fänds auch bescheuert, wenn Krieger in 5e Zugang zu 1000 Feats haben, diese aber abstimmen müssten a la Memorieren.
(Zum Glück verspricht Edition 6 Abhilfe: Nach 17,5 Minuten darf man die Featslots umverteilen!)
Naja die ToB-Manöver funktionieren ja im Prinziep so (nur sind das nicht ganz 1000 verschiede).
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: YY am 10.01.2012 | 17:43
Du haust dir direkt vor der Prüfung ja auch nicht mehr die Nacht um die Ohren, weil du sonst IN der Prüfung ziemlich sicher neben der Spur bist.
Ich finde, du trivialisierst das Vorbereiten der Zauber zu sehr. Es ist eben mehr, als nur ein Buch zu lesen.

Gedanke dazu:
Wenn vor den Prüfungen Drogentests gemacht würden, würden einige vielleicht auch früher ins Bett gehen...

Denn:
Was ist so schlimm oder "unlogisch" an einem (fiktiven!) unumstößlichen magischen "Gesetz", das die Vorbereitung nur mit einem frischen und kürzlich nicht magisch aktivem Geist erlaubt?

Ein "frischer Geist" ist kein binärer Zustand, das macht solche Regelungen mMn kontraintuitiv.


Mit einem "richtigen" Cooldown" könnte ich mich eher anfreunden - der kommt nämlich zum Tragen, nachdem ich was gemacht habe und nervt mich nicht vorher mit Bedingungen. Wobei dann wieder die Frage wäre, wie man das konkret umsetzt: Kann man dann einen bestimmten Zauber nicht mehr wirken, ist es nach Graden gestaffelt etc. pp.?
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Grimnir am 10.01.2012 | 17:46
Falls diese Regel nicht bekannt war, ändert sie die Sicht auf den Mechanismus?

Nur leicht, da in den frühen Stufen ein hoher Slotmangel herrscht. Um nicht bei einem plötzlichen Encounter ohne Waffen dazustehen, belegt man diese Slots mit Kampfzaubern.

In den höheren Stufen trifft das Problem ohnehin nicht mehr so deutlich auf, weil man da genügend Slots in den unteren Graden hat, um sie frei zu lassen. Aber selbst da entscheidet man sich im höchsten Grad immernoch im Zweifelsfall für den mächten Angriffszauber anstatt den Slot freizulassen.

Die Möglichkeit, Zauber aufzugeben, oder andere Optionen für den Magier entschärfen die Situation graduell. Zwar fand ich gerade für Kleriker das Aufgeben normaler Slots für Heilzauber in D&D 3.5 klasse, aber das hat die Problematik nicht komplett beseitigt. Ähnlich bei den anderen Optionen: Das Problem bleibt bestehen, solange die Hauptoption für Magier, also das, was das Magierspiel spannend macht, die Slotmagie ist.

Es grüßt
Grimnir
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 18:17
Ein "frischer Geist" ist kein binärer Zustand, das macht solche Regelungen mMn kontraintuitiv.

Binär genug, zumindest offenbar für die hintergründigen magischen Gesetzmäßigkeiten.

Binär hier: ausgeruht vs. nicht ausgeruht. Ausgeruht = 8 Stunden Ruhe. Ruhe = The wizard does not have to slumber for every minute of the time, but she must refrain from ... any ... fairly demanding physical or mental task during the rest period.
Im Übrigen die gleiche Bedingung, die es regeltechnisch braucht, um den "fatigued" Zustand zu beenden. Auch der ist regeltechnisch binär (um genau zu sein, sind hier alle Zustände binär; das ganze System beruht auf binären Regelmechanismen; man trifft oder nicht; man schafft den Save oder nicht usw.).

Und zum Cooldown und dem "danach". Das ist ja ein Kreislauf. Wenn der Magier bereits ausgeruht ist, kann er ja jederzeit loslegen zu memorieren. Nur wenn er irgendetwas Forderndes, sei es körperlich oder geistig, gemacht hat, braucht er erst einen "Cooldown".

Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 18:23
Möchte wirklich niemand mehr auf meine Folgefragen eingehen? Schade.

