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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Bad Horse am 9.11.2013 | 21:17

Titel: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 21:17
Da im anderen Thread mehrfach darauf herumgeritten wurde: Wäre das eine Marketing-Masche, die sich bei Rollenspielen auszahlen würde?

Klar - Kickstarter werden eher gebackt, wenn da "Monte Cook", "Mark Rein-Hagen" oder "Kathy Schad" dran stehen. Bekannte Namen generieren zumindest mal Interesse. Aber eben nur innerhalb der Szene, und ich vermute, da kommt man mit einem guten Konzept ungefähr genauso weit - Fate Core hat ja nun nicht wirklich vom Personenkult um Leonard Balsera profitiert.

Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 21:31
An sich möchte ich gar nicht, um Personenkult (schreckliches Wort) im Rollenspiel diskutieren, aber der Eingangspost ermuntert mich leider zu Kommentaren:

Fate Core hat wohl eher von Fred Hicks als von Leonard Balsera profitiert. Und dem Kundenstamm von Evil Hat, der auf DFRPG zurückzuführen ist.

Monte Cook tritt normalerweise hinter seinem Verlag auf und nicht als "großer Name". Aber natürlich war Malhavoc lange Zeit ein Ein-Mann-Unternehmen. Das hat übrigens als einer der ersten Verlage frühzeitig auf PDFs und e-Publishing gesetzt.

Mark Rein Hagen hat sein Projekt gerade so über die Finanzierungsschwelle gebracht. Übrigens, genau wie auch einige andere, ehemals bekannte Autoren (Dragon Kings, Thule).

Monte Cook hingegen ist mit ner halben Million nach Hause gegangen. Und Evil Hat mit 100.000 weniger.

Daher meine These: Große Namen ziehen nur, wenn bereits eine solide Produkthistorie vorliegt; der Autor stetige Präsenz gezeigt hat; und das Marketing der KS Kampagne stimmt. Dann kann es allerdings steil nach oben gehen. Als Personenkult sehe ich das nicht, weil in fast allen solchen Fällen Verlage beteiligt waren.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 21:33
Da im anderen Thread mehrfach darauf herumgeritten wurde: Wäre das eine Marketing-Masche, die sich bei Rollenspielen auszahlen würde?
Nein. Weil der Markt der deutschen Rollenspiele einfach zu klein ist. Auch mit "Personenkult" wird man nicht reich damit, denke ich.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 21:36
Naja, wenn wir es auslagern wollen, dann ok.
Rollenspiel ist ein Produkt wie jedes andere und unterliegt den selben Gesetzen wie jedes andere Produkt auch. "Wir hier" erleben es doch täglich, das ein System/Buch, über das viel positiv gesprochen wird, mehr Kunden generiert (zuletzt zu sehen bei Traveller, portabel).
Wenn es einen starken "Anker" gibt, etwa einen Monte Cook, wird viel von dieser positiven Kaufeinstellung auf diese Person übertragen, auch wenn es nur ein "Monte Cook Presents" ist.
Das fehlt bei uns so ziemlich. Diese "Vertrauensstellung" zu einem bestimmten Autor, die schon fast automatische Käufe generiert.

Nein. Weil der Markt der deutschen Rollenspiele einfach zu klein ist. Auch mit "Personenkult" wird man nicht reich damit, denke ich.

Bist du dir sicher?
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Taschenschieber am 9.11.2013 | 21:39
Der Personenkult kann doch bestenfalls dafür sorgen, dass einzelne Produkte anderen Geld abgraben - aber er bringt nicht mehr Geld in die Szene.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: El God am 9.11.2013 | 21:39
Wie willst du mit Personenkult den Markt erweitern? Der besteht doch sowieso fast schon nur aus Liebhabern, die mehr Geld fürs Hobby ausgeben, als vernünftig wäre.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 21:41
Wie willst du mit Personenkult den Markt erweitern? Der besteht doch sowieso fast schon nur aus Liebhabern, die mehr Geld fürs Hobby ausgeben, als vernünftig wäre.

Wer redet denn bitte von erweitern? Reicht es nicht erst mal, wenn ein neues Werk vom "Dolge" mehr oder weniger sofort ausverkauft ist, nur weils vom "Dolge" ist?
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 21:41
Das funktioniert vielleicht, wenn du "Mezut Özil / Daniela Katzenberger / Dieter Bohlen presents" draufschreiben kannst.  ;)
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: D. M_Athair am 9.11.2013 | 21:42
[...] und ich vermute, da kommt man mit einem guten Konzept ungefähr genauso weit - Fate Core hat ja nun nicht wirklich vom Personenkult um Leonard Balsera profitiert.
Aber sicherlich von Evil Hat und davon, dass Fred Hicks (als "Designer" von FATE3) dahinter stand.
Ansonsten würde ich behaupten, dass außer Namen und Konzept auch die Marke "FATE" zu dem Zeitpunkt schon gezogen hat.

Das funktioniert vielleicht, wenn du [...]  Daniela Katzenberger [...] presents" draufschreiben kannst.  ;)
Die ist wichtig/bekannt, weil?
Ach ja, weil sie von Paul Breitner inner Talk Show beleidigt wurde, oder?
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 21:44
Das funktioniert vielleicht, wenn du "Mezut Özil / Daniela Katzenberger / Dieter Bohlen presents" draufschreiben kannst.  ;)

Total, neh? Deswegen würde was von Gygaz oder so keine Beachtung bekommen.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: El God am 9.11.2013 | 21:47
Wer redet denn bitte von erweitern? Reicht es nicht erst mal, wenn ein neues Werk vom "Dolge" mehr oder weniger sofort ausverkauft ist, nur weils vom "Dolge" ist?

Nein. Ich glaube eher, die Zahl der Leute, die sich das Werk so oder so gekauft hätten, ändert sich nicht mit dem Autor. Jedenfalls nicht in den Grenzen eines so kleinen Hobbies. Für den wirksamen Einfluss eines "Personenkultes" braucht es mehr Markt, den es zu verteilen gilt, als die paar Tausend Hanseln, die effektiv in Deutschland Rollenspiele kaufen.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 9.11.2013 | 21:47
Das funktioniert vielleicht, wenn du "Mezut Özil / Daniela Katzenberger / Dieter Bohlen presents" draufschreiben kannst.  ;)

Das ist wahrscheinlich ne reine Geldfrage :D

Aber dummerweise sind Özil, Bohlen und Katzenberger jetzt nicht als begnadete Spieledesigner bekannt ;)
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 21:48
Deswegen steht ja auch "presents" drauf.  ;)
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 21:50
Nein. Ich glaube eher, die Zahl der Leute, die sich das Werk so oder so gekauft hätten, ändert sich nicht mit dem Autor. Jedenfalls nicht in den Grenzen eines so kleinen Hobbies. Für den wirksamen Einfluss eines "Personenkultes" braucht es mehr Markt, den es zu verteilen gilt, als die paar Tausend Hanseln, die effektiv in Deutschland Rollenspiele kaufen.

Das sind zwei Dinge, auf dem ich im geschlossenen Faden angespielt habe.
Für ein Land unserer Größe und im Vergleich zu unseren Nachbarn, wird hier wirklich sehr wenig gespielt.
Dementsprechend hängen wir noch am Oberbegriff, System, anstatt an den Entwicklern, was bei uns eigentlich kommen müsste, um das Hobby voran zu bringen.

Deswegen steht ja auch "presents" drauf.  ;)

Und ja, das ist ein Teil davon.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 21:50
Bist du dir sicher?

Ja. Ziemlich.
Sieh dir einfach die Geschäftsberichte der größeren deutschen Rollenspiel-Verlage an. Ulisses hat insgesamt ca. 2 Mio Bilanzsumme, Pegasus 1,6 Mio - mit allem drin, was zu den beiden GmbHs gehört. Und bei beiden machen die Rollenspiele wohl nicht annähernd alles an Umsatz aus.
Zu Heidelberger finde ich nix, da es ja "nur" eine GbR ist.
Selbst wenn wir bei U und P von 50% des Umlaufvermögens aus Rollenspielen ausgehen, die Umsatz sein könnten, dann sind das ca. 1,5 Mio Umsatz. Bei einem Ertrag daraus von 20% macht das 300 k  für die Unternehmen, die nicht nur durchlaufen. Davon können so wahnsinnig viele Familien nicht ernährt werden.
Die Zahlen sind natürlich völlig aus der Luft gegriffen, da ich keine Daten habe, aber als Anhaltspunkt über eine grobe Abschätzung des tatsächlich wegen deutscher Rollenspielprodukte im Bewegung gehaltenem Geld, kann das schon dienen.
Um es kurz zu sagen: es ist wohl wenig Kohle, die insgesamt in D damit gemacht wird.

