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Pen & Paper - Rollenspiel => Pen & Paper - Allgemein => Thema gestartet von: Ludovico am 7.02.2015 | 15:03

Titel: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Ludovico am 7.02.2015 | 15:03
Aufgrund von Einzelgaengers Glaubwuerdigkeitsthread, in dem die Aufteilung in Gut und Boese nebenbei negativ bewertet wurden, interessiert mich nun mal eure Einstellung zu der Thematik und wo ihr die Vor- und Nachteile seht.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Sashael am 7.02.2015 | 15:09
Ich mag eigentlich klare Linien, aber ich bin eher der Fan von Ordnung gegen Chaos.

Gut und Böse sind mir viel zu schwammige Begriffe, als dass sich da längerfristig was Glaubwürdiges draus machen lässt.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Saffron am 7.02.2015 | 15:14
Mich persönlich langweilen schwarz-weiße Settings, ebenso wie Charaktere, die nur gut oder nur böse sind. Besser gefällt es mir, wenn die Personen eigene Interessen verfolgen. Es kann dabei durchaus sein, dass einige sehr altruistisch sind und andere total egoistisch und fies, es muss aber nachvollziehbar sein, wenn es mich interessieren soll. Genau wie jeder Mensch Stärken und Schwächen hat, möchte ich das auch von SC und NSC im Rollenspiel sehen. Da will ich eben auch sehen, dass der strahlend weiße Paladin mal aus seinen Schwächen heraus etwas tut, das falsch ist. Und umgekehrt finde ich Antagonisten, die zwar Böses tun, aber auch menschliche Seiten haben, viel spannender.

Als SL gibt es mir viel Flexibilität, "graue" NSC zu haben. Mit denen können sich die SC verbünden, oder auch nicht, und eventuell geht dieses Bündnis gut, oder die andere Partei versucht dann irgendwann doch, die Gruppe über den Tisch zu ziehen.

Aus dem Bauch heraus fühle ich mich für sehr schwarz-weiße Settings immer zu erwachsen, weil es meinem Anspruch Komplexität und Realismus (der Figuren, nicht des Settings an sich) nicht gerecht zu werden scheint. Das geht mir oft im Bereich Fantasy so, wo man ohnehin oft Stereotype antrifft, die mir nach vielen Jahren Rollenspiel auch zum Hals heraushängen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Heinzelgaenger am 7.02.2015 | 15:20
Weil es eine infantile Dichotomie darstellt?
Weil es das "Gute" und das "Böse" so nicht gibt?
Weil es eigentlich nur eine nützliche Schablone für Kindergeschichten und Propaganda darstellt?

ich sehe ehrlich gesagt keine Vorteile, ausser man spielt mit retardierten 6-jährigen, die einfachste Verhaltensregeln durch RPG nachlernen müssen.

"der Ork will das liebe Pony von Emil essen. So ein böser, frecher Ork!"
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Blutschrei am 7.02.2015 | 15:23
Mir ist nicht ganz klar, wovon wir hier sprechen.

Geht es darum, ob es in einer Gesellschaft innerhalb der Welt strikte Trennung zwischen gut und böse gibt? (Wie beispielsweise "Christentum" und "Alle andern" im Rahmen der mittelalterlichen Kreuzzüge?)

Oder geht es um allgemeingültige Grundsätze, die gut und böse im Rahmen des gesamten Settings "ordnen"?

Ersteres finde ich in Ordnung, denn ich selbst muss mich ja nicht der settinggemäßen Definition von "gut und böse" beugen, und kann meinen Charakter seine eigene Moral entfalten lassen.
Zweiteres finde ich etwas schwierig, da ich mir auch in der Realität nicht ganz sicher bin, ob ich dem "gesellschaftlichen GUT" entsprechen will, oder lieber meinen eigenen Weg gehe. Wenn meinem Charakter dieser Weg settingbedingt verbaut wird, könnte das zwar kurzweilig interessante Situationen erzeugen, wäre mir auf dauer jedoch zu synthetisch und sorgt erfahrungsgemäß für Brüche im Setting (DSA-Praios-Kirche z.b.).
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: User6097 am 7.02.2015 | 15:42
Krynn wird ja in dem Thread vorgeworfen, es hätte eine Schwarz-Weiss Schablone und wäre daher blöd. Finde ich nicht. Wie quasi alles, was Weis/Hickman gemacht haben, ist es ziemlich gut. Einfach Schwarz/Weiss ist langweilig, aber Krynn z.B. basiert auf christlichen Motiven, die über dieses einfache Schema rausgehen.

Also ich wrde sagen, Gut gegen Böse ist cool, wenn man sich dabei gedanken macht, was eigentlich Gut und Böse ist.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Ludovico am 7.02.2015 | 15:44
@Blutschrei
Ich meine das ganz klassische Herr der Ringe- und DnD-mäßige und somit generelle "Gut gegen Böse"-Schema.

@Sashael
Ah, eher Warhammer-Fan also? Ok, da gibt es ja nur Böse, wobei ich ein Ordnung gegen Chaos-Schema dort auch schlecht erkennen kann. Immerhin ist das Imperium an sich auch ein ziemlich chaotischer Ort.

@Saffron
Ich kann nachvollziehen, dass Dich Charaktere, die ohne Schwächen und Stärken daherkommen langweilen, allerdings sehe ich nicht, inwiefern die Fehlbarkeit eines Paladins etwas mit dem "Gut und Böse"-Schema zu tun hat. Kannst Du mir das näher erläutern?

@Einzelgaenger
Was sind denn die Nachteile Deiner Meinung nach?
Warum stoert Dich Infantilitaet?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Thandbar am 7.02.2015 | 15:59
@Blutschrei
Ich meine das ganz klassische Herr der Ringe- und DnD-mäßige und somit generelle "Gut gegen Böse"-Schema.

Also gerade in D&D gibt es ja durchaus verschiedene Definitionen dessen, was "Böse" ist. Auf der einen Seite gibt es diese manichäische Aufspaltung der Welt, die ähnlich wie im Herr der Ringe christlich unterfüttert ist. Es gibt das Heil, das von einem guten Schöpfergott herkommt, und einen Gegenpart, der versucht, die Schöpfung zu sabotieren.
Ähnlich dazu ist das Böse in D&D einfach ein Dienst an bösen Göttern, die etwas Negatives wollen.

Auf der anderen Seite gibt es psychologisch Böse, das eher mit Abstumpfung, Egoismus und der Wahl der Mittel zu tun hat. Auf Athas kann der Bösewicht einfach einer sein, der sich weigert, selber zu verdursten, um damit ein paar Kinder zu retten.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Heinzelgaenger am 7.02.2015 | 16:04
Krynn wird ja in dem Thread vorgeworfen, es hätte eine Schwarz-Weiss Schablone und wäre daher blöd. Finde ich nicht. Wie quasi alles, was Weis/Hickman gemacht haben, ist es ziemlich gut. Einfach Schwarz/Weiss ist langweilig, aber Krynn z.B. basiert auf christlichen Motiven, die über dieses einfache Schema rausgehen.

Also ich wrde sagen, Gut gegen Böse ist cool, wenn man sich dabei gedanken macht, was eigentlich Gut und Böse ist.

Als hardcore Dragonlance & M.Weis Fan muss ich entschieden widersprechen
"evil feeds upon itself" & "only good redeems" ist in den Romanen und in einigen Regelbüchern(!) als Eckpfeiler festgelegt.
Die "Bösen" kriegen fast nix auf die Kette.
Cavat! Riesen Buchspoiler!
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Das ist doch schon arg schablonisierend.

Den christlichen Aspekt wählte man ja nicht mit Bedacht, weil das zu dem Zeitpunkt allen wie ne Hammer Idee erschien, sondern weil die gute Frau Weis in dem Schmarren grossgeworden ist.

@Selganor
Persönlich stört mich Infantilität, wie soll ich das weiter begründen?

Teils wohl einfach genetisch festgelegt - ich mag zB Erdbeeren lieber als Himbeeren-,
teils erworbener Geschmack -so wie ich als Kind keine Oliven mochte-,
teils Bedarf (woher der jetzt genau kommt interessiert niemanden) an komplexeren Narrativa als die völlig einseitigen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: User6097 am 7.02.2015 | 16:19
Als hardcore Dragonlance & M.Weis Fan muss ich entschieden widersprechen
"evil feeds upon itself" & "only good redeems" ist in den Romanen und in einigen Regelbüchern(!) als Eckpfeiler festgelegt.
Die "Bösen" kriegen fast nix auf die Kette.
Cavat! Riesen Buchspoiler!
(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)
Das ist doch schon arg schablonisierend.

Den christlichen Aspekt wählte man ja nicht mit Bedacht, weil das zu dem Zeitpunkt allen wie ne Hammer Idee erschien, sondern weil die gute Frau Weis in dem Schmarren grossgeworden ist.

Stimmt, aber

(Klicke zum Anzeigen/Verstecken)

Raistlin ist da ja aber auch nicht der Fokus, sondern Caramon, und bei dem wird Moral schon differenzierter dargestellt. Und es gibt zwei sehr coole böse Chars, Kitiara und dieser geldzählende General, dessen Namne ich vergessen habe.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Sashael am 7.02.2015 | 16:56
@Sashael
Ah, eher Warhammer-Fan also?
Nein, eher Planescape/Sigil-Fan. ;D

D&D hat ja in seiner klassischen Form kein 1-Achsen-Schema, sondern ein 2-Achsen-Schema. In den allermeisten D&D-Welten dominiert der Good vs. Evil Konflikt, welcher allerdings immer wieder logische Probleme aufwirft. Eine imho wesentlich spannendere Konfliktkonstellation stellt Lawful vs. Chaotic dar, da sie graue Charaktere erlaubt und die Wahl der Mittel eine echte Wahl darstellt und nicht wie bei "Guten" so oft üblich, ein Ausschlußverfahren.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 7.02.2015 | 17:07
Ich mag Gut Vs. Böse Settings mit klaren Feindbildern. Nicht nachdenken, nicht immer alles Relativieren, einfach ein Ziel, druff und gut ists.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 7.02.2015 | 17:33
Prinzipiell habe ich nichts gegen eine klare Gut/Böse-Trennung, weil sie zum einen epische Plots und zum anderen das von Slayn genannte unbeschwerte "Immer feste druff!" ermöglicht.
Nachdem wir mal jahrelang Sword&Sorcery à la Conan gespielt hatten, hatte ich das dortige Grau-in-Grau wirklich gründlichst satt und habe ich nach ein wenig scharf umrissener schwarz-weiß-Malerei richtig _gesehnt_.

Allerdings kann ich nach unserer frisch abgeschlossenen FR-Kampagne auch sagen, dass Gut-Böse mitnichten "simpel" ist. Wir hatten als Spieler alle (bis auf einen) den Anspruch, Gute Charaktere spielen zu wollen, und das war verdammt schwer. Wohlgemerkt hat uns der SL da keinerlei Druck ausgesetzt, den haben wir uns komplett selber gemacht, und es hat schlaflose Nächte bereitet und dabei wirklich Spaß gemacht.
Aber da wurde Gut/Böse eben auch nicht so als Abziehbildchen dargestellt ("Gottheit sowieso, der nur Mord und Zerstörung gefallen..."), sondern in erster Linie über NSCs transportiert, die ihr Motivationen auch schlüssig darlegen konnten. Das hat schon einen deutlichen Unterschied gemacht.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: aikar am 7.02.2015 | 17:36
Weil es das "Gute" und das "Böse" so nicht gibt?
So wie Drachen, Magie, Orks und Elfen?

Ich mag "echtes" Gutes und Böses. Es bietet einfach die beste Bühne für wirklich epische Geschichten. Und es ist manchmal einfach entspannend, wenn man klare Richtungen für Helden und Schurken hat, anstatt sich ständig selbst hinterfragen zu müssen (Was ja auch das ganze Fantasy-Genre so beliebt macht).
Es darf aber auch gerne Graustufen dazwischen geben um auch mal Geschichten um schwierige moralische Entscheidungen zu spielen.

Beides hat Potential für bestimmte Geschichten und beide Arten von Geschichten haben ihren Reiz, also warum muss man sich denn unbedingt für das eine oder andere entscheiden?

Es mag nicht realistisch sein, aber ich will halt auch nicht immer realistisch spielen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Heinzelgaenger am 7.02.2015 | 17:42
So wie Drachen, Magie, Orks und Elfen?
Ich habe den Einwand befürchtet.
Indes, Drachen, Orks, Elfen sind komplett ausgedachte Organismen, die man so einseitig oder eben vielfältig spielen oder beschreiben darf, wie man sich das gerne vorstellt oder wünscht.

Gut & Böse sind uralte, primitive moralische Kriterien.

(Magie ist schwieriger, siehe den Nachbarthread "Glaubwürdigkeitsindex")

Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 7.02.2015 | 17:45
Ja und? Gut und Böse _gibt_ es aber doch.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: aikar am 7.02.2015 | 17:51
Gut & Böse sind uralte, primitive moralische Kriterien.
Da kann ich jetzt nur eine Antwort geben: Na und?

