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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Oberkampf am 30.10.2012 | 15:50

Titel: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 30.10.2012 | 15:50

Welches Problem kann der IC-taktische Stil denn für andere Spieler darstellen? Und wie lässt er sich mit anderen Stilen vereinbaren? Ständig OOC gehen ist definitiv keine Lösung, da man dann ja gar nicht mehr in diesem Stil spielt.


Ganz ehrlich, neben Storytellern sind Taktiker die Leute, die mir im Spiel am meisten auf die Nerven gehen, egal ob ich leite oder spiele. Mir machen ellenlange Planungsorgien nur sehr beschränkt Spaß, das ist etwa so lustig wie Tavernenspiel und NSC-Paraden. Kann man mal machen, aber irgendwann will ich auch mal weiterspielen. Taktiker, die so toll und lange planen, dass jede Spannung aus dem Abenteuer weggeplant ist, jedes Risiko auf Null minimiert, jeder Würfelwurf gestrichen ist oder nur noch Alibiwahrscheinlichkeiten hat, versauen mir jede Freude am Spiel.

Ich genieße den Nervenkitzel, dass mein Charakter scheitern kann, dass er ein Risiko eingeht, dass Dinge passieren, die ich (weder als SL noch Spieler) vorhergesehen habe, weil der Würfel sie eingebracht hat.

Bis zu einer gewissen Grenze kann ich mit Taktikern leben (wie mit jedem anderen Spielstil auch), aber ich bin mir z.B. ziemlich sicher, dass ich an keinem Abenteuer Freude hätte, das Dir gefallen würde (und das ist nicht perönlich gemeint, einfach anderer Geschmack).

Mit welchem anderen Spielstil will man den Taktiker vereinen?

Ganz sicher klappt das mit anderen Taktikern oder solchen Spielern, die Taktiker als Zweitleidenschaft haben. Mit Mauerblümchen/Casual Gamern kein Problem. Funktioniert vielleicht mit Spezialisten, wenn die Taktiker jedes Problem planerisch so angehen, dass die Spezialpowers des Spezialisten bei der Lösung eine tragende Rolle haben. Mit Storytellern, wenn die Taktiker so tolle Ideen haben, dass diese selbst Plotwendungen darstellen (eher selten). Mit Method Actors? Wenn diese sich auf das unterste Level beschränken und nur die Gefühle ihres Charakters beim Ablauf einer (diesmal nicht vom SL, sondern vom Taktiker) fremdbestimmten Spielhandlung beschreiben (also das, was sie sonst auch in Railroadsachen tun) kann das vielleicht längere Zeit laufen. Allerdings bin ich da schon skeptisch. Mit Butt-Kickern... naja, wenn die Spaß an fremdkonstruierten I-Win-Kämpfen haben... aber mich langweilt sowas eher, bei mir wäre da rasch der Ofen aus und ich würde lieber zuhause bleiben und ein Buch lesen.
Titel: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Xemides am 30.10.2012 | 16:01
Und jetzt die große Überraschung, das Taktieren und Planung gehört zu meinen Rollenspiel selbstverständlich dazu. Und wenn ich mich auf eine Situation vorbereiten kann, will ich das auch tun und möglichst als Sieger dabei heraus kommen.

Für mich hat Rollenspiel viele Seiten, und Taktieren gehört genauso dazu wie die Immersion.

Titel: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: 6 am 30.10.2012 | 16:01
@SLF:
Nicht jeder Tactitian verfällt in eine Analysis-Paralysis wenn es darum geht ein Ziel zu erreichen. Ich glaube auch, dass Du die gleichen Abenteuer spielen würdest wie die Tactitians. Das große Problem an Tactitians ist, dass sie ein Abenteuer am besten mit so wenig Resourcen wie möglich lösen wollen. Sprich: Er versucht alle Hindernisse am besten im Vorfeld aus dem Weg zu räumen. Dass dadurch die Spannung während des Abenteuers auf der Strecke bleiben kann ist klar. Für einen SL kann ein guter Tactitian bedeuten, dass er vom gemeinsamen Spiel plötzlich in die Gegnerrolle rutscht, weil ihm alle Hindernisse vom Tactitian weggeschossen werden (Mehrmals schon selber erlebt). Dafür hat er manchmal verdammt clevere Ideen für total verfahrene Situationen.
Wenn das Problem von allen Spielern beachtet wird, dann kann der Tactitian mit jedem anderen Spielstil zusammen spielen und Spass machen und Spass bringen. (Auch das schon mehrmals erlebt.)

Aber das Ganze hat jetzt eigentlich nichts mehr mit Player Empowerment zu tun. Höchstens als Hinweis darauf, wieso ein Tactitian Probleme mit Player Empowerment haben könnte.
Titel: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 30.10.2012 | 16:22
@6:

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Titel: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 30.10.2012 | 16:29
Naja, ich bin ja auch Tactician, und ich werde den teufel tun, und alle Probleme im Vorfeld mit PE wegballern. Für gewöhnlich nutze ich PE eher dazu, Probleme wegzuballeren, die ich langweilig oder trivial finde. Klar, wenn die anderen Spieler meinen es wär interessant, XY zu machen, und ich nicht, und ich ballers mit PE weg, dann sit das blöd, aber kein tactician Problem.

ich denke ein Tactician würde niemals die Probleme, die er taktisch lösen will, wegballern. Niemals.
Titel: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: 6 am 30.10.2012 | 16:49
Naja, ich bin ja auch Tactician, und ich werde den teufel tun, und alle Probleme im Vorfeld mit PE wegballern. Für gewöhnlich nutze ich PE eher dazu, Probleme wegzuballeren, die ich langweilig oder trivial finde. Klar, wenn die anderen Spieler meinen es wär interessant, XY zu machen, und ich nicht, und ich ballers mit PE weg, dann sit das blöd, aber kein tactician Problem.

ich denke ein Tactician würde niemals die Probleme, die er taktisch lösen will, wegballern. Niemals.
Wie ich sagte, hatte das nichts mit PE zu tun. Ich redete davon, dass der Tactitian den Konfliktstoff, den ich als SL aufgebaut habe, einfach so (ohne PE) weg ballert. Mit "weg schiessen" meinte ich das Problem auf elegante Weise taktisch lösen, sodass kein Konfliktstoff mehr übrig ist.
Titel: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 30.10.2012 | 17:36
Ganz ehrlich, neben Storytellern sind Taktiker die Leute, die mir im Spiel am meisten auf die Nerven gehen, egal ob ich leite oder spiele. Mir machen ellenlange Planungsorgien nur sehr beschränkt Spaß, das ist etwa so lustig wie Tavernenspiel und NSC-Paraden. Kann man mal machen, aber irgendwann will ich auch mal weiterspielen. Taktiker, die so toll und lange planen, dass jede Spannung aus dem Abenteuer weggeplant ist, jedes Risiko auf Null minimiert, jeder Würfelwurf gestrichen ist oder nur noch Alibiwahrscheinlichkeiten hat, versauen mir jede Freude am Spiel.

Also gehört Du den Spielern die ich liebe, was ich "mit erst handeln dann denken" umschreibe. In den seltensten Fällen ist dies eine gute Lösung, von der Beste mal ganz zu schweigen.  

Was ist dann noch mehr schätze, wenn sich dann diese Spieler aufregen  wenn ich dann komsequent ihren Char im Regen stehen lasse, da ich keine Lust verspure ihre Aktionen mitzutragen.
Titel: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Xemides am 30.10.2012 | 17:40
Ein Tactician wird seinen Plan kaum durchführen können, wenn die anderen Spieler nicht mitziehen. Also wird er ihn den anderen Erläutern müssen und die anderen können sich dazu äußern.

Übrigens finde ich es von einem SL ziemlich daneben, wenn er ein Abenteuer abbricht, weil er Spieler hat, die seine Vorbereitungen zerschießen. Zu erwarten, das die Spieler sich planlos in einen Kampf bewegen, nur weil es dir als SL gefällt, ist ganz schön vermessen. Es ist doch das Recht der Spieler, mit einer Situation so umzugehen, wie sie es für richtig halten.

Man kann sicher durch Gruppenvertrag Zeitbegrenzungen für Planungen einführen oder  hin und wieder  Situationen schaffen, in denen keine Zeit mehr für Planungen ist, aber es den Spielern zu verbieten und andersnfalls Abenteuerserien hinzuschmeissen ist genauso verkehrt wie
Railroading oder Spieler klein halten.

Man kann doch nicht verbieten, den Kopf zu benutzen.
Titel: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 30.10.2012 | 17:59
Wie ich sagte, hatte das nichts mit PE zu tun. Ich redete davon, dass der Tactitian den Konfliktstoff, den ich als SL aufgebaut habe, einfach so (ohne PE) weg ballert. Mit "weg schiessen" meinte ich das Problem auf elegante Weise taktisch lösen, sodass kein Konfliktstoff mehr übrig ist.

Achso, Ok.
Titel: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 30.10.2012 | 18:04
Also gehört Du den Spielern die ich liebe, was ich "mit erst handeln dann denken" umschreibe. In den seltensten Fällen ist dies eine gute Lösung, von der Beste mal ganz zu schweigen.  


Ja, ich spiele auch z.T. impulsive Charaktere, oder Charaktere, die eine Überzeugung haben, die ihnen manchmal wichtiger ist als eine "gute Problemlösung".


Was ist dann noch mehr schätze, wenn sich dann diese Spieler aufregen  wenn ich dann komsequent ihren Char im Regen stehen lasse, da ich keine Lust verspure ihre Aktionen mitzutragen.


Das verstehe ich jetzt nicht  wtf?
Redest Du von einer Spielleiterposition oder einer Spielerposition?
Bedienst Du als Spielleiter nur Taktiker, und alle anderen werden im Regen stehen gelassen?
Nach welchen Kriterien wird entschieden, wann jemand im Regen steht?

Ein Tactician wird seinen Plan kaum durchführen können, wenn die anderen Spieler nicht mitziehen. Also wird er ihn den anderen Erläutern müssen und die anderen können sich dazu äußern.

Nochmal: Ich gehe wie beim Method Actor (dem ich mich selbst etwas näher fühle) von der Extremsituation eines unkooperativen Taktikers aus. Darunter fällt u.a. auch jemand, der seinen Plan ohne Absprache durchzieht oder Spieler (nicht Charaktere) verbal unter Druck setzt.

Übrigens finde ich es von einem SL ziemlich daneben, wenn er ein Abenteuer abbricht, weil er Spieler hat, die seine Vorbereitungen zerschießen. Zu erwarten, das die Spieler sich planlos in einen Kampf bewegen, nur weil es dir als SL gefällt, ist ganz schön vermessen. Es ist doch das Recht der Spieler, mit einer Situation so umzugehen, wie sie es für richtig halten.

1) Es geht (im konkreten Fall) nicht ums Abbrechen von Abenteuern (während des Spielens), sondern ums Abbrechen von Abenteuerserien. Im Spiel kann man - abgesehen von einer OOC-Äußerung - nichts daran machen, wenn einem die Taktiker die Vorbereitung kaputt machen. Aber man kann sich nach dem Spiel überlegen, ob es sich lohnt, weiter Abenteuer vorzubereiten, und dann dagegen entscheiden - nicht jeder Spielleiter ist für jede Gruppe geeignet.

2) Es kommt auch aufs Maß an. Ein Taktiker, der mit einer guten Idee oder einem sorgfältigen Plan einen guten Vorteil für seinen Charakter/seine Gruppe herausholt, ist völlig in Ordnung. Taktische Planung und Vorbereitung gehört seit Urzeiten zu jeder Dungeonerkundung und jedem Run hinzu (oder zu jeder Endkampfvorbereitung usw.). Taktiker sind ganz normale Spielertypen, die Anrecht darauf haben, ihre Spielbedürfnisse ein Stück weit umzusetzen! Als SL war ich bereit, einige Encounter zu streichen oder Boni/Verbündete etc zu gewähren, weil ich das als die korrekte Antwort auf taktisches Verhalten ansehe.

Aber irgendwann ist eine Grenze erreicht, wo mir das Genre durch Taktik zerschossen wird, und ich spiele nunmal, um Spannung in einem genrelastigen Spiel zu genießen. Piratensteampunk vollkommen ohne Pulverdampf und blitzende Entermesser geht irgendwann für mich nicht mehr!
 
Man kann sicher durch Gruppenvertrag Zeitbegrenzungen für Planungen einführen oder  hin und wieder  Situationen schaffen, in denen keine Zeit mehr für Planungen ist, aber es den Spielern zu verbieten und andersnfalls Abenteuerserien hinzuschmeissen ist genauso verkehrt wie
Railroading oder Spieler klein halten.

Würdest Du als Spieler nicht aus einer Runde aussteigen, in der Taktik überhaupt keine Rolle spielt? Oder in der nach Deinem Empfinden Realismus ständig gebrochen wird? Wenn ich als Spieler in einer Runde keinen Spaß habe,  versuche ich out of Game klar zu machen, was mir fehlt bzw. woran ich Spaß hätte. Wenn das in der Runde nicht drin ist, dann gehe ich. Und das mache ich als SL genauso!
Titel: Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
Beitrag von: Xemides am 30.10.2012 | 18:15
Würdest Du als Spieler nicht aus einer Runde aussteigen, in der Taktik überhaupt keine Rolle spielt? Oder in der nach Deinem Empfinden Realismus ständig gebrochen wird? Wenn ich als Spieler in einer Runde keinen Spaß habe,  versuche ich out of Game klar zu machen, was mir fehlt bzw. woran ich Spaß hätte. Wenn das in der Runde nicht drin ist, dann gehe ich. Und das mache ich als SL genauso!

Da alle meine Gruppen aus Leuten bestehen, mit denen ich gerne zusammenspiele, ist mir immer das gemeinsame Weiterspielen wichtiger als solche Fragen.

Die meisten Mitspieler sind gute Freunde von mir, auch außerhalb des Spieles. Das ist sicherlich eine andere Sichtweise als wenn man nur mit den Leuten spielt.
Titel: Re: Warum ich kein Player Empowerment mag
Beitrag von: GIGiovanni am 30.10.2012 | 18:21
@SLF:
Nicht jeder Tactitian verfällt in eine Analysis-Paralysis wenn es darum geht ein Ziel zu erreichen. Ich glaube auch, dass Du die gleichen Abenteuer spielen würdest wie die Tactitians. Das große Problem an Tactitians ist, dass sie ein Abenteuer am besten mit so wenig Resourcen wie möglich lösen wollen. Sprich: Er versucht alle Hindernisse am besten im Vorfeld aus dem Weg zu räumen. Dass dadurch die Spannung während des Abenteuers auf der Strecke bleiben kann ist klar. Für einen SL kann ein guter Tactitian bedeuten, dass er vom gemeinsamen Spiel plötzlich in die Gegnerrolle rutscht, weil ihm alle Hindernisse vom Tactitian weggeschossen werden (Mehrmals schon selber erlebt). Dafür hat er manchmal verdammt clevere Ideen für total verfahrene Situationen.
Wenn das Problem von allen Spielern beachtet wird, dann kann der Tactitian mit jedem anderen Spielstil zusammen spielen und Spass machen und Spass bringen. (Auch das schon mehrmals erlebt.)


Also ich bin Tatiker. Ich kenne eigentlich keinen SL, mit dem ich länger gespielt hatte, wo man jedes Problem "wegplanen" kann-  das würde ich als schlechten SL gezeichnen-. Mit Planung kann man Risikominimierung betreiben oder man weiß zumindest ungefähr was auf einen zukommt. Ich laufe nicht gerne in eine Höhle und stelle dann erst fest, oh ein Drache. Da die SL, die ich gut kenne, Abenteuer planen wo man um mehrere Ecken denken können sollte, sollte man auch planen. Klar kann ich einem SL der nur einspurige Abenteuer macht mit Planung das Abenteuer "zerschießen", wobei wenn ich um den Endkampf rumgekommen und habe den Bösewicht trotzdem erl. nicht von "zerschießen" rede, sondern von clever. 