Edit: Zitat eingefügt.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Taschenschieber am 9.11.2013 | 21:51
Zieht denn GRRMs Song of Ice and Fire oder Joss Whedons Firefly oder George Lucas' Star Wars so viele Neulinge in die Szene? (Nochmal - Umverteilung innerhalb der Szene ändert nichts am Problem!)
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Gorilla am 9.11.2013 | 21:52
Zieht denn GRRMs Song of Ice and Fire oder Joss Whedons Firefly oder George Lucas' Star Wars so viele Neulinge in die Szene? (Nochmal - Umverteilung innerhalb der Szene ändert nichts am Problem!)
DAS. Der Gesamtumsatz mit deutschen Rollenspielprodukten ist zu klein, um viele Leute zu ernähren.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 21:59
Zieht denn GRRMs Song of Ice and Fire oder Joss Whedons Firefly oder George Lucas' Star Wars so viele Neulinge in die Szene? (Nochmal - Umverteilung innerhalb der Szene ändert nichts am Problem!)

Das ist, hm, die falsche Frage in diesem Kontext.

"X macht tolles und inspirierendes Zeugs. Egal was ich gerade spiele, ich kaufe mir das Zeugs von X um mich inspirieren zu lassen."
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Taschenschieber am 9.11.2013 | 22:19
Das ist, hm, die falsche Frage in diesem Kontext.

Die Frage ist, ob Personenkult mehr Geld in die Branche zieht. Ich habe dir gerade Beispiele für Personen, um die eindeutig ein Personenkult besteht, genannt und gefragt, ob diese Kulte mehr Geld in die Branche ziehen. Ich behaupte: Nein.

Du kannst behaupten, dass das nicht die richtige Frage im Kontext ist. Aber du solltest mir dann auch erklären können, warum ein Personenkult um Uli Lindner das leisten soll, was ein Personenkult um Joss Whedon oder gar George Lucas empirisch nicht schafft.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Callisto n/a am 9.11.2013 | 22:22
Personenkult würde schon ziehen. Müssen nur die richtigen Personen sein. Farin Urlaub, Florian Silbereisen, Dieter Bohlen, Stefan Raab. GRRM oder Joss Whedon werden doch nur von Nerds verehrt.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Taschenschieber am 9.11.2013 | 22:24
GoT/SoIaF lesen/gucken erstaunlich viele Nichtnerds, und Star Wars ist weit über Nerdkreise hinaus beliebt.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.11.2013 | 22:25
Zieht denn GRRMs Song of Ice and Fire oder Joss Whedons Firefly oder George Lucas' Star Wars so viele Neulinge in die Szene? (Nochmal - Umverteilung innerhalb der Szene ändert nichts am Problem!)
die Marvel Verfilmungen machten nicht mal mehr Umsatz in meinem FLCS
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Callisto n/a am 9.11.2013 | 22:29
GoT/SoIaF lesen/gucken erstaunlich viele Nichtnerds, und Star Wars ist weit über Nerdkreise hinaus beliebt.

beliebt ungleich Fans. Beliebt heisst erstmal "gesehen und für gut befunden" und wieviele von den Got-fans wissen überhaupt vom RPG?
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 22:32
Die Frage ist, ob Personenkult mehr Geld in die Branche zieht. Ich habe dir gerade Beispiele für Personen, um die eindeutig ein Personenkult besteht, genannt und gefragt, ob diese Kulte mehr Geld in die Branche ziehen. Ich behaupte: Nein.

Du kannst behaupten, dass das nicht die richtige Frage im Kontext ist. Aber du solltest mir dann auch erklären können, warum ein Personenkult um Uli Lindner das leisten soll, was ein Personenkult um Joss Whedon oder gar George Lucas empirisch nicht schafft.

Denk mal bitte in Richtung "Marke/Brand". Deine spezielle Freundin, Teylen, ist da beste Beispiel für "Brand Loyality".
Im Moment denken "wir hier" nur in Richtung des Systems als "Marke/Brand" (etwa DSA), nicht aber in Richtung einer Person als solche. Ich kann gerne nochmal meinen kruden Witz von vorhin wiederholen, der sollte effektiv sein, ich umschreibe es aber mal vorsichtiger:
Es geht dabei nicht unbedingt darum, das neue Spieler dazu kommen, eher darum, das vorhandene Spieler, egal was sie spielen, Produkte von X kaufen, weil das halt "toll" ist. Umschreibe diesen Punkt wie du willst.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Taschenschieber am 9.11.2013 | 22:36
beliebt ungleich Fans. Beliebt heisst erstmal "gesehen und für gut befunden" und wieviele von den Got-fans wissen überhaupt vom RPG?
Wenn mehr Leute etwas mögen, werden auch mehr Leute Fans. Und wenn ich im Zug Leute höre, die sich über GoT unterhalten und so was von definitiv nicht aus der Nerdszene kommen, dann hat die Serie offensichtlich durchaus mehr Impact als nur "gelesen und für gut befunden".

Dass diese Leute dann nichts vom RPG wissen (und es auch mehrheitlich nicht spielen würden, wenn es im Buch beworben wäre), ist natürlich genau der Kern des Problems.

Zitat
Es geht dabei nicht unbedingt darum, das neue Spieler dazu kommen, eher darum, das vorhandene Spieler, egal was sie spielen, Produkte von X kaufen, weil das halt "toll" ist. Umschreibe diesen Punkt wie du willst.

Das geht aber am Problem völlig vorbei! Wenn die Leute, die eh schon in der Szene sind, statt Produkt Y jetzt Produkt X kaufen, können aber auch nicht mehr Leute von RPGs leben! Dafür braucht es schon mehr Spieler mit mehr Kaufkraft. Nenn es, wie du's willst, aber so isses.

Aber sorry - wenn du jetzt anfängst, auf persönlichen Streits anderer Leute rumzureiten, hast du dir damit einen lauschigen Platz auf der Ignorelist verdient. Herzlich willkommen und lass mich in Ruhe.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Thandbar am 9.11.2013 | 22:42
Es geht dabei nicht unbedingt darum, das neue Spieler dazu kommen, eher darum, das vorhandene Spieler, egal was sie spielen, Produkte von X kaufen, weil das halt "toll" ist. Umschreibe diesen Punkt wie du willst.

Ich habe mal gelesen, dass zu den Hochzeiten von Harry Potter die Kinder mitnichten mehr (Kinder-)Bücher gelesen hatten. Sie lasen insgesamt weniger, aber von diesem "weniger lesen" war halt ein wesentlicher Bestandteil Harry Potter.

Eine erfolgreiche Marke, die quasi automatisch weggekauft wird, hilft also der Branche nicht allgemein, sondern kann ihr sogar schaden.
Wenn ich mir von X alles kaufe, weil ich das sowieso kaufe, überlege ich mir zweimal, ob ich mir das neue Ding von Y, von dem ich nie was gehört habe, trotz der guten Rezis überhaupt zulegen sollte.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 9.11.2013 | 22:43
@Taschenschieber:

Höh? Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was du hast. Es geht um "Brand Loyality" und besagte Person zeigt die aufs "i". Alles kaufen, egal was. Hier kannst du genau so den Verlag durch die Person ersetzen, etwa Mark Rein*Hagen, da diese Person hier synonym für einen "Brand" stehen kann.