Gut, du magst gerne "realistische" Welten und betrachtest ein absolutes Gut und Böse dazu als hinderlich.
Das unterschreibe ich dir unter diesem Gesichtspunkt sogar.

Aber es ist halt wie in vielen Bereichen des RPs: Es ist eine Art zu spielen und nicht die EINZIG WAHRE (TM)

die man so einseitig oder eben vielfältig spielen oder beschreiben darf, wie man sich das gerne vorstellt oder wünscht.
Genau darum geht es. Man kann es so einseitig (Gut und Böse) oder vielfältig (Viele Ansichten) spielen wie man will. Da besteht kein Unterschied zwischen Gut und Böse oder Elfen und Zwergen.

Mal abgesehen davon: In den meisten Fantasy-Welten sind Götter (die viele auch als uralte, primitive und überkommene Vorstellungen bezeichnen würden) Tatsache.
Allein das hebelt die Grenze schon aus.
In manchen Welten/Settings sind Gut und Böse einfach Teil der natürlichen Weltordnung und damit per se "realistisch" (Innerhalb der Grenzen dieser Welt).
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Auribiel am 7.02.2015 | 17:55
Ich mag "gut gegen böse" und habe die elendige Graumacherei satt. Das soll nicht heißen, dass es bei mir nur schwarz-weiß geben darf, aber zwischen all den Menscheleien und Graugedöns möchte ich in einem Setting auch klar erkennbare Eckpfeiler im Sinne von "hier die schützenden Götter/Kräfte der Ordnung, dort die chaotischen Dämonen". Gerne darf es dann auch Ausnahmen von den Regeln geben, aber ich kann es nicht mehr ab, dass bei jedem noch so bösen Bösewicht dann erst einmal analysiert werden soll, ob nicht seine Dämonenmami ihm als Kind zu früh den Schnuller geklaut hat oder der Oberbösewicht nur deswegen jetzt millionenfaches Leid bringt, weil er früher mal XYZ erlebt hat. Egal wie grau, ich mag es, wenn es dennoch eine klare Linie dazwischen gibt - und gerade auch das "Kippen" über diese Linie ist sehr interessant. Aber damit es kippen kann, braucht es auch eine deutliche Trennung.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Sashael am 7.02.2015 | 18:29
... möchte ich in einem Setting auch klar erkennbare Eckpfeiler im Sinne von "hier die schützenden Götter/Kräfte der Ordnung, dort die chaotischen Dämonen".
Ordnung vs. Chaos ist aber wieder was anderes als Gut vs. Böse. ;)

Ein Unterschied, den ich gut finde übrigens. ;D
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: AcevanAcer am 7.02.2015 | 18:53
Ich glaube auch das "Gut gegen Böse" etwas anderes ist als "Schwarz gegen weiss"

Ich sage oft in meinen Runden, das ich gerne "gute" Charaktere haben möchte. Aber deswegen spielt trozdem nicht jeder Mr. Saubermann, sondern das man in den richtigen momenten die selbstlosen, heldenhaften Entscheidungen trifft. Der Bösewicht muss aufgehalten werden - Egal wie er sein Handeln begründet, und auch wenn hier die Charaktere moralisch fragwürdige Entscheidungen treffen müssen

Schwarz/Weiss impliziert für mich eher moralfreies Spielen. Handlungen haben keine konsequenz weil sie immer die richtigen/falschen sind. Das ist mir zu öde.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Supersöldner am 7.02.2015 | 19:23
Sashael: kannst du das mir Ordnung /Chaos näher erklären?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: dunklerschatten am 7.02.2015 | 19:54
Wer hat eigentlich definiert das "gut" nicht auch Fehler hat ?

Letztlich muss das "Gute" ja nur einen Ticken "positiver" sein als as "Böse", ergo wie immer alles reine definition Sache und ebenfalls wie immer, kann man sich hier wunderbar künsltich drüber die Köppe heiss diskutieren  ~;D
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Grimtooth's Little Sister am 7.02.2015 | 20:00
Ich find's gääähn wenn es klischee ist, was es leider meistens ist.  Gut und böse ist ne Sache der Perspektive, und es ist so sinnlos wenn die PCs wie NPCs wenig bis keine Facetten haben. Deswegen ignoriere ich oft Gesinnung als solches völlig.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Crimson King am 7.02.2015 | 20:47
Ich würde ja sagen, mal so mal so.

Man sollte nicht ignorieren, dass auch böse Charaktere durchaus ein Interesse daran haben können, zu verhindern, dass die Welt untergeht oder irgendeine Arschkrampe den Laden komplett an sich reißt. Und in Runden ohne Gut-Böse-Schema verschiebt sich auch der Fokus üblicherweise und driftet verstärkt in Richtung Drama, in welchem die Konsequenzen der Spielerentscheidungen ausgeleuchtet werden.

Etepetetegut brauche ich allerdings auch nicht wirklich.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Sashael am 7.02.2015 | 20:50
Sashael: kannst du das mir Ordnung /Chaos näher erklären?
Ganz grob gesagt:
Die Kräfte der Ordnung versuchen, Stabilität zu bringen, Strukturen zu erschaffen und zu erhalten. Die Hauptvorteile sind Sicherheit und Verlässlichkeit für die Bevölkerung, die Nachteile Stagnation und Einengung von Kreativität.
Individuen können vom sprichwörtlichen Fels in der Brandung (stoischer Zwergenpala) bis zum wortwörtlich teuflischen Paragraphenreiter reichen. Verbohrtheit wird als Zuverlässigkeit gepriesen.

Das Chaos dagegen ist ungezügelt und genauso oft zerstörerisch wie erschaffend. Die Vorteile sind freie Kreativität und Entfaltung, die Nachteile sind Unsicherheit und Bedrohung der Lebensumstände der Bevölkerung.
Individuen reichen vom freigeistlichen Künstler(elfen) bis zur alles zerstörenden Vernichtungsmaschine (z.B. Tarraske). Purer Egoismus wird als Individualität verherrlicht.

Das ist wie gesagt sehr stark vereinfacht.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Skeeve am 7.02.2015 | 20:58
Zitat
Ich bin grau. Ich stehe zwischen der Finsternis und dem Licht. Wir alle sind grau. Gemeinsam stehen wir zwischen dem Licht und der Finsternis.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Supersöldner am 7.02.2015 | 21:02
Skeeve: Die Prophezeiung des Schurken Monde,?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: dunklerschatten am 7.02.2015 | 21:22
nö bab 5
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 7.02.2015 | 21:27
Achsoja diese penetranten Weltraumelfen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Skeeve am 7.02.2015 | 23:39
"ich bin grau..."

[ohne Kopfschmerzen  :q  wüsste ich vielleicht sogar was ich hier schreiben will] Das Zitat fasst es, finde ich, eigentlich gut zusammen...
Der Charakter besteht aus Licht und Dunkelheit, kämpft dafür das die Dunkelheit nicht überhand nimmt (aber ebenso auch dafür dass das Licht nicht überhand nimmt)

("Gut" und "Böse" und/oder  "Ordnung" und "Chaos" darf nun jeder nach belieben oben einsetzen)
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Saffron am 8.02.2015 | 09:03
@Saffron
Ich kann nachvollziehen, dass Dich Charaktere, die ohne Schwächen und Stärken daherkommen langweilen, allerdings sehe ich nicht, inwiefern die Fehlbarkeit eines Paladins etwas mit dem "Gut und Böse"-Schema zu tun hat. Kannst Du mir das näher erläutern?

Hab ich vielleicht unklar ausgedrückt. Dass ein "guter" Charakter fehlbar ist, kommt ja auch in sehr schwarz-weißen Settings vor und macht dort den Charakter zumindest interessanter als wenn er keine Schwäche hätte. Was man aber dort nicht finden würde, wäre z.B. so etwas: ein Paladin, dessen Ziele grundsätzlich "gut" sind, hat aus persönlichen Motiven etwas gegen einen anderen Paladin und lügt nun einen Vorgesetzten an, um der Karriere seines Rivalen zu schaden. Das ist nicht nur eine Schwäche (Neid, Eifersucht o.ä.), sondern der Charakter begeht mit voller Absicht eine moralisch verwerfliche Handlung. Auf seiner Wagschaale ist nun also nicht nur alles Gute zu sehen, das er vollbracht hat, sondern eben auch (absichtlich begangene) Verfehlungen. Solche Dinge finde ich interessant, denn man kann darausetwas für die Story herausziehen: Ein Fehlverhalten hat Konsequenzen und kann den Charakter oder die ganze Gruppe in Schwierigkeiten bringen. Ich habe also einen Konflikt, und ein Abenteuer besteht ja aus Konflikten. Zusätzlich hat der Charakter einen inneren Konflikt, der Futter für das Charakterspiel geben kann.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Andras Marwolaeth am 8.02.2015 | 09:33
David Eddings schrieb in einem seiner Romane einen Dialog, der etwa so ging:
"Ich mag klare Verhältnisse."
"Gut gegen Böse?"
"Viel zu kompliziert. Ich bevorzuge 'wir gegen sie'."

Dem würde ich mich auch anschließen. Niemand ist mit Absicht böse, sondern hat für sich eine Erklärung gefunden, warum er so handeln muss. In einem Fantasy-Abenteuer will ich aber nicht den Psychotherapeuten spielen, der die Orks sozialverträglich in die Gesellschaft eingliedert, sondern der Held, der der marodierenden Orkbande Einhalt gebietet.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2015 | 10:00
Niemand ist mit Absicht böse, sondern hat für sich eine Erklärung gefunden, warum er so handeln muss.

Viel zu irdische Sichtweise. Das ist außerdem von Spiel zu Spiel verschieden. In D&D ist Gut oder Böse (sowie Ordnung oder Chaos) je nach Spezies entweder fest verdrahtet (zB Deva, Tanar'Ri) oder eine bewusste Entscheidung (fast alle Sterblichen).
Der Unterschied ist, dass der Böse dort dazu steht und sich nicht für einen Guten hält.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Mondschatten am 8.02.2015 | 11:09
In einem Fantasy-Abenteuer will ich aber nicht den Psychotherapeuten spielen, der die Orks sozialverträglich in die Gesellschaft eingliedert, sondern der Held, der der marodierenden Orkbande Einhalt gebietet.
Man könnte den Orks aber zumindest eine nachvollziehbarere Motivation als "Sie sind halt böse" geben.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 8.02.2015 | 11:19
Man könnte den Orks aber zumindest eine nachvollziehbarere Motivation als "Sie sind halt böse" geben.

Bereichert dass das Spiel wirklich? Oder ist das nur SoD-Schmarrn?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: SeldomFound am 8.02.2015 | 11:23
Reicht als Motivation "Du bist eine niedere Lebensform als ich, daher darf ich dich fressen und vergewaltigen wie ich will"?

Nicht alle Motivationen müssen Verständnis fördern.


Zum Hauptthema: Ich halte mich da an Sir Ash:

"Good, bad... I'm the guy with the gun."
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Orlock am 8.02.2015 | 11:28
Ich versuche schon, zumindest in selbst gebauten Abenteuern, Alles und Jedem eine nachvollziehbare Motivation zu geben. Auch wenn meine Spieler viel zu selten darüber nachdenken. Aber dafür haben wir hier andere Diskussionen.  ;)

Aber ja, ab und zu reicht da auch "Du bist eine niedere Lebensform..." Es muss auch mal das (für die Spieler) nicht nachvollziehbare Böse geben, mit dem man einfach nicht verhandeln kann. Nur halt nicht immer.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Skele-Surtur am 8.02.2015 | 11:41
"I am Skeletor, Overlord of Evil! With my evil warriors I will conquer all fo eternia!"

Sind noch Fragen offen?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Oberkampf am 8.02.2015 | 11:42
Ich mag, ehrlich gesagt, am Liebsten Abwechslung.

Es gibt Genres und Abenteuer, die eigenen sich für Grau in Grau.
Es gibt Genres und Abenteuer, die eigenen sich für Hell gegen Dunkel.

Hell gegen Dunkel muss man mMn nicht immer einseitig und undifferenziert darstellen, mal abgesehen davon, dass auch "Das Gute" mehr als eine Lösung für Bedrohungen anbietet. Allein der Konflikt zwischen Gerechtigkeit (inkl. Strafe) und Gnade (inkl. Erlösung) kann als Konflikt innerhalb der guten Seite ausgespielt werden.

Umgekehrt kann auch Grau in Grau ziemlich ätzend werden. Wenn SCs jeden abgefeimten Trick auspacken, um ihre Ziele zu erreichen, und sich nicht mehr von ihren Gegenspielern unterscheiden, nervt mich das nach einer Weile.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: SeldomFound am 8.02.2015 | 11:49
Natürlich, Abwechslung ist wichtig:

- Der gierige Händler, der nie genug bekommt,

- Der bequeme Adlige, der zu faul ist, um sich um die Probleme seiner Bauern zu kümmern,

- Der fehlgeleiteter idealistische Priester, der Menschenopfer durchführt, um ein Wunder zu wirken, das Tausende retten wird,

- Der professionelle Attentäter, der niemals einen Vertrag brechen würde.

