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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Supersöldner am 13.04.2014 | 15:44

Titel: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Supersöldner am 13.04.2014 | 15:44
In vielen PuP siend die Spieler übermächtige Helden. Wäre der umgekhrte ansatz Niecht auch ganz nett? Also eine Welt in der zb Magie/Superkraft/Mutanten 6o-70 Prozent der leute ausmachen die Spieler aber Niecht. Dort müssten diese ,,Untermenschen,, dann versuchen zb eine wiederstandsgruppe gegen verfolgung/unterdrückung/Massenmord? zu gründen. Oder einfach in einer welt leben in der ihnen fast jeder überlegen ist. Aber das würde woll in den Usa niecht gut ankommen (  die leute da lieben machtfantasien hab ich in einen SL buch gelesen) und auch der kleien deutsche markt hätte woll kein inträsse. Oder sehe ich das Falsche?
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: JS am 13.04.2014 | 15:52
Bin außerhalb des Rollenspiels schon ein schlapper, machtloser Alltagstyp und muß es nicht auch noch im Rollenspiel sein.
;)
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Selganor [n/a] am 13.04.2014 | 16:13
Es gibt doch massenweise Systeme in denen man (mehr oder minder) "normale" Leute spielen kann.

Spontan fallen mir ein:
- Maelstrom (da braucht man sogar ein Zusatzbuch um "klassische" Fantasycharaktere spielen zu koennen)
- Warhammer FRP (wenn man die "Abenteurer"-Jobs mal beiseite laesst)
- Call of Cthulhu (da haetten auch nichtmal klassische "Abenteurer" nennenswert groessere Chancen)
- HERO System (einfach statt 75 Punkten fuer "Helden" nur 25 Punkte verwenden)
- (A)D&D (jede Edition vor 4.) ohne XP und auf Stufe 1 bleiben ;D

Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Mr. Ohnesorge am 13.04.2014 | 16:15
Shadowrun 4 und die Charaktere mit 300 oder 2000 Buildpoints erstellen.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Bad Horse am 13.04.2014 | 16:40
Da fällt mir sofort Vampire ein. Die Chars sind zwar mächtiger als Otto Durchschnittsmensch, aber innerhalb ihrer Parallelgesellschaft sind sie gaaaanz unten in der Hackordnung.

Ansonsten ist halt die Frage, ob die Helden nur weniger mächtig sind als der Rest, aber trotzdem mit guten Plänen und cleveren Ideen was reißen können, oder ob sie einfach immer was auf die Schnauze kriegen, weil sie nix drauf haben.

Die erste Variante ist dabei sicherlich reizvoller als die zweite.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Dragon am 13.04.2014 | 16:50
Fallout
Die Spieler sind normale Menschen, häufig aus einer Vault. D.h. sie sind ihrer Umgebung nicht nur unterlegen (Supermutanten, mutierte Viecher, Ghule, gut ausgerüstete Ödländer), sondern haben darüber hinaus auch noch überhaupt keinen Plan von der Welt.
Wenn man will kann man da die SC's ziemlich kurz halten.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Weltengeist am 13.04.2014 | 17:02
Oder einfach in einer welt leben in der ihnen fast jeder überlegen ist.

Hat jetzt echt noch niemand "DSA" gerufen? Dann tue ich das mal. ~;D
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Glgnfz am 13.04.2014 | 17:12
Warum habe ich jetzt nur den "Bicycle Repair Man"-Sketch von Monty Python im Kopf? Ich denke ähnlich wäre ein solches Rollenspiel. Ein netter Einmal-Gag und dann war's das.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Medizinmann am 13.04.2014 | 17:26
in DeGenesis spielt man auch solche Bauern.
ImO macht es einfach keinen Spass, wenn der Char nichts auf die Reihe bringt und schon bei etwas schwereren Proben hoffnungslos abkackt.
Dann muss u.U. der SL eingreifen und zugunsten der Chars an den Würfeln drehen.
Oder, wenn der SL konsequent ist und die Spielerchars so unterdurchschnittlich, dann überleben sie das Abenteuer nicht.
Denn entweder sind die Chars weit unterdurchschnittlich (dann schaffen sie evtl das Abenteuer nicht)
oder sie schaffen das erste Abenteuer mit Glück (evtl mit SL eingreifen).
Aber Ich frage mich warum Ich in einem Abenteuer mitspielen soll, indem der SL die "schützende Hand" über meinem Char legt ,damit er das Abenteuer überhaupt bestehen kann.
....Also Nehhh, für Mich wäre das nix !

