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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Grubentroll am 14.05.2013 | 13:59

Titel: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grubentroll am 14.05.2013 | 13:59
Bei mir hatte meine Mutter ja erstmal Riesenbammel. Wir vier 11-Jährigen anno 1986, die sich für 8 Stunden in mein Kinderzimmer verbarrikadierten.

Irgendwann kam sie zu mir, und fragte mich, warum ich denn in so seltsamen "Stimmen" reden würde.

Als ich ihr dann erklärt habe, dass es so eine Art Impro-Theater sei, war sie beruhigt... ;)


Na, plaudert doch mal aus dem Nähkästchen was bei euch so passiert ist daheim... :)

Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Arldwulf am 14.05.2013 | 14:01
Meine Mutter hatte damals mitgemacht. Nur für 2 Wochen, aber ich glaube es hatte ihr sogar Spaß gemacht. Vor allem wollte sie aber wohl mitbekommen was ich da so treibe. ;)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: 1of3 am 14.05.2013 | 14:03
Meine Eltern waren sehr beruhigt, dass man dafür wohl offenbar weniger Geld ausgeben konnte als für Magic-Karten.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grey am 14.05.2013 | 14:07
Schönes Topic! :D

Als ich anfing, waren meine Eltern einfach nur froh, daß ich vereinsamter Außenseiter endlich mal Freunde mit nach Hause brachte. Ansonsten können meine Eltern mit dem Hobby bis heute nicht viel anfangen (Mein Bruder und ich haben einmal probehalber eine Runde mit ihnen gespielt), aber daß die heutige Jugend irgendwelchen komischen Kram macht, den sie nicht verstehen, finden sie normal und völlig OK. ;)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: 8t88 am 14.05.2013 | 14:09
Meine Eltern haben selbst DSA 1 gespielt, also: kein Problem.

Meine Oma fand das sehr gut. Diese Spiele haben mir viel geholfen.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Sagittarius am 14.05.2013 | 14:10
Ich hatte Damals mein ganzes Taschengeld zusammengekratzt und bin dann in den einzigen Laden der Stadt, der die DSA Box schon hatte.
Daheim angekommen und völlig ins Lesen vertieft, kam mein Dad heim und schaut verwundert nach, was ich da gekauft und mit welchem Geld bezahlt hatte.
Danach wurde ich zusammengeschrien, bekam Hausarest, Taschengeld gestrichen uvm.
Abends mußte ich dann im Familienkreis lustige Mutanten anschauen, mit Zugaben von Fragen wie "Was willst du mal werden, wenn du so einen Mist liest?" etc.
Desweiteren wurde mir das Weihnachtsgeschenk C-64 gestrichen.
Auf Fragen nach dem Warum gab es nur Gesülze.
Die Box ließ man mir aber, was ich da noch weniger Verstand...
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: sir_paul am 14.05.2013 | 14:13
Gar nicht... Da ich erst im Alter von 16-17 damit angefangen habe, haben Sie nicht alzuviel von meinem Hobby mitgekriegt!
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grubentroll am 14.05.2013 | 14:15
Ich hatte Damals mein ganzes Taschengeld zusammengekratzt und bin dann in den einzigen Laden der Stadt, der die DSA Box schon hatte.
Daheim angekommen und völlig ins Lesen vertieft, kam mein Dad heim und schaut verwundert nach, was ich da gekauft und mit welchem Geld bezahlt hatte.
Danach wurde ich zusammengeschrien, bekam Hausarest, Taschengeld gestrichen uvm.
Abends mußte ich dann im Familienkreis lustige Mutanten anschauen, mit Zugaben von Fragen wie "Was willst du mal werden, wenn du so einen Mist liest?" etc.
Desweiteren wurde mir das Weihnachtsgeschenk C-64 gestrichen.
Auf Fragen nach dem Warum gab es nur Gesülze.
Die Box ließ man mir aber, was ich da noch weniger Verstand...


Wow, das ist ja superbitter.... :(
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: El God am 14.05.2013 | 14:15
Ich wurde mit verächtlicher Herablassung konfrontiert. Was nichts Neues war.
Letztlich lief es auf die Frage hinaus: "Willst du dich nicht mal mit etwas sinnvollem beschäftigen?" und "Spielst du das NOCH IMMER???".

Vermutlich haben sie nie verkraftet, dass ich als Jugendlicher nicht saufend und marodierend durch die Straßen gezogen bin.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grey am 14.05.2013 | 14:18
Danach wurde ich zusammengeschrien, bekam Hausarest, Taschengeld gestrichen uvm.
Abends mußte ich dann im Familienkreis lustige Mutanten anschauen, mit Zugaben von Fragen wie "Was willst du mal werden, wenn du so einen Mist liest?" etc.
Kraß! Hast du je herausgefunden, warum sie so reagiert haben?
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Dragon am 14.05.2013 | 14:22
Da ich schon erwachsen und am studieren war, bekam meine Mutter das ja nur durch meine Erzählungen mit. Sie war aber sehr interessiert und ich musste ihr alles haarklein erzählen^^ 
Hab dann sogar mal ein Abenteuer nur mit ihr alleine gespielt, aber leider konnte ich sie nie dazu überreden mit in unserer Runde zu spielen, ich glaub sie fühlt sich zu alt. Dabei versuchen wir die Mutter eines unserer Mitspieler auch immer zu überreden, weil die bei unserer Skyperunde immer auffällig oft in sein Zimmer läuft und kuckt was wir so treiben :D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Sashael am 14.05.2013 | 14:25
Meine Mutter hat mich für bekloppt erklärt, als ich mein erstes Fantasyspiel gekauft habe. Sie fand eine neue Jeans sinnvoller als HeroQuest von MB. Mittlerweile nimmt sie es halt hin. Freut sich auch über Spiel Termine, weil sie dann meinen Sohn bekommt.  :D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Sagittarius am 14.05.2013 | 14:30
Kraß! Hast du je herausgefunden, warum sie so reagiert haben?
Ich hab mir mal zusammengereimt, daß die einfach Angst hatten, daß der in diesem Kauf gezeigt Hang zum phantastischen dazu führen könnte, daß ich es zu Nichts bringen würde. Deweiteren war mein Dad ein Choleriker vor dem Herrn und immer gereizt wie ein eingewachsener Zehnagel.

*snip*
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Dragon am 14.05.2013 | 14:31
Zitat
Sie fand eine neue Jeans sinnvoller als HeroQuest von MB.
Heroe Quest, ja da war ich... keine Ahnung, noch viel jünger als jetzt :D (10?) aber das hab ich mir zum Geburtstag gewünscht und auch bekommen^^ allerdings war das größte Hobby von meinem Vater sein PC, da waren wir immer recht weit vorne mit dabei (ach gott, ich erinnere mich noch an das erste CD-Laufwerk, dass so groß war wie ein Videorekorder :D) und von daher war meine Mutter Spiel-Leid-geprüft :D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grey am 14.05.2013 | 14:33
Ich hab mir mal zusammengereimt, daß die einfach Angst hatten, daß der in diesem Kauf gezeigt Hang zum phantastischen dazu führen könnte, daß ich es zu Nichts bringen würde.
Verstehe. ::)

Zitat von: John Rogers
"There are two novels that can change a bookish fourteen-year old’s life: 'The Lord of the Rings' and 'Atlas Shrugged'. One is a childish fantasy that often engenders a lifelong obsession with its unbelievable heroes, leading to an emotionally stunted, socially crippled adulthood, unable to deal with the real world. The other, of course, involves orcs."
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Noir am 14.05.2013 | 14:34
Ich hab die DSA Box damals sogar von meinen Eltern zum Geburtstag bekommen. Die kannten Rollenspiele gar nicht und waren deshalb auch weder positiv noch negativ Voreingenommen. Ich glaub, sie waren froh, dass mein Hobby etwas mit lesen und "am Tisch mit Freunden" sitzen zu tun hatte, anstatt mit "mit den Gangsta-Affen in Bushaltestellen sitzen und pöbeln" (ein fast schon faszinierendes Phänomen bei uns in der Gegen in meiner Kindheit und Jugend - Bushaltestellen waren die neuen Jugendzentren...oder so...)

Meine Eltern sind cool. :d
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Silent am 14.05.2013 | 14:41
Ich hab mein erstes Rollenspielbuch, das AD&D Spielerhandbuch zu Weihnachten von meinen Eltern bekommen und meine Runden wurden immer liebevoll (ohne Ironie!) "schwarze Messen" bezeichnet ;)

Dazu muss man sagen, dass ich einen 5 Jahre älteren Bruder hatte, der während der 11.-12. Klasse mit dem Hobby anfing und mich und meine Mutter sozusagen mit dem Fantasyfieber angesteckt hatten, was sogar darin mündete, dass ich eine kleine Runde mit meiner Mom und meinem Bruder hatte, bevor ich mir "richtige" Leute zum Zocken gesucht hatte ;)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: JS am 14.05.2013 | 14:42
Meine Eltern nahmen dieses Hobby immer amüsiert, aber nicht abwertend zur Kenntnis und machten Witze über Untote; das tun sie übrigens bis heute, selbst einer meiner Rollenspielerfreunde ist bei ihnen "der Untote aus Hamburg". Charmant.

Etwas befremdlich fand mein Vater allerdings immer, welche Unsummen ich in Rollen- und Brettspiele steckte, und das bis zum heutigen Tage. Da kamen wir nie auf einen Nenner. Meine Entgegnung, daß man meine komplette Sammlung ungefähr dreimal in seinen (meiner Meinung nach völlig unnötigen) 7er BMW stecken könnte, zog seltsamerweise nie.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grubentroll am 14.05.2013 | 14:43
Meine Mama hat mir auch immer gern dann später zum Geburststag oder ähnlichem neue DSA-Abenteuer gekauft.

An irgendeinem Nikolaus (denke das muss 1986 gewesen sein) gab's "Das Grauen von Ranak" mit den grünbrüstigen Harpyen in einer Geschenktasche mit Haribo-Pfirsichen.

Seitdem muss ich immer an dieses Abenteuer (und grüne Frauenbrüste) denken, wenn ich die Haribo Pfirsiche mal wieder esse.  ;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Teylen am 14.05.2013 | 14:44
Ich habe damals von meiner Patentante Marvel Superheroes geschenkt bekommen.
Bin aber dann mit meinem kleineren Bruder am spielen gescheitert. Meine Eltern waren okay damit.

Später gab es in meiner Anime & Manga Phase etwas Streß weil ich in schwarz rumlief und nach Frankfurt gefahren bin. Allerdings mehr weil sie glaubten ich hätte mich einer Sekte angeschlossen oder wäre okkult, sowas halt. Ein Gespräch mit meinen Eltern und eins mit meinem Patenonkel behoben es mehr oder weniger. Nun und ich bekam zu allen Feiertage bunte / rosa Sachen.  [Wobei ich irgendwann mit <12 riss für den Kauf der Streetfighter Comics bezog]

Mittlerweile halten sie (bzw. mein Vater, meine Mutter lebt nicht mehr) für Geldverschwendung und er hofft das ich irgendwann doch noch erwachsen werde. Wobei ich dank Umzug auch gerade alle meine Kickstarter mit handfesten Rewards "nach Hause (zu ihm)" umgeleitet habe.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 14.05.2013 | 14:46
Ich habe DSA1 das erste Mal mit Eltern und Bruder ausprobiert. Ich war wohl 9. So wie wir halt immer wieder abends Brettspiele gespielt haben.

Ich war Meister und war überfordert als meine Eltern die Orkfamilie nicht attackieren und töten wollten.

Fürs nächste Mal habe ich dann selbst ein Abenteuer geschrieben. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass meine Eltern es unglaublich lustig fanden, dass ich einen Vorlesetext zum bösen Magier verfasst hatte, wo drin stand, dass "seine Augen hämisch grinsten".

Meine Eltern fanden das wohl alles sehr cheesy. Andererseits hat mein Vater mir mein Vater schon vorher bei der allerersten DSA-Lektüre unerstützt und mir das Roll-Under-System erklärt. Er hatte es zumindest schneller raus als ich.

Auf die Idee mit Freunden zu spielen kam ich zuerst gar nicht, weil Brettspiele Familiendomäne waren, und man mit Freunden Lego, Playmobil, Dino Raiders oder Masters spielte.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Erdgeist am 14.05.2013 | 14:48
Bei mir hatte bereits mein großer Bruder in mehrerlei Hinsicht den Weg geebnet. Dazu ist meine Familie sehr kommunikativ und aufgeschlossen. Fantasybücher und teils auch Rollenspielmaterialien geschenkt zu bekommen, war für mich dann nichts ungewöhnliches. Meine Mutter freute sich, dass ich ein Hobby hatte, für das ich mich mit Gleichaltrigen traf und mit denen etwas gemeinsam unternahm, das Kreativität und soziale Kompetenzen förderte.

Die schwarze Kleidung, langen Haare, metallische Musik und Neigung, Dinge mit Totenköpfen zu sammeln, waren zu der Zeit eher schon mal ein Thema. :D Aber auch hier hatte mein Bruder schon vorgearbeitet.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Beral am 14.05.2013 | 14:50
Meine Entgegnung, daß man meine komplette Sammlung ungefähr dreimal in seinen (meiner Meinung nach völlig unnötigen) 7er BMW stecken könnte, zog seltsamerweise nie.
Deine Spielesammlung kostet ein Drittel eines 7er BMW? :o

Meine Eltern haben das Rollenspiel nie verstanden. Ein Spiel ohne Endziel muss einfach dubios sein. Als ich im Online-RPG tätig war waren meine Eltern besorgt, weil es so viel meiner Zeit in Anspruch nahm. Rückblickend kann ich ihre Sorgen nachfühlen. P&P war ihnen suspekt, aber wohl auch egal, weil ich da mit Freunden war und es auch nicht unendlich dauerte.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grubentroll am 14.05.2013 | 14:54
und man mit Freunden Lego, Playmobil, Dino Raiders oder Masters spielte.

Ha, da kommt sicher die Liebe zu den Kitchen Sink Settings her.  ;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Dreamdealer am 14.05.2013 | 14:57
Ich habe damals (1986) die DSA Box von meinem Vater zu Weihnachten geschenkt bekommen, hier gab es nie irgende welche Bedenken oder Unverständnis.

Nur das ich nach unseren "Mini-Con-Wochenenden" (sprich von Freitag bis Sonntag durchgespielt) sobald ich zu Hause war, mir das Telefon geschnappt habe und mit dem Herrn Blechpirat noch stundenlang über unsere Abenteuer diskutiert habe (damals gabs noch keine Flatrates...), das konnte er nicht nachvollziehen :-)

Unseren Magier haben wir aber damals verloren, weil seine christlichen Eltern extreme Vorurteile hatten gegen DSA hatten.

http://www.dorktower.com/1997/07/04/shadis-magazine-strip-4/ (http://www.dorktower.com/1997/07/04/shadis-magazine-strip-4/)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 14.05.2013 | 14:59
Als ich so 14, 15 war, musste mein Vater in Urlaub in London oder New York mit mir immer alle Rollenspielläden abklappern. Hat er auch gerne gemacht und sich gefreut, dass ich so viele englische Rollenspielbücher lese.