Wichtig ist nicht, ob es innerhalb der Welt ein inherentes Richtig-oder-Falsch gibt, sondern, dass es Antagonisten zu den SCs-Protagonisten gibt.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Supersöldner am 8.02.2015 | 12:28
fragen wir uns doch mal wie eine Welt wie bei Pathhfinder  aussehen  würde wenn das ,,Gute,, dort die Macht übernähmen würde. Es wehre doch ein recht schaffend Gute Diktatur die so Krass wehre das Mann eigentlich die Waffe dagegen erheben müsst.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 8.02.2015 | 12:56
fragen wir uns doch mal wie eine Welt wie bei Pathhfinder  aussehen  würde wenn das ,,Gute,, dort die Macht übernähmen würde. Es wehre doch ein recht schaffend Gute Diktatur die so Krass wehre das Mann eigentlich die Waffe dagegen erheben müsst.

Schau dir die Gesinnungen mal etwas genauer an. Genau das bedeutet "Rechtschafen Gut" nicht.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2015 | 13:43
Nunja, eine Diktatur ist qua neuzeitlicher Definition eine illegitime Form der Herrschaft und somit das Gegenteil von Rechtschaffen. Gemäß antiker Definition jedoch kann sie durchaus legitim sein.

Aber der Hauptknackpunkt dürfte wohl eher auf dem "so krass, dass man sich dagegen wehren müsste" liegen. Glaube ich allerdings auch nicht so ohne weiteres, wieso auch? Es ist ja nicht so, dass in einem LG Staat die Paladinstreifen permanent auf Patrouille wären und jeden verschleppen, bei dem Detect Evil sacht anschlägt, selbst wenn derjenige sich nichts zuschulden kommen hat lassen. So ein Verhalten wäre nämlich schon wieder nicht LG.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Rhylthar am 8.02.2015 | 13:47
Eine Diktatur mit klar gefassten Gesetzen wäre wohl irgendwo zwischen Lawful Neutral und Lawful Evil anzusetzen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 8.02.2015 | 13:57
Eine Diktatur mit klar gefassten Gesetzen wäre wohl irgendwo zwischen Lawful Neutral und Lawful Evil anzusetzen.

Außer die Regeln und Gesetze sind ganz klar und eindeutig zum Wohl der Subjekte angedacht und werden so durchgezogen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Der Rote Baron am 8.02.2015 | 14:02
Ob eine klare Einteilung in Gut und böse infantiler Schweiß oder stimmungsvolles Abbild der Wlet ist, hängt gänzlich vom Genre ab:
1) Bei Pulp, klassischen Superhelden-Settings und epischer Fantasy (Herr der Ringe) sollte es Schwarz-Weiß sein. Bestenfalls hat da mal einer aus Taktik oder Bosheit die falsche Uniform an, aber darunter ist er dann etweder gut oder böse.
2) Noir, Sword & Sorcery und Agentensetting tendieren zu "50 Shades of Grey" oder einem simplen "Wir gegend Die da!" - Opportunismus auf beiden Seiten inklusive Seitenwechsel aus Vorteilsüberlegung inklusive. Angereichert mit faulen Kompromissen bis hin zu offenem Verrat. Das Setting ist sonst unglaubwürdig oder kaum spielbar.

Somit ist die Frage gar nicht abschließend zu beantworten, sondern eine Fall-zu-Fall-Entscheidung.

Das ganze hat im übrigen nichts mit dem Einsatz oder Nichteinsatz von Gewalt zu tun:
Der Punisher wendet fragwürdige und gesetzesbrechende Mittel an, dennoch ist das Setting Schwarz-Weiß - er kann nur so brutal und kompromisslos handeln, weil er weiß, dass Don Montana, die West Street Crips und Buck der Parkdeckvergewltiger NICHT zu resozialisieren sind. Sie zu schonen bedeutet nur neue Opfer an Unschuldigen. Daher muss er sie dauerhaft aus dem Verkehr ziehen. Aragorn und Legolas geht es bei den Orks nicht anders.
Sir Tugutalot kann den Schwarzen Ritter, nachdem dieser besiegt wurde und bei seiner Ehre geschworen hat, dass er nie wieder Drachen entführen und Jungfrauen erschlagen wird, beruhigt ziehen lassen, denn Der Schwarze Ritter hat bei seiner EHRE geschworen, nunmehr die Gesetze von König Artus zu achten. Das ihm gewährte Pardon und der bindende Eid neutralisieren ihn - er KANN nun nicht mehr Böses tun und hat praktisch die Seiten gewechselt. Nur wenn er so böse ist, dass er nicht abschwört (oder er so böse ist, dass er den Eid bricht = keine Ehre besitzt), wird er getötet.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Der Rote Baron am 8.02.2015 | 14:12
Nunja, eine Diktatur ist qua neuzeitlicher Definition eine illegitime Form der Herrschaft und somit das Gegenteil von Rechtschaffen. Gemäß antiker Definition jedoch kann sie durchaus legitim sein.

Aber der Hauptknackpunkt dürfte wohl eher auf dem "so krass, dass man sich dagegen wehren müsste" liegen. Glaube ich allerdings auch nicht so ohne weiteres, wieso auch? Es ist ja nicht so, dass in einem LG Staat die Paladinstreifen permanent auf Patrouille wären und jeden verschleppen, bei dem Detect Evil sacht anschlägt, selbst wenn derjenige sich nichts zuschulden kommen hat lassen. So ein Verhalten wäre nämlich schon wieder nicht LG.

Die Römische Republik anerkannte die auf ein Jahr begrenzte Diktatur in nationalen Notlagen als sehr legitim! Eine demokratische "Pöbelherrschaft", imschlimmsten Fale mit einem Wahlrecht für alle (Nichtbürger, Sklaven, Frauen, vielleicht noch Hühnern und Schafen) wäre hingegen der Alptraum eines jeden guten Römers gewesen! Und nicht "GUT"!

Es kann also durchaus gute wie schlechte Diktatoren geben. Bei der Tyrannis als illegitimer Herrschaftsanmaßung wird es mit der Rechtschaffenheit der Machtübernahme eng. Dennoch könnte sie "gut" sein - abhängig von der Herrschaft, die der Tyrann widerrechtlich abgelöst hat. Und wenn sie einfach nur (wie im griechischen Raum der Frühantike) "Alleinherrscher" meint, ist ein Tyrann nichts weiter als ein absoluter Herrscher, der nicht den Titel Kaiser oder König führt. Analog ist dazu der Titel "Despot" zu sehen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Oberkampf am 8.02.2015 | 14:23
Eine Sache noch, was Präferenzen angeht:

Selbst spiele ich am Liebsten in/mit Welten, in denen es verschiedene Fraktionen mit unterschiedlichen, teilweise einander ausschließenden Zielen gibt. Zwischen sieben und fünfzehn Fraktionen finde ich auf längere Sicht hin überschaubar, ebenfalls brauchbar sind drei bis fünf Großfraktionen mit nochmal drei bis fünf Unterfraktionen.

Beispiele wären die meisten mir bekannten White-Wolf-Settings der WoDs, oder z.B. 13th Age.

Dabei kann es ganz gut sein, dass einige Fraktionen sehr, sehr böse sind (in 13th Age die Diabolistin, die Drei Drachen und der Leichenkönig), einige wirklich (Goldener Drache) oder zumindest wahrscheinlich gut (Priesterin, Imperator), einige streng (Zwergenkönig), wenn nicht sogar fanatisch rechtschaffen (Kreuzfahrer) und einige chaotisch (Schattenfürst). Das bedeutet, dass die Spieler/Scs dann auch mal in einen Streit zwischen neutralen Fraktionen hineingeraten können - meinetwegen Hochdruidin vs. Elfenkönigin - bei dem die Gesinnungsachsen zweitrangig sind.

Aber wenn die Gruppe mal wieder einen gemeinsamen, eindeutigen Gegner braucht, um eine epische Geschichte zu erspielen, kann man eindeutige Bösewichte wie den Leichenkönig auspacken. Und wer will, darf ihm noch eine traurige Kindheit anerzählen, die ihn so abgrundtief böse gemacht hat.

Und nicht zuletzt kann man zwischen diesen Fraktionen noch die Konflikte auf der guten Seite durchschimmern lassen. Zwergenkönig, Imperator und Priesterin haben vielleicht drei unterschiedliche Ansichten, wie mit den Dienern des Leichenkönigs zu verfahren ist.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2015 | 14:29
Fast d'accord, bis auf

Und nicht "GUT"!

Vorsicht, hier muss man (als Deutschsprachiger) aufpassen, dass man nicht "Gegenteil von Böse" mit "Gegenteil von Schlecht" verwechselt.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Ludovico am 8.02.2015 | 15:05
Nur zur Klarstellung:
Es ging mir nie darum zu fragen, ob jemand nur "Gut und Boese"-Schemata spielen mag, sondern ob ihr dem grundsaetzlich ab- oder zugeneigt seod, welche Vor- und Nachteile ihr darin seht ...
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Der Rote Baron am 8.02.2015 | 15:14
Fast d'accord, bis auf

Vorsicht, hier muss man (als Deutschsprachiger) aufpassen, dass man nicht "Gegenteil von Böse" mit "Gegenteil von Schlecht" verwechselt.

Stimmt, bei dem von mir gewälten Beispiel befinde ich mich mindestens in einer Grauzone zwischen "schlecht" und "böse". Ich würde aber vermuten, dass eine Herrschaft der Armen, Nichtbürger, Frauen und Sklaven nicht nur als sehr schlecht, sondern in seinen Auswirkungen auch als moralisch verwerflich = böse gesehen worden wäre, verwischt es doch Unterschiede, die gleichsam als (mehr oder weniger) "natürlich" angesehen wurden: Nichtbürger, die zu Bürgern und Sklaven, die zu Freien wurden, ändern ihre "natürlichen" Eigenschaften wie Arme, die reich werden - die sind ja dann auch kein Pöbel mehr.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Chaos am 8.02.2015 | 16:41
Außer die Regeln und Gesetze sind ganz klar und eindeutig zum Wohl der Subjekte angedacht und werden so durchgezogen.

Und wer bestimmt, was das Wohl der Subjekte ist und wie dieses umzusetzen ist? Beziehungsweise, wer bestimmt, was überhaupt unter "Subjekte" zu verstehen ist?

Ich könnte dir eine ganze Latte historischer Beispiele nennen, wo "die Regeln und Gesetze sind ganz klar und eindeutig zum Wohl der Subjekte angedacht und werden so durchgezogen" die Basis für extremen Schindluder bildete.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Ludovico am 8.02.2015 | 17:01
Lasst uns mal von Staatsformen wegkommen und nebenbei noch etwaiges Definitionsgedoens.
Inwieweit wirkt sich das "Gut vs Boese"-Schema auf die Komplexitaet von Plots aus?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 8.02.2015 | 18:38
Ohne Definitionsgedöns wird die Debatte aber beliebig bzw wird zu nichts führen. Zuallermindest müssen wir uns schon darauf einigen, ob Gut und Böse absolute Werte darstellen oder im Auge des Betrachters liegen.

Bei uns ist zweiteres der Fall: so gut wie niemand (außer ein paar völligen Psychopathen) würde sich selbst als Böse bezeichnen. Böse sind immer die anderen. Und genau diese anderen betrachten sich als Gut und dich als Böse. Auch der Mafiaboss geht Sonntags zwischen Frühstück und mittäglicher Exekution in die Kirche und rechnet fest damit, eines Tages in den Himmel zu kommen, ebenso wie die IS-Krieger die zwischen den Gebeten ein paar Geiseln köpfen sich aufs Paradies freuen.

In Universen wie D&D hingegen sind Gut und Böse absolut, und sogar messbar. Der eine weiß dass er Gut ist und dem anderen ist klar, dass er Böse ist -- aber beide halten jeweils ihre Weltsicht für _richtig_ und die des Anderen für schlecht.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: User6097 am 8.02.2015 | 18:45
Ohne Definitionsgedöns wird die Debatte aber beliebig bzw wird zu nichts führen. Zuallermindest müssen wir uns schon darauf einigen, ob Gut und Böse absolute Werte darstellen oder im Auge des Betrachters liegen.

Bei uns ist zweiteres der Fall: so gut wie niemand (außer ein paar völligen Psychopathen) würde sich selbst als Böse bezeichnen. Böse sind immer die anderen. Und genau diese anderen betrachten sich als Gut und dich als Böse. Auch der Mafiaboss geht Sonntags zwischen Frühstück und mittäglicher Exekution in die Kirche und rechnet fest damit, eines Tages in den Himmel zu kommen, ebenso wie die IS-Krieger die zwischen den Gebeten ein paar Geiseln köpfen sich aufs Paradies freuen.