HokaHey
Medizinmann
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: alexandro am 13.04.2014 | 17:27
Stufe 0 in DCC. Stufe 1-3 in oD&D.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Medizinmann am 13.04.2014 | 17:32
Stufe 0 in DCC. Stufe 1-3 in oD&D.
?St1-3 in Old D&D ?
Wieso ?
 Wenn die Gruppe zusammenhält, der Krieger den Magier schützt und der Dieb nicht alles für sich einsackt
und wenn der SL Levelgerechte Random Encounter bringt, gibts da nix gegen auszusetzen.
Klar machen höhere Stufen vielleicht mehr Spass,aber auch in Stufen 1-3 geht D&D ganz gut

mit Tanz auf kleinem Level
Medizinmann
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: blut_und_glas am 13.04.2014 | 17:33
Blue Planet (v2 und revised) bringt Alltagscharaktere als eine der Standardeinstellungen mit.

Funktioniert wunderbar und ist meine übliche Wahl für Einführungs-/Demorunden.

mfG
jdw
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Bad Horse am 13.04.2014 | 18:25
Nur weil die SCs keine Superkräfte haben, heißt das ja nicht, dass sie nichts können. Sie sind nur diversen Mutanten mit Superkräften unterlegen und müssen vorsichtig vorgehen, wenn sie sich mit denen anlegen.

Das mag nicht für jeden was sein, aber es gibt einen Unterschied zwischen "sie können halt nix" und "die Gegner sind ihnen in einigen Bereichen haushoch überlegen". 
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Agent_Orange am 13.04.2014 | 18:53
Paranoia ...

Oder - und das funzt in jedem Spiel - einfach 110% Railroading, um die Spieler zum Zugucken zu verdammen, gepaart mit 110% Würfeldrehen, also Würfel um der Geräusche willen mit 110%ig gewillkürter Ergebnisanwendung werfen ... Dann hast Du auch machtlose Helden ... ;)
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Dragon am 13.04.2014 | 18:59
Oh das wichtigste Spiel haben wir vergessen:  :ctlu: :ctlu: :ctlu:

bzgl. der Abenteuer, die muss man dann natürlich entsprechend anpassen. Sonst wäre man ja wirklich dazu verdammt nichts zu tun und das will ja keiner, dann kann man besser ein Buch lesen oder Fernsehen.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: bobibob bobsen am 13.04.2014 | 19:49
Perry Rohdan ist dafür auch bestens geeignet. Es gibt minimum 500 Fertigkeiten von denen der Charakter ca. 10 beherrscht (Erfogschance so ca 50%)
Für Kämpfe gibt es die meisten Erfahrungspunkte wenn man jedoch auch nur einmal getroffen wird ist man tot.
Proben egal für was dürfen nicht wiederholt werden. Das System hält die SC so klein das man sich egentlich nur wie eine Wurst vorkommt.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Medizinmann am 13.04.2014 | 20:13
Nur weil die SCs keine Superkräfte haben, heißt das ja nicht, dass sie nichts können. Sie sind nur diversen Mutanten mit Superkräften unterlegen und müssen vorsichtig vorgehen, wenn sie sich mit denen anlegen.

Das mag nicht für jeden was sein, aber es gibt einen Unterschied zwischen "sie können halt nix" und "die Gegner sind ihnen in einigen Bereichen haushoch überlegen".

Ich hab mich beim TE vor allem auf diesen Satz
Zitat
Oder einfach in einer welt leben in der ihnen fast jeder überlegen ist.
Konzentriert
Und wenn (fast) alle den Spielerchar überlegen sind können die in einem Kampf ,Wettstreit oder whatever
"keinen Blumentopf gewinnen"
mir macht eben ein Spiel in dem aller anderen per Defaulteinstellung besser sind  keinen Spass.
Ich hätte als Einbeiniger auch keinen Spass an einem Arschtrittwettbewerb.

