Man kann denke ich den TableTop Hintergrund gerne auch für DH nutzen, aber beide Beschreibungen zu vergleichen geht finde ich in Richtung Äpfel und Birnen.
Das TT konzentriert sich auf militärische Auseinandersetzungen und den groben Plot. Dabei ist zu beachten, dass mit dem Hintergrund das TT Spiel unterstützt werden soll. Es werden also Anekdoten eingebaut um neue Modelle zu lancieren, die es bisher im Universum nicht gab (zB Donnerwolf Kavallerie usw). Der TT Hintergrund erscheint zum Einen im GRW und dann in den Codices, welche sich in Armee, Kampagnen (Sturm des Chaos) und Sonderregeln (Straßenkampf, Apokalypse, Imperial Armour...) teilen. An jedem dieser Werke arbeiten unterschieliche Teams über Jahre verteilt. Gerade in den Armee-Codices muss natürlich auch das entsprechende Volk gelobt werden (nichts und niemand kann uns wiederstehen, wir sind nahezu unbesiegbar usw) Schließlich sollen die Kiddies die Minis auch kaufen.
Die Anforderungen an einen RPG Hintergrund sind andere. Hier sollte die Immersion gefördert werden. Die Welt muss in sich soweit funktionieren, dass unlogische Brüche weitestgehend vermieden werden.
Außerdem müssen sich enug Abenteuer und Kampagnenaufhänger bieten und den Charakteren muss eine dem RPG System entsprechende Langzeitmotiwation gegeben werden.
Ich denke, dass ein rein quantitativer Vergleich zu kurz greift. Die Frage die sich mir hier eher stellt ist: leistet der DH Hintergrund, was er muss?
Und nun die aufgebrachte Zusatzfrage
Warum können sich nun TT-Spieler so lange über Fluff unterhalten? Es gibt nunmal Hintergrunds- und Turnierspieler. Erstere suchen eine Armee getreu dem Hintergrund zu spielen. Was immer mehr ein Problem ist, je mehr sich der TT Hintergrund mit dem in Romanen und RPGs mischt. In Büchern mag sich der Feldherr durch Gegnerhorden schnetzeln, aber im TT wird er ohne Leibgarde aufgerieben. Darüber kann man trefflich in allen Details streiten.
Wenn dann noch ein Turnierspieler reinkommt, dessen Armeeliste auf reine Effektivität oder eine abgefahrene Taktik ausgelegt ist, geht dem Hintergrundspieler der Hut hoch. Nicht nur dass seine Spielauffassung mit Füßen getreten und beleidigt wird, sondern auch auf dem Feld sieht er keine Sonne.
Ich habe zwar lange nicht mehr WH40k gespielt... leider. Aber solche Diskussionen kenne ich zur Genüge und habe immer versucht sie zu vermeiden. Ich habe aber immer auch eher zu den Turnierspielern gehört.
zum thema hintegrundspieler vs turnierspieler:
Wie wäre es mit etwas konstruktivem zum Thema
zur deathwatchergänzung. an alle die behaupteten da sei mehr hintergrund drin als in den alten 40k-regelbüchern: :gaga: scheissdreck is da drin!
Immerhin hat das dafür gesorgt, dass Samael sich die Mühe gemacht hat, d.h. du bleibst ihm noch
Jetzt muss man mir mal erklären, warum das "ein Dreck" ist im Vergleich. Ich vermute ja, da spielen massive nostalgische Verklärung plus ein gewisser Wille zur Provkoation gewichtige Rollen....
schuldig! >:(
[..] aber auch beim Rest des DH-Buches kommt es mir eher so vor, als würden deutlich mehr Allgemeinstellen vorkommen und mit Bla-bla das Buch in die Länge gezogen werden. Da darf ich z.B. seitenlang lesen, was "Drive", "Evaluate", "Gamble", "Lip Reading" usw. ist.
Das kommt mir bei Deathwatch ähnlich vor.
Überspitzt formuliert: Ich habe den Eindruck, dass manche Regeln derart mit Flavour ausgeschmückt sind, dass nichts erklärt wird. Oder dass vor lauter schmückender Wortwahl das abklopfen der Regeln vergessen wurde. Lieber mal ein paar Sätze mehr, wie sich eine Regel unter Extrembedingung verhält, denn zumindest die Deathwatch Errata ist voll davon.
Wobei ich nicht weiß, ob dies einfach eine Gratwanderung ist bei Systemen, die Regeln und Flavour vermischen. Ich kann mich daran erinnern, dass es mir z.B. bei SR3 oft ähnlich ging, dass ich an handfesten Regeln nichts gefunden habe oder es mir zwischen den blumigen Beschreibungen mühselig herauspicken musste.
Rückblickend fand ich da z.B. ein DnD3.5 Buch besser. Das war zwar erstmal lösgelöst vom Setting und daher als nüchternes Regelwerk trocken zu lesen - aber dafür stand alles relevante meist klar drin.
Aber auch bei dem Flavour Teil mit der Beschreibung des Jericho Reach oder den Aufgaben der Deathwatch wiederholen sich einfach ganze Abschnitte.
Gruß,
Klaus.