Das finde ich z.B. sehr interessant. Ich persönlich kann mich da tatsächlich nicht reinversetzen, als bsp. in einen Mafiaboss, der zur persönlichen Bereicherung leute tötet, wie der sich da noch als gut betrachten kann. Ich weiss aber, das es tatsächlich meistens so ist. So was würde ich gern von einem Mitspieler dargestellt sehen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Der Rote Baron am 8.02.2015 | 19:09
Und da sind wird dann mitten drin in den Settingregeln:
In einem Noir-Setting würde der Mafia-Boss dies wahrscheinlich irgendwie so rechtfertigen:
"Ich bin der Boss meiner Familie. Alle Mitglieder haben die (Mafia-)Familie über alles andere gestellt und dies geschworen. Jeder wusste, worauf er sich einließ. Keiner wurde zur Mitgliedschaft gezwungen. Ich muss nicht nur mein Wohl im Blick haben - ich muss den Laden zusammenhalten. Sonst kommen die anderen Familien und nehmen uns das Geschäft weg. Luigi hat nicht nur von mir gestohlen, er hat von uns allen gestohlen! Er hat seinen Schwur und seine Treue gebrochen! Er hat uns alle verraten! - Und deshalb liegt Luigi nun bei den Fischen - auch als Warnung für andere. Was soll daran "böse" sein ...

In einem klassischen FAntasy-Setting mit messbarer Gut-Böse-Skala würde ein Ork-Häuptling so argumentieren:
"Der Starke regiert den Schwachen. Das BÖSE ist stark, das GUTE ist schwach.  Unseren Stamm muss der Stärkste und Böseste beherrschen, sonst werden wir Opfer der Gnolle, Grottenschrate, Menschen und Elfen (YACK!)! Deshalb habe ich Lu-Igor erschlagen. Er wollte sich zum Häuptling machen, doch war er weder stark noch verschlagen noch böse genug, um mir zu trotzen! Gruumsh wollte es anders und nun liegt er tot im Staub und die Wargen fressen seinen Kadaver!
Die Macht des BÖSEN ist mit mir - und deshalb werden wir auch weiterhin unsere Feinde besiegen! UND LASST DAS AUCH EUCH EINE WARNUNG SEIN, IHR MADEN!"
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 8.02.2015 | 19:14
Joa, das trifft die Sache auf den Punkt.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Thandbar am 8.02.2015 | 19:29
Lasst uns mal von Staatsformen wegkommen und nebenbei noch etwaiges Definitionsgedoens.
 

Ich frage mich aber immer noch, was Du mit Gut und Böse eigentlich meinst. Dass es zB Antagonisten und Protagonisten gibt, ist ja in gewisser Weise sogar die erzählerische Norm. Deshalb muss der "Böse" aber noch nicht das übernatürlich Böse schlechthin sein.
In einer romantischen Komödie ist der eitle Nebenbuhler gleichsam der "Böse", dem man es am Ende auch gönnt, die Schönheit nicht zu kriegen und sich nochmal öffentlich demütigen zu lassen.

Und selbst klassische Bösewichte wie die Superschurken in diversen Comics haben ja mitunter auch Eigenarten, die eine klare Trennung in Gut und Böse erschweren - wie bei Mr. Freeze zB.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Supersöldner am 8.02.2015 | 19:33
der Ork klingt er so als wollt er seinen Stamm schützen und tut deshalb das notwendige . Wo ist also das Böse,,?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Thandbar am 8.02.2015 | 19:45
Das steht unter 'Alignment' im Monsterhandbuch.  ;)
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Ludovico am 8.02.2015 | 19:49
@Feuersaenger
Ich schrieb doch bereits, dass ich ein Schema a la Herr der Ringe oder auch DnD, gerne auch John Sinclair (wo die Antagonisten auch Boeses tun, weil sie boese sind und sich selbst so bezeichnen) - also absolute Werte.
Von mir aus kann man es auch Licht gegen Dunkelheit nennen.

Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Anastylos am 8.02.2015 | 20:59
Solange jemand ein geschlossen logisches Moralsystem hat ist es für mich ok wenn er böse ist. Ein Magier der Blutmagie verwendet weil er damit mehr Tode verhindert (oder es zumindest denkt), ein Orkhäuptling der glaubt nur durch Ruhm in der Schlacht würdig für ein Leben nach dem Tod zu sein, ein Paladin der alle andersgläubigen Foltert um sie zum wahren Glauben zu bekehren. Alles kein Problem.
Es muss nur eine glaubwürdige Motivation dahinterstehen. Böses um der böse sein willen geht nicht, da ginge ja jede Charaktertiefe flöten.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Koenn am 9.02.2015 | 12:11
@ topic: Gut gegen Böse - das war bei mir einmal vor über 10 oder 15 Jahren ... ich bin zu anderen Konzepten übergegangen. Angefangen damit, dass man bei mir Gut und Böse eher selten unterscheiden kann, da die NSCs bzw. Antagonisten nicht mit einem geskripteten Ziel arbeiten, sondern durch Umstände geworden sind, wie sie nun auftreten. Auch wenn dies zum Teil viele Informationen beinhaltet, die die Spieler nie zu Gesicht bekommen werden, so kann man als SL die Charaktere glaubwürdiger oder lebhafter darstellen - und undurchsichtiger.

Viel lieber verwende ich Gut gegen Gut (beide machen etwas "Gutes" in ihren Augen, lasst den Gewissenskonflikt beginnen. Oder Böse gegen Gut (von außen betrachtet, von innen siehts immer anders herum aus). Oder werf noch eine dritte Fraktion ins Spiel. So simple Dinge wie - "Ein böser Dämonenanbeter versucht ein Dorf auszulöschen, besiegt ihn" kann man nicht mal auf Cons bringen (wobei so ähnlich geschehen bei mir als Spieler ... und das erst kürzlich).

Erst kürzlich geleitet: Gut (eigene Betrachtung der Spielercharaktere) + Böse (Ansicht der Spieler über diese helfende Fraktion) gegen Gut (nach längerem recherchieren - Ansicht der Spieler). Aber sie mussten es irgendwie lösen -> herrliche in character Diskussionen, die sich pro Abend über Stunden abgespielt haben. Es sind immer diese feinen Momente, bei denen man als SL es laufen lassen kann und nicht eingreifen muss, und am Ende die Spieler doch wie vermutet handeln  >;D
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Achamanian am 9.02.2015 | 12:27
Das finde ich z.B. sehr interessant. Ich persönlich kann mich da tatsächlich nicht reinversetzen, als bsp. in einen Mafiaboss, der zur persönlichen Bereicherung leute tötet, wie der sich da noch als gut betrachten kann. Ich weiss aber, das es tatsächlich meistens so ist.

Musst du mal "Sopranos" gucken!

Ansonsten wollte ich nur mal in Ring werfen, dass "das Böse" konzeptionell auch reizvoll sein kann und nicht eindimensional sein muss. Was bedeutet es beispielsweise, wenn in einer Welt jemand vom Schicksal qua Geburt als "Böse" gezeichnet werden kann und deshalb beispielsweise alles, was er tut, immer letztlich eine zerstörerische Wirkung hat - selbst, wenn er als Person über ein feines moralisches Empfingen verfügt und nur das Beste will? Ich finde das Böse als eine "reale Kraft", etwa wie Elektrizität, in einer magischen Welt durchaus reizvoll und geeignet, um auch Grautöne zu erzeugen. Ein schönes Beispiel ist für mich R. Scott Bakkers Prince of Nothing/Aspect Emperor die mit Abstand sympathischste Hauptfigur als Magier in gewisser Weise definitionsgemäß "böse" (oder zumindest verdammt) ist.

Das passt natürlich nicht mit der Aufklärung zusammen, nach der böses Handeln die unmoralische Intention eines frei entscheidenden Subjekts voraussetzt; aber Fantasy-Rollenspiel darf ja schließlich auch in Welten spielen, deren "Naturgesetze" von Gut und Böse der Aufklärung zuwiderlaufen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Auribiel am 9.02.2015 | 12:39
Ordnung vs. Chaos ist aber wieder was anderes als Gut vs. Böse. ;)

Ein Unterschied, den ich gut finde übrigens. ;D


In den meisten Systemen die ich kenne, ist Böse mit Chaos mehr oder weniger identisch. Zugegebenermaßen muss das nicht so sein und gerade auch die gute Seite kann sehr chaotisch sein.

Insofern: Jupp, ist was anderes. Aber unabhängig davon, hab ich Ordnung vs. Chaos und Gut vs. Böse gerne mit Eckpfeilern abgesteckt. :)
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Thandbar am 9.02.2015 | 13:18
In den meisten Systemen die ich kenne, ist Böse mit Chaos mehr oder weniger identisch. 

Dieses "Chaos vs. Ordnung"-Zeug kommt, glaube ich, massiv von Michael Moorcock. Und da war schon Chaos mit Dämonen und Höllenstrafe assoziiert.
In Warhammer scheint es auch so, als bestünde das Chaos aus infernalischen Mächten. Die Götter der Ordnung sind aber auch nicht viel besser, die würden die Welt nämlich schlicht erstarren lassen, wenn sie freie Verfügungsgewalt über sie hätten.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: KWÜTEG GRÄÜWÖLF am 9.02.2015 | 13:26
Moorcock hat öfters deutlich gesagt, daß Ordnung VS Chaos bei ihm völlig unabhängig von einer Gut/Böse-Schiene zu sehen sind, und lässt es öfters auch in den Romanen deutlich werden. Elric gerät z.B. in einer Geschichte in eine Welt, in der die Ordnung triumphiert hat, und das ist eine leblose graue Ödnis.

Allerdings tappt Moorcock als Schreiber aber öfters in die Chaos=irgendwieDochBöse-Falle, was dramaturgisch aber Sinn macht. Und es gibt sogar einen ganz einleuchtenden Grund dafür - die Mächte der Ordnung mögen korinthenkackerische Faschisten sein, aber sie anerkennen die allgemeinen kosmologischen Regeln.
Die Lords des Chaos hingegen, selbst wenn sie durchaus wohlgesonnen sein mögen, sehen es ums Verrecken nicht ein, irgendwelchen Regeln zu folgen (logisch!), und daraus resultiert dann, daß sie meistens doch in der Schurkenecke stehen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 9.02.2015 | 13:35
Greift halt die hier bisher immer noch offene Frage auf. Sowohl Moorcook, Warhammer als auch die Neun Gesinnungen bei D&D gehen allesamt von absoluten, "kosmisch wahren" Standpunkten aus, die man von Außen betrachten und nachvollziehen kann.

[Nachtrag] Wie ein Wesen seine eigenen Handlungen für sich selbst sieht, ist somit also absolut egal.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.02.2015 | 13:43
"hier die schützenden Götter/Kräfte der Ordnung, dort die chaotischen Dämonen".
das hat aber mit Gut - Böse weniger zu tun.

@Sashael

Ordnung kann auch eine durchgeregelte Gesellschaft mit drakonischen Repressalien sein, falsch zusammengelegte Hosen = Hinrichtung.

Du kommst zu spät an deinen Posten = Hinrichtung(das da ne Überschwemmung im Weg war, Pech gehabt)

Shih Huang Ti, Legalismus etc, und das kann sehr demokratisch sen siehe z.b. Scherbengericht

als was würde Tu was du willst sei dein einziges Gesetz zählen?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.02.2015 | 13:54


- Der fehlgeleiteter idealistische Priester, der Menschenopfer durchführt, um ein Wunder zu wirken, das Tausende retten wird, .
wäre das fehlgeleitet? besonders wenn das Opfer freiwillig gebracht wurde, wissend worauf es sich einlässt
Das Opfer des Königs z.B.
(Herr der Ringe) sollte es Schwarz-Weiß sein.
das Erheben von Feanors Sippe gegen die Valar, der Schiffsraub der Noldor, das Verbrennen der Schiffe womit ein Grßer Teil der Noldor verraten wurde, die Morde an Berens und Luthiens Familie...

Das Jagen der Wasa und Vertreiben der Dunländer durch die Rohirrim.

Das Verhalten von so ziemlich jedem Guten im Hobbit
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.02.2015 | 13:55
Weil es eine infantile Dichotomie darstellt?
Weil es das "Gute" und das "Böse" so nicht gibt?
Weil es eigentlich nur eine nützliche Schablone für Kindergeschichten und Propaganda darstellt?

ich sehe ehrlich gesagt keine Vorteile, ausser man spielt mit retardierten 6-jährigen, die einfachste Verhaltensregeln durch RPG nachlernen müssen.

"der Ork will das liebe Pony von Emil essen. So ein böser, frecher Ork!"
Tolkiens Werke sind also Kindergeschichten für retardierte 6-Jährige?

Die Tafelrunde etc auch.

Es kommt darauf an was man spielen will.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Luxferre am 9.02.2015 | 15:32
Den grundsätzlichen Konflikt "Gut vs. Böse" in Fantasykampagnen finde ich erstmal gut.
Allerdings ist es dort, wie überall im Leben, davon abhängig, wie differenziert man damit umgeht. Eine schwarzweiße Welt macht mich nicht an. Für mich ist das Thema eher bunt und nicht grau. Schattierungen alleine finde ich nämlich auch ziemlich langweilig!
Für mich gibt es sowohl dazwischen, als auch in den Polen selbst ziemlich viel Couleur. DAS macht das Spiel spannend. Und ob man die Couleur "law vs chaos" nennt, "demon vs fae" oder "haschig vs wuschig" ist dabei völlig egal.

Gut und Böse geben hervorragende Pole ab. Sie vereinfachen gewisse Dinge auch. Und führen zu heldenhaftem Spiel. Sie machen Fronten klarer. Und geben Raum für unklare Fronten in der gleichen Spielwelt. Schöne Passagen erlebt, wenn zwei an sich "gute" Staaten im Krieg liegen und einen dritten und bösen Bedroher übersehen. Klassiker!