@Thandbar:

Dominante Marken sind schädlich, so viel ist klar, darüber müssen wir nicht sprechen. Dennoch erreichen dominante Marken "in ihrer Blütezeit" eine Verbreitung, bei der man nur neidisch sein kann.
Kurzfristige Denkweise, ja.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Rhylthar am 9.11.2013 | 22:47
Off-Topic:
Zitat
Aber sorry - wenn du jetzt anfängst, auf persönlichen Streits anderer Leute rumzureiten, hast du dir damit einen lauschigen Platz auf der Ignorelist verdient. Herzlich willkommen und lass mich in Ruhe.
Und genau deshalb finden manche die Ignore-Funktion nicht so prall. Einmal was in den falschen Hals gekriegt--> Ignore.

Da frage ich mich doch...ach, lassen wir das.

*Packt dann mal Taschenschieber auf Ignore...geht ja schnell*

On Topic:
Ich meine, gelesen zu haben, dass durch Twilight wieder vermehrt von jungen Leuten gelesen wurde. Und dann eben auch andere Vampir-Romane/Autoren.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 22:49
Diskussionen über die Ignore-Funktion gehören hier echt nicht hin.  >:(
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Taschenschieber am 9.11.2013 | 22:50
Off-Topic:Und genau deshalb finden manche die Ignore-Funktion nicht so prall. Einmal was in den falschen Hals gekriegt--> Ignore.
Weiters OT: Schade, dass es dir nicht gefällt, wen ich nicht mag. Ist aber so. Und hat nicht nur mit diesem Thread zu tun.

Zitat
On Topic:
Ich meine, gelesen zu haben, dass durch Twilight wieder vermehrt von jungen Leuten gelesen wurde. Und dann eben auch andere Vampir-Romane/Autoren.
Weiters On-Topic: Na ja - das Problem ist halt auch: Leute durch Bücher vom Lesen zu begeistern ist vermutlich einfacher als Leute durch Bücher zum Spielen zu begeistern.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Thandbar am 9.11.2013 | 22:51
Diskussionen über die Ignore-Funktion gehören hier echt nicht hin.  >:(

Man sollte aber auch nicht mit ihr drohen, finde ich.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Bad Horse am 9.11.2013 | 22:59
Ich öffne den Thread wieder, aber bleibt künftig bitte beim Thread-Thema. Über die Ignore-Funktion könnt ihr hier (http://www.tanelorn.net/index.php/topic,86885.0.html) sprechen.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Teylen am 10.11.2013 | 15:07
Wäre das eine Marketing-Masche, die sich bei Rollenspielen auszahlen würde?
Nur bei sehr etablierten Namen, das heißt so jemand wie Herr Cook.
In einem Kontext wo der Name als solcher entsprechend hoch geschätzt wird.

Bei Herrn Rein-Hagen bereits reichte der Name bzw. der Versuch diesen zu vermarkten kaum bzw. nicht um seine Kickstarter entsprechend zu befeuern.
Democrazy als Brettspiel schaffte nur 151%, der Versuch eines neuen Vampir-Spiels ging mit etwas um die 60% baden und I am Zombie schaffte es ganz zuletzt gerade so auf 118%.

Ich glaube nicht das die Fate To Go Spielebox von einer entsprechenden Wirkung von Kathy Schad profitierte.
Also ich hab nichts gegen sie, aber wirklich bekannter als der Durchschnitt ist sie mir nicht ^^;
Leonard Balsera sagt mir gar nichts. ^^;
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 10.11.2013 | 15:13
Ich glaube nicht das die Fate To Go Spielebox von einer entsprechenden Wirkung von Kathy Schad profitierte.
Also ich hab nichts gegen sie, aber wirklich bekannter als der Durchschnitt ist sie mir nicht ^^;

Ich denke, Fate-2-Go profitierte auch von den Themen und dazugehörigen Kommentaren hier im Tanelorn.
Kathy hatte sehr früh erste Ideen gepostet und um Feedback gebeten. Damit war schon einiges über das Vorhaben bekannt.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Crimson King am 10.11.2013 | 15:15
Ich glaube nicht das die Fate To Go Spielebox von einer entsprechenden Wirkung von Kathy Schad profitierte.
Also ich hab nichts gegen sie, aber wirklich bekannter als der Durchschnitt ist sie mir nicht ^^;

Und es dürfte nur wenige F2G-Käufer geben, die ihren Namen nicht kennen. Insofern hätte das Spiel, wenn meine Vermutung stimmt, ganz extrem von ihrem Namen profitiert.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: asri am 10.11.2013 | 15:28
Und es dürfte nur wenige F2G-Käufer geben, die ihren Namen nicht kennen. Insofern hätte das Spiel, wenn meine Vermutung stimmt, ganz extrem von ihrem Namen profitiert.

Das ist aber nicht dasselbe wie "Personenkult". Mal im Ernst: wenn Monte Cook jetzt einen Kickstarter machen würde für das "Monte Cook RPG", und würde keine Illustrationen präsentieren, keine Stretch Goals, keine Inhalte, Themen und Spielmechaniken verraten: Dann würde der Kickstarter weit hinter dem Erfolg von Numenera zurückbleiben.

Meines Erachtens kam es dem Numenera-Kickstarter zugute, dass ein bekannter Designer dahinter stand. Trotzdem glaube ich, dass nur die wenigsten Unterstützer ihr Geld aus reinem Personenkult in den Kickstarter gesteckt haben. Einen bekannten Namen (Person oder Markenname) zu haben hilft, um eine erste Portion Aufmerksamkeit für ein neues Produkt zu bekommen. Viel weiter trägt es aber auch nicht.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Sülman Ibn Rashid am 10.11.2013 | 15:29
Also ich kenne Kathy Schads Namen nur, weil sie F2G produziert hat. Aber immerhin.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Auribiel am 10.11.2013 | 15:55
Die einzigen Autoren von reinem Rollenspielwerk die mir namentlich bekannt sind, sind einige Autoren von DSA (und Kathy Schad :D ).

Ansonsten interessiert(e) mich bei Rollenspielprodukten nicht, wer sie geschrieben hat. Die Beobachtung gilt auch für meinen gesamten Bekanntenkreis, der Rollenspiel betreibt. Es gibt vielleicht einen Marken-Hype (he, da kommt was neues von SR/DSA/XYZ raus), Namen blieben bisher nur hängen, wenn sie durch besonders viele negative Produkte und Schlagzeilen auffallen (falkenhagisieren als schöne Wortschöpfung spricht da wohl Bände ;)) und dann vom Kauf weiterer Produkte absehen lässt.

Ich gehe davon aus, dass Personenkult nur in einem sehr kleinen Segment der Rollenspieler von Bedeutung ist, die meisten 0815-Rollenspieler (zu denen ich mich auch zähle) entscheiden über einen Kauf nicht wegen einem Namen der drauf steht, eher wegen dem System und Rezis bzw. Anschauungsmaterial.

(Jaja, hät ich mir nur vorher Handelsherr und Kiepenkerl angeschaut, dann hät ich's nicht gekauft. Für mich waren spätestens danach Raddatz und Kamaris auch zwei solcher Nicht-Kauf-Argumente).
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Eismann am 10.11.2013 | 16:06
Welche Namen sind denn überhaupt so bekannt, was deutschsprachige Produkte angeht?
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Wolkenwut am 10.11.2013 | 16:08
Kiesow.

abschließend. :D
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Rhylthar am 10.11.2013 | 16:12
Frank Heller.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Glgnfz am 10.11.2013 | 16:24
Von den noch aktiven am ehesten Thomas Römer.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.11.2013 | 16:26
Jürgen E Franke

Elsa Franke
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 10.11.2013 | 16:29
Die Frankes.
Dr. Nagel.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Glgnfz am 10.11.2013 | 16:35
Also bitte.

Gerade mal so bei alten Säcken wie uns. 8)
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Teylen am 10.11.2013 | 23:56
Und es dürfte nur wenige F2G-Käufer geben, die ihren Namen nicht kennen. Insofern hätte das Spiel, wenn meine Vermutung stimmt, ganz extrem von ihrem Namen profitiert.
Ich würde in Bezug auf einen Personenkult unterscheiden ob sie den Namen nachdem Kauf memoriert haben oder ob der Name sowie die Person vor dem Kauf ein Faktor war zu kaufen.
Bei Kickstartern die mich stark beeindrucken behalte ich mir oftmals den Namen des Projektmacher. Das heißt in Bezug auf Kickstarter beispielsweise Andy Kitowski mit Tenra Bansho Zero. Das heißt jedoch nicht das ich Tenra Bansho Zero gebackt habe weil ich von der Person des Projektmacher begeistert war. Das wirkt sich dann mitunter bei der nächsten Transaktion aus, das heißt konkret bei Ryuutama.
Daher würde ich eher behaupten das ihr Name sehr von dem Crowdfunding-Projekt profitiert hat.