Wir sind auch zwei oder drei Mal extra die 300km von Kärnten nach München gefahren, damit ich mich beim Games In mit neuen Material eindecken konnte.

Fühle mich jetzt gerade ein wenig überprivilegiert. ;)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.05.2013 | 15:03
Mein Bruder hat ja schon mit 12 oder so angefangen. Er hat da die Vorarbeit geleistet und dass ich fantasybegeistert bin, wussten meine Eltern schon vorher. Insofern haben sie es eigentlich kaum zur Kenntnis genommen, bzw. waren froh, dass ich nun nicht mehr nur noch meine Nintendo Videospielkonsole zum Zeit totschlagen verwendet habe und mal Leute gesehen habe.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 14.05.2013 | 15:18
Ha, da kommt sicher die Liebe zu den Kitchen Sink Settings her.  ;D

Klar. Ich bin ja quasi mit dem hier sozialisiert worden.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Allerdings waren meine Eltern gegen Kriegsspielzeug. Deshalb musste ich mir die Figuren (im Alter von 4 bis 7) aus den Katalogen ausschneiden und habe damit gespielt. Die frühe Ressourcenverknappung hat mich wohl leider für mein restliches Leben gezeichnet.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grey am 14.05.2013 | 15:22
Unseren Magier haben wir aber damals verloren, weil seine christlichen Eltern extreme Vorurteile hatten gegen DSA hatten.
So was ähnliches ist einem Freund von mir auch mal passiert. Er kam von einer Jugendfreizeit zurück und mußte feststellen, daß jemand (wahrscheinlich seine Mutter) in seiner Abwesenheit seinen Charakterbogen weggeworfen hatte.

@tartex: Ist der leere Spoiler symbolisch für die Ressourcenknappheit gemeint? EDIT: Danke für den Fix. :)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: JS am 14.05.2013 | 15:23
Deine Spielesammlung kostet ein Drittel eines 7er BMW? :o

So ungefähr; in mittlerweile 26 sehr aktiven Spielerjahren sammelt sich schon ein wenig Zeug an. Das wurde ja nicht auf einen Schlag gekauft...
:)

Bei BGG findet man übrigens Leute, die 12.000 oder mehr Brettspiele haben und sich im Garten ein zweites Haus nur für ihre Spielesammlung bauten. DAS ist BEEINDRUCKEND.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Iona am 14.05.2013 | 15:25
Ich habe erst als ich über 20 Jahre alt und nicht mehr Zuhause gewohnt habe damit angefangen :)

Inzwischen habe ich mir schon einige Male Rollenspielbücher zu Weihnachten von ihnen schenken lassen.

Lustig war allerdings, als ich vor meinem ersten Convention-Besuch von meinem Vorhaben erzählte.

Meine Mutter war sehr besorgt, weil ich ja sogar vorhatte, da über Nacht zu bleiben.
"Hoffentlich passiert dir nichts!"
Mein Vater ist dann allerdings ganz gelassen in die Bresche gesprungen:
"Da brauchst du dir keine Sorgen machen, das sind keine Chaoten, die zu sowas hingehen, sondern hauptsächlich Studenten." ;D

Tja, für meinen Vater ist das eindeutig ein Akademiker-Hobby (was meine Mutter scheinbar enorm beruhigt hat) ^^
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Uebelator am 14.05.2013 | 15:26
Meine Mutter hat mich - als ich so ca. 9 oder 10 war - mehr oder weniger in die Richtung geschubst, als sie mir so Abenteuer-Spielebücher ("Die Zitadelle des Zauberers" hiess das glaube ich...) aus der Bücherhalle mitbrachte und mit mir durchspielte.

Sie hatte zwar selber keine Ahnung, was Rollenspiele waren, aber diese Spielebücher fand sie super und mir gings genauso.
Als ich dann irgendwann mit "richtigen" Rollenspielen anfing, hat sie daher nicht anders reagiert, als wenn ich z.B. zum Fußball gegangen wäre und fands gut, dass ich was "kreatives" mit Freunden mache.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 14.05.2013 | 15:27
@tartex: Ist der leere Spoiler symbolisch für die Ressourcenknappheit gemeint?

Fixed.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grey am 14.05.2013 | 15:28
Fixed.
Thx. :)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Skele-Surtur am 14.05.2013 | 15:29
 Lustig finde ich, dass der in allen Sprachen als "Angriffsfahrzeug" gekennzeichnet ist, nur nicht im Deutschen, da ist es ein "Raumfahrzeug". Wobei ich davon abraten würde, in so einem Caprio die Atmosphäre zu verlassen, aber das ist wohl etwas pedantisch von mir. ;D

Edit: Natürlich geht das nur, wenn man auf einer Rakete reitet, das ist nämlich was völlig anderes. Weil... das ganz einfach so ist.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Shevek am 14.05.2013 | 15:38
Ich habe nicht mehr zuhause gewohnt, und weiß gar nicht so genau wann ichs meinen Eltern dann erzählt habe.
Meine Mutter fands interessant, für mein Vater ist es eben mein Hobby, mit dem er nicht viel anfangen kann - aber ich war damals 24, da ist das ziemlich wurscht.
Die Frau meines Vaters hat irgendwie ein Problem damit, das kommt immer wieder mal durch, aber das ist mir nun herzlich egal.

Und unsere Kinder werden nun von uns Eltern annimiert selbst zu spielen - Töchterchen mit Erfolg. :)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Glgnfz am 14.05.2013 | 15:41
Meine Eltern waren einfach erstmal nur froh, dass ich nicht schwul war. ;-)



Nee, Quatsch. Meine Eltern sind beide sehr "phantasiebegabt" und fanden ein Hobby, bei dem gedankliche Kreativität eine wichtige Rolle spielte, voll töfte (ja, so sprachen wir damals in den 80ern) und haben mir meine ersten D&D-Boxen geschenkt.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Timberwere am 14.05.2013 | 15:59
Meine religiösen Eltern haben das Ganze anfangs mit ziemlich viel Misstrauen beäugt. Meine Mutter allerdings lustigerweise mehr als mein sehr, sehr gestrenger Vater, was mich ziemlich wunderte.
Die hat mich erstmal sehr genau ausgefragt, ob das nicht irgendwie nach Satanismus riecht. Und als wir dann das erste Mal nicht bei meinem Klassenkameraden, sondern bei uns zuhause gespielt haben, kam sie während der Session ständig rein, um uns Knabberkrams zu bringen und zu fragen, ob wir was bräuchten. Als sie sich dann überzeugt hatte, dass das alles harmlos zu sein schien, war es dann für sie soweit okay.

Meinen viel religiöseren Vater (dem an den Runden vor allem nicht gefiel, dass ich einen nichtjüdischen Jungen dabei hätte kennenlernen können), habe ich dann Jahre später über meine Deadlands-Runde "gekriegt". Er ist leidenschaftlicher Western-Leser und -Gucker, und als bei Deadlands die Reihe an mir war zu leiten und ich an einem Abenteuer herumfeilte, bzw. etwas an der Motivation des Bösewichts festhing bzw. daran, wie man das Abenteuer spannend aufpeppen könnte, habe ich mich einfach ratsuchend an ihn gewandt, und wir haben gemeinsam an dem Abenteuer herumgeknobelt. (Man muss allerdings dazusagen, dass es keine übernatürlichen Elemente hatte bzw. ich die in weiser Voraussicht meinem Vater gegenüber nicht erwähnte, falls es sie doch gab.)

Alles in allem bin ich also dafür, dass ich aus einem so religiösen Elternhaus stamme, noch ziemlich gut weggekommen. Vielleicht sind christliche Eltern da strenger? :)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: JS am 14.05.2013 | 16:05
Das erinnert mich an die Situation, als ich vor ewigen Jahren haufenweise Kram aus meinen AD&D Büchern kopierte und mich im Copyshop ein seltsamer Mann mißtrauisch beäugte. Dann platzte es aus ihm heraus, meine Bücher sähen ja nach Satanismus aus und ich solle mich bitte erklären. Als ich ihm dann (ein wenig provokant) erzählt, was wir beim Rollenspiel so machen würden und daß wir viel mit Magie, Untoten und Dämonen zu tun hätten, wurde er fast cholerisch und verließ schimpfend den "Ort der Niedertracht".
Skurril ist, daß ich diesen Typen alle paar Jahre mal in der U-Bahn wiedersehe und er mich immer noch zu kennen (und mit Abscheu zu meiden) scheint.
:D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Ahab am 14.05.2013 | 16:11
Meine Eltern haben das Rollenspiel schon immer misstrauisch beäugt, wohl auch in der Befürchtung, dass ich meine Zeit mit unnützen Dingen verschwende, anstatt wichtige Dinge (TM) zu tun. Als ich angefangen habe, für Prometheus zu übersetzen, sagte meine Mutter allen Ernstes "Wird ja auch Zeit, dass Du da endlich mal Geld mit verdienst." Sind halt alte Schule, meine Eltern. Aber wenn wir derweil immer mal wieder telefonieren, fragt sie mich heute noch, ob ich mich noch mit meiner "Laienschauspielgruppe" treffe (ich hatte es ihr einmal ausführlich erklärt, und das war, was bei ihr hängen blieb).
Aber zum Glück sind WIR jetzt die Eltern und die Meinung der eigenen Eltern nicht mehr so relevant. Und WIR werden unseren Kindern schon beibringen, wozu die Fantasie gut ist. Das heißt, wir VERSUCHEN, es ihnen beizubringen. Vielleicht wird es auch die Art von Kinder, die Bücher nur brauchen, um damit nach Fliegen zu hauen.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: WeepingElf am 14.05.2013 | 16:16
Als mein Bruder und ich Mitte der 80er mit D&D anfingen, war unsere Mutter sehr misstrauisch und fragte uns, was das denn für ein seltsames Spiel sei.  Aber großen Stress hat sie nicht gemacht; sie war nur in Sorge, dass ihre Kinder sich zu sehr in das Spiel vertiefte und den Bezug zur Realität verloren.  Unserem Vater war das alles ziemlich egal.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Mutifu am 14.05.2013 | 16:16
Da ich auch erst als Student angefangen habe, gab es entsprechend wenig Probleme. Allerdings spiele ich häufig in den Semesterferien zu Hause mit alten Schulfreunden und meine Mutter ist da recht aufgeschlossen. Sie ist allerdings auch selbst fantasyaffin und mein "Erstkontakt" war mit 12 oder so das Spielbuch "Der Hexer vom Flammenden Berg" aus ihrem Bücherregal.

Ich denke allgemein geht es ihr ähnlich wie der Mutter von 1of3 bezüglich Magic the Gathering, da habe ich früher doch sehr viel Zeit und Geld reingesteckt und da war sie deutlich skeptischer.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Space Pirate Hondo am 14.05.2013 | 16:21
Meinen viel religiöseren Vater (dem an den Runden vor allem nicht gefiel, dass ich einen nichtjüdischen Jungen dabei hätte kennenlernen können)

Er war bloss besorgt, dass du zu einer Schickse verkommst. Gojes sind alle böse und durchtrieben! ~;D
Es gibt wirklich noch religöse Juden?! Wir hätten wohl kaum seit 5000 Jahre überlebt und Nobelpreise gewonnen, wenn wir uns zu sehr daran geklammert hätten.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Niniane am 14.05.2013 | 16:38
Ich habe auch erst mit Anfang 20 angefangen, aber meine Eltern haben sich da nie dran gestört. Ich hatte auch Runden bei mir zuhause, das war alles kein Problem. Ich glaube, meinem Vater ist das auch herzlich egal, der freut sich, dass ich ein Hobby habe. Meine Mutter war total begeistert, die wollte auch mal mit mir zum Larp oder beim Pen und Paper mitmachen, wnen sie die Zeit hätte. Aber meine Mutter hat mir auch den Herrn der Ringe und den kleinen Hobbit zu lesen gegeben und schon immer gerne Fantasy gelesen.

Ich hab auch neulich zu einem ähnlichen Thema gebloggt: http://storiesandcharacters.wordpress.com/2013/03/01/what-shaped-you-oder-der-aspekt-des-lesens/

Lustigerweise ist meine Schwester diejenige, die dem Rollenspiel etwas skeptisch gegenüber steht, aber ich hab sie soweit, dass sie es auch mal ausprobieren will.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Dragon am 14.05.2013 | 16:43
(dem an den Runden vor allem nicht gefiel, dass ich einen nichtjüdischen Jungen dabei hätte kennenlernen können)
tja, so ist das mit der Religion^^ meine Verwandschaft (nicht meine ebenso religiöse, aber vorbildlich tolerante Mama  :d ) hat, nachdem sie von meinem Freund erfahren hat, auch als erstes gefragt ob er auch katholisch sei! Als zweites, ob er nett ist.
Alles andere, ob Rollenspieler, Beruf oder ähnliches, war danach erstmal egal :D (im übrigen auch, dass er zwar katholisch ist, darauf aber einen sch... gibt, bin mir nicht mal sicher ob er überhaupt das "Vater unser" kann...) aber gut, ich kenn' meine Leute ja schon etwas länger und das sie eigentlich gar nicht so schlimm sind, aber lustig war das schon.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Nocturama am 14.05.2013 | 16:53
War bei mir alles ganz harmlos  :) Ich komme eh' aus einem Akademikerhaushalt mit leichten 68er-Einschlägen, die alle totale Leseratten sind. Die ganzen Kinder- und Nicht-Kinder-Fantasybücher hatte zumindest meine Mutter auch alle gelesen (Marion Zimmer Bradley war damals ganz modern). Und da ich schon im Grundschulalter mit meiner besten Freundin eine gigantomanische Pappburg mit umgebendem Wald (alles schön modular aneinanderstellbar) gebastelt habe, war der Schritt zu Rollenspiel nicht mehr arg so groß.