Ich steh dazu ,das Ich im RPG als Char auch gerne mal was schaffen möchte.
Ich muß nicht der Superduperüberheld sein (im Gegenteil Chars nach RAW sind für mich das einzig ware) aber diese Prämisse (da oben) ist nix für mich

HougH!
Medizinmann
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Chiungalla am 13.04.2014 | 20:56
Naja, zunächst einmal heißt es ja nicht, dass wenn sie alleine den anderen unterlegen sind, dass sie dann nicht als Gruppe immer noch bestehen könnten.
Ein Einzelheld in klassischer Fantasy ist auch vielen Gegnern (Drachen, Dämonen, mächtige Untote) unterlegen, aber als (hochstufige) Gruppe sieht das oft anders aus.

Und darüber hinaus kann es durchaus (mal, nicht ständig) bereichernd sein, wenn man nicht alle Konflikte mit Würfeln (oder wenigstens nicht mit Kämpfen) lösen kann. Ich mag das Monster totwürfeln ja auch, aber wenn man dann mit Plan und Köpfchen einen regeltechnisch übermächtigen Feind überwindet macht das oft mehr Spaß als wenn einfach nur Charakterwerte und/oder Ausrüstung gut genug waren.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Medizinmann am 13.04.2014 | 21:30
Zitat
aber wenn man dann mit Plan und Köpfchen einen regeltechnisch übermächtigen Feind überwindet macht das oft mehr Spaß als wenn einfach nur Charakterwerte und/oder Ausrüstung gut genug waren.
Gebe Ich dir völlig Recht.
Die Kämpfe, die man gegen einen übermächtigen Gegner gewinnt (zwar mit Würfelglück aber auch (vor allem ?) mit guter Planung und Chuzpe) sind die, an die Ich mich noch nach jahren erinnere.(Tumunzahar,der Kampf gegen Smauglin oder Isle of Dread wo mein Char auf einer Hängebrücke gegen einen ganzen Stamm Wilder kämpfte (und starb weil er sich opferte),aber Ich schweife ab)
Aber trotzdem sind mir Chars die zumindest normal sind und etwas können weitaus lieber als
Bauern Chars die nichts reißen können.

mit Tanz auf der Hängebrücke
Medizinamnn
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Dragon am 13.04.2014 | 21:37
Zitat
Aber trotzdem sind mir Chars die zumindest normal sind
Unterlegen heißt ja nicht nicht normal^^
Vielleicht sind die Chars ja die einzigen "Normalen" dort wo sie gelandet sind ;)

Ich seh da halt überhaupt kein Problem drin, nur eben eine andere Art von Spiel und Herausforderung. Offene Kämpfe werden dann kaum möglich sein, sondern eben sehr viel Heimtücke, Geschick, Köpfen... kann spannend sein, wenn es gut gemacht ist und nicht einfach nur Heimtücke der SL.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Chiungalla am 13.04.2014 | 21:43
@ Medizinmann:
Just my 2 cent dazu:
Ich stehe ja persönlich auf Abwechslung, und das ich etwas lieber mag als das andere heißt bei mir nie, dass ich es immer und grundsätzlich vorziehen würde. Sondern nur das ich es meistens vorziehe. Ich mag Pfannkuchen (ich würde Eierpfannkuchen schreiben, aber die vegane Variante ist geschmacklich überlegen) lieber als Kartoffelpuffer (Reibekuchen), aber das heißt nicht, dass ich nie Kartoffelpuffer essen würde. Sondern ich freue mich sogar, wenn jemand anders die für mich kocht, weil ich sie mir so gut wie nie selber mache.

Und ganz ähnlich verhält es sich mit Rollenspiel-Spielstilen: Wer immer nur tut was er am liebsten mag verpasst eine Menge an Spaß und bereichernden Erfahrungen die er durch Abwechslung bekommen könnte.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: ElfenLied am 14.04.2014 | 10:32
Ist das in vielen DSA Modulen nicht der Standard? Dort bekommt man doch die Überlegenheit der NSC regelrecht reingewürgt, sei es Stufe 20 Stadtwachen die Anfängercharaktere railroaden oder Autoren NSCs wie Nahema, die als Magier Metallrüstungen tragen dürfen ohne Nachteile.

Shadowrun 4 und die Charaktere mit 300 oder 2000 Buildpoints erstellen.