Ich kann ja nur auf den 3. Punkt eingehen, und das habe ich ja bereits getan. Eine "handliche" Konstellation wäre imo um die 5 Slots und vielleicht so ca. 25 Zauber. Dafür müsste aber grundlegend an der Mechanik gearbeitet werden.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: YY am 10.01.2012 | 18:33
Binär genug, zumindest offenbar für die hintergründigen magischen Gesetzmäßigkeiten.

Dass das Regelsystem das Ganze binär betrachtet, ist mir schon klar.


Aber wie in Einzelgaengers Post schon anklang, ist gerade das das Kontraintuitive daran.

Da kann man sich eben nicht mal ein bisschen quälen wie bei allem anderen, wofür man eigentlich ausgeruht sein sollte.
Oder Drogen einwerfen - oder einen spezialisierten Zauber anwenden, den man unter solchen Umständen tatsächlich erwarten könnte.


Nur wenn er irgendetwas Forderndes, sei es körperlich oder geistig, gemacht hat, braucht er erst einen "Cooldown".

Im "adventuring context" also so gut wie immer.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 18:44
Ich finde das kein Stück kontraintuitiv. Wenn man sich konzentrieren muss, hilft "sich quälen" nunmal nicht weiter, im Gegenteil fände ich es sogar schädlich. (Zeit)-Druck ist Konzentration nunmal abträglich.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 10.01.2012 | 19:25
Der durchschnittliche Student/Abiturient kann also mehr als der Erzmagier der 20ten Stufe, der sich nicht ein Stück quälen kann, wenns drauf ankommt?
Wenn man richtig anal die Regeln anwendet könnte man sogar das Memorieren in gefährlichen Dungeons sogar komplett vergessen - der Stress mit den vielen herumschlawinernden Monstern wäre eigentlich zuviel!

D&D eierte hier, wie traditionell bei vielen Regeln, die nicht unmittelbar mit Kämpfen zusammenhängen, herum. Die acht Stunden sind das vereinfachtes Relikt aus AD&D Tagen, bei denen Zauberer zusätzlich bestimmte Zeitenperioden PRO ZAUBER an die Basiszeit anghängt bekamen. Die meisten kennen das korrekt ausgespielt nur von den oldschool TSR Computerspielen, bei denen der Computer das sehr genau berechnete. Ein hochstufiger Zauberer konnte locker bis in den frühen Abend seine Zauber pauken.
Beim Memorieren selber war die Erklärung ursprünglich, dass mans vergisst weil göttliche Vance-Tyrannen "BASTA" sagen. Immerhin eine klare, wenn auch plöde  Regel.
Beim Ausruhen ist das nicht so. ZB Nach dem dicken Absatz, der die essentielle Wichtigkeit von Tods kleinem Bruder erläutert kommt der Satz "wer nicht schläft, muss wenigstens ruhen ("restful calm") ". Also doch überhaupt keine Schlaf nötig? etc etc

Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: El God am 10.01.2012 | 19:27
Ich finde die Regel unrealistisch. Magie gibts ja eigentlich gar nicht!
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 10.01.2012 | 19:30
Meine Güte, wie schrecklich! Zum einem muss man sich erst mal entscheiden wie viel der mächtigen Magie man aufbringt, dann ist es auch noch nicht ein Mal gegeben dass man sie zurück bekommt. Ein Drama, heutzutage! Kann man denn keinen ordentlichen 15 Minuten Arbeitstag mehr haben!
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Wormys_Queue am 10.01.2012 | 22:07
Ich mag das vancianische Magiesystem ja sehr (für mich ein integraler Bestandteil von D&D), insoweit lautet meine Antwort auf die Threadfrage natürlich: ist es gar nicht. Hat auch nie meine Suspension of Disbelief schon nicht gebrochen, denn wenn das die Existenz von Magie an sich schon nicht schafft, dann lass ich mich auch nicht von kleineren Peanuts abhalten.

Allerdings mochte ich immer schon Bücher, in denen andere Magiesysteme erkundet wurden (Incarnum, Tome of Magic, PSI) und hielte es für durchaus sinnig, das vielleicht von vorneherein stärker ins Gesamtsystem zu integrieren, damit den Spielern, die mit memorieren nichts anfangen können, direkt von Beginn an eine vernünftige Alternative zur Verfügung steht.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 10.01.2012 | 22:51
Der durchschnittliche Student/Abiturient kann also mehr als der Erzmagier der 20ten Stufe, der sich nicht ein Stück quälen kann, wenns drauf ankommt?