Wobei ich bei vielen feststellen muss, Aktion ist bei ihnen Kampf, was das bei P&P mit Aktion zu tun hat frage ich mich immmer, ich nenne dies Würfelorgie.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: D. M_Athair am 30.10.2012 | 18:45
Ich genieße den Nervenkitzel, dass mein Charakter scheitern kann, dass er ein Risiko eingeht, dass Dinge passieren, die ich (weder als SL noch Spieler) vorhergesehen habe, weil der Würfel sie eingebracht hat.
Als Spieler taktiere ich auf solche Situationen hin. Ein Konflikt, der keinerlei Risiko birgt, macht mir keinen Spaß.
Ohne Einsatz ist der Sieg nix wert.

Und: Ich bin auch der Meinung, dass die Spieler thematisieren sollten, welche Konflikte sie interessant finden. Deswegen sind mir vorgeplante Abenteuerstrukturen - wenn sie nicht das tangieren, was für die Spieler von Interesse ist - ein Gräuel. Solche Strukturen sind das erste was geprengt wird.

Teflon-SC/ unveränderliche SC werden von mir auch gern in eine Lage gebracht, in der sie irreversible Entscheidungen treffen müssen.


@ Kampf: Wenn der mechanistisch abgehandlt wird, es also nicht auf Plausibilitätsabwägungen und kreative Lösungsansätze ankommt sondern auf reines Combo-Power-Play, dann ist die Chance recht hoch, dass ich solche Kämpfe lieber umschiffe.

@ Planung: Planungsorgien mag ich nicht besonders. Meistens bekommt der SL ja die Planungen mit und wenn er will, ist es ihm ein Leichtes ein paar Vorzeichen zu verändern. Kurz: Ein SL kann mit ein paar Fakten, die vorher nicht kommuniziert wurden, Stunden von Planung verpuffen zu lassen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: alexandro am 30.10.2012 | 18:47
Zitat
Also ich bin Tatiker. Ich kenne eigentlich keinen SL, mit dem ich länger gespielt hatte, wo man jedes Problem "wegplanen" kann-  das würde ich als schlechten SL gezeichnen-. Mit Planung kann man Risikominimierung betreiben oder man weiß zumindest ungefähr was auf einen zukommt. Ich laufe nicht gerne in eine Höhle und stelle dann erst fest, oh ein Drache. Da die SL, die ich gut kenne, Abenteuer planen wo man um mehrere Ecken denken können sollte, sollte man auch planen. Klar kann ich einem SL der nur einspurige Abenteuer macht mit Planung das Abenteuer "zerschießen", wobei wenn ich um den Endkampf rumgekommen und habe den Bösewicht trotzdem erl. nicht von "zerschießen" rede, sondern von clever. 

Wobei ich bei vielen feststellen muss, Aktion ist bei ihnen Kampf, was das bei P&P mit Aktion zu tun hat frage ich mich immmer, ich nenne dies Würfelorgie.

Wenn ein Kampf nur reaktiv ist, dann mag das mit Würfelorgie stimmen. Es gibt aber genug Fälle, wo Kampf kluge Ideen und taktische Ausnutzung der Umgebung belohnt, da ist das wieder was anderes.

Ein Fall durch den Taktiker in jedem Fall das Spiel zerschießen ist, wenn sie das Spiel alleine "lösen" wollen (Extrembeispiel: "Ich schleiche mich in die Waffenkammer des BBEG, mache dort eine Atombombe scharf, setze einen Countdown und fliehe.") - idealerweise ohne das die anderen Spieler irgendwas zu tun haben. Das nervt einfach nur, besonders wenn der Spieler dann noch Intime-Macht benutzt, um Alternativvorschläge abzublocken.
Titel: Re: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 30.10.2012 | 18:49

Das verstehe ich jetzt nicht  wtf?
Redest Du von einer Spielleiterposition oder einer Spielerposition?
Bedienst Du als Spielleiter nur Taktiker, und alle anderen werden im Regen stehen gelassen?
Nach welchen Kriterien wird entschieden, wann jemand im Regen steht?


Nur als Spieler, als SL seine Macht zu nutzen ist armselig. Als SL baue ich fast jedem Spieler goldenen Brücken, womit man zumindest seinen Char retten kann. Nur wenn der Spieler diese Brücken dann auch noch einreißt, dann fällt er leider. Als SL will keinen Playerkills durchführen und bin  schon von  mehreren Spieleren von Runden gefragt worden warum einen bestimmten Char nicht einfach als SL geplättet habe.  Als Spieler habe ganz deutlich formuliert wenig Hemmungen.





Nochmal: Ich gehe wie beim Method Actor (dem ich mich selbst etwas näher fühle) von der Extremsituation eines unkooperativen Taktikers aus. Darunter fällt u.a. auch jemand, der seinen Plan ohne Absprache durchzieht oder Spieler (nicht Charaktere) verbal unter Druck setzt.

Als ich würde mich selber als Taktiker und MA bezeichnet. Was Du beschreibst ist für mich kein Taktker, sondern Buttkicker oder MA. Ich zeihe mein Ding nicht  ohne Rücksicht auf Verluste durch und dies erwarte ich auch von anderen Spielern, machen sie dies nicht lasse ich sie im Regen stehen.  




2) Es kommt auch aufs Maß an. Ein Taktiker, der mit einer guten Idee oder einem sorgfältigen Plan einen guten Vorteil für seinen Charakter/seine Gruppe herausholt, ist völlig in Ordnung. Taktische Planung und Vorbereitung gehört seit Urzeiten zu jeder Dungeonerkundung und jedem Run hinzu (oder zu jeder Endkampfvorbereitung usw.). Taktiker sind ganz normale Spielertypen, die Anrecht darauf haben, ihre Spielbedürfnisse ein Stück weit umzusetzen! Als SL war ich bereit, einige Encounter zu streichen oder Boni/Verbündete etc zu gewähren, weil ich das als die korrekte Antwort auf taktisches Verhalten ansehe.
Blöde Frage was macht ein Tatiker sonst? Das was Du dort beschreibst ist mein Verständnis von Tatiker.




Würdest Du als Spieler nicht aus einer Runde aussteigen, in der Taktik überhaupt keine Rolle spielt? Oder in der nach Deinem Empfinden Realismus ständig gebrochen wird? Wenn ich als Spieler in einer Runde keinen Spaß habe,  versuche ich out of Game klar zu machen, was mir fehlt bzw. woran ich Spaß hätte. Wenn das in der Runde nicht drin ist, dann gehe ich. Und das mache ich als SL genauso!

Generell, wenn mir eine Runde keinen Spaß macht, höre ich auf. Passiert ist mir dies nur auf Cons.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 30.10.2012 | 19:06
@GIGiovanni:

Der Ausgangspunkt war die Frage von Gummibär, wie ein Taktiker anderen Spielern das Spiel ruinieren kann. Meine Antwort darauf ist: Ein maßloser Taktiker kann das, genau wie jeder andere Spielertyp maßlos gespielt auch (inklusive Buttkicker).

Der maßlose Taktiker plant jeden Konflikt aus dem Spiel heraus, außer vielleicht dem Endkampf, der nur radikal vereinfacht wird. Schlimmstenfalls löst er alles durch seine Einzelaktionen, sei es durch Schleichen oder - mir persönlich ganz besonders verhasst - das Einspannen von NSCs. Das kann man als Spielleiter abblocken, aber das wird schon schwierig, wenn man keine Forcetechniken benutzen will.

Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Bad Horse am 30.10.2012 | 19:25
Mich nerven Taktikereien, wenn

a) sie zu exzessiv werden und in ein Hamsterrad fallen - dann passiert nämlich vor lauter Geplane gar nichts mehr. Besonders schön ist dabei der negative Taktiker zu beobachten, der grundsätzlich bei jedem Plan ein Haar in der Suppenküche findet.

b) sie nicht zum gewünschten Spielstil passen.

Wann jetzt Planung exzessiv wird, ist natürlich von individuellen Geduldsfaden abhängig.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: 6 am 30.10.2012 | 19:45
Also ich bin Tatiker. Ich kenne eigentlich keinen SL, mit dem ich länger gespielt hatte, wo man jedes Problem "wegplanen" kann-  das würde ich als schlechten SL gezeichnen-. Mit Planung kann man Risikominimierung betreiben oder man weiß zumindest ungefähr was auf einen zukommt. Ich laufe nicht gerne in eine Höhle und stelle dann erst fest, oh ein Drache. Da die SL, die ich gut kenne, Abenteuer planen wo man um mehrere Ecken denken können sollte, sollte man auch planen. Klar kann ich einem SL der nur einspurige Abenteuer macht mit Planung das Abenteuer "zerschießen", wobei wenn ich um den Endkampf rumgekommen und habe den Bösewicht trotzdem erl. nicht von "zerschießen" rede, sondern von clever. 
Kein Problem. Ich gehöre zu den SLs die gerne von den Spielern "aufs Kreuz gelegt" werden. Es gibt aber (ich sag mal) Abenteuerarten bei denen es auch von Spielerseite eigentlich garnicht gewünscht ist, dass die Probleme ohne weitere Schwierigkeiten gelöst werden. Im Gegenteil. Und wenn dann ein Taktiker kommt und das Problem weglöst, dann stört das. Und dann fängst Du als SL an, gegen den Spieler zu spielen, um das Problem eben nicht so einfach gelöst zu bekommen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 30.10.2012 | 20:01
Am schlimmsten sind Taktiker bei Railroading- bzw. Illusionismus-Spielleitern. Manche Leute lieben es zwar jedes Detail stundenlang durchzuplanen und kommen sich dabei sehr clever vor, merken aber gleichzeitig nicht, dass ihre ganze Planung sowieso keine Auswirkungen hat.

Ich hatte nie so Bauchschmerzen beim Rollenspiel, wie bei dieser Spielerpaarung. (Insgesamt hatte ich 3x in meinem Leben in Rollenspielrunden Bauchschmerzen wegen Ungeduld/Langweile.)
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 30.10.2012 | 20:03
Also ein Taktiker würde IMHO keine endlosen Planungsphasen fabrizieren. Das macht man ja z.B. bei einem rundenbasierenden Computer-Strategiespiel auch nicht, obwohls da sogar nützlich wär. Diese endlos Planerei muss irgendwo anders herkommen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 30.10.2012 | 20:11
Also ein Taktiker würde IMHO keine endlosen Planungsphasen fabrizieren.

Ein Taktiker wäre für dich also ein Spieler, der innerhalb kurzer Zeit bessere Entscheidungen trifft? Du verwechselst das wohl mit 733t-Player.  ;)
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 30.10.2012 | 20:14
Ein Taktiker wäre für dich also ein Spieler, der innerhalb kurzer Zeit bessere Entscheidungen trifft? Du verwechselst das wohl mit 733t-Player.  ;)

was ist ein 733T-Player?
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Xemides am 30.10.2012 | 20:15
Also ein Taktiker würde IMHO keine endlosen Planungsphasen fabrizieren. Das macht man ja z.B. bei einem rundenbasierenden Computer-Strategiespiel auch nicht, obwohls da sogar nützlich wär. Diese endlos Planerei muss irgendwo anders herkommen.


Äh, doch und doch. Bei unserer Midgard-Runde planen wir sehr lange und auch bei Cimputerspielen überlege ich länger bis ch ziehe. Meistens verliere ich aber trotzdem.

Es gibt aber auch die notorischen Zögerer, die sich nie entscheiden können und immer irgendetwas finden, was ihnen an einem PLan nicht gefällt. Das sind dann die, die das in die Länge ziehen. Und das sind IMHO keine Taktiker.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: YY am 30.10.2012 | 20:16
Diese endlos Planerei muss irgendwo anders herkommen.

Vom Spielertyp gehört sie mMn schon eindeutig zum Taktiker.

Behauptung: Man sieht das am Häufigsten von Spielern, die nur im P&P so ausgeprägt Taktiker sind.
In anderen Bereichen gewöhnt man sich das ganz schnell ab, weil es nicht funktioniert oder viel offensichtlicher unnötig ist.
Im P&P kommt man einfach zu oft damit durch bzw. erleidet wenigstens keine Nachteile davon.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 30.10.2012 | 20:17
was ist ein 733T-Player?

Das ist ein Witz und bezieht sich auf leet (http://www.urbandictionary.com/define.php?term=1337%20player) von Elite. Und auf Fear of Girls (http://www.youtube.com/watch?v=Yb-sCNfE0bM).
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 30.10.2012 | 20:23
Am schlimmsten sind Taktiker bei Railroading- bzw. Illusionismus-Spielleitern.

Die Kombi kann problemfrei "funktionieren", wenn das Skript auf Vermeidung von Kampf/Risiko angelegt ist. Einfach die von der Story vorgesehenen Kämpfe streichen (bis auf den Endkampf), das erspart auch das Würfeldrehen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 30.10.2012 | 20:31
Die Railroader, die ich kenne streichen keine Kämpfe. Sie verschieben sie im besten Fall hinter die nächste Ecke. Wo ist denn sonst das Railroading?
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 30.10.2012 | 20:32
Vom Spielertyp gehört sie mMn schon eindeutig zum Taktiker.

Behauptung: Man sieht das am Häufigsten von Spielern, die nur im P&P so ausgeprägt Taktiker sind.
In anderen Bereichen gewöhnt man sich das ganz schnell ab, weil es nicht funktioniert oder viel offensichtlicher unnötig ist.
Im P&P kommt man einfach zu oft damit durch bzw. erleidet wenigstens keine Nachteile davon.

Ich sag mal ,wenn ich z.B. Fantasy general spiele, dann mach ich mir da vorher auch keinen großen Plan. Da zieh ich recht zügig. natürlich überleg ich mir schon , was ich mache, aber da stecken ja auch zig taktische Erwägungen drin, nicht vergleichbar mit der Endlos-Planerei im RPG.

ich denke, es liegt an der Informationslage. Im RPG ist die oft ausgesprochen mau. Dadurch wird der Taktiker massiv verunsichert und eiert nur noch rum, weil er keine fundierte Entscheidung mehr treffen kann. Es handelt sich quasi um einen taktiker in für ihn extrem schwieriger Umgebung, was zu einem Lock-Down führt, der sich in endloser Planerei äußert.  Dazu kommt dann noch die Team Komponente, da jeder ne eigene Meinung hat, ist das ganze weniger taktieren sondern sich durchsetzen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 30.10.2012 | 20:34
Ein Taktiker wäre für dich also ein Spieler, der innerhalb kurzer Zeit bessere Entscheidungen trifft? Du verwechselst das wohl mit 733t-Player.  ;)

Ein takiker wäre für mich jemand, der innerhalb recht kurzer Zeit überhaupt mal eine Entscheidung trifft, die auf taktischen Überlegungen basiert. Ein Endlosplaner ist jemand, der überhaupt keine Entscheidung trifft, für mich quasi das gegenteil eines Taktikers. ich persönlich sehe mich jedenfalls als Taktiker, und das schlimmste, was mir passieren kann, ist diese Endlosplanerei. Weit Schlimmer als RR für mich.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 30.10.2012 | 20:41
Die Railroader, die ich kenne streichen keine Kämpfe. Sie verschieben sie im besten Fall hinter die nächste Ecke. Wo ist denn sonst das Railroading?

Klar, unter der Bedingung klappt das nicht, wobei ich es ziemlich sinnfrei finde, als Railroader Kämpfe zu spielen. Ich kenne das auch eher von so Laberrollenspielen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Xemides am 30.10.2012 | 20:42
Naja, triffst du denn die Entscheidung alleine ? Was mann man gemeinsam plant, und jeder immer wieder Einwände und Ergänzungen hat ?
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 30.10.2012 | 20:43
Ich behaupte mal, ein schneller Taktiker wird vom Spielleiter gar nicht als ein solcher erkannt. ;D Wie sollte der SL dann darauf Rücksicht nehmen?  ;D Der denkt ja, er hat einen Storygamer oder gar Buttkicker vor sich.

Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: YY am 30.10.2012 | 20:44
ich denke, es liegt an der Informationslage. Im RPG ist die oft ausgesprochen mau. Dadurch wird der Taktiker massiv verunsichert und eiert nur noch rum, weil er keine fundierte Entscheidung mehr treffen kann.

Bingo - und der große Fehler ist dann eben das planlose (!  ;)) Rumeiern, anstatt entweder

a) losziehen und sich die nötigen Informationen besorgen,

oder

b) sich eingestehen, dass man keine vernünftige Entscheidungsgrundlage hat und trotzdem was machen.

Und bei b) ist es oft so, dass sich ganz schnell eine neue Situation einstellt, in der man dann "taktischer" agieren kann, als wenn man gar nichts macht.


Randbemerkung:
U.A. daran erkennt man in meiner Branche recht schnell die alten Hasen.
Die Neulinge kommen vor lauter Fragen und Sorgen nicht zur Ruhe, und die Erfahrenen antworten auf fast jedes "Aber was passiert, wenn XYZ?" nur mit "Darüber mache ich mir Gedanken, wenns so weit ist."  ;)


"Ein Plan ist eine Liste von Dingen, die nicht passieren."
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 30.10.2012 | 20:50
Auch spaßig: der Spielleiter, der den ersten Plan, den man bastelt, ohnehin scheitern läßt. Erst durch den zweiten oder dritten Anlauf wird er mürbe gemacht, und weil die Session eh schon zu Ende geht, kommt man mit egal welchem Plan durch.

Ich kann solche Meta-Beobachtungen nie ausblenden (Naja, denke auch bei Büchern und Filmen die Autorensituation mit.) und finde deshalb Planen fast nur mühsam. Was weiß denn der SL  schon wirklich über die Bewachung einer Burg oder kriminelles Vorgehen? Er kennt höchstwahrscheinlich nur deren literarische Ausarbeitung und Dramatisierung und ergo sollte man statt auf Taktik besser auf Storygaming setzen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Xemides am 30.10.2012 | 21:05
Bingo - und der große Fehler ist dann eben das planlose (!  ;)) Rumeiern, anstatt entweder

a) losziehen und sich die nötigen Informationen besorgen,

oder

b) sich eingestehen, dass man keine vernünftige Entscheidungsgrundlage hat und trotzdem was machen.

Naja, die Frage ist ja dann meistens das Wie. Und das bei beiden Wegen.


Und bei b) ist es oft so, dass sich ganz schnell eine neue Situation einstellt, in der man dann "taktischer" agieren kann, als wenn man gar nichts macht.

Zitat
U.A. daran erkennt man in meiner Branche recht schnell die alten Hasen.
Die Neulinge kommen vor lauter Fragen und Sorgen nicht zur Ruhe, und die Erfahrenen antworten auf fast jedes "Aber was passiert, wenn XYZ?" nur mit "Darüber mache ich mir Gedanken, wenns so weit ist."  ;)

Das sagt bei uns langjährigen Rollenspielern niemand, und wir spielen alle seit vielen Jahren Rollenspiele, ich seit 1983, seit 20 Jahren Midgard, in der sehr exzessiv geplant wird.

Zitat
"Ein Plan ist eine Liste von Dingen, die nicht passieren."

UNd häfig haben wir Erfolg damit.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Bad Horse am 30.10.2012 | 21:07
Der "Darüber können wir uns Gedanken machen, wenn es passiert"-Spruch fällt bei uns relativ häufig.

Das ist so das Signal für "You're Overthinking".
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Xemides am 30.10.2012 | 21:08
Auch spaßig: der Spielleiter, der den ersten Plan, den man bastelt, ohnehin scheitern läßt.


Ist en schlechter Spielleiter, denn die Bedingungen sollten vorher feststehen.

Zitat
Erst durch den zweiten oder dritten Anlauf wird er mürbe gemacht, und weil die Session eh schon zu Ende geht, kommt man mit egal welchem Plan durch.
Zitat

Bei uns nicht.

Zitat
Was weiß denn der SL  schon wirklich über die Bewachung einer Burg oder kriminelles Vorgehen? Er kennt höchstwahrscheinlich nur deren literarische Ausarbeitung und Dramatisierung und ergo sollte man statt auf Taktik besser auf Storygaming setzen.

Warum ? Wenn er sich in Büchern oder im Netz schlau gemacht hat (Sachbücher, keine Romane), alle svoher geplant und festgezurrt hat und dabei bleibt, warum sollte er dann auf Storygaming setzen statt auf Taktik ? Und es gibt ne Menge Spieler, die mögen Taktikspiel und für die gehört das taktische Spiel zum Rollenspiel dazu.

Nicht umsonst gibt es Spiele wie DnD, SaWo, und andere, bei denen die Taktik im Vordergrund steht.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 30.10.2012 | 21:22
Nicht umsonst gibt es Spiele wie DnD, SaWo, und andere, bei denen die Taktik im Vordergrund steht.

Da kommen wir zur bescheuerten "combat as war, combat as sport"-Diskussion, aber mich soll es nicht stören: DnD und SaWo sind in der Hinsicht taktisch, dass sie im gesiloten Kampfbereich (meist der Battlemap) taktische Optionen ermöglichen.

Ich dachte, wir reden hier vom in klassischen Rollenspielen eher gehandwedeleten Bereich des Planens Dank "gesunden Menschenverstands", bzw. angelesener Bildung usw.

Ich denke nicht, dass die Bücher, die du gerade vorher erwähnt hast im D&D- oder SaWo-Kampf hilfreich sind.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 30.10.2012 | 21:29
@GIGiovanni:


Der maßlose Taktiker plant jeden Konflikt aus dem Spiel heraus, außer vielleicht dem Endkampf, der nur radikal vereinfacht wird. Schlimmstenfalls löst er alles durch seine Einzelaktionen, sei es durch Schleichen oder - mir persönlich ganz besonders verhasst - das Einspannen von NSCs. Das kann man als Spielleiter abblocken, aber das wird schon schwierig, wenn man keine Forcetechniken benutzen will.


Konflikt ist bei Dir als Kampf. Wenn Du auf Prüpgelei steht, bitte Gewalt als Lösung  Bei mehr als 50% der Abenteuer (die wir so spielen)  sind sie  unnötig oder vermeidbar.  Nimm den Einbruch, wenn es richtig läuft, muss man nicht kämpfen- schnell rein und wieder raus, nur wenn mal wieder Mist passiert, mussman sich den Weg freikämpfen.

Wir haben uns schon lange verabschiedet, dass die Gruppen immer alles zusammen machen muss, schleichen in einer Blechdose geht nun mal nicht. Wenn ich plane und es sinnvoll, plane ich mich arbeitslos.

NSC sollten nur nicht Sc arbeitslos machen, aber warum wenn die Gruppen z.B. keinen Häcker selber hat, einen Häckerkontakt verwenden.

Ich z.B. habe keine Ahnung von PC. Also komme ich nicht auf die Idee daran rumzubasteln. Kostet viel Zeit und bringtnichts oder nicht viel.  Da frageich  zwei Freunde, die da richtig Ahnung von haben und stelle Ihnen meinen PC hin.    

Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 30.10.2012 | 21:40
Konflikt ist bei Dir als Kampf. Wenn Du auf Prüpgelei steht, bitte Gewalt als Lösung  Bei mehr als 50% der Abenteuer (die wir so spielen)  sind sie  unnötig oder vermeidbar.  Nimm den Einbruch, wenn es richtig läuft, muss man nicht kämpfen- schnell rein und wieder raus, nur wenn mal wieder Mist passiert, mussman sich den Weg freikämpfen.

Aber während der Kampf ein taktisches Spiel ist, sind dieses Rumgeplane und die daraus resultierenden Pläne doch nur Augenauswischerei. Weder Spieler noch Spielleiter haben wirkliche Ahnung, von dem Zeug, das sie da herbeiimaginieren. Und fixes Scheitern ist meist genauso ausgeschloßen. Spieler und Spielleiter machen sich gegenseitig was vor und halten sich dann noch für die besseren, klügeren und taktischeren Spieler.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 30.10.2012 | 21:44
Der planerische Aspekt hat zumindest bei D&D, soweit ich es kenne, einen ziemlich hohen Aspekt, zumindest was das Eintreiben von Informationen über Dungeons und ihre Bewohner mittels Umhören, Nachforschen, Verhören und vor allem magischer Spionage angeht. Auch beim Ausschalten von Monstern war taktisches Denken über den unmittelbaren Kampf auf der Battlemap hinaus wichtig. Aber diese Taktiker empfinde ich zumindest nicht immer als problematisch - die umgehen in einem freien Setting bestimmte Herausforderungen oder schlagen Vorteile für ihre Gruppen heraus, was aber niemandem das Abenteuer kaputt macht. Genaugenommen gehören diese taktischen Planungen und Vorbereitungen sogar zum Abenteuer hinzu, weil sie Handlungen im Spiel sind, die auf die Herausforderungen angemessene Ergebnisse bringen.

Wenn die Abenteurer erfahren, dass im Dämmerwald giftige Riesenspinnen gesehen wurden und sich mit Gegengift, netzauflösenden Mitteln und meinetwegen Spinnenvertilger eindecken, ist das klasse.

Wenn dann aber irgendwelche out game Gründe dafür angeführt werden, warum aufgrund von Vorbereitung X und Umstand Y auf Weg Z überhaupt keine Riesenspinnen sein können (und man dafür am besten noch 2 h gebraucht hat), dann ist das... naja, für mich nicht mehr wirklich spaßig.

Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 30.10.2012 | 21:45
Wenn dann aber irgendwelche out game Gründe dafür angeführt werden, warum aufgrund von Vorbereitung X und Umstand Y auf Weg Z überhaupt keine Riesenspinnen sein können (und man dafür am besten noch 2 h gebraucht hat), dann ist das... naja, für mich nicht mehr wirklich spaßig.

Hat aber rein gar nix mit Taktikern zu tun.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 30.10.2012 | 21:56
Bingo - und der große Fehler ist dann eben das planlose (!  ;)) Rumeiern, anstatt entweder

a) losziehen und sich die nötigen Informationen besorgen,

oder

b) sich eingestehen, dass man keine vernünftige Entscheidungsgrundlage hat und trotzdem was machen.

Und bei b) ist es oft so, dass sich ganz schnell eine neue Situation einstellt, in der man dann "taktischer" agieren kann, als wenn man gar nichts macht.

Bingo,dai st was dran

Randbemerkung:
U.A. daran erkennt man in meiner Branche recht schnell die alten Hasen.
Die Neulinge kommen vor lauter Fragen und Sorgen nicht zur Ruhe, und die Erfahrenen antworten auf fast jedes "Aber was passiert, wenn XYZ?" nur mit "Darüber mache ich mir Gedanken, wenns so weit ist."  ;)

wenn ich im Warmen sitze sicher richtig, anderfalls habe ich gerne einen Notfallplan/Fluchtplan wenn was schief läuft 
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 30.10.2012 | 21:59
Konflikt ist bei Dir als Kampf. Wenn Du auf Prüpgelei steht, bitte Gewalt als Lösung  Bei mehr als 50% der Abenteuer (die wir so spielen)  sind sie  unnötig oder vermeidbar.  Nimm den Einbruch, wenn es richtig läuft, muss man nicht kämpfen- schnell rein und wieder raus, nur wenn mal wieder Mist passiert, mussman sich den Weg freikämpfen.

Man kann auch Sachen außerhalb eines Kampfes spannend machen. Spannung hat für mich tatsächlich etwas mit Würfeln zu tun. Einen Einbruch kann man z.B. als Skillchallenge spielbar machen - Vorbereitung und Planung kann helfen (man kann auch würfeln, was z.B. die Informationsbeschaffung angeht) und Boni auf Würfe geben. Die Tendenz, die ich von Taktikern (speziell in Kombi mit Storytellern) aber kenne, ist das Verzichten auf Würfelwürfe. Und nein, würfeln ersetzt beschreiben nicht, sondern ergänzt es!

NSC sollten nur nicht Sc arbeitslos machen, aber warum wenn die Gruppen z.B. keinen Häcker selber hat, einen Häckerkontakt verwenden.

1. Kommt aufs Ausmaß an.
2. Wenn die Gruppe keinen Hacker hat, dann wird eben ausgespielt, wie sie sich einen organisiert. Dadurch ist einfach nur das Problem verschoben, und der Facecharakter bekommt ein neues Spotlight - und vielleicht bekommt die ganze Gruppe noch eine Packung mehr Herausforderungen, weil sie einen Außenstehenden einschaltet - oh, wait... sowas will der Taktiker aber nicht hören.

Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 30.10.2012 | 22:00
Hat aber rein gar nix mit Taktikern zu tun.

Sondern?
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: YY am 30.10.2012 | 22:14
wenn ich im Warmen sitze sicher richtig, anderfalls habe ich gerne einen Notfallplan/Fluchtplan wenn was schief läuft 

Der Witz ist aber, dass der Notfallplan so gut wie immer der selbe mit sehr geringen Variationen ist und nicht jedes einzelne Mal auseinanderklabustert werden muss.

Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 30.10.2012 | 22:23
Man kann auch Sachen außerhalb eines Kampfes spannend machen. Spannung hat für mich tatsächlich etwas mit Würfeln zu tun. Einen Einbruch kann man z.B. als Skillchallenge spielbar machen - Vorbereitung und Planung kann helfen (man kann auch würfeln, was z.B. die Informationsbeschaffung angeht) und Boni auf Würfe geben. Die Tendenz, die ich von Taktikern (speziell in Kombi mit Storytellern) aber kenne, ist das Verzichten auf Würfelwürfe. Und nein, würfeln ersetzt beschreiben nicht, sondern ergänzt es!

Ich gehe nicht davon aus, dass ich mit Tatik um das Würfeln rumkommen, aber nehmen wir unseren Fall des Einbruches:
 nicht durch die starkgesicherte Eingangstür, sondern vielleicht durch ein älteres Fenster, oder während nicht so fleissiger Wachen etc.
  


1. Kommt aufs Ausmaß an.
2. Wenn die Gruppe keinen Hacker hat, dann wird eben ausgespielt, wie sie sich einen organisiert. Dadurch ist einfach nur das Problem verschoben, und der Facecharakter bekommt ein neues Spotlight - und vielleicht bekommt die ganze Gruppe noch eine Packung mehr Herausforderungen, weil sie einen Außenstehenden einschaltet - oh, wait... sowas will der Taktiker aber nicht hören.
[/quote]

Ich halte es für realitisch, dass Chars Kontakte haben und sich suchen, gerade um Fähigkeiten abzudecken, die man nicht selber hat. So läuft dies doch im RL  auch.

mit den organisieren bei Bedarf, stehe ich nicht drauf, warum der %-Satz, dass der SL mir ein Ei reinlegt ist mir persönlich zu hoch.  
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: 1of3 am 30.10.2012 | 22:33
Ich finde es toll, dass über dieses Thema gesprochen wird. Ich habe nämlich den Taktiker nie verstanden. Da hier ja jetzt einige bekennende Taktiker sind, würde mich interessieren: Was macht ihr da so?

Also ich für meinen Teil stelle durchaus taktische Überlegungen an. Die basieren bei mir aber praktisch immer auf mechanischen Elementen des Spiels oder aber auf Beobachtung meiner Mitspieler. Wenn da ein Beholder ist, nehme Dex-Schaden, denn der hat nur 10 davon. Wenn das Goal 5+ Debt bekommt, verlier ich jedes dritte mal freiwillig. Usw. Das läuft ja, wenn ich das mit den Spielertypen richtig verstanden habe, eher unter Powergamer.

