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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Rollenspiel- & Weltenbau => Thema gestartet von: CokeBacon am 23.05.2013 | 23:43

Titel: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: CokeBacon am 23.05.2013 | 23:43
Hallo,
ich arbeite zur Zeit wieder an einem Regelsystem für ein eigenes Cyberpunksetting und mache mir gerade Gedanken über das bisher existierende Reichweitensystem von Schusswaffen.

Es funktioniert folgendermaßen:

Eine Waffe hat eine Reichweite gemessen in Metern. Pro angefangene 20m, die sich ein Ziel unter der Waffenreichweite befindet, bekommt der Schütze einen Bonus von +1 auf seine Trefferchance. Pro angefangene 20m, die sich das Ziel über der Waffenreichweite befindet, bekommt der Schütze einen Malus von -1 auf seine Trefferchance.

Beispiel: Eine Schusswaffe hat eine Reichweite von 100m. Befindet sich das Ziel in 60m Entfernung, bekommt der Schütze einen Bonus von +2. Wäre das Ziel nun aber 160m entfernt, würde der Schütze einen Malus von -3 bekommen.

Findet ihr es zu kompliziert oder würdet ihr mit so einer Rechnung am Spieltisch zurecht kommen? Ich empfinde es nämlich noch ein wenig unschlank.

mfg
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Pyromancer am 23.05.2013 | 23:53
Ich empfinde es vor allem als unintuitiv, dass ich, wenn ich mit einer Pistole mit Reichweite 15m auf 35m schießen will ich die gleichen Abzüge kriege wie der Typ mit dem Gewehr mit Reichweite 600m, der auf ein Ziel in 620m Entfernung anlegt.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Isdariel am 23.05.2013 | 23:59
Gib deinen Waffen einfach einen fixen Bonus auf die Trefferchance in Höhe der Waffenreichweite/20m. Deine 100m-Reichweite-Schusswaffe hätte also einen Trefferbonus von +5.
Pro angefangene 20m Entfernung erhält der Schütze dann noch -1 auf den Wurf. Das kommt dann rechnerisch fast auf das Selbe hinaus, ist aber deutlich simpler.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Edvard Elch am 24.05.2013 | 00:00
Ich habe ein Heckenschützengewehr mit einer Reichweite von 1000 m. Steht das Ziel jetzt nur 700m von mir weg, bekomme ich einen Bonus von 15?

Ich kenne dein System nicht, aber je größer die Reichweite wird, desto stärker wirkt sich das aus. Vielleicht wäre es da sinnvoller, Reichweitenklassen zu definieren, bei der dann jede Reichweitenklasse, die das Ziel näher dran ist einen Punkt Erleichterung bringt. Jede Klasse, die es weiter weg ist, bringt entsprechend einen Malus von 1. Dein Vorschlag wäre mir definitiv zu viel gerechne (und funktioniert sowieso nur mit Battlemap).


Edit: Der Vorschlag von Isdariel hat was für sich, krankt aber an dem Problem der großen Zahlen.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Wulfhelm am 24.05.2013 | 00:01
Die vorgeschlagene Regel würde anders formuliert so lauten:

Es gibt einen Malus von -1 pro 20m Entfernung zum Ziel.
Waffen haben einen typabhängigen Bonus, der proportional zur simulierten Reichweite ist.

Neben dem von Pyromancer bereits angesprochenen Problem auf der simulativen Ebene führt diese bisherige Regelung noch zu einem weiteren: Schusswaffen mit hoher Reichweite (also sagen wir Gewehre) erhalten auf kurze Entfernungen gigantische Boni und sind somit viel besser als solche mit kurzer Reichweite (zum Beispiel Maschinenpistolen) und die allerbesten Waffen auf kurze Entfernung sind Scharfschützengewehre. Das stelle ich mir fürs Cyberpunkgenre nicht gerade stilfördernd vor.

EDIT: Ninjas! Überall Ninjas!
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 24.05.2013 | 00:59
Vorschlag:
Jede Waffe hat einen Reichweitenabschnitt - eine MP 10 Meter, ein Sturmgewehr 50 Meter, ein Scharfschützengewehr 100 Meter.
Pro Reichweitenabschnitt über dem ersten erhält der Schützen einen Malus von 1 auf den Angriffswert. Wenn er ein Zielfernrohr benutzt (für Schafschützengewehre obligatorisch) verdoppelt sich der Grund-RA-Wert der Waffe, die Initiative des Schützen liegt aber immer bei 0. Funktioniert super.
Das beschriebene System haben wir hier ausgearbeitet: http://tanelorn.net/index.php/topic,83003.0.html

Dein System wird btw an noch etwas ganz anderem scheitern: vollautomatische Waffen, Explosivwaffen, vollautomatische Explosivwaffen, Lenkwaffen. Auch das haben wir alles erfolgreich integriert (siehe Link, es lohnt sich).
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Talim am 24.05.2013 | 06:12
Fang lieber bei Reichweite 0 an und erhöhe die Abzüge.
Außerdem ist die Maßeinheit 20m nicht für alle Waffen geeignet, da Waffen eine unterschiedliche Präzisione haben.

Talim
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Funktionalist am 24.05.2013 | 08:09
Wie schaut denn die Kampfsituation im Spiel aus?

Was kommt am häufigsten vor und wie sollen Entfernungen verwaltet werden? Meiner Erfahrung nach ist 20m Genauigkeit für ein Spiel wie SR eine gute Idee, sobald es allerdings die Stadt verlässt, geht es meist nicht mehr.

Dort kann man eher eiskalt nach Einsetzbarkeit trennen und Mali für die jeweiligen Verteidigungsaktionen wie Deckung oder schnelle Bewegung vergeben.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 24.05.2013 | 08:12
Ich finde das Angebot von Boni für bestimmte Distanzen gut! All zu oft wird vergessen das Waffen ein Einsatzgebiet haben für das sie ausgelegt sind. Kleine Waffen wie Pistolen oder MPs sind im Häuserkampf langen und schweren Waffen wie Maschinengewehren vorzuziehen.
Alternity bietet da eine relativ einfache Lösung. So bekommen Waffen in der Distanz für die sie Gedacht sind ein Bonus und fallen darüber oder darunter auf 0 oder sogar in einen Malus ab. Das System unterteilt Reichweiten in kurz/mittel/lang und für die entsprechenden Bereiche gibt es wie genannt Modifikatoren.

Kann man drüber nachdenken find ich.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.05.2013 | 08:52


Findet ihr es zu kompliziert oder würdet ihr mit so einer Rechnung am Spieltisch zurecht kommen? Ich empfinde es nämlich noch ein wenig unschlank.

mfg
Nein, das ist etwas unhandlich und vor allem sehr unglaubwürdig, sie berücksichtigt nämlich nicht die Limitierungen der Reichweite und Präzision.

Der Unterschied zwischen Langwaffe und Faustfeuerwaffe fällt dadurch weg

Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.05.2013 | 08:52
Kleine Waffen wie Pistolen oder MPs sind im Häuserkampf langen und schweren Waffen wie Maschinengewehren vorzuziehen.
äh Nein, fragen Sie Chuikovs Veteranen. Pawlows Haus z.b.
Es wird im Häuserkampf so einiges gemacht um dem MG auszuweichen.

Das man Strassen im Häuserkampf eher ungerne benutzt , hat viel mit dem MG zu tun.
Pistolen sind Backup bzw Zivilwaffen  Selbstverteidigungsgerät für Nichtkämpfende  oder Soldaten von Crewwaffen wie MGs.

und bgtw wenn mir einer sagt es gibt für 15 m bei MG oder Gwehr nen Malus  :bang:


Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Talim am 24.05.2013 | 08:56
Zumindest sollte sichergestellt werden, dass man auf 20m besser trifft als auf 150m, selbst wenn die Waffe fuer 150m ausgelegt ist.

Talim
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Pyromancer am 24.05.2013 | 10:40
äh Nein, fragen Sie Chuikovs Veteranen. Pawlows Haus z.b.
Es wird im Häuserkampf so einiges gemacht um dem MG auszuweichen.

Ja klar. Aber wenn man das MG auf dem Fenstersims aufgebaut hat, um die Straße zu kontrollieren, und jemand kommt hinten zur Tür rein, dann flucht man halt, bis man das 15kg schwere Ding rumgewuchtet hat, und täte sich mit einer MP oder einem Karabiner halt leichter.

Für meine letzte Eigenentwicklung hatte ich drei Reichweitenklassen:
-kurz: Ein paar Meter, für Feuergefechte, die sich in einem Raum oder zwischen Nachbar-Räumen abspielen.
-mittel: Ein paar Dutzend Meter. Die typische Infanterie-Kampfentfernung.
-weit: Ein paar hundert Meter. Wenn man den Gegner am Horizont auftauchen sieht.

Das ist natürlich etwas grobkörnig, ist aber in meinen Augen für alle Rollenspiel-Belange fein genug aufgelöst.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.05.2013 | 10:46
Ja klar. Aber wenn man das MG auf dem Fenstersims aufgebaut hat, um die Straße zu kontrollieren, und jemand kommt hinten zur Tür rein,
und wenn an der Hintertür ein MG steht...

Das ein MG nicht denselben Einsatzbereich wie ne MP hat sollte klar sein
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: JS am 24.05.2013 | 11:07
Für meine letzte Eigenentwicklung hatte ich drei Reichweitenklassen:
-kurz: Ein paar Meter, für Feuergefechte, die sich in einem Raum oder zwischen Nachbar-Räumen abspielen.
-mittel: Ein paar Dutzend Meter. Die typische Infanterie-Kampfentfernung.
-weit: Ein paar hundert Meter. Wenn man den Gegner am Horizont auftauchen sieht.
Das ist natürlich etwas grobkörnig, ist aber in meinen Augen für alle Rollenspiel-Belange fein genug aufgelöst.

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Eine Unterteilung wie bei MG Traveller (6-8 Stufen) ist auch mein Höchstmaß der Gefühle.

Feinstkörniges Unterteilen führt auch dazu, daß man eigentlich wichtige Faktoren berücksichtigen müßte, die beim Reichweitenschießen unerläßlich sind, z.B. Wind oder Lauftemperatur. Ein pauschales -X spiegelt das ja nicht wieder.

Übrigens ist Entfernungsschießen über hunderte Meter im Rollenspiel eher die Ausnahme, schon allein deshalb, weil viele Spieler schnell weinen, wenn ihnen ein fähiger (und daher möglichst unsichtbarer) Scharfschütze mal die Kal .50 (o.ä.) in die Rübe schießt.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 24.05.2013 | 11:20
Was ist mit Waffen wie der PAW-20? (der Standardwaffe (!) der südafrikanischen Armee)
Kann das System sowas darstellen?
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Wulfhelm am 24.05.2013 | 11:20
Ich würde folgende Regelung vorschlagen:
- Es gibt auf Fernkampfangriffe einen negativen Wurfmodifikator abhängig von der Entfernung zum Ziel. Dieser ist einheitlich und kann in einer einfach aufgebauten Tabelle wie der folgenden festgehalten werden. Beispiel: Du bist 50m vom Ziel entfernt, bekommst also einen WM-3 auf den Angriff, da sich das zwischen der Zeile "40m" und der Zeile "60m" befindet.
- Waffen haben einen Wert "Präzision". Dieser reduziert den negativen WM um seinen Betrag. Beispiel: Deine Cyberminipistole hat Präzision 1. Im oben genannten Beispiel mit einer Entfernung von 50m wird der negative WM von -3 auf -2 reduziert.
- Durch die Präzision kann jedoch kein positiver WM generiert werden. Beispiel: Mit einer Maschinenpistole (Präzsion 3) erhältst Du auf 50m einen WM von 0. Mit einem Scharfschützengewehr (Präzision 10) ebenfalls einen WM von 0.

Zusammengefasst: Entfernung vom Ziel generiert Abzüge auf den Angriffswurf. Waffenpräzision kann diese Abzüge reduzieren.

Vorteile sind:
- In vielen Situationen, besonders bei den im Cyberpunkgenre nicht eben seltenen Feuergefechten auf kürzeste Entfernungen, gibt es für die meisten Waffen keine Abzüge oder Boni durch Entfernung. Dadurch entfällt jede Rechenarbeit und auch leidiges bestimmen, wie viele Kästchen man nun genau entfernt ist.
- Leidlich plausibel.
- Es gibt nur eine einzige Reichweitentabelle, die man ggf. auf den Charakterbogen drucken kann, ansonsten hat man für jede Waffe lediglich einen simplen Zahlenwert.

Nachteile sind:
- Es gibt eine Tabelle.
- Zahlreiche Experten werden Dir sagen, dass dies nicht völlig realistisch ist.

Letzte Anmerkung:
- Die Tabelle und die Werte sind natürlich nur beispielhaft. Das muss davon abhängig gemacht werden, welche Würfelspanne und was für Waffen im Spiel existieren.

EntfernungWM
10m-1
20m-2
40m-3
60m-4
80m-5
100m-6
200m-7
300m-8
400m-9
+100mweitere -1
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Bentley Silberschatten am 24.05.2013 | 21:46
Das ein MG nicht denselben Einsatzbereich wie ne MP hat sollte klar sein

Es wird aber leider nur sehr selten von den Regeln beachtet, was ich mir halt mal wünschen würde, auch wenn ich mit dem Wunsch allein stehen mag.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 24.05.2013 | 21:52
Weiterer Nachteil: Ein Scharfschützengewehr (das mit Sicherheit einen immensen Schaden verursacht) ist die Killerwaffe auf kurze Entfernungen. Wenn der Schaden höher ist der der der MP (und das sollte er zumindest bei schweren Scharfschützengewehren sein), dann ist der Sniper der ultimative Häuserkampfspezialist, denn mit Präzision 10 trifft der auf unter 100 Meter praktisch immer. Um das zu verhindert müsste man wieder eine Minimalreichweite einführen und dann kann man gleich ein anderes Konzept nehmen.

Es wird aber leider nur sehr selten von den Regeln beachtet, was ich mir halt mal wünschen würde, auch wenn ich mit dem Wunsch allein stehen mag.
Da gibts eine ganz einfache Regel:
- Zweibein: Die Waffe muss abgestützt werden. Feuert man sie ohne Stütze vervierfachen sich alle Reichweitenmodifikatoren.
Schon hat man ein MG, das man nicht mehr einfach rumreißen oder aus der Hüfte feuern kann.