Das "Problem" steckt imo nicht in der Mechanik, sondern in deiner Perspektive darauf. Ich will ja gar nicht sagen, dass die Mechanik supertoll ist, aber sie ist auch nicht schlechter als viele andere. Und für mich allemal besser als irgendein ebenso abstrakter aber viel schwammigerer Mana-Vorrat.

Es kommt beim Vorbereiten der Zauber ja nicht darauf an, einfach nur eine bestimmte Anzahl Zauber "durchzugehen", um dann möglichst schnell damit fertig zu sein (auch bei Semesterarbeiten o.ä. ist das nicht der Sinn der Sache!). Bestimmte Prozesse lassen sich nunmal kaum beschleunigen bzw. in einigen Fällen nur, wenn man auf Präzision / Qualität verzichtet. Anders ausgedrückt hat mir die Erfahrung gezeigt, dass Arbeiten jedweder Art, die unter Zeitmangel abgeschlossen werden, in hohem Maße mit Fehlern behaftet sind (seien es nun Studentenarbeiten oder Publikationen von Rollenspiel-Verlagen  ;) ). Und das ist für mich nicht im Geringsten verwunderlich. Für mich stellt es sich so dar, dass ein Magier beim Vorbereiten seiner Zauber sicher gehen muss, keine Fehler gemacht zu haben, weil sonst im besten Fall der Zauber schlicht nicht funktioniert. Die Zeit geht quasi für ein geordnetes und konzentriertes Arbeiten drauf, inklusive Fehlerkontrolle. Oder aber es dauert einfach eine Zeit x, bis sich die magischen Energien der einzelnen Zauber geformt haben, worauf der Magier keinen Einfluss hat, egal wie mächtig er sonst auch sein mag. So wie Nudeln nunmal 8-12 Minuten kochen müssen, egal wie gut der Koch sonst auch ist; er hat schlicht keinen Einfluss darauf  ;)
Aber ich kann mir durchaus einfache Regelerweiterungen vorstellen, die ein beschleunigtes Vorbereiten zulassen; z.B. in dem pro Stunde weniger Ruhe vor dem Vorbereiten oder pro 5 Minuten weniger Zeit beim Vorbereiten je 5% allgemeiner Zauberfehlschlag beim Wirken entstehen (und zwar immer, auch wenn der Zauber keine Gesten hat).
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Wormys_Queue am 10.01.2012 | 23:44
Das Beispiel mit dem Studenten ist eh schlecht gewählt. Ein guter Student hätte vielleicht eine INT von 12 (die Genies max. 14), der könnte also nicht mal Stufe 3-Zauber memorieren. Quälen hin oder her. ~;D
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tim Finnegan am 11.01.2012 | 00:20
Das Beispiel mit dem Studenten ist eh schlecht gewählt. Ein guter Student hätte vielleicht eine INT von 12 (die Genies max. 14), der könnte also nicht mal Stufe 3-Zauber memorieren. Quälen hin oder her. ~;D

Da ist was dran. Wenn man bedenkt, Max Level = Int -10 ....
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Shao-Mo am 17.01.2012 | 10:58
Also ich hab jetzt alle 4 Threadseiten gelesen und mMn sind die Kritikpunkte bis auf die Logik des Memorierens verschwunden.

Ich persönlich finde dies noch einen guten Teil der Regeln, um die Magiewirker nicht so weit von den Kämpfern absetzen zu lassen. Jeder Charakter in einer Runde sollte die Möglichkeit haben seinen Teil zum Spiel beizutragen.



Nachdem so viel gelässtert wurde, sollten nun Lösungsvorschläge hageln. Wenn der Thread aber auf keine Lösung hin ausgelegt ist, gebt einfach bescheid.

Ansonsten mal der Anfang von mir:
Wenn man das Memorieren weg lässt, kann man auch sagen, du brauchst pro Grad des Zaubers eine volle Runde Vorbereitung, plus evtl. die Runde(n) in der du das Buch aus deinem Rucksack herausholst und den gewünschten Zauber aufblätterst.
Neue Talente für: "Schnelleres Aufblättern von Zaubern"
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Humpty Dumpty am 17.01.2012 | 11:01
Also ich hab jetzt alle 4 Threadseiten gelesen und mMn sind die Kritikpunkte bis auf die Logik des Memorierens verschwunden.