Meine erste DSA-Box habe ich im Skiurlaub geschenkt bekommen und dann auch meine Familie genötigt, mit mir zu spielen. Hat nicht so besonders funktioniert, hat aber auch keiner für gefährlich gehalten. Später habe ich dann noch mal mit ihnen W6-Star Wars gespielt - irgendwo muss ich noch den Charakterbogen haben, auf dem meine Mutter ihren Charakter gemalt hat  :D

Ich glaube, da hat sich nie einer so wahnsinnig große Gedanken drüber gemacht. Es hat mir eindeutig Spaß gemacht und mich keinen Gefahren ausgesetzt (keinen körperlichen und meine Eltern haben immer darauf vertraut, dass ich selbst entscheiden kann, was ich denken sollte), also war alles in Butter.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Darius der Duellant am 14.05.2013 | 17:00
Mit dem Spiel an sich gab es keine Probleme (mag auch daran gelegen haben dass ich da über ne AG in der Schule draugestossen wurde), dafür war ein Besuch beim örtlichen Fantasyladen mehr als nur ungern gesehen. Das Publikum und die Schaufensterauslagen (GW-Shop direkt daneben) wurden wohl nicht für sonderlich "pädagogisch wertvoll" erachtet.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Vargy72 am 14.05.2013 | 17:06
Bei mir wars die Mama die Schuld ist. Sie hat mich jedes Jahr zum Sommerfestivalkino in solche Filme wie Herr der Ringe (Zeichentrick), Ator, Herr des Feuers geschleppt. War so Mitte der achziger. Dazu kamen fantastische Comics und Bücher. Richtig Fantasy Bücher hab ich dann ende der Achtziger angefangen zulesen, als ich von Schulfreunden auf DSA aufmerksam gemacht wurde. Da hab ich mir von meiner Mutter die Herr der Ringe Bücher ausgeliehen und seitdem behalten  >;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Luxferre am 14.05.2013 | 17:08
Meine Eltern sind total konservative Bänker und Unternehmer und fanden das Hobby soooo cool, dass ich andauernd zwischendurch neue Sachen für DSA geschenkt bekam. Nur als meine Schulnoten von 1 auf 4 fielen (muss wohl an AD&D gelegen haben), haben sie mich genau einmal ins Gebet genommen. Ein Jahr später und wieder mit guten Noten war das schlechte Gewissen (also meins...) auch wieder weg.
Am besten fand ich unsere Rollenspielwochenenden bei Eltern zu Hause. Sie sind wochenends immer an die See gefahren und haben den Grill vorher gereinigt und den Kühlschrank aufgefüllt. Luxuslotterleben, sag ich da nur  ;D

Angefangen hat mein Interesse für Phantastik mit dem Hexenmeister vom flammenden Berg. Ein Geschenk meiner Mutter übrigens. Danke, Mum!  :d
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Onkel Knopp am 14.05.2013 | 17:09
"Dafür musst du dich mit Leuten treffen? So richtig? Ohne Bildschirm? Ja meinetwegen trinkt und raucht ruhig, hier haste Geld, wann gehts endlich los?"

Und ganz wichtig damals "Wir fahren dich auch gerne!"  ;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 14.05.2013 | 17:15
Angefangen hat mein Interesse für Phantastik mit dem Hexenmeister vom flammenden Berg. Ein Geschenk meiner Mutter übrigens. Danke, Mum!  :d

Ja. Das hatte ich auch. Weiß aber nicht mehr, ob es vor DSA war oder danach und ob meine Mutter es mir in dieser Bozener Buchhandlung vorgeschlagen hat, oder ich es von mir aus haben wollte.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Timberwere am 14.05.2013 | 17:18
Er war bloss besorgt, dass du zu einer Schickse verkommst. Gojes sind alle böse und durchtrieben! ~;D
Das auch. Wobei dann irgendwann auch mal das Original-Zitat kam: "Pass bloß auf, jüdische Jungs sind auch keine Engel!" :P

Zitat
Es gibt wirklich noch religöse Juden?!
Hehe, ja, die gibt es. Auch rollenspielende. :) Die Kinder zweier befreundeter (und ebenfalls durchaus religiöser) Familien (Shomer Shabat und Kashrut und so) haben wir kurzerhand rekrutiert und betreiben unsere Nachwuchsrunde mit denen. Deren Eltern sind übrigens sehr viel entspannter, was das Ganze angeht, als meine damals.
Gibt Leute, die behaupten das Gegenteil.

Zitat
Wir hätten wohl kaum seit 5000 Jahre überlebt und Nobelpreise gewonnen, wenn wir uns zu sehr daran geklammert hätten.
Da gibt es auch Leute, die behaupten das genaue Gegenteil, dass wir nämlich schon längst völlig assimiliert worden wären, wenn wir die Traditionen nicht aufrecht erhalten hätten. :)

Chag Shawuot sameach übrigens, nachher!
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: First Orko am 14.05.2013 | 17:22
Hatte nie großartig Stress mit meinen Eltern deswegen. Aber zumindest meiner Mutter ist das bis heute nach wie vor suspekt, sie will auch gar nix Genaueres darüber wissen und hat mir immer "Realitätsflicht" vorgeworfen. Eigentlich komisch, weil sie gern Fantasy und früher auch Science Fiction liest und abends viel Zeit vor dem Fernseher verbringt... naja.
Ich habe lange Zeit gebraucht um Ihnen klar zu machen, dass wir beim Spielen keinen Alkohol trinken und deshalb Autofahren kein Problem ist.

Und was dieses gängige Klischee "Saufen ok, Rollenspiel pfui!" angeht: Wenn ich mit meinen Leuten jedes Jahr an Himmelfahrt mit viel Bier um den See ziehe ist das akzeptiert - aber Pen&Paper ist nach wie vor etwas suspektes.

Und ich kann sagen, dass wir wirklich HARMLOS waren, auch wenn bei meinen Eltern gespielt wurde! Keine Gothics oder Metaller als Spieler, kein Alk beim Spielen, alles vernünftige Leute, die eben auch meine Freunde waren/sind. War völlig egal, der Gedanke dass man zum Spass in eine andere Rolle schlüpft scheint Ihnen immer noch völlig undenkbar...
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Heinzelgaenger am 14.05.2013 | 17:27
Krass, dass "Hexenmeister vom Flammenden Berg" zwei mal als Einstiegsdroge bereits genannt wurde; ich darf Fighting Fantasy hiermit ein drittes Mal zu Protokoll geben auf meinem Pfad zum echten Papier-und-Bleistift Meth.

Meine Eltern emfanden und finden (offiziell) alles popkulturelle bestenfalls als Stuss, teils sogar als gefährlich, ich tat gut daran, RPG Literatur aus dem Sichtbereich fernzuhalten.
Das positivste waren englische Publikationen, wg. potentieller Transfereffekte auf die Schulbenotung. Die konnte ich gefahrlos in den Urlaub mitnehmen.

Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: WeepingElf am 14.05.2013 | 17:28
Und ich kann sagen, dass wir wirklich HARMLOS waren, auch wenn bei meinen Eltern gespielt wurde! Keine Gothics oder Metaller als Spieler, kein Alk beim Spielen, alles vernünftige Leute, die eben auch meine Freunde waren/sind. War völlig egal, der Gedanke dass man zum Spass in eine andere Rolle schlüpft scheint Ihnen immer noch völlig undenkbar...

Ja, fiktive Welten haben etwas Subversives an sich ("Was stimmt denn nicht an der Welt, wie sie ist, dass ihr euch eine neue Welt ausphantasieren müsst?"), das hat konservativen Gemütern schon immer Angst gemacht.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Silent Pat am 14.05.2013 | 17:29
Krass, dass "Hexenmeister vom Flammenden Berg" zwei mal als Einstiegsdroge bereits genannt wurde; ich darf Fighting Fantasy hiermit ein drittes Mal zu Protokoll geben auf meinem Pfad zum echten Papier-und-Bleistift Meth.

Da schließe ich mich mal an :)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grubentroll am 14.05.2013 | 17:43
Der "Hexenmeister vom Flammenden Berg" war in meinem Freundeskreis bei einigen auch Einstiegsdroge gewesen.

Mir wurde ja das Regelbuch von DSA 1 ende der Sommerferien 1986 von einem meiner besten Freunde damals in die Hand gedrückt. Schon auf dem Weg nach Hause war ich hin und weg.

Die Sache mit dem "Das ganze Taschengeld für Rollenspielzeugs raushauen" war durchaus auch ein Thema damals, ein paar Jahre später. Irgendwie hat der Games In in München komplett mein ganzes Geld von meinem 14ten bis 16ten Lebensjahr verschlungen damals.

Das fand meine Mutter suspekt irgendwann, da erinnere ich mich noch ganz gut dran.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Timberwere am 14.05.2013 | 17:44
Krass, dass "Hexenmeister vom Flammenden Berg" zwei mal als Einstiegsdroge bereits genannt wurde; ich darf Fighting Fantasy hiermit ein drittes Mal zu Protokoll geben auf meinem Pfad zum echten Papier-und-Bleistift Meth.

Ja, die Fighting Fantasy war es bei mir übrigens auch, nachdem ich so in der 5. oder 6. mit dem Hobbit angefangen und dann relativ bald auch von Science Fiction angefixt wurde. Allerdings weiß ich nicht mehr genau, ob "Der Hexenmeister vom Flammenden Berg" oder was anderes aus der Reihe.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 14.05.2013 | 17:48
Ich habe "Hexenmeister" nicht als echtes Rollenspiel angesehen. Außerdem hatte ich schon vorher das hier:

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Lag 1986 der Micky Maus bei. (Von Asterix gab es das auch.)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Kriegsklinge am 14.05.2013 | 17:51
Ich komme aus einem Elternhaus, in dem schon Wasserpistolen ganz böse waren und bei ganz vielen Fernsehserien das Problem war, dass die so gewalttätig sind, ach was, Fernsehen war überhaupt ganz schlecht, und mein Bruder musste sein Jedi-Sammelalbum immer unter dem Bett verstecken und die Figuren waren eh tabu. Übrigens, tartex, ich kann deine Gewaltspielzeugarmut noch toppen: Wir waren so pädagogisch ausgeräubert was Knallbummspielzeug angeht, wir hatten "Star Wars" nur als Mitschnitt der Tonspur auf Kassette.

Weil: Gewalt. Mein Weg zum Rollenspiel-Meth war die Auslage in einem Spielwarenladen, wo die ganzen DSA-Cover rumstanden. Ich wollte unbedingt wissen, was das ist. Hab mir aus der Bücherei dann ZauberZeit und Spielbücher besorgt. Das war auch schon ziemlich böse, aber halt irgendwie okay, weil aus der Bücherei und aus Büchereien kam in der Welt meiner Eltern grundsätzlich nichts Böses. Komischerweise haben sie mir die DSA-Grundbox und später Mers und Cthulhu geschenkt, aber immer so, dass ich ein schlechtes Gewissen hatte. Meine Eltern waren schon arg neurotisch. Man hätte meinen können, sie schenken mir Pornos zu Weihnachten oder so: "Na gut, wenn DU das unbedingt brauchst ... wir hätten dir ja auch einen neuen Büchereiausweis geschenkt oder keinen Fernseher oder was anderes tolles, aber na ja."

Dass ich dann im Rollenspielladen und später auf dem Unicon rumhing, war auch ganz böse. Da gab es nicht nur Gewalt, sondern auch Comichefte, in denen Frauen mit Kettensägen zerstückelt werden. Das stimmte allerdings wirklich, war mir aber egal, ich wollte eh nur mit männlichen Helden große Schwerter schwingen und abends am Lagerfeuer kameradschaftlich zusammenrücken. Das hat meine Eltern irgendwie nie misstrauisch gemacht; auch vor Drogen hatten sie nie Angst, Gewalt, das war immer das schlimmste. Dementsprechend ist die ödeste Rollenspielrunde meines Lebens auch "Silvanas Befreiung" mit meinen Eltern, wo sie sich geweigert haben, auch nur irgendwas umzubringen. Warum die Orks denn böse wären? Dass ich Orks einfach an und für sich böse fand bzw. irgendwie dachte: "Ja, manno, wenn ihr die nicht umhaut, kommt doch das Spiel nicht in Gange, wenn ich in Wirklichkeit welche treffen würde, würde ich die auch nicht umbrigen" -das war der Beginn von Rollenspieltheorie oder so.

Drogen und Sex kamen später, wobei da eher Comics dran schuld waren. In U-Comics war eigentlich immer irgendwas drin, was mich nicht schlafen ließ bzw. mit einflüsterte, dass es mit Drogen noch witziger wäre bzw. über das ich mich mit 16 kaputt gelacht habe, wenn ich rote Augen hatte. "Das ist gar keine echte Hose" hat mir mal einen halben Milzriss beschert vor lauter Lachen. den Rest von dem Gag weiß ich nicht mehr. Tja. Hexenmeister vom flammenden Berg und die ganzen anderen FFs hatte ich auch, aber halt aus der Bücherei, da kam kein Verdacht auf, warum ich mir so lange mit glasigen Augen das Cover von "Die Höhlen der Schneehexe" angestarrt habe. Aus der Bücherei können keine verwirrenden Sachen für vorpubertierende Jungs kommen. Ich meine, die "Höhlen" der Schneehexe - hallo? Mutti? Mitgedacht? Na ja.

Meine lange währende Abneigung gegen D&D rührt wohl daher, dass meine Mutter mich mal genötigt hat, "Die Rückkehr der Regenbogendrachen" mit ihr zusammen durchzuspielen, das war so eine Rose Estes-Spielbuch ohne Würfeln. Ich meine, D&D und ohne Würfeln und dann noch so ödipale Dynamiken. Kein Wunder, dass ich irgendwann PtA gespielt habe. Kurz gesagt, Rollenspiel war schon irgendwie der erste Schritt raus aus der linken Spießerhölle. Nintendo durfte ich auch erst nicht und später dann doch. Es ist nicht zu fassen.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Timberwere am 14.05.2013 | 17:56
Nein, als Rollenspiel angesehen habe ich das auch nicht. Ein Klassenkamerad hatte mir die Bücher ausgeliehen, weil er dachte, ich als Fantasy-Leserin könne damit was anfangen, und ein anderer Klassenkamerad meinte ein zwei Jahre später dann, wenn ich die FASBs mag und gern Fantasy lese, dann wolle ich doch vielleicht mal bei "richtigem" Pen & Paper mitmachen. Von dem ich bis dahin nur ganz ganz vage gehört hatte. (Das war dann übrigens weder DSA noch D&D, sondern Warhammer Fantasy RPG und Chill. :))

Apropos Eltern übrigens: Ich war heilfroh, dass meine Eltern nicht diesen unsäglichen "Das Labyrinth der Monster"-Film mit Tom Hanks mit mir anguckten, als der in den mittelspäten 80ern im TV lief. Ich sah eines Tages in der Fernsehzeitung, dass der ausgestrahlt werden würde, und freute mich: Hey, ein Film über Rollenspiel! Ich meine sogar, ich habe noch überlegt, ob ich Mama dazurufen sollte, von wegen, guck mal, ein Film über mein Hobby! Aber irgendwie schaute ich den Film dann doch alleine an, und je länger ich schaute, um so entsetzter war ich, und um so glücklicher, dass sich meine Eltern nicht dazugesetzt hatten. Das hätte meine ganze sorgfältige Arbeit komplett über den Haufen geworfen, glaube ich.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Mann mit Ukulele am 14.05.2013 | 17:58
Meine Mutter hatte immer Angst, dass Rollenspiel die Versuche irgendwelcher Okkultisten/Satanisten seien, mich in deren Fänge zu ziehen... ;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Uebelator am 14.05.2013 | 17:59
Ich habe "Hexenmeister" nicht als echtes Rollenspiel angesehen. Außerdem hatte ich schon vorher das hier:

(http://comic.bill.de/images/MMMAGAZINTARAN.jpg)

Lag 1986 der Micky Maus bei.