Du meinst 200 oder? 2000 wäre schon ziemlich geil  >;D
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: JS am 14.04.2014 | 10:47
Mit 2000 wäre ich sofort dabei!!!
:D
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Chiungalla am 14.04.2014 | 11:05
Zitat von: Konfuzius
Die durch Beschränkung verloren haben, sind selten.

Da denkt mal drüber nach! >;D
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Weltengeist am 14.04.2014 | 11:10
Da denkt mal drüber nach! >;D

Konfuzius war Rollenspieler? wtf?
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Slayn am 14.04.2014 | 11:15
Konfuzius war Rollenspieler? wtf?

Wohl einer der besten Spielleiter aller Zeiten ;)
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Chiungalla am 14.04.2014 | 11:17
Bei dem hätte ich mal richtig gerne gespielt.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Agent_Orange am 14.04.2014 | 16:20
In "Traveller" spielen Spieler auch nur normale Weltraum-Honks und nicht Weltraum-Held'n.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Skeeve am 15.04.2014 | 00:21
aber "normale" Weltraum-Honks, keine machtlosen... wobei das wohl auch eine Frage davon ist, an welchen Spielleiter man gerät, welche Aliens man trifft und was für Artefakte man so findet.
In unserer GURPS-Traveller Runde hatten wir alle so unsere Vorteile, aber auch einige Nachteile (was meistens ein paar illegale/kriminelle Punkte in der Vergangenheit waren). Aber am Ende sind wir alle in den Adelstand erhoben worden und einige (oder alle) wurden auch vom Fernsehen interviewt. War wohl eine Sendung (eventuell mit mehreren Folgen) die sektorweit ausgestrahlt wurde. Dabei war der Gruppen-Plan eigentlich "immer schön unauffällig bleiben..."  ;)
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: aeyol am 15.04.2014 | 22:31
Bin auch der Meinung, dass machtlose "Helden" in jedem System möglich sind. Ausprobiert habe ich das bisher in Cyberpunk 2030 sowie in DSA, wo ich eine goblinische Rattenfängerin gespielt habe. ;)
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Jiba am 26.04.2014 | 14:48
...sowie in DSA, wo ich eine goblinische Rattenfängerin gespielt habe. ;)

Klingt für mich nach 'nem Megakonzept für Drama-Rollenspiel!  :d
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Glühbirne am 26.04.2014 | 15:08
Goblin Rattenfänger? Es ist DSA4, da bau ich dir einen überraschend starken Kämpfer draus.

Edit: Oder anderweitig sehr mächtigen, sogar einflussreichen SC. Man Denke nur an einen Nosferatu aus Vampire ;)
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Ein Dämon auf Abwegen am 26.04.2014 | 16:25
Zitat
Ist das in vielen DSA Modulen nicht der Standard? Dort bekommt man doch die Überlegenheit der NSC regelrecht reingewürgt, sei es Stufe 20 Stadtwachen die Anfängercharaktere railroaden oder Autoren NSCs wie Nahema, die als Magier Metallrüstungen tragen dürfen ohne Nachteile.
Also die meisten Gegner sind ziemliche Luschen oder zumindestens relativ luschig im Vergleich zu ihrem Hintergrund.

Und das mit der Kettenhemdtragen den Nahema dürfte jetzt auch bald 30 Jahre Her sein.