Diese Form der Wahrnehmungsverzerrung nennt sich auch "Confirmation Bias" (http://en.wikipedia.org/wiki/Confirmation_bias)  ;D
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 17.01.2012 | 11:20
Ansonsten mal der Anfang von mir:
Wenn man das Memorieren weg lässt, kann man auch sagen, du brauchst pro Grad des Zaubers eine volle Runde Vorbereitung, plus evtl. die Runde(n) in der du das Buch aus deinem Rucksack herausholst und den gewünschten Zauber aufblätterst.
Neue Talente für: "Schnelleres Aufblättern von Zaubern"

Das ist ja mE der (ingame) Zweck des Memorierens: genau das zu vermeiden. Die Vorbereitungszeit des Zaubers wird halt auf einen Zeitpunkt verlegt, wo man das in Ruhe machen kann, um den Zauber dann, wenn er schnell gebraucht wird, sofort parat zu haben.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 17.01.2012 | 23:55
Also ich hab jetzt alle 4 Threadseiten gelesen und mMn sind die Kritikpunkte bis auf die Logik des Memorierens verschwunden.

Ich persönlich finde dies noch einen guten Teil der Regeln, um die Magiewirker nicht so weit von den Kämpfern absetzen zu lassen. Jeder Charakter in einer Runde sollte die Möglichkeit haben seinen Teil zum Spiel beizutragen.

Nachdem so viel gelässtert wurde, sollten nun Lösungsvorschläge hageln. Wenn der Thread aber auf keine Lösung hin ausgelegt ist, gebt einfach bescheid.

Ansonsten mal der Anfang von mir:
Wenn man das Memorieren weg lässt, kann man auch sagen, du brauchst pro Grad des Zaubers eine volle Runde Vorbereitung, plus evtl. die Runde(n) in der du das Buch aus deinem Rucksack herausholst und den gewünschten Zauber aufblätterst.
Neue Talente für: "Schnelleres Aufblättern von Zaubern"

Du meinst also, obwohl es hintergrundtechnisch schon immer schäbig integriert wurde, es keinen rechten Sinn bzw es storymässig für die allermeisten sehr ungelenk wirkt, die Regeldetails nicht wirklich verzahnt sind, und es für wenig Nutzen recht umständlich und unpraktisch ist-
findest du es OK?

Aus dem Ärmel geschüttelt wären alleine schon deutlich weniger Zauberstufen (zB fünf) mit sowas wie nem HP ähnlichen, überschaubaren (!, keine dreistelligen Zahlen wie bei HP) Magiepunktekonto klar besser.
Kosten wären genormt, zB ein MP pro Stufe.

Nur wenige Runden mit automatischer Vorbereitung wäre nicht so toll.
Für den Hintergrund einer Welt wärs sogar noch viel besch..eidener, da es effektiv auf eine very HIGH magic World hinausliefe -Zauberer schliessen Türen mit Magie und wischen sich damit auch den Hintern ab .
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Shao-Mo am 18.01.2012 | 10:58
Diese Form der Wahrnehmungsverzerrung nennt sich auch "Confirmation Bias" (http://en.wikipedia.org/wiki/Confirmation_bias)  ;D
aber wiederlegt hast es auch nicht  :P


Es ist halt historisch gewachsen.

Für ein Magiepunkte-Konto gibt es im Unearthed Arcana eine detailierte Beschreibung, die sich anhand der Psi-Points orientiert. Das man jeden Tag (hier haben wir wieder das "pro Tag") wieder voll ist, bzw. nach der Rast. Das kann man auf einen Regenerations-Wert reduzieren, ähnlich fix wie bei den Tp (Stufe + Hauptattribut) oder man würfelt die regenerierten Punkte (ähnlich wie bei DSA) aus. Dann kann man auch "Mana"-Tränke einführen, die X Punkte wieder herstellen.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 18.01.2012 | 11:10
Also Magiepunkte sind für mich ja die unschönste Variante, die man verwenden kann. Rein funktional und daher besser als eine nicht funktionierende Alternative, aber stink-langweilig. Und auch wieder sehr abstrakt. Ich kann nicht mehr zaubern, mein Mana-Tank ist leer  :q
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 18.01.2012 | 12:00
Kleiner Mo, Tudor,

Psi Points waren, so weit ich mich erinnere, viel zu viele.