Stimmt... Das hatte ich damals auch und war total begeistert.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Nocturama am 14.05.2013 | 18:00
Apropos Eltern übrigens: Ich war heilfroh, dass meine Eltern nicht diesen unsäglichen "Das Labyrinth der Monster"-Film mit Tom Hanks mit mir anguckten, als der in den mittelspäten 80ern im TV lief. Ich sah eines Tages in der Fernsehzeitung, dass der ausgestrahlt werden würde, und freute mich: Hey, ein Film über Rollenspiel! Ich meine sogar, ich habe noch überlegt, ob ich Mama dazurufen sollte, von wegen, guck mal, ein Film über mein Hobby! Aber irgendwie schaute ich den Film dann doch alleine an, und je länger ich schaute, um so entsetzter war ich, und um so glücklicher, dass sich meine Eltern nicht dazugesetzt hatten. Das hätte meine ganze sorgfältige Arbeit komplett über den Haufen geworfen, glaube ich.

Witzigerweise habe ich mal in einem amerikanischen Blog vom gegenteiligen Effekt lesen können: Da hat ein Spieler seiner skeptischen Mutter den Film gezeigt, die hinterher meinte, dass so ein mies erzählter, total schwachsinniger Film dem Hobby nur Unrecht tun könnte. Danach fand sie Rollenspiele in Ordnung.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Thorgest am 14.05.2013 | 18:07
Meine Eltern haben mir auch damals als Einstieg Heroquest geschenkt...dann kam AD&D, auch als Geschenk von mienen Eltern :)
Mein Vater meinte zwar immer das das ganze ja nur was mit meinem Drang nach "Geschichte" zu tun hätte...er verband Zwerge und Elfen mit der Mythologie :) und wuste letztlich garnicht was er da schenkte...da unsere Familien Urlaube aber auch fast nur aus besichtigung von Ruinen, Burgen, Kerkern und Museen bestanden, egal in welchem Land wir urlab machten, war es wohl auch für meine Eltern total ok :)
Selbst als ich mit Larp anfing wurde die Tante und die Oma aquiriert um Gewandung zu nähen...mein Vater besorte Felle und Geweihe und was sonst noch von nöten war...Mutter laß Charakterbögen korektur usw.
Erst als ich dann auch noch Grufti wurde und das Zimmer mit Patschuli einnebelte...da wurde erst Paps skeptisch und Omilein fragte ob ich in einer Sekte wäre...als dann Metal angesagt war wurde das als "Phase" abgetan und alles war wieder gut...naja...bis auf "Mach mal diese Bumsmusik aus" von Paps...was sich mit erledigte als mein Bruder mit Techno ankam ::) da war ich wieder der beste ;)
Alles in allem kann ich sagen das Rollenspiel in meiner Familie voll akzeptiert ist...alle drei Brüder machen Rollenspiel/Larp, meine Frau auch...und meine Kinder wachsen damit auf und die 8 jährige macht bereits seit 8 jahren Larp :)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 14.05.2013 | 18:07
Übrigens, tartex, ich kann deine Gewaltspielzeugarmut noch toppen: Wir waren so pädagogisch ausgeräubert was Knallbummspielzeug angeht, wir hatten "Star Wars" nur als Mitschnitt der Tonspur auf Kassette.

Dementsprechend ist die ödeste Rollenspielrunde meines Lebens auch "Silvanas Befreiung" mit meinen Eltern, wo sie sich geweigert haben, auch nur irgendwas umzubringen. Warum die Orks denn böse wären? Dass ich Orks einfach an und für sich böse fand bzw. irgendwie dachte: "Ja, manno, wenn ihr die nicht umhaut, kommt doch das Spiel nicht in Gange, wenn ich in Wirklichkeit welche treffen würde, würde ich die auch nicht umbrigen" -das war der Beginn von Rollenspieltheorie oder so.

Naja, wir haben halt Bananen und entsprechend geformte Äste aus dem Wald als Pistolen und Gewehre benutzt. Ich denke das war die ganz normale 80iger-Sozialisation im sozialdemokratischen Haushalt.

Dass meine Eltern keinen Bock hatten die Orkfamilie umzubringen, kann ich heute auch gut verstehen. Hat eigentlich nie jemand gemacht, der älter als 15 war. Das Bild zeigt ja Mama und Papa Ork, wie sie mit den Teenager-Orks gerade den Esstisch decken und dabei von den "Helden" überrascht werden.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: JS am 14.05.2013 | 18:36
Meine Eltern sind total konservative Bänker und Unternehmer und fanden das Hobby soooo cool, dass ich andauernd zwischendurch neue Sachen für DSA geschenkt bekam. Nur als meine Schulnoten von 1 auf 4 fielen (muss wohl an AD&D gelegen haben), haben sie mich genau einmal ins Gebet genommen. Ein Jahr später und wieder mit guten Noten war das schlechte Gewissen (also meins...) auch wieder weg. Am besten fand ich unsere Rollenspielwochenenden bei Eltern zu Hause. Sie sind wochenends immer an die See gefahren und haben den Grill vorher gereinigt und den Kühlschrank aufgefüllt. Luxuslotterleben, sag ich da nur  ;D
Angefangen hat mein Interesse für Phantastik mit dem Hexenmeister vom flammenden Berg. Ein Geschenk meiner Mutter übrigens. Danke, Mum!  :d

Ist ja witzig, ich habe gerade ein Déjà-vu; ungefähr so war es bei mir auch. Durch elterliche Großzügigkeit habe ich heute noch die uralten Schmidt-Klassiker im Schrank: Talisman, Marnon, Hexenmeister, Warlock, alle Erweiterungen. Dann kamen HeroQuest, StarQuest, Herr des Schwertes und schließlich (durch einen glücklichen Tausch) DSA 1 mit massenhaft Zusatzbüchern - alles ordentlich gezockelt mit meinen Kumpels.

Auch wenn das "seltsame Untotentreiben" für Amüsement sorgte, konnte ich mich da finanziell und zeitlich recht frei entfalten. Mein Dad spielte dann auch gerne Schach und Stratego mit mir; bei ersterem verlor ich unablässig, bei letzterem gewann ich unablässig. Schach wollte ich dann nicht mehr spielen und lieber bei Stratego triumphieren; meinen Dad hat´s nicht gestört, und er schlug sich weiter tapfer. Vermutlich prägte er dadurch subtil meinen Charakter, der alte Fuchs, denn ich spiele auch heute noch immer leidenschaftlich und zielführend, kann aber auch sehr gut verlieren (wenn es nichts "Persönliches" ist).

Es ist im Rückblick faszinierend, daß mein Dad sich ziemlich intensiv mit meinem (Brett-)Spielehobby beschäftigte, obwohl er nie ein richtiger Spielefreund war und geworden ist. Respekt.
:)

Nebenbei: Ich besaß viele Spielzeugwaffen und Militärspielzeug, zockelte ziemlich schräge Metzelspiele auf dem G7000 und dem Commodore 128D, wuchs trotzdem behütet und unaggressiv auf, machte Zivildienst und bin überhaupt kein Freund von realer Gewalt und bewaffneten Konflikten. Kein Pazifist, zugegeben, aber alles andere als ein offener oder auch nur latenter Gewaltsympathisant. Das einzige, was vom Spielzeugmilitarismus blieb, ist meine ästhetische Zuneigung zu Panzern und ein wenig Panzermodellbau. Tolle Wurst.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: asri am 14.05.2013 | 18:39
Sehr cooles Thema, spannend zu lesen!  :d

Ich gehöre auch zu denen, die durch den Hexenmeister vom Flammenden Berg angefixt wurden. Den besaß eigentlich mein großer Bruder, aber ich hab mir nach und nach weitere Bände aus der Reihe besorgt, und irgendwann ist halt auch der Hexenmeister in mein Bücherregal umgezogen. Ich hab auch sonst viel gelesen (nicht nur Fantasy) - da war meine Mutter tatsächlich mal beunruhigt und wollte mich zum Arzt schicken! Kann ja nicht gut sein, wenn der Junge gar nichts anderes macht (was nicht ganz stimmte, ich hab auch - wie der Rest der Familie - auf einer Freilichtbühne mitgespielt und ein Instrument gelernt).

Richtiges Rollenspiel kam erst zehn Jahre später in mein Leben, und da war ich längst ausgezogen. Ich kann mich nicht erinnern, wann und wie ich das Hobby meinen Eltern gegenüber mal erwähnt habe, und wie sie reagierten - muss alles harmlos gewesen sein.

Die scharfe Abneigung gegen mutmaßlich gewaltverherrlichendes Spielzeug gab es bei meinen Eltern aber auch. Masters of the Universe? Nix da. Auch einen Gameboy durften meine Geschwister und ich nicht haben. Wir haben bei Freunden damit gespielt.  ::) Ich kann also mutmaßen, dass irgendwelche Waffenlisten und Gemetzel ihnen nicht gefallen hätten - aber die erwähnten Spielbücher haben sie wiederum nicht gestört.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Agent_Orange am 14.05.2013 | 18:47
Meine Eltern verdrehten die Augen. Und als es darum ging, die ersten Regelwerke zu kaufen, waren sie sehr 'zurückhaltend', weil sie glaubten, dass ich in diesem "Eintagsfliegen-Hobby" genauso kurzfristige Begeisterung aufbringen würde wie mein Bruder. Er "failed" nach wenigen Monaten; nach weit über 20 Jahren bin ich immer noch dabei, auch wenn's zur Zeit nicht so viel ist.

Später waren sie durchaus bekümmert, dass ich diesem Hobby weitaus größeres Interesse beibrachte, als es ihnen lieb war. Hab' trotzdem Abi 2,3 gemacht ...

AO
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Urias am 14.05.2013 | 19:03
Also bei mir war das alles relativ problemlos. Meine Ma hat mir damals auch ab und an eine der DSA Boxen geschenkt (weil ich da ja gradmal 8 war und relativ wenig Taschengeld bekam). Die hatten da eigentlich nie wirklich was dagegen und fanden es wohl gut, dass ich dazu aus dem Haus musste und nicht nur vor der Glotze saß  :P. Später (also als ich so um die 14 war und einem Rollenspielverein beigetreten bin) haben sie mich dann auch immer zu unserem Vereinshaus gefahren (sind so ca 20 - 30 Minuten Autofahrt) und mich auch spätnächtens wieder abgeholt.

Als ich mich aber für Warhammer interessierte und mal mit meinem Vater in nen Games Workshop Laden ging wurde der durchaus skeptisch, da ihm die imperiale Armee und das Kreuz der Black Templars wohl ein wenig zu nazimäßig vorgekommen sind. Kriegsspielzeug durfte ich übrigens auch nicht haben, lag aber eher an meiner Althippie-Tante die da reinpfuschte.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Gunnar am 14.05.2013 | 19:13
Ich bin ursprünglich vom Dorf und hab mit 13 im Schullandheim angefangen. Ein Jahr später spielten wir so 3-5 mal die Woche.
Irgendwann noch später wurden meine Noten schlechter, aber ich denke immer noch, das lag noch nicht mal primär daran.

Nach dem Zwischenzeugnis (3 Fünfer) warfen meine Eltern mein gesamtes Rollenspiel-Zeug (hauptsächlich DSA-Boxen und D&D), das sie mir vorher zu Geburtstagen und Weihnachten geschenkt hatten, in den firmeneigenen Kartonpresscontainer  :gasmaskerly:... Das Ganze geschah, während ich in der Schule war. Ich habe sie damals dafür gehasst. Ein Teil von mir regt sich bis heute darüber auf.

Und meine Freunde haben meine Eltern auch gehasst, weil da auch jede Menge Zeug von ihnen dabei war, dass sie bei mir gebunkert hatten... - (ich war meistens SL und wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt bei meinen Eltern im Party-Keller gespielt).

Ein mutiger Freund von mir hat ein paar Tage später meine Stiefmutter angeschrien(!), sie hätte DSA-Zeug und bemalte Miniaturen von ihm im Wert von über 100 Mark weggeschmissen und sie solle die Kohle rausrücken... Ich fand, das war ebenso lebensmüde wie cool von ihm. Das hätte ich mich bei meinen Eltern, geschweige denn bei fremden Eltern nie getraut... Geholfen hat's nix. Er hat keinen Pfennig gesehen und bekam Ärger, nachdem sich seine Eltern mit meinen solidarisierten...

Ich wurde Mo-Do 14-17 Uhr in der Kantine der Firma meiner Eltern "eingesperrt" - zum Lernen und Hausaufgaben machen. Also nicht mit Schlüssel umdrehen, aber es gab da effektiv nichts anderes zu tun als zu lernen und, ja, heimlich Abenteuer zu schreiben/ vorzubereiten... Meine Noten wurden schlagartig richtig gut. Meine Abenteuer wurden, naja,... immerhin besser. Insofern hatte die Maßnahme in doppelter Hinsicht Erfolg. ;) Das ging ein halbes Jahr so vom Zwischenzeugnis bis zum Jahreszeugnis.  

Ich habe seit damals Rollenspielverbot!
Es wurde nämlich formal nie aufgehoben... Und ich bin jetzt 30 und seit 11 Jahren von zu Hause ausgezogen. ;D

Gespielt habe ich eine Woche später schon wieder. Allerdings meist nur noch am Wochenende und auswärts. Rollenspielzeug erwarb ich ab sofort im Geheimen von meinem Taschengeld/ Ferienjobgeld und lagerte es bei meinen Freunden oder in meinem geheimen Schrankversteck, das aber nur wenig Fassungsvermögen hatte.

Ich glaube, meine Eltern hatten bald gecheckt, dass ich damals weiterspielte, aber wir haben seither nie wieder darüber geredet. Ich hab das Rollenspiel kein einziges Mal mehr erwähnt. Bis heute. Auf die Idee, dass ich das jetzt immer noch mache, kämen sie, glaub ich, nie. :D        
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Benjamin am 14.05.2013 | 19:14
Armer Kerl.

Meine Mutter hat immer Charaktere gespielt, die morgens erstmal Kaffee trinken wollten, da durfte sie nicht mehr mitmachen. Mein Vater hat mir Cyberpunk 2020 mitgebracht.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: 6 am 14.05.2013 | 19:31
Meine Mutter hatte damals nur ein Problem mit den Rollenspielen: Das Zeug kostet viel zu viel. Jedes Mal wenn ich mir als Jugendlicher wieder ein Buch oder eine Box geholt habe, gab es Streitgespräche, dass ich mein Geld in solches Zeug verprasse. Das eigentliche Spielen war kein Problem. Nur eben Geld dafür auszugeben.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Niniane am 14.05.2013 | 19:34
Die meisten meiner Rollenspielsachen habe ich mir selbst gekauft, aber ich werde nie mein SR 4-Grundregelwerk weggeben, das haben mir nämlich meine Eltern geschenkt. Meine Mutter war ganz stolz, dass sie sich behalten hatte, wie das Spiel heisst und dass sie das in der Buchhandlung bestellt hat. Lustigerweise ist sie dabei gleich über zwei Rollenspieler gestolpert, die ihr weiterhelfen konnten. (Ist aber auch eine Universitäts-Buchhandlung, wo viele Studenten/junge Leute kaufen)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Samael am 14.05.2013 | 19:45
Kriegsklinge, danke für den Beitrag. Sehr unterhaltsam geschrieben!

