People were rude to her. They were cruel. They laughed at her, and so I began to pray. I prayed every night for her to get better. And nothing changed. So I prayed harder. And after awhile I realised it wasn't that I wasn't praying hard enough. It's that no one was listening.
Leute die Immersion im RPG für unmöglich halten, haben in Ihrer Jugend nie wirklich mit Drogen herumgespielt.
Leute die Immersion im RPG für unmöglich halten, haben in Ihrer Jugend nie wirklich mit Drogen herumgespielt.Als legalere Alternative kann ich auch Schlafentzug empfehlen
Leute die Immersion im RPG für unmöglich halten, haben in Ihrer Jugend nie wirklich mit Drogen herumgespielt.
Okay... und ihr seid echt der Ansicht, ein solcher Zustand lässt sich beim ROLLENSPIEL erreichen?!?
Was für ein geistreicher Kommentar.
Ich habe schon Spieler am Tisch vor Freude, Angst und Trauer aus Ingamegründen weinen sehen.
Ich habe Spieler so voller Angst und Schauer erlebt, dass wir das Licht anmachen mussten oder Personen nicht mehr alleine Heim fahren konnten.
Ich habe Spieler die Action und DRamatik einer Session so mitnehmen sehen, das sie am Ende schweissgebadet waren als hätten sie einen Marathon gelaufen.
Deswegen behaupte ich: Leute, ihr fühlt euch nicht, als wärt ihr der Charakter – ihr identifiziert euch nur mit ihm.
Was mein Beitrag zeigen soll, ist das umgekehrte, als das, was ihr mir da grade unterstellt und zwar: Bei Immersion ist nichts dabei. Anscheinend kann jeder sie erreichen. Ohne große Mühe. Also hört doch bitte auf, alle so zu tun, als könne man das nur unter Verzicht auf Metagaming oder PE oder Battelmaps oder sonstwas tun. :/
Dieses vielzitierte Gefühl, die Geschichte aus der Perspektive eines Charakters zu erleben, diese Geschichte zu leben, die Spielwelt als Charakter zu betreten und wieder zu verlassen und für diese Zeit sozusagen deckungsgleich mit dem Charakter zu sein und alle Handlungen aus seiner Perspektive zu tätigen: All das habe ich nie erfahren.Hmm, hattest du dieses Gefühl denn schonmal, wenn du ein interessantes Buch gelesen oder einen spannenden Film gesehen hast?
Denn eins habe ich vielleicht begriffen: Immersion ist unmöglich!
Also gerade bei sehr immersiven Szenen trinke ich nichts sondern lausche gespannt den Worten des SLs bzw. beschreibe meine Aktionen.
Früher sehr oft, aber da war ich jung und hatte weniger, das ablenkt.
Auch wenn ich mit 21 Jahren noch "jung" bin, muss ich trotzdem sagen, dass mir Immersion deutlich leichter fiel, als ich noch "jünger" war.
Nur weil du etwas nicht hast bedeutet das noch nicht das es nicht existiert. Es ist schade wenn du keine tiefergehende Bindung an deine Charaktere aufbauen konntest, wenn sie nicht mehr sind als etwas detailliertere und von dir gesteuerte NSC. Bedeutet aber nicht das es diese Tiefergehende Bindung nicht gibt.
Aber vielleicht ist das was ich ja jetzt beschrieben habe auch schon ein hinreichendes Kriterium für "Immersion".
Ja. Denn ich bin ziemlich sicher, dass auch in der Filmtheorie, woher der Begriff ja kommt, nie jemand wirklich glaubt der Filmcharakter zu sein.
Ich oute mich also mal: Ich habe noch niemals Immersion im Rollenspiel erreicht!
Dabei habe ich es echt versucht, habe alle autoritären SLs ertragen, die man nur ertragen kann. Habe seitenlange Hintergrundgeschichten geschrieben. Habe mich so angezogen wie mein Charakter. Habe alles von Freeform bis zu klein-klein-detailliertem Spiel versucht. Habe den Laws'schen-Spielertypen-Test so oft wiederholt, bis bei meinem Ergebnis "100% Method Actor" stand. Nichts. Hat nicht funktioniert.
Stopp, stopp, stopp. Klar habe ich tiefe Bindungen zu meinen Charakteren. Ich kenne sie so gut, wie ich mich selbst kenne (logisch, sind meine Charaktere). Ich kann mich mit ihnen identifizieren und es kann mir ziemlich zu Herzen gehen, wenn ihnen etwas passiert. Und dann vergieße ich auch Tränen. Aber ich habe nicht das Gefühl, dass ich irgendwann mein Charakter bin. Aber vielleicht ist das was ich ja jetzt beschrieben habe auch schon ein hinreichendes Kriterium für "Immersion".