"Pro Tag" wäre viel eleganter bzw sauberer gelöst, nämlich 'X Punkte pro Stunde Schlaf' oder 'alle Punkte durch 8+Stunden Schlaf' oder '50% durch unruhigen Schlaf' oder wasauchimmer.

"Manatränke" sind computerspielgewachsen und taugen meines Erachtens so gut wie gar nix fürs analoge RPG.
Weg damit.

Übrigens, rein funktionell spricht nichts gegen den Manatrank bei einem Memorier-System.
Wer's will...?

Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 18.01.2012 | 12:14
Die Pearls of Power sind effektiv ja so etwas wie "Mana-Refreshs". Die könnte man ja auch als Einmal-Items konzipieren.

Das Punkte-System war das, was mir den Psioniker etwas madig gemacht hat. Anonsten fand ich den nämlich vom Konzept her ziemlich geil. Über die Menge der Psi-Punkte kann ich nicht urteilen. Aber generell bin ich auch ein Freund des "weniger ist mehr".
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 18.01.2012 | 12:39
Habe ein wenig überlegt, hier mein konstruktiver Vorschlag für ein alternatives D&D D20 Magiesystem, im Groben:

Magier hat MP Konto, dieses entspricht 1 MP pro Level
-Ein Attribut , sagen wir Weisheit, verleiht Bonus MP, aber nicht pro Level, sondern direkt einmal
-Zauberer Lv6 mit einem Weisheitsbonus von +2 hat also 8 MP
-5 Zauberstufen, Stufe=Kosten
-Zauberstufe gibt fixe spell difficulty (SD) an
-wird die SD mit einem W20 Wurf nicht erreicht, gibt man einen MP aus. Ansonsten hat das Zaubern "nix gekostet"
-Balance sieht etwa so aus, dass die neueste Spruchstufe warscheinlich einen MP zieht, die mittleren warsch. nicht, die niedrigeren zu 90%+ nicht.
Die wird man aber dennoch nicht beliebig raushauen, da sie auf ner -1- einen kostbaren MP entziehen.

weitere Überlegungen, mögliche Alternativen/da Harcorez optionz:
-Feats, Items etc können den Blösinn nat. ein wenig modifizieren.
Gerade Stäbe/Stecken/Ruten (was für ein herrlicher Mist!) leider sind bei D&D wegen fehlendem Würfelmechanismus praktisch Granatwerfer
bzw Pimp/Heilautomaten
-Zauber kosten immer nur 1, allerdings kostet die höchste Stufe +1
-HP werden durch astrale Erschöpfung gecappt: momentane MPx10 =HP max
macht erschöpfte Mager verwundbarer, dann muss man ihnen auch nicht den Krüppel-W4 geben.
-negative MP = unmittelbarer Bet.-Schaden, -X mal W6, oder vielleicht gestaffelt -1 W4, -2W6 etc
-Regeneration: [erst Mal keine Zeit mehr zum Überlegen]
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 18.01.2012 | 12:41
Die Pearls of Power sind effektiv ja so etwas wie "Mana-Refreshs". Die könnte man ja auch als Einmal-Items konzipieren.

Das Punkte-System war das, was mir den Psioniker etwas madig gemacht hat. Anonsten fand ich den nämlich vom Konzept her ziemlich geil. Über die Menge der Psi-Punkte kann ich nicht urteilen. Aber generell bin ich auch ein Freund des "weniger ist mehr".

Noch ganz schnell:
Aber MP Konto wäre ja ein "weniger ist mehr"
Schon mal einen hochstufigen Magier, oder am besten Magier/Kleriker gespielt?
Daran hat warsch. nur ein Hermes Conrad Spass!
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: kalgani am 18.01.2012 | 12:44
Fand die "Words of Power" Variante aus dem Ultimate Magic von PF gar nicht so übel.
Werde die sicherlich auch irgendwann mal testen, da mit dem Sys auch das Powerlevel
der Caster etwas runter gedreht wird.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 18.01.2012 | 14:41
Aber MP Konto wäre ja ein "weniger ist mehr"

Hm, nicht wirklich. Es ist "weniger ist mehr" im Sinne der Komplexität bzw. Spielbarkeit, ja. Aber jetzt auch mehr langweilig  ;)  Ich erkaufe mir also bessere Spielbarkeit durch ein trivialeres System.