Ich hatte nie Schwierigkeiten wg. Rollenspiel mit meinen Eltern. Ich hab angefangen als ich so ca. 11 war, und habe die DSA 2 Grundbox (damals neu auf dem Markt) zusammen mit 2 Soloabenteuern zu Weihnachten bekommen. Ich wollte eigentlich das Brettspiel, für das damals Fernsehwerbung lief. Zum Glück ist es das Rollenspiel geworden.

Als das ein ernsthaftes Hobby wurde und ich mein Taschengeld dafür rausgehauen habe und die Wochenenden durchgezockt, haben sich meine Eltern die Grundbox einmal aushändigen lassen, durchgelesen und wohl für harmlos befunden. 
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grey am 14.05.2013 | 20:05
Heheh... Der "Hexenmeister vom Flammenden Berg"-Fraktion kann ich mich ebenfalls anschließen. ;D Das Buch war ein Geschenk meiner Oma - gedankenlos wie immer ausgesucht ("Es gefällt seinen Cousins, also hat es ihm auch zu gefallen"), aber zufällig hatte sie tatsächlich mal was erwischt, womit sie mich glücklich machte.

Und beim Larpen erging es mir ähnlich wie Thorgest: fast alle meine Gewandungen hat eigenhändig meine Mutter genäht. :D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Feuersänger am 14.05.2013 | 20:08
Och, da war meine Mutter damals unkompliziert, soweit ich das in Erinnerung habe. Kann mich da an keine Repressalien erinnern. War halt ein Spiel. Wenn ich mit meinen Freunden im Wohnzimmer Shadowrun gespielt habe, hat sie zwischendurch ne große Platte Schnittchen gebracht.

Nachdem ich allerdings aus der Schule raus war, wuchs das Unverständnis, dass ich das immer noch weitermachte. "'N erwachsener Mann!", und ob ich für solche Spielereien nicht langsam zu alt wäre usw. Das geht im Prinzip bis heute so, wenn sie hin und wieder was davon mitbekommt. Das ist aber nicht auf Rollenspiele speziell bezogen. Ihrer Meinung nach haben Erwachsene nicht zu spielen.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Thandbar am 14.05.2013 | 20:11
Ich hatte das Glück, dass ich durch den Klassenbesten in das Hobby eingeführt wurde und meine Eltern daher einen Zusammenhang zwischen Rollenspiel und guten Noten witterten.
Außerdem waren das ja "Bücher" und daher per se etwas Gutes - darüber hinaus hielt mich das Rollenspielen davon ab, dringend einen Super Nintendo oder einen Computer haben zu wollen, was für meine Eltern eher Werkzeuge des Teufels waren.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Weltengeist am 14.05.2013 | 20:35
Bei uns war das zweischneidig. Einerseits war "Machst du schon wieder Schwarzes Auge?" der wohl häufigste Satz, den ich von meiner Mutter zwischen meinem 14. und meinem 19. Geburtstag zu hören bekam (der deckte auch alles ab, was entfernt in die Richtung ging - Geschichten erfinden, malen, Fantasy lesen,...). Und mein Vater erging sich einfach in stummem Tadel und unterstellte vermutlich insgeheim, dass ich, wenn ich kein Rollenspiel betrieben hätte, in meiner Freizeit was für die Schule gemacht hätte oder anderen sinnvollen Tätigkeiten nachgegangen wäre.

Andererseits konnte zumindest meine Mutter auch positive Seiten entdecken. So hat sie unsere Spielsitzungen immer großzügig mit Fressalien gesponsort, weil ich vorher außerhalb von Kindergeburtstagen noch nie so viel Besuch auf einmal gehabt hatte. Und sie musste auch zugeben, dass mein Bruder wohl nie Englisch (und womöglich nicht mal Lesen) gelernt hätte, wenn ich ihn nicht mit Rollenspielkram angefixt hätte.

Trotzdem ist bei mir das Trauma das unerwünschten Hobbies hängengeblieben, und ich habe sehr, sehr erwachsen werden müssen, bevor ich Rollenspiel ohne latent schlechtes Gewissen spielen konnte.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Bad Horse am 14.05.2013 | 20:44
Ich hab mit 17 angefangen, da haben sich meine Eltern nicht allzu sehr dafür interessiert, was ich so treibe. Auf mein Hobby hat meine Mutter lange mit abwertendem Desinteresse ("Spielst du das immer noch? Bist du nicht zu alt dafür, Kind?") reagiert, aber mittlerweile nimmt sie es einfach hin.

Mein Vater war sogar eine Zeitlang im Grofafo registriert und hat mir auf einem Atlas Hessenstein rausgesucht.  :D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Feran Vytrenel am 14.05.2013 | 20:45
Meine Eltern waren sehr beruhigt, dass man dafür wohl offenbar weniger Geld ausgeben konnte als für Magic-Karten.

Echt?
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Beral am 14.05.2013 | 21:47
Es ist im Rückblick faszinierend, daß mein Dad sich ziemlich intensiv mit meinem (Brett-)Spielehobby beschäftigte, obwohl er nie ein richtiger Spielefreund war und geworden ist. Respekt.
:)
Wenn mein Sohn als Erwachsener so was ähnliches über mich sagen kann, werde ich glücklich sterben. :)

Mein Vater hat auch sehr viel Zeit mit uns Kindern verbracht und alle möglichen Spiele, Basteleien und sonstiges mit uns gemacht. Gleich fange ich an zu heulen. (Keine Ironie.)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: ElfenLied am 14.05.2013 | 21:49
Meine Eltern haben erstmal den Vergleich zu Drogen gezogen, so nach dem "klar macht dir das Spaß, aber es wird dich kaputt machen". Untermauert haben die das ganze mit diversen Artikeln über die Schädlichkeit von Rollenspielen, wobei es hierbei immer um WoW und Konsorten ging. Wiederholte Versuche meinerseits die Unterschiede zu erklären scheiterten. Insgeheim bin ich der Ansicht, dass sie mir den Hobbyanfang in meiner Abizeit übelnehmen (bin damals in eine andere Stadt gezogen und der neue Bekanntenkreis spielte RPGs), denn der und meine erste (negative) Erfahrung mit Frauen in der Zeit haben aus ihrer Sicht maßgeblich dazu beigetragen, dass ich statt 1,0 nur eine 1,3 im Abi hatte. Aus ihrer Sicht war das erstmal eine Katastrophe, da sie geplant hatten mich an eine renomierte amerikanische Universität zu schicken, unabhängig davon, ob ich das überhaupt wollte.

Heutzutage ist der Kontakt mit den Eltern entsprechend sporadisch, und wenn er doch mal zustande kommt, dann wird nicht über meine Hobbys geredet.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: JS am 14.05.2013 | 22:06
Wenn mein Sohn als Erwachsener so was ähnliches über mich sagen kann, werde ich glücklich sterben. :)
Mein Vater hat auch sehr viel Zeit mit uns Kindern verbracht und alle möglichen Spiele, Basteleien und sonstiges mit uns gemacht. Gleich fange ich an zu heulen. (Keine Ironie.)

Ja, ich kann meine Eltern in jeder Hinsicht nicht genug rühmen für alles, was sie für uns Kinder getan und uns geboten haben oder zumindest entspannt (bzw. wenigstens ohne Wutausbruch und Tadel) hinnahmen. Nur beim Thema Drogen waren sie knallhart und so deutlich, daß da keine Frage offenblieb. Das war mir zwar schnurzegal, weil mich Drogen noch niemals interessierten und ich sie auch niemals nahm, aber enorm einschüchternd waren diese Hinweise allemal.

Etwas bedrückend und unerwartet finde ich allerdings, wieviele Rollenspieler hier mit ihren Eltern echte familiäre und teilweise sogar lebensbegleitende Probleme durch dieses so harmlose, phantasievolle und sozial wertvolle Hobby bekamen. Das hätte ich zu Beginn der Diskussion nicht erwartet, denn in meinem damaligen Umfeld spielte fast jeder Rollenspiele, und die Eltern waren gemeinhin gleichgültig bis bestenfalls leicht interessiert. Die "Nichtspieler" lümmelten auf Parkbänken herum, machten Unsinn oder gafften permanent in die Glotze, wohingegen unsere Freizeit zwischen Sport und Rollen-/Brettspiel als sinnvoller verbracht anerkannt wurde. Keine Mutter wäre auf die Idee gekommen, das zu verbieten und ihr Kind aus dieser ziemlich guten und aktiven Sozialgemeinschaft herauszulösen.
Wie gesagt... ich bin überrascht, hier so oft vom Gegenteil zu lesen.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Eliane am 14.05.2013 | 22:19
Ich war 16, als ich mit Rollenspiel angefangen habe. Soweit ich mich erinnern kann, haben meine Eltern nicht besonders darauf reagiert.

Später, in meinen Hochzeiten, hat meine Mutter schon mal Befürchtungen geäußert, dass ich es übertreibe und das Ganze eventuell eine Flucht vor der Realität sein könnte. Das lag hauptsächlich daran, dass ich ziemlich ausführlich über meine Charaktere und die gespielten Abenteuer gesprochen habe, denn so viel habe ich nie gespielt, meine Noten waren immer ok und meine Freunde hab ich auch nicht vernachlässigt. Trotzdem hat sie nie direkt was dagegen gesagt. Mein Vater sowieso nicht, der kann zwar mit Rollenspiel und Spielen im Allgemeinen nicht viel anfangen, stört sich aber auch nicht dran.

Ab und zu haben meine Eltern mir glaub ich sogar Rollenspielsachen geschenkt, sofern die auf meinem Wunschzettel standen oder sogar schon vorab gekauft im Schrank lagen. Das meiste hab ich mir allerdings selber gekauft.
Gerade letzte Woche haben sie mir wieder was aus dem Urlaub mitgebracht. Ich hatte sie gebeten, in einem bestimmten Laden in den Ausverkaufskisten nach bestimmten Büchern zu gucken. Ist total in die Hose gegangen, denn sie haben statt dem System Engel einfach mal alle Bücher mitgebracht, bei denen Engel im Titel stand… nur nicht die Regelbücher zum System. Ich hatte es leider verpasst, ihnen rechtzeitig genaue Kaufanweisungen mit Bildern zu schicken. Ja, meine Eltern haben mit Rollenspiel gar nichts am Hut  ;)

Die kritischsten Fragen kamen mal von einer meiner Tanten und ihrem Mann. Die beiden haben einen tieferen Sinn dahinter gesucht, dass man in Rollen schlüpfen und Abenteuer lösen will, insbesondere wenn es magiebegabte Charaktere sind. Sie haben indirekt unterstellt, dass man beim Rollenspiel irgendwas kompensieren muss, die Welt vereinfacht in schwarz und weiß einteilen und sich irgendwelchen Allmachtsfantasien hingeben will. Wir haben das nie zu Ende ausdiskutiert, weil man mit besagtem Onkel nicht wirklich diskutieren kann und es mir schwer fiel, dem völligen Unverständnis beizukommen. Das die Sache einfach Spaß macht und ein Hobby wie jedes andere ist kam einfach nicht in Frage.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Askellion am 14.05.2013 | 22:59
Huch, der Thread gleich so spannen, dass ich mich entschlossen habe, mal meinen ersten Post zu machen.
Ich hatte damals - so mit 11 oder 12 ungefähr glaube ich -  keine Ahnung, was ein Rollenspiel ist, kannte aber die super coolen Fernsehwerbungen von HeroQuest und dem DSA Brettspiel. Also habe ich angefangen, mein Taschengeld zu sparen und irgendwann, als ich das Gefühl hatte, es müsste jetzt bestimmt reichen beim örtlichen Spieleladen angerufen und gefragt, ob die "Das Schwarze Auge" haben. Natürlich hatte die Verkäuferin genauso wenig Ahnung von Rollenspielen wie ich und fragte deshalb "Die große oder die kleine Version?". Nachdem die kleine deutlich günstiger war - und es dafür auch noch jede Menge Erweiterungen gab :-) - habe ich mich dann für diese entschieden. Man stelle sich den armen Jungen vor, der voller Vorfreude die DSA2-Grundbox öffnet und sich dann fragt: "Wo ist das Spielbrett? Wo sind die Spielfiguren? Wo sind die coolen 3D-Aufbauten?"
Ich musste damals dieses graue Basis-Heft 3x komplett durchlesen, bis ich realisiert hatte, dass man sich das alles nur erzählt.
Daraufhin habe ich meine Eltern so lange genervt, bis sie mal mit mir gespielt haben (mein Bruder hatte keine Lust auf dieses komische Spiel ohne Spielbrett). Das Abenteuer (Silvanas Befreiung) lief...anders als ich es mir vorgestellt hatte. Am Ende habe ich dann zu meinem Vater gesagt, er müsse jetzt ein zehntel seiner Barschaft an die Götter opfern...er hat sich standhaft geweigert, selbst als Boron persönlich erschien, um ihm zu erklären, dass das so nicht geht *g*
Das blieb dann auch das einzige Spiel mit meinen Eltern.
Später durfte ich mir dann immer anhören, dass ich nicht soviel Geld für DSA ausgeben sollte, weil mich das in ein paar Jahren ohnehin nicht mehr interessieren würde ("wenn du dann mal eine Freundin hast..."). Und jetzt - 20 Jahre später - sind Rollenspiele immer noch mein wichtigstes Hobby.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grey am 14.05.2013 | 23:11
Später, in meinen Hochzeiten, hat meine Mutter schon mal Befürchtungen geäußert, dass ich es übertreibe und das Ganze eventuell eine Flucht vor der Realität sein könnte.
Da hatte ich jetzt einen schönen Verleser... wenn du sogar auf deinen Hochzeiten gespielt hast (was war denn der Scheidungsgrund bei der ersten Ehe? ::)), hätte ich an Stelle deiner Mutter durchaus auch die Befürchtung geäußert, daß du übertreibst. ;D

@Askellion: Willkommen an Board! :) Hast du Lust, dich auch hier (http://tanelorn.net/index.php/board,17.0.html) noch mal vorzustellen?
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Askellion am 14.05.2013 | 23:13
@Grey: Danke! Unbedingt. Werde ich am Wochenende mal machen.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Feuersänger am 15.05.2013 | 00:23
Untermauert haben die das ganze mit diversen Artikeln über die Schädlichkeit von Rollenspielen, wobei es hierbei immer um WoW und Konsorten ging.

Och, da musst du dir nix denken, für meine Mom ist es auch "Computersucht", wenn man regelmäßig die Abende am PC verbringt. Die gleiche Zeit vor dem Fernseher hingegen ist natürlich völlig unproblematisch.