Ansonsten wenn die Helden andre Vorteile haben (zum Beispiel bessere Mundane Fähigkeiten) die die Fahlenden Superkräfte Ausgleichen oder die Gegner sich entsprechend dumm Verhalten kann das schon klappen.
Wenn wirklich alle NSCs toller mächtiger und intelligenter sind ist das wohl nur was für masochistisch veranlagte Spieler (oder zumindestns Spieler die nicht auf Herausforderungsorientiertes Spiel aus sind.).
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Jiba am 27.04.2014 | 08:37
Ich glaube, dass Machtlosigkeit sehr viele Facetten haben kann und man das mit der Zwei-Alternativen-Bewertung "Hat Macht? Ja/Nein." nicht weit kommt. Die Frage ist doch eher: Wo oder wemgegenüber hat der Charakter Macht. So gibt es ja durchaus auch Stoffe, bei denen der Charakter machtlos ist bestimmte Dinge zu ändern, aber nicht machtlos sein Umfeld, sich selbst oder einzelne Schicksale, die mit diesen Dingen in Zusammenhang stehen, zu beeinflussen. Ich denke da aktuell an Szenarien in denen die SCs irgendeine Form von zum Scheitern verurteilten Widerstand bilden (Sklavereigegnerschaft, Studentenwiderstand gegen das NS-Regime, innerer Aufstand gegen einen futuristischen Überwachungsstaat, etc.) - auch wenn sie eigentlich machtlos sind, das möglicherweise sogar wissen, kämpfen sie gegen das an, was sie für falsch halten. Die eigentliche Machtlosigkeit wächst nicht daraus, dass man machtlos ist, sondern dass man sich dieser Machtlosigkeit unterwirft - der Punkt, die Veränderung alleine schon versucht zu haben, ist in vielen Geschichten unterschiedlichster Medien, schon faszinierend genug. Dramatisches Scheitern kann auch am Spieltisch eine Menge Spaß machen. Abgesehen davon, dass es in Rollenspielen auch das gegenteilige Konzept, dass der Allmacht, nur sehr vereinzelt geben könnte. Also: Jeder Rollenspielcharakter ist irgendwo in bestimmten Gebieten machtlos. Von Slasher-Horror will ich hier im Übrigen gar nicht anfangen, denn auch da sind die Protagonisten in der Regel machtlos.

Hinzu kommt sicherlich auch die Präsentation von Machtlosigkeit am Spieltisch: Will ich dass meine Charaktere gewinnen? Will ich, dass sie sich einfach nur verändern, aber nicht unbedingt besser in etwas werden? Wie wird Scheitern am Spieltisch dargestellt: Als Blocken ("Nein", geht nicht); als Weiterspinnen der Geschichte; als verdeckte Konsequenzen, die erst später deutlich werden? Was ist mit Teilsiegen? Ich denke es kommt schwer darauf an, was als Machtlosigkeit in der konkreten Spielsituation gewertet wird und was nicht.

Ich glaube auch im Übrigen nicht, dass der Threadsteller "Machtlosigkeit" mit "Dein Charakter wird unweigerlich in allem versagen" identifiziert, sondern mehr mit "Dein Charakter hat eine denkbar schlechte Ausgangsposition um etwas zu verändern, aber er könnte". Über etwas anderes als das zu diskutieren scheint mir auch müßig.

Ich bin aber persönlich auch jemand, der es gern hat, wenn Charaktere Rückschläge hinnehmen oder einen schlechteren Start als andere haben. Die Tatsache Grenzen zu haben und mit der eigenen Fehlbarkeit konfrontiert zu werden, macht einen Charakter für mich erst interessant.
Titel: Re: Machtlose Helden ?
Beitrag von: Teylen am 27.04.2014 | 09:24
Ich persönlich halte die Idee für recht uninteressant.
Das heißt wenn man in einem Setting spielt und 60% bis 70% der NSC Superhelden sind, während die eigenen Charakter lediglich Normalos ohne Chance auf ein "Power-Up" sind, dann wirkt das auf mich eher sinnlos und ich hätte die Befürchtung das es zu einer NSC-Parade bekommt.
Das bilden eines Widerstand hätte keinen Sinn weil die Spieler bereits wissen das die Bemühung umsonst ist. Ich persönlich bin zu sehr Realist um aus einen Widerstand der erzwungen erfolglos bleiben wird Drama oder gar Spannung abzuleiten. Schließlich braucht es dafür irgendwo ein Differenzpotential. Wenn man mit Nichts anfängt und weiß das die Bemühungen im Nichts versanden werden, bedeutungslos bleiben, egal was man macht, ist da für mich keine Spannung.
Wobei ich den Threadersteller durchaus beim Wort nehme. Das heißt wenn 60% bis 70% der Charaktere Superhelden sind und die eigenen Charaktere nicht, dann versagen die Charaktere gegen die Superhelden. Wenn alle den Charakteren überlegen sind, dann ist das so. Quasi wie wenn man ein Computerspiel auf dem Level "zu schwer" spielt. Da bringt die Anstrengung nichts.

Als Geschichte ist "Marvels" oder "Im Auge der Kamera" ganz nett.
Als Rollenspielsetting kann man mit damit eher mal fern bleiben.