Findet sich alles in dem Link in meinem letzten Beitrag. Wir haben uns da wirklich Gedanken gemacht.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Timo am 24.05.2013 | 21:55
Ich würde einfach kurz/mittel/lang (vlt. noch extrem) Modifikatoren vergeben und dann nach Waffentyp grob unterscheiden

(reichweiten willkürlich als Bsp genommen)
Pistolen 0-10/-30/-60
Gewehr 0-30/-100/-400
MG 0-50/-100/-400

Man könnte für klobige Waffen/Scharfschützengewehre einen Malus in kurzer Distanz einführen, so wird das in Tabletops häufig gemacht, eine perfekte Reichweite im mittleren Bereich, Abzüge in anderen Bereichen.

In Shadowrun haben wir Reichweiten meistens ignoriert, ist einfach nur ein weiterer Modifikator der den Kampf verlangsamt.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: גליטצער am 24.05.2013 | 22:06
Waffen schiessen heutzutage weiter, als 99% ihrer Benutzer sie sinnvoll einsetzen können. Ich finde so einen "Malus je Längeneinheit"-Ansatz äusserst geeignet das zu simulieren. Natürlich ist es vollkommen für'n Arsch wenn Du Hollywoodfilme simulieren willst.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 24.05.2013 | 22:25
Der Ansatz ist vor allem toll, weil man damit auch Explosivwaffen mit festem Schadenswert und vollautomatische Waffen einfach darstellen kann, ohne das System großartig verändern zu müssen.
Kombiniert man das ganze noch mit einem X Schaden pro Teilerfolg-Konzept für Punktwaffen (=alles was nicht explodiert) und einem Grundtrefferwert der von der Größe des Ziels abhängt, hat man Waffen die praktisch beliebig skalierbar sind - vom umgebauten Tacker bis zur Raumschiffkanone lässt sich alles aus einem Guss fertigen.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Wulfhelm am 24.05.2013 | 23:09
Weiterer Nachteil: Ein Scharfschützengewehr (das mit Sicherheit einen immensen Schaden verursacht) ist die Killerwaffe auf kurze Entfernungen. Wenn der Schaden höher ist der der der MP (und das sollte er zumindest bei schweren Scharfschützengewehren sein), dann ist der Sniper der ultimative Häuserkampfspezialist, denn mit Präzision 10 trifft der auf unter 100 Meter praktisch immer.
Wie kommst Du darauf? Er kriegt lediglich keinen Abzug, genau so wie jemand mit sagen wir einem Sturmgewehr, das Präzision 6 hat. Aber der wichtige Unterschied zwischen MP und SSG - die Feuerrate - wird ja von dem System gar nicht erfasst. Hier ging es ja nur um die Reichweite.

Für Automatikwaffen würde ich generell einen einfachen Bonus auf den Trefferwurf vorschlagen. Das verschafft ihnen dann auf relativ kurze Entfernung die entsprechenden Vorteile. Am besten funktioniert das in Kombination mit einem hier schon angesprochenen System, bei dem sich der Erfolgsgrad auf den Schaden auswirkt.

Die hier angesprochenen Vor- und Nachteile im Nahkampf würde ich anders als über die Reichweite regeln. Der Vorteil einer Pistole gegenüber einem SSG auf kurze Entfernungen ist ja nicht, dass man an sich besser trifft, sondern dass man die Waffe viel schneller im Anschlag hat und viel schneller Schüsse raustackern kann. Wie man das im System abbilden kann, hängt von den Grundparametern des Kampfsystems ab. Bei einem Aktionspunktesystem könnte die Benutzung des Gewehrs einfach mehr AP kosten, bei einem Initiativesystem wie bei SR1-3 einen Iniabzug geben usw.

Es wäre daher für weitere Vorschläge nützlich, wenn CokeBacon uns das Kampfsystem in seinen Grundzügen kurz erklären könnte.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 24.05.2013 | 23:31
Weiterer Nachteil: Ein Scharfschützengewehr (das mit Sicherheit einen immensen Schaden verursacht) ist die Killerwaffe auf kurze Entfernungen. Wenn der Schaden höher ist der der der MP (und das sollte er zumindest bei schweren Scharfschützengewehren sein), dann ist der Sniper der ultimative Häuserkampfspezialist,
Feuerrat e , halbautomatisch, Feuersto Ss, Han d habbar kei t, vs nach jede m Schuss, durchladen, anlegen und Schiessen.
das hat sich dann schnell mit dem Snipergewehr.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 25.05.2013 | 12:24
Wie kommst Du darauf? Er kriegt lediglich keinen Abzug, genau so wie jemand mit sagen wir einem Sturmgewehr, das Präzision 6 hat. Aber der wichtige Unterschied zwischen MP und SSG - die Feuerrate - wird ja von dem System gar nicht erfasst. Hier ging es ja nur um die Reichweite.
Das Problem ist, dass der Schaden des Scharfschützengewehrs so hoch ist, dass es sein Ziel im Normalfall sofort ausschaltet. Da macht es keinen Unterschied ob man das Ziel so durchsiebt, dass es fünfmal tot ist oder es einmal mit dem Snipergewehr killt. Interessant werden automatische Waffen erst dann, wenn mehrere Gegner auftreten.

Zitat
Für Automatikwaffen würde ich generell einen einfachen Bonus auf den Trefferwurf vorschlagen. Das verschafft ihnen dann auf relativ kurze Entfernung die entsprechenden Vorteile. Am besten funktioniert das in Kombination mit einem hier schon angesprochenen System, bei dem sich der Erfolgsgrad auf den Schaden auswirkt.
Ja, so haben wir das auch geregelt. Salvenfeuer gibt bei uns Bonus auf den Angriffswurf (bzw. erhöht den Angriffspool), vollautomatisches Feuer erlaubt es mit Abzügen mehrere (beieinander stehende) Ziele zu beschießen - richtig krass wird das bei festmontierten/aufgesetzten Waffen, da dort der Malus entfällt. So ein schweres MG schießt bei uns locker 10 Leute nieder.

Feuerrate, halbautomatisch, Feuerstoss, Handhabbarkeit, vs nach jedem Schuss, durchladen, anlegen und Schiessen.
das hat sich dann schnell mit dem Snipergewehr.
Es gibt auch vollautomatische Scharfschützengewehre. Abgesehen davon spielt das gegen ein Einzelziel keine Rolle, denn Scharfschützengewehre verursachen einen so hohen Schaden, dass sie ihr Ziel mit einem Treffer ausschalten, der Durchschlag ist ebenfalls enorm.

Die Frage ist auch von was im System der Schaden abhängt. Bei festem Schaden sieht das anders aus als bei einem von den Erfolgen abhängigen Schaden.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2013 | 12:33
Das Problem ist, dass der Schaden des Scharfschützengewehrs so hoch ist, dass es sein Ziel im Normalfall sofort ausschaltet. .
Wirklich?
Alle?


Oder nur die grossen schweren mit Zweibein.

Zitat
Ja, so haben wir das auch geregelt. Salvenfeuer gibt bei uns Bonus auf den Angriffswurf (bzw. erhöht den Angriffspool),
etwas unglaubwürdig, es reduziert normalerweise die Präzision

Zitat
Es gibt auch vollautomatische Scharfschützengewehre.
welche?
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 25.05.2013 | 13:21
Wirklich?
Alle?
Oder nur die grossen schweren mit Zweibein.
Sagen wir die meisten (ein Luftgewehr natürlich nicht). Auch eine M-14 mit 7.62 reicht im Normalfall aus um das Ziel mindestens kampfunfähig zu schießen.

etwas unglaubwürdig, es reduziert normalerweise die Präzision
Und erhöht gleichzeitig die Trefferchance und den durchschnittlichen Schaden (bei erhöhtem Munitionsverbrauch). Will man es "realitistisch" kann man natürlich jeden Schuss einzeln abhandeln. Viel Spaß beim MG-42.

welche?
Ein Beispiel wäre die M-14, die noch heute als Scharfschützengewehr verwendet wird. Auch verlängerte Varianten anderer großkalibriger Sturmgewehre sind im Umlauf.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2013 | 13:51
Sagen wir die meisten (ein Luftgewehr natürlich nicht). Auch eine M-14 mit 7.62 reicht im Normalfall aus um das Ziel mindestens kampfunfähig zu schießen..
kann ein G3 auch, mit höherer Feuerrate und Trefferwahrscheinlichkeit


Zitat
Und erhöht gleichzeitig die Trefferchance
weil Zielen im Gefecht eher witzlos ist

Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 25.05.2013 | 14:33
kann ein G3 auch, mit höherer Feuerrate und Trefferwahrscheinlichkeit
Das M-14 hat eine höhere Kadenz als das G3.

weil Zielen im Gefecht eher witzlos ist
Das ist Quatsch. Dass wildes drauflosballern mit Vollauto im Gefecht nichts bringt weiß man seit die Amerikaner dieses Konzept in Vietnam gefahren sind. Man verbraucht dabei völlig unsinnige Mengen an Munition und sitzt bald ohne selbige da.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: xergazz am 25.05.2013 | 14:34
Ich hab den Post des TE mal so angepasst, dass er von Galatea und Schwerttänzer beantwortet wird:

Hallo,
ich arbeite zur Zeit wieder an einer Schusswaffensimulation für ein eigenes Cyberpunksetting und mache mir gerade Gedanken über das bisher existierende Reichweitensystem.
[...]
Findet ihr es zu unrealistisch oder würdet ihr mit so einer Rechnung im Labor zurecht kommen? Ich empfinde es nämlich noch ein wenig unscharf.
mfg
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 25.05.2013 | 14:42
Findet ihr es zu kompliziert oder würdet ihr mit so einer Rechnung am Spieltisch zurecht kommen? Ich empfinde es nämlich noch ein wenig unschlank.
Ich empfinde es als sehr unintuitiv, weil es bei hoher Reichweitenbandbreite extrem unrealistisch wird. Ich meine wirklich EXTREM.
Wenn ich bei einem Scharfschützengewehr auf 1000m auf +0 treffe und auf 1080m auf +4 und auf 500m auf -25, dann läuft was ganz grob falsch.

Wenn dein System nur Gefechte auf kurze Distanz (maximal so 100-200 Meter) darstellen soll ist es natürlich vollkommen ausreichend. Auch solltest du über spezielle Eigenschaften der Waffen (sozusagen einen Eigenschaftsbaukasten) nachdenken, damit eben nicht Scharfschützengewehre (die bei den Gefechtsdistanzen dann aber eh uninteressant wären) im Nahkampf eingesetzt werden oder Spieler wie Serious Sam mit einem M-60 aus der Hüfte ballernd durch die Gegend rennen.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2013 | 15:12
Das M-14 hat eine höhere Kadenz als das G3.
i stand corrected,
Zitat
Das ist Quatsch.

den Unsinn haben sie mir vor langen, langen Jahren bei der BW auch erzählt, erklärt warum alle Sturmgewehre benutzen. Schiessleistung detoriert unter Kampfbedingungen erheblich, die Ziele bewegen sich, nehmen Deckung , der Schütze bewegt sich etc etc
Die BW Parole 6 Schuss 5 Treffer = miserabler Schütze ist Unsinn

@xergazz

Was soll es leisten, wofür soll es geeignet sein.
Welche Art von Cyberpunk...

Die Vorteile von SSGs würde ich z.b. auf nur bei vorherigem Zielen zur Geltung kommen lassen.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Wulfhelm am 25.05.2013 | 16:09
Wie schon gesagt, um die Vorteile von Kurzwaffen herausszustellen, braucht man eben einfach andere Stellschrauben als die Reichweite. Eine "Minimalreichweite" wie bei BattleTech ist jedenfalls nicht plausibel und dürfte den meisten Spielern eher skurill erscheinen. Ich kann nur meine Bitte wiederholen, uns über das System etwas mehr zu erzählen.

Die Waffendiskussion betrachte ich als offtopic, solange CokeBacon sein Posting nicht an xergazz anpasst...  >;D
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Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 25.05.2013 | 16:59
Das Problem ist, dass der Schaden des Scharfschützengewehrs so hoch ist, dass es sein Ziel im Normalfall sofort ausschaltet.

Stimmt so pauschal nicht.
Z.B. ein PSG-1 bringt nicht nennenswert mehr Geschossenergie in die Gegend als ein "nacktes" G3 - dazu kommt noch, dass man das ohnehin nicht proportional in mehr Schaden umrechnen könnte.

Ein SSG erlaubt es lediglich, auf größere Entfernungen immer noch präzise Treffer anzubringen und deswegen viel Schaden zu verursachen.
Einfach pauschal den Waffenschaden der SSGs gegenüber "normalen" Gewehren, am Besten solchen im gleichen Kaliber, zu erhöhen, hieße das Pferd von hinten aufzäumen und führt u.A. zu dem genannten Problem.


Wie schon gesagt, um die Vorteile von Kurzwaffen herausszustellen, braucht man eben einfach andere Stellschrauben als die Reichweite. Eine "Minimalreichweite" wie bei BattleTech ist jedenfalls nicht plausibel und dürfte den meisten Spielern eher skurill erscheinen.

Im laufenden Feuerkampf hat eine Kurzwaffe gegenüber MP oder Sturmgewehr - außerhalb des absoluten Nahbereiches (lies: Körperkontakt) - keine nennenswerten Vorteile.
Ihre Vorteile sind logistischer/strategischer Natur: Sie ist leichter zu führen und damit leichter stets verfügbar zu halten sowie leichter zu verstecken. Das wars dann aber auch schon.

Der taktische Vorsprung gegenüber z.B. einem MG oder einem SSG in extrem engen Umgebungen oder bei beidseitig überraschendem Aufeinandertreffen ergibt sich aus den Nachteilen von MG und SSG in diesen Situationen, nicht aus einem inhärenten Vorteil der Kurzwaffe.
Und sogar dieser Vorsprung ist meist eine recht flüchtige Geschichte.


"Minimalreichweiten" sind zumindest für stark vergrößernde Zielfernrohre nicht wirklich unplausibel.
Ich halte es aber für einfacher und sinnvoller, die entsprechenden Nachteile von MGs und SSGs ungeachtet des technischen Hintergrundes möglichst einheitlich abzuhandeln, z.B. über Initiative-Abzüge oder (mMn eleganter) zwingend* nötige Vorbereitungshandlungen.