Ich oute mich also mal: Ich habe noch niemals Immersion im Rollenspiel erreicht!
Dabei habe ich es echt versucht, habe alle autoritären SLs ertragen, die man nur ertragen kann. Habe seitenlange Hintergrundgeschichten geschrieben. Habe mich so angezogen wie mein Charakter. Habe alles von Freeform bis zu klein-klein-detailliertem Spiel versucht. Habe den Laws'schen-Spielertypen-Test so oft wiederholt, bis bei meinem Ergebnis "100% Method Actor" stand. Nichts. Hat nicht funktioniert.
Okay, spätestens jetzt habe ich wohl die Hälfte meiner Leser verloren. Naja, auch egal, denn das Zitat trifft für meine Versuche, die Immersion zu erreichen, auch zu. Denn eins habe ich vielleicht begriffen: Immersion ist unmöglich!
Zumindest beim Rollenspiel. Denn Pen&Paper-Rollenspiel als Medium kann das gar nicht. Zu viele störende Metafaktoren stürzen auf uns ein, um wirklich sagen zu können, wir erreichen eine Identifikation mit einem Charakter, die so stark ist, dass wir in die Spielwelt wirklich eintauchen. Zumindest mir gelingt das nicht, aber ich hatte bislang, auch bei echten beinharten Immersionisten nicht den Eindruck, dass es irgendwem gelingt.
Beobachte ich mein Leseverhalten, wird das auch deutlich: Bücher schaffen es irgendwie auch nicht, mich so zu fesseln, dass ich mich in ihre fiktive Welt versetzt führe. Klar, natürlich sehe ich die sanften Ausläufer des Auenlandes oder die schroffen Wände der Mauer, wenn ich die entsprechenden Werke lese. Klar höre in Gedanken das Pochen des Tell-Tale-Heart unter den Bodendielen (obwohl die Erfahrung bei Geräuschen schon diffuser wird). Aber selbst bei Texten aus Sicht eines Ich-Erzählers gelingt mir kein vollkommenes Aufgehen in der Figur. Bei Leutnant Gustl (http://gutenberg.spiegel.de/buch/5342/1), so gut die Erzählung auch ist... ich habe nie den Eindruck wirklich Gustl zu sein und aus seiner Perspektive mit der Welt zu interagieren.
Beim Pen&Paper-RPG habe ich das auch noch nie geschafft: Wie auch, denn die Kanäle sind um ein vielfaches primitiver als im Computerspiel. Ich habe keine Bilder, keine Texte, nur einen unzuverlässigen Audiokanal. Wie soll das was werden mit der Immersion, mit dem Eintauchen in die Spielwelt? Also ich kriege das nicht gebacken. Mehr als ein buch-mässiges Pseudoeintauchen in diese virtuelle Realität schaffe ich nicht.
Okay, eins kann ich von mir behaupten: Ich kenne meine Charaktere. Ich kann mich sogar mit ihnen identifizieren. Ich kenne ihre Träume, Ziele, Vorlieben, Abneigungen und weiß wie sie aussehen, handeln, denken. Aber das weiß ich auch von Leutnant Gustl. Der Unterschied mag sein, dass ich sie selbst so gestaltet habe: Ich habe sie als Autor mir so zurechtgelegt und improvisiere den Rest. Dazu greife ich auf Methoden aus dem Method Acting zurück und das heißt: Ich erschaffe fiktive Erinnerungen und frage mich, wo, wie und was der Charakter gerade durchmacht und wo, wie, wer und was er ist. Ich habe selbst auch schon Theater gespielt, wo ich das nicht so systematisch gemacht habe und trotzdem das Gefühl hatte, meine Figur zu kennen oder mich mit ihr zu identifizieren. Aber ich bin trotzdem nie an den Punkt gekommen, wo ich diese Figur war.
Und so ist es auch beim Rollenspiel: Egal wie detailliert ich meinen Charakter ausarbeite oder kennenlerne oder wie sehr ich die Metafaktoren ausschalte: Am Ende spiele ich ihn doch und treffe permanent, tatsächlich ständig, Metaentscheidungen über ihn. Das tun Method Actors übrigens zumindest laut Wiki (http://de.wikipedia.org/wiki/Method_Acting) auch: Niemand wird die Figur, die er spielt oder lebt die Spielwelt. In der Tat haben Method Actors eine ständige Kontrolle über ihre Metafaktoren insofern sie sie aktiv nutzen, um ihre Figur besser darzustellen (eigene Erinnerungen oder Private Moments). Sie wissen, dass sie Schauspieler sind, blenden aber alles andere aus. Ist das vielleicht der Kasus Knackus? Ich weiß immer, dass ich nur spiele. Aber sind Metafaktoren dann überhaupt noch spürbar. So recht weiß ich es nicht. Vielleicht könnt ihr mir da helfen.