Was macht ihr denn also so, wenn ihr auf Taktiker macht?
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: pharyon am 30.10.2012 | 22:41
Ich denke, das werden viele "Taktiker" so machen, da man im Spiel als erstes die geschriebenen Regeln (in dem Fall bestimmte Werte von Monstern, Gegenständen oder dem eigenen Spiel-Charakter) als Grundlage für Entscheidungen nutzen kann. Je nachdem wie einig sich Spieler und Spielleiter sind können darüber hinaus noch von Regeln nicht abgedeckte Elemente der Planung genutzt werden um potentielle Schwierigkeiten zu eliminieren oder zusätzliche Vorteile zu ergattern. In diesem Bereich hängt das Ergebnis sehr vom Spielleiter ab.

p^^
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 30.10.2012 | 22:43
Ich gehe nicht davon aus, dass ich mit Tatik um das Würfeln rumkommen, aber nehmen wir unseren Fall des Einbruches:
 nicht durch die starkgesicherte Eingangstür, sondern vielleicht durch ein älteres Fenster, oder während nicht so fleissiger Wachen etc.

Was ist daran Dein Problem? Das ist planerisches Herangehen an eine Spielsituation, die von sich aus (ohne weitere Angaben) weder Drama noch Plotwendung erzwingt. Eine taktische Lösungsweise ist insofern völlig in Ordnung und unproblematisch, weil keinem anderen Spieler seine Spielvorliebe geklaut wird. Das von Dir Beschriebene ist kein extremer Fall des Taktikspiels und betrifft nur eine einzelne Szene eines Abenteuers. Solange gewürfelt wird, besteht sogar immer noch die Chance, dass Plotwendung oder Drama oder Gewalt (Kampf) bzw. körperliche Action (Flucht) durch den Wurf in die Szene Eingang finden. Also alles weit jenseits dessen, was an Taktikern nervt.  

Ich halte es für realitisch, dass Chars Kontakte haben und sich suchen, gerade um Fähigkeiten abzudecken, die man nicht selber hat. So läuft dies doch im RL  auch.

Wenn die Charaktere sonstwas als Ressource oder Aspekt auf ihrem Charakterblatt haben, dann haben sie die Möglichkeit. Ist kein Problem, denn dann erledigt das kein reiner NSC, sondern es gehört zu Charakterbereich der Spieler. Wenn sie den Kontakt erspielt haben, es also ein NSC ist, dann kann es sein, dass er a) Eigeninteressen hat (anderer Thread: Sag ja, aber...) oder b) nicht im Moment für diese Aufgabe ohne Skillprobe zur Verfügung steht (...oder würfel es aus).
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.10.2012 | 22:48
@1of3
Beim Beholder würde ich als Taktiker wie folgt verfahren:
1) Der Beholder zaubert hauptsächlich über seine Augen. Imho hat er keine Nachtsicht. Das heißt, ich würde den Raum in magische Dunkelheit tauchen. Das behindert zwar auch die eigenen Kämpfer, aber den Beholder noch stärker.

2) Den Beolder evtl. auch in eine Falle locken, anstatt ihn direkt zu bekämpfen.

3) In Baldurs Gate haben sich auch "Hit&Run" Guerilla Taktiken gegen Beholder sehr bewährt. Das funktioniert natürlich nur, wenn der Beholder keine Verstärkung rufen kann.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: rettet den wald am 30.10.2012 | 22:53
Ich finde es toll, dass über dieses Thema gesprochen wird. Ich habe nämlich den Taktiker nie verstanden. Da hier ja jetzt einige bekennende Taktiker sind, würde mich interessieren: Was macht ihr da so?

Ok, ich fühl mich hier einfach mal angesprochen (ohne den bisherigen Threadverlauf allzu detailliert verfolgt zu haben). Keine Ahnung ob ich tatsächlich unter die rollenspieltheoretische Definition von "Taktiker" falle, aber ich selbst würde mich als solcher bezeichnen.

Ich persönlich mag es, wenn mein Charakter bei dem was er erreichen will erfolgreich ist. Allerdings: Damit das Spaß macht, müssen mir auch die nötigen Steine in den Weg gelegt werden, um es zu einer Herausforderung zu machen. Dabei kann es durchaus passieren, dass mein Charakter mal versagt, aber das ist auch gut so: Auf diese Art und Weise fühlen sich die Erfolge die ich für mich verbuchen kann überhaupt erst so gut an. Wenn ich immer gewinnen würde wäre gewinnen fad. Allerdings: Ich muss dabei auch das Gefühl haben, dass mein Erfolg oder Misserfolg tatsächlich von meinen Fähigkeiten als Spieler abhängt. Wenn der SL mich einfach nur hin und wieder mal gewinnen und verlieren lässt, weil es ihm halt grad passt, ist das unglaublich frustrierend.

Meine persönliche Meinung dazu, was einen guten Taktiker ausmacht:
-> Als Taktiker akzeptiert man die Herausforderung und gibt sein Bestes, sie zu bestehen.
-> Als Taktiker ist man nicht beleidigt, wenn man scheitert (sofern es eine faire Niederlage war).

Ein guter SL für einen taktischen Spielstil macht folgendes:
-> Man gibt den Spielern eine Herausforderung, die fordernd und spannend aber trotzdem schaffbar ist.
-> Man bleibt neutral. Es werden weder für noch gegen die Spieler willkürliche Entscheidungen getroffen.



Also ich für meinen Teil stelle durchaus taktische Überlegungen an. Die basieren bei mir aber praktisch immer auf mechanischen Elementen des Spiels oder aber auf Beobachtung meiner Mitspieler. Wenn da ein Beholder ist, nehme Dex-Schaden, denn der hat nur 10 davon. Wenn das Goal 5+ Debt bekommt, verlier ich jedes dritte mal freiwillig. Usw. Das läuft ja, wenn ich das mit den Spielertypen richtig verstanden habe, eher unter Powergamer.

...Ich hab den Unterschied zwischen "Powergamer" und "Taktiker" nie so wirklich verstanden...
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Eulenspiegel am 30.10.2012 | 23:05
...Ich hab den Unterschied zwischen "Powergamer" und "Taktiker" nie so wirklich verstanden...
Ein Powergamer ist jemand, der die Regeln voll ausreizt und versucht, das effektivste aus den Regeln zu machen.

Bei einem Taktiker sind die Regeln eher zweitrangig. Er betrachtet alles sozusagen im Vorstellungsraum und versucht hier mit Hilfe des Fluffes so zu taktieren, dass das Beste dabei herauskommt.

Zusammenfassung:
Powergamer nutzen Crunch, um eine Herausforderung zu lösen.
Taktiker nutzen Fluff, um eine Herausforderung zu lösen.

Und ja: Viele Taktiker sind auch Powergamer und viele Powergamer Taktiker. Aber es gibt auch durchaus beide Spielerytpen in Reinformat.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: rettet den wald am 30.10.2012 | 23:09
Ein Powergamer ist jemand, der die Regeln voll ausreizt und versucht, das effektivste aus den Regeln zu machen.

Bei einem Taktiker sind die Regeln eher zweitrangig. Er betrachtet alles sozusagen im Vorstellungsraum und versucht hier mit Hilfe des Fluffes so zu taktieren, dass das Beste dabei herauskommt.

Zusammenfassung:
Powergamer nutzen Crunch, um eine Herausforderung zu lösen.
Taktiker nutzen Fluff, um eine Herausforderung zu lösen.

Und ja: Viele Taktiker sind auch Powergamer und viele Powergamer Taktiker. Aber es gibt auch durchaus beide Spielerytpen in Reinformat.

Ah, ok. In diesem Fall kannst du mich wohl zu denjenigen zählen, die beides sind.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: 1of3 am 30.10.2012 | 23:35
Zitat
Taktiker nutzen Fluff, um eine Herausforderung zu lösen.

Ich würde gern genauer erfahren, wie das geht.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Dark_Tigger am 30.10.2012 | 23:46
Nehmen wir mal die A D&D Klone. Hier haben wir nicht schrecklich viel Material wo man durch Crunch einem Gegner überlegen sein kann. Entweder du hast mehr HitDice und den besseren ToHit oder der Gegner.
Also musst du dir gute Tricks ausdenken. Einen Gegner von zwei Seiten angreifen zum Beispiel, oder du weißt das er Allergisch auf bestimtme Substanzen reagiert, also bringst du die zur Auseinandersetzung mit. Oder ihn bewusst in eine existierende Falle locken.
Und für den Fall das dein Plan fehlschlägt einen ersatz Plan zur Hand haben wie man aus der Situation raus kommt,zum Beispiel Kletterseile an einem steilen Abhang anbringen an denen entlang man entkommt und die man danach den Verfolgern vor der Nase trennen kann.

Man könnte sagen der Spaß an der Sache ist, eine Situation als Puzzel zu begreifen das man auf verschiedene Arten lösen kann, die nicht auf deinem Charakterblatt eingetragen sind.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: rettet den wald am 31.10.2012 | 00:15
Ich würde gern genauer erfahren, wie das geht.

Wie genau man Fluff direkt zur Bewältigung einer Herausforderung nutzt, weiß ich auch nicht. Meistens läuft das bei uns so ab, dass man zuerst den SL fragt, welche spielmechanische Auswirkung ein bestimmtes Stück Fluff hat, und das dann in die Planung mit einbezieht. Kann aber auch sein, dass es um solche Sachen geht wie "Haben wir genug Essen/Wasser mit, wenn wir durch die Wüste gehen?", "Wie akkurat sind unsere Informationen über die Banditengruppe in diesem Gebiet?" oder "Können wir NSC x jetzt vertrauen oder nicht?". In Systemen, wo diese Sachen nicht regeltechnisch gelöst sind, ist das Fluff, der allerdings trotzdem eine wichtige Komponente zum Lösen der Aufgabe sein kann... Zumindest wenn ich die Bedeutung von "Fluff" jetzt richtig verstanden habe.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Eulenspiegel am 31.10.2012 | 00:51
@rettet den Wald
Ja, du hast die Bedeutung von Fluff richtig verstanden.

@1of3
Was der Waldretter und Dark_Tigger gesagt haben.

Taktiker fahren hauptsächlich außerhalb des Kampfes auf Hochtouren auf, da dort wenig geregelt ist.

Paradebeispiel ist sicherlich Shadowrun, wenn man im Vorfeld, 2 Stunden den Run plant. Man überlegt sich, wie man die Wachen ablenken kann, wo man gefälschte Uniformen herbekommen kann, ob man tagsüber oder nachts eindringt, ob man einen Insider besticht/erpresst oder das lieber ohne Wissen eines Konzernangehörigen löst. Ob man ein Ablenkungsmanöver startet oder das ganze lieber in einer Nacht&Nebel Aktion durchführt etc.

Für all diese Sachen sind wenig bis gar keine Regelkenntnisse notwendig. Dafür muss man sich jedoch gut im Setting auskennen.
Titel: Re: RE: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Naldantis am 31.10.2012 | 01:15
Also gehört Du den Spielern die ich liebe, was ich "mit erst handeln dann denken" umschreibe. In den seltensten Fällen ist dies eine gute Lösung, von der Beste mal ganz zu schweigen.  

Was ist dann noch mehr schätze, wenn sich dann diese Spieler aufregen  wenn ich dann komsequent ihren Char im Regen stehen lasse, da ich keine Lust verspure ihre Aktionen mitzutragen.

Ich finde sowas völlig okay, solange der SL so konsequent ist, den so unùberlegt voranstürmenten mit befriedigender Häufigkeit zu adlern;
Denn wer sich dumm verhält sollte auch daran sterben können!
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Ludovico am 31.10.2012 | 03:08
@Tümpelritter
Hab Dich nicht so. So lange Taktiker nicht stundenlang planen und noch mehr planen, finde ich die eigentlich ganz knuffig. Gerade in Verbindung mit PE bringen sie tolle Ideen mit ins Spiel.

Ok, wenn allerdings das große Planen losgeht (wie ich es leider schon zu oft erlebt habe insbesondere bei SR), dann wird es öde.
Persönlich schalte ich dann gerne auf Durchzug und zeige ziemlich offen mein Desinteresse... zumindest als SL oder aber ich lasse etwas passieren.

Als Spieler hab ich es auch schon gemacht, dass ich die Planung durch eine voreilige Aktion meines Charakters unterbrochen habe, als es mir zu bunt wurde. Das funktioniert auch sehr gut.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Gummibär am 31.10.2012 | 04:53
Storyteller – Plotwendung: Nach der Plotwendung braucht man halt einen neuen Plan.

Ja, ich spiele auch z.T. impulsive Charaktere, oder Charaktere, die eine Überzeugung haben, die ihnen manchmal wichtiger ist als eine "gute Problemlösung".

Mit Tempo-Spielern und Taktikern am Tisch, machen sich beide Seiten gleichermaßen den Spaß kaputt: Erst langweilen sich die Tempo-Spieler und dann machen sie den Taktikern ihre Pläne kaputt. Wer da schuld am Dilemma ist? Beide! Und ob ein mittleres Tempo als Kompromiss zielführend ist, ist zweifelhaft.

Charaktere mit Überzeugung sind für Taktiker kein Problem. Das geht mit in die Taktik ein.

Ein Tactician wird seinen Plan kaum durchführen können, wenn die anderen Spieler nicht mitziehen. Also wird er ihn den anderen Erläutern müssen und die anderen können sich dazu äußern.
Nochmal: Ich gehe wie beim Method Actor (dem ich mich selbst etwas näher fühle) von der Extremsituation eines unkooperativen Taktikers aus. Darunter fällt u.a. auch jemand, der seinen Plan ohne Absprache durchzieht oder Spieler (nicht Charaktere) verbal unter Druck setzt.

Du sprichst mich in deinem Eingangspost an. Also gehst du nicht davon aus, dass der Taktiker seinen Plan nicht erläutert. Du gehst noch nichtmal davon aus, dass der Taktiker seinen Plan ganz alleine ausdenkt. Und wie ein IC-Taktiker die Spieler adressieren kann, ist mir schleierhaft, denn so lange er IC ist, kann er das gar nicht.

Und noch einen Schritt weiter: IC unkooperativ sein, ist taktisch unklug. Der Taktiker macht das also per Definition nicht.

Aber irgendwann ist eine Grenze erreicht, wo mir das Genre durch Taktik zerschossen wird, und ich spiele nunmal, um Spannung in einem genrelastigen Spiel zu genießen. Piratensteampunk vollkommen ohne Pulverdampf und blitzende Entermesser geht irgendwann für mich nicht mehr!

Wenn du Pulverdampf und blitzende Entermesser willst, sorg dafür, dass das die beste Taktik ist. Warum war das nicht so?
 
@ Planung: Planungsorgien mag ich nicht besonders. Meistens bekommt der SL ja die Planungen mit und wenn er will, ist es ihm ein Leichtes ein paar Vorzeichen zu verändern. Kurz: Ein SL kann mit ein paar Fakten, die vorher nicht kommuniziert wurden, Stunden von Planung verpuffen zu lassen.

DAS führt dann in zukünftigen Abenteuern wirklich zu Analysis Paralysis. Denn dann muss sowas auch noch eingeplant werden.

Wer Planungsorgien vermeiden will, der liefere wenig komplexe Situationen und eine deutliche Bestätigung dafür, dass alle Pläne aufgehen. In dem Fall ist dem Taktiker klar, dass größerer Aufwand nicht nötig ist.

Ein Fall durch den Taktiker in jedem Fall das Spiel zerschießen ist, wenn sie das Spiel alleine "lösen" wollen (Extrembeispiel: "Ich schleiche mich in die Waffenkammer des BBEG, mache dort eine Atombombe scharf, setze einen Countdown und fliehe.") - idealerweise ohne das die anderen Spieler irgendwas zu tun haben. Das nervt einfach nur, besonders wenn der Spieler dann noch Intime-Macht benutzt, um Alternativvorschläge abzublocken.