Daneben fehlt zumindest etwas in der deutschen Szene der Personen-Kult.
Das heißt - überzeichnet - das sich jemand hinstellt, die Arme ausbreitet, ruft "Ich bin euer Messiah", und daraufhin die Fans in einen "Jawohl" singsang anstimmen.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Auribiel am 11.11.2013 | 02:19
Und es dürfte nur wenige F2G-Käufer geben, die ihren Namen nicht kennen. Insofern hätte das Spiel, wenn meine Vermutung stimmt, ganz extrem von ihrem Namen profitiert.

Ich denke das mit Kathy ist aber auch ein Sonderfall. Mir war sie vor Fate2Go schon aus dem Fate-Forum als Moderatorin bekannt (Übersetzung von FreeFate) und durch ihre angenehme Art im Gedächtnis geblieben. Dazu kamen noch (bevor überhaupt ein Kickstarter draus wurde?) ihre Berichte über die Entwicklung von Fate2Go die sehr interessant waren. Das hat man in dieser Form trotz der Updates auf der Kickstarter-Seite bei den anderen Kickstartern nicht.

Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Eismann am 11.11.2013 | 02:30
Ganz klar, wir brauchen eine Castingshow.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: JS am 11.11.2013 | 02:43
Ich besitze und kenne weit über 1000 Rollenspielbücher, aber ich müßte schon lange und intensiv nachdenken, bevor mir dir Autoren selbst meiner liebsten Serien einfielen - falls überhaupt. Für mich spielen die Verlage eine entscheidendere Rolle bei meiner Produktzuneigung; Verlagskult quasi.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: D. M_Athair am 11.11.2013 | 03:48
Namensliste derer, die mir spontan einfallen:

Indie: Jason Morningstar (Fiasko), Vincent Baker (Dogs itV, ApocWorld), Clint Krause (Roanoke, Urchin, Empires of Dust), Eero Tuovinen (Solar System)
OSR: Jim Raggi (LotFP), Matt Finch (Swords & Wizardry), Rob Clonely (Majestic Wilderlands, Points of light), Michael Curtis (DCC Abenteuer, Dungeon Alphabet), James Adams (Brave Halfling, Glgnfz' Publisher, Delving Deeper, S&W White Box,...)
Für Hintergrundbeschreibungen und interessante Abenteuer mit historischen Anleihen: David Chart (Ars Magica, WFRP 1st & 2nd - Kislev, Bretonia) Graeme Davis (v.a. WFRP1, Gurps Faeries, Colonial Gothic Line Developer), John S. Ross (Gurps Mythic Russia, Gurps Black Ops auch RISUS)
Cthulhu: John Tynes (Pagan Publishing, Unspeakable Oath, Cthulhu d20), Sandy Petersen (CoC GRW)
d20: Monte Cook (D&D 3.0, Arcana Evolved, Ptolus)
Greg Stafford - immer cooles Zeug dabei (Prince Valiant, Pendragon, Glorantha)
HERO: Steven S. Long
Lynn Willis: Ghostbusters, Stormbringer
Chris Pramas: Coole Settingideen, solide designte RPG mit dem ein oder anderen Highlight, die Spaß machen aber nicht konsequent zu Ende gebracht sind (WFRP 2nd, Dragon Age),
Horror Kram: Kenneth Hite (Nightmares of mine, Gurps Horror, Trail oC Abenteuer)
D&D 4: Rob Heinsoo, James Wyatt, Mike Mearls, Logan Bonner
Solide Quellenbücher und Abenteuer: Rob Schwalb (für WFRP 2nd, D&D 3.X, D&D 4), Ross Watson (40K RPG)
Crazy Stuff: Carl Sargent (WFRP1: Power behind the throne, Empire in Flames, Castle Drachenfels; verschiedenes für Greyhawk, Earthdawn, ... generell zählen seine Sachen mit zum sowohl besten als auch grottigsten, das RPG je hervorgebracht haben.)
Gute alte Abenteuer: Paul (Janell) Jaquays
Kathy Schad: FATE, Earthdawn 3/Classic
Steven Kenson: Interessante Regelansätze (True20, Icons)
komplizierte aber coole Regelideen: Jay Little (WFRP3)
Indie ohne in der indie szene zu sein: James Wallis (Once upon an time, Alas Vegas, ... Ex-Hogshead Eigner)
Gut benutzbares Spielmaterial (Regeln, Settingmaterial): Greg Stolze (L5R City of Lies, Reign, ...)
Coole Regelideen, irgendwo doch um die Ecke gedacht oder schlampig ausgeführt: John Wick
Guter Regelschreiber + Besserwisser: Robin D. Laws (Hillfolk, Heroquest, Skulldudgery, Feng Shui)
Gutes Spieldesign, das manchmal etwas unter einer langen Leitung leidet: Jonathan Tweet (Everway, 13th Age, D&D 3.0, Ars Magica)
WoD: Mark Rein * Hagen (V:tM)
Coole ältere Sachen: Eric Goldberg (Dragonquest, Paranoia)
Fred Hicks: Evil Hat, FATE3-Erfinder
Rob Donoghue: Cortex+ Macher
...
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Schokolade +2 am 11.11.2013 | 07:12
Kiesow.

abschließend. :D

Nope. Let me fix it for you:

Kiesow & Mehlem.

Abschließend.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Archoangel am 11.11.2013 | 09:25
Spontane Namen (hierzulande, lebend):

Thomas Römer
die Frankes
Karl-Heinz Witzko
Werner Fuchs
Moritz Mehlem
Ina Kramer
Hadmar vonWieser
Bernhardt Hennen

Hm ... 6/9 DSA.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Crimson King am 11.11.2013 | 09:40
Ich glaube nicht, dass viele Spieler ein Produkt nur wegen des Autoren kaufen. Allerdings hilft ein bekannter Name, das Produkt bekannt zu machen, und ein gewisser Vertrauensvorschuss dürfte ebenfalls vorhanden sein. Personenkult ist dafür aber ganz sicher das falsche Wort.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Archoangel am 11.11.2013 | 09:54
Naja ... die Namen:

Thomas Römer
Ina Kramer
Hadmar vonWieser

auf einem Produkt bewirken bei mir, dass ich es mir garantiert niemals kaufen werde und selbst bei einem geschenkten Produkt eine ablehnende Haltung hätte.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 11.11.2013 | 10:14
Ich glaube nicht, dass viele Spieler ein Produkt nur wegen des Autoren kaufen. Allerdings hilft ein bekannter Name, das Produkt bekannt zu machen, und ein gewisser Vertrauensvorschuss dürfte ebenfalls vorhanden sein. Personenkult ist dafür aber ganz sicher das falsche Wort.