Zitat
statt 1,0 nur eine 1,3 im Abi hatte. Aus ihrer Sicht war das erstmal eine Katastrophe

Das ist ja original wie im Asian Dad Meme. =D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Skele-Surtur am 15.05.2013 | 00:41
Oh, mann. Leute, die sich über Noten schlechter 1,0 ihrer Kinder aufregen, würde ich am liebsten direkt an einen Psychiater überweisen. Sorry fürs Off-Topic.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Oberkampf am 15.05.2013 | 07:10
Meine Eltern haben mein Hobby und meine Begeisterung dafür nie verstanden. Beim einzigen versuch, mal mit ihnen zu spielen, beharrte mein Vater darauf, dass Goblins Gobelins sein müssten.
Ansonsten hatte ich wegen Rollenspiel aber sehr wenig Stress mit ihnen, und auch mit Gewaltspielzeug (Pistolen, Actionfiguren) durfte ich schon als kleines Kind spielen. Meinen Stress hatte ich eher wegen meinen Schulnoten und meinen Haaren und überhaupt der ganzen Situation.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Blanchett am 15.05.2013 | 07:38
Ich bin erst spät zum Rollenspiel gekommen.
Ich war 17 und hatte meinen ersten Freund, der Rollenspieler war.
Irgendwann sollte ich es ausprobieren (hatten ne Vereinbarung getroffen und ich dachte ich hätte danach Ruhe vor diesem Thema) und es hatte mir totalen spass gemacht....
Mein Vater war nicht so begeistert. Seine Aussage wenn ich zum Rollenspiel bin bzw abgeholt wurde:
"Muss ich wieder die Leute im weissen Kittel anrufen?"
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Hewisa (gone for good) am 15.05.2013 | 10:17
"Spielst du das immer noch? Bist du nicht zu alt dafür, Kind?"

Das musste ich mir zu Anfang (mit 14) nicht anhören, da gab es mehr mildes Desinteresse. je älter ich wurde und bei jedem Milestone (Abi, Zivi, Studienabschluss) kam der Spruch immer wieder (und vehementer).
Mein Verweis auf den Onkel mit der Modelleisenbahn wurde immer mit "das ist ja kein Spielen, das ist ein Hobby" abgebügelt - und der Absurdität dieses Ausspruch machte mich jedesmal so fassungslos, dass ich da dann die Diskussionsversuche immer abgebrochen habe.

"Bist Du dafür nicht inzwischen zu alt?" werde ich zwar bei Telefonaten auch immer noch gefragt, aber da ich inzwischen an so ziemlich allen Fronten die gängigen Erwartungshaltungen des konservativen Elternhauses erfüllt hab (beruflich erfolgreich, stabile Beziehung etc.) ist das in letzter Zeit mehr so ein bischen halbherzig ;)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: McCoy am 15.05.2013 | 10:23
Ich habe mit 14 Jahren angefangen (was mich darauf bringt, das ich jetz 25 Jahre dabei bin :korvin:). Von Seiten meiner Eltern gab es da weder Gegenwind noch Förderung was das Hobby betrifft. (Ich bin sicher das mein Vater gemerkt hat, dass da kleine Menschen in der Wohnung sind und er wußte sogar unsere Namen, also...)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grubentroll am 15.05.2013 | 10:39
Wenn ich diese Sachen lese, mit dieser ablehnenden Haltung gegenüber dem RPG-Hobby...

Dann frag ich mich manchmal, mit was mein Sohn (der jetzt grad mal 5 Monate alt ist) wohl irgendwann daherkommen könnte, das ich total schrecklich finde, was aber an sich harmlos ist.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Arldwulf am 15.05.2013 | 10:43
Mhh...meiner ist 9.

Inzwischen würden mir ein paar Sachen einfallen.  ~;D

Aber ich versuch es locker zu nehmen.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grubentroll am 15.05.2013 | 10:46
Mhh...meiner ist 9.

Inzwischen würden mir ein paar Sachen einfallen.  ~;D

Aber ich versuch es locker zu nehmen.

Haha....  ;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Arldwulf am 15.05.2013 | 11:00
Immerhin mag er Rollenspiel. ;)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grubentroll am 15.05.2013 | 11:15
Immerhin mag er Rollenspiel. ;)

Auch D&D4?

(Sonst könnte er es schwer haben...  ;D)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Hotzenplot am 15.05.2013 | 11:28
Das erste Rollenspielbuch nach einem fatalen Elternsprechtag zu kaufen würde man heute als FAIL bezeichnen. Mutter legte die DSA1-Box erstmal auf den Schrank, wo wir als ca. 10jährige Blagen erstmal nicht dran kamen. Später hat sie selbst mal die Spielleiterin gegeben (zum Glück ohne Meistermaske), aber wir haben sie ausgeschimpft, weil sie es nicht gut gemacht hat (in unseren Augen).
Ansonsten war das ganze eher positiv, bis auf diesen Zwischenfall als Mama in die Schule musste, weil mein Bro einen Mitschüler verkloppt hatte (dumme Idee auf einer Klassenfahrt DSA-Abenteuer zu klauen, wenn man neben dem Beklauten der einzige mitgefahrene DSA-Spieler ist).
Meine Mum fand es glaube ich ganz gut, dass wir uns aufgrund der Liebe zum Fantasyspiel auch mit Büchern eingedeckt hatten und viel schrieben, gestalteten etc.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Arldwulf am 15.05.2013 | 11:38
Auch D&D4?

(Sonst könnte er es schwer haben...  ;D)

*lacht* ja, aber in erster Linie spiel ich andere Sachen mit ihm.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: rillenmanni am 15.05.2013 | 11:39
"Gut, dass Du nicht immer nur Fernsehen guckst!" und später "Ich fand das Zeug zwar merkwürdig, aber Du warst mit so viel Begeisterung dabei, dass ich froh war, dass Du ein solches Hobby gefunden hattest."
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: JS am 15.05.2013 | 11:42
Mutter legte die DSA1-Box erstmal auf den Schrank, wo wir als ca. 10jährige Blagen erstmal nicht dran kamen. Später hat sie selbst mal die Spielleiterin gegeben (zum Glück ohne Meistermaske), aber wir haben sie ausgeschimpft, weil sie es nicht gut gemacht hat (in unseren Augen).

Charmant. Das erinnert mich daran, daß ein Cousin meiner damaligen Freundin (irgendwann im Rollenspiel-Pleistozän) ihr und ihren aufgeschlossenen Eltern mal Rollenspiel näherbringen wollten; ich war als Spieler natürlich mit an Bord. Am Start war Runequest, selbstredend mit uralter Version.
Der Cousin und SL gab dann nach wenigen Stunden auf, weil die Eltern (Pastor und Erzieherin) sich strikt weigerten, gegen irgendwen irgendwann Gewalt anzuwenden. Schurkenangriff? Fliehen und Stadtwache zu Hilfe holen! Geldnot? Trüffelsuche im Wald mit anschließendem Verkauf auf dem Markt. Das sprengte glatt das Abenteuer, war aber bemerkenswert konsequentes Charakterspiel.
Die Eltern empfanden Rollenspiel trotz allem als einen sinnvollen Zeitvertreib für uns, doch verbuchten sie selbst es dann als nette Erfahrung ohne bleibenden Eindruck.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Shevek am 15.05.2013 | 11:45
Auf strickt Gewaltfreie Charaktere kann man sich doch einstellen.  ;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Mann ohne Zähne am 15.05.2013 | 11:46
Na, plaudert doch mal aus dem Nähkästchen was bei euch so passiert ist daheim... :)

1984 war ich 14 und hatte im Karstadt diese coole schwarze Schachtel mit dem fliegenden Drachen und dem stilisierten schwarzen Auge drauf entdeckt. Ich nörgelte so lange bei meiner Omi rum, bis sie mir das Teil zu Weihnachten oder Geburtstag schenkte :)

Einen Tag später leitete, öh, "meisterte", ich zum ersten Mal DSA1. Die Spieler: meine Eltern :)
Sie fanden's immer schon gut. Was mich zumindest bei meinem Vater nicht wundert; er hat eine SF- und Fantasy-Bibliothek von einigen Tausend Büchern... Apfel, Stamm, und so.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: JS am 15.05.2013 | 11:48
Auf strickt Gewaltfreie Charaktere kann man sich doch einstellen.  ;D

Sicherlich, aber wenn man motivierter, doch wenig erfahrener Teenie ist, der sich möglichst eng ans vorgegebene Abenteuer halten will/muß, dann klappt das eben nicht so richtig. Es ist ja auch heute nicht so, daß die meisten Abenteuer kampf- und gewaltfreie Zonen sind - im Gegenteil. Insofern schränkt die Verweigerung jeglicher Konflikte die Möglichkeiten eines SL schon erheblich ein, wenn er es nicht mit enorm einfallsreichen oder genügsamen Spielern zu tun hat.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: WeepingElf am 15.05.2013 | 16:50
Es ist ja auch heute nicht so, daß die meisten Abenteuer kampf- und gewaltfreie Zonen sind - im Gegenteil. Insofern schränkt die Verweigerung jeglicher Konflikte die Möglichkeiten eines SL schon erheblich ein, wenn er es nicht mit enorm einfallsreichen oder genügsamen Spielern zu tun hat.

Also ich finde gewaltfreie Lösungen von Abenteuern interessanter, was natürlich nicht heißt, dass es keine schlechten gewaltfreien Abenteuer gibt ;)

Aber wir kommen hier vom Thema ab, also gut damit.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: JS am 15.05.2013 | 17:00
Mal so, mal so, mal mit, mal ohne - alles hat seine Reize.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Saffron am 15.05.2013 | 18:45
Ich gehöre scheinbar zu den Nachzüglern: Ich hab etwa mit 19 das erste Mal gespielt, und ich hatte auch nie so eine extreme Rollenspielphase, in der ich ganz viel Zeit und Geld dafür draufgeht. Daher konnte ich mich wohl als „normal“ tarnen ;)

Überhaupt haben meine Eltern bis heute keine Ahnung, was Rollenspiel überhaupt ist, und dass ich diesem Hobby nachgehe. Sie haben sich aber auch nie dafür interessiert, was ich als Kind so gelesen oder gespielt habe. Nur Spielzeugpistolen wollten sie uns nicht kaufen.

Mit Klamotten oder Frisuren hatte ich nie eine wilde Phase, nur tätowiert bin ich. Aber das auch erst seit ich 21 war, und ich kann mich aber auch nicht erinnern, dass meine Eltern mich je auf meine Tattoos angesprochen hätten, weder kritisch noch neugierig.

Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Blechpirat am 15.05.2013 | 18:52
Ich bin ja von Dreamdealer "angefixt" worden. Ich kann mich nicht erinnern, dass meine Eltern Probleme mit Rollenspiel hatten. Natürlich haben sie mal gefragt, und auch mal reingehört, wenn wir gespielt haben. Im Großen und Ganzen haben sie mich aber unterstützt - mit Fahrdiensten und Material.

Lediglich mein Vater hat mich mal auf die Montarisierung angesprochen - wenn ich schon so viel Zeit investiere, könnte man doch vielleicht auch was lukratives daraus machen? Da war ich aber auch schon älter.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Thorgest am 15.05.2013 | 19:01
Beim einzigen versuch, mal mit ihnen zu spielen, beharrte mein Vater darauf, dass Goblins Gobelins sein müssten.

 :d Made my Day  ~;D Ich bin vor lachen fast vom Stuhl gefallen als ich mir in meinem Larpschloß die Goblins an den Wänden vorgestellt habe...Großartig  ~;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: sindar am 16.05.2013 | 15:15
Meine Eltern haben mich einfach machen lassen. Einmal haben sie sich gewundert, als wir bei uns daheim gespielt haben: Ich habe hinterher erzaehlt, dass wir eine sehr lustige und zugleich spannende Sitzung gehabt haetten, und sie haben gesagt, sie haetten nichts von uns gehoert. Ein paar Mal habe ich etwas darueber erzaehlt, wie Sitzungen gelaufen sind, aber mehr als hoefliches Interesse, gepaart mit Unverstaendnis, kam nie rueber.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Glgnfz am 16.05.2013 | 15:22
:d Made my Day  ~;D Ich bin vor lachen fast vom Stuhl gefallen als ich mir in meinem Larpschloß die Goblins an den Wänden vorgestellt habe...Großartig  ~;D

Auf Französisch ist ja "gobelin" tatsächlich sogar geschrieben identisch mit "gobelin". So musste ich, wenn ich mit meinem Kumpel in Paris gespielt habe, beim Betreten eines Raumes immer nachfragen, ob der "gobelin" an der Wand hing oder mich mit einem rostigen Kurzschwert auschlitzen wollte.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Kearin am 16.05.2013 | 15:23
Gut, dass ihr früher noch keine Gob(e)lin-Ninjas hattet.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Glgnfz am 16.05.2013 | 15:29
Ja, wir hatten damals ja wirklich gar nichts... ;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Joerg.D am 16.05.2013 | 15:40
"Und wie hilft Dir das Hobby jetzt dabei noch mehr Frauen klar zu machen?"


Frage meiner Mutter die nicht verstehen konnte, warum ich auf einmal solchen Nerd Kram mache und mir finstere Absichten in Bezug auf Frauen unterstellte.


Mein Vater meinte nur, dass ich die ganze Zeit besser ins lernen hätte investieren sollte um später mit meinen ganzen Freunden mit Abbi mithalten zu können.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Weltengeist am 16.05.2013 | 18:09
Mein Vater meinte nur, dass ich die ganze Zeit besser ins lernen hätte investieren sollte um später mit meinen ganzen Freunden mit Abbi mithalten zu können.

Scheint eine fixe Elternidee zu sein, dass Jugendliche, die mit dem Rollenspiel aufhören, stattdessen lernen, neue Programmiersprachen erfinden oder andere sinnvolle Dinge machen würden. Deckt sich nur so gar nicht mit meiner Beobachtung dessen, was die Nicht-Rollenspieler in meiner Klasse in ihrer Freizeit so gemacht haben... ~;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Ernesto Hemmweg am 17.05.2013 | 19:21
Mein erster Rollenspielkontakt war bei dem Sohn eines mit meinen Eltern befreundeten Ehepaars. Nachdem ich dann auf der Heimfahrt meine Eltern mit exzessiven Abenteuerberichten genervt hatte, vergaß ich die Sache erst einmal ein paar Monate wieder und war bass erstaunt, als ich zu Weihnachten dann unangekündigt die DSA3-Grundbox unter dem Baum fand.

Im Endeffekt waren es also meine Eltern, die mich da richtig hineingezogen haben, was sie dann aber nicht davon abgehalten hat, das Ganze später mit skeptisch-ironischen Bemerkungen bzw. dem anscheinend weitverbreiteten Standardspruch "Bist du nicht langsam zu alt dafür?" zu kommentieren. Irgendjemand aus ihrem Bekanntenkreis hatte ihnen dann auch noch den Floh ins Ohr gesetzt, Shadowrun (unser damaliges Alternativsystem) sei faschistisch.  :-\ Keine Ahnung, wer da wieso auf diesen Trichter gekommen ist, aber mein Vater hatte zwischenzeitlich auch einmal die fixe Idee, Sid Meiers Civilization würde totalitäre System propagieren und mich zu einem Antidemokraten machen. ;D
Mittlerweile, etliche Jahre später, bin ich, wenig überraschend, immer noch Rollenspieler, habe mich darüber aber seit Ewigkeiten nicht mehr mit meinen Eltern ausgetauscht und auch nicht die Absicht, das zu tun, da eh nur der oben genannte Standardspruch in Verbindung mit einem resignierten Seufzen käme.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Bad Horse am 17.05.2013 | 19:23
Ich habe mal irgendwo eine Anekdote von einem Rollenspieldesigner gelesen, der nach einer Podiumsdiskussion von ein paar Eltern gefragt wurde, wie sie denn ihr Kind vom Rollenspiel wieder weg bekämen.