Zerschießt es das Spiel auch, wenn der Taktiker einen Plan vorschlägt, bei dem ein anderer SC das Spiel alleine „lösen“ kann? Und ist dann der Taktiker das Problem?

Es gibt aber (ich sag mal) Abenteuerarten bei denen es auch von Spielerseite eigentlich garnicht gewünscht ist, dass die Probleme ohne weitere Schwierigkeiten gelöst werden.

Beispiele?

Ein Powergamer ist jemand, der die Regeln voll ausreizt und versucht, das effektivste aus den Regeln zu machen.

Bei einem Taktiker sind die Regeln eher zweitrangig. Er betrachtet alles sozusagen im Vorstellungsraum und versucht hier mit Hilfe des Fluffes so zu taktieren, dass das Beste dabei herauskommt.

Zusammenfassung:
Powergamer nutzen Crunch, um eine Herausforderung zu lösen.
 

Falsch. Erklärung:


Zitat von: http://www.selemer-tagebuecher.de/wp-content/plugins/downloads-manager/upload/Meisterhandwerk_-_Light.pdf
Der Powergamer (Power Gamer) strebt danach, seinen Charakteren Fähigkeiten und Ausrüstung
zu verleihen. Sein Spielziel ist ein in jeder Hinsicht optimierter Charakter, der nicht nur regelgerecht
ist, sondern vielmehr auch Regellücken gezielt und raffiniert ausnutzt. Regeln sind ihm also wichtig, um seinen Charakter zu verbessern und werden dazu benutzt ihm im Spiel einen Vorteil zu beschaffen. Ein intelligenter Plot ist dabei weniger wichtig, als die Möglichkeit darin mit den Fähigkeiten und Möglichkeiten des Charakters zu glänzen. Sein Spielziel enthält auch immer einen Wettbewerbscharakter, da er seinen Charakter immer auch an denen seiner Mitspieler misst und diese nach Möglichkeit übertrumpfen möchte.
Famoust last words:
Hey Leute, für ‚nen Drachen gibt‘s n‘ Haufen Xps...

[...]

Der Taktiker (Tactician) hat es nicht gerne wenn viel im Abenteuer geschieht und er in eine reaktive passive Rolle gedrängt wird. Dadurch verliert er die Kontrolle über das Spielgeschehen, was ihn daran hindert einen komplexen Plan zu entwickeln und umzusetzen. Er arbeitet gerne eine raffinierte Strategie aus (das kann das Einnehmen von Festungen, die Verteidigung einer Stadt oder den Einbruch in ein Haus betreffen). Er plant gerne und freut sich hinterher, wenn der Plan funktioniert.
Kommt es zum Kampf oder zu Action, dann hat irgendetwas in seinem Plan vermutlich nicht funktioniert. Regeln sind dem Taktiker wichtig, denn durch sie kann er das Spiel beeinflussen und berechnen. Das Abenteuer soll im die Möglichkeit geben Pläne zu schmieden.
Sein ärgstes Gräuel betrifft Abenteuer in denen er nicht planen kann und (Mitspieler-)Charaktere, die seine Pläne durchkreuzen.
Famoust last words:
Ich habe einen Plan der nicht schief gehen kann!

Der Powergamer möchte also einen starken Charakter haben und einsetzen und diesen noch stärker machen. Seinen SC kann er impulsiv spielen, das Abenteuer kann rasant sein, auf Planung kann er verzichten, auf Action nicht, denn da zeigt sich erst so richtig, wie gut der SC ist!
Jegliche Steigerung von klassischen Attributen und Fertigkeiten ist Powergaming, jegliche EP-Vergabe für Abenteuer ist gamistisch, und jeder der sich darüber freut, ist ein Powergamer (aber natürlich nicht gleich hauptsächlich).

Der Taktiker möchte als Spieler gefordert werden. Alle anderen SCs sind stärker als sein eigener? Für dein Taktiker in Reinform kein Problem, so lange er all seine Fähigkeiten als Spieler einbringen darf. Mit dem richtigen Plan kommt man trotzdem zum Erfolg!
D&D 4 ist z.B. ein Spiel für Taktiker, da es im Kampf detaillierte crunshige Möglichkeiten für Taktik anbietet.

Taktiker fahren hauptsächlich außerhalb des Kampfes auf Hochtouren auf, da dort wenig geregelt ist.
 

Falsch. Taktik kann in detailliert geregelten Bereichen prima angewendet werden. Sieht man ja auch beim Schach.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Xemides am 31.10.2012 | 06:29
Aber während der Kampf ein taktisches Spiel ist, sind dieses Rumgeplane und die daraus resultierenden Pläne doch nur Augenauswischerei. Weder Spieler noch Spielleiter haben wirkliche Ahnung, von dem Zeug, das sie da herbeiimaginieren.

Nochmal:

Es gibt genug Sachbücher zu dem Thema, Dokumentationen und Websites. Warum also gehst du davon aus, das sie keine Ahnung haben ? Es gibt jede Menge SLen, die sich tatsächlich das Wissen anlesen. Die sich mit Burgenbau, Bewaffnung des Mittelalters, Uniformen und Wappenkunde, typische Burgbesatzungen, mittelalterlichen Taktiken etc. auskennen und das umsetzen. Gerade in den USA mit ihrer Mittelalterfaszination ist das wohl sehr verbreitet. Ich beschäftige mich zum Beispiel nicht unbedingt mit Millitärgeschichte und -taktiken, aber Geschichte ist durchaus ein Steckenpferd von mir. Warum sollte ich das nicht einsetzen ?




Und zu DnD, SaWo:

Wenn DnD kein klassisches System ist, was dann ? Ich glaube, Handwedelei ist nicht unbedingt die Spielart für Taktiker, egal ob Spieler oder SL.

Abwohl das eurer Definition eher der Powergamer zu sein scheint. Aber egal

Die oben wieder erwähnten inge haben ja mit Rollenspiel erstmal gar nicht zu tun. Welches System ich dann für die Umsetzung nutze, ist doch egal.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: 1of3 am 31.10.2012 | 07:13
@Gummibär: Wenn schon, sollten wir vielleicht das Original zitieren.

http://www.darkshire.net/jhkim/rpg/theory/models/robinslaws.html

Zitat
   The Power Gamer wants to make his character bigger, tougher, buffer, and richer. However success is defined by the rules system you're using, this player wants more of it. He tends to see his PC as an abstraction, as a collection of super powers optimized for the acquisition of still more super powers. He pays close attention to the rules, with a special eye to finding quirks and breakpoints he can exploit to get large benefits at comparatively low costs. He wants you to put the "game" back in the term "roleplaying game", and to give him good opportunities to add shiny new abilities to his character sheet.

         The Tactician is probably a military buff, who wants chances to think his way through complex, realistic problems, usually those of the battlefield. He wants the rules, and your interpretation of them, to jibe with reality as he knows it, or at least to portray an internally consistent, logical world in which the quality of his choices is the biggest determining factor in his success or failure. He may view issues of characterization as a distraction. He becomes annoyed when other players do things which fit their PCs' personalities, but are tactically unsound. To satisfy him, you must provide challenging yet logical obstacles for his character to overcome.

Und da halte ich Eulenspiegels Zusammenfassung für ziemlich gut getroffen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Oberkampf am 31.10.2012 | 08:06

Mit Tempo-Spielern und Taktikern am Tisch, machen sich beide Seiten gleichermaßen den Spaß kaputt: Erst langweilen sich die Tempo-Spieler und dann machen sie den Taktikern ihre Pläne kaputt. Wer da schuld am Dilemma ist? Beide! Und ob ein mittleres Tempo als Kompromiss zielführend ist, ist zweifelhaft.

Klar, das sind die Spieler, die sich am wenigsten miteinander vertragen. Wenn ein Kompromiss nicht möglich ist - und das wird der Fall sein, wenn beide keinen Milimeter abweichen wollen - dann funktioniert die Gruppe nicht. Und dann sollte man gehen/abbrechen.


Charaktere mit Überzeugung sind für Taktiker kein Problem. Das geht mit in die Taktik ein.

Bei Dir vielleicht. Ich kenne Taktiker, bei denen das nicht der Fall ist.

Du sprichst mich in deinem Eingangspost an. Also gehst du nicht davon aus, dass der Taktiker seinen Plan nicht erläutert. Du gehst noch nichtmal davon aus, dass der Taktiker seinen Plan ganz alleine ausdenkt. Und wie ein IC-Taktiker die Spieler adressieren kann, ist mir schleierhaft, denn so lange er IC ist, kann er das gar nicht.

Bist Du ernsthaft der Auffassung, ein Taktiker könnte mit seinem Spielstil anderen Spielern/Spielertypen nicht das Spiel ruinieren?

So wie Du und (noch extremer) GIGiovanni den Taktiker in diesem Thread darstellen, ist das ja ein Heiliger unter den Spielertypen, der auf keinen Fall irgendeinem das Spiel ruinieren kann, weil alles Verhalten, was andere Leute an einem Taktiker stört oder stören könnte, entweder deren eigener Fehler ist, oder per Definition nicht von einem Taktiker gemacht werden darf. Beispielsweise Solodinger ohne Planerläuterungen: So wie Du es hinstellst, macht das der Taktiker nicht, weil es ein Taktiker nicht machen würde, weil es "untaktisch" ist.

Und noch einen Schritt weiter: IC unkooperativ sein, ist taktisch unklug. Der Taktiker macht das also per Definition nicht.

Ach nee? Gibt es keine PvP-Taktiker? Oder Taktiker, die Spielermacht (ein oft unterschätzter Bestandteil einer Rollenspielrunde) einsetzen, um ihren Willen durchzusetzen? Wahrscheinlich nicht, weil das nicht Deiner Definition Deinem Idealbild entspricht.

Wenn du Pulverdampf und blitzende Entermesser willst, sorg dafür, dass das die beste Taktik ist. Warum war das nicht so?

Das ist mal ein interessanter Gedanke.
Wahrscheinlich war es das nicht, weil ich mir vorher nicht bewusst war, dass ein Taktiker die Spielweltbedingungen so einsetzen kann, dass andere Lösungen risikoloser sind. Per Definition (hust...) sucht ein Taktiker nämlich den risikolosen bzw. risikolosesten Weg.
Klar kann ich mir, wenn ich mir bei der Vorbereitung dessen bewusst bin, jede "Lösung" einer Szene so bauen, dass die risikoloseste meinen Wünschen entspricht - dann schreibe ich die Abenteuer eben nur noch für den Taktiker und mich.
Oder nee, da hoffe ich lieber, das der Taktiker es fertig bringt, auch mal auf andere Spieler Rücksicht zu nehmen.

Generell zu Taktiker und Powergamer:
Die überschneiden sich stellenweise, weil der Powergamer natürlich auch plant, wie er seinen Charakter optimal steigert, damit er in einer Vielzahl von erwarteten Situationen das beste Ergebnis für sich erzielen kann.

Eulenspiegel hat insoweit Recht, dass der Taktiker neben Regelmechaniken auch Spielweltfakten für seine Pläne ausnutzen will, während der reine Powergamer sich auf Regelmechaniken beschränkt. Praktisch ist das nicht immer unterscheidbar, weil viele Powergamer auch taktisch spielen, und zumindest mir noch kein Taktiker begegnet ist,d er seinen Charakter verskillt hat (weder mutwillig, wie der MA oder ggf. der Storyteller, noch aufgrund von Ahnungslosigkeit, wie beim Casual Gamer).

Der andere Punkt ist die Frage, inwieweit der Powergamer die Charaktere anderer Spieler optimieren will. Taktisch teamorientierte (=nicht PvP!) Powergamer bzw. powergamierisch teamorientierte Taktiker tun das - reine Powergamer interessiert das nicht so sehr.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: 6 am 31.10.2012 | 08:19
@Gummibär:
Ein Beispiel wäre das da (http://Gummibär)
Auch alle Fiasko- und Polaris-Abenteuer könnten als Beispiel dienen.
Wenn ich Dogs richtig verstanden habe, dann fallen Dogs in the Vineyard-Abenteuer auch darunter. Dog habe ich aber nie gespielt und nur davon erzählt bekommen. Von daher kann ich bei Dogs natürlich falsch liegen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 31.10.2012 | 09:31
Das ist ein Witz und bezieht sich auf leet (http://www.urbandictionary.com/define.php?term=1337%20player) von Elite. Und auf Fear of Girls (http://www.youtube.com/watch?v=Yb-sCNfE0bM).

danke

Es gibt immer wieder Leute den ist nichts zu peinlich
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Gummibär am 31.10.2012 | 16:34
@ 1of3

Ein Original ist nicht unbedingt die beste Quelle. Es kann auch weiterentwickelt worden sein. Aber schauen wir uns das Original an:

Zitat von: http://www.darkshire.net/jhkim/rpg/theory/models/robinslaws.html
The Tactician is probably a military buff, who wants chances to think his way through complex, realistic problems, usually those of the battlefield. He wants the rules, and your interpretation of them, to jibe with reality as he knows it, or at least to portray an internally consistent, logical world in which the quality of his choices is the biggest determining factor in his success or failure. He may view issues of characterization as a distraction. He becomes annoyed when other players do things which fit their PCs' personalities, but are tactically unsound. To satisfy him, you must provide challenging yet logical obstacles for his character to overcome.

Das hört sich für mich so an, als ob der Tactician prima mit Crunsh arbeitet. Und im Satz davor steht sogar, dass das Schlachtfeld das Spezialgebiet des Tactician ist. Eulenspiegel hat beides genau andersrum angegeben.

Inwiefern mein Vergleich der Reinformen nicht zum Original passt, sehe ich auch nicht.

Bist Du ernsthaft der Auffassung, ein Taktiker könnte mit seinem Spielstil anderen Spielern/Spielertypen nicht das Spiel ruinieren?

Du hast mich in deinem Eingangspost persönlich angesprochen. Das lässt es so wirken, als ob all das, was du negatives über Taktiker erwähnst, auf mich zutreffen würde. Und das verbitte ich mir.

Dass ich nicht der geschilderten Auffassung bin, ergibt sich schon aus dem Ursprungsthread. Wie du darauf kommst, dass ich der Meinung bin, ein Taktiker könnte mit seinem Spielstil anderen Spielertypen nicht das Spiel ruinieren, nachdem du genau in demselben Post folgendes von mir zitierst

Mit Tempo-Spielern und Taktikern am Tisch, machen sich beide Seiten gleichermaßen den Spaß kaputt: Erst langweilen sich die Tempo-Spieler und dann machen sie den Taktikern ihre Pläne kaputt. Wer da schuld am Dilemma ist? Beide! Und ob ein mittleres Tempo als Kompromiss zielführend ist, ist zweifelhaft.

ist mir völlig schleierhaft. Der 100% Taktiker verträgt sich nicht mit Tempo-Spielern in dem Sinne, dass er ihnen das Spiel kaputt macht. Steht aber auch schon im Zitat.

Beispielsweise Solodinger ohne Planerläuterungen: So wie Du es hinstellst, macht das der Taktiker nicht, weil es ein Taktiker nicht machen würde, weil es "untaktisch" ist.

Ja, ein 100% Taktiker macht das nicht. Ein 80% Taktiker 20% Spezialist könnte das natürlich machen. Auch ein 70% Taktiker 30% Casual Gamer. Ein 60% Taktiker 40% Egoist genauso. Diese Leute würde man vielleicht einfach nur als Taktiker wahrnehmen, aber es ist nicht ihr Taktiker-Teil, der dieses Verhalten erlaubt.

Ach nee? Gibt es keine PvP-Taktiker?

Nur weil man nicht mit seinen Feinden zusammenarbeitet, ist man nicht unkooperativ.

Oder Taktiker, die Spielermacht (ein oft unterschätzter Bestandteil einer Rollenspielrunde) einsetzen, um ihren Willen durchzusetzen? Wahrscheinlich nicht, weil das nicht Deiner Definition Deinem Idealbild entspricht.