In etwa so, als wenn ich ein "sichereres" Auto will, und deshalb ein "langsameres" nehme, weil langsames Fahren nicht so gefährlich ist.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Akirael am 18.01.2012 | 15:29
Ich habe dieses Thema jetzt auch mal in einer meiner Runden aufgeworfen. Dazu sei zu sagen, das es sich überwiegend um LARPer handelt die nach Dragonsys und Lifequest spielen. Beides Systeme in denen jeweils auch eine Form des Memorierens existiert. Bei uns kam es dann überraschenderweise zu dem Schluss, das Memorieren eigentlich bloß im LowLvl Bereich störend ist, wenn man dann den Charakter und sein umgang damit kennt, ist es eigentlich kein Störfaktor mehr. Tatsächlich ist es eine interessantere Form des Balancing,als es etwa Earthdawn bietet, mit seiner Zeiteinschränkung. Aus dem LARP sind wir es gewohnt, das Magie im Normalfall zu einem reinen Sprücheklopfen verkommt, und die Zeiträume zum memorieren, sind im Spielaltag dann eine der letzten Möglichkeiten zu Ambiente RP.
Das haben wir fürs Pen'n Paper übernommen, die Phasen nach einer Rast sind der Spielraum für Diskussionen, Experiemente und Charakterkonflikte, welche auf Philosophien aufbauen und eben all das Zeug, für das normalerweise kein Platz bei vielen Plots ist. so gesehen ist das Memorieren, also eher ein Hilfsmittel, das einem hilft sich mit seinem Charakter zu erden und sein generelles Vorgehen, für diesen Tag mt der Gruppe abzustimmen.
Fazit: Memorieren gepaart mit ein paar Modifikationen = tolle Sache  (Zumindest bei uns)
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 18.01.2012 | 15:54
Hm, nicht wirklich. Es ist "weniger ist mehr" im Sinne der Komplexität bzw. Spielbarkeit, ja. Aber jetzt auch mehr langweilig  ;)  Ich erkaufe mir also bessere Spielbarkeit durch ein trivialeres System.

In etwa so, als wenn ich ein "sichereres" Auto will, und deshalb ein "langsameres" nehme, weil langsames Fahren nicht so gefährlich ist.

Beim Autovergleich muss ich meine Brauen schon arg runzeln.
Von mir aus ist es langweilig, bin selber auch kein Fan, würde es aber als neues, offizielles System mit Handkuss, Verbeugung und Freudentränen begrüssen [weil ich das Memorieren als dermassen bekloppt für DAS FantasyRPG ansehe].

Aber Memorieren ist alles, nur nicht schnittiger.
Auf hohen Stufen war es die absolute Pain vor dem Herren, seine Slots zu arrangieren.
Ich möchte denjenigen sehen , der einen 10Stufe Kleriker/10Stufe Magier spielt und mir erklärt, wie elegant er das System findet.

Aber mit langweiliger kann ich leben.

Was sagst du denn zu meinem "MP mal simpel"-Verschnitt?
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Arldwulf am 18.01.2012 | 15:58
Memorieren ist deshalb gut weil es eine gewisse Vorbereitungsebene in das Spiel einbaut. Auch wenn man eine Klasse baut die über Manapunkte funktioniert: Dann hat man immer noch Platz für genau so eine von Vorbereitung auf ein bestimmtes Problem profitierende Klasse.

Und das Memorieren nicht "ich verwende 1000 Zauber und suche ständig neue raus" raus heissen muss sieht man doch inzwischen auch.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: LöwenHerz am 18.01.2012 | 16:05
Ich möchte denjenigen sehen , der einen 10Stufe Kleriker/10Stufe Magier spielt und mir erklärt, wie elegant er das System findet.

Habe ich. Es war klasse, weil ich Zauberlisten ausgedruckt habe und einen kleinen Code mit dem SL absprach, welcher Zauber memoriert und gesprochen war.