Außerdem macht es einige Zauber überhaupt erst plausibel.
Schutzkreise zum Beispiel. Soll man jetzt in einem System einen Schutzkreis gegen Teufel, einen gegen Dämonen, einen gegen Abberationen, einen gegen Untote als Zauber definieren? Oder reicht ein Schutzkreis gegen Böses?
Hier sind natürlich System und Welt verbunden. Stellt sich die Frage, ob Henne oder Ei zuerst da waren ...
Ich finde es ausreichend, wenn ich über einen Zauber definiere, was draußen bleibt.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Der Rote Baron am 9.02.2015 | 18:22
Greift halt die hier bisher immer noch offene Frage auf. Sowohl Moorcook, Warhammer als auch die Neun Gesinnungen bei D&D gehen allesamt von absoluten, "kosmisch wahren" Standpunkten aus, die man von Außen betrachten und nachvollziehen kann.

[Nachtrag] Wie ein Wesen seine eigenen Handlungen für sich selbst sieht, ist somit also absolut egal.

Genau so ist es.
Ein geworfener Stein, der sich einbildet, er könne fliegen, fliegt dennoch nicht. Irgendwann hat die Schwerkraft ihn wieder auf dem Boden ter Tatsachen (eben dem Boden).
Ein Assassin, der seine Meuchelmorde für völlig gerecht und "gut" hält, handelt für sich und die Seinen vorteilhaft - und beim Paladin schlägt er bei "Böses Erkennen" voll an.
Können beide räsonieren, wie sie mögen - es ist, wie es ist. Ein kosmisches Gesetz.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.02.2015 | 18:31

Ein Assassin, der seine Meuchelmorde für völlig gerecht und "gut" hält,.
was ist mit dem Assassinen der seine Handlungen für gut hält?
Assassination von Bösen, von Massenmördern und ähnlichen Unrechtstyrannen, um ihr Volk vor Verfolgung und Unterdrückung zu schützen?
Der Dämonendiener o.ä. Jagd?
Wo unterscheiden die sich vom Paladin, der eine Wache meuchelt damit um die entführten Opfer von Baron Opfert sie Dämonen zu retten und besagten Dämon gleich mit exekutiert?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Silk am 9.02.2015 | 18:48
Gut und Böse sind überholte und überflüssige Begriffe.
Das gilt für Fantasy-Settings genauso wie für die Realität.

Es gibt aber sehr wohl richtig und falsch, bzw. moralisch und unmoralisch. Doch diese Unterscheidungen sind immer vom Standpunkt abhängig.
Selbst das mythologische Böse kann, von einem gewissen Standpunkt aus, richtig oder moralisch sein (siehe z.B. Moorcocks von Bek - Zyklus).

Das ist auch der Grund, warum ich mit dem Gesinnungssystem von D&D noch nie etwas anfangen konnte. Es ist einfach nciht möglich, ein denkendes Wesen mit freiem Willen (so es diesen denn gibt) in irgendwelche Schubladen zu stecken.

Grüße,
Silk
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: SeldomFound am 9.02.2015 | 18:57


wäre das fehlgeleitet? besonders wenn das Opfer freiwillig gebracht wurde, wissend worauf es sich einlässt


Auf den ersten Blick vielleicht nicht, aber dann finden die Abenteurer heraus, dass der Priester sich geirrt hat... Nur leider sind da schon einige Leute über den Jordan gegangen, ob da die Wahrheit gut ankommen wird?

Wie gesagt, wichtig ist, dass es einen Antagonisten gibt.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Achamanian am 9.02.2015 | 19:02
Gut und Böse sind überholte und überflüssige Begriffe.
Das gilt für Fantasy-Settings genauso wie für die Realität.

Hm, findest du dann konsequenterweise auch, dass alles andere "Überholte" aus Fantasy-Settings gestrichen werden sollte? Dann hieße es aber: Tschüss, so ziemlich alles!
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Silk am 9.02.2015 | 19:06
Hm, findest du dann konsequenterweise auch, dass alles andere "Überholte" aus Fantasy-Settings gestrichen werden sollte? Dann hieße es aber: Tschüss, so ziemlich alles!

Nenne mir doch mal ein Beispiel, was deiner Meinung nach dazu gehört.

Selbstverständlich ist es eine rein subjektive Anicht, was "überholt" (vielleicht auch nicht die beste Wortwahl, aber egal...) ist und was nicht.

Grüße,
Silk
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Sashael am 9.02.2015 | 20:06
Gut und Böse sind überholte und überflüssige Begriffe.
Das gilt für Fantasy-Settings genauso wie für die Realität.

Es gibt aber sehr wohl richtig und falsch, bzw. moralisch und unmoralisch. Doch diese Unterscheidungen sind immer vom Standpunkt abhängig.
Nein. Wenn deine Taten anderen Menschen zu deinem Nutzen schaden, ohne dass diese dir oder anderen vorher geschadet haben, dann sind sie objektiv falsch und böse.
Das hat wirklich nichts mit einem Standpunkt zu tun. Der Standpunktinhaber könnte höchstens versuchen, seine Taten zu rechtfertigen, was sie aber weder richtiger noch gut macht.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 9.02.2015 | 20:13
Die Kunst, denke ich, liegt daran, nicht bei den Begriffen Gut/Böse stehen zu bleiben, sondern sie als Ausgangspunkt für das Festlegen der Charaktermerkmale eines NSC zu verwenden, die ihm mehr Fleisch geben. Vielleicht haben sie ja auch Charaktermerkmale, die sie - aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet - eher verständlich machen, oder (bei als "Gut" etikettierten Wesen) ihnen auch als verabscheuungswürdig ausgelegt werden kann.

Ein Beispiel.

Ich habe einen chaotisch bösen Räuberhauptmann. Er führt eine Bande von üblen Schlägern mit der selben Gesinnung, mit harter Hand und Furcht. Nur deswegen akzeptieren sie ihn als Oberhaupt. Vielleicht hasst er sich selbst dafür, dass er so handeln muss. Vielleicht war er mal ein gerechter Mann, der durch widrige Umstände in die Gesellschaft von Vogelfreien gekommen ist, und gelernt hat, dass dort nur das Gesetz des Stärkeren gilt. Über die Jahre wurde dieses Handeln zu einem instinktiven Teil seines Wesens, bis er zu dem Monster wurde, dass er heute ist. Er gewährt keine Gnade, und fordert keine. Er ist in seiner ganzen Brutalität sehr ehrlich - vielleicht, ehrlicher, als die Kaufleute, die ein hohes Kopfgeld auf ihn ausgesetzt haben. Vielleicht war auch einer dieser Kaufleute ursprünglich dafür verantwortlich, dass der einst ehrenwerte Mann, der der Räuberhauptmann einmal war, durch Intrigen aus der Gesellschaft ausgestoßen wurde, und der Räuberhauptmann wird neben Furcht vor seinen eigenen Männern auch von Rachedurst angetrieben. Er gibt sich vielleicht wie ein wildes Tier, aber er ist vielleicht auch durch seine Herkunft in der Kriegskunst erfahren und ein schlauer, gerissener und nicht vorhersehbarer Gegner.

Oder:

Ich habe einen rechtschaffen guten Ritter. Er ist gesetzestreu, seinem Lehnsherrn gegenüber loyal, seinen Dienern und Untergebenen gegenüber ein guter Anführer, und achtet die Götter. Er spendet Einkünfte an einen Tempel und ist keusch. Er würde sich ohne zu zögern in eine Schlacht werfen und sein Leben aufs Spiel setzen. Aber er dient einem korrupten Herrn, und verschließt die Augen vor dessen Taten; Verrat zu üben, wäre für ihn undenkbar. Er wird zu einem Werkzeug des Bösen, alleine dadurch, dass er Rebellen und Banditen jagt, und die Ordnung seines Herrn mit seinem Leben verteidigt. Vielleicht hat er einmal einen Weggefährten denunziert oder sich zum Werkzeug einer Intrige machen lassen,in der ein strahlender Ritter aus der Gesellschaft vertrieben wurde, und er nun immer noch Schuldgefühle deswegen hegt.

Und packe ich beide NSC in ein Szenario, könnte das ganz lustige Fragen und Situationen aufwerfen, die aus den (ausgebauten) Gesinnungen herrühren. Wer geht über die Klinge? Der Räuber? Der Ritter? Die Männer im Hintergrund? Die Spielercharaktere? Allesamt? Keiner?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.02.2015 | 20:17

Auf den ersten Blick vielleicht nicht, aber dann finden die Abenteurer heraus, dass der Priester sich geirrt hat... Nur leider sind da schon einige Leute über den Jordan gegangen, ob da die Wahrheit gut ankommen wird?
also Irren = Böse

Der gute Samariter der dir unwissentlich die Wunden mit einem Allergikum pflegt ist böse?

Ich habe einen rechtschaffen guten Ritter.
Er ist es nicht, sonst würde er keinem bösen Herren wissentlich und freiwillig dienen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 9.02.2015 | 20:36
Er ist es nicht, sonst würde er keinem bösen Herren wissentlich und freiwillig dienen.

Doch, erst einmal ist er es noch. Habe ich ja so festgelegt. Er sieht seinen Herrn nicht als böse an, vielleicht auch, weil ihm noch die ganzen Ausmaße seines Handelns nicht klar sind, und das Gefühl der Loyalität und der Pflichterfüllung alle etwaigen Zweifel überwiegt. Sein übriges Handeln ist das eines Rechtschaffen Guten Mannes. Nur, irgendwann wird er es vielleicht nicht mehr sein. Vielleicht ist eines der möglichen Ziele des o.g. Szenarios auch jenes, den moralischen Sturz des Ritters zu verhindern. Vielleicht ringen hinter den Kulissen die Mächte des Bösen und des Guten auch um die Seele dieses Streiters.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: User6097 am 9.02.2015 | 20:41
Doch, erst einmal ist er es noch. Habe ich ja so festgelegt. Er sieht seinen Herrn nicht als böse an, vielleicht auch, weil ihm noch die ganzen Ausmaße seines Handelns nicht klar sind, und das Gefühl der Loyalität und der Pflichterfüllung alle etwaigen Zweifel überwiegt. Sein übriges Handeln ist das eines Rechtschaffen Guten Mannes. Nur, irgendwann wird er es vielleicht nicht mehr sein. Vielleicht ist eines der möglichen Ziele des o.g. Szenarios auch jenes, den moralischen Sturz des Ritters zu verhindern. Vielleicht ringen hinter den Kulissen die Mächte des Bösen und des Guten auch um die Seele dieses Streiters.

Doch, natürlich ist er böse. Solange er nur die Augen verschließt, ok, da ist er an der Grenze. Aber sobald er aktiv-auch auf Befehl- böse Taten begeht, wie z.B. "Banditen" jagen von denen er weiss oder stark vermutet, das es nur normale Bauern sind, die dem Lehnsherren nicht passen, oder die durch den Lehshernn verursachte massive Armut nicht anderss können, dann ist er sicher böse. Da kann er sich nicht hinter seiner Loyalität verstecken.   

Das ist aber ne ziemlich gute Rechtfertigung.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 9.02.2015 | 20:43
Doch, erst einmal ist er es noch. Habe ich ja so festgelegt.
du hast das Recht auf deine Meinung, nicht auf deine Fakten.

Seine Verteidigung ist Just followed Orders , das war noch nicht mal im 16 Jh ne Verteidigung
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 10.02.2015 | 03:21
Doch, natürlich ist er böse. Solange er nur die Augen verschließt, ok, da ist er an der Grenze. Aber sobald er aktiv-auch auf Befehl- böse Taten begeht, wie z.B. "Banditen" jagen von denen er weiss oder stark vermutet, das es nur normale Bauern sind, die dem Lehnsherren nicht passen, oder die durch den Lehshernn verursachte massive Armut nicht anderss können, dann ist er sicher böse. Da kann er sich nicht hinter seiner Loyalität verstecken.   

Das ist aber ne ziemlich gute Rechtfertigung.

Ich denke, das jemand, der an eine gerechte Ordnung der Dinge glaubt, und aus seiner Sicht ein Teil dieser Ordnung ist und aus diesem Glauben heraus handelt, nicht zwangsläufig ein schlechter Mensch ist, wenn es ihm durch Unwissenheit oder/und bestimmten anderen Gründen nicht möglich ist, sittliche und ethische Entscheidungen treffen kann, insbesondere, wenn er sich in allen anderen Punkten an den Verhaltenskodex des rechtschaffen Guten hält (vielleicht, in einer Art Überkompensation für seine ständig wachsenden Schuldgefühle, mehr als nötig wäre). Und erstmal sind für ihn Banditen böse Menschen (ungeachtet dessen, was ich oder Du davon denken mögen), welche die Ordnung der Dinge, die der Ritter verteidigt, stören.

du hast das Recht auf deine Meinung, nicht auf deine Fakten.

