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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Spielleiterthemen => Thema gestartet von: Bad Horse am 27.11.2012 | 20:55

Titel: Abenteuertitel als Inspiration
Beitrag von: Bad Horse am 27.11.2012 | 20:55
In unserer Dresden-Files-Runde haben wir eine eigentümliche Technik entwickelt, die mir als SL eine Menge Inspiration für die kommenden Szenarios gibt - ich wollte das mal vorstellen.

Wir sind (mehr durch Zufall) dazu übergegangen, die Titel der Dresden-Files-Romane auch als Titel für unsere Abenteuer zu verwenden. Die Handlung wird nicht kopiert, aber einzelne Elemente habe ich durchaus schon übertragen und benutzt. Der Roman "Fool Moon", der sich mit Werwölfen und Mafiosi beschäftigt, wurde bei uns zu dem Abenteuer "Fool Moon", das sich mit Lykanthropen und Latino-Gangs beschäftigt hat.

Jetzt ist es so, dass wir die Titel bis zu Band 14 (dem aktuellen) kennen. Das heißt, wir haben eine unglaublich grobe Ahnung davon, wohin die Reise gehen könnte - der 11. Band heißt "Turncoat", da wird es wohl um einen Verräter gehen. Wer das ist, keine Ahnung, aber ich habe schon mal eine grobe Idee, welcher NSC dafür in Frage käme. Einer der Mitspieler hat einen relativ epischen Plan und meinte, der ließe sich dann doch ganz gut in "Changes" umsetzen (das ist der 12. Band).

Dadurch, dass die Titel ziemlich vage sind, lassen sie mir und meinen Spielern sehr viel Spielraum - aber es hilft mir, wenn ich schon grob weiß, dass es in "Dead Beat" um Untote gehen könnte. Dann kann ich nämlich in dem Abenteuer davor (das jetzt als nächstes ansteht) schon mal einen Geist-NSC einplanen, damit die Charaktere den vielleicht schon kennen.

Dieser grobe Rahmen erspart es mir, eine ganze Kampagne zu planen, die dann vielleicht an den Interessen und Plänen der Spieler scheitert. So kann ich die Entwicklungen, die sich bisher ergeben haben, flexibel einbinden, ohne einfach nur ins Blaue hinein zu leiten.

Ich dachte, vielleicht findet das der eine oder andere interessant oder hilfreich.  :)
Titel: Re: Abenteuertitel als Inspiration
Beitrag von: Gunnar am 27.11.2012 | 21:43
Klingt cool!  :d

Ich poste im in unserem Wiki, dass wir zur Terminabsprache (und zur Archivierung unseres Krimkrams) nutzen, seit einiger Zeit auch immer einen "Arbeitstitel" für den folgenden Spielabend und achte darauf, dass dieser einigermaßen vage bleibt und/oder mehrdeutig ist. Dazu gibt es auch ein Titelbild, das ich mir (wenig gezielt) mittels Google Bildersuche besorge.

Am Anfang eines Spielabends nenne ich diesen Titel auch nochmal, bevor ich dann die Ausgangssituation beschreibe.

Obwohl wir kein Railroading mögen und man nie vorher weiß, wie ein Spielabend verlaufen oder gar enden wird, haben sich diese vagen Vorab-Hinweise nicht selten als selbsterfüllende Prophezeiungen erwiesen - wahrscheinlich, weil irgendwie alle (halbbewusst) darauf hinarbeiten, dass sich der Titel auf die eine oder andere Weise bewahrheitet. Allerdings forcieren wir nichts und es kommt auch vor, dass ein Spielabend am Ende nicht mehr auf den Arbeitstitel passt. Dann taufen wir den Abend ganz am Ende um.

Eine nette Spielerei, die wir wahrscheinlich beibehalten werden.
Titel: Re: Abenteuertitel als Inspiration
Beitrag von: Vash the stampede am 28.11.2012 | 06:52
Also gerade meine Treffenrunden entstehen oftmals aus einem set-up und einem Titel. Die Inhalte bilden sich später heraus.

Bei meiner Dread-Runde "Persönlicher Horror" wurde der Inhalt erst konkret als ich ein Lied hörte. Davor hatte ich keine Idee, um was es gehen sollte. Bei Wildwechsel und Seitenwechsel war es genauso. Und bei Fishtank fand ich zuerst den Namen gut, bevor mir eigentlich klar wurde, was ich damit machen sollte.

In sofern eine gute Methode, die ich sehr gerne verwende. Allgemein sind Titel, Überschriften und Kapitelnamen eine gute Hilfe zum Spielen.