Doch, das kann es geben. Das erfordert aber einen eigenen Thread.

Das ist mal ein interessanter Gedanke.
Wahrscheinlich war es das nicht, weil ich mir vorher nicht bewusst war, dass ein Taktiker die Spielweltbedingungen so einsetzen kann, dass andere Lösungen risikoloser sind. Per Definition (hust...) sucht ein Taktiker nämlich den risikolosen bzw. risikolosesten Weg.
Klar kann ich mir, wenn ich mir bei der Vorbereitung dessen bewusst bin, jede "Lösung" einer Szene so bauen, dass die risikoloseste meinen Wünschen entspricht - dann schreibe ich die Abenteuer eben nur noch für den Taktiker und mich.
Oder nee, da hoffe ich lieber, das der Taktiker es fertig bringt, auch mal auf andere Spieler Rücksicht zu nehmen.

Also du erwartest von deinen Spielern, dass sie sich in deinen Abenteuern dumm verhalten?

Um den Erwartungswert zu erhöhen, kann man übrigens auch den Gewinn im Erfolgsfall erhöhen, man muss nicht zwangsläufig was an den Wahrscheinlichkeiten ändern.

Das Problem war ja, dass Pulverdampf und Entermesser überhaupt nicht mehr vorkamen. Wenn man das Spiel so designt, dass diese Taktik vom System bevorzugt wird und man – sagen wir mal – pro Abenteuer eine Situation gezielt einbaut, in der das die optimale Strategie ist, ist dein Problem ja völlig gelöst. Man braucht ja nicht gleich jedes Problem so auslegen.

Generell zu Taktiker und Powergamer:
Die überschneiden sich stellenweise, weil der Powergamer natürlich auch plant, wie er seinen Charakter optimal steigert, damit er in einer Vielzahl von erwarteten Situationen das beste Ergebnis für sich erzielen kann.

Das macht der Taktiker aber nicht. Es sei denn, er ist Taktiker und Powergamer. Wobei mir persönlich eh kein Spieler bekannt ist, der sich nicht darüber freut, wenn er XP bekommt (was ihn im klassischen Rollenspiel bereits zum Powergamer macht).



@ 6

Okay, bei Dogs würde ich aber auch erwarten, dass das Abenteuer ein wirklich „unlösbares“ Problem enthält. Der Taktiker wird versuchen, es optimal zu lösen – aber optimal heißt dann nicht, dass keine Nachteile hat. Außerdem werden Taktiker mit unterschiedlichen ethischen Zielvorgaben zu unterschiedlichen Lösungen kommen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: 6 am 31.10.2012 | 16:52
Okay, bei Dogs würde ich aber auch erwarten, dass das Abenteuer ein wirklich „unlösbares“ Problem enthält. Der Taktiker wird versuchen, es optimal zu lösen – aber optimal heißt dann nicht, dass keine Nachteile hat. Außerdem werden Taktiker mit unterschiedlichen ethischen Zielvorgaben zu unterschiedlichen Lösungen kommen.
Klar. Deswegen habe ich ja nicht komplett davon abgeraten in diesen Fällen mit Taktikern zu spielen, sondern eben nur auf mögliche Probleme hingewiesen. :)
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 31.10.2012 | 16:55
Also Taktiker, die mit Crunch arbeiten haben mir nie Probleme gemacht, da wird ja durch Spielmechanismen das Spotlight Reihum verteilt. Erst im ungeregelten Bereich fallen sie mir dank Verzögerung für alle auf.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 31.10.2012 | 20:00
@rettet den Wald
Ja, du hast die Bedeutung von Fluff richtig verstanden.



was bedeutet denn Fluff???
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Eulenspiegel am 31.10.2012 | 21:52
Fluff bedeutet: "Alles innerhalb des gemeinsamen Vorstellungsraumes (SIS), das keine Regelmechanik ist."

Siehe auch: Was ist Fluff & was ist Crunch? (http://www.sr-nexus.de/bb/was-ist-fluff-was-ist-crunch-t7406.html#p219381)
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: D. M_Athair am 31.10.2012 | 22:41
Generell zu Taktiker und Powergamer:
[...]

Eulenspiegel hat insoweit Recht, dass der Taktiker neben Regelmechaniken auch Spielweltfakten für seine Pläne ausnutzen will, während der reine Powergamer sich auf Regelmechaniken beschränkt.
Wenn die Regeln schwammig/lückenhaft formuliert sind, ist Streß zwischen PG und Taktiker vorprogrammiert. Besonders wenn die doch recht unterschiedlichen Regelhaltungen durch einen Spielleiterschirm getrennt sind.

Für den Taktiker sind Ableitbarkeit, Folgerichtigkeit und verlässliche Basics wichtig. Vor allem auf Seiten der Regeln.
Mit old school "Rulings" hat er - wenn sie richtig extrapoliert wurden - keine Probleme. Generell spielen Taktiker RAI.
Der PG hingegen versucht aus den Regeln rauszuholen was geht. Auch durch Regelverkürzungen oder -dehnung.
Solange er einen Vorteil daraus zieht, legt er auch keinen besonderen Wert auf immer gleiche Regelauslegung.
Grundsätzlich orientiert er sich an RAW.

Es gibt jetzt Spiele, die durch ihre Regelformulierungen geradezu den Konflikt zw. Taktiker und PG heraufbeschwören.
Dazu gehört Earthdawn (evtl. 3rd ausgenommen). Oder auch V:tM.
Andere Spiele wiederum sind in ihrer Umsetzung recht konsequent und lassen diese Problematik eigentlich gar nicht erst auftauchen.
Dazu gehört Savage Worlds. Oder auch Everway.



Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 1.11.2012 | 03:08



Bei Dir vielleicht. Ich kenne Taktiker, bei denen das nicht der Fall ist.

Bist Du ernsthaft der Auffassung, ein Taktiker könnte mit seinem Spielstil anderen Spielern/Spielertypen nicht das Spiel ruinieren?

Natürlich kann jeder Spielertyp ein Spiel ruinieren. Zudem kommt dies doch noch immer auf den anderen Spieler an, was sie für in Ordnung halten. Was für jede Gruppe tolerierbar ist, ist doch recht unterschiedlich.  


So wie Du und (noch extremer) GIGiovanni den Taktiker in diesem Thread darstellen, ist das ja ein Heiliger unter den Spielertypen, der auf keinen Fall irgendeinem das Spiel ruinieren kann, weil alles Verhalten, was andere Leute an einem Taktiker stört oder stören könnte, entweder deren eigener Fehler ist, oder per Definition nicht von einem Taktiker gemacht werden darf. Beispielsweise Solodinger ohne Planerläuterungen: So wie Du es hinstellst, macht das der Taktiker nicht, weil es ein Taktiker nicht machen würde, weil es "untaktisch" ist.

ein guter Taktiker, wie auch jeder andere Spielertyp ruiniert ein  Spiel nicht . Nur nicht jeder Taktiker ist gut.


Ach nee? Gibt es keine PvP-Taktiker? Oder Taktiker, die Spielermacht (ein oft unterschätzter Bestandteil einer Rollenspielrunde) einsetzen, um ihren Willen durchzusetzen? Wahrscheinlich nicht, weil das nicht Deiner Definition Deinem Idealbild entspricht.

Jeder Taktiker sollte PVP spielen können, ansonsten fehlt am Taktiker was



Das ist mal ein interessanter Gedanke.
Wahrscheinlich war es das nicht, weil ich mir vorher nicht bewusst war, dass ein Taktiker die Spielweltbedingungen so einsetzen kann, dass andere Lösungen risikoloser sind. Per Definition (hust...) sucht ein Taktiker nämlich den risikolosen bzw. risikolosesten Weg.
Klar kann ich mir, wenn ich mir bei der Vorbereitung dessen bewusst bin, jede "Lösung" einer Szene so bauen, dass die risikoloseste meinen Wünschen entspricht - dann schreibe ich die Abenteuer eben nur noch für den Taktiker und mich.
Oder nee, da hoffe ich lieber, das der Taktiker es fertig bringt, auch mal auf andere Spieler Rücksicht zu nehmen.
nur weil ich als Taktiker eine risikolosere Lösung finde, ist mir klar, dass nicht jeder Spieler darauf steht. Ein Adrenalin- Junkie wird wohl Kotzen. Da für mich bei Rollenspiel der Adrenalin-Kick nicht wichtig ist, sondern eigentlich nur der Spielspaß wird da problematisch. Wobei das Spiel mit dem Feuer ist oder kann sehr reizvoll sein.  


Eulenspiegel hat insoweit Recht, dass der Taktiker neben Regelmechaniken auch Spielweltfakten für seine Pläne ausnutzen will, während der reine Powergamer sich auf Regelmechaniken beschränkt. Praktisch ist das nicht immer unterscheidbar, weil viele Powergamer auch taktisch spielen, und zumindest mir noch kein Taktiker begegnet ist,d er seinen Charakter verskillt hat (weder mutwillig, wie der MA oder ggf. der Storyteller, noch aufgrund von Ahnungslosigkeit, wie beim Casual Gamer).

Was ist bei der verskillt? Ich baue einen für mich runden und schlüssigen Char.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Gummibär am 1.11.2012 | 21:08
Ich finde es toll, dass über dieses Thema gesprochen wird. Ich habe nämlich den Taktiker nie verstanden. Da hier ja jetzt einige bekennende Taktiker sind, würde mich interessieren: Was macht ihr da so?

Also ich für meinen Teil stelle durchaus taktische Überlegungen an. Die basieren bei mir aber praktisch immer auf mechanischen Elementen des Spiels oder aber auf Beobachtung meiner Mitspieler. Wenn da ein Beholder ist, nehme Dex-Schaden, denn der hat nur 10 davon. Wenn das Goal 5+ Debt bekommt, verlier ich jedes dritte mal freiwillig. Usw. Das läuft ja, wenn ich das mit den Spielertypen richtig verstanden habe, eher unter Powergamer.

Was macht ihr denn also so, wenn ihr auf Taktiker macht?

Genau das, was du da beschrieben hast.

Der Powergamer benötigt keine Taktik. Sein SC ist so stark, dass er auch im Frontalangriff gewinnt. (Allerdings sind Taktiker oft gleichzeitig Powergamer.)



Hier auch nochmal ein Link zum Thema Powergamer (http://www.lustigesrollenspiel.de/index.php?option=com_ponygallery&Itemid=31&func=detail&id=187).
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 1.11.2012 | 22:06




Ja, ein 100% Taktiker macht das nicht. Ein 80% Taktiker 20% Spezialist könnte das natürlich machen. Auch ein 70% Taktiker 30% Casual Gamer. Ein 60% Taktiker 40% Egoist genauso. Diese Leute würde man vielleicht einfach nur als Taktiker wahrnehmen, aber es ist nicht ihr Taktiker-Teil, der dieses Verhalten erlaubt.




Gibt es überhaupt einen "reinrassigen" Spielertyp ich glaube nicht
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: D. M_Athair am 2.11.2012 | 13:25
Ich finde es toll, dass über dieses Thema gesprochen wird. Ich habe nämlich den Taktiker nie verstanden. Da hier ja jetzt einige bekennende Taktiker sind, würde mich interessieren: Was macht ihr da so?

Also ich für meinen Teil stelle durchaus taktische Überlegungen an. Die basieren bei mir aber praktisch immer auf mechanischen Elementen des Spiels oder aber auf Beobachtung meiner Mitspieler. Wenn da ein Beholder ist, nehme Dex-Schaden, denn der hat nur 10 davon. Wenn das Goal 5+ Debt bekommt, verlier ich jedes dritte mal freiwillig. Usw. Das läuft ja, wenn ich das mit den Spielertypen richtig verstanden habe, eher unter Powergamer.

Was macht ihr denn also so, wenn ihr auf Taktiker macht?
Genau das, was du da beschrieben hast.
Würde ich nicht sagen. Das ist eine Möglichkeit zu taktieren, aber nicht die einzige. Gruppenmanöver und -rollen (Lockvogel, Hitter, ...) durchplanen, der Versuch die Kampfbedingungen positiv zu manipulieren, ... sind weitere.  

Der Powergamer benötigt keine Taktik.
Würde ich so nicht sagen. Der PG hat "mächtige" Fähigkeiten, die er je nach Situation neu kombinieren kann und muss. Er kann sich darauf verlassen, dass seine Combos in den meisten Fällen ziehen, weil sie optimiert und aufeinander abgestimmt sind.  

(Allerdings sind Taktiker oft gleichzeitig Powergamer.)
Auch das kann ich nicht bestätigen. Ich habe genug Taktiker erlebt, deren stärkste andere "Subtypen" vom PG weit entfernt sind.


Bei ED hatte ich (T/MA) regelmäßig Schwierigkeiten mit einem Mitspieler (PG/T). Die Ursache lag in den unterschiedlichen Ansätzen der Taktik: Mechanistisch vs. strategisch.
Man könnte auch noch überspitzen und sagen: RAW vs. RAI. Metaebene vs. Spielweltebene. (Auch wenn das der Sache eigentlich schon nicht mehr gerecht wird, so dient es dennoch der Illustration.)
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 2.11.2012 | 13:28
Der taktiker ist aber doch der Spielertyp, der mit einer Sandbox fast am meisten anfangen kann. Und da die Sandbox ausnehmend beliebt ist, müsste doch auch der Taktiker hoch geschätzt sein. Scheint aber nicht so. Wie das?
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: D. M_Athair am 2.11.2012 | 13:48
Vorweg: Ich glaube, dass die Sandbox hier "überrepräsentiert" ist.


Dazu kommt: Sandbox ungleich Hexcrawl.

Eine Sandbox kann recht frei angelegt sein.
Wenn man möchte, kann man sogar ein mehr oder minder kompliziertes Schienennetz anlegen.
(Zumindest ist das nach  :T:-Konsens/Definition möglich.)
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 2.11.2012 | 13:50
Aha. ich versteh gar nix mehr.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: D. M_Athair am 2.11.2012 | 14:18
Hexploration/Hexcrawl ist die ursprüngliche Art der Sandbox. So wie man's vielleicht aus alten cD&D- oder Traveller-Modulen her kennt.
Was Neueres in der Richtung: Wilderlands of High Fantasy. Wie Hexploration vorbereitet wird. (http://www.welshpiper.com/hex-based-campaign-design-part-1/)

Oder: Hexploration ist die völlige (?) Abwesenheit von Plot.



Eine weiter gedachte Form der Sandbox wäre: Primär offene Welt, wie beim Hexcrawl.
Nur: Die Spieler treffen immer wieder auf Plot.
(So wie Savage Worlds Plot-Point-Campaign. Vielleicht noch einen Tick offener.)


Beide "Sandbox-Varianten" sprechen doch unterschiedliche Spielertypen an, oder?
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 2.11.2012 | 14:27
Ist mir immer noch unklar. Für mich hat jede Sandbox einen "Plot" in Form einer Zeitleiste von Dingen, die passieren können. Auf die kann man auch verzichten, dann funktioniert die Sandbox immer noch. OK.

Aber ob nun Plot da ist oder nicht, sollte dem Taktiker doch wurscht sein, solange die Welt so offen ist, das er rumtaktieren kann (und muss).
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Taschenschieber am 2.11.2012 | 14:37
Der Powergamer benötigt keine Taktik. Sein SC ist so stark, dass er auch im Frontalangriff gewinnt. (Allerdings sind Taktiker oft gleichzeitig Powergamer.)

Wie kommst du auf das dünne Brett?
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 2.11.2012 | 16:38
Der taktiker ist aber doch der Spielertyp, der mit einer Sandbox fast am meisten anfangen kann. Und da die Sandbox ausnehmend beliebt ist, müsste doch auch der Taktiker hoch geschätzt sein. Scheint aber nicht so. Wie das?