Das Wort "Personenkult" ist nur das extreme Ende der Bekanntheitsskala und kann hier plakativ genommen werden. Dafür müssen erst andere Schritte gelaufen sein, etwa das ein bisher eher anonymer Autor sich mehr selbst vermarktet und ins Rampenlicht stellt, dann muss sich diese Person mehr oder weniger selbst zum "Produkt" machen, um diesen Bekanntheitsgrad auch nutzen zu können.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Archoangel am 11.11.2013 | 10:17
Wie ich andersw schon schrieb: solange wir hierzulande keine professionellen Spieledesigner im Hobby haben, sondern eben nur Privatpersonen und Hobbyisten, die glauben Profis zu sein, werden wir entsprechende Effekte (Personenkult/höherer Anteil an der Bevölkerung/höhere Umsätze/höhere Preise/Preise von denen Familien leben können etc) nicht generieren. Der Hobby-RPG Markt in D ist einfach nie über das Hobbytum hinausgetreten. So sehen die Spiele dann aber auch aus (ich spiele sie ja auch gerne, aber professionelles Gamedesign ist anders).
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: ElfenLied am 11.11.2013 | 12:37
Also von den deutschen Namen kannte ich nur Ulrich Kiesow (wegen einem Todesthread im Forum) und Kathy Schad (vom Tanelorn Treffen/Nürnberg Stammtisch). Rest ist mir unbekannt, allerdings spiele ich auch fast keine Rollenspiele aus deutscher Produktion.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Archoangel am 11.11.2013 | 13:05
Wer ist Kathy Schad?
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: gunware am 11.11.2013 | 13:13
Wer ist Kathy Schad?
http://www.fate-to-go.de/
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: D. M_Athair am 11.11.2013 | 16:05
Auf deutsch:

Savage Worlds: Frank "Zornhau" Falkenberg
Gute DSA/Fantasy Abenteuer: Uli Lindner, Chris Gosse
Gestaltung von RSP-Kram: Kathy Schad
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Bad Horse am 11.11.2013 | 21:15
Naja ... die Namen:
...
auf einem Produkt bewirken bei mir, dass ich es mir garantiert niemals kaufen werde und selbst bei einem geschenkten Produkt eine ablehnende Haltung hätte.

Das ist aber eine Nebenwirkung des Personenkults. Ich habe jahrelang einen Bogen um O2 gemacht, weil die mit Dieter Bohlen geworben haben.  ;)

Zu jedem "Promi" wirst du neben Fans auch überzeugte Gegner finden.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 11.11.2013 | 21:17
Das ist aber eine Nebenwirkung des Personenkults. Ich habe jahrelang einen Bogen um O2 gemacht, weil die mit Dieter Bohlen geworben haben.  ;)

Zu jedem "Promi" wirst du neben Fans auch überzeugte Gegner finden.

"Fans" und "Gegner" bedeuten nunmal emotionales Engagement.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Bad Horse am 13.11.2013 | 20:36
Marke und Person können und sind bei uns sehr wohl synonym zu betrachten. Ich denke, der Start ist etwas schwerer, dafür lohnt er sich nachher umso mehr.

Welche große Marke läuft denn bei uns synonym mit einer Person?  wtf?

Das Beispiel kann ruhig außerhalb des Rollenspielbereichs kommen.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: D. M_Athair am 13.11.2013 | 22:03
CDU und Angela Merkel.
Wenn man den Umfragen glauben schenken darf, dann sind nicht Inhalte, sondern "Kundenbindung" Gründe für den Erfolg.


... ist genau das Schema Marke + Person.  :o >;D
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Mentor am 13.11.2013 | 22:05
Welche große Marke läuft denn bei uns synonym mit einer Person?  wtf?

Das Beispiel kann ruhig außerhalb des Rollenspielbereichs kommen.
Willi Dungl Tee
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 13.11.2013 | 22:06
Welche große Marke läuft denn bei uns synonym mit einer Person?  wtf?

Das Beispiel kann ruhig außerhalb des Rollenspielbereichs kommen.

Sorry, etwas spät gesehen. Ich hatte früher sehr viel mit der Musikindustrie und etlichen Tentakelarmen davon zu tun und konnte da ein wenig mitbekommen, wie Personen als Produkt aufgebaut und vermarktet werden. Da stand oft das Konzept schon, es musste nur noch der passende "Künstler" dafür gesucht werden.

Das ist für die Betrachtung unserer Diskussion aber schon viel zu weit hoch gegriffen.

Spannend ist, das wir auch diese "Künstler" dabei unterstützt haben, aus ihrem namen Kapital zu schlagen und Dinge für sich zu erschaffen, die auch abseits ihrer Karriere für sie funktionieren und wie man dabei die Aufmerksamkeit, den öffentlichen Status und das ganze Gerede nutzen konnte, um diesen Projekten einen Schub zu geben, den sie ansonsten nie gehabt hätten.

Wer exponiert auf seiner Seifenkiste steht und laut ist, der weckt halt Interesse.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Bad Horse am 13.11.2013 | 22:24
Nimm als Gegenbeispiel die Autoindustrie. Da wird nur über den Markennamen geworben. Oder die Computerindustrie. Oder die Handy-Industrie -selbst da kaufen sich die Leute kein Steve-Jobs-Phone, sondern ein iPhone.

Personenkult mag ja ziehen, aber der Markenname zieht genau so.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Der Nârr am 13.11.2013 | 22:49
Die Verlagsbindung scheint mir größer als der Personenkult zu sein. So wie es früher für den Mainstream ein Plus war, wenn ein Spiel von FanPro vertrieben wurde, ist es heute für viele ein Plus, wenn ein Spiel von Ulisses oder Uhrwerk, die als "David gegen Goliath" gehandelt werden, rauskommt. Dumm nur, dass die inzwischen überquellen vor Angeboten, aber generell merke ich bei den Rollenspiel-Normalos, dass es da so eine Markenbindung gibt und etwas "Exotisches" wie Savage Worlds weniger Anklang findet als ein Spiel, über das noch niemand genaues weiß, nur weil es von Uhrwerk mit viel Trara angekündigt und eingeführt wird.

Bei deutschen Rollenspielen ist es ja auch nicht so verbreitet, die Namen der Autoren vorne drauf zu schreiben. Dabei gehören die da eigentlich hin.

Dabei finde ich Personenkult durchaus vernünftig - ich weiß ja, von wem ich in etwa was zu erwarten habe. Bei vielen amerikanischen Verlagen hat man da auch den Vorteil, dass die eine Stammbelegschaft haben. Wenn mir zwei Spiele von Pelgrane Press gefallen haben, wird mir vermutlich auch ein drittes gefallen. Ähnliches gilt für Margaret Weis Productions - man beachte den Verlagsnamen!! Bei Uhrwerk oder Ulisses wäre das doch wohl eher Zufall. Dass da dennoch Kundenbindung funktioniert, wundert mich ehrlich gesagt schon.

Zu den deutschen Namen werfe ich jetzt auch einfach mal noch Florian Berger ins Rennen.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 13.11.2013 | 22:56
Nimm als Gegenbeispiel die Autoindustrie. Da wird nur über den Markennamen geworben. Oder die Computerindustrie. Oder die Handy-Industrie -selbst da kaufen sich die Leute kein Steve-Jobs-Phone, sondern ein iPhone.

Personenkult mag ja ziehen, aber der Markenname zieht genau so.

Bad Horse, der entscheidende Punkt ist doch der Markenname und wie man ihn erreicht. Aus dem Grund schrieb ich ja, ich sehe kaum einen Unterschied zwischen Produkt als "Produkt" und Person als "Produkt".
Es sind divergente Wege zum gleichen Ziel, wobei man sich halt überlegen muss, wie man das mit dem "Rampenlicht" und der dringend benötigten Exposition erreicht. Bekommt man beides unter einen Hut, umso besser.

Es ist doch witzig, wenn man darüber nachdenkt. Wir haben DSA, was ja irgendwie ein "Household Name" ist, wir haben eine DSA Redax, wir haben einen Verlag Ulisses, wir haben Belunker Reiter, trotz alledem hat DSA kein "Gesicht". Du hast nicht "den Kerl/die Frau" mit der du DSA direkt assoziierst oder mit dem du in Kontakt treten kannst. DSA bleibt also anonym.

Wenn ich das richtig sehe, dann huschen hier einige Leute rum, die für ihr System "stehen" und ihm ein "Gesicht" geben. Das mag zwar mehr oder weniger nur hier lokal geschehen, der Wert dahinter ist aber unschätzbar.
Wenn ich hier im Forum zurück blättere, dann war z.B. Moritz eine Weil lang das "Gesicht" von LL und auch teils von DS, er hat dicke Töne von sich gegeben und sich auf die Seifenkiste gestellt. Das hat zwar irgendwie stark nachgelassen, trotzdem hatte er mal Präsenz gezeigt und damit sicherlich auch viel Aufmerksamkeit auf die Produkte, um die es dabei geht, gelenkt.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Teylen am 13.11.2013 | 23:07
Es kann allerdings eine Diskrepanz zwischen Personenkult und Markenkult / branded identity geben.
Das heißt als Herr Rein*Hagen annahm den Markenkult / Firmen um V:tM bzw. White Wolf als Pesonenkult für seine Kickstarter zu nutzen ist der damit schon eine Ecke weit auf die Nase geflompft. Andere Projekte die hingegen sich auf V:tM bzw. White Wolf als Marke bzw. als Produktlinie beziehen können den größten Mist anbieten oder komplette Branchen Neulinge sein und sie werden von ihren Fans (auch von mir) mit Geld beworfen.