Für mich steht Folgendes fest: Ich erfahre über Metaspiel mehr über meinen Charakter, das Setting und die Welt, als ich es nur aus Sicht meines Charakters, literaturwissenschaftlich gesprochen aus der internen Fokalisierung (und damit der Ich-Perspektive) könnte. Durch Mitgestaltung der Spielweltfakten erreiche ich auch eine stärkere Angleichung der Spielwelt auf meine Bedürfnisse bezüglich der Fiktion und dadurch, durch Method-Acting-Übertragung auf die Figur, auch eine stärkere Identifikation mit dieser.
Also ich ziehe aus diesem Thread für mich heraus, dass Immersion Rollenspiel mit selbst-aufgelegten Scheuklappen ist.
Das scheint mir zu stimmen.
Ich mag immersion nicht, alleine schon weil der gespielte Charackter nicht existiert. Das ganze scheint mir immer eine geschönte Art von escapism zu sein.
Ist wie Religion, nur mit An- und Ausschalter.
Also, ich bin diesem ganzen Immersionsding gegenüber sehr kritisch eingestellt und würde mich freuen, wenns das nicht gäbe. Ein bisschen bin ich auf der Seite von Jiba, ich kenne meine Charaktere, ich mag meine Charaktere, aber ich weiß, dass meine Charaktere anders sind als ich, und dass sie Dinge tun, weil für sie in ihrem Mindset dies das Richtige ist, nicht aus meiner Weltsicht.
Außerdem empfinde ich es als problematisch, dass dieses Immersionsding dazu führen kann (nicht muss), dass die Spieler sich komplett der Spielebene des Rollenspiels verweigern. Für mich wird es immer schlimm, wenn die Spannung, die im P&P möglich ist, aufgrund der Immersionsbedürfnisse geopfert wird.
zumindest erklärt das, warum man chronische Schmerzen während des Spiel ignorieren kann, oder sich die Stimmung des Charakters auf den Spieler übertragen kann.
Ich mag immersion nicht, alleine schon weil der gespielte Charackter nicht existiert. Das ganze scheint mir immer eine geschönte Art von escapism zu sein.
um zum Beispiel die Gefühle meines Chars darzustellen, muss ich währendher viel zu viel nachdenken, um diese Gefühle wirklich zu meinen eigenen zu machenWenn du den Rest des Threads hier liest, wirst du merken, dass es einigen Leuten anders geht. Vielleicht, weil die bestmögliche Darstellung der Gefühle nicht der Fokus ist?
Immersion beschreibt die Überführung in einen Bewusstseinszustand (Eindruck), bei dem sich die Wahrnehmung der eigenen Person in der realen Welt vermindert und die Identifikation mit dem "Ich" (dem Avatar) in der virtuellen Welt vergrößert. Hierbei kann beispielsweise die Art der Gestaltung der virtuellen Welt Einfluss auf die Ausprägung des Immersionseffektes nehmen, dieser wird im Regelfall durch eine fesselnde und anspruchsvoll gestaltete virtuelle Welt stärker ausfallen.
Aber genau das ist für mich der große Reiz sowohl am Theater Spielen als auch am Rollenspielen. Eben dass man nichts und niemand anderes IST, sondern etwas SPIELT. Ganz abgesehen davon, dass ich die Regeln und Mechaniken, die das Drama, die Geschichte und auch die Gefühle des Chars beeinflussen, auch viel zu faszinierend finde, um sie ausblenden zu wollen und komplett in diesen Elementen aufzugehen (um zum Beispiel die Gefühle meines Chars darzustellen, muss ich währendher viel zu viel nachdenken, um diese Gefühle wirklich zu meinen eigenen zu machen. Das ist zwar sehr reizvoll, aber eben etwas völlig anderes, als tatsächlich Gefühle zu haben, was ja bekanntlich ohne viel Denken passiert.)
Ähmmm, sorry...vollkommen anderer Film. Rollenspiel erfordert für mich (wie jede kreative Tätigkeit) einen gewissen Grad der Entspannung, sonst funktioniert es schon mal gar nicht.
Übertragung von Emotionen gibt es übrigens auch (und sehr viel häufiger) in die andere Richtung: wenn ich einen beschissenen Tag auf Arbeit hatte, spiele ich den Charakter entsprechend aggressiver, um Frust abzubauen. Das "drumherum" auszublenden halte ich für nicht besonders gesund, weil es die karthartische Erfahrung des Rollenspiels ausschaltet.