Seine Antwort: "It's simple - just introduce him to alcohol and drugs."

Keine Ahnung, ob das stimmt, aber das war ein Argument, das ich immer ganz gut fand.  :)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Grey am 17.05.2013 | 19:29
@Bad Horse: :D Guter Spruch! :d

Erinnert mich an einen Klassiker aus einem meiner früheren RPG-Foren: "Drogenspieler nehmen selten Rollen."
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Thandbar am 17.05.2013 | 19:30
  Keine Ahnung, wer da wieso auf diesen Trichter gekommen ist, aber mein Vater hatte zwischenzeitlich auch einmal die fixe Idee, Sid Meiers Civilization würde totalitäre System propagieren und mich zu einem Antidemokraten machen. ;D
 

Herrlich!
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Feuersänger am 17.05.2013 | 19:35
Ist ja auch wahr. So wie einem da der Senat auf der Nase rumtanzt, wenn man Demokratie als Staatsform hat, wird man ganz schnell zum Kommunisten. =D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Sashael am 17.05.2013 | 19:49
Die beste Regierungsform ist immer noch die mit einem omnipotenten und -präsenten Autokraten an der Spitze, der macht was er will und gerade so dafür sorgt, dass das Volk nicht herumrebelliert. Klassisches Anno Jahreszahl oder Siedler halt. Bei Masters of Orion hat sich das auch bewährt, um die ganze Galaxis unter die eigene Knute ... äh ... wohlmeinende Hand zu bringen.  ;D

Was ich beim Durchlesen des Threads interessant finde ist, dass Frauen scheinbar viel öfter durch bereits spielende Freunde auf das Hobby gebracht werden und bei Männern der Autodidaktismus weiter verbreitet scheint. Sollte man dafür noch mal nen eigenen Thread aufmachen?  ;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: JS am 17.05.2013 | 20:28
Frauen bedürfen eben nach wie vor der sanft lenkenden Hand eines wohlmeinenden Mannes.
;) :D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Bad Horse am 17.05.2013 | 20:50
Frauen bedürfen eben nach wie vor der sanft lenkenden Hand eines wohlmeinenden Mannes.
;) :D

Blödsinn. Sorry, du magst das sarkastisch meinen, aber es gibt zu viele Leute, die sowas tatsächlich glauben, als dass das auch nur im Ansatz witzig wäre.  :(
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Chris H. [N/A] am 17.05.2013 | 21:17
Blödsinn. Sorry, du magst das sarkastisch meinen, aber es gibt zu viele Leute, die sowas tatsächlich glauben, als dass das auch nur im Ansatz witzig wäre.  :(

Äh...ja. Mal davon abgesehen, dass er es definitiv nicht ernst gemeint hat, die Leute, die das ernst nehmen, sind auch solche, die an Nazis auf dem Mond glauben oder das Barcodes unsere Aura stören.

Back to topic:

Meine Eltern haben seeeehr cool reagiert. Mag vielleicht auch daran liegen, dass ich ansonsten recht harmlos war (und meine Eltern eh sehr locker). Hab nicht geraucht oder gesoffen und solange das spielen nicht dazu geführt hat, dass ich sonstige Pflichten vernachlässigte, war das auch nie ein Thema. Ich glaube insgesamt fanden sie es gut, dass ich so viel Fantasie hatte (und noch habe). Noch heute erkundigen sie sich ab und zu nach ehemaligen MitspielerInnen, die sie kennen gelernt haben. Ich glaube insgesamt sind ihnen einige meiner MitspielerInnen besser in Erinnerung geblieben, als Kumpels von meinem älteren Bruder.

Ach ja, angefangen habe ich übrigens in der 4. Klasse mit DSA (und der Maske des Meisters). Man waren wir COOL damals!  ;D 8)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: el-Pi am 17.05.2013 | 21:43
Ich hab auch erst sehr spät mit dem RPG angefangen (mit 20, vor 15 Jahren :korvin:), aber meine Eltern waren doch ganz cool.
Meine Mutter kann zwar schon mit dem Konzept von Rollenspiel, in eine ander Rolle zu schlüpfen, nichts anfangen, ist aber froh das ich endlich mal Freunde habe.
Mit meinem Vater und seiner (jetzt) Ex-Frau hab ich sogar ein schönes selbstgebasteltes Abenteuer gespielt.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: JS am 17.05.2013 | 22:37
Blödsinn. Sorry, du magst das sarkastisch meinen, aber es gibt zu viele Leute, die sowas tatsächlich glauben, als dass das auch nur im Ansatz witzig wäre.  :(

Danke, Chris, du hast es für mich auf den Punkt gebracht.
Übrigens waren mir Barcodes schon immer verdächtig... ;)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Ninkasi am 17.05.2013 | 22:40
Krass, dass "Hexenmeister vom Flammenden Berg" zwei mal als Einstiegsdroge bereits genannt wurde; ich darf Fighting Fantasy hiermit ein drittes Mal zu Protokoll geben auf meinem Pfad zum echten Papier-und-Bleistift Meth.


dazu hatte ich mal ne Umfrage gestartet :-)
http://tanelorn.net/index.php/topic,47588.0.html
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Tsas Erwachen am 18.05.2013 | 20:50
Ich war schon Mitte 20, als mein Exmann mich dazu gebracht hat, sein Lieblingshobby mal auszuprobieren.
Die Reaktionen meiner Eltern waren damals die Gleichen wie heute: Schon wieder [leicht angewiderter Tonfall] spielen [/leicht angewiderter Tonfall]? Bist du dafür nicht langsam zu alt? Willst du nicht lieber endlich mal rausgehen und Sport machen? Schau dir doch "diese Leute" alle mal an. Gibt schon einen Grund, dass "die alle" so dick und blass sind.

Japp, meine Mutter hat ihren ganz eigenen Charme. ::)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Blechpirat am 18.05.2013 | 21:27
ICH BIN NICHT BLASS!!!
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Bad Horse am 18.05.2013 | 21:35
ICH BIN NICHT BLASS!!!

Ach, ihr lustigen Nordlichter seid doch alle blaß.  ;)

Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Teylen am 18.05.2013 | 22:14
Ich bin bleich wie eine Kalkwand @.@;
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Dark_Tigger am 18.05.2013 | 22:29
Ach, ihr lustigen Nordlichter seid doch alle blaß.  ;)
Nein sind sie nicht. :P



@Topic
So richtig hats die nie interresiert, glaub ich. Höchstens das schon so oft geschreibene "Spielen, bist du nicht zu alt für sowas?
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 19.05.2013 | 09:30
Seltsam. Ich dachte Brettspielrunden wären tief in der europäischen Kultur verwurzelt. Wollen uns das nicht immer die Amerikaner erzählen? Eurogames und so. Meine Eltern haben mit befreundeten Ehepaaren auch ohne Kinder - vor den Kindern - wohl von Zeit zu Zeit gespielt. Hase und Igel (http://de.wikipedia.org/wiki/Hase_und_Igel) und so. (Vom generell verbreiteten Kartenspielen möchte ich jetzt gar nicht reden.)

Mein Onkel hatte auch ein riesiges Modeleisbahnarsenal, usw. und so fort. Naja, vielleicht stammen wir auch einfach aus einer verspielten Familie.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: 1of3 am 19.05.2013 | 09:43
Zitat
Wollen uns das nicht immer die Amerikaner erzählen? Eurogames und so.

Naja, Eurogame ist eigentlich eine Bezeichnung für eine gewisse Art von Gesellschaftsspiel, die zufällig aus Europa kommt, so wie Britpop die Bezeichnung für eine gewisse Art Musik ist, die von der Insel kommt. Das heißt nicht, dass alle Briten Popmusik mögen.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Thandbar am 19.05.2013 | 09:47
Ein interessantes Thema. Hat die Ablehnung von Spielen - nachgerade im Erwachsenenalter - vielleicht etwas mit protestantischer Leistungsethik zu tun?
Im alten China galt ja die Beherrschung von Brettspielen als Zeichen hoher Bildung.
Hierzulande ist ja sogar gewissermaßen reglementiert, bis in welches Alter hinein man welche Spiele spielen sollte, und mir kommen die ewig gleichen Diskurse, ob bestimmte Spiele einen verdummen oder aggressiv werden lassen, im internationalen Vergleich besonders häufig vor. Aber da kann ich mich natürlich auch irren.  
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Feuersänger am 19.05.2013 | 10:01
Ein interessantes Thema. Hat die Ablehnung von Spielen - nachgerade im Erwachsenenalter - vielleicht etwas mit protestantischer Leistungsethik zu tun?  

Also, meine Mutter zumindest ist katholisch. :p Ich hab auch keine Ahnung, warum sie so spielefeindlich eingestellt ist.

Mein Vater (Anm.: lebt in Kanada) ist übrigens Spielen gegenüber aufgeschlossener, vor allem Videospielen. Er hat damals (als ich ca 11 war) ausgehandelt, dass ich ein Nintendo bekomme (wo meine Mutter dagegen war), nachdem er zuvor bei einem gemieteten Gerät einen Narren an Super Mario gefressen hatte. Er hat sich selbst auch ein NES und ein SNES gekauft und darauf vor allem die Super Marios, die Zeldas und Secret of Mana gezockt. Computerspiele (wie Wizardry) waren ihm dagegen zu kompliziert.
Ich weiß grad gar nicht mehr, ob ich ihm mal von meinem Rollenspielhobby erzählt habe -- wenn dann hab ich vielleicht sowas gesagt wie "wie Brettspiel ohne Brett, man stellt sich alles vor".
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Sashael am 19.05.2013 | 10:10
Meine Mutter ist erz-atheistisch und die akzeptiert zwar mein Hobby, aber suspekt ist es ihr trotzdem. Das mit dem "Bist du dafür nicht langsam zu alt" hat sie allerdings mittlerweile aufgegeben. Ab einem gewissen Alter ändert sich halt nix mehr.  ;D

Meine Mutter ist aber klassischen Spielen aufgeschlossen. Rommeé, Kniffel oder Rummikub spielt sie auch gerne. Da gibts ja noch ganz andere Spielverweigerer.

Aber die deutsche Leistungsethik spielt da bestimmt mit rein. Dass die mal aus dem Protestantismus gekommen ist, merkt man in D doch überhaupt nicht mehr.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 19.05.2013 | 10:49
Naja, Eurogame ist eigentlich eine Bezeichnung für eine gewisse Art von Gesellschaftsspiel, die zufällig aus Europa kommt, so wie Britpop die Bezeichnung für eine gewisse Art Musik ist, die von der Insel kommt. Das heißt nicht, dass alle Briten Popmusik mögen.

Deine Mudda mag sie nicht. Aber trotzdem hält sich in den USA das Gerücht, dass sie hierzulande weit verbreitet und mainstream sind. (Ja, ich weiß, was ein Eurogame ist...)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Falke359 am 19.05.2013 | 10:53
Also, meine Mutter zumindest ist katholisch. :p Ich hab auch keine Ahnung, warum sie so spielefeindlich eingestellt ist.

Ah, jetzt versteh ich einige deiner Posts besser   ~;D

@Topic:
Tolles Thema  :d

Meine Eltern können sich bis heute nicht so wirklich vorstellen, was ich da eigentlich mache.
Und das, obwohl meine Mutter eigentlich total brettspielsüchtig wäre (das Zocker-Gen hab ich offenbar von ihr), wenn sie nicht in der falschen Generation und Umgebung  aufgewachsen wäre (bäuerlichstes Dorf, das man sich vorstellen kann).

Lustig war´s, als meine Frau an einem Geburtstag alle Gäste, egal welchen Alters und Herkunft, zu einer Partie Ja Herr und Meister (http://www.boardgamegeek.com/boardgame/18723/aye-dark-overlord) genötigt hat; Wer´s nicht kennt:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Ich hätt mich das nie getraut, aber es war sehr lustig.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Glühbirne am 19.05.2013 | 10:55
Ich glaube nicht, das Leistungsethik do wichtig ist. Eher eine "Kann ich mir nicht Vorstellen - ist generell suspekt" Attitüde. Wäre das Hobby nicht Rollenspielen, sondern Fußball, Schießverein, Gesangsverein, Gärtnern, Tanzen oder Schwarzbrennen ect wäre es ein angemessener Zeitvertreib.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Thandbar am 19.05.2013 | 11:01
Zitat
Eher eine "Kann ich mir nicht Vorstellen - ist generell suspekt" Attitüde.

Sehr gut möglich. Immerhin wurde im 18. Jahrhundert auch vor der "Lesesucht" gewarnt, als der Roman als Massenmedium erfolgreich wurde.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 19.05.2013 | 11:13
Schwarzbrennen

Ich würde meine Brettspiel-Eltern sofort gegen Schwarzbrenner-Eltern tauschen.  ;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: D. M_Athair am 19.05.2013 | 11:46
Damals, als ich das erste Mal bei Freunden von Freunden zum Spielen war (die meine Eltern nicht kannten) waren sie
sehr verwirrt/besorgt, dass ich in okkulte Zirkel abrutschen würde. Vor allem mein Vater hatte die Vorstellung,
dass Rollenspiel so eine Mischung aus:
"in seltsamen Gewandungen durch den Wald hüpfen" und "okkulten Praktiken" sei.
(Dass ich mich damals - mit 17 - zum Spielortschaft bringen ließ und dann von einem Freund zum konkreten Spielort
 mitgenommen wurde, hat die Situation nicht verbessert. War mir igendwie peinlich da mit meinen Eltern aufzukreuzen.
 ::) )
Auch nicht, dass ich kurz vorher Gothic/Post-Punk/ColdWave (The Awakening (http://en.wikipedia.org/wiki/The_Awakening_%28band%29), alte Lacrimosa (http://de.wikipedia.org/wiki/Lacrimosa), Das Ich (http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Ich)) und Folk-Avantagard-Black Metal (Antestor (http://de.wikipedia.org/wiki/Antestor), Emperor (http://de.wikipedia.org/wiki/Emperor_%28Band%29), Falconer  (http://de.wikipedia.org/wiki/Falconer_%28Band%29)) für mich entdeckt hatte.