Auch glaube ich das bei Fate to Go der Aspekt "Fate" mitunter mehr gezogen hat als der Name "Kathy Schad".
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: D. M_Athair am 13.11.2013 | 23:14
@ Autoindustrie:
Ferdinand Piëch war mal Volkswagen und Bernd Pischetsrieder mal BMW.

Thomas Römer war mal DSA.


Auch glaube ich das bei Fate to Go der Aspekt "Fate" mitunter mehr gezogen hat als der Name "Kathy Schad".
Wir können ja, falls Kathy einverstanden ist dazu ne Umfrage machen.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 13.11.2013 | 23:21
Das heißt als Herr Rein*Hagen annahm den Markenkult / Firmen um V:tM bzw. White Wolf als Pesonenkult für seine Kickstarter zu nutzen ist der damit schon eine Ecke weit auf die Nase geflompft.

Weil Mark Rein Hagen schon seit Ewigkeiten raus ist. Justin Achilli war das Gesicht von Vampire. Würde er die Rein Hagen Kickstarter machen, könnte dabei mehr Geld rumkommen. Rein Hagen hat keinen Zug mehr, weil er unbekannt ist (es sei denn man ist ein RPG Dinosaurier).

Jetzt sind andere Leute am Zug.

Und bitte auch nicht vergessen: die Community der D&D Spieler ist wild geschätzt 10-mal so groß wie die Community der VtMler. Es ist klar, dass da dann auch mehr Geld drin steckt.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 13.11.2013 | 23:52
Es kann allerdings eine Diskrepanz zwischen Personenkult und Markenkult / branded identity geben.
Das heißt als Herr Rein*Hagen annahm den Markenkult / Firmen um V:tM bzw. White Wolf als Pesonenkult für seine Kickstarter zu nutzen ist der damit schon eine Ecke weit auf die Nase geflompft. Andere Projekte die hingegen sich auf V:tM bzw. White Wolf als Marke bzw. als Produktlinie beziehen können den größten Mist anbieten oder komplette Branchen Neulinge sein und sie werden von ihren Fans (auch von mir) mit Geld beworfen.

Auch glaube ich das bei Fate to Go der Aspekt "Fate" mitunter mehr gezogen hat als der Name "Kathy Schad".

Es bedeutet ja nicht, das es immer aufgeht und es benötigt halt verdammt viel Arbeit und Vorlaufzeit, um zu funktionieren.
Ich muss z.B. gestehen, dass mir weder Kathy Schad noch Fate2Go auch nur Ansatzweise irgendwelche begriffe sind oder mir etwas sagen. Woher auch?

MoC hat das ganz passend gesagt. Hätte MRH damals, bei seinem Weggang von WW sich mal öfters auf die Seifenkiste gestellt, würden ihn wohl mehr Leute kennen als nur Dinosaurier und sein "Name" hätte mehr Wert.
Das kann man gut mit Monte Cook vergleichen, der eben nie ein Interview oder eine Kamera gescheut hat.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: D. M_Athair am 14.11.2013 | 00:39
Vampire wurde doch seinerzeit von der Forge komplett auseinander genommen, oder?

Schauen wir uns damit im Hinterkopf die Faktenlage an:

... dass das Publikum da misstrauisch wird, ist doch kein Wunder.

Das ist wie, wenn eine gefeierte Band nach Jahren ein Reunion-Album raus bringt und behauptet das beste Album ihrer Karriere abgeliefert zu haben. Und ganz modern sei es auch noch.
Der Verdacht, dass da 1) Marketingsprech, 2)Selbstüberschätzung, 3)Aufgabe von allem, wofür der Bandname stand oder 4) eine billige Selbstkopie vorliegt, ist erst mal naheliegend 
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Teylen am 14.11.2013 | 00:51
Wobei V:tM nachdem Forge-Veriss durchaus nochmal erfolgreich geboomt hat.

Es ist mehr so als wenn sich eine Band auflöst.
Die Band sich dann wieder neugründet mit geändertet Besetzung.
Die Band mit neueren Leutern ein Revival der alten Alben machen.
Und dann hüpft ein altes Band-Mitglied aus dem Karton, macht was anderes, und erwartet das die Fans ihn lieben.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: El God am 14.11.2013 | 01:03
Die Forge hatte ein viel zu kleine Reichweite, um den Erfolg von Vampire irgendwie zu beeinflussen.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 14.11.2013 | 01:22
Vampire wurde doch seinerzeit von der Forge komplett auseinander genommen, oder?

Hat das irgendwer mitbekommen oder irgendeinen Effekt auf Vampire gehabt? Ich glaube nicht
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: D. M_Athair am 14.11.2013 | 01:33
@ Teylen & Dolge: stimmt.

@ Forge: Das war nur als Symbol dafür gemeint, dass die Zeit im Rollenspiel nicht stehen geblieben ist.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Wisdom-of-Wombats am 14.11.2013 | 01:54
@ Forge: Das war nur als Symbol dafür gemeint, dass die Zeit im Rollenspiel nicht stehen geblieben ist.

Selbst dann hinkt das... WW/OOP/cWoD/WoD hat bis GMC und B&S nix von der Forge gelernt... also bis 2013 nicht.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 14.11.2013 | 09:21
Die damalige Kritik kam sicher nicht bei WW/OOP an und wurde erst recht nicht aufgenommen und aufgegriffen, sehen wir ja heute noch.
Auf der anderen Seite habe ich immer das Gefühl, es ist gerade das WoD-Klientel, das bevorzugt neue, kleine, Story- und Charakter-basierte Indies kauft und darin schmökern.
Mich würde mal interessieren, ob sich dadurch die Qualität am Spieltisch verbessert hat.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Teylen am 14.11.2013 | 09:30
Die meisten WoD Spieler die ich kenne (zum Großteil cWoD), haben keinerlei Bezug zu Indies oder gar der Forge. Das ist als wenn "In China ein Sack Reis umfällt", es wird nicht einmal wahrgenommen.
Es besteht da auch keine "Aufnahme Freude" oder allgemeine größere Bereitschaft bzw. Interesse. Da wird sich eher einmal durch das WoD Angebot rauf und runter gewühlt.

Eher sehe ich es so das die Forge bzw. die Indie-Szene quasi aus frustrierten Ex-WoD Spielern besteht bzw. bestand, also Spieler die von der WoD enttäuscht waren oder aber nicht damit zurecht gekommen sind. Was sich wiederum auf die Schnittmenge auswirkt. Weil die direkte oder indirekte Antihaltung Forge-Indie Spiele für normale WoD Spieler nicht attraktiver macht.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: 1of3 am 14.11.2013 | 09:49
Selbst dann hinkt das... WW/OOP/cWoD/WoD hat bis GMC und B&S nix von der Forge gelernt... also bis 2013 nicht.

Ich würde sagen, dass die Osmose etwa ab Mirrors beginnt.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 14.11.2013 | 09:57
Die meisten WoD Spieler die ich kenne (zum Großteil cWoD), haben keinerlei Bezug zu Indies oder gar der Forge. Das ist als wenn "In China ein Sack Reis umfällt", es wird nicht einmal wahrgenommen.
Es besteht da auch keine "Aufnahme Freude" oder allgemeine größere Bereitschaft bzw. Interesse. Da wird sich eher einmal durch das WoD Angebot rauf und runter gewühlt.

Klar. Die Forge hatte ja wirklich eine geringe Reichweite. Wen sie aber erreicht hat, sind Leute wie uns, die sich mehr mit dem Hobby beschäftigen und sich in Foren wie diesem darüber austauschen. Und wir erreichen nun mal unsere (Mit)Spieler.