Du möchtest mir also mitteilen, dass ich in einem Spiel, bei dem es um meine Vorstellung geht, und diese Vorstellungen auch irgendwann Fakten in der Spielwelt werden, kein Recht habe, eben diese Vorstellungen, aus denen Fakten werden, zu haben? Und stattdessen Deine Fakten, die aus Deinen Vorstellungen über Gut und Böse resultieren, wie immer die auch aussehen mögen, als die meinigen annehmen soll?

Diese Vorstellung amüsiert mich.

Zitat
Seine Verteidigung ist Just followed Orders , das war noch nicht mal im 16 Jh ne Verteidigung
Ooch, das war ne schöne Zeit ... Hexenprozesse ... Ketzerverbrennungen ... die Unterwerfung, Versklavung und Ausrottung der mittelamerikanischen Hochkulturen ... Religionskriege ... Henry Tudor ... da haben bestimmt auch eine Menge Menschen nur Befehle befolgt, aber auch teilweise aus dem Glauben heraus, das richtige zu tun. Oder aber aus Abenteurerdrang, Ruhmsucht, Opportunismus, Fanatismus und Goldgier.

Pauschalisierungen sind langweilig.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: 1of3 am 10.02.2015 | 06:07
Können wir machen. Darf nur nicht so heißen. Das Problem ist: Niemand gibt zu, böse zu sein. Wer argumentiert, wird immer erklären, Gutes zu tun. Sahaels Ausführungen zu Ordnung und Chaos sind da recht treffend. Die kann man auch farbkodieren zwecks Bequemlichkeit, siehe Vorlonen und Schatten bei Babylon 5.

Man kann auch beliebige andere Einteilungen nehmen. Sommer vs. Winter bei den Dresdenverse Feen. Drei Richtungen funktioniert für mich auch noch gut. Mit vier gleichberechtigten Atrraktoren dagegen habe ich keine guten Erfahrungen gemacht. Das neue Changeling macht z.B. alle vier Jahreszeiten. Besser scheint mir da mehrere Oppositionen zu, also z.B. Nobilis (Himmel - Hölle, Licht - Dunkel, Wild - Schlangen). Oder eben D&D (Gut - Böse, Ordnung - Chaos), aber die sind eben semantisch Kacke.


Nein. Wenn deine Taten anderen Menschen zu deinem Nutzen schaden, ohne dass diese dir oder anderen vorher geschadet haben, dann sind sie objektiv falsch und böse.
Das hat wirklich nichts mit einem Standpunkt zu tun. Der Standpunktinhaber könnte höchstens versuchen, seine Taten zu rechtfertigen, was sie aber weder richtiger noch gut macht.

Muss ich gar nicht. Ich schade permanent Leuten. Das fängt damit an, dass eine andere Person nicht existiert, weil meine Eltern nur ein Kind wollten und hört damit auf, dass durch die Wahl meiner Unterrichtsmethodik heute einige wahrscheinlich besser mitkommen werden als andere. (Und wir machen das Thema, weil ich das will. Buhahaha!)

Schaden auf dieser Ebene zu betrachten ist also Unfug. Unser Rechtssytem hat nicht grundlos ziemlich ausführliche "objektive" und "subjektive" Tatbestandsmerkmale. Nur misst es dann nicht mehr, ob jemand böse war, sondern ob sich die Person gesetzeskonform verhalten hat. Der Versuche verlässliche Antworten auf die Frage nach bösem Tun zu geben, führt also dazu, die Frage nicht mehr beantworten zu können.

Es bleibt nur dieses diffuse Gefühl von: "Der/die war böse!" Und das ist auch OK. Das kann man im Spiel ja benutzen. Dann sollte man das diffuse Gefühl, aber nicht in verregelte Kategorien gießen, sondern es subjektive Empfindung bleiben lassen; eben bei den Figuren im Spiel, die durchaus andere Dinge als böse empfinden können, als die Leute, die sie spielen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Oberkampf am 10.02.2015 | 06:51
@guter Ritter im Dienst des Bösen

Ich habe mal ein Abenteuer um diese Problematik geleitet, in dem der Ritter ein NSC war. In meiner Interpretation war er meistens nur begrenzt handlungsfähig, er konnte weder dem örtlichen (korrupten, grausamen, bösen) Machthaber Paroli bieten, aber auch dessen Anordnungen befolgte er nur mit wenig Ehrgeiz. So eine Lähmung scheint mir die überzeugende Antwort auf die Frage zu sein, wie der Ritter mit der Situation umgeht.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2015 | 09:31
Zitat
Das Problem
ist: Niemand gibt zu, böse zu sein. Wer argumentiert, wird
immer erklären, Gutes zu tun.

Hatten wir schon: das ist bei _uns_ so. In anderen Universen muss das längst nicht so sein. Siehe D&D. Hab ich oben schon mehrfach was dazu geschrieben.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Skele-Surtur am 10.02.2015 | 10:02
Hatten wir schon: das ist bei _uns_ so. In anderen Universen muss das längst nicht so sein. Siehe D&D. Hab ich oben schon mehrfach was dazu geschrieben.
Jup, hast du hier mehrfach geschrieben und zu mindestens 3 weiteren Gelegenheiten vorher schon - ich kann deiner Argumentation zwar folgen, sehe es aber auch für D&D größtenteils anders. "The misguided fool" ist auch ein "evil archetype" im Book of vile darkness. Und neben dem misguided fool, der glaubt eigentlich der Gute zu sein, dürfte das Groß der Bad Guys in D&D schlicht nicht drüber nachdenken. Ich schätze, die meisten Orks und Gnolle machen sich einfach keinen Begriff von Gut und Böse und die bezahlten Schläger vom Baron von Evilshire dürften sich auch keinen großen Kopp drum machen.

"By the power of evil I shall rule!" ist nach wie vor Skeletor und anderen hoch qualifizierten Psychos mit Verbindungen in Höllen nicht weiter definierter Anzahl vorbehalten.
Eine Welt, in der jeder volles Bewusstsein über seine nach scharfen Regeln umrissene Gesinnung hat, sprengt meine suspension of disbelief härter als Laserschwerter, Drachen oder ein Sharknado.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2015 | 10:08
Dann denk mal über die Götter nach, die die Leutchens da verehren. Man sucht sich einen Gott aus, mit dessen Weltbild man d'accord geht. Die Gesinnung der Götter aber ist bekannt. Allein deswegen kann es schwerlich zu solchen kognitiven Dissonanzen kommen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Skele-Surtur am 10.02.2015 | 10:14
Doch, das geht. Gerade solche netten Gesellen wie Nerull werden ja laut Beschreibung nur von asozialen Psychopathen verehrt. Der einzige "böse" Gott, der eine gewisse öffentliche Verehrung genießt ist Hextor und da greift dann halt wieder "wir sind nicht böse, das ist Heironeische Propaganda! Wir sind nur pragmatisch!"

Und selbst wenn das im System so vorgesehen wäre: Es ist für mich nicht glaubwürdig. Nicht, so lange Menschen im Spiel sind. Bei Elfen, Zwergen und Orks lasse ich mir das vielleicht noch eingehen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2015 | 10:29
In einer Welt, in der Detect Evil ein Ding ist, führt sich so eine Vorstellung von selbst ad absurdum.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: gunware am 10.02.2015 | 10:34
Nicht, so lange Menschen im Spiel sind. Bei Elfen, Zwergen und Orks lasse ich mir das vielleicht noch eingehen.
Was ist der Unterschied zwischen Menschen aus D&D und Zwergen aus D&D im Hinsicht auf die Frage, ob sie das Böse anerkennen oder nicht?
Warum ich frage? Weil ich irgendwo in den verzweigten Müllhalden meines altersschwachen Gedächtnisses noch so eine Bemerkung habe: dass z.B. absolut neutrale Druiden können auch aktiv dafür mitwirken, dass weder das Böse noch das Gute Oberhand gewinnt. Das heißt, sie versuchen gezielt, die eine Seite zu unterstützen, die gerade ins Hintertreffen geraten ist. Und wenn die Menschen (gehen wir von einem menschlichen Druiden aus) über solche Sachen nachdenken können, dann warum sollte es nicht glaubwürdig sein?

EDIT: Anmerkung: es könnte auch bei AD&D gestanden haben, ich will mich nicht darauf festlegen, dass der Satz aus D&D stammt.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: SeldomFound am 10.02.2015 | 10:52
also Irren = Böse

Der gute Samariter der dir unwissentlich die Wunden mit einem Allergikum pflegt ist böse?

Du hast mich missverstanden: Es geht mir darum zu zeigen, dass wichtiger als gut oder böse die Motivation entscheidend ist, die die Protagonisten, die SCs, und die Antagonisten, die NSCs, in Konflikt miteinander bringt.

Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Feuersänger am 10.02.2015 | 11:00
Ja, an den Satz erinnere ich mich auch noch, das war AD&D. Wo als Beispiel genannt wurde, dass ein Druide (der damals immer True Neutral sein musste) heute einem Dorf gegen Worge helfen könnte, und morgen den Worgen gegen die Dörfler, oder so ähnlich.
Das war allerdings damals schon Blödsinn und ist es heute noch viel mehr.

Ich finde, wer den D&D-Einwohnern eine irdische Denke unterstellt, macht einen Fehler.  Gut und Böse sind - gerade in D&D - Weltanschauungen. Klar hält man die eigene Weltanschauung für Richtig und die andere für Falsch.
Andererseits: es mag vielleicht sogar so weit kommen, dass eine Seite den Sprachgebrauch derart in Geiselhaft nimmt, dass die andere ihn nicht mehr so verwenden mag. Ein RL-Beispiel dafür sieht man in den USA, wo sich Liberale längst schämen, sich als liberal zu bezeichnen, weil das Wörtchen von den Konservativen konsequent als Schimpfwort benutzt wird. Also vermeiden sie inzwischen "liberal" und nennen sich lieber "progressiv". Mit dem Erfolg, dass von der Rechten jetzt wiederum dieses Wort mit Fingerquotes in pejorativer Absicht verwendet wird. Und das, obwohl es nichtmal unbedingt mehr Konservative als Liberale gibt.
Das ist aber wie gesagt nur Sprachgebrauch.

Muss jetzt los, mehr später.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 10.02.2015 | 11:00
@gunware:

In D&D sind Gesinnungen absolut. Nur weil ein Druide True Neutral für sich als das Maß aller Dinge entdeckt hat, ist er damit nicht _Gut_, das ist per Definition ausgeschlossen.

Paradebeispiel hierfür sind die Hellknights aus Golarion. Eine LE Organisation, die auch LG Paladine anzieht. Die Frage ist: Wann ist es so weit und der Paladin "fällt".
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Supersöldner am 10.02.2015 | 11:00
Das Motiv. Also ist es nicht Böse Millionen zu Töten um Milliarden zu retten?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 10.02.2015 | 11:01
Das Motiv. Also ist es nicht Böse Millionen zu Töten um Milliarden zu retten?

Kommt drauf an worüber wir reden. Situative Moral oder Absolute Moral.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Supersöldner am 10.02.2015 | 11:03
Du opferst 5 Millionen Leute um mit ihrer Lebenskraft den Dämonen Einfall zu stoppen und so 4 Milliarden zu retten zb .
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Sashael am 10.02.2015 | 11:04
Muss ich gar nicht. Ich schade permanent Leuten. Das fängt damit an, dass eine andere Person nicht existiert, weil meine Eltern nur ein Kind wollten und hört damit auf, dass durch die Wahl meiner Unterrichtsmethodik heute einige wahrscheinlich besser mitkommen werden als andere. (Und wir machen das Thema, weil ich das will. Buhahaha!)

Schaden auf dieser Ebene zu betrachten ist also Unfug.
Das stimmt. Das meinte ich auch gar nicht.
Zum einen redete ich von Taten, also aktiven bewußten Handlungen mit einem bestimmten Ziel. Damit fällt dein Eltern-Beispiel schon mal komplett flach. Auch dein Unterrichtsbeispiel geht meilenweit am Ziel vorbei, da du ja (hoffentlich) nicht deine Lehrmethoden absichtlich danach auswählst, dass einige Schüler dabei scheitern.

Auf der SPC-Seite gibt es dieses Artefakt, das aus einem edlen Schreibtisch und zwei Stühlen (davor und dahinter) besteht. Setzt sich eine Person auf den Stuhl davor, wird "jemand" mit ihr Kontakt aufnehmen, sie nach ihren Wünschen fragen und einen Deal anbieten. Ein Probant diskutierte so lange mit der anderen Seite, dass er nach 48 Stunden Dauerverhandlung erschöpft bewußtlos zusammenbrach. Zu diesem Zeitpunkt diskutierten sie gerade die Definition des Wortes "shall".

So kam mir gerade dein Beitrag vor, als du darüber redetest, dass du jemandem schadest, weil deine Eltern nur ein Kind wollten. Man kann Wortbedeutungen auch kaputtdefinieren. Natürlich schadest du mit deinen bewußten Taten niemandem, wenn du versuchst, einer Gruppe etwas beizubringen und nicht alle deinen Ausführungen folgen können. Und erst recht schadest du niemandem allein dadurch, dass du auf der Welt bist. Wenn man in diese Definitionsebene hineingeht, kommt man nur bei der logischen Konsequenz des Selbstmordes zum Schutz der Menschheit raus. ;)
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 10.02.2015 | 11:07
Du opferst 5 Millionen Leute um mit ihrer Lebenskraft den Dämonen Einfall zu stoppen und so 4 Milliarden zu retten zb .