Ich denke, es ist in Wirklichkeit komplexer, aber um am jeweiligen Klischee zu bleiben: der Taktiker will ein Ziel erreichen. In der Sandbox gibt es keine Ziele. Er interessiert sich eher weniger dafür eine eigene Agenda für seinen Charakter zu setzen. Folglich bevorzugt er Szenarien mit klarem, missionsartigen Aufbau.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 2.11.2012 | 16:43
Ich denke, es ist in Wirklichkeit komplexer, aber um am jeweiligen Klischee zu bleiben: der Taktiker will ein Ziel erreichen. In der Sandbox gibt es keine Ziele. Er interessiert sich eher weniger dafür eine eigene Agenda für seinen Charakter zu setzen. Folglich bevorzugt er Szenarien mit klarem, missionsartigen Aufbau.

Das ist ne Idee. Der Typ, der sich selber gern Ziele setzt, wär dann der Drama-Spieler? Und ist der Taktiker wirklich einer, der sich ungern Ziele setzt? nehmen wir doch mal das CRPG Mount and Blade. Da gibts auch keine Ziele. Trotzdem hab ich als taktiker mich sofort da dran gemacht, halt das ganze Land zu erobern. ist sicher nicht ganz vergleichbar, aber würde sich der Taktiker nicht enfach irgendein Ziel setzen, das ihn anspricht, und fertig? ist ja nicht so die Kunst. 
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: D. M_Athair am 2.11.2012 | 17:09
Folglich bevorzugt er Szenarien mit klarem, missionsartigen Aufbau.
Diese Präferenz habe ich v.a. beim "Questlöser" (Storyteller/PG) gefunden.
Taktiker mögen eigentlich keinen Szenario-"Aufbau".
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 2.11.2012 | 17:35
Also ich meine Taktiker, die sich nicht wohlfühlen, wenn sie ihrem Charakter Motivationen geben sollen. Also eher Anti-Method-Actor, bzw. Anti-Story-Gamer. (Wobei mein MA-Klischee auch nicht wirklich zielgerichtete Motivationen, sondern eher Befindlichkeiten, ausspielen will.)
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 2.11.2012 | 17:59
Folglich bevorzugt er Szenarien mit klarem, missionsartigen Aufbau.

nö, das hört sich langweilig an, wie wo Falle und Schatz drauf steht,ist auch das entsprechende drin.  Ich zum Beispiel stehe auf Abenteuer, wo man denken muss.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 2.11.2012 | 18:05
nö, das hört sich langweilig an, wie wo Falle und Schatz drauf steht,ist auch das entsprechende drin.  Ich zum Beispiel stehe auf Abenteuer, wo man denken muss.

Ach, schon wieder so eine typische 733t-Player-Aussage...
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 2.11.2012 | 18:06
Succ0r!
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Xemides am 2.11.2012 | 18:20
Hexploration/Hexcrawl ist die ursprüngliche Art der Sandbox. So wie man's vielleicht aus alten cD&D- oder Traveller-Modulen her kennt.
Was Neueres in der Richtung: Wilderlands of High Fantasy. Wie Hexploration vorbereitet wird. (http://www.welshpiper.com/hex-based-campaign-design-part-1/)

Oder: Hexploration ist die völlige (?) Abwesenheit von Plot.



Eine weiter gedachte Form der Sandbox wäre: Primär offene Welt, wie beim Hexcrawl.
Nur: Die Spieler treffen immer wieder auf Plot.
(So wie Savage Worlds Plot-Point-Campaign. Vielleicht noch einen Tick offener.)


Beide "Sandbox-Varianten" sprechen doch unterschiedliche Spielertypen an, oder?


Was ist denn dann Pathfinders Kingmaker-Kampagne ?
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 2.11.2012 | 18:20
Ich zum Beispiel stehe auf Abenteuer, wo man denken muss.

Beispiel-Abenteuer, das ich z.B. meine: "reist in die Baronie X und stürzt den Baron." (Natürlich nicht auf hohem Level.)

Beispiel, das den Klischee-Taktiker eher abturnt: "wer ist die wichtigste Person im Leben deines Charakters und, was liegt deinem Charakter an der Person? Ich, als Spielleiter, werde mir da einen richtig fiesen Hook ausdenken!"
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 2.11.2012 | 18:58
Beispiel-Abenteuer, das ich z.B. meine: "reist in die Baronie X und stürzt den Baron." (Natürlich nicht auf hohem Level.)

Beispiel, das den Klischee-Taktiker eher abturnt: "wer ist die wichtigste Person im Leben deines Charakters und, was liegt deinem Charakter an der Person? Ich, als Spielleiter, werde mir da einen richtig fiesen Hook ausdenken!"

Dies ist für  dem Klischee-Taktiker wohl  "wirklich wichtig", :Ironie:

Ich persönlich finde so schon mitentscheidend oder allgemeiner der Hintergrund des Char. Meine Chars umfassen auch fast immer weit mehr Seiten als das oder die Charakterblätter. 
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 2.11.2012 | 19:00
ic hdenke, der taktiker verträgt sich halt vor allem nicht mit dem Stimmungsspieler. Vorlesetexte ohne taktische Relevanz würde der taktiker wohl hassen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 3.11.2012 | 01:16
ic hdenke, der taktiker verträgt sich halt vor allem nicht mit dem Stimmungsspieler. Vorlesetexte ohne taktische Relevanz würde der taktiker wohl hassen.

also ein SL liest doch nichts vor was vollkommen unwichtig ist, daher sollte man schon zuhören
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Gummibär am 3.11.2012 | 01:30

Gibt es überhaupt einen "reinrassigen" Spielertyp ich glaube nicht

Ich vermute mal, den gibt es nur in Diskussionen, nicht in der Realität. Trotzdem, wenn jemand z.B. über Casual Gamer meckert und dann sagt „dass die immer ihre SCs so optimieren müssen“, den darf man dann schon darauf hinweisen, dass er auf dem Holzweg ist, weil das nur auf Powergamer zutrifft.


@ Athair

Der Powergamer wird sich bei Generierung und Steigerung überlegen, warum gewisse Werte effektiv sind (nämlich wenn man damit dann Kombo XYZ durchführt) und diese Überlegungen dann umsetzen. In der konkreten Situation wählt er jedoch nur aus den bereits gemachten Überlegungen aus und überlegt sich keinen Plan. (Es sei denn, er ist auch Taktiker.)

Würde ich nicht sagen. Das ist eine Möglichkeit zu taktieren, aber nicht die einzige.

Habe ich nicht behauptet.

Auch das kann ich nicht bestätigen. Ich habe genug Taktiker erlebt, deren stärkste andere "Subtypen" vom PG weit entfernt sind.

Was ja nicht heißt, dass sie nicht gleichzeitig Taktiker und Powergamer waren. KEIN Powergamer ist man erst dann, wenn man jeglichem Aspekt des Powergamers in keiner Weise entspricht.

Bei ED hatte ich (T/MA) regelmäßig Schwierigkeiten mit einem Mitspieler (PG/T). Die Ursache lag in den unterschiedlichen Ansätzen der Taktik: Mechanistisch vs. strategisch.
Man könnte auch noch überspitzen und sagen: RAW vs. RAI. Metaebene vs. Spielweltebene. (Auch wenn das der Sache eigentlich schon nicht mehr gerecht wird, so dient es dennoch der Illustration.)

Das ist aber kein Problem der Spielertypen nach Law.Dem Taktiker nach Law sind verlässliche Regeln wichtig. Und RAW sind verlässliche Regeln.

Das hat vielleicht eher etwas damit zu tun, dass du Glaubwürdigkeit von Welt und Erfolgschancen von Handlungen schätzt (das fällt unter SIM, oder?) und dein Mitspieler einfach nur gewinnen will (GAM).

ic hdenke, der taktiker verträgt sich halt vor allem nicht mit dem Stimmungsspieler. Vorlesetexte ohne taktische Relevanz würde der taktiker wohl hassen.

Das stimmt. (Natürlich für die Reinform.)

Der SC eines Taktikers hat übrigens auch gar keine Persönlichkeit, sondern lediglich Werte, genau wie bei Powergamer oder Butt-Kicker. Das gilt natürlich nicht bei einem Taktiker/Method Actor.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: D. M_Athair am 3.11.2012 | 04:22
Das hat vielleicht eher etwas damit zu tun, dass du Glaubwürdigkeit von Welt und Erfolgschancen von Handlungen schätzt (das fällt unter SIM, oder?) und dein Mitspieler einfach nur gewinnen will (GAM).
Ja und Nein.
Oder: Eine bestimmte Grundproblematik ist auch nach dem Gewinn einer einheitlichen CA geblieben.
Diese wiederum hat mit Spielertypen zu tun. Und mit Regelanwendung.

[Leider ist mein längerer erklärender Beitrag zum Verhältnis von RAW und RAI sowie Taktiker und Powergamer einem Ladefehler zum Opfer gefallen.  :'( ]
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Gummibär am 3.11.2012 | 04:37
Ja, CA und Spielertypen muss man natürlich kombinieren und dann kann es trotzdem noch Unterschiede geben. (Wobei mich das interessieren würde, welche Unterschiede es dann noch geben kann.)

Mit RAW hat der Taktiker nach Law jedenfalls keine Probleme. Genauer gesagt: Keiner der Spielertypen nach Law möchte lieber RAI statt RAW.

[Ich empfehle, immer in Word zu tippen und dann rüber zu kopieren. Selbst falls versehentlich der PC abgeschaltet wird, gibt es Chance, dass Word zwischendurch - auch ohne Dateinamen - eine Speicherung angelegt hat und man die Datei wiederherstellen kann.]
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Maarzan am 3.11.2012 | 12:22
Also wird idealerweise ein MA benötigt, der weis was er erreichen will, ein Taktiker, der weis wie man es ereicht und eine Handvoll Powergamer/Specialists, welche die Aufgaben umsetzen können ... .
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Taschenschieber am 3.11.2012 | 13:30
also ein SL liest doch nichts vor was vollkommen unwichtig ist, daher sollte man schon zuhören
Hab du erstmal einen richtig schlechten Spielleiter ;)
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 3.11.2012 | 22:26
Hab du erstmal einen richtig schlechten Spielleiter ;)

mit denen spiele ich nicht, >;D dafür ist mir die Zeit zu schade  ~;D
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Gummibär am 4.11.2012 | 17:13
Also wird idealerweise ein MA benötigt, der weis was er erreichen will, ein Taktiker, der weis wie man es ereicht und eine Handvoll Powergamer/Specialists, welche die Aufgaben umsetzen können ... .

Nehmen wir mal das Szenario, die SCs sind in einer Burg, die belagert wird.

Powergamer: Prima, das ist eine Gelegenheit XP zu gewinnen. Ich würde gerne irgendwann meine Kombos einsetzen und zeigen, dass ich der größte Rul0r bin. Wenn ihr mir nicht verboten hättet, die Synergie zwischen XY und XZ auszunutzen, weil ihr das eine Regellücke nennt, könnte ich jetzt einfach rausgehen und die Armee im Sturmangriff plattmachen.

Spezialist: Wie kann ich meine Fähigkeiten als Scout einbringen? Ich liiieeebe Scouts.

Taktiker: Wir setzen die Spezialfähigkeiten des Spezialists ein, um die Versorgungsroute herauszubekommen, greifen den Versorgungstrupp erst von der einen Seite an, woraufhin der Powergamer aus dem Hinterhalt angreift und seine Kombos anwendet.

Method Actor: Mir ist das zu gefährlich. Ich riskiere doch nicht Leib und Leben. * teleportiert sich weg *
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Maarzan am 4.11.2012 | 17:19
Nehmen wir mal das Szenario, die SCs sind in einer Burg, die belagert wird.

Powergamer: Prima, das ist eine Gelegenheit XP zu gewinnen. Ich würde gerne irgendwann meine Kombos einsetzen und zeigen, dass ich der größte Rul0r bin. Wenn ihr mir nicht verboten hättet, die Synergie zwischen XY und XZ auszunutzen, weil ihr das eine Regellücke nennt, könnte ich jetzt einfach rausgehen und die Armee im Sturmangriff plattmachen.

Spezialist: Wie kann ich meine Fähigkeiten als Scout einbringen? Ich liiieeebe Scouts.

Taktiker: Wir setzen die Spezialfähigkeiten des Spezialists ein, um die Versorgungsroute herauszubekommen, greifen den Versorgungstrupp erst von der einen Seite an, woraufhin der Powergamer aus dem Hinterhalt angreift und seine Kombos anwendet.

Method Actor: Mir ist das zu gefährlich. Ich riskiere doch nicht Leib und Leben. * teleportiert sich weg *

Wenn die Leute schon extern eine Aufgabe bekommen (und akzeptiert) haben, wird der MA so nicht gebraucht. Das war für den Fall, dass es bei 0 beginnt gedacht.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: ErikErikson am 4.11.2012 | 17:20
Soo geht das nicht. bei dem beispiel schmeisst du dem taktiker die Süßwaren geradezu hinterher.

Eine Burg wird belagert. Anscheinend auch noch ohne vorgeschriebenen Ausgag, Stimmungstexte oder vorgeschriebenen Schlachtverlauf. Dann fehlt, wie mir scheint, die typische Buttkicker Struktur, welche vom SL festgelegt wird und die SC einfach irgendwo in die Schacht wirft und zu einem normalen Kampf führt (typischerweise kampf ums Tor oder so).

Dann erweckt dein beispiel den Eindruck die SC könnten selber entscheiden, was sie machen, und hätten darüber hinaus auch noch befehlsgewalt über NSC.

Das in so einem Taktiker-paradies der taktiker toll ist und null Probleme macht, wundert mich nicht.

Genausogut könntest du dich wundern, das bei schwerem Schneefall die Schneeschuhe weniger probleme machen als die Sandalen.  

mal ein Gegenbeispiel: Die SC sind in einem unbekannten Land. Dauernd tauchen komische neue Monster auf, die keiner kennt. Es kommt zu ständigen Kämpfen. keiner weiss, wo man ist, Informationsbeschaffung ist arg mau. Hier wird dir dein taktiker entweder in Planungskatatonie verfallen, oder er springt dir an den Hals. Das gleiche wird dir passieren, wenn die ganze gruppe damit beschäftigt ist, Stimmung und Atmosphäre aufzubauen, dann wird dir dein Taktiker nämlich hibbelig.

Das allerschlimmste ist allerdings eine Gruppe, die sich nicht einig wird. Liegt meistens daran, das kein Anführer akzeptiert wird. Dann werden nämlich die Vorschläge des taktikers nicht ausgeführt. Das wär dem Taktiker noch egal. Aber es werden auch keine anderern Vorschläge ausgeführt, weil man sich nicht einig wird. Und das nervt den taktiker dann erst recht.

 
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 4.11.2012 | 17:54
Method Actor: Mir ist das zu gefährlich. Ich riskiere doch nicht Leib und Leben. * teleportiert sich weg *

Ich würde eher annehmen, dass der MA versucht das Gespräch mit den wichtigen NSCs zu suchen und dabei Informationen sammelt. Wenn ich Spielleiter wäre, würde ich ihm wohl auch eine Szene bauen, wo er die Stimmung unter den gewöhnlichen Soldaten vor dem mehr oder weniger tödlichen Sturm auf die Festung ausloten kann.

Außerdem: was macht der Storygamer?
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Maarzan am 4.11.2012 | 18:05
Ich würde eher annehmen, dass der MA versucht das Gespräch mit den wichtigen NSCs zu suchen und dabei Informationen sammelt. Wenn ich Spielleiter wäre, würde ich ihm wohl auch eine Szene bauen, wo er die Stimmung unter den gewöhnlichen Soldaten vor dem mehr oder weniger tödlichen Sturm auf die Festung ausloten kann.

Außerdem: was macht der Storygamer?