Hat gut geklappt, nachdem ich etwas Zeit für die Vorbereitung der Liste investiert hatte. Allerdings ist die Liste seither stark beliebt gewesen und der Arbeitsaufwand für diverse Charaktere hat sich dann auch schnell gerechtfertigt.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 18.01.2012 | 16:58
Was sagst du denn zu meinem "MP mal simpel"-Verschnitt?

Joa, auf jeden Fall um Meilen besser als das System aus dem UA / Psioniker. Es bleibt aber im Grunde ein Mana-Tank und deshalb haftet der Variante dieselbe Reizlosigkeit an, die ich an Punktesystemen generell bemängele.

Ich sehe halt auch nicht ein, warum ein Zauberwirker unbedingt zu jeder Zeit jeden Zauber wirken können sollte. Das macht halt für mich den Reiz des Memorierens aus. Aber das ist und bleibt Geschmackssache. Ähnlich wie die Präferenz ob Klassen- oder klassenloses System.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: kalgani am 18.01.2012 | 17:02
Joa, auf jeden Fall um Meilen besser als das System aus dem UA / Psioniker. Es bleibt aber im Grunde ein Mana-Tank und deshalb haftet der Variante dieselbe Reizlosigkeit an, die ich an Punktesystemen generell bemängele.

Ich sehe halt auch nicht ein, warum ein Zauberwirker unbedingt zu jeder Zeit jeden Zauber wirken können sollte. Das macht halt für mich den Reiz des Memorierens aus. Aber das ist und bleibt Geschmackssache. Ähnlich wie die Präferenz ob Klassen- oder klassenloses System.

gut das wir da auf einer wellenlänge liegen  ;D
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Xemides am 18.01.2012 | 17:19
Joa, auf jeden Fall um Meilen besser als das System aus dem UA / Psioniker. Es bleibt aber im Grunde ein Mana-Tank und deshalb haftet der Variante dieselbe Reizlosigkeit an, die ich an Punktesystemen generell bemängele.

Ich sehe halt auch nicht ein, warum ein Zauberwirker unbedingt zu jeder Zeit jeden Zauber wirken können sollte. Das macht halt für mich den Reiz des Memorierens aus. Aber das ist und bleibt Geschmackssache. Ähnlich wie die Präferenz ob Klassen- oder klassenloses System.

Andere finden halt Memorieren reizlos und unintuitiv. Der Reiz eines Magiers ist dfür mich, eben jederzeit jeden Zauber sprechen zu können. Wobei das ja idR nicht mal stimmt, denn mann muss den Zauber ja erst mal beherrschen und hat nur begrenzte Energiereserven.

Allerdings bin ich auch ein Fan eines völlig freien spruchlosen Magiesystems wie bei Ars Magica oder Mage.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Shao-Mo am 18.01.2012 | 17:56
Fazit: Memorieren gepaart mit ein paar Modifikationen = tolle Sache  (Zumindest bei uns)
/sign

Das System mit 1:1 MP entspricht aber nicht der Wertigkeit der Zauber im System. Du müsstets da schon 1,3,5,7,9... von der Schrittlänge her gehen, um das Wiederzugeben. Das aber nur, wenn man das auf einer mathematischen Ebene betrachtet und sich am Original-Systemorientieren will. Wird natürlich dann wieder komplizierter als 1:1 etc.


Ich habe bei meinen Zauberkundigen immer Zauberlisten mit ankreuzbaren Sprüchen gehabt. Deshalb sehe ich das Auswählen/Memorieren von Zaubern immer als übersichtliche und flotte Sache an. Wenn man das nicht hat, ist es natürlich etwas aufwändiger.



Wenn die Magier bei der Wahl ihrer Zauber nicht beschränkt sind, können sie quasi alles machen was sie wollen. Dann ist natürlich die Frage nach dem Existenzgrund der anderen Klassen. Und wenn man das dann wieder anpassen will, kommt man bei so Systemen raus (ich nenne keine Namen), in denen man die ersten Stufen als Magier mit "Licht"-Zaubern glänzen muss. ; )   das B-Problem halt.