*Feuern kann/darf man natürlich auch ohne...nur sollte der zugehörige Mechanismus entsprechend gestaltet sein, dass das offensichtlich eine Verzweiflungstat ist und sich somit auf absolute Notlagen beschränkt.


OT:
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Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2013 | 17:24


OT:
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Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 25.05.2013 | 19:43
(Spoiler wg. OT)

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Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.05.2013 | 20:02
Ich würde es so handhaben:
Jede Waffe hat eine Standardreichweite (SRW) und eine Maximalreichweite (MRW).

Die Erschwernisse bzw. Erleichterungen ergeben sich dann wie folgt:
Außerdem würde ich Gewehren immer einen INI-Malus geben. Auf hohen Reichweiten sind die Gewehre dennoch im Vorteil: Sie haben zwar einen INI-Malus, aber dafür treffen sie genauer. (Was nützt es dem Pistolenschützen, zuerst zu schießen, wenn er daneben schießt?)

Zielfernrohr senkt die Mali, gewährt jedoch keine Boni. (Das heißt, unter SRW lohnt sich kein Zielfernrohr.)
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 25.05.2013 | 20:12
den Unsinn haben sie mir vor langen, langen Jahren bei der BW auch erzählt, erklärt warum alle Sturmgewehre benutzen. Schiessleistung detoriert unter Kampfbedingungen erheblich, die Ziele bewegen sich, nehmen Deckung , der Schütze bewegt sich etc etc
Die BW Parole 6 Schuss 5 Treffer = miserabler Schütze ist Unsinn
Ein so hoher Trefferanspruch ist natürlich ebenfalls totaler Unfug. Was mit Sturmgewehren in der Regel Sinn macht ist Salvenfeuer. Man zieht nicht den Abzug durch und wartet bis das Magazin leer ist. Genau das verstehe ich nämlich unter Vollautofeuer, so wie es die Amerikaner in Vietnam propagiert haben (und damit kläglich gescheitert sind, weil der Munitionsaufwand in keinerlei Verhältnis zur Wirkung stand und die Einheiten an der Front bereits nach 2-3 Minuten mehr Munition angefordert haben).
Vollautomatik hat durchaus ihren Sinn, aber wild ballernd in die grobe Richtung halten bringt auch damit nichts.

Zum Thema Schusswaffen und Nahkampf. Bei Opus anima extended handeln wir das so ab, dass man im Nahkampf einfach gegen den Fernkampfangriff parieren darf. Da der Fernkampfpool kleiner ist als der Nahkampfpool (meist etwa um ein Drittel) ist Gewehreinsatz im Nahkampf wenig sinnvoll (die Pistole erhält Initiativboni um das auszugleichen). Anzumerken ist, dass man Fernkampfattacken außerhalb des Nahkampfs garnicht parieren kann (FK geht immer gegen einen festen Trefferwert + Bewegung + Deckung/Sichteinschränkungen etc.) - Parade bietet hier also einen massiven Vorteil.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Wulfhelm am 25.05.2013 | 20:49
Ich würde es so handhaben:
Jede Waffe hat eine Standardreichweite (SRW) und eine Maximalreichweite (MRW).

Die Erschwernisse bzw. Erleichterungen ergeben sich dann wie folgt:
  • 0 - 1m (Körperkontakt): Nur Pistolen als Schusswaffen erlaubt. Wer will, darf sein Gewehr als Knüppel benutzen.
  • 1 - 3m (Point Blank): Alle Waffen haben starke Boni auf Zielen
  • 3m - SRW/2: Alle Waffen haben leichte Boni auf Zielen
  • SRW/2 - SRW: weder Boni noch Mali
  • SRW - 2*SRW: leichte Mali
  • 2*SRW - 4*SRW: schwere Mali
  • 4*SRW - MRW: nur noch Glückstreffer (z.B. bestätigte 1 auf 1W20)

Das kann man machen, habe ich so ähnlich auch schon verwendet, erfordert aber mehr Arbeit während des Spiels. Ich bevorzuge mittlerweile eher regelleichte Systeme, und mag es auch nicht, wenn eine BattleMap o.ä. notwendig oder quasi notwendig ist. Bei einem System, wie dem skizzierten ist es gerade auf kurze Entfernungen oft wichtig, ob man nun beispielsweise 3 oder 4 Meter weit weg ist, und das immer genau festzuhalten, ist ohne BattleMap... ich will nicht sagen nicht möglich, aber auf jeden Fall nicht einfach.

Es kommt aber wiederum auf die sonstigen Parameter für das System an.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Wulfhelm am 25.05.2013 | 20:57
Zum Thema Schusswaffen und Nahkampf. Bei Opus anima extended handeln wir das so ab, dass man im Nahkampf einfach gegen den Fernkampfangriff parieren darf.
Das ist eine ziemlich clevere Regelung. Ich glaube, die klaue ich, wenn ich selber noch mal was cyberpunkiges leite. Könnte man recht nahtlos auch für Shadowrun übernehmen, wo zwischen Ausweichen und Blocken ja auch erhebliche Poolunterschiede bestehen können.

"Vollautomatik" meinte ich weiter oben im technischen Sinne, also Waffen, die durch eine Abzugsbetätigung eine Folge von Schüssen abfeuern können. Kurze Feuerstöße fallen natürlich auch darunter. Ich würde es wie bei STRIKER (altes Traveller-Tabletop/alternatives Kampfsystem) regeln: Bei jeder Waffe wird angegeben, wie viele Schuss in einem Feuerstoss enthalten sind (standardisiert, man will es ja nicht zu kompliziert machen) und welchen Bonus es dafür gibt.

P.S.: "Kurzwaffe" meinte ich auch im technischen, d.h. gesetzlichen Sinne, der meiner Erinnerung nach die meisten Maschinenpistolen einschließt. Oder einschließen würde, wenn's nicht verbotene Kriegswaffen wären.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2013 | 22:18
Ein so hoher Trefferanspruch ist natürlich ebenfalls totaler Unfug. Was mit Sturmgewehren in der Regel Sinn macht ist Salvenfeuer.
das ist ebenfalls Unfug, das macht  man wohl eigentlich  nur noch bei Kampferöffnung mittels Feuerüberfall.
Stgw werden hauptsächlich im Einzelschuss und auch noch mit Feuerstoss einer VollAutofeuervariante  eingesetzt.

Die ersten M16 hatten keine verchromten Läufe, Kammern etc und der Glaube braucht nicht gewartet zu werden, war eigentlich nicht hilfreich.

Da die Amis in Nam bei Feindkontakt Ari anforderten und Einsetzten, sehe ich in der Feuertaktik Blei in den Dschungel um den VC dazu anzuhalten die Köpfe einzuziehen, nichts problematisches

Sehe ich was heutzutage an Mun mitgeführt bzw aufmunitioniert und verbraucht wird, 7 - 8 Magazine + Mun im Assaultpack/Sturmgepäck... sehe ich das Problem in Nam nicht im MunVerbrauch, sondern in der Versorgung mit Mun und Magazinen.

Bei Sprüchen von Rangabzeichenträgern für den grossen Vaterländischen mit Feuerdiszi, gezieltem Einzelschiessen, Liust Können etc bräuchte man nur 2 - 3 Magazine...

 
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2013 | 22:34

Zum Thema Schusswaffen und Nahkampf. Bei Opus anima extended handeln wir das so ab, dass man im Nahkampf einfach gegen den Fernkampfangriff parieren darf. Da der Fernkampfpool kleiner ist als der Nahkampfpool (meist etwa um ein Drittel) ist Gewehreinsatz im Nahkampf wenig sinnvoll (die Pistole erhält Initiativboni um das auszugleichen)..

nicht sehr glaubwürdig, widerspricht massiv dem Standard des aufgesetzten Schusses  bzw dem auf Kernschussweite, gefelogt von sofortigem Gehen/Nachstossen in den Nahkampf , wie es z.b. für Marlboroughs Rotröcke typisch gewesen sein soll, odem Entermeleekämpfen, der linkshändig von Kürassieren gern genutzten Pistole um sich gegen Nahkampfangriffe von links hinten  zu verteidigen(ich bezweifel die Praktikibilität etwas spez betreffs der dazu notwendigen Reitfertigkeiten, denen des Pferdes und der Aufmerksamkeit nach hinten)

Die Erschwernisse bzw. Erleichterungen ergeben sich dann wie folgt:
  • 0 - 1m (Körperkontakt): Nur Pistolen als Schusswaffen erlaubt. Wer will, darf sein Gewehr als Knüppel benutzen.
d.h. 1m vorm Ende des Laufes sind MPS etc nicht einsetzbar?
Sorry, theoretisch kann ich jemand der 1m von mir entfernt mit dem G3 mit Feuerstoss bekämpfen, oder mit Bajonett..[/list]
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.05.2013 | 23:00
nicht sehr glaubwürdig, widerspricht massiv dem Standard des aufgesetzten Schusses
Aufgesetzter Schuss funktioniert gegen kampfunfähige Personen. Aber in einem Kampf kommst du nicht zu einem aufgesetzten Schuss.

Zitat
Sorry, theoretisch kann ich jemand der 1m von mir entfernt mit dem G3 mit Feuerstoss bekämpfen, oder mit Bajonett..
Bei MPs kommt es darauf an: Eine Uzi würde ich regeltechnisch als Pistole behandeln.
Für eine Thompson-MP gilt das, was ich weiter unten zum G3 schreibe.

Mit 'nem G3 kannst du unmöglich auf eine Person zielen, die 1 Meter vor dir steht und Abwehrbewegungen macht. Mit einem Bayonett kannst du noch angreifen, aber das ist dann ein Nahkampf und kein Fernkampf. Aber sobald du eine Gewehr in Schusshaltung trägst, haut dir das dein Gegenüber einfach zur Seite. Und nein, dazu benötigt man nichtmal einen Paradewurf. Zu verhindern, dass der Gewehrlauf in die eigene Richtung zeigt, schafft jeder im kampffähigen Zustand.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2013 | 23:18
Aufgesetzter Schuss funktioniert gegen kampfunfähige Personen. Aber in einem Kampf kommst du nicht zu einem aufgesetzten Schuss..
da kenn ich andere Aussagen, das geht durchaus soll sogar ne Standardtechnik im Entermelee gewesen sein.

Zitat
Mit 'nem G3 kannst du unmöglich auf eine Person zielen, die 1 Meter vor dir steht und Abwehrbewegungen macht.
Zielen?  Deutschuss bzw Feuerstoss, spez wenn umgehängt, 


Zitat
Mit einem Bayonett kannst du noch angreifen,
wenn ich mit dem Bajonett zustossen kann dann auch den Finger krumm machen.
 
Zitat
Aber sobald du eine Gewehr in Schusshaltung trägst, haut dir das dein Gegenüber einfach zur Seite.
wenn das ginge wäre das Bajonett nutzlos, denn der Schuss ist leichter abgegeben als mit dem Bajonett zugestossen und Schusshaltung hat man dabei auch.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 25.05.2013 | 23:39
da kenn ich andere Aussagen, das geht durchaus soll sogar ne Standardtechnik im Entermelee gewesen sein.
Welchen Sinn soll das machen?
Dadurch entsteht nicht mehr Schaden und man erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Gegner ausweicht.

Der einzige Grund wäre der psychologische Effekt, wenn man jemanden entwaffnet und anschließend als Geisel nimmt. Aus irgendeinem Grund wirken Leute eingeschüchterter, wenn sie das Metall auf der Haut spüren anstatt es nur 20cm von sich weg zu wissen. - Aber während des eigentlichen Kampfes bringt das nichts.

Zitat
Zielen?  Deutschuss bzw Feuerstoss, spez wenn umgehängt,
Mit zielen meinte ich nicht "über Kimme&Korn anvisieren". Mit zielen meinte ich "den Gewehrlauf in Richtung des Gegners halten".

Zitat
wenn ich mit dem Bajonett zustossen kann dann auch den Finger krumm machen.
Nein. Jedenfalls nicht so ohne Weiteres. Der Standardgriff bei einem Bajonettangriff ist so, dass der Finger nicht am Abzug ist. Die Hand, die normalerweise am Abzug ist, umfasst beim Bajonettangriff normalerweise den Kolben.
Klar kann man es sich auch antrainieren, die zweite Hand am Abzug zu lassen. Jedoch ist es extrem umständlich, so vernünftig zu hantieren und vor allem genügend Kraft aufzubringen, damit der Gegenüber die Waffe nicht zur Seite schlägt (Stichwort Hebelgesetze).

Oder in Kurzform: Als Sonderfertigkeit würde ich es zulassen, dass man bei einem geglückten Nahkampfangriff mit dem Bajonett auch gleichzeitig schießen kann.
Aber ein normaler Soldat, der hervorragend schießen kann, dem gelingt es nicht, ein Bajonett so zu führen, dass er damit gleichzeitig stechen und schießen kann.

Zitat
wenn das ginge wäre das Bajonett nutzlos, denn der Schuss ist leichter abgegeben als mit dem Bajonett zugestossen und Schusshaltung hat man dabei auch.
Und jetzt rate mal, warum es heutzutage kaum noch Bajonette mehr gibt...

Das Bajonett stammt aus einer Zeit, wo man einen einzelnen Schuss abgeben konnte und dann erstmal mehrere Sekunden mit nachladen beschäftigt war.
Ab dem Zeitpunkt, wo sich die Nachladeproblematik erledigt hatte, wurden auch die Bajonette witzlos.

Einige Armeen führen das Bajonett noch aus Tradition. Bei anderen Armeen wird das Bajonett für den Fall mitgeführt, dass die Munition ausgeht. - Aber der Großteil der Armee verwendet kein Bajonett mehr.

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 25.05.2013 | 23:53
Welchen Sinn soll das machen?
erheblich reduzierte Wahrscheinlichkeit des Vorbeischiessens spez bei ungezogenen Läufen.

Zitat
Nein. Jedenfalls nicht so ohne Weiteres. Der Standardgriff bei einem Bajonettangriff ist so, dass der Finger nicht am Abzug ist.
Anstelle zum Bajonett zu wechseln, da kostet Finger krumm machen erheblich weniger Zeit

Andere Story US Marines
12 Month Wonder IInd Leutnant bei der Bajonettausbildung erzählt den Marines nach dem man Bajonettiert hat, kann man schiessen wenn man noch ne Patrone im Rohr hat
Sargeant, wenn ich noch ne Patrone im Rohr habe setze ich nicht das Bajonett ein.