Über die starke Zersplitterung des Hobbies und der fehlenden Kompatibilität unter den Spielern untereinander haben wir uns ja drüben, im "Goldene Zeiten" schon unterhalten, das müssen wir hier nicht aufwärmen.

Eher sehe ich es so das die Forge bzw. die Indie-Szene quasi aus frustrierten Ex-WoD Spielern besteht bzw. bestand, also Spieler die von der WoD enttäuscht waren oder aber nicht damit zurecht gekommen sind. Was sich wiederum auf die Schnittmenge auswirkt. Weil die direkte oder indirekte Antihaltung Forge-Indie Spiele für normale WoD Spieler nicht attraktiver macht.

Interessant. Ich konnte da nie eine Anti-Haltung entdecken.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Teylen am 14.11.2013 | 10:06
Die Forge hatte ja wirklich eine geringe Reichweite. Wen sie aber erreicht hat, sind Leute wie uns, die sich mehr mit dem Hobby beschäftigen und sich in Foren wie diesem darüber austauschen. Und wir erreichen nun mal unsere (Mit)Spieler.
Ich glaube nicht an die Forge. Das heißt ich betrachte auch die Kritik an der WoD nicht als stichhaltig.
Insofern spüren meine (bisher "exklusiv WoD") Mitspieler davon weitestgehend nichts. ^^
Die müßen eher meine Begeisterung für spezifische Rollenspiele oder kleinere Kickstarter "Werbeattacken" aushalten. Wobei ich selbst hinsichtlich Kickstarter in der Regel nur WoD Projekte hervorziehe. ^^

Zitat
Ich konnte da nie eine Anti-Haltung entdecken.
Nichteinmal in Anbetracht der unseeligen "Brain-Damage" These und daraus folgenden Diskussionen um eine tatsächliche Schädlichkeit von V:tM?
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 14.11.2013 | 10:31
Ich glaube nicht an die Forge. Das heißt ich betrachte auch die Kritik an der WoD nicht als stichhaltig.
Insofern spüren meine (bisher "exklusiv WoD") Mitspieler davon weitestgehend nichts. ^^
Die müßen eher meine Begeisterung für spezifische Rollenspiele oder kleinere Kickstarter "Werbeattacken" aushalten. Wobei ich selbst hinsichtlich Kickstarter in der Regel nur WoD Projekte hervorziehe. ^^
Nichteinmal in Anbetracht der unseeligen "Brain-Damage" These und daraus folgenden Diskussionen um eine tatsächliche Schädlichkeit von V:tM?

Erst mal ein kurzer On-Topic Einwurf, bevor ich dir antworte: Es ist schon erstaunlich, wie viele Leute "hier" sowohl die Forge als auch viele der Personen dahinter kennen und mit ihnen etwas verbinden, etwa wie oft Vincent Baker erwähnt oder verlinkt wird. Das steht außerhalb der Proportionen der Verkaufszahlen und sollte deswegen mal etwas hervorgehoben werden.

Teylen, was bedeutet hierbei "Glauben"?
Ich denke, auch heute noch wird total verkannt an wen sich die Dinge in der Forge gerichtet haben und worum es ging. Die Sachen richteten sich weder an Spieler noch Spielleiter, sondern an die Leute, die ein Spiel entwickeln wollten, also Autoren und Designer. Es gibt in vielen anderen Bereichen einfach fundierte Grundlagen, oft auch ordentlich wissenschaftlich untermauert, "How to do it right!" (etwa Marketing, PR, Webdesign, neuerdings auch stark für Computerspiele). Hier fand der Versuch statt, für unser Hobby so ein Fundament zu erschaffen, aus dem man Regeln für das Design ableiten könnte um es halt "Done Right" zu machen.
Das zu viele Leute es so verstanden haben, als wäre es eine direkte Kritik daran, wie sie Spielen, ist tragisch, zeigt aber einfach nur die hohe Emotionale Bindung vieler Leute mit dem Hobby auf.

Also nein, in dem Kontext, das man ein Analyse-Werkzeug entwickelt und auf ein System anwendet und die Analyse katastrophale Ergebnisse erbringt, ist alles andere als ein direkter Angriff auf das System oder seine Spielerschaft.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: El God am 14.11.2013 | 10:52
Ich glaube nicht an die Forge.

Ich glaube nicht an Teylen.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Teylen am 14.11.2013 | 10:56
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: El God am 14.11.2013 | 11:19
Erst mal ein kurzer On-Topic Einwurf, bevor ich dir antworte: Es ist schon erstaunlich, wie viele Leute "hier" sowohl die Forge als auch viele der Personen dahinter kennen und mit ihnen etwas verbinden, etwa wie oft Vincent Baker erwähnt oder verlinkt wird. Das steht außerhalb der Proportionen der Verkaufszahlen und sollte deswegen mal etwas hervorgehoben werden.

Denkst du, das ist ein Argument *für* die verkaufsfördernde Wirkung von Personenkult?

Sollte man eventuell mal beleuchten, wie groß die kritische Menge an Fans sein muss, um einen positiven Effekt zu erzielen?
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Hector am 14.11.2013 | 11:29
Ich bin jetzt kein Marketingmensch, aber gibt es wirklich Sachen, die sich besser verkaufen, weil die Käufer die Personen hinter der Sache mögen? Jetzt einmal abgesehen von Politik, Film & Fernsehen, Musik und Büchern?

Ich persönlich finde das schon bei Bands albern (Richie Blackmore's Rainbow). Wenn auf einem Rollenspiel draufstehen würde: Shane Lacy Hensley's Savage Worlds würde mich das eher abschrecken als anmachen.

Weiter vorne wurde im Scherz angedeutet, man könne ja mit Dieter Bohlen etc. Werbung machen. Aber mal ohne Flachs, das wäre wahrscheinlich wirklich die einzige Methode, Personenkult wirklich erfolgswirksam zu betreiben. Wenn Justin Bieber (nur mal so als Beispiel, keine Ahnung, wen die Kids gerade hip finden) in der Bravo mit seinem neuen D&D-Set mit Freunden beim Spielen zu sehen wäre und dann noch im Interview sagen würde, wie cool er das findet, hätte das sicherlich spürbare Konsequenzen. 
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 14.11.2013 | 11:39
Denkst du, das ist ein Argument *für* die verkaufsfördernde Wirkung von Personenkult?

Sollte man eventuell mal beleuchten, wie groß die kritische Menge an Fans sein muss, um einen positiven Effekt zu erzielen?

Ich hoffe das ich das ganze relativ neutral betrachte. Wenn die Erwähnung eines Produkts in Zusammenhang mit einem Namen schon gesteigertes Interesse am Produkt auslöst, ist damit schon einiges gewonnen. Wenn mit dem Namen noch eine gewisse Vertrauensstellung verknüpft ist, sinkt die Hemmschwelle zum kauf des Produkts und auch damit ist einiges gewonnen.

In einem noch sehr verhaltenen Maß kann man das bei Paizo beobachten. Der Start jedes neuen APs geht los, mit einer Auflistung welche Autoren was machen werden und wie sehr man sich darauf freut, gefolgt auch immer von der Erinnerung, das nächsten Monat genau so toll wird wie dieser Monat, weil ja dann der großartige Autor XY wieder etwas schreibt.

Das ist die aktive Nutzung dieser Namen um Vertrauen und Interesse zu schüren um seine Produkte zu verkaufen (Hey, du magst doch Greg A. Vaughn, oder? der war doch letztes Mal toll, oder? Schau mal, im nächsten AP ist er wieder mit dabei, daher solltest du auch mit dem AP starten, nur um das Abenteuer von Greg A Vaughn zu bekommen).

Das ist aktive Kundenbindung und hat noch nichts mit der kritischen menge zu tun.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: JS am 14.11.2013 | 11:57
Weiter vorne wurde im Scherz angedeutet, man könne ja mit Dieter Bohlen etc. Werbung machen. Aber mal ohne Flachs, das wäre wahrscheinlich wirklich die einzige Methode, Personenkult wirklich erfolgswirksam zu betreiben. Wenn Justin Bieber (nur mal so als Beispiel, keine Ahnung, wen die Kids gerade hip finden) in der Bravo mit seinem neuen D&D-Set mit Freunden beim Spielen zu sehen wäre und dann noch im Interview sagen würde, wie cool er das findet, hätte das sicherlich spürbare Konsequenzen.