Ok, sagen wir mal, das Problem mit den Zaubern pro Tag oder MP-Punkte ist gelöst.
Wenn Magier und Kleriker nicht mehr memorieren müssen, vgl. Hexenmeister etc. , dann wird ja die Frage laut nach den "woher kennen sie die Zauber".
Es würde bei beiden im ersten Schritt auf eine Sammlung von Liturgien/Sprüche hinaus laufen, aus denen sie dann on-the-fly wählen können.
Wenn sie das können, fragt sich der Hexenmeister "Was an ihm so toll ist und warum er nur eine begrenzte Anzahl hat."
Das würde dann im nächsten Schritt zum Thema "wirken" der Zauber führen, was dann evtl. neu definiert werden müsste. Dauern die Zauber genau so lange oder kommt etwas hinzu?
Das wäre soweit alles noch ok, wenn der Teil B-lancing nicht wäre und dadurch die schon oft angekündigte One-Trick-Ponies erzeugt, die zu jeder Zeit für jede Situation den passenden Zauber parat haben.
Allerding ist das eher weniger ein Problem der Spielmechanik, als für den SL.

... und natürlich das Klassen-abhängige System, ... mit der Frage "Haben die anderen Klassen noch ihre Berechtigung?"

*überleg*
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Xemides am 18.01.2012 | 18:21
Naja, andere Systeme bekommen das ja auch hin. Es ist auch eine Frage, wie man die Zauber designt. Wenn es gar nicht die Zauber gibt, die andere Klassen überflüssig machen oder es andere Gründe gibt, das die nicht immer klappen.

Ich mag ja auch das inoffizielle Unlimited Mana System von Gurps oder sowas wie das System bei Warhammer Fantasy, bei der Magiegebrauch Auswirkungen auf die Umwelt hat (GURPS) oder chaotische negative Auswirkungen auf den Zauberer (Warhammer) hat.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: LöwenHerz am 19.01.2012 | 08:19
Ich mag ja auch das inoffizielle Unlimited Mana System von Gurps oder sowas wie das System bei Warhammer Fantasy, bei der Magiegebrauch Auswirkungen auf die Umwelt hat (GURPS) oder chaotische negative Auswirkungen auf den Zauberer (Warhammer) hat.

Was ja sehr wenig D&D-esque wäre.
Ich empfinde das Magiesysteme der älteren D&D-Editionen als sehr typisch und es macht auch einen großen Teil der Markenidentität aus. Natürlich haben auch andere Systeme tolle, interessante oder spannende Magieregeln. Aber wie wäre das auf D&D anzupassen?
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 19.01.2012 | 09:05
Naja, Fakt ist, dass zumindest bei der 3e die Vollzauberer als extrem - ich sag mal - "unschön" balanciert betrachtet werden. Das heißt zumindest mit der 3e vor Augen müssen an dem Magiesystem inklusive der Klassen massive Veränderungen vorgenommen werden, um die breite (?) Fanbasis wirklich mal zufriedenzustellen. Man wird insofern nicht darum herum kommen gewisse Wurzeln abzuschneiden. Nur am grundsätzlichen Slotsystem sollte man imo nach Möglichkeit nicht sägen, denn ich sehe es auch so, dass dies zur "Markenidentität" gehört, wie Luxferre es mE sehr treffend nennt.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Shao-Mo am 19.01.2012 | 11:19
hat sich eigentlich jemand die Regeln aus dem Buch für nicht am morgen memorierte Zauber berücksichtigt? srd (http://www.d20srd.org/srd/magicOverview/arcaneSpells.htm#preparingWizardSpells)
Zitat
Spell Preparation Time

 After resting, a wizard must study her spellbook to prepare any spells that day. If she wants to prepare all her spells, the process takes 1 hour. Preparing some smaller portion of her daily capacity takes a proportionally smaller amount of time, but always at least 15 minutes, the minimum time required to achieve the proper mental state.
Titel: Re: Warum ist Memorieren eigentlich plöd?
Beitrag von: Tudor the Traveller am 19.01.2012 | 12:19
Ja, das hat 1of3 in Post 44 bereits (Punkt 2):

http://tanelorn.net/index.php/topic,72329.msg1461844.html#msg1461844 (http://tanelorn.net/index.php/topic,72329.msg1461844.html#msg1461844)

Aber es scheint eine Regel zu sein, die schnell übersehen wird.