Kommt immer noch drauf an. Wenn es eine Absolute Moral gibt, die bestimmte Dinge kategorisiert und ohne Intention dahinter berachtet, dann kann das Chaotisch und Böse sein, somit niemals Gut.
Bei der ABsoliten Moral gibt es kein "Der Zweck heiligt die Mittel".
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: gunware am 10.02.2015 | 11:08
In D&D sind Gesinnungen absolut.
Das ist mir schon klar. Ich habe doch nur wegen Skele-Surtur "Glaubwürdigkeit" nachgehakt.

Also ist es nicht Böse Millionen zu Töten um Milliarden zu retten?
Es ist eine böse Tat, außer vielleicht wenn die Millionen bei Detect Evil positiv reagieren.
Und es ist auch eine böse Tat es nicht zu tun. In so einer Situation hat man keine andere Wahl als böse zu handeln. Wo ist das Problem?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 10.02.2015 | 11:13
Das ist mir schon klar. Ich habe doch nur wegen Skele-Surtur "Glaubwürdigkeit" nachgehakt.

Der macht gerade wieder den schon klassisch zu nennenden Fehler sich nicht auf eine reine Außenansicht zu beschränken.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: User6097 am 10.02.2015 | 11:50
Ich denke, das jemand, der an eine gerechte Ordnung der Dinge glaubt, und aus seiner Sicht ein Teil dieser Ordnung ist und aus diesem Glauben heraus handelt, nicht zwangsläufig ein schlechter Mensch ist, wenn es ihm durch Unwissenheit oder/und bestimmten anderen Gründen nicht möglich ist, sittliche und ethische Entscheidungen treffen kann, insbesondere, wenn er sich in allen anderen Punkten an den Verhaltenskodex des rechtschaffen Guten hält (vielleicht, in einer Art Überkompensation für seine ständig wachsenden Schuldgefühle, mehr als nötig wäre). Und erstmal sind für ihn Banditen böse Menschen (ungeachtet dessen, was ich oder Du davon denken mögen), welche die Ordnung der Dinge, die der Ritter verteidigt, stören.

Ein Beispiel: Der Ritter bekommt den Auftrag, einem relativ reichen Bauern den Hof wegzunehmen, weil er seine Steuern nicht bezahlt hat. Solche Aktionen hat der Ritter schon häufiger gemacht. Die Bauern beteuern immer ihre Unschuld und sagen das wäre Willkür und diene nur dazu, die klamme finanzielle Lage des Lehensherrn zu bereinigen. Das ignoriert der Ritter. Der Ritter geht also hin und jagt den Bauern samt Famile vom Hof und gibt ihm ne schöne Abreibung, damit er auch ja nicht wiederkommt, setzt einen Pächter ein, plündert das Haus und bringt alles zur Burg. Der Bauer hat zwar mal wieder seine Unschuld beteuert, aber das ignoriert der Ritter, hat er keine Zeit zum Nachprüfen iist ja nicht sein Job. Es kommen ihm doch leichte Zweifel, und er fragt seinen Lehnsherrn, ob er mal die Steuertabelle sehen könnte. Der Lehnsherr sagt er soll sich um seinen Dreck scheren.

Ist der Ritter jetzt böse? Ich würde sagen definitiv ja. Man könnte aber auch sagen nein, weil der Bauer augenscheinlich n die rechtschaffene Ordnung stört?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: gunware am 10.02.2015 | 11:54
Ist der Ritter jetzt böse? Ich würde sagen definitiv ja. Man könnte aber auch sagen nein, weil der Bauer augenscheinlich n die rechtschaffene Ordnung stört?
Ich würde sagen, anhand des Beispiels lässt sich das nicht beantworten. Es lässt sich nur beantworten, dass der Ritter (falls er "immer" so handelt) rechtschaffen ist. Ob er gut, neutral oder böse ist, lässt sich nicht eindeutig feststellen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: User6097 am 10.02.2015 | 12:01
Ich würde sagen, anhand des Beispiels lässt sich das nicht beantworten. Es lässt sich nur beantworten, dass der Ritter (falls er "immer" so handelt) rechtschaffen ist. Ob er gut, neutral oder böse ist, lässt sich nicht eindeutig feststellen.

Fügen wir als Info hinzu, das der Bauern seine Steuern natürlich bezahlt hat und solche Aktionen eben dazu dienen, die Finanzen zu sanieren. Was auch quasi jeder weiss, nur halt nicht offen ausspricht. Kann man dann eine Aussage treffen?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: gunware am 10.02.2015 | 12:26
Fügen wir als Info hinzu, das der Bauern seine Steuern natürlich bezahlt hat und solche Aktionen eben dazu dienen, die Finanzen zu sanieren. Was auch quasi jeder weiss, nur halt nicht offen ausspricht. Kann man dann eine Aussage treffen?
Dann würde ich sagen, dass er entweder neutral oder böse ist.
Nur ist so eine Fallbetrachtung meistens irreführend. Er könnte auch ruhig chaotisch gut sein - es geht selten nur um einzelne Fälle, sondern um die grundsätzliche Einstellung. Auch ein dem Guten angehörender könnte böses tun.
Schau das Beispiel oben mit den Millionen und Milliarden Toten. Du könntest der strahlendste Gute sein - trotzdem verursacht (egal welche) Handlung eine böse Tat. Nicht immer muss es was mit der Einstellung zu tun haben.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 10.02.2015 | 12:44
@User6097:

Du setzt hier den falschen Maßstab an, indm du nach heutigen "Rechtsempfinden" an die Sache heran gehst und dabei ziemlich viel außen vor lässt.

Die Grundsituation betracht erst mal die Law-Chaos Achse und dann die Good-Evil Achse.
Hier gibt es erst mal Geseze, Rechte und Pflichten. Die soll der Ritter aufrecht erhalten und durchsetzen. Er handelt also auf der Law-Seite des Ganzen.
Die Motive seines Lehnsherren sind erst mal egal, die spielen an einer anderen Stelle rein.

Bei LG sollte der Ritter Recht und Ordnung nicht nur aufrecht erhalten und fördern, sondern immer hinterfragen ob das, was da gerade geschieht, einen positiven Einfluss auf alle Beteiligten hat.
Bei LN hält er Recht und Ordnung aufrecht. Punkt.
Bei LE nutzt er Recht und Ordnung für sich.

Die Frage nach dem Lehensherrn betrifft so gesehen also nur LG und LE, ob man sich da einmischen will.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: GustavGuns am 10.02.2015 | 13:09
"Ah, da seid ihr ja. Kommt ruhig näher. Keine Sorge wegen den Wachen, die haben die Anweisung, euch in Ruhe zu lassen. Ihr seid also hergekommen, um meine Herrschaft des Schreckens und der Knechtschaft zu beenden. Vor 30 Jahren stand ich selbst mit diesem Anliegen in dieser Halle und köpfte einen Tyrannen. Dann sah ich zu, wie die Konflikte zwischen den Städten und den Dörfern eskalierten - die Bauern sahen ihre Chance gekommen, ihre Knechtschaft zu beenden. In den Städten verhungerten die Schwachen auf den Straßen, als die Kornlieferungen ausblieben. Die Bürger lagen des Nachts mit offenen Augen in den Betten, während der Mob mit flammenden Augen durch die Straßen zog und die fetten Händler, die Geldverleiher und Gildenmeister auf der Straße kreuzigten. Die Büttel des alten Herrschers wurden zu Söldnern und Wegelagerern, welche die Handelsstraßen austrocknen ließen. Die Fürsten des Ostens erklärten ihre Unabhängigkeit und begannen sich zu bekriegen. Ich war schon an der Grenze, als mein Gewissen mich zur Umkehr zwang.

Nun ist es 30 Jahre später, und mein Regime unterscheidet sich nicht mehr im Geringsten von dem meines Vorgängers. Ich bin fett geworden, alt, voll Verachtung für meine Untertanen. Ich bin müde, so unendlich müde.

Ihr wollt meine Herrschaft beenden? So sei es. Aber nehmt einen letzten Rat von mir an - wenn ihr an der Grenze steht und zurückblickt auf brennende Städte, gekreuzigte Geldverleiher, vergewaltigte Bauersfrauen und verhungerte Kinder - geht weiter."
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Thandbar am 10.02.2015 | 13:16
In einer Welt, in der Detect Evil ein Ding ist, führt sich so eine Vorstellung von selbst ad absurdum.

Deswegen gibt es ja Detect Evil in dieser Form schon seit einiger Zeit nicht mehr so. Die gegenwärtige Version spürt einfach Fiends, Celestials etc. auf, und keine Pragmatiker der Macht, die gerade die Krone inne haben.

Bei D&D gibt es schlicht beides: Das metaphysisch Böse, dass das Böse um seiner selbst willen tut. Und es gibt Leute, die sich selber niemals als böse ansehen würde, denen das System aber aufgrund gewisser Charaktereigenschaften (die womöglich erst in einem Carl Schmitt'schen "Ernstfall" sichtbar würden) den Stempel böse auftackert.   
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 10.02.2015 | 13:24
Naja, der Punkt ist doch, auch wenn es eine Absolute Moral gibt, muss man ihr doch nicht auch gleich folgen, oder? Jedes Lebewesen hällt ja auch seine "Gesinnung" für natürlich und die beste (für sich, ggf. auch für andere). Ein Ork wird halt das Recht des Stärkeren als "Gut" empfinden und damit hat es sich, keine weiteren Gedanken notwendig. Auch wenn es Dinge wie "Detect"-Zauber gibt, die eine Absolute Antwort geben, muss sich ein Individuum erst mal klar darüber werden was das Ergebnis überhaupt mal aussagen soll.
Ein Ork, der Detect Good anwendet, sucht wohl nach "Schwäche"...
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Lichtschwerttänzer am 10.02.2015 | 13:59
Ich denke, das jemand, der an eine gerechte Ordnung der Dinge glaubt, und aus seiner Sicht ein Teil dieser Ordnung ist und aus diesem Glauben heraus handelt, nicht zwangsläufig ein schlechter Mensch ist, wenn es ihm durch Unwissenheit oder/und bestimmten anderen Gründen nicht möglich ist, sittliche und ethische Entscheidungen treffen kann, insbesondere, wenn er sich in allen anderen Punkten an den Verhaltenskodex des rechtschaffen Guten hält (vielleicht, in einer Art Überkompensation für seine ständig wachsenden Schuldgefühle, mehr als nötig wäre). Und erstmal sind für ihn Banditen böse Menschen (ungeachtet dessen, was ich oder Du davon denken mögen),
das trifft aber nicht zu, er dient  und ist  jemandem loyal, der das System, seinen Rang etc. missbraucht , einem Eidbrecher.

Zitat
welche die Ordnung der Dinge, die der Ritter
verteidigt, stören.
womit er seinen Platz in der Ordnung verteidigt und ich möchte dir mitteilen das Pferdeäpfel Äpfel zu nennen, nichts daran ändert das sie Pferdeäpfel bleiben.

@Huntress

Der Treueid der Angelsachsen band den Eidnehmer an an Recht, Gesetz und Gottes Gesetz! Brach er diese war der Eidgeber von seiner Eidpflicht entbunden!

Ein Kirchenvater und Papst hat klar gesagt, das Unrecht begehende Herrscher ihre Legitimation verloren haben und man sie bekämpfen soll.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: gunware am 10.02.2015 | 14:07
das trifft aber nicht zu
Ich glaube, Slayn hat es um 12:44 sehr gut erklärt. Es geht nicht darum, wem jemand dient oder nicht dient.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: User6097 am 10.02.2015 | 15:18
@User6097:
Bei LG sollte der Ritter Recht und Ordnung nicht nur aufrecht erhalten und fördern, sondern immer hinterfragen ob das, was da gerade geschieht, einen positiven Einfluss auf alle Beteiligten hat.
Bei LN hält er Recht und Ordnung aufrecht. Punkt.
Bei LE nutzt er Recht und Ordnung für sich.

Die Frage nach dem Lehensherrn betrifft so gesehen also nur LG und LE, ob man sich da einmischen will.

Bedeutet das, wenn die Gesetze vorsehen, das Personengruppe XY (etwa alle Zwerge) sofort gefoltert und getötet wird, wenn man sie erwischt, und der Ritter führt das fleissig durch, er weiterhin LN sein kann?
Oder allgemein, das Gesetz kann noch so böse sein, solange ichs nur befolge und mich dabei nicht persönlich bereichere bin ich nicht böse?
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: bobibob bobsen am 10.02.2015 | 15:35
Zitat
Bedeutet das, wenn die Gesetze vorsehen, das Personengruppe XY (etwa alle Zwerge) sofort gefoltert und getötet wird, wenn man sie erwischt, und der Ritter führt das fleissig durch, er weiterhin LN sein kann?