Zitat
Und jetzt rate mal, warum es heutzutage kaum noch Bajonette mehr gibt...
nennt man die heutzutage nicht Kampfmesser? Weil der Einsatz ausser Mode gekommen ist

http://www.telegraph.co.uk/news/uknews/1407233/Last-charge-for-the-bayonet-a-victim-of-modern-warfare.html



"You have to be realistic. The bayonet was designed for muskets because you could fire only one round before undergoing a complex reloading procedure.

"The bayonet gave the infantryman another weapon. Now you have 30 rounds in a magazine so things have moved on

...



The Scots Guards and The Parachute Regiment launched bayonet charges as recently as the Falklands conflict in 1982, when they stormed heavily fortified Argentinian positions.

"The bayonet charge remains one of the most frightening acts an enemy can face and there is nothing better to prepare your men for battle than issuing the order to fix bayonets," said a senior Army officer.

Ian McKay, a platoon sergeant in B Company 3 Para led a bayonet charge against a heavily fortified Argentinian bunker during the Battle of Mount Longdon.

http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/8016685.stm

http://news.bbc.co.uk/2/hi/uk_news/8252974.stm
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 00:07
erheblich reduzierte Wahrscheinlichkeit des Vorbeischiessens spez bei ungezogenen Läufen.
Selbst bei ungezogenen Läufen schießt man auf 10cm Entfernung nicht daneben.

Zitat
Anstelle zum Bajonett zu wechseln, da kostet Finger krumm machen erheblich weniger Zeit
Du kannst ja nur mit dem Bajonett zustoßen, wenn du vorher in Bajonett-Stellung gegangen bist. Wenn du nicht in Bajonettstellung gehst, dann schlägt dir der Gegner die Waffe zur Seite. Und die einzige Möglichkeit, dann auf den Gegner zu zielen, ist, in Bajonett-Stellung zu gehen.

Zitat
12 Month Wonder IInd Leutnant bei der Bajonettausbildung erzählt den Marines nach dem man Bajonettiert hat, kann man schiessen wenn man noch ne Patrone im Rohr hat
Sergeant, wenn ich noch ne Patrone im Rohr habe setze ich nicht das Bajonett ein.
1. Satz: Richtig, der Leutnant hat dann halt die von mir erwähnte Sonderfertigkeit. Aber die Tatsache, dass der Sergeant das extra erwähnt hat, deutet darauf hin, dass es nicht so selbstverständlich ist, dies auch zu können.

2. Satz: Deutet auf ein Greenhorn hin, das wahrscheinlich noch nie im echten Nahkampf war. Sonst würde er wissen, dass das mitnichten so einfach ist.

Zitat
nennt man die heutzutage nicht Kampfmesser? Weil der Einsatz ausser Mode gekommen ist
Kampfmesser werden heutzutage von einigen Waffengattungen noch geführt. Aber das sind tatsächlich Messer und nichts, was man vorne aufs Gewehr drauftut.

Zitat
"You have to be realistic. The bayonet was designed for muskets because you could fire only one round before undergoing a complex reloading procedure.

"The bayonet gave the infantryman another weapon. Now you have 30 rounds in a magazine so things have moved on
Richtig. Genau das, was ich auch geschrieben habe.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 26.05.2013 | 00:09
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Dass Spaten verheerende Nahkampfwaffen sind weiß man schon seit dem ersten Weltkrieg. Die Schlagwucht die man draufbekommt übersteigt die eines Bajonetts um ein vielfaches. Bajonette sind btw auch deswegen eher unbeliebt, weil sie die Präzision verschlechtern.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 00:51
Selbst bei ungezogenen Läufen schießt man auf 10cm Entfernung nicht daneben.
ich kenne Berichte von Schusswechseln auf max 5 m mit 10 % Treffern, d.h. 1 von 10 Schüssen bzw 2 von 11 mit Fangschuss.


Zitat
Du kannst ja nur mit dem Bajonett zustoßen, wenn du vorher in Bajonett-Stellung gegangen bist.
das war nochmal welche? Bei der Brown Bess dem G 98...


Zitat
1. Satz:
war eher ein Lückenbüsser des 12 Monatswunders frisch von der Akademie.

Zitat
2. Satz:
deutret daraufhin, das der Zugsargeant eher wusste wovon er redete, bei der Wehrmacht war auch in der Nahkampfausbildung die Kugel erheblich dem Bajonett vorgezogen worden.

Es gibt Kampfmesser , die man auch als Bajonett benutzen kann, das btw von den Briten auf den Falkland, Irak und Afghanistan benutzt wurde.
 
@Galatea

Für Simo Häyhä hat es genügt.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 01:00
ich kenne Berichte von Schusswechseln auf max 5 m mit 10 % Treffern, d.h. 1 von 10 Schüssen bzw 2 von 11 mit Fangschuss.
Ja, allerdings gibt es einen großen Unterschied zwischen 5 Metern und 10 Zentimetern! Klar, wenn die Entfernung 50 mal so groß ist, dann trifft man wesentlich seltener. Das ist bei heutigen Waffen mit gezogenen Läufen auch nicht anders.

Zitat
das war nochmal welche? Bei der Brown Bess dem G 98...
Linke Hand an den Lauf, rechte Hand an den Kolben.

Zitat
war eher ein Lückenbüsser des 12 Monatswunders frisch von der Akademie.
 deutret daraufhin, das der Zugsargeant eher wusste wovon er redete,
Deutet eher darauf hin, dass sie den Leuten auf der Akademie mehr beigebracht haben als dem Sergeant. - Oder dass der Sergeant sich unbedingt profilieren wollte.

Zitat
Es gibt Kampfmesser , die man auch als Bajonett benutzen kann, das btw von den Briten auf den Falkland, Irak und Afghanistan benutzt wurde.
Das, was auf den Falkland, Irak und Afghanistan benutzt wurde, waren Bajonette, keine Kampfmesser. Und teilweise wurden sie nur deswegen benutzt, weil ihnen die Munition ausgegangen ist.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 26.05.2013 | 02:12
P.S.: "Kurzwaffe" meinte ich auch im technischen, d.h. gesetzlichen Sinne, der meiner Erinnerung nach die meisten Maschinenpistolen einschließt. Oder einschließen würde, wenn's nicht verbotene Kriegswaffen wären.

(Auch für die sonstigen Leser)

Kriegswaffe oder nicht hat mit der Einteilung in Kurz- oder Langwaffe nichts zu tun.

Eine Langwaffe ist hierzulande definiert durch
- Lauf und Verschluss in geschlossener Stellung insgesamt länger als 30 cm
UND
- kürzeste bestimmungsgemäß verwendbare Gesamtlänge mehr als 60 cm.

Alles andere sind Kurzwaffen.

Z.B. die MP2 wäre also definitionsgemäß eine Kurzwaffe, ebenso wie viele Varianten der MP5.
Wenn die aber mit ausgeklappter/-gezogener Schulterstütze verwendet werden, führen sie sich wie ein Sturmgewehr und haben keinen Beweglichkeitsvorteil.

Ich muss mir hier also vorwerfen lassen, unsauber formuliert zu haben - weiter oben meinte ich mit Kurzwaffen Selbstladepistolen  o:)

Mit 'nem G3 kannst du unmöglich auf eine Person zielen, die 1 Meter vor dir steht und Abwehrbewegungen macht. Mit einem Bayonett kannst du noch angreifen, aber das ist dann ein Nahkampf und kein Fernkampf. Aber sobald du eine Gewehr in Schusshaltung trägst, haut dir das dein Gegenüber einfach zur Seite.

Schusshaltung und Bajonetthaltung müssen nicht großartig auseinander liegen, s.u..

Der Übergang Nahkampf/Fernkampf ist dann ziemlich fließend, und mit der Behauptung von zwingend erfolgenden und erfolgreichen Aktionen wäre ich in dem Bereich vorsichtig.
Versuch macht kluch  ;)

Und nein, dazu benötigt man nichtmal einen Paradewurf. Zu verhindern, dass der Gewehrlauf in die eigene Richtung zeigt, schafft jeder im kampffähigen Zustand.

Und den Lauf wieder auszurichten schafft jeder, der einen Schritt machen oder die Handgelenke rollen kann  :P

Linke Hand an den Lauf, rechte Hand an den Kolben.

Und da fehlt dann wie viel zum Abzug?

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Für einen erfolgreichen Bajonettstoß zeigt der Lauf zwingend auf den Gegner, und dann fehlt auch nicht mehr viel zum Schuss.

Und bei Waffen mit Pistolengriff wird sehr wohl auch die Variante ausgebildet, die Schusshand an selbigem zu lassen.
Siehe hier (http://www.youtube.com/watch?v=HB7QPRXHXqY) oder auch  etwas früher (http://www.youtube.com/watch?v=3pzxb2sxbDU) mit dem SLR.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 02:42
Und den Lauf wieder auszurichten schafft jeder, der einen Schritt machen oder die Handgelenke rollen kann  :P
Schritt:
Wenn man selber einen Schritt nach hinten macht und der Gegner stehenbleibt (warum auch immer), dann ist man bei 1,5 Meter und damit in Point Blank Reichweite.

Ich hatte gesagt, dass man in Nahkampfreichweite nicht schießen kann. Ich hatte nie gesagt, dass man für ewig in Nahkampfreichweite gefangen ist. Das, was du mit dem Schritt beschreibst, ist eine beliebte Technik bei D&D4: Dort kann man auch keinen Fernkampf auf Gegner anwenden, die auf angrenzenden Feldern stehen. Also shiftet man ein Feld nach hinten und schießt dann.
Oder um es mit meinen Worten zu sagen: Man benutzt seine Bewegungsaktion um aus der Reichweite "Nahkampf" in die Reichweite "Point Blank" zu wechseln. Dann benutzt man seine Standardaktion zum schießen.

Das wäre zumindest theoretisch möglich: Wenn der Gegner aus irgendwelchen Gründen stehenbleibt und dir nicht folgt.

Handgelenk drehen:
Wenn du die Waffe am Kolben anfässt, kannst du dein Handgelenk problemlos drehen. Wenn du die Waffe jedoch so festhälst, dass dein Finger am Abzug ist, sieht das mit der Drehung schon schwieriger aus.
Ansonsten sind Handdrehungen, um einer Parade zu entgehen, sehr effektiv, wenn man Waffen einhändig führt. Dafür ist ein Gewehr in der Regel aber doch zu schwer. - Vor allem, wenn du es so festhälst, dass der Finger am Abzug ist.
Wenn du zwei Hände benutzt, ist das Problem, dass du nur mit einem Handgelenk drehen kannst. Die andere Hand muss sich bewegen, anstatt nur zu drehen, was deutlich langsamer ist.

BTW: Es gibt schon einen Grund, warum zweihändige Nahkampfwaffen (Zweihänder, Hellebarden, Speere, Piken etc.) versuchen, den Gegner auf Abstand zu halten, während man mit Einhandwaffen versucht, die Zweihandwaffen zu unterlaufen.

Gewehre haben nun den Nachteil, dass sie im Nahkampf die Technik einer Zweihandwaffe erfordern, aber nur die Länge einer Einhandwaffe haben.
Und wenn man mit dem Finger am Abzug bleiben will, sind sie nochmal schwerer zu handhaben.

Zitat
Und da fehlt dann wie viel zum Abzug?
Lass es ein paar Zentimeter sein. Genug, um nicht abdrücken zu können.

Zu deinem Bildern: Das ist der Ansturm. Da haben sie noch eine Kugel im Lauf, die sie bei Point Blank abfeuern, kurz bevor sie umgreifen und in den Nahkampf gehen.

Zitat
Für einen erfolgreichen Bajonettstoß zeigt der Lauf zwingend auf den Gegner, und dann fehlt auch nicht mehr viel zum Schuss.
Naja, es fehlt halt der Finger am Abzug. Der ist für einen erfolgreichen Schuss mindestens genau so wichtig wie die richtige Richtung des Laufes.

Zitat
Und bei Waffen mit Pistolengriff wird sehr wohl auch die Variante ausgebildet, die Schusshand an selbigem zu lassen.
Du nennst es Variante, ich nenne es Sonderfertigkeit.
Aber das ändert nichts daran, dass es eine spezielle Ausbildung erfordert und nicht das ist, was man von sich aus kann.

Wobei mir hier noch die persönliche Anmerkung erlaubt sei, dass die Soldaten gegen unbewegte Ziele kämpfen und ihr blaues Wunder erleben werden, falls das Ziel Abwehrbewegungen macht.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Arkam am 26.05.2013 | 08:51
Hallo CokeBacon,

ich denke bevor man sich Gedanken zur Waffenreichweite macht sollte man ein paar andere Punkte geklärt haben.

Wie sieht es mit dem verursachten Schaden aus?
Gibt es große Unterschiede zwischen Nahkampfwaffen und Fernkampfwaffen oder ist die Reichweite der einzige Vorteil der Fernkampfwaffen?

Wie tödlich ist das System?
Wenn schon ein Treffer einen Gegner ausschaltet kann ich mir bei Feuerstößen und Salven eher Regeln dafür sparen wie viele Schüsse treffen.

Wie gut kann man bei der Bedienung von Schusswaffen werden?
Interessieren gute Schützen die Boni oder Mali überhaupt oder müssen sie erst bei besonders schlechten Würfen überhaupt rechnen?

Bleibt dein Cyberpunk städtisch oder soll es auch Mal in die freie Natur gehen?
In städtischer Umgebung dürften ganz andere Reichweiten interessant werden als auf der afrikanischen Steppe.

Was macht die Justiz?
Wie wahrscheinlich ist es das die Charaktere mit Sturmgewehren, Gattling Gewehren und extrem Scharfschützen Gewehren herumlaufen? Je nach Planung kann man sich eben so manchen Extrembereich sparen.

Welche Szenarien soll das System abdecken?
Wird es eher das ungezielte Feuergefecht einzelner kleiner Personengruppen oder soll auch das kombinierte Gefechtsfeld einer modernen Armee eine Rolle spielen?

Wo stehen die Charaktere?
Spielt man also eher Gangmitglieder oder hochspezialisierte Einzelkämpfer für Spezialoperationen?