Ansonsten spielt mit Sicherheit mein, doch vom protestatntisch-pietistischen Umfeld geprägtes Elternhaus eine Rolle (Tanzen, Konserven-Musik, Urlaub - alles Begriffe ohne irgendwelchen Eigenwert). Fantasy-Kram haben meine Eltern nie verstanden.
Von daher war Warhammer (angesteckt in der CVJM-Jugendgruppe), Magic (ebenfalls Leute aus der Jugendgruppe + Mitschüler aus anderen Jahrgangsstufen*) oder auch Rollenspiel (auch via Jugendgruppe) immer verdächtig/misstrauisch beäugt worden. Die Magic-Karten wurden meinem Bruder und mir sogar mal weggenommen (wir haben das Versteck aber gefunden  :D ).

Mein Vater kann außerdem mit Spielen generell gar nix anfangen. Meine Mutter dagegen hat uns 3 Jungs, als wir noch klein waren viele Geschichten, hauptsächlich Märchen oder andere Geschichten mit latent phantastischen Elementen (Tierfabeln, ...) vorgelesen.


Heute: Mein Hobby wird (manchmal zähneknischend) akzeptiert. Es ist für meine Eltern mittlerweile normal, dass ich mich, wenn ich zu Besuch bin, mich mit alten Freunden zu Spielen treffe (aus Zeitgründen sind das des öfteren keine Rollenspiele, sondern Sachen wie Warhammer Quest, Smallworld, Magic, Behind, HdR-Brettspiel).
Der einzige Kommentar, der von meinen Eltern heute kommt ist: "Gibst du noch immer so viel Geld für diese Spiele aus?"






* Mein 6-Jahre jüngerer Bruder, hatte mit einem Klassenkameraden (wiederum der Bruder eines damals Bekannten aus der Schule und heute einer meiner besten Freunde) in seiner Jahrgangsstufe ein wahres Magic-Fieber entzündet.  
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Glühbirne am 19.05.2013 | 11:49
Ich würde meine Brettspiel-Eltern sofort gegen Schwarzbrenner-Eltern tauschen.  ;D

Meinem Vater ist sein selbstgemachter Wein mal im Kleiderschrank explodiert. Er findet trotzdem ok das ich ein seltsames Hobby habe.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: D. M_Athair am 19.05.2013 | 12:01
Wäre das Hobby nicht Rollenspielen, sondern Fußball, Schießverein, Gesangsverein [Kirchenchor], Gärtnern, Tanzen oder Schwarzbrennen ect wäre es ein angemessener Zeitvertreib.
Hab mal die für mich nicht passenden Sachen rausgestreichen.
Oh ... hoppla: Da ist sich doch wieder sichtbar, die Leistungsethik.

Für meine eine Oma war "Leistung" auch ein sehr wichtiger Beurteilungsmaßstab,
für meine andere Oma hat der zugunsten von Mitmenschlichkeit gar keine Rolle gespielt.  ;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Achamanian am 19.05.2013 | 12:12
Um mal was Positives in den gerade entdeckten Thread zu werfen: Meine Eltern fanden das super. Die beiden befürworten tendenziell alles, was irgendwie phantasievoll-kreativ ist, das ist glaube ich fast schon so eine eigene Art von kleinbürgerlichem Fetisch (den ich von ihnen übernommen habe). Sie haben sich von mir interessiert erklären lassen, was das ist. Der Vater von meinem besten Freund hat sogar eine Weile für uns geleitet.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Saffron am 19.05.2013 | 13:38
Hi

bei der Gelegenheit noch eine interessante Anschlussfrage: Wie reagieren die Eltern unter euch darauf, wenn ihre Kinder Rollenspiel nicht als Hobby haben wollen?  >;D

Meinen Rollenspieler-Freunden, die momentan überwiegend Kinder im Grundschulalter haben, prophezei ich ja, dass ihre Kinder es total bestimmt total peinlich finden, was ihre Eltern machen. Oft ist es eben so, dass man als Kind seine Eltern generell peinlich findet, besonders dann, wenn sie versuchen, hip zu sein.

Habt ihr dazu schon Erfahrungen gesammelt?

Aloha
Saffron
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Skele-Surtur am 19.05.2013 | 13:55
Ich hab noch keine Kinder, aber in meiner LARPgruppe spielt auch ein Ehempaar (Mitte 40) mit Tochter (Anfang 20) begeistert mit. Über das Hobby hat die jetzt auch ihren Freund kennengelernt, der logischer Weise auch LARPer ist, wenn die Beziehung halten sollte wird und geheiratet würde, würde das also ein richtiges Familienhobby werden. Die spielen auch alle P&P, soweit ich weiß.
Nur der Sohn besagten Ehepaars hat scheinbar kein Interesse, aber den kenn ich nicht persönlich, daher weiß ich nicht, ob er es einfach peinlich findet oder lediglich nur kein Interesse hat. Aber das ist, soweit ich gehört habe, auch kein Streitpunkt in der Familie.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: AcevanAcer am 19.05.2013 | 15:29
Meine Mutter fand Rollenspiel an sich eine gute Sache =) Aber die Typen die es gespielt haben fand sie merkwürdig.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Weltengeist am 19.05.2013 | 17:43
bei der Gelegenheit noch eine interessante Anschlussfrage: Wie reagieren die Eltern unter euch darauf, wenn ihre Kinder Rollenspiel nicht als Hobby haben wollen?  >;D

Sollte mein Sohn eines Tages beschließen, Rollenspiel doof zu finden und stattdessen lieber 12 Stunden am Tag für die Schule lernen zu wollen, werde ich vermutlich irgendwie lernen, damit zu leben... ~;D

(Mal im Ernst: Ich bilde mir nicht ein, dass mein Kind die gleichen Hobbies haben müsste wie ich.)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: גליטצער am 19.05.2013 | 19:12
Meine Eltern finden das auch heute immer noch kindisch.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Smaragdauge am 21.05.2013 | 09:37
Typischer Satz meiner Mutter in meinen ersten Rollenspieljahren: "Wenn du mal so viel Zeit für die Schule aufwenden würdest, wie für dieses schwarze Auge."  ::)

Meine Eltern halten es für kindische Zeitverschwendung, haben sich aber wohl mittlerweile damit arrangiert. Wirkliches Interesse, was Rollenspiel eigentlich ist und wie es vonstatten geht, haben sie nie gezeigt. Wenigstens wurden sie so auch nie mit den Vorurteilen zu diesem Hobby konfrontiert.

Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Falke359 am 21.05.2013 | 13:12
bei der Gelegenheit noch eine interessante Anschlussfrage: Wie reagieren die Eltern unter euch darauf, wenn ihre Kinder Rollenspiel nicht als Hobby haben wollen?  >;D

Eine interessante Frage. Da meine Jungs erst 7 und (knapp) 5 sind, ist erst einmal alles noch interessant, was der Papa so macht. Seien es die tollen Brettspiele (die sie noch nicht spielen können) oder was am PC läuft (wobei sie meist nicht zuschauen dürfen). Bin mal gespannt, wie das rollenspielerisch wird und ob ich sie überhaupt dafür "begeistern" soll. Mit Kindern zu spielen ist halt doch immer noch mal was ganz anderes als mit Gleichaltrigen.

Allerdings finden es meine Schüler (zwischen 12 und 14 Jahren) gar nicht peinlich, wenn ihr Lehrer ihnen ne Runde Pathfinder oder FATE leitet, im Gegenteil, darauf fahren sie völlig ab und fordern das unbedingt ein (im Rahmen einer AG).
Und selbst mit Oberstufenschülerinnen hab ich schon spannende Brettspiele mit Rollenspielanteil gezockt.
Dass 90% der Schülerschaft (und Kinder) damit nichts anfangen könnten (oder wollen), ist klar, aber das gehört wohl zur Normalität
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Trichter am 21.05.2013 | 13:41
Ich bin eigentlich durch einen Schulfreund dazu gekommen, dessen Oma ihm mal ein D&D (3.0 glaub ich) Starter Set gekauft hat, weil sie den Verkäufer im lokalen Rollenspiel- und Tabletopladen so nett fand. ;D
Später hat mir dann mein Vater ausversehen den Matrix-Erweiterungsband für SR3 gekauft, obwohl er mir eigentlich das Buch zum Film schenken wollte.
Die üblichen Sprüche, dass ich meine Schulunterlagen nicht so gut sortiert wie meine Rollenspielsachen hatte, kamen zwar auch, aber an sich wurde das ganze Thema gut aufgenommen. Meine Eltern haben sogar mal überlegt ob ich für sie ein kurzes Abenteuer leiten kann, weil sie mal wissen wollten wie sich das spielt, aber nach einem kurzen Blick ins SR Grundregelwerk hat meine Mutter das Spiel als sinnloses "Schießspiel" abgetan. Vermutlich fanden sie das Hobby trotzdem besser als Saufen und ausufernde Parties. Unser Wohnzimmer hab ich jedenfalls öfters für stundenlange SR/D&D-Runden belegen dürfen. :)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: tartex am 21.05.2013 | 16:10
Vermutlich fanden sie das Hobby trotzdem besser als Saufen und ausufernde Parties.

(http://forum-img.pinside.com/pinball/forum/?bb_attachments=846943&bbat=96752&inline)

 :)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Kearin am 21.05.2013 | 19:19
Sie haben sich scheiden lassen.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: McCoy am 22.05.2013 | 07:52
Sie haben sich scheiden lassen.
Und du meinst das war die Reaktion auf dein Hobby?
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Luxferre am 22.05.2013 | 07:56
Und du meinst das war die Reaktion auf dein Hobby?

Also ich hab da böse Ideen für 'ne Assoziationskette  >;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Anubis am 22.05.2013 | 08:26
Größtenteils indifferent. Mein Vater interessiert sich nicht groß dafür und hat auch nie versucht, dahinter zu steigen - die einzigen Konflikte mit ihm resultierten daraus, dass ich damals zum Spielen nach Berlin reinmusste (lebte halt auf'm Dorf) und mich meine Familie halt an den Wochenenden eher selten zu Gesicht bekam (und er halt eine Glucke ist). Hatte also nix mit dem Hobby an sich zu tun. Meine Mutter versteht die Faszination nicht so ganz, aber war auch nie dagegen (weder das Spielen noch die lange Absenz von zu Hause). Mein Bruder macht heute noch immer den gleichen Witz, dass ich wieder losziehen würde, um mit einem Umhang bekleidet durch die Straßen zu ziehen (und nein, ich mache kein LARP).
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Thorgest am 22.05.2013 | 08:32
bei der Gelegenheit noch eine interessante Anschlussfrage: Wie reagieren die Eltern unter euch darauf, wenn ihre Kinder Rollenspiel nicht als Hobby haben wollen?  >;D

Meine Töchter sind acht und zwei und haben bereits beide LARP-erfahrung. Die Große kommt auf mehr Contage als mach Altgedienter ;)
Für unseren Sommercon steuert sie diesmal sogar die Hälfte zu einem neuen Ballkleid bei das sie unbedingt haben wollte...ich denke sowas prägt und die Gefahr das die Kinder kein Rollenspielhobby haben wollen ist erstmal recht gering ;)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: RaaPhaell am 23.05.2013 | 14:47
Meine Eltern haben glaube ich auch lange nicht genau verstanden, was ich da so treibe - was sicher auch damit zu tun hatte, dass ich in meinen Anfängen neben Rollenspiel auch noch mit Tabletop und Magic: the Gathering beschäftigt war und selbst auch nie den großen Drang verspürt habe, alles genauer zu erklären.

Dementsprechend war der Oberbegriff meines alten Herrns für all diese hobbykellerigen Zeitfresser das "Gestörtenspiel" - ein Begriff, der irgendwo zwischen Unverständnis, Spaß und Aufstachelung lag. Am unverständlichsten bleibt der Ausflug meines Spielevereins, bei dem wir 7-10 Tage am Stück "aufeinanderhocken und nichts machen außer spielen". :)
Meine Mama hingegen war jetzt auch nicht wahnsinnig interessiert, aber fand die kreative ("Männle und Landschaften bauen und bemalen") und die soziale ("immerhin spielt das zusammen - besser als Computer") Komponente positiv. Auch dass ich dadurch in einen Spieleverein gekommen, dort viele tolle neue Leute kennengelernt habe und mich einbringe wurde freudig aufgenommen.
Was beide nie so richtig verstanden haben: wie man so viel Zeit und vor allem Geld (hallo, Games Workshop!) in so ein Hobby buttern kann.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Kearin am 23.05.2013 | 16:09
Und du meinst das war die Reaktion auf dein Hobby?
Bestimmt.

Also ich hab da böse Ideen für 'ne Assoziationskette  >;D
Gerne. ;)

Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Isdariel am 24.05.2013 | 15:09
Habe damals mit 7 oder 8 die DSA3-Basisbox von einem Freund meiner Mutter zum Geburtstag geschenkt bekommen. Das neue Spiel sollte dann am nächsten Geburtstag eingeweiht werden. Mit Hilfe meiner Mutter wurden dann Charakteren für den One-Shot (damals natürlich noch kein Begriff) vorbereitet. Irgendwie sind meine Vorlesetexte aber nicht so gut angekommen, wir sind dann relativ schnell lieber wieder zur Luftballonschlacht übergegangen. :D

Jahre später gings dann erst richtig los. Meine Eltern hatten da nie ein Problem mit bzw. waren durchaus am Hobby interessiert - da beide gerne am Brett oder Computer spielten, haben sie das Konzept schnell verstanden und wohl für gut befunden. Für meinen Vater habe ich sogar einmal ein DSA-Solo-Kaufabenteuer "geleitet" - irgendwas in den Tulamidenlanden - und ich glaube, er hat danach noch einige weitere Soloabenteuer gespielt.
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Weltengeist am 24.05.2013 | 15:24
Ich versuch gerade, mir meinen Vater beim Soloabenteuerspielen vorzustellen, aber es gibt Kombinationen, die kriege ich nicht mal in meiner Fantasie übereinander... ~;D
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: asri am 25.05.2013 | 16:45
Ich schätze, mein Vater kannte von meinem Bruder und mir die FantasyAbenteuerSpielBücher (Fighting Fantasy), aber eines Tages kam er an und hatte sich selbst von Thea Lust Gehe ins Rathaus und ärgere dich täglich (http://gamebooks.org/show_item.php?id=4371) und Stell dir vor, sie wartet auf dich, und keiner weiss wo ... (http://gamebooks.org/show_item.php?id=4370) gekauft. ;D Auch Spielbücher, aber meiner Erinnerung nach ohne Spielwerte. Also eher Narrativismus als Gamismus. ;)
Titel: Re: Wie haben eure Eltern auf euer Rollenspielhobby reagiert?
Beitrag von: Feuersänger am 26.05.2013 | 14:40
Ja, letzteres hab ich auch, hatte mein Bruder mal besorgt oder geschenkt bekommen. Das ist ohne Spielwerte, aber in einem Punkt für Spielbücher vorbildlich: es gibt insgesamt 7 verschiedene Enden (3 positive, 4 negative), wodurch der Wiederspielwert erfreulich hoch ist.
Da hatte ich auch schonmal irgendwann was drüber geschrieben... achja, hier (http://tanelorn.net/index.php/topic,54338.msg1085734.html#msg1085734). =)