Ja klar, der hinterfragt die Gesetze doch nicht. Wenn im noch ein nachvollziehbarer Grund genannt wird , z.B. Zwerge übertragen tödliche Krankheiten und gehören ausgerottet, wird er sich freudig an die Aufgabe begeben.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Slayn am 10.02.2015 | 15:38
Das ist halt die Sache mit der Absoluten Moral. Wenn sie für ein Setting gilt, etwa indem die Aussage getroffen wird "Monster töten ist immer eine Gute Tat", dann muss man da erst mal nicht groß rumdisktieren.

Warhammer ist da das Paradebeispiel.

Bedeutet das, wenn die Gesetze vorsehen, das Personengruppe XY (etwa alle Zwerge) sofort gefoltert und getötet wird, wenn man sie erwischt, und der Ritter führt das fleissig durch, er weiterhin LN sein kann?
Oder allgemein, das Gesetz kann noch so böse sein, solange ichs nur befolge und mich dabei nicht persönlich bereichere bin ich nicht böse?

*Shrugs* Ja, ist erst mal so.

[Nachtrag] Wichtiger Punkt dabei: Wir reden hier von 3 Punkten auf der Gesinnungsachse: Gut - Neutral - Böse. In unserem alltäglichen Umgang mit dem Thema kennen wir aber "Neutral" nicht sondern denken nur in Gut-Böse. Nur weil eine Handlung nicht Gut ist, muss sie dann Böse sein.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Der Oger (Im Exil) am 10.02.2015 | 16:20
"Ah, da seid ihr ja. Kommt ruhig näher [...]"

Groß.Artig. Ist das von Dir oder ein Zitat?

Ich glaube, Slayn hat es um 12:44 sehr gut erklärt. Es geht nicht darum, wem jemand dient oder nicht dient.

Dem schließe ich mich an.

Und ich möchte noch mal betonen, worum es mir bei dem Beispiel eigentlich ging: Dass man Gesinnungen (und, in Erweiterung, Klassen, Völker u.ä.) nicht unbedingt als Zwangsjacke begreift, sondern als Rahmen und Stütze, an der man sich entlang hangeln kann. Ich könnte in dem Beispiel das Merkmal "Dient einem Bösen Herrn und ist blind für dessen Übeltaten" auch durch "Ist ein unverbesserlicher Frauenheld" oder "Hat eine Neigung zu Prahlerei und Selbstdarstellung" oder "Frömmelt bei jeder Gelegenheit" ersetzen. Als SL-Tip würde das so aussehen:

1. Lege eine Gesinnung fest.
2. Lege ein Merkmal fest, dass man nicht unbedingt mit dieser Gesinnung in Verbindung bringt.
3. Extrapoliere, warum das so sein könnte.
4. Notiere alle weiteren Details, die Dir in den Sinn kommen, und verfeinere das Bild, bis es für Dich stimmig ist.

Es scheint mir auch nützlich, eine "Neutrale" Perspektive einzunehmen, und persönliche Wertungen weitestgehend aus dem Festlegen dieser Merkmale herauszuhalten (falls das überhaupt möglich ist). Diese Wertung müssen die Spieler am Tisch treffen, bzw. eine Haltung dazu einnehmen, und ich darf sie (im Interesse eines ergebnisoffenen Szenarios) nicht vorwegnehmen.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Heinzelgaenger am 10.02.2015 | 20:01
Einerseits ist es richtig, was einige schon geschrieben haben:
Niemand hält sich für Böse (dennoch machen die wenigsten aus jeden Konflikt eine Gut-gegen-Böse-Angelegenheit)

Andererseits, und damit neige ich mich zu Selganor und dessen Frage, ob Gut versus Böse Einfluss auf die Plots hat-
offensichtlich ja, denn in D&D Romanen sind die überlebensgrossen Charaktere alle mit Schwächen und Gesinnungsabstufungen versehen.
Drizzt schert sogar aus dem genetischen Dunkelelfen Kanon aus, das (un-Drow)moralische Schwein!
Komischerweise ist er so ziemich der beleibteste Romancharakter
hmmmm....

Drizzt ist auch bei weitem nicht der Einzige!

Im RPG ohne komplexere Motivationen ist es dann halt für mich wie in einem Brettspiel.
Immer noch spassig und herausfordernd und ich muss mich auch nicht unbedingt fragen, warum ich den Dungeonbewohner plattmache, er ist eben eine Spielfigur wie auf dem Schachbrett.
Die zusätzliche Spieltiefe durch komplexe Motivation will ich aber im RPG nicht mehr missen, da ich sie nur hier bezocken kann.



Zitat
Wenn deine Taten anderen Menschen zu deinem Nutzen schaden, ohne dass diese dir oder anderen vorher geschadet haben, dann sind sie objektiv falsch und böse.
Nope. Das kann man auf so viele Arten widerlegen, das einem schon der Kopf schwirrt.
Gut & Böse sind relativ und das ist auch Gut so
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: GustavGuns am 12.02.2015 | 08:37
Groß.Artig. Ist das von Dir oder ein Zitat?

Selber schnell zusammengeschrieben, das Motiv habe ich aber natürlich nicht erst da und auch nicht allein erfunden. Geklaut habe ich z.B. von einer Quest in einem Fallout 3-Addon und der Beschreibung der sovietischen Revolution in St. Petersburg von Curzio Malaparte. Wo man halt so seine Inspiration herkriegt.

Ein gutes "direktes" Zitat zu diesem Thema ist z.B.:

Zitat von: Max Weber - Politik als Beruf (1919)
Der von mir der zweifellosen Lauterkeit seiner Gesinnung nach persönlich hochgeschätzte, als Politiker freilich unbedingt abgelehnte Kollege F. W. Förster glaubt, in seinem Buch um die Schwierigkeit herumzukommen durch die einfache These: aus Gutem kann nur Gutes, aus Bösem nur Böses folgen. Dann existierte freilich diese ganze Problematik nicht. Aber es ist doch erstaunlich, daß 2500 Jahre nach den Upanischaden eine solche These noch das Licht der Welt erblicken konnte. Nicht nur der ganze Verlauf der Weltgeschichte, sondern jede rückhaltlose Prüfung der Alltagserfahrung sagt ja das Gegenteil. Die Entwicklung aller Religionen der Erde beruht ja darauf, daß das Gegenteil wahr ist. Das uralte Problem der Theodicee ist ja die Frage: Wie kommt es, daß eine Macht, die als zugleich allmächtig und gütig hingestellt wird, eine derartig irrationale Welt des unverdienten Leidens, des ungestraften Unrechts und der unverbesserlichen Dummheit hat erschaffen können. Entweder ist sie das eine nicht oder das andere nicht, oder es regieren gänzlich andere Ausgleichs- und Vergeltungsprinzipien das Leben, solche, die wir metaphysisch deuten können oder auch solche, die unserer Deutung für immer entzogen sind. Dies Problem: die Erfahrung von der Irrationalität der Welt war ja die treibende Kraft aller Religionsentwicklung. Die indische Karmanlehre und der persische Dualismus, die Erbsünde, die Prädestination und der Deus absconditus sind alle aus dieser Erfahrung herausgewachsen. Auch die alten Christen wußten sehr genau, daß die Welt von Dämonen regiert sei, und daß, wer mit der Politik, das heißt: mit Macht und Gewaltsamkeit als Mitteln, sich einläßt, mit diabolischen Mächten einen Pakt schließt, und daß für sein Handeln es nicht wahr ist: daß aus Gutem nur Gutes, aus Bösem nur Böses kommen könne, sondern oft das Gegenteil. Wer das nicht sieht, ist in der Tat politisch ein Kind.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: sindar am 12.02.2015 | 11:53
OK, dann werfe ich hier mal einen ganz anderen Gesichtspunkt hinein: Persoenlichen Geschmack, oder Spielvorlieben, wenn euch das besser gefaellt.

Ich fuer mein Teil bin ein grosser Freund der Schwarz-Weiss-Malerei im Rollenspiel. Mir ist diese elende reale Welt viel zu kompliziert, da will ich wenigstens im Rollenspiel schoen einfache, klare Verhaeltnisse. Ich will mich beim Rollenspiel entspannen, nicht schwierige philosophische oder ethische Fragen waelzen muessen.

EDIT: Tippfehler
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: GustavGuns am 12.02.2015 | 12:07
Kann ich gut verstehen und ich will auch keinem seine Vorlieben ausreden - mir fehlt halt im Gegensatz zu Dir oft was, wenn das alles so schwarz-weiß ist. Aber hin und zu lasse ich mich da auch gern drauf ein.

Ich steh' halt drauf, clevere oder auch nicht so clevere Lösungen auf so einer Ebene hin und her zu wälzen, wie andere vielleicht darauf stehen, ihren Charakter so auf der Battlemat zu positionieren, dass sie in der zweiten Kampfrunde 3 Opportunity Attacks bekommen, die sie dann mit ihrem Perk XY in 6 Attacks verwandeln können und so weiter. Ich denke das ist nicht mehr oder weniger zulässig als die Wünsche des nächsten Spielers am Tisch.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Thandbar am 12.02.2015 | 13:21

Ich fuer mein Teil bin ein grosser Freund der Schwarz-Weiss-Malerei im Rollenspiel.
 

Schwarz-Weiß-Malerei ist aber ja doch noch etwas anderes als eine quasi naturgesetzliche Aufteilung einer Welt in gute und böse Kräfte.
So gibt es ja viele Thriller, die eigentlich in einer moralisch grauen Welt spielen - die Antagonisten werden aber dennoch als solche kenntlich gemacht, indem die 'bösen' Cops zB als sadistische Schweine dargestellt werden, die gleich in der zweiten Szene einen Gefangenen verprügeln.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Belv am 21.02.2015 | 21:20
Puh, langer Textwust.

Meine Vorlieben variieren da stark je nach Setting und eigener Charakterklasse.

Wenn ich in einem Setting spiele in dem es ganz klare Anta- und Protagonisten gibt, dann finde ich es sinnvoll und gut. Weil das Spiel ja dann auch von den Archetypen lebt.
Nichts nervt mich dann mehr, als wenn ich einen rechtschaffen guten Priester mit einem klaren Glaubenskanon spiele, in dem es klare feindbilder gibt und man mir einen  gute Drow, der bei guten Illithiden aufgewachsen ist und jetzt die Welt retten will gegenüber setzt.

Wenn ich mit moralischen Abwägungen spielen will, dann wähle ich halt ein System in dem das grundlegend ist.

Bei Eurer  Diskussion darüber finde ich halt immer wichtig, die Standpunkte wechseln zu können und den Blickwinkel dafür was wie definiert ist und ob sich die Definitionen decken nicht aus dem Augen zu verlieren. Zu dem Thema und gerade auch zum Thema, was man selbst im Kopf für eigene Grenzen hat, gibt es ein nettes Spiel, dessen Spielidee man sich mal dabei vor Augen führen kann. (sobald ich den namen des Spiel wieder gefunden habe, füge ich den Link dazu)
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Supersöldner am 22.02.2015 | 12:21
Hierbei (dem Trend)werden (meiner Meinung nach)  Personen die sich er um sich selber und ihren voreilt kümmern aber nicht ,Böse ,, im eigentlichen sinne sind vernachlässigt. Söldner .Opportunisten, Konzern Leiter usw . Obwohl Konzernen sind ja schon er Böse. Na ja aber ihr wisst was ich mein. 
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Oberkampf am 23.02.2015 | 06:51

So gibt es ja viele Thriller, die eigentlich in einer moralisch grauen Welt spielen - die Antagonisten werden aber dennoch als solche kenntlich gemacht, indem die 'bösen' Cops zB als sadistische Schweine dargestellt werden, die gleich in der zweiten Szene einen Gefangenen verprügeln.

Sehe ich ähnlich.
Nicht selten passiert es gerade in Serien, die scheinbar eine Grau in Grau Welt zeigen, dass tatsächlich eine so eindeutige Schwarz-Weiß-Malerei vorliegt, dass der graue Anstrich der "Guten" nur Blendwerk ist.

Andere Sache, die ich manchmal erlebt habe: Spieler (nicht Charaktere) suchen nach etwas eindeutig Bösem, das sie bekämpfen können - wenn auch nicht unbedingt mit Gewalt, aber das ist ja auch nur eine Möglichkeit, in einer Schwarz-Weiß-Welt zu interagieren. Sobald Situationen moralisch ambivalenter werden, lässt das Engagement nach, oder es findet ein gruppeninterner Rückversicherungsprozeß statt, dass Fraktion XYZ eindeutig die "Bösen" sind.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: User6097 am 23.02.2015 | 07:55
Klar das ist der Effekt, das sich normalerweise jeder als gut sieht.
Titel: Re: Gut gegen Böse - Pro und Contra
Beitrag von: Belv am 23.02.2015 | 08:18
Aber genau deshalb ja die Unterscheidung mit dem "Rechtschaffend" und "Chaotisch" als Ergänzung. Ich finde dieses Neuner-Gesinnungsraster aus D&D ganz sinnvoll.
Ein rechtschaffend böser Charakter, handelt demnächst am besten gemäß seiner Gesinnung, dass sein Kodex dabei nicht unbedingt von den übrigen in seinen Zielen nachvollzogen werden kann ist etwas anderes, aber seine Motive sind meistens nachvollziehbar.