Wie soll das restliche System aussehen?
Eher simulatorisch, also eine eher kleinschrittige Abbildung der Realität oder ist es eher grob und man versucht eher einen Zustand im Spiel zu erreichen?

Ich denke mir erst mit der Antwort auf diese Fragen kann man einschätzenmit welchen Reichweiten und mit welchen Extremfällen der Waffentechnik man zu tun bekommt.

Gruß Jochen
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Fat Duck am 26.05.2013 | 12:40
nicht sehr glaubwürdig, widerspricht massiv dem Standard des aufgesetzten Schusses  bzw dem auf Kernschussweite, gefelogt von sofortigem Gehen/Nachstossen in den Nahkampf , wie es z.b. für Marlboroughs Rotröcke typisch gewesen sein soll, odem Entermeleekämpfen, der linkshändig von Kürassieren gern genutzten Pistole um sich gegen Nahkampfangriffe von links hinten  zu verteidigen(ich bezweifel die Praktikibilität etwas spez betreffs der dazu notwendigen Reitfertigkeiten, denen des Pferdes und der Aufmerksamkeit nach hinten)d.h. 1m vorm Ende des Laufes sind MPS etc nicht einsetzbar?
Sorry, theoretisch kann ich jemand der 1m von mir entfernt mit dem G3 mit Feuerstoss bekämpfen, oder mit Bajonett..[/list]

Kannst du mal für Laien erklären, warum man so nen Schuss nicht parieren kann? Ich stells mir irgendwie schon schwerer vor, auf jemanden zu schießen, der sich wehren kann.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 12:48
Es ist nicht sehr glaubwürdig, das der Einsatz der Kugel im Nahkampf nicht sinnvoll ist, weil sie zu leicht pariert werden kann.
Der Zeitaufwand zum Schiessen dürfte fast immer geringer sein, als zum Zustossen.
Andereseits gilt das Messer auf ca 7 m der Pistole als überlegen.

Entfernugsfehler korrigiert
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 26.05.2013 | 13:33
Kannst du mal für Laien erklären, warum man so nen Schuss nicht parieren kann? Ich stells mir irgendwie schon schwerer vor, auf jemanden zu schießen, der sich wehren kann.

Man kann schon, aber es ist nicht unbedingt leicht und schon gar nicht geht es automatisch.

Das Bajonett muss immer zu einem kommen, um verletzen zu können. Die Kugel interessiert es dagegen nicht, ob sie aus etwas größerer Entfernung abgefeuert wird.
Da kann ein halber Schritt schon den Unterschied machen, ob man es überhaupt schaffen kann oder zum Scheitern verurteilt ist.

Und wie Schwerttänzer schon sagte: Die benötigte Zeit für einen Schuss ist recht kurz im Vergleich zum Angriff mit einer Nahkampfwaffe - und die Angriffsfrequenz ist bei halbautomatischen Waffen noch dazu höher.

Andereseits gilt das Messer auf ca 3 m der Pistole als überlegen.

Ich nehme an, du beziehst dich (auch) auf den Tueller-Drill - der gibt sogar 21 Fuß vor.
Damit soll "nur" gezeigt werden, dass ein Pistolenschütze mit geholsterter Waffe auf diese Entfernung ohne entsprechendes Training und Aufmerksamkeit nicht wirksam schießen kann, bevor er selbst verletzt wird.
Sensibilisierung für Überfallsituationen war und ist das Ziel, nicht die Beweisführung, dass das Messer der Pistole im Nahbereich (stets) überlegen ist.

Zieht man diese Bewaffnungskonstellation im FoF-Training als Duellsituation oder sonstigen "equal initiative event" auf, ist der Pistolenschütze erkennbar besser dran.
 
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 13:40

Ich nehme an, du beziehst dich (auch) auf den Tueller-Drill .
 
möglich?
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Zitat
- der gibt sogar 21 Fuß vor.
I stand corrected



Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Fat Duck am 26.05.2013 | 14:14
Man kann schon, aber es ist nicht unbedingt leicht und schon gar nicht geht es automatisch.
Jo eh, deswegen ist es ja auch ein Angriffs- versus Paradewurf, keine automatische Parade. Ich denk mal, es ist halt auch schwerer gegen jemanden, der ausgebildet ist und vllt selber noch eine Waffe hat, oder (und genauo das smiuliert der Paradewurf)? Und ich stells mir leichter vor, dem Ende eines Gewehr auszuweichen als dem einer Pistole, aber wie gesagt, ich bin da Laie.

Zitat
Das Bajonett muss immer zu einem kommen, um verletzen zu können. Die Kugel interessiert es dagegen nicht, ob sie aus etwas größerer Entfernung abgefeuert wird.
Da kann ein halber Schritt schon den Unterschied machen, ob man es überhaupt schaffen kann oder zum Scheitern verurteilt ist.
Das ist aber ja auch nur der Vergleich Bajonett versus Kugel. Beides sitzt am gleichen Ende der Waffe, hat ca die gleiche Länge und will in die gleiche Richtung. Wenn das nicht auf Anhieb gelingt, weil der Gegner schnell genug reagiert (oder vielleicht sogar der Angreifer ist), dann treff ich ja dann doch wieder leichter mit einem Knie, Ellbogen oder halt dem Rest der Waffe. Und Nahkampfwaffen sind ja dann wieder in der Regel leichter und haben oft mehr als ein gefährliches Ende.
Also auf ein Regelsystem umzumünzen, hätte die Kugel nen Initiativevorteil, der Nahkampfangriff halt schlicht wegen der Optionen ne höhere Trefferchance.

Und dann ist da halt noch ein wichtiger Unterschied zwischen Kugel und Nahkampfangriff:
Letzterer geht nur so weit, wie ich schlage/steche/trete whatever. Bei der Kugel muss ich aufpassen, wen ich treffen kann, wenn sie durch den Gegner durch oder an ihm vorbeigeht.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 14:24

Das ist aber ja auch nur der Vergleich Bajonett versus Kugel. Beides sitzt am gleichen Ende der Waffe, .
äh nö, das Bajonett dürfte so 20 cm länger sein und den zeitaufwendigeren Weg haben, bei der Kugel bedarf es nur das Krümmen des Fingers max das legen des Fingers auf den Abzug, was wohl  nicht  viel ausmacht das er die Waffe zur Seite schlägt nach dem er getroffen wurde, besonders vom Feuerstoss.

Ich glaube nicht das es so viel ändert, wenn der Gegner "angreift", Feuerwaffen haben btw auch mehr als ein gefährliches Ende.

Nein, du müsstest vielleicht bzw solltest mehr aufpassen wo es bei der Kugel hingehen könnte, aber ungefährlich sind Fehlstiche, Stösse, Hiebe nicht, von der Tatsache abgesehen das man es ignoriert mit Absicht oder wegen Kampf-stress/fokussierung/tunnelblick

Klarifizierung + Nachtrag
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 26.05.2013 | 14:29
Und ich stells mir leichter vor, dem Ende eines Gewehr auszuweichen als dem einer Pistole, aber wie gesagt, ich bin da Laie.

Ausweichen ist bei beidem fast nicht zu machen, aber beim Gewehr lässt sich meist leichter die Laufrichtung kontrollieren, ja - weil man da eher was zu packen kriegt.

Wenn der Gegner weiß, was er tut, ist es gegen die Pistole abartig schwer.

Also auf ein Regelsystem umzumünzen, hätte die Kugel nen Initiativevorteil, der Nahkampfangriff halt schlicht wegen der Optionen ne höhere Trefferchance.

Je nachdem, wie genau das System das macht, nicht der Nahkampfangriff, sondern irgendein Nahkampfangriff*.
Wenn wir die Angriffe im weiteren Verlauf der Situation betrachten (Kniestoß, Ellbogen etc.), ist es ja eigentlich egal, ob man mit dem Bajonett oder mit dem Schuss nicht getroffen hat  ;)

*Die meisten Systeme handeln den Schaden über die verwendete Waffe bzw. die Art des unbewaffneten Angriffes ab - so genau wird man es also i.d.R. schon mal nehmen müssen.

Andersrum muss man gegen die Schusswaffe immer dran bleiben und kann nicht mit der Distanz spielen, was einen Riesenunterschied macht.

Über Initiative und Trefferchance würde ich das nicht unbedingt abhandeln wollen  :-\

Und dann ist da halt noch ein wichtiger Unterschied zwischen Kugel und Nahkampfangriff:
Letzterer geht nur so weit, wie ich schlage/steche/trete whatever. Bei der Kugel muss ich aufpassen, wen ich treffen kann, wenn sie durch den Gegner durch oder an ihm vorbeigeht.

Das kann wichtig sein oder völlig egal, sowohl taktisch als auch rechtlich - kommt auf die Situation an.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Fat Duck am 26.05.2013 | 15:15
Boah da kommt man ja beim Antworten ins Schwitzen, so schnell wie das gerade geht. ;D

äh nö, das Bajonett dürfte so 20 cm länger sein und den zeitaufwendigeren Weg haben, bei der Kugel bedarf es nur das Krümmen des Fingers max das Lagen des Fingers auf den Abzug, was dann viel ausmacht das er die Waffe zur Seite schlägt nach dem er getroffen wurde.
Ist mir schon klar, dass das Bajonett nochmal ein bischen länger ist. Mit "grob die gleiche Länge" meinte ich jetzt im Vergleich zu Alternativen, wie Messern, Pistolen, Ellbogen usw. Es ging ja schließlich in dem Zitat auch um den Vergleich Gewehr vs. Nahkampfangriff vs. Pistole.
Und wieso zählt jetzt beim Bajonett die Länge als Nachteil (zeitaufwändiger Weg), aber beim Gewehr insgesamt nicht? Anders gefragt: Ist es leichter mit der Pistole zu treffen oder mit dem Gewehr? Oder ist das situationsbedingt und wenn ja, von welchen Situationen? Und wie würde sich das in nem Rollenspielsystem darstellen lassen?

Zitat
Ich glaube nicht das es so viel ändert, wenn der Gegner "angreift", Feuerwaffen haben btw auch mehr als ein gefährliches Ende.
Ja eh, aber die Kugeln kommen nur aus dem gefährlichen Ende. Der Rest ist ein Nahkampfangriff im Sinne der meisten Rollenspiele.
Und so ein potenzielles Messer im Gesicht oder ein Tritt in die Kniekehle sind doch sicher Sachen, die ein Treffen (im Sinne von: mit dem Gewehr einen Schuss abgeben) des Gegners eher erschweren oder zumindest bei vielen Menschen erstmal eine andere Abwehrreaktion hervorrufen.

Zitat
Nein, du musst vielleicht bzw solltest mehr aufpassen wo es bei der Kugel hingehen könnte, aber ungefährlich sind Fehlstiche, Stösse, Hiebe nicht.
Bestimmt nicht, aber die Relation ist doch mal ne ganz andere, oder? Wenn eine Gruppe Zivilisten hinter deinem Ziel steht (und da kann der Abstand ja wohl deutlichhöher sein, als bei nem Nahkampfangriff), schießt du dann immer noch?

Je nachdem, wie genau das System das macht, nicht der Nahkampfangriff, sondern irgendein Nahkampfangriff*.
Wenn wir die Angriffe im weiteren Verlauf der Situation betrachten (Kniestoß, Ellbogen etc.), ist es ja eigentlich egal, ob man mit dem Bajonett oder mit dem Schuss nicht getroffen hat  ;)
Das stimmt. Man hätte halt in dem Fall z.b. die Wahl zwischen Unbewaffnet und was auch immer das bajonettlose Gewehr wäre (In Shadowrun z.B. Knüppel).

Zitat
Andersrum muss man gegen die Schusswaffe immer dran bleiben und kann nicht mit der Distanz spielen, was einen Riesenunterschied macht.
Über Initiative und Trefferchance würde ich das nicht unbedingt abhandeln wollen  :-\
Und wenn in die Trefferchance z.b. die Reichweite miteinfließt? Also in einem System, in dem eine hohe Reichweite vor- und nachteilhaft sein kann. Viele Systeme haben ja Regeln für Festhalten, da wäre das kein großer Schritt mehr.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 15:24

Und wieso zählt jetzt beim Bajonett die Länge als Nachteil (zeitaufwändiger Weg), aber beim Gewehr insgesamt nicht?
Handlichkeit, die beim Bajonetteinsatz noch ne grössere Rolle spielen dürfte als beim Schuss.

Zitat
Anders gefragt: Ist es leichter mit der Pistole zu treffen oder mit dem Gewehr?
es ist fast immer leichter mit nem Gewehr als mit ner Pistole zu treffen, die ist ne Backupwaffe nie ne Hauptwaffe, ausser im direkten Handgemenge wo aber wiederum fast nur aufgesetzt geschossen werden dürfte und da sind Fehlschüsse wohl besonders riskant..

Zitat
Der Rest ist ein Nahkampfangriff im Sinne der meisten Rollenspiele.
Gewehrkolben entspricht ner Keule - zweihändigen Keule

Zitat
Und so ein potenzielles Messer im Gesicht oder ein Tritt in die Kniekehle sind doch sicher Sachen, die ein Treffen (im Sinne von: mit dem Gewehr einen Schuss abgeben) des Gegners eher erschweren
wenn der  durchzieht... und die empfohlene Taktik gegen Messerjockels lautet Abstand , Hindernisse zwischen Messerjockel und Schützen halten und Schiessen  , bis Messerjockel kampfunfähig ist.

Zitat
schießt du dann immer noch?
wenn Ethik mich nicht hindert(und ob die bei Lebensgefahr triggert weiss ich nicht), also möglicherweise ja.
Im Notwehr oder Kriegsfall ist das mKn völlig legal

Zitat
Viele Systeme haben ja Regeln für Festhalten, da wäre das kein großer Schritt mehr.
da hättest du Gewehr und Bajonett aber schon unterlaufen.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 15:52
Und wie Schwerttänzer schon sagte: Die benötigte Zeit für einen Schuss ist recht kurz im Vergleich zum Angriff mit einer Nahkampfwaffe - und die Angriffsfrequenz ist bei halbautomatischen Waffen noch dazu höher.
Nur wenn der Lauf bereits in die richtige Richtung zeigt.

Bei einer Schusswaffe brauchst du zwei Bewegungen:
1) Du musst den Lauf in die richtige Richtung bewegen.
2) Du musst den Abzug betätigen.