Das war schon lange meine Überlegung zu diesem Thema, denn nicht ohne Grund werben viele Firmen mit bekannten Namen und/oder Gesichtern. Vin Diesel alleine reicht aber in Deutschland nicht.
:)
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Slayn am 14.11.2013 | 12:10
Das war schon lange meine Überlegung zu diesem Thema, denn nicht ohne Grund werben viele Firmen mit bekannten Namen und/oder Gesichtern. Vin Diesel alleine reicht aber in Deutschland nicht.
:)

Leider ist das Nutzen dieser "Verknüpfung" auch schon ziemlich abgedroschen, da sie zu oft sinnlos genutzt wurde. Dirk Nowitzki und der DiBaDu Spot, anyone? Bewunderswert war dagegen die DKV-Kampagne mit Dieter Bohlen, bei der man sowohl den Bekanntheitsgrad als auch die schiere Antipathie, die mit dem Kerl verbunden sind, genutzt hat.

Was wir aber mal betrachten können, ist die Verknüpfung, die man mit Abbney Park und Airship Pirates versucht hat, hier hat man ja versucht zwei Personengruppen durch ein gemeinsames Interesse zu verbinden.

Notiz an mich: Ich will ein Motörhead RPG!

[Nachtrag] Würden die in Hogwarts in ihrer Freizeit mehr D&D spielen anstatt sich auf dem Quiddich-Feld zu verstümmeln, könnten wir uns vor Neu-Spielern wohl kaum mehr retten.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Gorilla am 14.11.2013 | 12:30
Ich denke, Teylen hat hier schon Recht: natürlich wirken u.U. Autoren als Zugpferd, bzw. können als Zugpferd wirken. Nach meiner Erfahrung jedoch trifft Otto Normalspieler (ohne das abwerten zu wollen) sehr schnell an seine Grenzen, wenn man ihn nach seinen Lieblings-RSP-Autoren fragt. Bei DSA mag der durchschnittliche Fan noch ein oder zwei Namen parat haben, aber abseits dessen wird es schnell dünn.
Ich rede hier jetzt nicht von uns hundert (oder so), die wir uns in diesem Forum sehr aktiv über das Hobby austauschen und uns über den Spieltisch und die Vorbereitungen dafür mit dem Thema befassen. Ich meine damit die Vielzahl an genannten "Normalspielern", die einfach kaufen, auspacken, lesen und dann spielen.
Wenn ich es mit dem Bereich der Brettspiele vergleiche, wo Namen eine recht große Rolle spielen können, dann sind von den ca. 40-50 Personen mit denen ich mehr oder weniger regelmäßig Brettspiele ungefähr 50% in der Lage mit den einzelnen Verlagen "eine Marke" zu verbinden und ca. 20% können mit den Namen der Autoren etwas anfangen.

Beim "Namenskult" geht es imho eher um die Multiplikatoren - also Leute wie uns(?) - die damit etwas verbinden und das auch aktiv unter die Leute bringen (aus Begeisterung für das Produkt).
Damit stellt sich für mich die Frage: Haben wir in D tatsächlich diese aktiven(!) Multiplikatoren? Oder sind die potentiellen Multiplikatoren damit beschäftigt, sich selbst in einem ständigen Tanz dauernd im Kreis zu drehen und somit wird ihr "Wissen" nicht nach außen getragen?
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Luxferre am 14.11.2013 | 12:50
Ich feiere Ptolus und Arcana Evolved wirklich ab. Aber deshalb kaufe ich nichts aktuelles von Cook. Nur der gute Name macht _für mich_ kein gutes Produkt.

Allerdings gibt es Leute, bzw. Firmen, von denen ich niemals etwas kaufen würde. Anders herum funktioniert das sehr wohl.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Gorilla am 14.11.2013 | 13:27
@Luxferre: Wo hat jemand in diesem Thread jemals behauptet, dass der Name alleine eine Verkaufswelle auslöst? Es kann ein Faktor von vielen sein. Kann. Für Insider, die damit etwas verbinden.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Feuersänger am 15.11.2013 | 10:33
Bei mir dauert es schon ziemlich lange, bis ich mal einen Autorennamen mit einem Produkt verknüpfe. In erster Linie prägt sich mir die Marke ein. Man könnte sogar sagen, der Sinn einer Marke ist, dass verschiedene Autoren unter ihre arbeiten können und ich trotzdem an der Packung erkennen kann, was drin ist.

Aber klar, mit der Zeit setzt sich doch der eine oder andere Name fest. Aber dann auch mindestens ebenso oft negativ wie positiv. Beispielsweise hat sich bei mir eine Person zu meinem "Feindbild" gemausert, nämlich Sean K. Reynolds (früher WotC, jetzt Paizo). Aber nicht weil eine Gute Fee an mein Bettchen getreten ist und mir einen Brass auf ihn angezaubert hat, sondern weil er immer wieder den Anschein erweckt, dass er sein eigenes System nicht versteht, und Dinge verzapft bei denen ich schreien möchte.

Andererseits hat mir neulich ein Kumpel von Numenera erzählt -- und das war bis dato völlig an mir vorbeigegangen, trotz diverser Threads in diesem Forum. Jedenfalls fängt er an, umständlich zu beschreiben, wer dahinter steckt ("Der hat unter anderem das und das gemacht"), ohne einen Namen zu nennen. Und irgendwann schnackelts dann bei mir, und ich sage "Achsooo, du meinst Monte Cook. Sag das doch gleich."
Und auch hier habe ich sofort ein ungefähres Bild vor Augen, was mich in dem Spiel grob erwarten wird, weil ich ältere Sachen von Monte kenne. Ob das der Wahrheit entspricht, ist die andere Frage, aber die Erwartung aufgrund des Namens ist erstmal da. In diesem Falle allerdings - im Gegensatz zu SKR - eine eher positive.
[So ziemlich das erste RPG-Forum, in dem ich mich längerfristig und ausgiebig rumgetrieben habe, war Monte's Hausforum "Okay, your turn".]

Was Kathy Schad angeht, wundere ich mich nur ein wenig, dass hier ständig vom Fate-Forum die Rede ist, wo sie doch auch ein :T:-Urgestein ist. ;) Aber das nur am Rande.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Luxferre am 15.11.2013 | 12:22
@Luxferre: Wo hat jemand in diesem Thread jemals behauptet, dass der Name alleine eine Verkaufswelle auslöst? Es kann ein Faktor von vielen sein. Kann. Für Insider, die damit etwas verbinden.

Kann, richtig. Und tut es bei mir zB niemals! Deshalb mein Kommentar. Ich verknüpfe Personenkult natürlich mit blindem Vertrauen in die Produkte (guck Dir die ganzen Assis an, die Bohlens Camp David Dreck tragen ... kommt gleich nach Ed Hardy) und dem damit verbundenen Kaufanreiz.
Das mag allerdings an meiner betriebswirtschaftlichen Sicht auf viele Dinge liegen ;)

Ich finde auch, dass "Numenéra c/o Cook" ein gutes Beispiel für diesen ominösen Personenkult ist. Es gab doch kein Futter am Knochen und die Plätsches waren schon exorbitant, wenn ich mich recht erinnere.
Titel: Re: Personenkult im Rollenspiel
Beitrag von: Gorilla am 15.11.2013 | 13:07
Ja, eben damit lieferst du ja einen Beleg dafür, dass "Personenkult" (ich nenne es einfach mal beim richtigen Namen: Bekanntheitsgrad des Autors) eben doch funktioniert. Im Brettspielbereich (z.B. Reiner Knizia) und ich glaube sogar bei PC-Spielen gibt es ja auch Beispiele.
Ich schätze die Lage aber (zumindest in D) ähnlich ein wie du: Der Autorenname spielt wohl eher die kleiner Rolle im Vergleich zum Markenname des Spiels (oder des Verlages).