Zahlt einen Gummipunkt um festzulegen, das der feindliche Heerführer mit SEINEM Schneider ein Duell um die Burg ausfechten will und einen zweiten damit im entscheidenden Moment der feindliche Heerführer, wenn alles verloren scheint und ihm den Todesstoß geben will ausrutscht und mit dem Augenschlitz genau auf seine Schere fällt und sie sich ins Hirn rammt.

Bezgl. MA. Der wird meines Erachtens nach erst einmal eine Verortung brauchen, wie er zu den Leuten da steht, um etwas entscheiden zu können. Als eigentlich einziger wirklich im Char und damit in der Spielwelt verwurzelter benötigt er eben entsprechende Anbindungen. Vielleicht stehen ihm die Leute vor dem Tor ja sogar näher oder er kann die Burg selber gebrauchen oder sieht wirklich keinen Grund sich hier nicht aus dem Staub zu machen, insbesondere wenn er nicht abschätzen kann, wer auf welcher Seite steht.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Gummibär am 4.11.2012 | 18:32
@ Maarzan & ErikErikson

Ich wollte nur aufzeigen, dass Maarzans Aussage nicht allgemeingültig ist. Es kommt eben immer drauf an.

Dann fehlt, wie mir scheint, die typische Buttkicker Struktur, welche vom SL festgelegt wird und die SC einfach irgendwo in die Schacht wirft und zu einem normalen Kampf führt (typischerweise kampf ums Tor oder so).

Wär ja auch irgendwie verfehlt, da es in der Gruppe gar keine Butt-Kicker gibt.

Dann Dann erweckt dein beispiel den Eindruck die SC könnten selber entscheiden, was sie machen, und hätten darüber hinaus auch noch befehlsgewalt über NSC.

Nö, Geheimgang und kompetente SCs reichen.

Dann Das in so einem Taktiker-paradies der taktiker toll ist und null Probleme macht, wundert mich nicht.

Wenn ich das hätte sagen wollen, hätte ich einfach nur zu Maarzans Post „Zustimmung“ schreiben müssen, denn das stand ja schon in seinem Post. Das was ich sagen will mit meinem Post, ist also eindeutig etwas anderes.

Ich würde eher annehmen, dass der MA versucht das Gespräch mit den wichtigen NSCs zu suchen und dabei Informationen sammelt.

Das ist aber nicht MA-typisch. Das können Spezialist (bei passender Spezialisierung) und Taktiker auch machen. (Und Storygamer auch, btw., den vllt. bringt das ja die Story weiter.)

Wenn ich Spielleiter wäre, würde ich ihm wohl auch eine Szene bauen, wo er die Stimmung unter den gewöhnlichen Soldaten vor dem mehr oder weniger tödlichen Sturm auf die Festung ausloten kann.

Wir sind doch erst beim Beginn der Belagerung. Wenn am nächsten Tag die Burg gestürmt wird, wäre es doch eh zu spät, die Versorgungslinien des Gegners abzuschneiden. Das würde gar nichts mehr bringen.

Außerdem: was macht der Storygamer?

Laut Maarzan verfügt die Gruppe nicht über einen Storygamer.


Wenn wir nun aber über die Vor- und Nachteile aller Spielertypen diskutieren wollen, ist das einen eigenen Thread wert. Ich wollte lediglich Maarzans Aussage relativieren.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Maarzan am 4.11.2012 | 18:50
Der Storyteller ist nicht dabei gewesen, weil er nicht notwendig (und typischerwiese außer in einer Gruppe nur von gleichgesinnten Storytellern in einem darauf abgestimmten Spiel schädlich) ist.

Was meine Aufzählung ursprünglich aufzeigen sollte sind aber die Bausteine, welche notwendig sind, um eine Handlung ans Rollen zu bekommen - und zwar von Spielerseite aus: Ziel, Plan und Umsetzung.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 4.11.2012 | 18:52
Das ist aber nicht MA-typisch. Das können Spezialist (bei passender Spezialisierung) und Taktiker auch machen.

Natürlich kann jeder prinzipiell alles machen, aber es geht mir darum, wo die Leute ihr Stärke ausspielen können/ wollen.

Was dem Taktiker im Spiel vergnügen bringt (= das gesetzte Ziel zu erreichen), ist ja nicht der einzige Maßstab an dem gemessen werden kann. Möglich, dass manche Spielleiter besonders gut mit Taktikern können, da es mein Eindruck ist, dass die genau dorthin wandern, wo der Spielleiter es sich wünscht.

Wir sind doch erst beim Beginn der Belagerung. Wenn am nächsten Tag die Burg gestürmt wird, wäre es doch eh zu spät, die Versorgungslinien des Gegners abzuschneiden. Das würde gar nichts mehr bringen.

Ja, man kann am Beginn der Belagerung mit Leuten reden, und wenn ein Spieler daran Interesse hat, baue ich ihm dann wohl eine "Sidequest" dazu, damit es etwas bringen kann. Z.B. dass es Auseinandersetzungen innerhalb der belagernden Armee gibt, oder dass die Moral durch irgendwelche schlechten Omen angeschlagen ist. Da kann der MA dann Probleme lösen, die ihn interessieren.

Wenn du das Abenteuer natürlich nach Taktikergefallen streamlinest, stehen die anderen blöd da. Jedes "Das würde gar nichts mehr bringen." ist nicht Tatsache, sondern Fokussetzung durch den Spielleiter.

Und genau deshalb bin ich ein wenig tatikerkritisch: weil der Taktiker-Fokus oft naiv und implizit als der "logische" und "kluge" angenommen wird, obwohl (auch) dieser Fokus auf fehlenden Durchblick in Bezug auf "Produktionsbedingungen" von Abenteuern beweißt.

 
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: tartex am 4.11.2012 | 18:58
Der Storyteller ist nicht dabei gewesen, weil er nicht notwendig (und typischerwiese außer in einer Gruppe nur von gleichgesinnten Storytellern in einem darauf abgestimmten Spiel schädlich) ist.

Sorry, ich hab das jetzt alles nochmals gelesen, aber für mich ist aus dem Text nicht ersichtlich, dass das keine erfundene Denkübung, sondern ein Szenario aus einer realen Runde war.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Maarzan am 4.11.2012 | 19:16
Sorry, ich hab das jetzt alles nochmals gelesen, aber für mich ist aus dem Text nicht ersichtlich, dass das keine erfundene Denkübung, sondern ein Szenario aus einer realen Runde war.

Das sollte ein theoretischer Ansatz sein.
Der Storyteller war nicht drin, weil es in dieser theoretischen Sicht keine konstruktive Rolle für ihn gab. Die anderen hatten alle einen synergetischen Anteil an der Spielentwicklung.

Die Ergänzung für den Storyteller sollte das dann nur noch einmal flappsig ausführen, wie er alles an sich zieht und löst eben ohne die anderen irgendwie zu mehr als Staffage zu berücksichtigen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Bad Horse am 4.11.2012 | 19:33
...was ein vernünftiger Storygamer so, wie du es beschrieben hättest, nicht machen würde.  ;) Der Storygamer ist an einem dramatischen Verlauf der Geschichte interessiert - nicht an einer schnellen Patentlösung. Das Ausgeben eines Gummipunkts, um den gegnerischen General auszuschalten, würde ich sogar eher als Taktiker-Verhalten sehen: Optimaler Gewinn durch den Einsatz einer möglichst preiswerten Ressource.

Wobei ich nicht sagen will, dass sich Storygamer und Taktiker nicht in die Quere kommen können. Der Taktiker ist an einer Lösung interessiert, die möglichst wenig Ressourcen kostet und eine möglichst hohe Erfolgswahrscheinlichkeit hat. Der Storygamer ist an einer Lösung interessiert, die möglichst dramatisch ist und die die Charaktere möglichst in den Mittelpunkt der Erzählung setzen. Das kann miteinander harmonieren - oder ganz böse ins Auge gehen.

Im Beispiel mit der Burg: Wenn der Storygamer seinen Gummipunkt benutzt, um den feindlichen General zu seinem Vater zu machen, hofft er auch auf eine Konfrontation. Wenn jetzt der Taktiker die Versorgungslinien abschneidet, sodaß die Gegner abziehen müssen, dann gibt es vermutlich keine Konfrontation. Das mag der Storygamer nicht. Wenn der SL die Konfrontation dennoch erzwingt, hat der Taktiker das Gefühl, dass seine Pläne ignoriert werden - ich schätze mal, das mag er nun nicht. Trotzdem haben beide eigentlich nichts falsch gemacht.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Maarzan am 4.11.2012 | 19:50
...was ein vernünftiger Storygamer so, wie du es beschrieben hättest, nicht machen würde.  ;) Der Storygamer ist an einem dramatischen Verlauf der Geschichte interessiert - nicht an einer schnellen Patentlösung. Das Ausgeben eines Gummipunkts, um den gegnerischen General auszuschalten, würde ich sogar eher als Taktiker-Verhalten sehen: Optimaler Gewinn durch den Einsatz einer möglichst preiswerten Ressource.

Wobei ich nicht sagen will, dass sich Storygamer und Taktiker nicht in die Quere kommen können. Der Taktiker ist an einer Lösung interessiert, die möglichst wenig Ressourcen kostet und eine möglichst hohe Erfolgswahrscheinlichkeit hat. Der Storygamer ist an einer Lösung interessiert, die möglichst dramatisch ist und die die Charaktere möglichst in den Mittelpunkt der Erzählung setzen. Das kann miteinander harmonieren - oder ganz böse ins Auge gehen.

Im Beispiel mit der Burg: Wenn der Storygamer seinen Gummipunkt benutzt, um den feindlichen General zu seinem Vater zu machen, hofft er auch auf eine Konfrontation. Wenn jetzt der Taktiker die Versorgungslinien abschneidet, sodaß die Gegner abziehen müssen, dann gibt es vermutlich keine Konfrontation. Das mag der Storygamer nicht. Wenn der SL die Konfrontation dennoch erzwingt, hat der Taktiker das Gefühl, dass seine Pläne ignoriert werden - ich schätze mal, das mag er nun nicht. Trotzdem haben beide eigentlich nichts falsch gemacht.

Aber was er als "dramatisch" empfindet, ist doch reine Geschmackssache. Das mit dem Zweikampf wird offenbar öfters als dramatisch empfunden. Als ernstgemeinter Vorschlag (mit entsprechendem Unverständnis, dass das so nicht angenommen wurde) wie auch als Beispiel in einer anderen Diskussion (möglicherweise sogar in diesem Forum) ist es mir schon untergekommen. Die "Schere" entsprechend, wenn auch nicht als Schere und ursprünglich nicht mit dieser Duellszene verbunden.

Und schnell wäre es schon nicht geworden ... da hätte er genug zu erzählen gehabt!

Taktiker, die ich erlebt habe, wären aber nicht an der Eleminierung der Herausforderung auf der Metaebene interessiert gewesen. Wo ist da die taktische Leistung? -Punkte abdrücken und Lösung beschreiben dürfen.
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Bad Horse am 4.11.2012 | 19:55
Taktiker, die ich erlebt habe, wären aber nicht an der Eleminierung der Herausforderung auf der Metaebene interessiert gewesen. Wo ist da die taktische Leistung? -Punkte abdrücken und Lösung beschreiben dürfen.

Okay, das hatte ich übersehen.  ;)

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: GIGiovanni am 4.11.2012 | 22:04
Ich vermute mal, den gibt es nur in Diskussionen, nicht in der Realität. Trotzdem, wenn jemand z.B. über Casual Gamer meckert und dann sagt „dass die immer ihre SCs so optimieren müssen“, den darf man dann schon darauf hinweisen, dass er auf dem Holzweg ist, weil das nur auf Powergamer zutrifft.


!"reinrassig" nur auf den Spielertyp bezogen, mir fällt auf Anhieb niemand ein, der nur Taktiker, CA Ma etc. ist. Im Normalfall ist jeder Spieler mehr als nur ein einzelner Spielertyp und dann wird die Reaktion schon schwieger.

wie Reagiert an TA mit MA?
oder Storyteller mit Powerplayer?

etc.

Wenn man dann noch dreifach-Kombos nimmt wird es noch lustiger  ~;D
 
Titel: Re: Taktiker als Spielertyp; war: Warum ich kein PE mag
Beitrag von: Gummibär am 4.11.2012 | 23:39
Natürlich kann jeder prinzipiell alles machen, aber es geht mir darum, wo die Leute ihr Stärke ausspielen können/ wollen.

Nein. Die Spielertypen zeigen Dinge auf, die nur gemocht werden, wenn man diesem Spielertyp entspricht:


Wobei reale Spieler aus mehreren Spielertypen gleichzeitig bestehen. Und man kann Spielern natürlich auch ein Verhalten aufzwingen, das ihnen gar nicht entspricht:



Ja, man kann am Beginn der Belagerung mit Leuten reden, und wenn ein Spieler daran Interesse hat, baue ich ihm dann wohl eine "Sidequest" dazu, damit es etwas bringen kann. Z.B. dass es Auseinandersetzungen innerhalb der belagernden Armee gibt, oder dass die Moral durch irgendwelche schlechten Omen angeschlagen ist. Da kann der MA dann Probleme lösen, die ihn interessieren.

Die kann genausogut der Face-Spezialist, der Taktiker oder der Storyteller lösen. Ein MA ist nicht erforderlich.

Wenn du das Abenteuer natürlich nach Taktikergefallen streamlinest, stehen die anderen blöd da. Jedes "Das würde gar nichts mehr bringen." ist nicht Tatsache, sondern Fokussetzung durch den Spielleiter.

Lies nochmal, in welchem Kontext ich das geschrieben habe. Der hat nämlich mit deiner Aussage nichts zu tun.

Und genau deshalb bin ich ein wenig tatikerkritisch: weil der Taktiker-Fokus oft naiv und implizit als der "logische" und "kluge" angenommen wird, obwohl (auch) dieser Fokus auf fehlenden Durchblick in Bezug auf "Produktionsbedingungen" von Abenteuern beweißt.

Unterschiedliche Spielvorlieben benötigen natürlich unterschiedliche Arten von Abenteuern.



@ GIGiovanni

Man kann viele Dinge einem Spielertyp eindeutig zuordnen. Der Spielertyp ist ein gedankliches und sprachliches Konstrukt, um mit den damit verbundenen Inhalten umzugehen. Wenn ein bestimmtes Verhalten eindeutig einem Spielertyp zugeordnet werden kann, dann gewinnt man ein besseres Verständnis für die Situation. Das kann bei Konflikten helfen oder auch einfach den Spielspaß der Gruppe mehren. Dabei werden die dominierenden Spielertypen aller Beteiligten beachtet.

Wenn ich z.B. einen Spezialist in der Gruppe habe, sollte ich als SL darauf achten, dass dieser seine speziellen Fähigkeiten in jedem Abenteuer einsetzen kann. Außerdem sollte niemand in dessen Nische wildern dürfen.
Wenn ich einen Storyteller in der Gruppe habe, sollte ich den Rahmen für eine dramatische Story liefern.
Wenn eine Person Spezialist/Storyteller ist (melde sich mal, wer das ist), dann sollte das Abenteuer zumindest einen der beiden Typen adressieren: Entweder sollte der Spezialist sein Spotlight bekommen, oder es sollte eine dramatische Geschichte geben (oder beides, aber das ist nicht zwingend notwendig). Für den SL ist es hilfreich, zu wissen, zu welchen beiden Spielertypen der Spieler gehört, um das Abenteuer für ihn interessant zu machen. Außerdem können so mögliche Konflikte vorhergesehen werden. Spezialist/Storyteller und Spezialist/Taktiker können z.B. in Konflikt kommen. Das passiert aber nur, wenn ersterer als Storyteller handelt und zweiterer als Taktiker. (Wir nehmen jetzt mal an, dass die Spezialisten sich vertragen, obwohl man das auch anders konstruieren kann.)
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