Punkt 2) ist extrem schnell. Schneller als irgendetwas sonst. Aber Punkt 1) ist genau so langsam wie bei allen Nahkampfwaffen. Eher noch etwas langsamer, da die Waffe nicht richtig ausgewogen ist.

Wenn du also nur Punkt 2) betrachten würdest, hättest du recht: Das geht extrem schnell und schneller als sonst etwas. Du vergisst dabei aber Punkt 1).

Und ich stells mir leichter vor, dem Ende eines Gewehr auszuweichen als dem einer Pistole, aber wie gesagt, ich bin da Laie.
Ausgewichen wird überhaupt nicht. Der Gegner dreht den Lauf des Gewehres zur Seite, pariert dieses also.

Bei der Pistole hältst du diese mit der rechten Hand nah am Körper und hältst den Gegner mit der linken Hand auf Abstand. So ist es recht schwer für den Gegner, den Pistolenlauf zu drehen/parieren.

Zitat
Anders gefragt: Ist es leichter mit der Pistole zu treffen oder mit dem Gewehr? Oder ist das situationsbedingt und wenn ja, von welchen Situationen? Und wie würde sich das in nem Rollenspielsystem darstellen lassen?
Nahkampf: Pistol kann leichter treffen.
Point Blank: Beide treffen gleich gut.
Alles über Point Blank: Gewehr trifft leichter.

äh nö, das Bajonett dürfte so 20 cm länger sein und den zeitaufwendigeren Weg haben, bei der Kugel bedarf es nur das Krümmen des Fingers max das legen des Fingers auf den Abzug, was wohl  nicht  viel ausmacht das er die Waffe zur Seite schlägt nach dem er getroffen wurde, besonders vom Feuerstoss.
NEIN!!!
Bei dem Gewehr bedarf es das Drehen des Laufes in Richtung des Gegners. Und wenn du das Gewehr so hältst, dass der Finger am Abzug ist, dann dauert das verdammt lange (verglichen mit Parierbewegungen) und du hast eine beschissene Hebelwirkung.

und die empfohlene Taktik gegen Messerjockels lautet Abstand
RICHTIG!
Weil wenn du ersmal im Nahkampf bist, sieht es schlecht für den Gewehrschützen aus.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 16:03

Bei einer Schusswaffe brauchst du zwei Bewegungen:
1) Du musst den Lauf in die richtige Richtung bewegen.
.
unterschied zum Bajonett


Zitat
Bei der Pistole hältst du diese mit der rechten Hand nah am Körper

nicht gerade ne sehr sichere oder präzises Schiessen ermöglichende Waffenhaltung

Zitat
Und wenn du das Gewehr so hältst, dass der Finger am Abzug ist, dann dauert das verdammt lange
was dauert daran solange?

Zitat
du hast eine beschissene Hebelwirkung.
die ich jetzt dumm gefragt wozu brauche?

btw was meinst du mit Nahkampf?
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 26.05.2013 | 16:11
Ist es leichter mit der Pistole zu treffen oder mit dem Gewehr? Oder ist das situationsbedingt und wenn ja, von welchen Situationen? Und wie würde sich das in nem Rollenspielsystem darstellen lassen?

Außerhalb des absoluten Nahbereiches/Nahkampfes ist es so gut wie immer leichter, mit dem Gewehr zu treffen.

Im Nahkampf/Handgemenge kommt es schwer auf die Konstruktion des Gewehres an; da gibt es einige, die recht nah an die Pistole rankommen (viele Bullup-Gewehre z.B.), bei anderen muss man schon etwas mehr Aufwand betreiben.


Die meisten Systeme machen es so, dass man mit Langwaffen im direkten Nahkampf gar nicht mehr schießen kann und sich erst rausbewegen muss - mit allen Folgeerscheinungen, die das System dafür vorsieht.

Dass Pistolen grundsätzlich schwerer präzise zu schießen sind, lassen die meisten Systeme hinten runter fallen. Zumindest bei guten Schützen ist es dann mit einer irgendwie gearteten Reichweitenregelung einigermaßen getan (juhu, wir sind on topic  ;D), und die Abstufungen bei schlechteren Schützen lohnen mMn den Mehraufwand nicht.

Und so ein potenzielles Messer im Gesicht oder ein Tritt in die Kniekehle sind doch sicher Sachen, die ein Treffen (im Sinne von: mit dem Gewehr einen Schuss abgeben) des Gegners eher erschweren oder zumindest bei vielen Menschen erstmal eine andere Abwehrreaktion hervorrufen.

Das ist situationsbedingt. Wenn der Gewehrschütze das rechtzeitig registriert, wehrt er vielleicht erst mal nur ab - damit ist der Schuss dann, wenn auch nur kurz, verhindert. Ansonsten wird das eben ein beidseitig schlechter Tausch, wenn der Gewehrschütze den Angriff nicht erkennen/zuordnen kann.
In diesem Fall wird es die Schussabgabe (logischerweise) auch nicht groß erschweren.

Wenn eine Gruppe Zivilisten hinter deinem Ziel steht (und da kann der Abstand ja wohl deutlichhöher sein, als bei nem Nahkampfangriff), schießt du dann immer noch?

Vorausgesetzt, man kriegt das überhaupt mit:
Wenn eine entsprechende Bedrohungslage für den Schützen besteht, die den Schuss erforderlich macht, dann wird auch geschossen.

Die Situation, dass man so kurz vor der Schussabgabe noch relativ kaltblütig und mit Gesamtüberblick entscheiden kann "Ach ne, doch nicht - hat ja auch noch Zeit", ist eher selten.
Polizeiliche Scharfschützen wären wohl ein Beispiel.

Und wenn in die Trefferchance z.b. die Reichweite miteinfließt? Also in einem System, in dem eine hohe Reichweite vor- und nachteilhaft sein kann. Viele Systeme haben ja Regeln für Festhalten, da wäre das kein großer Schritt mehr.

Finde ich schwierig, weil das Gewehr zwar eine konkrete Länge hat, aber eben nicht wie eine konventionelle Nahkampfwaffe eingesetzt werden muss, wenn eine Schussabgabe erfolgen soll.
Da kann man Haltungen einnehmen, die man mit einer Nahkampfwaffe tunlichst vermeiden würde, eben weil diese Haltungen die Waffe vom Gegner weg bringen.

Die Angriffsreichweite von Feuerwaffen ist im Nahkampfkontext unbegrenzt, das macht dir da mMn einen großen Strich durch die Rechnung.

Wenn das System kleinteilig genug ist, um Vor- und Nachteile für Waffenlängen/-reichweiten abzuhandeln, würde ich die Arbeitslast einfach komplett beim Verteidiger abladen. Dann muss der eben zusehen, dass er die Waffe greift oder sonstwie nah genug rankommt, um einem Treffer zu entgehen.

die ist ne Backupwaffe nie ne Hauptwaffe

Polizei, Sicherheitsdienste, bewaffnete Zivilisten - die haben in der Regel nur die "Kurze".
Da ist dann als Backup vielleicht noch eine Taschenpistole oder ein Messer vorhanden, je nachdem, wie der jeweilige Fuzzi so drauf ist und was er darf.

ausser im direkten Handgemenge wo aber wiederum fast nur aufgesetzt geschossen werden dürfte und da sind Fehlschüsse wohl besonders riskant..

Aufgesetzt schießen sollte man nach Möglichkeit vermeiden - es bringt keinen Vorteil und hat einige Nachteile, wie z.B. dass der Schlitten einer Pistole so weit zurück gedrückt werden kann, dass sie nicht mehr schießt. Auch sauberes Repetieren erschwert man der Waffe damit.

Wird eigentlich nur für den Fall ausgebildet, dass man mitten im Grappling ist und einen unmittelbar beteiligten Kameraden nicht treffen will.


Aber Punkt 1) ist genau so langsam wie bei allen Nahkampfwaffen. Eher noch etwas langsamer, da die Waffe nicht richtig ausgewogen ist.

Wenn das Gewehr auch nur ansatzweise in irgendeiner Bereitschaftshaltung ist, geht das ziemlich flott und deutlich schneller als die meisten Nahkampfangriffe.

Und warum ein normales Gewehr schlecht ausgewogen ist, musst du mir jetzt mal erklären.

nicht gerade ne sehr sichere oder präzises Schiessen ermöglichende Waffenhaltung

Das ist für entsprechend kurze Entfernungen momentan der Standard, da hat Euli schon Recht.
Und sicher ist es allemal, wenn es ordentlich gemacht wird.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 16:20

Polizeiliche Scharfschützen wären wohl ein Beispiel..
Präzisionsschützen! Soviel Zeit...



Zitat
Polizei, Sicherheitsdienste, bewaffnete Zivilisten - die haben in der Regel nur die "Kurze".
ich dachte jetzt so bei Leuten wo der kämpfende Teil Gewehre aufwärts benutzt,


Zitat
Wird eigentlich nur für den Fall ausgebildet, dass man mitten im Grappling ist und einen unmittelbar beteiligten Kameraden nicht treffen will.
sowas meinte ich , Close and Personal
.
Zitat
Und sicher ist es allemal, wenn es ordentlich gemacht wird
ich halte es vom Armchair  trotzdem für weniger sicher und präziae, als in Vorhalte etc
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 16:25
nicht gerade ne sehr sichere oder präzises Schiessen ermöglichende Waffenhaltung
Im Nahkampf musst du nicht präzise schießen. Im Nahkampf musst du verhindern, dass der Gegner dich pariert.

Deswegen gibt es bei der Pistole auch zwei unterschiedliche Haltungen:
1) Beide Hände an der Pistole. Hände nach vorne ausgestreckt: Präzise, aber leicht zu parieren. Wir daher im Fernkampf angewendet. (Präzision ist wichtiger als Paradeerschwernis.)

2) Haupthand mit der Pistole nah am Körper. Zweithand nach vorne gestreckt, um den Gegner auf Abstand zu halten: Sehr unpräzise, dafür schwer zu parieren. Wir daher im Nahkampf verwendet. (Paradeerschwernis ist wichtiger als Präzision.)

Zitat
was dauert daran solange?
Aufgrund der schlechten Hebelwirkung hast du eine schlechtere Kraftübertragung aus der Hand in die Waffe. Die Waffendrehung findet daher langsamer statt.

Zitat
die ich jetzt dumm gefragt wozu brauche?
1) Um die Waffe schnell zu drehen.
2) Um zu verhindern, dass der Gegner die Waffe problemlos ablenkt.

Zitat
btw was meinst du mit Nahkampf?
Wie in meinem ersten Post bereits geschrieben:
Alles bis zu 1 Meter Reichweite, wo der Gegner im kampffähigen Zustand ist, gilt als Nahkampf.

Wenn das Gewehr auch nur ansatzweise in irgendeiner Bereitschaftshaltung ist, geht das ziemlich flott und deutlich schneller als die meisten Nahkampfangriffe.
Nein. Nahkampfwaffen wurden darauf ausgelegt, schnell im Gegner zu sein. Ihr Schwerpunkt wurde extra so austariert, dass man damit schnell die Richtungen ändern kann. (Zumindest für Schwerter, Rapiere, Degen, Messer, Speere, Hellebarden etc.)

Fernkampfwaffen wurden dagegen für den Fernkampf austariert. Es gibt schon einen Grund, warum Schwerter wie Schwerter aussehen und nicht wie Gewehre.

Aber du kannst ja gerne mal mit einem Bajonett gegen einen Schwertkämpfer fechten. Ich wette, er macht dich locker fertig. (Selbst, wenn ihr Hiebe verbietet und der Schwertkämpfer sich auch nur auf Stiche beschränken darf.)

Zitat
Und warum ein normales Gewehr schlecht ausgewogen ist, musst du mir jetzt mal erklären.
Ein Gewehr wurde dazu konzipiert, auf Entfernung gut zu treffen. Das heißt, man musste sich hier keine Mühe machen, das Ende möglichst leicht hinzubekommen. Außerdem ist ein Gegenwicht für den Fernkampf vollkommen unnötig. Daher hat man bei Gewehren auf Gegengewichte verzichtet. - Sobald du aber in den Nahkampf gehst, wirst du das Gegengewicht schmerzlich vermissen.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Wulfhelm am 26.05.2013 | 16:28
OT:
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 16:37
Im Nahkampf musst du nicht präzise schießen.
10 Schuss 1 Treffer

Zitat
Aufgrund der schlechten Hebelwirkung hast du eine schlechtere Kraftübertragung aus der Hand in die Waffe. Die Waffendrehung findet daher langsamer statt.
was muss ich gross drehen?
Zitat
Aber du kannst ja gerne mal mit einem Bajonett gegen einen Schwertkämpfer fechten.
da ich mit dem nicht umgehen kann, ein gleichwertiger Speer/Bajonettkämpfer ist durch Reichweiten und Schnelligkeits vorteil dem Schwertkämpfer erheblich im Vorteil, siehe Culloden

 
Zitat
(Selbst, wenn ihr Hiebe verbietet und der Schwertkämpfer sich auch nur auf Stiche beschränken darf.)
aber bitte, wenn dann umgekehrt

Zitat
Sobald du aber in den Nahkampf gehst, wirst du das Gegengewicht schmerzlich vermissen.
weshalb die Immortals bei den Thermopylen gewonnen haben, deren Speer ist der einzige mir bekannte mit Gegengewicht.
Pike Gegengewicht?
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 16:57
10 Schuss 1 Treffer
Ja, weil 8 Schuss pariert wurden.
Deswegen ist Paradeerschwernis auch so viel wichtiger als Präzision.

Wie YY schon schrieb: Diese Technik wird eingesetzt. Und die Leute haben sich schon etwas dabei gedacht.

Zitat
was muss ich gross drehen?
Den Lauf des Gewehres.

Zitat
da ich mit dem nicht umgehen kann, ein gleichwertiger Speer/Bajonettkämpfer ist durch Reichweiten und Schnelligkeits vorteil dem Schwertkämpfer erheblich im Vorteil, siehe Culloden
Und wieso wurden Schwerter dann nicht in Bajonettform gegossen?

Sicherlich, man kannte damals kein Schießpulver. Aber wenn diese Form auch im Nahkampf überlegen war, wieso hat man die Waffen damals in Schwertform und nicht in Gewehrform gegossen?

Wie ich schon schrieb: Es wird einen Grund geben, warum Schwerter wie Schwerter aussehen. Und es wird auch einen Grund geben, warum Ritter mit Schwertern und nicht mit Speeren bewaffnet waren.

In der Schlacht bei Culloden haben Jakobiten mit 5000 Infanteristen gegen England mit 8000 Infanteristen und 900 Kavaleristen gekämpft. Von den 5000 Jakobiten haben sich viele geweigert, am Kampf teilzunehmen. (Wieviel genau, ist unbekannt.) Außerdem waren die Jakobiten durch Krankheit und Hunger demoralisiert. Außerdem verfügten die Jakobiten über eine schlechte Artillerie.

Auf alle Fälle standen die Jakobiten einem Heer gegenüber, das über fast doppelt so viele Mann verfügte. Den Sieg der Engländer würde ich nicht an der besseren Nahkampfbewaffnung festmachen sondern an ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit sowie dem Umstand, dass die englischen Infanteristen alle noch ausgeruht waren und nicht erschöpft vom vorherigen Gewaltmarsch.

Zitat
Pike Gegengewicht?
Eine Pike hat kein Gegengewicht. Ihr Vorteil ist die extrem lange Reichweite. Und wirklich effektiv ist die Pike auch nur gegen Kavallerie oder in einer Phalanx.

Im Einzelkampf hat der Pikenier genau so wenig Chancen wie der Bajonett-Träger.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 26.05.2013 | 17:00
Präzisionsschützen! Soviel Zeit...

Ja, ja, mea culpa  :D

ich dachte jetzt so bei Leuten wo der kämpfende Teil Gewehre aufwärts benutzt,

Zirkelschlusskönig  ~;D

SCNR  o:)

.ich halte es vom Armchair  trotzdem für weniger sicher und präziae, als in Vorhalte etc

Das ist für den Fall gedacht, wo für Vorhalte schon kein Platz mehr ist bzw. die Waffe schon zu leicht gegriffen werden kann.

Sicher und ausreichend präzise ist das dann, wenn man über die gesamte Körpermechanik zielt und nicht mit der Waffe rumfuhrwerkt.

Vgl. hier (http://www.youtube.com/watch?v=c06mH6x2Ntc&feature=player_detailpage#t=226s) - und schau mal, wie nah die Treffer beieinander liegen.


Im Nahkampf musst du nicht präzise schießen. Im Nahkampf musst du verhindern, dass der Gegner dich pariert.

Nein, ich muss beides tun.
Im Nahkampf ist die Situation fließend und die Zeitfenster klein - kann ich mir da erlauben, Zeit und Gelegenheit(en) mit unsauber abgegebenen Schüssen zu verschenken?

Das Ganze soll ja auch Wirkung zeigen, da muss ich schon was treffen.

Nein. Nahkampfwaffen wurden darauf ausgelegt, schnell im Gegner zu sein. Ihr Schwerpunkt wurde extra so austariert, dass man damit schnell die Richtungen ändern kann. (Zumindest für Schwerter, Rapiere, Degen, Messer, Speere, Hellebarden etc.)

Du sprachst von allen Nahkampfangriffen, wo dann auch deutlich schlechter manövrierbare Waffen drunter fallen würden.
Viel wichtiger ist aber, dass ein Nahkampfangriff immer zum Gegner hin und mit einer wirksamen Körpermechanik stattfinden muss, während das Ausrichten des Gewehres relativ frei erfolgen kann.

Aber du kannst ja gerne mal mit einem Bajonett gegen einen Schwertkämpfer fechten. Ich wette, er macht dich locker fertig. (Selbst, wenn ihr Hiebe verbietet und der Schwertkämpfer sich auch nur auf Stiche beschränken darf.)

Es geht nicht um den Bajonettangriff, sondern um den Schuss im Nahbereich.
Wenn ich schießen darf, lasse ich gegen den Schwertkämpfer das Bajonett auch gern weg...

Ein Gewehr wurde dazu konzipiert, auf Entfernung gut zu treffen.

Ein Gewehr halte ich mit einer Hand vor oder am Schwerpunkt und mit einer Hand dahinter.
Damit sind normale Gewehre immer sehr gut zu manövrieren.

Auf Entfernung gut treffen heißt auch, schnell und sicher ausrichten zu können - das geht mit einer unausgewogenen Langwaffe nicht.

Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 17:16
Ja, weil 8 Schuss pariert wurden..
Nein, weil sie vorbeischossen, beide.

Zitat
Den Lauf des Gewehres.
ein bisserl genauer bitte
Zitat
n der Schlacht bei Culloden haben Jakobiten mit 5000 Infanteristen
und dennoch haben Cumberlands Soldaten mit ihren Bajonetten, die Schild und Schwert führenden Highlander erledigt.


Zitat
Und wieso wurden Schwerter dann nicht in Bajonettform gegossen?
warum waren Schwerter seltenst Primärwaffen?

Zitat
und nicht in Gewehrform gegossen?
es gibt Keulen in Gewehrform

Zitat
warum Ritter mit Schwertern und nicht mit Speeren bewaffnet waren.
ähem nur zur Info sie waren mit Speeren bewaffnet, mit Lanzen, Streitkolben,, Streitäxten, Stangenbeilen....



Zirkelschlusskönig  ~;D
eher blinder  ~;D


Zitat
Das ist für den Fall gedacht, wo für Vorhalte schon kein Platz mehr ist bzw. die Waffe schon zu leicht gegriffen werden kann.

okay, wieder was gelernt

Ich hatte bisher eher den Eindruck das wäre last ressort
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 17:21
Nein, ich muss beides tun.
Korrekt wäre:
Ich will beides tun.
Ich kann aber nur eines tun.

Da ich also nicht alle Übel beseitigen kann, muss ich mich darauf beschränken, das größere Übel zu beseitigen und das kleinere Übel in Kauf zu nehmen. (Optimal wäre natürlich eine Technik, die alle Übel beseitigt. Diese gibt es aber nicht. Es gibt eine Technik, die das große Übel beseitigt, und es gibt eine Technik, die das kleine Übel beseitigt. Es gibt aber keine Technik, die beide Übel beseitigt.)

Zitat
Im Nahkampf ist die Situation fließend und die Zeitfenster klein - kann ich mir da erlauben, Zeit und Gelegenheit(en) mit unsauber abgegebenen Schüssen zu verschenken?
Die Frage ist auch hier: Was kann ich mir eher erlauben:
- Zeit und Gelegenheit verschenken, indem ich einen Schuss abgebe, der eventuell daneben geht.
- Zeit und Gelegenheit verschenken, indem ich die ganze Zeit versuche, die Waffe in Position zu bringen, während der Gegner sie pariert.
- Zeit und Gelegenheit mit exakten Zielen verschenken.

Die Frage ist nicht, ob du Zeit und Gelegenheit verschenkst. Die Frage ist, womit du deine Zeit und Gelegenheit verschenkst. Auch hier wieder: Alle Übel zu beseitigen, ist utopisch. Auch hier ist es nur möglich, die größten Übel zu beseitigen.

Zitat
Viel wichtiger ist aber, dass ein Nahkampfangriff immer zum Gegner hin und mit einer wirksamen Körpermechanik stattfinden muss, während das Ausrichten des Gewehres relativ frei erfolgen kann.
Das Ausrichtend es Gewehrs ist prinzipiell die gleiche Mechanik, die "zum Gegner hin" bei einem Schwert oder Rapier beschreibt.

Zitat
Es geht nicht um den Bajonettangriff, sondern um den Schuss im Nahbereich.
Wenn ich schießen darf, lasse ich gegen den Schwertkämpfer das Bajonett auch gern weg...
Ob Bajonettangriff oder Schuss, ist prinzipiell egal: In beiden Fällen musst du den Lauf auf den Gegner ausrichten. Und das wird dir nicht gelingen. (Bzw. beim Bajonettangriff wird dir das sogar leichter gelingen, da du hier die Waffe umgreifen kannst.)

Zitat
Ein Gewehr halte ich mit einer Hand vor oder am Schwerpunkt und mit einer Hand dahinter.
Damit sind normale Gewehre immer sehr gut zu manövrieren.
Beim Fernkampf reicht es aus, wenn der Schwerpunkt irgendwo zwischen vorderer und hinterer Hand ist.

Beim Nahkampf ist die Manövrierbarkeit um so leichter, je weiter der Schwerpunkt an der hinteren Hand ist.

Zitat
Auf Entfernung gut treffen heißt auch, schnell und sicher ausrichten zu können - das geht mit einer unausgewogenen Langwaffe nicht.
"Schnell" im Fernkampf hat eine ganz andere Bedeutung als "schnell" im Nahkampf.

1 Sekunde ist im Fernkampf schnell, aber im Nahkampf langsam.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 17:27
und wiso hat dann die Wehrmacht(nach WWl Erfahrungen) den Nahkampf mittels Schuss ausgebildet?
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 17:31
Nein, weil sie vorbeischossen, beide.
Die Frage ist, warum sie vorbeischießen: Wenn sie vorbeischießen, weil sie schlecht gezielt hätten, müsste man die Präzision erhöhen.

Wenn sie vorbeischießen, weil pariert wurde, muss man die Paradeerschwernis erhöhen.

Zitat
ein bisserl genauer bitte
OK, du musst den Lauf des Gewehres so drehen, dass das Ende mit dem Loch in Richtung des Gegners zeigt und das Ende, wo der Abzug dran ist, darf in irgendeine beliebige Richtung zeigen, solange du noch mit dem Finger dran kommst.

Ist das präzise genug?

Zitat
und dennoch haben Cumberlands Soldaten mit ihren Bajonetten, die Schild und Schwert führenden Highlander erledigt.
Ja. Und inwiefern widerspricht das jetzt meiner Aussage, dass Bajonette schlechter als Schwerter sind?

Zahlenmäßige Überlegenheit, hohe Gesundheit und gutes Training kann eine schlechte Bewaffnung wettmachen. Das ist jetzt nun kein Geheimnis.

Zitat
es gibt Keulen in Gewehrform
Dazu hätte ich gerne ein Bild.

Zitat
ähem nur zur Info sie waren mit Speeren bewaffnet, mit Lanzen, Streitkolben,, Streitäxten, Stangenbeilen....
Und mit Keulen in Gewehrform?

und wiso hat dann die Wehrmacht(nach WWl Erfahrungen) den Nahkampf mittels Schuss ausgebildet?
1) Weil man so das Material für das Bajonett spart.
2) Weil es im Fernkampf die Präzision senkt, wenn das Bajonett bereits drauf ist. Und beim Ansturm kostet es wertvolle Zeit, wenn man erst das Bajonett herauskramen muss, um es aufzupflanzen. In der Zeit hätte man auch noch locker 2 Schüsse in Kernschussweite abgeben können.
3) Die Erfahrungen in WW1 haben gezeigt, dass Nahkämpfe extrem selten geworden sind und es war zu vermuten (und hat sich auch bestätigt), dass die Nahkämpfe in WW 2 noch seltener wurden.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 26.05.2013 | 17:39
Korrekt wäre:
Ich will beides tun.
Ich kann aber nur eines tun.

Das oben verlinkte Video hast du gesehen?

"Zielen" und die Oberhand im Nahkampf zumindest nicht komplett verlieren sind ein und derselbe Vorgang.

Das Ausrichtend es Gewehrs ist prinzipiell die gleiche Mechanik, die "zum Gegner hin" bei einem Schwert oder Rapier beschreibt.

Nein; die Ausrichtung des Gewehres kann auch mittels einer Bewegung von Waffe und/oder Schütze vom Gegner weg erfolgen.

Ob Bajonettangriff oder Schuss, ist prinzipiell egal: In beiden Fällen musst du den Lauf auf den Gegner ausrichten. Und das wird dir nicht gelingen. (Bzw. beim Bajonettangriff wird dir das sogar leichter gelingen, da du hier die Waffe umgreifen kannst.)

Du vermittelst in herausragender Weise den Eindruck, dass du noch nie ein Gewehr in der Hand gehabt hast.

"Schnell" im Fernkampf hat eine ganz andere Bedeutung als "schnell" im Nahkampf.

1 Sekunde ist im Fernkampf schnell, aber im Nahkampf langsam.

Bei modernem Schießtraining wird mindestens auf Zehntelsekunden gemessen und gedacht...

OK, du musst den Lauf des Gewehres so drehen, dass das Ende mit dem Loch in Richtung des Gegners zeigt und das Ende, wo der Abzug dran ist, darf in irgendeine beliebige Richtung zeigen, solange du noch mit dem Finger dran kommst.

Ist das präzise genug?

Präzise formuliert, aber technisch falsch.
Das Ende mit dem Abzug bleibt nah am Körper, sonst geht die gesamte Positionierung flöten und die Kontrolle über die Waffe verloren.

Dazu hätte ich gerne ein Bild.

Du kriegst sogar einen ganzen Wiki-Eintrag:
http://en.wikipedia.org/wiki/Gunstock_war_club

Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 17:45
Die Frage ist, warum sie vorbeischießen: Wenn sie vorbeischießen, weil sie schlecht gezielt hätten, müsste man die Präzision erhöhen.


aber sowas von

Zitat
Ist das präzise genug?
nicht ganz, die Waffe ist auf den Gegner - Feindrichtung ausgerichtet was muss dann...



Zitat
Dazu hätte ich gerne ein Bild.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewehrschaft-Keule

Zitat
1) Weil man so das Material für das Bajonett spart.
mwn nicht
Zitat
2) . In der Zeit hätte man auch noch locker 2 Schüsse in Kernschussweite abgeben können.
aha

Zitat
3) Die Erfahrungen in WW1 haben gezeigt, dass Nahkämpfe extrem selten geworden sind
weshalb in WW1 auch Dolche ausgeben und Nahkampfwaffen improvisiert wurden.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 26.05.2013 | 17:55
aha

Jahaa, aha!  ;D

Vielleicht sogar 3  ~;D

Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Galatea am 26.05.2013 | 17:59
3) Die Erfahrungen in WW1 haben gezeigt, dass Nahkämpfe extrem selten geworden sind und es war zu vermuten (und hat sich auch bestätigt), dass die Nahkämpfe in WW 2 noch seltener wurden.
Außerdem hatte man Handgranaten. Der zweite Weltkrieg war sowieso der Krieg der Handgranaten und handgeführten Sprengladungen.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 18:11
Das oben verlinkte Video hast du gesehen?
Ja, 2cm Abstand zwischen den Einschusslöchern bei einem Abstand von ca. 1 Meter. Das entspricht einen Schusswinkel von 1,1°. (Mit beiden Händen vorne, erreicht man Schusswinkel von unter 1°.)

Bei einem aufgesetzten Schuss wäre der Abstand zwischen den Einschusslöchern 0 (Null!). Das entspricht einer wesentlich höheren Präzision.

Zitat
"Zielen" und die Oberhand im Nahkampf zumindest nicht komplett verlieren sind ein und derselbe Vorgang.
Es geht um Prioritäten.

Das heißt "schlecht Zielen und Parade des Gegners extrem erschweren" ist eine einzige Aktion.
Und "gut zielen und Parade des Gegners extrem erleichtern" ist ebenfalls eine einzige Aktion.

Aber es gibt keine Aktion, mit der du gleichzeitig gut zielen und die Parade des Gegners erschweren kannst.

Zitat
Nein; die Ausrichtung des Gewehres kann auch mittels einer Bewegung von Waffe und/oder Schütze vom Gegner weg erfolgen.
Das ist eine Bewegungsaktion.
Das Problem an Bewegungsaktionen ist, dass der Gegner ihnen folgen kann. Das heißt, wenn du einen Schritt nach hinten machst, dann kann der Gegner ebenfalls einen Schritt nach vorne machen und du hast nichts gewonnen. Ansonsten wiederhole ich mich zum Thema Bewegungsaktionen:

Schritt:
Wenn man selber einen Schritt nach hinten macht und der Gegner stehenbleibt (warum auch immer), dann ist man bei 1,5 Meter und damit in Point Blank Reichweite.

Ich hatte gesagt, dass man in Nahkampfreichweite nicht schießen kann. Ich hatte nie gesagt, dass man für ewig in Nahkampfreichweite gefangen ist. Das, was du mit dem Schritt beschreibst, ist eine beliebte Technik bei D&D4: Dort kann man auch keinen Fernkampf auf Gegner anwenden, die auf angrenzenden Feldern stehen. Also shiftet man ein Feld nach hinten und schießt dann.
Oder um es mit meinen Worten zu sagen: Man benutzt seine Bewegungsaktion um aus der Reichweite "Nahkampf" in die Reichweite "Point Blank" zu wechseln. Dann benutzt man seine Standardaktion zum schießen.

Das wäre zumindest theoretisch möglich: Wenn der Gegner aus irgendwelchen Gründen stehenbleibt und dir nicht folgt.

Zitat
Du vermittelst in herausragender Weise den Eindruck, dass du noch nie ein Gewehr in der Hand gehabt hast.
Au contraire. Ich hatte schon mehrmals ein Gewehr in der Hand. Aber du vermittelst in herausragender Weise den Eindruck, dass du nicht liest, was ich schreibe:

Du schreibst etwas zu Bewegungsaktionen. Ich antworte dir, was Bewegungsaktionen bedeuten. Du ignorierst meine Antwort und schreibst haarklein erneut, dass man sich auch bewegen kann.

Ich hatte doch bereits geschrieben, dass man sich auch bewegen kann! Anstatt das als Argument also immer wieder zu wiederholen, könntest du auf den Punkt, den ich über Bewegungsaktionen geschrieben habe, eingehen. Das wäre wesentlich produktiver, als regelmäßig zu schreiben, dass man sich auch bewegen kann.

Zitat
Bei modernem Schießtraining wird mindestens auf Zehntelsekunden gemessen und gedacht...
Ja. Und wenn man es in 10 Zehntelsekunden schafft, ist es noch recht schnell.

Selbst, wenn man nur 5 Zehntelsekunden benötigt, wäre das für den Nahkampf zu langsam.

Zitat
Das Ende mit dem Abzug bleibt nah am Körper, sonst geht die gesamte Positionierung flöten und die Kontrolle über die Waffe verloren.
Das Ende mit dem Abzug bleibt häufig nahe am Körper, da man häufig keine Notwendigkeit hat, es vom Körper weg zu bewegen.

Wie ich schon mehrmals schrieb, ist Präzision im Nahkampf jedoch nicht wichtig. Wenn ich von der Seite angegriffen werde, dann ist es durchaus sinnvoll, auf Präzision zugunsten einer eigenen Parade zu verzichten. Der Schuss ist dann zwar unpräziser, dafür verhindere ich, dass ich selber in der Seite getroffen werde.

Die Waffe am Körper lasse ich dort, wenn der Gegner zwar Abwehrbewegungen, aber keine Angriffsbewegungen durchführt. (Oder wenn die Angriffsbewegungen des Gegners von links kommen, meine hintere Waffenhand aber rechts ist.)

Die Prioritäten im Nahkampf mit Schusswaffen sind:
1) Parade des Gegners
2) Paradeerschwernis für den Gegner
3) Präzision
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Talim am 26.05.2013 | 18:16
Wollt Ihr nicht lieber über Regeln reden?
Das wovon Ihr sprecht lässt sich so nämlich nicht abbilden.

Ich denke eine Mechanik, die dafür sorgt das sich Fernkämpfer dem Nahkampf fernhalten, ist gar nicht so schlecht.

Talim
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 18:17
Warum?
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Taschenschieber am 26.05.2013 | 18:23
SaWo macht es zum Beispiel so: Bei Nahkampfangriffen mit Nahkampfangriffen wird eine Probe gegen die gegnerische Parade zum Treffen fällig. Bei Fernkampfangriffen wird eine Probe gegen die 4 gewürfelt, bei Nahkampfangriffen mit Fernkampfwaffen wird statt der 4 auch die gegnerische Parade benutzt.

Das macht auf mich einen recht sinnvollen Eindruck.

Alternativ könnte man jeder Waffe z. B. fünf Reichweitenkategorien geben, die dann als Modifikatoren -4, -2, 0, -2 und -4 haben (d. h. Kernreichweite, zwei Stufen Unterreichweite, zwei Stufen Überreichweite). Eine Pistole hat z. B. die Werte -/5m/10m/15m/20m (also keinen Bereich mit -4 als Abzug), ein Scharfschützengewehr 20m/100m/500m/1000m/3000m (alle Zahlenwerte sind aus der Hüfte geschossen, no pun intended). Netter Nebeneffekt: Wenn eine Waffe einfach schwer zu handhaben ist, kann man die Kernreichweite weglassen (also z. B -/5m/5m/15m/20m) und hat immer mindestens eine -2.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 18:27
Ich würde es so handhaben:
Jede Waffe hat eine Standardreichweite (SRW) und eine Maximalreichweite (MRW).

Die Erschwernisse bzw. Erleichterungen ergeben sich dann wie folgt:
  • 0 - 1m (Körperkontakt): Nur Pistolen als Schusswaffen erlaubt. Wer will, darf sein Gewehr als Knüppel benutzen.
  • 1 - 3m (Point Blank): Alle Waffen haben starke Boni auf Zielen
  • 3m - SRW/2: Alle Waffen haben leichte Boni auf Zielen
  • SRW/2 - SRW: weder Boni noch Mali
  • SRW - 2*SRW: leichte Mali
  • 2*SRW - 4*SRW: schwere Mali
  • 4*SRW - MRW: nur noch Glückstreffer (z.B. bestätigte 1 auf 1W20)

Außerdem würde ich Gewehren immer einen INI-Malus geben. Auf hohen Reichweiten sind die Gewehre dennoch im Vorteil: Sie haben zwar einen INI-Malus, aber dafür treffen sie genauer. (Was nützt es dem Pistolenschützen, zuerst zu schießen, wenn er daneben schießt?)

Zielfernrohr senkt die Mali, gewährt jedoch keine Boni. (Das heißt, unter SRW lohnt sich kein Zielfernrohr.)
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Taschenschieber am 26.05.2013 | 18:29
Dein System geht aber von gut (kurz) nach schlecht (lang). Mein System kann je nach Waffe von schlecht (kurz) über gut (mittel) nach schlecht (lang), von schlecht (kurz) nach gut (lang) oder von gut (kurz) nach schlecht (lang) gehen, da die Modifikatoren symmetrisch sind.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 26.05.2013 | 18:32
Bei einem aufgesetzten Schuss wäre der Abstand zwischen den Einschusslöchern 0 (Null!). Das entspricht einer wesentlich höheren Präzision.

Im Labor, ja.

Das wäre zumindest theoretisch möglich: Wenn der Gegner aus irgendwelchen Gründen stehenbleibt und dir nicht folgt.

Der bleibt nicht stehen, sondern bewegt sich in die Richtung, in die ihn sein Angriff trägt.
Wenn man als Reaktion seitlich rausgeht, kann der einem nicht schnell genug folgen, bevor das Gewehr ausgerichtet ist.


Wollt Ihr nicht lieber über Regeln reden?
Das wovon Ihr sprecht lässt sich so nämlich nicht abbilden.

Wieso nicht?
Fitzelige Systeme wie GURPS machen das ziemlich gut; SaWo könnte es mit einer kleinen Hausregel beim Zurückziehen aus dem Nahkampf problemlos umsetzen (also auch mit Langwaffen; Kurzwaffen passen ja schon, siehe Taschenschieber).

Ich denke eine Mechanik, die dafür sorgt das sich Fernkämpfer dem Nahkampf fernhalten, ist gar nicht so schlecht.

Das sollte sich mMn auf Genregründe beschränken.
Darüber hinaus sehe ich keine Gründe, es den Nahkampfwaffen mit irgendwelchen regeltechnischen Verrenkungen unverhältnismäßig leicht zu machen.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 18:33
Eine Pistole hat z. B. die Werte -/5m/10m/15m/20m (also keinen Bereich mit -4 als Abzug),
würde ich schon geben die Kugel fliegt weiter
Zitat
kann man die Kernreichweite weglassen (also z. B -/5m/5m/15m/20m) und hat immer mindestens eine -2.
ich würde die KRW ebenfalls - 2en zur Klarifizierung, aber das Prinzip ist ne tolle Idee.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 18:43
http://de.wikipedia.org/wiki/Gewehrschaft-Keule
OK, wenn man ein Gewehr am Lauf festhält, mag das eine effektive Waffe sein. Wenn man aber damit schießen will, sollte man es um 180° drehen.

bzgl. Bajonett-Produktion:
Wenn man eine Sache nicht benutzt, muss man sie nicht produzieren.

Im Labor, ja.
Nicht nur im Labor ist die Präzision höher sondern auch im Einsatz. Oder warum glaubst du, benutzt man diese Haltung nur im Nahkampf, aber schießt im Fernkampf nicht so?

Zitat
Der bleibt nicht stehen, sondern bewegt sich in die Richtung, in die ihn sein Angriff trägt.
Wenn man als Reaktion seitlich rausgeht, kann der einem nicht schnell genug folgen, bevor das Gewehr ausgerichtet ist.
In der Regel sind Waffenbewegungen schneller als Körperbewegungen. Deswegen wird auch hauptsächlich pariert und Ausweichbewegungen finden unterstützend statt.

Wenn du nur eine Ausweichbewegung machst, ohne mit dem Gewehr zu parieren, wirst du zu langsam sein und einen Treffer kassieren. Wenn du mit dem Gewehr parierst, schaffst du zwar den Schritt zur Seite, aber dein Gewehr ist nicht in Position. Und dann gelingt es dem Gegner vor dir, seine Waffe in Position zu bringen.

Zitat
Das sollte sich mMn auf Genregründe beschränken.
Darüber hinaus sehe ich keine Gründe, es den Nahkampfwaffen mit irgendwelchen regeltechnischen Verrenkungen unverhältnismäßig leicht zu machen.
Pistolen haben den Nachteil, dass sie nicht parieren können. Dafür sind sie gut im Angriff.

Gewehre können zwar hervorragend parieren, dafür sind sie miserabel im Angriff. Die Gründe dafür habe ich weiter oben genannt.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 26.05.2013 | 18:46

Wenn man eine Sache nicht benutzt, muss man sie nicht produzieren..
man hat sie produziert
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_101I-009-0869-12A,_Russland,_Zwei_deutsche_Infanteristen.jpg?uselang=de
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 26.05.2013 | 19:01
Nicht nur im Labor ist die Präzision höher sondern auch im Einsatz. Oder warum glaubst du, benutzt man diese Haltung nur im Nahkampf, aber schießt im Fernkampf nicht so?

Ich verstehe nicht, worauf du mit deinem zweiten Satz hinaus willst.

Wenn du nur eine Ausweichbewegung machst, ohne mit dem Gewehr zu parieren, wirst du zu langsam sein und einen Treffer kassieren. Wenn du mit dem Gewehr parierst, schaffst du zwar den Schritt zur Seite, aber dein Gewehr ist nicht in Position. Und dann gelingt es dem Gegner vor dir, seine Waffe in Position zu bringen.

Probiers halt mal aus.
Wenn das Ganze nicht in der idealen Angriffsentfernung für den Nahkämpfer startet, ist dieser deutlich im Nachteil, wenn er nicht Überraschung/Hinterhalt o.Ä. nutzen kann oder anfängt zu ringen/grappeln - und dann kann er große Nahkampfwaffen auch nicht mehr nutzen.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: Eulenspiegel am 26.05.2013 | 19:10
Ich verstehe nicht, worauf du mit deinem zweiten Satz hinaus willst.
Im Nahkampf schießt man mit der Waffe am Körper. Im Fernkampf schießt man nicht mit der Waffe am Körper. Im Fernkampf schießt man mit beiden Händen an der Waffe und beide Hände nach vorne gestreckt.

Die Frage ist nun, warum man im Fernkampf so schießt. Ich vermute, man schießt so, weil es die Präzision erhöht.

Zum zweiten Teil:
Einigen wir uns auf ein Agree to disagree.
Titel: Re: Schusswaffenreichweite kompliziert?
Beitrag von: YY am 26.05.2013 | 19:16
Die Frage ist nun, warum man im Fernkampf so schießt. Ich vermute, man schießt so, weil es die Präzision erhöht.

Klar.
Aber mir ging es mit meiner Labor-Aussage um den Präzisionsvergleich von aufgesetzt zur "retention position". Unter Realbedingungen wird man auch mit aufgesetzten Schüssen keinen kalibergroßen Streukreis schießen können.

Zum zweiten Teil:
Einigen wir uns auf ein Agree to disagree.

Ok.